Flüchtig führten die Brauen des Dunkelhaarigen einen nervösen Tanz auf, als der Jüngere halb kichernd das leise “Wenn der wüsste…” aussprach. So richtig wusste Itaru mit den Worten nicht anzufangen. Was meinte der Wuschelkopf mit dem Kommentar? War es gut - oder doch eher schlecht, dass er diese Anspielung machte? Verwirrt suchten die dunklen Augen einen Antwort in den jungen Gesichtszügen, die außer einem Grinsen nicht viel ablesen ließen, doch das genügte, um den Älteren ruhig zu stimmen. “Der alte Paps macht sich also Sorgen um dich? Was ist mit mir? Schließlich bin ich hier das Opfer, das einen acht Jahre jüngeren ertragen muss. Das müssen meine eingerosteten Knochen erstmal aushalten.” gab er kleinlaut und mit eingeschnappter Miene bekannt, verschränkte sogar die Arme bockig vor dem Körper, ehe er mit einem breiten Grinsen die Ironie hinter seiner Aussage offenbarte. Es wunderte den Architekten nicht, dass Tooru sich um den Jüngling sorgte - er war schon immer ein sehr fürsorglicher Geselle, dem das Wohl anderer wichtig war, auch wenn es hieß, sein eigenes Wohl oder das seiner Kinder mal beiseite zu schieben. Niemand war fehlerfrei, auch die Miyamoto Sprösslinge waren da keine Ausnahme und Schaden konnte immer angerichtet werden. Tooru wollte wohl verhindern, dass sein Sohn ein weiteres Herz brach, nach den Erzählungen, die über Minami kursieren - zumindest war das die Interpretation Itarus.
Bei der Meinung zu der chaotischen Familie wurde der Schwarzhaarige wieder hellhöriger, öffnete seine zuvor geschlossenen Augen und verließ die harmonische Position, in der er mit Jiraiya verweilte, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Das Honigbraun seiner Augen war ungetrübt und strahlte in seinem gewohnten Glanz, den Itaru lieben gelernt hatte. Erstmals kam ihm der Gedanke daran, dass er die Jugend in seinem Gesicht vermissen würde. Kosuma sah so unbesorgt aus, als hätten die Sorgen des Lebens ihre Spuren noch nicht hinterlassen, die Gräue der Haarwurzeln noch in weiter Ferne liegen. Immer wieder vergaß der Berufstätige, wie viele Jahre die beiden trennten, was der Kleine noch alles vor sich hatte und trotzdem war er dem 18-Jährigen Itaru um Meilen voraus. Er war sich seiner Träume und Ziele bewusst, während Miyamoto in dem Alter nur von Tag zu Tag die endlosen Zickereien seiner geliebten Blondine überstehen wollte. Wieder einmal blitzte die Erinnerung an die nächste Etappe in seine Gegenwart und nahm sein Bewusstsein ein. Bald würde der Sunnyboy sein, wo er hingehörte, an die sonnige Küste, wo er alle von seinem Talent überzeugen konnte. Itaru war sich sicher, dass ihm der gewünschte Absprung gelingen würde, um seine Karriere antreiben zu können. Der Name Kosuma war hier zumindest im Zusammenhang mit Leistungsschwimmen in aller Munde, sicherlich würde er die Scouts von sich überzeugen können. Doch der Abschied würde bitter-süß werden. Niemand lässt gerne einen geliebten Menschen gehen, auch wenn es das richtige wäre. Ein melancholisches Lächeln legte sich auf die rosigen Lippen des Mannes, der seinen Schopf hob, um wieder in das Hier und Jetzt zu gelangen. Trübsalblasen konnte er sobald der Wuschelkopf im Ausland war, bis dahin würde er die Zeit, die ihnen blieb, genießen - zumindest so gut es ging.
Nickend nahm er das Feedback entgegen. Erstaunlich, dass der junge Bursche solch einen Weitblick besaß und die Fehler der Familienmitglieder duldete, ohne sie dafür zu verurteilen oder ihnen mit Unmut entgegenzutreten. Jiraiya bewies auf ein Neues sein großes Herz. Der Einfall, den Kosumas einen Besuch abzustatten, war keine schlechte Idee, doch sah Itaru kurz überrascht Richtung Horizont. Die Eltern der beiden Brüder kannte er bereits. Nicht nur von Kindertagen, Elternabenden und anderweitigen Veranstaltungen im Rahmen ihrer gemeinsamen Schulzeit, sondern auch zu Beginn der Bekanntschaft mit der Frohnatur kreuzten sich ihre Wege. Zugegeben, sein Erinnerungsvermögen war in dichten Nebel gehüllt - er hatte zu der Zeit ganz andere Probleme, als sich mit den Erziehungsberechtigten seines Freundes zu beschäftigen. Im Krankenhaus überwog die Sorge um das Wohlergehen des Idioten, der sich tatsächlich für eine beinahe Fremde vors Auto geschmissen hatte. Die Begegnung der beiden glich vor seinem inneren Auge eher einem verschwommenen Trugbild, lediglich der kleine Kiran war noch präsent, doch auch dieser Gedanke verflüchtigte sich schnell bei der ins Schloss fallenden Tür des Nachbarhauses.
Den Vorhang hastig am Schließen machte Sora einen Satz zur Seite, als sie den Nachbarn über die Türschwelle treten sah. Eigentlich hatte sie nur ihrem Bruder bei seiner Abreise hinterher schauen wollen und verlor sich in der Aussicht der beiden Männer, die auf den wenigen Treppenstufen der Veranda aneinander gekuschelt waren. Sie sahen so friedlich aus und die Dunkelhaarige sah den Älteren zu selten, als sich diesen Anblick entgehen zu lassen. Häufig stand Itaru unter Stress oder der Segen im Hause stand mal wieder schief, da war die Liebe zwischen dem Paar eine willkommene Abwechslung. Auch ihr entging die Bewegung im Augenwinkel nicht, als der ehemalige Soldat zum Vorschein kam und aus Angst, er würde denken, dass sie eine Stalkerin sei, versteckte sie sich hinter der Wand, die an das Fenster angrenzte. Den Rücken flach an den Putz gedrückt, hielt sie die Luft an, als könnten die Personen außerhalb dieser Wände jeden einzelnen Atemzug hören und somit ihr Versteck enttarnen. Leider war es schon zu häufig vorgekommen, dass Sora verträumt durch die Gegend starrte, dabei der ein oder anderen Tagträumerei verfiel und jedes Mal vom gutaussehenden Nachbarn erwischt wurde. Auch wenn sie kein Wort mit ihm gewechselt hatte, war sie sich sicher, dass er mittlerweile der Annahme sein musste, sie hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank und wäre Hals über Kopf in den Herren verliebt. Letzteres war gar nicht so fern der Realität, schließlich sah er gescheit aus und hatte einen mehr oder minder mysteriösen Touch an sich, dem vielen Frauen gefiel, doch eine Stalkerin war die jüngste Miyamoto nicht. Es war nur reiner Zufall, das schwor sie hoch und heilig! Vorsichtig ums Eck schielend, wollte sie sich versichern, das die Luft rein war und sich die Hälfte ihrer Bedenken nur in ihrem Kopf abspielten, doch die Aufmerksamkeit der Verliebten, die auf ihr lag oder mehr auf dem Fenster, an dem sich der Vorhang hin und her bewegte, ließ ihr Gesicht heiß werden und trieb ihr die Schamesröte auf die Wangen. Wie unangenehm! Gerade als sie dachte, erneut im Boden versinken zu müssen, fuhr das Auto ihrer Mitfahrgelegenheit vor und riss die meisten Augenpaare auf sich.
Bei der Meinung zu der chaotischen Familie wurde der Schwarzhaarige wieder hellhöriger, öffnete seine zuvor geschlossenen Augen und verließ die harmonische Position, in der er mit Jiraiya verweilte, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Das Honigbraun seiner Augen war ungetrübt und strahlte in seinem gewohnten Glanz, den Itaru lieben gelernt hatte. Erstmals kam ihm der Gedanke daran, dass er die Jugend in seinem Gesicht vermissen würde. Kosuma sah so unbesorgt aus, als hätten die Sorgen des Lebens ihre Spuren noch nicht hinterlassen, die Gräue der Haarwurzeln noch in weiter Ferne liegen. Immer wieder vergaß der Berufstätige, wie viele Jahre die beiden trennten, was der Kleine noch alles vor sich hatte und trotzdem war er dem 18-Jährigen Itaru um Meilen voraus. Er war sich seiner Träume und Ziele bewusst, während Miyamoto in dem Alter nur von Tag zu Tag die endlosen Zickereien seiner geliebten Blondine überstehen wollte. Wieder einmal blitzte die Erinnerung an die nächste Etappe in seine Gegenwart und nahm sein Bewusstsein ein. Bald würde der Sunnyboy sein, wo er hingehörte, an die sonnige Küste, wo er alle von seinem Talent überzeugen konnte. Itaru war sich sicher, dass ihm der gewünschte Absprung gelingen würde, um seine Karriere antreiben zu können. Der Name Kosuma war hier zumindest im Zusammenhang mit Leistungsschwimmen in aller Munde, sicherlich würde er die Scouts von sich überzeugen können. Doch der Abschied würde bitter-süß werden. Niemand lässt gerne einen geliebten Menschen gehen, auch wenn es das richtige wäre. Ein melancholisches Lächeln legte sich auf die rosigen Lippen des Mannes, der seinen Schopf hob, um wieder in das Hier und Jetzt zu gelangen. Trübsalblasen konnte er sobald der Wuschelkopf im Ausland war, bis dahin würde er die Zeit, die ihnen blieb, genießen - zumindest so gut es ging.
Nickend nahm er das Feedback entgegen. Erstaunlich, dass der junge Bursche solch einen Weitblick besaß und die Fehler der Familienmitglieder duldete, ohne sie dafür zu verurteilen oder ihnen mit Unmut entgegenzutreten. Jiraiya bewies auf ein Neues sein großes Herz. Der Einfall, den Kosumas einen Besuch abzustatten, war keine schlechte Idee, doch sah Itaru kurz überrascht Richtung Horizont. Die Eltern der beiden Brüder kannte er bereits. Nicht nur von Kindertagen, Elternabenden und anderweitigen Veranstaltungen im Rahmen ihrer gemeinsamen Schulzeit, sondern auch zu Beginn der Bekanntschaft mit der Frohnatur kreuzten sich ihre Wege. Zugegeben, sein Erinnerungsvermögen war in dichten Nebel gehüllt - er hatte zu der Zeit ganz andere Probleme, als sich mit den Erziehungsberechtigten seines Freundes zu beschäftigen. Im Krankenhaus überwog die Sorge um das Wohlergehen des Idioten, der sich tatsächlich für eine beinahe Fremde vors Auto geschmissen hatte. Die Begegnung der beiden glich vor seinem inneren Auge eher einem verschwommenen Trugbild, lediglich der kleine Kiran war noch präsent, doch auch dieser Gedanke verflüchtigte sich schnell bei der ins Schloss fallenden Tür des Nachbarhauses.
Den Vorhang hastig am Schließen machte Sora einen Satz zur Seite, als sie den Nachbarn über die Türschwelle treten sah. Eigentlich hatte sie nur ihrem Bruder bei seiner Abreise hinterher schauen wollen und verlor sich in der Aussicht der beiden Männer, die auf den wenigen Treppenstufen der Veranda aneinander gekuschelt waren. Sie sahen so friedlich aus und die Dunkelhaarige sah den Älteren zu selten, als sich diesen Anblick entgehen zu lassen. Häufig stand Itaru unter Stress oder der Segen im Hause stand mal wieder schief, da war die Liebe zwischen dem Paar eine willkommene Abwechslung. Auch ihr entging die Bewegung im Augenwinkel nicht, als der ehemalige Soldat zum Vorschein kam und aus Angst, er würde denken, dass sie eine Stalkerin sei, versteckte sie sich hinter der Wand, die an das Fenster angrenzte. Den Rücken flach an den Putz gedrückt, hielt sie die Luft an, als könnten die Personen außerhalb dieser Wände jeden einzelnen Atemzug hören und somit ihr Versteck enttarnen. Leider war es schon zu häufig vorgekommen, dass Sora verträumt durch die Gegend starrte, dabei der ein oder anderen Tagträumerei verfiel und jedes Mal vom gutaussehenden Nachbarn erwischt wurde. Auch wenn sie kein Wort mit ihm gewechselt hatte, war sie sich sicher, dass er mittlerweile der Annahme sein musste, sie hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank und wäre Hals über Kopf in den Herren verliebt. Letzteres war gar nicht so fern der Realität, schließlich sah er gescheit aus und hatte einen mehr oder minder mysteriösen Touch an sich, dem vielen Frauen gefiel, doch eine Stalkerin war die jüngste Miyamoto nicht. Es war nur reiner Zufall, das schwor sie hoch und heilig! Vorsichtig ums Eck schielend, wollte sie sich versichern, das die Luft rein war und sich die Hälfte ihrer Bedenken nur in ihrem Kopf abspielten, doch die Aufmerksamkeit der Verliebten, die auf ihr lag oder mehr auf dem Fenster, an dem sich der Vorhang hin und her bewegte, ließ ihr Gesicht heiß werden und trieb ihr die Schamesröte auf die Wangen. Wie unangenehm! Gerade als sie dachte, erneut im Boden versinken zu müssen, fuhr das Auto ihrer Mitfahrgelegenheit vor und riss die meisten Augenpaare auf sich.
A heart's a heavy burden.