Dusk & Dawn [Asuna & Nico]

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    • August schmunzelte, während sie vermeintlich versuchte, die Stimmung ein wenig abzukühlen.
      Schwacher Versuch, junge Dame, dachte er grinsend und leerte sein Glas erneut. Es stieg ihm nicht mehr so sehr in den Kopf wie die bisherigen aber so nach und nach fühlte er den ansteigenden Druck in seinem Kopf aufkommen, der ihn wohligerweise zudem vergessen ließ, was er eigentlich zu tun gedachte.
      "Ich weiß nicht, ob es dazu gekommen wäre", gab er zu und zuckte die Achseln. "Aber ich glaube auch nicht, dass wir allzu weit davon weg sind."
      Der letzte Satz enthielt einen eindeutigen Unterton. Wie das Hungern eines Tieres, dem man das begehrte Stück Fleisch vorhielt. Geradezu als gäbe es in der Sekunde nichts herrlicheres. Und auch wenn der Rogue nicht genau wusste (und es auch nicht wissen wollte), wie Ember über die Nacht dachte, wollte er nichts lieber als diese wiederholen. Und sei es nur einmal. Wer wusste, ob sie nochmals dazu kamen?
      "Das ist wahr", gab er zu und sah sie an. "Gibt es denn etwas, dass wir sofort besprechen müssen oder hätte dies auch bis morgen früh Zeit?"
      Das Feixen in seiner Stimme war unüberhörbar, als er sich zu ihr drehte und sie breit angrinste, das erste Mal voll und ganz ihrer Aufmerksamkeit schuldig.
      "Ms Sallow, ich muss aber bitten", entsetzte er sich gespielt und sah sie durchdringend an, ehe er wieder näher an ihr Ohr rückte. "Nicht nur die Duschen sind dafür geeignet, das kann ich dir versprechen", flüsterte er. "Und einen Pimms kann ich hier immer trinken. Und du auch, wenn du ehrlich bist. Aber eine weitere, fantastische Nacht mit mir mit der Aussicht, dass die Welt in zwei Tagen untergehen könnte, bekommst du nicht so schnell..."
      Anschließend zog er sich etwas von ihr zurück, blieb aber in grinsender Reichweite ihres Kopfes und prostete ihr zu.
      "Denk drüber nach", murmelte er und winkte Emma nochmal.
      Als diese an den Tisch kam, flüsterte er ihr kurz etwas zu, was sie zum Lachen brachte. Kurz darauf fanden zwei kleine Becher ihren Weg an ihren Tisch. Grinsend schob er Ember eines hinüber.
      "Emma nennt es "Schädelspalter". Keine Ahnung, was es ist aber es ist lecker. Schmeckt fast wie süße Melone."
      Gott, er hätte eine Schwäche für Süßes Zeug.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Ein gespieltes Zucken ihrer Schulter begleitete Embers ausweichendes Lächeln auf den Kommentar hin, sie beide wären nicht mehr so weit von einer Wiederholung entfernt. Was sie selbst betraf war die Einstellung bisher klar, doch von August nun zu hören, und sei es noch so subtil, dass er dem ebenfalls nicht mehr völlig abgeneigt war, ließ den sonst so gleichmäßigen Pulsschlag ein wenig flattern.
      Diese Situation hier war anders. Leichter als in jener Nacht, wo sie ihn in Verzweiflung aus dem Keller geholt hatte und schließlich ihrer beiden Sicherungen durchgebrannt waren. Das hier war... erschreckend normal.
      Gerade wollte Ember eine Reaktion auf die 'Dringlichkeit' der Besprechung geben, da war der Rogue abermals an ihrem Ohr und flößte ihr bittersüße Worte ein. Die auch nicht ihre Wirkung verfehlten und fast dafür gesorgt hätten, dass die Detective jegliche Raison über Bord geworfen und jedem Anwesenden hier gezeigt hätte, wonach ihr gerade wirklich der Sinn stand. Es bedurfte mehrere kontrollierte Atemzüge und sämtliches Restmaß ihrer Selbstkontrolle, um sich nicht im Wunschdenken zu verlieren. Schließlich bekam sie doch wieder ein paar Worte zustande, um August nicht weiter in Schweigen anzustarren wie ein verzückter Teenager.
      "Ob's bis morgen warten kann, hängt auch von dir ab. Ich weiß ja nicht, wie lange du es ohne diese Informationen aushalten kannst."
      Dann überlegte sie kurz, wie sie am besten weiter vorgehen sollte. Glücklicherweise gab August ihr diese Gelegenheit, als Emma erneut heran winkte, etwas bestellte und kurz darauf einen von zwei Bechern zu ihr herüber schob. Sie kam nicht umhin wissend zu grinsen als sie an dem Inhalt ihres Becher roch und buchstäblich augenblicklich an Diabetis zu erkanken schien.
      "Dass du auf süß stehst habe ich schon vermutet. Deswegen war der Großteil der Scones auch süß und nicht herzhafter Natur."
      Ember nahm einen Schluck und verzog wie erwartet das Gesicht. Auch sie hatte nichts gegen hin und wieder einer kleinen Süßigkeit einzuwenden, aber dies Getränk sprengte den Rahmen beinahe. Verständlich, warum es seinen Namen erhalten hatte. Das Zeug ging runter wie Limonade.
      "Aber wieso soll ich nochmal drüber nachdenken?", harkte sie nach und hatte nicht einmal mehr Augen für Shawn, der sich bereits vor längerer Zeit mit der Schwarzhaarigen zurückgezogen hatte. "Wenn ich nicht bereits wüsste, was ich wollte, würde ich dir doch keine Anspielungen machen. Oder dir direkt sagen, dass ich dich mit aufs Zimmer nehmen würde. Also krieg die mal lieber deinen Kopf frei."
      Ohne Vorwarnung setzte Ember den Becher an die Lippen und leerte ihn. Ein kurzes Schütteln ging durch ihren Körper bevor sie plötzlich aufstand und sich zu August beugte. Ihre Hand fand sein Kinn, sanfte Fingerspitzen fuhren über seinen Kieferknochen fast bis zu seinem Ohr.
      "Falls du mich suchst; Zimmernummer 24. Ich geh dann mal Informationen sortieren. Vielen Dank für Speis und Trank", hauchte sie ihm kaum hörbar über die Lautstärke des Raumes zu und machte sich durch die Menge auf den Weg in ihr Zimmer.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Gott, er liebte diese Süße.
      Man mochte das auf Menschen oder Getränke beziehen aber so sehr es Ember schüttelte umso mehr leckte er sich über die Lippen und genoß die beinahe sirupartige Süße auf seiner Zunge. So lecker...
      Als er Embers letzte Worte vernahm kam er nicht umhin, zweideutig zu grinsen und ließ ihr den ehrenhaften Abgang, während er die Gläser beisammen fischte und sich kurzerhand auf den Weg zur Theke begab. Dolores war Gott sei DAnk verschwunden und Shawn schien sich noch immer bester Gesellschaft zu freuen. Welch Anblick. Jugend...Immer wieder schön.
      Kopfschüttelnd stellte er die Gläser an der Theke ab und blickte kurz durch den Raum. Die Freier waren zahlreicher geworden und die Musik hatte isch geändert. Man tanzte miteinander und trank hauptsächlich. So manch einer riskierte ein loses Mundwerk und wurde von den Sicherheitsmitarbeiter nach draußen befördert. Und noch mehr flüsterten und tuschelten mit den leicht bekleideten Damen. Und wieso auch immer, August fühlte sich zu Hause. Auch wenn man das nicht laut sagen sollte.
      "Na, hast du dein Flirten beendet?", fragte Emma gehässig, aber grinsend, während August abwinkte.
      "Du hast keine Ahnung. Lege gerade erst los. Tust du mir einen gewaltigen Gefallen, liebste Emma?"
      "Oh bitte...Das wäre der Wievielte?"
      "Der 297.. Also?", fragte er und klimperte mit den Augen.
      Emma begann zu lachen und nickte.
      "Sehr gut. Siehst du den jungen Mann dort?", fragte er und wies mit dem Kinn auf Shawn. "Würdest du der dunkelhaarigen Dame sagen, sie soll ihn noch eine Weile beschäftigen?"
      Durch Emmas Augen ging ein Funkeln und August schüttelte den Kopf.
      "Ah ah ah...", sagte er und wdelte mit dem Finger vor ihr. "Der ist nicht für dich. Sie."
      "Für wie lange?"
      "So etwa...12 Stunden?", fragte August grinsend und erhob sich.
      "Na gut. Aber wenn er frech wird..."
      "Lässt du ihn frech sein, Emma. Keine Menschen töten! Wir hatten die Thematik!", rief er ihr zu und machte sich flugs auf den Weg nach oben.
      In seinem Rücken klimperte Emma mit den Augenlidern. Jedoch schlossen sich diese von links und rechts.


      Zimmer 24 - 19:07 Uhr

      August hielt sich nicht mit Formalitäten auf.
      Sie hatte ihn eingeladen und es brachte nichts, auf Förmlichkeiten zu beharren. Also legte er seine Hand an den noch warmen Zimmerknauf und drehte ihn sachte herum, ehe er den wohlig ausgestatteten Raum betrat.
      Es roch nach ihr. Es roch überall nach ihr und beinahe wäre er rückwärts wieder herausgestolpert, als er dennoch in das Zimmer schritt und Ember ansah, die noch mit dem Rücken zu ihm stand.
      "Du sortierst nicht wirklich Informationen, oder?", fragte er grinsend und löste die Fliege von seinem Hemd.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Ember stand eine gefühlte Ewigkeit im Flur mit dem Hand am Türknauf vor ihr. Sie lauschte, nach unten, nach Schritten, die ihr vielleicht folgten. Aber es waren nur die Damen, die hin und wieder im Flur umherliefen und sie mit gehobenen Augenbrauen betrachteten, wie die Detective scheinbar die Tür mit ihren Blicken durchzubrennen gedachte. Schließlich seufzte sie, öffnete die Tür und trat ein.
      Sie war vielleicht 30 Sekunden im Raum und war zu dem kleinen Tisch geschritten, auf dem ihr Laptop thronte, um ihr Handy aus der Tasche zu holen, da wurde die Tür bereits geöffnet. Langsam drehte sie sich zu dem Mann um, der breit grinsend seine Fliege löste und noch vor geöffneter Tür stand.
      Embers Ausdruck war eine Mischung aus Unglaube und Überraschung, als sie wortlos an August vorbeiging, die Tür schloss und den Schlüssel im Schloss drehte. Keine bösen Überraschungen. Jedenfalls nicht jetzt.
      "Das hätte ich gemacht, wenn du in den nächsten zehn Minuten nicht aufgetaucht wärst", warf sie dabei über ihre Schulter zurück während sie zum einfachen Stuhl vor dem Tisch ging. Sie packte das Möbelstück an der Rückenlehne, drehte ihn zu August herum und setzte sich. Als hätte sie alle Zeit der Welt legte sie einen beschuhten Fuß auf ihren Oberschenkel und öffnete den Reißverschluss des Stiefels. Sorgsam befreite sie ihren Fuß, stellte den Stiefel ordentlich zur Seite und das dasgleiche mit dem anderen Fuß.
      Anschließend richtete Ember sich auf, überschlug die Beine und lehnte sich gegen die Rückenlehne. Ihre volle Aufmerksamkeit richtete sich mit einem Schlag auf August, der vielleicht ein wenig verloren inmitten des Raumes stand. Mit leicht seitlich geneigtem Kopf fixierte sie ihn, ihre Hände strichen über den fliederfarbenen Stoff bis ihre Finger den zweiten Knopf fanden und ihn quälend langsam zu öffnen schienen.
      "Du hast beim letzten Mal gezögert, als ich nach dem Kondom gefragt habe. Wieso?"
      Der zweite Knopf war offen, ihre Finger wanderten abwärts zum dritten. Zwischen dem farbenfrohen Stoff erschien ihre blasse Haut und enthüllte die erste Aussicht auf ihren Spitzen-BH, der immerhin reizvoller als das sportliche Modell beim vorherigen Mal war.
      "Ich warne dich schon einmal vor. Dieses Mal wird es keine Sache von ein paar Minuten werden." Ihre Stimme fiel in der Klangfarbe ab, wurde dunkler. Verruchter. Der dritte Knopf war offen, einer fehlte noch.
      "Du prahlst mit einer unvergesslichen Nacht? Dann bin ich mal gespannt, was du anbieten kannst."
      Ember öffnete den vierten Knopf schneller als die anderen, streifte sich aber gemächlich den Stoff über die Arme zurück und ließ die Bluse schließlich achtlos auf den Boden fallen. Dann stellte sie ihr Bein wieder korrekt hin, stand auf und kam zu August hinüber. Ihre Hände legten sich kalt seitlich an seinen Hals, um ihren Weg aufwärts zu suchen, seine Wangen einzufangen und ihn für den ersten Kuss des Abends zu sich hinunter zu ziehen.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Kapitel 4:
      Die Rose und der Dorn


      [Und wir tanzten im Schnee vergangenes Jahr, der Mond funkelte sanft in Deinem Haar

      Und es tut auch kaum mehr weh, wenn ich alles vor mir seh, als ob es letzte Nacht gewesen, sternenklar...

      Deine Haut und Stolz bleibt mir schon lang nicht mehr, ich gäbe alles für ein Zaubermittel her

      Eins das dich mich lieben macht, länger als nur eine Nacht
      , doch meine Arme und die Nächte bleiben leer...]



      Schweigend nahm er das Klicken des Schlosses zur Kenntnis und grinste während er sich über die Lippen leckte.
      Beinahe sinnlich bereits sah er ihr beim Entkleiden ihrer Schuhe zu. Es kam einer Unmöglichkeit gleich, dass selbst diese kleine Geste bereits an seinem ohnehin gespannten Nervenkostüm riss und ihn beinahe dazu zwang, die Fliege achtlos zu Boden zu werfen. Es folgte stumm die graue Weste, die er über dem weißen Hemd trug und die so schnell geöffnet war, dass er zweimal hinsehen musste, was sich Ember bereits entledigt hatte.
      Und die Aussicht war mehr als betäubend. Auch wenn man das als Gentleman natürlich nicht derart herausstellen sollte. Vielmehr sollte man die Intelligenz und Wahrhaftigkeit der Dame bewundern und diese wertschätzen. Aber alles zu seiner Zeit, dachte der Rogue und blickte schamlos zum Spitzen-BH, der sich ihm entgegen reckte.
      Obgleich die begleitende Frage ihm einen kurzen Stich versetzte, verzog sich sein Gesicht nur minimal im Mundwinkelbereich und beinahe achtlos riss er die Knöpfe des Hemdes auseinander, um die darunter liegende flache Brust freizulegen.
      "Aufgrund meiner Versuche mit der Magie meiner Freunde kann ich keine Kinder zeugen. Daher habe ich gezögert", berichtete er leichthin und zuckte mit den Achseln, um ihr zumindest die letzten Schritte entgegen zu kommen.
      "Deshalb habe ich Emma gesagt, sie soll uns deinen Bruder für 12 Stunden vom Leib halten. Morgen können wir wieder die Welt retten", murmelte er und wusste, dass es nicht so sein würde.
      Für eine Millisekunde ruckte ein Zögern durch seinen Körper ehe er kalte Hände spürte und heiße Lippen auf seinen.
      Sie schmeckte nach Honig und Feuer.
      Und ihr schmaler Körper fühlte sich gut an. Warm und weich, als habe sie kaum Training hinter sich. Obgleich er wusste, dass dem nicht so war. Als ihre Lippen seine verbrannten legte er seine Hände beherzt um ihr Hinterteil, das noch immer in einer nervigen Hose steckte. Mit beinahe spielender Leichtigkeit hob er sie hinauf, während die Gier seine Kehle wie ein Parasit eroberte und er sich beinahe vorkam wie ein wildes Tier, das man vor dem Verhungern rettete.
      Mit einer Selbstverständlichkeit die er selbst nicht kannte, drückte August Ember auf seinen Armen an die Wand, die ihm am nächsten entgegen kam und stützte ihren Körper mit seinem Bein und Armen ab, während er den wilden Kuss erwiderte.
      "Ich prahle nicht"; keuchte er nach dem ersten von vielen Küssen. "Prahlen beinhaltet Dinge größer zu machen als sie sind. Dies hier ist schon großartig, also ist es ein Tatsachenbericht."
      Bei den sieben Heiligen.
      Er verfluchte diese vermaledeite Hose, an der er zu nesteln begann.
      "Zieh dich aus", kommandiert er und ließ kurz von ihr ab und sie hinab.

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    • Für einen Moment fühlte sich Ember wie betäubt. In Anbetracht der Tatsache, dass August ihr vor nicht mal drei Stunden noch von seinem alten Traum erzählt hatte, war dieser klein anmutende Satz von immenser Tragweite. Er hätte seinen Traum vermutlich nie in der üblichen Konstellation wahr machen können, selbst wenn er irgendwo komplett unbekannt von Neuem anfangen würde.
      Aber es waren Augusts unfassbar süße Lippen, die das schwere, flaue Gefühl in ihrer Magengegend förmlich ausradierte. Der Hauch von Melone stieg ihr in die Nase und ließ sie unweigerlich leicht lächeln, als sich seine Hände auf ihr Gesäß legten. Ihre eigenen Hände hatten sein Gesicht freigegeben, um wieder abwärts über seine Schultern zu wandern, da hatte er ihr Boden unter den Füßen gestohlen. Instinktiv presste sie ihre Oberschenkel an seine Seiten oberhalb seiner Hüfte ehe er sie an die nächstbeste Wand drückte und sie sich aufgrund der plötzlichen Kälte im Rücken versteifte.
      Diesen Moment schien August zu nutzen und brach ihren wilden Kuss, der scheinbar kein Ende mehr nehmen wollte. Allerdings ließ sie nicht weit genug ab, als dass sie wirklich in sein Gesicht sehen konnte. Als er seine Worte sprach, mischte sich ihr heißer Atem und Ember konnte ein stoisches Hmpf nicht verkneifen.
      "Du verschwendest wirklich deine wertvolle Zeit mit einer sachlichen Definition?", fragte Ember mindestens genauso luftarm wie der Mann, der sie gerade wortwörtlich auf Händen trug.
      Zumindest bis er sie einen Augenblick später wieder auf die Füße stellte und scheinbar an der Jeans verzweifelte. Ja, Röhrenjeans waren ein Graus für jeden Mann. Ember schenkte dem Rogue einen kokett anmutenden Blick von unten, als sie zu ihm aufsah und kurz überlegte, inwiefern sie seinem Kommando nachkam. Sie schob ihn an seiner brennenden Brust mit der flachen Hand zurück, um ein wenig mehr Handlungsraum zu bekommen und schritt an ihm vorbei. Während sie zum Bett hinüber schritt, öffnete sie den Knopf und den Hosenstall, nahm Platz an der Bettkante und begann mit genau der gleichen Ruhe wie zuvor den Stoff gemächlich über ihre Hüften hinab zu schieben. Danach schälte sie erst ein Bein heraus, danach das zweite und warf die Hose hinüber zum Stuhl. Im Gegensatz zum letzten Mal entkleidete sie sich nicht vollständig, sondern streckte die Arme nach hinten gestützt und präsentierte somit unverholen ihren Körper. In diesem Licht sah man noch Schatten der blauen Flecken, die sich nach dem Unfall überall an ihrem Körper gebildet hatten. Die Heilkundigen hatten sie bis auf jene Schatten reduzieren können. Ihre Beine waren lang nach vorn, weg vom Bett, gestreckt und an den Knöcheln übereinander geschlagen.
      Ein Blick voller Begierde richtete sich auf August. "Du möchtest also nicht ein wenig selbst auspacken? Jaaah, ich weiß, du kennst das schon... Aber ich hab das hin und wieder ganz gerne."

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    • "Ja, ich verbringe meine Freizeit damit, gerne Dinge zu definieren", flüsterte er ihr ins Ohr, ehe er dem sanften Druck ihrer Hand nachgab und sich zwei Schritte zurückzog.
      Selbst gehen konnte diese Frau so lasziv, dass er nicht wusste, auf welches Körperteil er zuerst schauen sollte, als sie an ihm vorbei zog und die Spur von Feuer von seiner Haut abbrannte. Beinahe hektisch löste er den Knopf seiner Hose und wie ein Patronengurt in einem schlechten Western fiel diese zu Boden und er stieg nur noch in Unterwäsche bekleidet aus den Beinen heraus.
      Gleichsam nahm er den Stuhl, den Ember vorhin genutzt hatte und stellte ihn schamlos vor das Bett, um sich darauf zu platzieren und ihr dabei zuzusehen, wie sie sich aus diesem nervigen Stück Stoff schälte. Sicherlich fielen ihm die Flecken auf und der wissenschaftliche Teil in ihm wollte diese untersuchen.
      Jedoch war es das ewige Spiel zwischen Herz und Kopf. Nur, dass das Blut an gänzlich anderer Stelle war. Es war sichtlich unübersehbar, dass Ember sich das Vorspiel zumindest für seine Seite beinahe schenken konnte, auch wenn er ungerne darauf verzichtete.
      Er erhob sich just bevor sie die Hose zum Stuhl warf und platzierte diese darauf, ehe er näher kam und sie ansah. Und beinahe hätte man etwas Tieferes in seinem Blick bemerken können, wenngleich es nur eine Sekunde lang in den hellen Augen aufblitzte, als er die Brille auszog und auf die kleine Kommode legte.
      Schweigsam lächelte er sie an, als er sich auf Knien auf das Bett niederließ und ihre Beine mit seiner Hüfte teilte. Seine Hand fuhr beinahe zufällig die Rundung ihrer Hüfte nach oben nach, ehe er den BH streifte, während er sich zu einem Kuss niederließ. Gleichsam fuhr dieselbe Hand unter ihren Rücken und trennte mit einer beinahe beiläufigen Bewegung der Finger den BH auf, als habe er nie etwas anderes getan. Beinahe elegant, wenn er nicht so eckig aufgrund diverser Aktivitäten in der Nacht vorher bewegen würde, schwang er sich zwischen ihren Beinen hervor um sich neben sie zu platzieren.
      Die andere Hand fuhr zart mit dem Finger über den Bund der Unterhose, die sie trug und wunderte sich immer wieder, wie weich Haut eigentlich sein konnte. Und sicherlich, die Begierde kam dabei nicht wirklich zu kurz, aber August nahm sich Zeit und genoss das Gefühl der Wärme unter seinen Fingern, ehe er mit den Fingern unter den Bund der Hose schlüpfte und beinahe gierig nach unten drückte.

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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NicolasDarkwood ()

    • Ob Ember es wollte oder nicht; August hatte bereits einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen. Ihn jetzt in Unterwäsche zu sehen schien wider seiner Natur zu sein und hätte sie beinahe ein Auflachen gekostet. Stattdessen biss sie sich auf die Lippen, ließ ihn die Brille beiseite legen und zu ihr aufschließen. Ihre Augen waren bereits ab dem Moment geschlossen wo sie seine Hand an ihrer Hüfte spüren konnte und atmete einmal tief ein bevor August sie küsste.
      Der Kuss von vorhin war stürmischer Natur gewesen. Wild und bedeutungsschwanger für das, was sie noch erwarten könnte. Dieser hier war anders, weicher, sanfter. Als würden Embers Lippen das Gefühl übertragen, welches seine Fingerspitzen auf ihrer Haut erzeugten. Dann befreite er ihren Oberkörper aus dem modernen Korsett der Frau und schon einen Augenblick später hatten sich die Arme der Frau ihren Weg zwischen den Trägern hindurch gesucht und sich vollends von dem dekorativen Stoff getrennt. Als August plötzlich zwischen ihren Beinen verschwand, schlug sie die Lider auf und hätte fast nach ihm gelangt. Jedoch schenkte sie sich diese Geste, kaum waren die Finger seiner anderen Hand wieder an ihrem Leib und machten sich daran, das verbliebene Kleidungsstück zu entfernen.
      Ein dezentes Lächeln umspielte Embers Lippen kurz bevor sich sich entschied, dem Mann zu helfen und das Becken etwas anzuheben. Wie vorhin befreite sie erst ein Bein, dann das andere. Danach nahm sie entschlossen seine Hände in ihre und schob sie von sich weg. In einer fließenden Bewegung stand die Ermittlerin auf und wandte sich dem Zauberer in ihrem geliehenen Bett zu.
      "Keine Sorge. Dieses Mal stoß ich dich nicht von der Kante", spottete sie und genoß den Anblick, wie sich bereits seine Augen an ihr zu vergehen suchten. Blicke konnten etwas wunderbares sein wenn man wusste, wie man sie einzusetzen hatte.
      Beherzt griff Ember an den Bund von Augusts Unterwäsche und zog den Stoff in der altbekannten Seelenruhe über seine Beine nach unten. Was nach außen hin entspannt erschien erwies sich als völliger Kontrast zu ihrem Innenleben. Die Vorfreude, dass sie beide dieses Mal die Zeit und den Raum hatten, sich völlig aufeinander einzulassen war bereits besser als die Erinnerung an ihr gemeinsames erstes Mal. Das zwar geprägt war von Lust und Wildheit, aber jeglicher emotionalen Tiefe fehlte. Doch das hier, so empfand es zumindest die Detective, hatte eine andere Tragweite, ungeachtet der Umstände, die hier in diesem Moment keine Rolle zu spielen hatte.
      Ember stolzierte beinahe feierlich zu ihren restlichen Klamotten hinüber, um Augusts Wäsche oben auf zu legen. Viel mehr Zeit zu schinden hielt sie schließlich doch nicht mehr aus und so kam sie deutlich schneller zu ihm zurück. Pirschte sich wie eine Raubkatze über seinen Körper hinauf bis sie seinen mit ihrem bedecken konnte. Vermutlich würde er ihren rasanten Pulsschlag selbst durch ihre Brust fühlen können, wie ihre Glieder bereits jetzt leicht erbebten als sie ihre Ellbogen neben seinem Kopf in der Matratze vergrub und kurz über Augusts Unterlippe leckte bevor sie sich einen heißen Kuss von ihm holte.
      Dann richtete sie sich auf, korrigierte ihren Sitz bis sie breitbeinig auf seinen Oberschenkeln saß. Ihre Haare waren ein heiloses Chaos, die Augen glitzerten wild, sprachen Bände ohne auch nur ein einziges Wort zu verlieren. Er durfte sie ansehen, sollte sie so sehen. Sollte sehen, was er mit ihr anstellte.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Es heißt, wenn Wut und Sehnsucht miteinander tanzen, entsteht die Liebe auf einem Scheideweg.
      Es war ein alter Spruch, der August in den Sinn kam, als er mit hungrigen Augen zu Ember sah, die sich grazil wie eine Tänzerin zu ihm bewegte. Alleine diese Bewegung war so hypnotisch, dass er nicht einmal die Zeit fand, auf ihre Anmerkung zu antworten, sondern sie mit einem schwachen Grinsen quittierte.
      Gott, war sie schon immer so heiß gewesen? Vermutlich ja, aber das letzte Mal hatte es sein Hirn nicht wirklich zugelassen, tiefere Erregung zu spüren. Doch dieses Mal fühlte er, dass sein Körper sich nach ihrem verzehrte, jeden Muskel anspannte und beinahe jede Extremität zu kribbeln begann.
      Gott, er wollte sie berühren, sie nehmen, sie besitzen, sie...
      Halt an dich, du Dummkopf!, mahnte er sich selbst und verlor beinahe doch die Kontrolle über sich, als sie sich an ihn heranpirschte und wie eine Decke über ihn legte.
      August konnte nichts anders, als hypnotisiert in ihre Augen zu sehen und das Dunkel darin zu suchen. Zwecklos, dachte er. Er fand nichts Dunkles in einer hellen Seele. Was würde wohl sie finden? Würde sie die Lüge finden, die ihn begleitete? Würde sie die Empfindungen sehen, die er von sich stieß, wieder und wieder?
      Als sich Embers Haut auf seine schon bemerkte er das heillose Brennen, dass ihn erfasste und ihn herum riss. Das Blut schoss in seine südlichen Kriegsregionen und ließen sämtliche Muskeln und Körper anspannen und anschwellen, als seien diese noch nicht für alle Schandtaten bereit. Weit gefehlt. August fühlte sich, als würde er gleich über sie herfallen.
      Ihr Kuss schmeckte heiß und beinahe hatte er das Gefühl, der Schwindel setzte ihm zu, als er über ihren Rücken fuhr und sie ansah, als sie sich aufrichtete.
      Seine Hand legte sich auf ihre Brust und ihr Brustbein und fuhr in einer langsamen Bewegung hinunter, die Wärme ihres Schritts suchend, während er gleichsam versuchte, seine eigene Hüfte in Position zu bringen. Es hatte keinen Sinn auf eine Erlaubnis zu hoffen oder zu warten.
      August wollte sie. Seit dem ersten Mal vielleicht schon. Und er wollte sie jetzt.
      Also fragte er nicht, als seine Hand die feuchte Süße erkundeten, die sich ihm an ihrem Unterkörper darbot während er mit seinen Augen schamlos das Wunderland absuchte, das er sich zu nehmen gedachte.
      Eine gefühlte Ewigkeit später, als er seine Finger nicht mehr vor Hitze spüren konnte, zog er sie aus ihr hinaus und richtete sich auf die Ellenbogen auf. Dies war der letzte Raumverzug, den er brauchte. Es war dieses Mal einfacher als gedacht. Beinahe willentlich rutschte er regelrecht in sie hinein und genoß das Gefühl der plötzlichen Wärme um seine Mitte.
      Gott, das würde eine lange Nacht. Eine verdammt lange Nacht.

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    • Ein ungeniertes Lächeln umspielte Embers Lippen als sich eine raue Hand an ihr Brustbein legte, hinab über ihren Bauch wanderte und schließlich zwischen ihren Beinen verschwand. Die unglaubliche Nervosität, die sie zwangsläufig bei jedem ersten Mal mit einem Fremden durchlief, war nun mehr nicht existent. Was sie damals mit Selbstsicherheit makellos überspielt hatte, war einem Vertrauen, einer Offenheit gewichen wie sie sie schon lange nicht mehr erlebt hatte.
      Ihre Lider schlossen sich von ganz allein während sie sich nur auf das konzentrierte, was sie gerade spürte. Wie schon beim letzten Mal wusste August ganz genau, wo er sie zu berühren hatte, um auch den letzten Quadratzentimeter ihrer Haut mit einer Gänsehaut zu übersähen. Ewigkeiten hätten sie in diesem Gefühl zergehen können. Abermals machte der Rogue ihr einen Strich durch die Rechnung, indem er seine Finger wieder aus ihr zog und sie zwang, ihre Augen zu öffnen.
      Ember war sich nicht sicher, ob es an ihrem verklärten Blick lag, aber der Ausdruck, der nun in den Augen des Mannes unter ihr lag, wirkte anders. Anders wie zu jedem Zeitpunkt ihrer Bekanntschaft, selbst anders als zu jeder Sekunde während ihrer ersten gemeinsamen Nacht. Viel darüber sinnieren konnte die Frau jedoch nicht, da er sich mit seinen Ellbogen aufrichtete und sie beide in genau die richtige Haltung brachte, um wie durch Fügung sich mit ihr zu verbinden. Ihre Hände schossen haltsuchend zu seinen Schultern, ihre Finger gruben sich in sein Fleisch. Da hatte sie wieder die Bestätigung: Das bisschen Gummi veränderte sehr wohl das Gefühl.
      "Schade.... Hab' gedacht, ich krieg dich eher aus der Reserve", hauchte Ember gegen Augusts Lippen und erstickte eine sofortige Antwort in einem Kuss.
      Langsam, viel zu zäh und träge, hob sie ihre Hüfte an und ließ sich langsam wieder sinken. Dabei fuhren ihre Hände über seine Schultern die Oberarme hinab, sprangen über auf seine Seiten und verharrten dort auf den Namen, die sich über seinen Rippenbogen zogen. Als wäre es ein offenes Statement, dass sie diese Leute, diese Namen, jetzt gerade am liebsten aus der Existenz verbannen würde.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Eine Antwort, ein gesprochenes Wort. Vielleicht sogar ein Satz. Nichts von alledem machte Sinn in der Sekunde, wo die Frau auf seinen Lenden sich zu bewegen begann. Viel zu langsam, wie durch zähen Teer watend sanken ihre Körper zusammen und brachten erregende Schauer über seinen Körper. Mit jedem Mal wo sie sich ihm entgegen wölbte durchfuhr ihn eine Gänsehaut als er das Lächeln auf seinen Lippen nicht mehr verstecken mochte.
      Zwischen ihren Küssen, die haltsuchend in der Ewigkeit zwischen ihren Körpern verharrten, fuhren seine Hände zu ihrem Gesäß. Es war genug der Schonung, dachte er, während er sich zuvor ein Kissen unter den Kopf gelegt hatte. Es wurde Zeit für den Spaß dieser Nacht. Griffig wie bereits bei ihrem ersten Male zusammen fuhren seine Hände ihre wohlgeformte Kehrseite entlang und ertasteten die durchtrainierten Oberschenkel und den Hintern, der sich ihm wie ein Stück Fleisch darbot. Und welch Mann wäre er, wenn er dieser Versuchung nicht erläge?
      Schweigsam griff er beherzt keuchend zu und zog sie ruckartiger zu sich, ihre Schambeine aneinander stoßend. Wieder und wieder, schneller und schneller, als sei der Rhythmus nur ein Werkzeug versüßender Qualen, die er ihr bereiten wollte.
      "Kriegst du", flüsterte er vor ihrem Gesicht und erlag der Versuchung und dem Mahnmal, es ruhig angehen zu lassen.
      Mit jeder Sekunde ihres Liebesspiels wurde der Rhythmus, den seine Hände vorgaben, härter und wilder, als würden sie sich nicht mehr ekstatischen Freuden hingeben, sondern vielmehr versuchen, schnellstmöglich an das Ziel ihrer Begierde zu kommen.
      Und doch...
      Seiner Art entsprechend und nach einer gefühlten Ewigkeit des Rausches, die sich ihm bot, erhob er seine Hüfte ein letztes Mal und legte seine Hand zärtlich an die Seite ihres Oberschenkels, ehe er sie beinahe zärtlich herumdrehte, um ihr Liebesspiel auf den Kopf zu stellen. Nun war er es, der den Rhythmus von vornherein vorgab, als er ihre Knöchel umfasste, um ihren Beinen in der Luft Halt zu geben. Nunmehr waren es nicht mehr Stöße der Begierde oder gleichsamen Zärtlichkeit. Dies hier erinnerte wieder an die erste Nacht zusammen, obgleich die Blicke die sie sich zuwarfen, anders waren.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Die tastenden Hände an ihrem Hintern kannte Ember nur allzu gut. Es musste nicht ein einziges Wort fallen oder eine Andeutung im Raum stehen damit sie wusste, dass ihr Tempo für den Mann unter ihr viel zu sanft war. Aber genau das war es gewesen, was sie bezwecken wollte. Den Rogue solange zu kitzeln bis er nachgab. Folglich rechnete die Ermittlerin bereits mit dem rasanten Rhythmus, den er nun anschlug. Allerdings kam sie nun nicht mehr dazu, ihn weiterhin zu küssen aus Angst, ihr ginge die Luft vollständig aus. Hier und da stemmte sie sich gegen seinen Griff, protestierte stumm und musste sich dennoch geschlagen geben. Fühlen, wie der kräftigere Mann kurzen Prozess machte und sie sich doch eingestehen musste, dass sie keinen ernsthaften Widerstand an den Tag legte.
      Was zu Beginn noch eine Vorfreude, ein warmes Gefühl in Embers Inneren gewesen war, enzündete sich zu einem Lauffeuer, dass ihren gesamten Körper in Brand zu stecken schien. Jede Bewegung schien einen Funken hinzuzufügen, eine weitere Flammenzunge, die sich durch die Zellen schlug. Trotzdem - sie war noch weit weg von ihrem Ziel und liebte es.
      Schließlich hielt August ein und gewährte Ember fast, ihren Sitz etwas zu optimieren. Die zärtliche Berührung an ihrem Oberschenkel, der konstant leicht zu zittern begonnen hatte, rückten sie wieder ein wenig in die Realität und bescherten ihr einen geklärteren Blick auf August. Ohne Vorwarnung drehte er sie herum, tauschte ihre Positionen und hatte nun eine Frau unter sich, die mit vor Erwartung glitzernden Augen zu ihm aufsah. Für einen kurzen Moment blitzte ihre erste gemeinsame Nacht vor ihrem geistigen Auge auf. Fast schon schockiert bemerkte sie den völlig anderen Ausdruck in den Augen des Rogues, die nichts mehr aus der damaligen Nacht vorwiesen. Embers Lippen teilten sich bereits, doch waren es nur Laute, die ihr über die Lippen kamen, kaum fing er an sich zu bewegen. Einmal kurz drückte sie den Rücken durch, spürte seinen Griff an ihren Knöcheln und die Unfähigkeit, ihm auch nur irgendwie entgegen zu kommen. Also knüllte sie die Bettdecke links und rechts von ihr in ihren Händen zu Fäusten, jedoch nur für ein paar Stöße lang. Dann entspannte sich ihr Rücken, ihre Hände wieder. Das silbergraue Haar lag ausgebreitet um ihren Kopf während ihr Blick den seinen suchte. Ihre Gedankenwelt war wie leergefegt als sie den hageren und durchaus geschundenen Mann nackt so vor sich stehen sah, sich einbildete, bereits einen Glanz Schweiß auf seiner Haut erkennen zu können. Obzwar sie nicht denken konnte, des Fühlens war sie durchaus mächtig. Und irgendetwas schwebte da in der Luft, was nicht nur mit dem Sex zusammenhing.
      Ember hatte ein wenig Mühe, sich gegen die Schwerkraft aufzuraffen und ihn an seinen Schultern zu packen.
      "Komm zu mir", bat sie ihn, woraufhin sie ihn zu sich ziehen konnte nachdem er ihre Knöchel freigegeben hatte.
      Erst als sie ihre Arme um seinen Körper schließen konnte, seine Brust schwer auf ihrer spürte bemerkte sie, dass sie doch eine innere Unruhe gehabt hatte. Die zu verpuffen schien, als sie seine Körperwärme spürte, die Weichheit seiner Lippen und ihren stoßweisen Atem weil keiner von ihnen mit der Bewegung aufgehört hatte. Nun jedoch konnte sie ihre Beine um seine Hüfte schlingen und immerhin ein wenig verhindern, dass er sich weiter von ihr entzog als unbedingt nötig. Allerdings federte das Bett unglaublich und nahm sowieso einiges von der Härte, wie sie sie damals auf dem Boden ihrer Wohnung gehabt hatten.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Unsicherheit hielt sich mit Sicherheit länger als Sicherheit.
      Soviel konnte August feststellen, während er die federnden Stöße ihres Liebesspiels genoß und gierig wie neugierig zusah, wie sie ihren Rücken durchbog und scheinbar von einer ersten Welle hinfort gerissen wurde. Es wäre gelogen gewesen, zu behaupten, dass er selbst der Klippe näher war als gedacht. Er sah sie kommen, in einiger Weite, aber dennoch: das Ziel war sichtbar.
      Jedoch konnte August erst die Erfüllung finden, die er suchte, als sie darum bat, dass er zu ihr kam. Ihre lodernde Haut auf seiner verschwitzten Körperhaut wirkte wie ein Ableiter der Energie, die ihn durchfuhr und er bemerkte, wie die Aura, die er mühsam unter Kontrolle hielt, sich entlud und den Raum für eine Sekunde drückend einnahm. Als heiße sie gut, was er tat.
      Wenn er ehrlich war, bemerkte er gar nicht, wie der Höhepunkt über ihn hinweg rauschte. Erst als sein Körper sich beinahe wie von selbst katzengleich aufbäumte wurde ihm klar, was hier geschehen war.
      Noch während er auf ihr lag. Brust an Brust, ihren Herzschlag spürend, sah er ihr in die Augen und fand dort das Meer, was er gesucht hatte. Rauschende Wellen glückseliger Ekstase rauschten über ihn fort und machten es unmöglich, das Zucken seines Unterleibs zu unterbrechen, während er die Berührung ihrer Schenkel genoss, die sie an sich drückten.
      "Verdammt..."; flüsterte er und begann leise zu schmunzeln.
      Das längere Haar hing ihm verschwitzt ins Gesicht und beinahe war ihm zum LAchen zumute, als er das erste Mal seine Aura wieder unter Kontrolle zwang.
      "Jetzt haben wir den Salat...", flüsterte er und bewegte sich keinen ZEntimeter von ihr herunter. "Jetzt hast du deine Affäre..."
      Erst nach einer Weile des Genusses stemmte er sich hinauf und rollte sich etwas von ihr hinunter, um neben ihr zu Liegen zu kommen. Freilich, die Betten waren bequem aber er legte einen Arm über die Augen und genoss für eine Sekunde die Schwärze und das Keuchen ihrer Lungen.
      Ein guter Anfang.

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    • Das Einzige, das Ember als den Kontrollverlust von August über seine eigene Aura wahrnahm war vielleicht ein veränderter Luftdruck und ein seltsames Gefühl, das sich wie eine Welle über sie hinweg bewegte. Womöglich lag es daran, dass sie das Armband von Heyden noch trug, doch an einen anderen Mann verschwendete die Frau jetzt keinen einzigen Gedanken.
      Seine Körperreaktion verriet, dass er seinen Höhepunkt gerade erreicht hatte, obwohl sie selbst an ihrem eigenen noch nicht angekommen war. Das Zucken, das sie in ihrem Unterleib fühlte, war allerdings unverkennlich. Doch sie beschwerte sich nicht. Immerhin hatte er ihr eine Nacht versprochen und nicht eine einzige Runde. Stattdessen verlor sich Ember in Augusts Augen, die so menschlich wirkten wie noch nie zuvor.
      Seine Stimme rumpelte in seinem Brustkorb und sorgte dafür, dass Ember den Mann endlich aus ihrer Umklammerung entließ. Ihre Beine streckten sich lang aus, der linke Arm fiel auf das Bett. Mit der rechten Hand strich sie ihm großflächig die Haare aus dem Gesicht, die regelrecht nach einer Dusche zu schreien begannen.
      "An diesem Salat sind zwei Menschen beteiligt", bemerkte sie, erwiderte das Schmunzeln, das sie in seinen Worten vermutete und begann, ihm sanft den Rücken auf und ab zu streichen. "Aber ganz ehrlich: Es ist mir egal. Ich finde diese Vorschrift sowieso lachhaft. Wenn es danach ging, dann dürfte auch Kollegen untereinander keine Beziehung führen. Trübt das objektive Handlungsvermögen."
      Außerdem kannte Ember einige Kollegen, denen sie dann den schwarzen Peter zuschieben konnte. Die zwar vertuschten, dass sie eine Beziehung führten, aber den Umstand schamlos zu ihrem Vorteil ausnutzten.
      Irgendwann kam Regung in Augusts Leib und er rollte sich von ihr herunter. Als er neben ihr auf dem Rücken zum liegen kam und einen Arm über die Augen legte, machten sich Zweifel in Ember breit. Wie ein kleiner krankhafter Keim, der zu Unkraut wuchs und sich schlecht ausreißen ließ.
      "Bereust du es?", fragte sie schlussendlich leise nachdem sie sich auf die Seite gedreht und den Kopf mit einer Hand seitlich abgestützt hatte.
      Ihre Augen waren hellwach während sie dem Rogue dabei zusah, wie er seine Lungen mit Luft füllte und den Brustkorb dazu hob und wieder senkte. Sie selbst war schneller wieder bei Atem, das war jedoch ihrer Position geschuldet gewesen.
      Nach einem Moment schob Ember hinterher: "Ich nämlich nicht. Ich hab' dich wissentlich verführt und genauso wissentlich bestehe ich auf den Rest der Nacht und nicht nur dieses eine Mal."
      Sie wartete nicht auf eine Antwort als sie sich vorsichtig erhob und das Badezimmer ansteuerte. Nur weil sie praktisch direkt hätte weitermachen können, traf das noch lange nicht auf August zu. Er würde vermutlich eine Weile benötigen und in der Zwischenzeit würde sie sich etwas frischmachen können. Vorteil an diesen Etablissements war, dass sie vom Badezimmer nicht unglaublich laut schreien musste, damit er sie vom Bett aus noch hören konnte.
      Mit einem Seufzen setzte sich Ember auf die Toilette und ließ den Blick hinüber zur Dusche wandern. Der Zug war wortwörtlich abgefahren, also würde sie nun alles mitnehmen, was noch ging. Zumal sie davon ausging, dass Samstagabend die Welt nicht mehr so aussehen würde, wie sie sie kannte. Sofern sie selbst noch lebte.
      "Wie viel Zeit zum Regenerieren brauchst du? Im Moment steht es Eins zu Null für dich, ich würde auch noch gern zum Zuge kommen", spottete Ember mit einem breiten Grinsen auf den Lippen während sie so darüber nachdachte, wie sie die Dusche am besten nutzen könnten.

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Für eine ganze Weile lag der Rogue auf dem Rücken und genoß die Erschöpfung und Muskelstarren seines Körpers. Nichts war schöner als ein Höhepunkt, wenn dieser auch noch Spaß machte. Vergessen all die Stelldichein mit den Mädchen oder anderer Damen. Immerhin war es schön zu wissen, dass sie nicht direkt aufsprang und sich...
      Und weg war sie.
      Er hatte nicht einmal die Chance auch nur für eine Antwort nach Luft zu schnappen. Aber hatte er auch eine Antwort? Bereute er es? Dies alles hier?
      Wohl eher nicht. August genoß die Nähe, das Gefühl zwischen ihnen, das keiner Benennung bedurfte. Kein Label würde darauf passen. Und dennoch musste er grinsen als sie einfach ins Bad verschwand. Erneut vor der Antwort davon laufend. Als habe sie Angst, dass ihre Gefühle nicht erwidert würden.
      Schweigsam trat er nach einigen Minuten aus dem Bett und ging ins Badezimmer, wo er sie nackt wie eine Statue von Milo vorfand und vor eine Sekunde einen Kloß seine Kehle hinab würgen musste. Ihre abschließende Frage beanwortete sich von alleine, denn sein Körper hatte sich beim Anblick ihres nackten Körpers gerade dazu entschlossen, den Blutfluss umzuleiten.
      Seine Erregung blieb also unübersehbar der Elefant im Raum.
      "Ich glaube, nicht eine Sekunde mehr", murmelte er und kratzte sich am Kopf während er das Bad betrat.
      Gut, die Toilette tötete ein wenig das erregende Bild, aber diese Präsenz machte das wett.
      "Ich bereue nicht eine scheiß Sekunde", flüsterte er und kam langsam zu ihr.
      Sachte ging er in die Knie und legte seine Hände auf ihre Knie. Anschließend sah er ihr eine ganze Weile grinsend ins Gesicht.
      "Hättest du nicht gedacht, wie?"
      August wartete diesmal die Antwort nicht ab, sondern preschte vor wie ein Raubtier, das seine Beute erreichte und stahl ihr einen Kuss von den Lippen. Wild und unbeherrscht drängte er sich ihr regelrecht auf als verlange er Platz in ihrem Leben.

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    • Irgendwie hatte der Mann so eine Gewohnheit an sich, ihr scheinbar immer ins Bad zu folgen. So auch nun, was Ember dazu verleitete, die Nase zu rümpfen und kurz mit sich haderte, wie sie nun reagieren sollte. Abwarten? Ihn rausschmeißen? Aufstehen? Zu viele Optionen kamen ihr in den Sinn, die August egalisierte indem er einfach nur so ungeniert wie sie zuvor im Türrahmen stand und ihr Blick ganz automatisch eine Etage tiefer wanderte.
      "Ganz offensichtlich", bestätigte sie den Rogue und sah dabei zu wie er zu ihr herüber kam und in die Knie vor ihr ging.
      Hätte er nun behauptet, doch etwas zu bereuen, hätte Ember den Zauberer wohl geschlagen. Mit der flachen Hand mitten ins Gesicht damit es richtig schepperte. So allerdings nahm er ihr diesen Wind aus den Segeln und sorgte stattdessen dafür, dass sich ihr festgefrorenes Grinsen aufweichte und eine sanfte Note bekam. Der offensichtliche Beweis dafür, dass sie sich über diese Worte wahrlich freute.
      Ewigkeiten lang hätte sie ihm weiter ins Gesicht schauen können bei diesem Grinsen, das so weit weg von seiner üblichen Fassade war, dass sie in jedem Winkel seines Gesichtes noch etwas Neues zu entdecken schien. Wie sich seine Mundwinkel schief verzogen, die dünne Haut am Rande seiner Augen sich kräuselte und die Augenbrauen ein ganz bestimmtes Stück nur nach oben hüpften. Und diese Augen, die nichts mehr von der Kälte oder dem Zorn hatten, wie sie sie so oft bei ihm gesehen hatte.
      Bevor sie allerdings auch nur einen dieser Gedanken äußern konnte, stürzte er sich regelrecht auf sie. Den ersten Kuss bekam sie auch noch halbwegs normal zustande, alles andere danach konnte man beim besten Willen nicht so nennen. Aus einem erstickten Kichern wurde ein Lachen, als sie August von sich schob und ihn verwegen durch ihre Haarsträhnen hindurch anfunkelte.
      "Wärst du so gütig und lässt mich wenigstens von meinem Thron aufstehen?", fragte sie noch immer lachend und bedeutete ihm, auch den Blick abzuwenden bis sie wenigstens die Spülung betätigt hatte.
      Als dem so war, strich sich Ember noch alle Haare aus dem Gesicht und musterte kurz Augusts Rücken. Es dauerte nicht einen Wimpernschlag, da drückte sie sich von hinten an den größeren Mann und schlang die Arme um seinen Torso. Einen Moment lang gewährte sich sich, seinen Geruch einzuatmen ehe sie ihre Händen seinen Bauch abwärts schickte und blind nach seiner Erregung fühlte. Als ihre Fingerspitzen ihn fanden, ließ sie sie allein durch Tasten ein Bild in ihrem Geiste zeichnen.
      "Wie könntest du auch nur Sex mit einer schönen Frau bereuen?", säuselte sie hinter seinem Rücken, "welchen Ort machen wir als nächstes unsicher?"

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Nächtliches Weiß.
      August fing sich selbst in dem Moment wieder, wo sie den Kuss beinahe gewaltsam kichernd löste und er sich räusperte. Gleichsam kichernd drehte er sich um und bewegte sich zwei Schritte vom Porzellanthron fort. Die Kälte der Fliesen unter seinen Füßen erdete ihn auch wenn diese Erdung nur von kurzer Dauer war.
      "Aber immer", grinste er.
      Das Gefühl ihres Körpers an seinem Rücken löste für einen Moment lang einen Muskelkrampf bei ihm aus. Nicht dass er die Weichheit ihres Körpers bereits vergessen hatte, aber irgendwie ließ es ihn nicht los, dass dies wohl eines der perfektesten Gefühle aller Zeiten war. Warum hatte er eigentlich so eine biestige Freude daran?
      August fühlte sich komisch, wissend, dass er viele Geheimnisse mit sich trug. WIssend, dass die Welt alsbald nicht mehr dieselbe sein würde. Und ein Gefühl der Einsamkeit machte sich in ihm breit.
      Das Gefühl wurde hinfort gespült als er die Hände um sich bemerkte, die sich erforschend um seine Körpermitte wandten. Nun, auch wenn Diplomatie nicht Embers Stärke war, so war Überzeugung sicherlich eine davon.
      Grinsend griff er blind mit der Hand nach hinten und fuhr über ihren Bauch.
      "Du sprachst von der Dusche...Also warum von dem Plan abweichen?"
      Grinsend drehte er sich zu ihr um und schob sie weiter in Richtung des anderen Porzellans, das sie bereits unheilsschwanger erwartete.

      Der nächste Morgen - 8:56 Uhr

      August wusste nicht mehr, wie oft sie sich geliebt hatten.
      Wenn er ehrlich war, wusste er nicht einmal, ob er noch Gefühl in seinen Extremitäten besaß, als sie nach Stunden der Liebkosung in den Schlaf gesunken waren. Und doch war es ihm selbst nach einer Nacht der völligen Erschöpfung nicht vergönnt, mehr als ein paar Stunden zu schlafen. Seufzend öffnete er mit flatternden Lidern seine Augen und wunderte sich über die veränderte Decke.
      Ha, sie hatte es nicht mehr geschafft, ihn hinaus zu werfen. Auch wenn sie es bestimmt nicht mal gewollt hätte. August musste grinsen während er sich über das Gesicht strich und nach links zu der schlafenden Schönheit sah.
      Wenn dies alles nur eine Zukunft hätte...
      Für einen Moment war da wieder die Einsamkeit von gestern. Aber ihre Welten waren zweierlei Medaillenblatt. Er war das Böse, sie das reine Gute. Wenn man es denn stilisieren wollte. Und er nicht mehr als ein Schatten dessen, was er sein könnte. August lag noch immer nackt auf dem Rücken und sah an die Decke. Er machte sich nicht einmal die Mühe, seinen Körper zu bedecken. Es gab genug in dieser Nacht was sie miteinander geteilt hatten. Da würde dies keinen Unterschied machen.
      Und doch war der Gedanke an den kommenden Tag allgegenwärtig. Er musste einen Weg finden, den Handel des Sharokh zu stören. Auch wenn er selbst allzu gut wusste, dass dies beinahe unmöglich war. Sollte er Shawn übergeben, um die Menschheit zu retten?
      Seufzend strich er Ember über die Stirn und eine Strähne aus dem friedlichen Gesicht.
      "Wünschte, wir wären uns eher begegnet...", flüsterte er und harrte der Dinge des Morgens.

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    • Der nächste Morgen - Uhrzeit unbekannt

      Embers Körper war einfach taub geworden. Die ganze Nacht war in ihrer Erinnerung ein Haufen an Emotionen, Gefühlen und nackter Körper gewesen, die sie irgendwann nicht mehr voneinander hatte trennen können. Gefühlt nicht einen Quadratmeter dieses Zimmers und des Bades hatte nicht ihnen gehört und es wunderte sie allen Ernstes, dass sie beide so lange tatsächlich durchhielten.
      Irgendwann waren sie beide unter der Decke auf dem Bett einfach liegen geblieben und haben sich der Weichheit der Matratze und der Wärme des jeweils anderen hingegeben. So war auch Ember schlussendlich an Augusts Brust einfach dahingedämmert und hatte nur noch müde gelallt: "Wehe du bist weg, wenn ich wach werd'."
      Ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten.
      Während der Nacht hatte sich Ember von August wegbewegt, sich selbst in der Decke eingewickelt und befand sich in Embryonalstellung, als August als Erster wach wurde. Sie hingegen schlief seelig weiter, das Gesicht in völliger Entspannung in das Kopfkissen geknautscht. Sie bekam nicht mal richtig mit wie er ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht strich und etwas flüsterte, das vielleicht eine bedeutsame Reaktion in ihr hervorgerufen hätte.
      Es dauerte fast eine weitere halbe Stunde ehe Leben in den schlafenden Körper kehrte. Ember murrte leise, als sie sich streckte und wieder in ihre Haltung zurückzog wobei ihre Knie an August stießen. Fast augenblicklich riss sie die Augen auf, so als hätte sie etwas zu Tode erschreckt. Kurz darauf musste sie ein paar Mal blinzeln bis ihre Augen endlich richtig funktionieren wollten.
      August lag tatsächlich noch neben hier.
      Fast wären der Ermittlerin ein paar Worte falsch herausgerutscht. Bevor es doch noch passieren konnte, robbte sie näher an den Rogue heran und ignorierte den Fakt, welche Rollen sie beide einnahmen. Welche Aufgaben sich ihnen noch stellen würden oder das summende Handy auf ihrem Nachttisch, das den Erhalt einer Nachricht signalisierte. Oder dass sie es wirklich genoss, ohne Hintergedanken sich bei jemand anderem zu geben, wie man eben war.
      "Sind unsere zwölf Stunden schon um?", fragte Ember leise und lauschte mit geschlossenen Augen einfach nur dem Pulsschlag unter ihrem Ohr. "Ich bin gewillt zu sagen, ich möchte mich hier in dem Zimmer einfach nur einsperren."
      Und nicht daran denken, was für einen Mist ich gebaut habe. Dass morgen die Welt eine andere sein könnte. Dass morgen der erste Teil derjenigen verschwinden könnte, die ich liebe. Oder liebte. Oder lieben könnte. Oder dieses scheiß Handy an die Wand klatschen...
      Ember stöhnte laut genervt auf als sie sich von August wegrollte und das dauersummende Handy vom Nachttisch angelte. Ein Blick auf das Display verriet ihr, dass es bereits halb Zehn war und Heyden sie anrief.
      "Was will der denn jetzt schon...", grummelte sie weiterhin, nahm allerdings ab. "Wenn du mir jetzt nicht sagst, dass du irgendwas zwecks Waffe hast.... Oh."
      Ember verfiel in Schweigen. Stimmte. Sie hatte ihn ja mit der Analyse des Anhanges beauftragt. Da sie ihr Gesicht von August abgewandt hatte, sah er nicht, wie ihr Gesicht sich nachdenklich verzog und sie schließlich auflegte. Dann legte sie es wieder zurück und robbte zurück zu August. Nur noch ein paar Minuten die Realität aussperren.
      "Wenn ich Zeit hab soll ich ins Department kommen. Er will mir irgendwas zeigen..."

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      "I rather trust and regret than doubt and regret"
    • Die Störung ihres Morgens blieb auch bei seinem Gesicht nicht unverwandt hängen. Dennoch quittierte er es mit einem kurzen Grinsen und einem riskanten Blick auf ihre Kehrseite, während er sich seufzend über die Brust kratzte. Es war ein schöner Morgen, verglichen mit den Tausenden, die er allein verbracht hätte. Ja, er gab zu. Manches Mal könnte selbst August sich an derartige Zweisamkeit gewöhnen.
      Auch er nutzte die Gunst der Stunde und sah auf sein Handy während er vor sich hin kicherte.
      "Ja, die Stunden sind rum", murmelte er und öffnete das SMS-Symbol zur Basis des Telefons.
      Anschließend nickte er nur als sie wieder zu ihm robbte und grinste.
      "Dann mach das. Ich denke, dass ich heute ohnehin viel mit Eva zu tun habe. Die Arkana sollten langsam alle nach London kommen."
      Und zumindest den ersten Showdown beginnen. Innerlich fieberte Foremar noch immer vor sich her. Suchte nach Lösungen wie er Shawn nicht übergeben musste, aber je mehr er darüber nachdachte, umso mehr kam er zu diesem Entschluss, der mehr Grausamkeit zeigte, als er wollte.
      Schweigend öffnete er die Nachrichten der Nacht, noch während er zu Ember sprach.
      "Hör zu, ich...Ich glaube wir müssen über gestern Nacht red - "
      August brach ab, als er eine Nachricht las, die ihn beinahe aus dem Bett katapultierte. Sie stammte von Eva.
      'Verschwinde! Sie kommen!'
      Sie?
      "Wir müssen aufstehen, ich glaube, es stimmt etwas nicht!", murmelte er und schwang die Beine aus dem Bett.
      Hastig, beinahe zu hastig warf er sich ein Hemd halb über den Körper und zog eilig eine Hose an, als unten bereits ein großes Gepolter von Stapel gezogen wurde.
      Schreie gellten durch den Flur, dass einem Angst und Bange werden konnte. Auren erfüllten den unteren RAum, er konnte es spüren. Es waren viele. VIelleicht 20?
      "Verdammter Dreck!"; fluchte August und stopfte sein Telefon in die Hosentasche, noch ehe er sich gewahr wurde, was eigentlich los war. Wütend und tobend riss er die TÜr beinahe aus den Angeln, da er vergessen hatte, dass sie verschlossen wurde. Und doch hielt das Holz nicht stand und knickte regelrecht ein, während er auf den Flur hinausstrat und in das Foyer sah.
      Was er sah, rang ihm ein Seufzen über die Lippen und er wurde bleich.
      "AUGUST FOREMAR!", rief eine weibliche STimme hinauf, die er nur zu gut kannte. "SIE STEHEN UNTER DRINGENDEM TATVERDACHT DES MORDES IN 200 FÄLLEN! EIN HAFTBEFEHL WURDE GESTERN NACHT ERLASSEN UND ICH BIN HIER UM IHN ZU VOLLSTRECKEN. ALSO SCHWINGEN SIE IHREN HINTERN HINUNTER. SIE SIND HIERMIT UMSTELLT UND VERHAFTET!"
      August warf einen kurzen Blick in das Schlafzimmer, sah Ember.
      Das konnte nicht...oder doch?
      Dolores trat aus ihrem Gemach auf den Flur und wirkte durch den Wind. Sie blickte verstört zu ihrem Freund legte den Kopf schief.
      "Ich weiß nicht..", murmelte er.
      "NOCH ZEHN SEKUNDEN, DANN STÜRMEN WIR DAS GEBÄUDE!"
      "Ist ja schon gut!", rief er nach unten und starrte wütend in ds Gesicht der Frau, die anstelle Hawthornes in seinem Heiligtum stand.
      Kopfschüttelnd nahm er die Treppe nach unten.


      Spoiler anzeigen
      SMS auf Embers Handy:
      Von Hawthorne, Inhalt: "Machen Sie, dass Sie dort rauskommen!" - Sendezeit: 6.52 Uhr

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    • Es waren die Schreie aus dem unteren Stockwerk, die Ember in die Realität zurückkatapultierten. Nicht die Art, wie August aus dem Bett sprang und sich hastig in Klamotten warf. Nicht der subtile Hinweis, dass etwas im Argen sein konnte. Die Geräusche allerdings kannte sie nur all zu gut aus jahrelanger Erfahrung. Ihr Herz rutschte ihr augenblicklich in die nicht vorhandene Hose als sie Cunninghams Stimme hörte und direkt kalten Hass in sich emporsteigen fühlte. Dann sah plötzlich August zu ihr. Sachte schüttelte sie mit dem Kopf und betete darum, dass er den Schock in ihren Augen sehen würde. Kurz darauf kletterte auch sie aus dem Bett und krallte sich frische Klamotten aus dem mitgebrachten Koffer. Eilig bändigte sie ihre Haare in einen strengen Zopf, da war der Rogue bereits aus ihrem Sichtfeld verschwunden.
      Ember wusste, dass er dem Befehl folgen musste, um nicht noch mehr Stress zu verursachen. Was wiederum bedeutete, dass sie nicht einfach durch die Vordertür verschwinden können würde. Sie brauchte einen anderen Weg und Shawns Autoschlüssel. Eilig packte sie ihr Handy und entdeckte erst jetzt eine SMS von Hawthrone, nach deren Inhalt ihr direkt schlecht wurde. Sonst hatte Ember nie eine Nachricht verpasst, so leicht war ihr Schlaf üblicherweise. Diese Nacht war anders gewesen.
      Leise fluchte sie. Obwohl der Commissioner suspendiert worden war hatte er Informationen erhalten und versucht sie zu warnen. Und sie hatte es verpennt. Woher hatte er diese Informationen? Mit ernster Miene antwortete sie auf seine Nachricht hin: Zu spät. Ich versuche, hier rauszukommen und komme vorbei.
      Ember wartete die sporadischen weiteren fünf Minuten ab bevor sie den Kopf in den Flur steckte. Unten drang immer noch laute Worte an ihr Ohr als sie sich zur Nachbartür machte und energisch dagegen schlug. Nach nicht einmal drei Sekunden riss Shawn die Tür auf und starrte seine Schwester völlig fertig an.
      "Was geht denn da auf einmal ab?"
      "Ich habe keine Ahnung, aber ich muss weg. Gib mir deine Schlüssel."
      "Warte", sagte er, verschwand im dunklen Zimmer und kam nach ein paar Sekunden wieder, um ihr die Schlüssel in die Hand zu drücken. "Mach keinen Scheiß."
      "Ruf mich an, wenn was ist. Ich muss Hawthorne besuchen."
      Damit machte Ember schon wieder kehrt und flitzte zu der Tür, vor der noch immer Dolores leicht fertig stand. Sie hatte keine weitere Zeit zu verlieren wenn sie nicht mit einer Option spielen wollte, die ihr immer weiter in den Sinn rückte.
      "Dolores. Hintertür? Ich muss weg", sagte sie kurzum ud war der alten Frau dankbar, als diese einfach auf eine weitere Tür zeigte und somit die Detective sicher durch ein kleines Treppenhäuschen an die frische Luft beförderte.

      Einige Zeit später parkte Ember Shawns Wagen vor dem beschaulichen Haus der Hawthornes. Nach diesem Besuch würde sie im Präsidum vorbeifahren müssen und schauen, was ihr kleiner findiger Techniker ihr zeigen wollte. Denn begeistert klang er wahrlich nicht am Telefon, als er nicht einmal umreißen wollte, was sich im Anhang befand.
      Bestimmten Schrittes ging Ember zur Haustür und klingelte. Dann würde sie sich mal einen Eindruck vom suspendierten Commissioner holen.

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