Sharava - Die Gilden von Yrm
@Taru
@Winterhauch
Zorya
Umland von Silbergrat, Königreich Guardia
Ein grober Zug an den Fesseln, die sich um ihre Hangelenke schmiegten, ließ Zorya zum unzähligsten Mal ins Straucheln geraten. Mit grimmiger Miene blickte sie zu dem schwer gepanzerten Ritter auf seinem hohen Ross auf, der nur ein spöttisches Grinsen für die übrig hatte. Aus reiner Provokation gab er dem Seil einen erneuten Ruck, ehe er den Blick wieder auf die Straße vor sich lenkte. Die Bändigerin versuchte Schritt zu halten und fand schnell ihre Balance wieder. Zugegeben, sie hatte den Rittern keinen richtigen Grund gegeben, sie besser zu behandeln wie einen gewöhnlichen Strauchdieb. Missmutig berachteten strahlend blaue Auge die schweren Eisenbeschläge um ihre Hände. Klug. Ohne den Einsatz ihrer Hände, war es ihr nicht möglich Hilfe zurufen. Hilfe in Form einer rasenden Kreatur, die mit dem Rittertross wohl kurzen Prozess gemacht hätte. Zorya war kein Freund übermäßiger Gewalt, aber noch weniger schätzte sie es, wie Vieh hinter einem Pferd hinterher getrieben zu werden. Ihre Kleidung, bestehnd aus weichem, beweglichem Leder und den verschlungen Verziehrungen, die auf ihre Bändigerherkunft deuteten, waren mit einer Schicht Staub und Dreck bedeckt. Seit geschlagenen zwei Tagen trottete sie wie ein Haushund dem Reiter nach. Die Pausen waren kurz und boten ihr kaum eine Möglichkeit Kräfte zusammeln. Bisher hatte sich keine Gelegenheit geboten, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Was sie in Bartonien erwartete, war ein Leben in Sklaverei unter einem nach Krieg lechzenden Herrscher. Bei dem Gedanken daran wurde ihr beinahe übel. Andererseit kam konnte die Überlkeit auch von dem Umstand herrühren, das sich der Staub der Straße förmlich auf ihre Zunge gelegt hatte. Selbst die Pferde bekamen mehr Wasser als die Zähmerin. Wenn sie nur ihre Hände bewegen könnte, hatte sie aus Groll sämtliche Pferdes des Trosses ihrer Reiter abwerfen lassen. Zähneknirschend setzte Zorya einen Fuß vor den anderen.
Ein unglücklicher Zufall hatte sie in diese Lage katapultiert. Sie war den königlichen Rittern quasi direkt vor die Füße gelaufen, während sie versucht hatte rießigen, geschuppten Waldechse aus dem Weg zu gehen. Wenn möglich ging sie den kämpferischen Begegnungen mit Kreaturen aus dem Weg. Und diese aggressiven Biester war eben mit Vernunft nicht beizukommen. Zorya vermied es einem Wesen ihren Willen einfach aufzuzwingen. Die Tradition der Bändiger gebot es keinen Zwang auszuüben. Sie baten um Erlaubnis, eine Zähmung erforderte Geschick und ein gutes Gespür. Eine Kreatur die ich freiwillig gab, war ein weitaus besserer Verbündeter. Aber dieses Vorgehen schien beinahe ausgelöscht. Krieg und Gier hatten die Völker der Zehn Stämme korrumpiert. Dabei hatten sie nie Macht oder Reichtum angestrebt.
Die Bändigerin blickte zum Waldrand hinaus. Zwischen den Schatten verbarg sich ein schwaches Leuchten, bei Tageslicht kaum zu erkennen. Fenix, ein lebhafter und frecher Waldgeist in Gestalt eines weißen Fuchses, folgte ihr auf Schritt und Tritt. Bisher hatte ihn niemand bemerkt und der kleiner Fuchs war ihre einzige Chance die Fesseln loszuwerden. Er wäre durchaus dazu in der Lage die Schlüssel zu ihren Fesseln zu stehlen, aber bisher war es zu riskant gewesen. Sie würde das Risiko nicht eingehen, dass man Fenix zu fassen bekam.
Seit der Verbannung aus ihrer Sippe war die junge Frau auf sich allein gestellt. Sie hatte sich geweigert in den Dienst des Königs zu treten und ihre Kräfte ausbeuten zu lassen. Auch wenn die Clanführer und auch ihr eigener Vater das anders sahen. Gemäß dem Gesetzt der Stämme hatte man sie aus den Zehn Stämmen verbannt. Die verschlungene Tattowierung auf ihrem linken Unterarm, ein verwurzelter Baum desswen Krone sich hinabneigte und wieder mit den Wurzeln verband, hatte man ihr grob von der Haut gebrannt. Es hatte einst die Einheit der Bändiger zur Natur und all seinen Lebewesen symbolisert. Jetzt war es nur noch ein schlechter Witz. Die Brandwunde war schon lange verheilt, aber dann und wann spürte sie noch den phantomartigen Schmerz des glühenden Eisens.
Mit einer unwirschen Geste schob die die blonden, von Staub und Wind wirren Haare aus ihrem Gesicht. Bisher waren sie ohne Schwierigkeiten voran gekommen. Aber zu diesen Zeiten konnte ein Hinterhalt hinter jeder Ecke lauern. Banditen, Herumtreiber oder feindliche Krieger waren keine Seltenheit. Was sie beunruhigte war die Tatsache, das sie nicht inter Lage wäre sich zu verteidigen. Ihr Bogen war an einem der Sättel fest verschnürt und mit verbunden Händen eh nicht zu gebrauchen. Zorya leckte sich über die spröden Lippen und behielt den Weg und die Schatten am Waldrand immer im Auge.
@Taru
@Winterhauch
Zorya
Umland von Silbergrat, Königreich Guardia
Ein grober Zug an den Fesseln, die sich um ihre Hangelenke schmiegten, ließ Zorya zum unzähligsten Mal ins Straucheln geraten. Mit grimmiger Miene blickte sie zu dem schwer gepanzerten Ritter auf seinem hohen Ross auf, der nur ein spöttisches Grinsen für die übrig hatte. Aus reiner Provokation gab er dem Seil einen erneuten Ruck, ehe er den Blick wieder auf die Straße vor sich lenkte. Die Bändigerin versuchte Schritt zu halten und fand schnell ihre Balance wieder. Zugegeben, sie hatte den Rittern keinen richtigen Grund gegeben, sie besser zu behandeln wie einen gewöhnlichen Strauchdieb. Missmutig berachteten strahlend blaue Auge die schweren Eisenbeschläge um ihre Hände. Klug. Ohne den Einsatz ihrer Hände, war es ihr nicht möglich Hilfe zurufen. Hilfe in Form einer rasenden Kreatur, die mit dem Rittertross wohl kurzen Prozess gemacht hätte. Zorya war kein Freund übermäßiger Gewalt, aber noch weniger schätzte sie es, wie Vieh hinter einem Pferd hinterher getrieben zu werden. Ihre Kleidung, bestehnd aus weichem, beweglichem Leder und den verschlungen Verziehrungen, die auf ihre Bändigerherkunft deuteten, waren mit einer Schicht Staub und Dreck bedeckt. Seit geschlagenen zwei Tagen trottete sie wie ein Haushund dem Reiter nach. Die Pausen waren kurz und boten ihr kaum eine Möglichkeit Kräfte zusammeln. Bisher hatte sich keine Gelegenheit geboten, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Was sie in Bartonien erwartete, war ein Leben in Sklaverei unter einem nach Krieg lechzenden Herrscher. Bei dem Gedanken daran wurde ihr beinahe übel. Andererseit kam konnte die Überlkeit auch von dem Umstand herrühren, das sich der Staub der Straße förmlich auf ihre Zunge gelegt hatte. Selbst die Pferde bekamen mehr Wasser als die Zähmerin. Wenn sie nur ihre Hände bewegen könnte, hatte sie aus Groll sämtliche Pferdes des Trosses ihrer Reiter abwerfen lassen. Zähneknirschend setzte Zorya einen Fuß vor den anderen.
Ein unglücklicher Zufall hatte sie in diese Lage katapultiert. Sie war den königlichen Rittern quasi direkt vor die Füße gelaufen, während sie versucht hatte rießigen, geschuppten Waldechse aus dem Weg zu gehen. Wenn möglich ging sie den kämpferischen Begegnungen mit Kreaturen aus dem Weg. Und diese aggressiven Biester war eben mit Vernunft nicht beizukommen. Zorya vermied es einem Wesen ihren Willen einfach aufzuzwingen. Die Tradition der Bändiger gebot es keinen Zwang auszuüben. Sie baten um Erlaubnis, eine Zähmung erforderte Geschick und ein gutes Gespür. Eine Kreatur die ich freiwillig gab, war ein weitaus besserer Verbündeter. Aber dieses Vorgehen schien beinahe ausgelöscht. Krieg und Gier hatten die Völker der Zehn Stämme korrumpiert. Dabei hatten sie nie Macht oder Reichtum angestrebt.
Die Bändigerin blickte zum Waldrand hinaus. Zwischen den Schatten verbarg sich ein schwaches Leuchten, bei Tageslicht kaum zu erkennen. Fenix, ein lebhafter und frecher Waldgeist in Gestalt eines weißen Fuchses, folgte ihr auf Schritt und Tritt. Bisher hatte ihn niemand bemerkt und der kleiner Fuchs war ihre einzige Chance die Fesseln loszuwerden. Er wäre durchaus dazu in der Lage die Schlüssel zu ihren Fesseln zu stehlen, aber bisher war es zu riskant gewesen. Sie würde das Risiko nicht eingehen, dass man Fenix zu fassen bekam.
Seit der Verbannung aus ihrer Sippe war die junge Frau auf sich allein gestellt. Sie hatte sich geweigert in den Dienst des Königs zu treten und ihre Kräfte ausbeuten zu lassen. Auch wenn die Clanführer und auch ihr eigener Vater das anders sahen. Gemäß dem Gesetzt der Stämme hatte man sie aus den Zehn Stämmen verbannt. Die verschlungene Tattowierung auf ihrem linken Unterarm, ein verwurzelter Baum desswen Krone sich hinabneigte und wieder mit den Wurzeln verband, hatte man ihr grob von der Haut gebrannt. Es hatte einst die Einheit der Bändiger zur Natur und all seinen Lebewesen symbolisert. Jetzt war es nur noch ein schlechter Witz. Die Brandwunde war schon lange verheilt, aber dann und wann spürte sie noch den phantomartigen Schmerz des glühenden Eisens.
Mit einer unwirschen Geste schob die die blonden, von Staub und Wind wirren Haare aus ihrem Gesicht. Bisher waren sie ohne Schwierigkeiten voran gekommen. Aber zu diesen Zeiten konnte ein Hinterhalt hinter jeder Ecke lauern. Banditen, Herumtreiber oder feindliche Krieger waren keine Seltenheit. Was sie beunruhigte war die Tatsache, das sie nicht inter Lage wäre sich zu verteidigen. Ihr Bogen war an einem der Sättel fest verschnürt und mit verbunden Händen eh nicht zu gebrauchen. Zorya leckte sich über die spröden Lippen und behielt den Weg und die Schatten am Waldrand immer im Auge.
“We all change, when you think about it.
We’re all different people all through our lives.
And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
so long as you remember all the people that you used to be.”
We’re all different people all through our lives.
And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
so long as you remember all the people that you used to be.”
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Winterhauch ()