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Sedyusar Fearion III van Jadworth
Der Geruch von Leder und Öl. Der Wind in seinen Haaren. Das Gefühl der Freiheit.
Das alles waren die Dinge, die Sedyusar an einem Automobil liebte, auch wenn seine Vater über diese Gerätschaften oftmals als neumodischen Unsinn bezeichnete. Wozu hatte man denn Pferde, pflegte er oft zu sagen, aber der junge Mann würde ein Automobil zu jederzeit einem Pferd vorziehen. Auch sein Vater ließ sich oftmals aus Bequemlichkeit lieber fahren, aber dazu schwieg Sedyusar höflich, würde es doch nur den stolz seines Vaters kränken.
Bei alten Männern wie ihm war es besser, wenn man sie einfach reden ließ. Von der Zukunft schienen sie nichts zu verstehen, wie der junge Mann fand.
Aber das waren nicht die Gedanken, mit denen er sich auf seiner Spritztour beschäftigen wollte. Sedyusar hatte das Glück ein neues Modell ausprobieren zu dürfen, denn einem Freund von ihm gehörte die Firma, welche diese herstellte – nun, seiner Familie, verstand sich – und es faszinierte ihn immer wieder, wie die Magiekristalle in das komplizierte Werk von Technik integriert werden, um es zum laufen zu bringen. Dies war wahrlich wahre Magie, wie er fand.
Letztendlich jedoch war auch dieser Ausflug von kurzer Dauer und der junge Mann verabschiedete sich von seinen Freunden, welche ihn bis zu seinem Anwesen in der Stadt gebracht hatten – wo Sedyusar seine Zeit auch viel lieber verbrachte, als auf dem langweiligen Landwesen, wo es kaum etwas zu tun gab – und bat die Bediensteten, welche ihn begrüßten, um eine warme Tasse Tee, ehe ihm mitgeteilt wurde, dass sein Vater ihn bereits erwartete.
Verwundert blickte er den Butler an, unschlüssig, weshalb ihn sein Vater zu sich rufen sollte. Hatte man seinen Antrag zur Verbesserung der Agrarwirtschaft etwa bereits statt gegeben? Nein, dafür war es doch viel zu früh. Wurde er etwa abgelehnt? Oder stand eine Feierlichkeit kurz bevor, welche Sedyusar ganz vergessen hatte?
Nun, was auch immer es war, er würde es schon erfahren, sobald er die Tür zum Büro seines Vaters durchschritten hatte und zu seiner Überraschung befand sich eine fremde Person im Raum, die ihm nicht bekannt vor kam.
„Entschuldige Vater, mir war nicht bewusst, das ihr Besuch habt?“, nickte er dem Fremden mit dem rot-braunem Haar freundlich zu. Da er an seiner Kleidung erkennen konnte, dass es sich bei der Anwesenden Person um einen Ritter handelte, aber nicht, zu welchem Stand er gehörte, wusste Sedyusar nicht, wie er ihn richtig zu grüßen hatte, aber da sein Stand zu den höchsten im Land gehörte, würde man ihm wohl verzeihen können.
Der junge Mann bezweifelte, dass es sich hierbei um ein Mitglied der Königsfamilie handeln könnte.
„Das ist Sir von Greifenreid, dein neuer Leibwächter, mein Sohn.“, erklärte Vater kurzerhand, was ihn nur noch mehr verwunderte.
„Ein Leibwächter? Vater, seit wann brauche ich denn einen Leibwächter?“, verstand der junge Adelige nicht ganz, wie sein Vater zu solch einem Entschluss gekommen war. Die Straßen der Stadt waren doch sicher und mithilfe seiner Fähigkeiten in der Magie war er doch bestens in der Lage sich selbst zu verteidigen, nicht zu schweigen davon, dass ihm der Umgang mit Schwert und Pistole nicht ganz fremd war, aber Sedyusar hätte es wohl besser wissen sollen, als dem Oberhaupt seiner Familie in Anwesenheit Fremder zu widersprechen.
„Mit jedem Tag treib sich mehr Gesindel in den Straßen! Du bist der Erbe der Jadworth Familie, also verhalte dich auch so! Wir wären in großen Schwierigkeiten, wenn dir etwas passieren sollte. Er soll dir auch als Assistent und Vertrauten dienen, das wirst du in der Zukunft brauchen, mein Sohn und nun dulde ich keine weiteren Widerworte, ihr könnt nun gehen.“, musste sich der junge Adelige ein Seufzen unterdrücken. Kurz warf Sedyusar einen kurzen Blick auf den Fremden, ehe er beschloss den Worten seines Vaters zu folgen und sich im Flur Sir Greifenreid noch einmal vorzustellen, auch wenn er sich sicher war, dass er bereits wusste, wer er war.
„Sedyusar Fearion der Dritte van Jadworth, freut mich ihre Bekanntschaft zu machen, Sir Greifenreid.“, streckte er ihm mit einem freundlichen Lächeln die Hand entgegen. Er würde sich wohl in Zukunft mit ihm verstehen müssen.
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@Sunnysongs