A Dash of Luck [Asuna feat. Pumi]

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    • "Seit wir-"
      Dane kam gar nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu formen. Ro war ihm schon einige Schritte voraus. Aber Dane würde sich nicht beschweren. Stattdessen lehnte er sich in den Kuss hinein, schloss die Augen. Und als sich Ro dann auch noch auf ihn setzte wusste er, dass sie wirklich auf der gleichen Seite in dieser Sache standen.
      Er legte seine Hände auf die Oberschenkel Ros, der Lose Faden an seinen Jogginghosen war vollkommen vergessen.
      "Wenn du nicht willst, dass Mace hier auftaucht, solltest du vielleicht dafür sorgen, dass meine Gefühlswelt entsprechend aussieht," gab er grinsend zurück.
      Mace würde hier nicht auftauchen, dessen war sich Dane sicher. Er wusste genau, wie die Verbindung zwischen Ihnen beiden funktionierte und auch, dass Mace kein völliger Idiot war. Und selbst wenn er hier auftauchen sollte, dann würde er sich mit einer Packung Eiscreme selbst beschäftigen bis er merkte, dass die Luft wieder rein war und er nicht weiter störte.
      Aber Mace war gerade weniger Teil seiner Gedanken. Ro war besser darin, ihn abzulenken, als er zuerst angenommen hatte.
      "Gefällt dir das? Ahnungslos zu sein? Ich erinnere mich da eine andere Situation, in der du ähnlich empfunden hast. Oder soll ich dir auf die Sprünge helfen?"
      Dane sandte einen nicht unerheblichen Schwall seiner Magie an genau die Stelle, an der Ros Finger gerade ruhten. Er füllte diese Energiespitze mit dem Gefühl, das er vor ein paar Tagen als seine Liebe für Ro identifiziert hatte. Er wollte nichts mehr vor dem jungen Mann zurückhalten. Gar nichts.
    • "Ich könnte dich auch so weit reizen, dass du deinen Kumpel mit Freuden aus dem Haus schmeißt", entgegnete Ro, wobei es ihm ein wenig sauer aufstieß wenn er so darüber nachdachte, dass Mace immer eine Idee hatte, wie Dane sich scheinbar gerade fühlen mochte.
      Allerdings konnte sich der Drakin darüber nicht weiter den Kopf zerbrechen, als seine tauben Finger plötzlich zu Kribbeln begannen. Erstaunt senkte sich sein Blick auf seine Finger, die noch immer auf Dane's Brust ruhten, nun allerdings ein kleines bisschen lebendiger wirkten. Innerhalb Wimpernschläge breitete sich das Kribbeln auf seine Arme aus, wanderte weiter bis in sein Inneres, wo Ro erst verstand, was er da gerade fühlte.
      Träge blinzelte er den Dämon an. Es fehlte Ro eindeutig, nicht mehr so empfänglich für die kleinsten Änderungen im Fluss zu sein. Er war so gewöhnt daran, immer ohne Nachfrage sehen oder fühlen zu können, was in seinen Mitmenschen vorging, dass ihm dieses Fehlen umso bewusster auffiel. Das war der Grund, warum der Energieschwall, den Dane Ro hatte zukommen lassen, so besonders eindeutig und ausdrucksstark war. Als würde das Fehlen der Überreizung ihn auf das Wichtigste konzentrieren.
      "Kannst mir gerne auf die Sprünge helfen aber ich glaub', das macht dir nicht so viel Spaß wenn ich dich gar nicht lesen kann", merkte Ro an und nahm Dane die Möglichkeit auch nur irgendetwas zu sagen, indem er sich wieder auf ihn lehnte und ihre Lippen versiegelte.
      Dann musste es eben auf die klassische Art und Weise ablaufen. Ohne den Dämon ständig auszulooten. Diese Gedanken sorgten dafür, dass sich Ro's Sinne auf ganz andere Dinge konzentrierten. Er fühlte Dane's unbewegliche Hände überdeutlich auf seinen eigenen Beinen, den typischen Geruch der Mischung von Bettwäsche und dem ganz eigenen Körpergeruch. Die Wärme, die sich zwischen ihren nackten Oberkörpern bildete, da sie beide nur mit Jogginghosen ins Bett gegangen waren.
      Es fühlte sich an wie ein Rausch der natürlichsten Art und Weise. Gott, er wollte Dane genauso zeigen, wie sehr er für ihn brannte.
      Leise murrte Ro als er ihren innigen Kuss unterbrach und plötzlich von Dane abrückte. Soweit um genau zu sein, dass er vom Bett aufstehen konnte und vorm Fußende zu dem Mann im Bett hinüberblickte. Allein die Vorstellung, dass nur er Dane ab jetzt so zu Gesicht bekommen könnte, war schon ein Kick. Trotzdem... er sagte ja, er würde ihm mehrere Dinge an den Kopf knallen.
      "Wusstest du, dass ich ein kleines, eifersüchtiges Kerlchen sein kann?", fragte Ro in einem spielerischen Tonfall, der die Ernsthaftigkeit dahinter gerade so zu verstecken gedachte. Er legte seine Hände an seine Brust, ließ sie abwärts wandern bis seine Daumen unter dem Bund der Jogginghose verschwanden. Und verharrten. "Ich hoffe für dich, dass du diese Seite niemanden sonst zeigst, solange ich da bin. Die ist mir vorbehalten, klar?"

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Mit einem verwirrten Lächeln sah er Ro hinterher, als dieser einfach aufstand, nachdem er ihn so innig geküsst hatte. Und scheinbar gefiel ihm diese Entscheidung selbst nicht.
      Dane stützte sich auf seine Ellenbogen und sah den jungen Drakin an.
      "Ja, das ist mir schon aufgefallen. Als du Mace kennengelernt hast. Asa. Nur auf meine Arbeit scheinst du ni..."
      Er starrte Ro offen an, als dieser Dinge tat. Woher hatte er auf einmal dieses Selbstvertrauen?
      "Kriege ich eine Belohnung, wenn ich mich daran halte? Werde ich bestraft, wenn ich gegen diese Regel verstoße?" fragte er, ein verführerisches Grinsen im Gesicht.
      Was immer Ro ihm zeigen wollte, auf welche Art auch immer er es ihm zeigen wollte, Dane würde hier artig liegen bleiben und zusehen. Wahlweise würde er willentlich mitmachen, aber das wusste Ro. Er hatte ihm eben erst gesagt, dass er alles tun würde, was dieser junge Mann von ihm verlangte.
    • "Sollte ich je mitkriegen, dass jemand anderes diese Seite von dir sieht, dann gibt's Konsequenzen, ja. Dann wirst du eine ganze Weile warten müssen bis du mich wieder anfassen darfst."
      Und das war noch das kleinere Übel. Ro war gewillt, sich für eine Zeit komplett Dane zu entziehen, sollte er gegen diese Regel verstoßen. Zu groß war der Zug, den der Drakin tief in seiner Brust allein bei dem Gedanken verspürte, dass jemand Dane so sah. Sofern er selbst dann noch auf Erden wandelte.
      Kaum merklich legte er den Kopf etwas schief während er den anderen Mann im Bett so begutachtete. Dem Gefühl, das ihn seit Tagen schon begleitete, nein, eher seit dem Moment in dem sie das erste Wort miteinander gewechselt hatten, endlich einen Namen geben zu können, beflügelte den jungen Mann regelrecht.
      "Zieh die Hose aus und warte", forderte Ro Dane auf und spazierte in aller Seelenruhe ins angrenzende Badezimmer, um dort nach den kleinen Verpackungen zu suchen, die auch der Dämon das letzte Mal hervorgezaubert hatte.
      Als er sie schließlich gefunden hatte, nahm er einfach eine handvoll mit zurück zum Bett. Achtlos warf er sie auf die Decke nachdem er zum Fußende zurückgekehrt war. Dann ließ er seine blauen Augen über den nackten Leib des Dämon gleiten. Warum war Ro bis jetzt immer so verklemmt gewesen? Dieses Selbstbewusstsein stand ihm doch eigentlich ganz gut. Zumindest empfand er es selbst so.
      Er machte einen summenden Laut ehe er sich zäh von seiner eigenen Hose trennte, sie knüllte und einfach auf einen der Sessel warf, wo sie sich entfaltete und mit einem Bein von der Sitzfläche hing.
      "Nicht wegräumen", sagte Ro und nickte zu dem Sofa. Dann zeigte er auf die kleinen verstreuten Verpackungen. "Liegen lassen."
      Erst jetzt stieg er über das Gestell des Bettes und pirschte sich über Dane's Leib aufwärts bis er seine heißen Lippen endlich wieder mit Dane's vereinen konnte und sich regelrecht an seinen Brustkorb schmiegte. Er hätte in diesem Moment schwören können, den Herzschlag des Anderen durch das Fleisch hindurch spüren zu können.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Lächelnd sah Dane dem jungen Drakin hinterher. Er schüttelte kurz den Kopf, stand dann aber auf und schlüpfte aus seiner Hose, wie angeordnet. Er faltete das Kleidungsstück ordentlich und legte es beiseite, aus dem Weg. Dann ließ er sich wieder auf sein Bett sinken, in der exakt gleichen Pose wie zuvor. Kurz hatte er mit dem Gedanken gespielt, das Ganze auf die Spitze zu treiben, aber der dominante Teil seiner Selbst würde das nicht zulassen.
      Er beobachtete, wie Ro um sein Bett herumschlenderte. Wie er Unordnung schuf. Danes Blick folgte auch der Hose, die der junge Drakin achtlos beiseite warf.
      "Nicht wegräumen," befahl Ro und Dane wusste genau, wo das hinging. "Liegen lassen."
      "Du Monster," raunte Dane ihm lächelnd zu, kurz bevor Ro ihn küsste.
      Er ließ sich ins Bett sinken, gab seine auf den Ellenbogen aufgestützte Haltung auf, um seine Arme um Ro schlingen zu können.
      Jetzt, wo die Katze aus dem Sack war, fühlte sich Dane irgendwie leichter. Erleichtert, war wohl das richtige Wort. Das hier mit Ro war bei weitem nicht seine erste romantische Beziehung, aber sie war doch das erste Mal, dass er so tief für jemanden empfand. So tief sogar, dass Dane gar nicht gewusst hatte, dass das überhaupt möglich war. Bisher waren Asa und Mace seine engsten Verbindungen gewesen, aber jetzt, wo er es laut ausgesprochen hatte, fühlte er, dass das mit Ro anders war. Ganz anders.
      So anders, dass er absolut keine Probleme damit hatte, dem anderen Mann die Führung zu überlassen. Er vertraute Ro vollends. Und auch wenn ihn die von dem Drakin verursachte Unordnung aus dem Konzept brachte, wann immer seine Gedanken dorthin wanderten, so wusste er doch, dass ihm nichts passieren würde. Er wusste, er musste die Kontrolle nicht haben - auch wenn praktisch jeder Teil seiner selbst danach verlangte.
      Dane strich mit einer Hand Ros Rückgrat hinab, bis er dessen Hüfte zu greifen bekam. Er musste den Instinkt niederringen, Ro einfach zu packen und ihn unter sich zu werfen. Überraschenderweise kein sehr schwerer Kampf mit sich selbst.
    • Allein das Gefühl wie sich Dane's Arme um Ro's Körper schlossen, ließ ein wohliges Gefühl in jeder einzelnen Zelle seines Körpers ausblühen. Das Gefühl, gebraucht zu werden. Geliebt zu werden, egal wer man war oder was man sein konnte. Ohne die Fähigkeit, die Auren der Anderen jederzeit lesen zu können, musste sich der Drakin auf das verlassen, was sein Bauchgefühl ihm sagte. Und dieses Bauchgefühl wollte die Hände des Dämons auf jedem einzelnen Quadratzentimeter seiner eigenen Haut spüren. Wie sie sie reizten, sich festhielten und noch viel mehr forderten.
      Die Hand an Ro's Hüfte ließ ihn kurz aufhorchen, rechnete damit, dass der Mann unter ihm etwas plante. Aber seine Erwartungen wurden nicht erfüllt und so brummelte der Drakin nur irgendetwas unverständliches. Schließlich löste er ihre Lippen voneinander, die man fast nicht mehr als separate Münder hatte ausmachen können. Dann stützte er sich rechts neben dem Oberkörper des Dämons ab. Ro's linke Hand griff nach Dane's an seiner Hüfte, löste die Finger von seinem Knochen und brachte ihre Hände auf Augenhöhe. Langsam brachte der junge Mann ihre Hände näher zu seinem Mund, küsste Dane's Fingerknöchel Stück für Stück bis er an dessen Fingerspitzen angekommen war. Ebenso langsam ließ er Dane's Zeigefinger in seinem Mund verschwinden, deutete an, was er mit seiner Zunge auch an anderen Orten bewerkstelligen konnte. Ein paar Herzschläge lang fixierte Ro dabei die Augen des Anderen ehe er den Finger wieder freigab und Dane's Hand nach hinten an den Hintern des Drakin legte.
      Sachte beugte sich Ro wieder nach vorne, platzierte seine Lippen nah an des Dämons Ohr.
      "Ich will dich in mir spüren. Gleich. Also mach dich ein wenig nützlich, damit ich nicht aus Schmerz deinen Namen rufe", raunte er ihm ins Ohr während ein erwartungsschwangeres Schaudern über seinen Körper rollte.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Mit den Augen eines Jägers auf der Jagd beobachtete Dane, was der Drakin da anstellte. Es war nur sein Finger in Ros Mund, aber Dane musste bereits jetzt ein Stöhnen herunterschlucken.
      Bei Ros Worten allerdings entrang sich ihm ein leises Knurren. Der Gedanke daran, dass Ro Schmerzen leiden könnte - Schmerzen, denen er nicht zugesagt hatte - machte ihn wütend. Andererseits erregte ihn die Aussicht darauf, endlich seinen Namen auf Ros Lippen zu hören, während er ihn zu dem seinen machte.
      "Wenn dein Dirty Talk weiterhin so ein Autounfall ist, wenn du deine eigene Wohnung gefunden hast, dann gehe ich freiwillig im See schwimmen", gab Dane lächelnd zurück.
      Er folgte den gegebenen Anweisungen und schob seine Hand über Ros wohlgeformten Hintern, bis er fand, wonach er suchte. Er ließ seine Fingerspitze kreisen, einmal, zweimal, dann schob er seinen Finger in Ro hinein. Er schlang seinen freien Arm enger um Ro, presste ihn gegen seine eigene Brust. Dane zögerte nicht. Sobald er den ersten Hinweis von Ros Körper bekam, dass er sich an einen Finger gewöhnt hatte, schob er den zweiten hinterher. Es dauerte nicht lange und drei hatten ihren Weg in den Drakin gefunden.
      Dane ließ Ro nicht los. Er presste den Drakin weiterhin an seine Brust, küsste ihn, dessen weichen Hals, die Schulter, während er seine Hand damit beschäftigte, an dem einen Punkt in Ros Inneren herumzuspielen, der am meisten Spaß machte. Ro mochte vielleicht den Ton hier angeben, aber Dane würde sich nicht einfach so unterwerfen. Dafür war er nicht gemacht.
    • Der Ausblick darauf, Dane mit unlauteren Mitteln tatsächlich in einen See bewegen zu können, war für einen Augenblick unglaublich verlockend. Vielleicht würde der Drakin später noch einmal darauf eingehen und sich Gedanken dazu machen, wie er den Dämon auch auf anderen Wegen dazu bringen könnte.
      Dieser Gedankenfaden verabschiedete sich allerdings herrlich schnell aus Ro's Verstand. Es bedurfte nur einen Finger des Mannes unter ihm, damit er jegliche unnützen Gedanken von sich wies. Dass Dane Ro an sich presste war ein durchaus kluger Schachzug. So verhinderte er, dass sich Ro zurückzog, sei es nun aus Reflex oder rein spielerischer Natur. Er musste sich ein Stück weit ergeben, den zweiten und dritten Finger akzeptieren. Er schaffte es gerade noch so, einen Kuss mit Dane über die Bühne zu kriegen, dann musste er sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergraben. Noch immer unterschätzte Ro, dass es ihm an Erfahrung mangelte und der Dämon dies alles auszugleichen schien. Doch dieses Mal warf sich der junge Drakin nichts vor, verschwendete nicht mal einen Gedanken daran. Stattdessen suchte er, seine eigene Stimme so gut es ging zu ersticken bis er es schließlich nicht mehr aushielt. Er brauchte mehr. Er wollte mehr.
      In einem fast schon verzweifelt anmutenden Akt stemmte Ro seine linke Hand in die Matratze und drückte sich mit einer ungeahnten Kraft nach oben, sodass der Griff des Dämons an Wirkung verlor und Ro teils erstaunt, teils zerrüttet den Mann unter ihm ansah.
      Er atmete bereits etwas angestrengter, als er zu Dane sagte: "Fürchte, deine Finger reichen mir nicht mehr... Gib mir mehr..."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane hielt den jungen Mann in seinen Armen nicht auf, als er sich von ihm lösen wollte. Er würde Ro zu nichts zwingen, was er nicht wollte. Allerdings wusste Dane, dass Flucht gerade nicht Ros Plan war, was der Drakin auch sogleich mit seinen Worten bestätigte.
      Dane schmunzelte und entfernte seine Hand vom Hinterteil des jungen Mannes. Er breitete seine Arme aus, als kreuzige man ihn. Er unterdrückte jede Reaktion auf das Chaos in seinem Bett, als er einen Teil davon berührte und sich schlagartig daran erinnerte, was Ro mit seinem Schlafzimmer angestellt hatte, wie der Drakin ihm die Kontrolle der Ordnung darin weggenommen hatte.
      "Ich dachte, du gibst hier den Ton an?" triezte er Ro. "Wenn du mehr willst, dann solltest du es dir vielleicht einfach nehmen?"
      Es kostete ihn einiges an Willenskraft, seine Arme jetzt nicht einfach um Ro zu schlingen, ihn unter sich ins Bett zu drücken und ihm jeden Wunsch zu erfüllen, den er hatte. Er wollte sich auf mehr als nur eine Art in dem Mann versenken. Er wollte Ro mit Haut, Haaren und Schuppen und er wollte ihn jetzt sofort. Er wollte, dass Ro seinen Namen schrie. Wollte, dass Ro alles andere um sich herum vergaß. Wollte, dass er niemals in der Lage war, ihn zu vergessen.
      All das unterdrückte Dane, aber nur soweit, dass seine Muskeln nicht reagierten und seine eigenen Wünsche in die Tat umsetzten. Er ließ Ro mit einem gezielten Schub seiner Magie jedoch ganz genau wissen, wie sehr er ihn begehrte. Wie sehr er ihn wollte. Ihn brauchte. Eine stille Zustimmung zu was auch immer als nächstes kommen würde.
    • Ein klein wenig Überraschung tauchte in den unendlich blauen Tiefen von Ro's Augen auf als er sah, wie Dane einfach so von im abließ und sich augenscheinlich wehrlos unter ihm ausbreitete. Umgehend folgte sein Blick dem Verlauf der schwarzen Linien auf Dane's Brust, wie sich sich nach außen hin über seine Arme erstreckten. Doch egal, wie oft sich sein Blick dabei verlor - sein wahrer Fixpunkt waren die Augen des Dämons, zu denen er immer wieder zurückkehrte.
      "Na gut... Dann lass deine Arme da, wo ich sie sehen kann", erwiderte Ro gespielt eingeschnappt als er sich weiter aufrichtete und ein Stück von der Hüfte des Mannes unter ihm nach hinten abrückte.
      Eine kurze, aber heftige Magiewelle überrollte den Drakin, der allein dadurch schon scharf die Luft einsog, und dann bestimmt nach Dane's bestem Stück zu greifen. Langsam setzte sich seine Hand in Bewegung, forschend und aufmerksam für jede Reaktion, die der Andere ihm entgegenbrachte. Er nahm sich die Zeit zu sehen, auf welche Art der Berührung Dane besonders reagierte, was sich gut für ihn anfühlen mochte, bis der junge Mann schlussendlich doch genug davon hatte.
      Ro ließ kurz von Dane ab, um nach einer der kleinen Verpackungen zu ihrer Seite zu angeln, sie aufzureißen und die Fetzen grob fahrlässig auf dem Laken zu ihrer Seite zu verteilen. Dann rollte er das Kondom auf Dane's Errektion ab, brachte sich kniend darüber in Position und setzte die Spitze an den wohl gerade gierigsten Teil seines eigenen Körpers an. Hätte er nicht vorher schon die Tütchen geholt, wäre ihm dieses kleine Detail wohl abhanden gekommen.
      Mit einer schier unendlich wirkenden Gelassenheit arbeitete sich Ro abwärts bis er schließlich völlig ruhig auf Dane's Hüfte saß. Er spürte ihn ihn sich pulsieren, bereit für mehr. Bereit dafür, dem Drakin jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Genau das tat Dane bereits, indem er, wie befohlen, bis jetzt noch immer unter Ro lag. Vielleicht war dies auch nur noch eine Frage der Zeit, denn da setzte sich Ro schon langsam in Bewegung, brach den Blickkontakt ab als ihm seine Lider zufielen und er sich nur noch auf das Gefühl konzentrierte.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane keuchte auf, als der junge Drakin nach ihm griff. Es dauerte nicht lange, da entlockte Ro ihm ein wohliges Seufzen. Selbst ohne seine Fähigkeit, ihn wie ein Buch zu lesen, schien Ro ganz genau zu wissen, was er machen musste. Und Dane belohnte ihn mit seinen ungefilterten Reaktionen darauf. Jedes Zucken, Seufen, jedes Mal, wenn er sich auf die Lippe biss, all das war Ros Schuld und Dane zeigte es ihm, wann immer es ihn überkam.
      Dane sah auf, als die warme Hand auf einmal verschwand. Ein Lächeln schlich sich auf seine Züge. Die weitere Verschmutzung seines Schlafzimmers allerdings, entlockte ihm ein Knurren. Er sah dem Müll hinterher, wie er langsam auf die Laken segelte, gleich neben seiner Hand. Es wäre so einfach, die Verpackung einzusammeln - sie alle einzusammeln - und für Ordnung zu sorgen. Stattdessen packte er seine Laken und stöhnte gedehnt, als sich Ro langsam auf ihn herabsenkte. Vergessen war die Unordnung; Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein Ro.
      Dane wollte sich aufsetzen, seine Arme um Ro schlingen. Er wollte ihn packen und zu sich herunterziehen. Er wollte ihn berühren, überall gleichzeitig. Doch er hielt still, wie befohlen, konzentrierte sich statt auf seine Fantasien auf Ros Gesicht, auf das Mienenspiel darin. Er konzentrierte sich auf das Wissen, dass das sein Werk war, sein Werk ganz allein.
      Als er den Drang verspürte, Ro ein bisschen auf die Sprünge zu helfen, hielt er seinen Körper nicht auf. Aus dem Zucken seiner Hüften wurden schnell Stöße, die er auf Ros Rhythmus anpasste. Der junge Drakin hatte ihm etwas versprochen und Dane würde dieses Versprechen einfordern. Er wollte seinen Namen auf Ros Lippen wissen, hören, wie er ihn stöhnte, ihn herausbrüllte. Er wollte, dass Ro wegen ihm den Verstand verlor und eine ganze Weile nicht wiederfand.
    • Nicht einen Moment lang hätte Ro infrage gestellt, ob sich Dane an seine Befehle halten würde. Solange er ihm keinen Schaden zufügte, und das tat er gerade mitnichten nicht, wusste er um den Gehorsam des Mannes unter ihm. Trotzdem... als Ro einen Blick durch den Spalt seiner leicht geöffneten Lidern auf Dane erhaschen konnte, wäre ihm tatsächlich fast eine Anmerkung entfallen. So allerdings schluckte er sie hinunter und ergötzte sich an der schier endlosen Kontrolle, die er gerade auszuüben vermochte.
      Dann setzte sich Dane's Hüfte in Bewegung und sorgte dafür, dass Ro's eigener Rhythmus an Gleichmäßigkeit verlor. Insgeheim hatte der junge Mann nur die Sekunden gezählt bis dieser Umstand eintreten würde und der Effekt war alles andere als überhörbar. Ro's Atmung wurde von einem leisen Keuchen begleitet als er schließlich nach vorn sackte und seinen Oberkörper an Dane's schmiegte. Er musste wissen, ob sein Herz auch so rasant schlug wie seines, seine Haut ebenso in Flammen stand wie seine eigene.
      Der nun veränderte Winkel wirkte wahre Wunder. "Shit..."
      Ro's linke Hand streifte Dane's Wange während er sich mit dem rechten Arm etwas abzustützen versuchte. Gierig suchten seine Lippen nach denen seines Partners, ein wohliges Brummen schwoll in der Brust des Drakins an, als er sie endlich gefunden hatte. Immer wieder musste er ihren Kuss kurz unterbrechen, um die dringend notwenige Luft atmen zu können.
      "O...okay, du darfst dich bewegen", hob Ro seinen vorangegangenen Befehl auf, wohl wissend, dass er vielleicht etwas entfesselt haben konnte, was ihm wirklich Dane's Namen auf die Lippen trieb.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ro konnte den Satz nicht einmal zu Ende sprechen, da bewegte sich Dane bereits. Seine Arme schlangen sich um den schlanken Körper des Drakin wie eine Würgeschlange um ihre Beute und im nächsten Augenblick lag Ro unter ihm in den Laken. Danne küsste ihn, wild und voller Gier, während seine Hüften den Rhythmus aufrecht erhielten. Dann richtete er sich auf, starrte auf Ro hinab, nahm seine Züge in sich auf. Mit einer Hand strich er über Ros Wange, seinen Hals, bis sie über Ros Herzen zum Liegen kam. Von dort aus sandte er eine weitere Welle dessen, was in seinem eigenen Inneren brodelte, zu dem Drakin hinüber, bevor er über Ros Haut kratze, über die Muskeln in Brust und Bauch. Während sich diese Hand um Ros bestes Stück schloss, legte sich die andere um Ros Hals. Er drückte nicht wirklich zu, ließ Ro einfach nur spüren, dass seine Hand genau dort war. Dass er jetzt die Kontrolle hatte über was auch immer hier geschah.
      "Verrate mir, kleiner Drache: Wem gehörst du?" knurrte er, sein Blick fest auf die unendlichen Ozeane gerichtet, die Ro seine Augen nannte.
      Mit beiden Händen übte er gerade genug Druck aus, um es bemerkbar zu machen. Um seine Frage zu unterstreichen. Eine Frage, die er nicht unbeantwortet wissen wollte. Nicht ungestraft.
      "Sag es mir!"
    • Ro hatte ja mit einer blitzschnellen Reaktion seitens Dane gerechnet, aber doch so schnell von seinem hohen Ross gehoben zu werden sorgte für ein wenig Schwindel im ohnehin schon wirren Verstand des Drakin. Wie erwartet ließ Dane nicht nach, gab dem jungen Mann unter ihm keine Verschnaufpause. Doch lehnte sich in diese Küsse, die ihm die Geschichten erzählten, die er ohne seine Sicht verloren hatte.
      Dann richtete sich der Dämon auf und irgendwie hatte der Drakin das Gefühl, er läge wie gestellte Beute im Bett. Für eine gefühlte Ewigkeit starrten sie sich beide an, wobei Ro ziemlich viel dafür gegeben hätte, in diesem Moment Gedanken lesen zu können. So sehr war er in diesem Blickduell versunken, dass er Dane's Finger erst bemerkte, als sie bereits über seinen Hals strichen. Eine leichte Gänsehaut übermannte den jungen Mann, nur im nächsten Moment von einer Hitzewelle überrollt zu werden, die eindeutig aus dem Inneren des Dämons stammen musste. Die Hand oberhalb seines Herzens lag angenehm schwer dort bis sie sich ihren kratzigen Weg abwärts suchte.
      Gedanklich frohlockte Ro bereits, da er wusste, wohin dieser Weg diese Hand geleiten würde. Doch es war Dane's andere Hand an seinem Hals, die ihm den beinahe erleichterten Ausdruck vom Gesicht fegte. Unweigerlich schoss seine eigene linke Hand zu der des Dämons an seinem Hals, die Finger nur lose um dessen Handgelenk gelegt. Ein Instinkt, den er nicht einfach abstellen konnte.
      "Verrate mir, kleiner Drache: Wem gehörst du?"
      Etwas schien in Ro zu klicken als Dane ihm diese Frage stellte und sie kurz darauf noch untermalte. Dies spiegelte sich in den unendlichen blauen Augen des Drakin wider, die plötzlich zu funkeln begannen, als sie in unbeschreiblicher Geschwindigkeit durchspielten, welche Konsequenz sich aus welcher Antwort ergäbe. Er wollte sie alle sehen. Nur musste er mit einer beginnen.
      "Niemanden", antwortete Ro mit einer Prise Herausforderung und Neugier im Blick, einer Spur Stolz in der Stimme und einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen. Er reckte den Hals sogar noch minimal während er spürte, wie ihm gleich vermutlich das Herz aus der Brust springen würde.
      Das hier war neu. Das war aufregend und er wusste ganz genau, dass egal was er sagte Dane ihn niemals verletzen würde. Sie hatten ein Vertrauensverhältnis erreicht, das ohne Worte Hand in Hand ging. Und da Ro genau wusste, wie sehr Worte diesen Mann über ihn reizen konnten, setzte er noch eine Schippe drauf.
      "Versuch's doch zu ändern."
      Das Lächeln wurde zu einem Grinsen. Er war schon immer schlecht darin gewesen, kleinbei zu geben. Doch jetzt wollte er es endlich sehen. Das, was Dane ihm angedroht hatte und den Drakin in eine völlig neue Welt stürzen würde.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ein tiefes Grollen rollte durch Danes Brust, als er sich nach vorn lehnte.
      "Falsche Antwort," raunte er in Ro's Ohr.
      Er drückte Ro's Kopf nach oben, machte einen Punkt daraus, dessen Hals zu überspannen, bevor er gleich unter Ro's Kiefer dafür sorgte, dass jeder wusste, zu wem er gehörte. Letztes Mal war er freundlich gewesen - ein Knutschfleck, leicht unter einem T-Shirt Saum zu verstecken. Doch jetzt gerade war ihm nicht nach freundlich. Er hatte endlich, was er wollte und er würde dafür sorgen, dass ihm das niemand mehr wegnehmen konnte. Ein Knutschfleck war da nur der Anfang, wie er Ro mit einem mehr als nur neckischen Biss klarmachte.
      Als er mit seinem Werk am Hals des Drakin zufrieden war, küsste er ihn unsanft. Er hatte keine Zartheit mehr in sich, nicht nach dem, was sie sich gerade gegenseitig gestanden hatten. Und er entfernte sich aus Ro. Zumindest für den Moment.
      Stattdessen ließ er seinen Daumen über Ros Spitze kreisen, erst langsam, dann ein bisschen schneller. Ro wollte spielen? Das konnte er haben.
      Immer wieder reizte Dane den jungen Drakin auf die ein oder andere Weise, aber immer wenn es ihm zu spaßig wurde, bremste sich Dane, hörte teilweise sogar ganz auf. Ro würde es sich verdienen müssen und der Drakin wusste ganz genau, was er dafür zu tun hatte. Dane hatte nicht vor, seine Frage zu wiederholen.
    • Ro fühlte das Grollen mehr als dass er es hörte. Eine tiefe Vibration, die ihn bis in Mark und Bein traf während Dane Ro's Hals überstreckte. Die Zähne unterhalb seines Kiefers ließen den Griff an Dane's Handgelenk deutlich fester werden als er den Atem anhielt und sich anspannte. Der folgende Kuss hatte nichts mehr von der Zärtlichkeit, die er bisher hatte kennenlernen dürfen. Er zeigte eine andere Facette des Dämons, die eher in die Richtung schlug, die man dieser Rasse zuschreiben mochte.
      Doch Ro konnte nur schmunzeln. Er wusste, dass Dane dies genau aus dem Grund tat, weshalb Ro ihm diese Worte zugesprochen hatte.
      Dann zog sich Dane aus Ro zurück, was ein ungehaltenes Geräusch seinerseits zur Folge hatte. Er rückte ein wenig aufwärts, soweit wie es ihm dank des Kopfendes noch möglich war. Die nächsten Minuten waren die reinste Folter für den jungen Drakin. Immer wieder stachelte der Dämon ihn an, nur um jedes Mal einzuhalten und etwas anderes zu versuchen. Alles in ihm schrie nach diesem Mann, so laut, dass er jegliches Gefühl für Raum und Zeit verlor. In diesen vier Wänden existierten nur sie, völlig losgelöst von der Realität da draußen. Wodurch sich Ro eingestehen konnte, auch die letzten Rückhalte in Anwesenheit Dane's fallen lassen zu können.
      Unwirsch schoss Ro's Hand nach vorn, legte sich an Dane's Nacken und riss ihn regelrecht zu sich heran. Er wollte ihn schmecken, seinen Atem spüren und ihm näher sein als jeder andere.
      "Ich bin dein", hauchte er atemlos zwischen ihren Küssen bevor ihn das brennende Gefühl in seinem Inneren zu verschlucken drohte.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Guter Junge", raunte Dane und gab ihnen beiden nun das, was sie unbedingt haben wollten.
      Keine Spielchen mehr, keine Unterbrechungen. Dane gab sich zu einhundert Prozent Ro hin und trieb sie beide in hohem Tempo über die Klippe, an der sie schon seit einer halben Ewigkeit zu tanzen schienen.
      Danach hatte er kaum die Kraft, sich nicht auf Ro fallen zu lassen. Stattdessen zog er den jungen Drakin an seine Brust und hielt ihn einfach nur fest, bis sich ihrer beider Atmung beruhigt hatte - und dann noch ein bisschen länger. Irgendwann fand Dane dann soweit zu sich selbst zurück, dass er aufstehen und Ro ins Badezimmer tragen konnte. Schweigend und ausgelaugt auf die bestmögliche Art kümmerte sich Dane um all die Stellen and Ros Körper, die er eben so ruppig behandelt hatte. Jedes Mal, wenn sein Blick dabei auf die Stelle an Ros Hals fiel, an der er sich selbst für die nähere Zukunft verewigt hatte, musste er ein bisschen lächeln.
      Schlussendlich konnte Dane nicht mehr widerstehen. Er vergrub eine Hand in Ros Haaren, zog ihn zu sich und küsste ihn mit all der Liebe, die er auf die ein oder andere Art für Ro empfand. Er hielt nichts zurück, ließ den Drakin ungefiltert daran teilhaben.
      Leider musste er die Dusche kurz halten. Oder zumindest kürzer als er gewollt hätte.
      "Sieh zu, dass du das Chaos beseitigst, das du angerichtet hast. Sonst schläfst du heute Nacht allein."
      Lächelnd stupste Dane gegen Ros Nase, bevor er in seinem Kleiderschrank verschwand.
      Wie immer warf er sich in einen schwarzen Anzug, wobei er das Jackett für heute wegließ. Wenn er von Zuhause aus arbeitete, machte er das regelmäßig.
      "Ansonsten fühl dich wie Zuhause."
      Er küsste Ro noch einmal flüchtig, dann verließ er sein Schlafzimmer, nur um die nächste Tür links zu nehmen, hinter der sich sein Büro versteckte. Sekunden später hatte er seine Assistentin am Telefon und wartete darauf, dass sein Computer hochfuhr, während er die Nachrichten auf einem Bildschirm an der Wand gegenüber seines Schreibtisches verfolgte.
    • Kaum war Ro eingeknickt ging Dane in die Vollen. Es dauerte nicht lange bis sie beide ihr Ziel erreichten und schwer atmend aufeinander zum Liegen kamen. Keiner machte imminent Anstalten sich vom Anderen zu lösen und schwelgten einfach nur in dem Moment, wie sie erschlagen aneinander lagen. Irgendwann bewegte sich Dane jedoch und trug Ro in altbekannter Handlung ins Badezimmer, um sie beide von verräterischen Spuren zu befreien. Vielleicht würde dies irgendwann mal eine Gewohnheit werden, ein Ritual sogar.
      "Jaaah, ich räum den Müll wieder weg", grinste Ro während er Dane folgte und sich aus seinem geräumigen Schrank bediente.
      Ein unauffälliges Shirt und eine von den gut versteckten und etwas zu großen Jogginghosen. So gern er Dane keines weiteren Blickes gewürdigt hätte - er konnte es nicht. Egal wie oft der Drakin ihn betrachtete, die Art wie sich der Dämon bewegte schien ihn immer wieder aufs Neue zu faszinieren. Dafür holte er sich noch einen flüchtigen Kuss ab, dann war Dane auch schon aus dem Schlafzimmer verschwunden.
      Wie angeraten räumte Ro das Bett auf. Warf den Müll weg, faltete Klamotten, machte das Bett. Er zog die fast komplett geschlossenen Vorhänge auf, nur um dahinter von strömenden Regen begrüßt zu werden. Was für manche deprimierend erscheinen mochte, war für ihn das beste Wetter. Normalerweise jedenfalls.
      Ro wollte Dane nicht mehr als nötig auf den Sender gehen, erst recht nicht, wenn dieser einer Arbeit nachzugehen hatte. Stattdessen tigerte Ro durch das Gebäude, durch die Flure und Etagen bis er schließlich im Wohnzimmer zum Stehen kam und durch die großen Fenster dem prasselnden Regen zusah. Noch immer waberten die verschiedenen Blautöne über seine Haut als er sein Handy hervor holte und bemerkte, dass er eine Nachricht seiner Mutter hatte.
      Ro, alles okay bei dir?
      Aimeric ist ausfällig geworden und hat sich mit deinem Onkel angelegt. Er hat ihn für irgendetwas beschuldigt. Hast du mit ihm in letzter Zeit gesprochen?
      Bist du bei Mr. Blackwell untergekommen? Ruf mich doch bitte an, wenn du kannst.
      Ich habe dich lieb!
      Nach einem Moment der Überlegung beantwortete Ro die SMS kurz mit der Bestätigung, dass es ihm gut ging und er wirklich bei Dane untergekommen war. Und sie darüber hinaus ihn auch gerne besuchen kommen könnte. Alles andere behielt er für sich. Er wollte seine Mutter nicht mehr als notwendig belasten.
      Ro seufzte leise, als er sein Handy in die labbrige Tasche gleiten ließ und sich auf den Weg nach draußen machte. Als er vor der Eingangstür stand hielt er seine Hand nach vorn unter den prasselnden Regen. Jeder einzelne Tropfen schien eine andere Nuance Blau auf seiner Haut zu erzeugen, die nur einen kurzen Moment verweilte. Nach einem weiteren Durchatmen stapfte Ro los durch den Regen in den Garten. Seine nackten Füße fühlten das Gras kitzelnd zwischen seinen Zehen, doch die übliche Resonanz der anderen Lebewesen im näheren Umkreis blieb völlig aus. Er war also noch immer wie abgeschnitten, das Rauschen übermächtig in seinem Kopf.
      Als er inmitten des Rasens stoppte und sich in einen Schneidersitz sinken ließ, war er mittlerweile vollständig blau angelaufen. Das Schuppenmuster tauchte nur unregelmäßig auf seiner Haut auf, flimmerte wie eine Fata Morgana in der Wüste. Seine Hände wanderten in seinen Schoß als Ro die Augen schloss und sich dem Geräusch des Regens hingab. Nichts schien verändert während der Drakin in sich lauschte und versuchte die verloren gegangene Verbindung wiederzufinden. Doch bei genauerer Betrachtung sah man, dass die Regentropfen seinen Körper nicht mehr berührten. Als würden sie von einem unsichtbaren Schutzschild abgehalten und flossen wie an einer zweiten Haut hinab zum Erdreich.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Auch wenn er nicht oft von Zuhause aus arbeitete, so fand Dane doch sehr bald seinen Rhythmus. Es dauerte nicht lange, da wanderte er mit dem Telefon am Ohr durch sein kleines Büro - das immer noch größer war als manch eine Einzimmerwohnung - und machte sich auf die Suche nach Personen, die mit einem fehlenden Wahren Namen helfen konnten. Wie jedes Mal, wenn er eine solche Suche startete, überlegte er zuerst, welche seiner Kontakte ihm am ehesten weiterhelfen konnten. In diesem Fall konnte er wohl all seine Gesetzeshüter außenvorlassen. Er konzentrierte sich eher auf diejenigen, die große Spiritualität besaßen und auf jene, die schon das ein oder andere Jahrhundert unter dem Gürtel hatten.
      Nebenher behielt Dane gewohnheitsgemäß die größeren und kleineren Finanzbewegungen der Welt, des Landes und der Stadt im Auge, kümmerte sich um seine geschäftlichen Mails und gegen Mittag hatte er sogar Zeit für eine private Angelegenheit.
      Mit dem Smartphone am Ohr verließ er sein Büro und machte sich auf die Suche nach seinem neuen Hausgast. Für einen Augenblick stand er einfach nur an der Fensterfront und beobachtete Ro, wie er da draußen im Regen saß. Ihm entging natürlich nicht, dass sich das Wasser keinen Weg auf dessen Haut suchte. Das brachte Dane sogar ein wenig zum Schmunzeln. Ro war nicht so schwach, wie er vielleicht annehmen wollte.
      Schlussendlich schob Dane die Schiebetür auf und trat hinaus auf seine Veranda. Allerdings blieb er dabei unter dem Vordach stehen, um nicht nass zu werden.
      "Ro", rief er und hielt dabei den Hörer an seinem Telefon zu. "Was willst du zu Mittag essen? Ich bestelle was."
    • Zeit war ein Konzept, das unterschiedlich erfahren werden konnte. Während Ro sich erdete, in sich schaute und auf die kleinen Hinweise in seiner Umgebung lauschte, bemerkte er gar nicht, wie lange er dort draußen eigentlich verweilte. Wie zuvor fühlte er sich abgeschnitten, misste die Verbindung, die für ihn selbstverständlich geworden war. Das Rauschen war dasselbe, nur dass er es dieses Mal nicht wagte, seine Hand danach auszustrecken.
      "Ro. Was willst du zu Mittag essen? Ich bestelle was."
      Dane's Stimme riss den Drakin aus seiner Trance wodurch er sich umdrehte und den Dämon unter der Überdachung anblinzelte. Ab diesem Zeitpunkt drangen die Tropfen wieder bis auf seinen Körper und ließen das Shirt langsam durscheinender wirken.
      "Moment", gab Ro zurück, stand auf und stapfte zu Dane unter die Überdachung. Er strich sich die Haare streng aus dem Gesicht nach hinten, um anschließend die Hände etwas auszuschütteln. "Was pastamäßiges vielleicht?"


      Cecilia saß am ausufernden Küchentisch und knetete die Hände auf der Tischfläche. Wie so oft hatte sie sich zurückgezogen, wenn die Männer des Hauses meinten, sich gegenseitig für Lappalien beschuldigen zu müssen. Es war jedoch schwierig, nicht mitanzuhören über was Aimeric und Laurent lautstark disskutierten. Leider war der Kern dieser Aussprache nicht wirklich für das Menschenohr gedacht, selbst wenn sie als Mutter Mireaux' involvierter war als die meisten anderen.
      Geendet hatte es mit einem völlig versteinernd wirkenden Laurent, der Cecilia lediglich kurz zunickte als er sich anschickte, das Haus zu verlassen und offensichtlich etwas Abstand zu suchen. Die Frau seufzte leise als sie zu ihrem Handy griff, auf dem endlich eine Nachricht eingegangen war.
      "Immerhin geht es dir gut...", flüsterte sie und fuhr dabei mit ihren Fingerspitzen den Rahmen des Handys mehrmals nach.
      Dann auf einmal spürte Cecilia etwas. Eine Veränderung in der Luft, subtil selbst für sie wahrnehmbar. Perplex sah sie zum Türrahmen, der einen kurzen Einblick in den Flur offenbahrte. Für einen Augenblick tauchte Aimerics Gestalt darin auf, steif und so angespannt, wie es selbst für diesen Mann ungewöhnlich war. Etwas war im Argen, das merkte sogar sie.
      Hastig sprang sie vom Stuhl auf und eilte in den Flur, wo sie ihren Mann gerade noch um eine Ecke biegen sah. Sie war ihm direkt auf den Fersen, da klingelte es plötzlich an der Eingangstür. Da war Laurent doch gerade gegangen?
      Als die Frau um die nächste Ecke bog und einen Blick in die Eingangshalle werfen konnte, stand Aimeric bereits vor der geöffneten Tür, so stocksteif wie sie ihn seltens gesehen hatte. Seine Gestalt blockierte den Großteil ihrer Sicht nach draußen, aber sie konnte einen silbergrauen Haarschopf und eine bullige Stirn einer Person erkennen.
      "Ihr habt euch gar nicht angemeldet. Verzeiht mein unwirsches Auftreten. Ich hätte etwas vorbereiten lassen, hätte ich es eher gewusst."
      Aimerics Stimme klang selbst für seine Verhältnisse blechern.
      Ein unglaubliches tiefes Lachen ertönte. "Wie solltest du auch? Wir sind spontan hergekommen, um mal einen Blick auf meinen Vetter zu werfen. Wo steckt der Kleine denn?"
      Dass Aimeric sich nicht einen Zentimeter bewegte zeugte davon, dass er über den Besuch nicht wirklich erfreut war. Cecilia war indes näher gerückt bis sie an der Seite ihres Mannes ins Sichtfeld der Besucher rutschte. Etwas weiter hinten stand noch immer Laurent, dessen Blick von Sorge erfüllt war.
      Die silbergrauen Haare gehörten einem mittelalten Mann, der die zwei Meter Marke spielend leicht knackte. Sein Körperbau war bullig und kräftig, die muskulösen Armen waren eindeutig zu massiv für sein gut geschnittenes Hemd. Ein Vollbart schmückte das kantige Gesicht und ließen die eisblauen Augen noch noch stärker hervortreten.
      "Jona! Euch habe ich Ewigkeiten nicht mehr gesehen", lächelte Cecilia ihn an und wusste zumindest, warum Aimeric so steif reagierte.
      "Seit Mireaux's Geburt, wenn ich mich nicht täusche. Meine Güte, das Alter macht dich nur noch schöner, meine Liebe", rumpelte Jona mit einer durchaus freundlichen Stimme, als sich eine weitere Gestalt aus dessen Schatten löste.
      Eine Frau mittlerer Größe, sehr zierlich gebaut und mit weißblonden Haaren, die ihr fast bis zum Steiß fielen. Die smargdgrünen Augen wirkten viel zu alt für ihre Gestalt und eine melodische Stimme ertönte, als sie zu sprechen begann: "Mireaux D'Apchier dürfte sein 21stes Lebensjahr vollendet haben. Wir haben noch keine Kunde darüber erhalten, dass er seine Wandlung vollzogen hat. Demnach würden wir gerne einmal mit ihm sprechen."
      Jona schob die kleine Frau etwas härter beiseite als notwendig. "Das ist Melidae. Sie ist damals nicht mitgekommen aber so wie die Dinge stehen erhebt sie Anspruch... Sorry Aimeric. Können wir ihn sprechen?"
      Aimeric schwieg und machte nicht die Anstalten auch nur ein Wort zu sagen. Cecilias Blick huschte zwischen den beiden Männern hin un her ehe sie das Wort erhob.
      "Mireaux ist bei Dane Blackwell, fürchte ich..."
      Melidaes Augen fingen just in diesem Moment an zu strahlen.

      Ro hatte sich mit einem Handtuch bewaffnet und begonnen, sich auf klassische Art und Weise abzutrocknen. Er hatte Dane aufgeschrieben, welche Pasta er gerne haben wollte und hatte den Dämon dann wieder in seinem Arbeitszimmer verschwinden lassen. Was ein Vorteil war, wie das kurz darauf klingelnde Handy verdeutlichte.
      "Ma, es ist alles okay."
      "Es ist nicht alles okay, Ro. Es standen gerade zwei Vertreter der Versammlung vor der Tür. Sie suchen dich. Sie wollen-"
      "Gott, Ma, fahr' erst mal runter. Ist ja nicht so als reißen die mir den Kopf hab. Was überhaupt für eine Versammlung?"
      Eine Pause entstand. Dann klang Cecilias Stimme zögerlich aus dem Handy. "Es hat dir noch nicht einmal jemand von der Versammlung der Drakin erzählt?"
      Ro's Laune sank augenblicklich auf einen neuen Tiefststand. "Nein? Wie anscheinend eine ganze Menge anderer Sachen auch nicht?"
      "Ich habe ihnen gesagt, wo du bist. Sie werden wahrscheinlich zu dir kommen. Sag Mr. Blackwell, dass er sie nicht harsch abweisen darf. Bitte. Es wird nichts schlimmes passieren, aber bitte, sag ihm das."
      Ro runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte hier nicht. "Okay. Mach ich. Ich meld mich, wenn sie wieder weg sein sollten. Keine Panik."
      Damit legte Ro auf und starrte einen Moment lang auf das Display ehe er begann, diese Informationen in eine WhatsApp zu packen und an Dane zu schicken. Sobald er sie abgeschickt hatte, flitzte der junge Drakin die Treppen hinauf zu Dane's Arbeitszimmer, in das er sich vorsichtig schob und seinen Partner am Tisch vor seinem Laptop vorfand. Natürlich mit dem Telefon am Ohr. Stillschweigend zückte Ro sein Handy und deutete darauf.
      Lies, formte sich stumm auf seinen Lippen.

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