[2er RPG] That Guy

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Flüchtig führten die Brauen des Dunkelhaarigen einen nervösen Tanz auf, als der Jüngere halb kichernd das leise “Wenn der wüsste…” aussprach. So richtig wusste Itaru mit den Worten nicht anzufangen. Was meinte der Wuschelkopf mit dem Kommentar? War es gut - oder doch eher schlecht, dass er diese Anspielung machte? Verwirrt suchten die dunklen Augen einen Antwort in den jungen Gesichtszügen, die außer einem Grinsen nicht viel ablesen ließen, doch das genügte, um den Älteren ruhig zu stimmen. “Der alte Paps macht sich also Sorgen um dich? Was ist mit mir? Schließlich bin ich hier das Opfer, das einen acht Jahre jüngeren ertragen muss. Das müssen meine eingerosteten Knochen erstmal aushalten.” gab er kleinlaut und mit eingeschnappter Miene bekannt, verschränkte sogar die Arme bockig vor dem Körper, ehe er mit einem breiten Grinsen die Ironie hinter seiner Aussage offenbarte. Es wunderte den Architekten nicht, dass Tooru sich um den Jüngling sorgte - er war schon immer ein sehr fürsorglicher Geselle, dem das Wohl anderer wichtig war, auch wenn es hieß, sein eigenes Wohl oder das seiner Kinder mal beiseite zu schieben. Niemand war fehlerfrei, auch die Miyamoto Sprösslinge waren da keine Ausnahme und Schaden konnte immer angerichtet werden. Tooru wollte wohl verhindern, dass sein Sohn ein weiteres Herz brach, nach den Erzählungen, die über Minami kursieren - zumindest war das die Interpretation Itarus.

      Bei der Meinung zu der chaotischen Familie wurde der Schwarzhaarige wieder hellhöriger, öffnete seine zuvor geschlossenen Augen und verließ die harmonische Position, in der er mit Jiraiya verweilte, um einen Blick auf ihn zu erhaschen. Das Honigbraun seiner Augen war ungetrübt und strahlte in seinem gewohnten Glanz, den Itaru lieben gelernt hatte. Erstmals kam ihm der Gedanke daran, dass er die Jugend in seinem Gesicht vermissen würde. Kosuma sah so unbesorgt aus, als hätten die Sorgen des Lebens ihre Spuren noch nicht hinterlassen, die Gräue der Haarwurzeln noch in weiter Ferne liegen. Immer wieder vergaß der Berufstätige, wie viele Jahre die beiden trennten, was der Kleine noch alles vor sich hatte und trotzdem war er dem 18-Jährigen Itaru um Meilen voraus. Er war sich seiner Träume und Ziele bewusst, während Miyamoto in dem Alter nur von Tag zu Tag die endlosen Zickereien seiner geliebten Blondine überstehen wollte. Wieder einmal blitzte die Erinnerung an die nächste Etappe in seine Gegenwart und nahm sein Bewusstsein ein. Bald würde der Sunnyboy sein, wo er hingehörte, an die sonnige Küste, wo er alle von seinem Talent überzeugen konnte. Itaru war sich sicher, dass ihm der gewünschte Absprung gelingen würde, um seine Karriere antreiben zu können. Der Name Kosuma war hier zumindest im Zusammenhang mit Leistungsschwimmen in aller Munde, sicherlich würde er die Scouts von sich überzeugen können. Doch der Abschied würde bitter-süß werden. Niemand lässt gerne einen geliebten Menschen gehen, auch wenn es das richtige wäre. Ein melancholisches Lächeln legte sich auf die rosigen Lippen des Mannes, der seinen Schopf hob, um wieder in das Hier und Jetzt zu gelangen. Trübsalblasen konnte er sobald der Wuschelkopf im Ausland war, bis dahin würde er die Zeit, die ihnen blieb, genießen - zumindest so gut es ging.

      Nickend nahm er das Feedback entgegen. Erstaunlich, dass der junge Bursche solch einen Weitblick besaß und die Fehler der Familienmitglieder duldete, ohne sie dafür zu verurteilen oder ihnen mit Unmut entgegenzutreten. Jiraiya bewies auf ein Neues sein großes Herz. Der Einfall, den Kosumas einen Besuch abzustatten, war keine schlechte Idee, doch sah Itaru kurz überrascht Richtung Horizont. Die Eltern der beiden Brüder kannte er bereits. Nicht nur von Kindertagen, Elternabenden und anderweitigen Veranstaltungen im Rahmen ihrer gemeinsamen Schulzeit, sondern auch zu Beginn der Bekanntschaft mit der Frohnatur kreuzten sich ihre Wege. Zugegeben, sein Erinnerungsvermögen war in dichten Nebel gehüllt - er hatte zu der Zeit ganz andere Probleme, als sich mit den Erziehungsberechtigten seines Freundes zu beschäftigen. Im Krankenhaus überwog die Sorge um das Wohlergehen des Idioten, der sich tatsächlich für eine beinahe Fremde vors Auto geschmissen hatte. Die Begegnung der beiden glich vor seinem inneren Auge eher einem verschwommenen Trugbild, lediglich der kleine Kiran war noch präsent, doch auch dieser Gedanke verflüchtigte sich schnell bei der ins Schloss fallenden Tür des Nachbarhauses.

      Den Vorhang hastig am Schließen machte Sora einen Satz zur Seite, als sie den Nachbarn über die Türschwelle treten sah. Eigentlich hatte sie nur ihrem Bruder bei seiner Abreise hinterher schauen wollen und verlor sich in der Aussicht der beiden Männer, die auf den wenigen Treppenstufen der Veranda aneinander gekuschelt waren. Sie sahen so friedlich aus und die Dunkelhaarige sah den Älteren zu selten, als sich diesen Anblick entgehen zu lassen. Häufig stand Itaru unter Stress oder der Segen im Hause stand mal wieder schief, da war die Liebe zwischen dem Paar eine willkommene Abwechslung. Auch ihr entging die Bewegung im Augenwinkel nicht, als der ehemalige Soldat zum Vorschein kam und aus Angst, er würde denken, dass sie eine Stalkerin sei, versteckte sie sich hinter der Wand, die an das Fenster angrenzte. Den Rücken flach an den Putz gedrückt, hielt sie die Luft an, als könnten die Personen außerhalb dieser Wände jeden einzelnen Atemzug hören und somit ihr Versteck enttarnen. Leider war es schon zu häufig vorgekommen, dass Sora verträumt durch die Gegend starrte, dabei der ein oder anderen Tagträumerei verfiel und jedes Mal vom gutaussehenden Nachbarn erwischt wurde. Auch wenn sie kein Wort mit ihm gewechselt hatte, war sie sich sicher, dass er mittlerweile der Annahme sein musste, sie hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank und wäre Hals über Kopf in den Herren verliebt. Letzteres war gar nicht so fern der Realität, schließlich sah er gescheit aus und hatte einen mehr oder minder mysteriösen Touch an sich, dem vielen Frauen gefiel, doch eine Stalkerin war die jüngste Miyamoto nicht. Es war nur reiner Zufall, das schwor sie hoch und heilig! Vorsichtig ums Eck schielend, wollte sie sich versichern, das die Luft rein war und sich die Hälfte ihrer Bedenken nur in ihrem Kopf abspielten, doch die Aufmerksamkeit der Verliebten, die auf ihr lag oder mehr auf dem Fenster, an dem sich der Vorhang hin und her bewegte, ließ ihr Gesicht heiß werden und trieb ihr die Schamesröte auf die Wangen. Wie unangenehm! Gerade als sie dachte, erneut im Boden versinken zu müssen, fuhr das Auto ihrer Mitfahrgelegenheit vor und riss die meisten Augenpaare auf sich.
      A heart's a heavy burden.

    • Kurz musste Jiraiya selbst nochmal kichern als Itaru meinte er wäre alt und müsste ihn ertragen. Dabei legte sich seine Hand leicht auf den Oberarm von dem Dunkelhaarigen. "Oh ja du armes, altes Opfer.. ich kauf dir einen Gehstock" erst jetzt ließ er wieder von ihm ab. In all der Zeit hatten sich nicht nur Jiraiya sondern auch Itaru einiges mitgemacht, da hatte der Ältere schon Recht, aber das war jetzt für den Oberschüler nicht mehr wichtig. Er war ja dort angekommen wo er angekommen war. Nachdem sich weiterhin ausgetauscht wurde über die Familie Kosuma da fiel Jiraiya ein, dass Itaru seine Familie eigentlich ja schon flüchtig kannte. Seine warmherzige und etwas quirlige Mutter, sein etwas kalter und zu viel erwartender Vater und sein kleiner und noch unschuldiger Bruder, der hin und wieder aussah wie wenn er zuhause geschlagen wurde weil er überall mal Bandagen trug. Wenn man den wahren Grund wusste, wieso Kiran dies tat, dann würde man nicht so urteilen, aber von außen wirkte es sicher dubios so rumzulaufen.

      Nach einiger Zeit fuhr der Blauhaarige nun vor und stieg aus dem Auto aus, während er sich etwas angestrengt die Haare aus der Stirn strich und schon wurde er auf einen charmant lächelnden Mann mit einem Hund aufmerksam, der auf das Auto zukam. "Hallo Kosuma, lange ist es her.." witzelte Masahiro nun während sich die Hand von Jiraiya's älterem Bruder senkte und dieser nur stumm den anderen ansah. "Immer noch den selben Humor wie früher.." stellte der junge Nachbar nun fest und nur kurz musste Izaya einen Mundwinkel nach oben ziehen. "Wie immer.. alles beim alten.." dabei musterte nun Samura leicht den anderen und kurz zogen sich fragend die Brauen des Langhaarigen zusammen. Dabei folgte Izaya nun leicht fragend seinem Blick und der Blick des Hundeführers schien tatsächlich an den Verlobungsring von Kosuma zu führen. "Du bist also in festen Händen.." stellte dieser nun nüchtern fest und nur kurz kam ein leichtes Nicken von dem Blauhaarigen, der sich fragte, warum das denn von Interesse war. "Herzlichen Glückwunsch." dabei lächelte dieser nun wieder sanftmütig und ehrlich, wie damals als die beiden gegeneinander angetreten waren und sich aneinander gemessen hatten. Auch damals war es nichts anderes gewesen, als beide sich den Schweiß von der Stirn wischten und dabei wieder dieses aufrichtige und ehrliche Lächeln auf den Lippen von Samura erschien. "Du bist wirklich ein taffer Gegner, Kosuma" war damals sein Kompliment an den Bruder gewesen. Es hatte ihn damals schon verblüfft dass der Exsoldat sich so gut reflektieren und Niederlagen einstecken konnte. Selten hatte man solch eine Ruhe und gleichzeitig einen solchen Sanftmut in jemanden gesehen. Wie wenn er mit sich selbst total im Einklang stünde. Aus den Gedanken der Vergangenheit wurde Izaya gerissen als ihm sein Gegenüber die Hand ausstreckte. Etwas fragend hob der junge Mann die Braue und sah den warmherzigen Nachbar ins Gesicht ehe er er nun etwas unsicher seine Hand hob und diese in die von Samura legte. Dieser zog diese leicht zu sich und betrachtete den Ring genauer. "Wow, das ist ein ganz schön schickes Schmuckstück.. da hat man sich einiges geleistet.." - "Das kannst du einfach so erkennen?" fragte Izaya nun und sah auf seinen Ring. Sasori hatte sich also wirklich nicht mit dem Einfachsten vom Einfachen abspeisen lassen. Obwohl es darauf wirklich nicht ankam. "Ja klar.. das muss einiges gekostet haben.. hat sie dich etwa um deine Hand gebeten?" fragte Masahiro nun nach und Akira selbst nickte. "Ja, hat er." Masahiro hörte natürlich dass es sich wohl um einen Mann handelte doch er schien nicht darauf zu reagieren. "Ich fand schon immer du warst eher der der Teil den man fragen muss"

      Jiraiya und Itaru sahen natürlich das Gespräch zwischen dem älteren Kosuma und dem Nachbar von den Miyamotos. Etwas verwundert hob der Jüngere der beiden die Brauen und langsam schien er neugierig zu werden. Da war der Vorhang mit einer vielleicht etwas nervösen Sora dahinter gar nicht mehr so interessant. Ohne irgendein Wort zu sagen erhob sich der Wuschelkopf nun von den Treppen, ergriff die Hand von seinem Freund und zog ihn mit sich. Er wollte wissen, was da vor sich ging. "Hey Bruderherz!" schallmaite es in einem komischen, melodischen Ton, den Izaya so nicht kannte. Sofort wurde auch Masahiro's Aufmerksamkeit auf den kleinen Kosuma gerichtet und dann auf die Hand die er hielt um schließlich sich in den Augen des älteren Miyamotos wieder zu finden. So war das also, die beiden schienen auch ein paar zu sein. "Miyamoto, verlässt du uns wieder?" fragte er nun nach als er sich zu Itaru wandte. "Ich hatte noch auf einen kleinen Plausch gehofft..um ehrlich zu sein.." irgendwie schien Samura den Schwarzhaarigen gerne zu mögen. Nun hin und wieder hatten sich die beiden ja auch über den Zaun unterhalten. Obwohl Masahiro immer älter gewesen war, hatte er eigentlich nie ein Problem gehabt sich mit den Miyamoto's zu unterhalten. "Erkennst du meinen Bruder noch?" fragte Izaya nun nach und neigte sich leicht zu Jiraiya. Dabei trafen sich die Blicke des Nachbarn und des kleinen Kerls. "Das ist also Jiraiya ja?" fragte er nun nach. "Der ist ganz schön gewachsen.." dabei sah er nochmal auf die Hand der beiden Männer. "Und ihr seid auch miteinander bekannt?" - "Ja also das ist mein Freund" dabei hob Jiraiya stolz und breit grinsend die Hände in die Luft und das breite Grinsen schien wie tausend glückliche Sonnen zu scheinen. Er war wirklich eine wahre Frohnatur. Masahiro selbst musste dadurch auch schmunzeln und schien das alles sehr gelassen zu nehmen während er sich an Itaru wandte. "Ich freue mich, dass auch Miyamoto Itaru endlich wieder mal ein Strahlen entkommt. " - "Wie ist nochmal dein Name?" dabei wandte sich nun Masahiro nun fragend zu dem quirligen kleinen. "Samura Masahiro.." - "Bist du denn single?" - "Oh.." dabei wurde der Gesichtsausdruck des Exsoldaten etwas überrascht ehe er wieder sanft umschwenkte. "Ja, ich bin ungebunden.. es ist gar nicht so einfach jemanden zu finden, der einen zum Strahlen bringen kann.." gestand er sich nun ein. "Oh das tut mir leid.." erwiderte Jiraiya leicht wehmütig. Doch der junge Mann winkte nur leicht ab. "Das muss es nicht. Ich habe ja meine Lady hier.." dabei blickte er auf seinen Shiba Inu hinunter, die freundliche mit ihrem Schwanz wedelte und aufgeregt hin und her sah.
    • "Dachte ich's mir doch. Es reicht nur für einen Gehstock. Immer diese Jungspunde von heute. Wo ist die gute alte Rollator-Generation geblieben?" Lachte Itaru gen Himmel, als würde er die Götter um eine Antwort bitten, aber natürlich war das nur ein Scherz.
      Das vorfahrende Auto von Izaya gewann schon an Aufmerksamkeit, bevor es überhaupt auf den Hof gefahren war. In einer Kleinstadt wie dieser, allen voran in ihrem Wohnviertel herrschte solch eine Ruhe, dass jedes Fahrzeug mit schnurrendem Motor bereits aus der Ferne zu erahnen war. Natürlich verwickelte sich die beiden alt bekannten erneut in einen Plausch und mit wenig Interesse diesen zu unterbrechen wandte der Dunkelhaarige lediglich sein Augenmerk auf den kleinen Vierbeiner. Mit dem rötlichen Fell sah er annähernd aus wie ein kleiner Fuchs - wirklich niedlich, aber auch wenn er Hunde mochte, wollte er selbst keinen haben. Itarus Lebensstil würde ein pflegeleichtes Haustier gut tun, wie eine Katze oder ein Hamster - wenn überhaupt. Die Umstellung seines Alltags hob er sich lieber für den Kinderwunsch auf. Im Gegensatz zu Miyamoto schien Jiraya an dem Gespräch ziemlich interessiert zu sein, erhob sich sogar und sprach seinen Bruder an. Ungefiltert wie eh und je. Itaru schüttelte über die Neugier seines Freundes nur lächelnd den Kopf.

      Schwer seufzend blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als sich der Traube anzuschließen. Die alten Knochen erhoben sich aus ihrer mehr oder minder gemütlichen Position, ehe Itaru zu ihnen aufstieß. “Wir sind eigentlich in Aufbruchstimmung.” Flüchtig richtete sich sein Augenmerk auf das Elternhaus hinter sich. Für gewöhnlich verbrachte Itaru gerne Stunden mit seinem Vater und auch mit Sora, doch Hama war schon immer eine schwierige Persönlichkeit gewesen. Wenn er flüchtete, dann lediglich vor ihr. Diesmal war es nicht anders. Als der Nachbar um ein Gespräch bat, konnte der Architekt sich kaum zusammenreimen, worum es ging, aber Izaya ergriff das Wort, bevor Miyamoto in der Lage war zu antworten. Glücklicherweise nahm ihre Unterhaltung Fahrt auf, sodass der Dunkelhaarige sich leicht aus der Affäre hätte ziehen können. So schnell, wie ihre Bekanntschaft zur Sprache kam, schoss Jiraiya wie aus der Kanone geschossen mit einer Antwort hervor. Hörbar ausatmend sah er zu seinem kleinen Freund hinunter. “Meinst du nicht, wir sollten nach den letzten Ereignissen vorsichtiger mit dieser Information umgehen?” ermahnte Itaru ihn. Wenn ihre Beziehung in der Großstadt für solche Furore sorgte, wie würde es erst in einem kleinen Vorort wie diesem aussehen? Miyamoto sah bereits die alten Damen vor Augen, wie sie ihre schrumpeligen Hände vor den Mund hielten und tuschelten oder mit ausgestrecktem Finger auf die Familie zeigten. Hama würde aus den Ohren rauchen, bei so einem Anblick. “Wollen wir vielleicht noch kurz beim Bäcker halten? Ein kurzer Fußweg von hier, dann können wir noch ein wenig Quatschen und haben Proviant für die Fahrt.” Die Frage richtete der Architekt an den älteren Kosuma. Itaru war dankbar für dessen Dienst und die Mitfahrgelegenheit, da wollte er sicherlich nicht über Izayas Kopf hinweg entscheiden. Vielleicht hatte er noch andere Pläne?
      A heart's a heavy burden.

    • Die Ermahnung von seinem Mann ließ ihn leicht genervt mit einem etwas schuldigen Gesicht zum Boden blicken und einer Schmolllippe aufbrummen, wie einen kleinen Bär, der von seiner Mama gerade eine Mahnung bekommen hatte, weil er nicht so spurte wie er sollte. Als nun auch noch der Bäcker zur Sprache kam, nickte der Hundsführer und ging einfach schon mal los und die anderen folgten ihm. Dabei ließ Jiraiya lieber von der Hand seines Freunds ab und ging neben Izaya her der das Auto abschloss und den anderen neben Jiraiya folgte. Er merkte seinen Missmut sehr wohl und ließ den kleinen Brummbär einfach mal etwas ausschmollen. Samura hingegen sprach leiser als er neben Itaru herging. "Verstehe, wegen dem, was in der Zeitung war, das tut mir leid.." neigte sich mit ehrlichen Worten an den Architekten, so dass es nicht jeder mitbekam. Er wusste das sein Geschäft es nicht einfach hatte, gerade jetzt würde er etwas zu knabbern haben. "Das wird nicht besonders gut für's Geschäft sein, obwohl ich finde es sollte einem nichtig sein was die Person die du für Arbeitsgründe engagiert hast privat so treibt. Apropo.." kam es plötzlich und der Ältere kramte in seiner Jackentasche rum und gab Itaru eine Visitenkarte in die Hand von seiner Familie. Die gehobenere Gesellschaft hier, gab öfter mal einfach so Karten von der Familien raus.

      "Wir würden einen Architekten benötigen. Ich dachte davor schon an dich..aber da es sich jetzt schon so ergibt. Meine Eltern möchten ihr ganzes Haus, Innen und vielleicht auch außen wie sagten sie?" kurz dachte er nacht ehe er weitersprach " ...Jünger.. machen. Sie meinten ich sollte nicht in einem Haus alter Greise Leben müssen, sollten sie mal nicht mehr sein." Die Samura's waren eher später mit einem totalen Wunschkind gesegnet worden, immer sehr liebevoll und freundlich gewesen. Sie waren wirklich einige der wenigen die anscheinend kein aufgesetztes Lächeln auf den Lippen trugen. Noch dazu hatten sie sich immer sehr mit Herr Miyamoto verstanden, da sie ja richtige Nachbarn waren. "Ich wäre dir sehr dankbar.." danach musste er schmunzeln und blickte hinunter zu seiner Hündin. "Danach.. möchte ich euch wie immer zum Grillen einladen. Vielleicht würdest du dieses mal auch erscheinen? Und vielleicht nimmst du ihn mit?" Somit sprach er auch den neuen Freund von Itaru an. Ja, da war ja das berühmte Samura's Grillen, dass Ende Sommer immer in der Straße hier passierte. Doch dieses mal würde wohl Jiraiya wohl da nicht dabei sein können, denn da befand dieser sich gar nicht mal hier im Lande. Natürlich hatten das nun auch die beiden Herren hinter ihnen vernommen und schuldbewusst biss sich der Angesprochene auf die Unterlippe. "Da wird Sasori dich gerne begleiten." warf der eigentlich sonst so ungesellige Izaya nun ein und wollte die Situation retten. Samura fragte nicht nach, aber vielleicht gab es da einfach etwas, was ihn nichts an zugehen hatte. "Ozawa würde ich auch gerne wieder mal sehen. Bring ihn gerne mit, er ist schließlich ein Familienmitglied.." Samura zählte den Blonden zu der Familie des Architekten.
    • Die gewählten Worte sollten nicht der Kränkung des jungen Mannes dienen; ganz im Gegenteil, Itaru war eher bedacht, den Jungen vor all dem Drama der letzten Tage zu schützen. Ihr Alltag sollte nicht von Zeitungsartikeln und schlechten Nachreden gefüllt sein. Da schien es dem Dunkelhaarigen der lodernden Flamme den Sauerstoff zu rauben, eine sinnige Schlussfolgerung. Obwohl ihn der gesenkte Blick seines Freundes nicht entging und es ihm Leid tat, einen Funken seiner Freude erloschen zu haben, wehrte sich der ältere nicht gegen ihre eingenommene Haltung. Jiraiya stiefelte neben seinem Bruder her, während der Architekt an der Seite des alten Familienfreundes samt seinem Vierbeiner das Tempo angab. Dieser ganze mediale Auftritt sollte schnell ein Ende finden, doch Itaru war schmerzlich bewusst, dass dies wohl nur der Anfang war. Niemals hätte er gedacht, sich in so einer Situation wiederzufinden und von der Presse in der Luft zerrissen zu werden, als wäre seine gesamte harte Arbeit durch einen Kuss nichtig. Als wäre ihre Beziehung falsch. Etwas, was die Öffentlichkeit gar nicht betreffen sollte, wurde so in den Vordergrund gedrängt, dass man den Glauben an die Menschheit verlieren könnte. Der Architekt war doch noch derselbe wie zuvor. Mit seiner Mutter hatte die junge Beziehung schon genug zu kämpfen, da bräuchten sie die Meinung fremder Leute nicht zusätzlich über ihren Köpfen. Den erhofften Segen von Hama würden sie sicherlich nicht mehr in diesem Leben erlangen, würde ihr die Berichterstattung zu Ohren kommen. Gerade wollte der Dunkelhaarige den Gedankengang verwerfen. Jiraiya und er hatten sich genügend Sorgen damit angelacht, Masahiro hingegen trat direkt ins Fettnäpfchen. Leid erfüllt zog Itaru eine Grimasse, wie er es immer tat, wenn er mit seinem kleinen Zeh an der Kante eines Möbelstücks hängen blieb. Ein beachtlicher Schmerz, der so unscheinbar klein im Vergleich zu anderen Verletzungen war. Und doch waren es ein Gefühl, dass vermutlich jeder mindestens genauso sehr verabscheute, wie dieser junge Mann. "Ja, wenn man sich einen Namen gemacht hat, fühlen die Leute sich plötzlich angegriffen, sobald sie merken, dass die Person, die sie sich ausgemalt haben, nicht der entspricht, die sie erwartet haben." gab er seufzend von sich. Wenn eine Zeitmaschine es ihm ermöglichen würde die Geschehnisse der Zeit rückgängig zu machen, hätte Itaru den kleinen Wuschelkopf in seinen Koffer gepackt und mit Sack und Pack davon gejagt. Eine einsame Insel, nur für die zwei. Zu zweit im Paradies…

      Das kleine Stück Papier, das ihn aus der Traumvorstellung einer heilen Welt riss, nahm er mit hochgezogener Braue an. Eine Visitenkarte der Familie hatte er in all den Jahren ihrer Bekanntschaft noch nie erhalten. Itaru wusste nicht recht, was er damit anfangen sollte. Der Umbau eines kleinen Einfamilienhauses war nichts, das auf der Liste seines Architekturbüros stand. Natürlich war sein Team durchaus qualifiziert, nur warteten da draußen dutzend andere Projekte, die gewinnbringender waren, als solche kleinen Baustellen. Für einen alten Bekannten ließe sich eine Lösung finden, zudem fragte der Herr zu einem äußerst geschickten Zeitpunkt. Viele Kunden waren abgesprungen, nachdem sie über den Beziehungsstatus des Mannes vom Bau hörten. "Ähm.. Klar, das lässt sich schon irgendwie einrichten." lächelte er den ehemaligen Soldaten an. Der Einladung zum Grillen würde er in Begleitung von Jiraiya nur zu gerne nachgehen, nur verriet bereits der trübe Ausdruck in den rotbraunen Augen, dass der Jüngste im Bunde verhindert sein würde. Noch ein Gedanke, den Itaru versuchte, so weit weg wie möglich zu schieben. Den flüchtigen Blick, den er mit Ji über seine Schulter ausgetauscht hatte, ließ er schnell wieder fallen und räusperte sich stattdessen. "Sasori wird sich sehr freuen."

      Der Tag konnte ja nur besser werden. Vor der Bäckerei angekommen, wurde ihm bewusst, weshalb ihm dieses kleine Kaffeestübchen in Erinnerung kam. Klein und überschaubar schien es von außen kaum etwas her zu machen, doch nur ein Blick auf die Vitrine offenbarte das Talent der älteren Dame, die dieses Backwerk seit Jahren betrieb. Hier fand jeder etwas, was das Herz - oder eher der Magen - begehrte. Luftig leichte Gebäcke und herzhafte Speisen verbreiteten ihren lieblichen Duft bereits wenige Meter vor den Türen des kleinen Lokals. Als kleiner Junge war Itaru häufig dort, manchmal auch in Begleitung von Samura. Oftmals gab es für den jungen Spross einen Steam Bun umsonst. Selbst der kleine Blondschopf war für einen Flirt mit der Kassiererin bereit, wenn eine Leckerei dabei raussprang. "Na, was darf es sein?" legte er den Arm um seinen Freund, der noch nie zuvor hier gewesen war. Bald schon würden sie wieder auf der Rückbank von Izayas Auto sitzen und zurück zu ihrem Alltag kehren. Für die beiden Eheleute galt es noch einiges vorzubereiten, bevor die Hochzeit stattfinden konnte. Beide Männer hatten handvoll zu tun, besonders Ji, der seinem Auslandsaufenthalt entgegen fieberte.
      A heart's a heavy burden.

    • Ja, das hatte Masahiro immer schon gut drauf gehabt. Die Fettnäpfchen Nummer. Auch der hübsche Mann war nicht ohne Makel geboren worden und das war einer davon.Früher schon war er da immer gerne rein gelaufen und vor allem bei Itaru, wenn es unangenehme Themen gab. Minami zum Beispiel. Der junge Nachbar konnte sicher ein Buch über das Beziehungsleben der beiden schreiben, denn er hatte dem jungen Itaru damals ja oft zur Seite gestanden und hatte auch von erfolgloser Liebe gehört, die natürlich der kleine Miyamotonachbar genauso mit sich getragen hatte. Es war eigentlich fast undenkbar, dass es mal eine Zeit gegeben haben soll in der Itaru Miyamoto ebenso mal andere Mädchen hübsch fand und er sich nicht für seine weißblonde Schönheit interessiert hatte. Zuerst hatten ja die Eltern von Minami versucht, das junge Mädel, dass ja hier auch in der Gegend wohnte Masahiro anzuhängen, doch da dies dann keine Früchte trug und der altersunterschied auch etwas zu groß war, entschied man sich, als auch schon Miyamoto und Kinoshita miteinander befreundet waren, das alles auf die einfachere Variante zu legen. Natürlich hatte der ehemalige Soldat niemals ein Wort dazu zu Itaru verloren,denn er war davon ausgegangen, dass er dies schon selbst mitbekommen hatte oder seine Eltern wenigstens alles aufgeklärt hatten.

      Nachdem sich eigentlich der Gang zur Bäckerei hingezogen hatte, zumindest für den kleinen Kerl und er nur aufmerksam dem Gespräch der Herrschaften vor ihnen gelauscht hatte ,wie es auch Izaya getan hatte, da wurde er auch schon in den Arm von Itaru geschlossen. Irgendwie eine komische Situation mit diesem Schwarzhaarigen. Zuerst war es ihm zu viel wenn Jiraiya alles rausposaunte und dann legte er doch noch den Arm um ihn und es verwirrte den kleinen Kerl zunehmend. Etwas nachdenklich und müde starrte er auf die eigentlich köstlich, aussehenden Backwerke, doch er hatte keinen Hunger. Er hätte am liebsten seine Beziehung in die Welt rausgeschrien und sie jedem hier in diesem Kaff verkündet, doch das war nicht der richtige Ansatz. Also wieder, wie immer der brave und fröhliche Junge sein, der er immer gewesen war? Kurz atmete kaum merklich aus und ein ehe sein Schmunzeln wieder auf seinem Gesicht zu erkennen war. "Ich.. weis nicht. Ich kann mich nicht entscheiden." Izaya selbst hatte sich einige Backwerke für Sasori und die anderen einpacken lassen und auch ihm war Jiraiya's Stimmung nicht entgangen, doch ging er nicht näher darauf ein. Während nun Jiraiya sich aus dem Arm von Itaru befreite um sich mal in der Vitrine alles anzusehen um sich besser entscheiden zu können, blickte auch Samura auf den jungen Mann hinunter und kaufte sich selbst ein paar Steamed Buns um den anderen Herrschaften einige auszugeben. Währenddessen hatte Jiraiya irgendein Plunderstück gekauft und man hörte nur die Klingel des Ladens, die das Ein- und Austreten ankündigte. Während Izaya und die anderen beiden zusammen standen. War der Wuschelkopf ausgetreten und Samura blickte etwas fragend über seine Schulter. "Ich werde euch dann mal zu ihr raus sehen" Er selbst hatte seine Hündin draußen angeleint und deswegen verließ er den Laden. Augenscheinlich. Izaya folgte den beiden mit ihren Blicken und nippte an seinem Kaffee den er sich gegönnt hatte. "Emotional heute…" folgte nur von dem Blauhaarigen so ruhig und kühl, wie man ihn kannte. "Du bist der junge Schwimmer, deswegen vor Kurzem so ein Wirbel in der Zeitung, nicht wahr?" Ji nickte nur stumm. "Ich hab schon mitbekommen dass zwischen dir und deinem Freund gerade keine gute Stimmung herrscht und das tut mir leid dass ich das …" - "Dafür kannst du ja nichts. Da ist vieles was gerade belastet und nicht gerade leicht ist, aber danke hier für.." dabei hob der junge Mann nun seine Backwaren hoch und biss einmal davon ab. "Ich werde jetzt dann aber auch gehen müssen.." sprach Masahiro als die anderen beiden auch zu ihnen trafen. "Es hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen und euch wieder zu sehen", er leinte dabei seinem Hund ab und hob lächelnd die Hand, ehe er nun in den Park ums Eck ging.

      Da er nun verschwunden war und der kleine Kosuma jetzt alleine blieb, kamen auch die beiden anderen zu dem Jüngeren, ehe sie sich wieder auf den Weg zurück zum Auto machten. Dies passierte eher alles ziemlich wortkarg und erinnerte schon fast an eine Reihe von Izaya’s die hier in das Auto stiegen. Deswegen war es umso ungewöhnlicher, dass der ältere Kosuma nun das Eis brach. “Kann ich davon ausgehen, dass das Treffen nicht so gut verlief?” fragte dieser nun nach und es war ihm eigentlich ehrlich gesagt egal, ob er ins Fettnäpfchen trat. Natürlich würde Itaru die Stimme erheben wollen, doch bevor dieser das konnte, brach schon ein Redeschwall über den Fahrer herein. “Was? Nein! Ich fand's toll! Die ganze Familie ist cool! Ich mag sie!” natürlich war es Jiraiya der was für diese Sturm an Wörtern sorgte und das auch noch ernst meinte. Da war er wieder der Frohsinn, der wirklich aus jedem regnerischen Tag irgendwie einen guten machen konnte, indem er die Sonne fand und einen Regenbogen fabrizierte, der nach dem Regen kam. Der Blauhaarige am Steuer hob leicht fragend die Braue. “Ähm.. ernsthaft?” - “Ja, also..Sora, die Schwester ist sehr süß und vielleicht auch etwas nervös, wenn es um große Reden geht..das kann dann oftmals lustig werden..” dabei dachte er natürlich an die Szene, wo sie damit gerechnet hätte, dass Itaru den Begleiter vielleicht für sie hätte mitgenommen. “Der Vater kann unglaublich gut kochen, den mag ich am meisten, weil ich so ein herzliches Wesen hat und einfach alles anzunehmen scheint..” dabei senkte Jiraiya kurz schmunzelnd den Blick ehe er dann hoch sah. “Und Hama kann wirklich sehr temperamentvoll, kann anscheinend exzellent Klavier spielen und sie ist wunderschön!” Das zwischen all diesem Mist, der gerade passiert war Jiraiya diese positiven Phasen mitgenommen hatte, die eigentlich bei allen anderen nicht in Erinnerung geblieben waren, war bemerkenswert. Das war eine seiner Gaben und sein Ziel. “Ich dachte es war nicht so gut?” fragte Izaya nun nach. “Nun es wurde nicht viel schönes gesprochen, aber es waren da Momente, die es Wert waren dort zu sein.” Vor allem dachte der junge Mann neben Itaru dabei an die Seite die er an Itaru erkennen konnte wenn er bei seiner Mutter stand und die beiden am Klavier waren.
    • “Du trägst eine Nummer zu dick auf, meinst du nicht?” Konnte sich Itaru, der das Treffen anders in Erinnerung hatte, den Aufschwung einer seiner Mundwinkel nicht verkneifen und strich mit der bloßen Handfläche quer über das Gesicht des Jüngeren. Wie ein Hund, den er streichelte, zauste er ihm die lange Wuschelmähne auf die Wangen, fuhr über die Nase und blieb sogar an der Unterlippe hängen, sodass diese ein lustig klatschendes Geräusch machte. Das Loblied, dass Jiraiya über die Familie Miyamoto zu singen begann, überspannte spätestens beim Kompliment bezüglich der Schönheit seiner Mutter den Bogen. Hama war eine ansehnliche Frau, ohne Frage aber wahre Schönheit kam in den Augen Itarus aus dem Inneren, eine Eigenschaft, an der die Dame ihr Leben lang zu hadern hatte. Ihr verbitterter Ehrgeiz, die geplatzten Träume, der hohe Druck, alles Fakten, die ihre schönen Seiten in den Schatten stellten. “Ich muss immer wieder aufs Neue feststellen, dass Ji scheinbar an anderen Familientreffen teilnimmt.” bestätigte Itaru halb im Scherz die Nachfrage des älteren Bruders. “Eines Tages…” begann er zu seufzen, den Witz in seiner Stimmlage zu verabschieden. “Werden wir vielleicht vernünftig am Tisch sitzen können, ohne uns anschreien zu müssen.” Sein Blick wanderte aus dem Fenster, verloren in Gedanken und der Vorstellung einer anderen Welt. Ein Traum, der wohl noch eine Weile auf sich warten lassen würde…

      Gefüllt mit einem Haufen Arbeit, vergingen die Tage wie im Flug. Einer nach dem anderen verstrich im Kalender und ließ den Hochzeitstermin der beiden Turteltauben immer näher treten, sodass die Vorbereitungen für die Junggesellenabschiede auf Hochtouren liefen. Itaru vergrub sich in der Arbeit, seinem besten Freund, der mehr wie ein Bruder für ihn war, einen würdigen Abschied aus dem Player-Lifestyle, zu gewährleisten. Mit der Hilfe von Kenshin tüftelten die beiden Experten einen Plan aus, der sich wirklich sehen lassen konnte. Sie waren gerade dabei, am Küchentisch des vorbildlichen Liebespaares ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Mizuki stand wie immer hilfsbereit zur Seite, stellte Tee bereit und lauschte hier und da ihrem Austausch. Die Grünhaarige war schon so ein Teil ihrer Gruppe, dass keiner von ihnen sich daran störte, ihren Input zu erhalten oder dass sie Bescheid wusste. Itaru nahm gerade einen Schluck vom Heißgetränk, als es an der Tür klopfte und wenige Momente, nachdem die Hausherrin den ungeladenen Gast empfing, der blonde Riese hinein stürmte. “Schneeeeelll!!! Packt eure Sachen!” riss er die Schlüssel und Handy beider Männer an sich, bereits in der Drehung, wie ein Wirbelwind aus der Tür zu verschwinden. “Was zum Geier?! Willst du dich nicht erstmal setzen und ähm.. vielleicht durchatmen?” Itaru warf einen verwirrten Blick zu Kenshin, bevor er wieder in Sasoris Richtung sah. “Izaya betrügt mich! Ich weiß es! Ich spüre es! Die vielen Male, die er meinte, Unterwegs zu sein, Erledigungen zu haben, Dingen nachzukommen, sie werden immer skurriler, zu völlig hirnrissigen Uhrzeiten! Also habe ich beschlossen, ihm zu folgen! Er ist gerade die Straße runter, wenn ihr euch also bitte beeilen würdet, damit wir ihn nicht aus den Augen verlieren.” Der Wasserfall an Wörtern entriss den Männern gleich einer Strömung den Boden unter den Füßen. Was ist denn nun in den sonst so selbstbewussten Blondschopf gefahren? So schnell hatte Itaru ihn noch nie reden hören. Eine Aneinanderreihung von paranoiden Einbildungen. “Sasori, gehen vielleicht gerade einfach ein wenig die Nerven mit dir durch?” erhob sich der Dunkelhaarige aus seinem Stuhl, um einen Arm beruhigend auf die Schulter des Höheren zu legen, doch dieser wurde mit einem Karateschlag abgewehrt. Itaru sah nur mit Entsetzen und sichtlich genervt zu dem Affen, der wie festgefroren in der Karate Position verweilte. “Niiiiicht anfassen!” gab er noch immer gefroren von sich. Die blauen Ringe unter den hellen Augen verraten, dass der Herr scheinbar keinen Schlaf bekommen hatte.
      A heart's a heavy burden.

    • Jiraiya sah Itaru fragend an als er seine Aussage hörte.Nachdem Itaru ihn auch noch abtat wie einen Hund ihm auch noch mit seine Handfläche ins Gesicht klatschte musste er nach seiner Wuschelattacke leicht lächeln. Er blieb still, als Itaru weiter sprach und wieder ernster wurde. Dabei ergriff Jiraiya nun einfach die Hand von Itaru und drückte diese leicht. Er beugte sich zu seinem Freund hinüber und lehnte seinen Körper an den des anderen. Plötzlich einfach so ohne Vorwarnung und aus heiterem Himmel kam ein sanftmütiges und beruhigendes. "Ich liebe dich", als wäre es das klarste und selbstverständlichste, was der Braunhaarige in dieser Situation zu seinem Partner sagen konnte. Sogar Izaya, am Steuer, war etwas überrascht, dass sein Bruder einfach so ohne Hemmungen seinem Herzensmann so etwas um die Ohren hauen konnte. Er tat sich dabei schon immer schwer. Klar, fand er es nicht schön, wie Hama auf seinen neuen Partner reagierte, doch gerade stellte sich ihre eigentlich für sie so perfekte Welt auf den Kopf und da konnte sogar der kleine Jiraiya alles irgendwie nachvollziehen und verstehen. Doch man würde sehen, was die Zukunft brachte..

      De Schule für den jungen Mann hatte wieder angefangen zumindest ein paar Wochen lang bis Jiraiya wirklich ins Ausland flog. Es war auch nicht mehr lang hin bis zu der Hochzeit seines Bruders und bei dieser war er ja zum Glück noch dabei. In der Schule wurde der Oberschüler oftmals auf seine homosexuelle Neigung angesprochen, doch alle gingen relativ cool damit um und eine Mädchen feierten das Pärchen sogar, aber nur weil sie Itaru’s so hübsch fanden. Es war schon etwas peinlich, denn der Vorfall des Kusses, hatte sich natürlich auch in der Schule und auf den sozialen Medien rumgesprochen. `Architekt angelt sich jungen Athlet` heißt die Überschrift und dabei war Jiraiya doch gar nicht so sportlich wie alle Taten. Doch auch die Routine in den Schwimmclub war wieder eingetreten. Auch wenn Kenshin gerade zu viel zu tun hatte, rügte Mizuki ihn, dass er hin und wieder schwimmen könnte. Da der Zeitungsartikel bei Itaru eher für zwiegespaltene Meinungen in seiner Arbeit sorgte, hatte Mizuki einen Ansturm von jungen Schwimmern, die in ihrem Team schwimmen oder gegen dieses antreten wollten. Doch das alles wurde relativ gut von beiden weggesteckt und dank er sonnigen Seite von Jiraiya konnte er seinen Freund öfter mal den negativ geladenen Wind aus den Segeln nehmen. Heute war der junge Mann wieder trainieren und hatte für Mizuki eine Stunde übernommen, da diese eine leichte Erkältung bekam und irgendwer ja ihr Team trainieren musste! Wer könnte das denn besser als der kleine Wirbelwind?

      Mizuki war gerade dabei, allen Tee einschenken, als der Bräutigam hier in die gemütliche und ruhige Runde rauschte und wie ein Wirbelsturm alles wieder aus der Ruhe riss. Kenshin sah eben so verwirrt auf und die Blicke von Itaru und Kenshin trafen sich verwundert. Selbst der Blick des Brillenträgers war ungläubig. “Sasori.. meinst du das gerade ernst, was du sagst?” dabei erhob sich Kenshin. “Schließlich .. ist es Izaya…” er strich leicht lachend über den Esstisch mit seinen Händen und blickte auf diesen ehe sein Blick ruhig zu Sasori ging. “Akira.. Izaya Kosuma.. der was eigentlich enthaltsamer war als eine Nonne, bist er dich getroffen hat?” wiederholte er nochmal die Erinnerungen für den Blonden, mit dem eindeutig die Nerven durchgingen. Doch da Itaru ihn nicht mal anfassen durfte, schien es wohl bitterer ernst zu sein. “Oh, nein.. das würde Izaya doch niemals tun!” kam nun von Mizuki die gerade dabei war die Teetassen wegzuräumen nachdem alle wohl kein interesse mehr hatten und dieses lauschige Beisammensein wohl schon zu ende war. Kenshin sah nun zu seiner Verlobten. “Ah.. ich meine ist doch so oder? Da, da würde.. ich ja noch eher glauben das Itaru .. o.. oder Kenshin fremdgehen..” Kenshin seufzte leicht. “Danke Schatz, meine Rede.. also.. heeeeey…” brummte er nun genervt als er mitbekommen hatte was Mizuki da eigentlich gesagt hatte und wandte sich kurz an Itaru. “Die stellt uns doch beinhart als Betrüger hin..” deutete er auf den kleinen Zwerg. “So hab ich das nicht gemeint. Ach ihr wisst das doch. Die Wahrscheinlichkeit wäre größer. Ach herr gott verschwindet endlich und sehr lieber nach dem Betrügergatten!!" zischte sie nun, ehe sie das Tablett nun in die Küche brachte und begann abzuwaschen. Kenshin sah seiner Verlobten hinterher und hob fragend nur die Braue. Was war denn plötzlich in die gefahren? Doch dann zuckte er die Schultern ehe er nun zu Sasori sah. “Na gut.. wir kommen ja.. aber meinst du nicht, dass das etwas auffällt wenn wir drei ihm einfach so folgen du oberschlauer?”
    • Wahre Worte sprudelten aus der oft wortkargen Grünhaarigen, die so liebevoll den Tee angerichtet hatte, der nun zur Verschwendung kam. In der Tat überkam ein unwohles Gefühl den Architekten bei der kleinen Anspielung, die Mizuki im Spaß machte. Unweigerlich wanderten seine Gedanken an eine frühere, nicht allzu lange Zeit zurück. Eine Welt, die ihm wahrlich fremd vorkam, nun wo der blonde Teufel Geschichte war. Doch das ewige Spiel von Heiß und Kalt, das Itaru in der Anwesenheit des Wuschelkopf gemeistert hatte, schien ihm nun um die Ohren zu fliegen. Wie nah er der Versuchung gekommen war, der Drang, sich dem Jungen zu nähern, der ihm den Kopf verdreht hatte - es gab keinen Zweifel, dass die Wahrscheinlichkeit seiner Untreue höher war als die des älteren Kosuma. Eine leuchtende Hitze stieg ihm auf die Wangen bei dem Gedanken. Auch wenn nicht halb so anmaßend wie die Taten von Minami, hatte auch der Schwarzkopf Dinge getan, auf die er rückblickend nicht stolz war. Nicht, dass er Reue für die Gefühle empfand, die zwischen ihm und seinem Freund entstanden waren - ganz im Gegenteil - ideal war das Vorgehen, bevor die langjährige Beziehung beendet war, trotzdem nicht. Aus diesem Grund schwieg Itaru nur mit der Röte im Gesicht, als Kenshin sich verteidigend an ihn wandte. Ganz unrecht hatte Mizuki vermutlich nicht…

      “Hast du denn eine bessere Idee, du Genie?” entgegnete der Blondschopf und verhinderte somit, dass eine unangenehme Stille entstand, in der Itaru den Rechtfertigungen verfallen wäre. Sasori glich allein durch seine Größe einer Sehenswürdigkeit ähnlich dem Eiffelturms, das blonde, leuchtende Haar war nur die Kirsche oben drauf. Itarus' Medienpräsenz verschaffte ihm mehr Aufmerksamkeit als ihm lieb war und Kenshin fiel mit seiner beachtlichen Statur ebenso auf wie der Blonde selbst. Die drei waren das genaue Gegenteil von unauffälligen Spionen, doch blieb ihnen eine andere Wahl? Wie von einer Biene gestochen, hechtete der Riese in der Wohnung umher, bis er mit einer Mütze auf dem Kopf, einer Brille auf der Nase und in einem Sweatshirt von Kenshin wiederkam. “Tadaaa. Nun zu euch.” nickte er aufgeregt. Mit einer einfachen Geste warf sich der Dunkelhaarige die Kapuze ins Gesicht. “Tada.” wiederholte er weniger euphorisch den Wortlaut seines Freundes.



      Und somit brachen die drei auf. Den Jungen schon längst aus der Sichtweite verloren, mussten sie raten, in welche Richtung Izaya gegangen war. Ein toller Start in ihre Mission! Sie schien kaum nach Beginn schon zwecklos zu sein und doch schwiegen die anderen beiden darüber. Kaum vorstellbar, welcher Horror sich in dem Kopf des großen Blonden abspielen musste. Nie zuvor hatte er jemanden an sich heran gelassen, stets auf der Suche nach einer neuen Flamme, fernab einer ernsten Beziehung, da war es nur verständlich, dass er Sorge hatte, diese eine besondere Person wieder zu verlieren. Oft fragte sich Itaru, ob die beiden wirklich zusammen gehörten. Es war nicht so, dass die beiden kein tolles Paar abgaben, sondern eher, dass Itaru an der ersten großen Liebe zweifelte. Für gewöhnlich ging sowas schnell in die Brüche, wenn man noch unerfahren in festen Bindungen war und Sasori glich schließlich einem unbeschriebenen Blatt. Seufzend folgte der Dunkelhaarige dem vorausgehenden. Eine Abzweigung nach der nächsten nahm, als wüsste Sasori genau, wo sein Liebster hin wollte. Ahnte er etwas oder wollte er sicherstellen, ihn an einem Ort nicht wieder zu finden, bis sie um eine Ecke gebogen dem Blauhaarigen schon beinahe auf die Haken getreten wären. Wild mit den Armen rudernd zwang Sasori seinen Körper zu stoppen, schubste den größeren Begleiter gegen einen Snackautomaten, während er sich den Arm von Itaru schnappte und ihn in einer Drehung gegen die Wand eines Geschäftes presste, um so zu tun als wären sie ein Liebespaar, dass nicht die Finger voneinander lassen konnte. Schielend stellte er Momente später sicher, dass die Luft rein war, ehe er den Schwarzhaarigen losließ. “Bist du von allen guten Geistern befreit?! GEH VON MIR RUNTER!” brachte Itaru mit einem Schubsen Distanz zwischen sich und den besten Freund. “Komm runter. Er hat uns doch gar nicht gesehen.” wank der Blonde ab. “Ich schreibe schon genug negativ Schlagzeilen, da kann ich Gerüchte zu einer ominösen Affäre nicht gebrauchen!” zischte Itaru. “So eine Dramaqueen. Nächstes Mal nehme ich Kenshin.” zwinkerte er dem Großen zu und grinste leicht, bevor sie ihre Verfolgungsjagd fortsetzten.
      A heart's a heavy burden.

    • Natürlich blieb das von liebevolle benannte ‘Genie’ eher wortlos und hatte so schnell wie es von dem Blonden verlangt wurde keine Idee parat und wenn würde sie dem Hochgewachsenen so oder so nicht reichen. Deswegen konnte der Wohnungsbesitzer nur mehr zusehen, wie der blonde Blitz durch seine Wohnung fegte und dann mit einer Brille, einer Mütze von Mizuki und einem Oberteil von Kenshin selbst wieder kehrte. “Gott, sieht das bescheuert aus..” kam beiläufig murmelnd von dem bebrillten Mann während er zu Itaru sah, dessen ‘Tarnung’ etwas dezenter ausfiel. “Wow.. wie ein Phantom..” kam sarkastisch grinsend von Kenshin, ehe dieser nun kurz seine Hand nachdenklich an sein Kinn legte. “Moment..” folgte nun lächelnd von ihm, ehe dieser kurz im Bad verschwand. Viel konnte man nicht hören, nur ein Klimpern und ein kleines Klirren und dann kam auch schon Mizuki fragend zu ihnen gestoßen und blickte etwas verdattert in Richtung Badezimmer, als nun plötzlich ein hübscher Mann aus dem Badezimmer kam. Seine Frisur war gestylt und er hatte sich die rötlichen Haare halb über ein Auge gekämmt.
      Die Brille war tatsächlich ganz verschwunden und auch von dem Nerd war kaum noch etwas zu sehen. “Ich wollte schon immer mal meine Kontaktlinsen ausprobieren.” sagte er nun lächelnd und hatte nun doch etwas dezente Ähnlichkeit mit Jiraiya, was man ja von seiner Imitationsform kannte, doch von der Frisur schien man eher auf Izaya zu schließen. Man vergaß immer, dass das Kenshin eigentlich doch unter seinem nerdigen und schrulligen Outfit ganz hübsch aussah und da verwunderte es einen immer wieder mal. Mizuki jedoch mochte das schrullige und nerdige Ich natürlich am meisten. Als er nun von seinen überraschten Freunden und seiner Liebsten angestarrt wurde, reagierte er nur mit “Was denn?” und ergriff nun seinen Haustürschlüssel um den Abflug zu starten. “Bewegt euch!” Es war nicht so schwer, seinen Arbeitskollegen auszumachen und somit konnten die drei ihm schnurstracks folgen. Obwohl Kenshin zugeben musste, dass er es durchaus als gruselig fand, wie Sasori den Tagesablauf von Izaya kannte! Aber da der junge Mann schon einiges von Ozawa gewöhnt war, verwunderte ihn eigentlich fast nur selten etwas. Komisch fand es es doch dann eher schon, dass sich Kosuma hier rumtrieb. In solch einer Gosse, wo es viele Clubs und zwielichtige Bars gab.

      Das Ozawa hier bekannt war wie ein junger Hund und sich sicher oft hier aufgehalten hatte, konnte er sich wirklich sehr gut ausmalen. “Wo ist er?” flüsterte Kenshin zu seinem Vordermann ehe er auch schon gegen einen Snackautomaten gedrückt wurde und im Gegensatz zu Itaru, der nun doch etwas überrumpelt war von dem ganzen konnte Kenshin sofort seine nachdenkliche Rolle, als Snack Suchender annehmen. “Was nehme ich denn nur?” sprach er nun etwas nachdenklich, während sein Blick etwas unbemerkt dem vorbei schlendernden Izaya galt, der gerade etwas am Handy schrieb und ein kleines Säckchen in der anderen Hand hielt. Nachdem sich die drei Männer wieder aus der Schein haltung befreien konnten folgten sie wirklich Izaya in eine eigenartige Gegend und zu einer Spelunke, dessen Schriftzug Kenshin mit leicht zugekniffenen Augen verlaß. “Angel.. Dust..” er blinzelte verwundert und zuckte mit den Schultern, denn Izaya war tatsächlich da reingegangen. “Wer soll da denn jetzt rein?” fragte er nun in die Runde und schon wurde auf Kenshin gezeigt. “Ist das euer ernst? Wisst ihr wie lange ich nicht mehr in solch einem Schuppen war?” dabei seufzte er. “Du schuldest mir was Sasori” brummte der junge Mann ehe er nun einfach das Etablissement betrat und sich nach dem Ehebrecher umsah. Er saß sich einfach an die Bar und bestellte sich ein Getränk. Das war ja ein furchtbarer Schuppen hier. Die Musik war viel zu anregend und lauschig und die Männer viel zu nackt. “Oh gott auf was hab ich mich da eingelassen..” brummte der Verlobte während er an seinem Drink nippte. Doch als er sich von der Bar so in den Raum umdrehte konnte er anfänglich Izaya nicht entdecken, bis er diesen plötzlich an einer Tür sah.

      “Hideki, na, dass wir uns nochmal wieder sehen..” erklang die Stimme eines Mannes mit einer Leopardenrobe bekleidet, der aus einem der vielen Zimmer trat. Er war ziemlich groß und muskulös, zumindest sah er so aus. “Hallo Makkuro.” - “Suchst du Arbeit?” fragte dieser nun als ihm auch schon relativ viel Geld unter die Nase gehalten wurde. Dieser ominöse Makkuro weitete nur verwundert die Augen und schon flüsterte der Blauhaarige etwas in dessen Ohr, ehe die beiden in einem der Hinterzimmer verschwand. Doch auch wenn sich jetzt der junge Amateurspion zurückzog, um Bericht zu erstatten, konnte er es nicht ganz glauben. Im Busch draußen, fand man die beiden anderen Männer vor. “Also..” dabei nickte er die Jungs zur Seite. Die Mission wurde abgebrochen und die drei Herren begaben sich Richtung Kenshins Festung. “Nun… also..irgendwie.. sah das alles wirklich komisch aus muss ich gestehen..Er hat dem Kerl in diesem Club eine Menge Gelde gegeben und ihm was gesagt und die sind dann in ein Hinterzimmer.” sprach Kenshin als er seine Hände in den Hosentaschen hatte und auch noch seinen Blick eher am Boden hielt. “Aber.. so kenne ich Kosuma nicht.. ganz und gar nicht.. vielleicht sollten wir Jiraiya fragen..” riet Kenshin nun auch noch dazu während er Sasori begutachtete. “Vielleicht gibt es dafür eine andere logische Erklärung”
    • Angel Dust. Eine leuchtende Inschrift, deren Neonröhren der Blonde nur zu gut kannte. Jedes erdenkliche Szenario, das seiner Fantasie entsprungen war, entfachte im doppelten - gar dreifachen Ausmaß, als sein Verlobter hinter der schweren Tür verschwunden war. Gott, welche Erinnerungen ihm vors innere Auge flogen. Gute wie Schlechte. Tage, die von dem heißen Hideki versüßt wurden und wieder Nächte, an denen Sasori nur darüber grübeln konnte, mit wie vielen anderen Männern er solche Momente teilte. Ozawa war kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um sexuelle Liaisons ging. Andere, für die Entscheidungen oder Partner zu verurteilen, entsprach nicht seiner Art. Hingegen der allgemeinen Erwartung, besaß der Blonde ein reines Herz und versteckte hinter seinen lauten Sprüchen und dem lustigen Auftreten eine verständnisvolle und tolerante Ader. Eben das, was er in seinem Leben vermissen musste. Bei einem Seitensprung oder dem heimlichen Nachkommen eines anzüglichen Berufs war für ihn jedoch Schluss. Auf und ab wie ein Tiger im Pumakäfig, raste der Riese auf wenigen Metern hin und her. Immer wieder machte er auf den Absatz kehrt, ging einige Schritte, bevor eine weitere Wendung folgte, als würde er gedanklich seine Bahnen im Schwimmbad ziehen. Hätte man den Burschen ins Wasser geworfen, hätte er bestehende Rekorde gebrochen. Itaru wusste sich nicht anders zu helfen und versuchte sein Glück mit beruhigenden Worten, die nur wenig Wirkung zeigten. Für gewöhnlich war der Blonde in solchen Situationen kaum ansprechbar, bis man ihm Fakten lieferte. Geduld zu beweisen, gehörte nicht zu seinen Stärken. Kaum erschien Kenshin auf der Bildfläche, galt dem Herren alle Aufmerksamkeit. Sasori sprang ihm schon beinahe an die Gurgel vor lauter Aufregung. Jede Sekunde, die der bebrillte nicht mit der Sprache rausrückte, glich einer Qual. Das halbe Stottern, die zögerlichen Sätze und die bedachte Wortwahl ließen Ozawas Gesichtszüge gefrieren. Keine Reaktion kam über seine Lippen, lediglich eine tiefe Stille entstand zwischen den dreien. Die anfänglichen Sorgen, die im Eifer des Gefechts immer noch Spielraum für Irrtümer ließen, waren in jenem Augenblick weggeblasen, als Kenshin den Ernst der Lage bestätigte. Eine Menge Geld und das Verschwinden in einem Hinterzimmer… Dinge, die ihm sehr wohl bekannt vorkamen. “Danke, Jungs.” nickte er sachte, ehe er den Rückweg antrat. “Nun warte doch! Kenshin hat sicher Recht. Es muss eine andere Erklärung geben. Wieso sollte er… das ergibt doch gar keinen Sinn.” Intervenierte der Architekt, der verunsichert in die Richtung des Clubs sah, in der Hoffnung, der Blauhaarige würde über die Schwelle treten und das Missverständnis ausräumen. “Lass mich mit Jiraiya sprechen.” Ein Kopfschütteln, welches die blonden Strähnen im Wind fliegen ließ, folgte als Antwort. “Wenn ihr mich fragt, ist das hier die logischste Erklärung von allen.” begann er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. “Es war zu schön, um wahr zu sein.” Seine Hände verschwanden in den Hosentaschen, nachdem er sich das Tuch vom Kopf und die Brille von der Nase genommen hatte, welches Itaru entgegennahm. “So viel Glück hatte ich noch nie in meinem Leben. Ich war dumm genug daran zu glauben, dass es wahr ist.” Ein letztes Mal fiel sein ausdrucksloser Blick zum Angel Dust. Es glitzerte in seinen grünen Augen. Selten zeigte Sasori die Narben seiner Kindheit, all den Dreck, den er mit seiner Karriere und dem Ausgleich im Sport unter den Teppich kehren wollte, weit vor der Außenwelt verschlossen und hinter einem breiten Lächeln verborgen. Zum ersten Mal seit langem hatte Itaru seinen besten Freund sprachlos erlebt.
      A heart's a heavy burden.

    • Kenshin folgte den beiden stillschweigend. Von jedem hier in der Runde hätte er diesen Betrug mehr erwartet als von seinem Arbeitskollegen und wenn er sich ehrlich war, konnte er das ganze gar nicht so recht fassen und verstehen. Denn schließlich wirken beide nicht unglücklich und die Beziehung war so jung also was sollte denn bitte Izaya dazu veranlassen Sasori zu hintergehen? Das war auch seine Frage: “Das ist doch lächerlich Sasori, wirklich.. was für seinen Grund sollte denn Kosuma haben dass er Fremdgeht. Das ergibt keinen Sinn” dabei ging seine Geste zu Itaru der selbst solch gerade vorhin so eine Aussage getätigt hatte. Das sich der junge, große Mann jetzt versuchte nicht geknickt zu sein und loszuheulen merkte man und deswegenen blickte selbst Kenshin verwirrt zwischen Sasori und dem zurückgelassenen Angel Dust hinung her ehe er einfach den großen Bär mal in den Arm schloss. “Nein, da glaube ich nicht daran. Egal wie beschissen das gerade aussah..”

      Kenshin suchte seinen Blick. “Kosuma ist nicht so.. der hat dir doch bis jetzt immer alles beinhart ins Gesicht gesagt, das wissen wir doch..Itaru wohl von uns am Besten..” dabei deutete er nun mit seinem Daumen auf den Schwarzhaarigen, der hinter ihnen stand. Er ließ von dem großen Kerl ab. “Wenn du willst.. kannst du mit uns nach hause kommen.. ähm.. dann schlafen Mizuki und ich auf der Couch..” wobei sich die Grünhaarige sicher über noch ein Baby freuen würde das sie betüddeln könnte. “O..oder willst du nach Hause gehen und das klären? dann kannst du dir aber sicher sein, das wir mitkommen, sonst würde es tote geben..” Kenshin nickte dabei zu Itaru, denn die beiden waren sich in einem sicher ganz einig, denn in dem, dass sie Sasori jetzt nicht alleine lassen wollten.

      Gerade als sich die drei Jungs aufmachen wollten, bog der kleine Kosuma um die Ecke und blinzelte selbst etwas verwundert. Das Kenshin und Itaru einen Schreikrampf bekamen, weil sie sich so erschrocken hatten konnte nur noch davon übertrumpft werden dass auch der kleine Kerl mit der Tasche, der gerade aus der Oberschule kam mit einstieg. "Alter Leute! Was schreit ihr denn so!!" sofort wurde ihm der Mund zugehalten und zwar von Kenshin. "Pscht!" - "Waff iffm lof?" fragte Jiraiya nun verwundert mit Kenshin's vorgehaltener Hand vor dem Mund. Kenshin sah die beiden anderen ernst an. Sollten sie den kleinen Bruder wirklich einweihen? Plötzlich zog Kenshin angewidert und leicht fluchend die Hand weg, sah auf seine Handfläche und dann entsetzt zu den anderen. Ehe der Blick zwischen Jiraiya und ihnen wechselte. Danach erhob er seine Hand, die leicht glänzte. "Der hat mich einfach abgeschleckt!" Jiraiya selbst nahm davon dass sich Kenshin über seine sabbrige Handinnenfläche so aufregte keine Notiz von ihm. "Erzählt mir jetzt einer was los ist hier?!!" Dabei ging sein leicht vorwurfsvoller, süßer Hundeblick eigentlich mehr an seinen Freund als an Sasori, der ziemlich geknickt wirkte.
    • Der Blondschopf zwang sich zu einem aufgesetzt Lächeln und verneinte das Angebot des Schwimmers. Jemandem zur Last zu fallen, war das Letzte, was er nun wollte. Außerdem würde er, wie schwer es auch sein mochte, seinem Versprechen treu bleiben. In guten wie in schlechten Zeiten. "Schon gut. Nichts weiter wichtiges, stimmt's?" Nickte Sasori in die Runde auf die Frage des Jüngsten. Den kleinen Bruder in die ganze Sache hineinzuziehen, würde die Probleme auch nicht in Luft auflösen. Die Tasche des Wuschelkopfs nahm Itaru an sich, bevor er den Arm um dessen Schulter legte. Unwissend, wie er in der Situation reagieren sollte, lag der Blick des Architekten auf dem Grün seines besten Freundes. Dann machte der Riese auf dem Absatz kehrt und machte sich auf den Heimweg. Schluckend fiel Itarus Aufmerksamkeit zu Boden, ehe er nach Rat suchend zu Kenshin sah. Ozawa war der Letzte, der sich von etwas überzeugen ließ, woran er selbst nicht glaubte.

      Ihr neues Heim wurde schon seit einiger Zeit von dem ungleichen Paar bewohnt. Trotzdem standen hier und da noch vereinzelte Kisten umher, die noch keine Berücksichtigung gefunden hatten. Unnützes Zeug, von dem man sich nicht trennen wollte, aber nicht unbedingt Teil des Alltäglichen war. Vorbei an den Stapel, die noch in der Gegend herumstanden, ging der Blonde zielstrebig auf die Tür zu, hinter der sich seine kleine unfertige Höhle befand. Mit genügend Zimmern und ausreichend Fläche in ihrem Reich besaß jeder von ihnen einen eigenen Rückzugsort. Sasoris sollte in Form eines überschaubaren Home Gyms umgesetzt werden. Bereits als Junggeselle hatte er einiges an Gerätschaft gesammelt - schließlich war sein Körper seine Einkommensquelle. Ein Tempel, den der Großgewachsene pflegte wie nichts anderes, außer vielleicht sein Auto. Noch immer prickelte jede Faser seine Haut. Das Adrenalin in seinen Adern suchte verzweifelt einen Ausweg, den der Sportler in dem Aufbau seines Studios fand. Alles in eine Ecke verstaut machte er sich an die schwarzen Bodenmatten, die das teure Holz darunter vor den Gewichten schützen sollte, gefolgt von allen Utensilien, die an der Wand befestigt wurden, bevor der MultiCage in der Mitte des Raumes aufgebaut, die Gewichte gestapelt und auch das Rudergerät seinen Platz fand. Hantelbank, Klimmzugstange, Kraftstation, Unmengen an Geld steckten hinter diesem Hobbyraum. Eigentlich konnte der Herr stolz darauf sein, alles in so kurzer Zeit errichtet zu haben, wenn seine Motivation keinen bittersüßen Beigeschmack hätte. In seiner aktuellen Stimmung hätte dem in dunklen Farben getauchten Raum nur noch ein Spritzer Farbe an den Wänden gefehlt. Vielleicht ein tiefer Rotton, oder würde es dann zu sehr einer Folterkammer gleichen? Keine verkehrte Ästhetik für einen Fitnessraum dachte sich der Schwimmer. Nun, die Tat war vollbracht und die Stille der vier Wände zu urteilen, war Izaya noch immer im Angel Dust oder wo auch immer - mit wem auch immer eingespannt. Wenn er sich den Gedanken aus dem Hirn boxen müsste, würde er es machen. Sein Shirt hatte er schon beim Aufbau der Geräte verloren, zog nur noch eine andere Hose an und begann seine Trainings-Session.

      Musik spielte laut über die Anlage, ließ den Boden unter seinen Füßen sanft unter dem Beat vibrieren, doch das Fallen der Tür im Schloss hatte Sasori ohnehin gehört, ganz als wären seine Ohren nur dafür geschaffen worden, die Rückkehr seines Verlobten zu registrieren. Erst kam ihm der Gedanke, zu ihm zu eilen, entschied sich dann aber doch dagegen, bis Izaya den Klängen folgte. Verschwitzt und außer Atem fiel die Hantelstange zu Boden. Der Schweiß lief die markanten Züge des Mannes hinunter, ehe er sich mit dem Unterarm quer durchs Gesicht wischte. “Wo warst du?” fragte er wenig begeistert, versuchte seine Emotionen jedoch zu zügeln. Er wollte es mit eigenen Augen sehen, zu einhundert Prozent die Bestätigung haben, dass ihm der Blauhaarige ins Gesicht log und ging dabei auf den kleineren zu. Schwer lag die Duftnote Sasoris im gesamten Raum und durfte Kosuma mit jedem Schritt mehr in die Nase steigen. Es war dem Blondschopf ziemlich egal. Vor Izaya kam er zum Stehen, die Wut funkelte in seinem Grün, während er ihn wie eine Beute im Visier hatte. Zittrige Finger kämpften sich durch die dichten Strähnen seines ehemaligen Rivalen. Erst ganz sanft, bis sich der Griff festigte und den Kleinen zu Augenkontakt zwang. “Hast du mich vermisst?” schmunzelte er auf die mieseste Art und Weise, wie er Izaya nur ein Lächeln vor den Wettkämpfen schenkte. Dann legte er die Lippen auf seinen Verlobten, überall nur nicht auf seinen Mund. Nichts würde sich zwischen den Rechtfertigungen, die der Ertappte verlieren sollte, stellen. Also küsste Sasori den Hals, als müsste er den Jungen als sein eigen markieren und neigte den Kopf dafür weiter zur Seite. Merkwürdig, wenn doch jeder klare Gedanke ihm befahl, das Weite zu suchen. Manchmal vergaß er selbst, wie besitzergreifend er sein konnte.
      A heart's a heavy burden.

    • Im Gegensatz zu seinem Verlobten, der sich eine kleine Sportler Höhle eingerichtet hatte, hatte sich Izaya nicht wirklich etwas Besonderes aus seinem Raum gemacht. Er brauchte nichts und arbeiten konnte er überall und selbst wenn er sich dort einen Arbeitsraum einrichten wollen würde, so würde Sasori immer bei ihm abhängen und ihn belagern, also musste er sich so oder so damit abfinden, dass der Blonde an ihm kleben würde. Bis jetzt war es sogar schon die ganze Zeit so gewesen, dass beide aufeinander gehockt hatten und Izaya hatte es nicht mal gestört, denn er liebte es, mit seinen liebsten Zeit zu verbringen.

      “Dann bis zum nächsten Mal” erklang die Stimme, die ihm die Tür öffnete und der junge Mann mit den blauen Haaren nickte nur leicht. Er selbst schien durchgeschwitzt, hatte aber keinerlei andere Duftnoten an sich als bisher. Immer wieder überlegte er, was er denn nur für eine Ausrede bringen konnte, die auch glaubwürdig war, dass er einmal in der Woche einfach mal später von der Arbeit nach Hause kam. Heute konnte er noch die klassischen Überstunden hernehmen, aber danach? Er konnte doch nicht jede Woche bis zum Junggesellenabschied Überstunden als Ausrede nehmen. Für das nächste Mal musste er sich noch etwas ausgeklügeltes einfallen lassen. Deswegen ging er nun noch zum Bäcker, um seinen Liebsten die süßen Brötchen mitzunehmen, die er immer so gerne knabberte, bevor er den Weg nach Hause antrat.

      Irgendwann kam der blauhaarige zuhause an und öffnete die Tür und schon da kam ihm laute Musik entgegen. Hatte der junge Mann wieder vor, seine Muskeln zu trainieren, obwohl er bereits in Ruhestand gegangen war? Darüber nachzudenken konnte Izaya nicht, denn er hatte noch die Einladungen für die Hochzeit zu schreiben und auszusuchen. Das schob er auch schon die ganze Zeit vor sich herum. Bis jetzt hat sich noch nicht viel getan. Der Junggesellenabschied von Sasori stand bald an und eigentlich müsste Kosuma auch feiern, doch wozu? Er war doch endlich dort angekommen wo er wollte und dazu musste er keine große Fete haben oder irgendwelche nackten Fremden um ihn herum, damit er das wusste. Er durfte gar nicht darüber nachdenken, ob Ozawa das reinziehen würde, denn sonst würde er sich vielleicht noch in Eifersucht verlieren und das wollte er nicht. Auch wenn ihm ein paar Emotionen nicht schaden würden. Irgendwann da kam der junge Mann zu seinem Liebsten, der ihm wirklich schon wieder ein Bild präsentierte, als hätten die Götter sich alle gegen sein Keuschheits-Gelöbnis verschworen. Halbnackt und dann auch noch mit dieser anziehenden Duftnote seufzte Izaya nur kurz, um sich selbst besser unter Kontrolle zu halten. “In der Arbeit, ging heute länger.. und ich hab deine Brötchen mitgenommen. Dauerte etwas.” erwiderte er nun ruhig auf die Frage, wo er gewesen war. Eine Lüge an Akira Izaya Kosuma zu erkennen war wirklich schwer und gar unmöglich. Wenn man es nicht selbst besser wusste.

      Wut schien aus dem Antlitz des Größeren zu sprühen. Ahnte er etwas oder hat ihn etwas verärgert? Dann folgte eine Frage, die mit einem ziemlich fiesen Grinsen versiegelt wurde. “Sollte ich nicht?” fragte dieser nun nüchtern nach, ehe er auch schon die Nähe des anderen genießen durfte. Besser gesagt sollte er es genießen, doch irgendwie war der Blonde irgendwie anders und dennoch schlus Izaya seine Augen nieder, um seinen Puls zu beruhigen. “Sasori..” brummte es mahnend auf ihm. Er hatte seinem Partner anvertraut, dass er eigentlich was die Hochzeit anging, immer gerne etwas die Traditionen schätzte und da gab es eben diese eine, dass man davor in Keuschheit leben sollte. Das hier war also mehr als kontraproduktiv. Das dieser blauhaarige, unschuldige Kerl aus der Schule, dem Sasori schon damals sein Herz gegeben hatte, wirklich so verschlagen sein und ihm fremdgehen konnte, war doch eigentlich wirklich unmöglich, oder. Fakt war jedoch, dass er seinen Partner eiskalt angelogen hatte.
    • Jede Berührung des Körpers seines Verlobten verursachte einen scharfen Schmerz, der sich bis tief in Sasoris Inneres bohrte. Nicht weil Izaya ihn auf irgendeine Weise verletzt hätte, sondern weil er so naiv war. So vertrauensvoll, trotz der Lügen, die seine Worte verbargen. "Sollte ich nicht?", hatte Izaya gefragt, aber wie hätte Sasori darauf antworten sollen? Wie soll man erklären, dass die bittere Wahrheit, die er so sehr zu verleugnen versuchte, sich ihm in Form eines unschuldigen, blauhaarigen Mannes präsentierte, der sorgfältig versuchte, nichts zu verraten? „Du sollst, Izaya.“, sagte er leise, als er schließlich nach dem flehenden Ton von dem kleineren Mann abließ. Er konnte den Geruch des Anderen nicht länger ertragen, dieser süßliche Duft, der Kosuma einst so unwiderstehlich machte, war nun zum Symbol seiner Untreue geworden. Der Blondschopf wusste nicht, was er tun sollte. Seine Gedanken, sein Herz und sein Körper, sie alle waren im Krieg miteinander, zerrissen von dem tiefen Verrat, den er zu ertragen hatte. Er zog sich von Izaya zurück und ging ein paar Schritte, ehe er sich abrupt umdrehte und ihn wieder ansah. Er konnte die Verwirrung und Unsicherheit in den Augen des Anderen sehen. Ungeachtet der liebevollen Geste, mit der Izaya ihm seine Lieblingsbrötchen mitgebracht hatte, beobachtete Sasori weiter seinen Verlobten mit wachsender Sorge und Misstrauen. Den unschuldigen Ausdruck auf Izayas Gesicht beobachtend, spielte sich die List, von nichts zu wissen und bei der Arbeit gewesen zu sein, in Dauerschleife in seinem Gehör ab. Das Lächeln, das Sasori aufsetzte, hätte ein Fremder als liebevoll interpretieren können, wenn man nicht den bitteren Beigeschmack seiner augenblicklichen Emotionen gekostet hätte. "Danke, dass du an mich gedacht hast", erwiderte er knapp, griff nach einem der Brötchen und biss hinein, ohne Izaya aus den Augen zu lassen. Es fiel ihm schwer, sich mit einer solchen Lüge zufrieden zu geben, doch seine Vernunft mahnte ihn zur Vorsicht. Eine direkte Konfrontation konnte das zerstören, was sie beide aufgebaut hatten. Und doch nagte es unerbittlich an ihm, das Wissen, dass Izaya in der Vergangenheit in diesem Club gearbeitet hatte, und dass er dorthin zurückgekehrt war. Die vielen Erinnerungen huschten ihm wie flüchtige Abschnitte vor Augen. Tat er all das nun mit einem anderen, oder gab es eine logische Erklärung?

      Die Hochzeit stand vor der Tür, die Erwartung, dass sie in Keuschheit leben sollten, lag schwer auf dem Paar. Wie konnte er sich daran halten, wenn er das Verlangen verspürte, Izaya näher zu sein, ihn zu sich zu ziehen und sich zu versichern, dass er noch immer der Seine war? Seine Finger krallten sich etwas fester in den Teig seines Brötchens. “Du hast vollkommen Recht, Izaya", sagte er leise und zwang sich, die Worte so normal wie möglich klingen zu lassen. "Ich werde dich nicht erneut bedrängen." Seine Worte klangen rau und gezwungen, aber er schaffte es, die aufwallende Wut und Verwirrung zu schlucken. "Ich werde duschen gehen." Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, wandte er sich ab und machte sich auf den Weg ins Badezimmer, seine Muskeln zitterten vor Anspannung und sein Herz hämmerte wild in der Brust. Das heiße Wasser der Dusche sollte dazu dienen, seine Anspannung zu lösen, und doch dienten sie eher als Medium für seine Gedanken. Jeder Wassertropfen, der auf seine Haut prasselte, erinnerte ihn an Izayas Lüge, an die mögliche Täuschung. Der Gedanke, dass er seinen Verlobten verlieren könnte, bereitete ihm schmerzliche Angst. Während er die Augen schloss und das Wasser über seinen Körper strömen ließ, beschloss er, dass er eine Lösung finden musste. Er würde Izaya noch nicht mit seinem Verdacht konfrontieren, er brauchte mehr Beweise, mehr Sicherheit. Als er aus der Dusche trat und sich abtrocknete, sah er sein Spiegelbild an. Einen Atemzug nach dem anderen zügelte er den tobenden Sturm in seinem Inneren. Es musste einfach eine Erklärung geben. Das Smartphone gezückt, tippte der Riese eine Nachricht an Kosuma - jedoch an den Jüngeren. Vielleicht würde Jiraiya helfen können und alles einen Sinn ergeben. Vielleicht war es besser, einen anderen Ort zu finden, an dem sich nicht jeder Atemzug wie ein Messerstich anfühlte. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte Ozawa solche Angst, etwas zu verlieren, was ihm wichtig war.
      A heart's a heavy burden.

    • Izaya hinterfragte das eigenartige Benehmen nicht, denn schließlich war er Sasori und benahm sich immer eigenartig. Auch wenn es gerade besonders komisch war, doch leider hatte Kosuma noch einiges zu tun, bis er wirklich Ruhe geben konnte. Er musste die Einladungskarten fertig machen, um diese zu versenden. Immer noch sah er, als er in der Küche saß, hinaus in die Richtung des Badezimmers. Wie gerne wäre er nur mit ihm gegangen, aber leider erlaubte es sein Verstand nicht. Es würde irgendwann alles mal vorbei sein und dann könnten sich die beiden noch in Ruhe austoben. Eigentlich hatte Izaya nicht gedacht, dass es nach seiner ersten Freundin nochmal jemanden geben würde, der sich in sein Herz fressen würde, doch dieser Kerl hatte es echt geschafft und das sah man auch in seinem Blick. Der Blick von Izaya war freundlicher geworden und er trug wieder mehr Ausdruck in den Augen als es davor der Fall gewesen war. Ja, Sasori hatte seine Welt komplett auf den Kopf gestellt.

      Jiraiya war mit seinem Freund permanent am Schreiben. Die beiden schrieben Whatsapp und schickten sich permanent Foto’s von ihrem Essen oder was sie sonst so taten, sie wollten, da sie sich unter der Woche nicht wirklich zu Gesicht bekamen mehr und mehr finden. Gerade saß Jiraiya wieder auf der Altbekannten Couch während seine Cousine Hinata ihre Beine über den Kerl gelegt hatte und die ein Buch laß, doch das ewige gebimmelt von Jiraiya’s Handy ging ihr zunehmen auf die Nüsse. “Ohhh..” stöhnte sie genervt und ließ ihren Oberkörper hängen. “Mit wem schreibst du denn die GANZE verfluchte Zeit?!” - “Mit meinem Freund” - “Kannst du ihm nicht ein Bild von deinem dummen Penis schicken oder wenigstens den Ton ausmachen?!” schimpfte sie. Jiraiya musste lachen ehe er nun den Ton abstellte, damit Hinata sich nicht mehr so gestört fühlte. Immer noch konnte Jiraiya es kaum glauben, das Itaru sein fester Freund war, auch wenn dieser einfach diese drei kleinen Worte nicht über die Lippen brachte und auch nicht schreiben konnte, tat es Jiraiya umso mehr. “Ich liebe dich” schrieb er in der nächsten Whatsapp, denn das war so.

      Seitdem er ihn das erste mal gesehen hatte am Tisch, da hatte es den braunhaarigen nun total erwischt und noch nie hatte er in die Augen von jemandem gesehen und sofort so einen Wow-Moment erlebt, wie bei diesem Kerl. Plötzlich kam eine Nachricht, die nicht von Itaru stammte. Sie war von Sasori und etwas verwundert hob der junge Mann eine Braue, ehe er die Whatsapp mit Sasori öffnete. Die Nachricht von Ozawa ließ den jungen Mann sich mit großen, braunen Augen aufsetzen und er versuchte sich unter seiner Cousine zu befreien. ‘Strand?’ schrieb Jiraiya nun fragend zurück. ‘Nimm die Badehose mit!’ kam noch nachgereicht ehe der junge Mann seine Sporttasche packte. “Wo willst du denn jetzt noch hin? Die Sonne geht unter!!” - “Kann dir doch schnurz sein.” Hinata setzte sich auf und legte das Buch weg. “Ja?! Ist es aber nicht? Wir müssen noch reden Kollege” Jiraiya seufzte genervt als er gerade dabei war seine Badehosen und ein paar Handtücher einzupacken. Auch die Geldbörse und ein paar andere Anziehsachen fanden einzug in die Tasche. “Wenn du jetzt die zwei Monate dann weg bist.. darf ich mir dann jemand einmieten hier?” Jiraiya blinzelte verwundert. “Woher weht denn der Wind plötzlich? Du wolltest doch alleine leben und warst froh wenn ich dich mal keine Sekunde lang nerve..” Hinata sah schuldbewusst mit verschränkten Armen vor der brust durch den Raum. “Ja.. aber.. soll ich mir jetzt da permanent Itaru reinholen? Ich kenn den doch nicht mal richtig..” - “In mein Zimmer zieht keiner ein! In das Zimmer oben kannst gern jemanden rein holen damit hab ich kein Problem. Genauso viel Miete wie du und gebongt, aber mein Zimmer wird zugesperrt während ich nicht da bin!” erhob er seine Hand und streckte bestimmend den zeigefinger aus.

      “Damit man deine Sexhefte nicht lesen kann?” Jiraiya lief hochrot an. “Das..” dabei hing er sich provokativ die Tasche um. “.. besitze ich nicht madame.” Hinata lachte leicht, weil sie wusste, dass ihr Cousin wirklich etwas komisch war. Er war wohl der einzige Junge der dabei immer die Nase gerümpft hatte als sie sich heimlich so etwas als jüngere Kinder angesehen hatten. Der Treffpunkt war der Strand und das auch noch zum Sonnenuntergang. Gerade war der junge Mann angekommen blickte er auch schon ruhig auf Meer hinaus und dachte kurz mal über sein Leben nach. Wie sich alles verändern würde, wenn er nach Australien ging und das er doch eigentlich beziehungstechnisch schon die Erfüllung seiner Träume hatte. Dabei wanderten seine Hände in seine Hosentaschen, während sich auch schon der Größere bei ihnen einfand.
    • Sasori stand dort, an der Tür zum Badezimmer, und starrte in den leeren Raum. Die Dusche tropfte noch und hinterließ feuchte Spuren auf dem Spiegel und den Fliesen, aber der Schmerz, den er empfand, war trocken und erdrückend. Er konnte Izayas Präsenz in der ganzen Wohnung spüren, ein steter Puls von Vertrautheit und Liebe, der ihn jetzt jedoch mit einer schmerzhaften Realität konfrontierte. Die Lügen, die Izaya ihm erzählt hatte, hatten eine Kluft zwischen ihnen gezogen. Wieso nur?
      Abgetrocknet und bekleidet, betrachtete er kurz die Einladungskarten, die Izaya mit solcher Sorgfalt gestaltet hatte, jede einzelne eine Manifestation ihrer gemeinsamen Träume und Pläne. Sasori konnte den warmen Ausdruck in Izayas Augen noch sehen, als er sie ihm gezeigt hatte, und die Sorge schnürte ihm die Kehle zu. Im Hintergrund hörte er das Geräusch von seinem Handy, das von einer neuen Nachricht signalisiert wurde. Mit einem tiefen Atemzug tippte er eine Nachricht an Jiraiya. Der Blonde konnte nicht anders, als sich zu fragen, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ob er auf die richtige Person gesetzt hatte, um ihm bei dieser komplexen Situation zu helfen. Als jüngerer Bruder galt die Loyalität sicherlich dem Blauhaarigen, aber Jiraiya war ein guter Junge, und Sasori vertraute ihm. Er vertraute darauf, dass er ihm die Wahrheit sagen würde, auch wenn sie schmerzte - sofern er denn von etwas wusste. Mit einem letzten Blick auf das Haus, auf das Leben, das er mit Izaya aufgebaut hatte, drehte sich Sasori um und ging hinaus. Der Strand wartete auf ihn, ebenso wie die Antworten, die er suchte. Und tief in seinem Inneren wusste er, dass er, egal was passierte, immer noch Izaya lieben würde. Denn Liebe war kompliziert, und manchmal tat sie weh…

      Sasori und Jiraiya trafen sich am Strand, als die untergehende Sonne den Himmel in sanften Orangetönen färbte. Die Wellen des Ozeans kräuselten sich sanft an den Ufern und hinterließen bei jedem Zurückziehen ein wohliges Rauschen. Der salzige Geruch der See füllte ihre Nasen und brachte eine merkwürdige Beruhigung, die der ernsten Stimmung widersprach, die zwischen den beiden Männern hing. Jiraiya, stets der Optimist, sprang aufgeregt ins Wasser und forderte Sasori auf, sich ihm anzuschließen. Aber Sasori konnte nicht die Sorglosigkeit teilen, die Jiraiya ausstrahlte. Stattdessen blieb er am Ufer stehen, seine Augen auf die untergehende Sonne gerichtet und sein Geist gefangen in den Gedanken um Izaya. Schließlich, nach mehrmaligem Drängen, ließ sich der Riese ins Wasser fallen und ließ die Kühle des Ozeans seine warme Haut umhüllen. Er schloss seine Augen und ließ die Flut seine Gedanken für einen Moment wegspülen, die stille Verzweiflung ertränken. Gerne hätte Sasori sich alles von der Seele gesprochen, seinen Verdacht und seine Ängste offenbart. Aber er konnte es nicht. Er zwang ein Lächeln auf seine Lippen und schob seine geistige Abwesenheit auf die blank liegenden Nerven vor der Hochzeit. Er erinnerte sich an Izaya, an die Liebe, die sie teilten, und daran, dass es immer Hoffnung gab, selbst in den dunkelsten Zeiten. Mit diesem Gedanken im Kopf, schwamm Sasori zurück an das Ufer und sah zu, wie Jiraiya im Wasser tobte. Es würde schwierig werden, aber er war bereit, für ihre Liebe zu kämpfen. Er musste es sein. Denn es war Izaya, der Mann, den er liebte, und er verdiente es, die Wahrheit zu erfahren, so schmerzhaft sie auch sein mochte, auch wenn es hieß, Geduld zu beweisen.
      A heart's a heavy burden.

    • Da er mit Sasori ja noch nie etwas unternommen hatte und auch die Nachricht so komisch gewesen war, die der große Blonde zu ihm geschrieben und gar nicht nach ihm geklungen hatte, war es schon klar gewesen, dass der Hochgewachsene sich anders verhalten würde als sonst. Doch auch wenn dies tatsächlich der Fall war, versuchte Jiraiya ihn aufzuheitern, doch irgendwie zeigte es wirklich keine Wirkung und es war Sasori, von dem wir hier sprachen. Sasori Ozawa, der sich eigentlich von Blödsinn und dem Wasser schon mal gern einfangen ließ und das eigentlich mit Leichtigkeit. Während er wirkte, als wäre er endlich erwachsen geworden, was nicht einfach so knall auf fall passieren könnte, was Jiraiya in den Sinn kam musste er immer wieder an die komische Nachricht denken, die er ihm verfasst hatte.Gerade als sich Sasori so treiben ließ, schwamm Jiraiya zu ihm hin. “So.. und jetzt ..sagst du mir sofort, wo da der Wurm drin ist..” Er legte die Hände auf die Brust des Größeren.

      “Sonst kannst eine Runde absaufen und das vor der Hochzeit.. wär doch schade drum.. wenn Izaya nicht mal mehr Witwer werden könnte” eigentlich versuchte er den Blonden aufzuheitern, doch diese reagierte so ernst, dass Jiraiya ganz anders wurde. “Hat das ganze mit unserem Treffen heute zu tun, wo ihr alle drei gemeint habt, müsst ihr etwas eigenartig gekleidet rumlaufen? Ich bin vielleicht noch jung.. aber ich bin kein Idiot und vielleicht kann ich dir ja helfen, denn du kannst doch nicht vor eurer Hochzeit so eine Miene ziehen..” sprach Jiraiya seufzend. Wenn er die ganze Zeit an seine Reise dachte, dann war das auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Doch das Herz wurde ihm schwer. Oftmals fragte er sich oft, ob Itaru ihn überhaupt lieben würde, warum er nicht mit ihm kam, aber dann wusste er, dass er so sehr er ihn auch bei sich haben wollte, es partout nicht möglich war für den Architekten, schon gar nicht zwei Monate. Er konnte doch nicht sein ganzes Leben seine Existenz aufgeben, um dem Kleinen zu folgen, der noch nicht mal eine sichere Grundlage für ihn aufgebaut hatte. Doch oft malte er sich richtige Fantasiegebilde aus, die die Zukunft betrafen. “Ich würde.. auch gerne heiraten..” sprach der junge Mann nun, als die beiden im seichten Wasser saßen “ …aber Izaya hat mir immer wieder gesagt, als ich noch jünger war, dass es wichtig wäre, eine stabile Grundlage im Leben zu haben. Selbst wenn ich mal viel Erben sollte oder gewinne erzielen, dann sollte ich mich nicht auf meinem Erfolg ausruhen.”

      Wie man merkte, hatte sein Bruder wohl eine strenge Hand mit seinem Bruder gefahren, doch sie zeigte Wirkung. Natürlich, durch den Gewinn bei dem Schwimmturnier, hatte er Preisgeld bekommen, aber das lag verwahrt auf einem Sparkonto und eigentlich hätte er davon niemals mehr arbeiten gehen müssen, aber Jiraiya wollte das nicht. Er wollte eine Ausbildung und wenn es nur eine einfache war. Gerade als die beiden so da saßen, die Stille wieder Einzug nahm und Jiraiya gerade die Augen schloss, konnte er diese negativ geladene Aura der Großen sogar noch mehr vernehmen. Es war furchtbar und es tat dem anderen in der Seele weh. Er hatte diese Nervensäge doch schon sehr ins Herz geschlossen. “So .. ich lade dich auf ein Eis ein..keine Widerrede..” somit zog er ihn aus dem Wasser und wartete auch, bis sich beide wieder umgezogen hatten. Sie verließen den ruhigen Strand und brachen zu einen Eisdiele in der Nähe auf. Jiraiya musste unbedingt herausfinden, was den jungen Mann so bedrückte. Gerade auf den Weg dorthin, ließ Sasori ganz beiläufig im Gespräch, wie er es immer tat einfach die Bombe seiner schlechten Laune platzen. “W..warte was?” Jiraiya hob fragend und mit noch größeren Augen, wie er es sonst hatte, die Braue. Er erstarrte und blieb stehen.

      Hatte er den großen gerade richtig verstanden. “Und das glaubst du?!” fragte er nun ehe er den anderen einholte der einfach wie eine emotionslose Hülle weitergegangen war und stoppte diesen nun indem er ihn traurig umarmte. “Nein..” kam sanft und demütig von dem kleinen Tröstebär. “..das glaub ich nicht..” dabei drückte er Sasori einfach nur, da er das Gefühl hatte eine herzliche umarmung konnte mehr heilen, als tausend worte. “...da muss eine andere Erklärung sein…” flüsterte er leise. Als er von ihm abließ sah er dem sonst so fröhlichen Kerl in die Augen. “Deswegen wohl die Verfolgung und ..das ulkige Outfit?” jetzt verschränkte er die Arme vor der Brust. “Ihr hättet mich doch auch sofort einweihen sollen.. nur weil ich sein Bruder bin, bin ich nicht automatisch auf seiner Seite oder..mit Samthandschuhen anzufassen. Ich bekomme auch dadurch kein schlechtes Bild von ihm.” versicherte er nun seinem Freund, bis plötzlich zwei bekannte Gesichter aus der Eisdiele kamen. Es waren Itaru und Mizuki. Sofort fielen die Blicke der beiden Männer auf die anderen beiden. “Hallo ihr zwei” erklang lächelnd und mit einer Hand winkend die Stimme der kleinen grünhaarigen. “Hi ihr zwei” erwiderte Jiraiya nun freundlich. “Was macht ihr hier so spät?” - “Eis holen” dabei kicherte Mizuki und sah zu Itaru der als Dankeschön sie zu begleiten wohl eine Eistüte bekommen hatte. Etwas neidisch die Unterlippe nach vorne schieben, quakt der kleine Kerl nun. “Moaah..” während der auf die Eistüte sah und dann seufzte.
    • Sasori hatte den ganzen Nachmittag über kaum gesprochen und seine Aura war so dick und schwer, dass sie das seichte Wasser am Strand, in dem sie saßen, dunkel zu färben schien. Es war eine Melancholie, die so tiefgründig war, dass sie die Luft um sie herum mit Schwere erfüllte. "Jiraiya," begann er schließlich, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Er hatte Mühe, den jüngeren Mann anzusehen. Es war, als ob die Worte, die er sagen musste, eine physische Masse hatten, die schwer auf seiner Zunge lag. "Es gibt etwas, was du wissen musst."
      Als er schließlich seine Bedenken mitteilte, konnte Jiraiya es kaum glauben. Er blieb mitten auf dem Weg zur Eisdiele stehen, seine Augen weit aufgerissen. Die Art und Weise, wie Sasori die Worte ausspuckte, als ob sie einen bitteren Geschmack in seinem Mund hinterließen, ließ ihm selbst das Blut in den Adern gefrieren. Der sonst so fröhliche und lebendige Sasori war nun in düstere Gedanken gehüllt und es schien fast, als hätte er sein Lächeln verloren.

      Itaru hingegen war mit einem milden Lächeln im Gesicht aus der Eisdiele gekommen. Er hielt eine Eistüte in der Hand und neben ihm ging die kleine, grünhaarige Mizuki, die fröhlich vor sich hin kicherte. Sein Blick fiel auf Sasori und Jiraiya, die weiter vorne standen und er bemerkte sofort die Stimmung, die um die beiden herum hing. Es war so offensichtlich, dass er beinahe die süße Geschmacksnote seines Eises vergaß. "Hey, na ihr" begrüßte er sie, seine Augen waren jedoch auf den größeren der beiden Männer gerichtet. Er konnte sehen, wie angespannt Sasori war und die Art, wie Jiraiya ihn ansah, ließ ihm den Verdacht aufkommen, dass etwas Gravierendes vorgefallen sein musste. Wer eins und eins zusammenzählen konnte, ahnte, dass Sasori dem jüngeren Kosuma den Verdacht gestanden hatte. Mit einem besorgten Blick tauschte er einen Blick mit Mizuki, die auch das Ungewöhnliche bemerkte. Die Begeisterung schien unter den Neuigkeiten nicht gelitten zu haben, so euphorisch, wie er das Eis seines Freundes begutachtet hatte. Schmunzelnd legte Itaru seine Lippen an die oberste Kugel, ließ das kalte Speiseeis auf seinen Geschmacksknospen schmelzen und leckte sich anschließend über den Mund. “Schmeckt gut.” gab er freudig bekannt, ehe er die Kugel sanft an die Nasenspitze des Jüngsten drückte, um ein kleines Häubchen darauf zu hinterlassen. “Wir wollten noch eine Runde drehen und dann nach Hause. Was ist, schließt ihr euch an?” hoffnungsvoll sah der Dunkelhaarige zu den beiden. Beide Sportler erhielten ihre eigene Eistüte und mit gemeinsamen Kräften überzeugten sie den Riesen nicht sofort Leine zu ziehen.
      A heart's a heavy burden.

    • Jiraiya selbst merkte, dass sein Freund versucht ihn zu necken und als dieser auch noch seine Nasenspitze mit Eis einsaute, seufzte er nur leicht, ehe er antwortete. “Klar, aber zuerst..” und dann war der junge Mann einfach mit Sasori an der Hand zum Eisstand gegangen und hatte beiden selbst eine Eistüte gekauft. Wie konnte er sich das nur erlauben ihn auch noch ungewollt zu provozieren. Wo Jiraiya so oder so eher ein Süßer war und es eigentlich und immer süß liebte. Nun ja eigentlich möchte er süß und salzig sehr gerne. Es gab kaum etwas, was Jiraiya nicht aß. Er war sehr pflegeleicht. Doch alleine dass Sasori und er kein Eis besaßen war unfair. Dass sie hier zu so später Stunde die beiden trafen, die hier noch Eis für zuhause holten und auch selbst noch aßen und sie nicht. Die beiden warteten auf die anderen, um noch eine kleine Runde zu drehen. Wie gut das Mizuki ihre Kühltasche mitgenommen hatte, sonst wäre das Eis schon geschmolzen bei diesen Temperaturen. “Hast du jetzt Zeit für mich?” fragte Jiraiya,Itaru, neben dem er herlief und selbst sein Eis vernichtete. Der Junggesellenabschied war in ein paar Tagen und eigentlich müsste Itaru mit seiner Planung schon längst fertig sein oder so ziemlich, dass Jiraiya hoffte, dass er wieder an ihm kleben konnte, wie ein Koalabärbaby an seiner Mutter. Er wollte es nicht zeigen, aber Braunhaarige vermisste ihn, seine Nähe, die gemeinsamen Nächte.

      Alles eben und das das genau jetzt vor diese Zeit der baldigen Trennung fiel, fiel dem jungen Mann noch schwerer, ihn in Ruhe zu lassen. "Einmal Itaru zum Mitnehmen, bitte" scherzte er bis dann fiel sein Blick auf Sasori und sein Blick wurde nachdenklich. Was wäre denn wenn Izaya wirklich Betrügen würde? Dann wäre es doch vorbei. Alles und Izaya würde wieder in die Wohnung ziehen und Ozawa würde wohl aus dem Leben den jüngeren verschwinden. Diesen Gedanken verwarf er sofort wieder. Er hatte noch nie eine treuere Seele getroffen als seinen Bruder. Damals hatte er seiner Freundin bis zum letzten Atemzug immer beigestanden. Er hatte eigentlich nur von ihr gesprochen, als würde er gar keinen anderen Lebensinhalt mehr haben. Zwar war das bei Sasori nicht so, aber dieser war doch eine ganz andere liga und Izaya war nicht mehr der junge Mann der er damals mit Ikurumi gewesen war und dann fiel der Blick auf eine sich nervös komisch benehmende Mizuki. Sie blickte durch die Reihen als... "Du!" hielt der junge Mann mit seinem Arm, den er nun wie einen Schranken benutzte alle an, die gerade hier anwesend waren. Die andere Hand deutete auf das Mädchen im Bunde. Diese zuckte zusammen und hätte fast ihr Eis fallen lassen. "W..was?! Erschreck mich nicht so!" rief sie nun etwas erschrocken. Jiraiya aber verengte die Augen zu Schlitzen. "Duuuu.. weißt etwas..." - "I..ich?" Mizuki deutete unsicher auf sich und sah in die Runde. "Nein" schüttelte sie schnell den Kopf. "Lüg nicht!" mahnte Jiraiya sie.