Codren's Zustand hielt sich stabil, was so viel bedeutete, dass sie die Tage mit drei langen Fellen wie ein Geist durch das Haus schlurfte und am Abend häufig vor dem Kamin einschlief. Ihr Gesicht war blass, die Augenringe dunkel und die Wangen eingefallen, sie ähnelte eher einer Leiche, was die wehleidigen Geräusche ihres Halses unterstrichen, als einem lebenden Menschen. Allein das wäre schon Grund genug gewesen, die ankommenden Bauern vor der Tür stehen zu lassen, wie sie es die letzten Tage stets gemacht hatte, aber gegen einen solchen Ansturm konnten selbst die Wachen schlecht ihre Waffen erheben. Zum Schluss würde es noch einen Aufstand geben.
So kam es dazu dass Codren wieder auf dem dicken Sessel im Arbeitszimmer saß, der einst Robert Goldfield gehört hatte, und sich das Wehklagen der Bauern anhörte, die am meisten darauf spezialisiert waren Vorwürfe zu machen und Lösungen zu fordern. Als die Bäuerin Gretel zum Dritten Mal dabei ansetzte, dass ihr ältester Sohn so erschöpft und krank war und - oh weh, was würde sie nur ohne einen männlichen Nachfolger tun, riss bei Codren der Geduldsfaden und sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
"Ruhe, alle beide! Das ist ja nicht zum aushalten!"
In ihrem Kopf klingelte es von dem Knall nach und sie versank in ihren Decken, als könnte der Stoff sie vor den Bauern schützen. Wieso musste sowas gerade jetzt passieren wenn Flora nicht da war und ein Machtwort sprechen konnte? Sie würde ja wahrscheinlich sogar selbst ausziehen wollen, um die Räuber zu finden, ganz anders als Codren, die sich draußen wahrscheinlich wirklich noch den Tod holen würde.
"Ich sage es euch immer wieder - immer wieder - dass außerhalb der Kamine und Kochstellen kein Feuer entzündet werden darf. Immer wieder! Aber trotzdem kommt ihr hereingeplatzt und verlangt eure Entschädigungen, als hätte ich höchstpersönlich das Feuer zu verantworten! Das einzige was ich zu verantworten habe sind leichtsinnige Bauern, die sich nicht an Vorschriften halten können!"
Sie schlug noch einmal auf den Tisch, sodass sämtliche Blätter raschelten und verfiel in einen Hustanfall, der ihr den Atem raubte. Die Bauern sahen nicht glücklich aus, sie protestierten weiter und keiften durcheinander, sodass Codren unter ihrem Husten nichtmal einen von ihnen verstehen konnte. Sie dachte daran sie alle auf der Stelle zu entlassen und von nun an selbst die Felder zu führen, denn es würde ihr Leben sicherlich um einiges entspannter machen. Was würde sie nicht darum geben diesen Plan umsetzen zu können.
"Ruhe! Ruhe, hab ich gesagt!"
Sie wartete darauf, dass es einigermaßen leiser wurde, bis sie erneut sprechen konnte.
"Im Frühjahr werde ich die Steuern erhöhen."
Ein sofortiger Protest machte es ihr unmöglich, ein weiteres Wort herauszubringen. Die Bauern fingen an durcheinander zu schreien, als würde ihr Leben davon abhängen, und drängten sich sogar zu ihrem Tisch vor. Das war der Moment, in dem die Wachen das Zimmer stürmten und die Menge in Kontrolle zu bringen versuchten, was einige Minuten lang dauerte, bis der Pöbel wieder einigermaßen geordnet war. Einige von ihnen hatten sich Schläge der Soldaten eingeholt, aber das hinderte sie nicht daran, noch immer mit vollem Elan Codren ihren Protest zu zu brüllen. Codren wartete ein weiteres Mal darauf, dass der Lärm abschwellen würde, während in ihrem Kopf bereits Hammerschläge zum Einsatz kamen. Sie versank noch weiter in ihren Decken.
"Im Frühjahr werde ich die Steuern erhöhen, weil ich es nicht einsehe, dass der Hof allein für eure Dummheit herhalten muss."
Sie deutete mit der Spitze ihres Brieföffners auf Bäuerin Gretel.
"Du wirst deine Scheune mit Holz aus Brerandt wieder aufbauen. Ich werde im Frühjahr vorbeikommen und nachsehen. Dafür bekommt ihr sechs neue Schweine, drei Weibchen und drei Männchen."
So fuhr sie mit jedem einzelnen von ihnen fort, unterbrochen von wilden Protesten und teils sogar Beschimpfungen, bei denen sie sich vornahm, dass sie sich den Schimpfenden merken würde. Als es mal wieder zu laut wurde, um auch nur ein Wort zu verstehen, winkte sie eine der Wachen zu sich heran.
"Suche dir zwei Männer, wenn nötig auch drei, und geht zu den Elfen in den Wäldern. Ein Abgesandter soll mich besuchen kommen, es geht um die Räuber, die mit der Beute in ihrem Unterholz verschwinden."
Der Mann nickte gehorsam, wohl erleichtert darüber dem Pöbel zu entgehen, und ging nach draußen.
So kam es dazu dass Codren wieder auf dem dicken Sessel im Arbeitszimmer saß, der einst Robert Goldfield gehört hatte, und sich das Wehklagen der Bauern anhörte, die am meisten darauf spezialisiert waren Vorwürfe zu machen und Lösungen zu fordern. Als die Bäuerin Gretel zum Dritten Mal dabei ansetzte, dass ihr ältester Sohn so erschöpft und krank war und - oh weh, was würde sie nur ohne einen männlichen Nachfolger tun, riss bei Codren der Geduldsfaden und sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
"Ruhe, alle beide! Das ist ja nicht zum aushalten!"
In ihrem Kopf klingelte es von dem Knall nach und sie versank in ihren Decken, als könnte der Stoff sie vor den Bauern schützen. Wieso musste sowas gerade jetzt passieren wenn Flora nicht da war und ein Machtwort sprechen konnte? Sie würde ja wahrscheinlich sogar selbst ausziehen wollen, um die Räuber zu finden, ganz anders als Codren, die sich draußen wahrscheinlich wirklich noch den Tod holen würde.
"Ich sage es euch immer wieder - immer wieder - dass außerhalb der Kamine und Kochstellen kein Feuer entzündet werden darf. Immer wieder! Aber trotzdem kommt ihr hereingeplatzt und verlangt eure Entschädigungen, als hätte ich höchstpersönlich das Feuer zu verantworten! Das einzige was ich zu verantworten habe sind leichtsinnige Bauern, die sich nicht an Vorschriften halten können!"
Sie schlug noch einmal auf den Tisch, sodass sämtliche Blätter raschelten und verfiel in einen Hustanfall, der ihr den Atem raubte. Die Bauern sahen nicht glücklich aus, sie protestierten weiter und keiften durcheinander, sodass Codren unter ihrem Husten nichtmal einen von ihnen verstehen konnte. Sie dachte daran sie alle auf der Stelle zu entlassen und von nun an selbst die Felder zu führen, denn es würde ihr Leben sicherlich um einiges entspannter machen. Was würde sie nicht darum geben diesen Plan umsetzen zu können.
"Ruhe! Ruhe, hab ich gesagt!"
Sie wartete darauf, dass es einigermaßen leiser wurde, bis sie erneut sprechen konnte.
"Im Frühjahr werde ich die Steuern erhöhen."
Ein sofortiger Protest machte es ihr unmöglich, ein weiteres Wort herauszubringen. Die Bauern fingen an durcheinander zu schreien, als würde ihr Leben davon abhängen, und drängten sich sogar zu ihrem Tisch vor. Das war der Moment, in dem die Wachen das Zimmer stürmten und die Menge in Kontrolle zu bringen versuchten, was einige Minuten lang dauerte, bis der Pöbel wieder einigermaßen geordnet war. Einige von ihnen hatten sich Schläge der Soldaten eingeholt, aber das hinderte sie nicht daran, noch immer mit vollem Elan Codren ihren Protest zu zu brüllen. Codren wartete ein weiteres Mal darauf, dass der Lärm abschwellen würde, während in ihrem Kopf bereits Hammerschläge zum Einsatz kamen. Sie versank noch weiter in ihren Decken.
"Im Frühjahr werde ich die Steuern erhöhen, weil ich es nicht einsehe, dass der Hof allein für eure Dummheit herhalten muss."
Sie deutete mit der Spitze ihres Brieföffners auf Bäuerin Gretel.
"Du wirst deine Scheune mit Holz aus Brerandt wieder aufbauen. Ich werde im Frühjahr vorbeikommen und nachsehen. Dafür bekommt ihr sechs neue Schweine, drei Weibchen und drei Männchen."
So fuhr sie mit jedem einzelnen von ihnen fort, unterbrochen von wilden Protesten und teils sogar Beschimpfungen, bei denen sie sich vornahm, dass sie sich den Schimpfenden merken würde. Als es mal wieder zu laut wurde, um auch nur ein Wort zu verstehen, winkte sie eine der Wachen zu sich heran.
"Suche dir zwei Männer, wenn nötig auch drei, und geht zu den Elfen in den Wäldern. Ein Abgesandter soll mich besuchen kommen, es geht um die Räuber, die mit der Beute in ihrem Unterholz verschwinden."
Der Mann nickte gehorsam, wohl erleichtert darüber dem Pöbel zu entgehen, und ging nach draußen.