"Nur zu", entgegnete Sylea, erhob sich von Cains Schoß und sah ihm nach, wie er zur Tür ging.
Sie war sich nicht sicher, ob es Absicht gewesen war, wie der Spiegel im Flur angebracht worden war. Aber nach einer kleinen Korrektur ihrer Position konnte sie im Spiegelbild Jace erkennen. Fast augenblicklich wurde ihr schwindelig, als Anifuris mit aller Macht an dem fragilen Netz rüttelte, das ihre gemeinsamen Auren darstellten. Sie fasste sich an die Brust und ging fast in die Knie bei dem Versuch, das Netz und somit die alte Seele unter Kontrolle zu behalten.
In ihrem Geist stand Anifuris augenscheinlich ruhig neben ihr und sah stur gerade aus. Das Vessel konnte nicht verhindern, dass sich ein Hauch seiner nachtblauen Aura wie ein Nebel aus ihrem Kontrukt löste und sich auszubreiten begann. Sylea vermied es, Worte zu benutzen. Einerseits, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Andererseits war sie sich nicht mal sicher, ob es ihre eigene Stimme sein würde. Schnell merkte sie jedoch, dass dieser Nebel eine Art Sonar darstellte. Ein Sonar, das ausschlug, sobald es auf Cains goldene Aura traf und dann eine fremde Aura berührte. Sylea erstarrte als sie die fremde Aura buchstäblich an ihrer eigenen spürte, obwohl sie etliche Meter getrennt voneinander standen.
Die Worte der beiden Männer drangen nur noch leise an die Ohren der jungen Frau, die viel mehr damit beschäftigt war, das Netz weiterhin zu halten. Da Anifuris aber scheinbar nicht stärker protestierte, hatte er schon, was er gewollt hatte. Im nächsten Moment ließ der Druck in ihrem Körper nach und der blaue Nebel kehrte zu seinem Ursprung zurück. Anifuris hatte Jaces Aura auf irgendetwas untersucht und gab sich damit wohl zufrieden.
Erleichtert seufzte Sylea als sie endlich wieder gerade stehen konnte ohne zu befürchten, die Beine brächen unter ihr zusammen. Ihre Atmung stabilisierte sich, sodass sie sich traute, die Stimme zu heben: "Danke!"
Ein einfaches Wort dürfte keinen Schaden anrichten. Vermutlich hatte Anifuris die Konversation so weit verfolgen können, dass er es einsah und darauf wartete, dass er seine Forderung erfüllt bekäme. Wäre es nach Sylea gegangen, hätte sich sich in Persona bei Cains Freund bedankt. Ohne ihn wären sie schließlich nicht hier und könnten sich zumindest etwas erholen. Zu gern hätte sie weiter den Anschein erweckt, dass sie ein normales Leben führen konnten. Aber dies würde nie so sein.
Er wird die Memoiren bekommen. Vermutlich innerhalb von fünf Tagen, wenn ich ihn richtig einschätze.
Was erhoffst du dir davon?
Antworten. Sie stammen aus einer Zeit nach meiner physischen Existenz. Mir fehlt ein geraumes Stück an Zeit, das vielleicht in den Büchern erklärt wird.
"Dann bist du über 800 Jahre alt!", rief Sylea abrupt überrascht aus und schlug sich augenblicklich mit der flachen Hand vor den Mund.
Dann stockte sie. Woher wusste sie die Zeitspanne? Weder sagte der Name der Person ihr etwas, noch kannte sie diese Schriften. Als sie gedanklich zu Anifuris blickte, sah sie Unbehagen in seinem Gesicht. Einem Gesicht, das ihrem zum Verwechseln ähnlich war und doch anfing, sich zu verändern. Langsam und fließend, als würde die Zeit eine andere Person unter der Fassade hervorbringen.
Syleas und Anifuris Erinnerungen begannen langsam im Einklang zu schweben.
Sie war sich nicht sicher, ob es Absicht gewesen war, wie der Spiegel im Flur angebracht worden war. Aber nach einer kleinen Korrektur ihrer Position konnte sie im Spiegelbild Jace erkennen. Fast augenblicklich wurde ihr schwindelig, als Anifuris mit aller Macht an dem fragilen Netz rüttelte, das ihre gemeinsamen Auren darstellten. Sie fasste sich an die Brust und ging fast in die Knie bei dem Versuch, das Netz und somit die alte Seele unter Kontrolle zu behalten.
In ihrem Geist stand Anifuris augenscheinlich ruhig neben ihr und sah stur gerade aus. Das Vessel konnte nicht verhindern, dass sich ein Hauch seiner nachtblauen Aura wie ein Nebel aus ihrem Kontrukt löste und sich auszubreiten begann. Sylea vermied es, Worte zu benutzen. Einerseits, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Andererseits war sie sich nicht mal sicher, ob es ihre eigene Stimme sein würde. Schnell merkte sie jedoch, dass dieser Nebel eine Art Sonar darstellte. Ein Sonar, das ausschlug, sobald es auf Cains goldene Aura traf und dann eine fremde Aura berührte. Sylea erstarrte als sie die fremde Aura buchstäblich an ihrer eigenen spürte, obwohl sie etliche Meter getrennt voneinander standen.
Die Worte der beiden Männer drangen nur noch leise an die Ohren der jungen Frau, die viel mehr damit beschäftigt war, das Netz weiterhin zu halten. Da Anifuris aber scheinbar nicht stärker protestierte, hatte er schon, was er gewollt hatte. Im nächsten Moment ließ der Druck in ihrem Körper nach und der blaue Nebel kehrte zu seinem Ursprung zurück. Anifuris hatte Jaces Aura auf irgendetwas untersucht und gab sich damit wohl zufrieden.
Erleichtert seufzte Sylea als sie endlich wieder gerade stehen konnte ohne zu befürchten, die Beine brächen unter ihr zusammen. Ihre Atmung stabilisierte sich, sodass sie sich traute, die Stimme zu heben: "Danke!"
Ein einfaches Wort dürfte keinen Schaden anrichten. Vermutlich hatte Anifuris die Konversation so weit verfolgen können, dass er es einsah und darauf wartete, dass er seine Forderung erfüllt bekäme. Wäre es nach Sylea gegangen, hätte sich sich in Persona bei Cains Freund bedankt. Ohne ihn wären sie schließlich nicht hier und könnten sich zumindest etwas erholen. Zu gern hätte sie weiter den Anschein erweckt, dass sie ein normales Leben führen konnten. Aber dies würde nie so sein.
Er wird die Memoiren bekommen. Vermutlich innerhalb von fünf Tagen, wenn ich ihn richtig einschätze.
Was erhoffst du dir davon?
Antworten. Sie stammen aus einer Zeit nach meiner physischen Existenz. Mir fehlt ein geraumes Stück an Zeit, das vielleicht in den Büchern erklärt wird.
"Dann bist du über 800 Jahre alt!", rief Sylea abrupt überrascht aus und schlug sich augenblicklich mit der flachen Hand vor den Mund.
Dann stockte sie. Woher wusste sie die Zeitspanne? Weder sagte der Name der Person ihr etwas, noch kannte sie diese Schriften. Als sie gedanklich zu Anifuris blickte, sah sie Unbehagen in seinem Gesicht. Einem Gesicht, das ihrem zum Verwechseln ähnlich war und doch anfing, sich zu verändern. Langsam und fließend, als würde die Zeit eine andere Person unter der Fassade hervorbringen.
Syleas und Anifuris Erinnerungen begannen langsam im Einklang zu schweben.