Anthea wurde schnell wieder stumm, als Lucius erwähnte, mit der Fracht gesprochen zu haben. Eigentlich hätte sie es besser wissen müssen, als dass er so leichtsinnig geworden wäre, aber es nagte an ihr, den wichtigsten Teil dieser Verhandlung verschlafen zu haben und jetzt darauf angewiesen zu sein, sich auf Lucius allein zu verlassen. Nicht, dass es ihr Ego nicht zugelassen hätte - Lucius war fähig und sie übertrug ihm gerne die Verantwortung - aber sie hasste es, tatenlos zu sein. Es juckte ihr in den Knochen und in der pulsierenden Wunde, etwas zu unternehmen.
Lucius sah dafür aus, als hätte er schon weitaus genug getan für diese Nacht, wenn nicht für die ganze Woche. Seine Wangenknochen wirkten irgendwie eingefallen und Schatten lagen auf seinem Gesicht, die dort sonst nicht waren. Und obwohl er es sicherlich bis zu einem gewissen Grad versuchte, konnte er nicht gänzlich vor ihr verheimlichen, dass er Schmerzen hatte.
Sie beobachtete ihn eindringlich, während er ihr weitere Informationen vermittelte. Sie war tatsächlich zu vorschnell gewesen, er hatte ja sogar schon den Unterschlupf infiltriert. Jetzt blieb es nur noch dabei, den Weißhaarigen auch tatsächlich dort rauszuholen.
"Aber das sind doch gute Neuigkeiten! Mach nicht so ein Gesicht und freu dich mal ein bisschen, Luce! Wir haben gute Fortschritte geleistet - du hast gute Fortschritte geleistet."
Sie zog den Arm unter der Decke hervor und streckte sich, um Lucius' Knie zu tätscheln.
"Wir schnappen uns den Weißhaarigen, verstecken ihn irgendwo in der Stadt, wo ihn weder Berek, noch irgendeiner dieser Anhänger findet und dann wird er die Spinne aus der Stadt vertreiben - und uns nebenher sagen, um was so ein fürchterlicher Aufwand betrieben wird. Kannst du dir vorstellen, was am Ende dieser Leiter auf uns wartet, Luce? Wir könnten reich werden; wir könnten mächtig werden! Wir könnten uns auf eine Stufe mit Einauge stellen!"
Sie versuchte ihn weiter mit Vorstellungen zu locken, die ihm womöglich zusagen konnten, allein um den Schmerz zu übertönen, der trotz allem in seinen Augen glitzerte. Es schmerzte sie selber, ihn so zu sehen und nicht den munteren, frechen Lucius vor sich zu haben, der ihr stets einen Schritt voraus war, der sie stets von hinten überraschte, allein weil er es konnte. Dieser Lucius gefiel ihr viel besser als der, der im Moment vor ihr saß und die Lage mit einer Ernsthaftigkeit betrachtete, als würde er bald sein eigenes Grab schaufeln.
Als sie sich nach einer ganzen Weile wieder trennten - Anthea war noch nicht fit genug, um das Bett zu verlassen - hatte er gewissermaßen drei Aufträge von ihr erhalten: Elraya finden, einen Zufluchtsort für den Weißhaarigen finden, den Weißhaarigen befreien. Für letzteres stellte sie ihm ihre Männer zur Verfügung, junge, energetische Tagelöhner, die nichts lieber wollten, als die Stadt mit ihrem Chaos aufzurühren.
Elraya war nicht mehr ganz so schwer zu finden, wenn man bedachte, dass ihr natürliches Habitat die Dächer waren und sie sich kaum jemals an öffentlichen Orten blicken ließ. Es benötigte Lucius dennoch eine ordentliche Anzahl an Informanten, bis er den ungefähren Aufenthaltsort von Elraya ermittelt und sie schließlich auf einem der Dächer wiederentdeckt hatte. Bei seinem Näherkommen blickte sie auf und warf ihm giftige Blicke zu.
"Was willst du denn hier? Brauchst du jetzt etwa doch meine Hilfe, hä?"
Lucius sah dafür aus, als hätte er schon weitaus genug getan für diese Nacht, wenn nicht für die ganze Woche. Seine Wangenknochen wirkten irgendwie eingefallen und Schatten lagen auf seinem Gesicht, die dort sonst nicht waren. Und obwohl er es sicherlich bis zu einem gewissen Grad versuchte, konnte er nicht gänzlich vor ihr verheimlichen, dass er Schmerzen hatte.
Sie beobachtete ihn eindringlich, während er ihr weitere Informationen vermittelte. Sie war tatsächlich zu vorschnell gewesen, er hatte ja sogar schon den Unterschlupf infiltriert. Jetzt blieb es nur noch dabei, den Weißhaarigen auch tatsächlich dort rauszuholen.
"Aber das sind doch gute Neuigkeiten! Mach nicht so ein Gesicht und freu dich mal ein bisschen, Luce! Wir haben gute Fortschritte geleistet - du hast gute Fortschritte geleistet."
Sie zog den Arm unter der Decke hervor und streckte sich, um Lucius' Knie zu tätscheln.
"Wir schnappen uns den Weißhaarigen, verstecken ihn irgendwo in der Stadt, wo ihn weder Berek, noch irgendeiner dieser Anhänger findet und dann wird er die Spinne aus der Stadt vertreiben - und uns nebenher sagen, um was so ein fürchterlicher Aufwand betrieben wird. Kannst du dir vorstellen, was am Ende dieser Leiter auf uns wartet, Luce? Wir könnten reich werden; wir könnten mächtig werden! Wir könnten uns auf eine Stufe mit Einauge stellen!"
Sie versuchte ihn weiter mit Vorstellungen zu locken, die ihm womöglich zusagen konnten, allein um den Schmerz zu übertönen, der trotz allem in seinen Augen glitzerte. Es schmerzte sie selber, ihn so zu sehen und nicht den munteren, frechen Lucius vor sich zu haben, der ihr stets einen Schritt voraus war, der sie stets von hinten überraschte, allein weil er es konnte. Dieser Lucius gefiel ihr viel besser als der, der im Moment vor ihr saß und die Lage mit einer Ernsthaftigkeit betrachtete, als würde er bald sein eigenes Grab schaufeln.
Als sie sich nach einer ganzen Weile wieder trennten - Anthea war noch nicht fit genug, um das Bett zu verlassen - hatte er gewissermaßen drei Aufträge von ihr erhalten: Elraya finden, einen Zufluchtsort für den Weißhaarigen finden, den Weißhaarigen befreien. Für letzteres stellte sie ihm ihre Männer zur Verfügung, junge, energetische Tagelöhner, die nichts lieber wollten, als die Stadt mit ihrem Chaos aufzurühren.
Elraya war nicht mehr ganz so schwer zu finden, wenn man bedachte, dass ihr natürliches Habitat die Dächer waren und sie sich kaum jemals an öffentlichen Orten blicken ließ. Es benötigte Lucius dennoch eine ordentliche Anzahl an Informanten, bis er den ungefähren Aufenthaltsort von Elraya ermittelt und sie schließlich auf einem der Dächer wiederentdeckt hatte. Bei seinem Näherkommen blickte sie auf und warf ihm giftige Blicke zu.
"Was willst du denn hier? Brauchst du jetzt etwa doch meine Hilfe, hä?"