[2er RPG] Taranoke's Vermächtnis

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    • Elfischer Bergungstrupp
      Burgruinen

      Kapitänin Drianne manövrierte die Seaflower ohne weitere Zwischenfälle über das Wasser des Flusses bis zum Ozean hinaus und von dort wieder zur Küste zurück. Die Strömung und Winde waren auf ihrer Seite, sodass sie nur einen einzigen Tag benötigten, bis sie das Festland bereits wieder erreicht hatten und dort an Land gingen.
      Die Burg hatte von der Ferne bereits einen hoheitlichen Eindruck, wie das Monument eines längst untergegangenen Reiches, von dem - bis auf die Überreste des Herrschersitzes - nichts mehr übrig geblieben war. Man brauchte nicht einmal viel Fantasie um sich vorstellen zu können, dass es dort antike Relikte geben könnte.
      Vanya begleiteten eine Mischung aus Matrosen und Elfen, die zusammen eine starke Kampfkraft bildeten und natürlich auch schneller beim Suchen sein würden. Es herrschte eine lockere Stimmung, wobei sich besonders die Matrosen nicht davon beirren ließen, dass sie anscheinend nicht die ersten in dieser Burg waren.
      Sie näherten sich der Burg durch die Stadt hindurch, in der es klare Anzeichen dafür gab, dass mal Piraten dagewesen waren - zumindest nach einem der Matrosen, der sich lauthals darüber beschwerte, dass man keinen Rum für Nachfolger dagelassen hätte, obwohl das eigentlich so Etikette wäre. Seine Genossen stimmten ihm zu und traten das Fass um, wodurch die Ratte darin empört quiekte und in den Schatten eines baufälligen Gebäudes huschte.

      Die Burg sah aus der Nähe nochmal ein Stückchen eindrucksvoller aus, besonders, nachdem es so einen verwucherten Eindruck machte. Nach einem kurzen Test, ob nicht vielleicht jemand da war, der ihnen öffnen könnte, orderte Vanya an die Mauer zu erklimmen, worauf die Elfen sich sogleich in Bewegung setzten. Das Gemäuer war keine große Herausforderung für sie, nachdem klettern zu ihren natürlichen Begabungen zählten. Sie warfen die Enterhaken in hohen Bögen darüber, zogen testweise an den Seilen und hangelten sich dann flink nach oben, vorbei an brökelnden Steinen, die sich über diese Belastung zwar beschwerten, aber nicht nachgaben. Sie erreichten festen Boden unter den Füßen und einen Ausblick auf den Innenhof der Burg.
      Noch mehr Fässer, Kisten und sogar ein Wagen ließen darauf schließen, dass, wer auch immer dagewesen war, auch die Burg besucht haben musste. Die kleine Truppe sah sich für einen Moment aufmerksam um, dann stiegen sie auf der anderen Seite den Turm wieder hinab, um das Gatter zu heben. Sie fanden die Kurbel und mussten sie zu dritt betätigen, um das von Rost geplagte Eisentor quälend langsam zu heben. Sie hielten es in der Mitte an, um die Gruppe hindurchzulassen und ließen es dann wieder hinab.
      "Mehr Anzeichen auf Besuch, Vanya", meldete einer der Elfen und zeigte hinter sich auf die Überreste der Lagerstelle. "Wir sollten vorsichtig sein, ob noch jemand von ihnen hier ist."
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      Burgruinen


      Wehrturm und Felswand waren schnell erklommen und kurz darauf öffnete sich auch schon quietschend das Tor. Oft wurde es wohl nicht benutzt, und selbst wenn, es mangelte stark an Pflege. Die Ketten waren lange nicht mehr geölt worden, geschweige von Rost oder anderen Dingen befreit worden. Die salzige und feuchte Seeluft leistete dabei auch noch ihren Beistand. Irgendwann würden sie nachgeben und einfach reissen. Zunächst versammelten sich alle oben im Burginnenhof. Es standen schon ein paar Dinge herum, eher schlampig abgestellt, statt auf Ordnung bedacht.
      "Wir werden hier unser Basislager errichten. Hier gibt es auch Bäume und Büsche, die ein wenig Zuhause wirken lassen. Wer möchte darf auch ein Burgzimmer beziehen. Elrod, Nieserie, ihr errichtet erstmal eine Feuerstelle. Der Rest beginnt damit seine Schlafstelle einzurichten."
      Elrod, eine Schütze, und Nieserie, eine begnadete Speerkämpferin, würden also auch für das leibliche Wohl sorgen, und Wasser aufkochen, um später Tee und eine Suppe zuzubereiten. Die anderen würden also zuerst mit dem Erkunden der Burg beginnen. Es lag viel Arbeit vor ihnen. Jeden Raum würde man akribisch absuchen, abtasten und nach verstecken Türen und Hohlräumen suchen.
      Vanya und die andere benötigten nur ein paar Minuten, um sich einen gemütlichen Platz zu suchen. Zwei Elfen zogen Karren und einen Wagen zur Schlafstelle, um einen zusätzlichen Schutz zu errichten. Außerdem spannten sie Netze und Tücher auf, um etwas Regenschutz zu haben. Geschwind halfen alle, Blätter und Äste mit dem Netz zu verweben, so das es stabil halten würde.
      Danach versammelten sie sich ein Stück weiter auf dem Rasen des Hofes um zu beraten.
      Vanya schaute kurz allen neun Elfen ins Gesicht, prüfte ihre Entschlossenheit.
      "Gut, wir werden ein paar Stunden die Burg erkunden, bis wir später Essen und pausieren werden. Elrod und Nieserie werden uns schon was schmackhaftes zubereiten." Die beiden Elfen nickten. Vanya sah zu Alwel, einer weiteren Elfendame, die mit Kurzschwertern gut umgehen konnte. "Alwel, Leuchtmittel. Du begleitest mich. Wir gehen schon mal nach Innen. Der Rest fängt an, die Mauern und die ersten Aufbauten und den Turm dort zu untersuchen. Schreibt alles auf, was verdächtig erscheint. Jede noch so kleine Mauerritze könnte ein Hinweis sein."
      Die Elfen nickten zustimmend und dann machte sich jeder an seine Arbeit. Alwel folgte Vanya, die zu einer größeren Tür marschierte, die in den Hauptteil der Burg zu führen schien. Sie war nicht verschlossen und ging krarrend auf. Der Türgriff quietschte etwas. Drinnen war es düster, auch wenn Tageslicht durch Fenster und Mauerspalten eindrang. Alwel entzündete eine Öllampe.
      "Der Boden wurde grob gefegt. Dort steht der Besen und ein Eimer mit Unrat. Stammt wohl aus dem Garten. Wir gehen vorsichtig weiter. Vielleicht ist noch jemand hier."
      "Ist es klug, alleine zu gehen? Was, wenn es Piraten sind?", fragte die Elfe. "Es ist besser, erstmal die Gruppe draußen zu lassen, wo es übersichtlich ist, und man schnell Hilfe erwarten kann. Und wenn wir nicht gleich mit einer ganzen Truppe aufmarschieren, wird man uns wohl eher als freundliche Gäste betrachten. Keine Sorge. Wir gehen vorsichtig durch die Gänge. Ich hoffe, die Bibliothek zu finden. Oder eine Werkstatt. Sicher gibt es irgendwo einen Plan von der Burg. Vielleicht im Büro des Burgherren."
      Die beiden Elfendamen schlichen vorsichtig weiter ins Innere der Burg.


      Ein paar Seemeilen entfernt an Bord eines Piratenschiffes - Golden Blue
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      Luella 'Blaufeder' Bristol, Kapitänin der Golden Blue

      Schiff am Horizont wurde gemeldet. Luella, die gerade gemütlich mit ein paar ihrer Jungs Karten spielte und reichlich abkassiert hatte, war über die Störung ganz und gar nicht begeistert. Mit einer Flasche Rum in der Hand, trat sie aus einer Tür hinaus aufs Hauptdeck. "WAS IST HIER LOS?", rief sie laut, und schaffte sich sogleich Gehör und Aufmerksamkeit. Wie immer kaute sie dabei auf einem Ast herum, wenn sie keinen Zahnstocher mehr hatte. Aber sie bevorzugte es ohnehin kleine Äste durchzukauen. Sie nahm einen großen Schluck Rum, während sie halb trunken über das Deck schlenderte, und dabei nicht mal edel wirkte, eher schlampig.
      "E-ein Schiff, Kaptain. Es scheint Kurs auf die Küste genommen zu haben. Vielleicht wollen sie zur Ruine."
      "Waaaaaas? Lasst mich sehen. Fernrohr ... na gib schon her."
      Sie stieg auf eine Kiste, die an der Reling stanfd, ein Fuß auf die Relinng und hielt sich mit einer Hand an einem Seil fest, die andere hielt das Fernrohr. Ihre Flasche hatte sie fallen lassen, und ein Pirat der daneben stand, hatte sie schnell noch aufgefangen, bevor sie an Deck zerschellen würde.
      Luella starrte das Schiff ein paar Sekunden an. "Hmmm, ..... häämmm....ja...ne, oder ... Tain? Niemals. Die Alte ist doch raus aus dem Geschäft. Oder doch nicht? Nein, kann nicht sein. Ihr altes Schiff .... müsste nen morsches Wrack sein. Aber ich erkenne es wieder."
      Sie schob das Fernrohr zusammen. "HAAA! Die alte Seegurke ist sicher wieder auf Beutefang aus, jetzt wo sich rumspricht, das sie ihren Post an ihre Schwester abgetreten hat. Hat sicher dafür ihre alten Planken aufpoliert. Na schön. Kurs beibehalten. Bringt uns außer Sicht und dann zur Küste. Wir warten bis es Nacht wird und fahren dann in ihre Nähe und beobachten. Landgang vorbereiten. Drei zuverlässige mit guten Augen. Ich will wisssen, was sie da treibt."
      "Aye, Kaptain."
      Auch wenn Bristol nicht so aussah, hatte sie schon ein paar Seejahre auf dem Buckel mit 35. Und Tain kannte sie auch noch. Ja, sie waren wohl mal sowas sie Rivalen auf See, die gern zusammen andere Piraten, die ihren Wettkampf um die vollste Truhe störten, auf den Grund des Meeres versenkten. Irgendwann dann stritten sie um eine vielversprechende Beute und beschossen sich selbst. Der Kampf endete unentschieden, eil ein Sturm auf kam. Luella musste den Kampf einstellen und die Fahrt fortsetzen, da zu viele Felsen und Riffe in der Nähe waren und bei dem Wellengang durchaus mal der Rumpf aufgeschlitzt werden konnte. Tain hatte die Situation ausgenutzt, und mit ihrem Schiff ein waghalsiges Beutemanöver ausgeführt. Fast wäre sie dabei selbst gesunken, aber schließlich hatte sie Luella die Beute vor der Nase weggeschnappt. Die Feindschaft wuchs und mit Drohbriefen ubd Beleidigenden Zeilen setzten sie ihren Kampf fort, auch wenn ihre Schiffe an unterschiedlichen Küsten ankerten.
      Vor 11 Jahren hatten beide dann nochmals ein Seegefecht, mit einer ganzen Flotte. Luella war dabei Teil von der Flotte eines Kaptains der den Namen Seeteufel trug. Tains Handelsschiffe waren voller Kostbarkeiten, und fielen Zahlreich in die Hände der Piraten, bis sie persönlich mit ihrer Flotte das Geschehen klärt. Der Seeteufel wurde förmlich bis auf die letzte Planke zusammengeschossen, und erneut kehrte Tain als Siegerin in ihren Hafen zurück, mit Beute der Piratenschiffe, bevor sie sie auch auf den Meeresboden beförderete.
      Zwei Wochen ruderte Luella mit einem aus Treibgut zusammengebastelten Floß bis zum Festland. Nur sieben Piraten hatten überlebt, und ein Hass auf Tain, sie einestages auszunehmen und dann ebenfalls zu versenken.
      Vielleicht bot sich hier ja eine Chance. Das es sich dabei um eine Expedition von Goldfield handelte, wusste sie ja noch nicht.
      Lachend stakste sie wieder unter Deck und fluchte, weil sie ihre Flasche verloren hatte. Sie forderte sofort eine neue an und eine weitere Runde Rattenpoker.
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      Burgruinen

      Die Gruppe spaltete sich unter Vanyas Anweisung auf, um sowohl die äußeren Bauten zu untersuchen und nach Hinweisen zu suchen, als auch die Burg selbst bereits zu betreten. Das Mauerwerk sah aber überall gleich aus: Ungepflegt, überwuchert, brökelig, wahrscheinlich kaum mehr in der Lage, auch nur einem einzigen Kanonenschuss stand zu halten. In diesem Zustand hätte man wohl alles zusammenreißen und neue Wände hochziehen müssen, um die Burg wieder halbwegs sicher zu gestalten, aber nachdem sie auf neutralem Boden stand, fühlte sich niemand dazu verpflichtet, eine Unsumme für so eine Aktion zu bezahlen. Also war sie über die Jahrzehnte noch weiter verblichen und stellte mittlerweile kaum mehr als einen Schatten ihres einstigen Selbst dar.
      Innen sah es nicht besser aus. Modrige, zerpflückte Wandteppiche an den Seiten des Ganges, Rankengewächs, das aus den Löchern der Mauer hervorspross, Überreste alter Zivilisationen wie Rüstungsteile, schimmelnde Kisten und Werkzeug. Die Wände nahe des Eingangs wiesen sogar Spuren eines Kampfes auf, der Stein war dort abgewetzt und von Furchen übersät, wo mal der Stahl von Klingen entlang gesägt hatte. Leichen gab es keine, aber wenn man die Furchen erstmal sah, konnte man sich gut vorstellen, dass die Burg zwar für Menschen nicht mehr dienlich war, aber für Geister durchaus eine bequeme Heimatstätte bieten könnte.

      Die Burg war ähnlich aufgebaut wie auch alle anderen alten Burgen auf Taranoke. Eine großzügige Eingangshalle, eine große Treppe für die edleren Einwohner der Burg und eine kleine, versteckte Treppe für die Angestellten, Räume an den Seiten, die entweder nach Osten oder Westen ausgerichtet waren und natürlich ein majestätischer Audienzsaal. Auch die Bibliothek war Teil dieses verbreiteten Grundrisses, ein Saal im Norden, dessen Regale sich bis zu 3 Metern in die Höhe erstreckten. Nur war sie auf den ersten Blick schon geplündert worden, denn die Regalreihen standen größtenteils leer, der Boden war mit Blättern bedeckt und von den wenigen Büchern, die übrig waren, waren nur die wenigsten auch tatsächlich lesbar. Alles in allem wohl eine Sackgasse. Aber womöglich hatte der Burgherr ja noch eine zweite Bibliothek, eine private Sammlung, die er vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt hielt. Denkbar wäre ein solcher Ort wahrscheinlich nur bei den Verliesen im Untergrund.


      Auf der Seaflower hatte Kapitänin Drianne derweil ihre verbliebenen Matrosen zu einer Putzkolonne umfunktioniert. Jeder bekam eine Bürste in die Hand, es wurden Eimer mit sauberem Frischwasser verteilt und dann wurde das Oberdeck geschrubbt, das Hauptdeck, der Rumpf, die Kajüten, die Küche, das Lager, die Kanonen. Drianne hasste Untätigkeit, sie hasste es in etwa so sehr wie gegen den Wind zu segeln und damit war es keine Option, ihre Matrosen ihren Gedanken zu überlassen. Zum Schluss würden sie noch trinken und Karten spielen und jeder wusste, was mit gelangweilten, betrunkenen Matrosen passierte: Sie meuterten, früher oder später. Also gab Drianne ihnen etwas zu tun, gab sich selbst etwas zu tun, indem sie die Seile prüfte und den Hauptmast hinaufkletterte, die Segel prüfte und nach zurrte und der jungen Frau im Krähennest einen Besuch abstattete. Sie berichtete nichts ungewöhnliches in den Gewässern, das waren gute Neuigkeiten. Also kletterte sie wieder hinab und suchte sich eine neue Beschäftigung, stets auf den Beinen, eine ruhelose Kapitänin, deren Matrosen ihr nachsagten, dass sie wahrscheinlich noch im Tod einen Weg finden würde, ihnen eine Aufgabe zu erteilen. Und Drianne erhielt diesen Ruf aufrecht, indem sie stets besonders laut nörgelte, wenn jemand Anzeichen von sich gab, dass er nichts zu tun hätte.
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      Burgruinen

      Zwei Tage waren bereits vergangen, und die Suche nach Artefakten hatten sich bisher als ergebnislos erwiesen. Eine Bibliothek gab es zwar, aber die war in einem schlechten Zustand gewesen. Leere Regale, die meisten Bücher, die es noch gab, verwittert, unlesbar und zerstört, und die wenigen, die man noch lesen konnte, ließen keine Spuren von Artefakten preis geben. Dennoch waren zwei der Bücher über alte Geschichten zu Arana und den Mönchen geschrieben. Jedoch hatten diese Geschichten nichts mit Artefakten zu tun, sondern waren einfach nur ein paar Zeilen und Umschreibungen zum Pfad der Tugend. Und was die Mönche so alles geleistet haben in Sachen Gemüseanbau. Das halbe Buch, in der es um die Mönche ging, beschrieb die Gestalltung und Pflege eines Gemüsebeetes. Äußerst informativ, wenn man vor hatte, dieses nachzumachen. Nichts, was den Elfe nicht auch schon irgendwie bekannt wäre. Vermutlich hatten die Mönche damals eher von den Elfen gelernt, als es selbst zu entwickeln. Sie nutzten nur einen Ort in den Bergen und passten das ganze etwas an. Mehr nicht.
      Auch an der Außenmauer des Gartens, den Türmen und im Garten selbst gab es nichts was von Interesse wäre. Ebenso in der kleinen Wohnsiedlung direkt an der Burg. Der Informationsaustausch der Gruppen brachte keine neuen Erkenntnisse. Jede Hütte wollte man akribisch absuchen. Ja jede Bodendiele, sofern vorhanden, würde man abklopfen oder anhebeln, nur um zu schauen, ob daruner ein versteckter Raum lag. Das wird noch viel Zeit kosten.
      In der Burg war man jedenfalls alleine. Es gab Niemanden der hier noch wohnte oder zufällig gerade zu Gast war, außer den Elfen selbst. Alle aus Vanyas Gruppe waren am dritten Tag in die Burg eingedrungen, und durchsuchten nun nach und nach jeden Raum. Gerade größere Räume waren im Alleingang sicher eine Sache von mehrenen Stunden. Die Elfen prüften quasi jeden Stein, der als versteckter Hebel dienen könnte, klopften mit kleinen Hämmerchen oder Steinen an diesen und lauschten. Selbst auf dem Boden kroch man herum, schon Möbel, sofern vorhanden, beiseite und wühte in alten Schränken und Schubladen, so wie Kisten und Fässern herum.
      Vanya hatte am Vormittag zwei Zimmer untersucht und setzte sich nun um zu verschnaufen im Gang auf eine Bank und atmete einmal tief durch.
      Alwel kam zu Vanya. Sie hatte auf dieser Ebene zwei weitere Räume untersucht. Vier waren damit am Vormittag erledigt. Acht weitere warteten noch. Und das war nur die Ostmauer. Einige Räume waren zum Glück kleiner. Morgen dürften sie und die anderen die Ebene komplett durch haben. Danach würde sich die Gruppe so aufteilen, das einige weiter hoch, die anderen weiter nach unten gingen.
      Alwel stellte eine Trinkflasche neben Vanya auf die Sitzfläche, auf der sie nun ebenfalls Platz nahm. "Minztee.", meinte sie gelassen.
      "Minztee?", fragte Vanya. War das nicht eher was für Erkältungen?
      "Im Garten wuchs ein wenig Minze. Ich nutzte sie, bevor sie verkam. Sie entspannt und beruhigt auch. Trinkt lieber davon."
      Vanya nahm die Flasche und kostete. Kalt, aber auch erfrischend, und aromatisch.
      "Von heute morgen. Hatte ihm am Gürtel. Der ist jetzt gut durchgeschüttelt.", grinste Alwel. Vanya lachte kurz auf, nahm noch einen Schluck und gab den Rest dann zurück.
      Beide tauschten sich aus. Keine Spur von Artefakten und schätzen. Hoffentlich war das hier keine Zeitverschwendung. Hatten sie überhaupt eine annähernde Beschreibung wie das Artefakt aussehen könnte? Mehr, als nur eine Träne, die irgendwie konserviert war? Hatte man einer Tempelpriesterin eine Träne entlockt, und diese dann in Bernstein verewigt? Oder gar ein Edelstein? War er groß, klein, vielleicht an einer Kette? Wenn man hier schon geplündert hatte, durfte man den Schatz sicher schon geborgen haben, außer es gab wirklich geheime Räume. Bisher Fehlanzeige.


      An Bord der Golden Blue

      Luella war nicht zufrieden, mit dem Spionagegang. Die drei Süßwasserratten hatten nichts großes zu berichten, außer das ein paar Matrosen und Elfen die Wohngebäude durchwühlten. Gelegentlich schien Jemand aus der Burg zu kommen, und tauschte Informationen aus. Und das Einzige, was möglicherweise noch von Belang war, war die Tatsache, das es keine Lyxaner waren. Sie sahen eher aus wie Garlinger.
      Lu wäre fast die Augenklappe hochgeflogen. "Waaaaaa? Garlinger? Unmöglich. Dieses Schiff ist ein einzigartiger Bau gewesen. Das gab es nur einmal. Für Tain Lyxaxu persönlich. Auf ihre Anweisungen hin. Es gab nicht mal mehr Pläne. So viel weiß ich selbst darüber bescheid. Wie zum Geier kommen Garlinger dann an diese Plankengurke? Will Tain sich etwas getarnt auf See rumtreiben und mir die Beute streitig machen? Oder hat sie frisch angeheuert?"
      Sie spielte mit einer Münze in der Hand und schnipste sie auf den Tisch, wo sie sich auf dem Rand im Kreis drehte und Kopf oder Zahl präsentieren würde, sobald sie zur Ruhe kam.
      "Hmmm, was meint ihr? Kopf, und Tain sitzt im Kielraum und säuft, oder Zahl, und das Schiff wurde gestohlen?"
      Die drei Seeräuber sahen sich an, und wussten nicht so recht, was sie davon halten sollten. Der eine meinte Kopf, der zweite Zahl und der Dritte enthgielt sich in dem er aussagte, weder das eine noch das andere, also Rand und das Schiff wurde verkauft. Selbstverständlich Gewinn bringend.
      Luella spähte den Piraten fragend an, beobachtete dann wie alle anderen die Münze, die gemächlich langsamer wurde, und schon mit dem Schaukeln der Wellen ein wenig auf dem Tisch hin und her wanderte. Sie kam dann gegen den Rand einer Schale, was ein leises Pling mit sich führte, dann rollte sie so ausgebremmst schnurgerade über den Tisch auf den Boden runter. Alle folgten der Münze, während Lu bereits neugierig auf das Ergebnis auf dem Tisch krabbelte und hinabspähte.
      In einer Spalte zwischen den Planken blieb die Münze schließlich stecken.
      Lu lachte laut auf, was alle Anwesenden aufschrecken ließ.
      "HAAAAH ... RAND! TAIN HATS VERKAUFT!"
      Sie grif nach einer Flasche und köpfte den Verschluss ab. Wein aus Lyxaxu. Sie nahm einen großen Schluck und schrie erfrischt auf. Dann griff sie nach ihrer Waffe und fuchtelte herum, richtete sie dann auf den glücklichen Gewinner. "Deine Aussage im Namen aller Götter der Meere, mein Freund. Ihr wisst, was das bedeutet?"
      Die drei sahen sich an, schüttelten die Köpfe. Lu seufzte genervt. "IDIOTEN! Es ist doch wohl klar, das wir den Kahn entweder Kapern, oder wir versenken ihn auf den Meeresgrund, hihi. Aber, erstmal warten wir ab. Ich will wissen, wonach die Garlinger suchen, und warum Elfen eifrig dabei helfen. Überlegt euch was. Und jetzt ... RAUS HIER! Lasst mich mit dem Wein allein. Kommt erst wieder, wenn ihr eine Idee habt!"
      Eine Krähe krächzte, die auf einet Stange saß, und während die drei Seemänner förmlich flüchteten, warf sie der Krähe ein Stück Brot zu.
      "Jaja, mein Kleiner. Du bekommst bald die Augen eines Kapitäns. Werd dir den Schädel des Verlausten servieren, der es wagte, Tains Schiff abzukaufen, und damit jetzt Beutefang zu betreiben. Hihi, ich werde Tain damit überraschen. Entweder fahr ich mit ihrem Schiff in ihrem Hafen ein, und verpass ihr zum Gruß ne volle Breitseite, oder ich verpack ein paar der Planken, und entsende sie als Präsent."
      Sie grinste und trank gierig den Wein aus ....
      Die Krähe beäugte seine Herrin neugierig fragend ....
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    • Elfischer Bergungstrupp
      Burgruinen

      Zwei Tage waren bereits vergangen und die anfängliche Hoffnung nach einem schnellen Fund war mittlerweile gänzlich vergangen. Den ganzen Tag durch die Burg marschieren, morsche Böden auf der Suche nach Geheimgängen abkriechen und sich durch Staub und zurückgelassenen Müll wühlen, forderten ihren Tribut und wären es nicht die Elfen gewesen, die sich dieser müßigen Aufgabe widmeten, hätte man wahrscheinlich schon angefangen die Geduld zu verlieren. Sie suchten an einem unbekannten Ort nach einem unbekannten Relikt, das ihnen einen unbekannten Zweck liefern würde, das hätte schon ausgereicht, um nach zwei Tagen aufzugeben.
      Umso besser, dass die Elfen nicht dieselbe Geduldsspanne hatten wie die Menschen.

      Zahren kam den Gang entlang, ein schlanker Elf mit blonden, lockigen Haaren und einem unbeschwerten Gang. Er sah die beiden Frauen, änderte seine Richtung und stellte sich zu ihnen.
      "Verschnaufspause?"
      Alwel bot ihm auch etwas Minztee an und er trank kurz davon.
      "Kein Erfolg?"
      Er hörte sich ihre kurzen Berichte an, hatte selbst nichts neues zu verzeichnen. Allerdings hatte er noch etwas hinzuzufügen.
      "Ein paar der anderen haben sich zusammengesetzt, um logisch an die Sache ranzugehen und nicht jeden Zentimeter dieser Burg absuchen zu müssen. Sie hatten die Idee, dass - wenn ein Raum existiert - er sicherlich so versteckt ist wie der Raum im Turm, Vanya. Dort konntest du schließlich auch nur über einen Zugang an der Spitze hinein, dem Ort, der Arana am nächsten ist. Hier gibt es zwar auch Türme, aber sie sind nicht das Hauptmerkmal der Burg, eher der Felsen auf dem sie steht oder das Wasser ringsum. Habt ihr schon die Südseite untersucht, wo die Sonne am längsten scheint? Sonst würde ich zum Wasser hinunter schauen."
      Er zuckte knapp mit den Schultern.
      "Schadet ja nicht."
      Und nachdem er Gefährten fand, die die Idee, dass die Träne mit Wasser zu tun haben könnte, ganz hübsch fanden, machten sie sich auf den Weg zurück zum Schiff, um womöglich die Hilfe einer Expertin zu erhalten.
    • Südliche Insel von Mehyve
      Turm der Finsternis
      Screenshot 2022-05-02 at 10-02-42 THE DARK TOWER by lilbenji25 on DeviantArt.png

      Aranis

      Die letzten Tage und Wochen ihrer Anwesendheit im Palast, und einigen Ortschaften, die sie auf ihrer Reise zum Süden besucht hatte, waren schnell vergangen. Ein wenig Eindruck und Furcht hatte sie noch unters Volk gemischt, damit auch ja keiner auf dumme Gedanken kam, nur weil sie jetzt für ein paar Monate nicht vom Palast aus regieren würde, sondern sich in einen ihrer Tempel zurückziehen würde, um von dort das Volk zu leiten.
      Uzin würde sie würdig vertreten, das war gewiss. Er hatte dank ihr alles bekommen was er je verlangt hatte. Er würde es nicht aufs Spiel setzen. Und Kasli würde sich um Codren kümmern, und sie ein wenig ärgern. Damit war diese lästige Frau beschäftigt, und würde nicht noch weitere Störungen in ihren Plänen verursachen. Aranis hoffte, das Kasli sich auch diesen Igast schnappen würde. Sie hatte freie Hand. Alles was sie benötigte, um das Werk zu vollewnden, stünde ihr ohne zu hinterfragen zu. So lautete die Anweisung.
      Ein Jammer, das Aranis gewisse Dinge auch noch vor Kasli geheim halten musste. Nicht alles, würde die Göttin jetzt schon preis geben. Nein, zuerst musste sich ihre Macht noch weiter festigen. Sie durfte keine Schwäche zeigen. Oder keine Möglichkeiten für den Feind bieten, sie in die Ecke zu drängen.
      Scarlett würde auch noch einiges wieder gut machen müssen. Ihr Versagen in der Wüste würde nicht in Vergessenheit geraten. Nun, erstmal würde sie die Grenzen absichern. Zumindestens das sollte sie hinbekommen. Schließlich befinden sich auch ihre Länderein und ihr Palast dort in der Nähe. Ein erstes Angriffsziel Vultjags, sollte er es wagen, in Mehyve einzumarschieren. Scarlett wird das nicht zulassen.
      Die Kutsche, in der Aranis saß, hielt kurz an. Sie zog einen Vorhang vom Fenster zurück und spähte hinaus. "Wieso halten wir?", murrte sie.
      Eine Dienerin, die gegenüber saß, erhob sich, öffnete die Tür und fragte den Kutscher, was los wäre, kam darauf wieder hinein und schloss die Tür.
      "Meine Göttin, wir sind angekommen. Auf der anderen Seite könnt ihr euren Tempel sehen. Die Soldaten melden gerade eure Ankunft bei der Wachmannschaft. Die Fahrt geht gleich weiter."
      Aranis grinste, und begab sich auf die andere Seite, zog dort auch den Vorhang beiseite und spähte hinaus.
      "Endlich, mein Tempel. Wundervolle Schwärze ...., Uzin hat sich Mühe gegeben. Ich werde ihn entlohnen, sobald ich zurück bin."
      Der Turm war sehr groß, und wurde am Rande eines Gebirges errichtet, dort, wo es in einen finsteren Wald überging. Damit lag der Turm dennoch schon recht hoch und berührte Wolken, die sich zwischen Festland und Insel häufig bildeten, und von den Bergen oder der Seestraße her über die Insel wanderten. Ein schauriger Ort.
      Der Tempel, Turm der Finsternis, oder auch Rosenturm genannt, ragte gut 200 m in die Höhe. Ein gewaltiges Bauwerk meisterhafter Architektur. Sicher hatten auch hier einst die Zwerge ihr Können gezeigt. Jene, die Aranis anbeteten. Es gab 16 Etagen die jeweils 12,5 m hoch waren, und zahlreiche Hallen und Räumlichkeiten bargen. Unten war der Turm gute 80 m breit und bot einige Zugänge, die mit schweren Eisentoren gesichert waren.
      Der Thronraum befand sich in der unteren Etage, wo sie Besucher empfangen würde. Aber wer traute sich schon freiwillig her, wenn er ihr nicht dienen wollte oder bereits dienlich war? Vielleicht zum sterben, als Opfergabe?
      Ihre Gemächer lagen weiter oben in der zwölften Etage, und darüber gab es einige Labore und Räume der finsteren Magie, so wie eine Bibliothek. Uzin hatte Schriften kopieren lassen, und die Orginale hier her verlegt. Aranis könnte sie jederzeit studieren, um sich die Zeit zu vertreiben.
      Der Rest vom Turm beinhaltete Kerker, Folterkammern, die unterirdisch lagen, und so durchaus weitere Etagen preisgaben, und dann waren noch Versammlungshallen, Küchen, Lagerräume, Unterkünfte für Personal und Soldaten und ein paar Gästekammern verbaut. Es gab sogar Höhengärten. Außen der inneren Turmwand entlang, fand sich eine Wendeltreppe. Mittig im Turm gab es eine gewaltige Haltesäule, in der noch ein Aufzug verbaut war. Ein eleganter Transportkorb, mit dem man per Seilzug und Gewichten rasch und bequem die oberen Etagen erreichen konnte.
      Der Turm war alt. Uzins Leute hatten Monate damit verbracht, ihr wieder zu sanieren. Manche Arbeiten mussten noch erfüllt werden, aber jene Bereiche die Aranis zu betreten vermochten, waren bereits in aller Kunst wiederhergestellt worden.
      Als die Kutsche nach einigen Minuten Fahrt anhielt, stieg Aranis aus und blickte in die Höhe. Es dämmerte bereits, und der Turm wirkte dadurch noch bedrohlicher.
      "HAHA, siehst du das, Arana? Mein Tempel übertrifft die Deinen bei weitem!", sprach sie in den Himmel gerichtet, und grinste finster.
      Sie blickte sich um. Überall um den Turm herum wuchsen rote Rosen. Man nannte sie gern Blutrosen. Wenn sie im Licht der Sonne erblühten, und der Morgentau in ihen glitzerte wie Edelsteine, so vergliuch man es gern mit einem See aus frischen Blut, in dem sich Aranas Licht brach. Welch schauerlicher Anblick für die Göttin des Lichtes, wenn ihr Licht ein solches Schauspiel verursachte. Ja, Aranis nutzte das Licht ihrer Schwester für ihr Amüsement. Und das erfreute sie. Außerdem spiegelte es die Farben des Eisenrot oder Mehyves Truppen wieder. Alles sehr unterhaltsam. Und mittendrin thronste Aranis als gewaltiger finsterer Turm.
      "Los, bringt alle Sachen rein. Bereitet eine Empfangsfeier vor. Soldat? Führt mich auf die Turmspitze!"
      Die Diener nickten und machten sich hastig an die Arbeit, sämtliche Wagen zu entladen und zu verstauen. Ställe gab es auch im unteren Bereich. Ein Wachsoldat salutierte und bot Aranis den Zugang zum Turm an.


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      Burgruinen

      Vanya

      Zahren hatte womöglich eine gute Idee gehabt. Eine so gute, das sie mehrere Tage oder gar Wochen Zeit gut machen könnten. Vorausgesetzt, das die Träne überhaupt hier in der Burg aufbewahrt lag, und nicht längst geplündert wurde. Vielleicht war sie aber auch in der Stadtruine zu finden. So oder so, könnte es nicht schaden, die ganze Burg und die Ortschaft abzugrase. Sicher gab es weitere Schätze zu finden.
      Am nächsten Tag suchten sie erstmal weiter. An Bord des Schiffes hatten sie jemanden gefunden, der mit einem Ruderboot den unteren Teil des Felsens abfahren, und nach verdächtigen Stellen suchen würde. Vielleicht ein Grotte, die bei niedrigem Wasserpegel auch von außen zu betreten war.
      Vanya selbst überlegte, sich den Turm neben der Insel anzuschauen. An dieser Burg gab es sogar eine optische Täuschung zu bewundern.
      Auf der Nord-West Seite schien das Wasser in die Tiefe zu fallen, während der Süd-Östen höher zu stehen schien. Unter der Brücke und dem seitlichen Turm strömte Wasser in eine Vertiefung. Das Meer war jedoch auf beiden Seiten gleich hoch. Aber unter der Küste lag ein grwaltiger Zugang zu einem unterirdischen Fluss, der bis irgendwo weit unter das Festland reichte. Vielleicht die Quelle vieler Flussquellen, deren Wasser vom Inland aus zum Meer strömt.
      Dort mussten sie aufpassen, nicht mitgerissen zu werden.
      "Alwel, Zahren, ihr begleitet mich. Wir gehen zum Westturm und untersuchen diesen. Er ist nur schwer erreichbar und wirkt fast wie ein Tempel, in dem man zu Arana betete. Wir werden ihn genaustens unter die Lupe nehmen."
      Vielleicht hatten sie ja heute mehr Glück als üblicherweise. Das Wetter war freundlich, kaum eine Wolke am Himmel, und die Sonne strahlte unerbittlich, als wollte die Göttin selbst den Weg weisen. Es war fast wie in der Wüste, und Vanya grinste bei dem Gedanken daran, die kühle Finsternis aufzusuchen, um sich vor zu viel Liebe und Wärme Aranas zu schützen. Aber nur, um eine Kerze zu entzünden, und Aranis zu zeigen, dass das Licht ihrer Schwester auch in der Dunkelheit sehr willkommen und wichtig wäre.
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    • Elfischer Bergungstrupp
      Westturm Burgruinen

      Am nächsten Tag machte sich das Trio der Elfen los, um nach Vanyas Vorschlag den Westturm zu erkunden, der womöglich letzte auffällige Ort, an dem man Relikte von Arana erwarten könnte. Es schien zwar nicht vielversprechend und nach bereits Tagen der erfolglosen Suche war die Hoffnung auch nicht groß, aber sie würden ihn eh untersuchen müssen, wenn sie nicht durch Zufall über den Schatz stolpern sollten - warum dann also nicht gleich.
      Der Turm selbst war nur durch eine Brücke zu erreichen, die vom Inneren der Burg ausging. Den Zugang dazu zu finden, war allerdings etwas verzwickter: Eine fehlende Ausschilderung, verschachtelte Gänge und teilweise eingebrochene Räume erschwerten, die Brücke überhaupt erst zu finden.
      Zahren spielte den Fackelhalter, während er sich eine helle, gelockte Strähne aus dem Gesicht strich.
      "Wäre doch eigentlich ganz nett hier, wenn alles nicht so verfallen wäre. Wir könnten uns hier einnisten, einen kleinen Stützpunkt aufbauen - Unabhängigkeit von Brerandt. Ein paar See-Elfen wäre doch mal eine Abwechslung für dieses Land, oder?"
      Er grinste über die Schulter, während er voranschritt; er hatte einen lockeren, aber zielgerichteten Gang.
      "Oder der Lichtpriester von Goldfield lässt sich hier mit seinen Gläubigern nieder, das könnte Arana ein Stützpunkt verschaffen. In jedem Fall halte ich es für eine Schande, dass man dieses wunderschöne Gemäuer einfach verfallen lässt."
      Sie fanden die Brücke schließlich durch einen Zufall: Meerrauschen drang bald zu ihnen hindurch und durch ein Loch in der Wand konnten sie sehen, in welche Richtung sie eigentlich gehen mussten. Zwanzig Minuten später hatten sie die einfache Brücke überquert, unter der die Wellen tobend gegen die Felswände schlugen, und gingen in den Turm hinein.

      Das Innere des Turms bestand aus einer riesigen Halle mit riesigen, vom Boden bis zur Decke laufenden Fenstern, die das Licht zu jeder Tageszeit in jede Ecke des Turmes hereinließen. Die Treppe an der Wand führte zur Kuppel nach oben und machte an einigen Plattformen an den Wänden halt, die mit einer extra Wand abgeschlossen waren und wohl einzelne Privatgemächer beinhalteten, oder Räume zu anderem Nutzen. Ganz oben an der Kuppel gab es wohl, wie man von außen bereits hatte sehen können, etwas wie eine Aussichtsplattform.
      Allerdings war auch dieser Teil der Burg vom Zahn der Zeit nicht verschont geblieben und so hatten einige Fenster mannshohe Löcher, die Treppe war an manchen Stellen abgesplittert und der Boden war von Unrat übersät - von Unrat und von Gold. Sogar eine ganze Menge davon.
      Zahren machte große Augen.
      "Seht euch das an, ganze Säcke voll Gold! Das muss als Lagerraum genutzt werden - wahrscheinlich von Piraten. Uhh, da vorne ist Schmuck; es wird doch niemand etwas dagegen haben, wenn wir uns bedienen, oder?"
      Er ging auf den Haufen verstreuten Reichtums auf dem Boden zu, peilte die größte aller Kisten an, die auch noch geöffnet herumstand - und trat inmitten eine ausgelegte, wohlplatzierte Bärenfalle hinein.
    • Elfischer Bergungstrupp
      Westturm Burgruinen

      Der Turm wirkte auch innen recht geräumig. Die Halle war groß, wenn auch eher in der Höhe, statt im Durchmesser. Über Trepopen konnte man höhere Bereiche erklimmen, von wo aus man von Plattformen hinabsehen könnte, oder in kleinere Räume, die wohl auch als Gemächer dienten, hineingehen konnte. Allerdings war die Treppe zerplittert, und bot sicher keinen sicheren Aufstieg. Nicht ohne Hilfsmittel und Schutzmaßnahmen.
      "Es ist hell. Das Licht des Tages flutet diesen Ort förmlich. Ich denke wir sind auf der richtigen Spur.", meinte Vanya und sah sich neugierig um. Man sah Verzierungen an den Wänden, teils vergilbt, abgesplittert. Jene, die in Stein geritzt oder gemeißelt waren, blieben sicher noch länger bestehen, aber die salzige Meeresluft würden die Ruine schneller vernichten, als alle anderen in inneren Landesgebieten. Und ein kraftvoller Sturm mit starkem Regen würde mühelos Wasser und Feuchtigkeit in den Tempelturm bringen.
      Auch Alwel sah sich neugierig und intensiv um. Alles musste genaustens beäugt werden. Später würden sie hier sicher noch versuchen, die oberen Räume zu erreichen, und die Aussichtsplattform in der Turmspitze.
      Das Auffälligste hier war allerdings der Boden. Neben reichlich Unrat, zerbrochenes Holz das vom Schimmel befallen war, Staub, Blätter, die irgendwann wohl auch etwas Erde brachten, und kaputten Steinen und anderen Dingen, fanden sich auch zahlreiche Schätze. Gold, Silber und Edelsteine. Wertvolle Gegenstände wie Kerzenhalter, Spiegel, Schmuck aller Art. Das hatte auch Zahren sofort bemerkt und angepriesen. Ja, auch bei Elfen gab es eben welche, die ganz besonders auf solche Dinge achteten. Sicher waren das Piratenschätze. Oder Überbleibsel, unentdeckt, von den ehemaligen Bewohnern der Burg hier versteckt.
      Vanya säufzte. "Zahren, denk bitte daran, das wir nicht hier sind, um Schmuck für unsere Familien zu sammeln. Wir suchen ein Artefakt. Also stopf dir die Taschen nicht zu voll. Wir werden ein anderen Tag nutzen, um das Gold nach Goldfield zu bringen. Dort wird es sicher mehr gebraucht, als bei uns im Wald."
      Aber Zahren nickte nur. Zumindestens würde er sich seinen Anteil nehmen, ehe er den Rest anderen übergab. Aber seine Gier und sein auf das Gold fixierter Blick ließen ihn unachtsam werden. Er schrie plötzlich auf und fiel zu Boden. Sein Fuß steckte in etwas drin, das mit einer rasselnden Kette an einem Eisenring im Boden verankert war.
      "ZAHREN? Was zum Teufel ist mit dir?", fragte Alwel, und kam sofort herbei. Auch Vanya war Sekunden später bei dem Elfen, der mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden saß und sein Bein begutachtete.
      "Eine Bärenfalle.", merkte Vanya an, und sah die scharfen Zähne in Zahrens Fleisch. Die Stiefel hatten kaum Schutz geboten.
      "Vanya, das sieht aus, als ob die extra für gerüstete ausgelegt wurde. Jemand ohne Schutz würde vermutlich sein Fuß verlieren, und garantiert nichts mehr rausschleppen. Und sie sieht nicht gerade alt aus."
      "Du hast recht, Alwel. Das waren Piraten. Also sind sie doch bis hier her vorgedrungen. Zahren, wir müssen das Teil lösen. Alwel, hohl Hilfe. Bring Isa mit, sie versteht sich in der Heilkunst besser als jeder andere von uns." "Ist gut."
      Alwel rannte los, achtete aber vorsorglich auf den Boden, um nicht auch in eine Überraschung zu treten. Vanya schaute zornig zu Zahren. "Du dummer Elf, das hast du jetzt davon. Gehst blindlings auf die Schätze zu. Dabei werden diese häufig mit Fallen gesichert. Die liegen zu offensichtlich."
      "Aber du hast auch nicht gerade davor gewarnt, Vanya!", verteidigte er sich, verzog darauf das Gesicht. Vanya tadelte sich selbst dafür, während sie die Falle untersuchte. Sie schnappte sich ein paar der anderen Schätze, fand einen reich verzierten Dolch, und setze die Klinge in die Falle, so das sie im Gelenk fest saß, und das hoffentlich fixierte. Würde der Lederschuh weiter nach geben, frisst sich das Eisen in den Knochen rein.
      "Wir müssen warten bis Isa hier ist, und die Blutung stoppen kann. Alwel muss mir außerdem helfen, die Falle aufzustemmen."
      Sie sah sich kurz um, trat gegen eine Kiste, ehe sie sich davor setzte und gegen lehnte. "Jetzt müssen wir erstmal dein Bein versorgen, bevor wir weiter suchen. Du bist uns wirklich eine große Hilfe.", grinste sie.
      Zahren warf ein Goldstück nach ihr, das Vanya grinsend auffing und in ihrer Tasche verschwinden ließ.
      Kurz lächelten sie sich noch an, als es plötzlich ein knackendes Geräusch gab. Ehe Vanya reagieren konnte, brach unter ihrem Hintern die Bodenplatte ein, und zog sie zusammen mit der Kiste und einem Teil eines Goldhaufens in die Tiefe.
      Zahren war hilflos, denn er konnte sich wegen der Falle nicht bewegen, ohne weitere Verletzungen in Kauf zu nehmen, und Vanya verschwand in einem dunklen Loch.
      Als es still wurde, rief er nach ihr. Erst beim Drittenmal antwortete sie, schwach und fern. Sie war sicher tief gefallen.
      "Ich bin hier unten *husthust* ... hier ist ein Keller *hust* oder soetwas. Konnte mich zum Glück an einem Balken festhalten. Mir geht es gut. Es ist nur sehr dunkel hier unten ...*husthust* und staubig."
      Ein Riss breitete sich aus, und schien auf Zahren zuzukommen. Der ganze Boden schien mittlerweile auch durch das Gewicht der Schätze nachgelassen zu haben. Morsche Balken, die nur noch darauf warteten, nachgeben zu können. Der ganze Raum war zu einer gefährlichen Falle geworden.
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      Westturm Burgruinen

      Ehe es sich jemand versehen konnte, folgte dem ersten Krachen gleich ein weiteres Rumpeln und der ganze, unter dem Schatz verborgene Boden schien nach und nach einen unsichtbaren Kampf mit der Schwerkraft aufzugeben. Die Bodenplatten brachen von Jahren der ausgesetzten Witterung nacheinander auseinander und kamen somit auf den festgesessenen Zahren zu, der in animalischer Panik aufkreischte und versuchte, die Bärenfalle mit roher Gewalt auseinanderzudrücken. Genauso gut hätte er wohl versuchen können, den Riss im Boden mit zwei Fingern zusammen zu halten, aber zu seinem Glück brach die Platte mit dem verankerten Ring seiner Falle ebenso in zwei und einen Bruchteil, bevor der Boden ein weiteres Mal in sich zusammenstürzte, packte er die Kette mit der losen Platte an ihrem Ende und robbte rückwärts von dem Einsturz weg. Ein weiterer ohrenbetäubender Lärm folgte, als auch weitere Teile des Schatzes mitsamt des ganzen Steinbodens in eine unbekannte Tiefe stürzten und dabei eine dichte, stickige Staubwolke zurückließen.
      Zahren hatte es gerade in die Nähe des Eingangs geschafft, als die Torbögen aufflogen und ein Elfen-Quintett hereinließen, angeführt von Alwel und Isa. Isa war eine kleiner gewachsene Elfe, die mit ihrem feinen, braunen Haar verräterisch unscheinbar und unauffällig wirkte. Ihr höchst alarmierter Blick offenbarte allerdings die Gerissenheit, die hinter dieser schlichten Aufmachung steckte.
      "Bei Arana, Zahren, hast du dich etwa in dem Ding bewegt?! Du Dummkopf!"
      Zahren war von dieser kleinen Anstrengung bereits so ausgelaugt, dass er die Beleidigung anstandslos über sich ergehen ließ und stattdessen mit wankendem Finger auf das riesige Loch im Boden deutete.
      "Vanya ist runtergefallen!"
      Das rief sofort Alwel auf den Plan, die an den Rand des Loches stürzen wollte, sich aber nochmal rechtzeitig zurückhielt, als weitere Stücke des Bodens abbrachen und vor ihren Füßen hinunterfielen. Sie musste wieder einen Schritt zurück treten und kauerte sich auf den Boden, um sich vorsichtig über die Kante zu lehnen.
      "Vanya?!"
      Die Antwort kam tatsächlich von weit unten und hallte durch den Staubnebel herauf.
      "Bleib wo du bist, wir werden runterkommen!"
      Sie kroch rückwärts vom Rand zurück und gemeinsam mit den anderen drei - Isa kümmerte sich bereits um Zahren - suchte sie nach einem Eingang die Halle ab. Sie erklommen auch die Stufen, blickten sogar in die Alkoven hinein, alles um einen Hinweis darauf zu finden, wie sie in den Felsen, auf dem der Turm stand, hinein gelangen. Nach einer halben Stunde des mühevollen Suchens, meldete sich schließlich Isa.
      "Schluss jetzt damit! Gebt mir eine Fackel und lasst mich am Seil runter, wir werden doch nicht zusehen, wie Vanya uns da unten mutterseelenallein verblutet!"
      Trotz Alwels Einsprüche bestand Isa darauf und keine fünf Minuten später hatte sie eine Fackel in der Hand und wurde langsam über den Rand des Lochs hinuntergelassen. Sie mussten sie vorbei an abgebrochenen Balken und Gesteinsfetzen manövrieren, bis sie Vanyas Höhe endlich erreicht hatte und sich bei ihr abließ. Allerdings folgte kurz darauf ein grausiges Rumpeln von der Decke und die Elfen sprangen zurück, als weitere Teile des Bodens nachgaben. Er schien nicht willens zu sein, diese Anzahl von Elfen auf einem Fleck weiterhin zu tragen.
      "Bist du verletzt, Vanya?! Lass mich dich anschauen."
      Isa starrte Vanya äußerst eindringlich an und drängte sich ihr dann auf, um sie zu untersuchen. Gemeinsam verharrten sie für einen Moment an Ort und Stelle, um sicherzustellen, dass Vanya auch nichts fehlte; dann folgte der Ruf der anderen Elfen.
      "Wir können euch nicht beide hochziehen, dafür ist der Boden zu brüchig! Ihr sucht unten nach einem Ausgang und wir oben nach einem Eingang!"
      "Ja ja!", rief Isa hoch und drückte Vanya kurz darauf schon die Fackel in die Hand. "Hier, du bist die Größere von uns beiden. Aber bleib hinter mir, bevor du nochmal irgendwo einstürzt."
      Dann machte sie sich auch schon daran, in den dunklen Gang zu stolzieren.
      Wo auch immer sie gelandet waren, es erinnerte mit seinen verschlossenen Türen und dem fehlenden Licht an ein Verlies, oder zumindest etwas ähnliches. Es gab nur einen Gang, der eine ganze Weile lang sich durch den Felsen schlängelte, und hin und wieder durch verschlossene Türen auf der Seite unterbrochen wurde. Es gab zwar keine Zellen, allerdings hätte das zur Vervollständigung nur noch gefehlt.
      Sie probierten ein paar der Türe ohne Erfolg aus, bevor sie in einen weiteren Vorraum kamen, der zumindest vielversprechender aussah. Hier gab es zwar auch Tragebalken an der Decke, allerdings ebenso eine große Säule in der Mitte und Fackeln an den Wänden, die allerdings allesamt nicht entzündet waren. Das ließ sich durch ihre mitgebrachte Fackel schnell ändern.
      Der Raum war, ebenso wie der Gang, fensterlos und besaß bis auf die Fackeln lediglich ein einziges anderes von Menschenhand platziertes Stück, nämlich einen länglichen, schmucklosen Altar. Er stand ganz unscheinbar hinter der Säule und schien schon fast deplatziert zu wirken, wäre da nicht die kleine Treppe, die zum Altar hinaufführte, und deren Verankerung in den Boden eingelassen war. Der Altar sah so aus, als seie er aus dem Stein geschnitten worden.
      "Uh. Gruselig", murmelte Isa, die eine gewisse Faszination nicht verbergen konnte. Sie schlich auf den Altar zu, umrundete ihn einmal und erklomm dann die Stufen, bis sie oben stand.
      "Schau mal Vanya, der ist groß genug, dass selbst du dich drauflegen kannst. Wenn wir hier nicht mehr rausfinden, können wir hier übernachten, wie wäre das?"
      Sie grinste ein wenig und untersuchte das Kunstwerk weiter.
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      Westturm Burgruinen

      Das war knapp. Fast der ganze Boden im Turm hatte letztenendes nachgegeben, und nur an den Randbereichen und zum Eingang hin war noch etwas übrig geblieben. Offenbar stand auch einiges auf festem Felsuntergrund, aber die Mitte vom Raum und nahezu der ganze Ablageort der Schätze hatte sich in dunkle Tiefen hinabbegeben. Staub wirbelte hinauf und eine hustende Vanya musste sich als Lebend zu erkennen geben. Mit einem Tuch vor dem Gesicht wartete sie zunächst ab, bis der Staub sich legen würde.
      Inzwischen waren weitere Elfen eingetroffen, darunter auch Isa, die Zahren sogleich tadelte. Wobei das sicher überflüssig wäre, sich um ein zusätzlich gequälten Fuß zu sorgen, als darum, das er mit dem Ding jetzt auch da unten hätte liegen können. Vielleicht wäre er sogar in der Luft hängen geblieben, bis die Falle ihm das Bein durchtrennt hätte.
      Im Grunde hatte er also richtig gehandelt.
      Das Glück war der Dolch, den Vanya in der Gelenkstück der Falle geschoben hatte. So konnte sie nicht weiter zuschnappen. Aber sonderlich sicher lag er auch nicht in dieser, und jederzeit könnte er ebenfalls zerbersten.
      Die Elfen sollten sich zunächst darum kümmern, und die Falle entfernen, die Blutung stoppen und Kräuter auflegen, Zahren zum Lagerplatz schleppen, wo er sich erstmal ausruhen könnte. Zuvor aber wollte Isa noch zu Vanya hinab.
      Alwel würde bleiben und oben beim Seil warten, notfalls Hilfe holen.
      Der Plan änderte sich schon darin, das es immernoch Bruchstellen gab, die jederzeit nachgeben würden. Alwel bot an, oben nach einem Zugang zu suchen. Sobals Zahren in Sicherheit wäre, würden die anderen zurückkehren und mithelfen. Wenn es einen tieferen Ausbau gab, musste es einen Zugang geben. Wie sonst wäre man dort hineingelangt?

      Vanya war froh, das so schnell Hilfe kam, aber sie war zum Glück nicht schwer verletzt, wie Isa schnell herausfand. Ein paar Kratzer und ne Beule. Der Staub hatte mehr Dreck verursacht, als Holzsplitter Kratzer.
      Sie sahen sich um. Jetzt waren sie erstmal alleine. Vanya bekam schon die Fackel in die Hand und säufzte. "Keine Sorge, ich denke für heute bin ich am Tiefpunkt des Tages angekommen." Sie kicherten beide kurz, wobei Isa schnell wieder ernst wurde. "Komm, lass uns in den Gang gehen. Mal sehen wo der hin führt. Vielleicht finden wir eine Treppe? Hier scheint es jedenfalls nichts zu geben, was nach oben führt.", meine die kleine Elfe. Vanya nickte, und sah sich noch mal um. Die Schatzkisten und das ganze lose Zeug lagen überall verteilt, zum Teil noch tiefer. Das alles aufzulesen würde viel Zeit kosten, und Mühe. Aber es wäre definitiv gut, die Schgätze mitzunehmen. Das Vorhaben wird nicht aufgegeben.

      Der Gang den sie durchschritten schien viele Räumlichkeiten zu bieten, die alle mit Türen verschlossen waren. Manche waren offen, aber boten nur ein Blick in einen kleinen Raum, jedoch fanden sie keinen weiteren Gang. Die meisten Türen waren jedoch verschlossen. Sie hatten aber nichts, um hier Schlösser zu knacken, auch zeitlich fehlte ihnen die Möglichkeit. Später könnte man sich immer noch damit befassen.
      Irgendwann erreichten sie einen größeren Raum, an dessen Decke auch Balken verbaut waren. Mittig eine große Säule mit Fackeln, die Vanya entzündete. Sie brannten noch, was gut war. Der Raum erleuchtete sich und bot einen Altar an, war aber ansonsten leer. Der Altar selbst bot auch keine Verzierungen. Isa untersuchte ihn kurz, und stieg die Treppe hinauf.
      Vanya lachte. "Du erwartest aber nicht wirklich, das ich mich auf den Altar legen und dort übernachte? Da suche ich mir lieber eine kühle und staubige Ecke hier unten. Gibt es denn keine Hinweise?"
      Isa schüttelte den Kopf. Es schien einfach nur ein aus dem Fels geschlagender Steinblock zu sein. Man hatte nichts hinzugefügt. Weder Kerzen noch irgendwelche Zeichen, Rillen oder Halterungen für Werkzeuge oder anderes Dinge. Keine Ablagen.
      Vanya sah sich unten um. Fein säuberlich bearbeitete Felswände. Man hatte sich jedenfalls Mühe gemacht, hier drin alles ordentlich auszubauen. Sicher hätte man das auch mit Mauerwerk schaffen können, um die Optik aufzuwerten, aber den Arbeitsschritt hatte man gespart.
      "Meinst du nicht, das der Altar an anderer Stelle besser aufgehoben wäre? Er wirkt seltsam. Und ich habe bis auf den Zugang hier keiune weitere Tür gesehen. Entweder gibt es einen geheimen Zugang, oder wir müssen zurück in den Gang und die Türen aufbrechen.", meine Vanya. Es gab nicht mal einen Luftzug, den sie hätte aufspüren und verwenden können.
      Aber sie erinnerte sich an den Turm der Wüste. Sie umrundete die Säule und klopfte sie ab, suchte dort nach einer geheimen Treppe, aber sie wurde nicht fündig. Blanker und massiver Fels.
      Die Fackeln waren in den Stäben mit Öl befüllt. Sie würden länger brennen, aber auch nicht ewig. Bevor sie erlöschen würden, würden sie zur Einsturzstelle zurückkehren und dort warten. Entweder gab es dann doch ein Versuch mit dem Seil oder sie musste hoffen, einen Zugang zu finden.
      Vanya grübelte. "Hmmm, wir sind eine Weile gegangen. Meinst du nicht, das wir wieder unter der Burg sein könnten? Dann wird der Zugang sicher in den Tiefen des Bauwerks liegen, und nicht am Turm. Der Fels neben der Burg wäre ohnehin zu klein, für solch eine Anzahl an Räumlichkeiten. Wir müssten sogar unter der Wasseroberfläche sein."
      Vanya bat Isa, hier zu warten. Sie könnte sich weiter mit dem Altar beschäftigen. Vanya selbst rannte nochmals mit einer Fackel zurück durch den Gang zum Turm, wo Alwel ungeduldig wartete, und teilt ihr mit, das eine zweite Gruppe tief in die Burg gehen sollte. Vielleicht gab es weiter unten Zugänge, oder Geheime Türen. Sie sollen auch auf den Boden klopfen. Ein bestimmtes Klopfmuster, das sie sich merken würde. Würden sie und Isa was hören, könnte man so zumindestens einen Bereich finden, den man aufgraben könnte.
      Aber vermutlich waren die Wände und der Fels zu dick, als das es was bringen würde, in den Kellern der Burg auf den Böden zu stampfen. Alwel ließ noch einen Beutel mit Proviant runter, und Trinkschläuchen. Man richtete sich schon darauf ein, das die beiden heute Nacht hier schlafen würden.
      Vanya kehrte zurück zu Isa und teilte ihm mit, das sie auf mögliche Klopfgeräusche achten sollte.
      "Und, hast du schon etwas über den Altar rausgefunden? Ob er zur Opferung diente? Und warum liegt er hier in der Finsternis? Könnte das womöglich etwas mit der Göttin Aranis zu tun haben? Ich meine, der Altar von Arana war im Wüstenturm ganz anders, obwohl er ebenfalls in der Tiefe lag."
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      Westturm Burgruinen

      Die beiden Elfen teilten sich noch einmal auf, während Isa weiterhin den Altar erkundete. Es war allgemein äußerst düster dort unten, in dem Raum selbst kein einziges Fenster und der Gang wirkte auch eher versteckt, nicht dazu gedacht, ihn täglich zu beschreiten. Besonders irritierte allerdings der schmucklose Altar-Raum, der bis auf den Altar selbst keine andere Einrichtung aufwies. Fast so, als hätte man ihn sowieso nicht oft genug benutzt, um ihn besonders zu gestalten - oder als ob die Erbauer es nicht darauf abgesehen hätten, den Aufenthalt gemütlich zu machen. So war zumindest Isas Überlegung, als Vanya in den Raum zurückkehrte.
      "Entweder hier stand mal richtig viel Zeugs rum und wurde dann weggeschafft, oder der Raum sieht so aus wie schon vor hundert Jahren - in dem Fall muss es wohl einen Grund gehabt haben, wieso nur der Altar hier steht und sonst nichts anderes. Aber ich glaube, diesen Grund möchte ich nicht herausfinden, Vanya. Eigentlich gefällt mir dieser ganze Keller nicht: Es gibt gar keine Fenster und es sieht auch nicht so aus, als wäre der Gang hier gebaut, um ihn regelmäßig zu benutzen. Wenigstens sieht es nicht wie ein Verlies aus, das hätte mir gerade noch gefehlt."
      Sie schnaubte und wanderte dann den Raum entlang zur anderen Seite der Wand.
      "Hier geht's weiter, vielleicht finden wir ja noch was interessantes."
      Sie nahm sich selbst eine der Fackeln und dann gingen die Elfen weiter in den Berg hinein.
      Sie gingen etwa zehn Minuten durch ähnliche Gänge und Gemäuer, bis das entfernte Rauschen von Wasser an ihre Ohren kam und der Boden leicht absank. Dann erschien Tageslicht am Ende des Ganges und sie traten nur kurze Zeit später auf eine winzige Platform hinaus, die sich tatsächlich unterhalb der Burg befand und nur wenig Abstand zum Wasserspiegel hatte. Bei besonders hohen Wellen drang sicherlich auch Wasser in die Gänge hinein, womöglich ein Grund dafür, weshalb alles so schmucklos gehalten wurde.
      Isa blickte nach oben.
      "Immerhin wissen wir, wo wir sind. Da muss die Brücke sein, oder?"
      Sie zeigte die Felswand entlang nach oben, welche die Burg von ihrem Standpunkt aus verdeckte. Allerdings war an der Größe klar zu erkennen, dass sie wirklich unter der Burg waren.
      "Vielleicht soll das sowas wie ein Fluchtweg sein, aber irgendwie muss es damit auch mit der Burg verbunden sein. Wenn uns Alwel herausholt, können wir vielleicht ein paar Türen öffnen und hineinsehen, für irgendwas müssen sie ja da sein."
    • Elfischer Bergungstrupp
      Vanya

      Isa hatte einen weiteren Durchgang entdeckt, der zu einer Art Grotte führte. Sie war klein, fast kaum bemerkbar, da sie fließend in den Gang überging, und am Ende, kurz über dem Meeresspiegel, eine Plattform präsentierte, die den Blick aufs Meer frei gab. Die Wellen brachen sich nur wenige Meter unter ihnen, und gelegentlich schwappte mal Wasser hinein, wenn eine größere Welle kam und sich an den Felskanten brach.
      Vanya überlegte. Wenn es Flut gäbe, dann wäre Wasser in diesem Gang, das womöglich bis in den Raum mit dem Tempel drang. Aber sowas wäre wohl eher selten, oder nur bei Sturm der Fall, da es hier kaum Flut und Ebbe gab. Jedenfalls nicht in so großen Höhenunterschieden.
      "Das Ganze wirkt eher so, als würde ein Wasserzauber benötigt werden, um den Raum mit dem Altar zu fluten. Was es allerdings bringt, weiß ich nicht. Dort könnte sich Niemand aufhalten, sofern er kein Fisch wäre. Womöglich ist es doch ein Fluchtweg."
      Ein Anlegeplatz sah man nicht. Auch keine Ringe oder Pfähle für Seile, an denen man ein Boot einhaken könnte.
      Sie blickte sich weiter um, spähte die Felskanten hinauf und sah hinüber zum anderen Ufer des Festlandes. Wenn über ihnen die Brücke war, dann ....
      "ISA!", rief Vanya plötzlich laut, und die kleine Elfe erschrak förmlich, zischte verärgert Luft zwischen ihren Zähnen hervor.
      "Die andere Seite. Da ist auch ein Loch im Felsen. Unter der angrenzenden Stadt dürften also auch Höhlen sein. Vielleicht werden wir dort fündig?"
      Dazu müssten sie aber erstmal aus dem Bereich raus kommen. Vanya nahm ihren Bogen und zielte in den Himmel.
      "Wind, steh mir bei. Zeige unseren Freunden den Weg!"
      Sie schoss in den Himmel und ihr Luftpfeil flitzte schnell davon. Irgendwo in luftiger höhe begann er schnell im Kreis zu wirbeln, was eine Art Pfeifen verursachte. Dann gab es einen kleinen Knall und der Pfeil war fort. Sie wartete noch ein paar Minuten, und wiederholte das Schauspiel. Den Knall und das Pfeifen hatte man sicher bemerkt und nun lagen wachsame Augen in der Umgebung, um einen weiteren Signalpfeil zu erspähen. So konnten sie schnell herausfinden, wo Vanya war.
      Schon der zweite Pfeil brachte Antwort, in dem man ein paar Steine hinabwarf und eine Fackel.
      Alle bisherigen Pläne wurden umgebaut und bereits eine Stunde später wurden Vanya und Isa an Seilen aus der Tiefe entlang der Felsen hinaufgezogen.
      Oben auf der Brücke berichtete Vanya von ihrem Fund. So war das Artefakt möglicherweise gar nicht in der Burg, wo jeder Feind es vermuten würde. Es war an Land, und zwar unter der Stadt vor der Burg. Entweder gab es dort ein Bauwerk, das tiefe Keller und Gewölbe besaß, oder es gab irgendwo einen geheimen Zugang, der zur Höhle führte.
      Die halbe Nacht machten sich alle Gedanken, und auch die Truppen in der Stadt wurden informiert. Man bereitete sogar einen Korb vor, den man verwenden würde, um an der Klippe hinabgelassen zu werden. Seilwinden und ein stabiles Gerüst würden zwei Tage Bauzeit benötigen.


      Zwei Tage später
      Vanya, Alwel, Elrod, Nieserie und ein paar der Matrosen waren an den Klippen und begutachteten das Bauwerk. Ein Gerüst ähnlich wie ein Galgen. Ein 10 m langer Baumstamm ragte über die Klippen, am Ende ein großes Rad, und darüber ein dickes Tau. Ein Korb stand an der Klippe, und war bereit, seine Feacht in die Tiefe zu bringen. Sieben Leute hätten Platz, aber nur fünf würden gehen. Darunter Vanya, zwei Matrosen und Alwel und Nieserie. Der Rest suchte oberhalb weiter, da man nicht sagen könnte, ob Vanyas Vermutung Hand und Fuß hatte.
      Tatsächlich hatte man in der Stadt noch einen Brunnen gefunden, der unten am Wasserspiegel auf einer Seite eine Einbuchtung hatte. Zwei Tage hatten sie Wasser geschöpft und jemanden herabgelassen, der einen Zugang bestätigte. Ein perfektes Versteck, ein Zugang, den man planen musdte, um ihn zu betreten. Kein Feind würde im Brunnen danach suchen. Und etwas, was so schwer zu finden war, verbarg meistens etwas Wertvolles. Vielleicht bekamen sie von oben auch Zugang, und alle würden sich unten treffen.
      Zwanzig Minuten später setzte der Korb dann unten auf der Plattform auf. Sie war etwas größer als jene dort hinten unter der Burg. Das Licht fiel noch ein paar Meter weiter rein, bot dann aber auch einen finsteren Gang auf.
      "Fackeln, Leuchtkristalle und Öllampen, wir verwenden alles.", ordnete Vanya an und ging voraus. Sie trug eine Fackel, die sie notfalls mit einem Windzauber verwenden könnte. Man konnte nie wissen. Aber die Piraten hatten den Ort sicher noch nicht entdeckt, und Fallen hinterlegt. Zahren war aber diesesmal nicht dabei. Sein Bein war zu sehr verletzt, als das Isa ihn gänzlich flicken konnte. Erst in den Wäldern würde er wieder genesen. Isa blieb für den Notfall auch deshalb oben, um nicht selbst zum Opfer zu werden.
      Sie drangen dann in den Felsen vor und folgten dem Gang eine Weile, der recht finster war. Bald ging es ein Stück hinauf, dann wieder hinab. Vielleicht ein natürlicher Schutz vor Flutungen.
      Irgendwann wurde es dann heller, obwohl sie unter der Erde waren. Erste Kristalle waren zu sehen. Kurz darauf tat sich vor ihnen ein erleuchteter Weg auf.
      Screenshot 2022-09-11 at 15-14-34 d33f00bdd2f1b35f39b5ddede2b1e3d5.jpg (JPEG-Grafik 549 × 479 Pixel).png
      "Seht mal, Kristalle. Und hier wachsen sogar Pilze. Bestimmt wegen dem Licht dort in der Ferne.", meinte Vanya und zeigte in die Richtung. Sie liefen nun durch Wasser, das etwa einen Kopf tief war. Es war kühl, ein kleiner unterirdischer Bach, der neben dem Zugang in den Fels weiter führte, und sicher irgendwo bis zur Küste dann ins Meer abfloss.
      "Seltsam. Obwohl wir uns voranbewegen, scheint das Licht immer gleich weit entfernt zu sein. Ob das magischer Natur ist? Sonnenlicht ist es jedenfalls nicht."
      Nach einer Weile ließ das Licht etwas nach und man erkannte weiter vorn eine größere Höhle.
      Screenshot 2022-09-11 at 15-13-08 Crystal cave by YoBarte on DeviantArt.png
      Sie war wieder aus dunklem Felsgestein und hatte sogar ein Bauwerk mittig stehen. Eine Art Torbogen. Sonnenlicht schien von irgendwo oberhalb in den Raum vorzudringen. Und ein helles Licht leuchtete über dem Tor.

      "Fantastisch. Wer hätte gedacht, das sich hier solch ein Ort verbirgt. Ob das ein Tempel ist?", fragte Vanya.

      "Nieserie schnaufte. "Ein so finsterer Ort, das ist sicher ein Tempel für Aranis. Wir sollten ihn zerstören."
      "Dennoch schein das Sonnenlicht hier die Herrschaft zu haben. Lasst uns erstmal nach Hinweisen suchen.", antwortete Vanya und ging weiter.
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    • Elfischer Bergungstrupp
      Burgruinen

      Vanyas scharfen Augen und dem Unglück im Turm war es schließlich zu verdanken, dass sie einen weiteren Hinweis darauf hatten, wo das Relikt sich scheinlichst verbergen könnte. Die früheren Burgherren mussten viele Geheimnisse gehabt haben bei der schieren Anzahl an versteckten Räumen, Gängen und sogar ganzen Gehäusen, die sich um die Burg herum zu befinden schienen. Mit einem Mal war sie nicht nur eine Burg auf einem Felsen, sie war wie der Eingang zu einem Schatzlabyrinth, dessen Inhalt man erst erkunden musste.
      Die Gruppe ließ sich nach gründlicher Vorbereitung in die Ausbuchtung der Höhle hinab und setzte ihren Erkundungsgang fort, allen voran Vanya, die sich von der Finsternis der Höhle kaum beeindrucken ließ. Sie kamen bald schon in einen größeren Bereich, der nun letztendlich Anzeichen davon trug, dass dieses Werk teils von Menschenhand erschaffen sein musste. Der Torbogen lenkte aller Aufmerksamkeit auf sich, wies aber keinerlei Anzeichen dafür auf, ob er Aranis gewidmet war, oder Arana oder vielleicht einen ganz anderen Zweck hatte. Eine kurze Untersuchung des Gebildes verschaffte auch keinen besseren Eindruck davon.
      Sie verbrachten eine geschlagene Stunde damit durch die Höhle zu wandern und sich die Kristalle zu besehen, nach etwaigen Hinweisen zu suchen, die darauf schließen würden, wozu der Raum gedacht war, als Alwel das Sonnenlicht bemerkte, das durch das kleine Loch hereinfiel.
      "Schaut mal, das Licht ist den Torbogen raufgewandert. Wie viel Uhr haben wir, in welche Richtung liegt Norden?"
      Sie stellte sich unter das Loch und blickte nach oben in einen wolkenlosen Himmel.
      "Lasst uns noch ein bisschen länger warten."
      Die unausgesprochene Vermutung, die allen in den Sinn kam, bestätigte sich dadurch, dass das Licht die Säule noch weiter empor wanderte, bis es schließlich den Kristall erreichte, der in den oberen Balken eingefasst war. Es dauerte noch einige Sekunden, in denen das Sonnenlicht sich weiter ausrichtete, bis plötzlich die ganze Höhle von dem widerspiegelndem Licht erstrahlte und von den vielen Kristallen nochmal verstärkt wurde. Das sanfte, goldene Licht wurde in tausend Richtungen gebrochen und durchflutete die Höhle mit seinem fast blendendem Schein. Voller Bewunderung und verzaubert von dem Lichtspiel sahen sämtliche Anwesenden ein, dass dies wenn dann ein Tempel der Arana war. Alwel begann den Torbogen empor zu klettern, um sich den Kristall näher anzusehen.
      "Schon witzig, dass zwei Gedenkstätten von Arana schon unter der Erde sind", merkte Elrod an, der von dem Licht genauso gebannt war wie alle anderen. "Dabei ist doch das Sonnenlicht über der Erde, da wäre ein Tempel doch am geeignetsten."
      "Aber vielleicht sind sie genau deswegen an dunklen Orten", bemerkte Nieserie. "Um zu zeigen, dass das Licht Aranas auch die tiefsten Schatten erhellen kann."
      Das schien Elrod ein angemessenes Argument zu sein.
      "Wenn wir das nur von Goldfields Göttin auch behaupten könnten."
      Alwel wurde aus dem Kristall nicht schlau, allerdings schien etwas in ihn eingefasst zu sein. Kurzerhand entfernte sie das ganze Stück, bevor sie noch etwas zerstörte, was sie womöglich später bereuen könnte. Sie überreichte ihn Vanya, damit sie einen Blick darauf werfen konnte.
      "Ob es das ist, was wir suchen, weiß ich nicht, aber etwas wird es wohl sein. Wir können es mitnehmen und wenn es doch nicht das richtige ist, bringen wir es eben wieder zurück."
      Damit hatte sich auch die Erkundung dieser Höhle erledigt und sie machten sich wieder an den Aufstieg.


      Mehyven
      Aranis' Palast

      Auf der anderen Seite der Berge stellte sich Kasli derweil der unliebsamen Aufgabe, sich mit einem ganz speziellen Priester auseinanderzusetzen. Mittlerweile hatte sie einen guten Ruf im Palast erlangt, hauptsächlich dadurch wie bestrebt sie darin war, Aranis eine gute rechte Hand zu sein, was sie äußerst überzeugend machte. Ihre prunkvollen Gewänder, die sie stets mit Aranis' Schatten umhüllte - eine kleine Trickserei ihrer Kräfte, die ein Gefühl vermittelten, als wäre Aranis' Macht selbst in ihren Kleidern gefangen - sorgten schon allein für nervöse Blicke und ein geschäftiges Aufhuschen der Dienerschaft, die sich darum bemühte, Kasli nicht in den Weg zu kommen. Sie liebte es. Seit sie Aranis gefunden hatte, spürte sie die Macht in sich täglich steigen.
      Nur Uzin, dieser Speichellecker, war ihr noch ein Dorn im Auge. Er verpestete ihren Ruf durch seine reine Anwesenheit. Aranis brauchte keine zweite Hand wenn sie bereits Kasli hatte, besonders brauchte sie keinen, der - so wie Kasli fand - nichtmal ansatzweise an ihre Macht herankam. Sie brauchte nur Kasli und Kasli brauchte sie, kein Dritter sollte sich in diesen Bund einmischen.
      Also würde sie das Problem beseitigen, während ihre Herrin weg war. Sie würde den Zorn der Dunkelheit persönlich auf Uzin einregnen lassen.
      Sie kam zur vereinbarten Stunde in den Audienzsaal. Zumindest war der Priester schlau genug, um sie nicht zu lange warten zu lassen.
      "Ich brauche Krieger", hob sie an, das erste Worte, das sie an ihn richtete. "Ich brauche Krieger und ich brauche Vorräte, Uzin. Gibt es nicht auch einen Assassinen, dem der Palast vertraut? Den brauche ich auch."
      Der Akzent ihrer Worte unterstrich das Fauchen ihrer Stimme, eine Begleiterscheinung davon, dass sie mit ihm allein reden musste. Sie hatte schon lange aufgegeben zu verbergen, dass sie ihn nicht leiden konnte.
    • Mehyven
      Aranis Palast
      Uzin

      Was wollte diese finstere Nebelkrähe von ihm? Aranis war fort, er führte nun das Reich in ihrem Namen als Vertretung, und schon kommt dieses verlauste Weibsbild angekrochen, und verlangte ihn zu sprechen. Aus dieser Elfe, oder was auch immer sie darstellen sollte, mit ihrer grauen Haut, ihren spitzen Zähnen und der seltsamen Zunge, wurde er einfach nicht schlau. Er fand auch keine Aufzeichnungen zu ihr, die Licht ins Dunkel bringen würden. Haha, was für ein Wortfetzen, er, Vertreter den Dunkelheit, suchte nach Licht der Erkenntnis. Ihr Volk lebt in Übersee, und wird einmal ein Verbündeter sein, während andere, darunter Rawan, welches schon mal versucht hatte, in Taranoke Fuß zu fassen, aber dank Flora und ihren Taten kläglich scheiterte, weiterhin Feinde sein würden, oder sich unterwarfen, und der wahren Göttin Aranis huldigten.
      Sie betreten fast zeitgleich den Audienzsaal, jedoch aus unterschiedlichen Richtungen und durch unterschiedliche Türen. So ganz allein schallte es regelrecht im Raum. Keine Wache, kein anderer, der hier was zu besprechen hatte. Uzin nahm dennoch auf einem der Stühle Platz, und lehnte sich hochnöäsig zurück. Immerhin stand er quasi über ihr. Sie war nur die Leibmagierin Aranis.
      "Na gut, was willst du von mir, das es so wichtig sei, meine Arbeiten dafür unterbrechen zu müssen.", knurrte er. Kasli erhob sogleich das Wort und verlangte nach Soldaten, Vorräte und einen Assassinen. Sonst noch Wünsche? Wollte sie jetzt schon einen kleinen Krieg gegen Goldfield ins Leben rufen? Sicher, denn sie hatte noch einiges zu tun.
      "Du weisst, das die Meisten Soldaten alle an der Front sitzen, und nur eine Verteidigungsmannschaft Mehyve vor wagemutigen eroberern beschützt? Und selbstverständlich die neuen Rekruten. Von denen kannst du 300 bekommen, und ein paar Offiziere, um sie zu führen. Auch die Ausrüstung gewähre ich dir. Verschwende sie aber nicht. Deine letzte Reise war nicht sonderlich von Erfolg gekrönt, hähähä.", lachte er mit amüsiertem Grinsen. Kasli hatte vor den Augen ihrer Göttin versagt. Aber man hatte ihr verziehen. Uzin würde dennoch darauf rumtrampeln. Ihr Fauchen bestätigte seine Reizugen. Es war ihr unangenehm.
      Dann zur Frage nach einem Assassinen. Hatten sie einen hier zu Diensten? Oder musste er sogar Anheuern lassen? Das wusste selbst er nicht. Ein Offizier hätte das sicher leichter beantworten können. Obwohl, war ihm nicht letztens etwas zu Ohren gekommen?
      "Ich kann nichts versprechen. Vielleicht werde ich anheuern, nein, DU wirst anheuern. Du bezahlst für einen Auftragsmörder. Ich gebe dir schon den Rest dazu. Frag Offizirin Bronte. Sie hat sicher Kontaktmöglichkeiten. Das muss reichen. Sind wir nun fertig? Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich um deine Belange zu kümmern."


      Elfischer Bergungstrupp
      Burgruinen

      Sie fanden bald die Höhle, in der einige Kristalle wuchsen, und sogar ein auffälliger leuchtender Punkt am Bauwerk selbst prangerte, der mit dem Licht der einfallenden Sonne bald im goldenem Glanze erstrahlte. Die Vermutungen, warum gerade Aranas Tempel in der Dunkelheit lagen, endeten häufig mit der Antwort, das ihre Erhabenheit auch in der tiefsten Finsternis ihren Lichtsegen spendet, und die Dunkelheit vertreibt. Außerdem konnte man so das Ganze noch göttlicher wirken lassen. So konnte man am Tage auch in der Finsternis Aranas Licht spüren und sehen. Gar nicht mal so schlecht. Natürlich gab es auch Ruinen und Tempel dazu an der Oberfläche.
      Alwel holte schließlich das goldene Stück aus dem Torbogen, welcher ebenfalls ein Kristall war. Und etwas schien im Inneren zu stecken. Man konnte es aber kaum erkennen, da der Kristall zwar leuchtete, aber undurchsichtig und trübe war.
      "Wir nehmen es mit. Wie schon erwähnt, können wir das Artefakt immer noch zurück bringen. Aber das ist erstmal besser als gar nichts. Igast wird sich seiner annehmen, und uns sicher sagen können, ob es das Gesuchte ist. Außerdem haben wir ja noch den Suchtrupp in der alten Stadt. Vielleicht bringen die auch was mit.", meine Vanya, und dann verließen sie die Höhle.
      Vanya ließ die Suche abbrechen. Mit mehr Leuten könnten sie zurückkehren, und alles nochmals durchsuchen. Schon nächste Woche. Und noch war der Winter ein paar Wochen entfernt. Zeit genug. Die Lager wurden abbgebaut und alle Spuren möglichst beseitigt. Wobei die Meisten ohnehin bleiben würden. Insbesondere der Turmeinsturz. Das gute Gold lag in der Tiefer des Schachtes. Es zu bergen dürfte schon ein Aufwand werden. Aber alleine schon Deshalb mussten sie zurückkommen, da das Gold sicher zu gebrauchen wäre.
      Und so kehrten alle an Bord zurück, und die Kapitänin ließ den Anker lichten, und Kurz auf die Heimat setzen. Oder eher den Heimathafen.
      Sie saßen gerade in der Kajüte, und begutachteten den Kristall.
      2Hast du soetwas schon mal gesehen, Drianne?", fragte Vanya, während sie mit einem dieser Vergrößerungslinsen den Kristall begutachtete. Sie hielt ihn vor eine Lampe, damit das Licht hindurchscheinen würde. Das alleine reichte schon aus, das der Kristall anfing zu leuchten, und den Raum erhellte. Vanya spürte fast die Wärme der Sonne in ihrer Hand. Aufregend. Es musste aufjedenfall etwas Besonderes sein, was sie gefunden hatten. Nur das Innere wollte sich einfach nicht zu erkennen liegen. Es lag verborgen im Schatten des Lichtes.


      Piratenschiff Golden Blue
      Luella 'Blaufeder' Bristol

      "ANKER LICHTEN - IN DIE WANTEN MIT EUCH, IHR MAKRELEN! VOLLE SEGEL! MACHT ALLES GEFECHTSFERTIG! UND BEEILT EUCH GEFÄLLIGST, IHR PFÜTZENSEGLER!", brüllte Lu, als man ihr mitteilte, das Tains altes Schiff die Segel setzte und Richtung Norden aufbrach.
      An Bord der Golden Blue sah es aus, als hätte jemand einen Stein in einen Ameisenhaufen geworfen. Ein wildes Gewusel, und jeder tat irgendwas, oder trieb irgendwen an, um was anderes zu tun. Wie Affen kletterten mehrere Piraten die Wanten hinauf zu den Segeln, die kurz danach hinabglitten, während mit einem Rattern und Rasseln der Anker eingeholt wurde.
      Lu selbst torkelte fast volltrunken über das Deck, aber schien immer noch einen geraden Blick zu haben. Vielleicht lag es daran, das sie nur noch ein Auge hatte. Die Krähe saß auf ihrer Schulter und gab kurze Krächzlaute von sich, während sie einmal mit dem Finger seine Kehle kraulte, und mit der anderen Hand die Flasche Rum zu ihren Lippen führte, und gierige Schlücke nahm. Dann krallte sie sich das Fernrohr, das einer ihrer Leute hielt. "Her damit ...", und klappte es aus, spähte dann hindurch und begutachtete den kleinen Segelfetzen am Horizont.
      "Hihi, Tainchen Tainchen, ... du hättest den Kahn nicht verkaufen sollen. Jetzt bekommst du die Quittung. Ich werd alles an mich nehmen, und dann werde ich dein Schiff erobern, oder es versenken. So oder so werden die Planken von dem morschen Grundläufer demnächst in deinem Hafen hallo sagen ... hihi."
      Langsam aber sicher nahm auch Luellas Schiff Fahrt auf. Allerdings war es auch etwas größer und schwerer bewaffnet. Mehr Kanonen, mehr Männer an Bord. Für ein Gefecht ideal, für eine Verfolgung weniger. Aber dafür hatte sie auch vorgesorgt. Für Notfälle hatte sie ein paar Flaschen mit Windmagie an Bord. Ganz schön teuer, diese von Zauberkundigen füllen zu lassen, aber entkorkte man eine, so schoss eine kräftige Briese in die Segel, und gab dem Schiff ein paar Knoten dazu, wenn auch nur für ein paar Minuten.
      Sechs Flaschen waren es, die an Deck an einem Gestell verschraubt waren, welches direkt auf das Hauptsegel zeigte. Aber noch war es unnötig. Der Wind stand günstig, und Tains alter Kahn, welcher nun auf den Namen Seaflower hörte, fuhr auch nur gemächlich.
      "Dabei klang Daimond doch so ... REICH! Ja, ich glaub so hieß ihr Schiff mal. RSS Daimond. Der Diamant der Meere. Pfuhahaha. Jetzt ist es ne Seeblume. Armes Ding. VERWANDELN WIR ES IN ALGEN UND SCHLICK!"
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    • Elfischer Bergungstrupp
      Seaflower

      Nach Tagen der nervenaufreibenden Suche kehrten die Elfen schließlich mit einem Fund zurück, der zumindest etwas Erfolg versprach. Dennoch war die Stimmung wohl eher bedrückt: Mit einem langwierigen Aufenthalt in einer verfallenen Burg und einem davon schwer verletzten Elfen, musste man sich eher noch den Grund ihrer Reise ins Gedächtnis rufen, als noch auf ihrer Hinfahrt. Besonders deswegen waren alle überaus glücklich, den Heimweg anzutreten.
      Kapitänin Drianne war die einzige in der Besatzung, die ein gewisses Interesse an dem Fund zeigte. Sie beugte sich neugierig über Vanyas Schulter und ließ sich von dem reflektierendem Licht bezaubern.
      "Wenn Ihr mich fragt, ist das schon Artefakt genug, Vanya. Sowas einzigartiges kann nur von Götterhand geschaffen worden sein."
      Sie waren noch keine halbe Stunde wieder auf See, als der Matrose im Krähennest einen kräftigen Ruf verlauten ließ: "SCHIFF IN SICHT!"
      Die Meldung brachte die Kapitänin auf den Plan, die sich bei Vanya entschuldigte, an Deck gesprungen kam, sich in die Takelage schwang und ihr Fernrohr ausklappte. Eine kurze Begutachtung der weit entfernten Segel brachte keine wichtigen Erkenntnisse ein.
      "Flaggen?"
      "Keine, Ma'am!"
      Nun, keine waren immer noch besser als die falsche, beschloss Drianne kurzerhand und gab den Befehl zur Beobachtung. Allerdings musste der Befehl nicht lange durchgeführt werden, bis der Matrose verkündete, dass das Schiff an Fahrt zugenommen hätte.
      "Kurs wurde beibehalten! Es kommt näher!"
      "Lasst ihnen ein Leuchtsignal zukommen, sie sollen auf Abstand bleiben!"
      "Aye, aye!"
      Das Leuchtsignal wurde zu Tage gebracht und mit blinkendem Morsecode die Nachricht übermittelt:
      'DRN, ABS HALT
      DRN, ABS HALT
      DRN, ABS HALT'
      DRN war das eigene Kürzel von Drianne und mit dem Rest der Nachricht forderte sie den Abstand einzuhalten. Die Nachricht wurde drei Mal übermittelt, um vom anderen Schiff auch gesehen zu werden.
      "Wenn sie noch näher kommen, verpassen wir ihnen einen Warnschuss! Kanonen bemannen und ausrichten, ich will gar nicht erst, dass sie zu nahe kommen!"
      "Aye, aye!"


      Mehyven
      Aranis Palast

      Kasli musste sich beherrschen, um Uzin nicht selbst an die Kehle zu fallen. Es wäre so lächerlich einfach ihn ihre Macht der Blitze spüren zu lassen, zu beobachten, wie sein ganzer Körper unter dem Einschlug erstarrte und sich verkrampfte wie bereits die andere Magierin, die Kasli schon aus dem Weg geschafft hatte. Es wäre so befriedigend, sein Flehen zu hören, mit der er um Vergebung bettelte und dafür, dass sie ihn verschonen mochte. Das wäre wirklich ein ihr angemessener Anblick und nicht das, dem sie sich jetzt stellen musste: Ein hochnäsiger Schleimer, der sich für etwas besseres hielt, weil er Aranis besser kannte. Sie würde es ihm schon zeigen, auf eine Art, bei der sie verhindern würde, dass ihr Aranis auf die Schliche kam.
      Sie trat auf ihn zu und stellte sich vor ihm auf, eine geringe Genugtuung darüber, dass sie körperlich für einen Moment über ihm stand. Dennoch musste sie sich beherrschen, dass seine Provokation nicht die Überhand gewann.
      "Wir sind die Eroberer, Uzin. Niemand würde es wagen, das heilige Land zu betreten."
      Sie schnaubte verächtlich.
      "Ich werde nicht mit Rekruten ausziehen. Gib mir richtige Soldaten, oder ich werde Aranis erzählen, dass du ihre Pläne manipulierst."
      Ihr Akzent und die Mühe ihrer Zunge, die ausländischen Worte umzusetzen, dämmte etwas die Drohung ihrer Worte, allerdings funkelte sie ihn dafür umso giftiger an. Sie hasste Uzin wie sie noch nie jemanden gehasst hatte.
      "Ich verlange, dass du meine Wünsche genau so umsetzt, wie ich sie dir vortrage. Ich bin die einzig wahre rechte Hand der Dunkelheit, während du nicht mehr als ein alter Lappen bist. Deine Knochen würden schneller brechen, als du von diesem Stuhl aufstehen kannst."
      Sie fletschte die Zähne.
    • Uzin

      Das Gespräch zwischen ihm und Kasli entwickelte sich plötzlich in eine ganz andere Richtung. Es wurde bedrohlich, sehr bedrohlich. Kasli schien regelrecht darauf zu brennen, ihre Grenzen auszutesten, und Uzin selbst verzog das Gesicht, als Kasli ihn beschimpfte, beleidigte, und auch noch ihr Verlangen äußerte. Als hätte sie hier was zu melden. Sie war doch nur als Leibzauberin an Aranis Seite und befehligte einige Adepten. Nichts mehr als eine lästige Unterstützung. Und dann wollte sie auch noch Lügen über ihn verbreiten.
      Seine Stimme gurgelte knurrend, als würde er seine Worte aus den Untiefen der schwarzen Hölle hinaufwürgen.
      "Was erlaubst du dir eigentlich, hässliche Hexe? DU VERLANGST? Und du willst Aranis Lügen über mich erzählen? Mich, Uzin Avadel, der Aranis erst den Weg geebnet hat, soll sie in ihren Plänen ausbremsen, die mir selbst nur all zu recht sind? HAHAHA, sie würde DICH als Verräterin strafen und elendig in einem hell erleuchtetem Kerker mit Gesängen von Arana quälen lassen."
      Er hob seine linke Hand und Kasli wurde plötzlich getroffen. Ein Energiestoß der die Luft kurz wabern ließ und den Blick abdunkelte, eine kleine Welle der Dunkelheit, mit der man sich Kreaturen des Lichtes entledigen konnte. Es war wie ein kraftvoller Luftstoß, und Kasli hatte das Gefühl, von einem schweren Gewicht das Schwingt getroffen worden zu sein, während sie mehrere Meter weit nach hinten geschleudert wurde, um unsanft auf dem Boden aufzukommen, und noch zwei, drei Meter zu schlittern.
      "DEINE WÜNSCHE SIND HIER NICHTS WERT! Aranis ist fort, und regiert von ihrem mächtigen Tempel aus. Auch das ist MEIN Verdienst. Was kannst DU Hexe schon vorlegen? Hast Bücher und ein paar Zauber aus deinem Land mit ihr geteilt. Deine Zauber stehen sicher auch in anderen Schriften. Du bist unnütz für Aranis geworden, Kasli. Jahaa, nur deshalb hat sie dich zurück gelassen. Sie braucht dich nicht mehr."
      Er schob erneut seine Hand vor, und eine dunkle Kugel mit sich drehenden Spitzen ähnlich wie ein Flammenrad schoss aus seiner Hand empor und traf Kasli, die kurz unter dunklen Blitzen gequält wurde, eine Verpuffung folgte und unheimlicher Rauch sieg auf, den ein Feuer nie so hätte erschaffen können.
      Uzin lachte. Er war schneller aufgeestanden, als Kasli ihre Drohung wahr machen konnte. Ein Lappen? Er war also ein Lappen?
      "Kasli, du bist Dreck. Und wenn ich ein Lappen sein soll, dann werde ich dich trotz meines Alters nur zu gern wegwischen und entsorgen. Wie kannst du es wagen, ihren Palast und ihr heiliges Land mit deiner Anwesendheit zu beschmutzen, DU VERSAGERIN! Kannst ja nicht mal einen Bauern das Feld abbrennen, ohne davongescheucht zu werden. Elende .."
      Er lief auf sie zu, um ihr einen kräftigen Tritt zu verpassen .....
      Er würde sie quälen und töten lassen. Denn er war sich sicher, das sie sonst ihn töten würde. Wenn sie hier gleich bewusstlos liegen würde, unfähig sich zu rühren, würde er die Wachen rufen und sie fortbringen lassen. An ein Gespann wird er sie ketten ... nackt. Das Zeichen der Sonnengöttin Arana soll ihr auf den Rücken gebrannt werden. Er wird sie zur Schau stellen und dann auf dem großen Marktplatz aufhängen lassen, an einem hohem Kreuz, damit sich die Greifvögel an ihr laben können, und ihre Schreie die Herzen des Volkes erwärmen.


      Piratenschiff Golden Blue
      Luella 'Blaufeder' Bristol

      Lu spähte durch ihr Fernrohr und begutachtete das Signal. "Waaaas? Wir sollen Abstand halten? Haben die falschen Rum gebunkert? Den Namen hab ich nicht kapiert. Nenn ich den Kapitän einfach Drin, hihihi, da ist ein Kapitän drin HAHAHA."
      Sie klappte das Rohr ein und lachte kurz, ehe sie befahl, eine der Flaschen zu entkorken, und der Wind noch deftiger in die Segel blies. Ihr Schiff, das eh schon guten Wind genoss, wurde jetzt sehr viel schneller, schneller als gedacht, für seine Größe, und das bemerkte auch die Crew des Seaflower. Lu`s Schiff ging langsam Richtung Längsseits auf die Seaflower zu und die Luken öffneten sich, während die Kanonen vorgeschoben wurden.
      Ein Schuss - die Seaflower hatten wie angeordnet einen Warnschuss abgegeben, der ein paar Meter vor dem Bug eine Wasserfontäne aufsteigen ließ.
      Lu bekam etwas Wasser ab und fluchte. "IST DAS ETWA DIE FEINE SEEMÄNNISCHE ART HALLO ZU SAGEN?", brüllte sie dem Schiff entgegen, aber um sie zu hören war es noch zu weit weg.
      Sie verließ ihre Stellung und begab sich zum Mitteldeck und bezog dort Stellung. Mehrere Leute um sie herum, um Befehle weiterzutragen. Sie kaute auf ihrem Stück Ast herum und zog den Säbel. "Bereit machen zum Entern. Erstmal ne volle Breitseite ohne weiteren Befehl. Danach gezielt ein paar Kanonen aushebeln. Seile vorbereiten."
      "Aya, Sir.", bestätigte einer und rannte los, um ihre Anweisungen an die Crew zu übermitteln. Rasch wurden Taue geholt und an Haken befestigt, und zur eling gebracht, wo ein paar Piraten in Deckung gingen und auf ihren Einsatz warteten.
      Das Wasser vor den Bug schäumte förmlich vor Wut und hinterließ weiß aufgeschäumte Wellen, während die Magie der ersten Flasche ihre Wirkung langsam wieder verlor und nur noch der Wind der Meere in die Segel blies.
      "Kaptain, wir sind gleich soweit ... noch ein paar Meter.", meinte einer der Piraten. Dann brüllte ein anderer, das die Seaflower abdrehte. Lu fluchte erneut und befahl noch eine Flasche zu entkorken, und schon nahm das Schiff wieder genügend Fahrt auf und folgte dem Manöver der Seaflower, deren Kapitän wohl erkannte, das sie so schnell nicht fliehen konnten. AAuch dort wurden bereits die Luken geöffnet und die ersten Kanonen spähten hervor. Noch bevor die Golden Blue perfekt ausgerichtet war und Lu gerade brüllen wollte, weil ihre Mannschaft nicht in die Gänge kam und endlich feuerte, wegen ein paar Metern, entlud bereits die Seaflower ihre erste Ladung.
      Ein Großteil der Kugel versank nutzlos im Meer, ein paar in einer hohen Bugwelle und etwa 10 oder 15 trafen die Golden Blue. Planken splitterten, ein paar Männer wurden in blutige Massen zerlegt und zwei Kanonen wurden zerstört. Tauwerk vom Vordermast wackelte verdächtig, als zwei Taue durchschossen wurden, und ein Seeräuber schreiend ins Meer stürzte. Den würden sie später auffischen, sofern sich kein Meeresbewohner an ihm satt gefressen hätte.
      Wüten befahl sie endlich zu Antworten, wo sie eigentlich zuerst sprechen wollte.
      Es krachte und schepperte, als die Golden Blue ihre Kanonen donnern ließ. Und diese hatten weit mehr Trefferglück zu verzeichnen, als jene der Seaflower, die etwas das halbe Schiff im Visier hatte. Die Hoffnung lag wohl darin, den Bug zu zerlöchern, damit Meerwasser eindringen könnte, um das Schiff zu verlangsamen.
      Jetzt lachte Lu, als die Seaflower ihre Bleidusche bekam. Ein Großteil der Munition waren Bleikugeln, dann noch Stein und Eisenkugeln. Und noch diverse andere Munition.

      Vanya fluchte. Ausgerechnet jetzt musste sich hier ein anderes Schiff blicken lassen. Und dann ertönten kurz darauf Alarmglocken und ein Schuss löste sich. Das war die Seaflower. Sicher nur ein Warnschuss. Vanya verstaute das Artefakt sicher in einem Beutel unter ihrer Kleidung, und begab sich dann auch auf den Weg auf Deck, um notfalls mit ihrem Bogen Beistand zu leisten. Es waren sicher Piraten. Gerade als sie die Tür öffnete und an Deck trat, ließ Drianne die Kanonen sprechen. Vanya sah ein Schiff längsseits, welche ebenso edel wie bedrohlich wirkte. Es erhielt ein paar Treffer und sie bemerkte noch etwas.
      "Hmm, da drüben ist ordentlich Wind an Bord. Vielleicht ein Zauberrer?", murmelte sie. Dann erfolgte der Gegenschalg. Feuerzungen und Rauch lösten sich von der Breitseite der Golden Blue und ließen das Schiff in den Rauchwolken kurz verschwinden. Sekunden später regnete das Verderben nieder. Fast alle Geschosse trafen das Schiff irgendwo. Die Meisten am Rumpf, und schlugen Dellen oder Löcher ins Holz. Ein Mast wurde getrroffen und splitterte am Rand. Takelage löste sich und irgendwer von dort drüben musste die Flagge am dritten Mast anvisiert haben, denn diese wurde abgeschossen und ging über bord.
      Es hatte sicher siebzehn Mann erwischt, die meisten schwer verletzt durch Splitter oder weil sie Körperteile verloren hatten, wenn die Kugeln sie erwischt hatten.
      Vanya selbst war hinter einem Fass in Deckung gesprungen und hatte sich zusammengekauert. Verdammt, hier gab es weder Büsche noch Bäume. Hier war man wie die Fackel in der Nacht auf freiem Felde. Als sie wieder hoch kam, steckte ein 25 cm langer Plankensplitter im Fass, den sie kurz mit großen Augen betrachtete, ehe sie sich wieder zum Meer wand und das Piratenschiff betrachtete.
      Drianne ließ erneut feuern, und jetzt war hier wieder alles verraucht und verhüllt. Man hörte wie drüben Holz splitterte und Leute riefen. Jetzt kamen sich die Schiffe immer näher und erste Seemänner tauchten auf um zu feuern, mit diesen Schießpulver Waffen. Die Crew der Seaflower antwortete und ein Donnergrollen folgte auf das Nächste. Die Golden Blue ließ nochmals ihre Kanonen sprechen, und plötzlich rauschen hunderte Messer hebei, die mit Kanonen abgeschossen wurden. Kleine Klingen, die wie ein Hagel aus Pfeilen wirkten, und 40 Mann trafen, die Meisten nur Verletzt mit Schnitt und Stichwunden. Die Steuerbordseite der Seaflower war nun gespickt mit den Klingen.
      "Verflucht. So wird das nichts.", knurrte sie, während Drianne befahl, sich auf die Enterung vorzubereiten und zu bewaffnen.
      Vanya stieg auf das Fass und spannte den Bogen, feuerte dreimal hintereinander und drei Piraten die gerade den Enterhaken schwangen begrüßten kurz darauf den Klabautermann.
      Der Geruch von Feuer machte sich breit, und ein paar Leute mussten sich darum kümmern, damit hier nicht in kurzer Zeit alles in Flammen stünde.
      Vanya verfluchte den Tag. Jetzt hatten sie etwas gefunden, das womöglich das Größte Problem Taranokes lösen konnte, und dann taucht da so ein verdammtes Piratenschiff auf. Aber genau betrachtet, als hätten sie ddarauf gewartet, die Seaflower anzugreifen. Immerhin war sie gut bewaffnet, und das Piratenschiff war alleine unterwegs. Ob sie schon länger beobachtet wurden? Sicher vermutete man Schätze aus den Ruinen, oder die dortigen Schätze gehörten den Piraten, und sie wollten ihre Beute sichern. Jedenfalls wollten sie an Bord kommen. Vanya schoss noch ein paar mal und erwischte Schützen und einen Kanonier, der zusammenbrach, aber dessen Fackel noch die geladene Kanone entzündete. Der Schuss Vanyas wurde beantwortet, und die Kugel schoss direkt an ihr vorbei, streifte sogar ihr Haar und ließ ein paar Strähnen zu Boden fallen. Sie stand kurz stocksteif dort und gaffte mit großen Augen zum Schiff hinüber, ehe sie sich hastig duckte. Der nächste Pfeul musste besser geplant werden. Sie kroch zurück zur Kajüte, um aus einem Fenster zu schießen. Dort konnte sie nach jedem Schuss in Deckung gehen.
      Dann geschah das unvermeitliche, und beide Schiffe setzten sich längsseits aneinander, als die Haken und Taue mit vereinten Kräften diese aneinander zogen.
      Ein wildes Gemetzel begann. Es wurde geschossen und gefechtet, Metall klirrte an Metall, Schreie und Gebrüll.
      Ob die Seaflower da noch heile wieder raus käme?
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      Seaflower

      Das andere Schiff kam trotz des Warnschusses mit beachtlichem Tempo näher, das sah Drianne auch, ohne dass der Matrose im Krähennest es ihr zugeschrien hätte. Jetzt war wohl kaum mehr zu leugnen, dass das Schiff es auf sie abgesehen hatte.
      "Beidrehen nach Backbord! Alle Segel voll aufziehen! Ruder bemannen! Bereitmachen zum Ausweichen!", donnerte Drianne über das Deck hinweg und während ihre Offiziere ihre Befehle weiterbrüllten, entstand ein wahrer Wirbelwind aus umherlaufenden Matrosen, welche ihre Plätze austauschten, Seile lösten, die Ruder unter Deck ausfuhren. Drianne selbst blieb in der Takelage, mit einem Bein auf den Seilen stehend, den Arm der selben Seite um die Masten geschlungen, um sich dort festzuhalten. Ihr gefiel das Schiff nicht, ihr gefiel auch das Timing nicht. Waren es vielleicht Anhänger Aranis', die nur darauf warteten, das erbeutete Relikt an sich zu reißen? Nur über ihre Leiche, beschloss Drianne. Sie bekam zwar nur flüchtig etwas über die Religionskrise auf Taranoke mit, da zu Wasser andere Gesetze herrschten als an Land, aber sie würde ihr Schiff niemals zu Gunsten irgendeines Religionskrieges aufgeben. Sie würde die Masten des anderen Schiffes in Brand stecken und sicherstellen, dass die ganze Welt wusste, dass hier ein Seemannscode gebrochen worden war - nicht mehr und nicht weniger.
      Sie beobachtete zunehmends griesgrämig, wie das andere Schiff ihrem Manöver folgte. Dann also kämpfen. Diese Räuber würden am eigenen Leib erfahren, weshalb Drianne unbesiegbar war.
      "Längs beidrehen, Kanonen bemannen! Auf den Rumpf zielen, solange sie sich noch ausrichten! Feuerfeuerfeuer!"
      Auf Deck wurde geschäftig hin und her gewuselt. Driannes Mannschaft bestand aus disziplinierten Matrosen, nicht die besten der besten - die gab es nur in Lyxaxu - aber die gehorsamsten und eifrigsten. Die Kanonen wurden wieder bemannt, ausgerichtet und nur kurz darauf wurde der Himmel von vier Dutzend Kanonenkugeln verdunkelt. Drianne beobachtete ihre Richtung und gab Korrekturen für die vereinzelten Kanonen durch, während sie nachluden. Ein paar hatten gute Treffer verzeichnet und solange sie ein drittes, und vielleicht ein viertes Mal so treffen könnten, würde das andere Schiff sicherlich einen tödlichen Schaden erleiden. Sofern sie ein drittes und viertes Mal schießen konnten, denn die Antwort des Gegners folgte nur kurz darauf.
      Drianne schwang sich von der Takelage herab und brachte sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit, als die bleierne Munition mit donnerndem Krachen auf dem Schiff einschlug und das Deck erschütterte. Schreie erklungen, nicht nur von getroffenen Matrosen, sondern auch von der allgemeinen Panik, die sich aufmachte, als ein ganzes Dutzend dieser Kugeln den Rumpf durchlöcherten. Ein Ruck ging durch das ganze Schiff, dann schien es sich wieder zu stabilisieren. Einer der drei Mäste wurde perfekt getroffen und während der Mast sich langsam von seinem Standfuß löste, riss er Seile und Taue mit sich, fiel bei seinem Abgang ins Wasser hinein und zog zwei Matrosen mit sich.
      "Lecks abdichten! Bringt die Ölkugeln an Deck! Die Messerkugeln! Die Netzkugeln! Allesamt verschießen!"
      Sie fluchte lauthals, aber nicht laut genug, um die weiterleitenden Befehle ihrer Offiziere zu übertönen. Das war ihr alles ein viel zu riskantes Spiel, sie wollte keinerlei Fracht verlieren, die sie zu transportieren hatten, weder die lebendige, noch die materielle. Goldfield verließ sich auf sie.
      "Feuer!!"
      Die nächste Salve ergoss sich über das andere Schiff, das nun deutlich zu nahe kam, um eine weitere Entladung der Kanonen zu riskieren. Drianne konnte ja sogar schon die Matrosen ausmachen, die mit ihren Enterhaken schwangen.
      "Bereitmachen zum Entern! Allesamt zu den Waffen! Segel einrollen, nach Steuerbord beidrehen!"
      Sie wollte noch einen letzten Versuch wagen das andere Schiff zu rammen, bevor sie aneinanderkeilen würden. Der unvermeidliche Aufprall ruckte durch beide Schiffe hindurch, ein furchtbares Krachen und Kratzen von Holz auf Holz, als auch schon die andere Mannschaft mit wildem Gebrüll über die Relings herüber sprangen. Drianne zog gerade ihren eigenen Säbel hervor, als die Matrosen mit furchtbarem Getöse aufeinander prallten. Die anderen hatten zwar einen deutlichen Nachteil davon, erst die Reling überqueren zu müssen - Drianne beobachtete mit Genugtuung, wie sich einer von ihnen nicht richtig ausrichtete und daher genau dann sprang, als die Schiffe wieder ein Stück auseinandertrieben und ins Meer platschte - aber dafür konnten sie sich auch mit dem vollen Körpergewicht auf Driannes eigene Männer stürzen. Sie brüllte ihnen hemmungslos entgegen und warf sich selbst in das Getümmel, bevor sie noch ihr schönes Schiff unter der Nase wegnehmen würden. Es hatte jetzt schon mehr Schaden erlitten, als es jemals verdient hätte.

      Unter weiterem Geschrei, dem Geräusch von klirrendem Metall und dem gelegentlichen Krachen vereinzelter Feuerschusswaffen, drängten die Piraten Driannes Mannschaft im Schneckentempo zur Mitte des Decks zurück, als ein paar bereits ausschwärmten, um das Schiffsinnere zu übernehmen. Drianne selbst war mit einem schnauzbärtigen Mann verkeilt, der ihr ungehemmt ins Gesicht lachte, wenn er ihren Säbelhieb ableitete und dafür nach ihren Füßen trat, weshalb sie kein Auge dafür hatte, dass ein paar bereits durch die Luke zum Schiffsinneren brachen, um sich der verdeckten Besatzung zu ermächtigen. Sie konnte nur hoffen, dass die Elfen auch tatsächlich wussten, wie sie sich zu verteidigen hatten.
      "Ergib dich du altes Weibsbild und ich werde dir vielleicht deine Gedärme lassen, harr harr harr!"
      Drianne fauchte ihn an und riskierte einen waghalsigen Sprung rückwärts, wo sie einhändig die Seile der Takelage ergriff und sich mit äußerstem Kraftaufwand hoch hangelte, den Säbel noch immer nach unten gerichtet, um den Mann weiter aufzuhalten. Er schlug nach ihr und hätte sie beinahe aus dem Gleichgewicht gebracht, da verhakte sie ihr rechtes Bein mit der Takelage und ließ dafür mit dem Arm los, um den Mann von oben zu bedrängen. Als sie ihn auch mit dieser vorteilhaften Position nicht bezwingen konnte, warf sie sich mit einem Schrei von oben auf ihn, landete auf seinen Schultern und riss ihn zu Boden, bevor sie ihm den Säbel schließlich durch den Rücken rammte. Als sie wieder aufsprang, fiel einer ihrer eigenen Matrosen neben ihr, auf der einen Seite seines Körpers nur noch ein blutiger Fleck, wo eigentlich ein Arm hätte sein müssen. Drianne lenkte den einschlagenden Säbelhieb seines Gegners ab und drängte ihn mit schierer Willenskraft zurück.
      "Wer ist dein Kapitän?!", brüllte sie ihn an, als er rückwärts über eine Seilrolle ihres eigenen Schiffs stolperte und seinem Tod ins Auge blickte. In panischer Angst schrie er den Namen seines Kapitäns.
      "Die Blaufeder?!"
      Was für ein merkwürdiger Name. Drianne trieb ihre Waffe in seine Brust und sprang zurück auf die Takelage, wo sie sich wie ein Affe nach oben schwang.
      "Kapitän Blaufeder!", donnerte sie und überblickte das Gemetzel, das sich unter ihr abspielte. Sie würde bald den Rückzug zu den Kajüten anordnen müssen, wenn die gegnerischen Matrosen weiterhin die Oberhand behielten. Aber vielleicht konnte sie sie ja eindämmen, wenn sie den Kapitän in Schach hielt.
      "Komm heraus du verrunzelte Seealge! Ich mach dich zu Fischfutter!"
      Sie fuchtelte mir ihrem eigenen Säbel durch die Luft, um ihre Worte zu unterstreichen.


      Mehyven
      Aranis Palast

      Bevor Kasli es sich versehen konnte, traf sie ein so mächtiger Schlag, der ihr für einen Moment das Gefühl gab, als würde ihre Seele aus dem Körper geschleudert werden. Sie spürte den Boden unter ihren Füßen verschwinden, während sie mit dem Armen wild ruderte, um ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Sie schlug auf, härter noch als der erlittene Schlag, wobei sie ihren Orientierungssinn einbußen musste und für einen Moment benommen liegen blieb. Allerdings war ihr Zorn stärker als sämtlicher erlittener Schmerz. Wie konnte es dieser alte Sack wagen, auch nur die Hand gegen sie zu erheben?!
      "Wie kannst du es wagen!", knurrte sie, während sie sich aufrichtete und zurück auf die Füße kämpfte. Sämtliche ihrer Knochen schmerzten und sie hatte sich den Kopf schmerzhaft angestoßen, aber das schürte nur das Feuer in ihrem Inneren. Uzin wollte ihr erzählen, dass Aranis sie nicht brauchte?! Bevor das geschah, würde wohl die Sonne den Mond gänzlich vertreiben!
      Zu sehr mit ihrem aufkeimenden Zorn und dem Schmerz in ihrem Kopf beschäftigt, traf sie der zweite Angriff des Priesters genauso unvorbereitet wie der erste, durchzuckte sie wie ein inneres, alles verbrennendes Feuer, das bis tief in ihre Knochen zu gehen schien. In einem kurzen, merkwürdigen Gedanken fragte sie sich, ob es sich wohl so anfühlte von ihren eigenen Blitzen getroffen zu werden, bevor sie von der Wucht des Zaubers ein zweites Mal in die Knie gezwungen wurde.
      Uzin war stark. Er war stärker, als sie gerne zugegeben hätte und wesentlich stärker als die lächerliche Priesterin, die sie auf dem Schlachtfeld vernichtet hatte. Womöglich hatte sie seine Kraft sogar unterschätzt, doch diese Erkenntnis half ihr nun auch nicht. Sie hatte diesen Angriff provoziert und sie würde auch nicht aufgegeben, ehe sie ihm nicht gezeigt hatte, dass sie die einzig wahre Priesterin Aranis' war.
      Sie kämpfte sich erneut auf die Beine, als sie den alten Priester angerannt kommen sah. Sie bemächtigte sich ihres eigenen, verheerenden Blitzzaubers, aber in der Hast ihrer Beschwörung war die knisternde Elektrizität nur ein Bruchteil der eigentlichen Kraft, die sie hätte aufbringen können. Sie schleuderte sie ihm entgegen, ein Blitz nach dem anderen während er die Distanz zwischen ihnen überbrückte, und musste dann tatsächlich vor ihm zurückweichen, als er sich doch zu ihr durchkämpfte. Statt eines weiteren Zaubers - bei dessen Gedanken sie eine kurze, alles ermächtigende Panik in sich aufkeimen spürte - trat er nach ihr und der primitive Angriff riss ihr die Beine unter dem Körper weg, bevor sie erneut zu Boden fiel, sich den Kopf anschlug, finster fauchte. Es schwindelte ihr, ihr ganzer Körper stand noch wie unter Flammen von dem - das musste sie leider zugeben - mächtigen Blitzzauber, der sich durch ihre Nerven gefressen hatte. Wenn sie nur schneller gewesen wäre, hätte sie das alles abwenden können. Aranis wäre höchstgradig enttäuscht von ihr.
      Sie legte die flachen Hände auf den kalten Steinboden, bevor sie überhaupt Anstalten machte sich aufzusetzen, und schickte ihren nächsten Zauber nicht auf Uzin direkt, sondern auf den Boden unter ihm. Es kostete sie zwar eine ganze, wertvolle Sekunde den Zauber zu entfachen, der wie ein Nachhall ihrer Schmerzen durch ihren Körper zuckte, aber dann schoss er aus ihren Händen in den Boden hinein, brachte den Stein zum Knacken und erreichte die Stelle unter Uzin, bevor er überhaupt die Art des Zaubers begriffen haben konnte. Der Zauber zog durch seine Füße in seinen Körper hinauf und schien zu versuchen ihn zu spalten wie den Stein, ein beständiges Ziehen und Zerren in seinem Inneren, als solle aus einem Körper zwei gemacht werden. Allerdings war der Zauber unheimlich schwierig aufrecht zu erhalten und der Schmerz in Kaslis eigenem Körper lenkte ihre Konzentration zu sehr von ihm ab, um ihn vollends entfalten zu können. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte sich mit aller Kraft darauf zu konzentrieren. Sie konnte Blut schmecken.
      "Verrecke du Hochstapler!", keifte sie ihm angestrengt entgegen.
    • Uzin

      Diese falsche Schlange von Hexe hatte immer noch Anstalten, sich zu wehren, und war zäher, als Uzin es vermutet hatte. Zunächst schien alles nach seiner Pfeife zu laufen, da er Kasli überrascht hatte, und sie mehrfach hart getroffen hatte. Dennoch entfachte auch sie einen Zauber, um sich zu wehren. Ein seltsamer Zauber, der Uzin von unten in die Füße kroch, durch seinen Körper strömte, und versuchte, ihn auseinanderzureißen. Er stöhnte auf vor Schmerz und sein Körper zuckte, während die Energien der Finsternis sich durch seine Innereien fraßen.
      Doch sein Schmerz wandelte sich alsbald in Zorn und während Kaslis Zauber schwächer wurde, schien er sich mehr und mehr auf die Gegenwehr konzentrieren zu können. Dann geschah es, und er konnte Kaslis Angriff abblocken. Schnaufend richtete er das Wort an sie. "Duuu..... du elende ... KREATUR ....., du hast es gewagt ... mich anzugreifen? Du ... du wolltest mich töten, MICH, den Wichtigsten Mann an Aranis Seite! Was war mit der anderen, als wir Mehyve einten? Hast du sie auch getötet, und Aranis angelogen? Und MICH? Vielleicht warst du es ja, ... vielleicht auch nicht. Aber das ist jetzt egal. VERRECKEN SOLLST DU!"
      Seine Hände formten Krallen, als wollte er einen Ball fest halten, und schon diese nah beieinander. Inmutten dieser entstand eine dunkle Kugel, um die schwarze Blitze zogen. Es zischte und knisterte, während seine Augen weiß glühten, sein Körper bebte, von den Anstrengungen, diese Energie zu kanalisieren. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und im Raum schien es erdrückend zu werden.
      Die Anstrengungen waren sogar so groß, das er auf ein Knie fiel, sich aber dennoch möglichst aufrecht dabei hielt. Fallen würde er nicht vor Kasli, niemals. Auch nicht, wenn es darum ging, sie zu vernichte. Aufrecht stehen würde er dabei, auf ihre Asche hinabsehen und draufspucken, nur um das Zischen wohlwollend aufzunehmen.
      Er stöhnte erneut, schrie vor Wut und Endschlossenheit, als plötzlich die Tür aufschwang und eine Horde Wachen hineinstürmte, direkt gefolgt von einem Berater, der den Kampfeslärm bemerkt und einen Überfall erwartet hatte. Was er dann jedoch zu sehen bekam, waren Uzin und Kasli persönlich, die beiden höchsten Vertreter Aranis und Rangfolger, die sich hier aufs Blut bekämpften. Die Wachen bildeten einen Halbkreis, und niemand wagte es, auch nur falsch zu atmen. Es wusste auch keiner, wie man der Situation nun begegnen sollte.
      Der Berater, Ewis war sein Name, hob beschwichtigend die Hände und schrie so laut er konnte, um die Beiden davon abzuhalten, ein große Unglück zu verursachen.
      "NEIN NEIN NEIN, haltet ein, ich bitte euch, verehrter Uzin, mächtige Kasli, beght keinen Fehler!"
      Uzin schnaufte. "Was willst du, Wurm? Störte mich nicht bei der Ausrottung dieser Kreatur ..."!
      Der Berater zuckte zusammen, und fürchtete bereits das Schlimmste. Er suchte nach Worten. Er wusste, das Aranis gerade fort war, und das Volk nach stabiler Führung verlangte. Gerade jetzt, als sich das Gerücht der befreiten Prinzessin verbreitete. Der Feind konnte also bis ins Herz von Mehyve vordringen, ungesehen, und ebenso verschwinden.
      "Ich flehe euch an, Uzin Avadel, haltet ein. Ihr schadet sonst noch dem Ruf Aranis. Ihr dürft euch jetzt nicht streiten. Wenn Kasli stirbt, dann werden alle an der Herrschaft und Macht der Göttin zweifeln. Dann wird auch das Volk versuchen, sich Vorteile zu verschaffen. Ich bitte euch eindringlich. Denkt an die Lage. Die verschwundene Prinzessin, die Niederlage in der Wüste. Und noch mehr .... Anthein. Auch er entkam durch Verrat. Wenn gleiches in der Führungsebene passiert, an wen soll man sich noch glaubhaften wenden? Wem soll man vertrauen? Aranis ist fort, ihre Verteter kämpfen um ihren Thron. So versteht doch ..."
      Uzin hörte aufmerksam zu, und schien nicht erfreut üpber das zu sein, was er hörte, während die finstere Kugel zwischen seinen Händen langsam an Kraft verlor und begann, sich immer kleiner werdend aufzulösen, während Uzin selbst an Kraft gewann und sich wieder aufrichten konnte. Dennoch atmete er schwer, als wäre gerade um den halben Palast gelaufen. Sein finsterer Blick klebte an Kasli. Sie ist dem Tode also nochmal entronnen. Ein Jammer.
      Dann sah er zu Ewis, der ebenso verschwitzt war und mit erwarzungsvollen Augen, in denen Furch waberte, zu Uzin blickte, und wohl eine Strafe erwartete. Allerdings war er im Recht, und Uzin hätte womöglich eine Volksspaltung riskiert. Nein, sie mussten jetzt eine starke Führung beweisen, und zusammenarbeiten. Wütend schnaufte Uzin und wandte sich ab, marschierte straff Richtung Tür, aus der er den Raum betreten hatte.
      "Ewis, Kasli hat eine Aufgabe zu erfüllen. Sie soll sich erholen, und komm du später zu mir. Ich gebe dir Anweisungen. Sie soll ein paar Soldaten erhalten. Und ein wenig Ausrüstung. Ausreichend um ein paar Bauern zu ärgern."
      Die Tür krachte zu und Uzin war fort. Am Boden kauerte Kasli, die dem Tode direkt ins Gesicht geblickt hatte.
      Ewis sah zu ihr und zur Tür, hinter der Uzin verschwunden war. Dann atmete er schwer aus. "Puh, das ging gerade mal noch glimpflich aus. Alles Inordnung mit euch, verehrte Kasli?"
      Er begab sich zu ihr und hielt ihr die Hand hin, damit sie aufstehen konnte. Außerdem scheuchte er die Wachen fort.
      "Darf ich erfahren, welchen Grund dieser Umstand hatte? Vielleicht kann ich helfen?"



      Luella 'Blaufeder' Bristol

      Der Kampf verlief bisher ganz gut, und nach und nach konnte sich die Mannschaft der Golden Blue mehr und mehr Meter Planke sichern, und die Matrosen der Seaflower dezimieren und zurückdrängen.
      Die Kapitänen jedoch schien auf einen direkten Zweikampf aus zu sein und fuchtelte brüllend mit ihrem Säbel umher, rief nach Blaufeder.
      Selbstverständlich wollue Lu sich an der Schlacht persönlich beteiligen, und war bereits über ausgelegte Planken auf die Seaflower gewechselt. Sie hörte den Ruf und begab sich in die Richtung von Drianne, blieb dann ein paar Meter vor ihr stehen. Und als wollte alle Matrosen und Piraten dieser Situation nicht in die Quere kommen, griff niemand ein. Keiner wagte es auch nur zu schießen, um nicht den Zorn eines Kapitäns abbekommen zu müssen. Immerhin konnte hier auch schon ein Ergebnis erzielt werden, die Situation zu klären.
      Blaufeder lachte. "HAHAHA, hee, versuchst du mich zu kopieren, du Schlickoma?"
      Plötzlich flogen zwei Krähen über das Deck. Beide Tiere hatten sich entweder nahe bei ihrer Herrin, oder auf ihrer Schulter befunden, und griffen sich nun ebenfalls an. Ein paar Federn segelten hinab, als sie von Seil zu Seil flogen, mit Schnabel und Krallen in der Luft duellierten, krähten und wieder landeten, und beäugten.
      "Komm gefälligst runter. Wenn du mich besiegst, so lege ich das Schicksal meiner Crew in deine Hände.", grinste sie, kaute auf dem Ast und spuckte ihn aus.
      Auch sie fuchtelte nun mit dem Säbel, und Drianne sprang hinab und beide Damen umkreisten sich. "Ich versuche dich nicht zu kopieren, Blaufeder. Es wäre wohl auch zu schwierig, so schlecht zu sein. Ich bin einfach zu gut, um mit dir auf der unteren Stufe zu stehen.", grinste Drianne zurück und schaffte es sogar, Lu wütend zu machen. Sie stürmte los und die Säbel spielten miteinander, hier und da mal ein Funkenflug.
      Beide Damen trugen Augenklappe, hatten einen schwarzen Vogel und waren etwas finster angezogen. Rot stand für Drianne, blau für Blaufeder.
      "Närrin. Als wenn so eine alte verrunzelte Seehexe mir etwas anhaben könnte. Du wirst meinen Zorn zu spüren bekommen. Aber vorher, verrate mir doch mal, wieso Tain nicht mit ihrem Schiff unterwegs ist, häää? Hast du es ihr abgekauft? Oder gar gestohlen? Tja, wie dem auch immer sei, jetzt nehm ich es an mich."
      Der Kampf der beiden Damen nahm bald das halbe Mitteldeck in Beschlag, als Lu`s Männer die Mannschaft der Seaflower zu den Kajüten zurückgedrängt hatte.
      Immer mehr Piraten feuerten Blaufeder an und bildeten einen großen Kreis.

      Vanya hatte sich inzwischen in einer der Räumlichkeiten im Achterdeck verschanzt, und blickte aus einem Fenster. Sie hatte ein paar gezielte Pfeile in die Körper der Piraten getrieben, zum Teil so, als wären sie von hinten beschossen wurden, wo sich gar kein Schiff befand. Als hätte das Meer selbst einen strafenden Pfeil geschossen, der danach auch noch verschwand. Ein Pirat sprang seltsam gekrümt ins Wasser, hielt sich dabei laut schreiend beide Hände auf den Hintern, ehe das Wasser sein Gebrüll verstummen ließ. Vanya grinste. Die Sicht war eben etwas eingeschränkt, so das sie manchmal ihr Ziel nicht genau sah. Vorallem, weil das Schiff direkt neben der Seaflower lag, und Vanya nach oben feuern musste.
      Alsbald bemerkte sie aber, das der Kampf wohl schlecht für die Crew ausgehen würde. Verdammt, das Artefakt durfte nun nicht in die Hände solcher Gauner fallen. Sie musste sich verstecken, und darauf hoffen, das kein Matrose ihren Namen erwähnte.
      Geschwind verließ sie den Raum, ging Treppen und Leitern hinab bis nach ganz unten in den Kielraum, wo sie sich ein sicheres Versteck suchte. Irgendwo hinter einer Holzwand. Sie kroch in die Eingweide des Schiffes, wo vermutlich Ratten hausten. Hier lagen Fässer und Steine, die als Gewicht am Boden lagen. Sie hatte keine Wahl und musste sich in einem der Fässer verstecken. Vorher schnappte sie sich noch etwas Wasser und ein Schinken und etwas Brot. Sie musste ein paar Tage ausharren, und sich was überlegen können.
      So ein verfluchter Mist. Gerade jetzt mussten diese Seeteufel womöglich Flora Goldfields letzte Rettung vereiteln. Das würden sie ihr büßen ... alle. Aber noch gab es Hoffnung.
      Zehn Zerrüttete Zahme Zebragestreifte Zauberhafte Zypern Ziegen Zogen Zum Zehnten Zehnten Zukunftsorientiert Zehnmal Zähneknirschend Zehn Zentner Zerstoßenen Zucker Zum Zoo Zurück
    • Elfischer Bergungstrupp
      Seaflower

      Kapitän Blaufeder entpuppte sich als Kapitänin Blaufeder, eine hässliche Seehexe, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte. Drianne stellte sicher, ihr genau das zu sagen, als die beiden Frauen aufeinander krachten. Von Rücksicht war hier keine Spur zu sehen, so wie die beiden auf sich einhackten, eine wilder als die andere, kaum in der Gewalt einen vultjagschen Gladiator unterbietend. Ihr Kampf war sogar so aufbrausend, dass die anderen Matrosen sich in Sicherheit brachten, um nicht unter die Klingen zu geraten.
      "Was gehen dich Tains Pläne an", schrie sie der anderen Kapitänin atemlos entgegen, als ihre Säbel für einen Moment wieder auseinander sprangen. "Sei froh, dass sie nicht hier ist und dir deine Haare einzeln aus dem Kopf reißt! Vielleicht bringe ich ihr ja eine Trophäe mit, wenn ich mit dir fertig bin!"
      Aber trotz ihrer großspurigen Worte, nahm der Kampf bald schon eine eindeutige Richtung an. Drianne ließ sich immer häufiger von den Ausfällen der Piraten ablenken, die sich gewaltsam Zugang zum Schiffsinneren verschafften und dort auf Widerstand trafen, der unter Deck nicht ganz so effektiv funktionierte wie darüber. Sie hörte Rufe und Schreie zu ihnen herausdringen und musste sich unweigerlich Sorgen um die Elfen machen - zumal sie auch noch verletzte hatten. Und dann erst das Relikt! Sie hatte zwar genug Disziplin, um sich nicht vom Kampf abzuwenden, aber abgelenkt war sie trotzdem und präsentierte Blaufeder schließlich ihre ungeschützte Flanke. Die hinterlistige Seekuh nutzte den Fauxpas hemmungslos aus und schließlich fand Drianne sich auf dem Rücken liegend wieder, der Säbel ihrer Feindin vor ihrer Nase. Sie warf ihre eigene Waffe fort und schnaubte verächtlich, im Himmel über ihnen schlug die eine Krähe die andere gerade in die Flucht.
      "Das war reines Glück du verfilztes Stück Treibholz! Ich ergebe mich, sag es meiner Crew weiter, dann werden sie keinen Widerstand leisten."
      Gesagt getan wurde der Kampf mit einem letzten Streich beendet und alle Überlebenden - samt sämtlicher Gäste, die gefunden wurden - auf Deck zusammengetrommelt, um dort wie Frachtgut verschnürt zu werden.
      Drianne spuckte nach Blaufeder, traf aber nicht.
      "Wenn ich du wäre, würde ich ein Auge auf den Horizont halten! Wenn Tain davon Wind kriegt, wird sie die ganze Marine von Taranoke auf deinen schäbigen Kutter hetzen! Sie wird dich ganz persönlich zu Kanonenfutter machen!"
      Das war zwar nur geblufft, nachdem Tain zum einen nichtmal mehr auf ein Schiff steigen konnte und zum anderen die RSS Diamond an Goldfield verschenkt hatte. Vielleicht wäre sie zornig, wenn sie etwas davon mitbekam, aber sie würde wohl kaum mehr unternehmen, als es ihren Kapitänen zu erzählen.
      Aber das musste Blaufeder ja nicht wissen, die ganz anscheinend nicht genug vom Festland mitbekam, um über dieses Geschenk überhaupt gehört zu haben.
      "Freu dich noch solange du kannst, dieses Schiff wird bald wieder unter lyxaxscher Flagge fahren!"


      Kasli

      Ihre Macht war nicht stark genug, um Uzin völlig zu vernichten, oder aber sie war schon geschwächt durch die beiden Treffer, die sie bereits hatte kassieren müssen. Was auch immer der Grund sein mochte, er minderte keineswegs ihr Entsetzen, als Uzin sich gegen ihren Zauber stemmte und seinen eigenen hervorzwängte, eine grausige Kopie des dunklen Balls, den er bereits vorhin heraufbeschworen hatte, nur sehr viel finsterer, sehr viel machtvoller und zu Kaslis eigener entsetzter Erkenntnis, sehr viel tödlicher. Sie presste die Kiefer vor Anstrengung aneinander und zwang ihre Macht so stark in den Boden hinein, dass er tatsächlich Risse zu werfen begann, als mit einem Ruck die Torflügeln aufkrachten und eine Schar Soldaten ausspuckte. Die beiden Magier fixierten sich noch immer wild an, als der Berater herangestürmt kam.
      "Lass uns... in Frieden... du Wicht!"
      Es kam einem Wunder gleich, dass die beiden mal einer Meinung sein konnten. Leider sorgte dieses Wunder nicht dafür, dass der Berater sich zurückzog.
      Schließlich mussten sie einsehen, dass der Mann nicht ganz unrecht hatte und ließen beidersamt ihre Kräfte verfließen. Während Uzin sich schon wieder aufgerichtet hatte, brauchte Kasli einen Moment länger, um ihre schmerzenden Knochen dazu zu bewegen, ihr zu gehorchen. Es ging ihr gänzlich gegen den Strich, dass der andere Priester die Oberhand gewonnen hatte und auch wenn er es nicht zu Ende gebracht hatte, hatte er doch den Sieg davongetragen. Das nächste Mal durfte sie ihn nicht wieder so unterschätzen, wie sie die andere Priesterin unterschätzt hatte.
      Als Uzin bereits gegangen war, kämpfte sie sich auf die Beine und sandte diesem Ewis einen garstigen Blick zu. Dass sie jemand dabei beobachtet hatte, wie sie auf dem Boden herumkroch, verletzte sie tief in ihrem Stolz.
      "Natürlich ist alles in Ordnung!"
      Sie schlug seine Hand beiseite und richtete sich das Gewand. Die schwarzen Schleier, die sich durch ihren Zauber etwas zurückgezogen hatten, krochen wieder wie Schlangen hervor.
      "Uzin ist ein Verräter, das ist der Grund. Er hat sich in Aranis' Reihen geschlichen und sich dort wie eine Spinne festgesetzt. Ich werde ihn entfernen, bevor er unserer Königin noch eine Gefahr sein kann."
      Sie warf einen letzten, spöttischen Blick auf die Tür, in der Uzin verschwunden war, und drehte dann mit all ihrer verbliebenen Würde um, um hochauf aus dem Saal zu stapfen.

      Sie bekam alles, worum sie Uzin gebeten hatte und überquerte nur eine Woche später schon die Waldgrenze, die sie schon einmal überquert hatte. Es gab viel mehr Patrouillen, viel mehr Wachen an der Grenze, vor allem besonders elfischer Natur, aber Kasli hatte selbst schon einen harten Schlag erleiden müssen und war dementsprechend vorbereitet. Sie ließ drei Dutzend Leichen auf ihrem Weg zurück, die meisten davon durch ihre gleißenden Blitze versenkt. Es gab keine Flüchtlinge.
      Nach dem kurzen Waldstück marschierte sie auch schon beim ersten Hof auf, an dem auch die Garlinger Soldaten schon postiert worden waren. Es folgte ein hartes, blutrünstiges Gefecht mit Verlusten auf beiden Seiten, bevor die Garlinger den Rückzug antraten und damit den Mehyvern freie Bahn ließen. Eigentlich hatte Kasli geplant, sich möglichst unbemerkt bis nach Garlingen durchzuschleichen, aber sie musste diesen Plan aufgeben, als den Soldaten ihre Flucht gelang. Nun gut, das sollte sie auch nicht weiter aufhalten. Sie ordnete die Plünderung und Brandschatzung des Hofes an, dass man die Lager leerräumen sollte, dass man alles wertvolle sammeln und für die spätere Opfergabe für Aranis bereithalten sollte. Außerdem sollten die flüchtenden Zivilisten eingefangen, gefoltert oder vergewaltigt werden und dann als menschliche Vogelscheuchen dienen. Selbstverständlich wollte sie primär Garlingen vernichten, aber wenn sie schon dabei war, würde sie Goldfield von Grund auf zerstören, bis nichts mehr übrig blieb als ein brüchiges Skelett, das vom Wind verweht werden würde. Und überall in dessen Staub würde sie das Zeichen Aranis' hinterlassen.
    • Luella 'Blaufeder' Bristol / Vanya

      Heute war für die Kapitänen ein besonderer Tag. Sie hatte einen überwältigen Sieg eingefahren, und ein Schiff gekapert, das ihr schon so maanche Beute vorenthalten hatte, und schon einigen anderen Ärger verursacht hatte. Ein Diamant der Meere, welcher sich nun als Seaflower tarnte, und unter der Flagger Garlingens fuhr, Elfen beherbergte, und sogar Lyxaxu wohlgesonnen blieb, denn dort kam es ursprünglich her. Und genau da soll es auch wieder hin - direkt in den Hafen von Walces. Lu wird selbst am Steuerrad drehen, wenn dieser Tag ebenfalls gekommen ist.
      Beide Schiffe, die Seaflower und die Golden Blue lagen Seite an Seite fest vertaut auf dem Wasser und schaukelten im Klang der Wellen. Die Crew der Seaflower wurde unter Deck und in den Kielräumen eingesperrt, und bis auf ihre Kleider hatte man ihnen alles abgenommen. Schätze und Ausrüstung wurde auf Blaufeders Schiff umgeladen, wo der größte Teil ihrer Crew heute Nacht ausgibig den Sieg feierte. Rum, Wein und anderes Gesöff wurden reichlich ausgeschenkt und konsumiert. Beide Bordküchen wurden verwendet, um ein großes Mahl anzurichten, als Lohn für alle die überlebt hatten, und als Ehrenschmaus für alle, die über Bord gegangen waren, und nun selbst mit den Fischen spielten.
      Für die Gefangenen gab es Wasser, die trocknen Brotreste und mit Gräten verseuchten Fischbrei und Schalenreste von Früchten zum abknabbern. Immerhin wollte Lu nicht, das ihre "Gäste" verhungerten.
      Sie sollten die Seaflower wieder herrichten und würden dann auf die Golden Blue überwechseln. Die Seaflower wird Walces anlaufen, dicht gefolgt von der Golden Blue, welche Blaufeder nach ihrem Besuch aufnehmen wird. Als Geiseln werden sie als Schild dienen, und Lu einen sauberen Abgang gewähren. Später werden sie dann als Sklaven verkauft. Das bringt noch mal ein paar Münzen aufs Deck.
      Lu selbst stolzierte und prahlte mit ihrem Sieg beim Zweikampf. Dann bot sie drei der besten Piraten ihrer Mannschaft an, mit dem Sieger in die Kajüte zu hüpfen, wer auch immer am Ende noch stehen würde. Der Wettkampf bestand aus Weinvernichtung und Zielschießen.
      Zunächst wurde ein Kug Wein geleert, möglichst auf Ex, oder innerhalb einer Minute. Dann mussten sie alle über das Mitteldeck von vorn nach hinten einem ausgelegten Seil als Linie entlanglaufen und auf der anderen Seite wieder zurück nach vorn. Dann mussten sie auf eine aufgehängte Zielscheibe schießen, und diese zumindestens treffen.
      Danach begann die nächste Runde. Am Ende lagen alle drei bewusstlos in ihrer eigenen Kotze und träumen davon, mit ihrem Kapitän zu schlafen. Diese aber lachte vergnügt und kippte sich ne Flasche feinsten Weines hinter die Ohren. Der Einzige, der heute Nacht mit Lu das Bett teilen würde, war der Weingeist persönlich.

      Unterdessen kroch eine einsame Elfe geschmeidig wie eine Schlange durch die Eingeweide des Schiffes, und achtete darauf, nicht entdeckt zu werden. Das Relikt hatte sie vorsorglich versteckt, in einer kleinen Holzschachtel, die sie wasserdicht gemacht hatte. Sie hatte sie so platziert, das sie auf dem Wasser schwimmen würde, sollte das Schiff untergehen. Sie hatte mitbekommen, das diese Blaufeder nach Walces fahren wird, um vermutlich Tain zu ärgern. Ihr Name war oft gefallen. Und immerhin hatte Flora dieses Schiff von ihr geschenkt bekommen. Eine alte Fehde unter Seefahrern schien hier ihr Ende zu finden? Oder begann sie erneut?
      Es würde nichts helfen. Ein paar Tage würde sie wohl noch ausharren müssen. Aber sobald sie in Walces waren, würde sie von Bord springen. Vorher würde sie die Schachtel noch mit einem Windpfeil auf ein Schiff der Lyxanischen Marine feuern. Eine Nachricht war ebenfalls enthalten. Auszuhändigen an Tain oder Codren Goldfield! Sollte sie es selbst an Land schaffen, so wird sie die Schachtel einfordern und selbst nach Goldfield reisen.
      Eine zweite Idee, mit einem Beiboot zu fliehen, vergrub sie schnell wieder. Die Küste war nicht weit entfernt, aber die Boote bewacht und im Einsatz, um Lecks abzudichten.
      Sie schaffte es, am Rumpf entlang hinter den innenHolzverkleidungen bis zum Kielraum zu kriechen, ohne das sie die üblichen Durchgänge nutzen musste. Sie klopfte vorsichtig an der Wand und verschaffte sich Gehör. Die Mission war noch nicht verloren. Im Flüsterton schmiedeten alle bereits Pläne, in Walces einen Ausbruch zu wagen. Vanya würde Sprengstoff besorgen, und hier hinter der Wand bunkern. Eine Zündschnur und etwas Zunder würde sie durch Ritzen und Löcher den Gefangenen zukommen lassen. Wenn es soweit wäre, könnten sie ein Loch in den Rumpf sprengen und rausschwimmen. Ausreichend groß natürlich, um die Leute rauszulassen, das Schiff aber nicht zu versenken. Das sollte die Marine für sich entscheiden. Schade um das Schiff, aber die Crew hätte im Notfall Vorrang. Und mit etwas Glück, konnten sie sogar Blaufeder dann festsetzen und Tain übergeben. Das dürfte der Trulla den letzten Rest geben.
      Jetzt musste Vanya nur noch unentdeckt bleiben.


      Walces

      Es dauerte noch ganze Vier Tage, bis die Seaflower wieder so aussah, das man mit ihr in einen Hafen einlaufen wollen würde. Ein Sturm? Ein Gefecht? Fragen würde man haben, aber diese würde Blaufeder mit Kanonen vorher beantworten. Nur eine Salve, eine volle Breitseite direkt im Hafen von Walces - und zwar von Steuer und Backbord aus gleichzeitig, würde Blaufeder ein freudiges Lachen entlocken. Sie wird Tain verfluchen, und ihr zeigen, das sie jederzeit in ihren Heimathafen kommen, und sie ausräuchern könnte.
      Die Golden Blue folgte unter falscher Flagge der Seaflower. Und da das Schiff bekannt war, stellte auch die Golden Blue vorerst keine Bedrohung dar. Ja vielleicht hatte sie sogar der Seaflower geholfen?
      Letztenendes blieb die Golden Blue noch vor dem Hafen liegen und die Seaflower fuhr ein.
      Lu selbst stand wie gesagt am Steuer und achtete auf die Anweisungen der Crew, um das Schiff immer tiefer zu den Anlegenstellen zu bringen.
      Was man nicht sah, war ein langes Seil an einem Ruderboot, das bis zur Golden Blue führte. Damit würden sie ihre Kapitänin wieder zurückziehen, wenn die Seaflower beschossen wird. Ein freches Grinsen lag ihr im Gesicht.
      "Haaa, wir sind doch alle Freunde, nicht wahr? Hier kommt die Seaflower haaahaaha!"
      "Kaptain, dort liegen zwei große Schiffe vor Anker. Und dort ist ein Lagerhaus. Es ist voll mit Waren. Sollen wir da reinfeuern?", fragte einer ihrer Leute.
      Lu begutachtete das Ganze. "Ja, nicht schlecht. Ich dreh das Schiff so, das wir das Handelsschiff und das Lagerhaus erwischen. Macht euch bereit."
      "Aye!"
      Unter Deck wurden bereits die Kanonen geladen und an jeder Kanone die zur Seite gerichtet war, hockte ein Pirat. Die Meisten von ihnen würden sich später im Wasser mitziehen lassen, und am Boot anhängen. Sie alle hatten bereits Seile um den Bauch gebunden. Nur ein Schuss und alle stürmten von Bord. Mehr war nicht nötig.
      Lu gab den Befehl in einer Minute zu feuern.

      Vanya hatte inzwischen ihr Paket abgeliefert und sprang hinten aus einem der Fenster ins Wasser. Dabei verursachte sie kaum Geräusche, wie üblich für eine Elfe. Das Beiboot lockte verführerisch, aber es war zu gefährlich hier. Sie schwamm daher schnell vom Schiff weg auf einen Steg zu.
      Und im Kiel der Seaflower zischte bereits die Zündschnur, und als erste die halbe Minute um war, krachte es plötzlich ohrenbetäubend und Planken flogen davon, Rauch stieg auf. Lu fluchte, das diese Idioten alles vermasselten. Jeder glaubte, das Schießpulver sich ausversehen entzündet hätte. Verdammt, sie durften noch nicht feuern, sie waren noch zu weit weg.
      Unter Deck sprangen inzwischen die Gefangenen empor und Wachen und Arbeiter an Land bemerkten das natürlich. Fast jeder sah zur Seaflower, von der eine Rauchfahne aufgestiegen war. Eine geklaute Piratenflagge wurde geschwungen und eine mit dem Zeichen Gefahr.
      Lu fluchte. Noch Zehn Sekunden.
      Vanya hatte auf ein Kriegsschiff in der Nähe gefeuert, direkt vor einen Matrosen. Außen war noch die Nachricht draufg, die Seaflower zu beschießen - dringend! Gekapert - volle Breitseite im Hafen geplant! Racheaktion gegen Tain!
      Und exakt 5 Sekunden bevor Lu feuern ließ, ließ das Kriegsschiff von Lyxaxu seine Kanonen sprechen, die in windeseile bestückt und geladen wurden.
      Die Meisten Kugeln trafen im Heck, und Lu wirbelte zum Schutz zur Seite, drehte dabei das Steuer, während ihr die Planken um die Ohren flogen.
      Die Piraten antworteten, zündeten die Kanonen der Seaflower, aber das Schiff war bereits abgedreht. Stuerbord ging jeder Schuss ins Wasser, einige trafen noch eine Steinmauer.
      Backbord wurde bereits ein Virtel vom Kriegsschiff zerstört, und der Rest traf größtenteils den Steg und nur wenige Kugeln fanden ihr geplantes Ziel.
      Alarm wurde geschlagen. Überall tauchten bewaffnete Soldaten auf.
      Vanya selbst erreichte einen Steg und wurde an Land gezogen.
      "Schnell, das Schiff wurde gekapert. Die Golden Blue dort vor dem Hafen gehört zu den Piraten. Ihr müsst sie verjagen!"
      Die Nachricht wurde schnell weitergegeben und Vanya stand auf, und begutachtete das Geschehen dort im Hafen. Blaufeder sprang gerade über Bord? Und ein Haufen Piraten alle mit Seil folgten ihr? Interessant. Kaum war sie auf dem Boot, spannte sich ein Seil aus dem Wasser.
      "So läuft der Hase ...", murmelte Vanya. Aber nicht mit ihr. Zeit für die Rache. Sie hatte sich eh schon gefragt, wie Blaufeder entkommen wollte, und das war wohl die Lösung. Vanya grinste, während Blaufeders Boot Geschwindigkeit aufnahm und die Piraten hinter sich her zog. Den Säbel hoch erhoben brüllte sie irgendwas.
      Vanya nahm ihren Bogen und legte an.
      "Ihr Geister des Windes, steht mir bei. Folgt meiner Bitte, und ihre Flucht sei vorbei ..."
      Sie schoss mehrere Windpfeile zugleich und alle trafen das Seil vorn am Boot, welches schnell riss, und Blaufeder ins Wanken brachte. Erschrocken sah sie sich um, und sah dann die Elfe am Ufer. Ihr Säbel übersetzte alle Wörter, die sie fluchte. Vanyaa schoss erneut, und ein Pfeil traf ihren Säbel, der andere schoss ihr die Feder vom Hut. Auch schwarze Federn, denn die Krähe war bei ihr gewesen, und hatte mit dem Treffer Schwanzfedern gelassenn. Krähend flog sie davon.
      Vanya war es jetzt, die schelmisch grinste. Da hatten sie Tain einen dicken Fisch in den Hafen geschleppt. Und das Lustige daran, er schwamm ganz von alleine dort hin.
      Ein Schiff der Lyxaner segelte bereits heran. Es war ohnehin schon ausgelaufen und hatte jetzt volle Segel gesetzt, um sich die Golden Blue zu schnappen. Diese war natürlich unterbesetzt und hätte einen Zweikampf nie überlebt, und so kam es, das der schnellere Segler Lyxaxus die Aufgabe der Piraten erzwingen konnte - ohne einen Schuss zu vergeuden.
      Die Seefahrt hatte durchaus auch seinen Reiz. Und das ausgerechnet eine Waldelfe hier für klar Schiff sorgte, wenn Kal davon erfahren würde .... er würde vermutlich wieder ein Kelch Wein konsumieren, und sich tagelang in den Wäldern verkriechen.
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