A Dash of Luck [Asuna feat. Pumi]

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    • Dane erlaubte sich zu lächeln. Und nicht nur das, nein. Er schenkte Ro auch ein wohlwollendes Brummen. Ro wollte das ganze hier also noch weiter hinauszögern? Das konnte er gern haben. Aber nicht sofort.
      "Wer hat denn gesagt, dass du dir eine der Optionen überhaupt schon verdient hast?", gab er zurück und schloss seine freie Hand um Ro's Gemächt.
      Er bearbeitete den jungen Mann von beiden Seiten im gleichen Tempo, aber in entgegengesetzten Rhythmen, bis er spürte wie die Anspannung in Ro's Körper beinahe zu groß wurde. Beinahe. Jedes Mal, wenn Ro kurz davor war, noch einmal zu kommen, hörte Dane einfach auf. Er nahm seine Hand von Ro's Schritt und stoppte die Bewegungen seiner Finger. Nur um etwa zehn Sekunden später mit beidem weiter zu machen. Er gab Ro kaum genug Zeit, um wieder zu Atem zu kommen, bevor er ihn weiter bearbeitete. Der junge Mann konnte jederzeit das bekommen, was er wollte. Sofern er Dane danach fragte. Er hatte Ro die Spielregeln offen mitgeteilt. Mehrfach. Er hatte ihm sogar gesagt, dass er ihm keinen einzigen Wunsch würde abschlagen können.
      Dane's eigener Schritt war geradezu schmerzhaft angespannt. Aber das hier war bei weitem nicht sein erstes Rodeo, er konnte warten. Zumal der Anblick von Ro, der sich auf seiner Kücheninsel wand wie ein Fisch auf dem Trockenen, zu exquisit war, um den Anblick einfach so ziehen zu lassen. Das hier war genau das, was Dane wollte.
    • "Wenn du mir was anbietest, dann wähle ich auch", entgegnete Ro gepresst.
      Die folgenden Minuten waren die reinste Pein. Die Körpersprache des Drakin verriet ihn, teilte Dane auch ohne Worte mit, wann er kommen würde. Jedes Mal brach Dane kurz davor ab, löste seinen Griff und hielt in seiner Bewegung inne. Für volle zehn Sekunden ließ er den jungen Mann nur kurz verschnaufen bis er sich wieder an ihm verging. Und immer wieder sog Ro tief Luft ein als sich Danes Finger um ihn schlossen und ihn wieder Richtung Höhepunkt trieben. Wie oft sich das nun wiederholt hatte, wusste er gar nicht mehr. Er konnte nicht einmal abschätzen, wie oft er es überhaupt noch aushalten würde. Bereits jetzt war der Drang so groß, den Dämon einfach nur anzuschreien, dass er sich fast vergaß.
      Irgendwann tat Ro es auch. Seine Beine bebten in dem kläglichen Versuch einer wohligen Welle zu folgen, die der Dämon jäh unterband. Viel länger, oder eher öfter, hielt er es nicht mehr aus. Blitzschnell löste sich seine linke Hand vom Marmor und packte Dane am Handgelenk jener Hand, die gerade wieder seine Vorderseite malträtierte. Unter der konstanten Anstrengung sackte ihm sein rechter Arm weg, mit einem dumpfen Laut schlug sein Ellenbogen auf dem Stein auf. Die tiefblauen Augen wirkten nicht mehr so gespannt wie zuvor, ein eher gehetzter Ausdruck lauerte nun in ihnen als sein Blick Danes suchte.
      "Benutz' den dritten Finger", sagte er gequält. Lass mich kommen. "Steh' nicht so unbeeindruckt da." Zeig mir, dass du es fühlst.
      Ungeachtet seines Griffes ließ sich Dane nicht beirren und behielt sein Vorhaben bei. Gedehnt stieß der Drakin die angestaute Luft zwischen seinen Zähnen hervor als er sich kurz im Moment vergaß. Bevor ihm die Lider zufielen, riss er sie mit aller Macht wieder auf und starrte Dane in Grund und Boden. Dann warf er seine Zurückhaltung zum Fenster raus.
      "Pack deinen Schwanz aus und benutz ihn, verdammt", knurrte er, sein Griff verstärkte sich so sehr, dass seine Knöchel bereits weiß hervortraten. Er konnte es nicht leugnen. Danes Worte vorhin hatten ihn schon längst mit in den Abgrund gerissen ohne Aussicht auf ein rettendes Licht. Vielleicht hatte das ständige Edging dafür gesorgt, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Nur, dass er Dane definitv nicht die Genugtuung geben würde und seinen Namen auch nur in den Mund nahm, war fest in seinem Geist eingemeißelt.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ein zufriedenes Knurren rollte durch Dane hindurch, als Ro endlich die Kontrolle verlor und seinen Befehlen keine Folge mehr leisten konnte. Mit einem teuflischen Grinsen löste er seine Hand von Ro's Schritt und entfernte seine Hand von seinem Hinterteil.
      "Wie unhöflich von dir", kommentierte er, als er Ro's Hand von seinem Unterarm löste.
      Im nächsten Moment lag er praktisch auf Ro, drückte ihn mit seinem eigenen Körper gegen den kalten Marmor der Kücheninsel. Eine Hand schob sich in Ro's Haare, zwang seinen Kopf nach hinten bis seine Kehle vollkommen entblößt war.
      "Und noch dazu hast du meine Regeln gebrochen. Ts ts ts."
      Dane schüttelte missbilligend den Kopf. Er war versucht, das hier an dieser Stelle abzubrechen - was eigentlich die korrekte Bestrafung wäre. Ro mit all dem, was ihm gerade gegeben hatte, allein lassen und dafür sorgen, dass er heute nicht mehr kam. Aber dafür war Dane selbst schon zu sehr in seiner Lust aufgegangen. Er würde sich also etwas anderes ausdenken müssen.
      "Böser Junge", raunte er an Ro's Kehle, bevor er in die Haut direkt unter seinem Kiefer biss.
      Wo er vor dem Abendessen noch sanfte Spuren aus Küssen gezogen hatte, malträtierte er nun die zarte Haut an Ro's Kehle, bis er den Knutschfleck wiederfand, den er dort vorhin hinterlassen hatte.
      Dann richtete er sich auf und schälte sich quälend langsam aus seinem Hemd, legte es ordentlich zusammen und dann beiseite. Er packte Ro erneut an den Haaren, zerrte ihn von der Kücheninsel herunter und drehte ihn um. Er gab Ro keine Zeit, sich zu wehren, bevor er ihn mit der Brust wieder gegen die Kücheninsel presste.
      "Hände auf den Marmor", befahl er, seine Worte eisern und sehr viel weniger freundlich als beim ersten Mal.
      Er würde Ro weder die Aussicht auf seine Tattoos gewähren, noch ihm die Möglichkeit geben, sie zu berühren. Stattdessen behielt er die Kontrolle über den Körper des anderen, indem er seine Hand fest in dessen Haare krallte.
      "Wenn du sie da wegnimmst, höre ich auf."
      So brutal seine Worte und Handlungen auch sein mochten, Dane blieb trotzdem langsam und kontrolliert, als er sich in Ro hineinschob. Zentimeter für Zentimeter riss er sich zusammen, damit sich der junge Mann an dieses neue Gefühl gewöhnen konnte, bevor er schließlich in einen eher ruppigen Rhythmus mit seinen Hüften verfiel.
      Scheiße, fühlte sich das gut an! Dane musste an sich halten, um Ro nicht so heftig zu nehmen, wie es sein eigener Körper von ihm wollte. Stattdessen tat er etwas anderes: Er ließ Ro fühlen, was in seinem Inneren vor sich ging, ließ die Wände um seine Aura und um seine Magie herum einstürzen. Er gab sie dem Drakin aber nicht auf einmal von überall her, nein. Er stellte sicher, dass sich all die Lust, die Begierde, dieses unglaubliche Gefühl durch ihre miteinander verbundenen Lenden auf Ro verteilte. Er hatte ja gewollt, dass er nicht mehr so scheinbar unbeeindruckt herumstand.
    • Ro hatte Dane im wahrsten Sinne gar nicht kommen sehen. Alles raste von einem Extrem zum Anderen als sich der Dämon plötzlich auf dem Drakin befand und ihn mit seinem Gewicht auf die kalte Platte drückte. Reflexartig schnappte Ro nach Luft, da fühlte er schon Finger in seine Haar, die seinen Kopf in den Nacken rissen. Das hier war eine andere Geschichte als die Male zuvor, wo der junge Mann es freiwillig getan hatte. Spätestens, als er Zähne unterhalb seines Kiefers wahrnehmen konnte, übernahmen die Instinkte die Überhand. Er bäumte sich unter Dane auf, ballte die Hände zu Fäusten und schlug sie mit dermaßen Kraft auf den Stein, dass er drohte, entweder etwas vom Stein oder seinen Handknochen abzusplittern. Ein so tiefes Knurren wie noch nie sofort löste sich aus seiner Kehle. Die Pupillen in seinen Augen waren so schmal, das man sie beinahe nicht mehr als solche erkennen konnte.
      Gerade als er dein Eindruck hatte, sämtliche Raison zu verlieren, gab Dane ihn frei. Die Spannung entlud sich augenblicklich und spiegelte sich in seinen Händen wider, die sich kraftlos geöffnet hatte. Mit geweiteten Augen starrte er die Decke an bis Sauerstoff endlich auch seine hintersten Gehirnzellen erreichte. Dann war der Dämon zurück, zerrte ihn an den Haaren von der Insel und presste ihn nach einer Drehung bäuchlinks auf die Steinplatte. Sie war noch lauwarm von seinem Rücken.
      "Hände auf den Marmor."
      Unweigerlich fröstelte Ro. Diesen Tonfall kannte er nicht, gefiel ihm nicht. Es lag nicht in seiner Natur, gegen seine Instinkte zu handeln und sich dermaßen unterbuttern zu lassen. Doch er biss sich auf die Zunge, rief sich ins Gedächtnis, wo und bei wem er gerade war. Träge breitete er links und rechts von sich sichtbar seine Hände flach auf dem Stein aus während er das Gefühl hatte, sein Pulsschlag brächte die ersten Adern zum Platzen. Noch immer waren da die Finger in seinen Haaren, fixierten ihn an Ort und Stelle.
      "Wenn du sie da wegnimmst, höre ich auf."
      Bis zu diesem Zeitpunkt hielt Ro diese Warnung für durchaus machbar. Zumindest bis er spürte, wie sich Dane langsam in ihn schob. "Hey, hey, warte mal!", rief er zu seinem Erstaunen doch sehr erschrocken und wollte den Kopf drehen, jedoch vergebens. Danes Griff war eisern und Ro musste sich krampfhaft daran erinnern, weiterzuatmen. Irgendwann verfiel der Dämon in einen Rhythmus, der dem Drakin undefinierbare Laute entlockte. Eine Mischung aus alles möglichen Emotionen schwang in ihnen mit; Beunruhigung, Lust, Schmerz, Euphorie. Keine von ihnen erhielt auch nur einen Augenblick lang die Oberhand.
      Dann ließ Dane einen Teil seiner mentalen Wände fallen und ließ Ro an seiner Gefühlswelt teilhaben. Just in dem Moment stöhnte Ro auf, als ihn die zusätzlichen Emotionen fluteten. Hilfesuchend tasteten die Finger seiner linken Hand nach der Kante der Steinplatte, um sich daran festzuhalten, doch vergebens. Tatsächlich biss sie Ro so hart auf die Zunge, dass er den Geschmack von Eisen in seinem Mund wahrnahm. Der einzige Gedanke, den er nun noch fassen konnte, war sein eiserner Entschluss, keine Namen zu nennen. Alles andere verabschiedete sich gerade aus seinem Geist. Mit jeder Bewegung, jedem Stoß und jeder weiteren Welle an Emotionen verlor alles um ihn herum an Bedeutung. Er wollte sich selbst anfassen, sich sofort über die Kante treiben, damit dieses Leid, das keines war, endlich aufhörte. Aber Danes Worte klangen dumpf in seinen Ohren nach und hielten ihn effektiv davon ab. Stattdessen kniff er die Augen zusammen, versuchte sich an den Regeln festzuklammern, um nicht vollends den Verstand zu verlieren.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Ohne langsamer zu werden, ohne sich wieder vor Ro zu verschließen, ließ Dane von dessen Haaren ab, um seine Arme um den muskulösen Körper unter sich zu schlingen. Er richtete Ro auf, presste ihn mit einem Arm gegen seine Brust. Er stellte sicher, dass die Hände des jungen Mannes weiterhin auf der Marmorplatte ruhten. Seine nun freie Hand schob er über Ro's Körper, bis er dessen Schritt fand. An jeder Stelle, an der sich ihre Körper berührten, ließ Dane seine Energie auf den jungen Mann überspringen, sodass Ro ganz genau erfuhr, wie sehr Dane sich selbst an dieser Situation beteiligte.
      "Wer braucht den Gesang einer Sirene", keuchte Dane in Ro's Ohr, "Wenn ich dir solch liebliche Töne entlocken kann?"
      Nun bearbeitete Dane den jungen Mann wieder von beiden Seiten, wie er es vor wenigen Augenblicken bereits getan hatte. Seine eigene Lust erreichte jedes Mal neue, ungeahnte Höhen, wenn Ro aufstöhnte. Es machte irgendetwas, was Dane in diesem Zustand nicht ganz benennen konnte, mit ihm, zu wissen, dass er dafür verantwortlich war. Zu wissen, dass er Ro's Erster war - in allem. Zu wissen, dass Ro noch nie zuvor in seinem Leben empfunden hatte, dass er derjenige war, der ihm das zeigen konnte.
      "Komm für mich, Ro", hauchte Dane gegen den Hals des jungen Mannes, bevor er leicht hineinbiss.
    • Ro konnte nicht atmen. Er konnte nicht denken. Alles, um das sich sein Geist gerade drehte, waren die Gefühle, die das Fass beinahe zum Überlaufen brachten. Hätte er nicht den glatten Stein unter seinen Fingern gehabt, wäre sein Gleichgewicht vermutlich völlig hinfällig gewesen. Zu gern hätte er eine schnippische Antwort auf Danes Frage gegeben doch er war sich absolut sicher, dass kein ordentlich artikuliertes Wort jetzt über seine Lippen kommen würde.
      Es brannte lichterloh in dem Drakin. Nichts in dieser Welt würde diesen Brand in seinem Inneren nun löschen können, außer dem Mann, der ihn über jegliche Grenzen trieb. Mit all seiner Macht kämpfte Ro gegen die stetig ansteigenden heißen Wellen in seinem Unterleib an, versuchte sie in Schach zu halten. Die zuckersüße Pein aufrecht zu halten. Doch dann biss Dane ihm in die weiche Haut an seinem Hals und beendete jeden Widerstand mit gnadenloser Härte. Selbst Danes kräftiger Griff an seiner Brust hielt den jungen Mann nicht mehr dort, wo er war. Es war ein fast schon gequälter Laut, der von ihm kam, als er seinen Rücken krümmte und ohne die rettende Steinplatte vermutlich einfach zusammengebrochen wäre. In dem deutlich besseren Licht war Ros Rücken nicht mehr wiederzuerkennen: Der vorhin aufgetauchte blaue Schimmer war dunkler geworden, verlief auf seiner Wirbelsäule fast schwarz und wurde zu den Seiten hin immer heller. Deutlich sah man ein Schuppenmuster, das sich wie Glas im Licht auf seiner Haut brach.
      Schwer atmend tat er das, um was der Dämon gebeten hatte - allerdings ohne einen Namen zu rufen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane hatte selbst so lange durchgehalten, wie er nur konnte. Aber als Ro sich endlich fallen ließ, endlich seinem Willen folgte - zumindest teilweise - reichte selbst sein Wille nicht mehr aus, um seine Lust im Zaum zu halten. Es brauchte nur zwei weitere, kräftige Stöße und Dane folgte Ro über die Klippe. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich aus dem jungen Mann zurückzuziehen.
      Dane gab sich selbst etwa eine Minute, um wieder zu Atem zu kommen, bevor er Ro ungefragt auf seine Arme hob und ihn mitnahm, die Treppen hinauf, in das Gästezimmer, das der junge Mann bereits kannte und in das dortige Badezimmer. Er spürte die Schuppen - oder das, was später einmal Schuppen werden wollte - deutlich, solange er Ro's Gewicht auf seinen Armen trug.
      Im Badezimmer angekommen, stellte Dane den jungen Mann vor dem Spiegel wieder auf seine eigenen Füße, Rücken zu der spiegelnden Oberfläche. Er beugte sich an Ro vorbei, um einen kleineren Spiegel aus dem Schrank unter dem Waschbecken zu holen und hielt ihn dann so in die Höhe, dass Ro freie Sicht auf seinen veränderten Rücken hatte. Er sagte kein Wort, zeigte keine Regung, hatte ein solches Ergebnis allerdings bereits erwartet.
      Er übergab Ro den Spiegel, damit dieser weiterhin staunen und nachdenken konnte, während er das Wasser in der Dusche anstellte und darauf wartete, dass es eine angenehme Temperatur hatte. Er fragte nicht und wartete auch nicht auf eine Antwort, als er Ro den Spiegel wieder abnahm und ihn unter die Dusche schob. Nachdem, was er eben mit dem jungen Mann gemacht hatte, und nachdem, was dieser nun genauso sehr wusste, wie Dane, konnte er Ro nicht einfach allein lassen - weder physisch, noch mit seinen Gedanken. Mit geübten Bewegungen sorgte er dafür, dass die Spuren ihres kleinen Spiels von Ro verschwanden. Dabei achtete er darauf, um die hinterlassenen Bissspuren herum besonders sanft zu sein. Er massierte Ro sogar leicht. Systematisch brachte er Ro's Körper wieder runter auf die Erde, wo er hingehörte. Dazu brauchte er seine Magie nicht. Zwar war das bei weitem nicht das heftigste gewesen, was er jemals mit einem Partner gemacht hatte, aber es war dennoch eine völlig neue und äußerst mächtige Erfahrung für Ro gewesen, ob der es als solche wahrnahm oder nicht.
      Nach der Dusche trocknete Dane den jungen Mann mit der gleichen Hingabe ab, auch wenn er wusste, dass Ro das mittels Magie schneller und einfacher hinbekam. Es ging ihm auch weniger darum, ihn trocken zu bekommen, und mehr darum, ihn weiterhin zu erden. Sobald sie beide trocken waren, hob er Ro wieder hoch und trug ihn zum Bett. Wo er stockte. Nach kurzer Überlegung entschied er sich um und verließ das Gästezimmer mit Ro auf den Armen wieder und hielt auf die Tür am Ende des Ganges zu. Dabei kamen sie an einem offenen Lesebereich vorbei, der zwar mit seinen großen Panoramafenstern beeindruckte, Dane im Augenblick aber überhaupt nicht interessierte.
      Er setzte Ro geradezu vorsichtig auf seinem eigenen Bett in seinem eigenen Schlafzimmer ab, legte sich neben ihn ins Bett und zog ihn direkt wieder in seine Arme. Und so hielt er ihn einfach fest, strich sanft über Ro's Arm.
      "Alles in Ordnung?", fragte er schließlich, jetzt wo er selbst auch Zeit hatte, wieder runterzukommen.
    • Nur am Rande registrierte Ro, wie sich Dane aus ihm zurückzog und einen letzten, kräftigen Impuls zu ihm sandte, ehe er seinem Beispiel folgte. Er hörte ihn genauso schwer wie sich selbst atmen, doch fand noch nicht einmal einen klaren Gedanken dazu sich zu fragen, wie lange sie nun an ihren Position verweilten. Dann bewegte sich Dane als Erster von ihnen und hob Ro fast schon lächerlich einfach auf seine Arme. Sie bestritten den altbekannten Weg ins das Badezimmer, das der Drakin bereits kannte.
      Vor den Spiegeln stellte Dane Ro ab, der erstmal wieder Kraft in seine Beine bekommen musste. Das Ergebnis war ein leichtes Straucheln ehe er sich vollkommen gefangen hatte. Wortlos nahm er den Spiegel in seine eigenen Hände und musterte seinen Rücken, der sich in Farben präsentierte, die er noch nie zuvor an sich gesehen hatte. Nicht an sich sondern woanders bereits gesehen hatte. Dane war für ein paar Augenblicke verschwunden in denen Ro schweigend weiter den Farbverlauf sowie die gläsernen Schuppen betrachtete. Allerdings kam er nicht mal dazu etwas zu denken oder zu sagen. Es fanden sich einfach keine Worte in seinem Geist. Wie aufs Stichwort kam Dane zurück, nahm ihm den Spiegel aus der Hand und bugsierte ihn unter die Dusche. Dort wusch er den jungen Mann fast schon einer zeremoniellen Waschung gleich mit einer Hingabe, die den Drakin ein wenig wundern ließ. Er war weder beschädigt noch traumatisiert. Er war... was war er eigentlich? Die folgenden Minuten waren nur ein veschwommener Fetzen in seiner Erinnerung. Lediglich die Wärme, die Danes Körper abstrahlte als er Ro von einen Raum in den nächsten trug, war schier omnipräsent. Das nächste, woran er sich wieder bildlich erinnern konnte, waren sie beiden in einem Bett, das sich wohl als das Hautpschlafzimmer herausgestellt haben musste. Ein Upgrade.
      Bereitwillig ließ sich Ro in Danes Arme ziehen und gewährte sich endlich, die Augen für einen länger anhaltenden Moment zu schließen. "Sehe ich aus, als wäre ich nachhaltig geschädigt?", waren die ersten doch noch sehr kratzigen Worte seit einer Ewigkeit gesprochen. Üblicherweise hätte er wieder eine Stichelei angefangen, jetzt hingegen war eine unglaubliche Ruhe in seiner Stimme eingekehrt.
      Er musste und wollte keine Fragen zu seinem Rücken stellen. Zu allererst musste er seinen aufgewühlten Verstand wieder unter Kontrolle bekommen. "Hab ja gesagt, dass ich deinen Namen nicht rufen werde." Eine kleine Spitze konnte er sich dennoch nicht verkneifen.
      Er wobbelte ein bisschen herum bis er sich auf seine Seite gedreht hatte, dem Dämon zugewand. Ein klein wenig rutschte er tiefer, damit er sein Gesicht an Danes Halsbeuge legen konnte, um dort einfach nur zu verweilen. Mehr brauchte er nun gerade nicht.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Ich habe nicht gefragt, ob ich dich wie ein Spielzeug kaputt gemacht habe, Ro. Ich will wissen, wie es dir geht. Wir haben gerade so einiges gemacht, was neu für dich war. Ich will ehrlich wissen, wie es dir geht und ob ich dir was Gutes tun kann."
      Dane lehnte seinen Kopf gegen Ro's und beobachtete seine eigene Hand, die träge Bahnen über den nackten Oberarm des jungen Mannes zog. Bei dessen Kommentar musste er leise kichern.
      "Ja, da hast du Recht. Ich krieg dich schon noch dazu, keine Sorge."
      Er folgte dem Impuls, Ro einen sanften Kuss auf die Stirn zu drücken, bevor er sich wieder an ihn kuschelte. So gut ihr kleines Abenteuer eben auch gewesen war, das hier war mindestens genauso gut. Er ließ Ro daran teilhaben, versteckte seine Energie nicht mehr. Einen solchen Frieden, wie er ihn gerade empfand, wollte er gar nicht für sich behalten.
      "Es ist schade, dass sie so schnell wieder verschwinden", sagte er nach einigen Minuten und ließ seine Hand kurz Ro's Wirbelsäule rutschen, bevor er sie wieder zu dessen Arm hob.
      Die Schuppen konnte er schon kaum noch spüren und er war sich sicher, dass auch die Farben langsam wieder verblassten, wie beim letzten Mal, als es passiert war. Er mochte das Farbspiel, auch wenn er meistens, wenn es auftauchte, mit dem Kopf woanders war.
    • "Wie es mir geht? Den.... Umständen entsprechend?" Ro musste selbst in sich hineinlauschen und fühlen, welche Antwort er wirklich darauf geben sollte. "Das war auf alle Fälle anders. Muss sagen, diese Seite hätte ich dir nicht unbedingt zugeschrieben. Überrumpeln wie beim ersten Mal ist eine Sache, aber das war eine komplett andere Geschichte."
      Intensiv war wohl das beste Wort, dass es traf. Sicherlich hatte er es nicht von Grund auf genossen, so behandelt zu werden. Ein reiner Masochist war er wirklich nicht. Aber die Art, wie es vonstatten gegangen war, der Aufbau... war reizvoll für ihn gewesen. Automatisch kam ihm der Gedanke hoch wie Dane zu ihm meinte, das wäre nur der Anfang. Wie sähe es dann aus, wenn er sich vollkommen gehen ließ?
      "Ich bin ein bisschen verwirrt. War das jetzt eigentlich die Art und Weise, wie du vorgehst? Ich mein, ist dieses Herrische deine Natur? Ich kann's nicht ganz greifen", murmelte Ro, kaum überspülte eine Welle der Zufriedenheit seinen eigenen Körper. Jetzt gerade waren sie beide im Reinen, hier an der Seite des anderen in diesem Bett zu diesem Augenblick. "Du hast mich jetzt für die ganze Nacht über, aber ich muss sagen, dass ich jetzt nicht wirklich müde bin."
      Die Gedanken des jungen Mannes drehten sich mit atemberaubender Geschwindigkeit vor seinem geistigen Auge. Kein Fetzen blieb länger als einen Augenblick und wurde direkt von einem Neuen abgelöst, der in eine völlig andere Richtung abzielte. Er wäre die ganze Nacht hier, wie lange hätte er also bis Dane wieder aktiviert werden würde und ihn vielleicht sogar noch heftiger nahm als vorhin? Die Farben auf seinem Rücken, die angedeuteten Schuppen.... er hatte eine Ahnung, warum sie erschienen und wieso sie so schnell wieder verschwanden. Die Stimme in seinem Inneren, die ihn fast auf den Dämon hätte losgehen lassen wollen. So fremd und gleichzeitig ein Teil seiner selbst.
      "Sie verschwinden weil ich mich entspanne", erklärte Ro, das Gesicht nun etwas abgerückt von Danes Halsbeuge damit er nicht mehr so nuschelte. "Ich würde sogar fast behaupten, dass ich es gezielt wieder hervorbringen kann. Wenn du es dir mal genauer ansehen möchtest. Und lass deine Hand ruhig am Rücken, ich hab' sie gern da."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane dachte darüber nach, wie er Ro erklären konnte, was da eben passiert war. Es war schwer in Worte zu fassen, wenn man es nicht anders kannte. Erst recht, wenn derjenige, der gefragt hatte, so überhaupt keine Ahnung hatte.
      Bei Ro's Aussage über seinen Rücken, musste Dane kurz schmunzeln. Er ließ seine Hand wieder zurück an die Stelle sinken, die er eben noch berührt hatte, und ließ seine Finger dort ihre Bahnen ziehen, anstatt auf Ro's Arm.
      "Du kannst es nicht ganz greifen und ich kann es nicht ganz erklären, wenn ich ehrlich bin", antwortete er schließlich, "Es ist die Kontrolle. Bisher hast du meine Macke nur als Ordnungstick wahrgenommen, aber es ist sehr viel mehr als das. Ich kann es nicht anders erklären, aber wenn ich die Kontrolle über jemand anderen habe, wenn ich die Kontrolle über dich habe... das macht was mit mir. Aber hier ist das faszinierende an der ganzen Sache: Du hattest die gesamte Zeit über die Kontrolle. Du hättest jederzeit aufhören können. Du hättest jederzeit meine Handlungen beeinflussen können - hast es sogar zwischendurch getan. Ich weiß auch nicht... Du lernst noch, was du magst und was du nicht magst. Ich weiß das schon. Und ich habe es dir gerade - zumindest zum Teil - gezeigt. Zu wissen, dass du dich mir willentlich übergibst, mir ohne weiteres vertraust... das ist fast so gut, wie einen Handel abzuschließen."
      Dane zuckte umständlich mit den Schultern.
      "Wenn du sagst anders, meinst du dann gut anders oder schlecht anders?"
    • "Du hast mir ganz klar gesagt: Wenn ich die Hände wegnehme, hörst du auf. Also war ich nicht ganz so in der Kontrolle, wie du denkst."
      Hin und wieder brummte Ro leise, wenn er sich besonders auf Danes Finger konzentrierte und er über einen seiner Wirbel fuhr. Langsam aber sicher bildete er sich die Meinung, eine Ewigkeit so hier mit dem Dämon zu liegen. Aber nichts war für die Ewigkeit, das wussten sie beide. "Aber ich würde schon gern wissen, was du noch so gerne machst wenn ich an ein paar Minuten zurückdenke..."
      Ohne es zu merken hatten sich die Finger von Ros rechter Hand auf Danes Brust geschlichen. Sie verfolgten kein wirkliches Ziel sondern genossen einzig und allein die Hebungen und Senkungen von Muskeln, Knochen und Fleisch. Verheißungsvoll kribbelte es unter seinen Fingerspitzen und er kam nicht um die Frage herum, ob dies jemals aufhören würde. Er wollte es zumindest nicht.
      "Es war anders. Sowohl als auch... Das Gefühl war unglaublich. Ich wär fast eingeknickt, hätt' ich mir nicht auf die Zunge gebissen." Er brachte etwas Abstand zwischen sich und streckte die Zunge als Beweis ein Stückchen heraus. "Ungelogen. Auf der anderen Seite waren da zwei Momente, wo ich fast die Kontrolle verloren hätte. Wahrscheinlich nicht auf der guten Seite. Als du meine Kehle entblößt und ein bisschen geknabbert hast... da wäre fast was in mir zerbrochen. Ich hab mich gewehrt und irgendwann hast du den Moment aufgelöst. Zum Glück."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Das meine ich doch, Ro. Ich habe dich allein mit Worten an der Platte gehalten - was mir ein gutes Gefühl gegeben hat. Aber ich habe dir niemals die Möglichkeit genommen, meinen Befehl zu missachten. Das war deine Möglichkeit, alles zu beenden, selbst wenn du nicht mehr daran denkst, es mir zu sagen. Kontrolle."
      Als Ro ihm zeigte, was er mit seiner Zunge angestellt hatte, hob Dane den Kopf und zog die Brauen zusammen. Er legte Ro eine Hand an die Wange, um sich genau ansehen zu können, was passiert war. Das hier gefiel ihm gar nicht.
      "Mach sowas nicht nochmal, Ro. Ich will nicht, dass du dich verletzt, nur um einen Punkt klarzumachen. Es gibt einen Unterschied zwischen Willenskraft und Sturköpfigkeit."
      Er ließ seinen Daumen vorsichtig über die kleinen Schnitte in Ro's Zunge gleiten. Das war vielleicht ein bisschen ungewöhnlich, aber er würde hier nicht tatenlos rumsitzen, wenn er etwas gegen diese Verletzung tun konnte. Eine Verletzung, die er zumindest bis zu einem gewissen Punkt mitzuverantworten hatte. Er hatte zwar keines seiner Siegel zur Verfügung, aber das machte bei einer so kleinen Verletzung nicht viel. Er sandte einen winzigen Teil seiner Magie mit einem ganz bestimmten Auftrag in Ro's Körper. Da der Mundraum generell schnell heilte, sollte von dem Biss in spätestens einer Stunde nicht mehr viel übrig bleiben.
      "Was, wenn das, was du gespürt hast, dein Drache war? Willst du den denn nicht finden?", wechselte Dane dann das Thema, ließ sich wieder zurück in eine bequemere Position sinken und nahm seine Streicheleinheiten wieder auf.
    • "Dann bin ich ein Fan der Macht von Worten", quittierte Ro diesen Gedankengang mit einem Lächeln, "wobei ich vermutlich nicht gewollt hätte, dass du komplett aufhörst. Deswegen waren die Hände, wo sie sein sollten."
      Stillschweigend nahm er Danes Berührungen an seiner Wange und an seiner Zungenspitze. Er kam nicht um ein nüchternes Schulterzucken seinerseits herum als man ihn ermahnte. Es kümmerte ihn nicht sonderlich. Schließlich verstümmelte er sich ja nicht. Er wollte sich nicht ausmalen was hätte passieren können, wäre ihm in der Küche die Kontrolle entglitten. Als Reaktion auf den Einsatz von Magie leckte sich der Drakin unwillkürlich über die Unterlippe. Ein erdiger, torfiger Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Allerdings würde er sich hüten und dem Dämon in dieser Hinsicht Widerworte geben.
      "Der hat sich mir unterzuordnen und nicht ich ihm. Wenn es denn so sein sollte."
      Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass seine wahre Natur ein Eigenleben haben könnte, das ihn selbst in seiner menschlichen Gestalt beeinflusste. Doch er konnte nicht abstreiten, dass es sich völlig falsch angefühlt hatte, gegen den Drang anzukämpfen. Seine Instinkte, die vielleicht nicht seine waren, gewaltsam niederzuringen. Ro folgte Danes Körper als er sich wieder zurück sinken ließ und legte seinen Kopf an die kräftige Schulter. Die Lider schlossen sich ganz von allein während er all seine Sinne wieder auf die Streicheleinheiten an seinem Rücken richtete.
      "Sollte er es sein, dann haben wir erst einmal die Hackordnung zu klären. Sich diesen Instinkten zu widersetzen war unglaublich schwierig. Fühlte sich nicht ganz richtig an. Aber was dann gewesen wäre - ich habe keine Ahnung. So ein Gefühl hatte ich heute schon mal, aber nicht ein einziges Mal hab ich wirklich losgelassen. Noch nie war die Stimme so laut in meinem Kopf. Aber sie soll es nicht sein, wenn ich einmal was mache, was mir Spaß macht..." Er klang jetzt auch ein bisschen wie ein schmollender Teenager. Aber was sollte er schon groß dagegen tun. Dane wollte wissen, was er dachte, fühlte. Das schloss auch den kleinen Teenager ein.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Vielleicht solltest du ihm einfach mal zuhören? Nach einundzwanzig Jahren eingesperrt in einem Körper, den ich nicht steuere, hätte ich persönlich nichts gegen ein bisschen Gesellschaft. Wir wäre es, wenn ich dir morgen den See zeige, von dem ich gesprochen habe, als ich dich in mein kleines Nest am Rande der Zivilisation entführt habe? Ein Wasserdrache ist vielleicht gesprächiger, wenn man Unterwasser ist?"
      Mit Sicherheit konnte Dane das natürlich nicht sagen. Er hatte keine Ahnung davon, wie Wasserdrachen oder sonst irgendein Drakin funktionierte. Da Ro aber offensichtlich auch so einiges vorenthalten worden war, mussten sie eben rumprobieren, bis irgendwas das richtige Ergebnis produzierte.
      Dane griff nach der warmen Hand auf seiner Brust und verschränkte seine Finger mit denen von Ro. Es war schon lange her, seit er das letzte Mal solch friedliche Zweisamkeit hatte genießen können. Mace war zwar der Typ, der sich zu seinem besten Freund ins Bett werfen würde, um über dies und das und Eiscreme zu reden, aber er kannte Dane zu gut, um das zu machen. Und Danes letzte wirkliche Partnerschaft war etwas über einhundert Jahre her.
      Ohne es bewusst wahrzunehmen kuschelte sich Dane ein wenig enger an den jungen Mann neben sich. Was ein Chaos Ro doch in sein Leben gebracht hatte. Und dabei hatte er noch nicht einmal damit angefangen, all die Geheimnisse, die den jungen Drakin umgaben, aufzudenken. Das würde mit Sicherheit noch lustig werden.
    • Ros Lider flogen augenblicklich auf.
      "Ich weiß nicht, ob du jemanden in dir kennenlernen willst, der scheinbar komplett konträr zu dem geht, was du bist." Er blinzelte etliche Male um ein gewisses Bild vor seinen Augen auszulöschen. "Aber ein See klingt fantastisch. Und weißt du, was noch besser klingt? Wenn du mit rein kommst.... Ich geb dir auch Hilfestellung."
      Zufrieden summte der junge Mann als sich seine Finger mit Danes zu einem Ganzen verbanden. Was für den Dämon einfach nur schon wahnsinnig lange her war, war für Ro komplettes Neuland. Er genoß jede Sekunde dieser Zweisamkeit, die für ihn mehr bedeutete als ein Großteil seiner bisherigen Lebzeit. Sicher, die Bekanntschaft mit Dane Blackwell diente zuerst einem anderen Zweck, aber der Drakin wusste es besser. Wusste, dass dieser Mann an seiner Seite bereits einen entscheidenden Beitrag zu der Lösung des Problemes beitrug.
      Der See sollte es also werden.

      Am nächsten Morgen wachte Ro neben einer anderen Person in einem ihm zunächst unbekannten Raum auf. Er brauchte etliche Sekunden ehe er realisierte, wessen Baldachin gerade über seinem Kopf hing und wer da neben ihm gleichmäßig ruhig atmete. Nachdem er sich endlich an Ort und Stelle eingefunden hatte, betrachtete er den schlafenden Mann neben sich. Dieses Bild erzeugte eine bisher unbekannte Wärme in Ros Brust, die er nie wieder missen wollte. Was zum Teufel hatte ihn davon abgehalten, dieses Gefühl nicht aktiver zu verfolgen?
      Gähnend fuhr er sich durch das Gesicht. Zu seiner eigenen Verwunderung war die Nacht ohne weitere Attentate vonstatten gegangen. Allen ernstes hatten sie ihre kuschelige Zweisamkeit genossen, nackt aneinander geschmiegt wie eine Einheit, die schon immer zusammen gehörte. Unwillkürlich lächelte Ro sein schiefes Lächeln bei diesem Gedanken.
      Vorsichtig zog er ein wenig der Decke von Danes Schultern damit Ros Fingerspitzen über dessen blanke Haut fahren konnten. Weiter über den Vorsprung, der sein Schlüsselbein war, die Halsbeuge hinauf und die Kieferlinie entlang. Er könnte Stunden so weitermachen, also machte er den Mund auf, damit er sich nicht darin verlor: "Bitte sag mir du bist kein Morgenmuffel", flüsterte er und piekte Dane mit dem Zeigefinger in die Wange.
      Ro selbst hatte keine spezielle Ruhezeit. Weder machte ihm aufstehen Probleme noch Nächte in die Länge zu ziehen. Solange er sein Minimum an Schlaf beziehen konnte, war die Tageszeit vollkommen egal. Doch er wusste besser, dass Morgenmuffel unglaublich anstrengend sein konnten. Und da sich diese Gelegenheit hier auch sehr spontan ergeben hatte, musste sich der junge Mann ein wenig an seinen Bettnachbarn herantasten.
      "Ich hab gehört, du willst mir einen See zeigen", hauchte er in Danes Ohr, den Schalk konnte er nicht aus seiner Stimme verbannen. Hatte er einmal ein Ziel vor Augen oder freute sich auf etwas, dann hing er mit allem daran, was er hatte.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Dane war sich nicht ganz sicher, ob er wirklich einfach in ein Gewässer spazieren wollte. Nein, das war gelogen. Er wollte es nicht. Punkt. Aber wie vieles andere, hatte auch das Schwimmenlernen noch Zeit. Vor allem jetzt, hier, in seinem eigenen Schlafzimmer mit netter Gesellschaft, musste er sich erstmal keine Gedanken um ungewollte Nässe machen.

      Dane grummelte. Eine durchgemachte Nacht machte ihn zwar nicht so fertig wie einen Menschen, aber es war trotzdem anstrengend. Insbesondere, wenn man sich sowohl mental, als auch körperlich verausgabte. Und das hatte er gestern definitiv zur Genüge getan.
      "Du klingt wie ein Fünfjähriger an Weihnachten", murrte er und rollte sich auf die Seite, sodass er Ro zugewandt war, "Nervig und ungeduldig."
      Er lächelte Ro an, nahm das Bild von den wilden Haaren und den noch immer leicht verschlafenen Ausdruck in dessen Gesicht in sich auf. An diese morgendliche Aussicht könnte er sich gewöhnen. Einem Impuls folgend streckte er die Hand aus, legte sie an Ro's Wange und zog ihn an sich für einen sanften Kuss.
      "Zuerst will ich dir-"
      Ein lautes Klappern unterbrach ihn. Stöhnend rollte sich Dane wieder auf den Rücken, während er im Stillen Mace den ein oder anderen Fluch an den Hals wünschte.
      "Alles okay!", rief der blonde Dämon von unten, "Nichts passiert! Schlaf ruhig weiter! Oh, warte... Schlaft ruhig weiter! Hi Ro! Willst du auch eine Trinkschokolade?"
      "Nicht antworten, vielleicht geht er von allein wieder weg", meinte Dane, obwohl er es besser wusste.
      Kurz darauf war ein leises Pfeifen zu hören, untermalt von Küchengeräuschen. Dane seufzte und schwang sich aus dem Bett. Sein Weg führte ihn zu seinem begehbaren Kleiderschrank, der zu großen Teilen mit reinschwarzen Kleidungsstücken bester Güte bestückt war. Heute entschloss er sich allerdings für ein einfaches T-Shirt in dunkelblau, anstelle eines Hemdes. Und auch sein schwarzer Anzug war eher legerer Natur, als dass er Business schrie. Das Jackett ließ Dane vorerst im Schrank hängen.
      "Dann wollen wir uns mal der Naturgewalt in meiner Küche stellen", lächelte er und reichte Ro ein paar einfache Jeans und ein T-Shirt, davon ausgehend, dass er den jungen Mann als sehr viel weniger versessen auf perfekt gebügelte Hemden einschätzte, als er selbst es war.
      Er ließ Ro allein, während der sich anzog, was ihm überraschend leicht fiel, bedachte man die Tatsache, dass der praktisch ein Fremder in seinem eigenen Schlafzimmer war.
      "Ob du in diesem Jahrhundert wohl nochmal lernst, vorher anzurufen?", begrüßte er Mace, der gerade versuchte, Milch mit seinen Blicken zum Kochen zu bringen.
      "Nope. Wo ist Ro?"
      "Oben. Er zieht sich gerade noch an."
      "Hattet ihr beide eine nette Nacht?"
      Mace drehte sich um, damit Dane sehen konnte, wie er anzüglich mit den Augenbrauen wackelte.
      "Ja", gab Dane trocken zurück und machte sich daran, Kaffee zu kochen.
      Mace und er fielen stumm in ihren eigenen Rhythmus und machten in perfekter Harmonie Frühstück für drei. Nichts zu ausgefallenes, aber auch nichts einfaches wie Müsli. Keiner von beiden sagte ein Wort, war dem anderen im Weg oder vergaß etwas. Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes ein perfektes Team.
      Wenige Minuten später hatten sie ein umfassendes Frühstück auf den Tisch gestellt: eine ganze Auswahl von süß bis herzhaft, mit einer extra Portion Zucker für Mace, der sich gerade hinsetzte und genüsslich seine heiße Schokolade trank, während sich Dane mit seinem schwarzen Kaffee zufrieden gab.
    • "Würdest du nicht lächeln hätte ich das glatt als eine Aufforderung aufgefasst, mich zu trollen."
      Ein zufriedenes Lächeln begleitete Ros Gesicht, als Dane eine Hand an sein Gesicht legte, um die wissbegierigen Lippen des Drakin zu versiegeln. Es schmerzte ihn beinahe, als sich ihre Lippen wieder trennten und er hätte sicher gegen drei, vier, acht weitere Küsse nichts einzuwenden gehabt.
      Dann ertönte ein Laut aus dem Erdgeschoss. Während Dane sich noch offensichtlich genervt auf den Rücken rollte, hatte Ro seinen Kopf bereits zur Tür gewandt. Irgendwie hatte er damit gerechnet, dass jetzt jemand ins Schlafzimmer stolziert käme. Zumindest diese Vorstellung wurde nicht bedient.
      "Alles okay! Nichts passiert! Schlaf ruhig weiter! Oh, warte... Schlaft ruhig weiter! Hi Ro! Willst du auch eine Trinkschokolade?"
      Ro verzog ungehalten das Gesicht. Er hatte es ja bereits gestern beschworen aber immerhin besaß Mace scheinbar den Anstand, sich auf die Küche zu beschränken. Oder eher auf die Zuckerbomben in der Küche. Natürlich ging er nicht davon aus, dass sich Danes Kumpel einfach so trollte, wenn es keine Antwort gab.
      "Wäre er aufgetaucht wenn wir in flagranti sind, hätte ich ihm das ein oder andere Körüerteil abgerissen...", murmelte Ro mehr zu sich selbst während er der Silhouette des nackten Dämons mit den Augen folgte bis er in einem begehbaren Kleiderschrank verschwand.
      Seufzen grub sich der junge Mann durch seine Bettdecke, um sich schließlich auf die Bettkante zu setzen und die Arme gen Dach zu strecken. Dankend nahm er die Kleidungsstücke entgegen, die Dane ihm aus seinem Schrank lieh. Er musst unwillkürlich grinsen bei dem Gedanken, dass er vielleicht so den Effekt auf Dane hatte, wie wenn Frauen das übergroße Hemd ihres Partners überwarfen und sonst nichts. Bevor er seinen Gedanken Worten verleihen konnte war Dane bereits aus dem Schlafzimmer verschwunden und hatte ihn mit sich allein gelassen.
      Diese paar Minuten nutzte der Drakin und lauschte auf die Stille, die in seinem Körper ruhte. Wenn er sich besonders darauf konzentrierte, konnte er ungenau bestimmen, von wo die Stimme ursprünglich nach ihm schrie. Doch jetzt war sie friedlich und waberte umher, sodass Ro sie nicht greifen konnte. Seufzend ließ er sie ziehen und zog sich schlussendlich an damit er zu dem Dreamteam stoßen konnte.
      In aller Heimlichkeit hatte Ro vorsichtig um die Wand gelugt, um einen unbemerkten Blick in die Küche zu erhaschen. Er wollte sehen, wie die beiden Dämon agierten wenn er nicht der Elefant im Porzellanladen war. Seine Augenbrauen hoben sich als er sah, wie die Beiden wie ein eingespieltes Uhrwerk in der Küche handtierten und es schon unverschämt gefällig aussah, wie sie dabei vorgingen. Es waren nicht mal Worte notwendig, zumindest machte es den Anschein, um eine makellose Einheit zu bilden.
      Was dem Drakin seltsamerweise bitter aufstieß.
      Er betrat gerade die Küche, als sich die Dämonen mit ihren Getränken setzten. Sein Blick streifte Dane nur kurz bevor die tiefblauen Augen sich vollends auf Mace richtete. Aus dem Augenwinkel konnte Ro noch erkennen, dass gemischte Fragmente von Drakin- und Dämonenaura auf dem Marmor langsam verglühten. Erinnerungen an den Vortag wurden wieder wach, fast hätte man sie in seinem Gesicht ablesen können. Doch er schaffte gerade noch so die Kurve: "Hi Mace. Ich würde gern auf dein Angebot eingehen aber von oben runterschreien fand ich jetzt nicht so angebracht." Zumal sowohl Ro als auch Dane sich einfach nur gewünscht hätten, dass Mace das Weite suchte.
      Der junge Mann setzte sich zu den beiden Männern und bemerkte erst da, dass er seine Schultern die ganze Zeit über angespannt hochgezogen hatte. Betont langsam erinnerte er sich daran, sich zu entspannen und seinen Argwohn bezüglich des blonden Zuckerteufels nicht allzu ernst zu nehmen. Dennoch - Danes Worte hatten gefruchtet. Er würde nicht einem einzigen Dämon vertrauen, der nicht Dane Blackwell hieß. Da zog er es doch lieber vor, ein wenig argwöhnisch zu starren anstelle mit zahllosen Fragen ins Haus zu fallen. Außerdem musste er erst noch ein Gefühl dafür bekommen, wie er sich nun in dieser Konstellation einfinden musste.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • "Ha! Der Mann hat Geschmack!", deklarierte Mace und sprang sofort auf, um Ro auch eine heiße Schokolade zu machen.
      Was nicht lange dauerte, da Mace die gern von vornherein in Mannschaftsstärke vorbereitete. Leer war sie am Ende so oder so.
      Der blonde Dämon schob Ro eine hohe Tasse zu und setzte sich wieder.
      "Sag Bescheid, wenn du Mini-Marshmallows dazu willst. Dane hat nie welche im Haus - was super unhöflich ist, wenn du mich fragst - deswegen bringe ich immer welche mit, wenn ich zum Frühstück vorbeischaue."
      Dane hatte nur Augen für Ro. Ausnahmsweise mal nicht, weil er ein verknallter Teenager war, sondern weil er wissen wollte, wie Ro auf seinen besten Freund reagierte. Er hatte ja schon eine kleine Ahnung davon bekommen, dass Ro eifersüchtig auf den anderen Dämon war. Dane fragte sich, wie sehr das tatsächlich der Fall war. Er musste ein bisschen schmunzeln als er beobachten konnte, wie sich Ro dazu zwingen musste, sich zu entspannen.
      "Hat es einen Grund, dass du hier auftauchst?", fragte er dann an Mace gerichtet, der sich gerade nach einem Glas Marmelade streckte - selbstgemacht, von der Schwiegermutter seines Bruders.
      "Hm? Oh! Ja! Der Typ, den ich mir ansehen sollte? Clean was das angeht. Aber ansonsten ist er ein ziemlicher Schmutzfink. Soll ich ihn einkassieren? Oder ist das einer von der Sorte, bei der wir einfach nur ein Auge drauf haben, bis er wirklich verkackt?"
      Es mochte vielleicht ganz häuslich klingen, wie Mace über seine - ihre gemeinsame - Arbeit sprach, doch Dane wusste es besser. Er nannte keine Namen oder anderweitige Details, die den 'Schmutzfinken' hätten identifizieren können. Oder warum die beiden Dämonen an dieser Person interessiert waren.
      "Springt er denn absichtlich in die Kläranlage oder hat er nur ein paar Tage vergessen zu duschen?", stellte Dane entspannt die Gegenfrage.
      Mace überlegte kurz und schlürfte dabei seine Schokolade leer. Dane hasste das Geräusch, hatte sich über die Jahrzehnte aber daran gewöhnt.
      "Letzteres", schloss Mace dann, "aber ich glaube, er bevorzugt Gruppenduschen..."
      "Dann lass ihn in Ruhe und gib seinen Namen an Aaron weiter. Der hat schon mehrfach nachgefragt, ob ich was für ihn habe."
      Mace kicherte verschlagen.
      "Das wird keinem von beiden gefallen."
      Dane quittierte das mit einem einfachen Blick. Damit beendete er auch das Thema Arbeit, denn etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
      "Wie lange hattest du vor, mir nichts zu sagen?", tadelte er Mace uns stand auf.
      Er trat hinter den anderen Dämon und warf ein Auge auf die Verletzung, die er von seinem Sitzplatz aus nur kurz hatte erspähen können. jetzt zog, er den Kragen von Mace's T-Shirt weiter herunter und stellte fest, dass Mace mehr als nur einen Grund hatte, um ihn zu besuchen.
      "Ich hab eigentlich nur auf den richtigen Sagway gewartet", entschuldige sich Mace und sah hilfesuchend zu Ro rüber, als wären die beiden Geschwister, dich sich ihrem Vater stellen mussten.
      Dane seufzte und schnickte Mace gegen das Ohr.
      "Wohnzimmer. Jetzt. Zieh dein Shirt aus."
      Mace rutschte von seinem Sitzplatz und tat wie geheißen.
      "Ich bin gleich wieder da", meinte Dane zu Ro, "Versuch ihn nicht umzubringen, in der Zwischenzeit, okay? Mir zu Liebe."
      Damit verschwand Dane die Treppen hoch, um seine Siegel zu holen.
      Mace unterdessen ließ sein T-Shirt achtlos auf den Couchtisch im Wohnzimmer fallen und ploppte sich selbst auf die Couch, wie befohlen. Er kannte dieses Spielchen schon, schließlich hatte er es unzählige Male gespielt. Auf seinem Rücken prangten drei lange, tiefe Risse, die eindeutig von Krallen stammten. Berufsrisiko, mehr nicht.
      "Muss ich mich darauf einstellen, dass du öfter hier auftauchst, Ro?", fragte Mace, um sich die Zeit zu vertreiben, "Oder ist das nur so eine einmalige Sache und du verschwindest, sobald Dane seinen Teil der Abmachung erfüllt hat?"
      Mace fragte nicht nach dem Inhalt des Deals, denn das machte man einfach nicht. Zumal Dämonen niemals den Inhalt eines Deals preisgeben würden.






      For Reference: Mace (on the left)

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    • Marshmallows zum Frühstück war dann doch zuviel Zucker für Ros Geschmack. Er nahm allerdings dankend nickend die hohe Tasse ab und stellte sie vor sich ab. Überdeutlich nahm er Danes Blick auf sich selbst wahr, der nach ein paar Augenblicken ihm nicht mehr weiter galt sondern Maces Erscheinen auf den Grund ging. Ro nippte währenddessen an seiner Trinkschokolade, beobachtete die Konversation der beiden Dämonen untereinander. Selbst in seiner Situation als Außenstehender sah der Drakin, wie vertraulich die beiden miteinander umgingen. Ein Band, zwischen das er sich niemals drängen könnte.
      Er schwieg, wohlbedacht in die Codewörter nichts zu interpretieren. Tatsächlich war dies der Moment, in dem er sich wie das dritte Rad am Wagen fühlte. Zwar saß er hier, behinderte aber durch seine schiere Anwesenheit den Austausch der beiden Dämonen. Missmutig gestimmt verzog er den Mund in den Untiefen seiner Tasse, die ihn vor den Blicken der Anderen schützte.
      Der folgende Themenwechsel ließ auch Ro etwas straucheln. Er konnte nur mit gehobenen Augenbrauen reagieren, als Mace ihn hilfesuchend anblickte. Diese Selbstverständlichkeit, die der blonde Zuckerteufel im Umgang mit ihm an den Tag legte, gefiel ihm ganz und gar nicht. Leise schnaubte er, was sich als Blubbern in seiner Schokolade äußerte.
      "Wohnzimmer. Jetzt. Zieh dein Shirt aus."
      Ro musste zweimal hinhören, damit er den Befehl nicht missverstand. Fast umgehend wurde seine Laune einen Tuck schlechter als zuvor. Diese Worte wollte er nicht an wen anders außer sich selbst gerichtet hören. Bei dieser Erkenntnis erschrak er allerdings selbst, kehrte den Gedanken tunlichst unter den hässlichsten Teppich in seinem Herzen und trat noch einmal drauf.
      "Ich bin gleich wieder da", meinte Dane zu Ro, "Versuch ihn nicht umzubringen, in der Zwischenzeit, okay? Mir zu Liebe."
      Die Antwort war ein nachdenkliches Brummen, das sich zu einem Nicken wandelte, nachdem die Tasse wieder auf dem Tisch abgestellt worden war. Ro konnte nicht anders, als Mace umhend ins Wohnzimmer zu folgen, kaum war Dane aus dem Sichtfeld verschwunden. Ro fand Mace bereits auf der Couch liegend vor was er ausnutzte, um hinter dem Möbelstück um den blonden Dämon herum zu zirkeln. Sein musternder Blick fiel auf die drei Risse, die den Rücken des Dämons entstellten. Das Feedback, dass der Drakin dank seiner Aura von Mace und den Spuren erhielt, war nicht eindeutig einordbar. Wie etwas, das man kannte, aber der Name war einem entfallen.
      "Ob ich länger bleibe oder nicht hängt von Dane ab", wich Ro der Frage ein wenig aus während er Maces Hemd vom Tisch aufsammelte, es faltete und wieder zurücklegte. "Aber ich denke, vorerst könnte es passieren, dass ich hin und wieder mal hier bin. Außerdem geh ich eh davon aus, dass du schon alles mögliche von Dane über mich weißt."
      Ros Verstand wusste genau, dass diese Frage ohne Böswillen gestellt worden war. Aber etwas störte ihn, nagte an seiner inneren Ruhe. Die Stimme, die vorhin noch so schön das Lied der Stille gesungen hatte, brach nun mit den schönen Versen.
      Glaubst du einfach alles, was Dane dir erzählt? Er hat dich eigenständig darauf hingewiesen, dass du Dämonen kein Wort Glauben sollst. Woher willst du wissen, dass Dane dich Mace vorziehen würde? Würde er das überhaupt? Du kennst die Antwort.

      Ros Augen verengten sich minimal, das Blau wurde unmerklich intensiver. Mit aller Macht musste er sich davor bewahren, auch nur die Hand nach Mace auszustrecken, der noch immer in der Couch lümmelte. Steif starkste er zu der anderen Couch, setzte sich und begann, mit seinen Fingern Muster abzubilden während sich seine Fingerspitzen ständig berührten. Er musste sich dringend ablenken. Maces Aura half ihm nicht sonderlich.
      "Warum hast du eigentlich einen solchen Spleen für Süßes?", fragte Ro unverwandt, wodurch er zumindest einen Teil seiner Neugierde befriedigen konnte. Zumindest bis Dane wieder da war und ihn davon abhielt, auf den Blondhaarigen loszugehen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"