Dusk & Dawn [Asuna & Nico]

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    • D & D

      August wanderte eine Weile in aller Seelenruhe die schmale Treppe hinab, ehe er seine Füße auf den festen Boden setzte. Das verschmierte Siegel brannte noch immer auf dem Boden wie es das einst getan hatte, als Ember das erste Mal...Nein, jetzt nicht! Ember war jetzt nicht wichtig. Ember hatte genug mit sich selbst und offenbar Nebenbuhlern zu tun, wenn er die Worte, die Noland an ihn gerichtet hatte, Recht deutete.
      Also warum halte ich daran fest?, fragte er sich zähneknirschend, ehe er sich in einer schwungvollen Bewegung auf dem Fersenabsatz herumdrehte und Jasper in die Augen schaute.
      "Erstens: Ich bin keiner deiner Kumpels, sofern vorhanden. Ich erwarte einen gewissen Grundstock an Ehrlichkeit und Respekt. Mir bringt es nichts, einen spätpubertierenden Möchtegern zu unterrichten, der seine Angst hinter einer großen Klappe kaschiert. Angst zu haben ist keine Schwäche, Junge", bemerkte August streng und streckte ihm das Amulett entgegen. "Jedoch sie nicht zu zeigen und hinter einer Arroganz zu verbergen ist mehr als riskant."
      Erst danach grinste August gehässig, während er sich herum drehte und durch den Raum wanderte.
      "Es ist laut für dich, nicht wahr?", fragte er verständig. "Du wolltest von mir wissen, wie mans eine Aura abschaltet. Die simple und leider grausame Antwort ist: Es geht nicht. Deine Aura ist ein Teil von dir. Aber wie ein Tauber, der das erste Mal hört, kann man die Geräusche nicht herausfiltern und sie überfallen einen. Du versuchst dich zu sehr auf etwas zu konzentrieren, was nicht da ist. Nämlich Struktur. Und Struktur im Chaos zu suchen ist wie ein Gefühl rational zu erklären. Simpler Stuss. Also hier mein Vorschlag: Anstatt deine Aufmerksamkeit zu streuen, konzentrier dich auf das hier und sag mir, wie viele Seelen dort drin sind."
      Er hielt den Anhänger vor seine Nase und grinste.
      "Und nein, sie hat die Seelen nicht gefangen. Ms Chambers ist eine Rogue, die versucht, ihren Rogue-Status zu verbergen. Deswegen geht ihr Sohn auf eine staatliche Akademie und erlangte jüngst den Rang eines D-Klasse Casters. Nein, dies Artefakt wurde erworben. Und deine Aufgabe wird es sein, den Verkäufer zu finden und unschädlich zu machen."

      Embers Wohnung

      Schweigsam nahm Ruairi durchaus zur Kenntnis, dass sie die brave Nettigkeit abtat und sich stattdessen regelrecht erobernd auf ihm platzierte. Umso erstaunlicher war die Tatsache, dass sie sich um ihn schlang und an ihn schmiegte, sodass er nicht anders konnte, als seine Arme ebenfalls um ihren schlanken Körper zu schlingen.
      Ihre Stimme an seinem Schlüsselbein vibrierte leicht und er legte eine Hand in ihren Nacken, ehe er geradeaus in Richtung des Flures sah. Konnte er das verstehen? Eindeutig ja. Wollte er es verstehen? Vielleicht nicht. Vielleicht wollte er ja einen Hilferuf einer in Nöten geratenen Maid, die er retten konnte. Getreu seinem Helfersyndrom, was ihm seine Schwester immer ans Herz gelegt hatte. Doch war es wirklich so.
      Ruhig lauschte er ihren Worten und nickte dann.
      "Ich verstehe es", murmelte er und seufzte. "Ich verstehe, dass du Schutzmechanismen brauchst um nicht aufzugeben, aber...Aber ich finde, dass du es manchmal ein wenig übertreibst. Ich meine...Du kannst mir vertrauen, ich denke nicht schlechter oder besser von dir nur weil du Schwäche zeigst und dich verletzlich machst."
      Und ich wäre gerne mehr für dich, dachte er.
      "Kjetil wird dir kein Haar krümmen", murmelte er grimmig und küsste sanft ihren Hals.
      Nicht eines würde er ihr krümmen. Und wenn es das Letzte war, was er tat.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • D & D

      Jaspers Lippen waren kaum mehr als ein dünner Strich als er Augusts Blick erwiderte. Es war nicht so, dass er wirklich arrogant oder dergleichen war. Er wusste einfach nicht besser mit der Situation umzugehen und handelte bevor er dachte. Und der konstante Lärm um ihn herum gestaltete das Nachdenken nicht unbedingt leichter.
      Deswegen nickte er nur nachdem der Arkana festgestellt hatte, dass dem Jungen gefühlt das Trommelfell zu platzen drohte. "Wäre ja auch zu einfach, wenn man sie einfach abstellen könnte", meinte er leise und geschlagen.
      Es brachte nichts, die Glaubwürdigkeit dieses Urteiles anzufechten. Wenn ein gestandener Rogue das so sagte, musste es einfach so sein. Also würde sich der Junge andere Wege einfallen lassen müssen, um mit sich selbst klarzukommen. Beziehungsweise nicht er allein sondern mit Hilfe, wie er kurz darauf merkte.
      Jasper schaute noch immer nicht wirklich glücklich als er seine Hand ausstreckte und das Artefakt nur an der Kette in die Finger nahm. Schon eine Sekunde später war er mehr als dankbar dafür, bereits zu sitzen. Sonst wäre er nun vermutlich stupide nach hinten umgefallen. So aber verwandelte sich das musikalische Chaos in seinen Ohren in das Wehklagen dutzender Stimmen, die nun durch seinen Kopf geisterten. Überrascht riss er die noch immer blitzenden Augen auf.
      "Moment mal, wieso soll ich in den Untergrund gehen? Ich kann nicht kämpfen!" Und will es auch gar nicht, setzte er in Gedanken hinzu. "Dürfen die Typen nicht solche Dinger verkaufen? Ich hab doch keinen Plan von den Gesetzen um sowas..."
      Er runzelte die Stirn und starrte den Anhäger an, den er vor seinem Gesicht baumeln ließ. Selbst August hatte den Stein nicht berührt, also würde er tunlichst die Finger davon lassen. Aber es waren dutzende Stimmen, die da drin herumheulten. Auf alle Fälle waren es keine fünf Mann.
      "Is' 'n bisschen schwierig das Geheule von den Melodien zu trennen", murmelte Jasper als Erklärung warum es so lange dauerte. "Mindestens fünf Stimmen kann ich trennen, der Rest ist verdammt ähnlich... Vielleicht irgendwas zwischen zehn und zwanzig? Ich weiß nich..."
      Statt ins Nichts zu starren begann er damit, den Anhänger niederzustarren. Das unregelmäßge Flackern seiner Augen hörte zwar nicht auf, beruhigte sich allerdings zusehends und wurde gleichmäßiger, je angestrengter er den Stein anschaute.


      Embers Wohnung

      Kjetil wird dir kein Haar krümmen.
      Korrekt. Er würde ihr einfach den Kopf abreißen. Oder ihr wortwörtlich das Herz aus der Brust schlagen. Ihm würden genug Wege einfallen, wie er sie aus ihrem Leben katapultieren konnte wenn sie mit leeren Händen vor ihm aufschlug. Mühselig schob Ember diese Gedanken wieder von sich un verstärkte unweigerlich den Griff ihrer Arme um Ruairis Schultern. Solche Worte wurden schon sehr lange nicht mehr an sie gerichtet und es traf einen ungewöhnlichen Nerv bei ihr. Sie suchte nach den richtigen Worten, fand aber keine wirklich treffenden. Also murmelte sie das Einzige, das halbwegs in die Richtung ging und alles abzudecken vermochte: "Danke. Danke, dass du da bist."
      Ein Statement fern ab schlechter Meinungen. Sie war wirklich froh, jemanden zu haben, an den sie sich anlehnen konnte. Dass sie ihn fast verloren haben könnte an dem Abend, wo sie ihm die Sache mit seiner Schwester an den Kopf geknallt hatte, tat dann umso mehr weh. Seine Lippen an ihrem Hals brannten sogar noch nach nachdem sie schon lange wieder verschwunden waren.
      Schließlich nahm sie sich zusammen und lösten ihre verankerten Arme um seine Schultern und richtete sich wieder auf. Ihre Hände glitten dabei um seine Brust abwärts und blieben schließlich auf ihren eigenen Oberschenkeln liegen. Ob sie wohl richtig in ihrer Annahme lag, dass er sich in sie verliebt haben mochte? Jetzt schon?
      "Du darfst mir aber nicht zu oft helfen. Sonst gewöhn ich mich dran und verlier meinen Schneid", witzelte die Ermittlerin schlussendlich schwach, bekam aber immerhin ein Lächeln zustande. "Und ich weiß, dass du mich nur wegen meinem Schneid magst..."
      Das Lächeln wurde ein klitzekleines Bisschen breiter als sie sich wieder zu ihm lehnte und die Erinnerung vom voran gegangenen Kuss wieder auffrischte. Morgen konnte sie sich wieder ihrer Arbeit widmen. Morgen würde sie bestimmt einen kleinen Fortschritt machen und ihre Lage ein bisschen weniger misslich gestalten. Vielleicht half ja sogar der Mann unter ihr mit. Möglich war es immerhin.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
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      August vollbrachte gerade so ein genüssliches Lächeln, während er sich an einer Ecke des Forschungstisches zu schaffen machte. Dem Geräusch von Papieren und Fläschchen, die umgeschichtet wurden, folgte zumeist ein kleiner Aufschrei, als er mit einer schmalen Karte auf einem staubigen Pergament zurück kam.
      Zugegeben, das Ganze ähnelte einem Kürstück aus einem Fantasyfilm (wer malte noch Karten auf Pergament?) aber er hatte da einen kleinen Fetisch, der befriedigt werden wollte.
      "Naja"; begann er nachdenklich. "Das Positive ist: Die Gesetze da unten sind unseren nicht unähnlich. Das Problem ist eher die Fragestellung. Klar, man darf solche Dinge durchaus verkaufen. Man darf sich nur nicht erwischen lassen. Vor etwa fünfzig Jahren wurden schwarzmagische Artefakte wie diese Seelenkelche verboten, da zu viele Schwarzmagier sich daraus Energie zogen und an der Grenze zur Unsterblichkeit rangierten. Die Arkana seinerzeit und heute kämpfen gegen den Untergrundhandel von diesen Dingern, weil sie Leid für viele tausend Menschen verursachen. Menschen wie Zauberer, möchte ich anmerken."
      Auf seine Einwände zum Kampf hin reagierte August gar nicht sondern schwang seine Hand einmal um 180 Grad herum. Aus dem Nichts erstand aus Staub und Wind eine Art Stehtisch, dessen Fuß eine Baumwurzel war und sich fest in den knorrigen Dielenboden verankerte. Schwungvoll knallte er die Karte des Untergrundes auf den Tisch und grinste.
      "Gar nicht mal übel", murmelte er. "Es sind zwanzig. Zwanzig Seelen bedeuten bereits einen recht großen Seelenkelch. Die Energie darin gleicht einer mittelschweren Bombe und würde vermutlich ausreichen, um etwa 10 A-Klasse-Zauber zu wirken, ohne das man diese überhaupt erreicht. Konzentrier dich weiter. Und wenn du den Peak erreicht hast, dann versuche die Stimmen nach und nach aufzulösen. Doch achte darauf, dass du das Gefäß erst dann zerstörst, wenn die Seelen hinfort sind. Sonst haben wir Halloween im Spätwinter."

      Embers Wohnung

      Ruairi hielt sie noch eine Weile lächelnd im Arm und genoß die Wärme und Nähe ihrer Haut. Als würde er etwas in ihr oder an ihr suchen, das ihn komplettierte ohne dabei zu erahnen, dass er es bereits gefunden hatte. Seine Hand lag beruhigend in ihrem Nacken während er sich innerlich fragte, wie er sie beschützen konnte. Ja, er kam gegen den Richter an, das war nicht die Frgae. Die Frage war eher, ob einer von ihnen den Kampf überleben würde.
      "Immer", murmelte er auf ihren Dank hin und lächelte.
      Beinahe trotzig und widerwillig löste er sich von ihr und sah sie an, während sie ihre Hände an gefährliche Stellen zu legen vermochte. Sie hatte ein Gespür dafür, genau jene Stellen in Anspruch zu nehmen, die ihm die größtmögliche Kontrolle nahmen. Grinsend erwiderte er ihren Kuss, der so warm und nahe erschien, dass es ihm in der Brust zu schmerzen begann. Konnte das das böse Wort mit "L" sein, das er bisher nicht hören wollte? Wohl kaum, oder?
      "Da hast du auch wieder Recht", wisperte er an ihren Lippen. "Ich achte darauf, dass ich nicht so viel Schneid von dir weg nehme..Die Frage aber die sich mir heute stellt ist: Was stellen wir zwei noch an?"
      Seine Hände fuhren ihre Oberschenkel hinauf und legten sich wie sellbstverständlich auf ihre Hüften (nein, es war ihr Hintern!) und verharrten dort beinahe besitzergreifend.
      Es war Zeit, das Böse des Abends zu vergessen und aus dieser Küche zu fliehen, wo ihn die Übelkeit doppelt sehen ließ.

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      "Achso...."
      Diese Erklärung war durchaus logisch und irgendwie beschämte es Jasper, dass er nicht direkt daran gedacht hatte. Es würde immer diejenigen geben, die sich die Macht zu Kopfe steigen lassen würdenund selbstverständlich musste es dann Personen geben, die dagegen steuerten.
      Als August den Tisch erscheinen ließ verzog der Junge erneut das Gesicht. Die neue Melodie in seinen Ohren hatte er schon vage am Rande irgendwo in diesem Konstrukt gehört, leise und tiefer verborgen. Es war die Gleiche wie jene, die August am Vortag einmal zum Testen genutzt hatte. Gerade noch musterte er den knorrigen Tisch, da wurde schon ein Stück Pergament darauf aufgeschlagen. Jaspers Vermutung war gar nicht so fernab von der Lösung gewesen und er zuckte nur mit den Schultern. Ein bisschen Selbstgefälligkeit durfte ja wohl sein.
      "A-Klasse war schon ziemlich hoch, oder? Kam da nicht noch ein Buchstabe drüber?", fragte er nach und inspizierte weiter den Anhänger.
      Er schob die anderen Melodien wieder aus seinem Kopf und konzentrierte sich auf das Geheule im Anhänger. Da er sich so gut es ging aus sämtlichen magischen Angelegenheiten rausgehalten hatte, kannte er nicht einmal die richtigen Klassifizierungen. Auch die meisten Bezeichnungen waren ihm fremd. Es war, als müsse man ihm von der Pieke auf alles neu erklären. Also machte er sich daran, die Stimmen abzugrenzen und separiert zu halten.
      "Warum macht das Chambers dann nicht selbst? So wie Sie es erklären klingt das doch gar nicht so schwierig. Die Frau versteckt ihren Status, ich bin nicht mal so weit und scheine das halbwegs hinzukriegen...", murmelte er leise während seiner Aufgabe.
      Es dauerte eine ganze Weile bis Jasper wirklich alle Stimmen voneinander hatte trennen können. Mehrfach waren sie einfach wieder zusammengefahren als sich seine Konzentration kurz verabschiedet hatte und ließ ihn grimmig noch mal beginnen. Irgendwann war er schließlich soweit und hielt die Kette hoch.
      "Getrennt. Die sind aber alle noch hier drin und noch nicht raus. Muss man dann trotzdem den Anhänger kaputtmachen oder hab ich was vergessen?"


      Embers Wohnung

      "Also ich hätte da eine richtig sinnvolle Aufgabe", griff Ember den Faden auf und die gesprochenen Worte ließen ihre Lippen an seinen kitzeln. "Da liegen zum Beispiel etliche Briefe mit magischen Spuren auf meinem Tisch. Die könntest du aaaaaalle einmal ansehen und mir sagen, ob ich die gefahrlos so öffnen kann."
      Entgegen ihrer Worte verlor sie jedoch keinen ernsthaften Gedanken an all die Briefe auf ihrem Tisch. Viel lieber holte sie sich einen zweiten und dritten Kuss ab ehe sie noch an seinen Lippen seufzte. Sie würde ihn nicht den ganzen Abend einfach auf einem Stuhl in der Küche festhalten können... Es gab doch bessere Alternativen.
      "Oder es gibt noch etwas anderes, das wir tun könnten."
      Ember löste sich von Ruairi und klopfte ihm auf die Hände, die er noch immer an ihrem Hintern liegen hatte. Nachdem er sie freigegeben hatte, stand sie von ihm auf und bedeutete ihm, ihr zu folgen. Sie spazierte schon regelrecht durch ihr Wohnzimmer, Ruairi direkt hinter ihr, als sie beiläufig auf den Couchtisch zeigte.
      "Da wäre der Haufen an Briefen...", sagte sie leise und machte in ihrer Stimme deutlich, dass sie da definitiv nicht hin wollte, "...und da hätten wir ein Schlafzimmer. Dass du im übrigen noch nicht auf verdächtige Spuren untersucht hast."
      Sie lächelte breit ohne dass er es zu Gesicht bekam. Mit dem Fuß stieß sie die nur angelehnte Schlafzimmertür auf und wandte sich dem Caster erst jetzt zu. Ihr Blick wanderte einmal komplett über seine Erscheinung, dann lagen ihre Hände bereits wieder an seiner Brust, wanderten abwärts über seinen Bauch um sich schließlich an seine Flanken zu legen. Ein zweites Mal seufzte sie, so als könne sie nicht begreifen, dass dieser Mann vor ihr echt war.
      "Also dafür, dass du nur mal kurz meine Wohnung überprüfen wolltest hast du dich echt rausgeputzt. Ein Jammer, dass ich dir gleich Falten in dein Hemd machen werde", lächelte sie ihn warmherzig an und zog ihn zu ihrem Bett.
      Dort ließ sie ihn auf dem Rücken liegen, um sich seitlich an ihn zu schmiegen. Sie schlug ein Bein über seines und platzierte den Kopf an seiner Schulter, wo sie einfach nur seinen angenehmen Geruch und seine Atmung genoß.
      "Ist dir hier auch noch schlecht oder wird's besser?", erkundigte sie sich ohne den Kopf zu bewegen oder gar die Augen zu öffnen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
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      Für einen Moment lang, als die Ruhe der Konzentration vorherrschte fragte sich August, während er an den Wänden seiner Behausung hinauf sah wieder und wieder, wie es wohl Ember gerade erging. Er widerstand dem Drang, ein altes Artefakt zu nutzen, dass in seiner geheimen Kemenate verweilte. Es war ein Spiegel, ein Seelenglas, wenn man es so wollte. Ein Name und ein wenig Geduld, und man bekam denjenigen zu sehen den man sehen wollte.
      Seufzend rang er sich ein Kopfschütteln ab, während er wieder zu Jasper sah.
      "Ja, es ist ziemlich mächtig. Darüber kommt die S-Klasse der Zauber. Diese ähneln in ihrer Zerstörungskraft kleinen Naturkatastrophen, deswegen sind sie selten."
      Außer bei dir selbst, dachte er und starrte auf seine Hände. Eine ganze Weile sah er dem jungen zu und betrachtete leicht beeindruckt, wie schnell er sich durch Seelenstrukturen arbeiten konnte. Die meisten brauchten Stunden oder Tage dafür und er schien einfach hindurchzusteigen, als gäbe es eine Anleitung. Ob dieses Kind Grenzen hatte?, fragte sich August und nickte zum Abschluss.
      "Bravo!", bemerkte er und applaudierte schwach. "Das war beeindruckend Jasper. Zwanzig Seelenverbindungen aufgelöst und eine wirkliche Konzentration geschafft. Es ist ein erster Schritt. Und im Grunde kannst du den Anhänger behalten. Es ist jetzt nur noch ein schöner Anhänger. Es sei denn, du willst die Seelen erlösen. Dann zerstöre ihn. Aber schütz deine Ohren vor dem Geschrei.", grinste August und sah ihn ernst an.
      "Ms Chambers mag zwar eine fähige Rogue sein, aber ihre Kräfte reichen bei weitem nicht aus, dies als Seelenkelch zu erkennen, geschweige denn die Verbindungen zu trennen. Dafür ist sie schlicht und ergreifend nicht mächtig genug. Für uns gilt es jetzt, jedoch, den Untergrund aufzusuchen."
      August schwang sich aus der Ruhephase heraus und griff einen langen Stoffmantel der über einem Stuhl hing.
      "ZIeh dich an Junge. Wir treffen uns in 5 Minuten an der Tür. Und sag: Hast du Angst vor Spinnen?"


      Embers Wohnung

      Zugegeben, die Vorstellung jetzt Briefe durchzusehen, so sinnig diese Beschäftigung auch sein mochte, regte nicht gerade seine Geister an. Während ihre Lippen die seinen regelrecht einem Schützenfeuer der Reize unterwarfen, reagierte Ruairis Körper nach völligem Belieben. Ihren Händen und dem Gefühl unter seinen Händen nach erschien ihm eine Jeans als Wahl mehr als unpassend, da sie eine schmerzhafte Enge mit sich brachte, die er nun bereute.
      Erst als Ember ihn durch die Wohnung zog und beinahe verführerisch auf den Stapel Briefe sah, verzog er das Gesicht merklich. Just in dem Moment woltle der Zauberer seinen Unmut kundtun, als bereits die schmale Tür zum Schlafzimmer geöffnet wurde und er sich mir nichts, dir nichts rücklings auf dem Bett wiederfand.
      Es brauchte auch nicht lange, ehe ein mittlerweile bereits vertrautes Gewicht wieder auf ihm lag und er sich nicht mehr um die sorgsame Enge seiner Hose zu kümmern brauchte. Nun war es ohnehin egal.
      Grinsend legte er eine Hand auf ihren Hinterkopf und kraulte ihr leicht über die Kopfhaut, die sich warm und einladend darbot. Schweigsam atmete er ein paar Mal ihren Duft ein, ehe er leise zu wispern begann:
      "Also Falten im Hemd wären kritisch, Miss", sagte er mit einem Lachen in der Stimme. "Ich bin furchtbar schlecht im Bügeln und habe nicht viele Hemden. Ich kann aber nach meiner Inspektion sagen, dass es mir hier drin gerade fantastisch geht und niemand in deinem Schlafzimmer war...Also...Um Falten zu vermeiden wirst du es mir ausziehen müssen. Sonst muss ich noch eine Nacht lang bügeln, ehe ich es hinbekomme."
      Beinahe schelmisch einladend sah er sie an und breitete sorgsam die Arme aus.
      "Nur zu. Ich gehöre ganz dir."

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    • D & D

      Wie man es auch drehen und wenden mochte, Jasper war sich nicht im Klaren darüber, dass er dank seiner Fähigkeit tatsächlich eine andere Affinität der Magie gegenüber besaß als die meisten anderen. Er war der Hörende unter den Tauben und wusste diesen Sonderstatus gar nicht wirklich zu würdigen. Stattdessen fragte er sich, wie man seine durchaus seltsame Fähigkeit einordnen würde. Noch war das Klassifizierungsystem in seinen Augen einfach nur ein Maßstab für Zerstörungskraft. Diese Wahrnehmung würde sich über die Zeit noch bei ihm wandeln.
      "Könnten Sie nicht sagen, dass das beeindruckend war? Ist irgendwie komisch, wenn mir das ein Arkana sagt...", war Jaspers Reaktion darauf und spiegelte überdeutlich sein Unbehagen wider.
      Ihm gefiel es nicht, dass ein hoch begabter Rogue ihm diese Komplimente machte. Er war kein Kleinkind, das ständig Belobigungen bei den kleinsten Fortschritten machte. Schließlich hätte August mit mindestens der gleichen Leichtigkeit den Seelenkelch auseinanderpflücken können.
      Allerdings musterte der Junge den Anhänger in seiner Hand ein wenig eindringlicher. Chambers war nicht mächtig genug, aber er konnte das Ding einfach so zerlegen? Jetzt wurde er doch ein wenig stutzig als er die Kette auf die Stufe zu seinen Füßen legte und sich die Ohren mit den flachen Händen verdeckte. Ohne zu zögern zertrat er den Stein mit einem Fuß und war dankbar für den Hinweis gewesen, sich die Ohren zuhalten zu sollen. Das Geheul, das kondensiert im Stein zu hören war, stob nach draußen und löste sich schlussendlich in die einzelnen Seelen auf. Fast augenblicklich begannen Jaspers Augen zu leuchten als er unendlich viele kleine Glitzerpartikel in der Luft sah, die mit der Zeit verglommen.
      Als er das Stichwort Untergrund hörte wurde sein Blick prompt wieder argwöhnisch. "Das ist nicht Ihr Ernst. Sie wollen jetzt echt den Verkäufer suchen? Mit mir?"
      Augusts Blick war unmissverständlich und Jasper flüchtete mit mehreren Treppenstufen auf einmal aus dem Inneren des Koffers, den er nicht als Inneres eines Koffers empfand.
      "Spinnen können nicht reden, also nein!"

      Wenig später fand sich Jasper wie angesagt vor der Tür bei August ein, nun wieder mit seiner Jacke und hochgeschlagenem Kragen ausgestattet. Ihm war mehr als unwohl bei dem Gedanken in den Untergrund zu gehen. Er hatte bislang nur Geschichten davon gehört, wie zum Beispiel der Zustand nach einem Kampf zwischen zwei Arkana. Es soll die Hölle dort unten gewesen sein.
      Trotzdem begleitete er seinen neuen Ausbilder zur Fleet Bridge und kraxelte mit ihm zusammen die rutschigen Stufen abwärts bis sie vor dem Troll ankamen, der den Eingang bewachte. Jasper gaffte das Ungetüm mit geweiteten Augen an. Auch mit magischen Kreaturen hatte der Junge bisher nicht viel am Hut gehabt. Er unterstand sich nachzufragen, ob der Troll echt echt war.


      Embers Wohnung

      "Hm. Wenn deine Überprüfung bereits abgeschlossen ist, könnte ich dich also einfach wieder vor die Tür setzen und danke sagen?"
      Ember wartete einen Moment, dann legte sie den Kopf in den Nacken um in das Gesicht eines höchst beleidigtem Ruairi zu blicken. Dieser Anblick entlockte ihr ein leises Prusten nachdem sie sich aufrichtete und sich auf seine Hüfte schwang. Da sie lediglich eine Jogginghose trug spürte sie direkt ihre Wirkung auf ihn, ließ es jedoch unkommentiert. Viel lieber musterte sie den Mann unter sich einen Augenblick lang bevor sich ihre Finger an dem untersten Knopf zuerst zu schaffen machten.
      "Du kannst nicht bügeln? Du trägst doch häufiger Hemden. Sag mir nicht, du bringst die alle immer in die Reinigung", spottete sie und widmete sich dem zweiten und dritten Knopf. "Weißt du eigentlich, wie underdressed ich mir gerade vorkomme, wenn ich dich so angucke?"
      Gespielt beleidigt schürzte sie die Lippen während sich sich unaushaltsam den Weg nach oben bahnte. Schließlich löste sie auch den letzten Knopf nahe seines Kragens und streifte den Stoff über seine Brust komplett zur Seite. Allerdings machte sie keine Anstalten auch seine Arme zu befreien. Stattdessen ließ sie ihre Hände schon wieder über seine Haut gleiten bis hoch zu seiner Kieferlinie. Als sich ihre Finger auf eben jene legten, beugte sie sich zu ihm herab und küsste ihn. Kein stürmischer Kuss, wie sie es sonst kannte sondern eher ein verheißungsvolles Versprechen.
      "Gib's zu, du bist nur hergekommen weil du mich ins Bett kriegen wolltest", hauchte sie ihm auf die Lippen und ließ das Grinsen die Farbe ihrer Stimme bestimmen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Der Untergrund, 19:21 Uhr

      Es war wirklich eine erstaunliche Wendung, dachte August während der Fahrt so bei sich. Der Junge besaß offenbar einiges mehr an Potenzial als selbst Noland in ihm sehen wollte oder gesehen hatte. Es empfahl sich, dies nicht zu laut auszusprechen, da besagter Jüngling erst gerade dem Erwachsenenalter näher gekommen war. Aber alleine die Tatsache, dass er ein magisches Artefakt der B-Klasse spielend leicht lösen konnte, veranlasste August dazu, ihn zumindest in der A-Klasse zu verorten.
      Schweigsam sah er dem Aufeinandertreffen entgegen und begab sich erneut auf den kleinen Pfad zwischen den Brückenstützen der Fleet Bridge. Erneut umfing ihn der zarte Geruch von vergorenem Fisch und Inneren, die keiner wirklich kennen wollte. Die Nachtdämmerung hatte bereits eingesetzt und tauchte London in ein angenehm rotes Licht. Beinahe wehmütig sah er zu der herabsinkenden Sonne und seufzte leise. Wie lange vermochte er wohl noch, diese zu sehen?
      Der Troll (diesmal ein Anderer!) grinste breitbackig und sah mit seinen hässlichen Knopfaugen hinab zu dem Jungen. Die magische Gestalt war noch etwas größer als der andere Troll und Steine zeigten sich auf seinen Schultern, Ornamenten gleich.
      "Wer das?", knurrte er und wies mit einer übergroßen Hand auf Jasper.
      August schüttelte den Kopf und grinste. "Niemand. Ich möchte Zugang zum Alten Teil des Untergrundes."
      "Alter Teil?"
      "Ja, genau."
      "Müssen aufpassen. Alter Teil gefährlich..."
      "Ist mir bewusst, mein Freund. Öffne bitte die Seitentür."
      Ein Geheimnis, dass er selbst vor Ember seinerzeit verborgen hatte. London fußte nicht nur auf einem Untergrund, den man durch die Trollstiege betreten konnte. Vielmehr gab es mehr..
      Als sich eine Steintür aus der Seite des Stützfußes löste, wies er Jasper an, ihm zu folgen.
      "Der Untergrund besitzt neben seiner offensichtlichen Struktur noch eine tiefere Ebene, die den meisten verborgen bleibt, wenn man nicht weiß, wo sie ist", erklärte er. "Hier unten werden Artefakte gewalttätiger Natur verkauft oder aber ernste Zauber gehandelt."
      Während sie eine tiefe, enge Treppe hinabstiegen, schienen die Wände zu ihren Seiten schwarz und bedrohlich näher zu kommen. August presste sich bereits durch den enger werdenden Gang und nicht verdeckte Anstrengung fand sich auf seinem Gesicht wieder. Leichter Schweiß tropfte herab und benetzte den Boden zu ihren Füßen. Und erst nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie den Spiegel.

      Ein alter, mit goldenen Ornamenten geschmückter Ovalspiegel hing am Ende einer langen Stiege und wirkte so unauffällig wie ungewöhnlich in dieser kleinen, dreckigen Kammer. Stattdessen wirkte das gesprungene Glas und die alt wirktenden Strukturen rund um ihn herum beinahe fehl am Platze. Als seien sie nicht hier.
      "Alsdann...", begann August erneut und grinste. "Nach dir. Nur hindurch, keine Angst."

      Spoiler anzeigen
      Was dahinter liegt:
      untergrund2.jpg


      Embers Wohnung

      Ruairi sah sich gar nicht in der Gelegenheit, eine Antwort zu formulieren. Diese Frau hielt ihn einfach mit ihrem Körper, ihrem Geist und ihrem Sein in sich gefangen. Und es war nicht mal dies ein Problem. Er genoß die Gefangenschaft sichtlich, als sich ihre Beine um seinen Körper schlangen. Ein erleichtertes, gar seliges Grinsen legte sich auf sein entspanntes Gesicht, auch wenn sein restlicher Körper das pure Begehren ausschüttete.
      Wehrlos ließ er das Prozedere über sich ergehen und beobachtete sie schelmisch (und ja, auch ein wenig angeregt, wie das Glitzern seiner Augen verriet). Allein ihr Outfit, so underdressed sie es auch empfinden mochte, regte seine Geister mehr an als vielleicht gut für ihn war. Bald ließ sich nicht mehr verstecken, was er begehrte.
      "Was soll ich sagen...Die Reinigung ist gut und Mrs Spottle hilft mir sehr. Ich bin dahingehend leider talentfrei", lachte er und sah ihr beim Aufknöpfen zu, ehe er ihre Hände wieder auf seiner Haut spürte. Und doch noch mehr wollte.
      Dieser eine Kuss, mochte er auch noch so nach dem süßen Verlangen und der Aussicht auf ein großes "Mehr" schmecken, war nicht genug. Dennoch bewegte er nur knapp seine Gliedmaßen um nach ihr zu greifen. Ihrem Gesicht.
      "Wie hab ich mich verraten?", grinste er spöttisch und zog sie erneut zu sich herab, um dem sanften, verheißenden Kuss eine weitere Folge zu geben. Nur dieses mal mit deutlich mehr Verlangen gespickt.

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    • Der Untergrund, 19:21 Uhr

      Jasper kannte sich bekanntlich nicht in London aus. Demnach war er darauf angewiesen, wohin August ihn lenkte und er runzelte lediglich die Stirn als sie sich dem Fluss näherten, der sich durch die Stadt schlängelte. Allerdings zweigte ihr Weg ab von dort, wo die Massen liefen und eigentlich hätte er mit so etwas rechnen müssen.
      Trotzdem. So ein großer Troll erweckte bei einem Siebzehnjährigen schon einen gewissen Eindruck. Es verlor sich jedoch eine geraume Menge davon als der Troll zu reden begann. So entspannt wie sich der Arkana verhielt versuchte auch er sich nichts wirklich anmerken zu lassen und verfiel wieder in die Rolle des schweigsamen Begleiters. Es war allerdings auffällig, dass man ihn als Niemand bezeichnete. Damit ließ sich das Ungetüm schon abspeisen?
      Jasper hinterfragte nichts von alle dem. Stattdessen folgte er strikt den Anweisungen von August, der voran ging. Die Treppe war verhältnismäßig schmal und auch die Wände erschienen übernatürlich dunkel und finster. Wenn er es sich so recht überlegte wirkte es beinahe so, als verjünge sich der Gang. Was aussah wie eine optische Täuschung war leider Realität: August zwängte sich irgendwann durch so enge Teile des Ganges, dass selbst Jasper schauen musste, wie weit er seinen Kopf einziehen konnte.
      "Ich nehme mal stark an, die Polizei weiß hier von nichts?", fragte der Junge und erschreckte sich vor seiner eigenen Stimme, die gefühlt dreifach zu ihm zurückgeworfen wurde. "Natürlich wissen die nichts... Die hätten bestimmt längst versucht, alles hier unten auszuräuchern..."
      Sie würden also nicht nur den Untergrund, sondern quasi den Schwarzmarkt des Untergrundes betreten. Je mehr Jasper davon erfuhr, umso weniger Lust hatte er auf dieses kleine Spritztour. Seinetwegen setzte er sich mit seinem Dasein als Zauberer auseinander. Er ließ auch mit sich reden, dass ein Arkana sein Ausbilder sein sollte. Aber dann noch direkt in den richtig kriminellen Teil Londons geworfen zu werden ohne auch nur einen einzigen Zauber korrekt wirken zu können fand er mehr als abenteuerlich.
      Dann entdeckte er den Spiegel.
      Dieses Objekt war das erste und einzige hier, das ihn nicht augenblicklich verschreckte. Tatsächlich fand er das erste Mal etwas wie Bewunderung in seinen Gefühlen vor als er näher trat und den Rahmen begutachtete. Selbst er konnte sehen, dass irgendetwas merkwürdig an diesem Spiegel war. Als August ihn aufforderte, hindurchzugehen, warf der Junge ihm einen fast schon anklagenden Blick zu.
      "Ernsthaft? Mehr Klischee geht nich', oder?" Er seufzte leise. "Wenn mich das Teil jetzt in einem Riesenspinnenest oder was auch immer rausschmeißt...."
      Der Rest seines Satzes ging in Genuschle unter. Widerstand war ja bekanntlicht zwecklos also akzeptierte er einfach sein Schicksal und marschierte eisern auf den Spiegel zu. Wenn er schon einen Abgang machen musste, dann wollte er wenigstens sehen wodurch er umkam. Schließlich trat er in das Glas des Spiegels.
      Jasper hatte erwartet, dass es sich nach nichts anfühlte. Dass man einfach durch eine Wand aus Luft oder dergleichen ging und einfach in einem anderen Ort wieder auftauchte. Für ihn war es aber so als träte er in Eiswasser. Eine Kälte schien jeden Zentimeter seiner Haut zu erreichen und dort Frostbrand zu hinterlassen, der einige Sekunden lang anhielt. Als er gerade anfing sich zu fragen, ob das normal war, hörte die Empfindung auf und wurde durch etwas anderes abgelöst.
      Kaum hatte Jasper den neuen Ort betreten, er bekam gerade noch einen Blick auf eine unterirdische Stadt umringt von Mauern, schien die ganze verdammte Welt um ihn herum an zu schreien. Es war so heftig, dass es ihn buchstäblich von den Füßen riss und er mit Knien und Ellbogen auf dem modrigen Boden aufkam. Seine Hände waren nutzlos vor seine Ohren geschlagen und seine Augen zusammengekniffen während nicht nur hunderte Melodien auf ihn einprasselten sondern ganze Stimmen sich dazu gesellten. Es war so viel dass er Angst lief, sein Hirn würde platzen. In seiner Not erinnerte er sich an den Anhänger und pickte sich aus dem Chaos eine einzige Stimme heraus. Die eine Frauenstimme, die deutlicher unter allen anderen hervorstach und etwas sang, das er nicht verstand.
      Jasper konzentrierte sich nur darauf und versuchte alles andere auszublenden. Dass er etliche Minuten brauchte bis er ein Level erreicht hatte, das seinen Schädel nicht mehr sprengte, bemerkte er gar nicht. Genauso wenig wie das Erscheinen Augusts, das ihm ebenfalls entging. Er krepelte einfach am Boden in der Hoffnung zu überleben und atmete schwer und stoßartig. Als er schließlich das Getöse deutlich leiser in seinem Kopf hörte und dafür mehr von dem Singsang der Frau vernahm, öffnete er langsam die Augen und kämpfte sich schwerfällig auf die Füße. Er schaute gar nicht zu August - den vermutlich abfälligen Blick konnte er jetzt nicht gebrauchen. Stattdessen fokussierte er die Stadt an.
      "Das. Ist ne verfickte Stadt", bemerkte er überflüssigerweise und stolperte dem Arkana hinterher.


      Embers Wohnung

      Ember lachte kurz auf. "Die Reinigung ist gut... Ja sicher doch. Du wärst hoffnungslos aufgeschmissen ohne sie."
      Sie ließ sich willentlich gefangen nehmen von Ruairis Händen und ergab sich dem Kuss, den er ihr vermachte. Sie spürte, wie er sein Verlangen über seine Lippen zu ihr fließen ließ und ihr einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Wie er sich verraten hatte? Das war leicht zu bestimmten. Ember bewegte ihr Becken provokant, um so über das wohl offensichtlichste Anzeichen zu rutschen, das es gab.
      "Du kommst in meine Wohnung und dir wird überall schlecht außer in meinem Schlafzimmer? Was für ein Zufall...", murmelte sie noch an seinen Lippen, sie bekam das Grinsen einfach nicht mehr aus ihrem Gesicht.
      Unter ihr schien der Zauberer regelrecht zu verglühen. Seine Haut strahlte sogar durch ihr eigenes weites Shirt hindurch und erinnerte sie daran, wie sie einst einfach nur zusammen gelegen und die Nähe des jeweils Anderen genossen hatten. Der Gedanke daran, dies immer haben zu können war fast schlimmer als jede erdenkliche Droge und löste eine impulsive Handlung von ihr aus. Nach einem weiteren Kuss biss sie ihm leicht in die Unterlippe, eine Aufforderung zum Spiel.
      Dann, urplötzlich, gab sie Ruairi völlig frei und richtete sich wieder auf. Brav zog sie ihre Hände auf ihre eigenen Oberschenkel zurück und neigte den Kopf leicht. Wüsste man es nicht besser dann sah es so aus, als mache sie auf unschuldig.
      "Also... wir sind ja im Bett. Ziel erfüllt. Aber was wir hier machen hast du nicht bestimmt. Wie wär's also mit einfach nur kuscheln und schlafen?", flötete sie und grinste so breit wie es menschlich möglich war.
      Ihre Hände waren derweil hinauf zu ihrem eigenen Schritt gewandert. Ihre Hände ruhten dort noch immer an den Innenseiten ihrer Oberschenkel an der Grenze zum Becken. Sachte zeichneten ihre Finger Muster über den Stoff und berührten gerade eben empfindliche Regionen von Ruairis Körper. Ganz beiläufig natürlich.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Der Untergrund (?)

      August glitt durch den Spiegel, nachdem Jasper fort war. Eine Sekunde lang hatte er das Gefühl, Augen auf seinem Hinterkopf zu spüren und wirbelte herum, noch bevor er die Glasscheibe berührte.
      "Wer auch immer du bist: Komm raus oder ich lasse dich deine Eingeweide fressen!", zischte er in das Dunkel der Treppe, die sie herab gekommen waren. Es wirkte surreal, aber freilich bewegte sich nicht ein Staubkörnchen.
      Seine Position der Wache aufgebend, blickte er ins Schwarz und seufzte leise. Anschließend trat er durch das Glas, das sich für ihn wie tausend Messerstiche anführte. Es hieß, der Verheißungsspiegel würde einem Menschen das Gefühl vermitteln, das er am ehesten ersehnte. August wusste es besser. Immerhin hatte Jemand, den er gut kannte, diesen Spiegel vor über 100 Jahren erstellt. Es glich dem Gefühl, was derjenige sich selbst verhieß, der durch das Glas stieg.
      Sachte kam er neben Jasper auf und blickte zur Schwarzen Stadt hin, die sich vor ihnen auftürmte. Neben den Hunderten von Zinnen und Keilen wirkte sie beinahe surreal fehl am Platze. Wenn der Junge wüsste...
      August betrachtete ihn eine Weile lang,e he er sich fragte, was vorgehen mochte. Doch auch hier offenbarte sich die Unerfahrenheit der Jugend. Es war normal, mit dem ersten Betreten eine Art Kulturschock zu erleiden. Die Auren waren so dicht beisammen, dass man sie regelrecht anfassen konnte, wenn man nur die Hand ausstreckte. August trat neben den Jungen und vergrub seine Hände in den Taschen.
      "Man nennt sie die Schwarze Stadt", begann er grinsend. "Sie ist der kriminellste Teil des Untergrundes und auch eine der ersten Bauten hier. Als einige der Zauberer und Rogues hier herunter kamen, gingen sie nicht mehr fort und bauten Häuser und Mauern um ihre Siedlungen. Erst mit der ZEit verschmolzen diese einzelnen Siedlungen der Stadt zu einem großen Konstrukt. Es heißt, wer hier verloren geht, wird nie wieder gefunden, weil die Stadt einen verschlingt."
      Leicht rümpfte Foremar die Nase während sie ihren Weg zur Stadt begannen. Es galt, eine Handelsstraße zu finden.
      "Deine Fragen betreffend: Die Polizei weiß vom Untergrund und war auch schon dort. Jedoch weiß sie nichts von der Stadt hier. Dies hier hat noch nie ein Polizist betreten, der bei Verstand war, tihihihi."
      Augusts Gesicht wirkte mit einem Male wesentlich jünger und offenbar neben der Bewunderung, mit der er die Mauern abtastete, auch eine kleine Art des "Heimkommens". Als sei er hier verbunden mit diesem Ort.
      "UNd jetzt sag mir...", murmelte er interessiert und sah den Jungen mit wachsamen Augen an. "Was hörst du?"
      Sie kamen an ein gewaltiges Tor mit schweren Gittern, die von oben auf die Besucher herab stachen. Nur ein Husten, so erschien es, setzte sie in Bewegung und würde sie herunter brechen lassen. Doch durchquerten sie das Tor beinahe mühelos um im Halbdunkel der magischen Feuerlaternen weiter durch die dunklen Straßen und Gassen zu ziehen. Sie bogen erst rechts ab und folgten einer recht großen Prachtstraße. Erst nach einer Weile begannen ihnen Menschen entgegen zu kommen, deren Haut von der Dunkelheit weißlich verfäbt war. Dennoch wirkte es sonst wie auf jedem Londoner Markt. Es wurde gebrüllt, es wurde gefeilscht und der Strom von Menschen nahm stetig zu.



      Embers Wohnung

      Es war wirklich schwer, seine Contenance zu halten, wenn nicht jeder Blick, den Ruairi Ember zu warf, regelrecht von einer merkwürdigen Gier zerstreut wäre. Als würde er sich selbst sabotieren, glitzerten seine Augen, als er ihren wunderbaren Körper entlang fuhr und mit jedem Zentimeter mehr, dieses herrlichen, in lockere Kleidung gehüllten Konstrukts in sich aufnahm. Beinahe glaubte er, ihren Körper bereits auf diese Entfernung riechen zu können. Die nackte Haut darunter, das feste Fleisch ihrer Schenkel oder was auch immer mit ihm in Berührung kam, sandte einen Schauer von elektrischen Stößen durch seinen Körper.
      War es schon immer so heiß hier? Er fühlte sich als würde er verglühen, als würde ihre Lippen die seinen entflammen oder anders herum. Nur diese eine Bewegung mit ihrem Becken reichte bereits aus, dass er sich zusammen reißen musste, ehe schlimmeres geschah. Und natürlich würde es das.
      ALs sich Ember zurück zog wollte er beinahe in das Kissen schlagen und ihr hinterher eilen. Ein Blick, ein verdammter Blick und wenn sie sich jetzt noch in die Unterlippe...
      Zu spät.
      Ruairis Blick hatte schon lange nichts mehr mit einem Menschen gemein. Es war auch nicht das Aussehen eines Raubtieres. Siegmund Freud hätte seine reine Freude über seine mangelnde Impulskontrolle gehabt, als er sich halb auf die Ellenbogen aufrichtete und Ember beinahe atemlos ansah.
      "Ich bin ehrlich...Ich liege unendlich gerne bei dir und kuschele mit dir. Aber bitte sei nicht so grausam und enthalte mir das vor, wonach ich mich seit gefühlten Ewigkeiten sehne..."
      Er ließ sich zurückfallen und legte nunmehr seine Hände auf ihre Oberschenkel und fuhr diese ebenfalls hinauf, bis zum zarten Übergang auf ihr Becken.
      "Bitte nicht...", wisperte er beinahe.
      Wann hatte er zuletzt um Sex gefleht? Und wieso nicht bereits öfter?
      Sachte berührte er ihre Hände und störte sich nicht daran, dass sie seine empfindlichsten Regionen streiften. Das war noch nicht das Schlimme. Würde sie zugreifen...Dann mochte er für nichts mehr garantieren. Auch er zeichnete Muster auf den Stoff, ehe er mit den Händen weiter fuhr und seine Hände beidseits ihres Gesichts legte. Sachte wollte er sie hinab ziehen. Mal sehen ob sie es mit sich machen ließ...

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Der Untergrund

      "Warum baut man Mauern um eine Stadt wo nichts ist?", fragte Jasper prompt nachdem er sich umgesehen hatte und nur dustere Ecken einer scheinbar gigantischen Höhle erkennen konnte. "Gegen was muss man sich schützen hier unten? Monsterspinnen?.... Drachen?"
      Jasper hatte keine Ahnung aber wenn er nervös war verfiel er entweder in Stille oder brabbelte sinnloses Zeug vor sich her, um sich abzulenken. Allerdings war sein letztes Wort mit einer gewissen Spur Ehrfurcht ausgesprochen. Immerhin kannte er viel zu wenig von dieser Seite der Welt als dass er sicher bestimmen konnte, was Realität war und was nicht.
      Ergo folgte der Junge dem Arkana während er die äußeren Ummantelungen der Schwarzen Stadt musterte. Selbst von Weitem sah es recht alt aus und er fragte sich, wie lange es diese Gebäude hier unten wohl schon geben mochte. Wer die Leute waren, die als Erstes sich unter die Erde begeben hatten und freiwillig das Sonnenlicht aufgegeben hatten. Während er so darüber nachdachte beobachtete er August dabei, wie er beinahe vertraut über das dunkle Gemäuer mit seinen Händen strich. Ohne dass August es vermutlich wollte schien Jasper eine Vertrautheit bei dem älteren Rogue zu erkennen. Es war ja auch überhaupt nicht abwegig - wer den Weg hier her kannte, kannte wohl auch diese Stadt. Außerdem war er ein Arkana und wer wenn nicht diese wussten von so verborgenen Konstrukten.
      Machte ihn das zu einem Mitwisser?
      "Was ich höre? Äh, hier nicht viel. Es tropft oder so... Steine rollen, mal bricht wohl was...", antwortete der Junge und war ernsthaft dran, eine möglichst treffende Antwort zu liefern. Als er aber in Augusts Gesicht sah fiel ihm sein Fehler auf. "Ach so, das... Unglaublich viele Melodien. Viele verschiedene Auren, zu viele, als dass ich sie separieren könnte. Sie schreien sich alle gegenseitig an, könnte man sagen."
      Nun fasste auch er die schwarzen Steine an aös sie unte reinem gruselig wirkenden Tor hindurch schritten. Er fröstelte bei dem kalten Stein unter seinen Fingern und zog die Hand ruckartig wieder zurück.
      "Apropos schreien - es sind auch etliche Stimmen dabei. Das ist neu. Ich hab sonst nur die Auren gehört, ich weiß nicht, wozu die Stimmen gehören. Sie singen in einer Sprache, die ich nicht verstehe."
      Jasper folgte Augusts Schritten noch enger als zuvor. Die Prachtstraße, in die sie nach einer Weile einbogen, war durchaus eindrucksvoll, wenn auch relativ dunkel gehalten. Langsam erschienen mehr Menschen in der Umgebung und er ertappte sich dabei wie er die Bewohner von hier unten angaffte. Solch helle Haut hatte er noch nie bei lebendigen Menschen gesehen. Also verließen sie wirklich nie ihre eigene Stadt und kannten vielleicht nicht einmal die Sonne. Waren das auch alles Zauberer wie er?
      "Sie kennen bestimmt den ein oder anderen Laden, den sie vermuten, oder? Was machen wir, wenn wir denjenigen gefunden haben, der der Dame das Amulett verkauft hat?"
      Eigentlich wollte er gar nicht die Antwort haben. Zu sehr fürchtete er sich davor, dass sie lauten würde, denjenigen unschädlich zu machen. Er wusste, dass unschädlich nur eine Beschönigung für aus dem Weg räumen war. Und wenn er auf eines nicht erpicht war, dann zu sehen, wie Menschen vor seinen Augen starben.


      Embers Wohnung

      Ember sah dabei zu, wie sich Ruairi auf seine Ellbogen stemmte. Sein Blick war gold wert, so verzerrt und wirklich schaute er sie an. Je länger sie ihm in die wunderschönen blauen Augen sah desto mehr Nuancen seines Gemützustandes schienen sich ihr zu unterbreiten. Er war getrieben, er war verzweifelt und er war verdammt. Verdammt dazu, sie um Erlaubnis zu bitten, zu hoffen, dass sie sich ihm erbarmte. Und dieses Machtgefühl war jenes, das sie nur in Situationen wie diesen ihr Eigen nennen durfte. Manch einer hätte böse Worte dafür aber Ember war es egal. Hier mit dem Caster unter ihr war sie diejenige mit der größten Macht im Raum.
      Ein völlig selbstsicheres Lächeln legte sich auf ihre Lippen als seine Hände ihre Beine hoch fuhren und sich ihren eigenen Fingern annährten. Sein Wispern war die reinste Droge, vollgesogen mit der süßen Verzweiflung.
      "Was denn? Es ist doch nicht mal eine Woche her", zog sie ihn weiter auf und hielt ihn nicht davon ab seine Hände zu ihrem Gesicht wandern zu lassen.
      Sie folgte seinem Impuls, ließ sich von ihm zu sich ziehen bis nur noch Zentimeter ihre Gesichter voneinander trennten. Sie verlor sich in seinen Augen als sie den Blick senkte und genoß, wie sie ihre Atemzügen mischten. Leicht ließ sie ihre Lippen über seine streifen, immer darauf vorbereitet, dass er sie richtig küssen wollte. Denn das ließ sie nicht zu, entfernte sich unvollrichteter Dinge wieder von ihm und seufzte gedehnt. Vielleicht war es an der Zeit, ihm ein wenig Erleichterung zu verschaffen.
      Ember rutschte ein wenig weniger nach hinten auf seine Oberschenkel. Sorgte dafür, dass er seine Beine nicht aufstellen können würde, um sie gar von sich werfen zu können. Ein flüchtiger Blick ging zu seinem Gesicht als sie ihre Hand flach auf die Ausbeulung seiner Jeans legte. Sie fühlte in kräftig unter ihrer Hand, wenn auch noch gut verborgen. Sie schmunzelte als sie ihre Finger aufstellte und mit den Nägeln über den rauen Stoff der Jeans kratzte.
      "Was kannst du mir denn anbieten damit ich dich erlöse?", säuselte sie und beschrieb den Weg sowohl auf- als auch abwärts.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Die Schwarze Stadt

      August lachte, während sie durch die dunkle Gasse schlenderten und sich der vielen gruseligen Menschen besahen. Der Junge besaß ein gutes Gespür, das musste August mit anerkennendem Blick eingestehen. Auch die Fragen waren nicht ganz unklug, auch wenn er sich lieber Ember an seiner Seite gewünscht hätte. Warum wusste er nicht. Dies war schließlich kein Ort für Menschen. Dies hier war nur überleben, wenn man der Magie kundig war. Aber dass er die Schreie hörte, war erstaunlich.
      "Ich denke, du hast den Kern an sich so erfasst", grinste August vor sich her, während ihn ein, zwei Händler freundlich grüßten und ihm zuwinkten. "Man baut eine Mauer, weil hier nicht nichts ist. Wir befinden uns in einer anderen dimensionalen Ebene. Die Gefahren hier sind durchaus realer als so mancher glaubt nund auch die Tatsache, dass man sich vor magischen Kreaturen schützt, ist nicht weit hergeholt. Jedoch nicht vor Drachen, so viel sei gesagt. Man nennt diese Wesen "Tiefenkriecher". Sie sind den Drachen nicht ganz unähnlich und doch grundverschieden. Vielleicht werden wir einen sehen..."
      Schweigsam lauschte er Jaspers Ausführungen und nickte. Es musste merkwürdig, diese Art von Schreien zu hören. Aber hierfür war es noch nicht Zeit.
      "Du hast ein gutes Gespür", bemerkte August und nickte. "Es ist eine treffende Beschreibung, dass sie sich anschreien. Die meisten hier sind nicht gut auf die anderen zu sprechen. Der Nachteil, wenn man Verbrecher und Schwarzmarkthändler an einem Ort versammelt...Aber ja, ich habe eine kleine Ahnung, wer es sein könnte. Sein Name ist Abraxas Hill. Vor einigen Jahrzehnten eröffnete er einen Kuriositätenhandel in Tottenham und wurde von der damaligen Polizei aufgeschnappt. Damals war die Verbannung noch eine der schlimmsten Strafen, da man Zauberer jagte. Also beschloss er, Hilfe zu suchen. Zunächst verblieb er lange im Untergrund, aber als der Spiegel erschaffen wurde, kam er hierher."
      August wies mit der Hand auf ein schmuddeliges Schild am Ende der Gasse. Ein schwarz gekacheltes Haus stand dahinter und wies einen gotischen Eingang auf. Ein hoher Torbogen, gefüllt von einer schweren Holztür markierte den Eingang in das Kuriositätenkabinett. Von außen wirkte es fast wie ein normaler Laden mit zwei großen Schaufenstern. Nur, dass darin Totenschädel, Federn und unzählige Bücher wie andere Artefakte ausgestellt waren.
      "Deine Aufgabe wird es sein, meinen faltigen Hintern zu schützen", grinste August. "Befrage ihn und versuche heraus zu finden, ob er unser Mann ist. Wenn er angreiften sollte, verlasse ich mich ganz auf deine Expertise, junger Mann."



      Embers Wohnung

      Konnte diese Frau noch grausamer sein?
      Ihre Lippen schmeckten für Ruairi jedes Mal nach heißem Honigwein. Warum, das wusste der Teufel, aber es tat der Begierde, die sich in seinen Augen niederschlug keinen Abbruch. Glitzernd und mit einem Hauch von Impulsen ließ er es zu, dass ihre Lippen über seine streiften. Auch wenn er sich wirklich zurückhalten musste, sie nicht regelrecht zu überfallen, genoß er dies kleine Spielchen zwischen ihnen. Erstaunlicherweise war selten Jemand so zärtlich zu ihm gewesen und es trieb ihm beinahe die Tränen in die Augen, dass es erst jetzt geschah.
      Erst als sie sich wieder löste und Abstand von ihm nahm, wusste er, was sie vorhatte. Sie wollte doch nicht...Doch, sie wollte.
      Ihre Hand an seiner empfindlichsten Stelle, ließ seine Augen eine Spur weit größer werden. Ein Keuchen entwand sich seinen Lippen und ließ ihn beinahe selbst vor Überraschung zusammen zucken. Wann hatte er das letzte Mal überhaupt Geräusche bei diesem Akt gemacht?
      Seine Hände wollten nach ihr greifen, nach diesem herrlichen Gefühl weichen Fleisches auf seinen Oberschenkeln und doch ließ es sein Körper nicht zu. Und noch während die Begierde beinahe übertroff und seine Hüfte zu zucken begann, ächzte er unter ihr auf und wand sich.
      "Alles", wisperte er erneut. "Alles."

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      The more you drag me to hell
    • Die Schwarze Stadt

      August erzählte zu viele Dinge, die der Junge gar nicht richtig prozessieren konnte. Andere dimensionale Ebene? Also waren sie gar nicht mehr unterhalb Londons sondern in einer gänzlich anderen Dimension? Bevor sich Jasper darüber weiter den Kopf zerbrechen konnte, fiel auch schon das nächste Wort und er begann vehement den Kopf zu schütteln.
      "Nee. Will ich nicht sehen. Wirklich nicht. Mir reicht das hier."
      So faszinierend und spannend alles um ihn herum auch wirken mochte - alles strahlte für ihn eine unheimliche Präsenz aus. Etwas, das man besser nicht berührte. So wie man nicht zu lange in die Sonne starren sollte, um sein Augenlicht nicht zu riskieren. Deswegen gab er sich Mühe, nicht genau die Auslagen an den Ständen zu begutachten oder sich gar in Dingen zu verlieren, von denen er keine Ahnung hatte. Immerhin hatte August eine Vermutung auf Lager, was ihn davor bewahren würde, länger als nötig in dieser Gegend umher zu streunern.
      Das dachte Jasper zumindest als er dem Fingerzeig zu einem ranzigen Schild folgte und er das erste Mal bewusst vor einem Fenster mit Auslagen anhielt. Seltsamerweise schreckten ihn die Totenköpfe, von denen er sich sicher war dass sie echt waren, gar nicht mal ab. Auch der restliche Klimbim erschien ihm nicht sonderlich abschreckend obwohl die zahllosen Bücher in der Auslage schon etwas deplatziert wirkten. Allerdings entdeckte er nur zwei Teile, die Schmuck ähnlichen sahen. Ein kleines Medaillon und etwas, das aussah wie eine Haarnadel.
      "Deine Aufgabe wird es sein, meinen faltigen Hintern zu schützen", grinste August. "Befrage ihn und versuche heraus zu finden, ob er unser Mann ist. Wenn er angreiften sollte, verlasse ich mich ganz auf deine Expertise, junger Mann."
      Jaspers Blick schoss zu August an seiner Seite. Die Augen waren geweitet als er den Arkana einen Moment lang stumm anstarrte als hoffte er, er hätte einen Scherz gerissen und würde seine Aussage korrigieren. Da dies nicht eintrat wurden seine Augen sogar noch größer.
      "Das ist nicht Ihr ernst. Wie soll ich das denn machen? Ich hab doch nicht mal einen Schimmer, wie ich selbst mit mir umgehen soll", gab er entgeistert zurück, doch der Arkana ließ sich nicht beirren und betrat einfach den Laden ohne ihm eine Antwort zu stehen.
      Hier draußen wollte Jasper allerdings auf keinen Fall allein bleiben.
      Also huschte er August hinterher in den dunklen Innenraum des Kabinetts. Der lockere Plausch in den Straßen hatte ihn in eine Sicherheit gewägt, die ihn nun hart mit den Füßen trat. Die Tür war hinter ihm noch nicht mal ins Schloss gefallen, da sprang seine Aura wieder auf voller Lautstärke an. Die Frauenstimme wurde von einem Gegröhle sondergleichen verschluckt und Jasper musste sich hart zusammenreißen, nicht schon wieder in die Knie zu gehen.
      Reiß dich einmal zusammen, du Waschlappen!
      Er tarnte sein angestrengtes Stöhnen als leises Huster. Schuldbewusst blickte er sich um, entdeckte aber außer August, der sich interessiert an den Vitrinen aufhielt, niemanden. Also streunerte er selbst langsam durch die Gänge nachdem er seine Augen halbwegs wieder unter Kontrolle hatte bis er in einer sogar noch dunkleren Ecke jemanden fand. Da er keine Beschreibung von besagtem Verdächtigen hatte, ging Jasper davon aus, dass der recht altmodisch gekleidete Mann doch der Gesuchte sein mochte.
      "Äh... Hallo", sagte Jasper und bemerkte aus dem Augenwinkel, dass August aus seinem Blickfeld verschwunden war. "Ich bräuchte mal ein bisschen Hilfe. Ich suche nach was, dass ich meinem Vater zur Beförderung schenken kann und hm... ich weiß nicht so recht, was man da am Besten gibt... Könnten Sie mir da vielleicht den ein oder anderen Tipp geben? Sollte nur nicht so groß sein, denke ich..."


      Embers Wohnung

      Embers Augenbrauen hoben sich als sich ein unbekannter Laut von Ruairi löste. Sie hielt für einen Moment mit ihren Bewegungen inne während sie ihn musterte, der anscheinend genauso überrascht über dieses jähe Geräusch sein musste. So einige Geräusche durfte sie bereits von ihm vernehmen, dieses jedoch war neu. Und neu war aufregend.
      Er bot ihr alles an. Alles, was sie von ihm verlangte und was er in diesem Moment entbehren konnte. Aber Alles war nur geliehen und würde aus ihren Fingern gleiten sobald er bekommen hatte, wonach es ihn sehnte. Noch Stunden hätte sie so auf ihm zubringen können, das Zucken seiner Hüfte unter ihr auskosten können und sich an dem Ausdruck in seinen Augen satt sehen können. Diese Situation ließ langsam auch ihren Körper zu kribbeln beginnen, vielleicht auch einfach nur angesichts der Macht, die sie gerade über diesen Mann ausübte. Dabei war in den Hintergrund gerutscht, dass er ein Zauberer war. Hier und jetzt war Ruairi einfach nur ein Mann wieder jeder andere, der unter ihren Berührungen zuckersüße Höllenqualen litt.
      Ein Lächeln stahl sich auf Embers Lippen. Kein gutmütiges, freundliches Lächeln sondern ein wissendes, vielleicht auch leicht herrisch anmutendes. "Bleib liegen", befahl sie ihm und vergewisserte sich, dass er ihren Worten folgen würde.
      Dann schwang sie sich von seinen Beinen, rutschte zur Bettkante und stand auf. Sie stellte sicher, dass seine Augen ihr weiterhin folgten, auch wenn sie seinen Blick auf ihr regelrecht spüren konnte. Ihre Finger wanderten zu dem Saum ihrer Jogginghose, die sie quälend langsam über ihre Hüften abwärts schob. Galant stieg sie aus den Beinen, das weite Shirt reichte nicht aus um völlig ihren Slip zu verdecken. Achtlos hinterließ sie ihre Hose an Ort und Stelle als sie wieder zu Ruairi zurückkehrte, sich dieses Mal zwischen seine Beine setzte und anfing, seinen Gürtel und anschließend die Jeans zu öffnen.
      "Alles ist ein ziemlich allumfassender Begriff, findest du nicht?"
      Gemächlich zog sie ihm die Kleidung gerade soweit über die Hüften nach unten, dass sie das Zeichen seiner Begierde freilegte. Aus dem Augenwinkel dachte sie, ein Zucken seiner Hände zu sehen. Ein scharfes Geräusch ermahnte ihn, nicht nach ihr zu greifen. Noch nicht.
      "Bleib liegen gilt auch für deine Hände."
      Bei dem Anblick überkam sie selbst ein freudiger Schauer. Sie war inzwischen von ihrer Position geflohen und saß seitlich neben seiner Hüfte während sie ihm die Hose gerade noch ein kleines bisschen tiefer zog und dafür sorgte, dass er die Beine nicht mehr spreizen können würde. Dann legte sie ihren Zeigefinger auf die Spitze und zog eine Linie hinab bis zur Wurzel.
      "Du musst schon ein bisschen konkreter werden wenn du mit mir handeln möchtest."
      Ihre Stimme war mittlerweile so dunkel geworden wie nur er sie zu hören bekam. Sie spielte nicht nur mit seiner Grenze sondern auch mit ihrer eigenen als sie wieder ein Bein über seine Hüfte schwang und wieder in die Position von davor zurückkehrte. Gezielt platzierte sie sich auf seiner Länge, nur der Stoff ihres Slips verhinderte den direkten Hautkontakt.
      "Aber du möchtest ja mit mir handeln. Dann bekommst du schon mal eine Belohnung", grinste sie weiterhin als sie sich nach vorn lehnte und Ruairi küsste.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Die Schwarze Stadt - Händlerviertel

      Das Geheimnis des Kuriositätenladens war neben seinem merkwürdigen Aufbau von gewundenen Gängen und hohen Regalen durchaus auch die Tiere, welche die Neuankömmlinge beobachteten. Während August sich an den Vitrinen gütlich tat (an der Vitrine mit den magieinfusierten Herzen blieb er lange stehen und beobachtete das rhythmische Schlagen mit neuem Interesse), warfen die ausgestopften Tiere Blicke durch die Gänge. Gerade ein ausgestopfter Otter sah Jasper beinahe hypnotisch nach als dieser sich nach vorne durch schlängelte.
      Aus den Regalen stachen diverse Antiquarien hervor und ein Buch versuchte nach Jasper zu schnappen, als dieser vorbei zog. Die Stimme des Jungen hallte durch den Laden und an der schmalen Theke wider, die sich vor ihm auftat. Auch dort lagen einige Kuriositäten verborgen, welhce jedoch einiges an Wert zu besitzen, wenn man bedachte, dass es sich fast ausschließlich um Amulette und dergleichen handelte.
      Schwere Schritte kündigten die Ankunft des Ladenbesitzers an. Aus dem Schatten des Separees, welches sich hinter der Theke befand, schälte sich ein großer Schatten. Vermutlich der Schatten des wohl größten Mannes, der selbst August bisher untergekommen war. Mit einem schmalen Seitenblick hatte sich der Arkana zwischen den Regalen näher an die Theke geschoben und blickte neugierig zu Abraxas Hill.
      Dieser war ein hochgewachsener und beinahe dürr zu beschreibener Mann unbekannten Alters. Man konnte lediglich sagen, dass er sehr alt war. Das Haar stand ihm schneeweiß und wirr nach allen Seiten des Kopfes ab und wirkte so unordentlich wie ordentlich zugleich. Selbst der Rauschebart, der ihm bis auf die Brust fiel, wirkte nach einem chaotischen Muster geordnet, sodass nur noch die hellblauen Augen aus dem Schädel starrten, die sich komplett von der hellen Haut abhoben.
      "Hallo Jasper", murmelte er mit heiserer Stimme. "Alsdann...Was schwebt dir vor? Du suchst doch sicherlich kein Geschenk für deinen Vater hier unten, nicht wahr?"
      Erst jetzt merkete August, wie mächtig ein Gedankenleser sein konnte, wenn er nur lange genug übte. Hoffentlich drehte der Junge nicht durch.




      Embers Wohnung

      Schweigsam betrachtete er die Frau auf seinem Schoß und wie sie sich langsam davon erhob. Alleine die Aufforderung jagte ihm einen gierigen Schauer über die Haut, derer er nur schwer Herr wurde. Folgsam presste Ruairi die Hände auf das Bett und krallte sich in die Decken ein, damit er ja nicht auf die Idee kam, dem Befehl nicht Folge zu leisten. Das einzige, das er sich herausnahm, war ein leichtes anheben seines Oberkörpers, damit er ihrem Gang vor das Bett folgen konnte. Und es gab einiges zu bewundern wenn er ehrlich war. Und Ruairi wäre nur ein unehrlicher Mann gewesen, wenn er nicht geradewegs auf ihre Kehrseite gesehen hätte, als sie sich die Beinkleider entfernte. Auch wenn diese entzückende Ansicht nur allzu bald durch ein Maxishirt wieder verdeckt wurde. Zu schade.
      Noch während sie seine Hose öffnete und die Spuren von Ruairis Begierde freilegte, seufzte er schwer und ließ den Obverkörper zurück fallen. Ein schwaches Grinsen zierte sein Gesicht und er musste die Augen schließen, da ihm sonst bereits der Anblick von Ember zwishen seinen Beinen alles an Selbstbeherrschung genommen hätte, was er hatte.
      Als sie dann auch noch das empfindliche Fleisch berührte, das sich unter ihren Fingern nur noch mehr zu erhitzen schien, zuckte er erneut zusammen und wand sich beinahe wimmernd unter ihr.
      "Alles ist alles", murmelte er und sah sie mit unverhohlener Begierde. "Ich weiß nicht, was ich dir anbieten soll. Was willst du? Sags mir!"
      Seine Stimme wurde dunkler wie ihre, zumal ihn der nahe Körperkontakt dazu anregte, bereits rhyhtmisch mit seiner Hüfte an ihr zu reiben. Doch die Bewegungen waren eher steif und ungelenk, wenn man an seine sonstigen Fertigkeiten dachte. Doch was sollte er tun? Ruairi hatte das Gefühl, ohnehin schon vor dem Platzen zu stehen und sie quälte ihn derartig. Zumal es ihr auch noch Spaß zu machen schien. Innerlich dankte er dem Herrn dass es nur ihr Zeigefinger war, den er gespürt hatte. Der Himmel wusste, was geschehen wäre, wenn sie andere Teile ihres Körpers genutzt hätte.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Die Schwarze Stadt

      Jasper hatte sich mit seinen Erwartungen etwas verkalkuliert. Mit jedem Schritt wurde der Mann, der sich als Ladenbesitzer entpuppte, größer und größer. Und mit jedem Zentimeter größerer Gestalt wurden auch die Augen des Jungen immer größer. Bislang hatte der Junge seinen Onkel als unsortiert empfunden und auch August sah eher zerrupft aus als alles andere. Abraxas Hill jedoch toppte diese Wahrnehmung spielend leicht mit seinen wirr abstehenden weißen Haaren und dem krauseligen Bart. Seine Haut war so hell wie jene der anderen Bewohner hier unten und verrieten, dass auch er seit Ewigkeiten kein Tageslicht mehr gesehen haben musste. Noch brüstete sich Jasper mit der Hoffnung, es halbwegs gescheit hinzubekommen. Das änderte sich aber schon in den nächsten Sekunden.
      Jaspers Blick entglitt ihm, als der Inhaber seinen Namen nannte und dann die offensichtliche Lüge enttarnte. Fast hätte er sich scheu nach August umgeschaut, hielt sich jedoch im letzten Moment davon ab. Dass sein Körper allerdings steif wie ein Brett wurde konnte der Junge beim besten Willen nicht verhindern. Instinktiv wollte sich seine eigene Aura melden, seine innere Welt vor den neugierigen Blicken anderer schützen. Aber mehr als ein Flackern seiner Augen ließ der Junge nicht zu. August hatte ihm mehrfach angedeutet, dass seine Fähigkeit nichts alltägliches wäre und dann würde er sie nur nutzen, wenn es unbedingt sein musste.
      "Äh... ja, also, schön, dass Sie meinen Namen kennen?" Steifer ging es ja wohl kaum, aber anders bekam er keine Kurve gekratzt. "Können Sie Gedankenlesen oder sowas? Ich mein, ich hab ja kein Namensschild an mir dran oder so..."
      Jasper verfiel in ein Schweigen nach diesem Satz und starrte den Hünen an. Wie machte der Mann das? War es wirklich nur gedankenlesen oder machte er irgendetwas anderes? Wie viel hatte er bereits erfahren? Wusste er schon, wer Jasper war? Dass August mit von der Partie war? Dass er -
      Jasper schlug sich gedanklich. Wie auch immer Hill es anstellte, sich in Fragen in seinem Kopf zu flüchten half niemanden weiter. Er musste seinen kühlen Kopf behalten, sich schön auf die singende Stimme konzentrieren und die Balance halten. Die Ruhe behalten...
      "Okay, stimmt. Ich such nicht nach was für meinen Dad. Der Wichser kann gern versauern wo er ist. Aber ich such tatsächlich nach 'ner Kleinigkeit. Wie Sie sehen bin ich nicht unbedingt... kräftig." Er kratzte sich etwas unbeholfen am Kopf. "Und da oben bricht das Chaos aus. Man hat mir gesagt, ich kann hier vielleicht was finden, das mir ein bisschen mehr... hm.. Sicherheit? Gibt?"



      Embers Wohnung

      Ember spürte jede einzelne Bewegung von Ruairi unter sich. Er hielt sich eisern an ihren Befehl, hatte sogar die Hände in das Laken zu seinen Seiten gekrallt. Es schien ihn alles abzuverlangen, ihren Worten weiterhin Folge zu leisten, und Ember liebte es. Noch während der Kusses seufzte sie an seinen Lippen als er sich an sie drängte, sie spüren konnte, wie er sich hart an ihr rieb. Leicht hatte sie ihr Becken etwas anders gekippt, damit er mit seinen unbeholfenen Bewegungen an den wirklich wichtigen Stellen rieb und somit ihre Willenskraft auch ins Wanken brachte. Es war eine lächerlich dünne Stoffschicht, die sie beide dort trennten und keiner von ihnen machte auch nur Anstalten, sich ihrer zu entledigen.
      "Gefallen dir solche Spiele nicht?", hauchte sie an sein Ohr bevor sie sich wieder von ihm trennte und sich aufrichtete.
      Ihr Atem war nicht mehr ganz so gelassen wie zu Beginn und auch ihr Gesicht bekam langsam leichte Farbe. Überdeutlich spürte sie ihn zwischen ihren Schenkeln zucken und prompt fragte sie sich, wie lange sie eigentlich mit ihrer eigenen Grenzen spielen können würde. Sie hatte ihn schon so weit getrieben, dass er vermutlich nicht mehr lange aushalten würde. Zumindest nicht lang genug um auch ihr die Extase bescheren zu können. Also verging sie sich an dem Vorspiel und insbesondere an dem Blick, den der Zauberer ihr zuwarf.
      Ihre Hände wanderten über Kreuz an den Saum ihres Shirt, das sie in einer geschmeidigen Bewegung über ihren Kopf zog und ebenfalls zur Seite auf den Boden warf. Erst anschließend nahm sie seine Hände, löste die verkrampften Finger aus dem Stoff und legten sie an ihre Taille, um sie sachte abwärts zu schieben bis sie auf ihren Hüftknochen zum Halten kamen.
      "Ich möchte, dass du mir zeigst, was du möchtest. Oder willst du dich noch länger von mir triezen lassen? Du hast dich so lange an meine Regeln gehalten, jetzt darfst du mich ruhig anfassen...", schloss sie ihre Worte und vorfreudige Erwartung trat in ihre Augen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Embers Wohnung

      Und wie sie ihm gefielen...
      Ruairi gab sich alle Mühe sich an den Befehl seiner behelfsmäßigen Herrin zu halten, während er sich gleichermaßen dafür schelten sollte. Und doch wirkte es nicht erzwungen was sie hier beide taten. Ember schien Spaß an diesem Spiel zu haben und auch wenn er das Gefühl hatte, gleich eher Ähnlichkeit mit einem Gartensprenkler zu haben, verlangte ihm dies Spiel alles ab, was er besaß.
      Sachte lehnte er sich in den Kuss, da es ihm den Fokus ein wenig von ihren Geschlechtsteilen fortnahm, die er nur allzu sehr begehrte. Es musste ein Fokuswechsel her, den sie Gott sei Dank vornahm. Schweigsam ließ er zu, dass sie seine Hände an ihre Taille legte. Diese weiche, wunderbare Haut, die er so liebte, war unter dem Shirt zu ertastbar, aber da. Und erfreulicherweise glitzerten seine Augen, als er bemerkte, dass sie dieselbe Hitze in sich trug wie er.
      "Mir gefallen diese Spiele", wisperte er mit rauer Stimme und verschob sich ein wenig unter ihr, damit sie nicht die ganze Zeit auf seiner Männlichkeit saß. Es würde ein Unglück geschehen, wenn sie zu lange der Reibung ausgesetzt waren.
      "Was ich möchte...", murmelte er und sah sie unverhohlen an. "Was ich möchte, ist das hier..."
      Ruairis Iren begannen golden zu leuchten und mit seiner rechten Hand fuhr er langsam über den seitlichen Bund ihres Slips. Die Linke wanderte an die andere Seite des Slips und zog daran. Als bestünde der dünne Stoff nur aus Luft ließ er sich zur Seite fortziehen und behielt seine Form zurück, als er den Slip achtlos fort warf. Dasselbe tat er mit ihrem Maxishirt. Die rechte Hand fuhr über ihren Rücken, während die Linke sich zwischen ihre Brüste legte und an dem Shirt zog. Wie Luft glitt es an ihr vorbei und wurde achtlos und Schaden beiseite geworfen. Erst danach verloschen seine Augen wieder.
      "Ich will das hier", wiederholte er und legte seine Hand auf ihr Herz während die Rechte sich fest in ihre Hüfte grub. Langsam und mit seichten Bewegungen glitt er nach Vorne, streifte ihren Venushügel, bis er auch zu ihrem heißesten Ort vordrang, der sich ihm prominent ins Sichtfeld drückte. "Ich will alles, wie ich es sagte. Und noch viel mehr. Und das es nicht endet, wenn wir das hier beendet haben...Und ich weiß nicht...Ich will noch so viel mehr..."
      Ehe er sich verhaspelte, glitt seine Linke in ihren Nacken und zog sie wieder zu einem Kuss herab, während seine Rechte ihre Körpermitte erkundete und gleichsam Feuer wie Wasser erspürte. Es war der reine Wahnsinn, was diese Frau alleine mit ihrem Schoß zu entfachen wusste. Allzu sehr wollte er sich darin vergraben, in dieser wundersamen Symbiose aus Elementen, während er sich gleichsam zum Maße mahnte. Nichts überstürzen, Ruairi...Wir haben Zeit...

      Die Schwarze Stadt

      Der alte Mann sah zu Jasper hinab und blickte ihn mit kalten, wissenden Augen an. Erst danach offenbarte er ein schiefes Lachen mit gelben unregelmäßigen Zähnen. Jaspers Fragen waren jugendlich einfach, wusste der alte Mann und sah neugierig in den Laden. Doch auch wenn er noch weitere Aktivität spürte, so sagten ihm seine Tiere nichts. War der Junge doch mächtiger und klüger als er dachte? Hatte er seinen Partner getarnt oder war dieser klug genug, den Laden nicht zu tief zu betreten?
      "Mitnichten trägst du ein Namensschild", murmelte er. "Ich bin tatsächlich ein Telepath, wenn du es so willst, aber deine Gedanken sind selbst für meine Verhältnisse erschreckend offen. Hat man dir nicht gesagt, dass man an diesem Ort seine Gedanken besser verstecken sollte, Junge?"
      Schnaubend hörte er seiner Frage zu und seufzte. Es traf zu, dass dieser Junge keine wirkliche Gefahr darstellte. Ja, er war durchaus fähig, magische Dinge anzurichten, aber von ihm ging keine Bedrohung aus. Zumindest schlug sein Artefakt nicht aus, als er sich ihm näherte.
      "Sicherheit...", grummelte Hill und strich sich mit langen, spinnengleichen Fingern über den Bart. "Es gäbe da etwas..."
      Mit seinen langen Händen fuhr er über die Glastheke unter sich und klickend sprang ein Schloss aus der Verankerung, als erwarte es die Liebkosung seines Herrn. Mit einer sanften Bewegung griff er hinein und fischte ein kleines Amulett heraus. Es wirkte wie ein rundes, goldenes Auge, das man zwanghaft verschlossen hatte.
      "Ist ein Sinhedron", grummelte Hill erneut. "Ein altes Artefakt. Beinhaltet die Illusion eines Tiefenkriechers in sich. Kann Feinden Angst machen während du abhaust, kleiner Jasper. Oder schwebt dir etwas anderes vor?"

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      The more you drag me to hell
    • Die Schwarze Stadt

      Für einen Moment wurde Jasper unruhig als er sah, wie der Inhaber seinen Blick durch den Laden schweifen ließ und allein Anschein nach keine Ahnung hatte, dass August sich ebenfalls hier befand. Also war es gut, dass sich kein Gedanke an den Arkana in den Kopf des Jungen gestohlen hatte. Trotzdem rümpfte er pikiert die Nase.
      "Ganz ehrlich? Ich fühl mich halt ein bisschen aufgeschmissen hier. Ich hab echt keinen Bock drauf, dass man mich als Rogue wahrnimmt und will eigentlich so wenig wie es geht mit dem Ganzen Magiekram zutun haben. Verstehen Sie das? Deswegen hat mir natürlich auch kein Schwein gesagt, dass hier Telepathen herumlaufen..." Er blinzelte Hill an. "Äh, sorry. Nichts gegen Sie."
      Es wurde allmählich leichter. Vorallem, als Hill scheinbar auf seine Frage ansprang und sich nach etwas umschaute, das Jaspers Beschreibung entsprech. Aufmerksam folgten seine Augen jedem Handgriff, den er sehen konnte bevor ein kleines Amulett hervorholte. Es ähnelte nur von Weitem dem Kelch, den die Madame Chambers mitgebracht hatte und keine Stimmen meldeten sich in Jaspers Kopf. Das Hauptteil, das einem Auge ähnelte, sah gleichermaßen spannend und unspektakulär aus.
      "Fancy Name...", bemerkte Jasper ohne groß drüber nachzudenken und runzelte die Stirn. "Aber ich hab keine Ahnung, wie so ein Vieh aussieht. Oder was das macht. Ich glaub, Angst wird denen da oben nicht mehr sonderlich viel machen. Da muss ein bisschen was mit Wumms her." Er dachte noch immer nicht großartig über seine Wortwahl nach. "Sind ja nicht alle so Schisser wie ich..."
      Trotzdem behielt er seine Politik bei und berührte nichts, was er nicht wirklich anfassen musste. Er konnte nicht einmal ein bisschen seiner Aura einsetzen, denn sonst würde er ja direkt drauf zeigen können, was ihm am meisten interessieren würde. Außerdem ging er stark davon aus, dass ihn hier sowieso alles anschreien würde, sobald er ein bisschen seiner Kontrolle fahren lassen würde.
      "Ich mein, ich will jetzt keinen Arkana oder so von mir abhalten. Aber ich hab wenig Bock drauf, dass ich nachher vor hochrangigen Castern weglaufen muss. Ich glaub, die haben keine Angst vor Illusionen... Wissen Sie, was ich mein?"



      Embers Wohnung

      In diesem Moment, in diesen stillen Stunden, fürchtete sich Ember nicht einmal davor, wenn Ruairi seine Magie nutzte. Nicht, wenn er mit diesen begierigen Augen zu ihr aufsah, sich nach ihr verzehrte und sie sich tausendprozentig sicher war, dass er ihr rein gar nichts antun würde. Also tat sie nur einen kontrollierten, tiefen Atemzug als seine Augen zu leuchten begannen und sie ihn einfach machen ließ. Fast schon fasziniert sah sie an ihrem eigenen Körper herunter und dabei zu, wie sich ihre Wäsche in Geisterware verwandelte, die sich völlig spurlos von ihrem Körper lösen ließ. Gebannt ließ sie ihn sie völlig auf diese Art und Weise entkleiden, sodass sie am Ende noch immer mit dem gleichen Selbstverständnis auf ihm thronte, aber anerkennend schmunzelte. Er hatte es ihr ja bereits einmal vorgehalten.
      "Ich will das hier."
      Seine Worte waren klar formuliert und Ember vergaß für einen Augenblick wie atmen funktionierte. Er hatte seine Hand oberhalb ihres Herzens gelegt als er diese Worte gesprochen hatte und sie war sich absolut sicher, dass er den rapiden Anstieg ihres Pulses hatte spüren müssen. Die Hand, die sich zeitgleich in ihre Hüfte grub, war dabei nur Nebensache. Hatte er damit gerade wirklich gemeint, dass er ihr Herz wollte? Im übertragenen Sinne?
      Die weiteren Worte befeuerten diese Annahme nur noch weiter. Doch Ember war sich nicht sicher, ob sie einfach nur von Hormonen gerade geflutet wurde als er sich an ihr entlangschob und Stellen berührte, die sie erwartungsvoll aufatmen ließen. Er hatte schon einmal so eine Andeutung gemacht. Er liebte sie - das musste es sein.
      Bevor sie aber weitere vage Feststellungen in diesem Bereich tätigen konnte, tauchte Ruairis linke Hand in ihrem Nacken auf und zog sie zu einem Kuss herunter, der ihr die Gedanken einfach nehmen sollte. Oder Moment - vielleicht war es auch seine rechte Hand, die sich plötzlich am Zentrum ihrer Lust befand und ihr noch an seinen Lippen ein leises Stöhnen entlockte. Es reichte nicht, das merkte sie jetzt mehr als deutlich und griff mit ihrer Hand nach seiner Rechten. Sie überlagerte seine Hand, führte sie dorthin wo sie die Berührung am nötigsten hatte und scherte sich nicht weiter darum, dass sie ihn regelrecht benutzte. Bis jetzt hatte sie sich unter Kontrolle - doch damit war langsam Schluss.
      "Das klingt ziemlich unersättlich", brachte sie atemlos zwischen den Küssen und dem Kämpfen nach Luft hervor.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Embers Wohnung

      Atemlos verfallen waren die rechten Begriffe nach diesem Kuss, der ihre Lippen beinahe aneinander schmolz. Sinnlich süß erhob sich ihr Mund und beinahe hätte Ruairi das Wispern nicht mehr verstanden, war er viel zu gebannt, was sie mit seiner Hand anstellte. Mit einer Selbstverständlichkeit, die er sich nicht zugetraut hätte, wühlte er sich regelrecht durch ihr innerstes und genoß es auf so viele Weisen, dass er beinahe seine eigenen Sinne verlor. Seine Augen leuchteten unentwegt mal auf und wieder nicht, da er nicht mehr unterscheiden konnte, ob es ein Traum war, oder ob er wirklich nur beim Vorspiel bereits so viel Begierde verspüren sollte.
      Erst nachdem er wieder ihre Worte Prozessieren konnte, grinste er schwach und sah sie kurz an, ehe er jede Bewegung stoppte.
      "Entschuldige...", flüsterte er an ihren Lippen und warf sie mit einer kurzen, aber durchaus galanten Bewegung herum, sodass er endlich auf ihr thronte. "Aber du wolltest, dass ich es dir zeige, was ich möchte. Und gerade möchte ich einfach nur genießen, dass wir Zeit für uns haben..."
      Ungefragt, aber sicher, dass sie sich seiner Avancen nicht mehr erwehren würde, küsste er ihren Hals und zog mit der Zunge eine brennende wie kühlende Spur über ihre Haut. Sie schmeckte leicht salzig, obgleich sie noch nichts dem Akt entsprechendes getan hatten. Und doch veränderte sich das gesamte Empfinden, als er einen letzten Kuss auf ihren Venushügel warf und ihre Beine auseinander drückte, um ihrer Hitze völlig entgegen zu blicken. Ehe er seinen Mund über ihre Körpermitte legte, wusste er bereits, dass er nicht mehr heißen Honigwein schmecken würde und doch vergaß er in diese Sekunde alles um sich herum, um sie ganz zu sich zu holen. Ihr innerstes wie äußeres ZEntrum regelrecht durchwühlend fühlte er sich unsicher, ob er es ihr recht machte, aber mit der Zeit ließ er sich einfach mitreißen.
      Was hatte diese Frau an sich, dass Ruairi derart die Hemmungen vor allem verlor?

      Die Schwarze Stadt

      Abraxas war ein misstrauischer Mann, so viel musste gesagt werden, geneigter Leser. So zog er auch eine Augenbraue hinauf, als Jasper ansprach, dass man ihm nichts von den Telepathen erzählt hatte. Wieso auch? War der Junge nicht aus eigenem Antrieb hier? Schweigsam packte er das angepriesene Medaillon fort und seufzte.
      "Mehr...Wumms, huh?", murmelte er und setzte seine Suche fort, wärhend er über die Bedeutung des Wortes "fancy" nachdachte. Die Jugend von heute hatte keinen Anstand mehr vor ordentlicher Sprache. Alles wurde verdreht und europäische Worte kamen ins englische Sprachbild. Bald verstand man sie gar nicht mehr.
      Während er nach geeigneten Artefakten suchte, sah er kurz auf.
      "Sag mal...", begann er. "Wie kommst du eigentlich hier herunter? Ist jetzt nicht so, dass die schwarze Stadt für Jeden mal eben zugänglich ist. Wieso hat dich der Troll eingelassen? Was hast du ihm gegeben?"
      Falle, dachte August und seufzte. Das konnte der Junge nicht wissen und wenn er sich nicht verraten wollte, musste etwas getan werden. Mit einer kleinen Handbewegung, unsichtbar für Jasper und Abraxas, beschwor er einen kleinen Miniatur August, der seinen Weg durch die Regale suchte. Der Große indes tat das, was er am besten konnte: Chaos stiften.
      Also trat er gegen eines der Regale und ließ ein Glas mit einem grünlichen Schädel herunter plumpsen. Sogleich setzte nach dem Splittern der Scherben ein grässliches Getöse ein, das den Schreien der Sirenen gleichkam. Die Himmel wussten, was das war, aber drückte die Hände an die Ohren und zog sich in die hinterste Ecke zurück.
      Abraxas indes zuckte zusammen und sah auf.
      "Ach verdammich noch eins...", murmelte er. "Moment. Und fass nichts an, wenn du deine FInger halten willst."
      Grummelnd und Mordio murmelnd stakste die Gestalt wie eine Horrorfigur durch den viel zu kleinen Laden in das Labyrinth der Gänge zurück. Miniatur-August indes sprang aus dem Regal auf Jaspers Schulter.
      "Hey du Klotzkopf!", piepste der kleine August und boxte ihm unsanft gegen das Ohrläppchen. "Wie lange wollt ihr noch smalltalken? Frag ihn nach den richtigen Artefakten. Hortare, Schädelringe, Knochengläser und so was. Von mir aus auch nach Seelenkelchen. Wenn er fragt woher du das weißt, war dein Opa schwarzer Magier. Und die Sache mit dem Troll. Trolle nehmen als Bezahlung für die Stadt das Blut von Reinherzen. Frag nicht, was das ist."
      Erst nach einer Weile kehrte Abraxas zurück und Miniatur-August versteckte sich in Jaspers Kragen.
      "Verdammte Affenscheiße...", murmelte er. "Jetzt ist der Sirenenschädel kaputt gegangen. Und wo waren wir? Achja...Der Troll...Also?"

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    • Embers Wohnung

      Ein leises Knurren löste sich aus Embers Kehle als Ruairi in jeglicher Bewegung verharrte. Sie war auf einem so guten Weg gewesen und dann erdreistete er sich einfach, aufzuhören. Bevor sie sich jedoch weiter hätte beschweren können warf er sie herum und vertauschte ihre Positionen. Sie funkelte ihn nach seinem Kommentar an, presste ihre Beine an seinen Körper, der zwischen ihren geöffneten Beinen lungerte. Eigentlich hatte sie auf einen weiteren Kuss gehofft, doch er zog ihren Hals vor, den sie ihm durchaus gerne präsentierte. Sie ließ ihn wandern, über ihren gesamten Torso hinweg, und schloss die Augen. Er wollte die Zeit genießen, die sie hatten? Gerne doch, dann würde sie ihm die Freiheiten gewähren, die er dafür brauchte.
      Ember wies Ruairi an. Nur mit ihren Worten leitete sie ihn an, nahm ihm etwaige Unsicherheiten in seinem Tun und zeigte ihm auf, welche Bewegungen ihr gefielen. Wo er sie zu berühren hatte, mit welcher Intensität. Zwischen ihnen gab es keine Scham. Sie waren einzig darauf gepolt, dass der andere sich gut fühlte. Unter dieser Anleitung dauerte es nicht lange, da bäumte sich Ember unter ihm auf. Sie ließ ihn hören, was er mit ihr machte während er nicht gewillt war, einfach aufzuhören. Er hielt sie konstant auf der Welle, die nicht abzuebben schien und ihr Nervensystem in Brand steckte. Sie wusste nicht, wie lange es anhielt, aber irgendwann tauchte er zwischen ihren Beinen wieder auf und sie kämpfte sich schwer atmend auf ihre Ellbogen.
      Ihr Blick huschte zum Nachtisch. "Jetzt bist du dran?"


      Die Schwarze Stadt

      Das Murmeln des Verkäufers besorgte Jasper. Hatte er doch eine falsche Wortwahl getroffen oder gar dafür gesorgt, dass der Kerl misstrauisch wurde? Besorgt verfolgte sein Blick den Hünen, der sich scheinbar auf die Suche nach etwas anderem machte. Die drauf folgende Nachfrage bstätigte seine Sorge und für einen Moment stolperte der Junge über seine Gedanken. Er durfte keine Pause entstehen lassen - das wäre wirklich verdächtig.
      "Ich bin zwar jung und kenn mich nicht so sehr mit dem Magiezeug aus, aber dumm bin ich ganz bestimmt nicht. Jeder weiß, dass der Troll den Eingang zum Untergrund bewacht. War nur ein bisschen schwieriger herauszufinden, dass es noch einen Eingang gibt. Und noch schwieriger war es, rauszufinden, was man ihm dafür geben muss, stimmt", nahm er direkt die Spur auf, doch seine Gedanken wurden undurchsichtig.
      Das hatte August ihm nicht verraten. War das Absicht gewesen? Es muss Absicht gewesen sein. Er wollte, dass es zur Eskalation kommt. Er wollte sehen, wie Jasper dann reagieren würde. Gerade noch ballte er unsichtbar die Fäuste in den Taschen, da flackerten seine Augen kurz auf. Vor Überraschung weiteten sich seine Augen ein Stück, dann brach ein ohrenbetäubender Lärm aus. Jasper fluchte, als er sich die Hände vor die Ohren schlug und in die Hocke ging. Das war ja fast noch grausamer als die etlichen Auren, die er hier gehört hatte.
      Plötzlich zwackte ihm etwas am Ohr. Er senkte die Hände und hatte einen Mini-August auf der Schulter, der ihm ins Ohr zeterte. "Ja, ja, ja, ist okay! Ich mach ja schon!", zischte er ihm zu und stopfte ihn unwirsch in den Kragen seiner Jacke als er sich erhob und Abraxas wieder zurück zur Theke kam.
      "So ein Krach macht 'ne Sirene?.... Scheiße...", murmelte er und schüttelte kurz den Kopf. "Das Blut von Reinherzen hat geklappt. Keine Ahnung, ob der noch was anderes nimmt, war sowieso nur gut Glück. Das war das einzige, was in den Büchern von meinem Opa stand. Hab gedacht, ich probier's mal."
      Er zuckte mit den Schultern. Sich einen Opa erfinden, den es nicht gab, war einfach. Damit konnte er arbeiten.
      "Er hatte auch Teile erwähnt, mit denen er mal handtiert hat. Ich glaub, der hatte so einen Schädelring oder sowas auf das er geschworen hat. Hat der das hier her gehabt? Das wäre doch vielleicht was?"

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Embers Wohnung

      Beinahe musste er sich ein Lächeln verkneifen, als er bemerkte, dass Ember ihn regelrecht anleitete. Denn dann hätte er dieses Erlebnis verpasst, dass ihm sämtliche Sinne nahm und beinahe der angedachten Ohnmacht nahe trieb. Ihr Geschmack, die Hitze, die ihm entgegen schlug, seine eigene Hitze die stetig zunahm und die krumme Körperhaltung, die er aufgrund seiner eigenen, unübersehbaren Begierde anschlagen musste, ließen ihn beinahe an den Rand seiner Kontrolle gelangen.
      Ruairi genoß jede Körperwindung der jungen Frau unter sich und fühlte sich mit einem Mal verlassen von den Zweifeln und der Angst, die er vorhin erst noch empfunden hatte. Schwer atmend tauchte er aus dem Tief ihres Körpers wieder auf wie ein Verdurstender auf der Suche nach Wasser, ehe er sich nach ihrer Frage mit ihren Lippen vereinigte. Er hatte viel zu lange ohne dieses Gefühl verbracht, um es auch nur eine Sekunde missen zu wollen. Innerlich kämpfte er mit jeder Faser gegen die Bestie, die von ihnen an ihren Käfig klopfte und sich einfach über diese wunderbare Aussicht unter ihm hermachen wollte. Dementsprechend fühlte sich der Kuss an wie das Geifern eines Raubtieres, das nicht mehr warten wollte.
      "Ich bin dran"; wisperte er. Wobei dem Wispern ein dunkler, beinahe animalischer Unterton innewohnte. Als habe sich das Biest entschlossen neben der menschlichen Stimme zu brüllen.
      Der verheißungsvolle Blick glitt zum Nachttisch. Er hatte längst vergessen, was dort lag und wäre es ein Glas brennender Säure gewesen, er hätte für einen Kuss dieser Lippen und der Berührung dieses Körpers freudig hinein gegriffen. Sachte wanderte seine Hand über den Nachttisch - suchend, einem Blinden gleich - ehe er das feine Tütchen Cellophan ertastete und es unter Knistern und mit zitternden Händen zu öffnen versuchte.
      Da! Endlich glitt die Latexhülle hinaus und für eine Sekunde lang sah er an sich hinab wie ein Unwissender, ehe er Ember das Kondom hinhielt.
      "Wärest du so freundlich?", murmelte er und grinste schelmisch. "Ich fürchte, ich würde es nicht schaffen."
      Zum Beweis hielt er seine zitternden Hände hoch und versuchte ihr alleine mit einem Blick zu vermitteln, dass sie heute nicht allzu viel Zärtlichkeit erwarten konnte. Freilich in dem erlaubten Zusammenhang, dachte er dennoch pflichtschuldig.

      Die Schwarze Stadt

      Es blieb nicht zu erwähnen, dass Hill diesem jungen Mann mehr als misstraute. Jeder wusste das also? Wohl eher nur die wenigsten wussten dies. Trolle waren begierig und das Blut von Reinherzen eine der seltensten Flüssigkeiten der modernen Zeit. Nur ein mächtiger Magier vermochte es, sich einen derartigen Vorrat anzulegen. Zweifelnd blickte er an dem jungen Mann hinab und seufzte schließlich. Was sollte man machen? Richtige Antwort war richtige Antwort. Da gab es für Hill keine zwei Meinungen.
      "Dein Großvater muss ein mächtiger Mann gewesen sein...", murmelte er mit dunkler Stimme. Er wollte nach seinem Namen fragen. Er sollte danach fragen. Und doch sah er sich merkwürdig zweifelnd in seinen eigenen Räumlichkeiten um. Ihm war, als beobachte ihn etwas. Oder Jemand.
      Jemand, der ihn zu gerne zu den Teufeln schicken wollte...
      "Ja, eine Sirene macht noch viel mehr Krach, musst du wissen...", murmelte er merkwürdig abwesend vor sich her, ehe er den Kopf schüttelte. Der Junge musste weg. "Schädelringe, huh?"
      Mit einem Schulterzucken wandte er sich um und schlappte altmännisch in seine kleine Werkstatt, die im hinteren Teil des Ladens, gleich hinter der Theke verortet war.
      Als er zurückkehrte, trug er einen bleichen, alten Knochenring auf der Handfläche und hielt ihn Jasper hin.
      "Das macht 10.000 Pfund, junger Jasper. Der Fluch ist praktikabel und birgt die Seele eines Phönix'. Leg den Ring Jemandem an, den du dein Eigen nennen willst. Wenn dein Großvater dies sucht, wird er es hier finden. Wir suchen alle und finden hier."

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NicolasDarkwood ()

    • Embers Wohnung

      Ember verzog einen Moment lang das Gesicht als sie sich auf Ruairis Lippen schmeckte. Lange darüber mimosen konnte sie allerdings nicht, denn dieser Kuss war wild, fordend, ungestümer Natur. Die Worte, die er an ihre Lippen trug, waren dunkel und andersartig. Als lauerte etwas dahinter, das er bisher sorgsam unter Verschluss gehalten hatte. Aber wenn Ember eines war, dann neugierig. Sie musste herausfinden, was dahinter steckte.
      Während sich der Caster nach dem Tütchen tastete, schmiegte sich Ember nur noch näher als es eigentlich möglich war an ihn. Sie wollte jedes Fitzelchen seiner Haut an sich spüren, wie seine Muskeln arbeiteten, wie sich hin und wieder ein Brummen oder gar Grollen aus seiner Kehle löste. Jedes Mal erstickte sie es mit ihren Lippen, zwang ihn zum schweigen, fing seine Zunge ein und nötigte ihn dazu, bei ihr zu bleiben. Als es knisterte gab sie ihn frei und schaute erwartungsvoll zu ihm auf. Ihre Augenbrauen hoben sich ein wenig in Unglaube, als sie das erste Mal einen mächtigen Mann mit zittrigen Händen vor sich sah, der mit dem Plastik kämpfte als sei es sein persönlicher Endgegner.
      "Selbst das muss man dir noch beibringen? Gib her", antwortete sie lachend, nahm ihm das Latex ab, verharrte dann allerdings. Sie sah ihn einen Augenblick lang an, musterte seinen unsteten Blick und ließ eine Hand an seine Wange wandern. Was eben noch ein wilder Kuss gewesen war, war von ihr so voller Zärtlichkeit und Hingabe, als hätte man ihn aus einer gänzlich anderen Dimension geraubt. "Du brauchst doch nicht zittern. Ich bin hier, du bist hier... Niemand wird jetzt etwas dagegen tun können."
      Würde sie so etwas wie einen Schalter in diesem Mann umlegen, wenn sie ihn ausgestattet hatte? Womöglich. Doch Ember war gewillt, dieses Risiko einzugehen. Ihre eigenen Bewegungen waren nicht mehr so sicher wie üblich, nur kaschierte sie es deutlich besser als sie das Gummi über ihm abrollte als wäre es das Natürlichste der Welt. Was es irgendwie zwischen ihnen ja auch war. Als sie fertig war griff sie wieder um seinen Nacken, zwickte ihn in sein Ohr bevor sie leise hauchte: "Dann unternimm was gegen deinen Zittrigen."


      Die Schwarze Stadt

      Jasper sah den Zweifel in Abraxas' Blick und lächelte ihn einfach unbeholfen an. Frei nach dem Motto 'Machste nix' und hätte beinahe noch mit den Schultern gezuckt. Er hielt sich jedoch davon ab, genauso wie er sich davon abhielt, sich nach August umzuschauen. Seine Miniatur kraxelte noch immer in seinem Kragen herum, der glücklicherweise von der Theke abgewandt war.
      "Ich kann mir gut vorstellen, dass er mit einem Synonym unterwegs war. Der Alte war ganz schön vernarrt in Geheimniskrämerei", meinte Jasper nur während ihm auffiel, wie die Augen des alten Mannes durch seinen Laden wanderten. Konnte er nicht eigentlich auch Augusts Gedanken lesen oder gab es eine Reichweite? Wie hatte er es geschafft, dass der Gedankenleser ihn bisher noch nicht aufgespürt hatte?
      Irgendwie lief das hier scheinbar zu Gunsten des Jungen. Jedenfalls wandte sich der Verkäufer ab und verschwand in einem hinteren Abteil seines Ladens. Jasper knickte den Kopf ein und murmelte ganz leise: "Was mach ich denn, wenn er mir so'n Ding bringt?"
      Darüber hatten sie gar nicht gesprochen. August wollte ihn aus dem Verkehr ziehen - wie hatte er allerdings niemals gesagt. Mit einem Mal fiel Jasper wieder in sein Loch aus Unsicherheit weil ihm sein Faden fehlte. Er wusste nicht, was er genau tun sollte.
      Genau dieser Fall trat schließlich ein. Als der Gedankenleser zurückkam trug er einen verblichenen, unscheinbaren Ring in seiner offenen Handfläche. Auf der einen Seite faszinierte das Stück den Jungen mehr als es sollte, auf der anderen Seite warnte ihn noch immer seine Vorsicht davor. Doch als das Teil so verführerisch mit seiner horrenden Summe vor ihm lag, schien seine Hand eigenmächtig zu agieren.
      "Cool...", sagte er und verstummte in dem Augenblick, als der Ring in seine geöffnete Hand fiel.
      Sofort glühten Jaspers Augen lichterloh auf. Aber er rührte sich nicht, starrte Dinge an, die offensichtlich nicht da waren. Sein Geist war wie leergefegt, ein völlig weißer Korridor während er das Gefühl bekam, sein ganzer Körper ging in Flammen auf. Flammen, die keinen Schmerz ausstrahlten und eine Melodie so andersartig schön wie nichts anderes zuvor, dass er jemals gehört hatte. Wenn das die Seele des Phönix sein sollte....
      Jaspers Augen wurden feucht. Er wusste nicht einmal, wieso, aber seine Hand schloss sich um den Ring, sein Blick wanderte zu dem alten Mann hinauf. Noch immer glühten seine Augen in dem hellen Bernsteinton, alle anderen Stimmen, Melodien im Hintergrund waren verstummt. Einzig die Hitze und dieser abartig schöne Klang füllte seinen Kopf.
      "Sind diese Teile nicht illegal? Ich bemächtige mich eines anderen Menschen, wenn ich ihn nutze. Wenn irgendjemand ihn nutzt. Wie viele von solchen Artefakten lagern Sie da hinten?"

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