The Lesser Evil (Winterhauch & NicolasDarkwood)

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    • Andvari/Sylvar

      Andvari blickte beinahe entsetzt zu seinem Bruder und anschließend zu Viola, auch wenn er gegen das Funkeln ihrer Augen nichts machen konnte. Selbst wenn sie ihn hier und jetzt um eine Tanzeinlage gebeten hätte, hätte er nicht widerstehen können. Dafür war das Leben, was durch ihre Augen pulsierte, zu groß und zu übermächtig.
      Schweigend verschränkte er die Arme vor der Brust und blies sich eine Strähne aus dem Gesicht.
      "ICh verstehe nicht, warum immer ich die dusseligen Artefakte tragen muss", grummelte er und setzte sich auf das Bett in seinem Rücken.
      "Erstens sind sie nicht dusselig", begann Sylvar und blcikte ihn böse an, ehe er sich zu Viola herüber beugte. "Nun, es ist ganz einfach. Um Jemandes Aura wiederfinden zu können, versieht man ein Kleidungsstück, Schmuckstück oder sonstiges geeignetes Mittel mit einem simplen Aufspürzauber. Dieser wird durch einen Fetzen Eurer eigenen Aura ermöglicht und ist daher für Euch immer aufspürbar, sofern sich das Stück nicht in vielen Meilen Entfernung aufhält."
      Der Erzmagier grinste schelmisch und lehnte sich etwas zurück. Jedch verschwand der Ausdruck der niederträchtigen Schadenfreude in dem Augenblick, als ihn Viola an das Treffen mit Henrietta erinnerte.
      "Ja, nun...Wie soll ich sagen...Henrietta und ich, wir lernten uns vor geraumer ZEit kennen, als ich den Zauber verwirkte..."
      "Lüge", konstatierte Andvari und zog eine Augenbraue hoch. "Ihr kanntet euch schon vorher. "
      "Halt den Rand, du Schandmaul, sie hat mich gefragt!", keifte der Erzmagier und seufzte. "Also wie mein Bruder - den ich gleich ermorden werde - bereits mitteilte, lernte ich Henrietta auf einem meiner Streifzüge durch die Lande kennen. Ich war ein junger Zauberer, just der Lehre entsprungen und befand mich auf der Straße des Lebens, um meinen Sinn zu finden..."
      "In Hurerei und Trank."
      "Bei den verfaulten Bäumen von Amendyll, Andvari!", donnerte Sylvar und sah sie böse funkelnd an. "Es war nicht meine Glanzstunde ja, aber was soll ich sagen. Ich war jung und benötigte die Erfahrung. ICh zog denn durch die LAnde und lernte hier in Telerin eine junge Frau kennen. Ich lernte an diesem Abend noch zwei weitere Weiber kennen und wurde zum Trunke eingeladen. Ich traf sie im Schankhaus und nun ja. Wir pfiffen auf Vernunft und Moral und tranken gemeinsam. Und stets auf mich, dumm wie ich war. Und mit allen Dreien hatte ich so mein Stelldichein. Die Erste zeigte mir neue Welten der Erlösung..."
      Andvari machte ein Würgegeräusch.
      "Banause! Jedenfalls, die ZWeite jedoch fügte mir Wellen wohligen Schmerzes zu, währnd die Dritte - Henrietta - nach dem Aufwachen aussah wie ein alter Hund und mein Becken sich anfühlte, als habe ein altmerisches Rhinozeros seine Hörner darin vergraben. Was soll ichs agen..."
      "Manche nennen es Geschlechtskrankheit."

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    • Viola

      Vermutlich könnte die Erzählung des Magiers als beschämende Jugendsünde verbucht werden, zumindest Henrietta hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Heilerin kicherte hinter vorgehaltener Hand und schien sich prächtig über den Wortabschlag der Brüder zu amüsieren. Am Ende war aus dem erstickten Kichern ein ausgewachsenen Lachen geworden, dessen Klang den spärlichen Raum erfüllte, als wäre gerade Sie Sonne über die Telerin aufgegangen. Mittlerweile war sich Viola ziemlich sicher, dass sie seit ihrer Ankunft im Königreich der Elfen mehr gelacht hatte, als je zuvor in ihrem Leben. Seltsam, wie sich die Gelegenheiten manchmal entwickelten.
      Viola wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln und nahm einen tiefen, beruhigenden Atemzug. Sie schämte sich beinahe ein wenig, über Sylvars Erfahrung mit der resoluten Elfendame zu lachen. Als Heilkundige hatte sie schon den ein oder anderen Soldaten in mit einem ähnlichen Problemchen gesehen. Aber sie schämte sich eben nur fast.
      "Als Heilerin sollte ich Euch vermutlich belehren, aber damit wäre ich wohl ein paar Jahre zu spät...", brachte sie hervor und hatte sich noch kaum von ihrem Lachanfall erholt.
      "Was Euren Aufspührzauber angeht", schmunzelte die junge Frau und blickte nun von Sylvar zu Andvari herüber. "Hätte ich womöglich eine Lösung mit der auch Andvari leben könnte." Jedenfalls würde sie ihm so das Tragen des angedrohten Halsbandes ersparen.
      Mit geschickten Fingern zog Viola eine dicke Strähne der rebellischen Haarmähne über ihre Schulter. Mit der freien Hand zog sie den Dolch von ihrem Oberschenkel und bevor jemand etwas sagen konnte, hatte sie die ausgewählte Strähne vom Rest ihres Schopfes getrennt. Der Illusionszauber verklang und das Haar zwischen ihren Fingern nahm seine ursprüngliche, herbstrote Farbe wieder an.
      Mit einem dem dünnen Lederband band sie die Strähne an einem Ende zusammen und nahm kurz am Tisch Platz um die Strähne mit geübten Handgriffen zu flechten. Als sie fertig war und auch das zweite Ende verknotet hatte, hielt sie eine geflochtene, rote Haarsträhne von der Dicke ihres Daumens in der Hand.
      Mit einem Knarren auf den alten Holzdielen, schob sie den Stuhl zurück und ging zu Andvari herüber, um sich neben ihn auf das Bett zu setzen. Viola nahm seine rechte Hand in ihre und wickelte die geflochtene Strähne wie ein Armband um sein Handgelenk.
      "Zwar kein edles Schmuckstück für einen Prinzen..." murmelte sie und knotete die beiden Enden mit dem Lederband fest zusammen. "...aber jedenfalls ist es nicht in rosé."
      Über die Schulter warf sie einen fragenden Blick zu Sylvar.
      "Wir das für den Aufspürzauber ausreichen?" Viola hätte gerne etwas Passenders beigesteuert, aber ihr gefiel der Gedanke, dass Andvari ein Stück von ihr bei sich trug. Und wenn es nur eine simple Strähne ihres Haares war.
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”
    • Andvari

      Andvari begann seinerseits zu lachen, als Violas Kichern zu einem ausgewachsenen Lachen wurde. Es war herrlich, diesen glockenhellen Ton durch das Zimmer laufen zu hören und doch erschien der Erzmagier nicht erpicht, fies Gelächter länger als notwendig zu hören. Er winkte während seiner Erzählung ab und seufzte.
      "Paperlapapp!", keifte er. "Geschlehtskrankheit. Von wegen. Diese Frau hat mich einfach schlimmer geritten wie einen Zuchtbullen. Man konnte machen was man wollte, sie verschlang einen mit Haut und Haaren."
      Ala der Weisshaarige noch immer würgegeräusche von sich gab, seufzte Sylvar komplett und schüttelte den Kopf. Diese Jugend....Diese verdammte Jugend. Wobei andvari technisch gesehen der Ältere der beiden Brüder war.
      "Ich befürchte, für eine Belehrung wie Sylvar es braucht, bist du zu spät", kicherte der elf noch immer währnd der sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel wischte. Er wollte mit Viola alleine sein, so viel konnte er an Gefühlen noch formulieren, aber viel eher überraschend ihn ihre plötzliche Reaktion zum Aufspürzauber. Als sie sich eine Strähne ihres wunderschönen Haares Abschnitt, zuckte Andvari beinahe zusammen. Dass man etwas so prächtiges beschnitten besaß einen Hauch von Verbrechen. Schweigend sah er ihr zu, wie sie ihr abgeschnittenen Haar zu eine Art armband Flucht und ihm umlegte. Mit ihrer Bemerkung hatte sie recht. Es war kein Schmuckstück für einen Prinzen oder König. Es war so viel wertvoller, dass er nicht sprechen konnte und mit offenem Mund da stand. Sylvar hingegen grinste und sah die beiden an.
      "Jetzt habt Ihr ihn kaputt gemacht", murmelte er und griff sich nachdenklich ans Kinn. " Ja, diese Strähne könnte funktionieren. Also kein Halsband..."
      Andvari sah sie staunend an und hielt seinen Arm ein wenig hoch.
      "Das...Das ist wunderschön..."

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    • Viola

      Für einen Augenblick sah Viola ihren Gefährten mit einem fragenden Ausdruck in den grünen Augen an und schließlich zauberten die Worte ein liebliches Lächeln auf ihre Gesicht. Die Tatsache, dass etwas sie Einfaches und Gewöhnliches den Elf in wunderliches Erstaunen versetzte, erfüllte ihr Herz mit Freude. Und wäre das Herz nicht längst an ihn verloren, so hätte sich Viola spätestens in dieser Sekunde hoffnungslos in ihn verliebt. Lächelnd betrachtete die Heilerin das schlichte Kunstwerk um das Hangelenk, wie sich das leuchtende Rot von der blassen Haut abhob.
      "Danke..", flüsterte sie in den Raum zwischen ihnen. "...aber es nichts Besonderes. Ich wünschte, ich hätte Zeit etwas Passenderes zu finden. Sei's drum, es macht mich glücklich zu sehen, dass du etwas von mir bei dir trägst." Nichts lag ihr ferner als einen Besitzanspruch zu stellen oder Andvari mit diesem simplen Schmuckstück eine Fessel anzulegen. Sobald der Illusionszauber nicht länger von Nöten war, würde jeder der sie ansah, augenblicklich Gewissheit haben von wem die herbstrote Haarsträhne stammte. Die Heilerin berührte ein letztes Mal mit nachdenklicher Miene das Armband, als würde sie den festen Knoten prüfen.
      "Etwas, das dich an mich erinnern wird.", fügte sie noch hinzu und die Worte waren so leise, dass sie fast von der nächtlichen Geräuschkulisse aus der Taverne unter ihnen verschluckt wurden. Der Gedanke, dass Andvari in vielen Jahren dieses Kleinod betrachtete und sich hoffentlich mit einem Lächeln, nicht mit Trauer an ihr kurzes Leben und an die Spuren, die sie hinterließ, erinnerte, hinterließ keine Verbitterung sondern nur Dankbarkeit und Glück.
      Viola verspürte den kaum zu bändigenden Wunsch Andavari besinnungslos zu küssen, während er sie mit Wunder in den goldenen Augen ansah. Sehnsucht war für sie vor wenigen Tagen noch ein Fremdwort gewesen. Schweren Herzens blickte sie erneut zu Sylvar, und hoffte dass ihr Blick nicht so verräterisch ihre Gefühle spiegelte. Der zarte Rotschimmer auf ihren Wangen war sicherlich Beweis genug.
      "Ich hoffe nicht...:, murmelte Viola und räusperte sich, ehe ihre Stimme wieder ein wenig an Kraft gewann. "Ihr seid dran großer Magier." Sie deutete auf das Armband.
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    • Sylvar/Andvari

      Natürlich hatte der Erzmagier den Blick der beiden bemerkt und innerlich bereits eine Salve von Sprüchen vorbereitet, die er Andvari bei nächster Gelegenheit um die Ohren hauen wollte.
      "NUn...", begann er grinsend und trat auf Andvari zu, schwer auf den Stab gestützt. "Davon abgesehen, dass ihr beide nicht voneinander lassen könnt, haben wir eine lange Reise hinter uns. Vielleicht ist es weiser, diese Nacht hier zu verbringen und morgen unserer Infiltration zu beginnen, wenn niemand erwartet, dass wir es tun."
      Er griff nach Andvaris am und murmelte seinen kleinen Zauber erneut, während seine Finger tanzende Figuren in den formlosen Himmel schrieben. Eine kurze Hitzewelle kroch über die Haut des Weißhaarigen und stellte alle Haare auf dem Arm auf, die sich dort fanden. Das Amrband, selbstgeflochten wunderschön, wies mit einem Mal leuchtende Runenn auf, die im Pulsschlag des Erzmagiers aufleuchteten. Einen kurzen Moment verzog der Elf das Gesicht, während Sylvar die letzten Windungen des Zaubers wob. Es brannte ein wenig und schien sich darunter in die Haut zu brennen, während er rote Haarschopf unverändert auf seinem Arm zum Liegen kam.
      "In Ordnung", flüsterte der Elf. "Das sollte reichen. Ich...Ich bin..."
      "Du wirst erschöpft", muremlte Andvari und stützte den Erzmagier im letzten Moment, als dieser auf seinen Schemel kippte. Sein Gesicht war bleich wie der Tod und das Ornament auf seiner Stirn besaß keine Leuchtkraft mehr.
      "Ich brauche nur Schlaf."
      "Den sollst du haben", nickte Andvari und wies mit einem kurzen Kinnvorstoß Viola an, die Tür zu öffnen. "Kannst du laufen, alter Mann?"
      Sylvar gab einen empörenden LAut von sich.
      "Laufen. Als ob ich jemals nicht laufen konnte. Nein, nein, nimm deine Finger weg und bleib bei deinem Weib! Es ist verdächtig, eine Frau alleine in ihrem Zimmer zurückzulassen, wenn sie keine Dirne ist."

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    • Viola

      Als Sylvar sich langsam näherte und sich dabei schwer auf seinen Stab stützte, senkte Viola ertappt den Blick. Dem Magier konnte wohl niemand etwas vormachen. Dazu gesellte sich das schlechte Gewissen, ihrem Freund und Mentor trotz der bleiernden Erschöpfung einen weiteren Zauber abzuverlangen.
      Die Heilerin beobachtete mehr das müde Gesicht des Elfen, als die grazilen Bewegungen seiner Hände. Das allgegenwärtige Leuchten der Insignie auf seiner Stirn war erloschen. Für Viola wirkte es, als wäre alle Magie fort und das bis auf den letzten Tropfen. Als Sylvar schwankte und Andvari an seine Seite eilte, erwachte auch die junge Frau aus ihrer Starre und beeilte sich die störrische Tür zu öffnen.
      "Seid doch vernünftig. Ihr habt bereits so viel für uns auf Euch genommen. Lasst uns dieses eine Mal helfen." gab sie ruhig zu bedenken und trat mit einem wachsamen Blick zu allen Seiten auf den leeren Gang. Nichts erschien ihr verdächtig und vielleicht war die Schwäche des Magiers in diesem Moment Fluch und Segen zugleich. Überstürzt in einen Kerker einzubrechen, ohne zu wissen was sie erwartete, erschien beim zweiten Nachdenken äußerst töricht. Besorgt richtete sich ihr Blick auf Sylvar, der wieder einmal viel zu viel für sie auf sich genommen hatte. Vor der gesuchten Tür blieb sie stehen und streckte auffordernd ihre Hand aus. Das Gezeter des Elfen hatte sie dabei gekonnt ignoriert.
      "Der Schlüssel. Bitte?", sagte sie bestimmt. Eindeutig der Ton einer Heilkundigen, die sich nicht auf eine Diskussion mit ihrem Patienten einließ. "Ich könnte auch Henrietta um Unterstützung bitten, wenn Euch das lieber ist. Ich bin sicher sie wäre begeistert Euch Gesellschaft zu leisten, Sylvar."
      Herausfordernd sah Viola den Magier an und war sich sehr wohl bewusst, dass mit unfairen Mitteln spielte.
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    • Sylvar/Andvari

      Andvari seufzte und blieb genau wie Viola an seiner Seite. Doch schien die junge Heilerin in ihrer Art und Weise nicht nur wesentlich bedächtiger sondern auch effektiver zu sein. as Gewicht des Erzmagiers lastete ein wenig schwerer als erwartet auf seinen Armen, während Sylvar sich noch immer mit Händen und Füßen wehrte.
      "Lass das Andvari! Es ist ja wirklichf reundlich, dass ihr beide mir helfen wollt, aber ich bin ein erwachsener Elf und dieser Krankheit bereits seit Jahrzehnten erlegen. Glaubt mir, wenn ich Euch sage", er sah zu Viola. "Wenn ich Euch sage, dass ich alles unter vollster Kontrolle habe."
      Der MAgier tat einen weiteren Schritt in Richtung Tür und trat sich auf den Saum seines weißen Gewandes, was ihn kurzerhand ins Schleudern brachte. Andvari verfestigte seinen Griff und find die schmale Gestalt Sylvars ein wenig auf, während sich dieser an seinem Stab erneut hochstemmte. Das blonde Haar hing ihm verwirrt ins GEsicht, als er gegen seinen Willen und unter deutlichem Protest aus em Raum geschliffen wurde. Beschimpfungen derart, die wir hier nicht wiederholen wollen, flogen gerade zu an Andvaris lächelndes Gesicht und den stoischen Blick des Elfen zu Viola, die bereits die gesuchte TÜr ausgemacht hatte.
      "Also wirklich! Ich bin doch kein Kleinkind!", keifte er als Viola ihn um den Schlüssel bat. Er verschränkte die Arme vor der Brust und drehte den Kopf mürrisch zur Seite. "Vergesst es!"
      Auf ihre zweite Bemerkung hin flog ein HAuch von Angst über sein Gesicht. Das bereits bleiche Gesicht glich mittlerweile der weiß-gräulichen Wand neben ihnen und ein gewaltiger Kloß wurde herunter geschluckt.
      "Hier bitte", murmelte er und neigte leicht den Kopf, als er den Schlüssel für seinen Raum präsentierte.
      Andvari kam nicht umhin, ein breites Grinsen aufzulegen. Er würde jeden Tag verrückter nach dieser Frau.

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    • Viola

      Der kleine Zwischenfall, es war nur ein unvorsichtiger Schritt gewesen, der Sylvar aus dem Gleichgewicht brachte, überzeugte Viola mehr denn je davon an dieser Stelle richtig zu handeln. Der Magier würde ihrem Gedanken wohl entrüstet widersprechen. Die farbigsten Beschimpfungen und Flüche ließen ihre Ohren klingeln. Der bunte Wortschatz war wirklich beeindruckend. Mit einem triumphierenden Grinsen nahm die Heilerin den knöchernen Schlüssel entgegen, um die schwere Holztür unter ächzendem Protest des Holzes aufschwingen zu lassen.
      "Das ist doch jetzt wirklich kein Weltuntergang. Und ich behandle Euch solange wie ein Kleinkind, wie ihr Euch wie eines aufführt. Erzmagier hin und her.", sprach sie mahnend, aber nun wieder mit einem sanften Lächeln. Viola wollte Sylvar keinesfalls bevormunden, dies stand ihr nicht zu, aber manchmal war ein energischen Durchgreifen einfach notwendig. Besonders bei dickköpfigen Elfenmännern. Bei dem Gedanken funkelte es amüsiert in den grünen Augen. Die Brüder waren beide nicht gut darin, Hilfe zuzulassen. Die junge Frau hatte nicht vor den blonden Elf zu bemuttern, sie wollte nur sicher gehen, dass er heile und ohne Schwierigkeiten sein Bett erreichte.
      Die Tür hielt Viola für Andvari und dem geschwächten Sylvar auf und ließ die beiden eintreten, ehe sie ebenfalls in das ziemlich winzige Zimmer trat. Den Schlüssel legte sie umsichtig und in Sylvars Reichweite auf dem kleinen Tisch neben dem Bett ab.
      "Ob Ihr es wollt oder nicht. Ihr seid mein Freund, Sylvar. Gewöhnt Euch daran, dass meine Sorge Euch mit einschließt", sagte Viola und sah ihm dabei mit eigener Sturheit in Augen. Kurz berührte sie ihn federleicht an der Schulter. Die ihr innewohnende Magie war zu schwach, um bei diesem Problem zu helfen. Anschließend zog sie sich respektvoll in dem Türrahmen zurück und wartete geduldig auf Andvari.
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    • Andvari

      Andvari griff die Schultern des störrischen Elfen und bugsierte ihn in aller Vorsicht, aber mit genügend Bestimmtheit in den Raum, sodass es keinen Widerspruch duldete. Sicherlich hielt dies nicht den Magier davon ab, sich hier und da ein wenig zu wehren oder mit allem Feuereifer grummelnd und murrend in den Raum geleitet zu werden.
      "Wie ein Kleinkind...Was fällt Euch ein....", murrte Sylvar, allerdings mit keinerlei NAchdruck in der Stimme. Er war der jungen Heilerin nicht böse, aber die Lage seiner Erkrankung war leider hoffnungslos. Selbst wusste er sich keinen Ausweg, aber die Hoffnung, irgendwann ein Heilmittel zu finden, starb bekanntlich zuletzt. Bis dahin musste er sich auf seinen Trunk verlassen, der in seinem Gepäck ruhte.
      Als hätte der Weißhaarige seine Gedanken gelesen, durchmaß er den winzigen Raum mit zwei großen Schritten und griff nach dem BEutel, den Sylvar immer mit sich herumschleppte. Darin befand sich ein Wechselgewand (nur eines???) und diverse Untensilien und kleine Bücher. Als wäre sein Reisegepäck nicht schon unnötig schwer genug, raschelte und klackerte es, während er den kleinen Flakon aus dem schweren Beutel zutage förderte. In dem winzigen Fläschchen befand sich eine schwarze, dickflüssige MAsse, die offenbar zum Trinken geeignet war. Zumindest hofte Andvari es, als er die Flasche auf das Beistelltischchen stellte.
      "Schon gut, schon gut, ich hab es begriffen!", murmelte er und legte sich auf den Rücken. "Und jetzt macht, dass ihr herauskommt!"
      Andvari grinste breit und nickte, während er zu Viola trat und die Tür sachte hinter sich schloss.
      "Er war schon immer sturer als ein Maultier", murmelte er. "Da wundert es nicht, dass er es im hohen Alter immer noch ist."
      Anschließend legte er lächelnd eine Hand federleicht in ihren Rücken. Nicht, um sie fortzuschieben, sondern vielmehr, weil er das Gefühl ihrer Haut fühlen wollte.

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    • Viola

      Kopfschüttelnd verließ Viola ihre Position im Türrahmen, um dem Weißhaarigen Platz zu machen. Mit einem Ächzen schloss sich die Tür in ihrem Rücken. Viola lauschte der Musik und dem Stimmengewirr, welche die Treppe herauf drangen. Irgendwo dem Durcheinander aus verschiedensten Geräuschen polterte die Stimme von Henrietta durch den Schankraum. Eine Tür flog scheppernd und mit einem lauten Knall wieder in Schloss. Vermutlich ein armer Tropf, der zu später Stunde von der resoluten Wirtin glatt vor die Tür gesetzt wurde.
      "Schon gut. Ich nehme es Sylvar nicht übel.", antwortete Viola mit einem sanften Flüstern, dabei würde sie hier kaum jemand belauschen können. Bei der Bemerkung über das Alter schmunzelte die Heilerin leicht und blickte Andvari mit einem Funkeln den Augen an. "Wenn ich mich recht erinnere, ist bist du der Ältere von beiden. Wächst die Sturheit der Elfen gleichsam mit den Lebenjahren? Das würde einiges erklären..." murmelte Viola mit einem Grinsen.
      Das Gewicht der Hand in ihrem Rücken erdete die junge Frau und schie sie gleichzeitig aufrecht zu halten, während sie sich leicht gegen die Berührung lehnte und die Wärme genoss. Zart griffen ihre Finger nach seiner freien Hand, ehe Viola sich langsam in Bewegung setzte und den Elf über die wenigen Meter bis zu ihrem Zimmer mit sich zog. Zur ihrer Schande bemerkte sie, dass sie ihre Tür offen gelassen hatte. Aber die Nachlässigkeit schien angesichts der Situation entschuldbar. Mit einem letzten Blick in den spärlich beleuchteten Korridor führte sie Andvari in das Zimmer und zog die Tür zu. Mit einem leisen Klicken hatte sie den Schlüssel in dem rostigen Schloss umgedreht und den Raum versperrt.
      Die Heilerin lehnte sich zurück gegen das gealterte Türblatt und blickte zu ihrem Gefährten herüber. Das flackernde Licht im Raum, spiegelte sich glühend in den grünen Iren. Ohne den Blick von Andvari abzuwenden, löste sie die Riemen vom ihren Oberschenkel, an denen der Dolch befestigt war. Die Klinge fiel mit einem dumpfen Poltern auf die Holzdielen. Dandelost, wohl umsonst erneut angelegt an ihre Hüfte wurde mit mehr Sorgfalt gelöst und achtsam an die Wand neben der Tür gelehnt.
      Viola zögerte für den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie sich in den Nacken griff und den filigranen Verschluss der Kette öffnete. Der silberne Vogel landete sicher in ihrer Handfläche. Vom Scheitel breitete sich das leuchtende Herbstrot bis über ihre Schultern zur letzten Haarspitze aus. Sie verspürte nichts, als die Narben wie durch Zauberhand wieder ihre Haut schmückten. Sie würde die Silberkette wieder anlegen, sobald sie am Morgen den Raum verließen. Das Schmuckstück verschwand in ihrer Hosentasche.
      Und auch, wenn die Illusion körperlich nicht spürbar war, hatte sie das Gefühl eine Maske abzunehmen.
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    • Andvari

      "Ich befürchte, die Sturheit der Elfen ist legendär, wenn man es so betrachtet. Und ja, ich befürchte ebenfalls, dass sie mit dem Alter wächst", grinste er und ließ sich von ihr mitziehen.
      Es war das erste Mal, dass er derartigen Drang bei ihr spürte. Wenn er es recht besah, war es selten, dass sie derart fordernd seine Gesellschaft vorzog. Ein schönes Gefühl, gemessen an der Seltenheit des Aufkommens. Die Geräusche, die sie auf dem Flur erwarteten, waren nicht mit den normalen des Schankbetriebes zu vergleichen. Die Musik schien langsam ruhiger und schwerer zu werden, die Gespärche dafür lauter und zahlreicher. Zwar verstand Andvari nicht einmal ein Drittel des Gesagten, doch schien es ihm, als tauschten sich einige Elfen recht lebhaft darüber aus, wie man sich am besten mit anderen Völkern verständigte. Zumindest wollte er das glauben, als die beiden über den Flur huschten.
      Wieder im Raum angekommen, wollte er sich gerade herumdrehen und zu sprechen beginnen, als ihm das Wort im Halse stecken blieb. Viola schloss den Schlüssel herum und das Nächste, was er neben den wunderschönen Augen seiner Gefährtin wahrnahm, war das laute Poltern des Dolches, der zu Boden fiel.
      Als sie sich sodann auch noch des Tarnzaubers entledigte, der sie in eine Andere verwandelte, seufzte Andvari lächelnd und lehnte sich an das Bettgestell.
      "So gefällst du mir eindeutig am Besten", murmelte er wie zu sich selbst und betrachtete mit ebenso leuchtenden Augen ihre herbstroten Haare und das leuchtende Grün oihrer Augen.
      Selbst die weißlich schimmernden Narben hieß er willkommen, da sie diese Frau erst zu dem machten, was sie war. Andvari selbst grinste breit und begann seinerseits, seinen Waffengurt zu lösen und legte sein Schwert neben das Bett. Zumindest an die Seite, die er als seine Seite auserkoren hatte. Die Luft stand still in diesem Raum. Nicht durch Schwere oder Schweiß, sonern vielmehr bedingt durch die Spannung, die er empfand. Ob es Viola auch so ging?

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    • Viola

      Die Spannung in dem kargen Raum wirkte für Viola beinahe greifbar. Die Luft schien sich förmlich aufzuladen, während sie jeder Bewegung des Elfen mit den Augen verfolgte. Die Fingerspitzen zuckten über das spröde Holz, wo sie ihre Hände flach gegen die Tür neben sich gelegt hatte. Schmale Schultern erzitterten unter einem tiefen Atemzug und für einen Augeblick schien auch der zierliche Körper der Heilerin vollständig unter Anspannung zu stehen. Viola wirkte beinahe wie eine Frau, die zwischen der Entscheidung stand zu flüchten oder in die Konfronation zu gehen. Aber das unervechselbare Feuer in ihren Augen sprach für sich. Von der eigenen Courage überwältig, denn für die junge Frau war es noch immer überraschend, wie spielend einfach es sein konnte, den Wünschen und dem Begehren ihres Herzens nach zugeben. Und doch tat sie es so selten, aus dem tief verankerten Angst heraus, irgendwann auf eine Grenze in ihrem Kopf zu stoßen.
      Die Worte zauberten ein Lächeln auf ihre Lippen und es klang immer noch wunderlich in ihren Ohren, dass er ihre gezeichnete Gestalt dem ebenmäßigen Gesicht vorzog. Etwas blitzte in den tiefgrünen Augen auf.
      In einer fließenden und grazilen Bewegung stieß sich Viola mit den Hände von der Tür ab und durchquerte den Raum mit wenigen Schritten. Kein Zögern lag in ihrem Handeln, als sie vor Andvari zum stehen kam. So nah, dass sie die Hitze seines Körper durch ihre Kleidung spüren konnte und umfasste mit den Händen seine Gesicht. Das Gefühl der warmen Haut unter ihren Fingerspitzen, schickte eine stetig geschürte Glut durch das Blut in ihren Adern. Sanft aber nicht minder bestimmt zog sie sein Haupt zu sich herunter. Von Verlangen erfüllt, das seit Tagen unter ihrer Haut brannte, legten sich ihre Lippen auf seine während sie ihr Gewicht auf die Fußballen verlagerte, um sich ihm entgegen zu strecken. Es war gleichsam aufregend wie beängstigt, dem flammenden Wunsch in ihrer Brust nachzugeben.
      Der Verstand holte zähfließend mit ihren Handlungen auf und Viola löste sich einen winzigen Hauch lang aus dem Kuss.
      "Entschuldige. Ich wollte das schon eine ganze Weile lang tun...", wisperte sie und fühlte seinen Atem auf ihrem Gesicht.
      Die Fingerspitzen wanderten über den Schwung der Elfenohren in die weiße Haarmähne. Und Viola hoffte, dass die verlegene Röte auf ihren Wangen nicht so intensiv war, wie es sich anfühlte.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Winterhauch ()

    • Andvari

      Überwältigung war das falsche Wort.
      Zumindest das falsche, um diesen "Angriff" zu ebschreiben, der gerade über ihn hinweg rauschte. GErade eben noch hatte Viola an der Tür gestandne und ihn mit flammendem Blick angesehen, unschlüssig, ob sie eine Scheu überwinden mochte oder nicht. Nunmehr lag sie in seinen Armen, den zarten Körper an seinen gepresst, und küsste ihn mit einer Urgewalt an Begierde, das er nicht umhin kam, seine Arme ebenfalls um sie zu schlingen.
      So vorsichtig er hatte sein wollen, so aufopfernd er versuchte, ihr Raum zu schenken, damit sie langsam ihre Traumata loswurde, umso mehr war er sicher, dass er sie wollte. Hier und jetzt. Diese junge Faru, deren Haut wie Schneegestöber, der Blick wie Smaragde im Gegenlicht und deren Haar wie Herbstlaub im Widerschein der Kerzenflamme schien.
      Alles in ihm schrie danach, sie aus den Fetzen ihrer Kleidung zu reißen und einfach unter sich zu begraben wie ein...
      Er bremste sich spürbar, als er bemerkte, dass sie leicht anhob und wieder absetzte.
      Schwer atmend blickte der Elf seine Gefährtin an und selbst in seinen bernsteinfarbenen Augen glühte nichts anderes als Lust und VErlangen, gepaart mit einer trauten Zuneigung, die ihn selbst schmerzte.
      "Das war...", flüsterte er mit rauer Stimme und leckte sich über die Lippen. "Ich habe darauf gewartet..."
      Er ließ es sich nicht zweimal sagen, sie erneut zu küssen. Er ignorierte die noble Wärme ihrer Wangen und wollte ihre heißen Lippen erneut schmecken. Erneut das Feuer kosten und in dem Geschmack von Honigwein und Feuer versinken, ehe ihm der Herzschlag zuwider wurde.
      durch ein Missgeschick verhakte sich ein Fuß im Bettgestell und er kam zu fall. Beinahe laut plumpste er auf die Matratze und zog sie ungeschickt mit sich, ehe er zu grinsen anfing.

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      The more you drag me to hell
    • Viola

      Mit einem Seufzer lehnte sich Viola in den leidenschaftlichen Kuss, während die Worte in ihren Ohren nachklangen. Natürlich hatte er darauf gewartet, dass die junge Frau den ersten zögerlichen Schritt wagte und sein eigenes Verlangen nach ihr gezügelt. Unter seiner Haut spannte sich Sehnen und Muskeln, bereit sich jeder Zeit zurückzuziehen sobald Viola es verlangte. Und allein die Gewissheit ließ das Herz in ihrer Brust mit Liebe anschwellen, bis es drohte zu zerspringen. Vertrauensvoll schmiegte sich ihr Körper seinem entgegen, bis kein noch so winziges Blatt mehr zwischen ihre Leiber passte. Andavari hatte sie nie verletzt und sie wusste mit einer Klarheit, die sie selbst ängstigte, dass er auch jetzt auf jedes kleinste Zeichen ihres Körpers achtete.
      Der Kuss raubte ihr die Luft zum atmen bis die Heilerin kaum noch klar denken konnte. Der Elf besaß das unbeschreibliche Talent, ihren Verstand mit süßem Vergessen zu füllen. Der Raum kippte und Viola begriff erst, dass sie tatsächlich fiel und es nicht nur die Atemnot war, als sie schwer und ungeschickt auf ihm landete. Die Matratze unter ihnen war unnachgiebig und federte ihren wenig grazilen Sturz kaum ab. Sie war ziemlich sicher, dass ihr Ellbogen seine Rippen getroffen hatte.
      Der irrwitzige Gedanke ihre zierliche Gestalt könnte ihn erdrücken überkam sie, so stemmte sich Viola eilig auf, aber ihre Beine waren wirr mit einander verschlungen, so dass sie kaum einen Zentimeter Raum gewann.
      Die Sorge schien unbegründet. Alles was ihre Augen erblickten war ein amüsiertes, jungenhaftes Grinsen, das Andvari wunderbar zu Gesicht stand.
      "Ich dachte immer Elfen wären grazil und elegant...", kicherte sie und ließ sich wieder hinab sinken. Eine ihrer Hände begab sich auf neugierige Wanderschaft und Stahl such unter den Wams. Unter ihren Fingerspitzen spürte sie die glühende, vernarbte Haut und ließ sie über seine Hüfte zu seinem Bauch wandern. Sie spürte jeden schweren Atemzug an ihrem Körper.
      Viola hauchte einen federleichten Kuss über dem edlen Schwung seines Wangenknochens.
      "Danke...", wisperte sie. "Für's warten." Es war weniger als sie eigentlich sagen wollte, aber ihr Kopf war wie leer gefegt.
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”

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    • Andvari

      Sein Grinsen behielt er bei, selbst als er wie ein gestrandeter Wal auf dem Rücken lag, diese schöne, zarte Frau auf seinem Körper. Es war ein Himmel, der sich nur schwer beschreiben ließ. Schon damals, als er und Fea das erste Mal beieinander waren, tat sich für ihn ein Wunderland auf. Ein Wunderland, das sich zu einem Dornenreich entwickelte, je mehr sie darin verschwanden. Doch mit Viola war es anders. Es blieb der Hauch des Bittersüßen in der Luft, während sie sich die Lippen wund küssten, aber es blieb keine Reue. Kein Bedauern und kein rechter Weg, den es einzuschlagen galt.
      Ihre Hand unter seinem Wams hüllte ihn in gleißendes Feuer und hinterließ brennende Spuren auf seiner Haut, sodass er die Befürchtung hefte, sie würde seinem narbigen Hintern weitere hinzufügen.
      "Ich warte immer", flüsterte er und grinste.
      Er würde immer auf einen Menschen wie sie warten. Es gab keinen Grund zur Eile. Eine Wunde heilte mit der Zeit und der richtigen Pflege. Für beides gab es seiner Meinung genügend Kapazitäten, die er bewältigen konnte. Und wenn es hieß, drei, vier Wochen nicht einmal sie anzusehen, würde er es tun.
      Das Auskommen war immer lohnenswert, egal wie man es drehte und wendete.
      "Elfen sind grazil und elegant", sagte er, wärend seine Hände seinerseits unter ihr Wams glitten. "Aber ich nicht. Ich war es nie und werde es nie sein. Achtung!"
      Mit einem kurzen, aber krätigen Ruck zog er ihr das Wams über den Kopf und blickte auf ihren herrlichen Körper über ihm. Es gab keine schönere Perspektive als diese, wenn er ehrlich darüber nachdachte. Und er hatte die goldenen Grotten von Meneloth gesehen. Er schluckte seine eigene Begierde herab und grinste schelmisch, als er sie ansah. Innerlich hoffte, dass sie es ihm nicht übel nahm.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Viola

      Bevor weitere, neckende Worte die Lippen verlassen konnten, legten sich fremde aber gleichzeitig vertraute Hände auf ihre Haut. Viola erschauderte wohlig in dem starken Halt und genoss das Gefühl der rauen Hände, deren Berührung sich in ihren Körper brannte. Fragend blickte sie mit halb geschlossenen Augen auf, die ihn verträumt ansahen, da zog der Elf ihr das lästige Stück Stoff mit einem einzigen kraftvollen Ruck über den Kopf. Achtlos landete das Kleidungsstück irgendwo am Rande ihrer Wahrnehmung.
      Viola schnappte vor gespielter Empörung nach Luft, machte aber keine Anstalten sich zu bedecken. Es war befremdlich und aufregend zu gleich, aber sie wollte angesehen werden und die Blicke voller Begierde spüren. Die leuchtend, rote Mähne fiel in rebellischen Wellen und Wirrungen über ihre Schulter, herrlich zerzaust durch das über den Kopf gezogene Wams. Beiläufig pustete Sie eine Strähne aus dem Gesicht und schaffte es, sich aus dem Knoten ihrer Beine zu lösen und auf die Knie zu kommen.
      Eine winzige Unsicherheit blitzte in den Augen aus, während sie unschlüssig überlegte wohin mit ihren Beinen. Da erschien ein entschlossenen Grinsen auf ihren Lippen und sie schwang grazil ein Beun über seine Hüfte. Über ihm kniete sie, zwar noch in der derben Lederhose und ließ sich in seinen Schoß sinken. Schmunzelnd bemerkte sie, dass selbst ihre Stiefel noch fest an ihrem Platz saßen. Aber im Augenblick hatte sie ein wichtigeres Ziel vor Augen.
      Viola warf das Haar zurück und genoss die Kontrolle, die sie ausübte. Es gab ihr Sicherheit. Mit Augen voller Verlangen ihn zu sehen, wirklich zu sehen ohne die Dunkelheit der Nacht und das obskure Licht der Sterne, schob sie ihre zarten, vernarbten Hände unter seinen Wams. Es bauschte sich an ihrem Hangelenken mit jedem Zentimeter Haut die sie befreite. Ihr Daumen glitt kurz über die wulstige Narbe tiefer unter dem Bauchnabel, wo sie fast im Bund der Hose verschwand. Viola lächelte obwohl die Umstände ihrer schicksalhaften Begegnung wenig schöne Erinnerungen bargen.
      "Ich will dich sehen.. " wisperte sie, als sie den Wams so weit sie konnte aus dem Weg hatte, aber nun war sie auf seine Mithilfe angewiesen, die Hände auf seine Brust gelegt und dem fliegenden Herzschlag spührend.
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”
    • Andvari

      Es brauchte all seine Selbstbeherrschung, nicht nach ihrer Brust, ihrem Bauch, eigentlich ihrem ganzen Körper zu greifen und ihn zu sich zu ziehen. Schwer ausatmend blickte er sie direkt an und versuchte, seine Begierde im Zaum zu halten, die wie ein eingesperrtes Tier an seinen Ketten riss.
      Als sie sich rittlings auf ihn setzte blieb ihm für einen Moment die Luft weg, als er ihr Gewicht auf seinen Hüften fühlte. Mit einem Mal er plötzlich dankbar um die Enge der schweren Reiterhose, damit er sich nicht zu früh verriet.
      „Wie die Dame befiehlt“, murmelte er und grinste, während er sich leicht anhob.
      Es war schwer, mit den frisch verheilten Wunden eine gesunde, elegante Haltung einzunehmen. So erschien es eher als hätte er ein verkorkstes Bauchmuskeltraining absolviert, als er das Wams ebenso unbeachtet über seinen Kopf zog und es unachtsam auf den Boden fallen ließ.
      „Dann sieh mich an.“
      Er breitete theatralisch die Arme aus und lächelte breit, ehe er ich sanft zurücksinken ließ. Die Matratze unter seinem Rücken war nicht angenehm, aber irgendetwas sagte ihm, dass sie es heute Nacht werden würde.
      Mit purer Absicht hielt er sich mit seinen Händen zurück. Auch wenn seine Begierde sich ins Unermessliche steigerte und er begann, kleine Sterne vor seinen Augen zu sehen, hielt er sie bei sich, um ihr den Raum zu geben, den sie brauchte. Andvari hielt nichts von gezwungenen Stelldichein. Er war nie ein Dirnenläufer gewesen oder Jemand, der Frauen zum Verkehr anstachelte. Es war einfacher, die Begierde selbst zu empfinden, zu entdecken und zuzulassen.
      So legte er seine Hände nur seitlich auf ihre Hüften (gut, vielleicht einen Hauch tiefer als es sittlich war) und lächelte sie an.

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    • Viola


      Wenig elegant aber effektiv landete das störende Kleidungsstück auf dem Boden neben dem Bett.
      Viola hätte beinahe aufgrund der theatralischen Geste laut aufgelacht, aber der Laut blieb ihr im Hals stecken. Sie schluckte den Stein in ihrer Kehle mühsam herunter, denn mit einem Mal fühlte sich ihr Mund staubtrocken an. Fasziniert betrachtete die junge Frau die Landschaft aus blasser Haut, alten und neuen Narben, die sich über seinen Oberkörper streckte und sich über drahtige Muskeln spannte. Wo bisher die Nacht oder ihr zurückhaltend gesenkter Blick ihr nicht erlaub hatte genau hinzusehen, schien es nun als würde Viola ihn mit den funkelnden Augen verschlingen. Andvari war mit all seinen Makeln und Narben, mit allen Ecken und Kanten, einfach atemberaubend. Und sie war sich ziemlich sicher, dass sie dieser Anblick nie langweilen würde.
      Viola neigte sich leicht vor, während ihre Fingerspitzen über seine Haut tanzten und einen Weg suchten, der nur für sie einen Sinn ergab. Manche Narben musste viele Jahre alt sein, sie waren glatt und blass in der Haut versunken. Andere waren neu und ihr nur allzubekannt. Tiefe Wunden gerissen von Speeren. Es schien eine Ewigkeit her. Ihr Blick blieb an der Stelle einer rundlichen Narbe unter seinem Schlüsselbein hängen, wo ein Pfeil seine Schulter durchschlagen hatte. Viola neigte sich weiter zu ihrem Gefährten hinab und presste einen Kuss auf die sternenförmige Narbe. Hätte er nicht in ihrem Rücken auf dem Pferd gesessen, hätte der Pfeil sich vermutlich durch ihren Körper gebohrt.
      Das Gewicht seiner Hände auf ihren Hüften, Viola schmunzelte als sie stetig tiefer rutschten, hielt sie nicht gefangen. Der Elf fesselte sie nicht an Ort und Stelle sondern ließ der jungen Frau ihre Freiheit zu tun wonach sie begehrte. Etwas zu wollen, jemanden zu wollen mit einer brennenden Leidenschaft war ein überwaltigendes Gefühl. Viola grub ihre Finger erneut in das weiße Haar und küsste Andvari bis sie keine Luft mehr bekam.
      "Götter...", wisperte sie atemlos zwischen zwei Küssen. "Du bist so wunderschön."
      Viola war sich nicht sicher, ob es die richtige Beschreibung für einen Krieger wie Andvari war, aber deshalb traf es nicht weniger zu.
      Sie schmiegte sich an den Elf, weiche feminine Wölbungen an seinem Körper von der Hüfte bis zu den Schultern.
      “We all change, when you think about it.
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    • Andvari

      Brauchte er vorher bereits alle Beherrschung war es in dem Moment geschehen, wo sie begann, über seinen Körper zu streicheln.
      Ein Teppich der Geschichten, wenn man es theatralisch sehen mochte. Jede Narbe mit ihrer eignen Herkunft und Geschichte. Ein Flor der Trauer und der Reue, bis auf die neusten, zartrosa Narben auf seiner Haut. Man mochte es halten wie man es wollte, aber der Blick dieser jungen Frau erregte ihn auf subtile und doch recht eindeutige Weise. Ein verschlingender, neugieriger Blick.
      Seine Hände befanden sich zwischenzeitlich recht eindeutig auf ihrem Gesäß und würden sich auch keinen Millimeter mehr entfernen. Er hätte es nicht einmal tun können, wenn er es drauf anlegte. Und doch störte ihn jeder Stoff.
      Während sie ihn küsste und damit beinahe einen Herzstillstand bei ihm auslöste schaffte er es gerade so, seine Finger noch in Bewegung zu halten.
      „Das sollte ich sagen, oder?“, flüsterte er grinsend, wobei ein Lausbubenartiges Etwas aus ihm hervorbrach, das bisher nicht zutage getreten war.
      Denn während Viola ihn geküsst hatte, hatten geschickte Finger den Bund ihrer Reiterhosen geöffnet und zumindest eine Erleichterung geschaffen. Dennoch würde sie sich über kurz oder lang erheben müssen, damit sie ihrer beider Leidenschaft Abhilfe schaffen konnten.
      Schweigend drückte er sich nach oben und küsste sie erneut, ehe er sie in einer schwungvollen und raubtierhaften Bewegung auf den Rücken legte. Es schien, als rollten sie einander wie Kugeln durch das Bett, um nachher in umgekehrter Reihenfolge erneut zueinander zu finden.
      Andvari löste sich von ihren Lippen und ging vor ihr auf die Knie, um ihr die Stiefel auf zubinden. Es musste ein schreckliches Gefühl nach der langen Reise sein.

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    • Viola


      "Vielleicht...", flüsterte sie auf ähnliche Weise zurück, ließ sich verzaubern von dem Schalk und lausbubenhaften Anblick, der sich ihr bot. Zärtlich tanzten ihre Fingerspitzen über den Schwung seiner Ohren, die aus der weißen Mähne hervorschauten, während sie spürte wie seine auf Wanderschaft gingen. "Aber das macht es nicht weniger wahr."
      Viola spürte kaum, wie sich geschickte Hände zwischen ihre Körper schoben und es ihnen etwas bequemer machten. Erst als der Druck des Hosenbundes auf ihren Bauch nachließ, blickte sie kurz zwischen ihnen hinab. Ein ungläubiger aber amüsierter Laut erklang tief in ihrer Kehle. Sie hatte es wirklich nicht bemerkt. Ein Kuss nahm sie erneut gefangen und sie ließ sich nur allzu willentlich von seinen Lippen fesseln. Die Hände glitten aus seinen Haaren und auf seine Schultern, als er sich langsam gegen sie stemmte.
      Reflexartig umgriff Viola seine Schultern, als die Welt ein zweites Mal an diesem Abend kippte und sie für einen Augenblick zu schweben schien. Es ging so schnell, dass sie überrascht aufkeuchte, als sie auf dem Rücken landete. Die junge Frau schlug die Augen auf und blickte erstaunt zu Andvari auf. Sie spürte das Gewicht auf ihrem Körper und es sollte sich beängstigend anfühlen, wie leicht er unter sich begraben konnte mit der wunderschönen und faszinierenden Leichtigkeit, die allen gefährlichen Raubtieren inne wohnte.
      Für den Bruchteil einer Sekunde schimmerte etwas in den grünen Augen auf. Der Fetzen einer alten, albtraumhaften Erinnerung an den Geruch von Feuer und Rauch, aber der leidenschaftliche Kuss der folgte, unterbrach die Kette an Gedanken in ihrem Kopf. Andvari setzte sie frei, löste die Ketten der Vergangenheit.
      Viola schluckte, als der Elf grazil vor ihr auf die Knie ging und begann die Schnüre ihrer Stiefel zu lockern. Die banale Tätigkeit und der Anblick des halb bekleideten Elfen zu ihre Füßen hatte in diesem Moment etwas derart Verruchtes an sich, dass ihr die Röte in die Wangen schoss. Die Heilerin stützte sich auf den Ellbogen auf, um ihn mit angehaltenem Atem zu beobachten. Es war eine Wohltat, als das schwere aber reisetaugliche Schuhwerk zu Boden polterte.
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”