Cetra schien sichtlich mit sich selbst zu ringen, sah abwechseln auf Marudan und zum Waldrand zurück, dann seufzte sie und rieb sich das Kinn.
"Wir können nichts riskieren. Ich will nicht sagen, dass ich nicht glaube, dass du einen allein schaffen könntest Marudan, aber es ist einfach zu gefährlich. Wenn einem von uns etwas passiert sind wir aufgeschmissen. So weit draußen wird uns niemand in Melora hören und die nächsten, die uns suchen kommen, könnten genau in diese Gruppe reinlaufen. Auch wenn wir es schaffen könnten - und dabei vertraue ich dir wirklich, Marudan - haben wir noch den halben Wald vor uns. Wir müssen erst einmal sicherstellen, dass die unmittelbare Umgebung sicher ist, bevor wir uns um diese drei kümmern. Wenn wir erst gegen sie kämpfen und später auf weitere treffen, könnten wir zu geschwächt sein."
Nun sah sie Marudan direkt an, bevor sie in die Runde blickte.
"Einer sollte hierbleiben und sie im Blick behalten. Vielleicht kann er ja Schutz auf den Bäumen suchen - Gedmir, du kannst doch sicher gut klettern, nicht wahr?"
Der Schütze zuckte mit den Schultern.
"Was ist das? Entweder ja oder nein."
"Ich schätze schon."
"Dann bleibst du hier am Waldrand und behälst sie im Auge. Wir werden den Rest des Waldes durchsuchen und später mit Verstärkung zurückkommen. Bleib in jedem Fall hier, selbst wenn sie wegwandern, außer sie kommen in den Wald. Dann ziehst du dich lautlos zurück und machst dich auf den Weg, den wir gekommen sind, zurück zum Dorf. Wenn wir dich unterwegs treffen werden wir gleich wissen, dass sie schon im Wald sind."
Sie wartete auf Gedmir's Einverständnis und blickte dann in die Runde, wobei sie mehr Marudan fixierte.
"Sind alle einverstanden damit?"
Aradan hätte selbst Lehrer sein können, so wie er sich auf den Unterricht fokussierte. Renera hätte ihm diesen Gedanken mitgeteilt, wenn er nicht so sehr in seine Lektion vertieft wäre, dass ihn das wahrscheinlich herausgerissen hätte. Sie lächelte. Wenn Ella nicht so vernarrt in ihn gewesen wäre, hätte sie in diesem Moment wahrscheinlich selbst Gefallen gefunden.
Sie ahmte seine Bewegung nach, wobei sie sich bewusst gegen ihren Instinkt stemmen musste. Es war tatsächlich ein ungewohntes - und unnatürliches Gefühl so zu stehen, aber schließlich musste doch etwas daran sein, wenn es jeder so einfach beherrschte und außer ihr niemand dabei umgestoßen wurde. Und tatsächlich: Es schien zu funktionieren, wenngleich Renera bei Aradan's Gegendruck reflexartig das Bein nach hinten nahm. Aber es war zumindest ein Fortschritt, ihre Laune erhellte sich merklich. Sie trainierten diese Bewegung weiter, bis Renera ein Gefühl dafür bekam und Aradan eine Pause vorschlug. Gemeinsam gingen sie zum Fluss herunter und Renera setzte sich ins Gras, während Aradan sein schmutziges Oberteil auswusch. Er war schmaler als Tokiv, eher schlank gebaut und definitiv nicht so kräftig wie der Bauerssohn. Renera beobachtete trotzdem, wie seine Muskeln unter der Haut spielten und fragte sich, ob jeder Junge in seinem Alter schon so kräftig war.
Seine darauffolgende Frage brachte sie ein bisschen aus dem Konzept.
"Wie? Achso. Es juckt noch, aber sonst spür ich sie gar nicht. Momo ist eine echt gute Ärztin."
Sie beobachtete, wie Aradan sein Hemd auswrang und fragte sich, ob sie ihr Waschbrett holen sollte, damit es richtig trocknen konnte. Aber nein, dann müsste sie nachhause gehen und so wie es aussah, gab es heute keinen Unterricht für Kleinkinder.
"Sind alle in der Klasse so gut wie du? Bei solchen Übungen fallen sie nie so oft um wie ich. Oder Ella, aber das zählt nicht."
Die Frage brachte sie auf einen anderen Gedanken und sie fügte gleich noch hinzu:
"Wieso hast du eigentlich keine Freunde? Ich seh' dich nie mit jemandem rumhängen als mit mir und Ella und das ja bestimmt auch nur wegen ihr. Und natürlich mit Händlern und mit deinem Vater, aber das zählt ja nicht."
"Wir können nichts riskieren. Ich will nicht sagen, dass ich nicht glaube, dass du einen allein schaffen könntest Marudan, aber es ist einfach zu gefährlich. Wenn einem von uns etwas passiert sind wir aufgeschmissen. So weit draußen wird uns niemand in Melora hören und die nächsten, die uns suchen kommen, könnten genau in diese Gruppe reinlaufen. Auch wenn wir es schaffen könnten - und dabei vertraue ich dir wirklich, Marudan - haben wir noch den halben Wald vor uns. Wir müssen erst einmal sicherstellen, dass die unmittelbare Umgebung sicher ist, bevor wir uns um diese drei kümmern. Wenn wir erst gegen sie kämpfen und später auf weitere treffen, könnten wir zu geschwächt sein."
Nun sah sie Marudan direkt an, bevor sie in die Runde blickte.
"Einer sollte hierbleiben und sie im Blick behalten. Vielleicht kann er ja Schutz auf den Bäumen suchen - Gedmir, du kannst doch sicher gut klettern, nicht wahr?"
Der Schütze zuckte mit den Schultern.
"Was ist das? Entweder ja oder nein."
"Ich schätze schon."
"Dann bleibst du hier am Waldrand und behälst sie im Auge. Wir werden den Rest des Waldes durchsuchen und später mit Verstärkung zurückkommen. Bleib in jedem Fall hier, selbst wenn sie wegwandern, außer sie kommen in den Wald. Dann ziehst du dich lautlos zurück und machst dich auf den Weg, den wir gekommen sind, zurück zum Dorf. Wenn wir dich unterwegs treffen werden wir gleich wissen, dass sie schon im Wald sind."
Sie wartete auf Gedmir's Einverständnis und blickte dann in die Runde, wobei sie mehr Marudan fixierte.
"Sind alle einverstanden damit?"
Aradan hätte selbst Lehrer sein können, so wie er sich auf den Unterricht fokussierte. Renera hätte ihm diesen Gedanken mitgeteilt, wenn er nicht so sehr in seine Lektion vertieft wäre, dass ihn das wahrscheinlich herausgerissen hätte. Sie lächelte. Wenn Ella nicht so vernarrt in ihn gewesen wäre, hätte sie in diesem Moment wahrscheinlich selbst Gefallen gefunden.
Sie ahmte seine Bewegung nach, wobei sie sich bewusst gegen ihren Instinkt stemmen musste. Es war tatsächlich ein ungewohntes - und unnatürliches Gefühl so zu stehen, aber schließlich musste doch etwas daran sein, wenn es jeder so einfach beherrschte und außer ihr niemand dabei umgestoßen wurde. Und tatsächlich: Es schien zu funktionieren, wenngleich Renera bei Aradan's Gegendruck reflexartig das Bein nach hinten nahm. Aber es war zumindest ein Fortschritt, ihre Laune erhellte sich merklich. Sie trainierten diese Bewegung weiter, bis Renera ein Gefühl dafür bekam und Aradan eine Pause vorschlug. Gemeinsam gingen sie zum Fluss herunter und Renera setzte sich ins Gras, während Aradan sein schmutziges Oberteil auswusch. Er war schmaler als Tokiv, eher schlank gebaut und definitiv nicht so kräftig wie der Bauerssohn. Renera beobachtete trotzdem, wie seine Muskeln unter der Haut spielten und fragte sich, ob jeder Junge in seinem Alter schon so kräftig war.
Seine darauffolgende Frage brachte sie ein bisschen aus dem Konzept.
"Wie? Achso. Es juckt noch, aber sonst spür ich sie gar nicht. Momo ist eine echt gute Ärztin."
Sie beobachtete, wie Aradan sein Hemd auswrang und fragte sich, ob sie ihr Waschbrett holen sollte, damit es richtig trocknen konnte. Aber nein, dann müsste sie nachhause gehen und so wie es aussah, gab es heute keinen Unterricht für Kleinkinder.
"Sind alle in der Klasse so gut wie du? Bei solchen Übungen fallen sie nie so oft um wie ich. Oder Ella, aber das zählt nicht."
Die Frage brachte sie auf einen anderen Gedanken und sie fügte gleich noch hinzu:
"Wieso hast du eigentlich keine Freunde? Ich seh' dich nie mit jemandem rumhängen als mit mir und Ella und das ja bestimmt auch nur wegen ihr. Und natürlich mit Händlern und mit deinem Vater, aber das zählt ja nicht."