Sylea brauche jede einzelne Sekunde wertvolle Zeit, um sich zu aklimatisieren. Der Schmerz war furchtbar, der Anblick von Cain zu viel für ihr geschundenes Herz. Etliche male versuchte sie, ihren Worten eine Stimme zu verleihen, doch scheiterte jedes Mal. Bis die Tür aufgestoßen wurde und die Wächter in die Zelle fluteten.
Die neben ihr knieende Gestalt nahm das Vessel nur am Rande wahr. Noch immer weinte sie bittere Tränen, doch diese rührten eher von dem Anblick, der sich ihr bot. Cain konnte sie nicht einmal mehr ansehen. Er hatte verstanden, dass dieser Überfall nicht war weil sie die Kontrolle verloren hatte. Es war weil Anifuris eigenbestimmt freie Hand gelassen hatte.
Als kräftige Arme sich unter ihren Körper schoben und sie vom Boden aufhoben, strömte endlich Luft wie kaltes Wasser in ihre brennenden Lungen. Nach einigen überstürzten Atemzügen erlangte sie auch endlich ihre Stimme wieder.
"Das wird ein Nachspiel haben, Desraeli." Die Worte drangen so klar an ihr Ohr, dass sofort die Panik wieder in ihr hochkochte.
"Notwehr", flüsterte sie zunächst, nur um dann kräftiger hinterher zu setzen: "Hätte er es nicht getan, wäre ich nicht zur Besinning gekommen." Die Wachen konnten diesesen Punkt natürlich nicht unterschreiben.
So gut es ging bewegte sich Sylea in den fremden Armen, jeder Schritt verdeutlichte ihr, dass es ein Fremder war, der sie gerade in den Armen trug. Sie wollte das nicht. Geplagt zwischen Schmerzen, seelischer Pein und der Angst, dass Cain etwas zustoßen könnte, riss sie das erste Mal mit einer schier unermesslichen Gewalt an dem Stückchen Bewusstsein von Anifuris, das sie spüren konnte.
Sie warf ihm keine Worte entgegen. Und doch war das alte Bewusstsein vollends überrumpelt, als das Mädchen, das keine Ahnung von ihrer eigenen Geschichte hatte, mit einer unfassbaren Macht an ihm riss. Sie wollte nicht ihn - sie wollte seine Fähigkeiten. So unvorbereitet wie der Angriff auf ihn kam, hatte er keinen Moment, sich dagegen zu schützen. Mit einem Ruck hatte sie Zugriff auf seine Fähigkeiten, die sie ohne Umschweife in die Realität umsetzte.
Syleas unkontrollierter Gemütszustand sorgte dafür, dass sie ihren Träger binnen Sekunden ausknockte. Sie wusste nicht, welche Emotion sie gerade gesammelt und dem Mann entgegen geworfen hatte, aber es ließ ihn augenblicklich in die Knie sacken und die Augen verdrehen. Mit einem Aufschrei landete das Bündel an Gliedmaßen auf dem Boden, ein schmerzerfülltes Aufkeuchen war zu hören. Da hatte sich Sylea bereits an der Wand des Ganges aufrichten können. Sie hatte ihre Hände als Stütze an der Wand platziert und das gesunde Bein angewinkelt. Ihr hektischer Blick schoss umher, bis sie Cain in den Griffen eines Wächters sah. Sylea ließ ihre Panik von dem längst angestauten Zorn überfluten, damit sie selbst für das Wachpersonal eine überaus bedrohliche Präsenz erzeugen konnte.
"Lasst ihn los oder ich bring' euern Kollegen um", zischte sie mit einem hasserfüllten Ausdruck, den sie selbst vermutlich nicht erkennen würde. "Nur er fasst mich an und sonst niemand."
Die neben ihr knieende Gestalt nahm das Vessel nur am Rande wahr. Noch immer weinte sie bittere Tränen, doch diese rührten eher von dem Anblick, der sich ihr bot. Cain konnte sie nicht einmal mehr ansehen. Er hatte verstanden, dass dieser Überfall nicht war weil sie die Kontrolle verloren hatte. Es war weil Anifuris eigenbestimmt freie Hand gelassen hatte.
Als kräftige Arme sich unter ihren Körper schoben und sie vom Boden aufhoben, strömte endlich Luft wie kaltes Wasser in ihre brennenden Lungen. Nach einigen überstürzten Atemzügen erlangte sie auch endlich ihre Stimme wieder.
"Das wird ein Nachspiel haben, Desraeli." Die Worte drangen so klar an ihr Ohr, dass sofort die Panik wieder in ihr hochkochte.
"Notwehr", flüsterte sie zunächst, nur um dann kräftiger hinterher zu setzen: "Hätte er es nicht getan, wäre ich nicht zur Besinning gekommen." Die Wachen konnten diesesen Punkt natürlich nicht unterschreiben.
So gut es ging bewegte sich Sylea in den fremden Armen, jeder Schritt verdeutlichte ihr, dass es ein Fremder war, der sie gerade in den Armen trug. Sie wollte das nicht. Geplagt zwischen Schmerzen, seelischer Pein und der Angst, dass Cain etwas zustoßen könnte, riss sie das erste Mal mit einer schier unermesslichen Gewalt an dem Stückchen Bewusstsein von Anifuris, das sie spüren konnte.
Sie warf ihm keine Worte entgegen. Und doch war das alte Bewusstsein vollends überrumpelt, als das Mädchen, das keine Ahnung von ihrer eigenen Geschichte hatte, mit einer unfassbaren Macht an ihm riss. Sie wollte nicht ihn - sie wollte seine Fähigkeiten. So unvorbereitet wie der Angriff auf ihn kam, hatte er keinen Moment, sich dagegen zu schützen. Mit einem Ruck hatte sie Zugriff auf seine Fähigkeiten, die sie ohne Umschweife in die Realität umsetzte.
Syleas unkontrollierter Gemütszustand sorgte dafür, dass sie ihren Träger binnen Sekunden ausknockte. Sie wusste nicht, welche Emotion sie gerade gesammelt und dem Mann entgegen geworfen hatte, aber es ließ ihn augenblicklich in die Knie sacken und die Augen verdrehen. Mit einem Aufschrei landete das Bündel an Gliedmaßen auf dem Boden, ein schmerzerfülltes Aufkeuchen war zu hören. Da hatte sich Sylea bereits an der Wand des Ganges aufrichten können. Sie hatte ihre Hände als Stütze an der Wand platziert und das gesunde Bein angewinkelt. Ihr hektischer Blick schoss umher, bis sie Cain in den Griffen eines Wächters sah. Sylea ließ ihre Panik von dem längst angestauten Zorn überfluten, damit sie selbst für das Wachpersonal eine überaus bedrohliche Präsenz erzeugen konnte.
"Lasst ihn los oder ich bring' euern Kollegen um", zischte sie mit einem hasserfüllten Ausdruck, den sie selbst vermutlich nicht erkennen würde. "Nur er fasst mich an und sonst niemand."