In viel zu vielen Augenblicken ihres Lebens hatte Ember Sallow ihre Gefühle nicht unter Kontrolle. Gerade in ihrer Anfangszeit war sie stets unglaublich engagiert, aber derart übermotiviert, dass sie schwierig zu führen gewesen war. Mit der Zeit hatte sie lernen müssen, dass sie in ihrem Job nicht immer nach außen tragen konnte, wie sie sich fühlte. Denn das stand ihr schneller im Weg als es ihr half.
Genau das stieß Piper offensichtlich nicht nur bitter auf. Die Wut, die sich nun offen von ihr entlud, schlug gegen Embers augenscheinlich eiskalte Abgebrühtheit. Dabei wusste die Ermittlerin schlichtweg, wie man sein Innerstes bei der Arbeit abkehrte. Anders waren viele der Grausamkeiten sonst nicht zu ertragen. Also ließ Ember Piper ihre Wut abbauen und hielt einfach nur ihrem Blick stand. Auch dann, als sie von Mitchell zu sprechen begann. Jenem Mitchell, der mit seiner Frau und Kindern prahlte während alles andere an ihm kühl und distanziert wirkte. Fran war sein Lebenslicht gewesen, da hatte er nie einen Hehl draus gemacht. Innerlich graute es ihr davor, ihm gegenüber zu treten. Einfach nur, weil sie mit so viel Schmerz zu gute Bekanntschaft geschlossen hatte.
Ein wenig zu zögerlich ging Embers Blick zu Ruairi, als dieser allen Punkten zusprach. Offener wurde ihr Blick jedoch, als er bestätigte, Knight geschlagen zu haben. Er hatte den Commissioner mit einer Faust geschlagen. Nicht mit Magie, nicht mit Worten, nur mit seiner Faust. Aus aberwitzigen Gründen, wie sie hoffte, es jedoch besser wusste. Auch darüber würden sie ein Wörtchen reden müssen. Abgelenkt wurde sie jedoch von dem Stückchen Papier, das sie in ihrer Dienstzeit bereits einmal gesehen hatte. Da war sie es jedoch, die es ausgegeben hatte, als sie einem Vorgesetzten zurecht Korruption vorgeworfen hatte. Etliche Herzschläge lang blickte sie die schwarzen Worte auf dem weißen Papier mit dem leeren Strich an, wo ihre Unterschrift hin sollte. Dann schoss ihr Blick wieder in die Höhe und fraß sich regelrecht in Pipers.
Schneller als so mancher Kollege hatte sich Ember nach vorn gebeugt und mit einer bestimmenden Bewegung die Hand auf das Tongerät geschlagen, dessen rotes Licht prompt erlöschte. Ihre Stimme war noch immer ruhig, aber schneidend. „Um zuallererst eine Sache richtig zu stellen: Im Zentrum dieser Scheiße steht ganz bestimmt nicht nur eine Person, und erst recht nicht ich. Geben Sie mir ruhig die Schuld, dass ich MacAllister in meine Angelegenheiten mit reinziehe, aber geben Sie nicht mir die Schuld an den Toten. Ich habe weder eine einzige Person da getötet noch jemanden dazu beeinflusst. Das wird jetzt hässlich klingen, aber das Töten haben Leute wie Sie übernommen.“ Ember konnte nicht zu Ruairi schauen. Sie wollte es so nicht ausdrücken, aber unter diesen Umständen ging es nicht anders. „Ich war diejenige, die zwischen die Fronten geschickt und übergangen worden ist. Und wenn Sie auch nur auf die Idee kommen zu behaupten, mich lassen die Opfer kalt, dann sprechen wir uns nach Feierabend gerne noch mal.“
Damit nahm Ember die Hand von dem Gerät, das mit einem Piepen die Aufzeichnung wieder begann. Zum Ende hin hatte sie ihre Stimme nicht mehr so ruhig halten können, weshalb sie mit einem hörbaren Durchatmen wieder ordentlich Platz in ihrem Stuhl nahm.
„Mit meinen Informationen wäre die Operation kein Desaster gewesen? Sie wäre erst gar nicht zu Stande gekommen weil die Arkana sich nicht versammelt hätten. Und wenn doch, dann wären sie in die versammelte Gruppe der mächtigsten Rogues der Welt gelaufen und dann hätten wir wesentlich mehr Todesfälle zu verantworten gehabt. Es wurde eine verdammte Barriere aufgezogen und der Saal evakuiert bevor Ihre Operation da gestürmt hat. Das war ein klar defensives Verhalten, das mit Gewalt vergolten wurde obwohl nicht einmal ein Versammlungsverbot verhängt worden war.“ Das hätte sie nämlich mitbekommen.
Also verschränkte Ember die Arme und versuchte erneut in kürzester Zeit abzuwägen, was relevant war und was nicht. Der Elefant im Raum war klar und mit den Zeugenaussagen dürfte es nicht allzu lange dauern, bis man die Welt identifiziert hätte. „Die einzige Information, die vielleicht etwas gebracht hätte, wäre die Identität der Welt. So wie es klang, hat sie ja mindestens dreißig Mann mitgerissen, bevor sie abgehauen ist. Das Arkana der Welt wird bekleidet von Siobhan MacAllister. Sie hat sich in der Versammlung zu erkennen gegeben und sich dafür ausgesprochen, den aktuellen Sprecher der Arkana, Foremar, abzusetzen und gegen die Menschen und Caster sich zur Wehr zu setzen. Sie plant sich gegen die Menschen und Caster zur Wehr zu setzen.“
Pause. Ember sah deutlich den Blick, den Piper zu Ruairi warf, aber selbst er müsste wissen, dass man schneller auf seine Schwester kam, als es ihm lieb war.
„Erkenntnisse zu Dices: Es wird mit Artefakten ausgelöst. Die Augenzahl bestimmt, welcher Effekt eintritt, wobei ich nur weiß, dass bei neun und drei der Würfelwurf weitergegeben wird, bei sechs und acht muss man nochmal würfeln. Und dass der Würfel elf Seiten hat, statt zwölf. Wie auch immer das möglich sein soll.“
Damit beendete Ember ihre vorläufige Aussage und griff nach dem Stift, der zwischen den Papieren lag. Glücklicherweise hatte sie ihr Handy vorher 'zufällig' entsorgt und auch in ihrer Wohnung gab es kaum etwas, das Schwierigkeiten auslösen sollte. Das Waffenarsenal war eingetragen, ihr Arbeitszimmer nur mit legalen und nicht kritischen Dingen ausgestattet. Und den Würfel... tja, der war noch immer in einer ihrer Taschen. Mit einer abgehackten Bewegung schob Ember das unterschriebene Schriftstück wieder zurück zu Piper.
Genau das stieß Piper offensichtlich nicht nur bitter auf. Die Wut, die sich nun offen von ihr entlud, schlug gegen Embers augenscheinlich eiskalte Abgebrühtheit. Dabei wusste die Ermittlerin schlichtweg, wie man sein Innerstes bei der Arbeit abkehrte. Anders waren viele der Grausamkeiten sonst nicht zu ertragen. Also ließ Ember Piper ihre Wut abbauen und hielt einfach nur ihrem Blick stand. Auch dann, als sie von Mitchell zu sprechen begann. Jenem Mitchell, der mit seiner Frau und Kindern prahlte während alles andere an ihm kühl und distanziert wirkte. Fran war sein Lebenslicht gewesen, da hatte er nie einen Hehl draus gemacht. Innerlich graute es ihr davor, ihm gegenüber zu treten. Einfach nur, weil sie mit so viel Schmerz zu gute Bekanntschaft geschlossen hatte.
Ein wenig zu zögerlich ging Embers Blick zu Ruairi, als dieser allen Punkten zusprach. Offener wurde ihr Blick jedoch, als er bestätigte, Knight geschlagen zu haben. Er hatte den Commissioner mit einer Faust geschlagen. Nicht mit Magie, nicht mit Worten, nur mit seiner Faust. Aus aberwitzigen Gründen, wie sie hoffte, es jedoch besser wusste. Auch darüber würden sie ein Wörtchen reden müssen. Abgelenkt wurde sie jedoch von dem Stückchen Papier, das sie in ihrer Dienstzeit bereits einmal gesehen hatte. Da war sie es jedoch, die es ausgegeben hatte, als sie einem Vorgesetzten zurecht Korruption vorgeworfen hatte. Etliche Herzschläge lang blickte sie die schwarzen Worte auf dem weißen Papier mit dem leeren Strich an, wo ihre Unterschrift hin sollte. Dann schoss ihr Blick wieder in die Höhe und fraß sich regelrecht in Pipers.
Schneller als so mancher Kollege hatte sich Ember nach vorn gebeugt und mit einer bestimmenden Bewegung die Hand auf das Tongerät geschlagen, dessen rotes Licht prompt erlöschte. Ihre Stimme war noch immer ruhig, aber schneidend. „Um zuallererst eine Sache richtig zu stellen: Im Zentrum dieser Scheiße steht ganz bestimmt nicht nur eine Person, und erst recht nicht ich. Geben Sie mir ruhig die Schuld, dass ich MacAllister in meine Angelegenheiten mit reinziehe, aber geben Sie nicht mir die Schuld an den Toten. Ich habe weder eine einzige Person da getötet noch jemanden dazu beeinflusst. Das wird jetzt hässlich klingen, aber das Töten haben Leute wie Sie übernommen.“ Ember konnte nicht zu Ruairi schauen. Sie wollte es so nicht ausdrücken, aber unter diesen Umständen ging es nicht anders. „Ich war diejenige, die zwischen die Fronten geschickt und übergangen worden ist. Und wenn Sie auch nur auf die Idee kommen zu behaupten, mich lassen die Opfer kalt, dann sprechen wir uns nach Feierabend gerne noch mal.“
Damit nahm Ember die Hand von dem Gerät, das mit einem Piepen die Aufzeichnung wieder begann. Zum Ende hin hatte sie ihre Stimme nicht mehr so ruhig halten können, weshalb sie mit einem hörbaren Durchatmen wieder ordentlich Platz in ihrem Stuhl nahm.
„Mit meinen Informationen wäre die Operation kein Desaster gewesen? Sie wäre erst gar nicht zu Stande gekommen weil die Arkana sich nicht versammelt hätten. Und wenn doch, dann wären sie in die versammelte Gruppe der mächtigsten Rogues der Welt gelaufen und dann hätten wir wesentlich mehr Todesfälle zu verantworten gehabt. Es wurde eine verdammte Barriere aufgezogen und der Saal evakuiert bevor Ihre Operation da gestürmt hat. Das war ein klar defensives Verhalten, das mit Gewalt vergolten wurde obwohl nicht einmal ein Versammlungsverbot verhängt worden war.“ Das hätte sie nämlich mitbekommen.
Also verschränkte Ember die Arme und versuchte erneut in kürzester Zeit abzuwägen, was relevant war und was nicht. Der Elefant im Raum war klar und mit den Zeugenaussagen dürfte es nicht allzu lange dauern, bis man die Welt identifiziert hätte. „Die einzige Information, die vielleicht etwas gebracht hätte, wäre die Identität der Welt. So wie es klang, hat sie ja mindestens dreißig Mann mitgerissen, bevor sie abgehauen ist. Das Arkana der Welt wird bekleidet von Siobhan MacAllister. Sie hat sich in der Versammlung zu erkennen gegeben und sich dafür ausgesprochen, den aktuellen Sprecher der Arkana, Foremar, abzusetzen und gegen die Menschen und Caster sich zur Wehr zu setzen. Sie plant sich gegen die Menschen und Caster zur Wehr zu setzen.“
Pause. Ember sah deutlich den Blick, den Piper zu Ruairi warf, aber selbst er müsste wissen, dass man schneller auf seine Schwester kam, als es ihm lieb war.
„Erkenntnisse zu Dices: Es wird mit Artefakten ausgelöst. Die Augenzahl bestimmt, welcher Effekt eintritt, wobei ich nur weiß, dass bei neun und drei der Würfelwurf weitergegeben wird, bei sechs und acht muss man nochmal würfeln. Und dass der Würfel elf Seiten hat, statt zwölf. Wie auch immer das möglich sein soll.“
Damit beendete Ember ihre vorläufige Aussage und griff nach dem Stift, der zwischen den Papieren lag. Glücklicherweise hatte sie ihr Handy vorher 'zufällig' entsorgt und auch in ihrer Wohnung gab es kaum etwas, das Schwierigkeiten auslösen sollte. Das Waffenarsenal war eingetragen, ihr Arbeitszimmer nur mit legalen und nicht kritischen Dingen ausgestattet. Und den Würfel... tja, der war noch immer in einer ihrer Taschen. Mit einer abgehackten Bewegung schob Ember das unterschriebene Schriftstück wieder zurück zu Piper.