365 days. [Sohira & Lu-Chan]

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Luana Young

      Zwei Stunden waren eine lange Zeit, vor allem wenn man schweigend nebeneinander im Auto saß. Lediglich das Radio gab etwas von sich, lenkte die Blondine aber auch nicht wirklich ab, die in ihren Gedanken versunken war. Sie konnte sich gut vorstellen, dass ihre Mutter Mal wieder einen ihrer Aggressionsanfälle bekam, die waren schon bevor sie in die Klinik eingewiesen wurde nicht ohne gewesen, da hatte sie aber noch exzessiv Drogen konsumiert, die Ursache war somit eine ganz andere gewesen. Oft hatte Luana Angst vor ihrer Mutter gehabt, Angst vor den Männern, die sie nach Hause brachte und ihr vorstellte, die wochenlang bei ihnen gelebt haben ... Es waren Zeiten, an welche sich die Frau nur ungerne erinnerte, an liebsten würde die diese komplett aus ihrem Kopf streichen ,was leider nicht möglich war, aber sie versuchte es dennoch.
      Die Sonne ließ die Klinik in einem hellen Licht erstrahlen, von außen würden die wenigsten wirklich erraten, was für Patienten sich in dem Innern des Gebäudekonplexes befanden, aber Luana wusste es zu gut, zu oft war sie schon dort drinnen gewesen und hatte mitbekommen, wie es wirklich hier zuging. Es war an sich eine tolle Klinik, sie kümmerten dich gut um ihre Mutter und bewiesen bisher auch genug Kompetenz, sie waren ihr Geld wirklich wert, denn die Hoffnung, ihre Mutter würde da raus kommen war immer noch groß. Luana seufzte, kaum stieg Chris aus und musste sich innerlich gut zureden, um heute dort hinein zu gehen. Sie brauchte immer ihren Moment, aber die Frau stieg aus und schloss die Tür hinter sich. "Ich brauche eine halbe Stunde vielleicht", sprach sie den Mann an und blickte zu ihm. Das hier war eine Sache, in welche sie ihn nicht mit einbeziehen wird. "Hier gerade aus ist der kleine Besucherpark, der ist ganz schön", sie deutete auf einen der Wege. "und da runter geht es zu einem kleinen Bach mit Fischen". Als würde sie das Gelände schon hunderte von Malen gesehen haben... hat sie auch, aber für die halbe Stunde Wartezeit gab es hier auch genug zu sehen, so dass sich Chris beschäftigen könnte. "Ich schreibe dir, wenn ich hier raus gehe". Das war eine Sache, die ihr wichtig war, in welche sie niemanden anderen rein zog, es war ihr Geheimnis, es war ihr Problem und da nutzte es auch nichts, dass sie bald vielleicht verheiratet waren.

      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Luana ließ nicht lange auf sich warten und eigentlich hatte sich Christopher schon darauf eingestellt gehabt mit ihr reinzugehen, doch diese Ansichtsweise dürfte wohl nur er gehabt haben als sie schließlich meinte in einer halben Stunde wieder hier zu sein. Was hatte das denn nun zu bedeuten? Wollte sie ihn etwa nicht mitnehmen? War es denn so schlimm gewesen für sie zu wissen, dass er wusste wer in dieser Pschatrie lag? In Chris Augen gehörte es doch dazu, dass man seinen Partner in solchen Zeiten beisteht, egal wie sehr es einem zusetzte aber das schien Luana wohl anders zu sehen, was ihn ein wenig ärgerte aber welche Wahl hatte er denn groß schon? In der Hinsicht musste der blondhaarige jetzt den Kürzeren ziehen, den dies schien einfach eine Sache zu sein, welche sie alleine bewältigen wollte. Warum also dann noch einmischen und sie damit noch mehr aufwühlen?
      "Mach das" kam es kurz aus ihm heraus da er selbst nicht genau wusste was er eigentlich sagen sollte. 'Danke für die Informationen wo ich was finde während du dich da drinnen alleine mit der Sache quälst?', selbst als er die Worte durch den Kopf wandern ließ, hörte es sich bescheuert an. Ein leichter Seufzer entglitt seinen Lippen als er sich durch die Haare strich und der jungen Frau nachsah wie diese sich dem Gebäude immer mehr und mehr näherte bis Luana schließlich darin verschwand. "Und was nun?" murmelte Chris leise vor sich her und wandte seinen Blick in die Richtung, in welche sie vorhin noch meinte, dass dort einen Bach mit Fischen lag. Diese zu beobachten konnte auch gut die Zeit vertreiben und wer weiß ob sie auch wirklich eine halbe Stunde brauchte? Vielleicht gab es ja auch mehrere Schwierigkeiten, um welche sie sich kümmern musste? Mit einem Schulter zucken machte sich der blondhaarige gleich auf den Weg zum Bach, den er schnell fand. Dort konnte man auch allgemein sehr gut spazieren gehen was er anhand der Betreuer mit ein paar Insassen beobachten konnte. Durften diese überhaupt hier draußen spazieren gehen? Eigentlich glaubte Chris immer, dass diese komplett kaputt waren psychisch und diese deswegen eingesperrt gehörten? Aber anscheinend gab es auch mal gute Tage, welche man vermutlich mit ihnen nutzen wollte. Er selbst wüsste nicht wie er damit umgehen sollte, hätte er solch einen Fall in seiner Familie. Manchmal glaubte er sowieso schon dran, seinen Bruder untersuchen zu lassen aber dafür hassten sich die beiden einfach zu sehr. Leicht hockte er sich runter als er vor einer kleinen Stelle des Baches stand und beobachtete die kleinen Fische, welche stets immer wieder die Richtung wechselten. Irgendwie hatte es auch etwas beruhigendes hier zu sein. Man konnte selbst gut über die eigenen Probleme nachdenken oder den Kopf frei bekommen vom Alltag.


      In der Pschatrie war stets ein Treiben. Entweder sah man die Schwestern umherlaufen, welche immer wieder was suchten oder Schwestern mit einem Patienten um mit der Therapie anzufangen oder einfach nur eine Runde spazieren zu gehen. Draußen die frische Luft zu genießen schadet noch nie jemanden und auch für die Patienten an guten Tagen hatte es oft eine sehr gute Wirkung gehabt. Dadurch wurden sie ruhiger und fingen einfach von irgendetwas an zu erzählen. Sei es eine lustige Geschichte, etwas aus der Vergangenheit oder manhcmal kamen auch unangenehme Fragen auf, ob sie krank seien oder warum die Familie nicht vorbei kam um sie zu besuchen. Meistens war es eher das Zweitere was die Meisten fragten. Es war schwer jemanden zu erklären warum nie jemand vorbei kam. Die Familie kam oft mit der Tatsache nicht klar, dass jemand psychisch krank war und waren daher auch mit der ganzen Situation überfordert gewesen.
      "Ah, Miss Young" begrüßte Lucia Winters die junge Dame als sie gerade eine der Akten ihrer Kollegin überreichte und sie beim Eingang erblickte. "Schön dass Sie es so schnell einrichten konnten" blieb sie weiterhin freundlich auch wenn sie wussten wie schwer es sicher für die junge Frau überhaupt sein musste. Sie kannte Luana schon seit dem Tag als ihre Mutter hier eingewiesen wurde. Aber wie kam sie eigentlich hierher? Soweit sie es mal in einem Gespräch aufgenommen hatte, hatte Luana doch gar kein Auto? "Wollen Sie zuerst nach ihr sehen oder gleich alles besprechen?"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Es war ihr egal, was Chris wirklich dachte, was hier los war und ob er es ihr übel nahm, dass er nicht mit rein sollte und durfte, aber das war ihre Sache hier und nicht seine. Sie sollten eine Ehe vorspielen, nicht eine für sich spielen, da sollte es doch total unwichtig sein, was hier los war. Sie vertraute dem Mann nicht genug, um ihn hier einzubinden, sie wusste nicht einmal, ob das hier wirklich was werden wird, mit ihnen beiden, es war zu früh, auch wenn sie nicht wusste, ob es jemals Zeit dafür geben wird. Nun, der Mann sollte sich eigentlich nicht so anstellen, er hatte sie immerhin am Samstag weg geschickt gehabt, um was auch immer an diesem Tag zu tun, weil sie nichts von seiner Familie mitbekommen sollte, aber jetzt wollte er ein Teil ihres Lebens sein? Merkwürdig, aber gut, die ganze Sache zwischen ihnen beiden war irgendwie merkwürdig.. Letztendlich lief Luana hinein, sie machte sich nichts aus der Art, wie Chris am Ende wirkte, stattdessen versuchte sie ihre Gedanken auf die Sache mit ihrer Mutter zu konzentrieren, denn das zählte hier auch wirklich.

      Kaum hatte die Blondine die Klinik betreten und sich vorne angemeldet, um überprüft zu werden entdeckte sie auch schon die Ärztin, die für ihre Mutter zuständig war. Innerlich seufzte sie, sie hasste es hier hin zu kommen, aber es musste so sein, da führte kein Weg daran vorbei. "Wir fangen gleich an, Sie wissen selbst, was das letzte Mal passiert ist..", beschloss die junge Frau und nach einem Nicken der Ärztin folgte sie ihr gleich auch in ihr Büro, in welchem der Papierkram auf sie wartete. Es war ein Gespräch, wie bisher auch jedes andere hier in der Klinik: Luana wurden die Nebenwirkungen der neuen Medikamente erläutert, die Kontraindikationen und vor allem die Gefahren, die auf ihre Mutter zukommen könnten. Sie willigte ein, sprach auch gleich das Einzelzimmer an, welches sie für ihre Mutter bezahlen würde, oder eher Chris, denn es war ein Teil der Abmachung, die sie beide hatten. Die Psychiaterin war erfreut, nahm vor allem an, dass es ihrer Mutter vielleicht gut tun würde, wenn sie eines der Zimmer mit dem Ausblick in den Park bekäme, das erhoffte sich natürlich auch die Blondine, die ihre Unterschrift für die neue Medikation setzte.
      "Ich würde gerne noch zu ihr sehen, für einen kurzen Moment", bat Luana die Ärztin, die sofort mit einem Lächeln nickte. "Aber natürlich", stimmte sie zu und führte die Blondine zu den Ruheräumen, in einem davon befand sich ihre Mutter. Sie schlief friedlich, wenn auch mit Händen am Bett gefesselt, ein Anblick, der für die junge Frau leider nicht neu war, ihre Mutter hatte das Problem immer und immer wieder, dass sie sehr aggressiv gegenüber allen war. "Sie schläft friedlich, ich denke, es wird bis morgen noch anhalten", erklärte die Ärztin, da nickte Luana. "Ja, ich denke, dass das auch das Beste für sie ist".
      Sie bedankte sich, wurde zu der Halle zurück begleitet und blickte auf die Uhr. Fünfunddreißig Minuten war sie drin gewesen, keine schlechte Schätzung vorhin gewesen... Sie schrieb Chris, dass sie sich am Parkplatz treffen würden und lief zur Anmeldung, um sich auch wieder abzumelden. Ihr war es übel, irgendwie ging es ihr nicht gut, sie hasste es hier zu sein... Aber sie würde es packen und es wird besser gehen, sobald sie im Auto sitzen wird.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Chris konnte nicht sagen wieviel Zeit bereits verstrichen war seit er hier beim Bach stand, sich runtergehockt hatte um den Fischen bei ihren Bewegungen zu beobachten. Die Meisten sagten zwar immer, dass es total langweilig sei diese dabei zuzusehen aber Chris fand es ganz und gar nicht so. Es war sogar interessant gewesen in, welchen Linien des Wassers sie folgten geschweige denn was sie nicht selbst alles unter Wasser wahr nahmen um stets immer wieder in eine andere Richtung zu schwimmen. Er könnte hier noch eine Weile sitzen und sie beobachten doch wurde die Ruhe plötzlich durch einen Schrei unterbrochen und als Chris seine Aufmerksamkeit dorthin wandte, konnte man deutlich sehen wie gerade 2 Leute des Personals versuchten einen jungen Mann wieder unter Kontrolle zu bringen, der gerade dabei war mit seinen Armen um sich zu schlagen. Was muss im Leben passieren, dass man psychisch so dermaßen am Ende war? Oder gab es hier auch Menschen die zwar versucht haben sich durch das Leben zu kämpfen aber es nicht schafften und deswegen so krank wurden? 'Krank'......konnte man das Wort überhaupt bei dieser Einrichtung hier einfach so verwenden? Schließlich gab es doch einen Unterschied zwischen Krank und wirklich krank sein, oder?
      Seufzend wandte sich der blondhaarige wieder den Fischen zu als er darüber nachdachte. Wer war wohl die Person gewesen, welche Luana hier besuchte? Klar, sie musste es ihm nicht sagen, wenn er dran dachte wie er sie in den letzten Tagen behandelt hatte. War er es nicht gewesen die sie aus dem Haus geschmissen hatte um sie nicht in seine Probleme mitreinzuziehen? Warum also sollte sie ihm nun offenbaren wer hier lag? Weil er sie hergefahren hat? "So ein Schwachsinn" murmelte er leise vor sich her als ihm plötzlich was einfiel. Als Chris sie damals zum ersten Mal zu Hannah fuhr, erzählte sie doch etwas von ihrer Mutter und das sie krank sei....und nicht mehr die Frau ist, welche sie mal war. Deswegen hatte sie auch von ihr in der Vergangenheitsform gesprochen gehabt. War sie es etwa, die hier in der Klinik lag? All der Grund warum sich Luana überhaupt durch diesen Stripperclub durchkämpfte? Noch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte er ein Piepen von seinem Handy aus, was ihn überraschte, denn so oft kam es auch nicht vor, dass er eine Nachricht bekam. Und seine Arbeit konnte es nicht sein, da Chris strickt die Arbeit mit Beruflich trennt und daher ein eigenes Firmenhandy besaß. 'Nachricht von Luana Young' stand am Display, welche er auch gleich öffnete und durchlas. //Stimmt, sie meinte ja mir zu schreiben wenn sie fertig sei//, schoss es ihm durch den Kopf. Darauf hatte er vor lauter Gedanken schon wieder komplett vergessen gehabt, weshalb er sich aufstellte und im nächsten Moment sich auf den Weg zurück zum Wagen aufmachte. Lange dauerte es nicht bis er schließlich dort ankam und die junge Frau schon warten sah. Wie es ihr ging, war anhand der Körpersprache bei Luana immer schwer zu sagen aber als er sich näherte und ihre Blässe im Gesicht sehen konnte, wohl nicht so gut wie sie es sich vielleicht gewünscht hatte. "Hast du alles erledigen können?" wollte er wissen als er den Wagen mit der kleinen Fernbedienung des Wagens aufsperrte sodass sich beide reinsetzen konnten. Sollten sie jetzt noch zur Hannah fahren und die Sache ebenfalls hinter sich bringen? Andererseits...wenn er sich Luana so ansah, war das vermutlich keine gute Idee gewesen. Er hatte nicht vor sie am Ende des Tages auch noch zu versorgen, weil es ihr vielleicht auch psychisch dann nicht so gut ging mit all den Dingen die ihr auf der Seele lagen und sich vielleicht dadurch auch noch an seinen Alkohol vergreift. Daher war es vernünftiger es ruhiger angehen zu lassen. "Ich bring dich noch zum Arzt und danach nach Hause" war seine Stimme ruhig gewesen während er den Wagen startete um vom Parkplatz der Klinik zu fahren Richtung Hauptstraße zurück. Ob sie es nun wollte oder nicht war ihm egal. Die Sache mit Hannah und ihrem Freund konnten die beiden auch so gut wie morgen erledigen. Klar, irgendwann sollte er auch noch zurück in sein Büro zurückkehren aber so wie er seinen Bruder und Vater kannte, würden die ihm so oder so nicht vermissen. Außerdem war es ja auch nicht das erste Mal, dass er etwas länger von der Arbeit wegblieb. Eher war das momentan ein Dauerzustand gewesen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Die Übelkeit nahm zu, vermutlich hätte sie nicht bei ihrer Mutter hinein sehen sollen, aber so beruhigte sie definitiv ihr gewissen, dass sie nach sah, dass auch wirklich alles in Ordnung war, jedenfalls von Außen her. Es machte sie jedes Mal fertig, wenn sie ihre Mutter hier besuchte, hier in diesem Zustand erblickte und mit dem Wunsch hier raus ging die Zeit zurück drehen zu können, um die Vergangenheit zu verändern. Es war leider nicht möglich, aber warum sollte es auch sein? Warum sollte sie überhaupt die Möglichkeit bekommen glücklich zu sein? Seit einigen Jahren war sie nur ein Fußabtreter für ihre Mutter, für die halbe Welt und für die Männer, für die sie bereit war sich auszuziehen, um dieses Anwesen hier finanzieren zu können, um ein Zimmer hier bezahlen zu können. Die Schuldenfreiheit gab eine erste Hoffnung auf, eine Möglichkeit vielleicht in die richtige Richtung gehen zu können, aber wie oft wünschte sich die Blondine einfach nur eine Schulter zum ausweinen, jemanden, der sie in den Arm nehmen wird, um ihr zu sagen, wie stolz er auf sie ist? Jemand, der ihr diese verdammte Last von den Schultern nehmen wird..
      Der Wagen war schnell erreicht und Luana war froh, dass Chris noch einen kleinen Moment hat auf sich warten lassen, denn so konnte sie durch atmen, ohne gleich so zu tun, als wäre wirklich alles in Ordnung. Sie wollte nicht mit ihm hierdrüber sprechen, er war nicht die Person, die ihr aus dem guten Herz heraus helfen wird, sondern, weil er einen Vorteil davon haben wird, jedenfalls schätzte sie ihn so bisher ein. Klar, sonst hätte er solch einen Deal nicht vorgeschlagen, natürlich!
      Der Wagen wurde von der Ferne aufgeschlossen und ihre Augen blickten in die Richtung, aus welcher eine Stimme mit ihr Sprach. Luana nickte. "Ja, zum Glück ja", bestätigte sie die Frage und sagte damit die Wahrheit, denn im Großen und Ganzen hat sie heute genau das geschafft und das auch sehr schnell. Sie wollte ihn nicht zu lange ansehen, stieg deshalb in den Wagen und schnallte sich an, um anschließend die Wasserflasche leer zu machen, die ihr vorhin gekauft wurde, in der Hoffnung damit etwas ruhiger zu werden, oder wenigstens die Übelkeit zu beseitigen. Chris würde sie zum Arzt fahren, dann würden sie nach Hause fahren, ja, das klang gut, auch wenn der Stress die Wange ein wenig nebensächlich hat werden lassen. Wenn die Frau gut hin fühlte, dann tat es schon noch sehr weh, aber ihre Mutter war wichtiger gewesen..
      "Danke", sprach sie zu seinem Plan und blickte hinaus aus dem Fenster, während sie die Klinik immer weiter hinter sich ließen. Viel reden wollte sie nicht, ihr war es nicht danach, aber sie konnte es ja wenigstens versuchen. "Hast du eine Beschäftigung für die Zeit gefunden gehabt?", wollte sie wissen. Ob er sich umgesehen hatte? Hier gab es eigentlich sehr viel zu entdecken und das Thema war um einiges besser, als über ihre Mutter nachzudenken, auch wenn es banal war.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Dass sie hier nun alles hat erledigen können, war auch für ihn sowas wie eine kleine Erleichterung gewesen, denn so war eines der Schwierigkeiten, welche sich auch langsam auf seiner Liste heuften, erstmal fürs Erste beseitigt gewesen. Dass es hier auch heute der letzte Besuch sein würde, bezweifelte er stark. Sollte es sich wirklich um ihre Mutter handeln, was er vermutete, würde diese Klinik nun auch bald zu einem Teil seines Lebens werden. Luana alleine herfahren zu lassen war vielleicht eine Option gewesen aber ob dies wirklich auch solch eine kluge Idee war, war wiederum eine andere Frage gewesen, welche erstmal unbeantwortet bleiben würde.
      Um auch den weiteren Stress für sie als auch für ihn zu vermeiden, schlug er anschließend vor nur mehr heute zum Arzt zu fahren, welcher sich die Wange von Luana anschauen soll, bevor der weitere Weg nach Hause führen würde. Die Sache mit dem geld und Hanna's Freund konnte auch gut morgen über die Bühne gehen. Außerdem müsste er auch so oder so noch seinen Bankberater anrufen, welcher das Geld zusammenpacken muss und mit ihr sollte er sich vielleicht auch heute Abend noch zusammensetzen und die Liste ihrer Schulden durchgehen, welche er nun übernehmen muss. Und wenn sie wirklich alleine die Klinik bezahlen muss, für die Person die hier lag, dann wusste er, dass diese nicht besonders günstig werden würde. Aber was war schon billig heutzutage? Egal ob es bei den Lebensmitteln, Spritpreisen, Miete oder sonst was war, die Preise stiegen immer mehr und mehr an. Irgendwann würde auch sicher der Zeitpunkt kommen an dem nicht einmal Chris in der Lage sein wird um seine Sachen zu bezahlen. War ja nicht so gewesen als hätte er gerade viel zu bezahlen. Nur den Kredit aufs Haus und das wars eigentlich. Das Auto hatte er gleich gekauft um sich die Liesingkosten pro Monat zu ersparen, die monatlichen Kosten für Strom, Wasser usw. lief sowieso normal und ansonsten hatte er sich nicht wirklich etwas zu schulden kommen lassen.
      DIe Fahrt würde ruhig werden, dachte er, da Luana kein weiteres Wort mehr als 'Danke' aussprach und eigentlich hatte er auch nicht wirklich was dagegen gehabt. Er selbst war nicht gerade der gesprächigste Mann gewesen und wenn man bedenkte, dass dabei jede Frau verschwunden ist auf die Schnelle, was er eher mehr auf seine kühle Art zurückschob, war es vermutlich auch besser so gewesen. Er brauchte sie und sie brauchte ihn. Würde sie da trotzdem so schnell verschwinden? Obwohl er doch etwas daran glaubte, dass die blondhaarige ein dickes Fell besaß. Lange hielt die Stille im Wagen, welche er vor ein paar Sekunden noch Willkommen hieß, jedoch nicht an als Luana schon nachfragte ob er eine Beschäftigung während ihrer Abwesenheit denn gefunden hätte. "Ich war bei dem Bach, welchen du vorgeschlagen hast und habe die Fische beobachtet" gab er ehrlich zu auch wenn dies vielleicht in ihren Ohren langweilig und armselig klang. Aber er musste zugeben, dass dies wirklich entspannend war und man so man in Ruhe zum nachdenken kommt. "Anscheinend kann man dort gut spazieren gehen. Es waren einige Patienten mit Personal unterwegs gewesen. Einer hat sogar die Kontrolle verloren und um sich geschlagen" erzählte er weiter während sein Blick fest auf der Straße lag. Aber sein Ton war auf keinen Fall irgendwie abwertend gewesen. Es muss schon einen Grund haben warum man so fertig war auch wenn es schwer war herauszufinden wie man überhaupt in solch einen Zustand fallen konnte. "Wie oft kommst Du zu dieser Klinik?" wollte er von ihr wissen um sich darauf einstellen zu können ob dies ein Dauerbesuch werden würde oder nicht.
      Plötzlich fing sein Telefon zum klingeln an woraufhin am Display in der Mitte des Cockpits 'Brian' zu lesen war, welchen er gekonnt abblockte, indem er auf die rote Taste darauf drückte. Chris war gerade nun wirklich nicht in Stimmung gewesen sich wieder mit seiner Familie auseinander setzen zu müssen. Doch schien dies seinem Bruder egal zu sein, denn er versuchte es nochmals 2 - Male bis Chris mit einem genervten Murren abhob. "Ist jemand gestorben oder was ist der Grund für deinen nervigen Anruf an einem Sonntag?" kam es kalt aus ihm heraus während er ihn über den Lautsprecher begrüßte. Eigentlich sprachen die beiden nur unter der Woche miteinander und meistens dann auch nur über die Arbeit, weshalb es selbst für einen wie Brian untypisch war ihn am Wochenende zu kontaktieren. "Jedes Mal ein großes Vergnügen mit Dir zu telefonieren, Bruderherz." wobei das Wort 'Bruderherz' mit sehr viel Beigeschmack ausgesprochen wurde "Was willst du?" fragte er genervt nach "Mister Williams ist vom Vertrag zurückgedrehten. Ich dachte das solltest Du wissen, schließlich hast du daran Monatelang gearbeitet"..."Er ist was?" war Chris Ton plötzlich einerseits geschockt aber andererseits sauer geworden "Tja, anscheinend hast du es verbockt" für Brian war es in dem Sinne ja ein Sieg es Chris unter die Nase reiben zu können "Du solltest die Angelegenheit nicht aufschieben sondern lieber gleich kommen ansonsten wird er die Sache in die Hand nehmen und ich glaube nicht, dass du es soweit kommen lassen willst" war dessen Stimme wieder ernster geworden bevor er ohne ein Wort auflegte. Er ist zurückgedrehten? Aber mit was für einer Begründung? "Scheiße!" fluchte er laut vor sich her und schlug für einen kurzen Moment gegen das Lenkrad seines Wagens. Und was nun? Das kostete der Firma einiges an Geld und damit hatten sie einen enormen Rückschlag erlitten. "Wir machen einen Umweg bevor wir zum Arzt fahren" meinte er im nächsten Moment, wechselte die Spur auf der Autobahn, auf welcher sie bereits gekommen waren und fuhr Richtung Osten.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Es war ihr egal, ob sie sich wirklich unterhalten werden, oder ihr Leben lang nur das Nötigste austauschen, oder eher die Zeit, in welcher sie verheiratet waren, sie konnten sich auch unterhalten, wenn sie wollten, kein Problem, alles, wie Chris es haben wollte. Doch mit dem Angstgefühl, welches sich immer weiter in ihrer Brust ausbreitete, und der Übelkeit war es vielleicht eine willkommene Abwechslung, wenn sie ein paar Worte wechseln würden, weshalb Luana nach fragte, was der Mann in der Zeit gemacht hat, in der sie sich darum sorgte, dass ihre Mutter alles bekam, was sie brauchte. Es gab vielerlei Möglichkeiten, die sie ihm genannt hatte, Chris entschied sich letztendlich für den Teich mit den Fischen, bei welchem auch die Blondine schon oft gewesen ist, um durch zu atmen und ihre Gedanken zu sammeln. Oft ging es ihr danach besser, oft genug konnte sie sich so sammeln, um wieder nach Hause zu fahren und wieder sie zu sein, jedenfalls in einem gewissen Maße. "Die Fische sind sehr beruhigend", erklärte die junge Frau. Aber ja, er hatte Recht, man konnte da gut spazieren. "Die Menschen tun mir wirklich leid", kommentierte sie seine Aussage. Sie waren alle krank, konnten nichts für ihre Erkrankung, aber es wünschte sich keiner dort hin zu müssen, so sehr betroffen zu sein...
      Wie oft sie her kam? Luana seufzte, sie würde gerne öfter her kommen. "So oft, wie ich es hin kriege", gab sie zu und wollte es gleich ausführen, da unterbrach sie ein Klingeln des Telefons. Ihrs war es nicht, Chris drückte seinen Bruder weg, da wollte Luana gleich wieder sprechen, ein zweiter Anruf folgte und sie schwieg, um ihren möglichen Verlobten in Ruhe sprechen zu lassen. Wirklich zufrieden klang der Mann nicht, aber das war nicht ihre Sache, wie er mit deinem Bruder sprach, ihre Beziehung zueinander war sowieso merkwürdig. Die Blondine beobachtete die Bäume, an denen sie vorbei fuhren, sie lauschte mit einem Ohr, widmete sich jedoch ihren Gedanken und lehnte ihren Kopf an, bis Chris wütend auf das Lenkrad schlug. Ihr Kopf drehte sich zu ihm, war das so schlimm, dass jemand von dem Vertrag zurück getreten ist? Nun, vermutlich schon, wie die Reaktion des Mannes deutlich machte, er wollte einen Umweg fahren, gut, wenn er es wollte. "Okay", stimmte Luana zu, bei der Gefühlslage des Mannes wollte sie ihn nicht noch wütender machen, weshalb sie sich dazu entschied einfach zu schweigen und nicht zu fragen, was das jetzt bedeutete. Es war besser, wenn sie einfach mitmachte und schwieg, das war schon damals bei ihrem Vater am Besten gewesen, wenn es in seiner Arbeit nicht gut lief. Fuhren sie jetzt zu seiner Firma?
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Wie konnte das passieren? Chris hat all seine Mühe und Zeit in dieses Projekt gesteckt und mit Mister Williams alles Mögliche ausprobiert, sodass es klappte und nun wo sie am Ende waren und der Vertrag bevor stand, tritt er einfach zurück? Mit was für einer Begründung? Was war da falsch gelaufen? Es war ja nicht das erste Mal in seiner Karriere das jemand vom Vertrag zurückgetreten war aber das erste Mal, dass die Firma solch einen Verlust erleiden würde. Man sprach hier ja nicht gerade vn ein paar Hundert Doller. Nein! Eher zog es sich sogar in die Millionen. Ob sich dies Mister Williams bewusst war? Oder hatte er einen besseren Partner gefunden gehabt wo mehr für ihn raussprang? Selbst da hätten sie doch eine Lösung finden können? "Scheiße" fluchte er leise erneut vor sich her. Chris hatte gerade wirklich keinen Kopf mehr für das Gespräch von vorhin gehabt. Viel zu sehr kreisten seine Gedanken über das jetzige Problem und wie er dies lösen konnte. Das verlorene Geld einzubringen würde wieder Jahre dauern, wenn es nicht gut lief und zum anderen musste er sich erneut einen neuen Partner dafür suchen. Selbst bis er Mister Williams überzeugen konnte, dauerte dies schon Monate aber am Ende hatte er es geschafft. Sie gingen einen Deal ein, arbeiteten alles aus was benötigt wurde um ihn am Ende doch wieder fallen zu lassen? Was für ein Mensch musste man sein um sowas zu machen? Er musste sich auf jeden Fall schnell darum kümmern bevor sein Vater davon Wind bekam. Wenn dieser herausfindet, was heute passiert ist, würde es nicht lange dauern, bis er beim blondhaarigen erscheinen und ihm eine Predicht halten würde und dies versuchte Chris mit allen Mitteln zu verhindern. Er arbeitete zwar mit seinem Vater und Bruder zusammen und dennoch versuchte er den beiden so gut es ging aus dem Weg zu gehen.
      Die ganze Autofahrt über sprach er kein einziges Wort mehr. Nicht, weil er sie damit mit etwas bestrafen wollte, sondern um eher zu verhindern, dass er nichts sagte was er vielleicht später bereuen würde. So war Chris Art schon immer gewesen. Sobald er sauer war, und meistens über sich selbst, sollte man ihn lieber in Ruhe lassen. Er war nicht gerade die einfühlsamste Person gewesen. Eher bezeichneten ihn die Meisten als falsche und kalte Person. In dessen Augen kümmerte er sich auch nur um sich selbst. Gefühle anderer Menschen würden ihn nicht interessieren....und damit hatten sie vollkommen Recht. Er kümmerte sich damals nur mehr um eine Person und diese war selbst vor ein paar Jahren von ihm gegangen. Seither ließ er niemanden mehr an sich ran. Es dauerte gute 1 1/5h bis sie schließlich bei seiner Firma ankamen und Chris runter in die Garage fuhr, welcher für alle Mitarbeiter gedacht waren. Diese, konnte man sagen, war genauso groß gewesen wie das Erdgeschoss des Gebäudes. Kein Wunder, da auch sehr viele Leute hier arbeiteten. Da aber heute Sonntag war, waren kaum Autos vorhanden gewesen und wenn dann nur diejenigen die selbst an den Wochenenden hierher kamen um ihre Projekte zu machen oder seine Familie, so wie der Wagen seines Bruders hier stand, neben welchen er sich einparkte. //na großartig, das hat mir noch gefehlt//, schoss es ihm durch den Kopf, auch wenn er eigentlich damit gerechnet hatte Brian hier anzutreffen. "Wenn du willst, kannst du mitkommen. Ich werde etwas Zeit brauchen um etwas zu klären und im Büro ist es wärmer als hier unten zu warten. Es kann ziemlich kühl werden. Solltest du es dir doch anders überlegen, fahr rauf in den 8ten Stock. Dort findest du mein Büro" sprach er ruhig aus als er kurz zu ihr rübersah. Ob sie aber im Auto warten würde oder nicht war ihre eigene Entscheidung gewesen. Es war draußen Sommer gewesen aber hier unten wurde es mit der Zeit schon ziemlich frisch, worauf man sich gut einen Schnupfen oder so holen konnte. Außer sie stand auf solche Symptome, dann würde er sie definitiv nicht aufhalten. Danach nahm er seine Sachen, stieg aus dem Wagen, ließ den Wagenschlüssel bei ihr, sollte sie sich doch entscheiden unten zu warten und machte sich auf den Weg zum Aufzug um den Rufknopf zu betätigen. Mit einem Seufzer strich er sich mit der Hand durch die Haare. Chris neigte dazu immer stets ein ungutes Magengefühl zu bekommen, wenn er sich mit seiner Familie auseinander setzen musste. Es war zwar schon seit Jahren nicht mehr anders gewesen aber dennoch setzte es ihm immer wieder etwas zu, auch wenn es der blondhaarige nicht zugeben würde. Aber irgendwann würde er selbst den Kampf nicht mehr bestreiten können. Das 'Ding' vom Aufzug erklang, woraufhin sich die Türen öffneten, er einstieg und den 8ten Knopf drückte, sodass diese sich wieder schlossen und er nach oben fuhr.
      Oben angekommen, steuerte er gleich auf sein Zimmer zu, öffnete die Türen doch saß zu seinem Pech Brian schon auf dem Stuhl, in welchen er sich drehte aber stoppte als er Chris bei der Türe entdeckte. "Weißt du eigentlich wie lange ich hier schon warte? Wo warst du solange?" kam es genervt aus diesem heraus woraufhin Chris wieder nur seufzte, sich zum Tisch bewegte und die Dokumente vom Projekt raussuchte ohne auf seine Worte einzugehen "Was wirst du nun tun?" fragte er weiter aber selbst hier bekam er keine Antwort. Chris hatte gerade echt keine Lust gehabt mit ihm zu diskutieren, auch wenn er wusste, dass er dem nicht entgehen konnte "Wann ist er zurückgetreten?" wollte er dann von ihm wissen und als Chris zu Brian blickte konnte sich dieser ein amüsantes Lächeln nicht verkneifen. "Schon Freitagabend"......"und wieso erfahre ich das erst heute?" dabei schlug er mit beiden Händen auf den Tisch wobei das Lächeln aus dessen Gesicht verschwindet. "Die Information drang selbst erst heute zu mir durch. Es war ein Fehler der unteren Abteilung gewesen" erklärte er seinen kleinen Bruder "Ein Fehler der uns knappe 300 Millionen kostet" kam es leiser aus Chris heraus "Du meinst, der dich soviel kostet. Sei froh, dass ich dir das mitgeteilt habe. Sollte Vater drauf kommen, wird dich das mehr kosten als das hier"...."Was war der Grund für seinen Rücktritt?" wollte er noch wissen bevor sich sein Bruder vom Stuhl erhob und mit den Schultern zuckte "Wie wärs wenn du ihn selbst danach fragst?" dabei begab er sich Richtung Türe als er nochmals zu ihm blickte. "Ach ja bevor ich es vergesse...die Bank rief hier an und wollte wissen wann er die Summe bereit halten soll für dich. Wofür braucht jemand wie du bitte soviel Geld?", dass dies Brian ebenfalls nun erfuhr war wirklich blöd gewesen. Egal wann er Geld von der Bank holte, die Firma erfuhr dies. Schließlich war es ein gemeinsames Konto gewesen auch wenn er sein eigenes besaß aber in der Hinsicht hatten selbst die Jungs freie Hand gehabt "Für einen weiteren Vertrag" log er diesen an. Brian musste von Luana's Problemen nicht auch noch Wind bekommen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sohira ()

    • Luana Young

      Die Stimmung zwischen ihnen beiden war mehr, als nur angespannt, aber Luana konnte es verstehen, jedenfalls von dem Gespräch her, was sie mitbekommen hatte. Es war nichts persönliches, dessen war sie sich gut bewusst und damit war es auch wirklich in Ordnung, da musste Chris keinerlei Rücksicht auf sie nehmen, solange er seine schlechte Laune nicht an ihr selbst ausließ, denn das war nichts, womit wie wirklich klar kommen konnte, oder wollte, aber bisher klappte es ganz gut im Auto. Sie schwiegen sich an, lediglich das Radio war leise zu hören und das Navi, die Zeit versuchte sich die Blondine auf etwas anderes, als ihre Mutter zu konzentrieren, aber es fiel ihr schwer, da half die Stille im Auto nur wenig. Irgendwann kamen sie aber auch an, nach gut anderthalb Stunden, die für die Blondine quälend langsam vorbei gegangen sind, Chris fuhr runter in eine Tiefgarage und parkte, stellte ihr vor allem frei, ob sie mitkommen wollte, oder nicht. Er wartete auf ihre Worte nicht, so ließ sie den Mann einfach aussteigen und merkte sich den achten Stock, in welchem sein Büro zu finden war. "Okay", gab sie ihm bekannt, dass sie es verstanden hatte, ehe sie ihm hinterher sah, wie er ausstieg. Sie seufzte, kaum war die Tür zum Wagen wieder zu, Rücksicht erwartete sie wirklich nicht, er sollte sich um seine Sachen kümmern und Luana würde einfach nach oben fahren, sobald er oben war. Klar, sie konnten auch zusammen rauf, aber sie wollte ihm nicht nachlaufen, er sollte sich um seine Probleme kümmern.
      Die Aufzugstür ging zu, da nahm Luana den Schlüssel vom Auto und ihre Handtasche, um auszusteigen und den Wagen abzuschließen. Der Aufzug war schnell zu finden, der Knopf schnell gedrückt und nach einem Moment öffnete sich auch für sie die Tür. Welches Stockwerk war es? Ihre Finger drückten die Acht und die Tür schloss sich, der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand zurück, der Spiegel in der hinteren Wand machte ihr deutlich, wie schlimm ihre Wange schon aussah, sie war gut geschwollen und fing an bläulich zu schimmern, aber es war noch vollkommen in Ordnung, so redete sich Luana jedenfalls ein. Sie hätte vielleicht doch unten bleiben sollen, aber unten gab es keinen Empfang und sich länger mit seinen eigenen Gedanken zu quälen war auch nicht gerade schön, sie würde sich schon irgendwie oben beschäftigen und Chris nicht stören.
      Mit einem eindeutigen Geräusch öffnete sich die Tür des Fahrstuhls und die Frau betrat einen Flur, mit einigen Türen. Sie wollte schon suchen, wohin sie eigentlich musste, doch ein ihr bekanntes Gesicht deutete ihr fast schon den Weg. Chris Bruder, Brian, der gerade ein Büro verließ, könnte schon einmal die richtige Richtung andeuten, oder nicht? Arbeiteten sie alle zusammen in einer Firma? Hat Luana das überhaupt schon einmal gefragt, oder Chris erwähnt? Sie war sich nicht sicher, aber langsam schritt sie in Richtung des Büros, aus dem Brian heraus kam.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      "Für einen weiteren Vertrag? Wenn hast du denn jetzt schon wieder ins Boot geholt?" war Brian doch etwas überrascht gewesen. Er wusste ja, dass sein Bruder eine gute Arbeit leistete aber momentan hatte er definitiv mehr Aufträge anscheinend gehabt als er selbst. Jetzt war einer seiner besten Arbeiten abgesprungen und schon hatte er den Nächsten am Hacken? Irgendwie konnte das was nicht stimmen. Das sagte zumindest sein Gefühl. Andererseits hatte er auch nicht wirklich die Erlaubnis gehabt seine Arbeit nachzukontrollieren. Dies durfte nur der oberste Boss und das war ihr gemeinsamer Vater gewesen. Ihn darum zu bitten Chris Arbeit anzusehen, wäre selbst für ihn ein großer Fehler. Auch wenn Chris zu seinem Dad keine gute Beziehung hatte, so vertraute er seinen Kindern also warum sollte dieser plötzlich misstrauisch werden? Nur, weil der blondhaarige plötzlich eine große Summe an Geld von der Bank holen würde? Vielleicht hatte er ja doch einen groß Fisch am Hacken? "Du solltest dich selbst um deine Kunden kümmern" konterte Chris Brian, womit er aber schon gerechnet hat. Er sprach nicht gerne über seine Arbeit und auch Brian hatte so seine Methoden seine Aufgaben zu erfüllen. Auch wenn beide vermutlich die unterschiedlichsten Wege einschlugen, so kamen sie doch an ihr Ziel an. "Pass nur auf, dass es nicht aus dem Ruder gerät" ob dies nun eine Drohung sein soll oder eher die Sorge, dass sich Chris vielleicht in etwas verrennt wo er selbst nicht mehr rauskam, war in seinen Augen schwer zu sagen aber er hatte jetzt auch nicht die Zeit dafür gehabt sich große Gedanken darüber zu machen. Er musste die Sache mit Mister Williams klären und warum er in letzter Sekunde abgesprungen war. Der Vertrag stand....er musste diesen nur noch unterschreiben und somit war alles fix. Warum also der Rücktritt?
      Nachdem Brian das Büro seines Bruders verlassen hatte, wollte er sich eigentlich gleich auf den Weg zu seinem machen, als ihm eine junge Dame auffiel, die gerade aus dem Aufzug kam und in seine Richtung zusteuerte. Für den ersten Moment wusste er sie nicht wirklich zuzuordnen obwohl sich die beiden sicher schon mal begegnet waren, doch plötzlich schoss es ihm durch den Kopf. Sie war die Frau an der Haltestelle bei Chris Dorf gewesen, welche doch auf den Bus gewartet hatte? Seine neue Freundin sozusagen, falls er sie nicht doch gefangen hielt. Schließlich hielten die Beziehungen nicht lange aber sie schien immer noch da zu sein....warum auch immer. "Guten Tag, die Dame" lächelte er diese freundlich an und hielt ihr seine Hand zur Begrüßung hin als er ihr gegenüber zum stehen kam. Wie hieß sie nochmals? Kurz dachte er darüber nach as es ihm wieder einfiel "Luana, richtig?" war er weiterhin freundlich gewesen. Sie sah nach wie vor wirklich gut aus doch fiel ihm auch schnell die blaue Wange auf, welche auch ziemlich geschwollen aussah. War das etwa Chris gewesen? Wenn ja, was machte sie dann noch hier? Seitwann schlug sein Bruder Frauen? "Das sieht aber nicht gut aus" deutete er mit einer Handbewegung auf die Wange "gegen einen Pfosten gelaufen?" versuchte er so herauszufinden was passiert war. Auch wenn er es nicht glaubte, so sah es wirklich aus als hätte sie jemand geschlagen und Chris war zwar in seinen Augen ein richtiger Idiot gewesen aber, dass er sogar soweit gehen würde? "Was führt eine so hübsche junge Dame denn hierher?" fragte er gleich weiter nach auch wenn er wusste, dass sie vermutlich nicht auf seine Fragen einging. Schließlich war die letzte Begegnung zwischen ihnen beiden auch nicht auf die freundlichste Art und Weise abgelaufen.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Am liebsten wäre sie gar nicht erst erkannt worden, denn die Blondine hatte keine Lust auf Plaudereien, schon gar nicht mit diesem Mann, der sie an der Haltestelle schon so dumm angemacht hatte, aber ein wenig Freundlichkeit musste sie ja aufbringen und blieb auch stehen, als man sie ansprach. Sie musterte den Mann vor sich, der sie begrüßte und sich versuchte an ihren Namen zu erinnern. "Ja, in der Tat", bestätigte sie seine Annahme und wollte am liebsten an ihm vorbei, um das Büro von Chris zu suchen, da merkte sie an seinem Blick, dass ihm die blaue Wange auffiel, die er vielleicht lieber nicht sehen sollte. Das sah nicht gut aus? Dessen war sich auch die Frau bewusst, tolle Aussage dazu, aber die Frage danach, ob sie gegen einen Pfosten gelaufen wäre brachte die junge Frau doch schnell zum schmunzeln. "Ich glaube nicht, dass das so aussehen würde, wenn ich gegen einen Pfosten gelaufen wäre", gab Luana zu und schüttelte ihren Kopf. Wollte er sie auf den Arm nehmen, oder hatte er gerade wirklich den Gedanken, Chris hätte sie geschlagen? Okay, das war gar nicht gut.. Vielleicht sollte sie da schnell die Wahrheit sagen, oder jedenfalls in diese Richtung gehen, denn es könnte sonst böse enden. "Ich hatte eine Auseinandersetzung mit einem alten Bekannten.. Ihm hat nicht gefallen, was ich gesagt habe", sie zuckte mit den Schultern, es war jetzt wirklich kein großes Ding. Aber was sie hier her führte? Hübsche Dame ...? wollte sich dieser Mann jetzt komplett bei ihr einschleimen, oder was war sein Problem? Luana hob fragend eine ihrer Augenbrauen hoch, musterte den Mann doch gleich. "Ich möchte zu meinem Freund", sprach sie deutlich aus, sie war sich nämlich nicht sicher, ob sie wirklich Verlobter sagen konnte, immerhin wusste sie nicht, wie Chris jetzt dazu stand, wie er es haben wollte, da war die Beziehung der beiden ein wenig sicherer, als eine mögliche Verlobung. Der Vorteil daran, dass ihr Bruder sie jedoch fragte bestand sicherlich darin, dass er ihr zeigen konnte, wo sie sein Büro finden könnte, denn hier war sie noch nie gewesen.
      "Und ich hätte gerne einen Kaffee", bestellte sie gleich bei dem Mann, um für sich selbst zu sehen, wie weit sich der Mann jetzt wirklich einschleimen möchte.
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Brian war verwundert gewesen über die Aussage, welche Luana ihm gegenüber tätigte. Dass sie vermutlich nicht gegen einen Pfosten gelaufen war, konnte er sich von der Stelle des blauen Fleck's gut denken. Schließlich konnte man noch so bescheuert gegen diesen laufen aber niemals direkt dort treffen. Dies konnte nur anhand eines Schlag's ins Gesicht passieren und soweit er wusste würde Christopher niemals soweit gehen. Zumindest glaubte er dies. Als sie aber verneinte, dass es kein Pfosten war, wollte er schon zum Wort anlegen, doch erklärte sie mit kurzen Worten, dass sie eine Auseinandersetzung mit einem alten Bekannten hatte und dieser zuschlug, weil ihm eine Aussage von ihr nicht gefiel. War das wirklich so gemeint, oder versuchte sie damit nur seinen Bruder zu schützen? Brian's Blick wurde dabei etwas ernster da es wirklich schwierig war die junge Frau dabei einzuschätzen aber andererseits würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben als ihr erstmal diese Geschichte abzukaufen. Daher wechselte er schnell das Thema woraufhin er wissen wollte, was eine hübsche junge Dame hierherführte. Sie wollte zu ihrem Freund? Dann war die Beziehung zwischen den beiden was ernstes geworden? "Es freut mich, dass Chris endlich jemanden gefunden hat, die nicht gleich wieder das Weite sucht" musste er dabei wieder lächeln. Es war sein ernst gewesen...Chris und Frauen waren schon seit Jahren keine gute Kombination gewesen aber anscheinend hat er endlich jemanden gefunden gehabt, die ihn aushielt so wie er war. Aber vielleicht wurde hier auch nur etwas gespielt. Der blaue Fleck sagte doch schon mal was aus. Als sie dann noch meinte einen Kaffee haben zu wollen, nickte dieser ihr zu und deutete mit einer kleinen Handbewegung ihm zu folgen woraufhin er schon Richtung Chris Büro zusteuerte. Brian wusste, dass dieser eine kleine Maschine bei sich stehen hatte, weshalb es somit eine gute Gelegenheit war sie zu ihm zu bringen. Angekommen, klopfte er gegen die Türe wobei er erneut Chris Aufmerksamkeit erhielt "Was? Hast du noch etwas vergessen mir mitzuteilen?" kam es gefühlslos aus ihm heraus "Keine Sorge...ich habe dir bereits alles mitgeteilt, was mir auf der Seele lag" kam es spielerisch aus ihm heraus als er dabei zur Seite ging um Luana durchzulassen. "Ich habe dir jemanden mitgebracht, die gerne einen Kaffee hätte" meinte er noch dazu wobei Chris doch etwas verwundert war sie hier oben zu sehen. Eigentlich rechnete er damit schon, dass sie eher unten im Wagen auf ihn warten würde. Schließlich war sie ihm nichts verpflichtet gewesen, außer halt seine zukünftige Frau zu spielen aber das hieß nicht gleich hier raufzukommen, oder? "An deiner Stelle würde ich gut auf diese junge Frau aufpassen anstatt sie von jemand anderen schlagen zu lassen. Sie dürfte es wirklich mit dir aushalten" kam es mit einer bestimmten Andeutung aus Brian heraus was Chris nicht entgangen war. "Achja...ihr solltet euch für heute Abend nichts vornehmen. Unsere Eltern laden uns zum Essen bei sich ein. Sie wären sicher glücklich endlich deine neue Freundin kennenzulernen" mit diesen Worten und ohne auf eine Antwort von Chris zu warten, welcher bestimmt es verneint hätte, verließ er schon das Büro was Chris zum Seufzen brachte "Na großartig" dabei ließ er sich auf den Stuhl fallen und strich sich über die Augen. Als hätte er heute nicht schon genug auf seiner To Do Liste gehabt. Zuerst der Besuch in der Klinik für Luana, danach die Absage von Mister Williams, dann noch der Arztbesuch bezüglich ihres blauen Fleck's und jetzt noch ein Abendessen bei seinen Eltern. Eigentlich wollte er mit ihr auch noch die Liste durchgehen mit den Kosten, welche er übernehmen müsste. Einen kurzen Moment ließ er seinen Blick auf Luana werfen, bevor er aufstand und sich in ihre Richtung bewegte, aber neben ihr bei der Kaffeemaschine zum Stehen kam. "Es gibt hier nur Bohnenkaffee" war seine Stimme ruhiger gewesen, schaltete die Maschine ein, stellte eine Tasse drunter und als diese sich aufgewärmt hatte, drückte er schon den Startknopf, während er Zucker und eine Milch aus dem Minikühlschrank holte und dies alles auf den kleinen Tisch mit 2 kleinen Sofas rechts und links in der Mitte seines Büros stellte. "Es wundert mich, dass du überhaupt rauf gekommen bist, auch wenn du nur deinen Aufgaben als meine zukünftige Frau nachkommst" gab er ehrlich zu als er zurück zur Maschine kam und die fertige Tasse nahm um diese ebenfalls auf den Tisch zu platzieren bevor er noch vorher die Türe zu seinem Büro schloss und auf einer Seite des Sofa's Platz nahm. Es musste ja niemand Wind von ihrer Unterhaltung mitbekommen. "Eigentlich wollte ich es heute Abend zu Hause durchgehen aber so wie es scheint kommt mir mal wieder etwas dazwischen, daher werden wir es hier erledigen" dabei legte er sich einen Stift und Block, welche schon auf dem Tisch lagen, bereit, welchen er ihr zuschob. "Was sind das alles für Kosten die du übernehmen musst?"


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Ob Brian es ihr glaubte, oder nicht, war seine Sache und sein Problem, mit welchem sich die junge Frau nicht beschäftigen wollte, aber Kaffee, ja den wollte sie haben und wie es schien würde sie auch einen bekommen, gleich in dem Büro ihres gespielten Verlobten, damit schlug sie zwei Fliegen mit einer Klatsche. Mit einem sachten Lächeln ließ sie sich in das Büro führen, um nach Brian dieses auch zu betreten, kaum ließ er sie durch. "Hi", begrüßte sie Chris und nickte, als es um den Kaffee ging. Die Wange, ja, das war scheinbar immer noch ein Thema, aber das Essen am Abend, das war eine ganz andere Sache, eine, auf die die beiden wirklich nicht vorbereitet waren, jedenfalls aus ihrer Sicht heraus. "Danke", bedankte sie sich ehrlich bei Brian und schloss die Tür hinter ihm, damit die beiden alleine bleiben konnten. Luana seufzte. "Ich kann ihn nicht leiden", murmelte sie kopfschüttelnd, ehe ihre Augen Chris hinter dem Schreibtisch musterten. Ein beeindruckendes Büro, jetzt konnte sie auch verstehen, warum er so viel Geld besaß, aber statt sich weiter umzusehen nahm sie es sich frei heraus zu den beiden Sofas zu gehen, die im Raum zu finden waren, während ihr ihr Kaffee vorbereitet wurde. "Kein Problem", kommentierte sie den Bohnenkaffee, sie trank jahrelang den billigen, da konnte man ihr alles hin stellen, was auch nur einen Hauch Koffein hatte und sie wäre damit glücklich.
      Die Frau setzte sich, ließ ihre Tasche neben dem Sofa auf dem Boden und blickte sich genauer um, während Chris ihren Kaffee vorbereitete. Es wunderte ihn, dass sie hier hoch gekommen war? Nun, alleine mit ihren Gedanken in diesem Auto war wirklich nicht gut gewesen... gar nicht gut.. "Es ist kalt unten", log sie , auch wenn die Tatsache der Wahrheit entsprach. "Und ich habe keinen Empfang", außerdem wollte sie wirklich nicht alleine sein, nachdem sie ihrer Mutter einen Besuch abgestattet hatte, aber das musste der Mann ja nicht wissen. "Danke", bedankte sich die Blondine mit einem sanften Lächeln, als ihr der Kaffee hingestellt wurde. Sie schüttete sich Milch hinein, nahm etwas Zucker dazu, die Kosten wollte der Mann durch gehen, kein Problem. "Du willst da heute Abend wirklich hin?", fragte sie ihn verwundert und musterte ihn für einen Moment. "Ich meine, mir ist das egal, aber du wirkst bisher nicht als der größte Familienmensch", erklärte sie gleich ihre Verwunderung, während sie den Löffel aus ihrem Kaffee nahm, um ihn in den Mund zu nehmen. "Was soll ich anziehen? Ich meine, willst du, dass ich brav bin, oder willst du das Ganze ein wenig aufmischen?". Wie stand er überhaupt zu seinen Eltern?
      Luana legte den Löffel ab und griff zu dem Block und dem Stift, um sich damit zurück zu lehnen und aufzustellen, was sie alles zahlen musste, während sie auf eine Antwort wartete. Es war eigentlich ganz einfach: zweiundhalb Tausend waren für die Klinik, in der sie heute gewesen sind, jeden Monat, dreihundertsechzig Tausend für alles andere, darin waren ein Hauskredit in einer Resthöhe von zweihundertsechzig Tausend, die Mietschulden, die sie zu zahlen hatte und einige kleinere Summen, die sie zusammenfasste und unter dem Namen Rest aufschrieb, ehe sie den Block zurück schob. "Unter Rest ist unter anderem auch der Betrag von Hannahs Freund", erklärte sie kurz. Übersichtlich, aber eine Menge Geld. "Den Rest würde ich selbst bezahlen, wenn ich das Geld habe, da gibt es keine Kontos", nein, nur Dealer, die sie zu begleichen hatte. "Für die Mietschulden und den Kredit habe ich die Unterlagen".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Ein sanftes Lächeln konnte er sich in der Hinsicht nicht verkneifen als Luana meinte Brian nicht ausstehen zu können. "Tja, da sind wir schon zwei" ließ er das Kommentar von sich wobei er sagen musste, dass Luana in diesen Moment ihm wirklich sympathisch geworden war. Der einzige Unterschied war jedoch noch, dass er mit ihm auskommen musste während seine zukünftige Frau noch die Möglichkeit hatte ihm aus dem Weg gehen zu können. //wirklich beneidenswert//, ließ er es noch durch den Kopf gehen als er den fertigen Kaffee von der Maschine nahm und ihr diesen auf den Tisch stellte bevor er schon auf der anderen Seite des Sofa's Platz nahm und ihr Block sowie auch Stift zuschob um die monatlichen Kosten durchzugehen, welche er übernehmen würde. Eigentlich wollte er dies am Abend zu Hause durchnehmen aber wie es schien kam etwas unangenehmeres dazwischen was er am Liebsten so gut wie möglich abgesagt hätte. Aber er war schon bei der letzten Einladung nicht erschienen und so wie er seine Familie kannte, würden sie ihn nur mehr terrorisieren, wenn er nicht darauf einging und lieber so einen schrecklichen Abend hinter sich bringen als weiter von ihnen zu hören ohne es wirklich zu müssen.
      Anstatt jedoch im ersten Moment gleich auf die Kosten einzugehen kam sie zurück auf das heutige Familientreffen, auf welches die beiden eingeladen wurden. Ob er da wirklich hin wollte? "Wenn es nach mir ginge, würde ich heute Abend nicht hinfahren aber wie es scheint wird uns keine andere Wahl bleiben" kam es mit einem eher gefühloseren Ton aus ihm heraus. Luana hatte wirklich eine gute Beobachtung und in der Hinsicht musste erihr auch zustimmen. Er war, was seine Familie betraf, wirklich kein Familienmensch gewesen. Früher war das natürlich eher weniger der Fall gewesen aber was der Grund dafür gewesen war, musste seine 'Verlobte' ja nicht wissen. Zumindest noch nicht. "Wir können die ganze Sache ruhig ein wenig aufmischen. Das brave und unschuldige Mädchen zu spielen, bringt dich nur mehr in die Schusslinie als was du schon sein wirst, alleine durch die Tatsache, dass du meine eine Freundin bist" erklärte er ihr weiter während sein Blick fest auf ihr blieb "Da die Verlobung durch einen Ring sowieso noch nicht offiziell gemacht ist, muss meine Familie auch nichts davon wissen, daher würde ich dich bitten mit solchen Information sich ein wenig zurück zu halten" bat er Luana noch, auch wenn es nicht gerade wie eine richtige Bitte rüberkam. Doch hoffte Chris, dass sie wusste auf was er hinaus wollte. Kurz darauf beobachtete er sie auch schon wie sie anfing auf den Block etwas zu schreiben bevor diese fertig wurde und es zu ihm zurückschob. Chris selbst zögerte nicht lange es in die Hand zu nehmen und durchzulesen was für Kosten die junge Frau auf ihren Schultern trug, was in sichtlich überraschte. Wie konnte sich jemand mit einem Stripjob sich all dies leisten geschweige denn bezahlen? Das konnte hinten und vorne doch nie ausgehen oder reichen? Für einen kurzen Moment legte er den Block zurück auf den Tisch bevor er sich anschließend zurücklehnte. "Du kannst mir nicht erklären, dass all diese Kosten mit einem einzigen Job ausreichen um diese zu bezahlen" war seine Stimme weiterhin ruhig gewesen. Die Kosten für das Hausschulden waren verständlich auch unter Rest war nun der Betrag von Hannah's Freund dabei, welche er morgen bezahlen würde. "Was ist noch unter Rest alles zu verstehen außer die Sache mit diesem Schwindligen?" es reichte nicht zu wissen, dass dabei diese Schulden dabei waren. Wenn er schon alles übernahm, würde es nicht Schaden auch über alles zu wissen was Luana noch am Stecken hatte.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Es würde wohl ein Blinder erkennen, dass Chris nicht wirkte, als würde er eine besonders enge Bindung zu seiner Familie haben, er bestätigte es ihr auch, kaum fragte sie ihn, ob er wirklich dort heute hin wollte. Ihr war es egal, es gehörte sicherlich zu ihrer Abmachung dazu, da war nur noch die Frage, was die heute Abend tragen sollte. Normalerweise war sie ein typischer Sneaker Typ , mit einem lockeren Pullover und nicht so enger Hose, aber Luana konnte auch anders, sie trug bis vor kurzem regelmäßig andere Klamotten abends und nachts, wenn sie dafür Geld verdienen sollte. Nuny wirklich wohl fühlte sie sich nicht darin, aber sie konnte der Welt verkaufen sich wohl darin zu fühlen und vielleicht würde das ihre Gedanken ein wenig locken, die sich noch immer mit ihrer Mutter und der Anstalt beschäftigen wollten.
      "Danke sehr", bedankte sie sich für den Kaffee und nahm sich Zucker, sowie Milch, um den Kaffee zu verfeinern. Die beiden würden die Sache ein wenig aufmischen, da schmunzelte die Frau. "Kein Problem", stellte sie fest. Es würde zwar keiner der Outfits werden, die sie im Club trug, aber ihr Kleiderschrank hab ein wenig mehr her, als nur das, oder ihre gemütliche Kleidung. Auch die Tatsache, noch nichts von einer Verlobung zu erzählen war verständlich, da nickte die Blondine. "Das ist auch kein Problem", sie verstand, worauf er hinaus wollte, das war wirklich kein größeres Problem. Eines stellte aber scheinbar die Aufstellung ihrer Kosten da, denn es schien, als wäre Chris nicht einverstanden.. oder doch nur überrascht? Luana nahm einen Schluck des Kaffees und blickte ihn an, während sie die filigrane Tasse in der Hand hielt. Er war davon ausgegangen, dass sie die Kosten alle zahlte? Luana schmunzelte breit. "Nein, gewiss nicht", erklärte sie und nahm einen weiteren Schluck. "Lediglich die monatlichen Kosten für das psychiatrische Krankenhaus bezahle ich, mit dem Rest lebe ich irgendwie in der Hoffnung nicht ins Gefängnis zu kommen", oder ermordet zu werden... Vielleicht sogar noch schlimmeres.
      Doch der Mann wollte mehr wissen, er wollte es wirklich darauf anlegen und wollte erfahren, was unter dem Rest wirklich versteckt war. Luana seufzte, Ehe sie ihren Blick senkte, wie sollte sie es am besten erklären? "Es sind Schulden bei Menschen, bei denen man eigentlich lieber keine Schulden macht", sie biss sich sachte auf die Lippe, ja, das klang gut erklärt. "Dealer, größere Fische.. Menschen, die dir nicht nur die Beine brechen, wenn sie dich kriegen", keine gute Gesellschaft. "Vor allem die bösen Menschen der Gesellschaft".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Wahrscheinlich war es doch keine gute Idee gewesen heute hierher zu kommen, denn so hätten die beiden vermutlich den unangenehmen Abend noch aus dem Weg gehen können. Hätte Brian ihn am Telefon kontkatiert, wäre er erst gar nicht rangegangen aber nun müssten sie zusehen diesen so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Christopher wünschte sich überhaupt nichts mit ihnen am Hut zu haben aber da er nun mal ein Ziel hatte, welches er erreichen wollte, blieb ihm in der Hinsicht gar nichts anderes übrig. Jeder musste für gewisse Ziele etwas einstecken und sein Nachteil war nun mal seine Familie. Er konnte nur darauf hoffen, dass es nicht so endete, wie er glaubte, was es passieren könnte. Luana würde zu hundert Prozent definitiv im Mittelpunkt stehen. Egal ob sie wollte oder nicht. Aber sie war die Freundin von Chris und das war schon mal ein Heileid gewesen.
      Auch würde geklärt ob die Sache heute etwas aufgemischt oder doch eher in die ruhigere Phase gehen soll, woraufhin er sich eher mehr fürs aufmischen entschied. Niemand von der Familie Carter würde ihr die brave und ruhige Person abkaufen, also warum ihnen etwas vorspielen? Somit würden beide schon mal ein Problem weniger haben. Danach wandte er sich noch den monatlichen Kosten zu, welche die blondhaarige hatte, wobei er wirklich beeindruckt von der Liste war. Selbst nicht einmal er hatte solche Kosten und leitete zum Drittel eine Firma, hatte alleine ein Haus abzubezahlen und kaufte sich noch ein Wagen. Wie also schaffte sie es soweit in die Schulden zu rutschen? Andererseits stand hier nur das Haus und 'Rest', wobei er mit diesen Wort eher weniger anfangen konnte, auch wenn sie meinte, dass dies alles beinhaltete. So wie die Kosten für Hannah's Freund, weshalb er auch gleich nachfragte was noch alles darin steckte. Die monatlichen Kosten für die Psychiatrie waren klar. So wie er sich momentan sein Puzzle zusammenreimte von den Erzählungen her, schätzte er ihre Mum dort ein. Natürlich konnte er sich ja auch irren aber solange sie ihm nicht alles erzählte, konnte er sich doch nur sein eigenen Reim draus machen? Aber bei dem Rest müsste sie hoffen nicht ins Gefängnis zu kommen? Die beiden hatten einen Deal und er hatte echt keine Lust größere Schwierigkeiten wegen ihren Dummheiten in der Kindheit zu bekommen. Für einen kurzen Moment sah er wie diese zögerte indem sie seufzte und anschließend den Blick abwandte. War es denn wirklich so schlimm gewesen? Der Grund? Etwas mehr drückte er die Augen zusammen während er auch die Arme verschrenkte und darauf wartete, dass Luana ihm die Antwort lieferte, welche dann auch langsam kam. Sie hatte Schulden bei Menschen bei denen man sie am Liebsten nicht hätte? Das klang für ihn in eine Richtung, welche nicht mal er nehmen würde. In den Augen seiner Familie hatte er schon ein Menschenleben auf dem Gewissen und da reichte der Alkohol schon alleine um all dies zu ertränken was einem belastete. Luana erklärte kurz darauf schon weiter, dass es sich hierbei um Dealer handelte...größere Fisch, die es bei gebrochenen Knochen nicht lassen würden. "Also Drogen mit einem Wort" kam es ernst aus ihm heraus. "Du siehst mir aber nicht gerade wie jemand aus die sich freiwllig mit solchen Typen einlässt?" gab er noch seine Meinung dazu, würde aber nicht weiter nachhaken wieso oder für wenn sie es gemacht hat. Es war ihre Vergangenheit und nicht seine. "Welche Möglichkeit habe ich den Leuten das zurückzugeben, was du ihnen schuldest, wenn es keine Konten gibt?" wollte er wissen. Umso schneller alles bezahlt war, umso schneller würden die beiden ihr friedliches Leben führen können.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Das Gespräch über ihre Kosten war ihr eigentlich nicht zu unangenehm, nein, aber gleichzeitig war es tief innerlich irgendwo doch nicht. Es war Luana irgendwie unangenehm, dass sie jemandem wirklich offenbarte, was für einen Schuldenberg sie mit sich trug und vor allem hatte sie die Hoffnung, sie würden nicht darüber sprechen, woher die ganzen Schulden kamen, denn sie war definitiv nicht bereit darüber zu sprechen, eigentlich wollte sie ihre Mutter gar nicht einmal in dieser Sache erwähnen. Es war ein Tabu-Thema, welches auch nicht angesprochen werden würde, jedenfalls von ihr nicht, da würden ihre Lippen vorerst verschlossen bleiben, wenn nicht vielleicht für immer, wer wusste das schon? Chris sollte keinen schlechten Eindruck ihrer Mutter haben, nein, er sollte ruhig denken, die Blondine selbst wäre für ihre Probleme verantwortlich, was sie irgendwie auch bestimmt war, irgendwie vielleicht auch nicht. Sie erzählte aber von den Dealern, von den abscheulichen Menschen, denen sie leider Geld schuldete, oder eher ihre Mutter.
      Er fasste es unter Drogen zusammen. "Größtenteils.. Ja", sie nickte, um das zu verdeutlichen. Sie sah nicht aus, wie jemand, der sich freiwillig mit solchen Menschen einließ? Ja, das war sie auch nicht, aber wenn sie an all diese komischen Menschen in ihrer Wohnung erinnerte.. An all diese Herren, die bei ihrer Mutter ein und aus gingen.. diese fremden Menschen in ihrem Zimmer Mitten in der Nacht. Sie schluckte, ihre Gedanken nahmen wirklich keine gute Richtung an, vielleicht sollte sie es hier wirklich abbrechen? "Ich nehme keine Drogen, wenn es hier darum geht", machte sie klar, denn das war schon eigentlich ein sehr wichtiges Thema. "Ich habe noch nie etwas konsumiert". Solche Bedenken konnte sie ihm nicht einmal übel nehmen, immerhin waren es gesunde Ängste und Gedanken. Wie er ihnen jedoch das Geld geben konnte?
      "Gar nicht", antwortete Luana und blickte Chris wieder an. "Du wirst mir das Geld geben und ich werde es bezahlen, um quitt mit ihnen zu sein", anders würde es sowieso nicht laufen können. "Einfach".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Egal in welchen Mist sich Luana reingeritten hatte ohne vielleicht selbst daran Schuld gewesen zu sein....Chris würde auf jeden Fall versuchen das Alles zu beenden. Nicht, weil er anfing zu mögen. Nein! Aber er wollte einfach seine Ruhe haben und diese konnte nicht eingehalten werden wenn dann ständig irgendwelche Leute bei ihnen auftauchten um nach dem Geld zu verlangen was Luana ihnen noch schuldete. Er glaubte kaum, dass Hannah dabei lange mitansehen wird, wenn diese bei ihr auftauchten. Chris konnte nicht einmal sagen ob die überhaupt wussten wo sie damals geschweige denn jetzt nun wohnte?
      Als sie dann plötzlich meinte, nichts genommen oder je konsumiert zu haben, blieb sein Blick weiterhin fest auf ihr liegen. "Davon war doch nicht die Rede gewesen?" blieb auch seine Stimme ruhig. Er fasste nur zusammen, dass es sich hierbei um Drogendealer handeln musste, denn anders konnte er es nicht wirklich sonst zuordnen. Hieß aber noch lange nicht, dass er glaubte, dass sie aktiv damit in Verbindung lag. Konnte ja auch sein, dass sie sich wegen einer anderen Person darauf einließ mit ihnen zu dealen und so wie sie auch darauf reagierte, musste seine Theorie stimmen. Für wenn sie das alles aber tat, wusste er noch nicht und vielleicht würde diese Frage auch weiterhin unbeantwortet bleiben. Nur gut für ihn, denn umso weniger er wusste, umso besser. Er hatte schon selbst genug Probleme gehabt was sein eigenes Leben betraf, da brauchte er nicht auch noch die Probleme von jemand anderen. Nachdem er dann auch noch wissen wollte welche Möglichkeiten ihm blieben um den Typen das Geld zurück zu geben um dies selbst zu erledigen, war die kommende Antwort nicht gerade das was er hören wollte. Es gab keine außer ihr das Geld zu geben? "Charmant" kam es sarkastisch aus ihm heraus aber ging schließlich drauf ein, ihr es zu geben. Ihm blieb daher wohl keine anderer Weg. "Also gut, dann erledigen wir das auch gleich morgen wenn wir dann schon bei der Bank sind. Als Nächstes klären wir die Sache mit Hannah's Freund und danach weihe ich dich in deinen neuen Job ein" meinte er noch kurz drauf, nahm den Zettel mit den Informationen, riss diesen vom Block, legte ihn zusammen und begab sich rüber zu seinem Tisch bevor er auch kurz einen Blick auf die Uhr warf. "Wir sollten langsam losfahren, wenn wir noch unpünkltich zu dem Essen kommen wollen" auch wenn es vielleicht sarkastisch von ihm rüberkam, war es in seinen Augen diesmal ernst gemeint gewesen. Er hatte echt keine Lust gehabt ansatzweise nur pünktlich anzukommen. Zum anderen würde es auch niemanden interessieren, wieso daher noch die Mühe machen? Chris schnappte sich seine Jacke und wartete noch auf Luana bis sie soweit war um anschließend sein Büro zu verlassen und den Aufzug mit dem Rufknopf zu holen um runter in die Garage zu fahren. Beim vorbeigehen an Brian's Büro merkte er, dass dieser bereits nicht mehr im Haus war. Ob er schon zu den Eltern fuhr? Wundern würde es den blondhaarigen nicht wirklich. Schließlich war er schon immer jemand gewesen der sich gerne bei jemand anderen einschleimte. Besonders bei seinem Vater wenn es um die Arbeit ging.
      Unten beim Wagen angekommen, stieg er mit ihr ein und machte sich dann auch schon auf den Weg zurück auf die Autobahn um raus aus der Stadt zu fahren. Es würde wieder gut eine Stunde dauern bis sie zu Hause waren. Aber zum Glück war der Verkehr flüssig, weshalb es nicht lange dauern wird.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"
    • Luana Young

      Ob davon nie die Rede war wusste die Frau selbst nicht, woher denn auch, immerhin konnte sie nicht in seinen Kopf hinein sehen, um zu erfahren, ob er das wirklich annahm. Es wäre ihm nicht zu verübeln, wenn er das wirklich würde, denn an seiner Stelle würde Luana vermutlich auch nicht anders denken, aber sie nahm seine Worte einfach hin und beließ das Thema damit auch, sie war nicht bereit noch mehr darüber zu sprechen, sie würde immerhin auch nichts mehr verraten, es ging ihn nicht an, warum sie die Schulden besaß, wer daran schuld war, was passiert war.. Ein Geheimnis, welches die Blondine schon sehr lange mit sich führte und vermutlich noch länger in ihrem Kopf für sich behalten wird.
      Sie antwortete auf die Frage danach, wie man dem Rest das Geld zukommen lassen konnte, da gab es nur eine Möglichkeit, die sie auch aussprach. Der sarkastische Kommentar ihres Gegenübers ließ sie für einen Moment ihre Stirn runzeln, er verstand also doch sarkastische Bemerkungen? War doch anzunehmen, wenn der Mann selbst welche nutzte, oder nicht? Interessant. "Ich kann schlecht eine Liste erstellen mit Adressen und Namen, wenn ich diese doch selbst nicht wirklich kenne", kommentierte es Luana, sie wusste nur, wo man die Leute fand, denen sie Geld schuldete, nicht mehr und nicht weniger. Doch der Plan, der ihr aufgetischt wurde kam gut, er war gut und so nickte die Frau über diese Worte. Am Ende der Woche spätestens wäre sie schuldenfrei, wie gut das doch klang.. Wie gut es sich in ihrem Kopf anhörte. "Gut", stimmte sie auch dem Plan zu, dass sie so langsam los sollten und leerte ihre Tasse, um sie zurück zu stellen. "Wohin damit?", fragte sie und deutete auf das dreckige Geschirr, sie wollte es nicht einfach stehen lassen, es jemand anderes wegräumen lassen, immerhin war es ihr Dreck, den sie hinterlassen hatte.
      Kaum war die Sache mit dem Geschirr geregelt folgte die Blondine Chris wieder hinunter, um auf der Beifahrerseite einzusteigen und sich anzuschnallen. Sie hatte schon so eine Idee, was sie eigentlich gleich anziehen könnte, was sie schon Ewigkeiten nicht mehr getragen hatte. Ob es ein wenig aufregend war? Ja, aber vielleicht auch nur, weil es eine verdammt gute Ablenkung zu ihrer jetzigen Situation war. "Wie haben wir uns eigentlich kennen gelernt?", fragte sie in der Stille des Wagens und blickte aus dem Fenster auf ihrer Seite. "Ich weiß nicht, wie realistisch es ist, dass du mich auf einen Kaffee eingeladen hast.. Ich nehme schon an, dass das gefragt wird".
      "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
    • Christopher Carter

      Chris war schon immer der Meinung gewesen, umso schneller man ein Problem aus dem Weg schaffte umso schneller würde man auch weiterhin seine Ruhe im Leben haben und sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren können. Doch da Luana nun in seinem Leben war, würde die 100%ige Ruhe, welche er eigentlich gerne haben würde, noch sehr sehr sehr lange wegbleiben. Schließlich war es wichtig ihre Probleme zu lösen und dies bedeutete so einiges an Schulden zu bezahlen. Mit seiner Position in der Firma seines Vaters war es aber ein leichtes Spiel dies zu regeln. Somit gab er ihr auch schon seinen Plan für morgen bekannt wo sie alles regeln würden. Zu seiner Erleichterung war die junge Dame auch damit einverstanden wobei er eher eigentlich glaubte, dass sie sich dagegen streuben würde. Andererseits war jeder sicher erleichtert wenn man hörte, dass die Schulden, welche man lange mit sich schleppte, bald Geschichte sein würden. Als Luana dann auch noch wissen wollte wohin sie das Geschirr bringen soll um es nicht einfach auf seinem Tisch stehen zu lassen, was ihn nicht gestört hätte, nahm er mit ihr die Tassen und brachte sie in die kleine Küche, welche in der Etage vorhanden war und stellte es in den Geschirrspüler bevor sie sich anschließend zum Aufzug machten, runter in die Garage fuhren um in den Wagen zu steigen.
      Kurz darauf befanden sie sich auch schon auf der Autobahn Richtung nach Hause um sich für das Essen seiner Eltern fertig zu machen worauf er eigentlich so gut wie möglich verzichten konnte. Doch wusste er aber auch, wenn sie nicht auftauchten, würden sie bei ihm erscheinen und darauf hatte er noch weniger Lust. Somit war seine einzige Möglichkeit gewesen den Abend so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Eine Weile war es ruhig im Auto zwischen den beiden gewesen, selbst der Radio war nicht eingeschaltet gewesen als die blondhaarige neben ihm das Wort ergriff und wissen wollte wie sie sich eigentlich kennengelernt haben. Dass er sie zu einem Kaffee eingeladen hat einfach so, war selbst in seinen Ohren unwahrscheinlich, denn er war dafür wirklich nicht der Typ gewesen und das wusste auch seine Familie. Was sollten sie ihnen daher erzählen, wenn sie fragen würden und das würden sie. Seine Eltern, besonders seine Mutter, waren schon immer sehr neugierig gewesen was sein Leben betraf. Gerade, weil er auch kaum etwas erzählte...eigentlich schon seit Jahren nicht mehr. "Nicht besonders realistisch" gab er offen zu nachdem sich wieder eine Stille zwischen ihnen gebildet hatte. "bei einem Geschäftsessen" kam es dann plötzlich aus ihm heraus während seine Augen weiterhin auf die Straße fixiert waren "das ist das einzig Realistische was man meiner Familie vorlegen kann" meinte er dann noch. "Du warst die Assistentin von Lukas und nach dem Essen sind wir beide dann noch einige Dinge für einen Vertrag durchgegangen. Danach waren wir noch was trinken um uns zu unterhalten und eines führte zum anderen" sprach er weiter. Auch wenn sie Geschichte erfunden war, gab es Lukas wirklich. Er war zwar ein Chef von einer anderen Branche gewesen als was seine Familie vermuten würde aber ihn gab es wirklich und war damals wirklich der Vorgesetzte von Luana. Sein Vater würde auch unter anderem nicht alle abgeschlossenen Verträge von Chris durchgehen um zu schauen ob es wirklich jemand solchen gab um die Geschichte zu glauben. Soweit schätzte er diesen schon ein.
      Nach einer Weile kamen sie auch schon zurück in das kleine Dorf wo sein Haus stand, fuhr den kleinen Straßenweg nach hinten um anschließend vor dem Gebäude zu parken. Laut der Uhrzeit würden sich beide locker verspäten. Genau wie er es wollte. Aus dem Wagen gestiegen begab er sich zur Türe um diese aufzusperren, ging hinein und zog sich seine Jacke aus bevor die Schuhe schon folgten um anschließend nach oben zu gehen und sich umzuziehen. Doch davor wandte er sich nochmals an seine zukünftige Frau und übergab ihr die Autoschlüssel. "Tue mir bitte den Gefallen und fahr du" mit diesen Worten ließ er sie dann unten stehen, begab sich in sein Schlafzimmer, öffnete Kleiderschrank und nahm sich ein blaues Hemd raus, welches passend zu seiner Hose passte.
      Kurz darauf war er schon wieder unten, zog sich seine Schuhe wieder an und wartete bis die blondhaarige ebenfalls fertig war. In seinen Augen konnte sie sich ruhig soviel Zeit lassen wie sie brauchte. Er hatte es definitv nicht eilig gehabt.


      "We are only small chess pieces in a big game.
      Dead but alive at the same time!"