Der Frühling wich dem Sommer und die anfänglichen Felder, die vom Winter erst noch auftauchten, brachten lebendige und prächtige Weizenstöcke hervor, die das Tal übersäten und einen goldenen Schimmer über Goldfield brachten. Die Zeiten der Katastrophen im Winter waren nun endgültig vorüber und die Bauern widmeten sich alle dem, was sie am besten konnten und wollten. Es wurden auch neue Soldaten eingestellt, neue Geräte gekauft, sich von den alten verabschiedet und neue Pläne geschmiedet. Das ganze Land blühte in Arbeit auf.
Unter diesem neuen, fröhlichem Leben auf den Feldern mischte sich eines Tages die traurige und nasse Gestalt einiger Männer, die sich als das Überbleibsel der rachelustigen Vaisyler entpuppte, die auf ihrem Weg mit Barbaren gekämpft hatten, Grenzposten von Vultjag in die Hände gelaufen waren, sich mit einem Bären und einem besonders aggresivem Bergadler angelegt hatten und die dennoch keine Elfe oder sonst etwas ähnliches gefunden hatten. Herrolt hatte zwar wieder ein dutzend neuer Geschichten, die er alle drei Mal erzählte mit vor Stolz strahlendem Gesicht, als habe er einen Kreuzzug angeführt, aber letztendlich konnte auch er den Frust der Niederlage nicht verstecken. Er verweilte mit seinen Männern für drei Tage im Haus der Goldfields, dann zogen sie nach nordwesten ab, in Richtung einer trostlosen Heimat, die es noch immer von Brerandt freizukaufen galt. Codren erwähnte nebenbei, dass sie ihm mal einen Besuch abstatten würde um ein wenig nach dem Rechten zu sehen, aber der Besuch folgte nicht. Es gab zu viel am Hof zu tun und zu wenig Zeit, um nebenher noch den Babysitter zu spielen.
So war Codren aber auch nicht weit weg, als der Lichtpriester zurückkam, der ihnen schon damals einen Besuch abgestattet hatte. Als Codren eine knappe Stunde nach seiner Ankunft nachhause zurückkehrte, fand sie leere Tassen, einen Haufen Bücher und diesen alten Kauz, den sie am liebsten gleich wieder hinausgeschickt hätte. Aber Flora war auch dabei und so zog sie sich nur die Reitgarnitur aus und gesellte sich zu Ihnen ins Wohnzimmer.
"Ihr seid ja zurück. Ich habe schon gedacht, Ihr hättet Flora vergessen."
Natürlich hatte er Flora nicht vergessen.
"Worum geht's?"
Sie erhielt eine kurze Aufklärung über das Anliegen, mit dem der Lichtpriester gekommen war, und ließ ihm danach gar keine Zeit etwas hinzuzufügen, ehe sie sagte:
"Nein. Auf gar keinen Fall. Ihr wollt Flora mit zu einem Tempel nehmen, damit Ihr dort irgendeinen Exorzismus mit ihr durchführen könnt? Nur über meine Leiche und die werdet Ihr auch nicht so schnell bekommen. Was meint Ihr überhaupt damit, dass Arana erwachen wird? Habt Ihr das etwa in euren Büchern gelesen?"
Codren wollte eigentlich gar nicht so unhöflich werden, aber allein die Vorstellung davon, dass Flora mit diesem alten Kauz in irgendeinen verlassenen Tempel gehen und dort sonst was mit sich anstellen ließ, schien ihr als so absolut abwegig, dass sie nicht einmal davor gezögert hätte ihr Schwert zur Hand zu nehmen, sollte dieser Lichtpriester eine falsche Bewegung machen. Das war ja noch schlimmer als die ganzen anderen Anwärter, die auf Händen und Knien darum gebettelt hatten, Flora einmal die Hände zu küssen oder sie wenigstens einmal ansehen zu dürfen. Sogar noch viel schlimmer war das als die ganzen Männer, die eine halbe Stunde lang davon geredet hatten, was für eine Bereicherung es für Goldfield und die Welt wäre, wenn die Reinkarnation von Arana ihre Ehefrau werden würde. Vor fünf Jahren hatte sich der Wahnsinn glücklicherweise langsam beruhigt, aber eben deshalb war Codren nicht in der Stimmung dazu, ihn gerade jetzt wieder aufleben zu sehen.
Unter diesem neuen, fröhlichem Leben auf den Feldern mischte sich eines Tages die traurige und nasse Gestalt einiger Männer, die sich als das Überbleibsel der rachelustigen Vaisyler entpuppte, die auf ihrem Weg mit Barbaren gekämpft hatten, Grenzposten von Vultjag in die Hände gelaufen waren, sich mit einem Bären und einem besonders aggresivem Bergadler angelegt hatten und die dennoch keine Elfe oder sonst etwas ähnliches gefunden hatten. Herrolt hatte zwar wieder ein dutzend neuer Geschichten, die er alle drei Mal erzählte mit vor Stolz strahlendem Gesicht, als habe er einen Kreuzzug angeführt, aber letztendlich konnte auch er den Frust der Niederlage nicht verstecken. Er verweilte mit seinen Männern für drei Tage im Haus der Goldfields, dann zogen sie nach nordwesten ab, in Richtung einer trostlosen Heimat, die es noch immer von Brerandt freizukaufen galt. Codren erwähnte nebenbei, dass sie ihm mal einen Besuch abstatten würde um ein wenig nach dem Rechten zu sehen, aber der Besuch folgte nicht. Es gab zu viel am Hof zu tun und zu wenig Zeit, um nebenher noch den Babysitter zu spielen.
So war Codren aber auch nicht weit weg, als der Lichtpriester zurückkam, der ihnen schon damals einen Besuch abgestattet hatte. Als Codren eine knappe Stunde nach seiner Ankunft nachhause zurückkehrte, fand sie leere Tassen, einen Haufen Bücher und diesen alten Kauz, den sie am liebsten gleich wieder hinausgeschickt hätte. Aber Flora war auch dabei und so zog sie sich nur die Reitgarnitur aus und gesellte sich zu Ihnen ins Wohnzimmer.
"Ihr seid ja zurück. Ich habe schon gedacht, Ihr hättet Flora vergessen."
Natürlich hatte er Flora nicht vergessen.
"Worum geht's?"
Sie erhielt eine kurze Aufklärung über das Anliegen, mit dem der Lichtpriester gekommen war, und ließ ihm danach gar keine Zeit etwas hinzuzufügen, ehe sie sagte:
"Nein. Auf gar keinen Fall. Ihr wollt Flora mit zu einem Tempel nehmen, damit Ihr dort irgendeinen Exorzismus mit ihr durchführen könnt? Nur über meine Leiche und die werdet Ihr auch nicht so schnell bekommen. Was meint Ihr überhaupt damit, dass Arana erwachen wird? Habt Ihr das etwa in euren Büchern gelesen?"
Codren wollte eigentlich gar nicht so unhöflich werden, aber allein die Vorstellung davon, dass Flora mit diesem alten Kauz in irgendeinen verlassenen Tempel gehen und dort sonst was mit sich anstellen ließ, schien ihr als so absolut abwegig, dass sie nicht einmal davor gezögert hätte ihr Schwert zur Hand zu nehmen, sollte dieser Lichtpriester eine falsche Bewegung machen. Das war ja noch schlimmer als die ganzen anderen Anwärter, die auf Händen und Knien darum gebettelt hatten, Flora einmal die Hände zu küssen oder sie wenigstens einmal ansehen zu dürfen. Sogar noch viel schlimmer war das als die ganzen Männer, die eine halbe Stunde lang davon geredet hatten, was für eine Bereicherung es für Goldfield und die Welt wäre, wenn die Reinkarnation von Arana ihre Ehefrau werden würde. Vor fünf Jahren hatte sich der Wahnsinn glücklicherweise langsam beruhigt, aber eben deshalb war Codren nicht in der Stimmung dazu, ihn gerade jetzt wieder aufleben zu sehen.