The Lesser Evil (Winterhauch & NicolasDarkwood)

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    • Andvari/sylvar

      Die Nacht beherbergt dunkle Schatten.
      Aber fürchte nicht die Schatten in der Nacht. Fürchte, was springt lauert. Eine Weisheit seiner Mutter, die sich Andvari nur allzu oft ins Gedächtnis rief, wenn er sylvar bei lichtener Magie zusah. Der Erzmagier war durchaus begabt und fähig, aber seine Aura war nicht für derartige Experimente geeignet. Seine Augen flüchten in merkwürdigen Farben, während er brummelnd und grunmelnd Formeln intonierte und mit dem Finger des Weisshaarigen Muster auf die Tischplatte zeichnete. Erst unter dem Beisein magischer Aura aus seinem Blut erleuchteten die Runen und der Kreis begann sich langsam leuchtend zu schließen und ein Sieger zu bilden. So mancher hätte dies für ein besonderes Schauspiel gehalten, aber Andvari harte derartige siegel bereits sehr häufig gesehen. Zumeist an der Tür seines Vaters oder der seiner Mutter. Beide waren gleichermaßen paranoid gewesen was die Sicherheit des jeweils anderen anging. Oder dessen Gefängnis.
      Andvari wollte gerade bedenken äußern, da Viola wieder in den Raum geschnitten kam, ei wackeliges Tablett in den Armen. Eilig riss er seine Hand los und griff nach dem schweren Holz, um ihr zumindest eine last abzunehmen, während die Geräusche des schankraumes mitsamt dem schiefsten aller Spiele in den Raum drang. Der elf lächelte der Heilerin zu und war innerlich froh, dass sie wieder bei ihnen war. Auch wenn er sicher war, dass sie sich zu helfen wusste , beherrschte ihn derzeit noch Angst und Sorge um sie.
      "Ah, endlich etwas zu essen!", rief slyvar aus und schlug in die Hände um diese zu reiben, eher er Neugierde an das Tablett heranrrat, dass andvari undankbarerweise direkt über sein sorgsam gezeichnetes Siegel abstellte.
      Gerade wollte er zur Empörung anheben, da er merkte, dass die Schrift nicht verschwand sondern gebau so erhalten blieb.
      "Urgh, es ist dieser ekelhaft schweineeintopf. Sie macht den immer wenn die sau im Garten das Leben aushaucht. Hatte sie nichts anderes?"

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    • Viola

      Ohne Protest ließ sich Viola das schwere Tablett aus den Händen nehmen. Langsam war es doch ein wenig schwer geworden und dankbar lächelte sie Andvari an. Die Feldküche der Heerlager brachte auch kulinarische Meisterwerke hervor. Die Heilerin war nicht wählerisch und war froh, dass es etwas Warmes gab, dass den Magen füllte.
      Wie angekündigt, beschwerte sich der Magier gleich über die gebrachte Mahlzeit, woraufhin Viola ihn schmunzelnd ansah.
      "Henrietta ahnte bereits, dass ihr Euch beschweren würdet. Ich soll ausrichten und ich zitiere: 'Ihr sollt euren Kopf aus Eurem Hintern ziehen.' Ihre Worte, nicht meine.", tadelte sie den Magier und griff beherzt nach einer Schale des deftigen Eintopfes. Prüfend schnupperte sie an der dampfenden Schale und befand der Geruch als passabel. Es gab Schlimmeres. Die Heilerin verzog nicht einmal die Miene nach dem ersten Löffel, obwohl der Geschmack ein wenig gewöhnungsbedürftig war. Aber in der Not frisst der Teufel nunmal Fliegen.
      Schließlich wurde ihre Miene wieder ernster, als sie auf das Siegel sah, das halb durch das Tablett verdeckt wurde. Sie konnte die Linien deutlich auf dem Tisch erkennen. Verwirrt hob sie eine Augenbrauen an. War das Blut? Sie hatte sich bereits an den ungewöhnlichen Anblick des bläulichen Blutes gewöhnt.
      "Auch wenn ich niemandem den Appetit verderben will," setzte sie vorsichtig an und senkte die Schale in ihren Händen. "Henrietta hat mir berichtet, dass kurz nach unserer Ankunft in Telerin fremde Reiter eingetroffen sind. Sie haben gezielt nach einem Elf mit goldenen Augen gefragt. Leider gibt es da wohl kein Missverständnis. Die Reiter suchen nach Andvari."
      Dabei blickte sie zu dem weißhaarigen Elf und wirkte sichtlich beunruhigt. Viola zögerte, da sie die Lage nicht noch verschlimmern wollte.
      "Da ist noch etwas. Ich glaube untem im Schankraum hat mich jemand beobachtet.", murmelte sie und rührte mit dem Löffel beiläufig den Eintopf in der Schüssel um. "Als ich wieder nach oben gegangen bin, war die Gestalt verschwunden, einfach so. Ich habe nicht einmal bemerkt, ob jemand die Taverne verlassen hat. Aber nachdem, was Henrietta mir gesagt hat, glaube ich nicht mehr an einen Zufall."
      Viola blickte erneut auf das Siegel und kräuselte nachdenklich die Stirn.
      "Das ist das Siegel?", fragte sie und trat näher an den Tisch heran. Die Brüder hatten gesagt, sie würde es auf ihrer Haut tragen. "Muss ich irgendetwas tun?"
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”
    • Andvari/Sylvar

      Beide Elfen nahmen sich jeweils eine Schüssel von dem Tablett auf dem Tisch und Andvari stellte das Tablett hochkant an das Bett. Der Eintopf roch passabel, dachte er, auch wenn er sich nicht fragen wollte, was die Fettaugen und Fleischreste waren, die dort schwammen. Kopfschüttelnd über Sylvars Protest schaufelte er einen Bissen Eintopf in den Mund und bekam sogleich den Drang, diesen querfeldein durch den Raum zu spucken. Es roch passabel, aber der Geschmack war unterirdisch.
      Als Viola jedoch ihre Bemerkung zu Henriettas Warnung tätigte, verlor der Weißhaarige keine Sekunde. Auf einen Blick von Sylvar hin eilte er zum Fenster und sah mit Argusaugen durch den Milchflimmer, der sich auf das Fenster gelegt hatte. Doch draußen war erneut Stille eingekehrt und auch wenn er seine Aura auf die Suche schickte, merkte er keine Unregelmäßigkeit in der Struktur. Wer auch immer es war, sie schienen derzeit nicht hier.
      "Könnte Faolan...", murmelte Andvari als er zu den anderen zurückkehrte.
      Sylvar zuckte die Achseln, wähernd er mit angewidertem Gesicht einen Löffel aß.
      "Möglich. Aber unwahrscheinlich. Du wirst dich dran gewöhnen müssen, dass du mehr Feinde als Gönner hast..."
      Das zweite, das Viola sagte, machte ihm wesentlich mehr zu schaffen. Jemand beobachtete sie offenkundig und selbst der Erzmagier schien ein wenig alarmiert durch den Vorfall. Eilig stellte er die Schale auf eine nagelegene Anrichte ab und kehrte zum Tisch zurück. Die Runen aus Blut waren zwischenzeitlich ins Holz gezogen und schimmerten golden im Dämmerlicht des Raumes. Andvari indes löffelte seinen Eintopf schneller aus als man hinschauen konnte, hatte er auch die anstrengenste Aufgabe.
      "Wenn Euch jemand verfolgt", begann Sylvar und sah sie ernst an. "Dann sollten wir den Zauber beschleunigen und Euch wappnen. Vollkommen richtig, es ist das Siegel, das Euch gleich auf die Haut gebrannt wird. Es wird nicht schmerzen, nicht jucken und sich nur in ZEiten der Gefahr zeigen. Ich empfand es als sinnig, Andvaris Blut hierfür zu nehmen, da das Siegel nur durch einen Lichtrufer aktiv bleibt. Es wird euch schützen. Zumindest ein wenig."
      Er sah seine beiden Mitstreiter an und seufzte. Andvari kehrte zum Tisch zurück und blickte das Siegel vior ihm an. Die Runen erinnerten ihn an die Zeichnungen seiner Mutter, die sie auf Papier gemalt hatte. Doch dieses wurde erschreckend real.
      "Das einzige, das Ihr tun müsst", begann Sylvar und wies auf das Zentrum des Siegels. "Ist Eure Hand in diesen Kreis zu legen und zu verharren. Andvari wird den Rest übernehmen. Durch seine Aura, brennt es sich ein und wird Euch begleiten, bis Andvaris Aura seine TÄtigkeit einstellt."
      "Und danach", warf Andvari selbst ein. "berichtest du uns bitte, was du gesehen hast."

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    • Viola

      Mit Mühe und Not würgte Viola den zähen Eintopf herunter, der durch die plötzliche Alarmbereitschaft noch mehr an Geschmack eingebüßt hatte und nur noch dazu diente ihren Magen zu füllen. Genauso gut hätte sie Asche löffeln können. Die Heilerin stellte ihre Schale bei Seite und trat an den Tisch heran.
      Vor ihren Augen schimmerten das Siegel in einem warmen, goldenen Licht. Voller Vertrauen legte sie die Hand in das Zenrum des Siegels, die Handfläche flach auf das Holz gelegt. Wahrscheinlich hätte sie auch den Schmerz in Kauf genommen, dennoch empfand sie die Worte des Magiers als beruhigend. Sie lauschte seiner Erklärung und schluckte schwer. Sie würde einen Teil von Andvaris Kraft unter der Haut tragen, wenn auch nicht jeder Zeit sichtbar. Aber sie empfand den Gedanken als tröstlich, denn dieses Siegel erhielt sie aus freien Stücken. Die Zeichen Vaerils hingegen waren unter Gewalt in ihrer Haut verewigt worden.
      Tapfer blickte sie Andvari an und nickte, obwohl sie wusste, dass sie mehr Angst verspüren sollte. Jemand war offensichtlich an ihr persönlich interessiert. Die Frage war nur, warum? Ein kleine Stimme tief in ihrem Kopf, ließ eine Vorahnung erklingen, die sich Viola nicht auszusprechen traute. Es würde einen Albtraum über sie hereinbrechen lassen, von dem sie nicht wusste, welche Auswirkungen er schlussendlich haben würde. Oder war sie lediglich zu einer Schwachstelle geworden, um den Lichtbringer aus seinem Versteck zu locken.
      Es war unmöglich, dass jemand bereits davon Kenntnis genommen hatte, was zwischen Ihnen entstanden war. Andererseits war sie, eine Menschenfrau, an seiner Flucht beteiligt gewesen. Vielleicht war das bereits genug gewesen.
      "Was ich nicht völlig begreife...", murmelte sie und blickte wieder auf ihre Hand, die regungslos auf dem Tisch ruhte. "...warum nimmt man mich ins Visier? Und wie hat jemand mich erkennen können? Der Illusionszauber verbirgt alle Merkmale, die mich verraten könnten..."
      Unbewusst griff sie nach dem Anhänger um ihren Hals.
      Aber eines nach dem anderen. Wenn das Siegel platziert war, konnte sie sich weiter darüber den Kopf zerbrechen.
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    • Andvari/Sylvar

      Als Viola iher Hand in den Kreis legte, begannen die Runen bereits leicht zu pulsieren und eine wärmende, lähmende Hitze zu verströmen. Einmal abgelegt, war es nicht mehr möglich, die Hand aus dem Siegel zu entfernen.
      "Jetzt du", flüsterte Sylvar und überwachte das Schauspiel auf seinen Stab gestützt wachsam.
      Seine Argusaugen flogen über das Siegel und merkwürdiges Leuchten stahl sich in die Augen des Elfen, während Andvari seine Aura suchte und danach griff. Ein Strom brennender Hitze schoss durch seinen Arm und entflammte die Runen regelrecht, ehe sich die Aura darin zu verewigen schien. Erst danach begannen die Runen zu tanzen und sich wie ein Uhrwerk um ihr Handgelenk zu drehen, ehe sie sich von dem schweren Eichenholz des Tisches zu lösen schienen.
      Eine Weile tanzten sie wie ein schönes Armband um ihr Handgelenk und leuchteten in sämtlichen Farben des Lichtspektrums, ehe die Runen sich auf die Haut ihres Handgelenks senkten und mit einem leichten Ziepen auf der Haut wieder verschwanden.
      Einfach so, als wäre nichts gewesen.
      Andvari öffnete seine Augen und sah lächelnd zu Viola, während Sylvar zufrieden nickte.
      "Gut", murmelte er. "Das sollte uns etwas Zeit verschaffen..."
      "Was ist mit ihrer Frage?"
      "Ach ja...Nun...Weshalb es Jemand auf Euch abgesehen hat: Keine Ahnung. Ehrlich und wahrhaftig", sagte der Erzmagier und lächelte beruhigend. "Und der Illusionszauber ist wie jeder Zauber. Er kann gebrochen und durchschaut werden, sofern der Suchende genügend Fähigkeiten besitzt. Auch wenn ich als Erzmagier diesen Zauber wirke, ist es ein oberflächlicher Zauber, der leicht zu brechen ist, wenn man weiß, wie."
      Andvari sah Viola wiederum an und zog die Stirn kraus.
      "Wie sah dein Verfolger aus? HAst du irgendwas gesehen?"

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    • Viola

      Eine starke Anziehung, wie ein Magnet, fesselte ihre Handfläche an den Tisch. Kein Muskel in ihren Fingern, ließ sich mehr bewegen. Grüne Augen blickten wunderlich über das magische Schauspiel, das sich ihnen bot. Die elfischen Runen setzten sich glühend in Bewegung, ehe sich das Licht um ihre Handgelenk schlank wie die rankendes Efeu. Ein Schmuckstück aus purem Licht, das sich auf ihre Haut senkte und darunter verschwand, als wären die letzten Sekunde nie passiert. Es zuckte leicht in ihrem Augenwinkel, als das Siegel mit einem Ziepen, als hätte sie jemand gekniffen, erlosch.
      Viola spürte sofort, dass sie ihre Hand wieder bewegen konnte und hob jene vor ihr Gesicht. Bedächtig fuhr die mit den Fingerspitzen der anderen Hand um den makellosen Streifen Haut. Es war tatsächlich nicht zu sehen.
      Ihr Blick wanderte zu Sylvar herüber, der sie ahnungslos ansah und sich wohl auch keinen Reim auf ihre Frage machen konnte. Verwunder war die Heilerin darüber nicht. Es ergab absolut keinen Sinn.
      "Da war jemand," begann Viola und blickte dabei zu Andvari herüber. Der Ausdruck ihrer Augen wirkte beunruhigt. "Während ich auf unser Abendessen gewartet habe, habe ich erneut diese Blicke gespürt. Es war eindeutig dasselbe Gefühl, wie zuvor auf der Straße. In einer dunklen Ecke saß eine verhüllte Gestalt, ganz in Schwarz. Ich kann nicht sagen ob Mann oder Frau. Mehr konnte ich nicht sehen, aber ich bin mir sehr sicher, dass der Blick daher rührte."
      Die junge Frau stützte sich mit den flachen Händen auf dem Tisch ab und schloss die Augen, um sich die Details ins Gedächtnis zu rufen.
      "Erst dachte ich an einen Zufall. Gibt es nicht in jeder Taverne und Schenke diese eine Person, die grübelnd und ganz mysteriös im Schatten sitzt?," es klang fast zu beliebig, jetzt wo sie ein zweites Mal darüber nachdachte. Nicht jeder Fremde, der nicht erkannt werden wollte, war eine Gefahr. "Aber dann flüsterte mir Henrietta die Warnung zu und ich habe mich beeilt zurück zu kommen. Auf der Treppe habe ich mich noch einmal über die Schulter umgesehen. Wer auch immer in der Ecke gesessen hat, war verschwunden. Niemand hat die Taverne verlassen, das wäre mir aufgefallen. Es war, als wäre die Gestalt einfach im Schatten versunken."
      Viola zog eine Augenbraue hoch und erinnerte sich daran, wie Nuala die Schatten benutzt hatte, um einen von Lysanthirs Männern zu enthaupten.
      "Nuala ist nicht die Einzige, die in den Schatten wandelt, richtig? Gibt es unter Faolans Männern viele mit dieser Gabe?" Es konnten nur die Häscher des Prinzen sein, die ihnen hier her gefolgt waren. Sie mussten Farryn finden und Tellerin verlassen. Die Zeit wurde knapp.
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    • Andvari

      Andvari lauschte Viola gebannt, während sein Verstand bereits Kreise drehte.
      Eine Gestalt im Schankraum, die ihm nicht aufgefallen war, hatte seine Liebste beobachtet. Nicht, dass er ein Anspruchsdenken daraus ableitete; es war vielmehr die Dreistigkeit mit der dieser Jemand es offenbar verstand, in Aktion zu treten. Wütend über seine eigene Unvorsichtig versuchte er, bei der Sache zu bleiben und sich nicht völlig zu zerfleischen.
      Alleine für den beunruhigten Ausdruck ihrer Augen würde er diesen Bastard bluten lassen. Wer auch immer es war.
      "Nun...", begann Sylvar mit diplomatisch ruhiger Stimme, obgleich auch in seinen Augen ein Feuer der Wachsamkeit loderte. "Freilich habt Ihr Recht, wenn Ihr sagt, dass es in jeder Taverne die ein oder andere zwielichte Gestalt gibt. Aber dennoch ist es nicht mehr als völlig beliebig anzusehen, wenn Ihr das Gefühl habt, beobachtet zu werden. Ihr habt ein gutes Gespür, Viola und einen sicheren Instinkt. Zumindest ist es das, was mir die Magister der Weißen Akademie berichtet haben. Ich würde Eure Umsicht also nicht als bloße Willkür abtun wollen...Denkt Ihr, Ihr könntet diese Gestlat wiedererkennen?"
      Andvari verblieb noch immer stumm und sah die Heilerin an, ehe er ihre Frage zu beantworten gedachte. Seine Hand stützte sich dabei afu die schmale Fensterbank, die er mit seinen Fingern umklammert hielt. Niemand sollte zu diesem Zeitpunkt die hauchfeinen Risse im Eichenholz bemerken, die seine wütenden Finger rissen. Selbst seine spürbare Aura wurde mehr und Hitze begann aus jeder Pore zu steigen, während er mit ruhiger Stimme sprach:
      "Nein, Nuala ist nicht die Einzige...", bestätigte er und nickte. "Aber die Gabe ist ihrem Haus angeboren. Das Haus Beylamin ist weit verbreitet und zu meinem Leidwesen muss ich zugeben, dass ihre ältere Schwester wesentlich geschickter als auch eine Häscherin meines BRuders ist."
      "Ist es möglich, dass sie hier ist?"
      "Ich kann es herausfinden, aber es ist riskant. Licht zieht die Schatten an wie Motten das Licht..."

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    • Viola

      Kopfschüttelnd sah Viola den Erzmagier mit einem zweifelnden Blick an.
      "Das Gesicht konnte ich nicht erkennen.", sprach sie nur leise und stieß dann ein langgezogenes Seufzen Haus. "Es lag vollständig im Schatten der Kapuze. Aber selbst im Sitzen würde ich von der Größe und der Statur eher schätzen, dass es ein Mann war. Aber das ist schwer zu beurteilen durch den Umhang."
      Es war beinahe wie bei Andvari, der seine Gestalt und Statur durch die weite Reisekleidung ebenfalls kaschiert hatte. Wer auch immer die Heilerin beobachtet hatte, hatte sorgfältig darauf geachtet keine markanten Merkmale hervor stechen zu lassen. Viola begann ein wenig in dem kleinen Zimmer auf und ab zu laufen. Angestrengt versuchte sie sich an ein wesentliches Detail zu erinnern, aber da gab es nichts. Die dunklen Schatten und das spärliche Licht des Schankraumes hatten es unmöglich gemacht etwas zu erkennen.
      Prüfend ruhte der Blick auf dem Elf am Fenster, der äußerlich betrachtet viel zu ruhig erschien. Die Ruhe vor einem Sturm, ging es ihr still durch den Kopf. Verstehend nickte sie, als er über Nualas Familie berichtete und ließ die Worte auf sich wirken. Scheinbar waren die Häscher Faolans nicht zu unterschätzen. Und sie waren nur zu Dritt.
      Langsam trat sie auf Andvari zu, als würde sie sich einem Tier nähern, dass von seinen Jägern in die Ecke getrieben wurde. Die Körperspannung war deutlich zu sehen in breiten Schultern. Wieder schüttelte die junge Frau verneinend mit dem Kopf.
      "Bitte unternimm nichts, wenn es zu gefährlich ist. Ich verstehe, dass du mich beschützen willst, aber wir sind hier um Farryn zu holen.", sagte sie und blickte kurz über die Schulter, als erhoffte sie sich Unterstützung von Sylvar. "Es ist niemandem geholfen, wenn sie dich in die Finger bekommen, Andvari. Wie hoch sind unsere Chancen dich noch einmal zu befreien?"
      Falls überhaupt Gefangene gemacht wurden, wenn die Männer des Elfenkönigs sie erwischten. Viola befürchtete, dass niemanden ihnen eine weitere Möglichkeit geben würde, erneut zu entwischen.
      "Aber ich kann dich nicht zwingen, wenn du etwas unternehmen willst. Ich kann dich nur darum bitten.", seufzte sie. "Betrachten wir das Ganze einmal anders. Wenn es Faolans Gefolgsleute sind und offensichtlich wissen sie jetzt wo wir uns aufhalten, warum ist noch niemand hier? Warum dieses Katz- und Mausspiel?"

      Vaeril Baumschatten

      Lautlos, wie die Schatten die sich seinem Willen beugten, betrat Vaeril das kleine Reiterlager, das sie vor Telerin im Schutze der Nach aufgeschlagen hatten. Der Soldat der unmittelbar neben ihm stand, als er sich aus dem Schatten löste, schreckte kurzzeitig zurück. Erleichter griff er sich an die Brust, als er erkannte, wer sich gerade ohne jegliches Geräusch Zutritt zum Lager verschafft hatte.
      "Herr Vaeril, war Eure Such...", setzte er an und wurde von einer erhobenen Hand zum Schweigen gebracht. Dafür hatte der vermummte Elf gerade keine Zeit, sein Weg führte ihn direkt zu dem einzigen Zelt, dass zwischen den Bäumen augeschlagen worden war.
      Er betrat das Zelt und warf schwungvoll die Kapuze von seinem Kopf. Pechschwarzes Haar glänzte im Fackelschein und ließ seine Wangenknochen noch mehr hervor treten. Im Inneren wartete ein kleine Ansammlung seiner persönlichen und getreusten Mitstreiter, die schon viele Schlachten mit ihm geschlagen hatten.
      "Schickt einen Boten zu Prinz Faolan. Teilt ihm mit, dass ich bestätigen kann, das der Bastard von Lichtbinger sich in Telerin aufhällt, in Begleitung der Menschenfrau und dem Erzmagier Sylvar. Sagt ihm, dass ich ihm wie versprochen den Kopf dieses Emporkömmlings auf einem Silbertablett nach Tirion zurückbringe, wenn er es wünscht. Aber die Frau gehört mir.", knurrte er. Stechende Augen blickten in die Runde und ein schlacksiger Elf mit kurz geschorenem Haar sprang auf die Beine und stürmte sogleich aus dem Zelt.
      "Wie werden wir vorgehen?", brummte ein Elf aus der Ecke des Zeltes, bewaffnet bis an die Zähne mit Dolchen und Wurfmessern.
      Vaeril berührte mit grimmiger Miene die aus dunklem Leder gefertigte Augenklappe, die sein linkes Auge verdeckte.
      "Sie werden Farryn befreien wollen. Das vorlaute Frauenzimmer hockt in einer Zelle des Fürstenpalastes. Sobald sich auch nur einer in die Nähe dieses Weibsbildes wagt, sorgen wir dafür, dass diese zwei Verräter und das Menschenweib den Empfang bekommen, den sie verdienen."
      Die schmalen Lippen verzogen sich zu einem boshaften Grinsen. Er hatte sich oft genug bemerkbar gemacht, um Verunsicherung zu säen. Jetzt brauchte er nur noch zu warten, bis jemand einen überstürzten Schritt machte.
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    • Andvari/Sylvar

      "Das kann ich erklären", murmelte Sylvar und sah sie besorgt an. Das Ornament auf seiner Stirn verlor an Leuchtkraft, je mehr er sprach, auch wenn es ihn nicht sichtbar anstrengte. "Faolan liebt Katz- und Mausspiele. Er ist zwar nicht wirklich dafür gemacht, aber er ist bekannt dafür, dass er gerne mit seinem Essen spielt."
      Andvari rieb sich bei diesen Worten schweigsam die Narben, die sein Bruder ihm beigebracht hatte.
      "Zudem ist er besessen von Andvaris Magie und der Legende dahinter. Ob sie nun wahr ist oder nicht, bleibt dahingestellt, aber besessen ist er allemal."
      "Ich spüre ihn hier nicht"; bemerkte Andvari und sah seine Freunde an. "Ich kann Faolan spüren, genau wie ich euch spüren kann. Aber er ist nicht hier. Und egal wer es ist, es ist niemand, den wir unterschätzen sollten..."
      Sylvar räusperte sich und nahm angeekelt einen Löffel des Eintopfs, während er Viola und schließlich den weißhaarigen Elf ansah.
      "Und einen Punkt hat Viola sicher: Unsere Chancen, dich noch einmal aus seinen fiebrigen Klauen zu holen, stehen schlecht, Bruder", seufzte er. "Faolan wird sich nicht noch einmal so hereinlegen lassen und ich befürchte, du keine weitere Tortur überleben. Selbst jetzt sehe ich, dass dein Leib schwach ist im Vergleich zu vorher."
      Andvari tat das mit einem wegwerfenden Grinsen ab. Es stimmte. Sene Aura war noch nicht regeneriert und er fühlte sich schwach und deplatziert. Als gehörte er nicht hierher, obgleich es nicht so war. er wollte Sylvar widersprechen, wollte Viola sicher wissen, aber leider hatten seine Argumenten Hand und Fuß.
      Die Rebellion endete mit ihm. Und begann mit ihm. So traurig es war.
      "Es gibt nichts, was du tun kannst, Andvari", flüsterte Sylvr bedauernd. "Aber vielleicht etwas, das ich tun kann..."
      Andvari sah den Erzmagier an und wirkte verwundert.
      "Ich könnte für eine gewaltige Ablenkung sorgen..."

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    • Viola


      Die Schilderung des Magiers besänftigte nicht gerade das unruhig schlagende Herz in ihrer Brust. Egal, was der Heilerin über Faolan berichtet wurde, das Bild des Prinzen verdunkelte sich stetig weiter vor ihrem inneren Auge. Bisher war ihr das zweifelhafte Vergnügen erspart geblieben dem jüngsten Sohn des Elfenkönig direkt gegenüber zu stehen. Faolan besaß ohne Zweifel eine boshafte Ader und Viola entging nicht, welche Reaktion die Erwähnung seines Halbbruders auf Andvari hatte.
      Die grünen Augen schmälerten sich ein wenig. Es war eine Seltenheit, dass sich ein wütendes Funkeln in ihnen zeigte. Hoffentlich fesselten Faolan noch die Verletzungen, die der Erzmagier ihm offenbar zugefügt hatte. Viola war kein Mensch, der anderen etwas schlechtes an den Hals wünschte. Aber es gab für alles ein erstes Mal.
      Dankbar nickte sie Sylvar zu und konnte nicht verhindern, dass sie aufgrund seiner Worte besorgt zu dem Weißhaarigen am Fenster blickte. Sie selbst vermochte die Aura nicht zu spüren, vertraute aber auf die Einschätzung des Magiers.
      Viola schloss den Abstand zwischen sich und Andvari, ehe ihre Finger sich sanft um seiner Handgelenk legten. Unter ihren Fingerspitzen fühlte sie seinen Puls, ein Gefühl, dass die Heilerin immer wieder aufs Neue beruhigte. Das Leben pulsieren zu spüren, machte ihr immer wieder deutlich, dass sie tatsächlich hier waren. Alle am Leben und gemeinsam.
      "Mir wird nichts geschehen...", flüsterte sie und übte einen zarten Druck mit ihren Fingern aus.
      Neugierig drehte sich Viola zu dem blonden Elf in ihrem Rücken um. Fragend wanderte ihre Augenbraue in die Höhe.
      "Von welcher Art von Ablenkung sprecht ihr, Sylvar? Wie erwähnt, ich würde es bevorzugen in nächster Zeit nicht zu explodieren...", murmelte sie wenig begeistert, schenkte ihm dennoch ein schiefes Grinsen.
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    • Andvari/Sylvar

      Andvari blickte Viola an und lächelte schwach, jedoch erreichte das Lächeln seine Augen nicht. Er zweifelte daran, dass dieser Plan oder dies Vorhaben gut gehen würde. Mochte es auch seine pessimistisch Ader sein, die sich dort Bahn brach, so war er sich dennoch sicher, dass man diese Bedrohung nicht abtun sollte.
      Der zarte druck an seinem handgelenk irritierte ihn zunächst leicht, brachte ihn dann aber zum Lächeln. Er atmete einmal tief durch und versuchte sich auf den Erzmagier zu konzentrieren, der jetzt von seinem Stuhl aufstand und die beiden ansah. Mit jedem mal, in welchem Andvari zu sylvar sah, kam es ihm vor, als würde der Erzmagier krummer laufen. Sein Gesicht wirkte ungewöhnlich blass und auch wenn man vieles übersah, wirkte er erschöpft. Vielleicht war es wieder diese Zeit im Monat, die ihm gleich der Frauen zu schaffen machte.
      "Freilich werdet Ihr nicht explodieren, meine Teure", sagte er, als wäre das Auskommen selbstverständlich. "Sollten die Häscher des Prinzen hierher kommen, in diese Stadt, so ist es am wahrscheinlichsten, dass sie wissen, wo Farryn ist."
      "Woher? ", fragte Andvari und sah den Magier ungläubig an.
      "Ich vermute mal, dass sie nicht ganz untätig waren in der Zeit deines selbstmitleides, Andvari...Sei's wie es sei: wir brauchen, um Farryn zu befreien, ein Ablenkungsmanöver, dass die wachen, aber auch die Häscher ablenken kann. Und das kann nur ixh erreichen, indem ich den ganzen Haufen Steine dort oben in die Luft sprenge. Es ist eine Tat, die sie niemals vermuten, weil es dem Wahnsinn anheim fiele, derartige Strukturen zu sprengen."

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    • Viola

      Gegen den allgegenwärtige Zweifel in den goldenen Augen ihres Gefährten saß tief und ließ sich nicht mit tröstenden Worten vertreiben. Viola fühlte sich machtlos und stieß ein stummes Gebet an die Götter, dass der Plan gelingen mochte und sie erneut ihre Köpfe aus der Schlinge ziehen konnten. Sie erwiderte das Lächeln mit einem eigenen. Der Blick in ihren Augen spiegelte die unterschiedlichsten, gar widersprüchliche Gefühle. Es war eine seltsame Vermischung von Verständnis, Hoffnung aber auch einer ureigenen Furcht. Bei allen Worten konnten sie nicht verbergen, dass eine gewisse Angst ihr Herz fest in kalten Klauen hielt. Sie hatten nur diese eine Chance.
      Als Sylvar die Stimme erhob und Andvari für sein Selbstmitleid zurecht wies, zuckte es gefährlich um ihre Augen. War es wirklich nötig auch noch Salz in die Wunde zu streuen? Aber keine Silbe verließ ihre Lippen, als sie nach langen Minuten den Magier genauer betrachtete. Er wirkte ausgelaugt und schien in kürzester Zeit immens an Kraft und Haltung eingebüßt zu haben.
      "Ihr wollt das gesamte Bauwerk in die Luft sprengen? Ihr habt recht, das klingt nicht nur verrückt, sondern wahnsinnig. Und gefährlich", sprach Viola mit deutlicher Verwirrung in der Stimme. Leider musste sie zugeben, daß es traurigerweise Sinn machte. Mit genug Chaos wären sowohl ihre Verfolger, als auch die Wächter eine ganze Weile beschäftigt. Dennoch, der Zustand des Erzmagiers bereitete Ihr Sorgen.
      Ohne Andvari aus ihrem Griff zu entlassen, glitt ihr Blick über Sylvar. Die Zeichen der Erschöpfung waren eindeutig, dazu brauchte es nicht den Blick einer Heilkundigen.
      "Bitte seid mir nicht böse, Sylvar. Ich vertraue auf Eure Einschätzung und ich vertraue Euch seid Ihr mir Schutz geboten habt," erhob sie sanft das Wort. "Aber Ihr wirkt erschöpft. Ist es wirklich klug zu derart drastischen Mitteln zu greifen?" Sie sorgte sich nicht darum, ob der Plan scheiterte, sondern um die Gesundheit des Elfen.
      Tief atmete die Heilerin ein und stieß den Atem einem Seufzen gleich wieder aus.
      "Was können wir tun um zu helfen?"
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    • Andvari/Sylvar

      Andvari schloss sich Violas Meinung an und sah Sylvar mit einer Mischung aus Entsetzen und gleichsam Verwirrung an. Sicherlich hatte der Magier nicht Unrecht. Eine Explosion derartiger Größe würde zumindest eine gewaltige Menge an Menschen ablenken können, soviel konnte er zustimmen. Das Problem war eher die Handlung an sich und die Sicherheit seiner Gefährten für die weitere Reise.
      Er drückte Violas Hand und sah sie an, während sie den Erzmagier ansprach und folgte ihren Worten mit einem stummen, besorgten Blick.
      „Mir geht es gut, meine Liebe“, bestätigte Sylvar mit einem müden Lächeln. Seine Augen straften seiner Worte Lügen, aber zumindest wirkten sie noch wach und leuchtend. „Es gibt dahingehend nichts, das ihr tun könnt. Das einzige, was ich von euch beiden verlangen muss, ist die Tatsache, dass ihr flieht ohne euch umzudrehen, sobald ich es euch sage. Ich kann nicht garantieren, dass die Ablenkung derart gelingt, aber zumindest wird es genügend Aufsehen für eine geordnete Flucht geben, möchte ich meinen.“
      Er grinste bei dem Gedanken an das Massaker, was er mit den Steinen anstellen würde, aber gleichsam schien Andvari sich der Sorge nicht erwehren zu können, dass etwas nicht stimmte.
      „Es ist diese Zeit im Monat, nicht wahr?“, fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
      Es blieb dem Magier nichts, als schlussendlich zu nicken und seinen Stab zu umklammern.

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Viola


      Die Heilerin zeigte sich von den Worten des Magiers wenig überzeugt. Gut war nicht die Beschreibung die Viola benutzen würde, um sein blasses Gesicht und die gebeugte Haltung zu beschreiben. Aber sie war nicht in der Position, um ihn zu belehren. Jeder Einzelne war mit dem Bewusstsein diese Reise angetreten, das ihn der Weg bis an den Rand der Kräfte bringen konnte. Wobei es immer wieder ein kleiner Schock war, Sylvar in dieser Verfassung zu sehen. Viola konnte sich kaum erinnern, wann sie in das letzten Mal derart geschwächt gesehen hatte. Sie widerstand dem Wunsch an seine Seite gehen, aber sie wollte dem Magier nicht zu nahe treten.
      "Wenn das unsere einzige Chance ist, haben wir vielleicht keine andere Wahl.", flüsterte sie in das heruntergekommene Zimmer. Sylvar musste mit dem Schlimmsten rechnen, wenn er von seinen Freunden forderte, ohne einen Blick zurück die Flucht zu ergreifen. Der Trotz in ihren Augen sprach Bände. Die Heilerin war mit der Tatsache ganz und gar nicht einverstanden.
      "Mir gefällt das nicht.", fügte sie noch leise hinzu. "Ihr sprecht, als müssten wir Euch zurücklassen."
      Damit glitt ihre Hand von Andvaris Arm, nur damit sie wieder auf dem wackeligen Tisch Platz nehmen konnte, von dort aus hatten sie einen besseren Blick auf die beiden ohne sich Nacken dabei zu verenken.
      Gerade als sie die Hände in den Schoß legen wollte, hörte sie den Weihaarigen die Frage stellen.
      "Welche Zeit?", sprach sie, bevor sie darüber nachdenken konnte und blickte beide schuldbewusst sein.
      "Verzeihung. Es geht mich nichts an." Es gab so viele Dinge die sie nicht wusste, und vermutlich nie begreifen würde.
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”
    • Andvari/Sylvar


      Für einen kurzen Moment sahen die beiden Elfen die Heilerin an, ehe sie beide zu lächeln begannen. Andvari suchte ihre Nähe wie die Motte das Licht und vermochte nicht, seine Hand aus ihrer zu lösen, während er sie ansah. Ungeachtet der Augen des Erzmagiers beugte er sich leicht vor, um seinen Arm ganz um sie zu legen. Bald schon mussten sie wieder in die Welt hinaus und sich dem Ernst stellen. Da konnten sie jetzt auch etwas Zärtlichkeit austauschen, ehe die Realität sie einholte.
      Sylvar hingegen blickte einen Moment ins Leere, ehe er Viola ansah.
      „Nicht doch, meine Liebe“, beruhigte er sie grinsend und hob die Hand. „Es ist ein Geheimnis, aber eines, das meine engsten Freunde wissen. Somit weiß es so gut wie Jeder, nicht wahr? Wie es eben mit Geheimnissen ist. Vor ein paar Jahren habe ich einen Zauber von Andvaris Mutter gewirkt, der meine Kräfte überstieg. Ich zeigte Hybris der schlimmsten Sorte und sah nicht ein, dass es meine Fähigkeiten überstieg. Und was soll ich sagen…Der Zauber korrumpierte mich und band mich an meine Körperliche Gestalt, während er mir stetig Aura absaugte wie ein kleiner Egel.

      Ich suche seither ein Heilmittel, kann aber keines finden, egal wie weit ich reise. Zur Betäubung der Schmerzen und zur Bekämpfung der Schwäche nutze ich eine Art Getränk, das aus destilliertem Blut eines Anderswesens, eines Schattenläufers und einer Art Kraut hergestellt wird. Dies hat den Nachteil, das meine Kräfte von Tag zu Tag schwinden…“
      Andvari nickte die ganze Zeit, während er den Erzmagier ansah.
      „Und zurücklassen werdet Ihr mich nicht. Ich hänge an meinem Leben! Aber ich werde etwas Abstand zur Explosion brauchen, wenn ich durch den Raum reise. Daher müsst ihr voranreiten!“

      The more that I reach out for heaven
      The more you drag me to hell
    • Viola

      Liebevoll verwoben sich ihre Finger mit Andvaris, der scheinbar noch nicht gewillt war die junge Frau gehen zu lassen geschweige denn von ihrer Seite zu weichen. Lächelnd aber mit stummer Verwirrung in den Augen blickte Viola von ihrem Sitzplatz auf dem Tisch zu dem Elf hoch. Ihr Daumen zog sanfte Kreise auf seinem Handrücken, während sie sich bereitwillig gegen den starken Körper lehnte und den Kopf an seiner Schulter bettete. Die Heilerin war nie vor eine Aufgabe davon gelaufen, wie schwer sie auch war. Der Wunsch mit Andvari in sichere Gefilde davon zu laufen, wuchs jedoch mit jedem verstreichenden Augenblick.
      Die Erzählung des Magiers ließ Verständnis in ihren Augen schimmern, vertrieb aber die Sorge nicht aus ihnen.
      "Es tut mir leid," sprach sie sanft, auch wenn Sylvar sicherlich sein Unglück selbst herauf beschworen hatte. "Ich wünschte es gäbe etwas, dass wir tun könnten."
      Erleichtert, dass der Erzmagier der weißen Hand wohl nicht vorhatte das Schicksal eines Märtyrers anzustreben, entspannte sich die straffe Haltung ihrer Schultern und sie sank etwas mehr in den tröstlichen Halt des Weißhaarigen. Als Heilkundige schmeckte es ihr überhaupt nicht, dass sie machtlos gegen den Zustand des Magiers war. Aber ihr bescheidenes Talent erreichte hier ihre Grenzen. Es war kein Fieber, das es zu lindern galt oder ein Knochen, der gerichtet werden musste. Und die Zeit war nicht auf ihrer Seite.
      Mit der freien Hand tastete Viola neben sich und zog die gläsern erscheinende Klinge von Dandelost entschlossen an ihre Seite. Obwohl sie ehrlich hoffte, nicht in einen Nahkampf zu geraten. Ihr Fortschritt war in ihren Augen mehr als dürftig und sie wollte keinesfalls jemandem im Weg stehen.
      "Also gut...", begann Viola wieder, nickte Sylvar bestätigen zu und legte den Kopf ein wenig zurück in dem Nacken um Andvari anzusehen. "Wie werden wir vorgehen? Ich befürchte uns bleibt nicht all zu viel Zeit."
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
      so long as you remember all the people that you used to be.”
    • Andvari/Sylvar

      Der Erzmagier winkte ab und blickte einen Moment verträumt in die Verlorenheit des Raumes, während er nicht wikrlich ein Ziel fixierte. Der Stab an seiner Seite stützte den schmächtigen Körper ab, während er wie ein Geisteskranker vor sich hin murmelte und zeiten berechnete.
      Derweil drückte Andvari sie sanft an sich und seufzte tief, während Sylvar noch in sich versunken schien.
      "Nun, ich denke...", murmelte der Erzmagier und sah die beiden mit glühenden Augen an. "Ich denke, wir werden ein wenig diplomatisches Geschick und Finesse brauchen, um in das Gefängnis herein zu gelangen. Der KErker befindet sich am Fürstenpalast und wird schwer bewacht, also sollten wir mehr denn je darauf achten, niccht allzu sehr aufzufallen..."
      "Du willst dich einfach hinein teleportieren", schloss Andvari mit genervtem Blick.
      "Exakt!", sagte Sylvbar und erhob sich schwungvoller als sein schwächliches Aussehen vermuten ließ.
      Der Weißhaarige rollte mit den Augen während der Erzmagier durch den Raum spazierte. Hierbei bewegte er sich von einer Ecke des Raumes in die andere und duchmaß das Zimmer immer wieder mit langen Schritten,.
      "Ich werde uns mit ziemlicher GEnauigkeit in die Mitte des Kerkers bringen. Von da aus müssen wir Farryn nur finden und entsprechend bewaffnen. Das wäre deine Aufgabe, Andvari."
      "Warum meine?"
      "Weil man nur dir den wahnsinnigen Ehemann abnimmt derzeit. Und die Wachen sind einfache Elfen, die sich von einem heranstürmenden Irren mit gezogenem Schwert ablenken lassen. Wir brauchen ihren Hammer, damit wir eine Chance haben. Finde den Hammer und ich und Viola finden Farryn. Anschließend ist es alles sehr einfach."

      The more that I reach out for heaven
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    • Viola

      Obwohl die Lage äußerst ernst war und ihr Vorhaben nicht minder gefährlich, beobachte Viola die Brüder mit einem amüsierten Grinsen auf den Lippen. Ein Funken Hoffnung blühte auf, dass sie dieses Mal ohne weitere Schwierigkeiten davon kamen. Wenn alles reibungslos verlief, würde die Unruhe, die Sylvar als ihre Ablenkung kalkulierte, ihnen den Rücken decken.
      Interessiert folgte die Heilerin den Schritten des Magiers, als würde er den gesamten Raum abmessen. Der wahnsinnige Ehemann? Viola brachte es tatsächlich fertig in dem Moment leise zu lachen und drückte ihr Gesicht gegen die Schulter ihres Gefährten. Der Gedanke, dass sie sich gerade als vermählte Geliebte ausgaben, wirkte immer noch ein wenig befremdlich. Und doch war es so spielend einfach, als müsste es so sein. Behutsam hob sie ihre verschlungenen Hände an und hauchte einen Kuss auf die mit blassen Narben verzierten Knöchel seiner Finger.
      Anschließend löste sie sich endgültig aus seinen Armen, um vom Tisch herunter zu gleiten. Beiläufig schob die den Saum ihrer weiten Bluse in den Bund ihrer Hose, damit der flatternde Stoff ihr nicht im Weg war. Beinahe routiniert prüfte sie den Halt des Dolches an ihrem Schenkel und befestigte Dandelost an der linken Seite ihrer Hüfte. Das Gefühl des Aufbruchs hatte sie erfasst. Unter ihrer Haut summte ihre Magie, obwohl sie diesem Umstand eher der Herzensklinge an ihrer Seite zuschrieb. Es fühlte sich an, als wäre das Schwert über kurze Zeit ein Teil ihrer selbst geworden.
      "Wie stellen wir sicher, dass wir uns wiederfinden, wenn wir Farryn gefunden haben?", fragte sie in den Raum. Womöglich war der Kerker gar nicht so groß. Sie hatte nur das Bild der langwierigen Gänge des Verlieses in Tirion im Kopf.
      “We all change, when you think about it.
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      so long as you remember all the people that you used to be.”
    • Andvari

      Hätte Viola ihn nicht in dem Moment geküsst, wäre er beinahe empört gewesen. So musste er sich eingestehen, dass die Situation durchaus ein wenig Humor vertragen konnte. Und so tippte er mit einem Finger gespielt ärgerlich an ihre Schulter und murmelte: "Hey!" udn drückte sie leicht zur Seite, während er beinahe genauso breit grinste wie Viola selbst.
      Er genoß das süße Brennen des Kusses auf seiner Haut und sah sie lächelnd an, während Sylvar weiter und weiter sprach. Viola erfasste offenbar der Tatendrang und während Andvari ihre Schritte unbemerkt durch den Raum verfolgte, Sylvar jedoch blieb steen und rieb sich nachdenklich das Kinn. Der Erzmagier blickte Viola während ihrer Vorberietungen an und schien eine Weile in GEdanken versunken, ehe er erschrocken Luft holte und mit dem Finger in die Luft zeigte.
      "Ich habe eine Idee!", sagte er und sah Andvari an. "Ein Wiederfinden im Kerker ist beinahe unmöglich...Es sei denn, wir kennzeichnen dich, Andvari."
      "Nein!"
      "Ach, jetzt zier dich nicht so!"
      "Ich sagte Nein! Das letzte Mal musste ich acht Tage ein dämliches Armband tragen."
      "Es war wunderbarer Schmuck."
      "Es war in grell rose Farbe und selbst die Dirnen haben mich ausgelacht."
      "Soltlest du gewohnt sein. Jetzt zier dich nicht, ich schwöre dir, es ist kein Armband."
      Andvari zog eine Augenbraue hoch. Sylvar seufzte.
      "Es wäre ein Halsband, aber: ein Modisches!"

      The more that I reach out for heaven
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    • Viola

      Mit einem mehr warmen Kichern, das nicht wirklich danach klang, als würde sie sich über Andvari lustig machen, war sie in der leicht stupsenden Bewegung etwas mit geschwungen.
      Das Gespräch nahm definitv eine merkwürdige Richtung und Viola war erschrocken beim Ausruf des Magiers zusammen gezuckt. Das Funkeln in seinen Augen verriet nichts Gutes. Zumindest nicht für den Weißhaarigen, der trotzig wie ein Jüngling seinen Bruder ansah. Bei jeder Silbe, die gesprochen wurde, schien die Neugierde in ihren Augen nur zuwachsen.
      Mit funkelnden Augen sah sie zu Andvari herüber. Und ja, sie sehnte sich nach ein paar kurzen Augenblicke des Friedens. Wären ihnen doch nur mehr Tage auf der friedvollen Lichtung geblieben. Sie wollte nicht einen Moment von seiner Seite sein, aber es blieb keine andere Wahl. Und bald würde zu Sylvar sich auch noch Farryn zur ihrer Unternehmung gesellen. Die Furcht und Sorge um den Unbekannten in den finsteren Schatten verklang für den Moment zu einem dumpfen Hintergrundrauschen.
      Zur vermutlichen Schmach Andvaris wandte sich Viola nun ganz seinem Bruder zu und trat ein wenig an die Seite des Magiers.
      "Diese Geschichte würde mich ebenfalls interessieren.", murmelte sie mit einem Grinsen, ehe sie den Haarknoten in ihrem Nacken löste um die rot bräunliche Mähne über ihren Schultern auzuschütteln. Die meisten Strähnen hatten sich eh bereits gelöst. "Und falls Ihr denkst, ich hätte es vergessen...Wenn das hier geschafft ist, schuldet Ihr mir immer noch eine Erklärung, woher Ihr Henrietta kennt."
      Schmunzelnd tippte sie sich gegen die Stirn. "Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis für derlei Dinge."
      Bei der Erwähnung des Halsbandes stutzte die Heilerin merklich und zog die Stirn kraus.
      "Das müsst Ihr mir genauer erklären...", flüsterte sie Sylver fast verschwörerisch zu.
      “We all change, when you think about it.
      We’re all different people all through our lives.
      And that’s OK, that’s good, you gotta keep moving,
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