Nachdem Ember sich von dannen begeben hatte, war August in seinen Arbeitsmodus verfallen, wie es Rem immer gesagt hatte. Noch ein paar Minuten hatte er an dem Tisch gesessen, ehe er ihn verschwinden ließ und sich in die unteren Geschosse begeben. Die Chimäre war ausnahmsweise ruhig in seinem Ansinnen und schien nach dem eifrigen Mahl eine satte Runde Siesta zu halten, wenn er sich das schlafende Ungetüm ansah. Die Geräusche des Feenwaldes hatten sich mit dem leisen Schnarren von Dutzenden betrunkenen Feennasen verschmolzen. Von der Feier, die die Feen begangen hatten, war lediglich eine Spur verblieben: Eine Flasche goldenen Mets, die auf einem kleinen Beistelltisch stand. Der Pfand für den Schutz, den August ihnen gewährte.
Doch all das wirkte ein wenig fehl am Platze, waren seine Gedanken doch eine ganze Weile bereits abgeschweift und nicht mehr Herr des Ganzen. Schweigend wand er sich an den Ungetieren des Kerkers vorbei an eine Wand, die beinahe leblos steinern erschien. Die groben Steine waren ebenfalls grob gemörtelt, so als müssten sie nur das Mindestmaß an Haltbarkeit besitzen. Schwiegend legte er seine Hand an die Steine und sogleich begannen diese sich zu bewegen, als die Hand des Arcana sich veränderte. Statt einer normalen Hautfarbe verfärbten sie sich graulich weiß. Die Finger wurden länger, als bahnte sich ein weiteres Fingerglied seinen Weg in die Knochen und die Fingernägel wuchsen weiß zu klauenartigen Gebilden heran, die genau in eine Aussparung passten. Miteinem rasselnden und schiebenden Geräusch schoben sich die Steine auseinander und gaben den Weg frei in einen wesentlich älteren Teil des Koffers, der bislang vor Blicken verschont blieb. Die Wände standen vor Spinnenweben und der grobe Stein setzte sich hier fort. In der Mitte des Raumes stand ein gewaltiges Rednerpult, an dessen Scheitelpunkt ein gewaltiges Buch lag, dessen Innenleben mit schwarzen Seiten gefüllt war. Seiten, die bei Berührung der weißen Hand des Zauberers mit ebenso gräulich weißen Runen erstrahlte.
"Alsdann...Beginnen wir erneut!", sagte er mit fester Stimme und im gleichen Moment begannen Kerzen in den Kerzenleuchtern aufzuflammen und die Seiten des rechteckigen Raumes zu erhellen. In der Mitte war derselbe weiße Kreis abgezeichnet wie er sich oben fand, nur hier waren die Linien sichtbar und durchgezogen. IN den äußeren Ringen fanden sich zudem Runen.
Als er zu seiner Rechten in einen Spiegel sah, erblickte er dort das Gesicht einer jungen Frau, die er kannte. Ein freudnliches Lächeln rann über seine Lippen, als er die Flasche Met abstellte, die er aus einem merkwürdigen Grund mitgenommen hatte. Ehe er sich versah, blätterte er bereits in dem Buch, und die Frau zu seiner Rechten begann zu sprechen.
"Du hast dich nicht verändert", murmelte die frau, die von wunderschönem platinblonden Haar war. Lediglich eine hässliche Narbe entstellte ihr ebenmäßiges Gesicht. Die Haut um ihr linkes Auge war wie ein Spiegel zersprungen und zeichnete sich als finstere Gebilde ab, während das Auge schneeweiß war. Es erinnerte ihn an seine eigenen Augen, wenn er...
"Du auch nicht", sagte er. "Schön, dass du da bist, Rem..."
"Habe ich eine Wahl?"
Hatte sie nicht. Sie befand sich im Spiegel und selbst wenn sie wollte, konnte sie nicht hinfort.
22:45
Immer und immer wieder hatte er es versucht und war jedes Mal gescheitert. Als laste ein Fluch auf dem Vorhaben und selbst wenn er die Zeilen vor und zurück las, wurde er nicht schlauer.
Die Haare des Rogues hingen in verschwitzten Strähnen herab und Schweiß tropfte ihm von der Nase. Die Flasche mit dem Feenmet war zu zwei Dritteln geleert und erneut hatte das Getränk seine vernichtende Wirkung mehr als bewiesen. Der Raum vor seiner Nase schien sich mehr und mehr zu verzerren und zu schwanken. Und selbst wenn er es wollte, er hätte nicht mehr nach oben gehen können. Er hatte sich sein Hemd nach dem achten Fehlversuch vom Leibe gerissen und seinen hageren Leib der rauen stickigen Luft des mittelalterlich anmutenden Raumes überlassen. Selbst auf diesem stand der Schweiß wie ein Teppich auf der blassen Haut. Mittlerweile waren beide Unterarme verwandelt und hatten sich in weiße, klauenartige Gebilde mit drei Fingergliedern verwandelt.
"Vielleicht solltest du es für heute gut sein lassen", bemerkte Rem und sah besorgt aus.
August winkte mit den abartigen Händen ab und torkelte zu einem Bücherregal, wo er das Weinglas herausfischte, dass er bisher genutzt hatte. Ein letzter Rest hatte sich darin gesammelt und er trank ihn wie einen kurzen. Der wohlige Rausch des Alkohols flutete seinen Körper und ließ ihn beinahe grunzend an dem Regal zusammensacken und auf den Hosenboden setzen.
"Ich schaffe es nicht", flüsterte er. "Egal, wie mächtig und egal wie hoch der Preis...Ich schaffe es nicht, dieses vermaledeite TOr zu kontrollieren..."
"Vielleicht ist es nicht dazu gedacht..."
"Ach halt den MUnd!", keifte er. "Welche Ahnung hast du von meinem Leid?"
Er erhob sich zu schnell und fing sich am Rednerpult ab und brüllte gen Spiegel.
"Du hast keine Ahnung,w as ich durchmache, Rem! Du hattest nie eine Ahnung! Ständig dieses Bessergewisse, ständig die Vorwürfe und ständig die altklugen Ideen...Was weißt du schon..."
Seine Sprache war für die Tatsache des vernichteten Alkohols beinahe klar. Nur sein Blick wurde fahrig, als er eine Stimme leise rufen hörte.
Zum Teufel mit diesem Ganzen!
"Ich bin unten!", rief er lautstark hinauf und hoffte, dass es ausreichte. Er hatte keine Lust, Ulysses zu erklären wo der Keller war. Zumindest klang es nach dem kleinen Rabauken.
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Doch all das wirkte ein wenig fehl am Platze, waren seine Gedanken doch eine ganze Weile bereits abgeschweift und nicht mehr Herr des Ganzen. Schweigend wand er sich an den Ungetieren des Kerkers vorbei an eine Wand, die beinahe leblos steinern erschien. Die groben Steine waren ebenfalls grob gemörtelt, so als müssten sie nur das Mindestmaß an Haltbarkeit besitzen. Schwiegend legte er seine Hand an die Steine und sogleich begannen diese sich zu bewegen, als die Hand des Arcana sich veränderte. Statt einer normalen Hautfarbe verfärbten sie sich graulich weiß. Die Finger wurden länger, als bahnte sich ein weiteres Fingerglied seinen Weg in die Knochen und die Fingernägel wuchsen weiß zu klauenartigen Gebilden heran, die genau in eine Aussparung passten. Miteinem rasselnden und schiebenden Geräusch schoben sich die Steine auseinander und gaben den Weg frei in einen wesentlich älteren Teil des Koffers, der bislang vor Blicken verschont blieb. Die Wände standen vor Spinnenweben und der grobe Stein setzte sich hier fort. In der Mitte des Raumes stand ein gewaltiges Rednerpult, an dessen Scheitelpunkt ein gewaltiges Buch lag, dessen Innenleben mit schwarzen Seiten gefüllt war. Seiten, die bei Berührung der weißen Hand des Zauberers mit ebenso gräulich weißen Runen erstrahlte.
"Alsdann...Beginnen wir erneut!", sagte er mit fester Stimme und im gleichen Moment begannen Kerzen in den Kerzenleuchtern aufzuflammen und die Seiten des rechteckigen Raumes zu erhellen. In der Mitte war derselbe weiße Kreis abgezeichnet wie er sich oben fand, nur hier waren die Linien sichtbar und durchgezogen. IN den äußeren Ringen fanden sich zudem Runen.
Als er zu seiner Rechten in einen Spiegel sah, erblickte er dort das Gesicht einer jungen Frau, die er kannte. Ein freudnliches Lächeln rann über seine Lippen, als er die Flasche Met abstellte, die er aus einem merkwürdigen Grund mitgenommen hatte. Ehe er sich versah, blätterte er bereits in dem Buch, und die Frau zu seiner Rechten begann zu sprechen.
"Du hast dich nicht verändert", murmelte die frau, die von wunderschönem platinblonden Haar war. Lediglich eine hässliche Narbe entstellte ihr ebenmäßiges Gesicht. Die Haut um ihr linkes Auge war wie ein Spiegel zersprungen und zeichnete sich als finstere Gebilde ab, während das Auge schneeweiß war. Es erinnerte ihn an seine eigenen Augen, wenn er...
"Du auch nicht", sagte er. "Schön, dass du da bist, Rem..."
"Habe ich eine Wahl?"
Hatte sie nicht. Sie befand sich im Spiegel und selbst wenn sie wollte, konnte sie nicht hinfort.
22:45
Immer und immer wieder hatte er es versucht und war jedes Mal gescheitert. Als laste ein Fluch auf dem Vorhaben und selbst wenn er die Zeilen vor und zurück las, wurde er nicht schlauer.
Die Haare des Rogues hingen in verschwitzten Strähnen herab und Schweiß tropfte ihm von der Nase. Die Flasche mit dem Feenmet war zu zwei Dritteln geleert und erneut hatte das Getränk seine vernichtende Wirkung mehr als bewiesen. Der Raum vor seiner Nase schien sich mehr und mehr zu verzerren und zu schwanken. Und selbst wenn er es wollte, er hätte nicht mehr nach oben gehen können. Er hatte sich sein Hemd nach dem achten Fehlversuch vom Leibe gerissen und seinen hageren Leib der rauen stickigen Luft des mittelalterlich anmutenden Raumes überlassen. Selbst auf diesem stand der Schweiß wie ein Teppich auf der blassen Haut. Mittlerweile waren beide Unterarme verwandelt und hatten sich in weiße, klauenartige Gebilde mit drei Fingergliedern verwandelt.
"Vielleicht solltest du es für heute gut sein lassen", bemerkte Rem und sah besorgt aus.
August winkte mit den abartigen Händen ab und torkelte zu einem Bücherregal, wo er das Weinglas herausfischte, dass er bisher genutzt hatte. Ein letzter Rest hatte sich darin gesammelt und er trank ihn wie einen kurzen. Der wohlige Rausch des Alkohols flutete seinen Körper und ließ ihn beinahe grunzend an dem Regal zusammensacken und auf den Hosenboden setzen.
"Ich schaffe es nicht", flüsterte er. "Egal, wie mächtig und egal wie hoch der Preis...Ich schaffe es nicht, dieses vermaledeite TOr zu kontrollieren..."
"Vielleicht ist es nicht dazu gedacht..."
"Ach halt den MUnd!", keifte er. "Welche Ahnung hast du von meinem Leid?"
Er erhob sich zu schnell und fing sich am Rednerpult ab und brüllte gen Spiegel.
"Du hast keine Ahnung,w as ich durchmache, Rem! Du hattest nie eine Ahnung! Ständig dieses Bessergewisse, ständig die Vorwürfe und ständig die altklugen Ideen...Was weißt du schon..."
Seine Sprache war für die Tatsache des vernichteten Alkohols beinahe klar. Nur sein Blick wurde fahrig, als er eine Stimme leise rufen hörte.
Zum Teufel mit diesem Ganzen!
"Ich bin unten!", rief er lautstark hinauf und hoffte, dass es ausreichte. Er hatte keine Lust, Ulysses zu erklären wo der Keller war. Zumindest klang es nach dem kleinen Rabauken.
rem.jpg: Ember sieht sie jedoch nicht und hört sie nicht.
The more that I reach out for heaven
The more you drag me to hell