Kojiro wartete an einem im Halbdunkeln liegendem Seiteneingang, während er in seiner Hosentasche herumwühlte, nur um im nächsten Moment einen Lutscher heraus zu fischen, welchen er sich sogleich in den Mund legte, wie er es früher mit einer Zigarette getan hatte, um seine Nerven zu beruhigen, oder einfach nur aus purer Gewohnheit, wie in diesem Moment auch.
Es war mitten in der Woche, er hatte sich bereits an seinen neuen Klienten, welcher ihn als Bodyguard angestellt hatte, und dessen Eigenarten gewöhnt und auch sein übergroße Kollege schien kein besonders schlechter Kerl zu sein, auch wenn er etwas still und nicht gerade für Konversationen geeignet war, was diesen Job um einiges erträglicher gemacht hätte, aber auch so konnte er sich nicht beklagen. Er bekam gutes Geld dafür dem alten Mann – welchem eine große Kette an Diskotheken und Bars gehörte – auf Schritt und Tritt zu folgen. Er war kein Superstar, welcher mit Stalker zu kämpfen hatte, wie seine letzte Klienten, welche aufgrund einiger Skandale frühzeitig in den Ruhestand gegangen war, dabei mochte er das junge Mädchen, sie war an sich ein guter Mensch gewesen, aber die Welt der Reichen und Berühmten war kompliziert und er war froh, nur ein Außenstehender darin zu sein.
Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Seiteneingang zu, als er Schritte vernahm, und stellte mit den Händen tief in den Hosentaschen vergraben fest, dass sein Klient und der andere Kollege das Gebäude gerade verließen. Er nickte seinem Kollegen zu, welcher das Nicken erwiderte, und Kojiro biss auf seinen Lutscher, um das Plastikteil schnell wieder wegschmeißen zu können.
Gerade wollte er sich umdrehen und den sich laut über den Manager der Einrichtung beschwerenden, alten Mann, welchen er zu beschützen hatte, sicher zu seinem Fahrzeug zu geleiten, als er eine verdächtige, vollkommen in schwarz gehüllte Person, dessen Gesicht er aus irgendeinem unbekannten Grund nicht erkennen konnte, was in ihm eigentlich bereits die Alarmglocken schlagen lassen sollte, erkannte.
„Hey, Bursche!“, wandte er sich an den Fremden mit lauter Stimme, „Das hier ist Privatgebiet, du hast hier nichts verloren! Verschwinde, bevor wir die Polizei verständigen müssen!“
Obwohl es Kojiro nicht wollte, wirkte sein Gesichtsausdruck während seiner Aussage bedrohlich – ein Umstand, der ihm zumindest in seinem Job half – wovon sich die fremde Person jedoch nicht einschüchtern ließ, im Gegenteil, es schien, als hätte der Fremde, welcher Kojiro immer eigenartiger vorkam, je länger er ihn betrachtete, ihn gar nicht gehört, als dieser plötzlich auf ihn zu stürmte, mit Händen, die mehr Krallen glichen.
Instinktiv stellte er sich sofort in eine Abwehrhaltung, wollte das Handgelenk der fremden Person packen, doch zu seiner Überraschung fand er keinen Halt, nein, das fremde Wesen bewegte sich durch ihn hindurch!
„Was...?“, kam es über seine Lippen und er drehte sich ungläubig um, als er bemerkte, dass das Wesen es nicht auf ihn abgesehen zu haben schien, sondern mit zwei rotglühenden Punkten, wo eigentlich seine Augen hätten sein müssen, den alten Mann fixierte.
„Roger! Nimm Herr Fuji und geht in das Gebäude zurück!“, reagierte Kojiro schnell und auch Roger schien bemerkt zu haben, dass hier irgendetwas nicht stimmte, nickte und wollte gerade seinen Anweisungen folgen, als der stille Mann bemerkte, dass auch hinter ihm plötzlich zwei dieser Wesen aufgetaucht waren, nicht nur das, auch auf Kojiros Seite waren es mit einem Mal mehr geworden, wie aus dem Nichts waren sie aufgetaucht.
Kojiro ballte zwar die Fäuste und stellte sich in eine Angriffsposition, doch auch wenn er nicht verstand, was hier eigentlich vor sich ging – ein Traum konnte es jedoch nicht sein, da war er sich sicher, seine Träume waren nie so realistisch gewesen – wusste er dennoch, dass er nicht gegen etwas kämpfen konnte, was er nicht berühren konnte, als er plötzlich den Rücken einer Frau vor ihm sah, welche aus dem Himmel gekommen zu sein schien und nun vor ihm landete.
Kurz wandte der junge Mann seinen Blick nach oben, etwa das Dach?
„Hier.“, sagte die Frau knapp und warf ihm etwas zu, was er instinktiv in der Luft fing und begutachtete den fremden Gegenstand. Ein Stein? Fragend hob er eine Augenbraue und wurde zeuge davon, wie die fremde Frau das Wesen vor ihm mit der bloßen Faust schlug, als wäre es nur ein Mensch.
Nein, er hatte sich die Situation vorhin nicht eingebildet, das Wesen war durch ihn durch gegangen, er hatte es nicht berühren können.
Er verwarf diese Gedanken jedoch, jetzt war nicht die Zeit für Überlegungen und er stellte fest, dass die Frau nicht die einzige Kämpferin war, die sich gegen die fremden Wesen mit den roten Augen stellten und konnte sogar mit ansehen, wie eines dieser Wesen sich nach einem Schlag in Luft aufgelöst hatte.
Also machte auch er sich bereit zu helfen, immerhin war es sein Job den alten Mann zu beschützen, und stellte fest, dass er die ungewöhnlichen Wesen nun doch berühren konnte, ob der Stein dafür verantwortlich war?
@Dindrane
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