Für Varus, der schon häufiger dieses Rodeo mit Anthea mitgemacht hatte und sich daher damit auskannte, was die Versorgung und die Unterbringung von irgendwelchen Flüchtlingen anbelangte, war es nicht der Rede wert, mit Aradan zurück zu bleiben, während alle anderen sich nach draußen und in die Gefahr begaben. Er wollte seine Schwester dazu anhalten, sich nicht in noch mehr Schwierigkeiten zu begeben, aber ihre Laune war bei ihrem Abgang schon schlimm genug gewesen und außerdem war das in etwa so, als wolle man einem Vogel das Fliegen verbieten. Anthea zog die Schwierigkeiten geradezu an und wenn von außen her nichts kam, veranstaltete sie eben selbst ihr Chaos.
Daher war es gar nicht mal schlimm, dem allen fern zu bleiben und sich stattdessen einem verloren geglaubten Freund zu widmen - wobei diese Freundschaft wahrscheinlich eher einseitig war.
"Aradan!"
Varus grinste wie ein Kind, als er näher zu ihm rutschte, die Ellbogen auf den Tisch stützte und das Kinn auf den gefalteten Händen ablegte. Sein Hut klimperte und machte sich über seinen Besuch lustig.
"Zeig dich erkenntlich, indem du mir erzählst, was passiert ist. Alles davon. Ich bin nicht nur Straßenkünstler, ich habe auch eine lange Zeit als Geschichtenerzähler zugebracht und das was dir passiert ist, lässt sich so wunderbar in eine Geschichte hüllen, als wäre es wie dafür geschaffen!"
Deshalb hatte Anthea Lucius gerne bei sich: Dem Mann fiel immer ein Ausweg ein, egal wie abstrus die Situation sein mochte. Wo Anthea sich bereits mit Händen und Füßen hineingesteigert hätte, um die Straße in einen Strudel aus Chaos zu verwandeln, ging Lucius eine sanftere Methode an, die für wesentlich weniger Aufregung sorgte. Anthea nahm einen Schritt zurück und hielt sich an den Mann, um dem Plan zu folgen, den er wohl gerade austüftelte.
Seine erste Ablenkung ging daneben, wobei sie an Kreativität kaum zu übertreffen war und er sie mit seiner Ansprache nach Verlobung zum Lächeln brachte. Dafür ging die zweite nicht daneben und ehe Anthea es sich versehen konnte, zündete er eine Rauchbombe und holte sie einen Moment später von ihren Füßen. Sie konnte sich gerade noch an ihn klammern, da stürmte er bereits wie ein wild gewordener Stier los und durch die Front der Soldaten hindurch, die gerade genug Aufmerksamkeit hatten, um sie vollständig auf den Rauch zu lenken. Mit einer irren Geschwindigkeit flog er davon und Anthea konnte nichts anderes tun, als sich an ihm festzukrallen, damit sie nicht hinunter und auf die Straße stürzen würde.
Sie kamen einige Minuten später in einem ruhigeren Viertel zum Halt und das auch nur, damit Lucius verschnaufen konnte. Er brachte dennoch ein schiefes Lächeln zustande und Anthea grinste ihn an.
"Auf dich kann man sich verlassen, Luce."
Sie warf einen Blick auf die Hauptstraße hinaus und entschied dann, dass die Luft rein war. Sie waren wirklich weit genug von Varus weggekommen.
"Wir gehen zurück nachhause und überlegen uns dann, wie wir Berek hervorbringen können. Aber diesmal gehe ich auf den eigenen Füßen du Schwachkopf."
Sie grinste allerdings noch immer.
Es dauerte nur ein paar Tage, dann saß Elraya alleine in einer Taverne.
Sie war nervös, und wie sie das war. Sie wusste, dass Berek nach ihrem Kopf verlangte und sie wusste, dass sie sich ihm geradezu auf dem Silbertablett präsentierte, aber sie war der einzige Interessenspunkt, den sie sicher von Berek wussten. Berek wollte sich für ihren Verrat rächen und Elraya war ihm bisher nur auf gut Glück durch die Hände geronnen.
Jetzt war dieses Glück vorbei und sie spielte den Köder. Nervös und hibbelig bestellte sie ein Bier nach dem anderen, um auf ihren ehemaligen Arbeitgeber zu warten, dem sie zwar nicht persönlich eine Nachricht zukommen gelassen hatte, der sie aber trotzdem in irgendeiner Weise erhalten haben musste.
Daher war es gar nicht mal schlimm, dem allen fern zu bleiben und sich stattdessen einem verloren geglaubten Freund zu widmen - wobei diese Freundschaft wahrscheinlich eher einseitig war.
"Aradan!"
Varus grinste wie ein Kind, als er näher zu ihm rutschte, die Ellbogen auf den Tisch stützte und das Kinn auf den gefalteten Händen ablegte. Sein Hut klimperte und machte sich über seinen Besuch lustig.
"Zeig dich erkenntlich, indem du mir erzählst, was passiert ist. Alles davon. Ich bin nicht nur Straßenkünstler, ich habe auch eine lange Zeit als Geschichtenerzähler zugebracht und das was dir passiert ist, lässt sich so wunderbar in eine Geschichte hüllen, als wäre es wie dafür geschaffen!"
Deshalb hatte Anthea Lucius gerne bei sich: Dem Mann fiel immer ein Ausweg ein, egal wie abstrus die Situation sein mochte. Wo Anthea sich bereits mit Händen und Füßen hineingesteigert hätte, um die Straße in einen Strudel aus Chaos zu verwandeln, ging Lucius eine sanftere Methode an, die für wesentlich weniger Aufregung sorgte. Anthea nahm einen Schritt zurück und hielt sich an den Mann, um dem Plan zu folgen, den er wohl gerade austüftelte.
Seine erste Ablenkung ging daneben, wobei sie an Kreativität kaum zu übertreffen war und er sie mit seiner Ansprache nach Verlobung zum Lächeln brachte. Dafür ging die zweite nicht daneben und ehe Anthea es sich versehen konnte, zündete er eine Rauchbombe und holte sie einen Moment später von ihren Füßen. Sie konnte sich gerade noch an ihn klammern, da stürmte er bereits wie ein wild gewordener Stier los und durch die Front der Soldaten hindurch, die gerade genug Aufmerksamkeit hatten, um sie vollständig auf den Rauch zu lenken. Mit einer irren Geschwindigkeit flog er davon und Anthea konnte nichts anderes tun, als sich an ihm festzukrallen, damit sie nicht hinunter und auf die Straße stürzen würde.
Sie kamen einige Minuten später in einem ruhigeren Viertel zum Halt und das auch nur, damit Lucius verschnaufen konnte. Er brachte dennoch ein schiefes Lächeln zustande und Anthea grinste ihn an.
"Auf dich kann man sich verlassen, Luce."
Sie warf einen Blick auf die Hauptstraße hinaus und entschied dann, dass die Luft rein war. Sie waren wirklich weit genug von Varus weggekommen.
"Wir gehen zurück nachhause und überlegen uns dann, wie wir Berek hervorbringen können. Aber diesmal gehe ich auf den eigenen Füßen du Schwachkopf."
Sie grinste allerdings noch immer.
Es dauerte nur ein paar Tage, dann saß Elraya alleine in einer Taverne.
Sie war nervös, und wie sie das war. Sie wusste, dass Berek nach ihrem Kopf verlangte und sie wusste, dass sie sich ihm geradezu auf dem Silbertablett präsentierte, aber sie war der einzige Interessenspunkt, den sie sicher von Berek wussten. Berek wollte sich für ihren Verrat rächen und Elraya war ihm bisher nur auf gut Glück durch die Hände geronnen.
Jetzt war dieses Glück vorbei und sie spielte den Köder. Nervös und hibbelig bestellte sie ein Bier nach dem anderen, um auf ihren ehemaligen Arbeitgeber zu warten, dem sie zwar nicht persönlich eine Nachricht zukommen gelassen hatte, der sie aber trotzdem in irgendeiner Weise erhalten haben musste.