Bound to a Curse [Laska & Wolfslegende]

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    • Bound to a Curse [Laska & Wolfslegende]

      Story:
      Vor langer Zeit war der Kontinent Cantallis in mehrere Reiche aufgeteilt gewesen.
      Jedes dieser Königreichs wurde von einem König oder Königin reagiert, welche ihre eigenen Entstehungslegenden und Glauben besitzen. Obgleich sie viele Ähnlichkeiten in ihren Geschichten teilen, so gab es auch genug unterschiede. Dies Spiegelte sich mit unter in der Art der Magie wieder, die innerhalb der Noblen und Königlichen Familien vorhanden und gezielt auch erhalten werden und von Reich zu Reich unterschiedlich sind.
      Währen im Norden und Mittleren teilen des Kontinents die Reiche regierten, so war der Süden frei und wild. Hier Herrschten in den unbekannten Ländern die Hexen, welche den Legenden nach über ungewöhlicher mächtigere Magie verfügen.
      Mit den Jahren kam es immer wieder zu Konflikten zwischen den Reichen untereinander oder mit den Hexen des Südens.
      Die mächtigsten Königreiche waren hier bei die Reiche Umerabon im Mittleren Osten und Arbellion im Norden des Kontinents. Sie waren weithin bekannt für ihr nie enden wollenden Konflikt miteinander.

      Eines Tages suchten die Hexen unerwartet plötzlich das Gespräch mit den nördlich liegenden Reichern und luden sie zu einer Versammlung ein. Bisher hatten die Hexen keinen Kontakt zu den Reichen gesucht und ihre Geheimnisse gut gehütet.
      Dies änderte sich, als sie von einer drohenden Gefahr Sprachen und die Reiche darum baten sich unter einem Banner zu einigen um gemeinsam gegen die Monster zu kämpfen, welche in einigen Jahren auf dem Kontinent auftauchen sollten. So zumindest behaupteten die Hexen dies, welche über unbekanntes Wissen und Aufzeichnungen verfügten. Die Abgesandt der Reiche waren zunächst unsicher und misstrauisch, aber als die Hexen ihnen eines der Monster, welches sie gefangen hatten vorführte und alte Aufzeichnungen vorlegen die bewiesen, dass es in der Vergangenheit schon Mal so etwas gegeben hatte, beschlossen sie den Worte der Hexen zu glauben. Auf die Frage wer sie aber anführen sollte, spalten sich wieder die Meinungen. Die beiden mächtigsten Königreichs sahen sich selbst im Recht für diese Ehre und gaben nicht nach. Ihr Stürmer Stolz Verbot es ihnen sich dem anderen Reich zu 'unterwerfen'.
      Selbst als die Hexen ein kleines Reich entschieden, welches diese Funktion übernehmen sollte, weigerten die Königreiches sich.
      Der Konflikt flammte erneut auf, ohne eine Sicht auf Ende. Es ging so weit, dass es die Hexen verärgerte und sie keinen anderen Weg sahen. In ihrer Wut sprachen die Hexen einen Fluch auf die unnachsichtigen Königsfamilien aus, ein Fluch, der sie und all ihre Nachkommen verfolgen sollten. Jede Familie würde ihre eigene Fluch tragen, eine Strafe, die sie nur Überwinden sollten, sollten sie es schaffen zusammen zu arbeiten.

      In den kommenden Jahren erlitten beide verfluchten Familien, welche nicht in der Lage wären miteinander nach dieser Schmach keine Schuldzuweisungen zu machen einen Verlust ihrer ehemaligen Macht.
      Die Familie der Umerabon weigerten sich bis zum Ende ein Teil des neu geformten Empriums zu werden und verloren so ihre Macht, ihren Titel und ihr Reich. Sie verschwanden so unauffindbar von der Bildfläche der Welt. Die Arbellion hingegen unterwarfen sich nach einigen Jahren dem Emperium und würden ein Teil davon, in der Hoffnung die Hexen würden ihren Fluch zurück nehmen. Aber sie taten es nicht.

      Viele Jahre gingen ins Land und die vorhergesagte plage der Monster kam. Es ist nichts ungewöhnliches, dass es immer wieder zu Angriffen kommt und mutige Krieger und magisch begabte Menschen ziehen seit je her in den Kampf.
      In jener Zeit lebt X, ein Nachkomme der Familie Arbellion und einer der größeren Adligen Familien des Emperiums. Deren ganzes Leben lang wurde ihm die Geschichte aus der Sicht seiner Familie beigebracht und darauf getrimmt so lange es ihm trotz des Fluchs möglich ist Ehre für seinen Familie holen. Er weiß dass er den Fluch nicht aufhalten kann und findet sich eigentlich mit seinem Schicksal ab, als unerwartet an einem von vielen Adligen Bällen plötzlich die bisher für verschwundenen gehaltene Familie Umerabon wieder auftaucht. Unter ihnen Y.


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      "Nun hört Ihr doch auf, an dem Kleid herumzuziehen, eure Hoheit", scholt sie zum wiederholten Mal ihre eigene Kammerzofe. Gale verzog das Gesicht und drehte sich ebenfalls zum wiederholten Mal um sich selbst. Das dunkelgrüne Kleid wehte um ihre blassen Beine und Gale sah zu der Spitze auf den ungewohnten neuen Gliedern. "Der Ball hat bereits angefangen und die Herzogin hat Euch nur erlaubt, sich frisch zu machen, Galene." Die Stimme der rothaarigen und mit Sommersprossen gesegneten Kammerzofe wurde strenger, während auf Gales Gesicht ein breites Grinsen erschien. "Nun entspanne dich doch, Ida. Ich bin schon fertig. Findest du es denn nicht amüsant, wie sich Beine anfühlen? Und diese Kleider, sie jucken und zwicken überall und doch würde ich es am liebsten niemals ausziehen." Ida Rhew lachte ein gütiges Lachen und schob die Prinzessin für die sie seit Jahren sorgte durch die Tür. Die Musik des Balles der Herzogin prasselte sofort auf Galene ein, doch Ida schob sie unbarmherzig den Flur entlang, bis eine Wache das Geleit übernahm. Sie kam zu spät. Ihre Familie hatte bereits ihren großen Auftritt bekommen: das Raunen war bereits durch die Reihen gegangen und ungläubig wurden zumindest ungeschminkte Augen gerieben. Galene tauchte kurz hinter ihrer Familie auf und ihr strahlendes Lächeln machte ihre Verspätung weg. "Es ist der Herzogin eine große Ehre, die sehnlichst vermisste Königsfamilie der Twyla anzukündigen! Sie heißt sie willkommen in unseren Reihen und dankt den Göttern und Göttinnen für ihre Rückkehr!" Nachdem der Schreier verstummt war, begann die Musik lauter zu spielen und die Herzogin persönlich kam zu ihnen, verbeugte sich vor dem Königspaar und grüßte auch die drei Prinzen und die Prinzessin mit wenigen herzlichen Worten. Doch Gale konnte es nicht erwarten, sich in das Getümmel zu werfen und stahl sich mit ihrem großen Bruder Cavé aus der Nähe ihrer Eltern. "Nun los, ich habe gehört, der Alkohol hier brennt in der Kehle. Den müssen wir probieren", raunte der bis zum Hals dekorierte Prinz und stahl sich sofort eines der Weingläser von einem Tablett. "Kleine Schwester, dreh dich nicht um, aber ich sehe den Prinzen der Arbellions hinter dir. Und ganz offensichtlich schaut er nicht mich an", witzelte er und sofort entgegen des Rats ihres Bruders, drehte sich die Prinzessin und grinste offen und breit. Ihr Bruder stieß sie leicht in die Rippen. "Was denn? Ach, meinte Mutter das mit der Zurückhaltung am Hof?", erkannte Gale viel zu langsam und sah im Augenwinkeln, das Augenrollen ihres großen Bruders. "Denk an unseren guten Ruf, kleines Biest", murmelte er und ließ seine junge Schwester allein zurück.

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    • Es war unglaublich, nach all den Jahren tauchten sie auf. Die Familie, die mit Schuld an dem Leiden der seine stand, strahlend und lachend, als freuten sie sich. Der junge Mann mit den Schneeweißen haar verkrampfte seine Hand regelrecht an dem Glas welches er hielt, so das man unsicher sein konnte, wie lange jenes dem Druck noch standhalten würde.
      All die Jahre hatte die Welt und auch seine Familie, genau so wie er selbst hatte geglaubt das sie gestorben waren, den Verrat und ihren Fluch nicht ertragen konnten und so weg gelaufen waren, nur um daran zu Grunde zu gehen. Aber nein, nichts davon schien passiert zu sein. Lebend, zufrieden und ohne auch nur ein Zeichen von einem Fluch standen sie nun hier, inmitten des Ball Saals der Herzogin.
      Doch wie war das möglich? Hatten sie all die Jahre nach einem Weg gesucht gehabt ihren Fluch zu brechen und wohl möglich einen gefunden? Während seine Familie weiterhin darunter zu leiden hatte?
      Er spürte genau die scharfen Blicke der anwesenden. Der Grund für den Fluch seiner und deren Familie war kein Geheimnis, genau so wenig, wie schwer all dies auf den Nachkommen der Arbellion lasten musste. Reichte es nicht, dass er schon genug Sorgen und Probleme hatte? Das er alles versuchte seine Familie noch zu retten? Ihre glücklichen und zufriedenen Gesichter, fachten seine Wut und das Gefühl der Ungerechtigkeit nur weiter in ihm aufsteigen.
      "Noah?", flüsterte die junge Frau an seiner Seite, welche kaum ihr 17 Lebensjahr erreicht hatte und noch mit schönen dunkelblonden Haar beschenkt war. Sie war seine Cousine und standen sich so schon von Kindesbeinen an nahe, trotz des Altersunterschied von etwa 5 Jahren.
      "Sind das wirklich...?", fragte sie unsicher und genau so verzweifelt wie Noah sich innerlich fühlte. Wieso ausgerechnet hier und jetzt?
      Wollten sie ihnen ihren Sieg über ihren Fluch unter die Nase reiben nach all den Jahren?
      "Serphina, bitte suche die anderen und macht euch bereit für die Abreise. Ich muss noch etwas klären.", bat er die junge frau an seiner Seite, die sofort begriff und nickte, ehe sie in ihrem Hübschen orangenen Kleid davon eilte.
      Noah hingegen hatte zwei jüngere Mitglieder des so verhassten ehemaligen Königsfamilie erspäht, welche sich immer weiter entfernten.
      Auch sie schienen seinen Blick bemerkt zu haben und die junge Frau drehte sich fröhlich grinsend zu ihm um und lächelte.
      Dies war mehr als genug. Es war schwer zu übersehen, wie sich die Abneigung in seinen Zügen wieder spiegelte. Es wurde Zeit all dem auf den Grund zu gehen. so begann er sich in Bewegung zu setzen geradewegs auf die beiden Neulinge zu.
      Die Personen auf der Party die, dies mitbekamen, realisierten schnell, dass sich etwas großes vermutlich anbahnen würde und schielten und lauschten so vorsichtig, nur darauf wartend, dass die vermutliche Bombe hoch gehen würde.
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      Das Grinsen der Prinzessin erstarrte auf ihrem Gesicht und als sie sich versichernd nach ihrem Bruder umdrehte, war er fort. War es nun so schlimm, einen anderen Adligen anzulächeln? Sie hatte wenig Ahnung von Etikette, schließlich hatte der Fluch dafür gesorgt, dass sie die einzigen Adligen weit und breit waren. Die Schwarzhaarige begegnete dem Blick ihres Gegenübers, als dieser näher kam. Und er sah nicht glücklich aus. Was hatte ihr Vater nochmal über die Arbellions gesagt? Es war so schwierig sich an all die Geschichten zu erinnern, die für Galene nur das waren: Geschichten aus dem Mund ihrer Eltern, die einer Zeit nachtrauerten, die sie selbst nie erlebt hatten. An manchen Tagen hatte Gale bezweifelt, dass sie überhaupt einmal einen so großen Einfluss gehabt hatten, jetzt wo nur die Delfine und Fische auf sie hörten. Sie merkte nicht, wie die Menschen um sich herum, sich dezent umdrehten, ihre Augen auf die beiden jungen Adligen legten.
      Sobald ihr Gegenüber nah genug war, erinnerte sich Gale gerade noch daran, zu knicksen. "Seid gegrüßt", sagte sie vorsichtig und ging instinktiv einen Schritt zurück, als sie den Blick des Prinzen begegnete. Sie fühlte einen Stich in der Brust und zugleich blubberte Unverständnis hoch. Womit hatte sie diesen Hass verdient? "Ihr seid nicht erfreut, mich zu sehen und dabei kennen wir uns noch gar nicht", stellte sie fest und streckte ihre Hand mit einem schiefen Schmunzeln aus.
    • Auch wenn die Unsicherheit, Zorn und das scharfe Gefühl der Ungerechtigkeit in ihm brodelten, atmete er tief durch, sich davon ab zu halten ungehobelt zu verhalten. Trotz der Umstände würde er niemanden die Genugtuung geben sich über ihn den Mund zu zerreißen.
      Durch den in der Vergangenheit liegenden Konflikt ihrer Familien und nach dem Fluch kaum noch vorhandenen Kontakt, wussten sie wohl nicht welche Art von Fluch die jeweils andere Familie trug. Dennoch war es nicht schwer sie Familie der Arbellion zu erkennen. Viele der Ältere von ihnen hatten nun einmal die charakteristischen Weißen Haare.
      "Grüße.", erwiderte er Recht frostig. "Ich hatte nicht damit gerechnet eure in Ungnade gefallene Familie je auf einem solche Ball zu sehen." Wieso waren sie also hier? Könnten sie nicht weiterhin von der Bildfläche der Welt verschwinden? In den Geschichten seiner Familie war die Meinung natürlich, dass deren Familie die Ursache für ihren Fluch war.
      "Offenbar aber scheint es euch und eurer Familie außergewöhnlich gut zu gehen.", sprach er weiter und spielte geradewegs auf den Fluch hin. Das interessierte ihn, wieso sie hier waren ohne einen offensichtlichen Fluch. Ihr offenbaren Eltern, waren in einem Alter, in dem mehre von seiner Familie nicht mehr groß am öffentlichen Leben auftauchen würden, wenn sie überhaupt dann noch sie selbst waren.
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      Sein Gruß bohrte sich in Galenes Brust und das Grinsen wurde zu einer starren Scharade auf dem vornehm blassen Gesicht. So sehr hatte sie sich auf echte Menschen gefreut, die Sorte, die nicht unter Wasser atmete und Algen aß. Sie hatte sich einen edel geschmückten Saal vorgestellt, welcher von tanzenden Füßen zum Beben gebracht wurde. Galene konnte ja nicht wissen, dass auch viele Beine nicht die selbe Kraft aufbrachten, wie ein Seebeben. Zumindest der reich geschmückte Saal entsprach ihrer Fantasie. Und doch hatte sie noch immer nicht das Gefühl, unter ihres Gleichen zu sein. Gale hob ihr Antlitz, als ihr Gegenüber sprach und studierte seine Züge. Als wäre er aus einem Märchenbuch entsprungen, mit all dem Behang und den edlen Stoffen. "Damit hat wohl keine Seele gerechnet, am wenigstens ich selbst", gab sie genauso kühl zur Auskunft und drehte sich so, dass sie neben dem Adelsmann stand und nicht vor ihm, ihr Blick ging zum Ball selbst. Immer wieder huschten neugierige Blicke zu den Verfluchten, aber Gale bemerkte sie gar nicht. Viel zu prunkvoll war dieser Saal und die tanzenden Menschen faszinierten sie ebenso wie das Lichtspiel auf dem Meeresgrund. Seine kalten Worte drangen zu ihr durch und ein schiefes Lächeln umspielte ihre rotgeschminkten Lippen. "Ihr scheint mir sehr voreilig zu sein, mein Herr. Von einem Blick auf das Glück von Menschen zu schließen ist ziemlich gewagt. Ihr seht auch aus, als würde es euch gut gehen", stellte sie fest und schnappte sich ein Weinglas von einem vorbeieilenden Tablett. Die schwarzhaarige Prinzessin nippte daran und verzog dann irritiert das Gesicht. Es gab keinen Alkohol unter Wasser, es vergärte einfach nichts. "Und doch sehe ich, dass Euch etwas wütend macht. Wenn es meine Anwesenheit ist, tut es mir leid. Obwohl nein, tut es mir nicht. Das ist das erste Mal, dass ich die Sonne sehe und selbst eine so gut aussehende schlechte Laune, wird mich nicht von meinen ersten wenigen Stunden in Freiheit abhalten." Gale zog die Nase kraus, nachdem sie einen weiteren Schluck genommen hatte und hielt dem Prinzen das Glas hin. "Es brennt, wie Feuer. Wieso trinkt ihr das?"
    • Noahs Kleider waren von edleren Garn, etwas das er sein ganzes Leben gewöhnt war. Trotz ihres Fluchs und trotz ihrer einbüßen an Macht, ließ seine Familie sich nicht den letzten Rest ihres Stolzes und ihrer Geschichte nehmen.
      Am heutigen Abend trug er ein einen mühevoll verzierten Jacket, eine dunkle Hose und Schuhe. Solche fast schon pompöse Kleidung passt in den genau so hergerichteten Saal, zeugte aber schnell davon, wer sich hier mehr leisten könnte als andere. Letztlich wären solche Ballsääle und Feste nicht mehr als ein Kriegsplatz für die oberen Schichten. So anmutig und fantasisch sie auch aussahen.
      Sein Blick hing auf ihr, während er ebenso ihre Körpersprache und Gesichtsausdruck beobachtete. Ihre fast schon vollkommene unschuldige Freude und Glück passten irgendwie nicht hier her, in Mitten dieses Saals der Lügen und Getuschels. Selbst ihre Worte, die versuchten auf seinen Antworten zu geben, Klangen so als hätte sie keine Ahnung. Wusste sie auch nicht mit wem sie eigentlich sprach? Etwas stimmte hier nicht. Nicht Mal ihre Familie schien es zu kümmern mit wem sie sich unterhielt. Nun zugegeben für eine Familie von der man über Generationen hinweg nichts gehört hatte, wäre es wohl kein Wunder das ihnen das Wissen über die Gesellschaftskreisen in denen sie sich bewegte fehlte.
      Wäre er nicht so angespannt gewesen, hätte er sich eventuell über ihre Defizite lustig machen können. Doch nicht jetzt.
      Von der Seite folgten seine Augen ihr, als sie sich neben ihn bewegte und den Saal in Augenschein nahm.
      Dennoch kam als sie ihn etwas tadelte ein leicht heiseres Lachen von ihm. "Ich befürchte man hat euch wohl wenig in eure Abgeschiedenheit über die Gehobenen Kreise aufgeklärt.", stellte er fast. Es gehörte zu der Ausbildung des Adels dazu die Entstehungsgeschichte des Landes und die Geschichte der einzelnen Familien zu kennen. Doch angesichts ihrer so törichten Worte war es nur offensichtlich. Es war denen, die im Emperiums lebten wohl das seine Familie unter einem Fluch litt und das deswegen niemand der älteren Generationen sich mehr blicken ließ, selbst nicht auf einem wichtigeren Ball.
      Leichte Musik erklang und gab auch ihm einen Moment noch Mal von seinem Getränk einige Schlücke zu nehmen, Ehe jener leer war und er es einem der vorbei laufenden Bediensteten auf das Tablett beim vorbei gehen stellte.
      Erneut sprach sie offen von ihrer Ahnungslosigkeit, aber auch von Worten die in seinen Ohren nicht direkt Sinn ergaben. Er kannte den Fluch ihrer Familie auch nicht, genau so wenig wie ihre wohl von jener zu wissen schien, die seine Familie plagte.
      "Vermutlich um all dies hier nicht ertragen zu müssen.", sprach er fast schon etwas ehrlich. Doch seine Züge blieben nach wie vor eisern.
      Er sah die anderen Adligen die miteinander tuschelten. Teilweiße sah er sogar wie Adlige sich der bis dahin verschwundenen Familie näheren und mit ihnen einige Worte zu wechseln schienen. Natürlich waren sie vorsichtig, noch könnte keiner einschätzen wie weit sich das bekannte Machtgefüge mit deren Auftauchen verschieben würde. Zumal manch einer von diesen Ratten wohl froh wäre andere einst so hohe Adlige unterstützen zu können, anstelle der seinen Familie.
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      Beinahe hätte Gale mit dem Fuß aufgestampft, als er ihr weniges Wissen über die Adelsfamilien erwähnte. Nur mit Mühe konnte sie ihren Ärger verbergen. "Man hat es versucht, aber es hat mich nicht interessiert", antwortete sie knapp. Nur ihre beiden ältesten Brüder waren gezwungen gewesen, die Geschichte der Königreiche über dem Spiegel in- und auswendig zu lernen, schließlich hatte ihr Vater noch immer die Hoffnung, den Fluch irgendwann ganz brechen zu können und zumindest die Hälfte seiner Kinder sollte vorbereitet sein. Sie selbst und Cavé hatten es nicht über sich ergehen lassen. Und es war unmöglich zwei Meermenschen zwischen die Finger zu bekommen, wenn sie jeden Winkel des Palastes kannten. "Trotzdem weiß ich, dass Ihr nicht minder unhöflich seid. Aber ich werde Euch trotzdem etwas anvertrauen: ich hatte nicht gedacht, dass ich jemals Luft atmen würde oder einen Baum erblicke, warum hätte ich mich also mit den alten Geschichten rumplagen sollen?" Für einen Moment konzentrierte sie sich auf den Wein in ihrer Hand, der witzig gegen das Glas prickelte. War es also doch kein Wein? Sie sah auf, als der Prinz neben ihr eine offene Antwort gab. "Nun, schaut auf die Uhr. In weniger als drei Stunden müsst ihr zumindest mich nicht mehr ertragen", lachte sie ehrlich und mit einem bitteren Unterton. Eine Bewegung in ihrem Augenwinkel lenkte sie ab und eine gereichte Hand vor ihr schien sie zu irritieren. "Ihr solltet euren ersten Abend nicht mit Reden verschwenden, eure Hoheit. Darf ich gestatten?" Gale drehte sich hilfesuchend zu ihrem Gesprächspartner um, erinnerte sich dann aber, dass er sie doch gar nicht leiden konnte und ihr somit auch bestimmt nicht helfen würde. Denn sie hatte keine Ahnung, was sie gestattete. Unentschieden legte Gale ihre Hand in die ihr ausgestreckte, wurde sofort an den Mann herangezogen und auf das Parkett gewirbelt, bevor sie überhaupt verstand was sie tat. Sie tanzte! Zumindest sah es vielleicht so aus, aber es fühlte sich gar nicht wie das ausgelassene Wiegen an, was man ihr versprochen hatte. Und schwindelfrei war sie zwar, doch immer wieder stolperte sie über ihre eigen Füße und musste von dem Griff des Mannes "gerettet" werden, es fühlte sich doch eher wie ein Haigebiss um ihre Taille an. "Wie kommt es, dass Ihr ausgerechnet mit dem Spross der Arbellions sprecht? Habt ihr keine Befürchtung, der Fluch könnte überspringen? Ihr wollt doch nicht auch zu solchen .. Tieren werden ... jetzt, wo ihr wieder Teil unserer Gemeinschaft werden könntet. Es wäre eine Schande, Euch erneut an einen Fluch zu verlieren." Galene runzelte die Stirn. "Euch ist bewusst, das Flüche nicht einfach umherspringen können, wie eine Erkältung? Sonst wäret ihr schon längst verflucht und würdet nach Luft schnappen, wie ein Fisch", knurrte sie und reckte ihr Kinn hoch. Der herablassende Ton gefiel ihr gar nicht. In der Stimme des Prinzen Arbellions hatte sie lauernde Vorsicht gehört, aber hier lag nur die eigene Überlegenheit. "Ihr- Ihr meint?" Der Adelsmann lockerte erschrocken den Griff um Galenes Taille und in einer Umdrehung knickten ihre Füße ein, diese ungewohnten Dinger hatten einfach aufgegeben. Die Musik erstarb und man half Gale auf, die verwirrt auf den Boden gelandet war. Man .. man konnte fallen? Und es tat weh. Sie rieb sich den Arm und sah auf, als sie ihren Bruder erblickte. Cavé half ihr leise fluchend auf und führte sie langsam zum Rand des Balles, während die Musik weiterspielte.
    • Wie die Haie umkreiste man die alte Familie, welche sie in Mitten des Haibeckens gewagt hatte ohne zu ahnen, was überhaupt for sich ging. Und er sah nur zu für einige Momente. Noah ahnte aber worum es wohl gehen würde. Jeder wusste von den alten Fäden ihrer Familie und ihre Interaktion hatte den Verdacht nur bestätigt, das jener wohl immer noch nicht verschwunden war.
      Und genau dies planten diese Hyänen von Adlige voll und ganz auszunutzen. Einmal warf er noch einen weiteren, scharfen und eisigen Blick auf die junge Frau und ihre Familie, Ehe er sich umdrehte und auf den Weg machte sich offiziell und seine Familie von der Party der Gastgeberin bei jener zu entschuldigen und danach seine Cousine wieder zu finden. Es hatte so keinen Sinn hier länger zu verweilen.
      Seraphina wartet schon Nähe des Ausgangs mit einigen jüngeren und teilweiße auch älteren Familienmitgliedern, doch sie alle waren Recht jung. "Noah, ist es wirklich okay einfach wieder zu gehen?" Sie waren nicht ohne Grund hier gewesen, dass wusste er auch, aber dennoch nickte er. "Ja, wir gehen. Die Stimmung wird sich nicht bessern, selbst wenn die Party noch einige Stunde weiter gehen wird." Mit dem Auftauchen dieser Familie, waren für heute die Würfel gefallen.
      Nachdenklich blickte die junge Frau auf den älteren und fügte vorsichtig hinzu: "Aber, wir haben nicht ewig Zeit..." Sie lebten immer nach einem strengen Zeitplan, hatten nur begrenzt Zeit für alles. Sie könnten nicht ewig alles verschieben.
      "Ich weiß...", erwiderte Noah nur, bedeutete aber nur wieder allen das sie gehen sollten. Was genug war, war genug.
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      Es dauerte nicht lang und auch ihre älteren Brüder waren zu ihr geeilt. Dem Ältesten, der als Einziges die roten Haare ihrer Mutter trug, war sein Amulett aus der Jacke gerutscht und Galene sah auch in ihrer Benommenheit, dass es schon längst nicht mehr so hell glänzte. "Was hast du dir dabei gedacht?", zischte er, als er nah genug an sie herangetreten war. Normalerweise wäre Gale einfach nach oben geschwommen, hätte sich der Schelle entwunden. Aber hier mit diesen nutzlosen Beinen musste sie die Rüge aushalten, biss tapfer die Zähne aufeinander. "Und du? Warum lässt du sie mit dem Arbellion Prinzen reden? Weißt du denn nicht, dass Sie uns die Schuld an ihrem Fluch geben? Verdammt Cavé, wir sind in ihren Augen Verräter des gesamten Reiches und du überlässt deine kleine Schwester diesem Hai!" Avery griff sich den Arm seiner kleinen Schwester und zwang sie, sich bei ihm unterzuhaken. "Wir haben ohnehin nicht mehr viel Zeit, Mutter und Vater sind dabei sich zu verabschieden und nicht auch erneut in Ungnade zu fallen." Das Knurren ihres Ältesten Bruders ließ keine Widerrede zu und auch sein Griff zog sie unnachgiebig mit. Deswegen hat er mich so angesehen ... Doch warum sollte sie noch immer Schuld an dem Stolz ihrer Vorfahren tragen, reichte es nicht, dass sie nie die das Leben führen würde, was man ihr allein wegen ihres Standes versprochen hatte? Grübelnd und unzufrieden über den Verlauf des Abends folgte sie Avery und ihren anderen Brüdern zurück zu ihren Eltern und noch vor dem Herrenhaus der Herzogin machte sie diesem Unmut Luft. "Ihr hättet mir sagen sollen, dass das eine Entschuldigungsveranstaltung sein sollte!", brummte sie und Avery stieß sie in die Seite. "Wenn du nicht so stur gewesen wärst und jede Chance des Lernen verwei-" Der Rest ging in einem Krächzen unter und erschrocken drehten sich ihm alle zu. "Schnell." Die dunkle Stimme ihres Vaters drückte den Schrecken nur tiefer und Gale verlor kein einziges Wort mehr, bis sie stumm in das Wasser des anliegenden Meeres eintauchten und die edlen Kleider auf dem Rand der Klippe blieben.
    • Seit diesem Abend stand die ganze öffentliche Welt Kopf. Die unerwartete Kunde war das Gesprächsthema in den gehobenen Kreisen. Die Arbellions hingegen beobachtete dies Entwicklung eher mit Unruhe.
      Niemand hatte mit dem Auftauchen dieser Familie mehr gerechnet man hätte sie für Tod geglaubt, nur um sie dann doch unerwartet auf einem Ball auftauchen zu sehen.
      Noahs Familie hatte sich deswegen seit er zurückgekehrt war darüber Unterhalten, ihr weiteres Vorgehen in diesem Fall besprochen. Sie würden sich vorerst zurückhalten, da ihr Standpunkt und Position so oder so gefährdet war. Immer mehr Adlige hatten in Erwägung gezogen die Idee zu unterstützen, die verlorenen Mitglieder ihrer Familie als weitere Waffen im Kampf zu nutzen. Ein Vorschlag der völlig Respektlos und Ungeeignet angesehen wurde.
      Sie könnten es sich nicht leisten in noch mehr Schwierigkeiten zu geraten, weshalb man fürs erste nur einige vertrauenswürdigen Organisationen beauftragen, mit welchen sie schon in der Vergangenheit gearbeitet hatten, würde mehr Informationen zu sammeln.
      Wissen war Macht, ein Vorteil denn sie ausnutzen mussten, sollte es zum schlimmsten kommen.
      Aus Noah war bewusst was alles auf dem Spiel stand. Er und einige weitere Mitglieder seiner Familie hatten so beschlossen nach Kräften in dem Kampf gegen die Monster zu helfen, die sie bedrohten. So könnten sie ihren Wert beweisen und eventuell schlimmeres verhindern.

      Die folgenden Tage gingen erstaunlich ruhig von statten. Der junge Arbellion Prinz folgte weiter seinem Recht streng gezackten Alltag, bestehend aus Training, Planung, Papierkram und mehr. Adlige hatten Verpflichtungen, denen sie nachgehen mussten, Sachen die man Organisieren mussten. Darunter auch wichtige Treffen unter den Familien, zu denen er erscheinen musste. Letztlich waren sie wenn man es genau sah immer noch in einem Krieg.
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      Es waren die ersten Male, dass Galene freiwillig in das alte Studierzimmer schwamm und sich auf einen der alten Stühle, die mittlerweile voller Korallen und Muscheln waren, setzte und der Stimme des Historikers ihrer Familie lauschte. Zum ersten Mal waren es keine alten Legenden, die nichts mit ihr zu tun hatten. Mit einem Schlag war es die Schuld, die sie auf ihren Schultern trug und auf keinen Fall annehmen wollte. "Unsere Vorfahren wollten sich also keinem kleineren Volk unterwerfen, so what? Warum glauben die Arbellions, dass wir schuld sind?" Cavé rollte mit den Augen, für ihn waren diese Stunden noch immer eher eine Tortur. Aber er hatte ja auch nicht diese Abscheu in den Augen des Prinzen gesehen. Sie kannte nicht einmal seinen Namen und doch ging er ihr nicht aus dem Kopf. "Weil wir ein einfacher Sündenbock sind. Man hatte geglaubt, wir wären verschwunden und hätten das Land, auf dem wir gelebt haben, durch einen Zauber zerstört. Und stattdessen wurden wir unter den Spiegel verwandt und konnten unseren Namen niemals reinwaschen." Ihr mittlerer Bruder sprach zum ersten Mal und hing dabei Kopfüber über seiner Schwester. "Junger Herr, würdet Ihr Euch bitte wieder auf den Platz begeben?" - "Und was soll heißen, dass unsere Vorfahren nichts getan haben? Sie wollten lieber ihre Macht behalten, anstatt das Königreich zu retten!" Gale war ebenfalls nach oben geschossen und schüttelte vehement den Kopf. "Das reicht mir. Ich möchte nichts mehr über Schuld und Sühne hören", stieß sie aus und ihre schwarze Flosse schimmerte grün, als sie kräftige Stöße gen Decke tat und dann durch eines der Löcher verschwand.

      Sie war zurück in ihr Zimmer geschwommen und hatte sich das Amulett von der Säule ihres Bettes gerissen und schwamm mit kräftigen Schlägen der Sonne entgegen. Einem Impuls folgend steuerte sie eine Bucht an, unfern der Städte, die sie von unten manchmal hörte und vor allem spürte. Sobald sie den Spiegel mit den Fingerspitze erreichen konnte, legte sie das Amulett um und spürte bereits den Zug in ihrer Flosse, während sie sich aufteilte und es immer mühsamer wurde, dem Spiegel entgegen zu schwimmen. Und dann durchbrach ihre Hand, dann ihr Kopf den Meeresspiegel und sie atmete zum ersten Mal seit Langem wieder Luft. Kaum hatte sie sich an die Sonne gewöhnt, sah sie einen weißen Schopf in der Ferne, dachte sich jedoch nichts dabei und stieg mit ihren neu erlangten Beinen auf den Strand, zog sich das durchnässte weiße Leinenkleid über den Körper und störte sich nicht daran, dass man den Muschel-Büstenhalter durchschimmern sehen konnte. Überwältigt von dem Gefühl, und dieses Mal ohne die Einschränkungen ihrer Familie, die sie von lauter Freude abhielten, nahm sie tief Luft und stieß einen lauten melodischen Ton aus, der von dem Wind weitergetragen wurde und jedem Menschen, den er traf, das Herz für einen Moment zum Stehen und dann zum Rasen brachte.
    • Der Stützpunkt wo sich die Krieger von höherem Rank und die wichtigeren Magier tragen lag direkt an den Klippen zur See. In den Jahren hatte sich gezeigt gehabt das die Monsterangriff vom Land kamen und so gut wie nie von dem Meer. Somit wäre dies einer der guten Standorte für die Base.
      Man plante das weitere Vorgehen, welche Ganzen in den letzten Angriffen Probleme und Verluste zu verzeichnen hatten, die neusten Erkenntnissen über die Monster und mögliche Pläne für Verteidigungsaktionen und Angriffsaktionen.
      Nur begannen diese Gespräche zu früh am Tag für Noah, weshalb andere seiner Familie heute dorthin gingen und so lange er nicht da wäre ihre Familie in dieser Situation präsentierten.
      Er würde einige Zeit später dann dazu kommen, so war zumindest der Plan.
      Aber als er nun mit der Kutsche zu dem Ort allein mit dem Kutscher reiste, hielten seine Kopfschmerzen noch an. Es war kein ungewöhnliches Leiden, eines welches wohl von dem Stress ausgelöst wurde. Dagegen könnte man nicht viel tun, zumal er dies selbst nicht wollte.
      So bat er noch einige Meter vor dem eigentlichen Ziel den Kutscher an anzuhalten um den Rest des Weges doch zu Fuß zu gehen. Eventuell würde die Ruhe und frische Meerluft etwas helfen...
      Aber der Wind trug etwas anderes zu ihm. Eine so fremde, unbekannt wirkende Melodie. Überrascht hielt der Weißhaarige inne und sag sich suchend um. Woher kam dieser Klang?
      Der Ursprung empupte sich als eine junge Frau in schlichter, wohl etwas nasser Kleidung, welche am Rande saß, den Rücken zu ihm gedreht, so dass er nicht erkannte um wem es sich handelte. Nur ihr Haar schimmerte leicht im Licht der Sonne. Etwas an ihr oder der Melodie zog ihn aus unerklärlichen Gründen an und eher er sich versah hatten seine Beine ihn schon zu ihr getragen.
      "Ein schönes Lied, meine Dame.", sprach er nach einer kurzen Weile, es fast bereuen sie zu unterbrechen.
      Woher sie wohl kam? Eventuell kam sie von dem Fischerdorf in der Nähe...
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      Sie hatte es sich bequem gemacht, nur kurz. Sie war viel zu schnell nach oben geschwommen, aber das hinderte sie zumindest nicht daran, ihrer Freude auf anderer Weise kundzutun. Die Melodie wurde länger, was zuvor nur ein einziger Ton gewesen war. Unter Wasser sangen sie alle, immerzu - es blieb ja sonst nichts anderes übrig für die jungen Meermenschen, die schon seit ihrer Kindheit nicht daran geglaubt hatten, irgendwann einmal hier oben zu sein. Sie wusste also nicht, was ihre Stimme anrichten konnte und wen sie alles anlocken würde. Überrascht schloss sie den Mund und die Melodie verstummte. Lächelnd sah sie nach oben und wurde von der Sonne geblendet, als eine sanfte Stimme zu ihr durchdrang. Erst als sie sich an die Strahlen ein wenig gewöhnt hätte, sprang sie zu schnell und zu unkontrolliert auf. "Du?!" Die edle Kleidung, das weiße Haar, aber für einen Moment war da kein Hass in seinen Augen gewesen ... So unerwartet war er aufgetaucht, dass Galene den Halt verlor: der Sand rutschte unter ihren Beinen fort, die sich ohnehin so kurz nach der Verwandlung wie Algensalat anfühlten. Sie fiel nach hinten in den Sand und prustete sich schwarze Strähnen aus den Augen. "Ich habe nicht erwartet, ausgerechnet Euch zu sehen ...", murmelte sie.
    • Als sie sich umdrehte und ihre Blicke sich trafen, erkannte er auch er die junge Frau. Ihre dunklen und nassen Haare und ihre blauen Blauen Augen waren die gleichen, die er im Ball gesehen hatte. Völlig verblüffte reagierte er so nicht sofort, als sie stürzte, selbst obwohl er geistesgegenwärtig seine Hand ausstrecken für einen Moment, ohne nachzudenken, nur um sie zu Boden fallen zu sehen. Nie hätte er damit gerechnet das die junge Frau mit der hübschen Stimme am Rande des Meeres hier in den schmucklosen Klamotten sitzen würde einer solchen Adelsfamilie angehören würde. Es war ein Verhalten das keine Familie die viel auf sich und ihre Tochter hielt durchgehen lassen würde. Keine June Frau von solch einem Status würde dies machen. Zumindest hatte er dies immer gedacht.
      "Das gleiche könnte ich auch euch fragen.", gab er zu, sich wieder fassen und einen kontrollierten Blick auf dem Gesicht trug. Die Distanz war fast sofort wieder errichtet, als hätte es die Momente zuvor nicht gegen. "Ist eure Familie auch zu dem Treffen gekommen?", fragte er aber sein Blick war forschend und nachdenklich. Es würde keinen Sinn machen, da ihre Familie erst vor kurzem wieder aufgetaucht war. Das mache keinen Sinn das sie sich schon in diesen Krieg einbringen würden. Zumal bisher niemand nähere Infos zu ihrem Aufenthaltsort oder anderen Dingen hatte.
      Also, was machte sie hier?
      Innerlich hätte Noah seufzen können. Alles war heute wie verhext. Neben seinen Kopfschmerzen und dem Zeitdruck musste er auch noch auf die treffen.
    • G A L E
      Beinahe enttäuscht sah Galene zu dem Prinzen und schüttelte den Kopf. Sein Blick hatte wieder diese Kälte angenommen. "Welches Treffen? Meine Familie weiß nicht, dass ich hier oben bin." Sie wusste auch nicht, wie lange das Amulett dieses Mal halten würde. Sie hatte es seit dem Ball nicht mehr benutzt. Sie sah seinen fragenden Blick und richtete sich etwas auf, zupfte das Kleid zurecht und zog sich eine Alge aus dem Haar, ließ sie neben sich auf den Boden fallen. "Ich weiß jetzt, warum Ihr so wütend auf mich seid. Und ich muss sagen, dass es kein guter Grund ist. Was meine Vorfahren getan haben, hat mit mir nichts zu tun und ich trage ihre Schuld schon." Gale stand auf und klopfte sich den Sand aus dem Kleid. "Mein Name ist übrigens Galene und wenn Ihr mich aus einem Grund nicht mögen wollt, dann meinetwegen, weil ich ungehobelt bin und meine Pflichten als Prinzessin vernachlässigt habe, aber nicht weil ich die Urururenkelin eines egoistisches Königs war." Sie hielt das Amulett in ihrer rechten Hand, unbewusst als würde sie sich an die Hand ihres Bruders halten. Er machte sie nervös.
    • Sie schien wieder nicht das Wissen zu besitzen von dem Treffen hier und vermutlich nicht dem Ort, an dem sie sich befanden. Lagen diese erheblichen Bildungslücken nicht nur an ihrem Isolierten aufwachsen, sondern wohl möglich auch an mehr?
      "Also seit Ihr auf eigene Faust hier her gekommen. Wisst ihr zumindest von dem Krieg an den Grenzen?" Darum drehte sich ja auch das Treffen hier. Zumindest dies sollte ihr wohl bekannt sein. In den letzten Jahren und auch der Hintergrund des Fluchs hin nun einmal mit der Wahrsagung der Hexen zusammen. Zugegeben wenn es welche Gab die in den Augen des jungen Prinzens schlimmer waren, waren es jene. Sie hätten das Gefüge der damaligen Welt einfach so umgestoßen und jene, die nicht folgen wollten mit einem Fluch belegt, der sich auf alle nachfolgenden Generationen auswirken sollte.
      Leicht hob er seine rechte Hand und massierte sich etwas die Seite seiner Stirn.
      Er war zu Müde oder zu erschöpft um wirklich noch groß seine wertvolle Energie darauf verwenden könnte ihr seine Wut entgegen zu werfen.
      "Das ist gut.", antwortete er nur auf ihre Aussage, sie wüsste nun wieso er so wütend war. "Dann kennst du, nehme ich an, die halbe Geschichte von dessen war los ist und wieso unsere Familien solch ein Verhältnis zueinander haben." Dies erleichterte es ihm bei weiten, ihr nicht all dies erklären zu müssen weil sie ihn nun auch noch mit Fragen dazu löchterte. Wieso eigentlich kümmerte es ihn? Wohl möglich weil sie noch Tropfnass so im freien saß und es keinem Adligen gebürte eine junge Frau in solchen Umständen einfach sitzen zu lassen.
      "Ihr müsste noch vieles über den Adel und dessen Gesellschaft lernen, meine Liebe, wenn ihr glaubt mit eurem Verhalten lange in deren Mitte unbeschadet verweilen zu können."
      Ihr Trotz gegenüber der Geschichte ihrer Vorfahren und ihrer Familie würde ihr zum Verhängnis kommen. In dem Adel ging es immer irgendwo um die Herkunft und die Leistung der Vorfahren. Ihre Geschichten und Taten wurde zu ihren Ehren weiter getragen, genau so wie ihre Schuld. Auch er schulterte die Sünden seiner Familie. Doch es würde nichts helfen sich von ihnen vollkommen abzuwenden. Sie waren ein Teil von einem.
      Doch ehe man sich versah, verriet sie ihm auch schon ihren Namen. Sich der erwarteten Ettikete bediente sich sich dabei kein bisschen, zumal sie auch etwas wütend zu sein schien. Er hingegen verbeugte sich leicht und erwiderte, so wie es nun einmal vorgesehen war: "Noah Sirius Arbellion, meine Dame" Irgendwie war dieses Ganze Gespräch nur ein Chaos von dem man nicht sagen könnte ob es eine Anfeindungen werden sollte oder ein neutraler es Gespräch.
      "Egoismus ist wohl ein passendes Wort, doch wievielt wisst ihr wirklich von der Geschichte? Von der jetzigen Situation?"
      Er realisierte leicht wie ihr Kleid durch die Feuchte durchsichtig war, ein Faktor der ihm zuvor irgendwie entgangen war. Recht schnell und Wortlos entledigte er sich so einer Jacke und reichte sie ihm. Egal wie sie zueinander standen, sie frierend und sinentblöst hier stehen zu lassen gehörte sich nicht.
    • G A L E

      Vermutlich hatte er recht und sie würde nicht lange in den Reihen von Adligen überleben. Bei ihrer ersten Begegnung, die sie mit einem Adelsmann hatte, welcher sie nicht sofort gehasst hatte, hatte er es spätestens nach zehn Minuten getan. "Das ist ja der springende Punkt, mein Herr: ich hatte niemals erwartet, einen anderen Prinzen zu sehen, der nicht mein Bruder ist. Und die sind mindestens genauso rüde zu mir." Ihre Zehen im Sand wurden langsam kalt und sie zog die Arme näher um sich, als der Wind zu ihnen herüberzog. "Oh, das ganze Klimbim? Galene Twyla von Umerabon, mein Herr. Verzeiht mir meinen Aufzug, aber mein Weg hat durch das Meer hierher geführt", beendete sie ihre Vorstellung mit einem Grinsen. Doch er trübte die Stimmung erneut und Gale zog die Nase kraus. "Unsere Eltern halten mich aus Allem raus, ich bin die Jüngste und die einzige Tochter. Niemand würde erwarten, mich auf einem Thron zu sehen, oder überhaupt an Land. Ich weiß, dass das Land von Monstern geplagt wird und dass ein Krieg herrscht, aber unser Heer ist mit uns im Meer untergegangen, also nutzlos gegen die Monster." Überrascht nahm sie die Jacke entgegen und zog sie zögernd an. "Danke, Noah ..."
    • Sie antwortete ihm und nach und nach gab sie scheinbar ohne jegliche Bedenken mehr und mehr über sich bekannt. So etwas war wahrlich ungewöhnlich. Kein Adliger hätte einem möglichen Feind einfach so solche Informationen gegeben. Stimmten sie am Ende wohl gar nicht? Doch... Etwas sagte ihm, dass dem wohl nicht so war. Diese Info wäre wohl kaum eine Lüge oder List, dafür schien sie nicht der Typ zu sein, zumal ihr wohl nicht bekannt war, wie die Gesellschaft war.
      "Scheinbar hat sich die Situation geändert.", antwortete er ihr. Sie müsste sich daran anpassen. Ob es wohl eine sehr große Umstellung war? Er kannte nichts anderes, von klein auf hatte man viel von ihm verlangt. Er hatte in den Dingen kein Mitsprache Recht gehabt. Zugegeben, er wusste auch wie wichtig es war.
      "Wieso seit ihr, wenn ihr wirklich aus dem Meer kommt, hier her gekommen?" Weshalb hatten sie einfach nicht ihre Vergangenheit zurück gelassen? Keiner kannte sie mehr hier oben. Und was gab es hier oben groß für das es sich lohnte hin zu kommen. Sie mochten ihren Fluch nicht hinter sich gelassen habe, aber die Schatten der Vergangenheit. Etwas, dass er nie tun könnte.
      Also sie ihm für die gereichte Jacke dankte, nickte er nur, sie jetzt erst einmal nicht so direkt ansehen. Wäre doch ganz normal so etwas zu tun, wer würde denn sonst eine junge Dame einfach so in der Kühle so bedeckt sitzen lassen?

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    • G A L E

      Die junge Prinzessin ließ ihr Amulett los und nickte bedächtig. "Auch wenn es nur für wenige Stunden ist, aber zum ersten Mal sehe ich die Welt von den alten Gemälden. Und wenn ich ehrlich bin, gefällt sie mir doch nicht." Der Ball hatte ihre Euphorie getrübt. Oder zumindest die, eine waschechte Prinzessin zu sein. Viel lieber würde sie sich unter das Volk mischen. Und dennoch zog sie etwas immer wieder in Richtung des Spiegels, hatte so oft mit den Gedanken gespielt, einfach Spazieren zu gehen. Etwas was in den Büchern und Gedichten stand, aber Gale so fern war wie ein fliegendes Schwein. Gale lachte auf, als Noah eine weitere Frage stellte, die ihr so absurd vorkam. "Weil ich es leid bin, nach oben zu blicken und mich zu fragen, wie das Leben wohl aussieht, wenn man nicht droht, jeden Moment zu ersticken. Unser Magier hat einen Weg gefunden, dass wir zumindest für wenige Stunden erahnen können, was wir verloren haben." Sie verschränkte ihre Arme und an den Ärmeln von Noahs Jacke stießen die goldenen Manschetten aneinander. "Und Ihr glaubt mir nicht?" Ein vorwitziges Lächeln legte sich auf ihre vollen Lippen und sie deutete auf das Meer. "Geht mit mir schwimmen und straft meine Worte Lügen, wenn ich nicht die Wahrheit gesprochen habe. Oder Ihr seht endlich, dass ich nicht wie ... wie meine Vorfahren bin und die Menschen auf dem Ball, die Euch und Mich mit Argwohn betrachtet haben."