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some mistakes are made [vrtnkng & Lu-Chan]
@vrthnkng
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some mistakes are made [vrtnkng & Lu-Chan]
@vrthnkng
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Madeleine
Welchen Tag der Woche wir es hatten konnte Maddie schon länger nicht mehr sagen, denn in dieser dunklen Kammer, oder eher in diesem dunklen Gefängnis, wie sie es gerne nannte, verlor sie jegliches Gefühl für die Zeit. Ihre Knochen waren müde, hatten keine Lust mehr den Tag über auf der Matratze zu verbringen, auf welcher sie seit Tag eins ihre meiste Zeit verbrachte. Selten durfte Maddie hoch, selten durfte sie diesen Keller verlassen und beim Vorbeigehen mal aus dem Fenster schauen, aber selbst das hatte ihr bisher nie etwas gebracht, denn sie wusste nicht einmal, wo sie sich hier befanden. Es war ein Haus im Wald, jedenfalls sprachen die ganzen Bäume, die sie aus dem Fenster gesehen hatte dafür und dafür sprachen auch die fehlenden Geräusche von Draußen, die sie hier erreichten. Es gab ein ganz kleines, winziges Fenster auf der anderen Seite des Raumes, es war zu und vor allem mit einem Geländer gesichert, es wäre aber auch nicht groß genug, damit die junge Frau dort durch passen könnte, aber ab und zu setzte sie sich gerne daneben und lauschte dem Geräusch des Regens, wie er auf den vermutlich grünen Boden fiel und den Bäumen die nötige Energie gab. Viel mehr gab es in ihrem kleinen Gefängnis auch nicht, bis auf die halb kaputte Lampe an der Decke, die ein klein wenig Licht spendete und den Büchern an ihrem Bett, dessen Zeilen sie schon inn und auswendig kannte, aber irgendwie musste man sich die Zeit hier vertreiben, was sollte sie denn sonst machen? Manchmal lag die Frau einfach nur in ihrem Bett und sprach Mandarin mit sich selbst, sie war noch nie ein Profi in dieser Sprache gewesen, hatte sich aber hart daran gesetzt, in der Zeit noch vor ihrer Entführung, um mal eine andere Sprache zu lernen, als spanisch und italienisch, die beiden Sprachen ähnelten sich ohnehin sehr. Sie wollte keines der Worte vergessen, die sie damals gelernt hatte, erinnerte sich an die alten chinesischen Lieder, die ihr Lehrer gesungen hatte. Was Maddie wohl geben würde, um diesen älteren, immer fröhlichen aber recht strengen Mann zu sehen. Sie hatte ihn so oft verflucht, weil sie den gleichen Aufsatz immer und immer wieder schreiben musste, um sich dessen bewusst zu sein, wie sich die Bedeutung ihrer Sätze schlagartig änderte, wenn sie ein Wort veränderte, aber so hatte sie gelernt und letztendlich war sie sehr froh gewesen, Mister Wu als ihren Lehrer gehabt zu haben. Sie würde aber auch gerne ihre Eltern wieder sehen, auch wenn sie sich zuletzt vor allem mit ihrem Vater darüber gestritten hatte, dass sie definitiv nicht Wirtschaft studieren wollte, auch wenn es mit ihren Sprachen von Vorteil sein würde. Die Blondine würde am liebsten einfach irgendjemanden anderen sehen, als das, was sie hier jeden Tag zu Gesicht bekam. Es gab nicht viele Herren in dieser Hütte, oder Haus, was es auch immer war.. Sie hatten alle komische Spitznamen, aber Maddie hatte ihnen irgendwann in ihrem Kopf ihre eigenen gegeben, um irgendwie ein wenig Normalität wieder zu bekommen. So gab es einen großen, dünnen Mann mit Schnurrbart, der sie sehr an ihren Onkel Pablo erinnerte, den nannte sie dann auch so, es gab sonst auch noch Mr. Besserwisser, mit dem sich die Frau schon einmal angelegt hatte, als er den anderen weiß machen wollte, Galileo wäre nur eine Geschichte, aber nach der gebrochenen Rippe, die sie davon trug hatte sie ihren Mund auch schon wieder gehalten und ihre Diskussionen mit ihm nur noch in ihrem Kopf geführt. Es gab sonst noch Dumm und Doof, zwei Brüder, wie Maddie es einschätzte, sie waren nicht gerade die größten Genies hier, Chinatown, der Kerl, der wirklich immer wieder nur asiatische Nudeln aß und Ihn. Ihr wirklicher Entführer hatte keinen Namen, jedenfalls machte sich da die Frau nicht die Mühe ihm einen zu geben, er war einfach Er. Sie redete sich ein, sich von der ganzen Sache zu entfernen, wenn sie ihm keinen Spitznamen gab, wenn sie einfach so tat, als würde er nicht existieren, aber das tat er leider und er öffnete auch schon die Tür, womit mehr Licht in den kahlen Keller eintraf.
"Hat sich unsere Göre endlich entschieden?!", er klang genauso genervt, wie er sich vor einigen Minuten verabschiedet hat, oder vielleicht Stunden? Hier schien die Zeit so endlos zu sein. Aber was sollte sich Maddie entscheiden? Ah, da war ja was gewesen, bevor er sie wieder in diese Dunkelheit gebracht hatte. "Du weiß, wenn du nicht redest, muss ich dir wehtun". Seine Stiefel quietschten ein wenig bei jeder Stufe, die der Mann nach unten nahm. Wann die Frau aufgehört hatte wirklich zu sprechen? Eigentlich ziemlich zum Anfang, als ihr ihre Worte nichts Gutes gebracht hatten.
Nach vierundzwanzig Stufen war er bei ihr unten angekommen, oh wie oft die Blondine die Stufen schon gezählt hatte.. Vierundzwanzig Stufen in die Freiheit.. Naja, noch mehrere Türen dazwischen und einige Männer, die größer und stärker, als sie waren.. Noch dazu bewaffnet. Er blickte runter zu ihr, musterte den zarten Körper unter dem Krankenhaushemdchen, welches Maddie zum Bedecken bekommen hatte. Bevor sie sich jedoch sicher sein konnte, was er denn jetzt von ihr hören wollte war er schon bei ihr und seine Hand an ihrer Kehle, er drückte ihr die Luftröhre zu und das unangenehme Gefühl gleich zu ersticken machte sich wieder breit. "Ich muss dir wirklich..wirklich wehtun, wenn du nicht mit mir reden willst". Das lustige war eigentlich, dass es egal war, was Maddie tun würde, sie würde für alles bestraft werden.. Sie kämpfte gegen die Panik an, die sich in ihrem Körper breit machte, kämpfte gegen das Gefühl weinen zu müssen, stattdessen blickte sie ihm direkt in die Augen, um ihm deutlich zu machen, dass sie keine Angst hatte. "Spiel.. nicht.. mit den großen Jungs, Honey..". Sein Mundgeruch war zu fühlen, auch wenn sie das Gefühl hatte gleich wieder in Ohnmacht zu fallen. Maddie kämpfte, sie würde nicht so schnell aufgeben, lieber sollte er sie töten. Sie nahm ihre Kraft zusammen und spuckte ihm ins Gesicht, woraufhin er sie direkt los ließ. Sie bekam wieder Luft, doch kaum hatte sie einen Atemzug genommen, schon spürte sie den Schmerz in ihrer Wange. Er hatte sie schon wieder geschlagen, wie schon etliche andere Male. "Miststück!", rief er und fuhr sich durch das Gesicht, um die Spucke weg zu wischen. "Kein Abendessen für dich! Verstanden?!".
Welchen Tag der Woche wir es hatten konnte Maddie schon länger nicht mehr sagen, denn in dieser dunklen Kammer, oder eher in diesem dunklen Gefängnis, wie sie es gerne nannte, verlor sie jegliches Gefühl für die Zeit. Ihre Knochen waren müde, hatten keine Lust mehr den Tag über auf der Matratze zu verbringen, auf welcher sie seit Tag eins ihre meiste Zeit verbrachte. Selten durfte Maddie hoch, selten durfte sie diesen Keller verlassen und beim Vorbeigehen mal aus dem Fenster schauen, aber selbst das hatte ihr bisher nie etwas gebracht, denn sie wusste nicht einmal, wo sie sich hier befanden. Es war ein Haus im Wald, jedenfalls sprachen die ganzen Bäume, die sie aus dem Fenster gesehen hatte dafür und dafür sprachen auch die fehlenden Geräusche von Draußen, die sie hier erreichten. Es gab ein ganz kleines, winziges Fenster auf der anderen Seite des Raumes, es war zu und vor allem mit einem Geländer gesichert, es wäre aber auch nicht groß genug, damit die junge Frau dort durch passen könnte, aber ab und zu setzte sie sich gerne daneben und lauschte dem Geräusch des Regens, wie er auf den vermutlich grünen Boden fiel und den Bäumen die nötige Energie gab. Viel mehr gab es in ihrem kleinen Gefängnis auch nicht, bis auf die halb kaputte Lampe an der Decke, die ein klein wenig Licht spendete und den Büchern an ihrem Bett, dessen Zeilen sie schon inn und auswendig kannte, aber irgendwie musste man sich die Zeit hier vertreiben, was sollte sie denn sonst machen? Manchmal lag die Frau einfach nur in ihrem Bett und sprach Mandarin mit sich selbst, sie war noch nie ein Profi in dieser Sprache gewesen, hatte sich aber hart daran gesetzt, in der Zeit noch vor ihrer Entführung, um mal eine andere Sprache zu lernen, als spanisch und italienisch, die beiden Sprachen ähnelten sich ohnehin sehr. Sie wollte keines der Worte vergessen, die sie damals gelernt hatte, erinnerte sich an die alten chinesischen Lieder, die ihr Lehrer gesungen hatte. Was Maddie wohl geben würde, um diesen älteren, immer fröhlichen aber recht strengen Mann zu sehen. Sie hatte ihn so oft verflucht, weil sie den gleichen Aufsatz immer und immer wieder schreiben musste, um sich dessen bewusst zu sein, wie sich die Bedeutung ihrer Sätze schlagartig änderte, wenn sie ein Wort veränderte, aber so hatte sie gelernt und letztendlich war sie sehr froh gewesen, Mister Wu als ihren Lehrer gehabt zu haben. Sie würde aber auch gerne ihre Eltern wieder sehen, auch wenn sie sich zuletzt vor allem mit ihrem Vater darüber gestritten hatte, dass sie definitiv nicht Wirtschaft studieren wollte, auch wenn es mit ihren Sprachen von Vorteil sein würde. Die Blondine würde am liebsten einfach irgendjemanden anderen sehen, als das, was sie hier jeden Tag zu Gesicht bekam. Es gab nicht viele Herren in dieser Hütte, oder Haus, was es auch immer war.. Sie hatten alle komische Spitznamen, aber Maddie hatte ihnen irgendwann in ihrem Kopf ihre eigenen gegeben, um irgendwie ein wenig Normalität wieder zu bekommen. So gab es einen großen, dünnen Mann mit Schnurrbart, der sie sehr an ihren Onkel Pablo erinnerte, den nannte sie dann auch so, es gab sonst auch noch Mr. Besserwisser, mit dem sich die Frau schon einmal angelegt hatte, als er den anderen weiß machen wollte, Galileo wäre nur eine Geschichte, aber nach der gebrochenen Rippe, die sie davon trug hatte sie ihren Mund auch schon wieder gehalten und ihre Diskussionen mit ihm nur noch in ihrem Kopf geführt. Es gab sonst noch Dumm und Doof, zwei Brüder, wie Maddie es einschätzte, sie waren nicht gerade die größten Genies hier, Chinatown, der Kerl, der wirklich immer wieder nur asiatische Nudeln aß und Ihn. Ihr wirklicher Entführer hatte keinen Namen, jedenfalls machte sich da die Frau nicht die Mühe ihm einen zu geben, er war einfach Er. Sie redete sich ein, sich von der ganzen Sache zu entfernen, wenn sie ihm keinen Spitznamen gab, wenn sie einfach so tat, als würde er nicht existieren, aber das tat er leider und er öffnete auch schon die Tür, womit mehr Licht in den kahlen Keller eintraf.
"Hat sich unsere Göre endlich entschieden?!", er klang genauso genervt, wie er sich vor einigen Minuten verabschiedet hat, oder vielleicht Stunden? Hier schien die Zeit so endlos zu sein. Aber was sollte sich Maddie entscheiden? Ah, da war ja was gewesen, bevor er sie wieder in diese Dunkelheit gebracht hatte. "Du weiß, wenn du nicht redest, muss ich dir wehtun". Seine Stiefel quietschten ein wenig bei jeder Stufe, die der Mann nach unten nahm. Wann die Frau aufgehört hatte wirklich zu sprechen? Eigentlich ziemlich zum Anfang, als ihr ihre Worte nichts Gutes gebracht hatten.
Nach vierundzwanzig Stufen war er bei ihr unten angekommen, oh wie oft die Blondine die Stufen schon gezählt hatte.. Vierundzwanzig Stufen in die Freiheit.. Naja, noch mehrere Türen dazwischen und einige Männer, die größer und stärker, als sie waren.. Noch dazu bewaffnet. Er blickte runter zu ihr, musterte den zarten Körper unter dem Krankenhaushemdchen, welches Maddie zum Bedecken bekommen hatte. Bevor sie sich jedoch sicher sein konnte, was er denn jetzt von ihr hören wollte war er schon bei ihr und seine Hand an ihrer Kehle, er drückte ihr die Luftröhre zu und das unangenehme Gefühl gleich zu ersticken machte sich wieder breit. "Ich muss dir wirklich..wirklich wehtun, wenn du nicht mit mir reden willst". Das lustige war eigentlich, dass es egal war, was Maddie tun würde, sie würde für alles bestraft werden.. Sie kämpfte gegen die Panik an, die sich in ihrem Körper breit machte, kämpfte gegen das Gefühl weinen zu müssen, stattdessen blickte sie ihm direkt in die Augen, um ihm deutlich zu machen, dass sie keine Angst hatte. "Spiel.. nicht.. mit den großen Jungs, Honey..". Sein Mundgeruch war zu fühlen, auch wenn sie das Gefühl hatte gleich wieder in Ohnmacht zu fallen. Maddie kämpfte, sie würde nicht so schnell aufgeben, lieber sollte er sie töten. Sie nahm ihre Kraft zusammen und spuckte ihm ins Gesicht, woraufhin er sie direkt los ließ. Sie bekam wieder Luft, doch kaum hatte sie einen Atemzug genommen, schon spürte sie den Schmerz in ihrer Wange. Er hatte sie schon wieder geschlagen, wie schon etliche andere Male. "Miststück!", rief er und fuhr sich durch das Gesicht, um die Spucke weg zu wischen. "Kein Abendessen für dich! Verstanden?!".
"The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem."
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lucy-chan ()