TARANOKE'S VERMÄCHTNIS
Garlingen
Sieben Jahre Später - Winterzeit
Flora
Der Himmel war bedeckt von Grau in Grau, und kein Blau, kein Sonnenstrahl durchbrach die dichte Decke, die sein vielen Wochen das Land mit klirrender Kälte, Eis und Schnee geißelte. Alles wirkte leblos und still, doch täuschte das nur. Das Leben fand an wärmeren Orten statt, wo auch immer sich das Leben zu dieser Zeit verkrochen hatte. Nur wenige wagten sich hervor, oder kümmerten sich nicht um Schnee und Eiseskälte. Manche Kreatur schien diese finstere Jahreszeit zu lieben.
Ein Pferd, ebenso weiß wie Schnee, trug seine Reiterin sicher durch das Gelände, auch wenn die Hufen sich tief im Neuschnee vergruben. Erst letzte Nacht gab es wieder einen Schneefall, der aber zum Glück nicht so heftig war, die der Schneesturm vor einer Woche, der häufig von den Bergen her ins Tal fiel. Vultjags milde Wintertemperaturen trafen sich mit der kalten Luft aus dem Südwesten, jenseits der Insel, in den Bergen, und daraus entstanden häufig starke Stürme.
Der Schnee wurde flacher und das Pferd schritt sicherer auf, bis die Reiterin es anhielt, und abstieg.
Flora sah sich um. In der Ferne die Berge. Sie war etwa eine Stunde geritten, und stand jetzt auf dem verschneiten Acker eines Bauern. Noch vor wenigen Monaten wurde hier die letzte Ernte eingefahren. Jetzt lagen alle Felder wohl behütet unter der Schneedecke, und warteten auf das Tauwetter im Frühling.
Doch die Bauern ruhten nicht, denn jetzt war die Zeit, Haus und Hof, Arbeitswerkteug und Kleidung auszubessern. Alles musste erledigt sein, damit alle Bauern Garlingens die hohe Anzahl der Felder, die sich kilometerweit erstreckten, bestellen konnten. Und sie versorgten das Vieh, damit es den Winter überstand, der erst seine halbe Zeit erfüllt hatte.
Sie schnaufte. Ihr Wintermantel war wohlig warm, der Schal ebenso. Fellstiefel und Handschuhe ließen ebenso wie die Mütze auf ihrem Haupt keine Kälte zu.
Nur ihr Gesicht war frei und ihre Wangen leicht gerötet, während ihr Atem in kleinen Wolken kondensierte und sich verflüchtigte.
Zwei Stunden zuvor hatte sie noch in ihrem Büro gesessen, und ein Haufen Papierkram erledigt. Es war ein erfolgreiches Jahr gewesen, mit guten Einnahmen. Die Kornkammern welche die Bauern selbst nutzen waren noch etwa zu Dreiviertel gefüllt. Das würde sicher bis zur ersten Ernte reichen, Müller mit Korn und Bäcker mit Mehl zu versorgen. Und die anderen Kornkammern, die das Korn optimal lagernten, waren für den Handel, der auch jetzt noch unerbittlich weiter ging. Das meiste Korn jedoch wurde bereits im Sommer verkauft, und brachte alle nötigen Güter für ihr Land im Tausch, oder füllte die Finanzreserven.
Sie war zufrieden, und würde sich jetzt erstmal ein paar Wochen Ruhe gönnen.
Ihr Pferd zog am Zügel, und Flora bemerkte es selbst, das es einen kleinen Busch erspäht hatte, der Früchte trug. Eine Winterkirsche, wie man diesen nannte. Kleine rötliche Früchte die auch jetzt wuchsen. Sie waren nicht giftig, schmeckten aber Bitter für den Menschen, während Tiere damit wohl besser klar kämen. Aber für das Pferd waren es wohl die kleinen Blätter, die leicht violett glänzten. Sicher eine Art Süßigkeit für Pferde. Sie ließ das Pferd los und sofort trabte es darauf zu und fing an zu fressen.
Flora sah sich um und fand einen Stein der sich als Sitzplatz eignete, wischte den Schnee ab und nahm Platz. Sie hatte eine Ledertasche bei sich und öffnete diese nun. Hervor holte sie ein in Tüchern verpacktes Brot, das noch immer leicht warm war. Vor ihrem Ritt hatte sie es sich aus der Küche gemopst, etwas Käse und Wein aus dem Keller dazu, und ein Stück Wurst. In dieser Hinsicht würde sie sich wohl nie ändern. Aber in der Küche sah man eh darüber hinweg - meistens.
Dann holte sie noch den Trinkschlach hervor, in dem sich warmer Tee befand, und gleichzeitig auch den Innenraum der Tasche gewärmt hatte, damit Floras Essen hier nicht gefroren war, oder zumindestens eiskalt genossen werden musste. Nur den Wein hatte sie in der Satteltasche verstaut, um ihn kühl zu halten.
Ein kleines Festmahl in winterlicher Kälte.
Mit einem Messer schnitt sie etwas Brot ab, ein Stück Wurst und Käse und biss herzhaft hinein. Das beste Brot in Taranoke. Kein Korn ergibiger - kein Mehl feiner und annähernd gut im Geschmack wie dieses hier aus Garlingen.
Sie schnupperte am Käse - Camisser Ziegenkäse -, sehr würzig und äußerst Geruchsstark. Wenn es den zum Frühstück gab, stank danach das ganze Esszimmer, und die Bediensteten mussten kräftig lüften. Flora mochte ihn trotzdem gern.
Unweit entfernt auf einem kahlen Baum hoch oben in den Ästen saßen mehrere Krähen, und beäugten das Geschehen mit großem Interesse. Vielleicht gab es ja bald auch etwas für sie zu holen, wenn die Wölfe erstmal fertig waren .......
Garlingen
Sieben Jahre Später - Winterzeit
Flora
Der Himmel war bedeckt von Grau in Grau, und kein Blau, kein Sonnenstrahl durchbrach die dichte Decke, die sein vielen Wochen das Land mit klirrender Kälte, Eis und Schnee geißelte. Alles wirkte leblos und still, doch täuschte das nur. Das Leben fand an wärmeren Orten statt, wo auch immer sich das Leben zu dieser Zeit verkrochen hatte. Nur wenige wagten sich hervor, oder kümmerten sich nicht um Schnee und Eiseskälte. Manche Kreatur schien diese finstere Jahreszeit zu lieben.
Ein Pferd, ebenso weiß wie Schnee, trug seine Reiterin sicher durch das Gelände, auch wenn die Hufen sich tief im Neuschnee vergruben. Erst letzte Nacht gab es wieder einen Schneefall, der aber zum Glück nicht so heftig war, die der Schneesturm vor einer Woche, der häufig von den Bergen her ins Tal fiel. Vultjags milde Wintertemperaturen trafen sich mit der kalten Luft aus dem Südwesten, jenseits der Insel, in den Bergen, und daraus entstanden häufig starke Stürme.
Der Schnee wurde flacher und das Pferd schritt sicherer auf, bis die Reiterin es anhielt, und abstieg.
Flora sah sich um. In der Ferne die Berge. Sie war etwa eine Stunde geritten, und stand jetzt auf dem verschneiten Acker eines Bauern. Noch vor wenigen Monaten wurde hier die letzte Ernte eingefahren. Jetzt lagen alle Felder wohl behütet unter der Schneedecke, und warteten auf das Tauwetter im Frühling.
Doch die Bauern ruhten nicht, denn jetzt war die Zeit, Haus und Hof, Arbeitswerkteug und Kleidung auszubessern. Alles musste erledigt sein, damit alle Bauern Garlingens die hohe Anzahl der Felder, die sich kilometerweit erstreckten, bestellen konnten. Und sie versorgten das Vieh, damit es den Winter überstand, der erst seine halbe Zeit erfüllt hatte.
Sie schnaufte. Ihr Wintermantel war wohlig warm, der Schal ebenso. Fellstiefel und Handschuhe ließen ebenso wie die Mütze auf ihrem Haupt keine Kälte zu.
Nur ihr Gesicht war frei und ihre Wangen leicht gerötet, während ihr Atem in kleinen Wolken kondensierte und sich verflüchtigte.
Zwei Stunden zuvor hatte sie noch in ihrem Büro gesessen, und ein Haufen Papierkram erledigt. Es war ein erfolgreiches Jahr gewesen, mit guten Einnahmen. Die Kornkammern welche die Bauern selbst nutzen waren noch etwa zu Dreiviertel gefüllt. Das würde sicher bis zur ersten Ernte reichen, Müller mit Korn und Bäcker mit Mehl zu versorgen. Und die anderen Kornkammern, die das Korn optimal lagernten, waren für den Handel, der auch jetzt noch unerbittlich weiter ging. Das meiste Korn jedoch wurde bereits im Sommer verkauft, und brachte alle nötigen Güter für ihr Land im Tausch, oder füllte die Finanzreserven.
Sie war zufrieden, und würde sich jetzt erstmal ein paar Wochen Ruhe gönnen.
Ihr Pferd zog am Zügel, und Flora bemerkte es selbst, das es einen kleinen Busch erspäht hatte, der Früchte trug. Eine Winterkirsche, wie man diesen nannte. Kleine rötliche Früchte die auch jetzt wuchsen. Sie waren nicht giftig, schmeckten aber Bitter für den Menschen, während Tiere damit wohl besser klar kämen. Aber für das Pferd waren es wohl die kleinen Blätter, die leicht violett glänzten. Sicher eine Art Süßigkeit für Pferde. Sie ließ das Pferd los und sofort trabte es darauf zu und fing an zu fressen.
Flora sah sich um und fand einen Stein der sich als Sitzplatz eignete, wischte den Schnee ab und nahm Platz. Sie hatte eine Ledertasche bei sich und öffnete diese nun. Hervor holte sie ein in Tüchern verpacktes Brot, das noch immer leicht warm war. Vor ihrem Ritt hatte sie es sich aus der Küche gemopst, etwas Käse und Wein aus dem Keller dazu, und ein Stück Wurst. In dieser Hinsicht würde sie sich wohl nie ändern. Aber in der Küche sah man eh darüber hinweg - meistens.
Dann holte sie noch den Trinkschlach hervor, in dem sich warmer Tee befand, und gleichzeitig auch den Innenraum der Tasche gewärmt hatte, damit Floras Essen hier nicht gefroren war, oder zumindestens eiskalt genossen werden musste. Nur den Wein hatte sie in der Satteltasche verstaut, um ihn kühl zu halten.
Ein kleines Festmahl in winterlicher Kälte.
Mit einem Messer schnitt sie etwas Brot ab, ein Stück Wurst und Käse und biss herzhaft hinein. Das beste Brot in Taranoke. Kein Korn ergibiger - kein Mehl feiner und annähernd gut im Geschmack wie dieses hier aus Garlingen.
Sie schnupperte am Käse - Camisser Ziegenkäse -, sehr würzig und äußerst Geruchsstark. Wenn es den zum Frühstück gab, stank danach das ganze Esszimmer, und die Bediensteten mussten kräftig lüften. Flora mochte ihn trotzdem gern.
Unweit entfernt auf einem kahlen Baum hoch oben in den Ästen saßen mehrere Krähen, und beäugten das Geschehen mit großem Interesse. Vielleicht gab es ja bald auch etwas für sie zu holen, wenn die Wölfe erstmal fertig waren .......
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