A Dash of Luck [Asuna feat. Pumi]

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    • Dane richtete sich auf einen Ellenbogen auf und betrachtete Ros Rücken mit zusammengezogenen Augenbrauen. Also doch Stress.
      "Eine kleine Weile, aber ich habe nicht auf die Uhr geguckt. Ich bin Frühaufsteher, das weißt du doch," beantwortete er Ros Frage.
      Er wollte seine Hand ausstrecken und Ro berühren, ihm irgendeine Form von Sicherheit geben. Nicht zu wissen, was in Ros hübschen Köpfchen vor sich ging war eine Sache, ihn damit kämpfen zu sehen, war eine andere. Und sie gefiel ihm nicht. Dane fühlte sich ein bisschen hilflos.
      Die blanke Angst in Ros Stimme brachte ihn dann doch dazu, näher an den jungen Drakin heranzurücken und ihm eine Hand an die Wange zu legen.
      "Das wird nicht passieren," sagte Dane bestimmt.
      Er zwang Ro dazu, ihn anzusehen.
      "Du bist dein eigener Herr, Ro. Sie können dich zu nichts zwingen. Wenn du ein Regis sein musst, um deine Art am Leben zu erhalten, dann bist du mächtig genug, um ein paar Forderungen zu stellen. Und wenn sie mich nicht bei sich haben wollen, dann müssen sie eben auch auf dich verzichten - wenn es das ist, was du willst."
      Dane setzte sich auf und zog Ro fest in seine Arme. Er verstand diese Angst, ein kleiner Teil von ihm empfand genau das Gleiche. Aber er würde sich nicht von ein paar übergroßen Eidechsen davon abhalten lassen, diesen Mann zu lieben und bei ihm zu sein. Sollten sie ruhig versuchen, sie zu trennen.
      Er legte Ro eine Hand ans Kinn und zwang ihn erneut dazu, ihm in die Augen zu sehen.
      "Ein Problem nach dem anderen, okay? Lösen werden wir sie alle, aber nacheinander."
      Er küsste Ro, sanft und liebevoll, bevor er seine Stirn an die des jungen Drakin lehnte.
      "Nichts und niemand wird mich dir wegnehmen, dafür sorge ich höchstpersönlich, wenn es sein muss. Also mach dir darum keine Sorgen."
      Seine Hände fanden zurück zu Ros Nacken, der jetzt doch ein bisschen angespannt war. Dane begann, sie sanft zu massieren. In ihm brodelte eine Wut, die wohl nicht so einfach zu löschen war. Er war ja schon vielen sturen Magischen begegnet, aber die Drakin waren noch einmal eine ganz andere Liga. Dane wusste, dass er nicht das Recht hatte, sich in alte Traditionen einzumischen, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihm nicht gehörig auf die Nerven gehen konnten.
      "Was kann ich tun, damit du dir keine Sorgen mehr machst?" fragte er.
    • Ja, Ro wusste sehr genau, dass Dane zu den Frühaufstehern zählte. Umso verwunderlicher war es also, dass er immer noch neben ihm im Bett gelegen hatte. Sonst konnte er doch auch so gut aufstehen, ohne den jungen Mann an seiner Seite aus dem Bett zu reißen. Entgegen seiner eigenen Vermutung zuckte Ro nicht zusammen, als sich eine Hand an seine Wange legte. Weich und liebevoll. Warm.
      Er begegnete Dane's Augen, die deutlich wacher waren als seine eigenen. Wo Ro sich unstet fühlte, war Dane gefasster, stärker. Er gab ihm den Rückhalt, den er immer wieder in Anspruch nehmen musste bei den zahllosen Malen, bei denen er den Boden unter den Füßen verlor. „Mir geht es einfach tierisch auf den Sack, diese Geheimniskrämerei. Immer muss man sich kleine Fitzelchen bei anderen Leuten holen, um das Bild zusammen zu setzen. Das ist so... zermürbend.“
      Warum sagte nicht einer einfach, was ein Regra sein sollte? Viele der Drakin, die er in seinem Umkreis hatte, wussten es mit Sicherheit und doch war dieses Wort nicht ein einziges Mal zuvor in seiner Anwesenheit gefallen. Als hätten alle... einen Bogen um dieses Thema gemacht. Bereitwillig ließ sich Ro in Dane's Arme ziehen und schmiegte sich noch ein bisschen näher an den großen, einladenden Körper. Beinahe vorausahnend hob Ro bereits das Kinn noch bevor sich Dane's Finger daran hatten legen können.
      „Mich dir wegnehmen? Das klingt fast so, als wäre ich ein heiß geliebtes Spielzeug, was man dir klauen will“, murmelte Ro und schmunzelte. Er hatte die Lider geschlossen, kaum hatten sich ihre Stirnflächen berührt. Es hatte etwas beruhigendes, wie sie so hier saßen und alles um sie herum still war. Er konnte sich nicht gegen das leise genüssliche Stöhnen wehren, das tief in seiner Kehle rumorte während Dane seinen Nacken mit findigen Fingern bearbeitete.
      „Gib dem Ganzen einfach ein bisschen Zeit, okay? Je mehr ich über das alles Bescheid weiß, umso besser wird es. Irgendwann ist das ganze Chaos wieder verschwunden und damit auch meine Sorgen.“ Hoffte er jedenfalls. „Ich glaube, ich brauche einfach Gewissheit, dass ich kein Spielball bin. In der Zeit, wo mir mein innerer Teil blockiert worden war, hab ich mich schrecklich gefühlt. Unvollständig. Ich bin's jetzt immer noch, aber es fühlt sich nicht mehr ganz so schlimm an. Ich war am überlegen, ob wir wirklich mal an die Côte reisen sollten.“
      Ro befreite sich ein Stück weit aus Dane's Armen, sodass er sich umsetzen konnte. Er rückte sich so hin, dass er seine Beine um Dane's Rumpf legen konnte und somit auf seinem Schoß saß. Mit seinen Händen fuhr er ein paar der Linien nach, die er wohl auch blind verfolgen können würde. Durch seine dichten Wimpern warf er dem Dämon einen entschuldigenden Blick zu.
      „Übrigens hattest du recht mit deiner Prognose. Aber ich hab nichts getan, was mit dem Traum zusammen hing. Ich schwöre.“
    • "Zeit habe ich genug, davon kannst du gern etwas abhaben," lächelte Dane.
      Er schob seine Finger kräftig über die Muskeln in Ros Nacken, von dessen Halsbeuge bis hinauf zum Haaransatz, folgte den Strängen unter der Haut, bis er keine Spannung, keine Knoten mehr spüren konnte. Dann konzentrierte er sich auf die Muskeln der Halsbeuge, die hinaus zu den Schultern liefen. Wenn das alles vorbei war, würde er Ro einmal komplett durch die Mangel drehen und jeden einzelnen Knoten finden und vernichten, beschloss er in diesem Augenblick. Zumal es eine weitere gute Ausrede dafür war, Ro zu berühren.
      "Du bist an diesen Zustand gewöhnt, deswegen fühlt es sich beinahe normal an. Du konntest nie erleben, wie es sich anfühlt, vollständig zu sein. Aber dieses letzte Puzzlestück kriegen wir auch noch und dann kannst du es lernen. Ob wir das an der französischen Küste tun können, hängt aber glaube ich eher von den anderen Drakin ab. Wenn euch dieser Ort wirklich geradezu heilig ist, sollte ich da als Außenseiter vielleicht nicht unbedingt auftauchen. Ein hübsches Hotel ein bisschen abseits davon sollte sich aber finden lassen."
      Er ließ von Ro ab, als sich dieser auf seinen Schoß manövrierte. Locker schloss Dane die Arme um den jungen Drakin, während der einmal mehr seine Tattoos nachzeichnete - eine Art der Liebkosung, die Dane nie wieder missen wollte.
      Als Ro ihm dann ehrlich gestand, was in der Nacht passiert war, machte sich Dane nicht für eine Sekunde die Mühe, sein Grinsen zu unterdrücken. Schalk und Lust schlichen sich in seinen Blick.
      "Ich glaube dir," raunte er. "War es sehr schlimm? Nichts zu tun?"
      Er drückte einen Kuss auf Ros Brustbein.
      "Erzähl mir von deinem Traum," forderte er mit einem leisen Flüstern. "Ich will wissen, worüber dein hübsches Köpfchen so fantasiert."
    • „Möglich....“, stimmte Ro seinem Partner zu, als dieser lieber über ein angrenzendes Hotel sinnierte. „Möglich, dass es einen Tumult auslöst, wenn ich versuchen sollte, dich in die Höhlen zu kriegen. Aber irgendwann würde ich es dir schon gerne zeigen wollen...“
      Weil du zu mir gehörst.
      Ro rollte den Nacken von links nach rechts. Zuvor hatte er sich ganz bestimmt nicht verspannt gefühlt, jetzt allerdings bemerkte er jedoch, dass sich seine Schulterpartie bereits geschmeidiger anfühlte. Trotzdem wurde er ein bisschen steifer, als dieses Grinsen wieder in Dane's Gesicht auftauchte und er sofort bereute, die Nacht überhaupt angesprochen zu haben. Diese Mischung, die in den Augen des Mannes lag, war potenziell gefährlich und konnte ganz schnell in eine ganz bestimmte Richtung kippen. Was im übrigen der Grund gewesen war, warum der Drakin es eigentlich nicht hatte ansprechen wollen. Sonst würden sie vermutlich eine geraume Weile nicht mehr von einander ablassen und er selbst wohl nicht mehr laufen können.
      „Ein bisschen, schon.... Ich hab mich... mh... kurz angefasst, aber das hat nicht gereicht und dann hab ich's ausgehalten“, sagte er wahrheitsgemäß und verlagerte sein Gewicht auf dem Dämon, weil er spürte, dass sich seine untere Körperhälfte lebhaft an den Traum erinnerte, als er ungewollt daran zurückdachte.
      Ro wollte Dane's Forderung ausschlagen. Darum herum schiffen, damit er ihn nicht in seine verworrene Traumwelt einlassen musste. Denn wenn er ehrlich war, schämte er sich wenig dafür. Er schämte sich dafür, dass es ihm womöglich gefallen hat, was in diesem Traum geschehen war. Auf der anderen Seite wusste der junge Mann, dass er seinem Partner bedingungslos vertrauen konnte und sollte. Dass es nichts gab, was ihm Schaden zufügen konnte. Deshalb atmete Ro einmal tief durch und legte dann seine Stirn an Dane's Schulter, damit er ihn wenigstens nicht dabei ansehen musste.
      „Wir waren in einem Club. Denke ich. Im Endeffekt war es nur ein großer, abgedunkelter Raum mit einem kreisrunden Podest in der Mitte. Da waren Spotlights drauf ausgerichtet...Und irgendwann waren wir da auf diesem Podest.“
      Er musste sich schon wieder umsetzen. Nicht auszudenken, wenn Dane tatsächlich auf die Idee kommen sollte, seine abstrusen Fantasien in die Tat umsetzen zu wollen.
      „Ich weiß nicht, wie es dazu kam, aber im nächsten Moment saß ich auf einem Stuhl inmitten dieses Podests. Nackt und festgebunden. Ich konnte nicht sehen, was außerhalb des Lichtkegels passierte, aber ich glaube, da war Publikum. Du standest mir gegenüber, die Arme verschränkt und hast zugesehen. Zugesehen, wie ein Fremder hinter mich getreten ist und mich angefasst hat.“
      Ro schauderte bei der Erinnerung und war sich nicht sicher, ob es reine Scham war oder Gefallen an der Vorstellung. Er glaubte zu wissen, dass er es nicht mochte, wie ein Fremder ihn anfasste. Zeitgleich gab ihm der tatenlos zusehende Dane aber einen Kick. Mit sich selbst hadernd presste Ro seine nun glühende Stirn noch fester gegen die Schulter des Dämons.
    • Dane konnte sich die Szene, die Ro da beschrieb, deutlich vorstellen. Nicht zuletzt, weil er einen solchen Ort kannte und durchaus schon besucht und die angebotenen Services in Anspruch genommen hatte, wenn ihm danach war. Aber er spürte auch, wie unwohl sich Ro fühlte, während er von seinem Traum erzählte. Es erinnerte Dane daran, wie unerfahren Ro in all diesen Sachen war. Nicht nur mit den Spielen, sondern allgemein. Es erinnerte Dane daran, dass er es langsam angehen musste, dass er sanft bleiben musste, bis Ro bereit war, weiter zu gehen.
      Mit sanftem Druck massierte er die langen Muskeln an der Außenseite von Ro's Oberschenkeln. Er hielt sich mit Absicht von den Punkten fern, die eventuell einen anderen Effekt als Entspannung haben konnten.
      "Publikum also. Das heben wir uns für später auf - das kann sehr einschüchternd sein. Allerdings gebe ich zu, dass ich gern zusehe. Und dass ich gern jemanden zusehen lasse."
      Er küsste Ros Halsbeuge. Dass er seine eigenen Vorlieben so offen aussprach war ein Versuch, dem Drakin die Scham zu nehmen. Ro musste sich nicht dafür schämen, ihm zu sagen, was ihm gefiel. Egal wie seltsam es auch erscheinen mochte.
      "Dein Traum beantwortet meine Frage von gestern allerdings ziemlich gut, findest du nicht? Du willst von jemand anderem angefasst werden, während ich zusehen muss."
      Dane erlaubte dem warmen Kribbeln, das dieser Gedanke auslöste, durch seinen Körper zu huschen und seufzte sogar wohlig deswegen.
      "Wir können deinen Traum gern irgendwann in die Tat umsetzen," raunte er dem Drakin zu. "Aber für den Anfang ist das doch ein bisschen weit gegriffen."
      Er legte Ro eine Hand an die - wie er feststellte äußerst erhitzte - Wange und zwang ihn einmal mehr dazu, ihn anzusehen. Er lächelte ihm aufmunternd zu.
      "Danke, dass du mir das so ehrlich mitgeteilt hast. Das kannst du immer tun, weißt du? Ich will genau wissen, was dich erregt. Wenn du also noch einen Traum dieser Art hast, sag es mir."
      Er küsste Ro, ein liebevoller Kuss, der einen Teil von Danes Lust offenbarte. Doch er hielt sich zurück, beendete den Kuss bevor eine ihrer Hände auf Wanderschaft ging.
      "Wärst du bereit für ein kleines Spiel? Damit du dich an die Regeln gewöhnen kannst?"
    • Gelernte Hände legten sich an Ro's Oberschenkel und fuhren dort die Muskeln ab. Alles ohne zweideutige Absicht, aber das schien den Körper des Drakin nicht zu interessieren. Während sein Verstand dem Traum noch nachhing, fasste sein Körper die Berührung in eben jenem auf. Er erschauderte ein zweites Mal, seine Boxer wurde langsam zu eng.
      „Dachte mir schon, dass Publikum eher so dein Spleen ist“, nuschelte Ro und reckte dabei seinen Kopf zur Seite, um Dane einen besseren Zugang zu ermöglichen.
      „Einspruch. Das beantwortet nicht unbedingt deine Frage. Du hast mir Flausen in den Kopf gesetzt und mein Verstand hat einfach den Traum dazu gebaut.“
      Soweit zumindest die Theorie. Er würde nicht drum herum kommen, es einfach mal auszuprobieren. Zu bestätigen, ob das wirklich eine seiner Präferenzen war oder nicht. Aber wie verschrien würde es wohl sein, als Drakin so einen Club zu besuchen? Er würde etliche Köpfe kürzer gemacht werden, wenn das je rauskommen sollte.
      Allerdings... störte ihn dieser Gedanke nicht wirklich.
      Eine kühle Hand legte sich auf Ro's Wange. Er folgte er Hand, ließ sich aus seiner Versenkung holen und sah Dane an. Da war keine Belustigung im Blick des Anderen. Keine Vorwürfe, kein Hohn, nicht einmal Überraschung. Einfach nur ein Lächeln, das ihn bestätigen sollte. Wäre das Gesicht des Drakin nicht unlängst hoch rot angelaufen, dann würde es es jetzt tun.
      „Ich weiß, dass ich dir alles erzählen kann. Deshalb mach ich's ja auch. Ist trotzdem...“, er kratzte sich sichtlich peinlich berührt am Kopf, „... ungewohnt?“
      Dann küssten sie sich. Ein Seufzen kam über Ro's Lippen während er all die Hingebung spürte, die sein Partner hinein legte. Die Liebe, das Verlangen, das... Dane löste den Kuss noch bevor einer von ihnen ihre eigenen Hände in Bewegung bringen konnte. Ein wenig verwirrt blinzelte er den Dämon an, der sonst eher selten sich zurückhielt wenn es darum ging, seine Absichten klar zu machen. Er leckte sich gerade noch über die Lippen, dann schossen seine Augenbrauen in die Höhen.
      „Ein Spiel?“ Er rümpfte die Nase. „Ich denke? Zumindest geb ich mir Mühe, mich an die Regeln zu halten. Aber wie immer kann ich nichts versprechen.“ Ein spitzbübischen Grinsen zuckte über seine Gesichtszüge. Wenn das bedeutete, dass er seine angestaute Anspannung abbauen konnte, dann war er auf jeden Fall dabei.
    • Danes Blick wurde ernst.
      "Diese Regeln wirst du nicht brechen. Sie existieren zu deiner und meiner Sicherheit, wenn wir spielen. Es ist eine Sache, sich gegen eine Anweisung von mir zu wehren, weil du mich in den Wahnsinn treiben und dir eine Bestrafung einfangen willst. Es ist etwas anderes, wenn du dafür sorgst, dass einer von uns - oder wir beide - mit einem neuen Trauma aus einem Spiel herauskommen. Verstehst du das?"
      Dane wartete, bis Ro ihm antwortete - mit einem einfachen Nicken gab er sich nicht zufrieden. Ro musste verstehen, wirklich verstehen, wo hier der Unterschied lag.
      Er strich ihm über die Wange, nachdem er sein Ja bekommen hatte.
      "Ich habe dir schon einmal erklärt, dass es um Vertrauen geht. Du vertraust mir, dass ich nichts tue, was dir unangenehm ist. Und ich vertraue dir, dass du mir ehrlich mitteilst, wann dir etwas unangenehm ist."
      Er packte Ro an den Hüften und setzte ihn an das Kopfende des Bettes. Er selbst setzte sich vor ihn, achtete aber bewusst darauf, dass ein bisschen Abstand zwischen ihnen herrschte.
      "Es ist eigentlich ganz einfach. Wir benutzen das Ampelsystem: Grün bedeutet, alles ist gut und dir gefällt, was ich tue; Gelb bedeutet, du fühlst dich nicht ganz wohl, aber kannst es aushalten; Rot bedeutet, es gefällt dir nicht und du willst, dass ich aufhöre. Nichts davon beendet das Spiel, es ändert nur wie wir spielen. Solltest du mal nicht in der Lage sein, Worte zu benutzen, dann tut's dein Daumen. Daumen hoch ist Grün, Daumen zur Seite gelb, und Daumen runter ist Rot. Aber am Wichtigsten ist dein Safe Word. Wenn du das nennst, höre ich sofort auf, unser Spiel ist vorbei und ich gehe sicher, dass es dir gut geht. Kannst du es nicht sagen, dann reicht ein Tap Out."
      Dane demonstrierte den Tap Out, indem er zweimal mit der flachen Hand auf die Matratze zwischen ihnen klopfte. Er gab auch die alternative Version von einem Tap Out auf seinem Oberschenkel.
      "Hast du das verstanden?"
      Wieder wartete er auf ein gesprochenes Ja.
      "Wiederhole die Regeln," forderte er dann.
      Wann immer er mit jemand neuem spielte ging er sicher, dass alle involvierten Parteien diese Regeln kannten und verinnerlichten. Er achtete sehr darauf, dass niemand verletzt wurde, auf die ein oder andere Weise, immerhin taten sie das zum Vergnügen.
      "Und jetzt verrate mir dein Safe Word."
    • Zeitgleich mit dem ernsten Blick des Dämons verlor sich auch Ro's Grinsen. Schlagartig war die Leichtigkeit gewichen und machte deutlich, dass Ro's Leichtfertigkeit hier keinen Platz haben würde. Er schluckte. Allein die Erwähnung eines Traumas sorgte dafür, dass er den nötigen Respekt entwickelte. Nie hätte er erwartet, dass eine Interaktionen zwischen ihnen beiden für eine Seite, welche auch immer, ein Trauma bedeuten konnte.
      „Ja, ich verstehe. Ich pass auf.“
      Etwas rumorte in seinem Inneren. Es war eine Erwartungshaltung, die sich langsam an den Tag wühlte und ein gemischtes Gefühl in ihm auslöste. Dane hatte dem jungen Drakin bereits viel Neues gezeigt und bisher waren die Erfahrungen manchmal zwar einschüchternd gewesen, aber nie mit solch einem Unterton behaftet. Sie hatten bereits zuvor gespielt, aber nie mit dieser Ernsthaftigkeit, die allein in der Frage ruhte, ob er verstanden hatte.
      Als würde Ro rein gar nichts wiegen, setzte Dane ihn von seinem Schoß fort nach oben an das Kopfende des Bettes. Die Beine des Drakin waren auseinander gestellt und gaben das Preis, was sich eben noch gut zwischen ihren Körpern hatte verstecken können. Sie beide berührten sich nun in keinster Weise mehr und Ro realisierte, dass dies schon der Anfang des besagten „Spiels“ war. Aufmerksam lauschte er der Erklärung, die ihn effektiv völlig aus seinem erhitzten Gemüt holte.
      Schließlich wiederholte er die Regeln. „Ich gebe dir darüber Bescheid, wie mein aktueller Zustand ist. Grün ist alles wunderbar, Gelb ist grenzwertig und unwohl, aber schaffbar. Und Rot bedeutet mit dem zu stoppen, was gerade getan wird weil ich es nicht mag oder aushalten kann. Wahrscheinlich verändern wir dann, was wir machen. Kann ich nicht reden, benutze ich Zeichen.“ Er zeigte kurz mit dem Daumen an, was er meinte. „Tap Out ist direkter Stopp ebenso wie mein Safe Word. Ist angekommen.“
      Mit jedem Wort fühlte er Aufregung in sich aufsteigen. Schon immer liebte er es, neue Dinge mit Dane zu entdecken, aber das hier würde eine andere Nummer werden. Noch waren sie in seinen geschlossenen vier Wänden, aber wenn er seine Worte wahrmachte, dann würde sich dies in Zukunft ändern. Das wiederum bedeutete, dass sie sich bedingungslos vertrauen und aufrichtig miteinander sein mussten.
      „Mein Safe Word wird Lapis sein. Und deins?“
    • Dane lächelte. Ro lernte wie immer sehr schnell.
      "Eiscreme," beantwortete er Ros Frage nach seinem eigenen Safe Word - auch wenn Dane keinerlei Intention hatte, Ro heute die Zügel zu überlassen.
      Er ergriff Ros Hand, betrachtete ihre ineinander verschlungenen Finger einen kurzen Augenblick lang mit einem geradezu verträumten Lächeln. Es gab zu vieles, was er Ro zeigen wollte, was er mit dem jungen Drakin machen wollte. Sich zu entscheiden war geradezu unmöglich.
      "Ich bin kein Freund von irgendwelchen Titeln, du kannst mich also einfach beim Namen nennen, wenn wir spielen," erklärte er. "Allerdings bin ich ein sehr großer Freund von Worten, wie du weißt. Du wirst also dein bestes tun, um meine Fragen verbal zu beantworten."
      Er hob Ros Hand an seine Lippen und küsste sie sanft, bevor er endlich seinen Blick zurück zu Ro hob.
      "Das hier ist neu für dich, also werde ich nett sein. Ich werde dir erklären, was ich tue und du darfst Fragen stellen, wenn du welche hast. Deine Fragen und die Antworten auf meine werden die einzigen Worte sein, die ich von dir höre. Verstanden?"
      Dane wartete auf seine Antwort, bevor er sich bewegte. Er ließ Ro los und stand auf.
      "Augen auf die Tür," befahl er.
      Er ring zu einer Kommode, die zwischen der Tür zum Badezimmer und der zu seinem Kleiderschrank stand. Er hatte sie in der Zeit, in der Ro bei ihm lebte, noch nicht einmal angefasst und das aus gutem Grund: nichts darin hatte er bisher gebraucht. Er beobachtete Ro, ging sicher, dass er nicht schummelte, bevor er die oberste Schublade aufzog und sich ein paar Sachen daraus holte, mit denen er zurück zum Bett kam. Er legte alles auf seinem Nachttisch ab.
      "Was ist dein Safe Word?" fragte er.
      Für den Anfang würde er diese Frage recht oft stellen, bis Ro sich wirklich daran gewöhnt hatte, das Wort auszusprechen. Viele waren anfangs der Meinung, es sei ein Zeichen der Schwäche, das Safe Word zu benutzen, und übernahmen sich dann. Es war Danes Aufgabe, Ro diesen Instinkt auszutreiben, wenn sie das hier öfter machten.
      "Ich verbinde dir jetzt die Augen," erklärte er und im nächsten Moment schob er eine Augenbinde über Ros Gesicht.
      Dann manövrierte er Ro ein Stück vor, sodass er sich hinter ihn auf das Bett setzen konnte. Im ersten Moment beschränket sich Dane darauf, Ros Schultern noch einmal zu massieren. Dann griff er sich die beiden ledernen Handfesseln vom Nachttisch. Er schloss sie einzeln um Ros Handgelenke, fesselte ihn aber nicht. Noch nicht.
      "Deine schicken neuen Armbänder haben Metallringe an der Seite, mit denen ich dich auf verschiedene Weise fesseln kann, wenn mir danach ist," erklärte er.
      Er führte eine von Ros Händen an das Lederband am anderen Handgelenk und ließ ihn fühlen, was er meinte. Er gab Ro außerdem einen Moment, sich an die Situation zu gewöhnen - blind, Dane direkt hinter ihm, das Gewicht der Fesseln an seinen Händen.
      "Was ist dein Safe Word?" fragte Dane erneut. Und dann: "Wo hat dich der Fremde in deinem Traum berührt?"
    • „Eiscreme?“, wiederholte Ro und lachte einmal kurz auf.
      Esicreme war etwas, dass er scheinbar mit Mace verband. Jedenfalls musste Ro direkt an den anderen Dämon denken, kaum hörte er das Wort. Spannend, das Dane gerade dieses Wort nutzte. Vermutlich jedoch, weil es nichts war, das er von sich aus benutzen würde ohne direkten Trigger.
      „Titeln?“, fragte er prompt und kam sich ein bisschen dämlich vor. Erst eine Sekunde später ahnte er, was damit gemeint war, und rollte die Augen kurz gen Decke als Zeichen, dass er sich seine Frage selbst beantwortet hatte. Zugegeben, damit würde er vermutlich auch nicht sonderlich viel Spaß haben. Dann hörte er die neue Anweisung und nickte. „Verstanden.“
      Wie befohlen richtete Ro seinen Blick eisern auf die Tür. Sie beide wussten, dass er die Neugier in Person war, aber das Bestreben, sich gut anzustellen und nichts von dem zu hintergehen, was Dane ihm auftrug, war stärker. Er war sogar so konzentriert darauf, dass sich seine Stirn in Falten legte und er angestrengt still sitzen blieb. Selbst das kratzende Geräusch von Holzschubladen brachten ihn nicht aus der Fassung, das Geräusch von Sachen, die herausgenommen wurden, war hingegen schon schwieriger zu ignorieren. Hörte er da was metallenes? Er runzelte die Stirn während er darüber sinnierte.
      „Lapis“, verkündete er sofort, behielt den Blick jedoch weiterhin starr auf die Tür. Er spürte Dane's Aura an seiner Seite auf Höhe des Kopfendes. Geräusche erklangen – er legte also etwas ab. Oder mehrere Dinge sogar.
      Instinktiv hätte er beinahe auf den Hinweis mit der Augenbinde verbal reagiert, er biss sich jedoch rechtzeitig auf die Zunge. Keine Worte außer Antworten und Fragen. Nichts von beidem war gefallen, also würde er schweigen und akzeptieren. Gerade noch hatte die Welt um ihn herum Farben, dann legte sich eine allumfassende Schwärze vor seine Augen. Er erschrak kurz, als Dane ihn berührte und den jungen Mann weiter in die Mitte des Bettes bugsierte, damit er hinter ihm Platz finden konnte. Nun spürte er Dane's Aura in seinem Rücken, fühlte seine Körperwärme und konnte ihn jederzeit lokalisieren. Er ergab sich den kräftigen Fingern, die seine Schultern drückten und ausstrichen und die dann einfach verschwanden. Dane bewegte sich hinter Ro, es raschelte und dann legte sich etwas um Ro's Handgelenke, was er zielsicher als Handschellen ausmachen konnte. Kein Metall, dafür war es zu weich und warm. Leder?
      Man führte einer seiner Hände zu der anderen, damit er die Fessel berühren konnte. Er befühlte das, was er richtig als Leder erkannt hatte und dann den Metallring, den der Dämon erwähnt hatte. Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Damit kam Ro klar. Aktuell fühlte er sich zwar aufgeregt, aber sicher. Am liebsten hätte er sich nach hinten gelehnt, damit er Dane an sich spüren konnte. Doch er widerstand.
      „Lapis“, wiederholte er erneut und dachte einfach nicht zu viel darüber nach, dass ihm die folgenden Worte üblicherweise die Röte ins Gesicht getrieben hätte. „Er hat mit dem Hals angefangen. Er hat seine Fingerspitzen auf und ab bewegt bevor er seine Hände über meine Seiten und dann über meine Brust geführt hat. Dann ist er tiefer gewandert, hat eine Weile auf meinen Beckenknochen verweilt. Danach hat mehrmals über die Innenseiten meiner Oberschenkel gestrichen und dann meinen Schwanz gestreichelt.“
      Seine Worte wurden immer schneller je weiter er beschrieb. Dane würde das gleiche tun. Er würde genau das machen, was er gerade beschrieben hatte, dessen war er sich sicher. Hatte er die Frage richtig beantwortet oder hatte er nur Orte hören wollen? Fing er an zu plappern? War das zu viel? Das Bild des Traumes erschien wieder in der Dunkelheit vor seinen Augen und füllte sie mit dem Lichtkegel, der unablässig auf sie gerichtet war. Er war sich sicher, dass er sich auch Dane ihm gegenüber vorstellen können würde, wenn er es nur wollte.
    • Dane konnte es vor sich sehen. Er konnte genau sehen, wie ein gesichtsloser Fremde seinen Drakin betatschte. Ein beflügelnder Gedanke.
      "Hände flach auf die Oberschenkel," forderte er. "Wenn du sie da wegnimmst, bestrafe ich dich."
      Er wartete, bis Ro seiner Aufforderung nachkam - bislang tat er das ohne zu zögern, ohne zu hinterfragen, was Dane ein angenehmes Gefühl der Kontrolle verschaffte - und dann legte er seine Finger an Ros Hals. Er kopierte die Berührungen des imaginären Fremden, ließ seine Finger ebenfalls über Ros Hals, Flanken und Brust gleiten. Er nahm sich Zeit, erkundete den Körper seines Liebsten mit seinen Fingern bis zum letzten Millimeter, bevor er sie weiterschob. Als er an Ros Hüften ankam, zog er ihn ruckartig soweit nach hinten, dass Dane zwischen dem Körper des Drakin und dem Kopfende seines Bettes eingeklemmt war. Es war nicht unbequem, ganz im Gegenteil. Es war genau der richtige Druck, um sich wohlzufühlen. Er strich über die Innenseiten von Ros Oberschenkeln, ignorierte aber den letzten Teil und griff stattdessen nach Ros Handgelenken.
      "Ich fessle deine Handgelenke jetzt aneinander," informierte Dane in dem Moment, indem er genau das tat.
      Der kleine metallene Haken schnappte leise zu und schon war Ro gefesselt. Dane hob die Arme des Drakin nach oben und dann nach hinten, sodass Ro gezwungen war, seine Arme um Danes Hals zu legen, was den Drakin nur noch mehr Bewegungsfreiheit nahm.
      "Ist das unangenehm?" fragte er, wohlwissend, dass man mit der Manipulation der Schultern vorsichtig sein musste.
      Da er Ro aber die Kontrolle über die Ellenbogen ließ, sollte es eigentlich gehen. Trotzdem ging er auf Nummer sicher. Nur weil er etwas annahm hieß das noch lange nicht, dass es auch der Wahrheit entsprach.
      Noch einmal folgte Dane dem Pfad des Fremden, bis seine Hänge an Ros Hüften landeten. Er küsste die Schulter des Drakin, biss dann sanft hinein. Irgendwann würde er mal nicht so sanft sein, beschloss er. Irgendwann einmal wollte er einen Abdruck seiner Zähne auf dieser makellosen Haut sehen. Aber nicht heute, nicht jetzt.
      Seine Hände wanderten weiter zu Ros Oberschenkeln.
      "Ich ziehe ein Lob jederzeit einer Beleidigung vor," erklärte Dane einen weiteren Teil seiner eigenen Vorlieben. "Das heißt nicht, dass ich dazu nicht in der Lage bin, wenn meinem Spielpartner danach ist. Und bis jetzt bist du ein wirklich guter kleiner Drache gewesen."
      Dane schlang seine Beine um Ros und zwang ihn dazu, die Beine zu spreizen. Nicht, dass er mehr Platz gebraucht hätte. Er ließ eine Hand träge über Ros Schritt gleiten, dann seinen Bauch, seine Brust hinauf, bis er die Finger schließlich um Ros Hals schließen konnte. Da war kein Druck hinter der Geste, er positionierte seine Hand einfach nur dort.
      "Vertraust du mir?"
    • Den nächsten Befehl hätte Ro üblicherweise untergraben. Er hätte seine Hände brav dort abgelegt, sie aber in der Sekunde wieder weggenommen, wo er Dane hatte berühren wollen. Nun waren die Regeln anders ausgelegt und Ro blieb brav sitzen und platzierte betont korrekt seine Hände auf seinen eigenen Oberschenkeln. So gern er gewusst hätte, wie eine Bestrafung aussah – er würde den Regeln nach bestem Willen nicht widersprechen.
      Wie erwartet tat Dane genau das, was sich Ro vor seinem geistigen Auge bereits ausgemalt hatte. Jetzt musste er sich nur noch vor Augen führen, dass es sein Partner war, der ihn so berührte, und kein Fremder und Unbekannter. Eine leichte Gänsehaut überkam ihn als die Finger schließlich an seiner Hüfte ankamen. Dann wurde er mit einer ruckartigen Bewegung nach hinten gezogen, was ihm ein überraschtes Aufkeuchen entlockte. Sofort winkelte Ro seine Beine an und sein Kopf zuckte zur Seite in dem Versuch, doch mehr zu hören oder irgendetwas mitzubekommen. In seinem Rücken spürte er Dane regelrecht an sich gepresst und für einen Moment hatte er Sorge, dass etwas nicht stimmte. Doch dann waren plötzlich Hände an seinen Oberschenkeln und er erstarrte augenblicklich. Nur kurz währte diese Berührung, da hatte Dane bereits nach Ro's Handgelenken gegriffen.
      Ro nickte – überflüssige Worte waren ihm ja untersagt – zur Bestätigung und ließ seinen Partner machen. Ein leises Klicken ertönte und Ro zuppelte kurz mit seinen Händen, um sich zu vergewissern, dass die Schellen nun verbunden waren. Blind wie er war ließ sich der Drakin führen, streckte die Arme nach oben und hinter seinen Kopf zurück. Er musste sich ein wenig umjustieren, doch dann hatte er mit der Haltung kaum ein Problem.
      „Grün.“
      Ein leichtes Lächeln schmückte sein Gesicht. Stets war Dane darauf bedacht, dem jungen Mann kein Leid zu zufügen, welches er nicht tragen konnte. Es gab vermutlich keinen Augenblick, in dem er ihm nicht vertrauen würde. Oder sich gegen etwas aussprechen sollte, was er tat... Da biss ihm Dane leicht in die Schulter und Ro sog scharf die Luft ein. Seine Arme zuckten von selbst in dem Versuch, sich doch wieder zurück zu ziehen, aber er hielt willentlich dagegen. Er holte Luft, um etwas auf den Hinweis mit dem Lob zu sagen, doch er stieß nur ein undeutliches Grummeln aus, als ihm die Beine auseinander gedrückt wurden. Er presste sich noch ein bisschen stärker an den Mann in seinem Rücken als dieser seine Hand wieder auf Wanderschaft schickte. Unter dieser Hand bemerkte Ro erst, dass sein ruhiger Atem passé war. Daher rührte die Hitze in seinem Gesicht, die schnellere Atmung und die noch immer oder schon wieder zu spack sitzende Shorts. Immer weiter wanderte die Hand einen für Ro unbekannten Pfad entlang. Er wusste nicht, wo diese Hand stoppen würde, aber für sein Herz spielte das auch keine Rolle.
      Jedenfalls nicht, bis sich Finger um Ro's Hals schlossen.
      Es war nur eine Andeutung, es hätte genauso gut eine Liebkosung sein können. Aber mit ein bisschen mehr Nachdruck würde aus dieser Geste mehr werden und selbst wenn Ro ganz genau wusste, dass Dane ihm rein gar nichts antun würde, reizte es etwas in Ro's Unterbewusstsein. So massiv, dass er sich daran erinnern musste, wie man atmete.
      „Vertraust du mir?“
      „Ja.“ Die Antwort war leicht. Sie kam ohne Zögern und ohne Verluste seitens des Drakin, der begriffen hatte, dass es seine andere Natur war, die etwas gegen diese Geste einzuwenden hatte. Es war etwas urtümliches, das den Drachenanteil triggerte und zu dieser Reaktion führte.
    • Ein wohliges Brummen entkam Danes Kehle und er küsste Ros Schulter als Belohnung. Mit der Hand, die noch immer an Ros Oberschenkel lag, strich er nun weiter zwischen dessen Beine. Er ließ einen Finger über Ros Öffnung kreisen, auch wenn die noch unter einer etwas störenden Schicht Stoff versteckt war. Aber das machte Dane nichts aus - noch was sie nicht im Weg. Dann schloss er seine Hand mit leichtem Druck um Ros Schritt.
      "Dir gefällt, was ich tue."
      Keine Frage, sondern eine Feststellung. In seiner Position in diesem Spiel konnte und würde sich Dane so einiges herausnehmen. Ein Teil von ihm wollte Ro reizen, wollte ihn dazu bringen, gegen seine Befehle zu verstoßen, zu rebellieren. Er wollte einen Grund haben, den jungen Drakin bestrafen zu können.
      "Du darfst erst kommen, wenn ich es dir erlaube. Verstanden?"
      Er küsste Ros Schläfe, seine Lippen kaum mehr als ein Hauch auf der heißen Haut des Drakin. Sobald er seine Bestätigung hatte, schob Dane den Saum von Ros Boxershorts nach unten, befreite dessen Erektion, und schloss seine Finger darum. Er war nicht sanft, er war nicht langsam. Er bewegte seine Hand schnell, sein Griff war kräftig und er gab Ro nur eine Pause davon, wenn er stattdessen seinen Daumen über die Spitze kreisen ließ. Die gefesselten Hände hinter seinem Kopf beraubten Ro der Möglichkeit, sich zu wehren. Danes Hand an Ros Hals beraubte den Drakin seiner Bewegungsfreiheit. Dane hatte all den Platz, den er sich nur erträumen konnte. Brauchte er den? Nein. Aber der Punkt war, Ro nicht einmal herankommen zu lassen. Er hatte keine Möglichkeit, Dane aufzuhalten. Und das war genau das, was Dane hatte bezwecken wollen.
      Ro so beinahe hilflos in seinen Armen zu haben, seinen kräftigen Körper zu halten und zu hören, was ihm so über die Lippen kam, ging natürlich nicht spurlos an Dane vorbei. Er selbst war nicht weniger von ihrem Spiel erregt. Aber er stand hier nicht im Fokus. Das hier war für Ro und Ro allein.
      Dane entfernte seine Hand aus Ros Schritt in dem Augenblick, indem er spürte, wie sich dessen Muskeln anspannten. Stattdessen strich er ihm über die Bauchmuskeln, die Brust, spielte mit Ros Nippeln.
      "Du kennst dieses Spiel. Wir haben es schonmal gespielt. In meinem Konferenzraum. Erinnerst du dich?"
      Er schloss seine Hand wieder um Ros Schritt, mit ähnlichem Druck, doch dieses Mal bewegte er seine Hand langsam, geradezu entspannt.
      "Glaubst du, du hältst dieses Mal länger durch?"
    • Ein Nicken war alles, was Ro dane entgegenbringen konnte. Ja, es gefiel ihm und ja, es stand außer Frage, dass man es sehen konnte. Er kämpfte auch nicht dagegen an, das Dane seine Bewegungsfreiheit limitierte, jedenfalls nicht allzu sehr. Der Drache ihn ihm rumorte leise, wenn auch beständig gegen diese Art der Restriktion, aber Ro hielt ihn klein.
      „Verstanden.“ Die Bestätigung war kurz und fiel gehaucht aus. Die Lippen an seiner Schläfe waren so flüchtig und zart, dass er sich wunderte, ob er sie sich nicht nur eingebildet hatte. Lange darüber nachdenken konnte er nicht, als sich Finger an den Saum seiner Shorts legten und Ro's Atem zu stocken begann. Er vergaß komplett zu atmen und versteifte sich, kaum hatte Dane seine Finger um Ro's bestes Stück geschlossen. Sein Kopf sackte nach hinten – vermutlich gegen eine Schulter oder dergleichen. Gerade so viel, wie die Hand an seinem Hals es zuließ. Noch immer hatte Dane seine Hand nur locker an Ro's Hals gelegt. Immer wieder zuckte seine Hüfte dem kraftvollen Griff entgegen, seine Arme wollten wieder nach vorn, wurden jedoch davon abgehalten. Dane war gnadenlos, gönnte dem Drakin nur spärliche Pausen, die im eigentlichen Sinne gar keine waren. Längst hatte er nicht mehr unter Kontrolle, welche Geräusche sich über seine Lippen nach draußen kämpften und ehrlich gesagt war es ihm auch egal. Er sah nichts, er fühlte nur. Er wusste nicht, wie er gerade aussah. Oder welchen Ausdruck Dane im Gesicht trug. Sicher war er nur in dem Wissen, dass sie beide allein im Raum waren. Mehr als die Auren von ihnen beiden war nicht zu spüren.
      So dauerte es nicht lange bis sich Ro's Höhepunkt anbahnte. Es klickte mehrfach bedrohlich, als er unwissentlich versuchte, die Verbindung der Handschellen zu sprengen. Er war so nah, so verdammt nah, und dann löste sich die Hand ohne Vorwarnung einfach. „Bittebittebitte....“, flehte er beinahe schon ins Leere hinein, beraubt seines Höhepunktes. Da taten auch die Hände auf seiner Brust nichts Gutes mehr.
      „Du kennst dieses Spiel. Wir haben es schonmal gespielt. In meinem Konferenzraum. Erinnerst du dich?“
      Vage. Vage erinnerte sich Ro an den Konferenzraum, musste er schließlich seine vernebelten Sinne zuerst einmal ordnen. Er erinnerte sich an den Befehl, nicht einfach kommen zu dürfen. Er sollte sich dagegen wehren so gut es ging und seine Performance damals war ernüchternd ausgefallen. Aber da wurde ihm nicht die Sicht genommen. Da hatte er seine Hände für sich und keine abstrusen Träume geträumt.
      Da legten sich erneut Finger um seine Errektion und seine Gedanken stolperten erneut. „Ich weiß nicht“, keuchte er wahrheitsgemäß während Dane einen langsamen Rhythmus anschlug, der ihn konstant bei der Stange hielt. „Ich versuch's.“
      An andere Dinge denken. Einfach an andere Dinge denken, die ihn nicht noch näher an die Grenze brachten. Was hatte ihm heute Morgen noch gleich so Angst eingejagt? Die Sache mit dem Regra-Dasein? Stimmte.... Er würde schauen müssen, wie er am Besten mit der Sache...
      Ro zuckte zusammen, als Dane über das Frenulum kratzte und seine hart erkämpfte Entschlossenheit auf die Probe stellte. Folter. Das hier war Folter, auf die er sich willentlich eingelassen hatte. Folter, die so süß und zeitgleich schmerzhaft war, dass sich der Verstand nicht entscheiden konnte, ob er es liebte oder nicht.
    • "Braver kleiner Drache," raunte Dane seinem Liebsten zu. "Wenn du es schafft, kriegst du eine Belohnung."
      Er küsste Ros Schläfer noch einmal, die schwitzige Wange, seinen Kiefer. Währenddessen nahm er sich alle Zeit der Welt mit Ros Schritt, beinahe so als hätte es seinen ersten Angriff auf dessen Willenskraft gar nicht gegeben. Mal benutzte Dane die ganze Hand, mal nur zwei Finger, mal war seine Berührung leicht, mal fest. An Ros Hals änderte er den Druck nie, hielt den Drakin lediglich davon ab, sich aus seiner Umarmung zu winden.
      "Nächstes Mal binde ich dich am Bett fest," raunte Dane in Ros Ohr. "Dann habe ich beide Hände frei. Kannst du dir vorstellen, wie viel mehr ich mit dir anstellen kann, wenn ich beide Hände frei habe?"
      Manchmal war die Fantasie das beste Mittel, um jemanden um den Verstand zu bringen - sei es nun aus Angst oder aus Lust. Dane unterstrich seine vagen Worte damit, seine Hand über Ros Erektion weiter nach unten wandern zu lassen. Er schob einen Finger in den Drakin hinein, fand mit erschreckender Präzision den einen Punkt, der jeden Mann in den Wahnsinn treiben konnte und spielte damit einen Moment herum, bis sich Ro wieder so sehr in seinem Griff wand, dass er aufhörte. Er zog seinen Finger wieder heraus, kratzte stattdessen leicht über Ros angespannte Muskeln, seine Oberschenkel. Er ließ ihn abkühlen, aber nur gerade so, da schloss er seine Finger wieder um Ros Schritt.
      "Nicht nur meine Hände wären dann frei, weißt du? Ich könnte deinen hübschen Mund nach Herzenslust benutzen."
      Dane platzierte einen weiteren Kuss in Ros Halsbeuge.
      "Du weißt gar nicht, wie viel ich mit diesem Mund anfangen will..."
      Wieder biss er Ro, wieder war es nur eine sanfte Geste, doch sie markierte den Start eines weiteren harten Sprints, durch den er Ro gnadenlos trieb, nur um ihn vor der Ziellinie wieder allein zu lassen.
      "Götter bis du schön, wenn du mir ausgeliefert bist..." hauchte Dane, sprach seine Gedanken ehrlich aus.
      Er hatte Ro selten als solches Kunstwerk wahrgenommen. Zu wissen, dass er dafür verantwortlich war, ließ seine eigene Erektion freudig in Ros Rücken zucken. Er wollte Ro mit Haut und Haaren, wollte sich in ihm versenken und nie wieder auftauchen. Doch diesen Teil seiner selbst schloss er für den Moment weg. Stattdessen ließ er von Ros Hals ab und legte beide seiner Hände an die Flanken des jungen Drakin.
      "Mal sehen, ob wir das auch ohne Hände hinkriegen," raunte er Ro zu und dann ließ er die Kontrolle über seine Aura ein wenig fahren, gab Ro einen tiefen Einblick in all die Lust, die gerade durch seine eigenen Venen jagte.
      "Spürst du das, kleiner Drache? Kannst du fühlen, was du mir antust, wenn du dich so süß räkelst? Wenn du diese entzückenden Töne von dir gibst?"
      Dane verschloss seine Aura wieder vor Ro, gab dem Drakin kaum genug Zeit, sich in ihrer Verbindung zu verlieren. Stattdessen legte er eine Hand wieder um Ros Schritt, die andere schob er tiefer zwischen dessen Beine, um wieder einen Finger in ihn hineinzuschieben. Darüber hinaus bewegte sich Dane keinen Zentimeter.
      "Ich will, dass du bettelst," sagte er trocken. "Ich will, dass du mich anbettelst, dich kommen zu lassen."
    • Langsam bekam Ro den Eindruck, dass seine Hände kalt wurden. Vermutlich, weil er sie die ganze Zeit so über sich weggestreckt hatte und das Kribbeln ihm mitteilte, dass er sie doch langsam mal wieder herunter nehmen sollte. Aber er konnte nicht, Dane hielt ihn eisern in seiner Gewalt und Ro war mehr als nur bereit, sich noch länger dort aufzuhalten.
      „Warum erst das nächste Mal?“, schaffte er atemlos nachzufragen während sich das Bild vor seinem geistigen Auge sich bereits veränderte. Er war nicht mehr auf diesem Podest, welches er sich zusammengeträumt hatte. Jetzt sah er seinen Blick zur Decke, die Arme weit nach linkes und rechts ausgestreckt und fest gebunden. Über ihm ragte Dane auf wie eine Gottheit, der er als Opfer dargebracht worden war.
      Als Dane seinen Worten Ausdruck verlieh, knurrte Ro auf. Das Klicken von dem Verschluss der Handschellen ertönte erneut, doch dieses Mal mischte sich ein anderes, ein reißendes Geräusch mit dazu. Er zog so stark an den Fesseln, dass das Leder bereits ächzte. Er wand sich mit seinem gesamten Körper, nicht in der Lage, stillzuhalten. Erneut verschwanden die Hände und Finger, um ihn davon abzuhalten, Erlösung zu finden. Sein Puls war so schnell, dass er manchmal nur noch das Rauschen seines Blutes in den Ohren hören konnte. Dass sich seine Haut langsam wieder in die Blautöne färbte, konnte er nicht sehen. Er sah nicht die feinen Muster, die angedeutete Schuppen darstellten. Dafür spürte er aber, wie sich seine Eckzähne spitzer anfühlten.
      Für einen Moment dachte er, man würde ihm Ruhe gönnen. Er wollte kommen, so sehr, dass er schon fürchtete, sonst platzen zu müssen, aber das ständige Anstacheln war kräftezehrend. Zumindest nahm er das so wahr. Und dann biss Dane ihm erneut in die Halsbeuge, gefolgt von einem gefährlich klingenden reißenden Geräusch des Leders. Es war mittlerweile angerissen, aber auch das bemerkte keiner von ihnen. Das Knurren war zu einem Grollen angeschwollen, eine Warnung, damit der Dämon nicht erneut kurz vor knapp stoppte. Doch genau das tat er und ließ Ro verzweifelt keuchend zurück. Er wusste nicht wohin mit all der angestauten Energie und sein vorhin noch angespannter Körper erschlaffte in Dane's Fängen.
      Hatte es jetzt ein Ende? Ließ er nun einfach von ihm ab oder ließ ihn gar links liegen? War das alles gewesen? Ro zuckte zusammen, als sich die Hände plötzlich an seine Flanken legten und damit etwas Neues ankündigten. Die Worte, die Dane Ro zuraunten, hätten eine Warnung sein sollen. Ihn mental schon vorwarnen sollen, und trotzdem verstand der Drakin erst, als es zu spät war. Dane's Aura durchstieß Ro's Leib wie tausend Speere. Unter der Augenbinde riss er die Augen auf und sah dennoch nur Schwarz. Dafür spürte er genau das, was Dane ihm leise zuflüsterte, all das Feuer, das nicht seines war. All das Verlangen, dass sein eigenes noch übertrumpfte. Hielt dieser Strom länger an, dann würden Teile seiner Aura zu Ro's werden, ihn infiltrieren und seinen Verstand kosten. Dessen war er sich in jeder Sekunde sicher, als ihn die Aura unvorbereitet getroffen hatte. Abermals bäumte er sich gegen die Fixierung auf, nur heisere Laute entkamen ihm, als er hilflos nach Luft schnappte bis zu dem Moment, in dem Dane seine Aura wieder vertuschte und damit Ro Entspannung gönnte.
      Es war zu wenig. Es war zu viel. Es war zu exquisit, neu und aufregend. In keiner Welt hätte Ro's Wille jetzt noch genug Bestand gehabt, um der Aufforderung von Dane nicht mehr nachzukommen. Seine Gedanken drehten sich nur noch um die eine Sache, die seine Existenz zu bestimmen schien. „Bitte, Dane, bitte.“ Er hatte sich selbst noch nie so flehen gehört und einen Teil in ihm erschreckte dies zutiefst. „Lass mich kommen. Bitte. Bitte, ich schaff' das nicht, ich...“ Er wand sich in dem Griff, hoffte, dadurch auch nur den Hauch einer Bewegung von Dane's Händen zu provozieren. Irgendetwas, das ihn endlich erlösen würde.
    • "Schschsch. Ganz ruhig," raunte Dane.
      Er lächelte, ließ sich das aber nicht anhören. Ro war ihm komplett ergeben. Er zerfloss förmlich in seinen Armen. Perfekt.
      Dane drückte Ro einen sanften Kuss auf die Schläfe und kam dann dessen Bitte nach, erhörte das von ihm geforderte Flehen. Er begann langsam, ließ sich aber nicht zu viel Zeit. Er hatte Ro an seine Grenzen getrieben, so viel war klar. Aber weil sich der Drakin an alles gehalten hatte, jeden Befehl ohne zu zögern befolgt hatte, würde Dane ihm seinen Wunsch erfüllen. Er bewegte seine Hand schneller und schneller um Ros Erektion herum. Er bewegte seinen Finger in ihm schneller und schneller. Dieses Mal hörte er nicht auf, als sich Ros Muskeln anspannten, als sich dessen Körper zu verselbstständigen schien. Ros Aufschreien war Musik in Danes Ohren, als der Drakin endlich kam. Gnadenlos trieb Dane seinen Liebsten durch diesen Orgasmus. Und als Ro ihm nichts mehr zu geben hatte, als er zitternd und zuckend zusammensackte, da brachte er ihn mit ebenso großer Sorgfalt zurück auf die Erde, mit der er den Drakin auch in den Wahnsinn getrieben hatte.
      Er liebkoste Ros gesamten Körper, massierte seine Muskeln leicht, bis Ro wieder zu Atem kam. Dann half er ihm, die Arme wieder zu senken und löste die Fesseln. Dabei stellte er fest, dass er besseres Equipment brauchte, wenn er noch öfter mit Ro spielen wollte. Er hatte das gute Leder beinahe komplett zerrissen und das an beiden Handgelenken. Dane schmunzelte.
      Er legte die Handfesseln auf seinen Nachttisch. Dann zog er Ro die Augenbinde vom Gesicht und legte sie daneben, bevor er seine Arme um Ro sanft um Ro schlang und ihn einfach nur festhielt.
      "Das hast du sehr gut gemacht, mein kleiner Drache" lobte er.
      Hier und da strich Dane mit hauchzarten Berührungen über Ros schwitzige Haut, hin und wieder drückte er einen Kuss auf dessen Schultern, Hals, Kiefer. Er nahm sich hierfür genauso viel Zeit wie er sich für ihr Spiel genommen hatte. Er achtete genauso sehr darauf, wie Ros Körper reagierte.
      "Alles in Ordnung?" er nach einer kleinen Weile, nachdem er annahm, dass Ro wieder in der Welt der Lebenden weilte.
    • Ein Teil in Ro's Innerem rebellierte. Er wand sich mit all seiner Macht gegen die Tatsache, ein anderes Wesen anzuflehen, egal, um was es ging. Es war ein Stolz, so uralt und verankert, dass sich kein Drakin gänzlich von ihm lossagen können würde. Doch für Ro, dem die Verbindung zu seiner anderen Hälfte fehlte, war dieser Stolz wie ein fernes Echo zu hören, weit entfernt und vage. Für ihn stand im Vordergrund, endlich die Erlösung zu finden und außer Dane gab es niemanden, der ihn so sah oder es hören würde. Niemanden, außer ihm.
      So ergab sich der Drakin seinem Schicksal, als Dane seinem Flehen nachkam und ihn zum Zerbersten brachte. Er verlor gänzlich die Kontrolle über seinen Körper, war nicht mehr Herr seiner Sinne oder gar Stimme, die ein Eigenleben zu entwickeln schien. Er bäumte sich auf als er kam, warf den Kopf nach hinten und ließ die Ekstase abschwellen, die sich in ihm aufgebaut hatte. Noch immer war er in dem endlosen Schwarz gefangen während seine Brust sich immer noch kräftezehrend hob und senkte und jeder Muskel nach Sauerstoff schrie. Erstaunlich erschöpft lag Ro in Dane's Armen und ließ sich von ihm erden bis sich seine Atmung wieder normalisiert hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit führte der Dämon Ro's Arme wieder nach vorn, wobei seine Schultern sich prompt bemerkbar machten. Er verzog das Gesicht angesichts des Gefühls, war aber dankbar darüber, dass sich das Gewicht der Fessel von seinen Handgelenken verabschiedete. Als sich dann noch die Augenbinde dazu gesellte und das Licht in seine Augen stach, musste er mehrfach blinzeln ehe er sich wieder an Tageslicht gewöhnt hatte. Diese paar Minuten hatten dafür gesorgt, dass die Farben im Raum für eine kurze Zeit lebendiger wirkten als zuvor. Spannend, was das Wegfallen eines Sinnes bewirken konnte.
      Ro schwieg eine geraume Weile und blieb einfach nur in der Umarmung liegen. Er lauschte seinem eigenen Körper, wie er die Endorphine und Hormone wieder abbaute und das Zittern seiner Muskeln allmählich zur Ruhe kam. Wie sich sein Verstand wieder einschaltete und er feststellte, dass die Gedanken vom Aufstehen sich verflüchtigt hatte. Trotzdem musste er sich räuspern bevor ein anständiges Wort seine Lippen verließ. „Ja, alles top. Danke. Die Gedanken sind weg.“
      Und mit ihnen das ruhelose Gefühl, das ihn seit dem Erwachen umhergetrieben hatte.
      „Ich dachte, es wird... schlimmer? Also nicht, dass es mir nicht gefiel. Das tat's. Aber nach der Ankündigung hatte ich schon ein bisschen Sorge. Dachte, es wäre heftiger, aaaaber wir haben ja erst mal nur ausprobiert.“ Er grinste während er die Wand auf der anderen Seite des Raumes betrachtete. In seinem Rücken war es warm und wohlig. „Ich war jetzt hier ja sehr passiv. Wie schaut's aus, wenn ich mal der aktive Part sein soll? Gefällt dir das auch? Eigentlich bist du ja nicht so der Fan vom Kontrollverlust.“
    • Dane lachte leise angesichts des Enthusiasmus, mit dem er so urplötzlich konfrontiert wurde.
      "Ich seh schon: mit dir kann ich gern ein bisschen mehr experimentieren. Da will man einmal nett sein und so wird es einem gedankt."
      Ein letztes Mal küsste Dane die Stelle, wo Ros Hals und Schulter aufeinandertrafen, dann stand er auf und streckte sich kurz. Er würde Ro selbst herausfinden lassen, ob er stehen konnte oder nicht. Dane vermutete allerdings, dass es nicht Ros Beine sein würden, die den Drakin den Tag hindurch an diesen Morgen erinnern würden.
      "Du hast eben deinen kleinen Zeh in den Ozean getunkt, Ro. Nicht jedes unserer Spiele wird so leicht sein. Nicht jedes unserer Spiele wird dich so... energiegeladen... zurücklassen. Und bis du dich an mir ausprobieren darfst, dauert es noch. Das ist ein Privileg, dass sich nicht so leicht verdienen lässt wie ein einfacher Orgasmus."
      Dane nahm die Augenbinde und die Fesseln von seinem Nachttisch und brachte sie zurück zu seiner Kommode. Allerdings ließ er die kaputten Fesseln obendrauf liegen. Als er sich wieder zu Ro umdrehte, lächelte er geradezu teuflisch. Er legte eine Hand auf die Kommode, als präsentiere er sie dem jungen Drakin.
      "Finger weg. Wenn du reinguckst, gibt's Ärger," befahl er.
      Dann ging er ins Badezimmer, um sich eine morgendliche Dusche zu gönnen. Dass er selbst keine Befriedigung gefunden hatte, störte ihn eher weniger. Seine Dusche war schnell und effektiv. Mit der gleichen Effizienz schlüpfte Dane danach auch in einen seiner vielen schwarzen Anzüge.
      "Ich muss heute ins Büro. Zwar bemühe ich mich, einen Großteil meiner Arbeit digital zu erledigen, aber ein paar meiner Klienten sind stur und beharren auf Papierkram und persönliche Meetings. Wenn du irgendetwas brauchst, du hast meine Nummer. Tiarnán steht bereit, dich hinzubringen, wohin auch immer du willst, ich fahre heute selbst. Wenn du raus zum See gehst und dich beobachtet fühlst, dann sind das wahrscheinlich Rudelmitglieder meines Schwagers, also mach dir keine Sorgen. Ansonsten sollte sich niemand auf meinem Grundstück aufhalten können."
      Er kehrte zu Ro zurück, nachdem er seine Manschetten gerichtet hatte, beugte sich zu ihm und küsste ihn flüchtig.
      "Ich will, dass du frühstückst bevor du irgendwas anderes machst. Und trink genug. Wenn du das nicht tust, spielen wir diese Woche nicht mehr. Auch nicht vanilla. Und natürlich gilt auch meine Anweisung noch: nicht anfassen."
      Er schenkte Ro ein unumstößliches Lächeln, dann verließ er sein Schlafzimmer, um sich einen Kaffee machen zu gehen, den er aber wahrscheinlich unterwegs trinken würde. Er was schon spät dran gewesen, bevor Ro überhaupt aufgewacht war - wenn auch nur nach seinem eigenen Zeitplan - aber ihr kleines Spiel sorgte nun dafür, dass er sich wirklich beeilen musste. Sowas war noch nie vorgekommen. Und doch störte es Dane sehr viel weniger, als er erwartet hätte.
      Mit einem Kaffee in einem Thermobecher bewaffnet, schnappte er sich seine Schlüssel für seinen Sportwagen, verschwand in die Garage, und machte sich dann auf den Weg zu seinem Büro.
    • Ein wenig hilflos ließ Ro Dane dem Bett entsteigen und achtete darauf, die Sauerei nicht auch noch aufs Bett zu übertragen. Ein wenig zu kompliziert rutschte er zum Rand des Bettes, um sich ebenfalls ins Bad zu begeben. „Ich hab nie behauptet, dass ich mich sofort beim nächsten Mal ausprobieren will. Ich wollte eher wissen, wie das mit dir dann abläuft. Du bist ja... ein Pro.“
      Er würde den Teufel tun und sich mit irgendwelchen anderen Personen vergleichen. Sie alle waren auf ihre Art und Weise einzigartig und eine Beziehung setzte einen Lernprozess voraus. Er hätte der beste Liebhaber der Welt sein können – es wäre alles umsonst gewesen, wenn er nie die Vorlieben seines Partners erfahren würde.
      Bevor er das Bad jedoch betrat, stoppte er auf halbem Wege und schaute zu Dane herüber, der sein kleines Equipment wieder in die Schublade räumte, die Ro vorhin gehört hatte. Diese war es also gewesen. Von seinem Standpunkt aus konnte er nicht den Inhalt sehen, aber der Blick, den Dane ihm zuwarf, sagte schon mehr aus als Worte getan hätten. Unbewusst schluckte Ro bei dem Gedanken, was da noch wartete. Und vor allem, wieso Dane eine ganze verdammte Kommode voll davon in seinem Schlafzimmer hatte. Wie oft hatte er wohl...
      Bewusst würgte Ro diese Gedanken ab. „Ich bin meisterlich darin, meine Spuren zu verwischen. Du wirst nie wissen, ob ich gelinst hab oder nicht“, flötete er unbefangen und war noch seinem Freund im Bad, um sich die Zeugen der letzten Minuten zu entledigen. Ehrlich gesagt würde es ihn nicht einmal wundern, wenn Dane in seinem eigenen Schlafzimmer Kameras installiert hatte. Ob nun zur Sicherheit oder um sich gewisses Material noch einmal anzusehen. War er überhaupt so ein Typus?...
      „Versteh ich total, dass man lieber in persona manche Dinge klären möchte. Das ist bei uns nicht anders, wobei das daran liegt, dass wir die Auren zeitgleich auslesen und uns doppelt absichern“, erklärte Ro während er Dane wie ein Schatten gefolgt war und ihm dabei zusah, wie er sich in seinen Anzug warf. „Ich glaub, ich hab noch keine Shifter persönlich getroffen. Wäre spannend.“ Er grinste. Wobei er eher wenig erpicht darauf war, dass man ihn am See beobachtete, wie er im schlimmsten Fall beinahe absoff. Das musste nicht sein. „Also darf ich mir deinen Fahrer leihen, ja?“
      Er gab ein anerkennendes Geräusch von sich, als Dane zu ihm kam und ihm einen flüchtigen Kuss aufdrückte. Dass der Drakin selbst nur mit seiner Boxer an der Wand gelehnt stand, schien sie beide nicht sonderlich zu tangieren. Allerdings musste Ro eingestehen, dass die gute Damenwelt in einem Punkt Recht hatte: Anzüge und Männer waren eine Kombination des Himmels.
      Ro rollte mit den Augen, als auch schon die nächste Anweisung herein prasselte. In manchen Aspekten schien sein Partner eine Kopie seiner eigenen Mutter zu sein. Überfürsorglich, restriktiv, aufmerksam. Denn richtig war, dass Ro nur noch selten aß. Um genau zu sein nur dann, wenn Dane da war und ihn daran erinnerte. Noch machte sich nichts an seiner Figur davon bemerkbar, aber das konnte den ein oder anderen Umstand womöglich erklären. „Mach ich. Bis später.“
      Dane konnte ja schlecht wissen, dass sein kleiner Drache bereits die nächsten Aktionen im Geist gesponnen hatte.

      Ein paar Stunden später ließ sich Ro von Tiarnán zum Rand der Stadt fahren. Sie hielten vor einem recht unauffälligen kleinen Einfamilienhaus, das in einer der besser situierten Gegenden gelegen war. Ro war überrascht, dass sein Telefonat so schnell Früchte trug, auf der anderen Seite war sein Onkel schon immer recht gut auf ihn zu sprechen gewesen.
      „Wird vermutlich ein bisschen dauern. Soll ich anrufen, wenn ich fertig bin?“
      Nach Tiernáns Antwort stieg Ro aus dem Wagen und trat durch das kleine Gartentor ein, dass den Vorgarten von der Straße trennte. Eine dichte Buchsbaumhecke war wohl geschnitten der optische Trenner zwischen diesem Grundstück und den benachbarten, aber in der Regel trauten sich die wenigsten, Ärger mit einem der besten Ärzten der Stadt zu provozieren. Laurent hatte sich hier sein kleines Domizil aufgebaut, wenn er nicht bei seiner Frau – seiner Arbeit – war. Man hatte ihn in den Kreisen der Drakin des Öfteren belächelt, weil er keine Beziehung führte, aber mit seinem Bruder an der Spitze sah man es ihm nicht nach.
      Nach einem Mal klingeln öffnete sich die Tür bereits und Laurent erschien. Wie üblich schenkte ihm sein Onkel sein sanftes Lächeln, als er zur Seite trat und seinen Neffen hinein bat. „Ich muss zugeben, dein Anruf kam ein bisschen unerwartet. Ich hatte angenommen, dass das Treffen mit dem Rat anders verlaufen wäre.“
      „Anders? Meinst du besser oder schlechter?“ Ro trat sich seine Schuhe im Eingang ab nachdem Laurent die Tür schloss.
      „Auslegungssache. Üblicherweise hinterlässt das Auftreten des Rates immer Spuren, sei es auf der einen oder anderen Seite. Aimeric hatte jedenfalls sehr zu kämpfen als Melidae und Jona plötzlich wieder vor der Schwelle standen, habe ich gehört.“
      „Wortwörtlich oder übertragen?“
      „Übertragen natürlich. Aimeric ist nicht lebensmüde.“ Laurent lächelte, jedoch reichte es nicht ganz bis zu seinen Augen. „Du klangst ein wenig verunsichert am Telefon. Worüber wolltest du sprechen?“
      Ro richtete sich auf, nachdem er seine Schuhe beiseite gestellt hatte. Dann sah er seinen Onkel an und seine Miene wurde ernster. „Was kannst du mir zu Regra sagen?“