„Wir werden gehen, Ennis.“
Sylea fühlte sich fast wie losgelöst von der Situation. Sie konnten nicht gehen. Draußen wartete ein Gewitter auf sie und sie hatten nichts bei sich, um sich der Naturgewalt entgegenzusetzen. Sie kannten nicht einmal genau die Umgebung, um zu wissen, wo sie als nächstes einen Unterschlupf finden konnten. Auf der anderen Seite würden sie hier verbleiben, wo Ennis sie mit diesen geweiteten Augen ansah und im Hintergrund ein Mädchen fröhlich umhertanzte, die die gesamte Situation gänzlich nicht begreifen konnte.
Es war ein Dilemma.
Tatsächlich rückte Ennis kaum merklich ein Stück weit von ihnen ab. Allerdings nur so spärlich, dass es dem Vessel vollends entging. Sie wurde von Cains Arm eingefangen, der sie an seine Seite zog und somit unmissverständlich klarmachte, dass er seinen Flüchtigkeitsfehler wieder gutmachen würde. Er sah sie an, eindringlich, so als würde sie das letzte Wort haben wie ihre Reise nun weitergehen würde. Doch Sylea fand keine Worte, fand keinen Entschluss.
„Wie…“, Ennis‘ Stimme war gesenkt und er räusperte sich. „Wie hast du überlebt? Man sagte, dein Geist wäre innerhalb Sekunden gebrochen worden.“
Etwas in Syleas Schläfe begann zu pochen, als sie den Blick von dem Seeker löste und sich schwerfällig wieder dem Jäger zuwandte. Ihre Zunge fühlte sich bleiern an, als sie sprach. „Ich weiß es nicht. Es war, als wäre ich eingeschlafen für sehr lange Zeit und als ich aufgewacht bin, war ich wie ein Zuschauer in meinem eigenen Körper.“
„Das heißt, es existieren zwei Seelen gleichzeitig in dir?“ Seine Augenbrauen zogen sich langsam zusammen.
Sylea nickte. „Ich höre ihn ständig in meinem Kopf. Die Verbindung hat sich über die Dauer etabliert und nun sehe ich teilweise auch seine Erinnerungen.“
Ennis stieß einen langen Atemzug aus und lehnte sich etwas nach hinten. Er war noch immer steif in seinen Bewegungen, aber bei Weitem nicht mehr so angespannt wie zuvor. „Bis heute weiß niemand, wer damals beschworen wurde. Weißt du es?“
„Ja, ich weiß grob, wer er ist und was er kann. Und deshalb darf weder der Rat noch die Regierung uns kriegen. Er ist dafür zu gefährlich und wir suchen nach einem Weg, wie wir ihn von mir trennen können. Denn aktuell ist er fest mit mir verbunden.“
Ennis schwieg einen Moment. Scheinbar wusste auch er, dass es bisher nicht untergekommen war zu versuchen, eine Seele wieder aus einem Vessel zu lösen. In den meisten Fällen gab es dafür schlichtweg keinen Grund. „Wenn sie dich in die Finger kriegen, werden sie dem auf den Grund gehen, warum du eine weitere Seele halten kannst. Ich kenne niemanden, der so jung nicht zerbrochen ist.“
Syleas Mundwinkel zuckten in dem müden Versuch eines Lächelns. Sanft schmiegte sie sich etwas näher an den Seeker an ihrer Seite und genoss die Wärme, die er ihr zuteilwerden ließ. „Es gibt Hinweise darauf, die ich nur bei den Rubras finden kann, um ihn loszuwerden. Entweder es klappt, oder wir sterben bei dem Versuch. Aber ein ständiges Leben in Angst und auf Flucht ist kein Leben.“
Noch immer schwebte eine Vorsicht im Blick des alten Mannes, doch die anfängliche Angst war deutlich weniger geworden. Vermutlich, weil er noch nicht wusste, zu was Ascan imstande war, und weil er nur ein junges Pärchen vor sich sitzen saß. Ein Vessel, das die andere Seele scheinbar im Griff hatte. „Selbst wenn ihr jetzt geht und man hat eure Spur schon hierher nachverfolgt, dann kommen wir nicht so einfach davon. So ist das nun mal, wenn man die Rubras alarmiert. Sie haben nach deinem Verschwinden den kompletten Wald auf den Kopf gestellt ehe man dich gefunden hatte.“ Dein Blick glitt zu Cain. „Warst du auch derjenige, der sie damals gefunden hat oder wo habt ihr euch getroffen?“
Sylea fühlte sich fast wie losgelöst von der Situation. Sie konnten nicht gehen. Draußen wartete ein Gewitter auf sie und sie hatten nichts bei sich, um sich der Naturgewalt entgegenzusetzen. Sie kannten nicht einmal genau die Umgebung, um zu wissen, wo sie als nächstes einen Unterschlupf finden konnten. Auf der anderen Seite würden sie hier verbleiben, wo Ennis sie mit diesen geweiteten Augen ansah und im Hintergrund ein Mädchen fröhlich umhertanzte, die die gesamte Situation gänzlich nicht begreifen konnte.
Es war ein Dilemma.
Tatsächlich rückte Ennis kaum merklich ein Stück weit von ihnen ab. Allerdings nur so spärlich, dass es dem Vessel vollends entging. Sie wurde von Cains Arm eingefangen, der sie an seine Seite zog und somit unmissverständlich klarmachte, dass er seinen Flüchtigkeitsfehler wieder gutmachen würde. Er sah sie an, eindringlich, so als würde sie das letzte Wort haben wie ihre Reise nun weitergehen würde. Doch Sylea fand keine Worte, fand keinen Entschluss.
„Wie…“, Ennis‘ Stimme war gesenkt und er räusperte sich. „Wie hast du überlebt? Man sagte, dein Geist wäre innerhalb Sekunden gebrochen worden.“
Etwas in Syleas Schläfe begann zu pochen, als sie den Blick von dem Seeker löste und sich schwerfällig wieder dem Jäger zuwandte. Ihre Zunge fühlte sich bleiern an, als sie sprach. „Ich weiß es nicht. Es war, als wäre ich eingeschlafen für sehr lange Zeit und als ich aufgewacht bin, war ich wie ein Zuschauer in meinem eigenen Körper.“
„Das heißt, es existieren zwei Seelen gleichzeitig in dir?“ Seine Augenbrauen zogen sich langsam zusammen.
Sylea nickte. „Ich höre ihn ständig in meinem Kopf. Die Verbindung hat sich über die Dauer etabliert und nun sehe ich teilweise auch seine Erinnerungen.“
Ennis stieß einen langen Atemzug aus und lehnte sich etwas nach hinten. Er war noch immer steif in seinen Bewegungen, aber bei Weitem nicht mehr so angespannt wie zuvor. „Bis heute weiß niemand, wer damals beschworen wurde. Weißt du es?“
„Ja, ich weiß grob, wer er ist und was er kann. Und deshalb darf weder der Rat noch die Regierung uns kriegen. Er ist dafür zu gefährlich und wir suchen nach einem Weg, wie wir ihn von mir trennen können. Denn aktuell ist er fest mit mir verbunden.“
Ennis schwieg einen Moment. Scheinbar wusste auch er, dass es bisher nicht untergekommen war zu versuchen, eine Seele wieder aus einem Vessel zu lösen. In den meisten Fällen gab es dafür schlichtweg keinen Grund. „Wenn sie dich in die Finger kriegen, werden sie dem auf den Grund gehen, warum du eine weitere Seele halten kannst. Ich kenne niemanden, der so jung nicht zerbrochen ist.“
Syleas Mundwinkel zuckten in dem müden Versuch eines Lächelns. Sanft schmiegte sie sich etwas näher an den Seeker an ihrer Seite und genoss die Wärme, die er ihr zuteilwerden ließ. „Es gibt Hinweise darauf, die ich nur bei den Rubras finden kann, um ihn loszuwerden. Entweder es klappt, oder wir sterben bei dem Versuch. Aber ein ständiges Leben in Angst und auf Flucht ist kein Leben.“
Noch immer schwebte eine Vorsicht im Blick des alten Mannes, doch die anfängliche Angst war deutlich weniger geworden. Vermutlich, weil er noch nicht wusste, zu was Ascan imstande war, und weil er nur ein junges Pärchen vor sich sitzen saß. Ein Vessel, das die andere Seele scheinbar im Griff hatte. „Selbst wenn ihr jetzt geht und man hat eure Spur schon hierher nachverfolgt, dann kommen wir nicht so einfach davon. So ist das nun mal, wenn man die Rubras alarmiert. Sie haben nach deinem Verschwinden den kompletten Wald auf den Kopf gestellt ehe man dich gefunden hatte.“ Dein Blick glitt zu Cain. „Warst du auch derjenige, der sie damals gefunden hat oder wo habt ihr euch getroffen?“