Es waren die sanften Berührungen von Fingern, die Sylea wahrlich auffielen während sie ungehindert weiter in ihrem Tantrum steckte. Ganz locker hakten sich die Finger um ihre Knöchel, ein kleiner Hinweis, dass sie da waren, sie jedoch nicht halten würden, wenn sie es nicht wollte. Nach ihrem Ausbruch war die Flut an Worten versiegt. Stillschweigend starrte sie den Bildschirm an, der den blonden jungen Mann zeigte, wie er zu seinem Kumpel hinter dem Vessel nickte. Vor Sylea befand sich ein digitales Abbild einer Person, die sie nun das letzte Mal so sah. Das letzte Mal in der Gewissheit, dass es keine Aufzeichnung war und er noch lebte. Hinter ihr, in greifbarer Nähe, saß der Seeker, der mit dem Ende dieser Unterhaltung alles verloren hatte bis auf das Mädchen, das für seinen Niedergang verantwortlich sein würde. Cain würde sie nur deshalb brauchen - als letzten verbliebenen Kontakt zu einem Menschen, dem er trauen konnte. Dank ihrer Aktionen wurde er gesucht wie ein Schwerverbrecher und wäre auf sich allein gestellt. Bitter kam Sylea zum dem Schluss, dass sie ihm mehr ein Klotz am Bein als eine Hilfe war. Sie verfügte nicht über das notwendige Nischenwissen, um in dieser Welt die Spalten zu finden, in denen sie notfalls verschwinden können würden. Sie wusste ja nicht einmal, wie man ein Ticket für einen Zug buchte. Cain wäre derjenige, der die Arbeit tat und irgendwann würde der Moment kommen, in dem er sich hinterfragte, ob seine Liebe zu ihr das alles wirklich rechtfertigte.
Er hätte mich nie so angesehen wie dich.
Ein feiner Nebel glitt über ihre geteilte Verbindung zu Sylea. Feine Tröpfchen schienen sich auf ihre Haut zu legen und jeder einzelne von ihnen fühlte sich an wie ein Nadelstich. Sylea blinzelte ehe sie merkte, dass es die Wahrnehmung des Seekers hinter ihr war, kaum hatte der Hacker diese Worte ausgesprochen. Wie ein Puzzle setzte sich der Sachverhalt in ihrem Kopf zusammen und brachte ihr ein wenig mehr Verständnis darüber ein, welche Beziehung diese beiden Männer einst gepflegt hatten.
Schließlich überbrachte Jace seine letzten Worte, seine letzte Anweisung, um ihnen so viel Land wie möglich zu erkaufen bevor sich hinter ihnen die Hölle zusammenbraute. Sie alle dachten, dass Helyon schon schlimm gewesen war. Helyon war nicht mehr als eine einzelne Einheit gewesen, die höchst effektiv gewesen war in dem, was sie tat. Aber selbst er käme nicht gegen ein gut organisiertes Team an, das sie nun zweifelslos auf den Hals gehetzt bekommen würden. Und dann wurde ohne ein weiteres Wort der Bildschirm schwarz und Sylea blickte ins Nichts. Ihr war schwindelig, als ein gedehnter Atemzug die Stille durchbrach, die nach Jace's Verschwinden entstanden war. Die Wut, die sie vorhin noch verspürt hatte, war wie von Geisterhand verschwunden und hatte etwas Anderem Platz gemacht. Etwas, das Sylea nicht wirklich benennen konnte, ihr aber den Eindruck vermittelte, sie würde endlos tief fallen. Der Zug, den sie an ihrer Hand verspürte, brachte sie aus dem Gleichgewicht und sorgte dafür, dass sie abrupt in die Hocke ging. Ihr Kopf war gesenkt, die Augen starr auf den Boden vor sich gerichtet, als wäre er der einzige Anker, den sie gerade noch hatte.
"Sie werden ihn auseinandernehmen", hauchte das Vessel und bei dem Gedanken daran wurde ihr ganz anders. Dank Ascan hatte sie eine Ahnung davon, wie Randmitglieder des Rates an ihrem kindlichen Körper experimentiert hatten um zu sehen, ob ihr Bewusstsein unter Ascan noch da gewesen war oder nicht. Wie viel Schaden man anrichten konnte, ehe das Gefäß kapitulierte. Bei Jace würde es anders sein. Jace besaß Wissen, etwas, das man entweder auf ihm foltern oder sich unter seinen mentalen Barrieren herausbrechen musste. Genau dafür war Ascan der Spezialist gewesen. "Wenn er unter normaler Folter nichts sagt, werden sie ihn mental brechen. Und wenn ihnen das nicht reicht, dann schicken sie einen Marodeur hinterher. Eine Seele, die darauf spezialisiert ist, auch die letzten Informationen aus einem Lebewesen zu pressen und in seinen Geist dringt, um ihn Stück für Stück zu zersetzen."
Sylea schüttelte es. Auf diese Idee kam der Rat erst durch ein bestimmtes Individuum, das aktuell Residenz in Sylea Körper bezog. Ascan hatte mit so vielem experimentiert, dass er irgendwann festgestellt hatte, welche Seelen man genau für diesen Einsatz nutzbar machen konnte. Und welchen Schaden er hinterließ.
Ächzend rappelte sich Sylea wieder auf und wandte sich schwerfällig Cain zu. Helle Bernsteinaugen richteten sich auf das Mädchen, dessen Gesicht noch immer harte Züge aufwies. Es vergingen zwei Sekunden, dann kam sie zu ihm. Sie setzte sich rittlinks auf Cains Schoß und schlang ihre Arme um seinen Körper. Dann schmiegte sie sich an ihn, als wären sie beide jeweils die einzige Rettung, die der Andere noch haben konnte. Mit dem, was Jace ihnen hinterlassen hatte, mussten sie ihren Weg fortsetzen. Es gab keine Alternative mehr.
"Du solltest nicht traurig sein. Er hat alles so gemacht, wie er es beabsichtigt hat. Wir werden die Tickets nehmen und das machen, was er von uns wollte, okay?"
Er hätte mich nie so angesehen wie dich.
Ein feiner Nebel glitt über ihre geteilte Verbindung zu Sylea. Feine Tröpfchen schienen sich auf ihre Haut zu legen und jeder einzelne von ihnen fühlte sich an wie ein Nadelstich. Sylea blinzelte ehe sie merkte, dass es die Wahrnehmung des Seekers hinter ihr war, kaum hatte der Hacker diese Worte ausgesprochen. Wie ein Puzzle setzte sich der Sachverhalt in ihrem Kopf zusammen und brachte ihr ein wenig mehr Verständnis darüber ein, welche Beziehung diese beiden Männer einst gepflegt hatten.
Schließlich überbrachte Jace seine letzten Worte, seine letzte Anweisung, um ihnen so viel Land wie möglich zu erkaufen bevor sich hinter ihnen die Hölle zusammenbraute. Sie alle dachten, dass Helyon schon schlimm gewesen war. Helyon war nicht mehr als eine einzelne Einheit gewesen, die höchst effektiv gewesen war in dem, was sie tat. Aber selbst er käme nicht gegen ein gut organisiertes Team an, das sie nun zweifelslos auf den Hals gehetzt bekommen würden. Und dann wurde ohne ein weiteres Wort der Bildschirm schwarz und Sylea blickte ins Nichts. Ihr war schwindelig, als ein gedehnter Atemzug die Stille durchbrach, die nach Jace's Verschwinden entstanden war. Die Wut, die sie vorhin noch verspürt hatte, war wie von Geisterhand verschwunden und hatte etwas Anderem Platz gemacht. Etwas, das Sylea nicht wirklich benennen konnte, ihr aber den Eindruck vermittelte, sie würde endlos tief fallen. Der Zug, den sie an ihrer Hand verspürte, brachte sie aus dem Gleichgewicht und sorgte dafür, dass sie abrupt in die Hocke ging. Ihr Kopf war gesenkt, die Augen starr auf den Boden vor sich gerichtet, als wäre er der einzige Anker, den sie gerade noch hatte.
"Sie werden ihn auseinandernehmen", hauchte das Vessel und bei dem Gedanken daran wurde ihr ganz anders. Dank Ascan hatte sie eine Ahnung davon, wie Randmitglieder des Rates an ihrem kindlichen Körper experimentiert hatten um zu sehen, ob ihr Bewusstsein unter Ascan noch da gewesen war oder nicht. Wie viel Schaden man anrichten konnte, ehe das Gefäß kapitulierte. Bei Jace würde es anders sein. Jace besaß Wissen, etwas, das man entweder auf ihm foltern oder sich unter seinen mentalen Barrieren herausbrechen musste. Genau dafür war Ascan der Spezialist gewesen. "Wenn er unter normaler Folter nichts sagt, werden sie ihn mental brechen. Und wenn ihnen das nicht reicht, dann schicken sie einen Marodeur hinterher. Eine Seele, die darauf spezialisiert ist, auch die letzten Informationen aus einem Lebewesen zu pressen und in seinen Geist dringt, um ihn Stück für Stück zu zersetzen."
Sylea schüttelte es. Auf diese Idee kam der Rat erst durch ein bestimmtes Individuum, das aktuell Residenz in Sylea Körper bezog. Ascan hatte mit so vielem experimentiert, dass er irgendwann festgestellt hatte, welche Seelen man genau für diesen Einsatz nutzbar machen konnte. Und welchen Schaden er hinterließ.
Ächzend rappelte sich Sylea wieder auf und wandte sich schwerfällig Cain zu. Helle Bernsteinaugen richteten sich auf das Mädchen, dessen Gesicht noch immer harte Züge aufwies. Es vergingen zwei Sekunden, dann kam sie zu ihm. Sie setzte sich rittlinks auf Cains Schoß und schlang ihre Arme um seinen Körper. Dann schmiegte sie sich an ihn, als wären sie beide jeweils die einzige Rettung, die der Andere noch haben konnte. Mit dem, was Jace ihnen hinterlassen hatte, mussten sie ihren Weg fortsetzen. Es gab keine Alternative mehr.
"Du solltest nicht traurig sein. Er hat alles so gemacht, wie er es beabsichtigt hat. Wir werden die Tickets nehmen und das machen, was er von uns wollte, okay?"