Embers Lippen waren zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Sie saß verspannt auf dem Schemel während sie versuchte, nicht allzu viel Aufmerksamkeit dem Geschehen zu schenken, dass sich dort abspielte wo sie vor Minuten selbst gesessen hatte. Aber das Beben und die Schreie kamen bis zum Lazarett, wo der dünne Zeltstoff keine wirkliche Barriere darstellte.
Ember schloss die Augen.
„Wir haben spätestens nach der Sache mit dem Teufel sowieso damit gerechnet, dass Sie zu den Rogues übergelaufen sind, aber dass Sie tatsächlich auch noch anwesend waren bei deren Versammlung ist schon beachtlich. Wie haben Sie es geschafft? Oder hat es gereicht, dass Sie mit dem Teufel gevögelt haben?“ Der Caster sah Ember nicht einmal an, als er mit scheinbarer absoluten Ruhe diese Fragen stellte.
Dass er damit vermutlich das Pulverfass gefährlich nah an eine Zündquelle brachte, musste ihm mehr als bewusst sein. „Neidisch darauf, dass ich das geschafft hab, was euch niedrigen Mitarbeitern nicht gelungen ist?“
Der Caster rümpfte die Nase. „Mich würde eher interessieren, wer Sie vorgewarnt hat.“
Ember richtete sich auf und holte bereits zu einem bissigen Kommentar aus, da hörte sie eine bekannte Stimme und entdeckte denjenigen, wie er sich durch die umher hastenden Menschen quetschte. „Ich werde mich mit Sicherheit nicht für Ihren misslungen Terrorakt verantworten!“, fauchte Ember zurück und war aufgesprungen, damit sie die Griffel des Caster wegschlagen konnte. „Hände weg, ich kann meine Sachen auch selbst ablegen!“
Ihre Warnung wurde nur halb beherzigt, als er ihr die Glock, die Magazine sowie die Blendgranate und zwei weitere Wurfmittel abnahm, die sie am Leibe trug. Sichtlich erzürnt ließ sie sich von ihm grob abtasten, hielt aber den Blick eisern auf Knight gerichtet. Bis es erneut krachte und ein heftiger Windstoß die Zelte erfasste. Die Heiler begannen zu kreischen als das Zelt an einigen Stellen riss und Teile wegflogen. Jetzt hatten sie nur noch ein Fetzenzelt, das eher als nacktes Gerüst mit ein bisschen Dekoration durchging. Fast alle Personen, einschließlich Ember, waren in Deckung gegangen bis sich der Wind gelegt hatte und sie das Ausmaß der Zerstörung begutachten konnten. Wenn man das richtig sah, fehlte ein Teil des Gebäudes.
Das Funkgerät erwachte in Knights Händen wieder zum Leben. Die Stimme klang verzerrt, aber sie kam Ember bekannt vor. Nur zuordnen konnte sie sie nicht. Grob stieß sie beim Aufstehen den Caster von sich weg, der überrascht fluchte und sich beinahe wieder auf sie geworfen hätte. „Knight, haben Sie den Verstand verloren?! Brechen Sie dieses Massaker ab! Jetzt!“, brüllte Ember den Commissioner an, der sie nicht einmal eines Blickes würdigte.
Violette Flammen brandeten aus dem zerstörten Teil des Gebäudes hervor und wirkten einem Mahnmal gleich. Sie erhellten das Geschehen genug, sodass man einzelne noch stehende Personen ausmachen konnte, die inmitten des Gefechts waren. Sofort suchte Ember nach Personen, die sie kannte. Sie entdeckte den Richter als Erstes wegen seinem Funkeln und wie er eine Polizistin einfach wegfegte. Irgendwo dahinter mähte sich Siegfried durch den Ansturm der Beamten. Und die Speere, die durch die Luft sausten, kannte Ember. Sie folgte ihrem Weg zurück und entdeckte endlich August, der nicht mehr in seiner Teufelsgestalt war und sich nicht mehr viel vom Fleck bewegte.
Das waren nur eine handvoll der Arkana. War der Rest etwa vollständig geflohen? Selbst der so auf Gewalt versessene Amerikaner? Ember ballte die Hände zur Faust. Sicher, wenn die gesamten Arkana hier gewesen wären, hätten sich die Fronten wahrscheinlich anders geklärt, aber zeitgleich noch mehr Tote gefordert. Trotzdem....
Mit absoluter Sicherheit konnte Ember es nicht sagen, aber es sah so aus, als würde August zwischenzeitlich in ihre Richtung sehen. Alles, was sie tun konnte, war entsetzt in seine Richtung sehen. Wieder war sie machtlos, ein kleines Würmchen in einem Berg aus Leichen. Ein Desaster war das wahrlich. Eines, das komplett auf Knights Kappe ging und sonst niemanden.
„Das hier ist allein Ihr Wirken“, grollte Ember zurück, wohl wissend, dass es schlechter für Knights Trupp gelaufen wäre, wenn sie den Saal gestürmt und im Angesicht sämtlicher Arkana gestanden hätten. So gerne hätte sie das ihrem Vorgesetzten genau so ins Gesicht geschrien, aber er hatte sich bereits abgewandt und ein weiteres Team zur Unterstützung gerufen. Wobei Team für eine Einzelperson eine ganz schlechte Bezeichnung war. Aus der Meute der Heiler, die bereits die Lager abrissen, trat Ruairi.
Embers Augen wurden groß. Er ging an Ember vorbei ohne sie auch nur einmal anzusehen. Sein Gesicht war bleich und für sie nicht abzulesen, was gerade in seinem Inneren vorging. Allerdings war ihr eines klar: Er hätte nicht hier sein sollen.
„Tötungsfreigabe?“, wiederholte Ember, deren Stimme kaum über das Chaos drang. Knight wollte allen Ernstes Ruairi als Tötungsmaschine da rein schicken. Als etwas, das er nicht sein wollte und vor dem er sich scheute. Sie wusste so, so gut, dass er seine Kräfte so nicht einsetzen wollte und sie war sich sicher, dass er dem Befehl nicht Folge leisten würde. So dumm konnte er nicht sein, schließlich konnte er sich immer noch widersetzen. Er musste ja nicht jedem Befehl einfach so -
„Vergessen Sie unseren Handel nicht.“ Und Ruairi setzte sich in Bewegung.
Ember fiel aus sämtlichen Wolken. So sehr, dass sie den Caster, der ihr gerade Fesseln anlegen wollte, einen völlig unvorhersehbaren Kinnhaken verpasste. Taumelnd ging der Caster zu Boden während Ember den pochenden Schmerz in ihrer Faust als Ablenkung willkommen hieß.
„Ruairi, stop!!“, schrie sie ihm hinterher, aber er hielt nicht ein. „Tu das nicht! Lass den Berg nicht noch weiter durch dein Handeln ansteigen! Lass dich nicht als Waffe missbrauchen, denn das bist du nicht!“ Ihr Blick schoss zu Knight. Er war für den Scheiß hier verantwortlich. Ihn sollte ihre Wut treffen und niemanden sonst.....
Jemand prallte von hinten in Embers Rücken und riss sie auf den harten Boden. Es entstand ein wildes Gerangel, wo am Ende der Caster auf ihrem Rücken siegte und sitzen blieb, um ihr die Arme hinter den Rücken zu reißen. „Schluß jetzt, Sallow!“, fuhr er sie an und klang nasal, weil ihm Blut aus der Nase lief.
Ember wand sich mit aller Macht unter ihm bis sie den Rücken von Ruairi ausmachen konnte. „SIE WOLLEN DIR DEN SITZ DES MAGIERS GEBEN!“ Ihre Stimme brach ab als der Caster mehr Gewicht auf ihren Brustkorb legte und ihr damit die Luft abschnürte.
Das alles war noch kein Desaster gewesen. Denn das würde es, wenn Ruairi sich einmischte.
Ember schloss die Augen.
„Wir haben spätestens nach der Sache mit dem Teufel sowieso damit gerechnet, dass Sie zu den Rogues übergelaufen sind, aber dass Sie tatsächlich auch noch anwesend waren bei deren Versammlung ist schon beachtlich. Wie haben Sie es geschafft? Oder hat es gereicht, dass Sie mit dem Teufel gevögelt haben?“ Der Caster sah Ember nicht einmal an, als er mit scheinbarer absoluten Ruhe diese Fragen stellte.
Dass er damit vermutlich das Pulverfass gefährlich nah an eine Zündquelle brachte, musste ihm mehr als bewusst sein. „Neidisch darauf, dass ich das geschafft hab, was euch niedrigen Mitarbeitern nicht gelungen ist?“
Der Caster rümpfte die Nase. „Mich würde eher interessieren, wer Sie vorgewarnt hat.“
Ember richtete sich auf und holte bereits zu einem bissigen Kommentar aus, da hörte sie eine bekannte Stimme und entdeckte denjenigen, wie er sich durch die umher hastenden Menschen quetschte. „Ich werde mich mit Sicherheit nicht für Ihren misslungen Terrorakt verantworten!“, fauchte Ember zurück und war aufgesprungen, damit sie die Griffel des Caster wegschlagen konnte. „Hände weg, ich kann meine Sachen auch selbst ablegen!“
Ihre Warnung wurde nur halb beherzigt, als er ihr die Glock, die Magazine sowie die Blendgranate und zwei weitere Wurfmittel abnahm, die sie am Leibe trug. Sichtlich erzürnt ließ sie sich von ihm grob abtasten, hielt aber den Blick eisern auf Knight gerichtet. Bis es erneut krachte und ein heftiger Windstoß die Zelte erfasste. Die Heiler begannen zu kreischen als das Zelt an einigen Stellen riss und Teile wegflogen. Jetzt hatten sie nur noch ein Fetzenzelt, das eher als nacktes Gerüst mit ein bisschen Dekoration durchging. Fast alle Personen, einschließlich Ember, waren in Deckung gegangen bis sich der Wind gelegt hatte und sie das Ausmaß der Zerstörung begutachten konnten. Wenn man das richtig sah, fehlte ein Teil des Gebäudes.
Das Funkgerät erwachte in Knights Händen wieder zum Leben. Die Stimme klang verzerrt, aber sie kam Ember bekannt vor. Nur zuordnen konnte sie sie nicht. Grob stieß sie beim Aufstehen den Caster von sich weg, der überrascht fluchte und sich beinahe wieder auf sie geworfen hätte. „Knight, haben Sie den Verstand verloren?! Brechen Sie dieses Massaker ab! Jetzt!“, brüllte Ember den Commissioner an, der sie nicht einmal eines Blickes würdigte.
Violette Flammen brandeten aus dem zerstörten Teil des Gebäudes hervor und wirkten einem Mahnmal gleich. Sie erhellten das Geschehen genug, sodass man einzelne noch stehende Personen ausmachen konnte, die inmitten des Gefechts waren. Sofort suchte Ember nach Personen, die sie kannte. Sie entdeckte den Richter als Erstes wegen seinem Funkeln und wie er eine Polizistin einfach wegfegte. Irgendwo dahinter mähte sich Siegfried durch den Ansturm der Beamten. Und die Speere, die durch die Luft sausten, kannte Ember. Sie folgte ihrem Weg zurück und entdeckte endlich August, der nicht mehr in seiner Teufelsgestalt war und sich nicht mehr viel vom Fleck bewegte.
Das waren nur eine handvoll der Arkana. War der Rest etwa vollständig geflohen? Selbst der so auf Gewalt versessene Amerikaner? Ember ballte die Hände zur Faust. Sicher, wenn die gesamten Arkana hier gewesen wären, hätten sich die Fronten wahrscheinlich anders geklärt, aber zeitgleich noch mehr Tote gefordert. Trotzdem....
Mit absoluter Sicherheit konnte Ember es nicht sagen, aber es sah so aus, als würde August zwischenzeitlich in ihre Richtung sehen. Alles, was sie tun konnte, war entsetzt in seine Richtung sehen. Wieder war sie machtlos, ein kleines Würmchen in einem Berg aus Leichen. Ein Desaster war das wahrlich. Eines, das komplett auf Knights Kappe ging und sonst niemanden.
„Das hier ist allein Ihr Wirken“, grollte Ember zurück, wohl wissend, dass es schlechter für Knights Trupp gelaufen wäre, wenn sie den Saal gestürmt und im Angesicht sämtlicher Arkana gestanden hätten. So gerne hätte sie das ihrem Vorgesetzten genau so ins Gesicht geschrien, aber er hatte sich bereits abgewandt und ein weiteres Team zur Unterstützung gerufen. Wobei Team für eine Einzelperson eine ganz schlechte Bezeichnung war. Aus der Meute der Heiler, die bereits die Lager abrissen, trat Ruairi.
Embers Augen wurden groß. Er ging an Ember vorbei ohne sie auch nur einmal anzusehen. Sein Gesicht war bleich und für sie nicht abzulesen, was gerade in seinem Inneren vorging. Allerdings war ihr eines klar: Er hätte nicht hier sein sollen.
„Tötungsfreigabe?“, wiederholte Ember, deren Stimme kaum über das Chaos drang. Knight wollte allen Ernstes Ruairi als Tötungsmaschine da rein schicken. Als etwas, das er nicht sein wollte und vor dem er sich scheute. Sie wusste so, so gut, dass er seine Kräfte so nicht einsetzen wollte und sie war sich sicher, dass er dem Befehl nicht Folge leisten würde. So dumm konnte er nicht sein, schließlich konnte er sich immer noch widersetzen. Er musste ja nicht jedem Befehl einfach so -
„Vergessen Sie unseren Handel nicht.“ Und Ruairi setzte sich in Bewegung.
Ember fiel aus sämtlichen Wolken. So sehr, dass sie den Caster, der ihr gerade Fesseln anlegen wollte, einen völlig unvorhersehbaren Kinnhaken verpasste. Taumelnd ging der Caster zu Boden während Ember den pochenden Schmerz in ihrer Faust als Ablenkung willkommen hieß.
„Ruairi, stop!!“, schrie sie ihm hinterher, aber er hielt nicht ein. „Tu das nicht! Lass den Berg nicht noch weiter durch dein Handeln ansteigen! Lass dich nicht als Waffe missbrauchen, denn das bist du nicht!“ Ihr Blick schoss zu Knight. Er war für den Scheiß hier verantwortlich. Ihn sollte ihre Wut treffen und niemanden sonst.....
Jemand prallte von hinten in Embers Rücken und riss sie auf den harten Boden. Es entstand ein wildes Gerangel, wo am Ende der Caster auf ihrem Rücken siegte und sitzen blieb, um ihr die Arme hinter den Rücken zu reißen. „Schluß jetzt, Sallow!“, fuhr er sie an und klang nasal, weil ihm Blut aus der Nase lief.
Ember wand sich mit aller Macht unter ihm bis sie den Rücken von Ruairi ausmachen konnte. „SIE WOLLEN DIR DEN SITZ DES MAGIERS GEBEN!“ Ihre Stimme brach ab als der Caster mehr Gewicht auf ihren Brustkorb legte und ihr damit die Luft abschnürte.
Das alles war noch kein Desaster gewesen. Denn das würde es, wenn Ruairi sich einmischte.