One Piece ✶ [Un]ripped friendship {Marien & Juvi}

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    • Portugas D. Ace


      Zu seiner eigenen Verwunderung wehrte sich die Kleine nicht einmal gegen seine Berührung, dabei hatte er fest mit einer empörten Reaktion gerechnet. Nun, er würde sich sicherlich nicht beschweren. Tatsächlich amüsierte und freute es ihn sogar ein wenig, dass das Mädchen endlich zu verstehen schien, dass er ihr nichts Böses wollte, offenbar war sie doch nicht so feindseelig wie zunächst gedacht.
      Aber es gab wichtigere Dinge, als sich über ihre Reaktion zu freuen. Sie machte sich unendliche Sorgen... Das leise Zittern in ihrer Stimme machte das nur allzu deutlich. Umso mehr wollte er ihr helfen, ihre Familie zu finden, während er ihren Worten genau lauschte. Ihre Eltern waren während der Katstrophe also vermutlich Zuhause gewesen, während ihre Brüder hoffentlich weit genug vom Epizentrum der Flut entfernt gewesen waren. "Sicherlich wird es allen gut gehen. Soweit ich weiß, gibt es keine Museen nahe des Hafens, richtig? Weißt du genau, wo die Klasse deines kleinen Bruders ihren Ausflug gemacht hat? Wenn sie weit genug weg waren, geht es ihm sicherlich gut. Die meisten Museen sind fest und stabil errichtet, also wird er dort wahrscheinlich am besten aufgehoben gewesen sein." Er spürte, wie sie seinen Händedruck erwiderte und schloss seine Finger umgehend noch enger um ihre zierliche Hand. Wenn er damit einen Teil ihrer Furcht und Sorge eindämmen konnte, hätte er sein Ziel bereits zur Gänze erreicht. "Wenn du recht hast und dein großer Bruder weiß, wie er sich zu verhalten hat, sollten wir definitiv zunächst deine Eltern priotisieren", stellte er fest und ließ seine Augen aufmerksam über die zertrümmerte Landschaft gleiten. Panische Menschen wanderten an ihnen vorbei, Bergungsteams kämpften sich durch Schutt und Schlamm, während Sanitäter und Polizei sich um die Verletzten kümmerten und versuchten die gefährlichsten Stellen von den Umherwandernden abzuschirmen. Ace und Jocy shenkte man dabei recht wenig Aufmerksamkeit. Keiner von ihnen wirkte verletzt, außerdem wirkte zumindest der Schwarzhaarige nicht hilflos genug, um ihn anzusprechen. Jeder der sich alleine auf den Beinen halten konnte, um der brenzlichen Lage hier zu entfliehen, wurde in Ruhe gelassen, da man schon genug mit der Schadensbegrenzung beschäftigt war. Ace konnte das nur recht sein. Er könnte es nicht gebrauchen, dass man ihn und den Rotschopf hier jetzt aufhielt und vielleicht noch versuchte fort zu bringen.
      Nachdem er den Platz ihrer Beschreibung erreicht hatte, blickte er sich umso intesiver um. Sollten ihre Eltern hier irgendwo sein, würden sie ebenso nach ihren Kindern suchen. Sicherlich würden sie den Rotschopf an seiner Seite sofort erkennen, aber er wusste nicht wie die beiden aussahen. Gerade als er sich aber wieder an Jocelyn wendete, um sie um Unterstützung zu beten, schienen sämtliche Wälle der Kleinen zu brechen. Bis eben war es ihr noch gelungen, das Chaos um sich herum zu ertragen, die Furcht und Sorge im Zaum zu halten und ihre Gefühle zu kontrollieren. Etwas das ihn sogar etwas beeindruckte. Vor allem wenn er bedachte, wie er wohl selbst in dieser Lage reagiert hätte. Sollte Luffy etwas passieren, könnte er wohl nur noch schwer an sich halten. Er wusste, dass er seinen kleinen Bruder nicht immer und in jeder Lage eschützen konnte, dass wusste er seitdem er alleine aufs Meer hinaus gefahren war. Aber er wusste auch, wie gut Luffy mittlerweile auf sich selbst achten konnte, vor allem da er Freunde und Kameraden gefunden hatte, die ihm immer zur Seite standen... Aber sollte diesem Gummischädel etwas passieren, während Ace in der Nähe war, ohne dass er etwas wirkliches unternehmen konnte... Jocelyn musste ähnliche Gedanken gehegt haben und dennoch hatte sie es zustande gebracht, fremde Menschen - ihn eingeschlossen - vor den Fluten zu retten. Und das trotz ihres heißnlütigen Gemüts.
      Doch nun schien sämtliche Energie aus ihr gewischen zu sein. Panik hatte den Kampf um ihre Beherrschung genwonnen und schüttelte ihren Körper. "Ganz ruhig, Kleine." Ohne langes Zögern legte sein eine seiner Hände um ihren kühlen Nacken, während die andere ihre Körpermitte umgriff, um sie letztendlich sanft an seine Brust zu ziehen. "Pass deine Atmung an meine an." Um ihr dabei zu helfen, saugte er laut und deutlich die Luft ein. "Alles wird gut werden. Wir werden deine Familie finden." Während er sprach strich die Hand auf ihrem Rücken bruhigend auf und ab. "Doch dafür brauche ich dich, ohne deine Hilfe können wir sie nicht finden, also beruhige dich."
      "Jocy?!" Die unerwartete Stimme links neben ihn ließ ihn zügig aufschauen, während sich auch seine Umarmung etwas löste, ohne dass er sie komplett freigab. "Jocy!"
      Zunächst hatte Ace den Ursprung der tiefen Stimme nicht ausmachen können - bei all den Menschen hier auch nicht weiter verwunderlich - doch nun schälte sich ein junger Mann mit hellen Blonden Haaren und leichtem Kinnbart aus der Masse. In den hellgrünen Augen kämpfte tiefe Sorge mit purer Erleichterung, während er sich immer näher auf sie zubewegte. "Sanji...?" Was machst du denn hier?" Ace legte verwundert den Kopf schief, während der junge Mann in seiner Bewegung stockte und den ehemaligen Piraten verständislos anstarrte. "Wovon reden sie? Und was machen sie da mit meiner Schwester?"
      Langsam folgte Ace dem fordernden Fingerzeig des Blondschopfes. Schwester? Einige Sekunden lang blickte er auf die kleine an seiner Brust hinab, realiserte dabei, wie die kleine Katze an ihrem Bauch sich über ihre beengte Situation zu beschweren schien, aber dennoch keine Anstalten machte sich zu befreien. Dieses Kätzschen hatte einen wahren Narren an Jocy gefressen. Aber die wichtigere Frage war eigentlich: Seit wann hatte Sanji eine kleine Schwester? Und wie hatte sich der Kerl in den letzten beiden Jahren nur so verändern können? Wieder schaute er zum Blondschopf auf und musterte ihn etwas genauer... Irgendetwas stimmte an seinem Aussehen doch nicht. Waren seine Augenbrauen nicht sonst immer etwas... kringeliger gewesen? "Du bist nicht Sanji?"
      Der junge Mann stockte in der Bewegung. "Nein... ich bin Miguel und das Mädchen da in deinem Arm ist meine kleine Schwester!"

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      Merida Serrano



      Er hatte mit seinen Worten durchaus recht und sie hatte nicht vor ihm zu widersprechen. "Ja auch in dieser Welt gibt es schlecht Menschen. Diebe, Mörder, Vergewaltiger, Terrorristen... Viele von ihnen werden schnell gefasst und gefangen genommen, aber man ist dennoch nie komplett sicher. Aber man kann sich sicher genug fühlen, um nicht Tag und Nacht auf der Hut bleiben zu müssen", berichtete sie ruhig. Sie war diesem kleinen Gespräch zwischen ihr und dem Pandahut sogar recht dankbar, es lenkte sie von den entstellten Gestalten auf ihrem Weg ab. "Aber es gibt Länder, deren Regierungen ähnlich eurer Weltregierung durch Angst herrschen und alles und jeden, der ihnen nicht passt auslöschen." Sie senkte den Kopf. "Scheinbar ist es egal in welcher Welt man lebt... Schlechte Menschen gibt es überall. Und selbst wenn sie in der Unterzahl sein mögen, richten sie nicht selten unendlich viel Schaden an." Was wäre wohl geschehen, wäre Merida nicht auf dieser friedlichen Insel Spaniens gelandet, sondern in irgendeinem autokratisch beherrschten Staat? Würde sie dann genauso denken wie der Pandahut... genauso handeln? Könnte sie sich einfach einem Oberhaupt unterordnen, dass in ihren Augen offenkundig unfair und brutal handelt und seine Bevölkerung mit Angst und Schrecken regierte? Wäre sie ebenso wie diese Piraten eine gesetzlose geworden? Ihre Augen glitten zu den weißen Segeln unfern ihres momentanen Standortes. Das hellblaue Zeichen einer stilisierten Möwe über einem Schraubenzieher, war in der Mitte zerissen, wie das Segel selbst, aber auf der hoch wehenden weißen Flagge konnte man es noch deutlich erkennen. Das Symbol der Marine dieser anderen Welt. Wäre sie eine derjenigen gewesen, die ebenso von diesen Menschen verfolgt worden wäre? Wie wäre ihr Leben in ihrer eigenen Welt verlaufen? Wer wäre sie heute? Wer war sie damals?
      Eine Kollage aufblitzender Bildfetzen und verschwommener Erinnerungen durchzuckte ihren Geist und schraubte tiefen Schmerz in ihren Schädel. Sie musste aufhören, darüber nachzudenken... ansonsten würde ihr Schädel noch explodieren. Scheinbar war sie noch nicht für ihre Vergangenheit und die dazugehörigen Erinnerungen bereit. Aber sie würde nicht aufhören, weiter nach ihnen zu suchen.
      Die plagenden Kopfschmerzen hielten sie davon ab, viel Wert auf die Gespräche ihrer Begleiter zu legen. Scheinbar wunderten sie sich über das Aussehen der Gebäude hier, weswegen sie sich umgehend fragte, wie es wohl in ihrer eigenen Welt aussehen mochte. Doch als sie endlich ihr Ziel erreicht hatten, schien jeder Anwesende der enrsten Lage bewusst zu werden und jeder von ihnen dämpfte seinen Ton, während sich die kleine Truppe in einer schmalen Gasse verbarg. Nur wenige Minuten später, durfte Merida staunend beobachten, wie sich Robin selbst klonte und sich somit eine genauere Lage über die Situation am U-Boot verschaffte. Eigentlich sollten sie solche Dinge schon nicht mehr überraschen, aber dennoch weitenden sich ihre Augen, während sie das identische Gegenstück der hochgewachsenen Schwarzhaarigen auf der anderen Seite der Gasse begutachtete. Was konnten diese Leute sonst noch alles bewerkstelligen? Und dabei hatte sie geglaubt, ihr Körpertausch zuvor wäre bereits das höchste der Gefühle gewesen.
      "Bepo... Ist das dieser sprechende Eisbär von vorhin...?", fragte sie vorsichtig nach und musterte einen der Wache stehenden Militärs in der Nähe des Absperrbandes? "Ich glaube nicht, dass die Menschen dieser Welt gut auf ein sprechendes Tier reagieren werden..." Tatsächlich wäre es das Beste gewesen, wenn die Crewmitgleider des Pandahutes rechtzeitig die Fliege gemacht hätten, aber irgendwie glaubte sie dem Schwarzhaarigen, wenn er darauf beharrte, sie würden nicht gegen seine Befehle vorgehen. Aber sie mussten genau herausfinden, was geschehen war... und dafür gab es nur einen Weg. "Ich werde herausfinden, was geschehen ist." Ohne zögern stieß sich Merida vom kalten Backstein der Hauswand neben ihr ab. "Ihr bleibt hier, ich kläre das alleine." Bevor sie einer der anderen aufhalten konnte, entfernte sie sich mit großen Schritten. Sie wusste, dass ihr Vorhaben riskant war, aber der Pandahut würde keine Ruhe geben, bevor er seine Informationen erhielt und sie könnte nicht zulassen, dass er diese selbst beschaffte. Das würde in einem Chaos enden und im schlimmsten Fall weitere Verletzte bedeuten. Das musste sie verhindern!
      "Hey! Junge Dame, du hast hier nichts zu suchen!" Wie erwartet wurde sie schon bald von einen der Wachmänner entdeckt, während sie gespielt benommen auf das Absperrband zuhielt. Keine Sekunde später spührte sie den festen und etwas groben Griff einer behandschuhten Hand an ihrem linken Oberarm. In der anderen Hand des Mannes klapperte ein bedrohlich schwarzes Sturmgewehr. Sie zwang sich dazu, in eine andere Richtung zu blicken, während ihr Herzschlag sich unvermittelt beschleunigte.
      "Ich habe einen sprechenden Teddy gesehen...", murmelte sie, noch immer die Benommene miemend. Sie wusste nicht, ob man ihr die verirrte Seele abkaufen würde, die sie soeben versuchte abzugeben. Hoffentlich versuchte man nicht, sie abzutransportieren.
      Der Mann, dessen Gesicht sie unter dem großen Helm kaum zu erkennen vermochte starrte sie sekundenlang forschend an. Der Griff um ihren Arm wurde schmerzhaft. "Du musst dich verschaut haben. Hier war kein Eisbär."
      Ich habe nie etwas von einem Eisbären gesagt. Sofort schlug ihr Herz schneller. Der Kerl nahm sie also wirklich nicht für voll. Zumindest schien ihm nicht bewusst, dass er ihr eben verraten hatte, dass er sowohl von Bepo wusste. Wenn das Militär diesen seltsamen Eisbären also gesehen hatte... was war dann mit ihm passiert? "War er nicht?" Müde hob sie die dunklen Augen zum Mann in Uniform. "Dabei war ich mir doch so sicher."
      "Was ist hier los, Joel?" Eine weitere Stimme in ihrem Rücken, ließ Merida beinahe erschrocken zusammenzucken. Aber sie versuchte Ruhe zu bewahren. Sie durfte nicht zu viele von ihnen auf sich aufmerksam machen. Sollten sie sich ihr Gesicht merken, könnte es in Zukunft vielleicht noch probleme geben.
      "Die Kleine glaubt einen sprechenden Teddybären gesehen zu haben."
      Der Neuankömmling schob sich an ihre Seite und beugte sich etwas hinab, um ihre ins Gesicht zu blicken. Die strahlend blauen Augen im faltigen Gesicht des zweiten Militärs wirkten deutlich sanfter, aber trotzdem nicht weniger aufmerksam. Als er aber schließlich seine Hand auf ihre Schulter legte, war sie sich sicher, dass er versuchte sie zu beruhigen. "Du hast sicher einiges durchgemacht und bist etwas durcheinander."
      "Nein... da war ein Teddy... er hat geredet." Sie kam sich dumm in ihrer Rolle der verstörten und geistig beeinträchtigten jungen Frau vor, aber wie sonst sollte sie an Informationen kommen.
      Dieser Blauäugige würde vielleicht sogar etwas rausrücken, so beruhigend wie er nun ihre Schulter klopfte. "Hast du das? Nun, dann brauchst du dir keine Sorgen mehr machen, wie haben uns um ihn gekümmert. Dem Teddy geht es gut."
      Bingo! "Wirklich?..."
      "Wirklich", versicherte er nachdrücklich und befreite Merida aus dem Griff seines Kollegen, um sie langsam vom Anblick des knallgelben U-Bootes wegzudrehen. "Ich werde dich zu einem Sanitäter bringen, was hälst du davon?"
      Nicht gut, wenn er sie diese Gasse hinabführte, würde er vielleicht den Pandahut und den Rest der Truppe entdecken. "Ein Sanitäter? Ich glaube da habe ich einen gesehen. Sie müssen mich nicht hinbringen, Onkel, ich weiß noch genau wo das war." Es wurde zunähmend schwierig diese Fassade aufrecht zu halten... Nicht einmal als kleines Mädchen hatte sie so geredet.
      "Bist du dir sicher?"
      Aie nickte eifrig. "Ja, ich muss nur dort lang." Sie deutete die Gasse entlang. Pandahut und der Rest schienen schlau genug gewesen zu sein, sich in die nächste Ecke zu schleichen, zumindest konnte sie keinen von ihnen entdecken.
      "In Ordnung. Dann werde ich dir vertrauen. Aber keine Umwege mehr, um Teddy zu suchen, ja?" Irgendwie tat ihr der ältere Mann leid. Er machte sich ernsthafte Sorgen um sie und ihren gespielt beeinträchtigten Geisteszustand, während sie seine Freundlichkeit kalt ausnutzte. Aber besser so, als ein Kampf zwischen der Inselarmee und den Piraten.
      "In Ordnung", murmelte sie noch leise, bevor sie zurück in den schützenden Schatten der Gasse stolperte. Sie konnte deutlich den hellen Blick des Mannes in ihrem Rücken merken, getraute es sich aber nicht, sich auch nur einmal umzudrehen. Nicht, bevor sie das Ende der Gasse erreicht und um die Ecke gehuscht war. Genau dort hatten auch die anderen gewartet und schienen neugierig auf ihre Erklärung zu warten. "Wie erwartet scheint man deine Leute abgeführt zu haben", stieß sie angestrengt aus. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie auf dem ganzen Weg hierher das Atmen eingestellt hatte. "Sicherlich hat man sie in einer nahegelegenen Anlage einquartiert." Sie hob langsam den Blick zu den Honigaugen des Piratenkapitäns. "Aber ich glaube, ich kenne da jemanden, der uns weiterhelfen kann."

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    • Jocelyn Salvatore

      Jocelyn sah aus dem Augenwinkel zu Ace, als dieser mit ihr sprach: „Sicherlich wird es allen gut gehen. Soweit ich weiß, gibt es keine Museen nahe dem Hafen, richtig? Weißt du genau, wo die Klasse deines kleinen Bruders ihren Ausflug gemacht hat? Wenn sie weit genug weg waren, geht es ihm sicherlich gut. Die meisten Museen sind fest und stabil errichtet, also wird er dort wahrscheinlich am besten aufgehoben gewesen sein.“ Das sagte er zwar, aber so ganz sicher war er sich bestimmt auch nicht. Es gab nämlich definitiv Museen in der Nähe des Hafens und das auch in ihrer Nähe. Daran merkte man, dass er keine Ahnung von der hiesigen Umgebung hatte oder sich nicht wirklich interessierte. Was sie ihm jetzt nicht übel nahm, immerhin zählte die Welt für ihn hier nur als eine Art Übergangslösung. Fraglich war auch, ob die Mauern des Museums, in dem ihr kleiner Bruder mit seiner Klasse war, wirklich so stabil wären, dass alle unbeschadet davongekommen waren. „Ich weiß, dass sie in das Elder Museum of Science and Technology gegangen sind.. Es ist nicht weit von hier, aber.. aber unmittelbar in der Nähe des Hafens, nur ob die Flut dort genauso heftig war? Wenn sie Glück haben.. ja, wenn sie Glück haben, dann... ist alles gut und die Welle kam nicht ganz in ihre Nähe… hoffentlich. Oh, was würde ich jetzt darum geben Nachrichten zu gucken, ob sie auch wirklich nicht getroffen wurden..“, stammelte sie nervös und wurde gleichzeitig jedoch von Ace‘ Händedruck etwas beruhigt. Es.. war wirklich erleichternd, diese Sache nicht alleine durchstehen zu müssen. Selbst wenn er ihr ja eigentlich fremd war, aber trotzdem. Es war ..angenehmer als sie es erwartet hatte, würde es jedoch nur solange billigen wie sie diese Unterstützung bräuchte. Immerhin wollte sie von ihm nicht als schwaches kleines Mädchen gesehen werden, egal wie viele so von ihr dachten und es am Ende jedes Mal wieder bereuten.
      Doch es dauerte kaum eine weitere Minute, dass sie aufgrund der um sie herum passierenden Geschehnisse in eine regelrechte Panikattacke verfiel, die ihr sämtliche Luft abzuschnüren schien. Und Ace, obwohl es ihn nichts angehen müsste, er zog sie einfach an seine Brust. Jocelyn riss kurzzeitig die Augen auf, doch spürte und hörte sie seine Atmung und seine Worte, die wie eine warme Brise in ihre Gedanken Platz schafften, um gehört zu werden. Um wahrgenommen zu werden. „Ganz ruhig, Kleine. Pass deine Atmung an meine an. Alles wird gut werden. Wir werden deine Familie finden. Doch dafür brauche ich dich, ohne deine Hilfe können wir sie nicht finden, also beruhige dich.“ Jocelyn kämpfte mit ihrer Beherrschung und spürte wie ihr Inneres nur zu gerne anfangen wollte zu schreien, zu weinen und vollkommen hysterisch zu werden. Doch dann war da diese Stimme. Diese ruhige Stimme, die in ihre Ohren vibrierte und ihre Gedanken und Gefühle durchströmte, nur um sie zur Vernunft bringen zu können. Sie bemühte sich seiner Atmung zu folgen und sich nach und nach zu beruhigen. Er hatte recht. Sie mussten sie finden und das bald! Und das würde nicht einfach so gehen, wenn sie hier in Panik verfiel! Sie krallte sich mit ihrer freien Hand an sein Hemd und kniff die Augen zu, um sich besser auf ihre und seine Atmung konzentrieren zu können, ehe sie eine vertraute Stimme wahrnahm. Zunächst glaubte sie, sich diese nur eingebildet zu haben. Aber dann, als Ace von einem gewissen Sanrisprach oder so ähnlich, hob sie allmählich das Gesicht und öffnete langsam blinzelnd die Augen in die Richtung, in die sich Ace mit jemandem zu unterhalten schien. Beim Anblick der Person riss sie die Augen weit auf. War das Wirklichkeit?? „Mi-Mi-Miguel..?“, krächzte sie und ließ allmählich von Ace‘ Hemd ab. „Muss ich erst handgreiflich werden, damit du meine Schwester loslässt??“, raunzte dieser, woraufhin sie sogleich strahlte. „Oh Miguel!! Du bist es wirklich!“, rief sie, ließ von Ace ab beziehungsweise drückte sich von ihm weg, rannte auf ihren Bruder zu und warf sich in dessen Arme. Gut, dass Ginger noch rechtzeitig aus dieser stürmischen Begrüßung abgesprungen war. Jetzt beschwerte sie sich eher über den modrigen Schlamm und Morast, in dem das Kätzchen beinahe zu versinken drohte, während Jocelyn in Miguels Armen lag, der das nun schluchzende Mädchen so gut es ging zu trösten versuchte. „Ssssht Alles wird wieder gut. Dein großer Bruder ist ja jetzt da. Zusammen finden wir schon eine Lösung für den Schlamassel. Nehme an, du hast auch nach unseren Eltern gesucht?“ Als diese schluchzend nickte, lächelte er gequält. „Gut, dann suchen wir ab jetzt gemeinsam. Oder wir teilen uns auf und.. Alec muss auch in der Nähe sein, wenn ich mich nicht irre?“ Wieder ein Nicken an seiner Brust. „Gut, wir überlegen uns eine Lösung. Aber erstmal musst du dich beruhigen, ja? Aber ...sag mal, Jocy“, begann Miguel und sah von der weinenden kleinen Schwester auf, die ihm nur bis zum Brustkorb ging. „Wer ist das?“ Dabei deutete er auf den Schwarzhaarigen nicht weit von ihnen entfernt. „Und warum hat er dich im Arm gehalten?“ Er musterte Ace durchdringend. „Du weißt doch sicher, auch wenn ich dachte, dir das nie sagen zu müssen, dass du nichts mit älteren Männern anfangen solltest? Die haben nichts Gutes im Sinn, vertrau mir.“ Jocelyn wischte sich schniefend die Tränen aus dem Gesicht, da sie einen Moment brauchte, um das Gesagte ihres Bruders verarbeiten zu können. „Ich fange Nichts mit ihm an, Mik. Sein Name ist Ace. Ich.. Ich habe ihn aus den Fluten gerettet und er will mir vermutlich dafür helfen Mamá und Papá zu finden. Aber vermutlich denkst du trotzdem, dass er was im Schilde führt, wie ich dich kenne. Nein, er… er ist ein Freund.“ Miguel zog skeptisch eine Braue hoch. „Ein Freund, ja? Der nutzt doch sicher nur deine Gutmütigkeit aus. Oder will bei uns schnorren oder so. Am Ende haben wir einen Penner bei uns leben, der uns komplett ausbeutet. Und was ist das überhaupt für ein Name?? Ace? Seine Eltern waren sicher irgendwelche Alkoholiker, die ihr Geld mit Poker verzockten. Wie kannst du einem mit so einem verdächtigen Namen, der sicher nicht sein ECHTER Name ist, vertrauen?“ – „Du bist paranoid, aber das warst du ja schon immer, wenn es um mich und Jungs ging. Hör wenigstens heute auf damit, ja? Es… Es gibt jetzt Wichtigeres.“, erklärte sie mit zittriger Stimme, ehe sie seine Hand auf ihrem Haar spürte und – seltsamer Weise – sich durch diese eigentlich sehr vertraute Geste weniger beruhigt fühlte als zuvor, als Ace genau dasselbe getan hatte. Lag es daran, dass sie das von ihrem Bruder bereits gewöhnt war? Aber müsste sie dann nicht viel beruhigter sein, als wenn es ein Fremder bei ihr machte? Das war.. seltsam. Sie schielte kurz zu Ace zurück. Erwar seltsam. Von Anfang an. Einfach seltsam.


      Trafalgar D. Water Law

      Trafalgar nickte auf Meridas Worte hin. „Schlechte Menschen gibt es überall, egal wohin man schaut. Man braucht eine gute Menschenkenntnis, um wirklich einschätzen zu können, wem man trauen kann und wem nicht.“ – „Tja, und Traffy hier hat anscheinend eine ziemlich miese Kenntnis, wenn er dauernd alles auf eine Karte setzt hahahaha“, scherzte Usopp lachend, woraufhin auch Robin schmunzeln musste und Traffy verlegen grummelte. „Ich setze garantiert NICHT immer alles auf EINE KARTE. Vor allem nicht, was ihn angeht! Wenn ich das täte, wären alle unsere Vorhaben doch längst dem Untergang geweiht gewesen! Also hört auf diesen Blödsinn zu verzapfen!“ Usopp tat überrascht. „Wovon redest du? Ich habe deine Teufelskräfte gemeint. Dachtest du, ich mein‘ meinen Captain? Oh, ja, also was Luffy angeht, bist du auch totaaaaaaaaaal so. In Dressrosa hast du sogar dein Leben dafür riskierst darauf zu bestehen, dass er und NICHT DU der nächste König der Piraten wird. Wenn das keine Liebeserklärung war, weiß ich auch nicht hahahaha“ Doch diese letzte Bemerkung lernte er im nächsten Wimpernschlag schon zu bereuen, da Trafalgar mit einem finsteren Blick zu Usopp blickte. Der langnasige Mann war nur heilfroh, dass er seine Schwertklinge nicht dabeihatte, ansonsten würde er das jetzt wohl kaum überleben. „Ich wusste ja, dass du auf Drama stehst, aber dass du lebensmüde bist, war mir neu.“ Wie aus Reflex griff Trafalgar zu seiner linken Hand, um dort jedoch nur gähnende Leere und die Erkenntnis zu finden, dass sein Schwert nicht länger in seiner Hand ruhte. Zischend zog er die Hand zurück, vergrub diese in seiner Hosentasche und knurrte dem – mittlerweile hinter Robin versteckenden – langnasigen Piraten zu: „Pass auf, was du dir erlaubst oder ich werf‘ dich der Marine zum Fraß vor. Und du kannst ihnen sicher nicht so leicht entkommen, wie euer Captain. Außer du rennst vor der lauernden Gefahr – schreiend wie ein Mädchen – davon. Wäre ja jetzt nicht besonders überraschend bei dir.“ Nur wenig später hatte sich die Traube aus Piraten und der hiesigen Helferin in einer schmalen Gasse verborgen, um den Geschehnissen bezüglich der Polar Tang und deren eigentlichen Insassen beobachten zu können. Nur außer dem U-Boot und einigen Wachleuten konnten sie Nichts weiter erkennen. Kein Bepo, Jean Bart, Penguin, Shachi, Ikkaku, Uni oder Clione. Und auch kein einziges weiteres Mitglied seiner Mannschaft, was Trafalgar zunehmend in Sorge versinken ließ. „Ich glaube nicht, dass die Menschen dieser Welt gut auf ein sprechendes Tier reagieren werden...“, gab Merida u Bedenken, was seine Befürchtungen nur unterstützten. Allerdings machte er sich auch keine allzu großen Sorgen. Nicht darüber zumindest, ob es ihnen gesundheitlich gut ging. Immerhin waren sie stark genug, um es mit jeglichen dieser primitiven Trottel aufnehmen zu können. Jedoch machte er sich sorgen darüber, wie die Waffenbeschaffenheit der hiesigen Welt war. Darüber wussten sie alle nämlich nichts, und wenn diese Schwarzhaarige darauf bestand, dass sie wesentlich fortschrittlichere Technologie und Waffen besäßen, dann war das durchaus bedenklich. Eventuell könnte es sogar Waffen geben, die selbst Wesen, von beachtlicher Größe und Stärke niederstrecken oder ähnliche negative Auswirkungen selbst auf den Körper von Haki gestählten Piraten haben könnten. Das wäre nicht so gut. Obwohl er bezweifelte, dass es selbst die Technologie hier mit einem ausgeprägten Rüstungshaki aufnehmen könnte. Als diese Merida dann vorschlug selbst herauszufinden, was geschehen war und auch gar nicht erst auf eine Reaktion der anderen wartete, sah Trafalgar ihr zwar ausdruckslosen Blickes nach, war innerlich jedoch milde beeindruckt, dass sie so viel Mumms hatte. Die restlichen sahen ihr ebenfalls nach und allesamt beobachteten genau, was vor sich ging, auch wenn keiner wirklich etwas verstehen konnte, aufgrund der größeren Entfernung und dem Lärm der Aufräumarbeiten in der Gegend. Es war immerhin schon schwer genug kein Aufsehen zu erwecken und das als kleines Grüppchen, das sich in eine dunkle Gasse zwängte. Was würde Trafalgar gerade nicht alles dafür tun, sein Schwert zurück in seiner Hand zu wissen. Meridas Vorgehen war deutlich subtiler und klüger, allerdings.. wenn es um seine Crew ging, wenn diese in Gefahr war, dann war auch ihm sämtliche Vorsicht egal. Er würde diesen Typen schon die Wahrheit rausringen können, auch wenn er danach, wie in deren Welt, auf der Hut vor Angriffen und Verfolgern sein müsste. „Was sie da nur treibt?“, fragte Usopp nahe Trafalgars Ohr, weshalb Robin ihn vorsichtshalber ein Stück zurückzog, da sie ihren Klon wieder aufgelöst hatte. „Sie scheint einen Schwächeanfall versuchen aufzuführen.“, überlegte Robin mit nachdenklichem Blick. „Ein Schwächeanfall, huh.. Ich weiß nicht, was uns ein Schwächeanfall nützen soll, um meine Crew ausfindig zu machen!“, zischte Trafalgar gereizt und knirschte mit den Zähnen. Es dauerte eine ganze Weile, für Trafalgar viel zu lang, wenn man ihn fragen würde, bis Merida sich endlich auf den Rückweg machte. Und ganz ehrlich, hätte sie sich nicht bald zurückbegeben können, wäre einer von ihnen sicher dazwischen gegangen, so wie sich sämtliche Beteiligten angespannt hatten als eine weitere Wache zu ihr getreten war.
      Bei ihnen schließlich wieder angekommen, merkte Trafalgar sofort, wie atemlos sie war. Sicherlich war diese Art von Vorgehen vollkommen neu für sie und eine schiere Herausforderung. Verwöhntes Gör, dachte er Augen rollend, ehe sie begann zu berichten, was sie in Erfahrung gebracht hatte. Und das, was sie in Erfahrung bringen konnte, war Nichts, wegen dem Trafalgar in Jubelschreie hätte ausarten können. Aber auch Nichts, was er nicht eh längst befürchtet hatte. „Wie erwartet scheint man deine Leute abgeführt zu haben. Sicherlich hat man sie in einer nahegelegenen Anlage einquartiert. Aber ich glaube, ich kenne da jemanden, der uns weiterhelfen kann.“ Trafalgar sah das Mädchen länger stillschweigend an, ehe er schwer ausatmete. „Und was.. haben sie bitte mit MEINER Crew vor? Wo haben sie sie bitte einquartiert?“ Er schloss die Augen, um Ruhe zu bewahren, was eine ziemliche Herausforderung darstellte. Als er sie wieder öffnete, stieß er sich von der Hauswand ab und trat auf sie zu. „Du kennst also jemanden, der uns zu Ihnen bringen kann? Bring mich sofort zu ihm.“
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."
    • Portugas D. Ace


      Seine Worte schienen Früchte zu tragen. Er konnte spüren, wie sich Jocy an seiner Brust langsam beruhigte, während sich ihre kleinen Finger in den Stoff seines schwarzen Hemdes gruben. Natürlich stoppte er die beruhigenden Bewegungen seiner Hand auf ihrem Rücken nicht und begann sogar damit, sanft mit dem Daumen der anderen über ihren Nacken zu streichen. Als würde er ein kleines Kind trösten wollen.
      Als das Sanji-Imitat schließlich die Bühne betrat, schien sich der kleine Rotschopf in seinen Armen endlich wieder gefangen zu haben, auch wenn sie einige Momente brauchte, um den Neuankömmling wirklich wahrzunehmen und sich zu ihm umzuwenden. Nur kurz darauf, drückte sie sich auch schon aus Ace' Umarmung, nur um dafür die Arme ihres scheinbaren großen Bruders in Empfang zu nehmen. Das kleine Fellknäuel, dass sich bis eben in ihrer Brust vergraben hatte, schaffte es gerade noch rechtzeitig dem Griff der jungen Frau zu entflüchten, bevor es zwischen den beiden aufeinandertreffenden Köpern erdrückt werden konnte. Allerdings war das junge Katzentier keineswegs über den feuchten Untergrund glücklich, mit dem es umgehend Bekanntschaft schloss. Der schwarzhaarige Pirat konnte nicht anders, als die gesamte Szene mit einem leichten amüsierten Schmunzeln zu beobachten. Es war beeindruckend, wie schnell der kleine Rotschopf seine Laune ändern konnte. Außerdem gefiel ihm dieses heitere und überglückliche Lächeln auf ihren Lippen zehn mal mehr, als das verzweifelte kleine Mädchen, dass sich bis eben in seinen Hemdstoff verkrallt hatte. Was natürlich nicht heißen sollte, dass ihm ihre vorherige Reaktion auf die gesamte Situation sehr missfallen hätte. Er war einfach nur froh darüber, dass es ihr nun wieder besser ging. Auch wenn die gute Stimmung nicht sonderlich lange anhalten wollte. Es war offensichtlich, dass dieser Miguel einen "kleinen" Beschützerkomplex hatte, wenn es um seine jüngere Schwester ging und sein Misstrauen wendete sich umgehend gegen Ace, welcher den Blondschopf einfach nichtssagend musterte. Jocy schien die Lage für seine Begriffe bereits gut zu erklären, allerdings schien ihr Bruder kein Ohr für ihre Worte haben zu wollen.
      "Ich wüsste zwar nicht, seit wann ich mich zum Penner und Alkoholiker entwickelt haben soll, aber ich möchte behaupten nichts für den Namen zu können, den mir meine Mutter geschenkt hat." Es war reichlich schwer, in Ace Zorn und Trotzreaktionen auszulösen, aber den Namen zu besundeln, den ihn seine verstorbene Mutter vermacht hatte...? Selbst er hatte nicht vor sich das einfach gefallen zu lassen. Dennoch beherreschte er sich ausreichend, um einmal tief die Luft einzusaugen und sich gerade aufzurichten. Dieser Miguel war zwar ein paar Zentimeter größer als er, aber einige Muskelpartien waren dafür schlechter ausgeprägt als beim Piraten. Stumm erwiderte Ace den Blick seines Blonden gegenübers und straffte die Schultern, bevor er kurz zur besorgten Jocey nickte. "Außerdem hat deine Schwester recht. Es gibt wichtigeres als auf den Namen anderer Menschen herum zu trampeln. Nach der vergangenen Katastrophe gibt es eventuell nicht einmal mehr ein Haus, in dass ich mich unerlaubt einquartieren könnte", berichtete er und betrachtete erneut die Zerstörung um sie herum. "Ich möchte mich für meine Rettung ehrlich revanchieren und euch helfen, eure Familie zu finden." Ace' dunkle Augen wanderten wieder zu Jocy zurück, die unter der großen Hand ihres Bruders mehr denn jeh wie ein kleines Kind wirkte. "Wir werden deine Eltern und kleinen Bruder finden, ganz sicher", erklärte er mit ruhiger Stimme, als er glaubte erneute Tränen in ihren Augenwinkeln erkennen zu können. Kurz verspürte er das Bedürfniss, ihr besagte salzige Flüssigkeit aus dem Gesicht zu wischen, als ihn der starre Blick des großen Bruders erneut zu erstechen drohte. Gerade wäre nicht die passende Situation für weitere Streitigkeiten, also behielt der Schwarzhaarige seine Hände bei sich und hob den Blick stattdessen wieder zu Miguel. "Wo genau befindet sich euer Haus?"
      Kurz kam es zu einem kleinen Blickduell zwischen beiden Männern, in welchem frühzeitiges Blinzen eine absolute Niederlage bedeuten würde, dann endlich schien sich der Blondschopf geschlagen zu geben und stieß einmal unwillig die Luft aus. "Glaub nicht, dass es dir das Recht gibt, dich an meine Schwester ranzumachen, nur weil du deine Hilfe anbietest", warnte er zunächst mit erhobenen Zeigefinger, bevor er den Kopf in eine andere Richtung drehte, seine Schwester noch immer Schutz bietend in den Armen haltend, als könnte ihm Ace die kleine Raubkatze jederzeit entreißen und flüchten, sobald er nicht hinsah. "Durch die Flut sieht hier natürlich einiges etwas anderes aus", meinte er mit leicht belegter Stimme und hob schließlich den linken Zeigefinger zu einer schmalen Gasse zwischen zwei halb zusammengefallenen Wohnhäusern. "Da müssen wir hin."
      Ace folgte seinem Fingerzeig, nickte dann verstehend und richtete den Riemen des Rucksacks auf seine Schulter. "Dann lass uns gehen." Gerade als er zusammen mit den beiden anderen aufbrechen wollte, konnte er allerdings eine leise Beschwerde zu seinen Fußknöcheln vernehmen. Verwundert richtete er seine Aufmerksamkeit zu dem kleinen orangenen Kätzschen, dass unwillig von einer Pfote auf die andere wechselte, um sich immer und immer wieder den Schlamm von den mickrigen Tatzen zu schütteln. Das leise und frustriert wirkende Mauzen, dass dabei aus ihrem kleinen Maul drang, erinnerte ihn umgehend an die zickigen Beschwerden ihrer Besitzerin, die er bisher alle zu hören bekommen hat. "Ihr beiden passt wirklich gut zusammen", stellte er schließlich amüsiert fest und beugte sich zum Vierbeiner hinunter, um ihn sanft mit einem Arm gegen seine Brust zu heben. Zumindest um dieses Kätzschen durfte er sich kümmern, während Miguel weiterhin schützend einen Arm um die Schultern seiner Schwester gelegt hatte und sie behutsam durch den Morast geleitete, immer darauf bedachte zwischen ihr und dem Piraten zu stehen. Ace verdrehte leicht amüsiert die Augen und nahm mit langen Schritten die Verfolgung auf, konzentrierte sich darauf, einen möglichst schnellen Weg durch die Trümmer und verängstigt umherlaufenden Menschen zu finden.
      Wenig später hatten sie die besagte Gasse erreicht und sich durch den mit Trümmern und Schlamm verunstalteten Weg gekämpft, nur um einem noch grauenvollerem Anblick entgegen zutreten. "Oh nein..."
      Ace musste nicht nachfragen. Diese beiden Worte und der Blick, den Miguel dabei aufgesetzt hatte, waren bereits Antwort genug. Dieser Schutthaufen aus roten Ziegelsteinen, zerbrochenen Dachschindeln und unter Match und Dreck begrabenen Möbelstücken war einst das Wohnhaus der Familie gewesen...

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      Merrida Serrano


      Der Umstand, dass sich die Sorgen des Pandahutes zu seiner Crew bisher in Grenzen hielt, bedeutete entweder, dass er großes Vertrauen in die Stärke seiner Männer hatte... oder dass es ihn einfach nicht so sehr interessierte, wie es Merida eigentlich erwartet hätte. Aber letztendlich würde es nur wieder perfekt zu seinem kaltblütigen Auftreten passen, das er ihr bisher präsentiert hatte. Zumindest machten er und auch die anderen keine Anstalten sie aufzuhalten, während sie auf das U-Boot zumarschierte und sie hielten sich wie erhofft geschickt verborgen, während Meri die gewünschten Informationen beschaffte.
      Natürlich war sie die ganze Zeit über angespannt gewesen. Nicht nur, weil sie befürchtete, von den Militärs festgenommen und ausgefragt zu werden, sondern vor allem, weil sie nicht wusste, wie die versteckten Piraten in solch einem Fall reagiert hätten. Nichts machte ihr mehr Angst, als eine kleine Schlacht mitten in der Stadt zu entfachen, welche im schlimmsten Fall nur noch weitere Leben forderte. Umso erleichterter war sie daher auch, als alles reibungslos verlief und sie es ohne größere Schwierigkeiten zurück zu der Chaotentruppe schaffte. Als sie von ihren Erkenntnissen berichtete hielten sich alle noch recht bedeckt und Pandahut wirkte ähnlich entspannt und unbeeindruckt, wie schon zuvor... wie sehr einen der äußere Schein doch trügen konnte. Selbst sie konnte die deutliche Unruhe in seiner Stimme erkennen, als er plötzlich ungewohnt "aufbraußend" auf sie zutrat und Merida dazu drängte, ihm zu antworten.
      Einige Sekunden lang starrte sie ehrlich erstaunt zu ihm auf, bevor sie einmal ruhig ein- und ausatmete. "Die Menschen dieser Welt sind neugierig und scheuen sich zum Teil auch nicht davor grausame Dinge zu tun, um ihre Neugierde zu stiillen." Fest und eindringlich begegnete sie dem hellen Braun seiner Iriden. Er machte sich wirklich ernsthafte Sorgen, das konnte sie in der Unruhe seiner schwer beherrschten Mine erkennen. Merida war ehrlich beeindruckt, ja sogar etwas erleichtert. Dieser düstere Grummelbär, dessen Fähigkeiten vor allem darauf zu beruhen schienen, sich selbst über andere zu stellen und sich über sie lustig zu machen, schien sich ernsthaft um seine Kameraden zu kümmern. Ihm war es also doch nicht egal, ganz im Gegenteil, der Umstand, dass er soeben nur noch schwer an sich halten konnte, zeigte wie viele Gedanken er sich eigentlich machte. Beinahe hätte sich ein feines Lächeln auf Meris Lippen verirrt, als ihr dieser Sturrkopf plötzlich um ein Vielfaches sympathischer wurde, aber der Ernst der Lage ließ ihre Mimik steif bleiben. Und auch wenn sie wusste, dass es den Pandahut nur noch mehr in Sorge versetzen könnte, hatte sie nicht vor ihn zu belügen. "Ein sprechender Eisbär und ein Riese... So etwas kennt niemand in dieser Welt, also werden sie es erforschen wollen. Sie werden Tests durchführen wollen... Experimente." Noch immer wich sie seinem Blick nicht aus, einerseits um sofort reagieren zu können, sollte er plötzlich doch ausflippen, andererseits, weil sie ihm den Ernst der Lage deutlich machen wollte. "Allerdings werden sie dafür Vorbereitungen treffen müssen. Vorerst werden sie deine Crew nur festhalten und sie dann später verlegen." Während sie redete kramte sie in ihrer Hosentasche. Ihr eigenes Handy war leider in den Wassermassen ertrunken, aber sie hatte sich vorerst das Mobiltelefon ihrer Mutter ausgeliehen, um weiterhin Kontakt zu ihrer Familie halten zu können. Wo sie nun so darüber nachdachte, hätte sie auch Jocy noch ein Ersatzhandy einstecken sollen, da ihres sicherlich auch nicht mehr zu gebrauchen war... Hoffentlich ging es der jungen Frau gut. Aber irgendwie glaubte Merida diesem mit Sommersprossen bestückten Feuerzeug ihre beste Freundin vorerst anvertrauen zu können. Er schien kein schlechter Kerl zu sein und würde sicherlich nicht einfach zulassen, dass Jocy etwas widerfuhr. Und wenn doch... nun, dann durfte er die junge Studentin von einer komplett anderen Seite kennen lernen. "Brandon - mein Arbeitskollege und Freund der Familie - hat einen Cousin der ebenfalls Teil des Militärs ist", begann sie endlich zu berichten, während sie die Kontaktliste ihrer Mutter durchging und bald schon Brandons Nummer anrief. Hoffentlich hatte sein Handy die Katastrophe ebenso überstanden. "Ich werde dich nicht zu ihm bringen können." Da es sicherlich unschön enden würde. "Aber Brandon hat weiß vielleicht etwas mehr." Kaum hatte sie diesen Satz beendet, wurde der monotone Signalton des Telefons durch Brandons aufgeregte Stimme ersetzt. "Meri?! Alles gut bei dir? Ist etwas vorgefallen? Brauchst du Hilfe."
      Ohne sich groß Gedanken darüber zu machen, schüttelte sie mit dem Kopf, bis ihr klar wurde, dass er das nicht sehen konnte. "Nein, alles in Ordnung, deswegen rufe ich nicht an."
      Sie konnte hören, wie Brandon erleichtert gegen das Mikro atmete. "Zum Glück. Was ist es also dann?"
      "Dein Cousin ist doch Teil des Militärs, habe ich recht?"
      Schweigen am anderen Ende der Leitung. Natürlich hatte er mit dieser Frage nicht gerechnet, aber letztendlich entschied er sich, ehrlich zu antworten: "Ja, ist er... aber warum ist das wichtig?"
      "War er nicht sogar hier in der Stadt stationiert?" Wenn sie ihm jetzt erklärte, wofür sie die Information brauchte, würden sie nie zum Ende kommen und der elende Pandahut neben ihr würde sicherlich umgehend seine Geduld verlieren. "Weißt du, wo er nochmal genau arbeitet?"
      Erneut schlug ihr Stille entgegen und sie konnte sich quasi bildich ausmalen, wie Brandon eine buschige Augenbraue verwirrt die Stirn empor klettern ließ. "Wieso genau willst du das wissen?"
      Merida stieß ein sanftes Seufzen aus. "Momentan ist nicht wirklich die Zeit und der richtige Moment, es dir zu erklären... Brandon, bitte. Es ist wichtig."
      Wieder erntönte lautes Atmen in der Leitung, scheinbar schien ihr Gesprächspartner eine Entscheidung zu treffen, zu ihren Gunsten. "Okay. Ich sage es dir, aber wirklich Genaues weiß ich auch nicht..."
      "Sag mir einfach den ungefähren Ort, den Rest werden wir schon rausbekommen."
      "In Ordnung. Soweit ich weiß gibt es acht Kommandostellen in Las Palmas. Alle von ihnen befinden sich in Hafennähe, wobei ein Großteil von ihnen wahrscheinlich im Moment ebenfalls mit den Folgen dieser seltsamen Flut zu kämpfen haben wird. Aber Jacksons Basis befindet sich weiter Abseits... Irgendwo im Süden." Brandon verstummte, vermutlich versuchte er seine Erinnerungen zu ordnen. "Tatsächlich hat er nie etwas genaues gesagt... wie du weißt, ist er Teil einer der Spezialeinheiten." Ja, deswegen erhoffe ich mir ja gerade von dir nützliche Antworten. Schoss es Meri durch den Kopf, immerhin bezweifelte sie, dass man Padahuts Crew an einen öffentlich bekannten Ort bringen würde. Doch Brandons Cousin arbeite bestimmt in einer weniger offiziellen Anlage. "Ah!" Der Helle Ton der in Stimme ihres Kollegen und Freundes mitschwang, konnte nur einen Gedankenblitz bedeuten. "La Bateria de San Juan!"
      Meri zog ihre Stirn kraus, hob sich das Handy von den Ohren und musterte es kurz verwundert in ihrer Hand. "La Bateria de San Juan? Ist das nicht eine alte Ruine von einem ehemaligen Stützpunkt?", hackte sie nach, als sie sich den Hörher wieder gegens Ohr drückte. "Soweit ich weiß, ist das heute eine Attraktion, aber sicher kein offizieller Stützpunkt mehr."
      "Das weiß ich doch", erwiderte Brandon. "Aber es kursieren Gerüchte, dass sich noch unentdeckte unterirdische Gänge unter der Anlage befinden sollen. Jackson hat wie gesagt nie was Genaues gesagt... aber der Umstand dass er manchmal vom alten Stützpunkt erzählt und über die alte Architektur schwärmt..."
      Endlich traf auch Merida die Erkenntnis und sie hob verstehend den Kopf, um sich zwischen Pandahut und den anderen umzusehen. "Ich verstehe. Vielen dank, Brandon, du hast uns unendlich geholfen! Bis später."
      "Ehm... okay. Gerne. Melde di-" Bevor er den Satz beenden konnte, hatte sie auch schon den roten Hörer auf dem Display gedrückt und ließ ihre Augen beim Pandahut verharren. "Leider kann ich nicht genau sagen, wo deine Crew steckt, aber ich weiß zumindest wo wir suchen müssen."
      "La Bateria de San Juan", warf Robin plötzlich mit einem wissenden Nicken ein. "Richtig?"
      Der Umstand, dass diese Frau so schnell schaltete und verstand, gefiel Meri immer mehr. "Genau. Ich werde euch natürlich umgehend hinfürhen", versicherte sie im nächsten Atemzug an den besorgten Piratenkapitän gewandt. "Allerdings kann ich nicht versprechen, dass wir wirklich fündig werden."


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    • Jocelyn Salvatore

      „Ich wüsste zwar nicht, seit wann ich mich zum Penner und Alkoholiker entwickelt haben soll, aber ich möchte behaupten nichts für den Namen zu können, den mir meine Mutter geschenkt hat. Außerdem hat deine Schwester recht. Es gibt wichtigeres als auf den Namen anderer Menschen herumzutrampeln. Nach der vergangenen Katastrophe gibt es eventuell nicht einmal mehr ein Haus, in dass ich mich unerlaubt einquartieren könnte. Ich möchte mich für meine Rettung ehrlich revanchieren und euch helfen, eure Familie zu finden.“, hörte Jocelyn den Dunkelhaarigen, kaum dass sich Miguel über diesen ausgelassen hatte, bemerken und spürte wie sich ein seichtes Schmunzeln deshalb über ihr Gesicht zog. Sie wusste zwar nicht genau weshalb, aber sie fand seine entspannte Schlagfertigkeit wirklich immer wieder ziemlich erheiternd, vor allem jetzt, wenn sich ihr Bruder als großer beurteilender Beschützer aufzuspielen versuchte. Am Ende, als ihr wieder zum Weinen zumute war, da ihre Angst die erneut zu übermannen schien, begegneten sich ihre Blicke und er richtete seine Worte nun direkt an sie: „Wir werden deine Eltern und kleinen Bruder finden, ganz sicher.“ Langsam nickte sie, wobei Miguel die Augen verengte und seine kleine Schwester wieder dichter an sich zog, als fürchtete er, dass dieser Fremdling sich allein durch seine Worte und Blicke das Vertrauen seiner Schwester erschleichen könnte. Dennoch hörte er dessen Frage bezüglich der Richtung, die sie nun einschlagen sollten, erwiderte diese jedoch nur mit einem finsteren Blick zu ihm. Das darauffolgende Blickduell schien so intensiv, dass keiner von beiden jungen Männern auch nur wagte einen Muskel zu rühren, als ob dieses Duell entscheidend für den weiteren Verlauf der Geschehnisse entscheidend wäre. Männer, dachte Jocelyn Augen rollend, ehe sie ihrem Bruder grummelnd in den Arm kniff, dieser wohl wieder zu Sinnen kam, seufzend nachgab und schließlich dem Wichtigeren seine Aufmerksamkeit schenkte: Die Suche nach den restlichen Familienmitgliedern. Nach einer kurzen klaren Warnung an Ace jedoch widmete er sich seiner Umgebung und deutete in die einzuschlagende Richtung, in die sich Miguel mit seiner Schwester sofort begab – die Schritte hinter ihnen machten ihm leider nur zu deutlich, dass dieser Fremdling ihnen folgte, auch wenn das zwischendurch an seine Ohren dringende Miauen ihn stutzig machte und er hin und wieder über seine Schulter zurücksah. Dabei erkannte er ein kleines schmutziges Fellkneul in den Armen des Mannes, worüber Miguel eine Braue hochzog. Auch so ein Tieranhänger? Kein Wunder, dass er so an seiner Schwester klebte, konnte der Blondschopf mit Recht behaupten. Immerhin war sie eine regelrechte Aktivistin was Tierschutz und Ähnliches anging. Sie würde selbst hier und jetzt wohl jedes Tier aus den Trümmern befreien wollen, wenn.. Er schluckte schwer als ihm gerade Etwas klar wurde. Sie hatten Zuhause noch einige Tiere, die Jocelyn von der Straße aufgesammelt und gepflegt hatte. Wenn denen Etwas zugestoßen war, würde es ihr ähnlich das Herz brechen wie, wenn es um ihre Eltern ginge. Hoffentlich konnten sie rechtzeitig entkommen..
      Doch kaum dass sie den Zielort erreicht hatte, konnte Miguel nicht anders als ein entsetztes Stöhnen von sich zu geben. Alles, was noch übrig von ihrem einstigen Zuhause war, war.. ein Trümmerhaufen. Und es brauchte nicht lange, um mit den Auge die eine oder andere leblose Pfote oder Köpfchen darunter herauslugen zu sehen. Er drückte Jocelyn noch etwas enger an sich als diese wieder zu zittern begann, doch dieses Mal riss sie sich von ihrem Bruder los, stürmte zu den Trümmern – obgleich schon ein paar der Helfer versuchten in den Trümmern der Umgebung Überlebende zu bergen – und versuchte voller Panik die schweren Trümmerteile wegzuräumen. „MAMÁ!! PAPÁ!!!“, rief sie atemlos und wühlte in dem Schmutz herum, bis sie den leblosen Körper eines älteren Straßenhunds ausgrub, dem sie seit gut einem Jahr ein Zuhause geschenkt hatte und der nun Blut überströmt und mit verrenkten Körperteilen vor ihr lag. Sie hielt in der Bewegung bei diesem Anblick inne und berührte das verschmutzte Fell mit zittrigen Fingern. Doch das einst struppige und warme Fell.. war eiskalt und so… der Körper fühlte sich so.. hart an. Keine Bewegung, kein Hecheln. Kein Zucken. Kein… Nichts.
      Zögernd wanderten ihre Augen umher und erblickte, wie ihr Bruder zuvor schon, etliche leblose tierische Körperteile, wegen der ihre Angst um ihre Eltern nur noch mehr in die Höhe stieg. Tränen kullerten nun ununterbrochen aus ihren Augen, während sie sich tief über den leblosen Körper des Hundes beugte und ihn an sich drückte wie ein Kind, das sein liebstes Stofftier an sich presste, wenn es sich selbst zu tröten versuchte.
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      Trafalgar D. Water Law

      „Die Menschen dieser Welt sind neugierig und scheuen sich zum Teil auch nicht davor grausame Dinge zu tun, um ihre Neugierde zu stillen. Ein sprechender Eisbär und ein Riese... So etwas kennt niemand in dieser Welt, also werden sie es erforschen wollen. Sie werden Tests durchführen wollen... Experimente. Allerdings werden sie dafür Vorbereitungen treffen müssen. Vorerst werden sie deine Crew nur festhalten und sie dann später verlegen.“, erklärte die Schwarzhaarige, wobei sich Trafalgars Augen immer weiter aufrissen und der innerliche Schock zu regelrecht anschwellender Panik ausartete. Seine Crew würde Experimenten ausgesetzt werden?? Das war ein schlechter Witz, oder? Aber aufgrund der Ernsthaftigkeit ihrer Stimme und ihres Gesichtsausdrucks fürchtete er längst, dass es sich um die blanke Wahrheit handeln musste. Herrlich. Sie müssten schleunigst handeln, ehe es zu spät war. Mit seinen Bernsteinfarbenen Pupillen verfolgte er ihre Bewegungen als sie ein kleines handliches Gerät hervorholte, das er bisher noch nie zuvor gesehen hatte. Er runzelte die Stirn und fragte sich, was sie damit wohl vor hätte und für was es gut sei. „Brandon - mein Arbeitskollege und Freund der Familie - hat einen Cousin der ebenfalls Teil des Militärs ist“, begann sie endlich zu berichten, während sie auf diesem seltsamen Ungetüm herumwischte – Momonosuke beugte sich bereits voller Neugier näher darüber, um sie genau zu beobachten. „Ich werde dich nicht zu ihm bringen können. Aber Brandon weiß vielleicht etwas mehr.“, schloss sie, weshalb Trafalgar langsam verstehend nickte und tief ein- und ausatmete, ehe Merida begann mit diesem komischen Gerät wie mit einem Menschen zu reden. Mit einem Menschen oder.. „Eine Teleschnecke!“, entkam es Kinemon sofort begeistert – das erkannte man allen voran an seinen strahlenden Augen, wobei Trafalgar ihm nur stillschweigend zustimmte. Es wirkte wie eine moderne Teleschnecke, die durch und durch nur aus Technik bestand. Sie mussten einen ziemlich raffinierten Wissenschaftler haben, dass dieser sie mit solch ausgeklügelter Technik ausstatten konnte, ohne noch auf eine Teleschnecke zurückgreifen zu müssen, schloss Trafalgar und belauschte das Gespräch so wie die anderen auch. Schade nur, dass man nicht mehr länger die andere Seite reden hören konnte, sondern ausschließlich Meridas Worte verfolgen und sich somit den Rest des Gespräches erschließen musste. „La Bateria de San Juan? Ist das nicht eine alte Ruine von einem ehemaligen Stützpunkt?“, kam plötzlich ein Ort aus ihrem Munde, der Trafalgar die Brauen heben ließ. Einen Ort hatten sie jetzt also. Und.. es war eine Ruine? Das ergab Sinn, wenn diese Menschen hier irgendwelche Experimente an.. an seiner…. Seiner Crew durchführen wollte! Er zischte gereizt, trat wieder von ihr zurück und drehte sich weg, während sich seinen Gedanken überschlugen. Eine Ruine des Militärs – also sowas wie die Marine – bedeutete, soweit er es herausgehört hatte, dass nur eine Handvoll von diesem Unterschlupf wusste. Von diesen.. Laboren. Mit anderen Worten dürfte es ein Leichtes sein, seine Crew dort herauszuholen, da es sicher nicht viele Gegner gab. Dennoch würden sie auf der Hut sein und die Gegend um die Ruine würde mit Sicherheit stark bewacht werden. Nach ihrem Gespräch mit dieser modernen Teleschnecke, sprach Merida kurz mit Robin, ehe sie sich an den schwarzhaarigen Piratencaptain wandte: „Allerdings kann ich nicht versprechen, dass wir wirklich fündig werden.“ Daraufhin bedachte Trafalgar die junge Frau mit einem forschenden Blick, wobei sich ein kurzes Grinsen über sein Gesicht zog. „Solange wir einen Ort haben, werden wir fündig werden. Wenn schon sonst nicht, aber DABEI kannst du uns blind vertrauen.“ Daraufhin streckte er seine Hand vor seinem Körper aus. „Jedoch werde ich sicherlich nicht unbewaffnet in einen militärischen Unterschlupf gehen, darauf kannst du einen lassen. Und die anderen sind dabei sicher meiner Meinung.“ Kinemon nickte ernst. „Natürlich, degosaru. Ohne unsere Schwerter würden wir schließlich nur hoffnungslos in einen Kugelregen laufen, fürchte ich. Außerdem sollte Momonosuke-sama nicht bei einer Schlacht anwesend sein! Er ist viel zu wichtig als dass er bei einem solchen Zusammentreffen verletzt werden könnte – oooooder Schlimmeres, degosaru!“ Trafalgar nickte langsam. „Kein Problem. Ich hol dafür die Langnase. Room!“, meinte der Schwarzhaarige, während sich unter seiner ausgestreckten Hand ein Windstrom bildete, ausbreitete und nur wenige Sekunden später eine dursichtige Blase bildete, die immer größer wurde und sich so weit über die Landfläche ausbreitete, dass man ihre Grenzen nicht mehr sehen konnte. Daraufhin drehte er die ausgestreckte Hand mit dem Handrücken Richtung Boden und bewegte zwei Finger ruckartig. „Shambles“ Im nächsten Moment verschwand der kleine Momonosuke. An seiner Stelle fiel Usopp zu Boden und fluchte, während Kinemon und er selbst ihre Schwerter vor sich erscheinen sahen und Diese sofort ergriffen. „W-W-W-W-W-Was zur Hölle tue ich hier, LAW?! Ich wollte doch auf die anderen aufpassen!“ – „Die Umstände haben sich geändert. Und da wir nicht wissen, wo Zorro-ya ist, musst du bis dahin seinen Platz ausfüllen. Du bist der Einzige einigermaßen Normalaussehende, den wir mitnehmen können. Hast du deine Waffe dabei?“ Der Angesprochene sah verängstigt zwischen den Anderen hin und her, ehe er auf seine rechte Hand sah, die seine Schusswaffe umklammert hielt, da er im Restaurant sie als Unterstützung benutzte, um seine Anführerstellung zu verteidigen. Toll.. Er ahnte jetzt schon, dass das nicht gut ausgehen würde. Waffe. Platz von Zoro… Bedeutete einzig und alleine ÄRGER! Und das wenn Luffy nicht da war. Gut, dann wäre der Ärger wohl bestimmt nicht ganz so wild, nahm er an. Dennoch.. „Ich habe mich NIE dafür bereiterklärt, Law!!“ Trafalgar sah ihn finster an, woraufhin sich Usopp aufjapsend hinter Robin verschanzte. „Ich überschätze das Militär hier nicht, aber man sollte auch nicht unvorsichtig in sein Unglück rennen, ohne ein gewisses Maß an Vernunft in seine Pläne miteinfließen zu lassen. Und je mehr Back-up wir haben desto besser.“
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Juvia ()

    • Portugas D. Ace


      Und früher hatte Ace noch befürchtet seinen kleinen Bruder zu sehr zu verhätscheln und sich zu viele Sorgen um ihn zu machen... aber im Vergleich zu diesem Miguel, konnte man den Schwarzhaarigen eher in der Position des Mörderbruders parken. Es war ein Wunder, dass Jocelyn bei diesem knurrigen Exemplar eines brüderlichen Wachhundes noch nicht die Flucht ergriffen hatte und für ihre Freiheit demonstrieren gegangen war. Aber wahrscheinlich herrschte zwischen den beiden auch einfach nur eine enge familiäre Bande und die Kleine war das Verhalten ihres Bruders gewohnt, immerhin schien sie eher belustigt als verärgert und Ace konnte auch nicht behaupten, dass er etwas dagegen hatte, das Miguel seine kleine Schwester gekonnt beruhigte und tröstete.
      Der Pirat selbst übernahm unterdess lieber die Betreuung des Fellknäuels in seinen Armen, welches sich genüsslich schnurrend in seine Körperwärme kuschelte, während sie durch die Trümmer wanderten. Doch kaum hatten sie den Schutthaufen des ehemaligen Familienhauses erreicht, schien sogar die kleine Katze von der düsteren Aura bedrückt und stellte das wohlige Brummeln ein, drehte sein Köpfchen sogar forschend in Jocys Richtung, als würde das Tier ähnlich wie Ace mit einem emotionalen Ausbruch der Rothaarigen rechnen. Eben dieser ließ nicht lange auf sich warten. Selbst als das hochgewachsene Sanji-Imitat versuchte, seine kleine Schwester vor der traurigen Wahrheit vor ihren Augen zu schützen und sie dabei näher an seine Brust drückte, ließ sich das Mädchen nicht mehr aufhalten. Ace hielt sich bedeckt, als die junge Frau in die Trümmer hastete und die anderen Helfer um sie herum ignorierte, die offenbar ebenfalls nach Überlebenden in den Hausüberresten suchten. Er hatte nicht vor sie aufzuhalten. Es würde ihm wahrscheinlich sowieso nicht gelingen. Stattdessen trat er langsam und bedächtig näher, wollte soeben seine Hilfe anbieten, als sie plötzlich und aprupt in ihren Bewegungen innehielt. Er erkannte das haltlose Zittern ihrer Schultern und Arme und realisierte bald schon den Grund der tiefen körperlichen Reaktion. Ein verstorbener Hund? So wie sie das Tier zaghaft und fassungslos berührte, musste es wohl ein geliebtes Haustier gewesen sein. Erst jetzt begann Ace auch, seinen Blick etwas genauer schweifen zu lassen. Nasse und von Blut und Dreck verklumpfte Fellbüschel lugten an mehreren Stellen durch die Trümmer hindurch. Kleine Ohren wackelten leicht im Winde, zierliche Pfötchen hingen leblos aus Schuttspalten hervor... Er glaube aus allen Richtungen angestarrt zu werden, von toten und leeren Augen. Das erstickte Schluchzen vor ihm erinnerte Ace wieder an die wahrscheinliche Besitzerin all dieser tierischen Opfer. Jocelyn hatte scheinbar beschlossen, sich den weiteren Anblick ihrer verstorbenen Schützlinge nicht weiter anzutun und drückte dafür den kalten und steifen Leib des alten Hundes gegen ihre Brust. Noch einmal hob der ehemalige Whitebeard-Pirat die dunklen Seelenspiegel und ließ sie über die Haustrümmer wandern, musterte vor allem auch die Helfer, die einzelne Tierleichen aus den Trümmern zogen und sie vorsichtig zu Boden legten... Es war kein schöner Anblick. Tatsächlich vermisste Ace vor allem jetzt seinen orangenen Hut, den er sich am liebsten tief in die berdrückte Mimik hätte ziehen wollen. Aber trotz all der Tragik um ihn herum, glaubte er eine kleine positive Sache erkannt zu haben.
      Wieder wendete er sich zu Jocelyns bebender Gestalt um und machte zwei weite Schritte auf sie zu, bevor er direkt neben ihr in die Hocke ging. Wahrscheinlich bemerkte das wimmernde Mädchen den Schwarzhaarigen nicht einmal. Er hatte nicht vor, ihr irgendwelche oberflächlichen tröstenden Worte zu schenken. Sie könnten nichts an dieser grausamen Situation und ihrer tormentierten Gefühlslage ändern, aber vielleicht könnte er ihre Aufmerksamkeit etwas ablenken. Kurz blickte er auf das kleine Tier in seinen Armen hinab, dessen Fokus mittlerweile alleine auf der jungen Frau zu liegen schien. Ein kurzes zufriedenes Lächeln huschte über seine ansonsten düstere Mine, bevor er die orangene Samtpfote vorsichtig auf den Boden absetzte. "Du weißt, was zu tun ist", murmelte er in Richtung Katzentier und beobachtete dann, wie der kleine Flohpelz unbeirrt auf die Rothaarige zuging, darauf bedacht den noch feuchten Stellen der Trümmer auszuweichen. Erst stieß die Katze sanft mit ihrer Nase gegen den zitternden Arm ihrer "Adoptivemutter", dann legte es ein Pfötchen gegen die Haut der jungen Frau, bat darum statt dem Hund auf den Arm genommen zu werden. Das leise Mauzen erinnerte beinahe an eine vorsichtige Bitte und Ace fragte sich umgehend, ob dieses Tier die Lage deutlich besser zu begreifen vermochte, als er es für möglich halten würde.
      "Du hast viel verloren", meinte er nun mit deutlicherer Stimme, ohne zu Jocy zu blicken. Stattdessen hafteten seine ernsten Augen auf dem Trauerspiel vor ihnen. "Ich werde nicht verlangen, dass du deine Trauer vergisst und die Starke spielst, aber diese kleine Kerl braucht dich momentan mehr als deine alten Schützlinge." Endlich wendete er den Kopf in ihre Richtung und versuchte in den verweinten und rot unterlaufenen Seelenspiegeln der Kleinen zu forschen. "Und deine Eltern brauchen dich ebenso." Mit einem Nicken, gab er ihr zu verstehen, zu den Helfern zu sehen. "Sie scheinen bereits die Suche nach Überlebenden in diesem Haus abgeschlossen zu haben und bergen stattdessen die Toten. Deine Eltern sind nicht unter ihnen. Ich glaube nicht, dass die beiden noch hier sind." Langsam erhob er sich aus seiner Hocke, ohne seinen Blick von der kleinen rothaarigen Kampfkatze zu wenden, dessen starken Willen er versuchte zu motivieren. "Entweder konnten sie rechtzeitig fliehen oder man hat sie in ein Krankenhaus gebracht. Fest steht: Sie sind nicht hier umgekommen und leben sicherlich noch." Er hob seine Hand in ihre Richtung, in dem Bestreben Jocelyn auf die Beine zu helfen. "Lass uns deine Eltern und deinen kleinen Bruder finden. Über die Verlorenen kannst du auch danach noch trauern."

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      Merida Serrano


      Der Kerl vermochte sie noch weiter zu verwundern, als sich die Sorge in seinen Augen mit leichtem Entsetzen mischte. Scheinbar hatte sie wirklich deutlich zu früh über Pandamütze geurteilt. Sie würde zwar noch immer nicht behaupten, ihn sonderlich gut leiden zu können, aber zumindest glaubte sie ihn nun etwas besser zu verstehen, glaubte zumindest ein wenig hinter die dicke Fassade seines bisherigen Auftretens lugen zu können. Dahinter befand sich nicht der kaltherzige Mistkerl, mit dem sie gerechnet hatte, sondern ein Piratencaipten mit beachtlichem Stolz und hoher Verantwortung gegenüber seiner Crew.
      Sie versuchte die verwirrenden Einwurf des übergroßen Samurais zu igorieren - auch wenn sie sich schon kurz fragte, was eine Teleschnecke (?!) genau sein sollte. Das Gespräch mit Brandon war deutlich wichtiger und zum Glück führte es schneller als vorerst befürchtet zum Erfolg. Einen Erfolg, den der zuvor noch furios wirkende Pandahut mit einem zufrieden Lächeln quittierte, was Merida daran zweifeln ließ, dass er sich dem Ernst der Lage wirklich bewusst war. Sie hoffte nur, dass sein herrausragendes Selbstbewusstsein nicht von irgendwoher kam und das sein Plan nicht vorhersah, dutzende unschuldige Soldaten zu ermorden, wobei seine kommenden Worte ihre Hoffnung etwas schwanken ließen. Sie bis fest die Zähne zusammen, bevor sie einmal tief durchatmete und verstehend nickte. "Okay, dann lasst uns eure Waffen holen", gab sie sich soeben geschlagen, als der Schwarzhaarige sie mit neuen seltsamen Handlungen aus dem Konzept brachte. Sie hatte schon einmal gesehen, wie er diese seltsame Technik verwendete... die letzten beiden Male hatte der Arsch ihre Seele von einem Körper in den nächsten wandern lassen, so war ihre Reaktion wohl auch nicht weiter verwunderlich, als sie mehrere Schritte zurück machte und das sich entfaltende Blasengebilde namens "Room" mit reichlich Argwohn beobachtete. "Kein Problem. Ich hol dafür die Langnase", hatte er zuvor noch behauptet. Merida war stark damit beschäftigt, sich über die genaue Bedeutung dieser Worte Gedanken zu machen, als die Antwort kaum eine Sekunde später vor ihren Augen mit dem kleinen Samuraijungen Plätze tauschte.
      "Was zum-?"

      Die ängstlich bibbernde Langnase war ihr über den Mund gefahren, bevor sie weiteres sagen konnte, weswegen sie sich lieber darauf konzentrierte, ihre sich überschlagenden Gedanken zu ordnen. Dort wo noch eben der kleine Junge gestanden hatte, beschwerte sich nun lautstark der feige Lockenkopf samt Waffenarsenal in den Armen. Fest stand, das Pandahut ihn gerufen haben musste und wenn Meri diese Fähigkeit mit dem grausigen Körpertausch verglich, mochte sie sogar noch deutlich akzeptabler sein. Allerdings... Sie mussten mittlerweile schon gut drei bis vier Kilometer vom Restaurant ihrer Eltern entfernt sein... Über welch unmöglich große Strecken ließen sich seine Fähigkeiten denn ausdehnen? Sie würde mehr Achtsamkeit denn je in seiner Nähe walten lassen. Pandahut war mächtiger und gefährlicher als bis eben noch vermutet und sie wollte ihn gewiss nicht als Feind haben, aber da sie noch immer nicht genau wusste, wie gut sie ihm und dem Rest vertrauen konnte, würde sie wohl vorherst auf der Hut bleiben müssen.

      Während Langnase und Pandahut weiter diskutierten gelang es ihr erfolgreich ihre Fassung zurückzugewinnen und beobachtete die Männer dabei, wie sie sie ihre einzelnen Waffen aus den Fängen des Angshasen befreiten. Sie bedachte die einzelnen Klingen in ihren Scheiden mit leichtem Unwollen, aber sie würde sich dennoch nicht beschweren, verstand sie doch den Ernst der Lage. Tatsächlich sollte sie wohl froh darüber sein, dass Pandahut die Gefahr des hiesigen Militärs nicht unterschätzte. "Ich weiß, ich verlange wahrscheinlich etwas viel von euch... Aber ich möchte euch dennoch darum bitten, Verluste unter den Soldaten zu vermeiden." Ihr Blick glitt über alle Beteiligten, blieb vor allem am Schwarzhaarigen "Anführer" der Truppe etwas länger hängen. "Der Cousin meines Freundes könnte unter ihnen sein, außerdem sind die meisten von ihnen gute Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dieses Land und seine Bewohner zu verteidigen."
      "Wir sind ehrenhafte Krieger", tönte es wenig später vom hochgewachsenen Samurai mit den dunklen Haaren. Stolz hob er sein Kinn und musterte die junge Frau mit ernster Miene. "Wir töten nicht aus Spaß, sondern nur dann, wenn uns keine andere Wahl bleibt. Sei also unbesorgt, Merida-dono." Seine sanfte Verbeugung glich einem ehrenvollem Ritual und brachte sie dazu, die Augen verwundert zu weiten. "Wir werden unnötige Opfer vermeiden."
      Als sie erneut durch die Reihen blickte, konnte sie beruhigt erkennen, wie auch Robin bestätigend den Kopf nickte, wie auch die Langnase, die sich bis eben noch hinter der Frau verborgen hatte. Ebenso der Samurai mit den knallig roten Haaren. Zuletzt hefteten sich ihre graubraunen Augen auf die Pandamütze und warteten seine Reaktion ab.
      Dann endlich schenkte sie allen ein dankendes Nicken und hob den Kopf in Richtung Süden. "Durch die Trümmer wird es zwar etwas länger dauern, aber ich denke, wir sollten in maximal zwei Stunden La Bateria de San Juan erreichen können. Wenn wir uns beeilen, wahrscheinlich sogar noch schneller." Sie musterte kurz die Truppe und berichtigte ihre Gedanken, als sie sich an den besorgen Blick des Schwarzhaarigen erinnerte. "Wohl eher schneller..." Sie nickte entschlossen. "Folgt mir." Dann trat sie an der Truppe vorbei und lotste sie zunächst erst einmal weg von den Militärsoldaten rund um das seltsame Schiff, dann begann sie damit ihr Tempo zu steigern. Erst in einen lockeren Lauf, dann immer mehr in einen schnellen Sprint, vor allem als der trümmerhafte Untergrund unter ihren Füßen zunehmend weniger wurde und sie mehr und mehr über feste Straßen wandelten. Ihre Geschwindigkeit war schon immer etwas über dem Durchschnitt zu verordnen gewesen, ähnlich wie ihre sportlichen Fähigkeiten. Sie wusste nicht, ob es an ihrem Körper aus einer fremden Welt lag, oder ob es mit besonderen Genen ihrer Familie zu tun hatte. Aber irgendwie war sie sich sicher, dass Robin, Pandahut und co mit ihr würden mithalten können, selbst als sie so schnell durch die Gassen huschte, dass normale Menschen sie nur noch verschwommen wahrnehmen mochten.
      Bei diesem Tempo war es daher wahrlich nicht verwunderlich, als die Truppe bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde, den Zielort erreichte. Still und ruhig breitete sich die steinige mit Büschen bewachsene Hügelfläche vor ihnen aus. Die nächsten Wohnhäuser waren über einen Kilometer entfernt und die Ruinen auf dem seichten Hügel vor ihnen wirken erhaben und seltsam stabil. Doch das war nicht das Ziel... dieses befand sich im Untergrund und musste erst einmal gefunden werden. "Neben dem alten Ruineneingang, muss es noch einen verborgenen geben, der zur heutigen Anlage führt", überlegte Merida laut. Sie hatte den Hügel mit Absicht noch nicht betreten und hielt Abstand zu der Ruine. Sicherlich wurde die Umgebung gut bewacht.




      Zur Besseren Vorstellung:
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    • Jocelyn Salvatore

      Der Kummer um ihre herzallerliebsten Tiere brachte Jocelyn beinahe um den Verstand. Sie waren ihr neben ihrer Familie das Liebste, das sie besaß. Die eine Sache, die sie, selbst an wirklich schlimmen Tagen, aufzuheitern vermochten. Die Geräusche um sie waren längst verstummt, während vor ihrem inneren Auge lediglich die schönen und friedlichen Momente erschienen, die sie mit ihren Lieblingen verbracht hatte. Doch genau jene Erinnerungen machten ihr diese Lage zu ertragen nur noch schlimmer, sodass sie nicht recht wusste, ob sie damit je klarkommen können würde. Doch plötzlich spürte sie etwas an ihrem Arm und hörte ein leises Mauzen, wegen denen sie das verweinte Gesicht minimal von ihrem verstorbenen Hund anheben ließ und mit den rot unterlaufenen Augen zu dem rötlichen Fellkneul sah. Das kleine Pfötchen an ihrem Arm und diese treuen großen Augen auf sie gerichtet, die geradezu Aufmerksamkeit einzufordern versuchten, erfüllten ihren mittlerweile kalten Körper schlagartig mit einem Hauch von Wärme und Dankbarkeit. „Du hast viel verloren“, erklang Ace‘ Stimme direkt neben ihr. Sie hatte ihn bisher nicht einmal bemerkt und doch saß er neben ihr in der Hocke und sah zu dem Trümmerhaufen um sie herum, während er zu ihr sprach. „Ich werde nicht verlangen, dass du deine Trauer vergisst und die Starke spielst, aber dieser kleine Kerl braucht dich momentan mehr als deine alten Schützlinge.“ Ihre Augen wanderten schwach von ihm zu dem Kätzchen an ihrem Arm zurück. Ja. Sie hatte alles verloren, was ihr teuer war.. sicher auch ihre Familie.. alles. Aber wenigstens dieses kleine Tierchen war ihr noch geblieben, das so hilf- und schutzlos wirkte, dass es sicher froh wäre, wenn sich Jocelyn um es kümmern könnte. Wenn sie es beschützen und liebhaben und davor bewahren könnte, ein ähnlich grausames Schicksal zu erleiden, wie seine Vorgänger hier. „Und deine Eltern brauchen dich ebenso.“, hörte sie Ace‘ weitere Woche dumpf, wegen denen ihre Pupillen sich etwas weiteten und sie ruckartig wieder hoch zu dem Schwarzhaarigen sah. Ihre Eltern? Wovon sprach er da? Waren sie nicht auch.. – Sie folgte seinem Nicken zögerlich mit dem Blick und sah zu den Helfern, die sie bisher ebenso kaum bemerkt zu haben schien. „Sie scheinen bereits die Suche nach Überlebenden in diesem Haus abgeschlossen zu haben und bergen stattdessen die Toten. Deine Eltern sind nicht unter ihnen. Ich glaube nicht, dass die beiden noch hier sind.“ – „Bist... Bist du dir sicher?“, krächzte sie mit belegter Stimme, die so voller Verzweiflung an diesem einen Strohhalm zu klammern versuchten, den er ihr zu reichen versuchte. Das Fünkchen Hoffnung in diesem schrecklichen Trauerspiel. Denn wenn er Recht behielt, dann..
      Sie schluckte schwer und ließ den Blick erneut qualvoll über die Trümmerhaufen schweifen, zwischen denen so viel Endgültigkeit zu erkennen war. Dicke Tränentropfen fielen dabei noch immer herab auf das kleine miauende Kätzchen, ehe sie einen zittrigen Arm nutzte, um sich schweren Atems das Gesicht von dieser brennenden Flüssigkeit zu erlösen. Ace hatte sich mittlerweile aufgerichtet – seinen Blick unbeirrt auf Jocelyn gerichtet, die nur widerwillig von ihrem einstigen Zuhause zu ihm sah, als er weitersprach: „Entweder konnten sie rechtzeitig fliehen oder man hat sie in ein Krankenhaus gebracht. Fest steht: Sie sind nicht hier umgekommen und leben sicherlich noch.“ Bei diesen Worten schien ihr Herz einen hoffnungsvollen Hüpfer zu machen, der ihren Körper allmählich wieder Blut durchfluten ließ. Ihre Eltern.. waren also wirklich noch am Leben? Oder war es nur das, was sie hören wollte, weil sie es sich wünschte? Und warum war er sich da so verdammt sicher? Beziehungsweise war die bessere Frage wohl eher.. weshalb hatte sie das Gefühl ihm auf jeden Fall glauben zu können? Immerhin könnte er das nicht mit Sicherheit sagen, oder? Trotzdem.. sie wollte ihm glauben und wusste auch, dass sie es konnte. Wenn man bedachte, wie viel er und seine anderen Freunde in deren Welt durchstehen musste, hatten sie garantiert mehr Erfahrung mit solchen Dingen als Menschen, wie sie, die nie wirklich mit dem Tod konfrontiert worden waren. Und immerhin, wenn sie das recht verstanden hatte zuvor, war auch sein Leben eine Zeit lang auf der Kippe gewesen und man hatte ihn für tot erklärt. Daher dass er darüber recht locker gesprochen hatte, zeigte wohl nur, dass es nicht so unüblich war, dem Tod ins Antlitz zu schauen, wenn man so lebte wie diese.. Piraten.
      Sie krallte sich leicht in das Fell ihres Hundes und spürte wie Entschlossenheit den Platz der Trauer nach und nach einnahm, noch ehe die Sommersprosse ihr mit den Worten „Lass uns deine Eltern und deinen kleinen Bruder finden. Über die Verlorenen kannst du auch danach noch trauern.“ seine Hand hilfsbereit entgegenhielt. Sie sah hoch in seine Rehbraunen Augen, die anstatt der üblichen Wärme und Verspieltheit eine wilde Entschlossenheit ebenso wie ihre auszustrahlen schienen. Es waren Augen, die ihr von Anfang Eines vermittelt hatten: Vertrauen. Und genau dieses fühlte sie nun auch ihm gegenüber, auch wenn sie das bisher wohl nur ungerne hätte zugeben wollen. Vorsichtig legte sie ihren verstorbenen Hund auf den dreckigen Boden und hauchte ihm einen sanften Kuss auf den Kopf, strich ihm ein letztes Mal über das schmutzige Fell und schluckte die aufkeimende Trauer über diesen Verlust schwermütig hinunter, ehe sie sich Ginger zuwendete und diese auf den Arm nahm. Nur um kurz wieder zu Ace zu sehen und nach einem Augenblick des Zögerns ihre Hand in seine zu legen, die ihr wieder auf die Beine half. Auf die sehr wackligen Beine, um genau zu sein, da sie einen Moment brauchte, um das Gleichgewicht zu finden. Kaum dass sie dies geschafft hatte, warf sie noch einmal einen Blick zu ihrem zerstörten Zuhause zurück. All die schönen Erinnerungen, ihre Vergangenheit.. alles zerstört. Absichtlich sah sie nicht zu den geliebten Fellkneulen am Boden, denn …ihnen konnte sie nicht länger helfen und es würde sie nur innerlich zerstören, wenn sie länger an ihrem Ableben klammern würde, auch wenn es sie wohl noch sehr lange beschäftigen werden würde. „Du.. hast recht. Wir“, begann sie schwer durchatmend, „Wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken. Es gibt immer noch so Vieles, für das es sich zu kämpfen lohnt. Meine Familie ist vermutlich am Leben. Diese Katastrophe haben sicher viele nicht überstanden. Wir habe etliche Leichen gesehen.. Zahllose leblose Körper, Schreie und Schmerzen. Und auch für deren Angehörige gibt es garantiert Etwas, was sie am Leben hält. Sie haben nicht alles verloren, auch wenn sie sehr leiden. Sei es der Verlust eines Elternteils, Geschwister, Freunde oder eines Kindes. Kaum einer.. verliert alles im Leben. Es gibt immer noch Dinge, für die man kämpfen kann. Für die ich.. Für die ICH kämpfen kann. Zudem..“ Sie drehte ihr Gesicht langsam zurück zu Ace und sah ihm eine Zeit lang einfach nur stillschweigend ins Gesicht, ehe sie die Augen schloss und tief durchatmete. „Zudem muss ich euch, nachdem alles geregelt ist, noch helfen wieder in eure Welt zurückzukommen. Das ist auch eine der Sachen, die es wert ist, nicht den Kopf hängen zu lassen, nicht wahr?“
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      Trafalgar D. Water Law

      Trafalgar bedachte sein Langschwert mit einem erleichterten Blick als er es zur Hand genommen und kontrolliert hatte, dass es auch keinen Kratzer abbekommen hatte. Dasselbe schienen wohl auch die anderen Samurai zu tun, weshalb er kurz den Mund verzog. Er wollte sich nur ungern in dieselbe Schublade schieben lassen, wie diese an ihrer Ehre klammernden Samurai. Wenn, dann könnte man ihn eher einen Samurai mit freiem Willen bezeichnen, der sich nicht an so lächerliche Prinzipien binden lassen würde, wie sie es nur allzu gerne und allzu oft machten. Diese Prinzipien waren vielleicht für echte Samurai ganz praktisch, aber würden ihn viel zu sehr in seinem Handeln einschränken. Mal von diesen Prinzipien aber abgesehen, fand er Samurai eigentlich ganz cool. Nicht umsonst sah er sich selbst auch als eine Art Samurai, nur eben anders. Das würde er jedoch niemals so einfach zugeben wollen. Zudem gab es Wichtigeres, um das er sich Gedanken machen sollte. Seine Crew.. Er musste sie sobald wie möglich befreien, sonst könnte er ihnen nie wieder wirklich gegenübertreten. „Ich weiß, ich verlange wahrscheinlich etwas viel von euch... Aber ich möchte euch dennoch darum bitten, Verluste unter den Soldaten zu vermeiden. Der Cousin meines Freundes könnte unter ihnen sein, außerdem sind die meisten von ihnen gute Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dieses Land und seine Bewohner zu verteidigen.“, erklang diese nervige Stimme in seinen Ohren, die von der jungen Frau mit den schwarzen Haaren stammte. Aus dem Augenwinkel schielte er zu ihr und nur wenig später trafen sich ihre Blicke. Wenn sie glaubte, dass sie einem nur mit einem finsteren Blick beeindrucken konnte, war sie schief gewickelt. Für wen hielt sie sich bitte? Und für wen oder was hielt sie sie? Für Massakrierer? Na gut, sie waren Piraten, also nicht weiter verwunderlich, schätzte er. Und ihre Meinung war ihm auch ziemlich egal. Hauptsache sie stand ihnen nicht im Weg, wenn sie tun müssten, was sie nun einmal tun müssten. Er hoffte wirklich, dass ihr klar war, dass sie sich von einem störrischen Mädchen nicht aufhalten lassen würden. „Wir sind ehrenhafte Krieger“, tönte es wenig später von Kinemon, der stolz sein Kinn anhob und die junge Frau mit ernster Miene musterte. „Wir töten nicht aus Spaß, sondern nur dann, wenn uns keine andere Wahl bleibt. Sei also unbesorgt, Merida-dono.“ Daraufhin verbeugte sich der hochgewachsene Samurai, währenddem sich Trafalgar wieder seiner Klinge widmete und diese schulterte. „Wir werden unnötige Opfer vermeiden.“, schloss der Samurai seine Erklärung, der sich alle versammelten anschlossen. Auch Trafalgar gab hinzu: „Töten ist für uns kein Spiel und erst recht keine Freizeitbeschäftigung. Wir sind nicht alles Piraten. Und diejenigen von uns, die welche sind, sind nicht so, wie es sich wohl die meisten vorstellen.“ Er warf ihr einen ernsten Blick zu. „Können wir jetzt endlich los? Oder sollen wir tatsächlich weiter unsere Zeit vergeuden?“, gab er etwas unwirsch von sich und schnaubte nervös aus. Sie hatten keine Zeit für diesen Mist und doch kostete dieses Affentheater sie alle Unmengen an Zeit! Zeit, die Bepo und der Rest seiner Crew garantiert nicht hatten! Und da, endlich schien dieses Frauenzimmer Einsicht zu zeigen und nickt gen Süden, während sie erklärte, wohin sie genau müssten. „Durch die Trümmer wird es zwar etwas länger dauern, aber ich denke, wir sollten in maximal zwei Stunden La Bateria de San Juan erreichen können. Wenn wir uns beeilen, wahrscheinlich sogar noch schneller. Folgt mir.“ Zwei Stunden..? Trafalgar zischte, jedoch mussten sie sich einfach beeilen. Vielleicht würden sie eher da sein, als ihre Vermutung schließen ließ. Sie mussten einfach eher dort ankommen! Und so folgten die Traube an Menschen, eine Mischung aus Samurai und Piraten der vorlaufenden Frau, die sich in dieser Gegend, in dieser Welt, leider wesentlich besser auskannte als sie es taten. Sie waren also zwangsläufig auf ihre Hilfe angewiesen. Ein Gedanke, der bei dem Piratencaptain einen bitteren Beigeschmack hinterließ, da er es hasste sich herumkommandieren zu lassen oder gar die Führung an jemand anderen abgeben zu müssen. Aber irgendwie war es seit jeher Alltag geworden, besonders wenn dieser trottelige Strohhut in der Nähe war. Da schien alles nur noch zu laufen, wie dieser es wollte, dank dessen ausgeprägten Egoismus und Fähigkeit vollkommen uneinsichtig zu sein, obwohl sämtliche Fakten gegen ihn sprächen. Trafalgar seufzte innerlich. Vermutlich war es ganz gut, dass sie getrennte Wege eingeschlagen und sich in Wano Kuni hatten treffen wollen. Ansonsten wäre er jetzt auch hier und dann.. würde es nur noch chaotischer sein, als es eh schon war, da er taub für Erklärungen oder Ähnliches war. Hoffentlich war wenigstens auf deren Seite alles soweit in Ordnung und sie würden Sanji-ya zurückbringen können. Nur, was dann? Sie wären in Wano vollkommen.. auf sich gestellt. Er konnte sich deren Niederlage geradezu bildlich ausmalen. Nein, das durfte nicht passieren! Sie hatten es den Minks und den Samurai geschworen: Sie würden Kaido zu Fall bringen – gemeinsam! Sie durften sich nicht von etwas so Lächerlichem wie dieser Welt aufhalten lassen! Nachdem sie seine Crew befreit hätten, müssten sie zwingend einen Weg zurückfinden, um ihre Mission und.. ihre Schicksale zu erfüllen.
      Nach kürzerer Zeit als er und die anderen wohl erwartet hatten, kamen sie am Zielort an, wobei Usopp mit der Einzige war, der schwer aus der Puste war, sich auf den Beinen abstützte und wie ein Hund am verdursten vor sich hin hechelte. „Brauchst du eine Pause, Langnase-ya?“, zog Trafalgar ihn bissig grinsend auf, weshalb der Angesprochene sofort zuckte und sich mit den Händen in die Hüfte aufstemmte und auflachte, als wäre er keineswegs völlig mit den Kräften am Ende. Es wäre ja auch eine zu große Schande für den Meister des Weglaufens, zuzugeben, dass er mit den Anderen kaum mithalten konnte. Im selben Moment trat Robin aus einem Gebüsch hervor, die wohl so gut es ging unauffällig die Strecke über die Häuser geflogen war, um mit ihnen Schritt halten zu können. Sie war immerhin schon in deren Welt brillant darin, unentdeckt zu bleiben und hier wohl erst recht, wo doch kaum einer der Bewohner an übernatürliche Fähigkeiten oder außergewöhnliche Wesen glaubte. Da kam wohl keiner auf die Idee den Himmel wegen merkwürdigen Ereignissen abzusuchen. Tja, deren Einfältigkeit kam ihnen gerade sehr gelegen.
      Die Ruinen vor ihnen auf dem seichten Hügel wirkten erhaben und doch seltsam stabil. Aber sie wussten, dass ihre Zielpersonen irgendwo unterhalb dieser Ruinen sein mussten. Ja, Trafalgar spürte sie. Zwar nur schwach – sie mussten weit unten sein –, aber dennoch deutlich. „Neben dem alten Ruineneingang, muss es noch einen verborgenen geben, der zur heutigen Anlage führt“, überlegte die Dunkelhaarige laut, weshalb auch die Anderen die Ruine musterten. „Auch wenn er verborgen ist, muss er für die Wachen markiert sein. Wir müssen lediglich herausfinden, wie und wo. Robin-ya.“, sprach Trafalgar mit Blick zu der hochgewachsenen Frau, die mit einem Lächeln nickte, ihre Arme vor der Brust erneut verschränkte und im nächsten Moment über ihnen einige Meter im Himmel mehrere Augen mit Flügeln erschienen, die über die Ruine hinweg in jede noch so kleine Ecke flogen, um diese auszukundschaften.


      original.gifZur selben Zeit auf der gegenüberliegenden Seite der Ruine, sah ein bekannter grünhaariger Samurai mit einer unverkennbaren Narbe über dem linken Auge und seinen drei Schwertern an der Hüfte grinsend zu einem verschlossenen Tor, während er hin und wieder in der Luft schnüffelte. „Ja, hier muss es sein. Ich kann den Alkohol riechen.“, sprach er eher mit sich und trat näher auf das Tor zu. Ohne zu zögern, zog er eines seiner Schwerter aus der Schwertscheide. Mit einem fließenden Schnitt durch die Luft wurde das Tor zerteilt, ohne dass er es mit dem Schwert überhaupt berührt hatte. Ein scharfer glatter Schnitt von links unten nach rechts oben, ein kräftiger Tritt dagegen und das Tor lag in seinen Einzelteilen am Boden, woraufhin ein greller Alarm losging, der sämtliche Soldaten, die um die Ruine herum postiert gewesen waren, aufgeschreckt und zu dem Auslöser gerufen hatte. Doch Zoro kümmerte dieser Nichtigkeit kein Stück. Das Einzige, das ihn interessierte, waren diese wohlduftenden Weinfässer, die in dem Raum ausgestellt waren und die er vor hatte, sich genüsslich einzuverleiben.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Portugas D. Ace


      Noch immer dämpfte tiefe Verzweiflung das sonst so hell lodernde Feuer in ihren großen Augen, doch während sich Jocelyns Aufmerksamkeit mehr und mehr auf seine Worte und die kleine Katze an ihrer Seite richtete, schienen auch wieder neue Flammen der Hoffnung in ihr zu erwachen. Sie ist also doch ein starkes Mädchen, wie erwartet. Beinahe wäre ein kurzes, fast stolzes, Lächeln über seine Lippen gehuscht, doch angesichts der momentanen Situation verkniff er sich diesen unpassenden Gesichtszug.
      "Ich kann dir nicht zu hundert Prozent versichern, dass meine Vermutungen der Wahrheit entsprechen, doch die Wahrscheinlichkeit ist dennoch sehr hoch. Außer hier scheinen deine Eltern ja niergendswo gewesen sein. Doch eben hier sind sie nicht mehr und auch unter den geborgenen Toten schienen sie nicht gewesen zu sein." Zumindest hatten weder Jocy noch ihr Bruder ihre Eltern dort entdecken können. "Also bleibt nur noch eine Möglichkeit: Sie sind entkommen und wurden von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht. Sollten sie auch dort nicht anzutreffen sein, geht es ihnen wahrscheinlich sogar gut und sie suchen soeben nach dir und deinen Brüdern."
      Er drängte sie nicht, seine Hand entgegenzunehmen, hielt sie nicht zur Eile an oder versuchte sie mit weiteren umschweifenden Worten zu trösten. Stattdessen musterte er einfach nur ruhig ihre rot unterlaufenen Augen, die noch immer nachsickernden Tränen, die ihren Blick zu trüben schienen und die zitternden Finger mit denen sie sich nach wie vor in das verdreckte Fell des verstorbenen Vierbeiners in den Trümmern krallte. Seine Hand schwebte unterdess unbewegt weiter vor ihrem Gesicht, wartete darauf ihr endlich auf die wahrscheinlich zitternden Beine zu helfen.
      Schließlich schien Ace' Geduld auszuzahlen, als er die Kühle ihrer Finger in seiner Handinnenfläche spührte. Umgehend zog er sie mit einem kräftigen Griff auf die Beine und platzierte seine andere Hand stützend auf ihre noch immer etwas bebende Schulter, während die junge Rothaarige mehrere Sekunden nach Halt zu suchen schien.
      Ihr folgenden Worte bestätigten ihn ein weiteres Mal in seinem Glauben, hier ein ziemlich starkes Mädchen vor sich zu haben. Sie zögerte nicht, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Wut, Trauer, Frust und Stolz. Sie kümmerte und sorgte sich um die, die ihr Nahe standen und sie ließ nicht zu, dass man diese leichtmütig verletzte. Sie war ehrlich und direkt. Alles Charakterzüge, die Ace offen respektierte und bewunderte und nun bewies ihm Jocelyn auch noch ihre tiefe Willenskraft. Sicherlich mochten seine Worte auch ihrem neuen Hoffnungsschimmer beigetragen haben, doch der Wunsch nicht aufgeben zu wollen und ihren Weg weiter zu gehen, war allein ihre Entscheidung. Sie hätte durchaus den Kopf in den Sand stecken und sich allein ihrer Trauer hingeben können, doch stattdessen verglich sie sich sogar mit den tragischen Schicksalen anderer, als würde sie ihre eigene Lage beinahe noch als eine glückliche Ansehen. Mittlerweile konnte Ace einfach nicht mehr anders, als ihr ein offen zufriedenes Lächeln zu präsentieren, während sich die Hand an ihrer Schulter zu ihrem roten Haarschopf hob. "Das ist die richtige Einstellung. Bin stolz auf dich, mein rotes Raubkätzschen."
      Ihr folgender Entschluss brachte ih jedoch doch etwas zum Staunen, so sehr, dass sich selbst seine Augen für einen Moment verwundert weiteten. "Bist du dir da sicher? Obwohl du vorhin noch so sehr dagegen warst uns zu helfen?" Er forschte in ihrem Blick, beugte sich etwas weiter zu ihrem runden Gesicht hinunter und begegnete einzig und allein unerschütterlicher Entschlossenheit. Umgehend wurde das Lächeln auf seinen Lippen noch breiter. "In diesem Fall sollte ich dir also erst recht danken, was? Erst rettest du mein Leben und nun willst du mir auch noch in meine Welt zurückhelfen. Du bist das beste Kampfkätzschen, dem ich je begegnet bin." Mittlerweile Grinsend strichen seine Finger durch ihre weichen Haare, ohne rücksicht auf ihre Frisur... Bis eine kräftige und grobe Hand um Ace' Arm schloss. "Ist ja schön und gut, dass du meine kleine Schwester aufgemuntert hast, aber dieses unnötige Betatschten sollte langsam sein Ende haben."
      Oh, wie hätte er diesen überfürsorglichen Bruder nur vergessen können... Langsam und milde grummenld wanderten die dunklen Augen des Piraten zum blonden Störenfried, dessen kühler und beißender Blick Ace zu verschlingen versuchte. Natürlich blieb dieser Versuch absolut erfolglos. Stattdessen befreite sich der Schwarzhaarige mühelos aus Miguels Griff und schob sich stattdessen beide Hände mit zuckenden Schultern in die weiten Hosentaschen. "Eigentlich solltest du mir danken, nachdem es dir nicht gelungen ist, deine eigene Schwester zu trösten." Der Blick des Blondschopfes nahm noch an Schärfe zu, entlockte Ace allerdings nur ein mildes schmunzeln, wusste er doch, dass er mit dieser Aussage wahrscheinlich den perfekten wunden Punkt getroffen hatte. Diese Runde ging seiner Meinung nach an ihn. Aber er hatte nicht vor, noch lange seinen Sieg zu feiern, sondern konzentrierte sich auf seine eigentliche Aufgabe. "Also: Wo genau befindet sich das nahegelegenste Krankenhaus hier? Wenn eure Eltern irgendwo eingeliefert wurden, dann sicherlich dort, also sollten wir uns schnellstmöglich auf den Weg machen. Mit etwas Glück treffen wir sogar euren kleinen Bruder dort."

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      Merida Serrano


      Kurz glaubte sie sogar einen mild beleidigten Gesichtsauszug beim Pandahut zu erkennen, als hätte sie ihm unfassbar schlimme Vorwürfe gemacht und auch seine folgenden Worte schienen ihre Vermutung bis zu einem gewissen Grad zu bestätigen: "Töten ist für uns kein Spiel und erst recht keine Freizeitbeschäftigung"
      Zugleich war sie nun mehr denn je beruhigt. "Vielen Dank", meinte sie aufrichtig und neigte auch vor dem schwarzhaarigen Piraten kurz das Haupt. Er und die anderen würden auf unnötige Opfer verzichten. Sie wusste zwar nicht, ob wirklich jeder der Soldaten unbeschadet aus dieser Aktion heruas kommen würde, aber irgendwie vertraute sie darauf, dass die Samurai und sogar die anwesenden Piraten ihre Worte ernst meinten. Auch wenn Pandahut dennoch etwas falsch verstanden zu haben schien. "Aber ich habe euch nicht um eure Nachsicht gebeten, weil ich glaube, dass ihr brutale Piraten seid, schließlich hätte ich euch sonst von vornherein keine Hilfe angeboten. Ich möchte nur nicht, dass ihr die Menschen in dieser Welt mit den Standards aus eurer behandelt. Außerdem bin ich ehrlich der Meinung, dass du unbedacht über Leichen steigen würdest, solange du deine ziele damit erfüllen kannst unabhängig davon, ob du nun ein Pirat bist oder nicht." Noch immer lag ihr Blick eisern auf dem Pandahut, dessen Charakter sie nach wie vor mindestens als schwierig bezeichnen würde, auch wenn er kein ganz so großes Arschloch zu sein schien, wie zuerst angenommen. Bis Merida ihn aber tatsächlich etwas gern haben könnte, müssten noch einige Wunder geschehen und sie hatte nicht vor, eben diese Meinung vor ihm geheim zu halten. Vor allem da sie der Meinung war, dass auch er ihr nicht gerade wohlgesonnen gegenüberstand. Entsprechend "freundlich" klang er auch, als er sie schließlich zur Eile anhielt, wobei Meri glaubte einen etwas ... angespannten Ausdruck in seinen Augen erkennen zu können. Er musste sich wirklich ernste Sorge um seine verloren gegangene Crew machen. Nun, zumindest diesen Charakterzug konnte sie an ihm gutheißen.
      "Wir werden sicherlich rechtzeitig eintreffen", versuchte Merida ihn etwas zu beruhigen und ließ dabei ehrliche Zuversicht in ihrer Stimme erklingen. "Also lasst uns keine Zeit verlieren."

      Wie erwartet hielten Pandahut und Co problemlos mit der zügig voranlaufenden Schwarzhaarigen mit und wirkten nach Erreichen des Zielortes zudem kaum aus der Puste - abgesehen von der scheinbar reichlich unsportlichen Langnase. Sonderlich viel Aufmerksamkeit schenkte sie ihm deswegen allerdings lange nicht, sondern fixierte ihren Blick eher auf das Ziel, dass vor ihnen lag. Es war nicht das erste Mal, dass sie sich die alten Ruinen betrachtet und auch schon in der Vergangenheit hatte sie sich eingebildet mehr hinter diesen alten Gemäuern zu spüren, als man von Außen erkennen konnte. Doch dass sich hier tatsächlich ein aktiver Militärstützpunkt befinden sollte, hätte auch sie nie für möglich gehalten. Nun... genau das war wohl auch der Sinn einer geheimen Anlage unter der Erde. Während Merida also schon mehrere Pläne schmiedete den geheimen Eingang zum Tunnelsystem der Anlage zu finden, schien der Pandahut bereits eine Lösung des Problems zu kennen. Obwohl sie vorher schon einmal einen Eindruck über Robins beeindruckende Fähigkeiten hatte erhalten dürfen, staunte sie nun nicht schlecht über die geflügelten Augen, welche sich klein und verborgen in Richtung Ruinen aufmachten. Umgehend stieg Meris Respekt gegenüber der erfahrenen Piratin noch um einiges mehr. "Welch nützliche Fähigkeit", kommentierte sie daher mit milder Begeisterung und legte sich gemeinsam mit den anderen auf die Lauer, darauf wartend, dass Robin bald die nötigen Informationen übermitteln würde.
      Doch noch bevor die kleinen geflügelten Spione überhaupt ihr Ziel erreichen konnten ließ unerwarteter Lärm gefolgt von bedrohlichem Alarm den Großteil der Gruppe - inklusive Merida - erschrocken zusammenzucken. "Was zum-?" Sofort sprang sie aus ihrem Versteck hervor und versuchte die unerwartete Lage einzuschätzen. Es ist unmöglich, dass sie uns bereits gesichtet haben... Also was hat diesen Alarm ausgelöst?

      Gerade als sie mit bedächtigen Schritten auf die Anlage zuzugehen begann, konnte sie aufsteigenden Staub am anderen Ende der Ruine ausmachen. Als wäre ein Teil des alten Gemäuers in sich zusamme gefallen... aber... warum gerade jetzt? Egal was die genaue Ursache auch sein mochte, im Moment galt es vor allem, diese vorteilhafte Situation zu ihren Gunsten zu nutzen. "Anscheinend meint es das Schicksal gut mit uns." Meirda konnte praktisch spüren, wie dutzende Soldaten im Inneren zur anderen Seite der Anlage eilten. Egal wo der eigentliche Geheimgang auch sein mochte, im moment würde er schwächer bewacht sein denn je.
      "Hab ihn." Irgendwie wunderte es Merida schon bereits nicht mehr, dass Robin sich keine Sekunde lang aus der Ruhe hatte bringen lassen und pflichtbewusst weiter nach dem Geheimgang gesucht und offenkundig auch gefunden hatte. "Ich kann zwei Wachen ausmachen, aber sie scheinen auch recht unaufmerksam geworden zu sein."
      "Dann sollten wir jetzt unsere Chance nutzen." Bevor sie die Zustimmung der anderen vernehmen konnte, machte sich Meri auch schon in bedeckter Haltung auf den Weg, nutzte diverse Gesteinbrocken und Büsche als natürliche Tarnung und bewegte sich zugleich leise aber auch zügig auf die von Robin angegebene Richtung zu. Egal was für den Lärm an der Ruine gesorgt haben mochte, würde nur kurze Zeit für Unordnung sorgen, bald schon würde man die Sicherheitsmaßnahmen sicherlich sogar noch verstärken. Bevor es dazu kam, mussten sie bereits in der Anlage sein.
      Da sie sich sicher war, dass die anderen ihr folgen würden, kümmerte Meri sich recht wenig um Pandahut und Co, während sie endlich den herbeigesehnten Eingang zu Gesicht bekam. Ohne Robins Fingerzeig hätte sie ihn allerdings nie entdecken können, verbarg er sich doch hinter einer unscheinbaren Lücke im alten Gemäuer der halb zerfallenen Ruine. Jeder vorbeigehende Passant würde es als einen unwichtigen Teil des originalen Militärstützpunktes ansehen, niemand würde dahinter einen geheimen Eingang zum unterirdischen Tunnelsystem vermuten. Doch wenn man wusste wonach man suchte, konnte man die Spalte in der Mauer entdecken und dahinter... Zwei aufgeregt hin und herblickende Köpfe junger Soldaten. Offenkundig hatten sie noch keine Ahnung, was es mit der momentanen Situation auf sich hatte, geschweige denn hatte man ihnen neue Anweisungen gegeben. Eventuell würde sie es nicht einmal bemerken, sollte Merida sich auf sie zuschleichen? Bevor sie weitere Gedanken an diverse Pläne verschwendete und noch bevor der Rest wirklich zu ihr hatte aufschließen können, beschloss sie sich ans Werk zu machen und huschte auf den verborgenen Durchgang zu. Erst als sie genau vor den beiden Männern landete, schienen die Wachmänner die unerwartete Situation zu begreifen und richteten hastig ihre Gewähre in die Richtung der jungen Frau. Zu Spät! Innerhalb eines Wimpernschlages schnellte ihre linke Hand nach vorne und umgriff den ersten Gewahrlauf, während sie den zweiten Wachmann mit einem gezielten Tritt gegen das Schienbein in die Knie zwang. Während eben dieser mit dem Schmerz seines Beines beschäftigt war, drehte die kampferprobte junge Frau ihrem ersten Opfer die Waffe aus den Fingern und ließ das gefährliche Totungswerkzeug im hohen Bogen über das Gemäuer fliegen, bevor ein eizelner Handkantenschlag gegen den Nacken Wachmann Nummer eins ins Land der Träume sendete. "Na warte!" Nummer zwei schien jedoch noch reichlich Kampfeswillen übrig zuhaben... Klates Eisen eines modernen Gewehrlaufes drückte sich bedrohlich in ihren Hinterkopf und ließ tatsächlich für einen Moment einen kalten Schauer ihren Rücken hinunterfahren. Aber so schnell konnte man sie nicht überweltigen. Bevor der Wachsoldat überhaupt ans Abdrücken denken konnte, hatte sich die Schwarzhaarige auch schon geschwind aus der Schussbahn geduckt, vollführte in der Hocke eine flüssige Drehung und zielte mit einem weiteren Tritt nicht mehr gegen das Schienbein sondern den Knöchels ihres Gegners. Auch wenn der junge Mann nicht wie erhofft mit dem Hintern voran Bekanntschafft mit dem überwachsenen Steinboden machte, konnte sie ihn genug aus dem Gleichgewicht bringen um ihm die Waffe ähnlich wie Wache Nummer eins aus den Händen zu schlagen. "Tut mir leid...", waren ihre letzten gemurmelten Worte, bevor ihre schmale Faust auf die Nase ihres Kontrahenten traf. Auch sein Blick wurde unmittelbar gläsern, als er gegen die Steinmauer in seinem Rücken knallte und zuletzt an ihr hinuntersank.
      Erst als sich Merida zu hundert Prozent sicher sein konnte, dass keiner der beiden Männer so bald wieder zu sich kommen würde, gestattete sie es sich einmal tief durchzuatmen und dann Robin, Pandahut und Co zuzuwinken. "Wir können rein", versicherte sie zuversichtlich und begann damit die Taschen eines ihrer "Opfer" zu durchwühlen. "Und hier haben wir auch den Schlüssel", bemerkte sie zufrieden und zog ihr Fundstück ans Tageslicht bevor sie es mit kaum merklichen Stolz den anderen entgegenhielt. "War einfacher als erwartet."

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    • Jocelyn Salvatore

      Jocelyn war ehrlich dankbar für stützenden Gesten Ace‘, besonders als er abermals seine Hand auf ihren feuerroten Haarschopf legte und sie auf diese vertraute Art anlächelte, die ihr sogleich wesentlich mehr Stärke verlieh als sie gerade eh schon dabei war aufzubringen. Und es war damit so viel leichter diese überhaupt aufbringen zu können, wo sie sich innerlich doch noch immer derart zerrissen und nahe eines weiteren Zusammenbruchs fühlte. „Das ist die richtige Einstellung. Bin stolz auf dich, mein rotes Raubkätzchen.“ Jocelyn zog bei diesem Satz eine Augenbraue hoch und ihre Mundwinkel zuckten kaum merklich zu einem fast vollständigen Lächeln, ehe es auch schon wieder verebbte. Irgendwie fiel es ihr noch sehr schwer.. glückliche Mimik zu zeigen. Aber wen verwunderte das schon groß nach allem, was geschehen war und die vielen verzweifelten Schreie sowie etliches herzzerreißendes Weinen, das an deren Ohren von allen Seiten herdrang? Sie schüttelte leicht den Kopf und atmete tief ein und aus. Bei Ace‘ darauffolgenden Worten blinzelte die Rothaarige ihn nur kurzzeitig fragend an als dieser sich zu ihr herabbeugte und sie seinem intensiven Blick ebenso intensiv begegnete. Umgehend wurde Ace Lächeln auf seinen Lippen noch breiter, wobei er sprach: „In diesem Fall sollte ich dir also erst recht danken, was? Erst rettest du mein Leben und nun willst du mir auch noch in meine Welt zurückhelfen. Du bist das beste Kampfkätzchen, dem ich je begegnet bin.“ – „Du und dein Kampf- beziehungsweise Raubkätzchen. Fallen dir keine besseren Spitznamen ein oder hast du eine Art Katzenfetisch, mh?“, zog sie ihn auf, verspürte jedoch ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl, das durch ihren Körper wanderte, als er mit der Hand durch ihre Haare strich. Und wäre ihr Bruder nicht just eingesprungen, dann hätte sie sich wohl reflexartig an diese angeschmiegt. Sie war ihrem Bruder also unendlich dankbar, das erste Mal, für diese Art von in der Regel unerwünschter Aktion. Denn nur kurz darauf ließ Ace von ihr ab, auch wenn sie glaubte die Wärme seiner Hand noch immer zwischen ihren Haaren und auf ihrer Kopfhaut spüren zu können. Belustigt beobachtete sie den kurzen Schlagabtausch der jungen Männer, auch wenn dieser nur mit Worten und Blicken erfolgte. War auch amüsanter als eine sinnlose Prügelei wegen Nichts.
      „Also?“, begann der Dunkelhaarige mit den auffälligen Sommersprossen schließlich wieder, „Wo genau befindet sich das nahegelegenste Krankenhaus hier? Wenn eure Eltern irgendwo eingeliefert wurden, dann sicherlich dort, also sollten wir uns schnellstmöglich auf den Weg machen. Mit etwas Glück treffen wir sogar euren kleinen Bruder dort.“ Miguel schnaubte zwar, nickte im Anschluss jedoch zustimmend. „Ja, das wäre wohl das Beste. Wartet mal.“ Er holte sein Handy aus der Jackentasche und tippte darauf herum, was Jocelyn stutzig dreinschauen ließ. „Moment. Funktioniert dein Handy etwa?“ – „Klar. Hatte vorhin erst Panik gehabt als ich von dieser riesigen Welle weggespült wurde, dass es kaputt wäre. Aber dann hat es das echt überstanden. War wohl doch nicht so unsinnig sich ein wasserdichtes Teil zu besorgen, was Schwesterchen~“ Dabei zwinkerte er seiner Schwester kurz verspielt zu und konzentrierte sich auf sein Handy. „Ah. Nur 15 Minuten zu Fuß von hier ist eins. Und 3 weitere in 20-30 Minuten Entfernung. Sollen wir alle abklappern?“ – „Kannst du nicht anrufen und nachfragen?“, schlug Jocelyn vor, weshalb Miguel nur bitter auflachte. „Hast du sie noch alle? Hast du dich mal umgeguckt? Die werden von Arbeitspensum überhäuft sein und dann rufen wir an und fragen nach unseren Eltern? Haha Wenn ich mich unnötig anschreien lassen will, dann geh ich in ne Bar und fang ne Prügelei mit dem Freund meiner Ex an hahaha Nein, echt mal. Die werden weder rangehen und wenn würden die mich für geistig gestört halten, weil mir nicht klar ist, in welcher Situation wir uns befinden. Hast du noch so ein paar geniale Vorschläge auf Lager, ich bin ganz Ohr.“ Eingeschnappt sah die Angesprochene zur Seite und drückte Ginger grummelnd enger an sich. „Dann willst du jetzt also alle Krankenhäuser abklappern? Auch nicht eine geniale Lösung.. Aber fein. Gehen wir zu dem nächsten Krankenhaus und arbeiten uns, wenn nötig, vor. Begeistert bin ich davon aber nicht. Und Ginger auch nicht, damit das klar ist.“ Miguel hob irritiert den Kopf. „Wer ist bitte Ginger? Oh. Du meinst das schmutzige Fellknäul da.“ Daraufhin gab das kleine Kätzchen ein unmissverständliches Knurren von sich. Ihm gefiel es wohl gar nicht, so bezeichnet zu werden. „Was das Vieh denkt, ist mir ziemlich egal. Zudem.. es ist ein Streuner. Ein Streuner ist es gewohnt viele sinnlose Wege zu laufen. Kann der da bestätigen.“ Er deutete herabschätzend auf Ace. „Der wirkt schon selbst wie so ein Streuner. Kein Wunder, dass er dir auf Schritt und Tritt folgt. Du hast es irgendwie so an dir, Streuner anzuziehen.“ – „Oh, man. Bitte. Nicht schon wieder. Können wir nicht einfach gehen ohne dass du ihm irgendwas unterstellen musst? Ich hab das so satt, ehrlich.“, zischte die Rothaarige und beugte sich über sein Handy. „Okay. Also 15 Minuten nach Nord.. Nord.. Was ist das?“ – „Nordwesten.“ – „Genau. Also, los. Ich will zu Mamá, Papá und.. und Alec! Wir müssen Alec finden! Der Kleine ist doch vollkommen hilflos.“ Miguel zog eine Braue hoch und schmunzelte, während sie endlich losgingen. „Wir reden schon von demselben besserwisserischen Bengel, ja? Der hat vermutlich in der Zwischenzeit herausgefunden was die Ursache dieser schrecklichen Naturkatastrophe war und reibt uns seine idiotische Theorie unter die Nase und auch, dass wir zu inkompetent seien, es herausgefunden zu haben.“ Ein seichtes Schmunzeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie den Kopf beharrlich schüttelte. „Hör auf mit den Scherzen. Er ist erst 11. Er hat sicher voll Angst. Wenn.. Wenn er überhaupt noch..“ Schwer atmend schloss sie die Augen und schmiegte ihr Gesicht sanft an das Köpfchen des Kätzchens. „Nein. Nein, ihm geht’s gut. Er.. Er ist so klug, ich weiß einfach, dass es ihm gut geht.“, versuchte sie sich selbst zu versichern und schloss dabei einen kurzen Augenblick lang die Augen. Da zuckte auf einmal ein brennender Schmerz durch ihren Kopf, wegen dem sie ruckartig in der Bewegung innehielt und sich jaulend eine Hand an die schmerzende Kopfseite drückte. Es war als würde sie die Schreie und das Weinen einer ganzen Stadt in ihrem Kopf spüren, der Schmerz, die Angst, die Verzweiflung, die Wut.. Es war als würden all diese Emotionen von unzähligen Menschen in ihren viel zu kleinen Kopf gestopft worden sein. Sie sackte auf die Knie zusammen und kniff qualvoll die Augen zusammen. Was geschah mit ihr? Was passierte hier bitte? Jemand sollte sie von diesen Schmerzen befreien, die ihr mehr zusetzten als jeder Schmerz es bisher gekonnt hatte.
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      Trafalgar D. Water Law

      Trafalgar schielte zu der jungen Damen als sie noch versuchte ihre Worte von zuvor zu rechtfertigen. Hm. Es schien beinahe als hätte sie verstanden, dass sie geurteilt hatte, ohne wirklich Ahnung zu haben, wovon sie da geredet hatte. Es war für bürgerliche Menschen, Zivilisten nicht unüblich Vorurteile zu fällen. Doch dieses Frauenzimmer schien es für wichtig zu erachten, keinen falschen Eindruck zu erwecken. Bei ihren letzten Worten jedoch huschte ein amüsiertes Schmunzeln über sein Gesicht Er würde über Leichen gehen? Nett. Er beugte sich zu ihr herunter und sein Schmunzeln wandelte sich zu einem breiten Grinsen, während er ihre dunklen Augen intensiv musterte. „Wie recht du doch hast. Das würde ich allerdings. Also solltest du das besser nicht so schnell vergessen, ansonsten könnte deine Leiche eine der nächsten sein. Und das willst du doch garantiert nicht.“
      Nur wenig später waren sie losgelaufen und somit recht zügig an ihrem Zielort angekommen, an dem sie in Deckung gegangen waren und Robin ihre geflügelten Augen losschickte, um die Geheimbasis nach einem Eingang auszukundschaften. Plötzlich – ein ohrenbetäubender Lärm, der den Boden unter ihnen sogar kurzzeitig zum erschüttern gebracht hatte. Usopp wurde kreidebleich. „Wurden wir bereits entdeckt???“ – „Das kann unmöglich sein, de gozaru. Wir sind Merida-dono in diese uneinsehbare Deckung gefolgt. Und ich nehme keine Gegner in unmittelbarer Umgebung war.“, erklärte Kinemon besonnen – und doch lag seine rechte Hand am Griff seines Katanas an seiner linken Seite. Bereit augenblicklich zuzuschlagen, falls sich Feinde überraschend nähern sollten. Als Merida jedoch einfach aus dem Versteck sprang, verdrehte Trafalgar die Augen. Wenn das eine Falle gewesen wäre, wäre sie glatt drauf reingefallen. Das hatte man nun davon, wenn man einen Amateur mitschleppte, nur weil dieser sich als Reiseführer nützlich erwies. Besser sie hielt sich aus der kommenden Infiltration raus, sonst könnte es durchaus sein, dass sie die gesamte Operation ruinierte. Und DAS würde er nicht riskieren, nicht wenn es hier um seine Crew ging. Am anderen Ende der Ruine entdeckten sie schließlich eine aufsteigende Staubwolke, von der aus der entsetzliche Lärm gekommen war. Sowohl Samurai als auch Piraten musterten dies skeptisch, ehe der Piraten Captain zu der Schwarzhaarigen der Strohhüte blickte, der ein belustigtes Lächeln im Gesicht abzulesen war. „Und?“, fragte er als Merida nach Robins Auskunft schon längst losgegangen war. „Ich würde sagen.. Zoro hat endlich den Weinkeller gefunden.“ Usopp schlug sich mit einer Hand auf die Stirn, während Kinemon auflachte. „So kenne ich Zoro-dono! Hoffentlich lässt er noch was übrig.“ Trafalgar hingegen nickte unbeeindruckt. Etwas in der Größenordnung hatte er sich bereits gedacht. „Gut. Dann dürfte es nicht lange dauern, auf ihn zu treffen. Ich glaube nicht, dass wir hier großen Gefahren begegnen, aber je fähiger unser Team ist, desto besser. Zudem müssen wir die Inkompetenz dieser Amateurin irgendwie ausgleichen.“ – „Apropos. Law. Sie ist schon weg.“, erwähnte Usopp als hätte außer ihm keiner ihr Fortgehen mitbekommen, weshalb Trafalgar der Langnase einen genervten Blick zuwarf und schließlich sein Schwert schulterte. „Dann wollen wir mal. Nicht, dass wir noch Schuld sind, weil sie in die Klinge von irgendwem läuft, so übereifrig wie die ist.“ Mit den Worten folgten sie dem Weg, den Merida eingeschlagen war, allerdings wesentlich entspannter und schon fast auffälliger als sie es getan hatte. Immerhin waren die Wachen abgelenkt, als ob sie dann groß auffallen würden. Wichtig war es eh erstmal reinzukommen. Und so, wie das, was sie da hörten, klang, schien ihr Eingang augenblicklich ohne Wachposten zu sein. Tatsächlich. Sie sahen noch die letzten Krafthiebe der athletischen Dame als sie gerade angekommen waren. Trafalgar legte den Kopf beim Anblick der K.O. geschlagenen Männer zur Seite. „Scheint, als hättest du ziemliche Aggressionsprobleme. Geht’s jetzt wieder? Hat ja ganz schön lange gedauert, dafür dass die Typen hier nicht dasselbe Kaliber haben wie unsere üblichen Gegner. Nächstes mal.. lass besser die Profis ran, in Ordnung Püppchen. Ach und: Machst du nochmal einfach dein eigenes Ding, lassen wir dich zurück und deine Suppe selbst auslöffeln. Wir sind nicht hier, um deinen Arsch zu retten, weil du nicht weißt, was Teamwork heißt.“ Er schnaubte genervt und ging an ihr vorbei. „Aber du darfst gerne das Schlüsselpüppchen sein, wenn du so stolz drauf bist, ihnen das entnommen zu haben. Also? Worauf wartest du, Schlüsselpüppchen. Walte deines Amtes öffne Sesam für uns, damit wir weiterkommen.“ Immerhin könnten sie trotz Zoros Ablenkung jeden Moment entdeckt werden und dann könnte es durchaus zu einem unschönen Schauspiel werden, was sie ja eigentlich minimiert halten wollten.

      Währenddessen..
      Zoro trat in eine Kammer ein, in der drei perplexe Soldaten saßen und gerade Poker gespielt hatten – nun jedoch von einem Schwall aus Staub umfasst wurden, der sie kratzend husten ließ, während sie ungeschickt nach ihren Waffen zu greifen versuchten. Der Grünschopf hingegen leckte sich die Lippen, da der Alkoholgeruch nun viel stärker war und ihn der Staub kein bisschen störte. In der Kammer wimmelte es nur so von großen Fässern sehr alten Weins, der nun eine exquisite Note besaß, die Zoro quer durch die ganze Stadt angelockt zu haben schien. „Na, das nenne ich ein gutes Gesöff. So und nicht anders sollte guter Wein riechen.“ – „H-Halt!“, rief einer der Soldaten schwer hustend. „Das ist eine antike Ruine! Sie haben öffentliches Eigentum zerstört!“ – „Wir müssen Sie festnehmen!“ – „Echt jetzt? Eine echte Festnahme? Ich dachte, das kommt erst nach der Ausbildung dran!“ – „Reiß dich zusammen Rodriguez!“ Entnervt schielte Zoro aus dem Augenwinkel zu den drei Männern, die hustend ihre Waffen auf ihn richteten und die in seinen Augen eher wie eine lächerliche Lachnummer wirkten als wie ernst u nehmende Gegner. Schade. Ein bisschen Abwechslung wäre schön gewesen an diesem langweiligen Ort. „Ich würde an eurer Stelle eure Waffen runternehmen. Auch wenn die Teile eher wie Spielzeug aussehen. Eine Chance habt ihr deshalb noch lange nicht.“ Unbeeindruckt trat er weiter. „HALT! Keine Bewegung! Sie.. Si-Sie sind festgenommen!“ Doch Zoro, der das gekonnt ignorierte, hievte sich problemlos eines der riesigen Fässer auf die Schulter, was den jüngsten Soldaten ängstlich aufjapsen ließ. Diese Fässer wogen immerhin mehrere Hunderte von Litern! Und dieser Grünschopf hob das Fass hoch als sei es ein Gummiball. Nur wenig später rannten noch weitere Soldaten in die Kammer, sodass sämtliche möglichen Ausgänge versperrt waren. Zoro seufzte. Sie sollten kein Aufsehen erregen, wurde ihnen noch gesagt, auch von Ace, wenn er sich nicht täuschte. Aber wie sollte er jetzt bitte kein Aufsehen erregen, wenn diese Typen ihn regelrecht zu einem Kampf herauszufordern schienen? Dass der Weinkeller von dieser Göre so schwer bewacht wurde, hätte sie auch von Anfang an erwähnen können, oder nicht? Dann hätte er sicher nicht diesen Zwiespalt, weil sie ihre Wachleute ja hätte abrufen können, oder nicht? Obwohl sie jetzt nicht wirklich aussah als hätte sie Geld in Massen. Der Schein trügt, wie es aussah.
      Da die Soldaten nicht den Anschein machten als würden sie ihn gehen lassen wollen, zuckte er nur mit der freien Schulter und grinste. „Meinetwegen. Euer Begräbnis~“ Er legte eine Hand an den Griff seines Katanas – seine Augen blitzten raubtierhaft – und im nächsten Moment verschwand er aus dem Sichtfeld der Soldaten, nur um die Kammer kurz darauf mit lauten Schmerzensschreien und Schüssen zu erfüllen und mit einer anwachsenden Staubschicht undurchsichtig werden zu lassen. Der grüne Samurai mochte es gar nicht, wenn man ihm dem Alkohol streitig machte, den er glaubte sehr wohl verdient zu haben.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Portugas D. Ace


      Er beobachtete mit Wohlwollen, wie sich Jocys Laune offenkundig mit jeder weiteren verstreichenden Sekunde etwas mehr hob. Tja, er war nun einmal ein wahres Talent darin, kleine Kinder aufzuheitern. Auch wenn ihm natürlich nur zu deutlich bewusst war, dass der aufgewühlte Rotschopf damit noch lange nicht die dramtaischen Bilder um sie herum überwinden hatte können. Schließlich war auch die Gesamtsituation noch immer mehr als unerfreulich und er hatte auch nicht vor, eben diesen Fakt herunterzuspielen. Doch der Umstand, dass Jocelyn ihn nun offenkundig zu necken versuchte ließ ihn heiter die Mundwinkel in richtung Ohrläppchen heben. "Sagt das Mädchen, das hier die ganze Zeit sein eigenes kleines Kätzschen von A nach B trägt? Mir fällt kein einziger Spitzname ein, der besser zu dir passen würde. Hm... außer vielleicht kleiner Kampftiger? Wenn dir diese Größenordnung mehr zusagen sollte, dann immer zu." Wie gern er auch diese etwas heitere Unterhaltung mit der Kleinen fortgesetzt hätte, dabei hatte Ace die ganze Zeit über eigentlich nur darauf gewartet, dass ihr elender Bruder dazwischen funken würde. In gewisser Weise hatte sich besagter Störenfried sogar mehr Zeit gelassen, als zunächst befürchtet... Deswegen war Ace über die plötzliche Unterbrechung trotzdem noch lange nicht erfreut.
      Zumindest konnte man festhalten, dass das neckende Hin und Her zwischen Bruder und Schwester recht amüsant zu beobachten war. Der ehemalige Pirat mochte diesen grundaggressiven Miguel zwar kein bisschen gern haben, aber man durfte ihm zumindest zugunsten halten, dass er seine Schwester innig liebte und sie ihn offenkundig auch. Selbst wenn sie sich beide gerade gekonnt und ausgiebig zankten. So beobachtete Ace das Treiben der beiden mit einem amüsierten Grinsen, zumindest bis der elende Blondschopf wieder unnötig abfällig werden musste. "Bevor du mich hier als Streuner oder Penner bezeichnest, solltest du wissen, dass ich im Momet wahrscheinlich der einzige mit einem stehenden Zuhause bin", kommentierte er schließlich etwas düster und schob sich unterschwellig drohend auf den anstrengenden älteren Bruder zu. "Ich würde eher behaupten, dass ich hier zwei potenziellen Obdachlosen - gütig wie ich bin - meine Hilfe anbiete. Also wähle deine Worte vielleicht etwas... weiser." Ace' Geduldpfaden konnte schon einiges aushalten, aber dieser Miguel setzte in ziemlicher Regelmäßigkeit mit dem Messer an seinen Nerven an und förderte in der Feuerfaust immer mehr den Willen, seinem Gegenüber die Fingerknöchel mit Anlauf gegen die Nase zu drücken. Zu Miguels Glück strebte Jocy einen schnellen Themenwechsel an und fixierte sich lieber wieder auf die Suche nach ihren Eltern. Daher musste ihr Bruder nicht in Erfahrung bringen, warum man Ace die Feuefaust nannte.
      Doch als der jüngere Bruder der beiden ins Gespräch fand schien Jocelyns Sorge einen neuen Anstoß versetz zu bekommen, woraufhin Ace erneut etwas bekümmert beobachten musste, wie die junge Frau erneut unglücklich zusammensank. "Es geht ihm sicher gut", versuchte er ruhig auf sie einzureden, als er erneut seine Hand in ihre Richtung hob, um seine Finger auf ihrem weichen roten Kopf zu betten. Bevor es dazu allerdings kommen konnte, schien eine Welle des schmerzes das Mädchen zu erschüttern. Ace konnte deutlich sehen, wie sich der Ausdruck in ihren Augen veränderte und verschwommen wurde, kurz bevor sie die Lider fest und verkrampft zusammenpresste. "Was ist los?!"
      "Was hast du, Jocy?!" Ihr Bruder war schneller als er, legte seine Hände beinahe panisch um seine sich zusammenkauernde Schwester. "Jocy! Kannst du mich hören?!"
      Selbst das verstörte Kätzschen in ihren Armen begann in ein besorgtes Mauzen auszubrechen, während es verängstigt zum Gesicht ihrer Besitzerin aufschaute. Dummerweise schien besagte Besitzerin unterewusst ihre Arme enger an den Körper zu pressen, auf dass das quäkende Fellknäuel schließlich sogar die Flucht antreten musste, um nicht unbedacht zerdrückt zu werden. Selbst dass schien Jocy nicht mitzubekommen, während immer tiefere Pein sie einzuschließen schien. Was war nur mit ihr los?
      Miguel versuchte unterdess immer heftiger an ihren Schultern zu rütteln, redete pausenlos auf sie ein. Keine Reaktion. Als würde der Rotschopf ihn nicht einmal hören können... oder als würde ein anderer Lärm ihr Gehör vereinahmen. Ace hatte nicht den leisesten Schimmer was plötzlich mit der Kleinen los war, noch wie er ihr effektiv helfen konnte, aber sie einfach so dort kauern lassen, könnte er ganz sicher auch nicht. Also hockte er sich direkt vor sie und legte seinen Fokus auf ihr schmerzverzerrtes Gesicht. Noch immer schien sie nicht bereit ihre zusammengepressten Augen zu öffnene, während sich ihre Hände wie von selbst zu ihrem Schädel gehoben hatten. Hatte sie etwa mit intensiven Kopfschmerzen zu tun? Oder... Er wusste nicht, was ihn genau auf diese Idee brachte, aber aus irgendeinem Grund beschloss er seine warmen Hände ruhig und sanft gegen ihre Ohrmuscheln zu legen, strich zugleich mit seinem kräftigen Daumen an beiden Seiten über ihre Schläfen und presste zuletzt sogar seine Stirn gegen ihre. "Was ist los, Kleine? Wo kommt der Schmerz her? Atme ruhig und versuch dich zu konzentrieren." Er mochte ihre Ohren zuhalten, doch wenn seine Stimme so nah war, sollte er sie dennoch hören können. Allerdings war nicht gesagt, ob sie überhaupt in der Lage war, auf seinen Versuch sie zu beruhigen zu reagieren. Was nur hatte sie plötzlich so übermannt? Was war die Ursache für diese offenkundigen Schmerzen? Hoffentlich würden sie schnell wieder nachlassen...

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      Merida Serrano


      Das war einfacher als erwartet. Wanderte es soeben noch durch Meridas Kopf, bevor sie die Präzens ihrer Begleiter in ihrem Rücken spürte. "Scheint, als hättest du ziemliche Aggressionsprobleme", tönte es gefolgt von weiteren schnippischen Kommentaren aus dem Mund des Pandahutes. Sie zwang sich dazu, ihm bei diesen Worten nicht einmal einen Blick zu würdigen und verzichtete auch darauf, ihm zu berichten, wie sie sich sein gesicht vorgestellt hatte, während sie diese armen Soldaten außer Gefecht gesetzt hatte. Wenn man es so nahm, hatte sie soeben wirklich einem Teil ihrer angestauten Wut und Aggression Platz gemacht, für dessen Entstehen einzig und allein dieser hochnäsige Mistkerl verantwortlich war. Hoffentlich erhielt sie noch irgendwann einmal die Chance sich bei ihm persönlich zu "revanchieren".
      "Zunächst einmal, brauche ich niemanden, der meinen Arsch rettet. Außerdem..." Endlich hoben sich ihre dunklen Augen zum Preissieger für den Arschloch des Tages. "Die einzige Suppe, die ich hier gerade auslöffel, ist deine! Immerhin habe ich mit deiner Crew recht wenig am Hut." So langsam bildete sie sich ein, dass dieser elende Pandahut sie mit allen Mitteln in Rage bringen wollen und tatsächlich wünschte sie sich direkt noch ein paar weitere Soldaten herbei an denen sie ihren Zorn auslassen könnte. Auch wenn sie reichlich Mitleid mit diesen eigentlich unschuldigen Männern hatte... Als er ihr dann auch noch diese selten dämliche Kreation eines Spitznamens an den Kopf warf, spürte sie, wie sich ihre Wangenknochen verkrampften, während sie die Kiefer immer fester aufeinanderpresste. "Nenn mich nicht so...", knurrte sie leise, folgte zugleich aber trotzdem seiner Aufforderung, stieg über einen der niedergeschlagenen Soldaten und begann damit den Schüssel ins Schloss zu fummeln. "Ich weiß auch sehr gut ohne dich, was ich zu erledigen habe." Ruhig bleiben, Meri. Wenn du hier und jetzt versuchst ihm den Hals umzudrehen wirst du zunächst einmal wahrscheinlich keine Chance haben und zudem noch dafür sorgen, dass er vielleicht unnötiges Chaos hier drinnen veranstaltet. Es war unfassbar frustrierend nichts konkretes gegen seine dämlciehn Sprüche unternehmen zu können, aber eben dafür hatte sie gelernt, ihre Wut in Zaum zu halten.
      Zumindest leiß sich die Tür ohne langes herumprobieren öffnen, woraufhin Merida sich daran machte, die schwere Eisetür langsam und vorsichtig aufzuschieben. Das Teil war sicher gute dreißig Zentimeter dick... Befand sich hier unten am Ende noch ein bombensicherer Bunker? Trotz des von außen einfallenden Lichtes, war es reichlich dunkel in dem Gang, der sich nun vor ihnen aufspannte. Die Leuchtstoffröhren an der Decke spendeten nur seichtes Licht. Entsprechend kostete es Meris Augen einige Sekunden, bevor sie sich an die mangelnde Helligkeit gewöhnen konnte, doch bald schon konnte sie die Ausmaße des Flures vor sich genauer einschätzen. Dabei konnte sie das Ende des Ganges tatsächlich nicht einmal erkennen, zudem schien er sich mit einem leichten Gefälle tiefer in den Berg zu bohren, während links und rechts aller zehn Meter weitere Flure abgingen. "Hier wird es sicher regelmäßige Patrouillen geben", murmelte die Schwarzhaarige leise, während sie den restlichen bedeute ihnen ins Innere zu folgen, bevor sie hinter ihnen wieder die Tür schloss. Sie konnte hören, wie ein elektronischer Mechanismus das Schloss wieder zu verriegeln schien. Das bedeutete, die beiden Wachmänner könnten ihnen selbst nach ihrem Erwachen nicht so einfach folgen, nachdem Meri ihnen den Schlüsse abgenommen hatte. "Robin, du kannst doch sicherlich die Wege vor uns ausspähen?"
      Angesprochene wusste natürlich sofort, was gemeint war und lächelte Meri nur nickend an. "Du willst den Soldaten aus dem Weg gehen?"
      "So gut es geht, ja", bestätigte die junge Schwarzhaarige, bevor sie etwas besorgt den restlichen Chaotenhaufen hinter sich begutachtete. Ob die sich genügend beherrschen konnten, um leise hier durchzuschleichen. "Ich gehe davon aus, dass sich Gefängniszellen Im Zentrum der Anlage befinden."
      Robin nickte verstehend und schickte ihre geflügelten Augen direkt auf Wanderschaft. "Dann sollte ich hierbei die Fürhung übernehmen."
      Merida neigte zustimmend den Kopf und zuckte in der nächsten Sekunde etwas erschrocken zusammen, als erneuter Lärm von nahe der Anlage zu ertönen schien. Wenn sie die Erschütterungen bis hier hinein hören konnten, musste da draußen echt ziemlich was los sein... was oder wer war das nur? Und warum hatte sie das Gefühl, dass jeder außer ihr genau wusste, was da draußen geschah? Nun gut, im Moment sollten sie einfach ihre Chance nutzen und den Lärm als Deckmantel nutzen, um unehelligt durch dieses weitläufige Tunnelsystem zu gelangen. "Auf gehts."
    • Jocelyn Salvatore

      Die Stimmen ihrer Begleiter waren nur ein Zwitschern im Vergleich zu dem, was sie sonst alles in ihrem Kopf mitzubekommen schien. Qualerfüllte Schreie.. Herzerschütterndes Weinen.. Tobendes Brüllen und Fluchen über ein Phänomen, das sich keiner erklären konnte.. Verzweiflung, Verlangen, Neid, Verbitterung.. Ihr ganzer Körper zitterte aufgrund des immensen Emotionsaufkommen, das sie glaubte in sämtlichen Stimm- und Tonlagen auf sie einprasseln zu spüren. Was zur Hölle geschah hier mit ihr?! Die Schmerzen waren so groß, dass sie die Hände an ihren Kopf drückte als ob sie hoffte, dass der Sturm an Gefühlen und Stimmen dadurch einfach verschwinden könnte. Doch natürlich tat er das nicht. Es war als wäre sie inmitten einer Höhle, vollgestopft von hunderten von Menschen, die alle gleichzeitig redeten, schimpften, brüllten und sie verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser ausgewachsenen Hölle suchte, ihn aber nicht zu finden vermochte. Sie hasste Lärm so sehr und jetzt war er einfach mitten ihrem Kopf und sie wusste weder warum noch wie sie ihn loswerden konnte! Plötzlich spürte sie eine leichte Wärme an ihrem ihren Ohrmuscheln, als ob diese sie von dem Lärm um sie herum abschirmen versuchte, dicht gefolgt von einer sanften und warmen Berührung an ihrer Stirn. Sie zuckte dabei deutlich zusammen und schüttelte bei seinen Worten, die so undeutlich in ihren Kopf drangen, bebend den Kopf. „So... so... so viele..! Es soll aufhören!“, krächzte sie schwach und schien durch das Schütteln des Kopfes ihre Schmerzen nur zu verschlimmern. Miguel sah kreidebleich zu seiner Schwester und drückte ihren Arm fester. „Was soll aufhören?! Was hast du?! Sprich mit mir!“ Doch wieder schüttelte sie nur wimmernd den Kopf und drückte ihre Stirn fester gegen die Ace‘.
      Doch unter all dem Stimmengewirr in ihrem Kopf war ihr als ob sie.. etwas Bekanntes hörte. Etwas.. Vertrautes.. „Das ist sinnlos.“, sprach ein Stimme in ihrem Unterbewusstsein leise. Sie wusste nicht warum oder wie, aber die Stimme, die sie zu hören glaubte, schien allmählich Gestalt anzunehmen. Als ob sich die Person und der Ort, an dem sie sich befand, direkt vor Jocelyns Augen befände. Und das obwohl ihre Augen verschlossen waren. Und das, obwohl die ganzen Schmerzen sie beinahe ohnmächtig zu werden drohten. Doch während die Gestalt immer deutlicher wurde, wurden die restlichen Stimmen leiser und leiser und schließlich.. sah sie nur noch diese seltsame Ruine vor sich, in der sich über ein Dutzend Kinder und ein Erwachsener befanden, die entweder stark verletzt oder bitterlich am Weinen waren. Andere hämmerte gegen eingefallene Wände, während ihnen das Wasser hoch bis an die Knöcheln reichte und es allen Anscheins nach weiter anzusteigen drohte..

      „Ich sagte: Es ist sinnlos!“, donnerte der braunhaarige 11-Jährige Junge mit Smaragdgrünen Augen, der auf einem Stapel verschütteten Wandteilen im Schneidersitz saß und genervt von seinem kaum funktionierenden Handy auf die Traube Schüler sah, sie an die mit den Fäusten an die Wände hämmerten und nach Hilfe riefen. „Erstens: Wir sind so tief verschüttet, dass uns keiner da draußen hören kann. Zweitens: Hämmert ihr weiter gegen diese instabile Konstruktion, fällt die uns alle auf den Kopf. Und Drittens: Von wo aus, erwartet ihr bitte, dass Rettungskräfte uns erreichen sollen, wenn hier allmählich irgendwas von der Flut zuvor versucht einzudringen? Kommen sie von oben: Wir sind tot. Kommen sie seitlich: wir sind tot. Kommen sie von unten: Sie sind tot. Das Einzige, was wir wirklich machen können, ist warten und hoffen, dass wir lange genug leben, um gerettet werden zu können. Und zwar bevor wir erbärmlich erfrieren, verhungern oder unseren Verletzungen erliegen.“ – „Erliegen?“, fragte ein unsicheres Mädchen schniefend, weshalb er mit den Augen rollte. „Das heißt: ihr könnt auch von Verletzungen sterben, wenn die nicht behandelt werden, Dummlinchen.“, brummte er, weshalb sich der Lehrer ernst an ihn wandte: „Alec! Hör auf so herablassend mit deinen Mitschülern umzugehen!“ – „Wozu? Ist ja nicht so, dass wir hier lebend rauskommen, oder? Wozu also Nettigkeiten vortäuschen?“

      Noch während die Kinder mit dem aufmüpfigen Vorpubertierenden stritten oder lauthals zu weinen und nach den Eltern zu rufen begannen, verschwamm das Bild wieder, die Stimmen mischten sich wieder unter hunderte von anderen und Jocelyn jaulte erschrocken auf, während sich ihre Finger, die wohl automatisch an Ace‘ gewandert waren, in seine Haut hinein krallten und sie schwer atmend die Augen einen Spalt breit zu öffnen versuchte. Alec! Alec, sie musste… zu Alec. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? War ihre Angst um ihn so groß, dass sie jetzt irgendwelche Halluzinationen und Schmerzen entwickelte? Das.. ergab nicht einmal Sinn oder? Aber selbst wenn es der Wahrheit entsprach, konnte sie sich kaum bewegen.. die Schmerzen waren so übermannend.
      Verzweifelt blickte sie Ace in die Augen und krallte sich noch tiefer in seine Hände. „A-Alec.. Alec...“ – „Alec? Wie kommst du jetzt auf den?“, fragte Miguel verwirrt. „I-Ihm geht’s garantiert gut. Er-“ Doch sie schüttelte nur die Stirn vehement. „Nein. Ich.. Ich glaube er.. er..“ Sie schluckte schwer, ehe sie es schaffte die letzten Worte über die Lippen zu bringen, die ihr geradewegs den Hals zuzuschnüren drohten: „Er ist in Gefahr!“

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      Trafalgar D. Water Law

      Trafalgar warf Merida einen herabschätzenden Blick zu, als sie konterte: Zunächst einmal, brauche ich niemanden, der meinen Arsch rettet. Außerdem... Die einzige Suppe, die ich hier gerade auslöffel, ist deine! Immerhin habe ich mit deiner Crew recht wenig am Hut.“ – „Niemand zwingt dich dazu oder? Du hast dich freiwillig angeboten, weil du Bedenken um die Sicherheit deiner Leute hattest. Nicht, weil du uns irgendwie helfen willst. Also komm nicht so uneigennützig und selbstlos daher. Klar, du hast den Kopf bei den Menschen, die hier leben. Das ist bewundernswert. Aber WIR sind dir im Prinzip egal, ebenso wie gewisse andere Menschen, egal wie sehr du tust als seien sie dir wichtig.“, erwiderte er verächtlich und erinnerte sie dabei nur allzu gerne an ihre Unterhaltung mit ihrer angeblichen besten Freundin von zuvor, die wutentbrannt davon gestürmt war, nachdem Merida die Gefühlslage von ihr und ihrer Familie so ziemlich egal geworden zu sein schien. Klar, Trafalgar ging dieser rote Wildfang noch mehr auf die Nerven als dieses kalte Püppchen hier und er war dem Püppchen für seine schnelle Hilfsbereitschaft dankbar. Dennoch kam auch er nicht umhin zu bemerken, dass ihre Hilfsbereitschaft mit einem gewissen Eigennutz daherkam. Kein Problem für ihn im Prinzip. Aber dann sollte sie sich doch bitte nicht als heilige Mutter Maria aufspielen, wenn sie ganz eigene Ziele verfolgte und dafür ebenfalls über Leichen bereit war zu gehen, doch das wollte sie sich wohl selbst nicht eingestehen, was? Erbärmlich. „Ich weiß auch sehr gut ohne dich, was ich zu erledigen habe.“ – Das wage ich ja stark zu bezweifeln, so wie du vorhin aus der Deckung gesprungen bist. Hättest eine leichte Zielscheibe abgeben, wenn das eine Falle gewesen wäre. Sollen wir dir fürs nächste Mal eine Markierung aufmalen, damit du besser zu treffen bisst für unsere Gegner? Mh?“ Usopp lehnte sich zu Kinemon und flüsterte: „Wow. Law ist heute aber sehr bissig, oder? Obwohl.. die Vorstellung..“ Beide kicherten unterdrückten und nickten sich in übereinstimmendem Verständnis zu. „Kann mich nicht erinnern, dass Law-dono schon mal so witzig war.“ – „Oh, doch. Immerzu. Allein als wir Chopper auf seinen Hut gebunden haben, war er doch zum Schießen komisch hahahahaha“ Auch Kinemon lachte auf. „Oh, wie konnte ich das nur vergessen, de gozaru!“ – „Noch ein Wort über die mich und den Waschbär..“, begann Trafalgar bedrohlichen Tons und warf ihnen einen finsteren Blick zu, „und ich verliere meine Geduld.“ Beide verstummten sofort, auch wenn sie sich beide vielsagend angrinsten.
      Kaum dass Merida die Türe endlich aufgeschlossen hatte und ihr alle ins Innere folgten, sah sich Trafalgar aufmerksam um, während Kinemon die Architektur der Ruine und wie sie trotz der Veränderungen in Stand gehalten wurde, bewunderte und Usopp sich nervös die Arme rieb: „Ich finde es hier eher unheimlich als spektakulär, Kin. Wie kannst du diesen Bunker auch noch bewundern?“ – „Na, ganz einfach, Usopp-dono: Es müssen wirklich talentierte Baukünstler am Werk gewesen sein, die sich daran zu schaffen gemacht hatten, de gozaru. Es muss Jahrhunderte gedauert haben, so ein Bauwerk durch den Schweiß und das Blutes eines Mannes erschaffen zu haben, de gozaru!“ – „Woah! Meinst du echt?“, fragte Usopp bewundernd und sah sich jetzt doch aufmerksamer um. „Jahrhunderte.. da muss er aber viele Lehrlinge gehabt haben, die sein Werk weitergeführt haben, oder?“ – „Bestimmt, de gozaru.“
      Plötzlich ertönte erneut Lärm aus derselben Richtung, gepaart mit etlichen hallenden Schüssen, die jedoch nach wenigen Minuten verstummten. „Oh man.. so viel zur Zurückhaltung.“, seufzte Usopp nur kopfschüttelnd. „Ich hoffe ja eher, dass auch an uns gedacht wird. Ansonsten fürchte ich, dass wir mager ausgehen..“ – „Oh ja. Da musst du um deinen Anteil schon kämpfen haha“, lachte die schwarzhaarige Langnase auf. „Seid ruhig. Ansonsten seid ihr gleich die Vorhut und somit das Kanonenfutter. EIN leichtsinniger Trottel in der Gruppe reicht mir.“, donnerte Trafalgar jedoch mit gedämpfter Stimme, da er nun wirklich keine unnötige Aufmerksamkeit auf sie lenken wollte, wenn sie so unauffällig wie nur möglich seine vollzählige Crew hinausschmuggeln und dabei kein Massaker anrichten wollten. Doch den zwei Idioten hinter ihm schien diese Tatsache wohl eher weniger wichtig zu sein. Daran merkte man einfach, dass sie einem noch trotteligeren Captain folgten, der noch weniger auf Vorsicht wert legte als jeder Mensch, der ihm je begegnet war.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Portugas D. Ace


      Leider hielt sich der Effekt seines Beruhigungsversuches schwer in Grenzen, auch wenn Ace glaubte, dass sich zumindest Jocys hektische Atmung etwas verlangsamte. Ihre Schmerzen mussten immer noch unendlich peinigend und intensiv sein, so wie sie sich hilfesuchend gegen seine Stirn schmiegte, ihre Finger in seine Haut presste und unaufhörlich vor sich hinwimmerte. Der Umstand, dass auch ihr Bruder zunehmend in Panik ausbrach, machte die Lage in Ace' Augen umso ernster, immerhin schien so ein Vorfall auch für Miguel vollkommen neu zu sein.
      Entsprechend besorgt legte sich der Blick des Schwarzhaarigen wieder auf das Mädchen an seiner Stirn, während seine Daumen unaufhörlich ihre schmalen Schläfen massierten. "Wie viele was?", versuchte er möglichst ruhig in Erfahrung zu bringen. Allerdings schien Jocy ihn kaum wahrzunehmen und selbst wenn sie ihn verstanden hatte, schien sie nicht dazu in der Lage, ihm eine Antwort zu liefern. Was ging hier nur vor? "Was soll aufhören?" Natürlich erhielt er auch darauf keine Antwort, während des zusammengekauerte Mädchen vor ihm immer mehr in ihrer Pein zu versinken schien. Selbst ihr kleines Kätzschen begann in einer Mischung aus Sorge und Panik mauzend um ihre Besitzerin zu laufen, als würde auch das zerzauste Samtpfötchen nach einer Ursache des schlechten Zustandes der Rothaarigen suchen.
      Gerade als Ace mit dem Gedanken spielte, die Kleine einfach unbedarft auf seine Arme zu heben, um sie so schnell es ging zum nächstbesten Krankenhaus zu tragen, schien sie endlich einen Teil ihrer Fassung wiederzuerlangen. Alec? Ihr kleiner Bruder? Warum sprach sie gerade jetzt von ihm? Und was hatten ihre schlimmen Schmerzen damit zu tun? Er war in Gefahr? Woher wusste sie das?
      Ace' Stirn hatte sich schon vor einer Weile wieder von Jocys gelöst, doch seine Hände ruhten noch immer an ihrem kleinen Kopf, weswegen er ihr Gesicht sanft in ihre Richtung drehte. Sein Blick durchforschte ihre roten Augen, in denen noch immer deutlicher Schmerz flackerte, gepaart mit tiefer Sorge und deutlicher Überzeugung. Egal was gerade mit ihr geschehen sein mochte, egal wie sie über die Lage ihres kleines Bruders erfahren haben musste... sie meinte ihre Worte ernst. Der junge Pirat hatte schon seltsamere Dinge in seinem Leben gesehen, außerdem konnte er sich schwerlich vorstellen, dass das Mädchen in der momentanen Situation irgendwelche dämlichen Streiche spielte. "Wo befindet er sich?", wollte er daher umgehend wissen. "In welcher Gefahr steckt er?" Er hatte nicht vor wertvolle Zeit zu verschwenden, erst recht nicht, wenn die kleine Raubkatze in solch offenkundiger Panik steckte. Die Situation musste ernst sein. Allerdings bezweifelte Ace, dass sie in ihrem aktuellen Zustand vernünftig einen Fuß vor den anderen setzen konnte. So beugte er sich kurz entschlossen zum zusammengekauerten Rotschopf hinab, wickelte einen Arm um ihre schmalen Schultern und schob den anderen unter ihre zitternden Knie. Keine Sekunde später schwebte sie auf seinen Armen auch schon über den Boden. Natürlich entging Ace nicht, wie sich ihr überbesorgter Bruder umgehend anspannte und protestieren wollte. Ein einzelner beißender Blick des Schwarzhaarigen konnte die Lippen des Blondschopfes allerdings vorerst versiegeln. "Hast du etwa vor, deine Schwester in diesem Zustand laufen zu lassen?", hakte die Feuerfaust herausfordernd nach.
      Den angespannten Muskeln an seiner Wange nach zu Urteilen, schien Miguel frustriert Ober- und Unterkeifer aufeinanderzupressen, bevor er leise grummelte: "Ich hätte sie genauso gut tragen können."
      "Dann sei das nächste Mal schneller", konterte Ace mit einem flüchtigen Schmunzelnd und amüsierte sich eine Sekunde später über den brodelnden Gesichtsausdruck seines Gegenübers. "Aber trotzdem solltest du dich irgendwie nützlich machen und das weinende Fellknäuel da unter mitnehmen", fügte er weiter stichelnd hinzu und nickte zur aufgebracht mauzenden Ginger hinab, welche konstant damit beschäftigt war, sich den feuchten Schlamm von den Pfötchen zu schütteln.
      Dann endlich senkte sich seine Afmerksamkeit wieder auf die junge Frau in seinen Armen. "Geht es dir denn zumindest schon etwas besser?", wollte er in sanftem Ton wissen. "Kannst du mir sagen, wo genau wir hin müssen, um deinen kleinen Bruder zu finden?" Während er sprach setzte er sich bereits langsam in Bewegung, um zumindest von den instabilen Haustrümmern zu klettern, bevor er sich auf der halb zerstörten Straße etwas genauer umblickte. Da die meisten Verletzten und Toten hatten geborgen werden können, war es längst nicht mehr so chaotisch und laut und die ersten Helfer befassten sich damit den Schutt von den Straßen zu räumen. Es würde noch Tage und Wochen in Anspruch nehmen, bis hier wieder etwas Ordnung eingekehrt war, aber die Menschen schienen beschlossen zu haben, nicht Hoffnungslosigkeit zu versinken. Kurz überzog ein schmales Lächeln Ace' Lippen. Sowohl hier als auch in seiner Welt konnte man Menschen und ihren eisernen Willen keineswegs zu unterschätzen, was?


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      Merida Serrano


      Es stand fest: Pandahut wollte einfach, dass sie ihn verabscheute und sich zunehmend seinen Tod wünschte. Schließlich schien er am laufenden Band ihre wunden Punkte treffen zu wollen und der Umstand, dass er nun auch noch indirekt Jocy ansprach... Meri atmete lange durch die Nase aus und presste die Zähne aufeinander, bevor sie die siedende Wut in ihrem Schädel mit einem langen frischen Atemzug abzukühlen versuchte. "Du hast recht, ich verfolge hierbei auch meine eigenen Ziele und ich nehme es in Kauf dafür meine Mitmenschen zu verletzen." Sofort schoss ihr unweigerlich Jocys verletzter Gesichtsausdruck durch den Kopf, woraufhin sie für einen Moment verbittert die Augen schloss und kaum hörbar murmelte: "Es ist für sie sicherer, wenn sie sich hier raus hält..." Dann endlich hob sich ihr eiserner Blick wieder zum verhassten Pandahut. "Ich habe nie behauptet uneigennützig zu sein, aber ihr seid mir trotzdem nicht einfach egal, ansonsten hätte ich deine Crew auch einfach als tot abstempeln können, anstatt euch hierher zu bringen", verkündete sie mit einem frustrierten Schnauben. "Wobei, wenn ich erhlich bin... Dein Wohlbefinden im einzelnen ist mir zunehmend egal."
      Sie hatte keine Lust mehr mit diesem hochmotivierten Beleidigungsapparat eines Piraten zu sprechen und wendete sich stumm von ihm ab, ignorierte seine weiteren stichelnden Kommentare und fixierte ihre Aufmerksamkeit alleine auf das Entriegeln der Tür vor ihnen. Es ergab keinen Sinn sich weiter mit diesem Schwachkopf zu unterhalten, er würde ihr ja doch keinen Erfolg geschweige denn nette Worte zugestehen und wenn sie ehrlich war, wollte sie das auch gar nicht von ihm hören. Viel lieber würde sie ihm sein vorlautes Mundwerg zutackern, auf dass sie diese elende Stimme nie wieder hören musste. Bis dies gelingen konnte beschloss sie allerdings einfach ihre Ohren vor seinen Beleidigungen abzuschirmen, zumindest solange er nichts wirklich wichtiges zu erzählen hatte.
      Dennoch entging ihr das Gespräch zwischen der ängstliche Langnase und dem überdimensionierten Samurai keineswegs. Pandahut war mit ihr also bissiger als üblich? Sie hatte keine Ahnung, womit sie diese "Ehre" verdient hatte, aber vielleicht musste er seiner schlechten Laune auch einfach nur irgendwie Luft machen. Tatsächlich war es zumindest etwas beruhigend zu wissen, dass er nicht mit jedem so umging, wie mit ihr. Sollte er Jocy jemals ähnlich abfällig behandeln, würde sich Meri sicher keine Mühe mehr darum machen, ihre Wut zu zügeln. Da war es der Schwarzhaarigen doch deutlich lieber, wenn er alleine gegen sie feuerte, aus welchen Gründen auch immer.
      Im Tunnelsystem angekommen verzichtete sie darauf, ihre weiterhin quasselnden Begleiter zur Ruhe anzuhalten. Sie bezweifelte, dass auch nur irgendjemand auf sie hören würde, zudem vermochte der anhaltende Lärm ihre Gespräche erfolgreich zu übertönen. "Ihr wisst, was da draußen los ist?", schlussfolgerte Merida schließlich aus den kurzen Unterhaltungen zwischen Langnase und dem Samurairiesen.
      Die angesprochene Robin nickte nur mit einem sanften Grinsen auf den Lippen. "Zoro. Scheinbar hat er hier ein großes Weinlager aufgespührt."
      "Wie bitte?!", quäkte Meri mit gedämpfter Stimme auf. Plötzlich fiel es sogar ihr selbst reichlich schwer, den Flüsterton aufrecht zu erhalten. "Aber... ich habe ihn doch in unseren Keller geschickt."
      "Und dann ernsthaft geglaubt, dass er diesen findet?", hakte Langnase mit einem amüsiert wirkenden Kopfschütteln nach. "Der Kerl würde nicht einmal seinen eigenen großen Zeh finden, selbst wenn man ihm diesen direkt vors Gesicht hält."
      Sie konnte kaum glauben, was sie da hörte. Konnte ein Mensch wirklich über so wenig Orientierungssinn verfügen? Und wie hatte dieser verrückte Schwertschwinger gerade diesen Ort hier finden können? Was wenn er die abgestellten Soldaten verletzte... Sie tötete? Immer wieder lauschte sie auf den anhaltenden Lärm, während ihre Füße sie leise und vorsichtig durch die engen Bunkergänge trugen. Nein, selbst der ätzende Pandahut meinte, dass sie nicht ohne Grund töten... Und der Spinatschädel hatte wie ein ehernvoller Kämpfer gewirkt. Er würde sicherlich niemanden töten, der eindeutig schwächer als er selbst war. Doch das große aufsehenerregende Chaos würden sie wohl nun nicht mehr umgehen können. Meri verkniff sich ein Seufzen. Um dieses Problem könnte sie sich auch noch später kümmern, jetzt hieß es erstmal sich auf die Aufgabe vor ihr zu konzentrieren.
      "Achtung", zichte Robin da plötzlich von vorne und gab ihnen mit einer flüchtigen Handbewegung zu bedeuten, sich nicht zu bewegen, als Meri auch schon die näherkommenden Schritte wahrnehmen konnte.
      "Hier lang", beschloss Meri hastig und griff unbedacht nach dem nächstebesten Ärmel einer ihrer Nebenmänner, um ihn in den nächsten angrenzenden Flur zu zerren, in der Hoffnung, dass der Rest automatisch folgen würde. Natürlich musste besagter Nebenmann... Pandahut sein. Kurz hob sie schweigend den Blick zu den gold schimmernden Augen, löste dann schnell wieder ihren Griff an seinem Ärmel und vergewisserte sich zuletzt, ob auch die anderen folgten. Sie hatte absolut keine Lust mehr, auch nur im geringsten mit diesem elenden Grummelbären zu interagieren.

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    • Jocelyn Salvatore

      „Wo befindet er sich? In welcher Gefahr steckt er?“, erklangen Ace‘ erste Worte, die Jocelyn dumpf vernehmen konnte. Es war mehr wie ein langer Tunnel, durch den er zu ihr zu sprechen schien, in dem noch sämtliche andere deutlichere Geräusche und Stimme sich zu befinden schienen. „Ich.. Ich..“ , begann sie stammelnd und versuchte sich mit gekrauster Stirn an Einzelheiten aus dieser „Vision“ oder was auch immer das war zu erinnern. Doch alles, was sie wusste, war, dass sie gefangen waren, Wasser eindrang und immer höher stieg, man sie nicht hörte und sie in einem Gemäuer waren, das anscheinend unter der Erde... unter der Erde.. Moment! „Der Ausflug.. das Museum. Sie.. Sie müssen dort sein. Sie sind dort verschüttet!“, sprach sie ihre Gedanken panisch aus und presste ihre Augen erneut zu sowie ihre Hände fester an Ace‘ als ein neuer Schwall Emotionen ihren Kopf zu zerbersten drohte. Im nächsten Augenblick schon, noch bevor sie damit hätte rechnen können, verlor sie den Halt unter den Füßen, nur um kurz darauf in Ace‘ Armen zu schweben. Im Normalfall hätte sie ihn wohl zur Sau gemacht, aber jetzt gerade.. war ihr durchaus bewusst, dass sie wohl ziemlich nutzlos zu Fuß sein würde, wenn sie sich kaum bewegen konnte.
      Sie presste ihre Hände fester auf ihre Ohren und schüttelte den Kopf als Ace fragte, ob es ihr ein wenig besser gehen würde. „So viele Stimmen.. So viele Schmerzen... Mein Kopf... Warum.. Was passiert mit mir? Ich will das nicht hören..!“, wimmerte sie verzweifelt, während Miguel das Kätzchen ein wenig angewidert, da es vollkommen verdreckt war am Nackenfett hochhob. „Kannst du mir sagen, wo genau wir hin müssen, um deinen kleinen Bruder zu finden?“ – „Wenn er echt im Museum ist, wie sie sagt, dann.. das ist nur paar Straßen weiter. Aber ..denkst du echt, dass er dort ist? Hat sie nicht eher eine Art.. Nervenzusammenbruch oder so? Das ist schließlich eine schlimme Katastrophe und sie hat all ihre Flohsä—ihre Tiere verloren. Sicher, dass das nicht eher was psycho-somatisches ist bei ihr, statt.. na ja, real? Weil.. sie kann doch nicht, du weißt schon Dinge sehen. Das wäre doch viel zu.. krank. Also nicht, dass sie krank ist. Aber.. ihre Besonderheiten sind schon schlimm genug manchmal.“ Dabei warf er Jocelyn beim Laufen einen besorgten Blick zu und dann einen prüfenden zu Ace. Er wusste nicht, ob dieser Kerl eine Ahnung hatte, welche explodierende Bombe er da im Arm trug. Ihre flutartigen Explosionen wenn sie ihre Tage hatte, waren nicht gerade auf die leichte Schulter zu nehmen. Oder allgemein ihre Wutanfälle. Was, wenn ..irgendetwas sie wirklich sehr erzürnt hatte? Es könnte doch sein, dass sie für diese Flutkatastrophe verantwortlich war, oder nicht? Sie hatte ihre Emotionen immerhin noch nie wirklich gut im Griff. Und jetzt kam diese komische.. Vision dazu, die ihr Schmerzen bereitete. Schmerzen huh.. „Da fällt mir ein..“ Er trat einen Schritt weiter von Ace weg – vorsichtshalber. „Mit Schmerzen kommt sie wirklich nicht lange gut klar, weißt du.“ Im nächsten Moment krächzte und ächzte ein großer Wasseraufbereiter in der Nähe bei einem zerstörten Haus und nur ein Wimpernschlag später explodierte er und die Flüssigkeit schoss, wie eine Fontäne auf die Straße zu, weshalb viele der Rettungskräfte erschrocken aufschrien, dass man in Deckung gehen sollte. Hastig sprang Miguel noch einen weiteren großen Schritt zur Seite, was Ace in entgegengesetzter Richtung ihm nachtat und die Wasserfontäne zwischen ihnen hindurch die Straße entlangschoss. Doch kaum, dass diese Gefahr vorüber war, krächzten und ächzten Rohre von fast jedem Gebäude der Straße. Miguel schluckte. Das war nicht gut. Vielleicht sollten sie sich wirklich erst um ihr Problem kümmern, sonst würde sie jeden, der noch unbeschadet war Schaden zufügen und eine Hilfe für Alec könnte sie so garantiert nicht sein. Und so wie sie sich in Ace Armen zusammenkrümmte, schienen die Schmerzen kein Dold besser zu werden – eher das Gegenteil.
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      Trafalgar D. Water Law

      „Zoro. Scheinbar hat er hier ein großes Weinlager aufgespürt.“, erklärte Robin auf Nachfragen des Amateurpüppchens, die daraufhin regelrecht entsetzt war. Wäre wohl jeder, der zum ersten Mal mit Zoros grauenvollen Orientierungssinn Bekanntschaft machte. „Aber... ich habe ihn doch in unseren Keller geschickt.“, stammelte diese fassungslos. Es war schon amüsant, dass sie auch andere Reaktionen zeigen konnte als nur zimtzickig. „Und dann ernsthaft geglaubt, dass er diesen findet?", hakte die Langnase mit einem amüsiert wirkenden Kopfschütteln nach. „Der Kerl würde nicht einmal seinen eigenen großen Zeh finden, selbst wenn man ihm diesen direkt vors Gesicht hält.“ Trafalgar nickte seufzend. „Er hat mit Abstand den miesesten Orientierungssinn, den ich je bei einem Lebewesen erlebt habe. Besser wenn wir ihn mitschleppen, sonst richtet er nur unnötig mehr Chaos an, weil er von einem Problem ins nächste rennt. Das haben er und Mugiwara-ya sich ja als Hobby vorgenommen..“ Usopp lachte heiter auf. „Oh ja, nur wenigstens rennt Luffy nur kopflos in Gefahren rein und nicht weil seine Orientierung miserabel ist, auch wenn die nur bedingt besser ist haha“ – „Dennoch.. beide verursachen einfach nur mehr Arbeit.“, grummelte Trafalgar seufzend, ehe Robin sie zum Stehenbleiben anherrschte und der einzige Captain in der Runde in den nächsten Gang gezerrt wurde, weshalb er die Ursache dessen herabfällig anblickte und sich sogleich aus dem Griff löste, nur um die Nachzügler anzusehen und dieses Püppchen nicht weiter zu beachten, die wohl vorhatte die Beleidigte zu spielen. „Versuch mal eine Art Plan zu finden. Irgendwie müssen sich diese Soldaten ja auch zurechtfinden können. Eine Art Lager, wo sie Lagepläne oder Ähnliches aufbewahren könnten. Wenn wir nur sinnlos irgendwelche Gänge entlanglaufen und ich schätze mal, dass es davon viele wie bei einem Bienenstock gibt, dann würden wir uns nicht nur verfranzen, sondern auch ständig in Gegner reinlaufen.“ – „Ich weiß schon, weshalb ich lieber in dieser Gruppe bin als bei den Chaoten hehe~“ – „Du wolltest anfangs doch gar nicht mit, Usopp-dono.“, korrigierte Kinemon die grinsende Langnase, der ihm darauf sofort triumphierend ins Gesicht sah. „Haha! Das war eine Taktik, weil ich wusste, dass Law meine Fähigkeiten früher oder später brauchen wird! Ich bin eben ein echtes Genie!“ – „Woaaaaaaaah! Darauf wäre ich nie gekommen, de gozaru! Du bist echt ein bewundernswerter Kämpfer, de gozaru!“ Ein gellendes Lachen drang durch Usopps Kehle, der offensichtlich hoffte, dass er mit dieser Ausrede ein wenig seiner Ehre hatte retten können.
      „Hey! Hast du das gehört eben?“, fragte einer der Soldaten, die Patrouille liefen. „Ja. Klang wie ein Tier oder?“ – „Ein ziemlich krankes Tier. Vielleicht eins von den geschnappten Viechern vom Hafen.“ – „Apropos! Hast du diesen riesigen Kerl gesehen, den die angeschleppt haben? Das muss doch eine Mutation sein, oder?“ – „Mir ziemlich egal. Ich bin nur froh, dass die Plackerei ein Ende hat. Den runter in den Bunker zu kriegen war anstrengender als jede Sklavenarbeit. Wenn der Boss uns nochmal zu sowas zwingen will, verlang ich höheres Gehalt.“ – „Dich hat der Bär wenigstens nicht gebissen! Sicher bekomm ich noch Tollwut!“
      Unsicher sah Usopp, der sich den Mund zugehalten hatte, zu Meridas Seite, an der Trafalgar stand.. beziehungsweise gestanden hatte. Denn er war längst verschwunden! „Uh.. Wo ist...“ – „Dort.“, meinte Robin ruhig, da Trafalgar direkt vor den zwei Soldaten aufgetaucht war und diese mit seinem kalten Blick durchbohrte. Aufgeschreckt zogen die zwei Soldaten ihre Schusswaffen, doch gerade als diese auf ihn zielten, hob er lediglich seine Hand. „Shambles“, sagte er in einem gelassenen Ton, während diese durcheinander brüllten er solle die Hände hochnehmen. Im nächsten Moment waren die Waffen fort und an ihrer Stelle hielten die Männer kleine Felsbrocken in den Händen, die wohl zum Gemäuer der Basis gehört hatten. Erschrocken ließen die beiden diese fallen und machten nicht nur einen Satz zurück, sondern wollten über Funk auch noch ihre Kollegen informieren. Trafalgar wusste zwar nicht, was das für ein Gerät war, ahnte aber um was es sich in etwa handeln müsste, wenn er das seltsame Gerät von dem Püppchen zuvor bedachte. „Das würde ich an eurer Stelle nicht tun.“ Mit einem Schwung zog er sein Schwert und schnitt quer durch die Luft, die zwischen ihnen war. Reglos verharrten sie einen Moment, bis ihre Köpfe von den Körpern zu Boden kullerten. Robin legte Merida sofort beschwichtigend eine Hand auf die Schulter, da sie ahnte wie die junge Frau diesen Anblick interpretieren musste. „Bleib ruhig. Er weiß, was er tut.“ – „Auch.. wenn der Anblick immer wieder grotesk ist.“, ergänzte Usopp – sich die Arme reibend. „Erweckt unschöne Erinnerungen, um ehrlich zu sein, de gozaru.“ – „Oh. Stimmt. Dich hat er ja auch vor einiger Zeit auseinandergenommen. Wir sind deinem Kopf glaube ich zuerst begegnet oder war es deine untere Hälfte, Kinemon?“, fragte Robin ehrlich amüsiert über die Erinnerung von damals.
      „Wie kannst du es wagen!? Weißt du nicht wer wir… Moment!! Ich lebe noch??“ – „WIR leben noch! Wie ist das möglich?! Wo ist mein Körper??? Sind wir Zombies??“„Du guckst u viele Filme..“ – „Wie würdest du das sonst erklären??? DAS an sich schon zu abgedreht!“, sprachen die auf dem Boden liegenden Köpfen aufgeregt miteinander, ehe sich Trafalgar vor sie in die Hocke begab, das Schwert in der Schwertscheide mit dem Ende auf den Boden rammte und die beiden mit einem eisigen Grinsen ansah. „So. Wer von euch ist bereit mir zu sagen, wo genau sich meine Crew aufhält? Mh? Wer es mir sagt oder mich sogar hinführt, könnte ich wieder zusammensetzen~ Wer sich weigert, tja.. könnte ich ein nettes Kunstwerk aus seinem Körper basteln. Ich war schon lange nicht mehr kreativ aktiv in den letzten Monaten gewesen. Das sollte ich dringend nachholen.“ Die Köpfe verstummten und tauschten bedeutsame Blicke miteinander. „W-Wir sind keine Verräter...“ – „J-Ja, genau...“ Eine lange Pause trat zwischen ihnen ein, während der Rest des Grüppchens langsam näherkam und Trafalgars Blick kälter kaum noch werden konnte. „Ist das so? Fein.“ Er stand auf, bewegte seine Finger einige Male, sodass Körper und Köpfe und ihre Habseligkeiten wie in einer Windhose durcheinander geweht wurden, bis diese wieder zusammengesteckt wurden, jedoch so vollkommen falsch und schmerzhaft aussehend, dass sie weniger wie Menschen und mehr wie schiefgelaufene Experimente wirkten. „Gehen wir weiter. Hier finden wir nicht, was wir suchen.“, stellte er nur fest, während die zwei ehemaligen Soldaten aufschrien und panisch wurden aufgrund deren neuen Gestalten.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."
    • Portugas D. Ace


      Wieso wurde ihr Zustand einfach nicht besser? Dabei hatte er zuvor geglaubt sie zumindest ein wenig beruhigen zu können, doch so wie sich ihre Finger nun erneut in seine Schultern gruben, mussten die Schmerzen zunehmend unerträglich werden. Als sie auch noch begann etwas von Stimmen zu erzählen, während ihr Wimmern intensiver wurde, festigte sich Ace' Griff um ihre Schultern noch etwas mehr. Darum bemüht sie enger in die Wärme seiner Brust zu drücken, wendete er sich schließlich an ihren Bruder und ewartete, dass der Blondhaarige ihm den Weg wies, stattdessen allerdings... "Hat sie nicht eher eine Art.. Nervenzusammenbruch oder so?" - "Weil.. sie kann doch nicht, du weißt schon Dinge sehen. Das wäre doch viel zu.. krank. Also nicht, dass sie krank ist. Aber.. ihre Besonderheiten sind schon schlimm genug manchmal."
      Umso länger Ace diesem Idioten eines Bruders zu hören musste, desto mehr spürte er seine eigene Wut aufbrodeln. Nicht nur, dass dieser Kerl an der geistigen Klarheit seiner eigenen Schwester zweifelte, nein, er musste sich auch noch abfällig gegenüber ihren Fähigkeiten äußern. Dabei hatte Ace mit eigenen Augen beobachten dürfen, welch eindrucksvolles Talent Jocy in sich trug. Nur weil dieser Trottel die Brillianz hinter besagten Fähigkeiten nicht verstand, hatte er noch lange nicht das Recht, sich so darüber zu äußern...
      Während Ace sich also reichlich Mühe gab, Miguel nicht mit seinen eigenen Fähigkeiten zu brutzeln wie einen frischen Truthahn auf der Feuerstelle, presste er knirchend Ober- und Unterkiefer aufeinander. Jetzt war nicht der rechte Moment, seinem Frust freien lauf zu lassen, stattdessen sollten sie dringend etwas gegen den unverändert schlechten Zustand der jungen Frau in seinen Armen unternhemen. Bevor er eben dieses Thema allerdings angehen konnte, schien die Kleine vor Schmerz förmlich zu "explodieren", zumindest strahlte sich ihre Energie auf sämtliche umliegenden Wasserreserven aus. Natürlich fiel es dem langjährigen Piraten nicht schwer dem plötzlich auf sie zuschießenden Wasserstrom zu entgehen, zugleich entging ihm aber auch nicht, dass bald die nächsten Rohre platzen würden. Kurz entschlossen wanderten Ace' dunkle Augen zu Miguel, welcher sich minimal panisch umzusehen begann. "Wo genau befindet sich das Museum?!", verlangte die Feuerfaust mit strengen Ton zu wissen.
      "Sag nicht, du glaubst wirklich an ihre wirren Worte? Wir sollten uns lieber erst um ihren Zu-"
      "Wo. Befindet. Sich. Das. Museum?!" Ein einziger langer Schritt genügte, um sich direkt vor den Blondschopf zu schieben und ihn knurrend in Augenschien zu nehmen. "Sag es mir jetzt und ich werde dir vielleicht einen Teil deiner Worte von vorhin verzeihen."
      "Was zum...?!" Miguel machte instinktiv ein paar Schritte zurück, was sicherlich nicht mehr allein an der brodelnden Aura Aces lag, sondern vor allem an den lodernden Flammen an dessen Schultern, welche wütend nach seinem verängstigten Gegenüber greifen wollten. "Bist du etwa auch...?"
      "Beantworte meine Frage! Jetzt!" Er hatte keine Zeit für die elenden Stammelleien dieses Idiotenbruders. Jocys Zustand war noch immer weit davon entfernt sich zu verbessern. Er musste sich beeilen. Wobei ihm irgendewtas sagte, es könnte eine gute Idee sein, die kleine zu ihrem verschütteten jüngeren Bruder zu bringen und zwar so schnell wie möglich.
      "Okay... okay." Miguel hob beschwichtigend die Hände und begann endlich zu erklären. "... aber wir werden bei al dem Chaos hier eine ganze Weile bis dorthin brauchen und Jocy wird so lange sicher nicht durchhalten können." Zumindest schien er sich noch immer ehrliche Sorgen um seine kleine Schwester zu machen, dennoch hatte Ace nicht vor, ihn irgendwie freundlicher zu behandeln.
      "Ich werde sie alleine dahin bringen."
      "Wie bit-" Mehr bekam der junge Schwarzhaarige auch schon nicht mehr zu hören, als er sich mit reichlich Kraft vom Boden abstieß und einen verdutzt dreinblickenden Miguel alleine zurück ließ. Ein Großteil der Gebäude mochte unter den Fluten zwar zerstört worden sein, aber es gab noch immer mehr als genug Dächer von denen sich Ace abstoßen konnte, um auf direktem Weg zum Museum zu eilen. Es kostete ihn kaum zwei Minuten, bis er am gewünschten Ziel ankam, doch... "Du hattest Recht, Kampfkätzchen", murmelte er nahae ihrem Kopf, als er von einem weiteren Dach aus das Chaos vor seinen Augen betrachtete. Der Boden unter dem Museum musste abgesackt sein. Vielleicht ein altes Tunnelsystem? Fakt war, dass nur noch die Spitze des Daches zu erkennen war, während der rest unter einem künstlichen See verborgen lag. Alleine der zusammengesackte Schutt im Hausinneren hatte wahrscheinlich verhindert, dass besagte Wassermassen in die Tiefen des Gebäudes eingedrungen waren, aber wer wusste schon, wie lange das noch so bleiben würde? Sie mussten so schnell wie möglich handeln. "Meinst du, du kannst etwas gegen diesen kleinen Teich dort unternehmen? Dann sollte es auch kein Problem mehr sein, deinen kleinen Bruder aus dem Schutt zu bergen."

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      Merida Serrano


      Der Umstand, dass er ihr keine unnötig beißenden Kommentare mehr an den Kopf warf, ließ sie zumindest glauben, dass Ignorieren die beste Taktik war. Vielleicht sollte Merida Pandahut ab jetzt wirklich einfach nach Möglichkeit aus dem Weg gehen und jegliche Gespräche mit ihm vermeiden... Dumm nur, dass sie gerade ihn in den Seitengang gezerrt hatte. Natürlich zeigt er sich wenig erfreut über diesen Umstand, womit er ihr praltisch aus dem Herzen sprach und wendete sich prompt von der jungen Frau ab. Welch ein arrogantes Arschloch... Aber zumindest verkniff er sich sämtliche Kommentare, weswegen auch sie sich einfach von ihm abwendete und lieber das weitere geschehen beobachtete. Wie... konnten diese Idioten in dieser Lage nur immer noch so laut sein?! Gerade als sie den beiden Quasselstrippen die Hände auf den Mund knallen wollte, wurden die beiden Soldaten auch schon hellhörig, zu ihrem Glück kamen sie der Chaotentruppe nicht direkt auf die Schliche, stattdessen sprachen sie ein gänzlich anderes und reichlich interessanteres Thema an.
      Viel zu spät realisierte die junge Studentin, wie ihr knurriger Nebenmann die Initiative ergriff und den schnellsten Weg zu seinem Ziel suchte, sie hätte ihn aufhalten müssen. "Nicht!" Doch sie war bereits zu spät und musste mit Entsetzen beobachten, wie der erste Soldat kurzerhand enthauptet wurde. "Nein..." Panik und erdrückende Furcht begann ihre Brust zu umschüren. Sie hatte doch unnötige Opfer vermeinden wollen... Aber jetzt...
      "Bleib ruhig. Er weiß, was er tut." Einzig und allein Robins warme Hand auf Meris Schulter, konnte die junge Frau an Ort und Stelle halten.
      "Aber..." Die Schwarzhaarige hob fassungslos den Blick zu der Szenerie vor ihr. Was zum Teufel?! Die Männer waren nicht tod. Nein, sie schienen nicht einmal Schmerzen zu empfinden... aber wie?! Sie hob ihre panisch flackernden Augen zum eindeutig wütenden Pandahut, dessen Zorn die beiden Soldaten vor ihm nun in vollen Maße spüren durften. Sie hatte vorher schon begriffen, wie sehr er sich um seine Crew sorgte, aber anscheinend hatte sie eben diese Emotion noch mehr unterschätzt als erwartet. War es nicht schon genug, dass dieser Schwertnarr draußen die halbe Anlage auf den Kopf stellte? Musste Pandahut nun auch noch seine Kontrolle verlieren?! Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, diese Verrückten sich selbst zu überlassen... Doch dafür war es nun wirklich zu spät. "Und ich soll unter Aggressionsproblemen leiden, ja?" Meridas Augen harrten auf den grotekst verstellten Gestalten der beiden hilflos wimmernden Soldaten, bevor sich ihr anklagender Blick kurz zum Pandahut hob. "In diesem Fall hast du dringend eine Therapie nötig." Nachdem es den beiden Männern in ihrem aktuellen Zustand nicht einmal mehr möglich war zu stehen - immerhin waren selbst Arme und Beine nicht mehr am rechten Ort - hockte sich die junge Frau kurz entschlossen vor die entstellten Gestalten. "Sagt uns bitte, wohin wir gehen müssen", verlangte sie in einem ruhigen, wenn auch nicht sonderlich mitleidigen Tonfall. "Ihr habt so eben gesehen, was dieser Verrückte mit euch und damit auch euren Kameraden antun kann." Endlich verstummten die panischen Rufe der beiden Soldaten, während sie ihre Aufmerksamkeit endlich auf die junge Frau legten. "Wir werden so oder so zu unserem Ziel finden, aber es liegt an euch, wie viel Chaos wir auf unserem Weg verursachen werden. Also erspart uns die lange Suche und nennt uns den Weg zu den Gefangenen." Wieder hoben sich ihre dunklen Augen zum Grummelbären hinter den armseligen Gestalten. "Sicherlich wird es dann auch eine Chance für euch geben, eure ursprünglichen Körper zurück zu erlangen."
      Eine Zeit lang kehrte Stille in den dunklen Flur ein, während die beiden Männer mehrere Blicke untereinander tauschen. Dann endlich glaubte Meri ein Nicken bei ihnen zu erkennen, soweit es in ihrem aktuellen Zustand halt noch möglich war, und ein erleichtertes Ausatmen entglitt ihren Lippen. "Danke."


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    • Jocelyn Salvatore

      Jocelyn hatte das Gefühl, dass alles um sie herum verschwamm und von den Schmerzen in ihrem Kopf vollkommen dominiert wurde. Sie merkte zwar, dass die warme Umarmung um sie etwas kräftiger wurde, teilweise auch zum Zerreißen angespannt und konnte neben all den Stimmen auch die von Ace und ihrem Bruder gedämpft hören, aber darauf reagieren hätte sie nicht vermocht. Dennoch.. es war für sie nicht neu, dass ihre Besonderheiten für die Familie, besonders für ihre Brüder des Öfteren auf Unverständnis und Angst stießen. Darum wollte sie ihre Kräfte so gut es ging nie zeigen, nie einsetzen. Sie wollte dazu gehören. Sie wollte wirklich immer ein Teil dieser Welt und dieser Familie sein und tat alles dafür, damit sie ein wenig normaler wäre. Und kein.. Freak. Aber dank ihrer manchmal unkontrollierbaren Emotionen zeigte sie hin und wieder versehentlich die Unterschiede auf und wie zerstörerisch sie sein konnte, wenn sie das wollen würde.
      „Wo. Befindet. Sich. Das. Museum?! Sag es mir jetzt und ich werde dir vielleicht einen Teil deiner Worte von vorhin verzeihen.“, schallten Ace Worte durch all die restlichen Stimmen in ihrem Kopf, die sie nach und nach mit Wärme zu durchfluten schienen – gepaart mit dessen bebenden Körper, der wohl vor Wut stark an sich halten musste. Sie empfand jäh eine Welle schierer Dankbarkeit und Erleichterung gegenüber diesen Mannes, der nicht nur selbstlos handelte, sondern ihre Fähigkeiten von Anfang an nicht als.. abartig angesehen hatte und der auch mit ihrer jetzigen Situation so besonnen wie nur möglich umzugehen versuchte, statt ihr mangelnde Zurechnungsfähigkeit zuzuschreiben. Allerdings.. wurde es ihr zunehmend zu warm, je angespannter dessen Körper zu werden schien und eine heiße Luft nahe ihrem Gesicht zwang sie dazu blinzelnd die Augen in diese Richtung zu öffnen. Dort züngelten sie, orange leuchtende Flammen direkt an Ace‘ Schultern, die nach und nach sein mittlerweile verschmutztes Hemd ansenkten. Sofort vergrub sie ihr Gesicht an seinem Körper, um diese Flammen nicht mit eigenen Augen sehen zu müssen. Doch schließlich schien die Hitze allmählich zu erloschen, nachdem Miguel nach und nach auf das Verlangen des Schwarzhaarigen einzugehen schien und kurz darauf war ihr als würde sie von einem kräftigen Windstoß gegen seinen Brustkorb gedrückt werden. Stimmengewirre überlappten sich in ihrem Kopf und teils verschwanden einige gänzlich, während neue hinzukamen.
      Erst als der Windstoß verebbte und sie mit einem sanften Ruck zum Stehen kam, schienen die Stimmen zumindest teilweise ruhiger zu werden. „Hier drüben sehe ich keine Überlebenden.. Hoffentlich haben die anderen mehr Glück.“ – „Womit haben wir das verdient?!“ – „Oh Gott, ich hoffe im Museum waren keine Menschen mehr!“ – „Halte durch, Papá! Du musst wach bleiben, okay? Hilfe ist gleich da!“ Weiterhin hielt sich Jocelyn noch den Kopf, aber da in dieser Gegend alle Menschen, soweit das Auge sehen konnte, geborgen worden waren, waren die Schmerzen nicht mehr so sehr überwältigend. Hauptsächlich die Stimmen unterhalb beziehungsweise im Museum waren jene, die sie folterten. Darum zog sie zögernd ihre Hände von den Ohren und öffnete die Augen, nur um dem Entsetzen direkt ins Gesicht schauen zu müssen. Schockiert klammerte sich eine Hand um ihren Mund, während die andere orientierungslos in der Luft tastete. Das war ein grauenvoller Anblick. Wieso war ein so großes Gebäude derart in den Boden eingefallen? Wenn das Wasser nicht bald entfernt werden würde, dann.. dann hätten die Menschen darin keine Chance zu überleben! Hubschrauber kreisten über die Straßen, Rettungskräfte liefen von A nach B oder fuhren die restlichen geborgenen Opfer davon zum nächsten nicht überfüllten Krankenhaus.Meinst du“, erklang Ace Stimme an ihrem Ohr, „du kannst etwas gegen diesen kleinen Teich dort unternehmen? Dann sollte es auch kein Problem mehr sein, deinen kleinen Bruder aus dem Schutt zu bergen.“ Sie sah verdattert zu dem Schwarzhaarigen. Meinte er das ernst? Von wegen, kleiner Teich! Sie konnte nur kleine Pfützen wirklich steuern. Alles, was darüber hinaus ging, lag außerhalb ihrer Kontrolle. Wenn es doch so ausgesehen hatte, dann war das reiner Zufall gewesen! Zudem konnte sie sich gerade kaum konzentrieren. Diese ganzen Stimmen und Emotionen.. sie lenkten sie zu sehr ab und ..wer könnte mit zerreißenden Kopfschmerzen schon konzentriert arbeiten, wo Konzentration sowieso zu einer ihrer größten Schwächen zählte?
      Allerdings.. ging es hier um ihren kleinen Bruder, um viele hilflose Kinder, Menschen, die eingesperrt und zum Sterben verdammt war, wenn sie nicht.. Die Rothaarige schluckte schwer. „L-Lass mich runter, ja?“, stammelte sie, landete kurz darauf sanft auf den Füßen, wobei das Dach, auf dem sie standen recht unstabil wirkte, und hielt sich zitternd an der Brüstung fest. „Ich.. versuche es. Aber was dann? Das Wasser ist weg, aber dennoch.. da kann doch niemand rein, ohne dass alles einstürzt. Die Rettungskräfte werden Stunden brauchen, um das riskieren zu können. Allein der Maschinen wegen, die sie dafür benötigen werden.“ Sie krallte sich in das Geländer und knirschte verbittert mit den Zähnen. „Zudem.. habe ich noch nie.. Ich... Ich hab gelogen, okay? Ich habe nie meine Fähigkeiten trainiert. Ich.. Ich habe höchstens mit kleinen Wassermengen gespielt oder kleine Flächen bearbeitet oder so, aber etwas Großes, das.. ich wollte nie besonders sein. Nie diese Kräfte besitzen. Nie.. anders sein. Dass andere mich deshalb für eine Freakshow halten, wäre mir ziemlich egal. Aber.. meine Familie.. sie hatte immer Angst davor. Ich wollte nicht, dass sie.. Ich habe sie so gut wie nie eingesetzt, Ace. Aber Alec.. Alec darf nicht sterben..!“ Sie fasste sich an den nun wieder stärker pochenden Kopf, aufgrund ihrer eigenen inneren Stimmen und Überlegungen, die sich mit den vielen anderen Gefühlslagen der restlichen Menschen zu vermischen schienen. „Ich weiß nicht, was.. was das in meinem Kopf ist oder was passiert ist, aber.. was es auch ist, ich weiß, dass Alec noch lebt. Keiner der Rettungskräfte scheint zu denken, dass dort noch Menschen sind, die leben könnten. Und wenn sie es denken, wollen sie das Risiko nicht eingehen.“ Ein leises Zischen drang aus ihrem Mund, während sie zwiegespalten von ihren Händen zu der Katastrophe hin und her sah. „Ich…“, begann sie und ballte die Hand an ihrem Kopf, die nun leicht vor ihren Augen in der Luft hing, zur Faust, „werde mich nicht.. nicht weiter meiner Hilflosigkeit geschlagen geben!“

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      Trafalgar D. Water Law

      Aus dem Augenwinkel heraus schielte Trafalgar zu Merida und wie sie mit diesen Witzfiguren zu verhandeln versuchte. Hatte sie nicht zugehört? Sie hatten bereits abgelehnt. Im Leben bekäme man nicht mehrere Chancen, hatte man seine einmal verwirkt. Was jedoch das Fass zum Überlaufen brachte, war ihr schon halbes Versprechen, dass er die Beiden wieder in ihre Ursprungsform zurückbringen würde. Da musste er glatt belustigt grinsen. Für wen hielt sie ihn bitte? Mutter Theresa? Als ob er sich die Mühe für ein paar lausige Marine Abklatsche machen würde, die seine Zeit allemal nicht wert waren. Er schnaubte leise aus als diese Gestalten dann noch zustimmten und nun dieses Frauenzimmer wohl erwartete, dass er sich großzügig revanchieren sollte. Ein wenig mitspielen könnte er ja wenigstens, um zu sehen wie wertvoll deren Informationen waren.
      So drehte er sich seitlich zu ihnen und meinte schließlich kalt: „Dann raus mit der Sprache: Wo. Ist. Meine. Crew?! Oh und.. ich würde euch nicht raten, uns falsche Angaben zu geben. Das könnte euch eventuell dann wirklich das Leben kosten.“ Die Soldaten schluckten schwer und tauschten unsichere Blicke, nachdem ihnen ein eisiger Schauer über die Rücken gejagt war. Tatsächlich hatten sie wirklich überlegt die Bande in eine Falle zu locken und vermutlich könnten sie das auch. Nur die Rache dieses Spinners mit diesen gefährlichen Fähigkeiten wollten sie nicht zwingend riskieren abzubekommen. Einer räusperte sich stärker. „Wir.. Wir würden in so einer Situation niemals daran denken!“ Trafalgar grinste den Sprechenden Kopf beinahe durchschauend an, weshalb dieser weiterstammelte: „W-Wenn ihr rechts weiter den Gang langgeht ..ca 200 Meter, dann links und dann immer geradeaus, kommt ihr am Ende auf eine Stahltür. Das ist ein Aufzug, der in die unteren Etagen führt. Und nur mit dem kommt man hoch und runter.“ – „Es gibt keine Treppen? Keine Schleichwege? Nichts?“, fragte Usopp sofort fassungslos. Wie sollten sie so keinem Feind direkt in die Arme laufen? „Nein, natürlich nicht. Wir durften nicht zu viele unterirdische Gänge bauen, die das Konstrukt zu unstabil werden lassen. Es gibt nur den Weg nach unten in alle 5 Untergeschosse“ – „Und.. in welcher Etage befinden sich die Gefangenen?“, hakte Robin neugierig nach. Der Soldat zögerte und blinzelte kurz zu seinem Kollegen, was Trafalgar nicht entgangen war. „Im.. Im zweiten Untergeschoss. Da sind unsere Labore und Zellen.“ Trafalgar verengte kurz die Augen. „Und in den anderen Etagen? Was befindet sich dort?“ – „Das.. Das geht euch gar nichts an! Zudem kommt ihr eh nicht nach unten, da der Aufzug durch Sicherheitsmaßnahmen geschützt ist, damit kein unbefugtes Personal nach unten kann!“ – „Wie ihr?“ – „Ja, genau, wie wir. Uh.. Ich meine.. Wir sind nicht unbefugt! Wir sind nur eben für dieses Stockwerk eingeteilt! Irgendwer muss ja dafür sorgen, dass keine Fremdlinge wie ihr eindringen können!“ Trafalgar reckte seinen Hald etwas. „Und diesen Job macht wirklich fabelhaft. Aber mit anderen Worten, seid ihr für unser Vorhaben gerade nutzlos geworden.“ Er nickte den anderen zu und begann die Richtung einzuschlagen, die ihnen beschrieben worden war. Das Schicksal dieser Männer war ihm ebenso schnuppe wie das irgendeines Marinesoldaten aus deren Welt, der sich ihnen in den Weg zu stellen versuchte. Robin schmunzelte belustigt bei Trafalgars Abgang. Etwas Anderes hatte sie auch kaum erwartet. Und den Blicken der anderen beiden zu urteilen, erging es diesen ähnlich. Nur Merida schien sichtlich entnervt von der ganzen Situation, was ihr auch nicht zu verübeln war. Der Captain der Heart Piraten konnte durchaus ziemlich eigen sein und nur wenige kamen mit dieser Art wirklich klar. Dazu gehörte wohl die gesamte Crew der Strohhüte, mit denen er sich jetzt schon seit langem irgendwie arrangierte, da er wusste, dass kaum einer wirklich nach seiner Pfeife tanzte. Nicht, weil sie es nicht wollten, sondern weil jeder von ihnen oftmals unterschiedliche Prioritäten verfolgte.
      Nach einer Weile kamen sie vor dem Aufzug an und Usopp sah fragend zu Trafalgar drein, der davor in der Hocke saß und die Türen inklusive der Sicherheitsmaßnahmen ausgiebig inspizierte. „Und nun? Kann man den irgendwie rufen? Knopfdruck oder so?“ – „Hast du nicht aufgepasst?“, fragte der Anführer des Trüppchens seufzend. „Sicherheitsmaßnahmen, und das aus dieser Welt. Wer weiß, was das ist. Diese Stahltüren sehen auch recht stabil aus. Da kommen wir nicht mit normalen Mitteln durch. Hilft wohl alles nicht. Wenn wir die Sicherheitsmaßnahmen nicht kennen und nicht versehentlich welche auslösen wollen, müssen wir diese eben umgehen, auf unsere Art und Weise.“ – „Auf unsere.. Ich hab irgendwie ein ähnlich mieses Gefühl, wie wenn Luffy uns zu einem Sprung in den freien Fall zwingt oder so..“ Trafalgar grinste mit erhobener Hand. „Du triffst es ziemlich genau, Langnase-ya. Shambles“ Noch ehe einer irgendwie reagieren konnten hatten sie sich hinter die eiserne Tür teleportiert, nur um tief und schreiend in die Dunkelheit zu stürzen, in der irgendwo weit unter ihnen der Aufzug sein musste, in den sie garantiert irgendwann hineinfallen würden.
      Doch während des Falls behielt Trafalgar sie Türen genau im Blick, an denen sie vorbei rauschten. 1, 2, 3, 4.. Er wettete damit, dass seine Crew im letzten Untergeschoss war. Kein Idiot würde Kerker in den ersten Stockwerken einbauen, nur um zu riskieren, dass Flüchtlinge einen einfacheren Fluchtweg nach draußen hätten. Der Aufzug unter ihnen kam bedrohlich immer näher, doch bevor sie in diesen stürzen und vermutlich hätten sterben können, wurden sie vor die Aufzugtür des 5 UG teleportiert, vor dem die meisten von ihnen unsanft auf dem Boden landeten. Nur Trafalgar und Robin nicht, die elegant auf den Füßen aufsetzten. „Wir sind da. 5. Untergeschoss. Hier irgendwo.. müssen sie sein.“ – „Owowowwww Ich glaub ich hab mir sämtliche Rippen gebrochen.. LAW! Was fällt dir ein, uns nicht mal vorzuwarnen?!“, schimpfte die Langnase. „Leise. Oder wollt ihr die Wachen von den oberen Stockwerken hier runter beordern? Dann nur zu.“ Erschrocken hielt sich Usopp den Mund zu. „Aber Law-dono. Sind wir hier nicht falsch? Der Soldat sagte der zweite Stock..“, erwähnte Kinemon, während sie losliefen. Auch Merida wandte sich an Robin, nachdem sie sich fluchend und zischend aufgerichtet hatte, die sie fragte: „Das würde ich auch gerne wissen wollen. Sag mir bitte nicht, dass er den Orientierungssinn des Säbelschwingers hat.“ Die Angesprochene schmunzelte nur. „Nein, keineswegs. Es ist nur so.. dass ich denke, dass er den Aussagen dieser Männer nicht wirklich vertraut.“ – „Und das zu Recht. Sie haben uns versucht in die Irre zu führen. Dafür sind sie also noch recht glimpflich davongekommen.“, tönte der Pandahut mit eisernem Blick.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Portugas D. Ace


      Umso näher sie dem Museum kamen, desto ruhiger schien das verkrampfte Mädchen in seinen Armen zu werden. Lag es daran, dass sie sich dem Ziel näherten, oder war ein anderer Grund ausschlaggebend? Ace hatte weder Lust noch Zeit sich im Moment mit diesen Fragen auseinander zu setzen, schließlich könnte er die kleine Kampfkatze auch später noch genauer dazu befragen. Im Moment war es schlichtweg wichtiger, das Problem vor ihrer Nase zu beheben. Nur schien das längst nicht so einfach zu werden, wie es sich die Feuerfaust zunächst gedacht hatte, das konnte er bereits am wenig begeisterten Ausdruck der Rothaarigen in seinen Armen entnehmen.
      Er zögerte, als Jocy ihn bat, sie zurück auf ihre Füße zu stellen. War sie wirklich schon in der Lage, wieder aufrecht zu stehen. Ihre Schmerzen mochten offenkundig nachgelassen haben, aber noch immer konnte er diesen leidenden Ausdruck in ihren sonst so warm glimmenden Augen erkennen, der den ursprünglich einnehmend roten Farbton ihrer Iriden zu trüben vermochte. Ace war sich sicher, sobald dieses hochbesorgte Mädchen wieder mit ihrem Bruder vereint wäre, würde sich auch ihr Zustand verbessern, nur leider schien das längst nicht so einfach zu werden, wie zunächst erhofft. Er konnte erst nicht verstehen, was sie da so panisch vor sich herstammelte. Er hatte sie halbe Wasserberge bewegen sehen, er hatte sie mit ihrer Fähigkeit kämpfen sehen und er hatte hohes Potenzial in ihr gespürt seit der ersten Sekunde, die er ihre Augen hatte erblicken dürfen. Und doch schienen ihre Kräfte... instabil? Unvermittelt musste er an die Worte Miguels denken, die dieser elende große Bruder über seine Schwester geäußert hatte. Er schien ihren Fähigkeiten gegenüber furchtsam zu sein, mindestens abgeneigt. Ob jeder aus ihrer Familie sie mit solchen Augen betrachtete? Hatte sie deswegen das Vertrauen in ihr eigenes Talent verloren? Hatte sie deswegen nie versucht, ihre Wasserkontrolle zu trainieren? Dabei schien sie reichlich hohes Potenzial zu haben, eine wahre Spezialistin in diesem Gebiet sie werden. Dieser armselige Blondschopf und seine unbedacht gesprochenen Worte... Sie mussten daran Schuld sein, dass Jocy nun einem kleinen verschreckten Kätzschen gleich sich weiter zusammenkauerte und die Hände erneut um den Kopf schlang. Ace hätte diesen Torfkopf zuvor doch schlagen sollen... Ihm zumindest seine elenden blonden Locken vom Schädel brennen. Alles Dinge, die er später auch noch gut erledigen könnte, wenn er ehrlich war. Jetzt gald es erstmal das verzweifelte Kampfkätzchen vor seiner Nase zu besänftigen.
      "Hey, Kleine, schau mir in die Augen." Er hockte sich langsam hinunter und hielt ihren Blick mit seinem, hob seine Hand und umfasste damit mühelos ihren Kopf, strich beruhigend über das wirre rote Haar. "Diese Kräfte, sie sind deine. Sie gehören alleine dir. Dir und deinen Emotionen. Du magst nicht damit trainiert haben, aber du kannst sie dennoch beherrschen, schließlich hast du erst vor wenigen Stunden einem der stärksten Piraten der Weltmeere Respekt abverlangt, als du ihn angegriffen hast." Ein schelmiges Lächeln umspielte seine Lippen. "Und mich, einen mindest doppelt so beeindruckenden Piraten, hast du mühelos aus reißenden Fluten berfreit. In dir schlummert weit mehr, als die Fähigkeit kleine Pfützen zu bewegen, da bin ich mir absolut sicher."
      Die fortlaufenden Stimmen in ihrem Kopf schienen ihr noch immer reichlich zu schaffen zu machen, zumal sie noch immer nicht wirklich erklären konnte, was es damit sich auf sich hatte. Ace war der eigentliche Ursprung dieser seltsamen neuen "Gabe" tatsächlich ziemlich egal. Er war sich sicher, dass dahinter mehr steckte als nur eine wilde Vorstellungskraft und er vertraute auf Jocys Worte und mehr denn je wollte er, dass sie dem offenkundigen Lärm in ihrem Kopf entgehen konnte. Und der einzige Weg zu besagter Ruhe schien mit der Rettung ihres kleinen Bruders zusammen zuhängen. So zumindest die Theorie der Feuerfaust. "Alec wird es gut gehen, dafür werden du und ich sorgen, immerhin haben wir nun offenbar bereits zu ihm gefunden, nicht?"
      Er wusste nicht, ob seine Worte Anteil an ihrem letztendlichen Entschluss hatten, fest stand auf jeden Fall, dass das Kampfkätzchen auch jetzt wieder seinem Namen alle Ehre machte und ein weiteres Lächeln auf Ace' Lippen zeichnete. "Das ist es, was ich hören wollte", stellte er zufrieden fest und tätschelte sanft ihren Kopf, bevor er sich endlich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtete. "Ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst. Du musst auch nicht alles Wasser entfernen." Während er erklärte ließ er demonstrative seine Fingerspitze in heißen Feuer aufgehen. "Ich kann durchaus auch einen Part übernehmen, allerdings würde es zu lange dauern all das verdunsten zu lassen, daher brauche ich deine Hilfe." Seine dunklen Augen fixierten abwartend die junge Frau an seiner Seite. "Also: Sei meine kleine Freakshow, beeidrucke mich, dann werde ich dir beweisen, dass ich dir in keinem Punkt unterlegen bin und deinen kleinen Bruder aus dem Schutt holen."

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      Merida Serrano


      Natürlich machte der elende Pandahut nicht einmal Anstalten, um die beiden misshandelten Soldaten zurück in ihren Ursprungszustand zu versetzen. Meri hatte damit gerechnet und machte sich nicht einmal mehr die Mühe, sich aufzuregen, geschweige denn den unfreundlichen Piraten aufzuhalten. Stattdessen schenkte sie den beiden gequälten Seelen ein kurzes entschuldigendes Nicken und ignorierte daraufhin ihre verzweifelten Rufe, als sie der restlichen Chaostruppe zu folgen begann. Pandahut würde sicher erst wieder mit sich reden lassen, nachdem seine Crew in Sicherheit war, also musste sie sich einfach noch etwas gedulden.
      Allerdings wurde eben dieser Entschluss nicht gerade leichter, nachdem der knurrige Schwarzhaarige Meri und den rest der Truppe in den freien Fall zwang und in den tiefen Fahrstuhlschacht teleportierte. Sie konnte nach wie vor nicht fassen, geschweige denn begreifen, wie mächtig diese Fähigkeit in seinen Händen doch war und umso öfter sie es beoachten durfte, desto mehr steigerte sich ihre Ehrfurcht vor Pandahut. Er könnte grausames mit seinen Taltenten anstellen, könnte deutlich mehr Schaden anrichten, als noch bei den beiden Soldaten zuvor und wahrscheinlich sogar diese gesamte Bunkeranlage dem Erdboden gleich machen. Er tat es aber nicht. Sie wusste nicht, ob es die reine Sorge um seine Crew war oder ob er tatsächlich ihrer Bitte folgte und unnötiges Lied verhindern wollte. Eiegntlich war ihr der Grund aber auch reichlich egal, sie war ihm zuletzt einfach nur dankbar dafür, dass er die Situation nicht noch unnötig schwieriger machte. Nur für diese unsanfte Landung würde sie sich irgendwann noch bei ihm revanchieren müssen. Und noch etwas weckte ihren Unwillen. Hatte er den Männern vorhin nicht zugehört? Warum hatte er plötzlich beschlossen, die unteren Stockwerke zu durchsuchen, wenn die Wachen zuvor doch vom zweiten Untergeschoss geredet hatten. Sie konnte nachvollziehen, dass Pandahut nicht viel mit Vertrauen zu tun hatte, aber sollten sie sich dort nicht dennoch als erstes umsehen?
      "Sag mir bitte nicht, dass er den Orientierungssinn des Säbelschwingers hat."
      Kaum hatte Meri diese Frage an Robin gestellt, drehte sich die Schwarzhaarige mit einem milden Schmunzeln zu ihr um. "Nein, keineswegs. Es ist nur so.. dass ich denke, dass er den Aussagen dieser Männer nicht wirklich vertraut."
      Pandahut bestätigte diese Aussage natürlich sofort und ließ Meris forschenden Blick zu seinen hellen Augen aufwandern. Sie wusste sofort: Selbst wenn sie versuchen würde, mit ihm zu diskutieren, würde es nur wieder in Beleidigungen und Anfeindungen enden. Außerdem würde er nicht einmal einen Funken seiner Aufmerksamkeit an ihre Meinung verschwenden. "Okay... Dann lasst mich alleine das zweite Untergeschoss kontrollieren." Er würde ihr erneut vorwerfen keine Teamspielerin zu sein und sie würde ihm wahrscheinlich auch darin recht geben. Vielleicht würde sie aucg wirklich in eine Falle laufen, aber es war ihr egal. Selbst wenn Pandahut da anders denken mochte, war Meri durchaus dazu in der Lage auf sich selbst zu achten und wahrscheinlich würde sich sogar die Laune dieses Grummelbären etwas heben, sobald sie sich nicht mehr in seiner Nähe aufhielt. Wenn sie ehrlich war, wäre es ihrer Laune auch recht zuträglich. "Ich werde euch nicht mehr im Weg stehen." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, presste sie den Rufbutton des Fahrstuhles, welcher passender Weise kaum eine Sekunde später vor ihr die Türen öffnete. Wenige Momente später genoss sie auch schon die angenehme Stille der einsamen Kabine, während sie nach oben fuhr. Es war dabei recht leicht, der Wegbeschreibung der beiden Soldaten zu folgen, bevor sie endlich vor ihrem Ziel stand und vorsichtig die Metalltür nach innen aufschob.
      "Eindringling!"
      Sie hasste es zugeben zu müssen, aber leider war Panathuts Intuition deutlich akkurater als ihr leichtsinniges Vertrauen in andere Menschen. So stellte sich der angebliche Gefängnistrakt innerhalb eines Augenblickes zum gut gefüllten Versammlungsraum der Militärbasis heraus. Meri zählte kanpp ein dutzend hochrangig wirkende und gut bewaffnete Soldaten, welche innerhalb einer Sekunde ihren Pistolen- und Gewährläufe in die Richtung der jungen Einbrecherin drehten. Sie hatte diese Bewegung vorhersehen können, bevor einer der Männer überhaupt an das Betätigen seines Abzuges denken konnte und tauchte unter den potenziellen Kugelflugbahnen ab. Die beiden Hühnen direkt neben der Tür knockte sie dabei innerhalb eines Wimpernschlages aus und beförderte ihre Waffen mit einem eherzten Tritt den Flur hinunter. Dann fielen auch schon die ersten Schüsse. Merida tauchte unter einem der nähesten Metalltische ab, trat nach den Fußknöcheln ihrer Gegner und brachte insgesamt drei von ihnen zu Fall. Von da an war es ein leichtes, die gestürzten mit flinken Bewegungen ins Land der Träume zu versetzen. Nur noch sechs... nein sieben. Sie hatte den etwas verborgenen Schriftführer im hinteren Teil des quadratisch angelegten Raumes zunächst nicht bemerkt, doch nun spührte sie praktisch, wie seine Waffe auf ihren Kopf ziehlte. Ein kalter und zugleich heißer Luftzug sauste an ihrem Ohr vorbei, als sie sich gerade noch rechtzeitig wegduckte, einen gezielten Tritt in den Nacken des Mannes genau vor ihr setzte und dann schnellen Schrittes auf den Schriftführer zueilte. Der Kerl mochte ein guter Schütze sein, aber Meridas flinken Fäusten hatte er nichts entgegen zu setzen. Ebenso wie die letzten fünf Männer, welchen sie mit geschickten Ausweichaktionen und gezielten Angriffen erst die Waffen anahm und sie dann ins Reich der Träume sendete.
      Zuletzt richtete sie sich im Mitten ihres eigens verursachten Chaoses auf, betrachtete die Bewusstlosen mit deutlichem Mitleid und trauerte der durch Kugeln zerstörten Technik an der hinteren Wand - diverse Überwachungsmonitore und Planrechner - hinterher. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, wie teuer das alles sein musste. Doch all das verlor ihr Interesse sofort wieder, als ihr Blick auf die breite blaue Karte direkt hinter den dutzenden Monitoren viel. "Ein... Bauplan!" Sofort schritt sie auf ihn zu, löste ihn ohne langes Zögern von der Wand und betrachtete die einzeln aufgeführten Stockwerke des Bunkersystems. "Das vierte Untergeschoss. Dort müssen sie sein", murmelte sie nachdenklich und fuhr mit dem Finger die kürzeste Strecke zum Ziel ab. "Und es gibt doch eine Treppe. Perfekt!" Kaum hatte sie sich groben Weg eingeprägt, rollte sie das riesige Papierstück zusammen und machte sich auf den Weg. "Umso eher die Crew wieder frei ist, desto eher kann wieder etwas Freiden hier einkehren..." Außerdem wollte auch sie dringend vermeiden, dass diesen gefangenen Piraten etwas schlimmes zustieß. Ja, sie mochten Gesetzlose sein und zudem auch noch diesen elenden Pandahut als Captain haben, aber sie hatte sie nicht als schlechte Menschen - oder Eisären - wahrgenommen. Irgendwie glaubte sie zu wissen, dass es nicht gerecht wäre, auch nur einen von ihnen unbegründet leiden zu lassen. Noch ein Grund mehr also, um sich zu beeilen.

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    • Jocelyn Salvatore

      Jocelyn klammerte sich mit den Händen in ihre Haare, während sie durch die vielen Stimmen und ihre eigene ansteigende Unsicherheit, sich so viel verletzlicher und schwächer fühlte. Sie war zwar Ace für seine Gegenwart dankbar, aber im Grunde war er nicht.. er war nicht Merida. Er war langjähriger Freund, der sie wirklich verstehen konnte und schon immer für sie da gewesen war. Der verstehen konnte, was sie all die Jahre durchgemacht hatte und welche Schmerzen sie auch gerade durchleiden musste. Es war so schwer stark zu bleiben, wenn ein Tel des Lebens nach einander zusammenzubrechen drohte. Vermutlich hielt er sie langsam auch schon für eine Last. Für schwach. Für vollkommen übergeschnappt! Merida war die Einzige, die sie nie verurteilt hatte. Weder für ihr burschikoses Wesen noch für ihre suspekten und gefährlichen Kräfte. Auch jetzt wäre sie garantiert für sie da, würde ihr beistehen und würde ihr einen klugen Ratschlag geben. Sagen, dass sie sich nicht auf ihren Verlust konzentrieren sollte! Vielleicht würde sie Jocelyn sogar eine Ohrfeige verpassen, damit sie endlich zu sich käme. Egal, was es wäre.. es würde garantiert helfen! Sie brauchte Merida so sehr an ihrer Seite, gerade in solchen Situationen! Doch stattdessen wendete sie sich von der Rothaarigen ab um dem Geheimnis um ihre Vergangenheit auf die Spur zu kommen! Warum hatte sie nicht gemerkt, wie viel schlechter es Jocelyn nach und nach gegangen war? Warum hatte sie ihre Angst um die Familie nicht verstanden? Warum kümmerte sie sich nur um diese Fremdlinge und ließ die Menschen, die ihr wichtig sein sollten, links liegen? Das war nicht richtig!
      //Ich brauche sie doch so sehr..//, dachte sie mit zusammengekniffenen Augen und atmete immer schwerer, ehe sie plötzlich Ace‘ Hand an ihrem Kopf spürte und zögernd die Augen öffnete und auf ihn richtete. Dieser Moment als sich ihre Blicke trafen.. der fühlte sich so seltsam vertraut an. Als ob er genau nachempfinden konnte, wie sie sich fühlte. Als ob er genau wisse, dass ihre Unsicherheit sie oft lähmten. Dass ihre Fähigkeiten für sie ein unaussprechliches Tabu waren. Und das schon seit vielen Jahren.. vielen Jahren...

      „Fang mich doch Abuela! Hahaha“, rief eine viel jüngere und heiter lachende Jocelyn – 10 oder 11 Jahre alt – durch das Haus, während sie mit einer fiepsenden Maus im Arm vom großen Hof ins Bauernhaus ihrer Großeltern rannte, vor ihrer Oma davon wohl bemerkt, die die Maus am liebsten tot sehen wollte. „Bleib sofort stehen, du Wildfang!“ Doch auf das Rufen ihrer älteren Großmutter, die ihr mit hochgezogenem Rock und schwerem Atem hinterher zu hechten versuchte, drehte sich Jocelyn auf dem Absatz nur kurz um, zog ein Augenlied herunter und streckte ihr frech die Zunge heraus. „Niemaaaaaaaaaaaaaaals hehehe“ Und schon rannte sie wieder weiter, auch auf das Fluchen ihrer Oma, dass ein dreckiges und krankes Ungeziefer nichts in ihrem Haus zu suchen hätte.
      Eilig flüchtete sich das kleine Mädchen ins Badezimmer und schloss sich darin ein. „Hihi hier kann sie dich nicht hole, Mr. Jekylls!“ – „Sag mal geht’s noch? Kannst du nicht anklopfen?!“, schimpfte plötzlich jemand, der sich hektisch ein Badetuch vor seine Hüfte drückte. Es war ein wesentlich jüngerer Miguel, der offenbar gerade geduscht hatte und noch klatschnass und leicht verstört zu ihr sah. „Hättest doch abschließen können.“, kommentierte sie Achseln zuckend und schien völlig unbekümmert darum, dass ihr Bruder irgendwie nackt, wenn auch etwas bedeckt war. Stattdessen ging sie mit der Maus zum Waschbecken und legte diese vorsichtig darin ab. „Was zur--?! Eine Ratte??“ – „Eine MAUS keine Ratte!“ – „Ist doch dasselbe! Bring das Mistvieh raus hier.“ Doch Jocelyn schmollte trotzig. „Niemals! Er war ganz allein und wurde von zwei großen Katzen gejagt. Ich konnte ihn doch nicht einfach sich selbst überlassen! Er wäre gefressen worden! Willst du das?“- „Das ist nichts, als ein ekelhaftes Mistvieh! Mamá und Papá werden dich sofort in eine Quarantänestation stecken. Hör mal, du bist noch nicht lange bei uns. Wie lange? 3 Wochen? Oder erst 2? Keinen Schimmer. Jedenfalls musst du lernen nach unseren Regeln zu leben. Und unsere Regel lautet“ Er packte die kleine dreckige Maus mit einer Hand. Jocelyn japste auf und zerrte an seinem Arm, je näher Miguel der Toilettenschüssel kam. Dann ein schmerzerfüllter Schrei und ein hilfloses Quieken, die das Badezimmer erfassten, ehe die Toilettenspülung dem Ganzen ein Ende setzte. „keine dreckigen Ratten in unserem Zuhau—“, schloss der blonde Teenie seine vorherige Ausführung mit Blick zu dem zehnjährigen Mädchen, stockte jedoch mitten im Satz als er ihre blutrot leuchtenden Augen erblickte, die ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagten und er einen unsicheren Schritt von ihr zurück machte. Erst jetzt bemerkte er, dass die Rohre hinter den Badezimmerfliesen zu quietschen, krächzen und zu poltern begannen. „Was zur-?!“ Doch weiter kam er nicht. Die Fliesen um sie herum wurden von einer so starken Erschütterung gepackt, dass sie ihnen um die Ohren flogen samt des ganzen Wassers, das durch die Rohre hinter den Wänden geflossen war, von denen jetzt aber kaum mehr was übrig zu sein schien. Miguel schrie vor Entsetzen auf und wollte den Wassermassen entkommen, doch es gab kein Entkommen. Vor der Türe donnerte die Großmutter bereits mit den Fäusten dagegen und schien nebenbei am Telefon den Notruf zu wählen, doch auch sie bekam die Türe einfach nicht mehr auf. Die Wassermassen versperrten ihr die Möglichkeit.
      Schließlich jedoch, es dauerte kaum eine Minute, verebbte der Wasserstrom. Das Einzige, was daran erinnerte, war das beinahe vollkommen zerstörte Badezimmer, die losen und zerbrochenen Fliesen überall und das Wasser, das Miguel bis über die Knie ging. Als er sich schwer atmend und noch voller Panik umsah – an einen dunklen Bademantel klammernd – erblickte er seine rothaarige Adoptivschwester, die die kleine Maus, die er zuvor runtergespült hatte, nun fiepsend und zitternd in ihren Armen lag und von Jocelyn liebevoll geküsst und umkuschelt wurde. Da sie in dem Moment die Ruhe selbst zu sein schien und auch ihre Augen wieder vollkommen normal waren, machte es bei ihm Klick, auch wenn er das, was er glaubte zu glauben, nicht wirklich ernst nehmen wollte, wusste jedoch, dass er es müsste. Jocelyn.. war nicht normal. Sie war kein kleines unschuldiges Kind, das ihre Eltern verloren hatte und somit auch ihr Gedächtnis, weshalb sie so wirre Dinge von sich gegeben hatte. Nein, sie war.. gefährlich. Und diese wirren Dinge eventuell nicht einmal wirklich wirr für sie.
      Nach diesem Moment merkte Jocelyn auch zum ersten Mal, dass ihr Bruder sie anders behandelte als sonst, ihr sogar Großteils aus dem Weg ging und sie ja nicht wieder wütend zu machen versuchte. Doch als ihre Eltern von dem „Unfall“ erfuhren und auch von Miguels Vermutung, entstand in die Familie ein Wort, das die Rothaarige bis heute verabscheute und sich dennoch einverleiben musste. „Tabu“. Ihre Kräfte waren tabu. Egal in welcher Situation. Sie dürfte sie niemals zeigen, sie niemals einsetzen und musste lernen sie in sich drin zu behalten. Vor allem in der Öffentlichkeit. Und wenn ihr dann doch einmal ein Missgeschick passierte, wenn sie sauer oder traurig war, dann sahen sie sie immer mit diesem Blick an, der so viel sagte wie „Beherrsch dich“. Doch es war nicht so leicht sich zu beherrschen, wenn sie doch so impulsiv war und ihre Fähigkeiten bis dato aus Spaß gerne ab und zu eingesetzt hatte. Doch das.. ihre Fähigkeiten.. die hießen ab jetzt „tabu“ und darum hasste sie dieses Wort und sie hasste.. ihre Fähigkeiten. Denn alle hatten Angst davor. Alle..

      „Also: Sei meine kleine Freakshow, beeindrucke mich, dann werde ich dir beweisen, dass ich dir in keinem Punkt unterlegen bin und deinen kleinen Bruder aus dem Schutt holen werde.“, rissen Ace‘ Worte sie aus den verworrenen Erinnerungen an damals, weshalb sie blinzelnd zu seinem Gesicht und seinen flammenden Fingerspitzen blickte. Stimmt. Er war immerhin genauso anders, aber wenigstens war er nicht umringt von Menschen gewesen, die seine Fähigkeiten verachtet hatten. Alle seine Freunde und Bekannte waren.. Besonders. Er war nicht allein, so wie sie. Klar, Merida war für sie da gewesen, aber ihre Arten von Kräfte waren nicht ansatzweise so ..absonderlich wie ihre eigenen und somit konnte sie nie wirklich ganz nachvollziehen, wie sich Jocelyn fühlte, auch wenn sie dies nur selten wirklich zeigte. Langsam sah sie von ihm zu der riesigen Pfütze, die sie bewegen sollte und schluckte schwer. Schon alleine weil er wirklich wollte, dass sie ihre Kräfte einsetzte, weil er wollte, dass sie ihn damit beeindruckte, weil er ..keine Angst davon zeigte – oder gar Abneigung – wollte sie es wirklich schaffen. Es ernsthaftig versuchen und.. und ihn vielleicht tatsächlich damit irgendwie.. beeindrucken. „Dann pass auf, dass du nicht aus den Latschen gehauen wirst vor Schock, Mr Freakshow-in-line~“, scherzte sie schmunzelnd und zwinkerte ihm zu, ehe sie ihren Blick wieder vollkommen auf den Teich fokussierte, doch egal wie sehr sie sich bemühte, außer dass es kurz mal blubberte, passierte nichts. „Tsk. Ich hatte gehofft, es würde auch so gehen.. Wir müssen näher ran. Wenn ich nahe dran bin oder das Wasser direkt berühre, sind meine Fähigkeiten besser, denke ich. Vor allem, wenn ich es berühre. Dann.. ich weiß nicht.. habe ich eine Art besseres Gefühl für was um mich herum im Wasser passiert und kann es zumindest ein wenig lenken. Meinst du wir können näher ran, ohne Aufmerksamkeit zu erregen? Sind zwar fast alle weg, aber.. man weiß ja nie. Und ich will nicht morgen überall im Internet zu sehen sein.“

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      Trafalgar D. Water Law

      Trafalgar sah sie eher milde überrascht an als diese Reiseführerin, die ja wie zuvor schon festgestellt nicht viel von Teamplay zu halten schien, beschloss auf eigene Faust loszuziehen, um ihr unerschütterliches Vertrauen in die Menschheit zu beweisen, von dem er genau wusste, dass sie eines Besseren belehrt werden würde. Aus dem Augenwinkel beobachtete er wie sie in dem Aufzug verschwand, der wenig später nach oben fuhr. Frauen wie sie waren unverbesserlich und würden nur aus ihren eigenen Fehlern lernen, also würde er sie diese machen lassen. Die Reue sah er ihr jetzt schon im Gesicht geschrieben, wenn sie das unbeschadet oder gar beschadet überstehen sollte. „Sollten wir sie wirklich alleine lassen, Law?“, hakte die Langnase mit besorgtem Blick zum Aufzug nach, doch der Angesprochene drehte sich in entgegengesetzte Richtung, um weiterzugehen. „Sie wird klarkommen müssen oder sie hätte von vorneherein nicht alles auf eigene Faust erledigen sollen. Nicht unser Problem, oder? Ich hatte sie immerhin gewarnt keine weiteren Einzelgängertouren abzuziehen. Jetzt darf sie ihre Suppe selbst auslöffeln.“ Die Langnase kratzte sich zwiegespalten am Hinterkopf, während sie dem Captain der Hearts Piraten zu folgen begannen. „Merida-dono wird schon nichts passieren! Wir haben sie in Aktion gesehen, sie weiß durchaus sich zu verteidigen, will ich meinen, de gozaru.“ – „Das stimmt. Wir müssen uns um sie keine Sorgen machen. Eher um die armen Soldaten, denen sie in die Arme läuft. Das wird sicher ein interessantes Gemetzel.“, gab Robin amüsiert kichernd von sich. „Haha wo du recht hast. Sie kann ganz schön austeilen.“ – „Sie könnte, wenn ihre Gegner mehr Potenzial hätten, wegen dem sie ihre wahre Kraft mehr einzusetzen wüsste. So ist es schon fast.. Verschwendung IHRES Potenzials. Kein Wunder, dass sie so leichtsinnig und ihre Aktionen so erbärmlich durchschaubar sind. In dieser Welt kann man ja nur mit dieser peinlichen Naivität aufwachsen, die einem einen analytischen Überblick über die Situation vollkommen verwehrt.“, erklärte Trafalgar trocken, was Robin lächelnd nicken ließ. „Du hast also auch gemerkt, dass mehr in ihr steckt. Daran sieht man mal wieder, dass deine Beobachtungsgabe eines Captains durchaus würdig ist.“ – „Woah! Robin! Das klingt shcon fast so als würdest du Luffy kritisieren, weil er das nicht so kann.“ – „Luffy hat andere wesentlich wichtigere Eigenschaften, wegen denen man ihn nur bewundern und seinem Weg folgen kann. Und er hat uns, um ihm seine Defizite abnehmen zu können.“ Dabei zwinkerte sie Usopp sanft zu, der breit grinste. „Oh ja! Wir sind sein Gehirn, definitiv! Hahaha“ Trafalgar schmunzelte etwas und dachte sich nur bei dem Gedanken an einen gewissen Grünschopf: //Das Gehirn huh.. Das wage ich bei einigen Kandidaten stark zu bezweifeln.//
      Kopf schüttelnd ging er weiter, bis er aus nicht weiter Entfernung gedämpfte Stimmen hörte und er an einer Ecke des Ganges stehen blieb und den anderen eine Hand entgegenhielt, um sie zum Stehenbleiben bewegen. Er lugte um die Ecke und erblickte eine weiße Tür, die einen Spalt breit geöffnet war und aus deren Innenraum mehrere Stimmen zu ihnen zurückhallten. Zwei der Stimmen erkannte er sogar ohne lange nachdenken zu müssen: „Was soll der Scheiß, ey?! Macht uns los!“ – „Yo, Alter! Wenn unser Captain DAS spitzkriegt, will ich nicht in eurer Haut stecken. Wir sind keine Versuchsratten, an denen ihr Experimente ausprobieren könnt!“ – „Woah!! Kommt mir mit diesem Zeug ja nicht näher!!“ Trafalgars Blick wurde bei den Worten, die zu ihnen drangen, immer finsterer und sein Atem schwerer. Niemand dürfte seiner Mannschaft ungestraft ein Haar krümmen, das hatte er in deren Welt deutlich klar gemacht und das müsste er wohl auch hier noch einmal deutlich machen, damit sich niemand jemals wieder an ihnen vergreifen würde. Doch ehe er losgehen konnte, spürte er eine Hand an seine Schulter. Bei einem Blick zurück sah er in Robins verständnisvolles Gesicht. „Lass uns unser Versprechen nicht brechen. Wir kriegen sie da auch ohne ein Massaker heil wieder raus.“ Sie drehte sich zu Usopp zurück, der sofort verstanden hatte, seine übergroße Schleuder zückte und in einem Beutel an seiner Taille mit der freien Hand wühlte. „Kein zu großer Schaden, aber sie sollten am besten an ihrem Handeln gehindert werden huh.. Da weiß ich schon genau das Richtige!“ Er fischte ein paar grüne Kugeln hervor, spannte sie in seine Schleuder und zielte genau auf den Spalt der Türe. „Pop Green! Venusfliegenfalle!“ knurrte er so leise wie möglich zwischen seinen Zähnen hervor, nur um die Kugeln kurz darauf gekonnt durch den Spalt zuschießen. Einen Augenblick lang geschah nichts Ereigniserregendes, doch dann.. „AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHH!!!!!!“ waren Ohren betäubende und von Angst geprägte Schreie, donnerndes Scheppern und Klirren zu hören, die deutlich machten, dass Usopps Attacke definitiv ihre Wirkung zeigte. „Gut gemacht, Usopp-dono!“ – „Mwahahaha Ich bin eben der Beste, der diese knifflige Aufgabe hatte lösen können!“ – „Eher der Einzige, der dabei weniger Aufsehen erregt und sowieso lieber gerne aus dem Schatten heraus angreift, statt frontal.“, korrigierte Trafalgar und ging zur Türe, um diese wenig später aufzureißen – dicht gefolgt von den anderen. Ein Blick genügte, um ihnen allen zu bestätigen, dass die Langnase nicht umsonst der Scharfschütze der Strohhüte war. Seine Technik war definitiv ungewöhnlich, aber äußerst effektiv. Überall im Raum rankten riesige fleischfressende Pflanzen, die Venusfliegenfallen zum Verwechseln ähnlich sahen, mit der einzigen Ausnahme, dass sie über dicke und lange Tentakeln sowie über ein eigenständiges Leben zu verfügen schienen. „Captain!!!!!!!“, brüllten Shachi und Penguin voller Erleichterung, die an Untersuchungstischen gefesselt waren und bis auf deren Hosen komplett entkleidet waren. Tränen vor Freude glänzte in deren Augen. „Wir wussten, du würdest kommen!“ Er nickte schlicht und trat sofort zu ihnen, um sie aus den eisernen Fesseln zu befreien, was sich als schwieriger herausstellte, als gedacht. Denn diese waren – wie nannte dieses aggressive Püppchen die Sachen nochmal? – Digital? Es gab weder Schloss noch Ähnliches. Aber Bildschirme, die anscheinend eine Art Steuerung über diese Fesseln zu erklären versuchte. Doch die Sprache war für ihn nicht einleuchtend. Er verstand die Menschen hier doch, wieso also verwendeten sie in ihrer Technik eine andere Sprache? Und er war jetzt wirklich nicht auf den Kopf gefallen.. Sofort sah er zu der einzigen Person im Raum, von der er von ihrer außergewöhnlichen Sprachfähigkeit überzeugt war. „Kannst du das verstehen, Robin-ya?“ Die Angesprochene beugte sich über die Schaltfläche und versuchte die Sprache genau zu identifizieren. „Nein. Das ist keine Sprache, die wir in unserer Welt gelernt haben könnten. Interessant. Ob Menschen hier wohl immer ihre Wörter in Zahlen schreiben?“ – „Das ist ja wie ein Code!! So cool! Franky könnte das garantiert verstehen.“ Trafalgar zuckte. „Klar! Codes! Das ist keine Sprache, nicht im normalen Verständnis. Das ist ein Code wie bei Robotern oder Ähnlichem. Das heißt: Wir müssen die Codes nur verstehen und knacken oder..“ Ein diabolisches Grinsen huschte über sein Gesicht, während sein Blick zu den sich windenden und kreischenden Wissenschaftlern in den Mäulern der Pflanzen huschte, da eine viel leichter umsetzbare Idee in seinen Gedanken Gestalt anzunehmen schien.

      Nur 10 Minuten später..
      Shachi und Penguin rieben sich die Arme, während sie sich die Arztkittel zurechtzupften, die sie den Wissenschaftlern nach ihrer Befreiung abgeknüpft hatten. Nicht nur das. Sowohl Robin als auch Kinemon, Usopp und Trafalgar sahen nun dank Kinemons Hilfe wie waschechte Wissenschaftler aus, weswegen sie überzeugt waren, dass sie so nun auch weniger auf Konflikte stoßen könnten. „Also das 4. Untergeschoss?“ – „Keine Ahnung. Weiß ja nicht wie tief wir sind, aber auf jedenfalls sind wir nur ein Stockwerk gefahren. Auf mehr konnten wir hierher nicht achten. Allerdings.. Bepo und“ – „Wir werden sie retten. Sie alle. Wir lassen keinen zurück.“, stellte Trafalgar klar und wollte gar nicht erst hören, was den Anderen so zugestoßen sein könnte. Andernfalls könnte er nicht garantieren, dass er noch die Ruhe selbst bliebe.
      Vor dem Aufzug musterte er den Knopf, auf den Merida zuvor gedrückt hatte. Dummes Weib. Ihm war von Anfang an klar, dass sie garantiert beobachtet wurden, vielleicht sogar längst bemerkt wurden. Den Aufzug in der Lage zu rufen, war äußerst dämlich. Vielleicht löste das sogar einen Alarm aus. Er schüttelte seufzend den Kopf und streckte seine Hand aus: „Shambles“ Im nächsten Moment waren sie aus dem Untergeschoss verschwunden, nur um in einem höheren direkt vor dem Aufzug zu erscheinen. Dieses Geschoss wirkte wesentlich düsterer und vor allem.. besser bewacht. Er spürte alle paar Meter einige Menschen, die wohl hier zu patrouillieren schienen, aber auch.. seine Crew in nicht arg zu weiter Ferne.
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Portugas D. Ace


      Ihm war nicht entgangen, dass ihr Blick eine Zeit lang abwesend geworden war. Zwar wusste er nicht genau, ob sie einfach nur in Erinnerungen schwelgte oder ihren Entschluss noch einmal intensiv überdenken musste, aber als ihr Blick endlich wieder fest auf seinen traf wirkte sie zumindest etwas weniger niedergeschlagen. Offenkundig hatten seine Worte doch etwas erreicht. Sehr gut! Sein Lächeln wurde zuversichtlicher, während die Kleine ihre neckende Seite durchscheinen ließ. Er hätte sicher nichts dagegen, würde sie sich häufiger so präsentieren, ließ es sie doch irgendwie ganz ... niedlich erscheinen. Ob er diesen netten Charakterzug der Kampfkatze öfter herauskitzeln konnte, vor allem nachdem sich die Lage um ihre Familie und um die gesamte Stadt stabilisiert hatte? Er hätte sicherlich nichts dagegen. Im Moment war es dafür aber leider noch deutlich zu früh, vor allem da Jocys Fähigkeiten leider nicht sonderlich gut auf Entfernung zu funktionieren schienen.
      "Keine Aufmerksamkeit erregen, ja?", überlegte Ace laut und blickte sich in den umliegenden Straßen um. Tatsächlich waren hier nur noch wenige Menschen zu sehen, aber sollte sich plötzlich der halbe Teich vor ihnen erheben und zur Seite fließen, würde das durchaus Aufmerksamkeit auf sich ziehen. "Ich glaube ich weiß, wie wir das am besten regeln können", meinte der junge Mann mit einem selbstbewussten Grinsen auf den Lippen und trat langsam an den Rand des Ziegeldaches. Es war schon eine ganze Weile her, seitdem er seine Teufelskräfte so oft hatte verwenden dürfen. Zwar hatte er in den vergangenen zwei Jahren immer wieder trainiert, um nicht einzurosten, aber nichts davon durfte öffentlich werden. Heute jedoch hatte er seine Flammen bereits mehrmals erwachen lassen dürfen was deutlich befreiender war als erwartet. Als würde nach vielen Jahren endlich wieder tief durchatmen dürfen. Wenn er dabei auch noch dem kleinen Kampfkätzschen und ihrer Familie behilflich sein konnte, gefiel ihm das Ganze sogar noch um einiges mehr. So konzentrierte er sich auf die heißen Flammen, die in ihm schlummerten und rief sie wie zuvor zu seinen Fingerspitzen, verwandelte Haut und Knochen in heiß zümngelndes Feuer, bis seine eigentliche Hand kaum noch zu sehen war. Eine besondere Fähigkeit von Logia-Früchten, die ihren Verzehrer die Eigenschaft verliehen den ganzen Körper in ein bestimmtes Element zu verwandeln, egal ob Eis, Rauch, Wasser oder wie bei Ace: Feuer. "Jetzt könnte es etwas warm werden, Kampfkätzchen", warnte er schließlich mit einem zunehmend breiteren Grinsen auf den Lippen. "Nimm also lieber ein klein wenig mehr Abstand." Nur wenige Sekunden später schoss auch schon ein halbes Inferno aus seinen beiden Armen. Heiße Flammen trafen auf kühles Wasser und lösten ein lautes Zischen aus, kurz bevor auch schon dicke Dampfwolken emporstiegen und sich warm um Ace und das gesamte Hausdach legten. Doch das würde noch lange nicht reichen, entsprechend intensivierte die Feuerfaust seine Flammen, bis die gesamte Wasseroberfläche zu brodeln begann und dichter wie auch warmer Nebel die gesamte Umgebung umfing. Zwar würde auch dieses selbtsame Phänomen die Neugierde einiger Passanten wecken, aber zumidest würde sie hier drinnen kein Mensch mehr erkennen können.
      Erst nachdem er mit der Menge an aufsteigendem Dampf zufrieden war, beendete der junge Pirat seine Feuerattacke und verwandelte seine Hände zurück in ihre übliche Gestalt. "Das sollte genügen, jetzt kannst du unbemerkt dort runterklettern." Doch als er sich zur Rothaarigen umdrehen wollte, blickte erkannte er nur orangene Dachziegel unter seinen Füßen und wabernden Wasserdampf um sich herum. "Kampfkätzschen?" Leichte Sorge mischte sich in seine tiefe Stimme, während er sich genauer umsah und die Augen zusammenknieff um besser durch den Wasserdampf schauen zu können. Dann endlich erkannte er rot leuchtende Haare, welche sich hinter einem... Schornstein verbargen? "Was hast du denn plötzlich?", wollte er verwundert wissen und marschierte mit großen Schritten über die klappernden Ziegelsteine, bemerkte dabei allerdings auch sehr schnell, wie seltsam furchtsam Jocy sich hinter den Schornstein verbrogen hatte. In ihren sonst so aufmerksamen und feurigen Augen leuchtete deutliche Furcht, während die Feuerfaust immer näher an sie heranschritt. Sie hatte Angst und zwar nicht zu wenig. "Was ist?", wollte er erneut wissen und bewegte sich dieses Mal deutlich vorsichtiger auf sie zu. Diesen Blick den sie ihm zeigte... hatte sie etwa vor ihm Angst? Warum auf einmal? Bis eben schien doch noch alles in Ordnung zu sein. Dann endlich konnte er sich an die Ereignisse heute Vormittag erinnern, als er der jungen Frau zum ersten Mal begegnet war, als sie förmlich vor ihm geflüchtet war und er sie mit seinen Flammen aufgehalten hatte. Ihre Reaktionen auf die Feuerwand war auch ziemlich heftig gewesen. "Du hast Angst vor Feuer?", schlussfolgerte der Schwarzhaarige nach einigen Sekunden schließlich und hockte sich vorsichtig neben dem Mädchen auf dem Dach nieder. "Tut mir leid, ich hätte dich besser vorwarnen sollen. Aber meine Flammen sind, nun wie soll ich sagen, besonders. Sie werden dir nicht wehtun, das verspreche ich dir. Ich würde dir niemals wehtun." Langsam hob er seine Hand in Jocys Richtung, ohne sie jedoch wirklich zu berühren. "Du kannst mir vertrauen." Ein zuversichtliches Lächeln umspielte seine Lippen, während er sie mit einer kurzen Geste dazu aufforderte seine Hand zu ergreifen. "Außerdem sollten wir uns etwas sputen. Dieser Nebel wird nicht ewig bestehen bleiben, also solltest du uns so schnell es geht einen Weg zu deinem Bruder eröffnen. Nachdem ich einen erheblichen Teil des Wassers verdampft habe, sollte es eventuell sogar einfacher für dich werden. Was sagst du?"


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      Merida Serrano


      Durch die dutzenden aufgezeichneten Schleichwege, die ihr der ergatterte Bauplan präsentierte fiel es Merida erstaunlich leicht den Militärpatrouillen zu entgehen und sich bis zu dem abseits gelegenen Treppenhaus vorzukämpfen. Tatsächlich waren die Treppen recht gut verborgen und für ortsfremde wie sie quasi nicht zu finden. Wahrscheinlich sollten sie als Fluchtweg nur dem stationierten Personal bekannt sein, was auch die Sicherheitstür zum Treppenhaus erklärte. Zum Glück war die junge Frau schlau genug gewesen, einem der niedergeschlagenen Männer zuvor die Schlüsselkarte zu entwenden, welche sie nun vor das meschaniche Türschloss hielt und sich wenige Sekunden später durch das dämmrig beleuchtete Treppenhaus schlich. Bald schon war das dritte Untergeschoss erreicht und ein weiterer Blick auf den detailierten Bauplan eröffnete ihr den kürzesten Weg zum Gefängnistrackt.
      "Es ist nicht mehr weit", murmelte sie erleichtert und manövrierte gekonnt durch die verwinkelte Militranlage. Wie erwartet wurden die einzelnen Zellen natürlich von schwer bewaffneten Soldaten bewacht. Genau fünf an der Zahl. "Das sollte kein Problem sein..." Es hatte sie tatsächlich selbst etwas erschrocken wie schnell und einfach sie die Männer in diesem Versammlungsraum hatte niederschlagen können. Sie war sich bewusst gewesen, dass ihre Fähigkeiten, die von den meisten normalen Menschen überstiegen, aber ihr war nie klar gewesen, wie stark sich das tatsächlich auswirken konnte. Nun... bisher hatte sie ihr Kampftalent auch noch nie wirklich einsetzen müssen, maximal in Wettkämpfen in denen es allerdings strenge Regeln zu befolgen galt. Doch hier... hier musste sie sich nicht mehr zurücknehmen, musste ihre Fähigkeiten nicht mehr verbergen oder ihre Kräfte zügeln. Es war ein seltsam... befreiendes Gefühl. Vor allem nachdem sich in den letzten Stunden einiges an Wut und Frust in ihr angestaut hatte. Leider würden auch diese fünf Männer vor den Zellen eben jenen Zorn gleich zu spüren bekommen. Meri atmete noch einmal tief ein und wieder aus, bevor sie die Schultern zurücknahm und sich in ihrer kleinen dunklen Ecke am Ende des Flures zu den Zellen aufrichtete. Am besten überrasche ich sie einfach nur mit meinem Auftauchen.
      Kaum war dieser Gedanke gefasst, stieß sie sich von der Wand hinter sich ab und stürmte auf die Männer zu. Zunächst bemerkten sie sie nicht einmal, beziehungsweise begriffen nicht, dass da ein potenziell gefährlicher Eindringling auf sie zukam, dann plötzlich brachten sich die ersten beiden in Kampfposition und legten ihre Gewehre an. Zu spät. "Was machst du hier-?!"
      Bevor der hochgewachsene Soldat seinen Satz beenden konnte, hatte Merida schon seinen Waffenlauf umgriffen und knallte ihm das Eisen seines Gewehres ungebremst gegen Stirn un Nase. Ohnmacht trat in seine Augen, doch die schwarzhaarige hatte keine Zeit ihm beim Zusammenbrechen zu beobachten, stattdessen gelang es ihr noch gerade rechtzeitig dem Schuss des zweiten Wachmannes zu entgehen. "Du hast hier nichts zu suchen, Mädchen!" Ein weiterer Schuss, während auch die restlichen drei Männer aus ihrer perplexen Starre erwachten und damit begannen die junge Frau zum umzingeln. Das darf ich nicht zulassen! Noch bevor sich die Gewährläufe auf sie richten konnten, hockte sie sich auf den Boden, stämmte die Hände stützend auf den Boden während sie mit ihren Beinen einen weiten Rundumschlag vollführte. Wie erhofft trat sie dabei zwei ihrer Kontrahenten die Knöchel weg, was sie zu einfachen Opfern machte. Zwei Handkantenschläge später musste sie sich nur noch den übrigen beiden Gegnern stellen, welche prompt das Feuer eröffneten. Gerade noch rechtzeitig gelang es Meri hinter der nächsten Ecke zu verschwinden, auf das die Kugeln donnernd in das Gemäuer einschlugen. "Hier geblieben, Kleine!"
      Natürlich setzten sie ihr nach, sie konnten schließlich nicht wissen, dass sich normale Menschen in Meris Haki tränierten Augen unglaublich langsam fortbewegten. Entsprechend einfach konnte sie den Schüssen des ersten Soldaten entgehen und einen gezielten Faushieb gegen seinen Unterarm ausführen. Sie schrack selbst etwas zusammen, als sie den entsprechenden Knochen brechen hörte... Das hatte sie eigentlich nicht gewollt, aber zumindest musste er damit seine Waffe fallen lassen. In die Augen ihres letzten Angreifers zeichnete sich deutliches Erschrecken gemischt mit zunehmender Furcht ab. Er schaffte es nicht einmal mehr seine Waffe vernünftig auf die junge Frau zu richten, was ihn zu leichter Beute machte. So tauchte Meri kurzerhand unter seinem Gewehr ab und knallte ihre geballte Faust gegen seine Nase, spührte direkt wie Blut ihre Haut traf und betrachtete daraufhin entsprechend mitleidig wie auch er bewusstlos zu Boden sank. Jetzt musste sie nur noch den vor Schmerz wimmernden Soldaten mit Gebrochenen Arm niederschlagen und schon herrschte Stille im Gang. Leider befürchtete sie aber, dass der entstandene Lärm der Gewehre bald neue Soldaten auf den Plan rufen würde, entsprechend hastig kramte sie bei den Bewusstlosen nach den Zellenschlüsseln und machte sich wenige Momente auch schon daran, die schweren Eisentüren zu öffnen. Wie erhofft entdeckte sie im dahinterliegenden dunklen Gefängnisraum um ein dutzend angekettete junge Männer, alle in diesen seltsam weißen Anzügen mit aufgedruckten Zeichen, dass offenkundig zum Pandahut gehören musste. Sie war richtig.
      "Hey! Bist du nicht die Kleine, die uns heute Mittag aus der Polar tank geholfen hatte?", stellte einer der Männer in fordertster Front fest und kam ihr auf den Knien etwas entgegengekrabbelt, da man seine Hände - wie bei allen anderen - straff mit der Wand verkettet hatte.
      Merida nickte nur langsam und blickte sich genauer im Raum um. "Fehlen nicht ein paar von euch?"
      Der Blondschopf in erster Front nickte angeregt. "Ja, sie haben einige von uns abtransportiert."
      "Das waren gruselige Kerle in weißen Kitteln", flichtete der nächste mit betroffenen Unterton bei.
      "Sie haben irgendwas von Forschungslabor gesagt", sprach der nächste, was Meri umgehend den Bauplan hevorziehen ließ, nur um reichlich erleichtert festzustellen, dass besagtes Forschungslabor im untersten Stock angesiedelt war. dort wo Pandahut und Co sicherlich gerade alles auf den Kopf stellten.
      "Aber Bepo und Jean Bart haben sie an einen anderen Ort gebracht", warf der Blondschopf nun wieder ein. "Die Weißkittel schienen beinahe etwas Angst vor den beiden zu haben und wollten sie deswegen in einen Sondertrackt packen."
      "Wie bitte?!" Meri hob besorgt den Kopf. Sie wusste genau, wie Menschen handeln konnten, wenn sie vor etwas Angst hatten... "Sagt nicht, dass die beiden dieser Riese und der Eisbär sind."
      Jedes Crewmitglied vor ihr nickte zustimmend und brachte ihre Brust dazu sich schmerzhaft zusammen zuziehen. Das war nicht gut! Sofort analysierte sie die Karte in ihren Händen genauer. Könnte es etwa sein, dass man versuchen würde die beiden... nun ja, zubeseitigen? "Ein... Krematorium...?" Ihr Finger blieb auf einem der Räume im nächst höheren Stockwerk hängen, während Angst und Sorge ihren Körper überschütteten. Sie hoffte zwar, dass dieser Riese und Eisbär sich nicht so einfach töten ließen, aber in diesem Fall würden sie vielleicht selbst zu Mördern werden. Und sollte im Gegenzug ihnen etwas passieren... Warum nur stellte sie sich gerade bildlich vor, wie der grimmige Pandahut die ganze Anlage in Schutt und Asche legte? Das musste dringend verhindert werden! Außerdem wollte Meri dringend weitere unnötige Opfer vermeiden, egal auf welcher Seite. "Nimmt dieser Schlüssel und die Karte hier!" Hastig legte sie dem ersten in der Reihe den ergatterten Schlüsselbund samt Bauplan hin und deutete bei letzteren auf das entdeckte Krematorium. "Sobald ihr frei seit oder euer Captain auftauchen sollte: Ich denke, dass eure Freunde hier sein werden. Ich werde vor gehen." Sie hatte keine Zeit mehr, um irgendwelche Fragen abzuwarten und erhob sich stattdessen so schnell es ging wieder. Die Piraten würden sich auch gut selbst aus ihren Fesseln befreien können, Meri musste derweil dringend verhindern, dass es gegrillten Eisbären gab. Entsprechend eilig sauste sie nun wieder einmal durch die Flure.

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    • Jocelyn Salvatore

      „Keine Aufmerksamkeit erregen, ja? Ich glaube ich weiß, wie wir das am besten regeln können“, hörte Jocelyn den Schwarzhaarigen sagen, weshalb sie ihn verwundert ansah. Wie wollte er das denn bitte hinbekommen? So ein aufbäumendes Wasser würde immerhin auffallen und es flogen noch so viele Hubschrauber herum – auch teilweise Nachrichtensender, die von dieser schrecklichen Katastrophe weltweit berichteten. Doch Ace‘ selbstbewusstes Grinsen ließ sie glauben, dass er durchaus einen Plan hatte. Und nicht nur irgendeinen. Er wirkte fast, als ob er sich unbeschreiblich darauf freuen, es gar herbeisehnen würde. Hoffentlich war er nicht zu waghalsig. Eine lebensmüde Aktion würde sie beide nur den Hals kosten. Und so, wie sie ihn bereits kennengelernt hatte, riskierte er zwar ungern das Leben anderer, aber mit seiner eigenen Sicherheit hatte er es nicht wirklich. Im nächsten Moment zuckte sie erschrocken zusammen als seine Hände lichterloh entflammten. „Was zur--?!“ - „Jetzt könnte es etwas warm werden, Kampfkätzchen. Nimm also lieber ein klein wenig mehr Abstand.“, wurde sie von dem Mann mit dem immensen Selbstbewusstsein gewarnt, auch wenn sein Grinsen alles andere als besorgt wirkte, weshalb man meinen könnte, dass das darauf entstehende Inferno, das aus seinen Armen schoss, sie wenig erschrecken sollte. Doch entgegen der allgemeinen Meinung wurde sie von ihrer Angst derart überrollt, dass sie japsend das nächstmögliche Versteck aufsuchte, das dieses Haushohe Dach ihr zu bieten hatte. Dabei stach ihr ein Mannshoher Schornstein ins Auge. Mit einem Satz sprang sie dahinter und drückte sich schon fast verzweifelt an das kalte Gemäuer, während die Luft um sie herum immer heißer wurde – es war sowieso schon ein schrecklich heißer Tag und jetzt auch noch diese zusätzliche Hitze, die sie an das Innere eines Vulkans erinnerte. Und ja, ihre Klasse hatte mal einen Klassenfahrt nach Australien gemacht einschließlich des Besuchs der darum liegenden Insel Tama mit dem Besteigen des dort aktiven Vulkans, den man auch unter dem Namen „Mount Yasur“ kannte – inklusive wissenschaftlicher Untersuchungen, die streng überwacht wurden, selbstverständlich. Allerdings mussten sie IN den Vulkan klettern! Nicht bis zur Magma hinab, die wie ein Feuerwerk ab und an emporgeschossen hatte, aber dennoch! Es war so heiß gewesen, dass ihr Kreislauf vollkommen verrückt gespielt hatte. Und alleine der Anblick der zischenden und donnernden Magma, war für sie wie ein wahr gewordener Alptraum. Denn schon damals begleitete sie die Furcht vor Feuer auf Schritt und Tritt. Und ihre nette Lehrerin erlaubte natürlich nicht, dass sie diesen Ausflug aussetzte. Stattdessen hatte sie danach lieber eine vor Panik geprägte Schülerin, die sie frühzeitig nachhause schicken musste. Oh, wie Jocelyn Feuer hasste und fürchtete. Und das alles seit jenem Tag. Einer der Tage, die sie nie vergessen würde. Genauso wenig wie diesen markerschütternden Schrei, der ihr beim Anblick von lodernden Flammen durch die Ohren klingelte. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte die in ihrem Kopf erscheinenden Bilder und die Rufe hinauszuschütteln, die je heißer ihre Umgebung wurde, je mehr sie das Zischen dieses schrecklichen Feuers hörte, desto deutlich wurden die Bilder ihrer Kindheitserinnerungen. Die Erinnerungen als sie ihre Mutter hatte sterben sehen.. von den unbezwingbaren Flammen am lebendigen Leibe verbrannt. Und ihr Vater, der seine kleine vollkommen traumatisierte und erstarrte Tochter aus diesen Flammen herausholte, um ihr das Leben zu retten. Doch sie hatte es gesehen. Sie hatte es gehört. Sie hatte es gerochen und gespürt. Feuer.. der Tod.. die Hilflosigkeit gegenüber etwas so Zerstörbarem. Dieser Tag hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt und somit.. ihr Trauma und ihre Angst vor jeglicher Begegnung, die diesem Erlebnis auch nur ansatzweise gleichkäme. Sie wusste, dass er Feuer entstehen lassen konnte, aber sie hatte keine Ahnung welche Ausmaße diese Fähigkeiten annehmen vermochten. Und dieses Ausmaß an Feuerkraft.. war ihr eindeutig zu viel des Guten. Damit konnte und wollte sie nicht klarkommen müssen!
      Plötzlich hörte sie seine Stimme, nachdem das Zischen verebbt war. Zögerlich öffnete sie die Augen und erkannte um sich herum lediglich eine dicke Rauchdecke, die dem eines dichten Nebelkleids gar nicht mal so unähnlich zu sein schien. Seine Stimme und Schritte kamen immer näher und sie drückte sich reflexartig weiter in die dunkle Ecke, die der Schornstein ihr zu bieten hatte, ehe er auch schon vor ihr stand und aufrichtig besorgt in ihr Gesicht zu sehen schien. Der junge Mann, der ihr den ganzen Tag über eine so verlässliche Schulter war, an der sie sich stützen konnte und die ihr half wieder auf die Beine zu kommen, die ihr Mut zusprach.. wirkte plötzlich wie eine bröckelnde Klippe, auf die sie sich besser nicht länger verlassen sollte, wenn sie nicht ins Unglück stürzen wollte. Da sprach er das aus, was jetzt wohl kaum länger mehr zu übersehen war: „Du hast Angst vor Feuer?" Sie schluckte schwer, während sich Ace neben sie auf das Dach niederhockte und er in einem reuenden Ton seinen Fehler versuchte einzugestehen: „Tut mir leid, ich hätte dich besser vorwarnen sollen. Aber meine Flammen sind, nun wie soll ich sagen, besonders. Sie werden dir nicht wehtun, das verspreche ich dir. Ich würde dir niemals wehtun. Du kannst mir vertrauen.“ Dabei schwebte eine seiner Hände hilfsbereit vor ihr, um ihr, wie schon einmal an diesem Tage auf die Beine helfen zu können. „Vertrauen..?“, wiederholte sie langsame. Erwartete er da nicht zu viel? Sie kannten sich ein paar Stunden, in denen er ihr zwar sehr hilfsbereit gewesen war und sie ihn schon fast als Freund abgestempelt hatte, aber ein paar Stunden des Kennenlernens reichen bei Weitem nicht, um zu erwarten, dass sie ihm und diesen entflammbaren Händen blindlinks vertraute! Jedoch.. traf er mit seinen Worten leider ins Schwarze. Wenn sie sich nicht sputeten, dann würde der Nebel verschwinden, den er offenbar nur entstehen lassen hatte, damit sie unbemerkt die Wassermassen entfernen könnte, damit sie wiederum ihren Bruder retten könnten. Wenn sie also nichts täte, dann.. wäre Alec verloren – samt der ganzen anderen Menschen darin, die sie zuvor gehört hatte. Bitter verzog sie den Mund und sah gequält zur Seite, ehe sie sich – ohne seine Hand annehmen zu wollen – eher unbeholfen aufrichtete. Sie kletterte noch immer zitternd die Ziegel hinab, sprang von dem Dach auf einen unsicher wirkenden Stapel Feuerholz, das durch und durch durchnässt war und kullerte samt der Holzstapel auf den nassen Asphalt, auf dem sie sich zu allem Übel das Knie aufstieß. Fluchend zischte sie und stand langsam auf, ehe sie zu Ace zurücksah. „Ich werde meinen Bruder nicht im Stich lassen. Und ich brauche deine Hilfe dafür, so blöd das auch ist. Aber merk dir eins: Von Vertrauen kann keine Rede sein. Ich.. vertraue keinem Menschen blindlinks und erst recht keinen, der wie ein Feuerzeug ohne Vorwarnung losgehen kann. Wärst du ein Hund, ein Fuchs oder sonst ein Tier, sähe das Ganze natürlich anders aus. Bist du aber nicht, also bild' dir nicht ein, dass ich deinen Worten einfach glaube. So naiv bin ich jetzt garantiert nicht, auch wenn du mich bestimmt für so blauäugig hältst.“ Sie wandte sich eingeschnappt schnaubend von ihm ab und tastete sich vorsichtig in die Richtung, in der sie an den Häuserreihen entlang gehen müsste, um zu dem Teich zu gelangen, in dem das Museum versunken war.
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      Trafalgar D. Water Law

      „Captaiiiiiiiin!!“, riefen einige seiner Crewmitglieder, während andere bei seinem Auftauchen einfach nur erleichtert aufatmeten. Dabei fiel sein Blick auf die am Boden liegenden Fesseln und wie sie sich die Hand- und Fußgelenke schmerzhaft rieben. Wie auch immer sie es geschafft hatten, sie hatten sich bereits aus ihren Fesseln befreit und der Schlüssel zu diesen Fesseln lag am Boden. Doch ihm fiel auch auf, dass sie keineswegs vollständig waren, was ihn mit großer Sorge belegte. „Könnt ihr euch bewegen?“, fragte er behutsam, woraufhin alle soweit er es sehen konnte, nickten. Gut. Wo sind Bepo und Jean?“ Bei dieser Frage zögerten sie kurz, ehe einer die von Merida da gelassene Karte aufhob und sie seinem Captain überreichte. „Eine Frau war hier, keine 10 Minuten her. Die eine, die uns aus der Tank geholfen hat. Sie hat uns befreit und gemeint, die beiden seien hier“ Er deutete auf den Trackt des Unterschlupfs, auf den sie vorhin gezeigt hatte. Trafalgars Blick wurde steinhart, ehe er tief durchatmete und die Karte an sich nahm, nur um sie kurz darauf der Langnase an die Brust zu drücken. „Gut. Wir teilen uns auf. Ein Teil verschwindet von hier, der Rest rettet die beiden. So viele von uns fallen zu sehr auf.“ Er sah zu Robin. „Kann ich mich darauf verlassen, dass du meine Crew in Sicherheit bringst? Am besten zu den anderen ins Restaurant – vorerst.“ Die Schwarzhaarige nickte lächelnd. „Natürlich, Verlass dich ganz auf mich.“ Er sah zu seiner Crew zurück. „Ihr geht mit ihr mit und das so unauffällig wie möglich. Bepo, Jean und ich werden später zu euch aufschließen.“ Mit diesen Worten, mit denen alles geklärt zu sein schien nickte er Kimemon und Usopp kurz bestimmt zu und lief mit ihnen nun wesentlich haariger durch die Gänge zurück – wohl wissend, ds der Rest seiner Mannschaft in guten Händen sei.
      „Wo befindet sich das Krematorium?? Ich habe nicht auf das Stockwerk geachtet.“, fragte er an Usopp gewandt, der beim Laufen hastig die Karte auffaltete und versuchte aus ihr schlau zu werden. „Ein Stock über uns, also.. 3. UG, schätze ich?“ Sofort hielt Trafalgar abrupt an. Sie dürften keine Zeit verlieren! Er hob die Hand und sogleich erschien eine Blase, die sich jedoch an der Decke über ihnen breitmachte. „Takt.“, sprach er bestimmt, woraufhin sich die Decke über ihnen hinunterbewegte, genau da wo die durchsichtige Blase grenzte. Fast so als würde diese Blase durch das Gestein schneiden. Während sich die Stellplätze hinunter senkte, fielen zwei Männer zu ihnen aufschreiend hinunter und stießen ungeschickt am Boden auf, weshalb sie noch eine Weile benommen da liegen würden, schlussfolgerte Trafalgar. Er sprang auf die Steinplatte, was ihm die zwei Anderen sofort nachahmten. Im Nu flog die Steinplatte wieder hinauf an Ort in Stelle, sodass sie kurz darauf von dieser absprangen. Sogleich liefen sie durch die Gänge, während besagte Steinplatte kraftlos hinuntersackte, als hätte man einer Marionette die Fäden durchtrennt. Was mit den Männern dort passierte, war ihnen egal. Denn das, was sie mit Bepo und Jean vorzugeben schienen, war weitaus schlimmer! Es war unbarmherzig und doch so menschlich alles zu töten, was einem Angst einjagte. Doch je näher sie dem Trackt kamen desto langsamer würden ihre Schritte, da sie nicht nur die KO. Geschlagenen Soldaten, sondern auch die Ursache mit den langen schwarzen Haaren erblickten, die sich wohl gerade zu einem erneuten Angriff vorbereitete. Sie stiegen über die am Boden liegenden Männer hinweg, wobei Usopp ständig zusammenzuckte, wenn sich einer von diesen bewegte. Schlieslich legte Trafalgar der Schwarzhaarigen eine Hand auf die Schulter. Er wusste genau, was ihr durch den Kopf ging. Ihm ging es ähnlich, nur hatte er wesentlich mehr Blutdurst als sie, wie er glaubte. Er schmunzelte kurz: „Konntest du nicht auf uns warten, bevor du dich amüsierst, Püppchen?“ Sein Grinsen verebbte langsam. „Lass uns auch noch etwas Spaß übrig. Schließlich.. haben sich diese Bastarde unsere Aufmerksamkeit doch so redlich verdient, meinst du nicht auch?“ Kaum ausgesprochen erbebte die Decke über ihnen verheißungsvoll. „Zoro amüsiert sich anscheinend bereits.. kannst du ihn nicht zu uns runter holen, oder so???“, fragte Usopp unsicher, was Trafalgar wohl gerade plante. Der Angesprochene warf ihm nur einen genervten Blick zu. „Er säubert für uns den Rückweg. Es wäre nicht ratsam, ihn aus dieser Arbeit rauszuholen.“ //Zudem funktionieren meine Kräfte nicht auf diese Weise, du Schlaumeier..//
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

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    • Portugas D. Ace


      So verwandelte sich ein taffes Raubkätzschen also in seine eigene Mahlzeit.Wie ein gehetztes Mäuschen kurz vor dem Maul seiner Fressfeinde hockte Jocy hinter dem breite Schornstein und blickte ihn aus reichlich verstörten Augen an, als hätte Ace soeben angekündigt, sie noch heute Abend mit Haut und Haaren verspeißen wollen. Wenn er ihre offenkundige Furcht dem Feuer gegenüber bedachte, fühlte sie wahrscheinlich gerade wirklich so. Er befürchtete sogar, dass einzig und allein ihre wackelnden Knie und der dichte Nebel die Rothaarige von einer Flucht abhielten, anosnsten hätte sie wahrscheinlich umgehend mehrere hundert Meter zwischen sich und den Piraten gebracht. Irgendwie weckte allein dieser Gedanke unmut in Ace' Brust, während er umso mehr bereute, sie nicht besser vorgewarnt zu haben. Vor allem da sie ihm nun noch weniger Vertrauen als zuvor zuzusprechen schien. Nicht gut...
      "Vielleicht ist Vertrauen auch etwas viel gesagt", murmelte er schließlich etwas unglücklich und strich sich mit einer Hand ordnend durch die verwuschelten Haare. "Ich sehe ja selbst ein, dass du mich dafür noch nicht lange genug kennen magst. Aber du solltest mittlerweile bemerkt haben, dass ich dir wirklich und ehrlich helfen will und es war sicher nicht mein Ziel, dich eben so sehr zu erschrecken. Also lass uns zumindest gemeinsam miteinander kooperieren, bis wir deinen Bruder gerettet haben. Die Sache mit dem Vertrauen können wir danach auch noch angehen." Wenn es um ihn selbst ging, hatte er bereits ehrliches Vertrauen zu dem vor Angst schlotternden Mädchen vor ihm aufbauen können. Vielleicht mochte es auch zum Teil an seiner leicht naiven Ader liegen, aber irgendetwas ließ ihn glauben, dass die Kleine ein gutes Mädchen war. Ihre Worte und Gesichtsausdrücke vermittelten offen ihre Gefühle, weswegen selbst er sie wie ein Buch zu lesen vermochte - anders als ihre schwarzhaarige Freundin, die die immer gleiche Miene zur Schau trug.
      So konnte Ace auch jetzt genau verfolgen, wie Jocy mit ihren eigenen Gedanken und Fürchten zu kämpfen hatte, während sie in einer Mischung aus Angst und Unglauben seine Hand vor ihrem Gesicht anstarrte. Sie wollte sicherlich nichts dringlicher als ihren Bruder so schnell es ging aus dem Wassergefängnis zu ihren Füßen zu befreien und zugleich fesselte ihre Furcht sie an Ort und Stelle. Auch wenn ihre Zeit langsam zur Neige ging, versuchte Ace daher ruhig zu bleiben, sollte er das kleine Kampfkätzschen auch noch weiter zur Eile drängen könnte sie sich mehr denn je verkrümeln wollen. Also setzte er lieber ein sanftes Lächeln auf. "Dir wird nichts passieren, dass verspreche ich dir. Ob du mir nun glauben magst oder nicht, aber ich habe bei solchen Dingen noch nie gelogen." Kurz ließ er die Schultern beiläufig zucken. "Ich wäre sowieso kein guter Lügner, glaube ich." Eine der vielen Sachen, die ich wohl mit meinem kleinen Bruder gemeinsam habe.
      Dann endlich trat die erhoffte Entschlossenheit rot schimmernden Augen der jungen Frau. Ace war milde enttäuscht, als sie seine Hand ignorierte, nickte aber dennoch anerkenndend, als sich die kleine aus eigener Kraft wieder zu ihrer vollen Größe aufrichtete und sich an den Rand des Daches vortastete. Sie war noch immer recht wackelig auf den dünnen Beinschen, aber Ace verkniff es sich, ihr ungefragt unter die Arme zu greifen, aus Sorge sie damit erenut zu verschrecken. Dummerweise stellte sie sich auch beim Hinunterspringen vom Hausdach recht ungeschickt an und weckte milde Sorge im jungen Piraten, als sie sich auch noch das Knie aufstieß. Sofort folgte er ihr mit einem mühelosen Satz und wollte sich eben erkundigen, ob es ihr gut ging. Da begegneten ihm schon wieder diese stolz glühenden Augen zusammen mit felsenfester Entschlossenheit in ihren folgenden Worten. Ace reagierte mit einem breiten Lächeln und stellte sich direkt an die Seite der neu erwachten Kampfkatze. "Wenn es dir so wichtig ist, kann ich mir beim nächsten mal Hundeohren aufsetzen, vielleicht kannst du mir dann etwas mehr Vertrauen schenken?", kicherte er leise und deutete ihr dann den Weg durch den dichten Nebel. "Wie ich bereits sagte, wenn du mir noch nicht vertrauen magst, werde ich dass so akzeptieren müssen, aber ich werde dir dennoch versichern, alles dafür zu tun, dir zu helfen. Schließlich hast du mir heute das Leben gerettet, da ist das das mindeste was ich tun kann, meinst du nicht?" Als sie schließlich den Rand des unerwünschten Teiches über dem untergegangenen Museum erreicht hatten, hielt Ace edächtig ein paar Schritte Abstand. "Ich würde dir ja gerne noch besser zur Hand gehen, aber leider bin ich im Wasser recht nutzlos", erklärte er, während er versuchte auf den Grund des "Gewässers" zu blicken. Leider war das angespühlte Wasser dafür aber viel zu verschmutzt, mal davon abgesehen, dass der sie umwabernde Nebel sowieso den Großteil seiner Sicht blockierte. "Sobald du einen Fad für uns freigemacht hast, kann ich uns einen Weg zu deinem Bruder freigraben", versicherte der Schwarzhaarige schließlich überzeugt. "Du musst dich also einzig und allein auf das Wasser konzentrieren, den Rest kannst du allein mit überlassen."

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      Merida Serrano


      Kugeln sausten an ihren Ohren vorbei, alarmierte Rufe tönten durch den Flur und lockten immer mehr Verstärkung an. Sobald sie den fluchenden Schützen auf Armlänge hatte nähern können, duckte sie sich unter wild geschwungenen Gewehrläufen hinweg, wisch hastigen Faushieben aus und ließ stattdessen ihre eigenen Schläge und Tritte sprechen.
      Sie hatte schon dutzende Kampfwettbewerbe bestritten, sich in ihrer Kindheit mit vorlauten Rotzbälgern und gehässigen Nachbarn geschlagen, aber noch nie hatte sie sich gegen Soldaten und ihre Waffen entgegenstellen müssen. Sie wunderte es sogar selbst, dass es ihr so einfach gelang, die Bedrohung der Schusswaffen auszublenden, um trotz des hohen Risikos mutig in ihre Gegner hineinzulaufen. Allerdings war ihr Körper solch eine lange Belastung in Kombination mit der heftigen Anspannung ihrer Muskeln nicht gewohnt. Entsprechend schwerer wurden ihre Bewegungen. Jedes Ausweichmanöver ein Kraftakt, jeder Tritt und Schlag war mit eigenem Schmerz verbunden und irgendwann landeten auch ihre Kontrahenten die ersten Treffer. Sie zog zischend die Luft ein, als die scharfe Klinge eines Armeemessers ihren Shirtstoff auf höhe ihrer Taille zerfetzte und einen - zum Glück nur oberflächlischen - Schnitt an ihrer Seite hinterhließ. Der Angreifer, der sich rücklings an sie herangeschlichen hatte, bekam daraufhin sofort ihren Ellenbogen zu spüren. Wahrscheinlich würde es Wochen dauern, bis diese Nase wieder gerade zusammen gewachsen war. Doch für Mitleid war keine Zeit. Für Verschnaufen noch weniger.
      "Gleich geschafft..." Seitdem sie den Flur zum Krematorium betreten hatte, sah sie sich einem Soldaten nach dem anderen gegenüber. Mittlerweile schien die ganze Anlage über die Eindringlinge informiert zu sein, weswegen sich immer mehr Kräfte zu mobilisieren begonnen hatte. Sie hoffte nur, dass die Crew vom Pandahut es erfolgreich aus ihren Fesseln geschafft hatte, während ihr Captain selbst seine Leute aus dem Labor im unteren Stock hatte retten können. Blieben nur noch der Riese und der niedliche Eisbär.
      "Halt an, verdammtes Miststück!" Ihre Ohren dröhnten bereits von den konstant auf sie abgefeuerten Schüssen, doch trotz ihrer immer intensiver werdenden Erschöpfung konnte sie jeder einzelnen Kugel entgehen. Die Frage war nur, wie lange noch? Sie hatte nicht vor, dieses leidige Thema weiter in ihren Gedanken anwachsen zu lassen und konzentrierte sich einzig und allein auf das, was vor ihr lag. "Tut mir leid." Sie wusste selbst nicht einmal, warum sie sich bei den Soldaten entschuldigte, aber irgendwie fühlte sie sich schuldig, wenn sie den jungen Männern die Riechkolben zertrümmerte, ihre Rippen knacken hörte und ihre erschrockenen Schmerzensschreie vernehmen musste.
      Nach etwa zehn Minuten, welche sich wie mehrere Stunden angefühlt hatten, erreichte sie endlich die Tür zum Kramatorium. Sie konte wahrnehmen, dass hinter der dicken Eisentür weitere bewaffnete Soldaten auf sie warteten und sie musste sich echt bemühen, kein unwilliges Stöhnen über ihre Lippen dringen zu lassen. Es nützte nun einmal nichts. Wenn sie sich nicht beeilte, könnte es eventuell schon zu spät sein und das durfte sie auf keinen Fall zulassen.
      Doch gerade als sie ihre müden Knochen erneut zur Bewegung drängen wollte, ließ die plötzliche Wärme einer großen Hand auf ihrer Schulter sie erschrocken umfahren. Hatte sie nicht alle Gegner hinter sich K.O. geschlagen?! Sofort hob sie abwehrend die Hände und bereitete sich auf den nächsten Schlagabtausch vor, staunte dann aber nicht schlecht, als sie hellen Honigaugen begegnete. "Grummelpanda...", drang es kaum hörbar über ihre Lippen, bevor die Erleichterung ihren geschwächten Körper sie gegen die kalte Betonwand in ihre Rücken sinken ließ. Nur ihre Willenskraft verhinderte, dass sie an dem kalten Gestein zu Boden sank. "Der Eisbär und der Riese sind sicher hinter dieser Tür", murmelte sie und zwang sich dazu, wieder eine aufrechtere Haltung anzunehmen. "Ich wusste nicht genau, wie schnell ihr auftauchen würdet... Ich wollte keine unnötige Zeit verlieren. Mir ist egal, was du davon halten magst, oder nicht, aber ich befürchte, dass die Soldaten nicht gerade die besten Absichten mit deinen Freunden haben." Nun, da tatsächlich ein erschreckend großer Teil ihrer Anspannung von ihren Schultern abgefallen war, erinnerte sie der beißende Schmerz an ihrer Seite sie an ihre eigenen Wunden. Sie verzichtete darauf, schmerzhaft zischend die Luft einzuziehen, presste dafür aber die Hand auf den blutenden Schnitt an ihrer Taille. Dann endlich stieß sie sich wieder von der Wand hinter sich ab. "Wir sollten sie so schnell es geht da raus holen", verkündete sie zuletzt und hielt sich bereit, den Raum zu stürmen. Dieses Mal sogar mit Unterstützung... Wer hätte vor ein paar Stunden noch ahnen können, dass Merida sich über das Erscheinen des Pandahutes freuen könnte? Aber irgendwie war es beruhigend, nicht mehr alleine gegen die Soldaten antreten zu müssen.

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    • Jocelyn Salvatore

      Während Jocelyn mit schmerzendem und blutendem Knie voran trat, schallten Ace‘ Worte von zuvor in ihrem Kopf. Es war wirklich schwer sich auf etwas Anderes zu fokussieren als auf das, was soeben vorgefallen war. Allerdings war auch für sie nicht zu überhören gewesen, wie enttäuscht die Stimme dieses wandelnden Feuerzeugs geklungen hatte. Oder vielleicht gerade deshalb. Diese Art von Stimmlage hatte sie bei ihm zumindest bisher nicht entdeckt. Darum, egal wie durcheinander und verängstigt sie auch war, hörte sie immer und immer wieder seine Worte.. Sie schüttelte den Kopf. Nein. Das war jetzt so gar nicht wichtig! Wichtig war, ihren Bruder zu retten, nichts anderes. Sie wollte keinem dahergelaufenen Spinner vertrauen, der alles in Schutt und Asche legen konnte, wenn er nur mit den Fingern schnipste. Gut, sie war vermutlich eine ähnliche Spinnerin, aber wenigstens hatte ihre Kraft nicht so verheerende Ausmaße wie die seinen.
      „Wenn es dir so wichtig ist, kann ich mir beim nächsten Mal Hundeohren aufsetzen, vielleicht kannst du mir dann etwas mehr Vertrauen schenken?“, hörte sie den Schwarzhaarigen plötzlich neben sich scherzen, weshalb ihre Mundwinkel sich unvermittelt zu einem Schmunzeln zogen. Allein die Vorstellung war schon unglaublich niedlich und lächerlich zugleich. Aber nein! Sie würde nicht auf seine Versuche, sie um den Finger zu wickeln, hereinfallen. Dafür war sie zu stolz! Definitiv zu stolz! Und er.. er war nur ein ihr folgender Spinner. Nichts weiter. Und sie würde ihm definitiv nicht die Genugtuung geben, darauf zu antworten oder irgendwie zu reagieren, da sie wusste, dass er sich wohl eine etwas entspanntere Reaktion von ihr erhoffte, wenn er seine Scherze machte. Aber nix da. Nicht bei ihr. Könnte er gerne bei anderen Frauen versuchen, die darauf vermutlich sogar eingehen würden und sogar hoffen könnten, dass er es wirklich durchziehen würde, sich mit Hundeohren oder Ähnliches zu bekleiden. Aber sie nicht. Garantiert nicht. Sie fand das viel zu lächerlich und peinlich! Sie fände das überhaupt nicht witzig oder niedlich oder.. oder..
      Jocelyn rieb sich die Stirn als sie merkte, dass sie vollkommen den Faden ihrer Gedanken verloren hatte, da sich diese Vorstellung, die er mit seinem Scherz in ihren Gedanken erweckt hatte, einfach vollkommen in den Vordergrund gedrängt und sämtliche anderen Gedanken verdrängt hatte. Doch sie wusste genau, dass DAS seine Absicht gewesen war! Ganz bestimmt sogar! Sie würde sich ihm sicher nicht auf dem Silbertablett servieren, nur weil sie eine so lebhafte Fantasie hatte und… das wirklich.. irgendwie süß aussehen würde… //NEIN!! AUS!!! Alec! Nur Alec ist jetzt die Priorität! Und der Typ mit dieser Cosplay-Vorstellung da ganz bestimmt NICHT!//, rief sie sich aus diesen lächerlichen Gedanken zurück je näher sie dem großen Teich zu kommen schienen, auch wenn sie kaum wirklich sehen konnte, wohin sie trat, bei all dem Nebel. Dennoch.. spürte sie es. Sie spürte es oft, wenn sie in der Nähe von Wasser war. Eine Art angeborener Instinkt konnte man behaupten. Sie schätzte, dass es mit ihren Fähigkeiten zu tun hatte oder eben mit ihrer ursprünglichen Herkunft. Bei dem Gedanken schielte sie kurz zu Ace hinüber, der mit seinen Freunden von Anfang an davon gesprochen hatte, dass sie ein Fischmensch sei. War das Soetwas wie eine Meerjungfrau? Aber sie hatte keine Flosse.. Zudem konnte sich ein Mensch wohl kaum mit einer Meerjungfrau bzw. mit einem Meermann paaren, schätzte sie. Das war physikalisch sicherlich gar nicht möglich und eklig war diese Vorstellung auch, weshalb sie sich kurz angewidert schüttelte. Das war lächerlich! Sie stammte garantiert nicht von einem Meervolk ab. Woher auch immer sie ihre Kräfte bezog, es war nicht das, was Ace und seine Kumpanen zu glauben schienen.
      „Wie ich bereits sagte, wenn du mir noch nicht vertrauen magst, werde ich das so akzeptieren müssen, aber ich werde dir dennoch versichern, alles dafür zu tun, dir zu helfen. Schließlich hast du mir heute das Leben gerettet, da ist das das mindeste was ich tun kann, meinst du nicht?“ Bei diesen Worten verzog sie den Mund. War seine Aussage nichts Anderes als eine Art Unterstreichung davon, dass er wollte, dass sie ihm vertraute und darum noch einmal explizit rechtfertigte, weshalb sie es definitiv müsste? Sie hatte ihm das Leben gerettet und darum würde er alles tun, um ihr zu helfen. War das nichts Anderes als zu sagen: ‚Du musst mir vertrauen, weil ich noch eine Schuld bei dir zu begleichen habe!‘? „Und du musst verstehen, dass ich mich sicher nicht dazu zwingen lassen werde, einem Menschen vertrauen zu müssen, nur weil dieser sich revanchieren möchte. Aus Pflichtbewusstsein oder was auch immer es sein mag. Ich habe meine eigenen Prinzipien. Und nach deinem entflammenden Feuerspiel eben..“ Sie hielten an dem Teich schließlich an, ehe sie sich an ihn wendete. „weiß ich nicht, ob ich dir überhaupt vertrauen möchte. Wie schon gesagt: Ich MUSS mich hier und jetzt auf dich verlassen, weil es um das Leben meines Bruders geht. Aber danach?“ Sie zuckte nur resignierend mit den Achseln und sah auf die dunkle Brühe vor ihnen, in der gerade so noch ihre Spiegelbilder zu erkennen waren, wenn auch sehr schwach und verschwommen und von einer matschigen Brühe überzogen. „Nutzlos huh.. Ja, das bist du definitiv was Wasser angeht, aber wesentlich nützlicher als deine Freunde, die sich gegen Wassermassen so gar nicht wehren können. Aber zugegeben.. ihr wisst alle wie ihr mit eurer Schwäche umzugehen habt.“ Sie verzog erneut den Mund, während sie sich vor den Rand des Teiches kniete und ergänzend murmelte: „Das ist zu beneiden..“ und schließlich schwer seufzte. Ihre eigenen Schwächen machten sie ziemlich ..labil. Sie konnte Nichts gegen diese ausrichten, da diese ihr ganzes Leben und ihre Emotionen beeinflussten – sei es nun körperlich oder seelisch. Schließlich hörte sie das Feuerzeug wieder reden, darüber wie sie ungefähr vorgehen sollte. Sie sollte also einen Fad für die beiden freimachen und er würde sich zu seinem Bruder graben? „Graben huh.. Interessant. Also bist du nicht nur ein Feuer speiendes Feuerzeug, sondern nebenberuflich noch als Maulwurf tätig. Ein richtiges Multitasking-Talent, was?“, kommentierte sie ironisch, während sie ihre Hände zögernd in diese eklige Brühe tauchen ließ. „Ich werde mich garantiert nicht vollkommen und ohne jeden Zweifel dir gegenüber auf dich verlassen. Aber.. wenn das Alles vorbei ist, danke ich dir für deine Hilfe.“ Dabei nickte sie sich ihrem eigenen Spiegelbild bekräftigend zu und wollte gerade die Augen schließen, um tief durchzuatmen und sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, als Etwas weiches ihre Finger streifte und nur einen Wimpernschlag später an die Oberfläche tauchte. Sie fiel mit einem erschrockenen Schrei Rücklings auf den Hintern und starrte wie entsetzt zu dem aufgequollenen Leichnam, der wohl unterhalb im Museum oder wo auch immer ertrunken zu sein schien und dessen Haare sie an ihren Fingern gespürt hatte. Sogleich machte sich Übelkeit zusätzlich zu dem Schrecken in ihr breit, sodass sie eine zittrige Hand an ihren Mund drückt und sofort von der Stelle wegsah. „I-I-Ich glaub m-mir… mir wird schlecht..“ Sie kniff die Augen zusammen, während das brennende Gefühl sich übergeben zu müssen bereits hoch in ihren Hals kroch und sie leise Würgegeräusche versuchte zu unterdrücken. Sie hatte eine Leiche berührt! Den leblosen Körper eines Menschen!
      Sie öffnete ihre Augen einen Spalt als sie glaubte, dass sich ihr Körper wieder beruhigt hatte, nur um eines festzustellen.. Dieser Leichnam war nicht der Einzige, in der Gegend. Sicher wurden schon viele Weggebracht, aber es gab hier und da noch etliche leblose Körper, die nicht fortgebracht werden konnten, weil es nicht genug Einsatzkräfte für die gesamte Gegend gab, um allen Menschen gleichzeitig helfen zu können. Einzig und allein der dichte Nebel verminderte das Grauen, das sich vermutlich um sie herum offenbaren würde. Ihre Atmung wurde immer schwerer bei dem Gedanken an die vielen Menschen, auch wenn die Dankbarkeit Ace gegenüber wuchs, dafür dass seine Kräfte sie von diesem Anblick größtenteils zu verschonen schienen. Dennoch änderte es nichts an den Tatsachen: Hier waren unzählige Menschen gestorben. Hier. Überall. Sie hatte sie ja vor ein paar Stunden selbst gesehen, nachdem sie Ace das Leben gerettet und danach noch versucht hatte anderen das Leben zu retten. So viele Menschen, denen sie nicht helfen konnte. Aber sie war zu sehr mit anderen Gedanken beschäftigt gewesen als sich wirklich um die Leichen zu kümmern, die ihren Körper gestreift hatten oder die sie nur wenige Meter von sich erkennen konnte. Doch jetzt.. jetzt.. es kam alles auf sie zu, wie ein tobender Sturm, ohne Möglichkeit der Grässlichkeit dieser Lage irgendwie entkommen zu können. Und so, ohne dass sie es verhindern hätte können, erbrach sie ihr heutiges Frühstück und Mittagessen, nur wenige Centimeter von Ace‘ Schuhen entfernt. Am ganzen Körper zitternd krallte sie sich in den schlammigen Boden und hustete und würgte die letzten Brocken hinaus, ehe sich nach einigen Minuten ihr Magen letztendlich vollkommen entleert hatte. Der bittere Kuper artige Nachgeschmack in ihrer Kehle und ihrem Mund, machte es ihr schwer sich im Nachhinein nicht noch einmal zu übergeben, dennoch wischte sie sich mit dem Handrücken, auch wenn dieser genauso zitterte wie der Rest ihres Körpers, den Mund ab und wischte diesen an ihrer Kleidung ab. Dieses Wasser würde sie definitiv nicht mehr berühren, wer weiß was da noch alles umherschwamm – den Blick bestimmt von dem Leichnam im Teich abgewendet. „T-Tut.. Tut mir leid. Das war sicher kein.. kein schöner Anblick. Sorry.. Ich.. Ich hab‘ nur noch nie zuvor… das.. das ist… wirklich …schrecklich.. das alles… Ich.. Ich bin nicht.. nicht so abgehärtet, wie ihr.. Ich habe noch nie vorher eine.. einen toten Körper gesehen.. noch nie.. und dann.. dann…“ Zitternd krallte sie sich in ihre Arme und schüttelte den Kopf. „Ich.. ich muss Alec helfen. Ich.. Ich muss! Aber.. wie? Ich weiß nicht, wie. Ich.. Ich bin total nutzlos jetzt. Ich kann nichts schaffen. Gar nichts. Dieses Gefühl ihn berührt zu haben, ich krieg es nicht aus meinem Kopf. Als ob dein Inferno nicht schon schlimm genug war und mich.. mich eingeschränkt hat. Jetzt noch das! Das ..Das ist zu viel. Was.. Was soll ich jetzt tun? Wie soll ich..“ Sie hob ihre Hände vor ihre Augen, die nun unaufhörlich zitterten. Sie war hergekommen, um ihren Bruder zu retten, doch im Endeffekt war sie nur ein Hindernis. Sicher hätte Ace viel mehr ohne sie zu Stand bekommen. Sie machte die ganze schreckliche Situation nur noch schlimmer, in dem sie jetzt der Panik und Hysterie verfiel. Das Einzige, was Jocelyn wirklich konnte, war eine große Klappe zu haben, doch im Endeffekt nichts davon wirklich umsetzen zu können. Das sagten ihrer Lehrer auch immer zu ihr, und sie hatten recht. Sie war ein hoffnungsloser Fall, die sich zu viel zutraute und dann, wenn es drauf ankam, man sie getrost abschreiben konnte.

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      Trafalgar D. Water Law

      Trafalgar zog eine Braue belustigt hoch als das offensichtlich erschöpfte Mädchen versuchte nun die neue Bedrohung, die sie selbst verkörperten, zu attackieren, trotz dessen, dass ihr Körper sich wohl bald ihren eigenen Befehlen verweigern würde. „Grummelpanda...“, drang es schließlich sehr leise aus ihren sich kaum bewegenden Lippen, während sie sich – nach einer Stütze suchend – gegen die Betonwand hinter sich lehnte. Ihre Beine zitterten längst und ihre Augen wirten schon lange nicht mehr so ausdrucksstark wie noch vor über einer halben Stunde. Wenn man die ganzen K.O. geschlagenen Männer entlang der Gänge bedachte, war es auch kein Wunder. Er zog die Hand zurück und musterte sie prüfend. Nicht nur die Erschöpfung war es, die an ihr nagte, auch eine blutende Verletzung an ihrer Seite. Bei ihren folgenden Worten nickte er. „Ja, das sind sie. Und sie sind stark benommen. Sie bekommen sicher nicht einmal wirklich mit, was um sie herum geschieht und geschehen soll.“, erklärte er sachlich und sah auf die Stahltür an Meridas Seite, ehe er sie sagen hörte: „Ich wusste nicht genau, wie schnell ihr auftauchen würdet... Ich wollte keine unnötige Zeit verlieren. Mir ist egal, was du davon halten magst, oder nicht, aber ich befürchte, dass die Soldaten nicht gerade die besten Absichten mit deinen Freunden haben.“ Ein bitteres Schmunzeln huschte über seine Lippen. „Was ich davon halten mag, mh.. Was ich davon halte..“, wiederholte er langsam und umfasste seine Schwertscheide nur umso fester, während er deutlich Mühe hatte seine Wut im Zaun zu halten, die nichts anderes wollte als sich an diesen Männern auszulassen, die es gewagt hatten, sich an seiner Crew zu vergreifen. „Wenn ich darauf tatsächlich.. eine Antwort geben müsste, würde diese dich vermutlich viel zu sehr verstören, Püppchen. Aber ich bin deiner Meinung. Wir sollten keine weitere Zeit verlieren. Jedoch..“ Er blickte erneut prüfend zu ihr. „solltest du dich dabei zurückhalten. Du hast dich weit mehr verausgabt, als dein Körper bereit wäre mitzumachen. Also entweder wartest du jetzt hier oder du bildest das Schlusslicht unserer Formation. Zudem.. würde dein überstürztes Handeln uns nur im Weg sein. Am Ende zerteilen wir dich noch anstatt der Soldaten.“ – „Wäre überstürztes Handeln nicht besser in der jetzig—“, begann Usopp, der unter Trafalgars Blick sofort verstummte. Mit einem vielsagenden Blick in die Runde, trat er zur Tür und öffnete sie. Doch weder er noch Kinemon stürmten hinein als die darin befindenden Männer sie bemerkten. Stattdessen schweifte der Blick des Piratencaptains zu den gefesselten und stark benommenen Crewmitgliedern. „C-Captain..“, krächzte Bepo schwach, weshalb er gereizt zischte, ehe er zu den ihre Waffe ziehenden Männern sah. „Ihr habt da Etwas, das mir gehört.“ Er hob die Hand, Ein Schusshagel verschiedenster Waffen, die auf sie gerichtet waren, fiel und die Kugeln rasten so schnell auf sie zu, dass man sie kaum hatte sehen können. Doch nichts geschah. Kein Einschüsse an ihnen vorbei. Keine Schusswunden bei ihnen selbst. Nichts. Sämtliche abgefeuerten Kugeln schwebten nur wenige Zentimeter vor dem kleinen Grüppchen in der Luft. Ein boshaftes Grinsen stahl sich über das Gesicht des Schwarzhaarigen Piratens. „Und damit habt ihr mich ziemlich wütend gemacht.“ Die Kugeln änderten in der Luft die Richtung und im nächsten Moment schossen sie auf die Soldaten zurück, die nach und nach einer nach dem anderen schreiend zu Boden fielen, übersäht mit Einschusslöchern – in ihren daraus entstehenden Blutlachen liegend. Es standen noch drei Wissenschaftler am Ende des Raums, jedoch unbewaffnet und vollkommen verängstigt. Diese ignorierte Trafalgar aber vollkommen. Solange sie sich ihnen nicht im Weg stellen würden, würde er sie noch einmal davonkommen lassen, auch wenn er ahnte, dass sicher diese Typen seine Crew unter Drogen gesetzt hatten. Doch er wusste sich zu beherrschen, selbst in dieser Lage.
      Und so trat er sofort zu Bepo und Jean Bart – gefolgt von Kinemon und Usopp, die nicht gezögert hatten, um gemeinsam deren Fesseln zu lösen. „Wir müssen sofort hier raus. Die zwei überstehen keine Konfrontation mit irgendwelchen Gegnern, die sie als leichtes Ziel auswählen könnten.“, erklärte er sofort mit ernstem Blick, wobei er beide genaustens unter die Lupe genommen hatte, um nach verheerenden Wunden oder Ähnlichem Ausschau zu halten. „Ihr Puls ist sehr niedrig..“ Er zischte gereizt und warf einen zornigen und Hass erfüllten Blick zu den drei Wissenschaftlern, die versuchten klammheimlich den Raum zu verlassen. „Oiiii, nicht so schnell!“, rief Usopp sofort und grinste – seine schwarze Schleuder im Anschlag. „Am Ende ruft ihr noch Unterstützung. Das können wir gar nicht gebrauchen. Midori Boshi“ Er spannte seine Schleuder mit einem seiner Pop Green an und feuerte diese ab. „Nemuri So!“ Kaum dass der Inhalt vor den Füßen der Wissenschaftler landete, warf er jedem seiner Verbündeten einen Mund-Nasenschutz zu und zog auch selbst einen an. „Besser ihr atmet das jetzt nicht ein hehe“, erklärte er ihnen als aus dem Boden eine Pflanze wuchs, die ein Schlafgas absonderte, sodass die Wissenschaftler innerhalb weniger Sekunden zusammensackten und friedlich eingeschlafen waren. „Schlafgas?! Kannst du uns nicht vorwarnen?!“, schimpfte Trafalgar sofort, der sowohl sich als auch seiner Crew eine der Masken anzog. Zumindest.. versuchte er es, doch die Masken passten den beiden größeren Mitgliedern nicht, weshalb diese nur wenig später auch einschliefen. „Oops..“ – „Oops? OOPS?! Hast du eigentlich nachgedacht, bevor du das Zeug abgefeuert hast? Wir sind unter der Erde. Keine Frischlust. Ein kleiner Bunker. Und du feuerst Schlafgas ab?! Ein Wunder, dass diese Teile überhaupt funktionieren und wir nicht alle einschlafen.“ – „Oh, ja, die habe ich extra präpariert. Das Schlafgas, das durchkommt, dürfte so stark abgeschwächt werden, dass man sich höchstens etwas schwach fühlt, aber einschlafen dürften wir nicht, wenn die Masken richtig sitzen.“ – „Jetzt ist aber die Frage, wie wir die beiden wegbringen können, de gozaru.. Tragen könnte schwierig werden.“, überlegte Kinemon, der sich über den nun schlafenden Panda beugte. „Sie hätten eh kaum laufen können. Aber wenigstens hätten wir sie nicht tragen müssen..“, kommentierte der Piratencaptain und grummelte gereizt, ehe er schnaubte. „Fein. Dann geht es wohl nicht anders. Wisst ihr noch wie viele Menschen wir in der Nähe des Eingangs ausgeschaltet haben?“ Usopp dachte angestrengt nach. „Ich glaube.. 2?“ – „Und soweit ich weiß hat das Püppchen 2 am Eingang erledigt.“ Dabei sah er von Merida zu den anderen und seufzte erneut – wie genervt. „Gut, dann haben wir keine andere Wahl. Ihr achtet auf Bepo und Jean. Wir kommen sofort nach. Wenn ihr Robin oder Zoro in der Nähe seht, versucht gemeinsam die beiden irgendwie wegzubringen, zu verstecken, bis wir da sind, okay?“ – „Okay. Uh.. was?“, reagierte Usopp ziemlich verwirrt auf Trafalgars Erklärungen, als dieser bereits seine Hand bewegte. „Shambles.“ Im Nur waren die vier verschwunden. An ihrer Stelle fielen die 4 Soldaten zu Boden, die sie zuvor ausgeschaltet hatten. Zwei davon mit verunstalteten Körpern und zwei Weitere, die zwar noch recht angeschlagen, aber durchaus fit wirkten. „Was zur Hölle?! AH!! Die Schlampe von vorhin!!“ – „Wie kommen wir hierher?! Was habt ihr mit uns gemacht?!“ – „Passt auf!! Der Typ hat abnormale Kräfte!“, warnte einer der verunstalteten Gestalten die Beiden, weshalb diese bei seinem Anblick und dem seines Kollegen erschrocken aufschrien. Trafalgar jedoch trat sofort zu Merida und packte sie am Arm. „Komm. Wir verschwinden.“ Daraufhin rannte er aus dem Raum und zog sie am Arm mit sich mit – die Rufe hinter ihnen ignorierend. „Ich glaub kaum, dass wir Zeit haben den Aufzug zu nehmen. Du hast nicht zufällig Treppen entdeckt als du deinen Alleingang gemacht hast? Kämen jetzt wirklich praktisch.“ Er schielte zu ihr beim Laufen hinüber und wich dabei sämtlichen K.O. geschlagenen Körpern am Boden aus. „Und wenn wir draußen sind, kümmere ich mich um deine Wunde. Keine Widerworte.“
      "Don't let me go. You hear me? It doesn't matter how much I step away. Just don't ever let go of me. Hold me tight. Just like right now.."

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Juvia ()