Vorstellung --> The Night's Manager [Eari feat. Pumi] - Vorstellung - ღAnime-Rpg-Cityღ
Die Stadt breitete sich vor ihm aus wie ein Meer. Gewaltsam kratzten die hohen Gebäude am Horizont, wo vor nicht einmal einer Stunde die Sonne ihren Kampf gegen die Nacht verloren hatte. Aus einer Sonne waren abertausende geworden, die nun versuchten, die Dunkelheit zu vertreiben. Vergeblich, denn sie kamen mit ihrem weit entfernten Licht nicht gegen das an, was die Menschen geschaffen hatten. Alvaro war dort gewesen, als sie Elektrizität entdeckt hatten; ein Konzept, das die Natur schon seit Anbeginn der Zeit kannte. Alvaro war dort gewesen, als die Menschen aus Feuer und Kerzen Lampen und und Laternen gemacht hatten. Heute unterwarfen sie sich nicht mehr dem Zug der Sonne, rannten nicht mehr schnell nach Hause, wenn die Schrecken der Nacht die Macht für ein paar Stunden an sich rissen. Heute waren die Menschen arrogant genug zu glauben, dass es keine Monster gab und das die Nacht ihnen gehörte. Welch törichte Wesen sie doch waren.
Alvaros Blick galt dem entfernten Horizont, der vagen Erinnerung an das, was alles Leben auf der Erde speiste. Naja, fast alles Leben.
"Sir? Sie sind hier", informierte ihn seine rechte Hand.
Jeder, der auch nur ein Fünkchen Verstand und Macht besaß, sollte sich einen Banshee als Sicherheitschefin zulegen. Sie rochen Gefahren schon Tage bevor es überhaupt zu einer Notlage kam und waren dabei genauer in ihren Vorhersagen als jeder Wahrsager.
Wortlos wandte Alvaro den Blick von der Stadt ab und machte sich auf den Weg ins Untergeschoss. Ihm gehörte das gesamte Gebäude, doch er lud nicht einfach irgendjemanden in die höheren Stockwerke ein. In die Tiefgarage, zu der er jetzt unterwegs war, durfte jeder. Die drei Geschosse darüber waren nur für Mitglieder seines Clubs und diejenigen, die in den höheren Etagen arbeiteten oder lebten. Wenn Alvaro es nicht wollte, musste er dieses Gebäude nicht verlassen. Was mitunter ein Grund war, warum er es nur selten tat.
Die Fahrt mit dem Aufzug war lang und still, wie immer. Er schätzte die Verschwiegenheit seiner Angestellten sehr. Kein unnötiges Gelaber, das er in den vergangenen Jahrhunderten schon Dutzende Male über sich hatte ergehen lassen. Alvaro war ein stilles Wasser. Sehr tief und sehr still.
Als sich die Türen im Untergeschoss öffneten sah sich Alvaro dem hässlichsten Teil seines Towers gegenüber: nackte Betonwände, fleckiger Asphalt mit grellen, gelben Linien, die die Fahrtwege markierten und Parkplätze aufzeigten. Doch da war auch eine gewisse Eleganz in der brachialen Einfachheit. Das Untergeschoss folgte seiner Funktion ohne wenn und aber und jeder wusste, wie man sich zu verhalten hatte. So unschön es auch war, das Untergeschoss kommunizierte in klaren, einfachen Worten. Alvaro wusste so etwas zu schätzen.
Er folgte seiner Sicherheitschefin in einen Raum, der nur für Angestellte zugänglich war. Der Raum war nicht weniger hässlich. Die gleichen Platten aus Beton beheimateten hier einen klapprigen Tisch, der so tat als sei er aus Holz, dabei wusste die ganze Welt, dass er nur aus angemaltem Plastik bestand. Dazu gab es den passenden, potenziell lebensgefährlichen Stuhl und an der hinteren Wand stand eine Reihe an Spinten, in denen das Wachpersonal persönliche Gegenstände und Ausrüstung unterbrachte.
Alvaro wurde zu einer offenen Tür geführt, die rechts abging. Dahinter lag ein Raum, der sonst für Verhöre oder dergleichen verwendet wurde. Das Mobiliar hatte man beiseite geschoben, um Platz für die Männer und Frauen zu machen, die sich jetzt darin tummelten. Sie alle trugen die Uniform seines Personals und unterhielten sich, bis Alvaro den Raum betrat. Sofort verstummten sie und nahmen Haltung an. Alvaro musterte die Menschen. Mit einem tiefen Atemzug nahm er die Situation in sich auf. Da waren Angst, Respekt, Langeweile. Aber das war nicht, was Alvaro suchte.
Er trat an einen jungen Mann heran, der gerade alt genug war, um sich einen Bart stehen lassen zu können. Er hatte allerdings noch nicht gelernt, seinen Haarwuchs auch gut aussehen zu lassen und zu pflegen. Alvaros Sinne wurden von Aftershave und billigem Deo überflutet. Der Mann vermied den Augenkontakt mit seinem Chef, den er noch nie zuvor gesehen hatte, dessen Präsenz aber nur zu deutlich war.
Seine Sicherheitschefin gab keinen Mucks von sich. Auch nicht, als sie einen kleinen Schritt rückwärts machte, als sich der Raum kaum merklich verdunkelte. Alvaro war hier, um jemanden zu bestrafen. Gestern hatten ihn Berichte erreicht, dass jemand in seinem Club gewesen war, dem Hausverbot erteilt worden war. Da musste er sich doch fragen, wie diese Person Zutritt erhalten hatte.
Völlig unprovoziert schoss Alvaros Hand vor und packte den jungen Mann am Hals, drückte ihn mehrere Zentimeter über dem Boden baumelnd an die Wand.
"Sicherheitslücken werden nicht geduldet", erinnerte er die versammelte Mannschaft ruhig.
Er strich mit dem Daumen sanft über den behaarten Kiefer des Mannes. Als er einen sicheren Griff hatte, drehte er sein Handgelenk und brach dem Mann das Genick. Der Schock saß tief in den Menschen. Sie hatten keine Ahnung, dass sie gerade die gnädige Seite ihres Arbeitgebers gesehen hatten. Für sie war er nun ein Monster. Sie wussten ja gar nicht, wie sehr sie damit recht hatten.
"Luca soll das wegmachen und sich was für die Familie ausdenken", befahl er seiner Sicherheitschefin, "Er darf die Nacht in den Club."
Sie nickte und fischte sofort nach ihrem Smartphone, um den nötigen Anruf zu erledigen.
"Werden Sie auch da sein? Falls er nachfragt."
"Er wird fragen. Die Antwort lautet Vielleicht."
Wieder nickte die Frau, dann betätigte sie die Schnellwahltaste für den Manager. Alvaro unterdessen kehrte zum Aufzug zurück, fuhr hoch in sein einsame Festung und betrachtete den Horizont, hinter dem die Sonne in naher Zukunft aufgehen würde.
Die Stadt breitete sich vor ihm aus wie ein Meer. Gewaltsam kratzten die hohen Gebäude am Horizont, wo vor nicht einmal einer Stunde die Sonne ihren Kampf gegen die Nacht verloren hatte. Aus einer Sonne waren abertausende geworden, die nun versuchten, die Dunkelheit zu vertreiben. Vergeblich, denn sie kamen mit ihrem weit entfernten Licht nicht gegen das an, was die Menschen geschaffen hatten. Alvaro war dort gewesen, als sie Elektrizität entdeckt hatten; ein Konzept, das die Natur schon seit Anbeginn der Zeit kannte. Alvaro war dort gewesen, als die Menschen aus Feuer und Kerzen Lampen und und Laternen gemacht hatten. Heute unterwarfen sie sich nicht mehr dem Zug der Sonne, rannten nicht mehr schnell nach Hause, wenn die Schrecken der Nacht die Macht für ein paar Stunden an sich rissen. Heute waren die Menschen arrogant genug zu glauben, dass es keine Monster gab und das die Nacht ihnen gehörte. Welch törichte Wesen sie doch waren.
Alvaros Blick galt dem entfernten Horizont, der vagen Erinnerung an das, was alles Leben auf der Erde speiste. Naja, fast alles Leben.
"Sir? Sie sind hier", informierte ihn seine rechte Hand.
Jeder, der auch nur ein Fünkchen Verstand und Macht besaß, sollte sich einen Banshee als Sicherheitschefin zulegen. Sie rochen Gefahren schon Tage bevor es überhaupt zu einer Notlage kam und waren dabei genauer in ihren Vorhersagen als jeder Wahrsager.
Wortlos wandte Alvaro den Blick von der Stadt ab und machte sich auf den Weg ins Untergeschoss. Ihm gehörte das gesamte Gebäude, doch er lud nicht einfach irgendjemanden in die höheren Stockwerke ein. In die Tiefgarage, zu der er jetzt unterwegs war, durfte jeder. Die drei Geschosse darüber waren nur für Mitglieder seines Clubs und diejenigen, die in den höheren Etagen arbeiteten oder lebten. Wenn Alvaro es nicht wollte, musste er dieses Gebäude nicht verlassen. Was mitunter ein Grund war, warum er es nur selten tat.
Die Fahrt mit dem Aufzug war lang und still, wie immer. Er schätzte die Verschwiegenheit seiner Angestellten sehr. Kein unnötiges Gelaber, das er in den vergangenen Jahrhunderten schon Dutzende Male über sich hatte ergehen lassen. Alvaro war ein stilles Wasser. Sehr tief und sehr still.
Als sich die Türen im Untergeschoss öffneten sah sich Alvaro dem hässlichsten Teil seines Towers gegenüber: nackte Betonwände, fleckiger Asphalt mit grellen, gelben Linien, die die Fahrtwege markierten und Parkplätze aufzeigten. Doch da war auch eine gewisse Eleganz in der brachialen Einfachheit. Das Untergeschoss folgte seiner Funktion ohne wenn und aber und jeder wusste, wie man sich zu verhalten hatte. So unschön es auch war, das Untergeschoss kommunizierte in klaren, einfachen Worten. Alvaro wusste so etwas zu schätzen.
Er folgte seiner Sicherheitschefin in einen Raum, der nur für Angestellte zugänglich war. Der Raum war nicht weniger hässlich. Die gleichen Platten aus Beton beheimateten hier einen klapprigen Tisch, der so tat als sei er aus Holz, dabei wusste die ganze Welt, dass er nur aus angemaltem Plastik bestand. Dazu gab es den passenden, potenziell lebensgefährlichen Stuhl und an der hinteren Wand stand eine Reihe an Spinten, in denen das Wachpersonal persönliche Gegenstände und Ausrüstung unterbrachte.
Alvaro wurde zu einer offenen Tür geführt, die rechts abging. Dahinter lag ein Raum, der sonst für Verhöre oder dergleichen verwendet wurde. Das Mobiliar hatte man beiseite geschoben, um Platz für die Männer und Frauen zu machen, die sich jetzt darin tummelten. Sie alle trugen die Uniform seines Personals und unterhielten sich, bis Alvaro den Raum betrat. Sofort verstummten sie und nahmen Haltung an. Alvaro musterte die Menschen. Mit einem tiefen Atemzug nahm er die Situation in sich auf. Da waren Angst, Respekt, Langeweile. Aber das war nicht, was Alvaro suchte.
Er trat an einen jungen Mann heran, der gerade alt genug war, um sich einen Bart stehen lassen zu können. Er hatte allerdings noch nicht gelernt, seinen Haarwuchs auch gut aussehen zu lassen und zu pflegen. Alvaros Sinne wurden von Aftershave und billigem Deo überflutet. Der Mann vermied den Augenkontakt mit seinem Chef, den er noch nie zuvor gesehen hatte, dessen Präsenz aber nur zu deutlich war.
Seine Sicherheitschefin gab keinen Mucks von sich. Auch nicht, als sie einen kleinen Schritt rückwärts machte, als sich der Raum kaum merklich verdunkelte. Alvaro war hier, um jemanden zu bestrafen. Gestern hatten ihn Berichte erreicht, dass jemand in seinem Club gewesen war, dem Hausverbot erteilt worden war. Da musste er sich doch fragen, wie diese Person Zutritt erhalten hatte.
Völlig unprovoziert schoss Alvaros Hand vor und packte den jungen Mann am Hals, drückte ihn mehrere Zentimeter über dem Boden baumelnd an die Wand.
"Sicherheitslücken werden nicht geduldet", erinnerte er die versammelte Mannschaft ruhig.
Er strich mit dem Daumen sanft über den behaarten Kiefer des Mannes. Als er einen sicheren Griff hatte, drehte er sein Handgelenk und brach dem Mann das Genick. Der Schock saß tief in den Menschen. Sie hatten keine Ahnung, dass sie gerade die gnädige Seite ihres Arbeitgebers gesehen hatten. Für sie war er nun ein Monster. Sie wussten ja gar nicht, wie sehr sie damit recht hatten.
"Luca soll das wegmachen und sich was für die Familie ausdenken", befahl er seiner Sicherheitschefin, "Er darf die Nacht in den Club."
Sie nickte und fischte sofort nach ihrem Smartphone, um den nötigen Anruf zu erledigen.
"Werden Sie auch da sein? Falls er nachfragt."
"Er wird fragen. Die Antwort lautet Vielleicht."
Wieder nickte die Frau, dann betätigte sie die Schnellwahltaste für den Manager. Alvaro unterdessen kehrte zum Aufzug zurück, fuhr hoch in sein einsame Festung und betrachtete den Horizont, hinter dem die Sonne in naher Zukunft aufgehen würde.
