Disaster emerging of temptation {Wizzy & Juvia}

Zoé konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen bei Finleys neckende Frage, trat auf ihn zu und zupfte an seinen Wolfsohren. „Ach, weißt du.. ich steh nicht so sehr auf so viel Plüsch an einem Mann~“ Dabei kicherte sie belustigt. Wer hätte gedacht, dass dieser spießig wirkende Dämonensprössling soetwas wie Humor besaß. Er sprach so oft, als wäre er aus einer anderen Zeit und das stimmte ja auch. Er hatte vor so vielen Jahrhunderten gelebt, kannte nur den Alltag von damals und nun wurde er in eine Welt geworfen, die ganz und gar nicht seine war. Das würde wohl jeden völlig aus der Bahn werfen und dafür war er sogar recht entspannt, wie sie fand.
Als sie seine große Hand auf ihrer zierlichen Schulter spürte, lächelte sie sanft, während er sprach: „Glaube mir wenn man so lange lebt wie ich, dann erlebt man mehr als genug Enttäuschungen. Aber jedes mal habe ich daraus gelernt und konnte meinen Weg weiter bestreiten.“ – „Und wie genau.. hast du die Stärke dazu gefunden? Es… Es gibt Momente in meinem Leben, da zweifle ich so Einiges an. Klar, ich mach weiter. Aber manchmal bin ich echt schon am Ende mit meinen Kräften. Wäre gut ein Allround-Heilmittel dafür zu kennen hehe Aber.. ja, ich schätze, dass man auch früher sich einfach nicht unterkriegen lassen durfte. Früher vielleicht noch eher als heute.“
Daraufhin half sie ihm in die neue Kleidung und erklärte wie nebenher einige Dinge bezüglich der Grillfeier und wie er auf Geld zugreifen könnte. Doch war das wohl doch etwas viel, was sie erkannte als er abwehrend die Hände hob. „Moment! Ich komme bei all dem nun leider nicht mehr ganz hinterher. Was genau ist dieses Digi- Digi- Na du weist schon! das womit ich immer auf mein Geld zugreifen kann. Und wie genau funktioniert das ? Es läuft ja wohl kaum ein Bursche mit einer Kiste hinter mir her oder ?“ Bei dieser Beschreibung musste Zoé doch auflachen. „Haha nein, da läuft keiner hinter dir her und wenn doch, ist es kein netter Kerl, sondern einer, der dich bestehlen will. Digital war das Wort, das du nicht verstanden hast, oder? Oh je.. wie soll ich das nur erklären. Digital… Online verstehst du denke ich auch eher weniger. Okay, versuchen wir es so: Es gibt richtig intelligente Menschen, ja? Die haben ein System entwickelt, das sich ..Computer nennt. Ein Computer ist eine Maschine, mit der du deine handschriftlichen Arbeiten auf Papier bringen kannst, ohne dass du einen Stift oder Feder dafür brauchst. Du brauchst nur diese Maschine. Das ist schon mal ein Teil des „digitalen“. Da gehört aber viel mehr dazu. Das wichtigste Instrument dieser Maschine nennt sich Internet. Ein System mit dem du mit Menschen weltweit Kontakte knüpfen kannst, dich über die unterschiedlichsten Dinge informieren kannst, die man früher nur in dicke Lexika gefunden hat, oder Ähnliches. Oh, das Internet hat unsere Welt so viel größer und toller, aber auch gefährlicher gemacht. Ich kann dir das gerne mal beim Fest zeigen. Heutzutage tragen nämlich alle Menschen einen Minicomputer mit sich rum, mit dem sie sowohl ins Internet können als auch Gespräche mit Menschen über eine weite Distanz führen können. Wie gesagt: Briefe schreibt heute kaum einer mehr, das passiert entweder via Internet also digital oder wir telefonieren – das ist, wenn ich über solche kleinen Geräte mit anderen, die dieselben Geräte haben, sprechen kann. Das geht viel schneller, hat jedoch das Magische und Romantische eines mit Mühe und Liebe erschufen Briefes verloren. Irgendwas bleibt bei der Entwicklung der Menschen immer auf der Strecke, nicht wahr?“
Nach einer Weile war Finley endlich angezogen und Zoé grinste breit, auch wenn sie wegen seinen Worten: "Nun, vielen dank für all dies. Ich denke es wird in Ordnung gehen wenn du es sagst. Nun die sind leider angewachsen, wie deine auch. Ich denke das es daher wohl bei dieser Kopfbedeckung bleiben muss." Nur kurz den Kopf schüttelte. „Du musst mir dafür nun wirklich nicht danken. Aber tu mir den Gefallen und verbirg sie. Sonst haben wir in kürzester Zeit noch eine Massenpanik erreicht und das wäre wirklich suboptimal. Ich will nicht unbedingt für so eine Panik verantwortlich sein. Also: Auflassen. Lass sie dir von KEINEM abziehen, nicht mal von einem liebreizenden Mädchen oder so, ja?“, ermahnte sie ihn noch einmal streng, ehe sie überrascht auf seinen Arm hinabsah, als er ganz wie ein Gentleman ihr diesen hinhielt, damit sie sich einhaken konnte. Wow. Es hatte durchaus was für sich mit einem Kerl Zeit zu verbringen, der aus einem anderen Jahrhundert entsprang. Man wurde mit so viel mehr Respekt behandelt, als es die meisten Männer dieser Welt taten. Wirklich traurig diese Erkenntnis. Schmunzelnd hakte sie sich bei ihm ein. „Dann lass uns mal gehen, der Herr~ Zudem.. ich habe deinen Magen vorhin gehört. Ess den anderen bloß nicht alles weg haha Obwohl, was isst du eigentlich? So vom Aussehen und was du mir bisher erzählt hast.. Hattest du nicht irgendwas von Wölfen erwähnt zuvor? Isst du dann auch wie ein Wolf oder isst du anders? Bei diesen Festen gibt es unterschiedliche Arten von Speisen, oft aber so das übliche wie Würste, aber auch für nicht-Fleisch Esser gibt es alle möglichen Alternativen. Ich liebe ja gegrillte Marshmallows odeeeeeeeeeeeer Stockbrot! Ich liebe das! Hoffentlich haben die davon auch reichlich.“, sprach Zoé während sie ihr Zimmer verließen und sich auf dem Weg zur Grillparty machten.

Zoé rollte schmunzelnd mit den Augen, als Fenrir meinte heute keiner Dame einer Verbeugung schenken zu können und dass diese deshalb hoffentlich nicht sauer sein würden. "Keine Sorge, kleiner Wolf. Heutzutage.. wäre es eher seltsam, wenn man sich vor irgendwem verbeugen würde, der keiner adligen Abstammung angehört. So machen sich die Menschen das Leben heutzutage einfacher, denn nur die Wenigsten haben wirklich mit dem Adel zu tun. Vor allem in diesem Land hier.", erklärte sie ihm auf dem Hinweg, wobei sie schon des Öfteren ungewohnt blinzelte, da er ihr wirklich jede einzelne Tür aufhielt, um sie durchzuführen. Sie rieb sich die Arme bei den seltsamen Blicken, die ihnen ab und an zugeworfen wurden. Aber eher war es ihr unangenehm, da sie so viel nette Aufmerksamkeit nicht gewohnt zu sein schien. Dabei war es ja im Prinzip nichts Schlechtes.
"Nun ich esse nicht wie ein Wolf, zumindest nicht in dieser Gestalt. Ich bin der Tischmanieren zum Glück mächtig, du musst dir was das angeht also keine Sorgen machen. Was die Menge angeht die ich zu mir nehme, da würde ich nun nicht sagen das ich besonders Sparsam esse. Aber Wurstwaren und auch am Stock gebackenes Brot sind mir bekannt und auch gerne etwas das ich verzehre. Ich denke also ich werde nicht Hungrig das Fest verlassen. Was diese Marsch...Marsh...du weißt was ich meine angeht, denke ich das ich nicht sicher bin ob ich dies essen sollte und was diese Alternativen angeht, meinst du so etwas wie Gemüse?", hörte sie ihn erzählen und war etwas überfordert. Jetzt wusste sie wohl in etwa, wie er sich zuvor gefühlt hatte als sie ununterbrochen erzählt hatte. Lachend fuhr sie sich durch das Haar. "Erfrischend zu sehen, dass du doch mehr als nur paar kurze Sätze rausbekommst und dann sogar mal nicht nur geschwollen redest. Soll keine Beleidigung sein! Nur.. heute reden kam noch Leute so wie du. Das wurde ungefähr genauso abgeschafft wie die Verbeugungen. Alsooooo ich bin schon mal froh, dass du sowas wie Manieren kennst. Wobei du dich jetzt nicht verausgaben musst. Solange du nicht auf allen Vieren das Fleisch reißt, bin ich schon zufrieden. Die Meisten in meinem Alter haben eh nicht die besten Manieren, wirst du bald sehen. Da wird geschmatzt, mit offenem oder geschlossenen Mund, gerülpst und vieles mehr. Manche können sich aber auch beherrschen und besser benehmen. Aber ist das eben nicht die Regel, wenn du verstehst. Mit Alternativen meine ich sowas wie Gemüse, ja, aber nicht nur. Auch Tofu. Das ist eine Art Fleischersatz. Nur schmeckt es eben nicht wie Fleisch." Daraufhin hörte sie seine Bewunderung über eine Frucht, die sie verwirrt blinzeln ließ, ehe sie auflachte. "Nein, bist du süß! Du redest von Orangen, oder? Die gibt es mittlerweile in jedem Markt. Da können wir dir morgen welche von holen. Und ja, sie sind sehr lecker." Sie tätschelte leicht bestärkend seinen Arm, ehe sie von ihm bezüglich der Richtung angesprochen wurde und zustimmend nickte. "Ja, genau. Woher weißt du das? Oh. Hörst du sie etwa schon?" Sie schmunzelte. "Noch können wir umkehren, wenn dir das lieber wäre. Ich hab dich nicht umsonst mehrfach davor gewarnt."

Zoé hörte ihm gespannt zu als Finley über seine Sprachfähigkeiten erzählte und sie doch recht beeindruckt war, dass er, obwohl er sicher erhabenerem Blut angehörte als es Normalsterblich taten, sich darauf eingelassen hatte die verschiedensten Sprachen der Welt kennenzulernen und verstehen zu lernen, die es zur damaligen Zeit gegeben hatte. Jeder andere Mensch wäre dazu vermutlich zu bequem gewesen, aber bedachte man, dass Menschen vermutlich keine so hohe Lebenserwartung haben wie die dämonischen Blutes, machte es schon Sinn. Schon alleine um sich die Zeit mit etwas Interessanten vertreiben zu können. „Na dann brauche ich mir wohl eher weniger Sorgen, um dich zu machen. Pass trotzdem besser auf, dass du keine Aufmerksamkeit erregst. Das wäre das Letzte, das ich neben dem Auftritt vorhin gebrauchen könnte. Und danke“ Sie schielte zu ihm hinüber und lächelte bitter. „Dass du dich nicht dem Gerülpse anschließen wirst. Das ist nämlich, wie du schon sagtest, eine sehr unschöne Angewohnheit. Begegnen wirst du dem leider dennoch also.. ignorier das am Besten. Besonders wenn die sich Bier wie Wasser runterspülen, kommt das oft vor.“ Sie lief mit ihm ein ganzes Stück weiter und wunderte sich, was er so anstößig fand, dass er dabei sofar den Mund verzog. „Ein Ersatz für Fleisch der nicht nach Fleisch schmeckt ? Was soll dies bringen ? Ich meine wenn ich Fleisch möchte esse ich einfach Fleisch. Der Sinn des ganzen erschließt sich mir noch nicht wirklich. Ich hoffe du Verzeihst mir dies“, fragte er verständnislos, weshalb sie schon fast mitfühlend lächelte. „Na ja.. Es gibt Menschen, die wollen keine Tiere töten, um sich zu ernähren. Oder sie wollen nichts essen, was vom Tier kommt. Dafür gibt es eine Alternative. Eigentlich mehrere. Aber ich spreche von Tofu. Das ist heutzutage sehr beliebt, gerade auch wenn man die Umstände bedenkt, in denen die Massenhaltungen der Tiere zu vielen krankheiten führen kann. Es ist einfach.. Tierquälerei. Und viele können sich darum von dem Gedanken Fleisch zu essen – oder Ähnliches – verabschieden. Ich wünschte, ich könnte das auch, aber.. haha Fleisch schmeckt einfach zu gut. Das ist das Problem mit vielen Lebensmitteln. Gerade die ungesündesten in unserer Zeit sind die leckersten haha Zum Beispiel Süßigkeiten. Ich glaube ich könnte keinen Fernsehabend überstehen, ohne auch nur eine Tafel Schokolade in mich hineinzufuttern. Also, was ich damit sagen will: Keine Sorge. Niemand zwingt einen Tofu oder Ähnliches zu essen. Ich dachte, ich frag nur mal nach.“, erklärte sie Achselzuckend und schmunzelte, als sich Finley derart über Orangen zu freuen schien. „Wenn du Glück hast gibt es welche bei dem Fest. Aber ich kann nichts versprechen. Wie gesagt: Spätestens morgen können wir sicher beim Markt welche finden. Und dann kannst du so viele essen, wie du möchtest!“ Es war wirklich goldig mitanzusehen, wie sehr er der Möglichkeit Orangen in die Finger zu bekommen, entgegenfieberte. Das sah man auch nicht alle Tage. Und gerade in bezug auf Obst war es wirklich eine angenehme Abwechslung, zu den üblichen Fast Food Liebhabern. Je näher sie jedoch dem Fest kamen, desto miesepetriger schien der Dämon an ihrer Seite zu werden. Schien als ob seine Ohren wohl doch zu empfindlich für diese Art Feste waren.
„Ja genau ich kann sie hören, ist manchmal ganz gut so ein gehör, aber in diesem Fall bin ich mir noch nicht ganz sicher“, erklärte er ihr aufrichtig, weshalb sie verständnisvoll in seine Richtung lächelte. Es war schon so schwer für ihn in dieser Welt Fuß zu fassen, doch jetzt mit diesen Trotteln sich auseinandersetzen zu müssen, wäre eine vollkommen andere Art der Herausforderung, die zu meistern gelernt werden sollte. Das fiel ja oftmals schon einigen anderen ‚Normalos‘ schwer, die hier definitiv schon länger in dieser Zeitepoche gelebt hatten, weshalb sie bei seinen folgenden Worten kurzauflachte. „Aber nur, wenn du keine Zeugen übrig lässt, die mir am Ende die Schuld dafür in die Schuhe schieben und eine Hetzjagd veranstalten würden~“, scherzte sie mit und grinste Finley breit an, ehe sie um eine Ecke bogen und sich vor ihnen Massen an Studenten tummelten, die sich alle verteilt um das Lagerfeuer tummelten. Laute Musik drang aus dem Kofferraum eines Autos, in der sich eine vibrierende Musikanlage befand. Essen stapelte sich an allen Seiten irgendwo, man müsste nicht einmal danach suchen. Von Alkohol ganz zu schweigen. Lautes Gelächter drang an ihren Ohren, während ihre Augen durchaus die Hemmungslosigkeit der Leute erblicken konnte, die entweder miteinander sehr auffällig flirteten oder kein besonders großes Bedürfnis hatten sich bekleidet zu lassen. Auch Partyspiele konnte man hie und da erkennen. „Auf ins Getümmel..“, seufzte Zoé leise. Genau das war der Grund, weshalb sie sich selten in Partymassen warf und sich eher nur in beschaubare Massen herumtrieb, wenn überhaupt. Das war ihr schlichtweg zu viel. Aber wenigstens hatte sie nun jemanden dabei, der – laut seiner Aussage – ihre Ehre beschützen würde. Da müsste sie wenigstens nicht fürchten unentwegt angegraben zu werden je später es werden würde.

Zoé nickte langsam. „Lass dir am besten Zeit, dir einen Eindruck zu machen. Es wird für dich bestimmt ziemlich befremdlich sein, aber versuch es dir nicht anmerken zu lassen.“, erklärte sie mit zögerndem Blick zu seinem Gesicht. Sie hatte durchaus gemerkt, dass sich sein Blick verändert hatte, wenn auch nur minimal. Doch kaum war das Thema Fleischkonsum und Alternative zu diesem gefallen, wirkte er recht gedankenverloren und ernster als zuvor. „Es ist schwer alles zu erklären, was für uns hier als normal, wenn auch nicht als richtig gilt. Es gibt zu viele Dinge, die sich zu damals sicher eher verschlechtert haben. Aber andere Dinge, die sich garantiert auch verbesserten. Versuch dem Ganzen erstmal unvorbehalten entgegenzutreten und dir dann einen Eindruck zu machen. Auch wenn das sicher einfacher gesagt ist als getan. Ändern.. können wir daran eh nicht wirklich etwas. Außerdem sind Orangen wirklich nicht so unwahrscheinlich. Und auch, dass noch einige übrig geblieben sind. Die Meisten werden sich wohl eher auf das Fleisch stürzen.“ Während sie dies sagte, rollte sie am Ende nur mit den Augen, da sie noch nie den immensen Fleischkonsum verstanden hatte, den einige an den Tag legten. Ihr Freund zum Beispiel.. könnte keine einzige Mahlzeit zu sich nehmen, in der kein Fleisch zu finden wäre. Schrecklich! Sie war jetzt keine Vegetarierin, aber sie konnte die übertriebene Besessenheit einiger von Fleisch einfach nicht nachvollziehen und wollte es gar nicht erst. „Ich kann dir gerne morgen den Markt hier zeigen. Bin gespannt wie du auf diesem klar kommst, bedenkt man die veränderten Sitten der heutigen Zeit im Vergleich mit denen aus deiner Zeit.“ Sie schüttelte fassungslos den Kopf, als ihr bewusst wurde, wie sie sich beziehungsweise über was sich die beiden hier unterhielten. Eine andere Zeit.. und an ihrer Seite ein Wesen, das garantiert kein Mensch war, sondern animalischer Natur abstammte – einem Dämonenwesen, laut ihm.Hätte man ihr vor einigen Stunden noch gesagt, dass sie heute ein solches Gespräch und eine derartige Begegnung erleben würde, hätte sie denjenigen definitiv für verrückt erklärt, oder aber dass er unter wirklich harten Drogen stehen würde. Doch für einen Traum war das Ganze einfach zu abgefahren. Zudem.. hatte sie sich schon gleich zu Anfang mehrfach gezwickt, also könnte sie nicht träumen, bedachte man, dass das Zwicken deutlich geschmerzt hatte und sie noch jetzt einen blauen Fleck am Arm als Zeuge dieser Tat davontrug.
Schließlich erreichten sie das Gelage und beim Anblick seufzte sie innerlich bereits. Diese Art Feste waren so gar nicht ihr Ding, da waren ihr kleine Runden nur unter engen Freunden wesentlich lieber als dieses hemmungslose Gesaufe bei Ohren betäubender Musik und dem niveaulosen Verhalten diverserer Individuen – die garantiert auf ungefähr 30 Studenten zutraf. Hoffentlich.. würde es dieser Hundedämon an ihrer Seite es nicht zu lange hier aushalten können. Bei der Geste Finleys, der ihr seinen Arm entgegenhielt, hakte sie sich kurzerhand ein. Doch ehe sie sich überhaupt wirklich umsehen hätte können, wurden ihnen von einem bereits gut besoffenen Mitkommilitonen, der ein breites Grinsen im Gesicht trug, jeweils eine Flasche Alkohol in die Hände gedrückt. Sie betrachtete es skeptisch und lächelte den Jungen unbeholfen an. Ein bisschen Alkohol würde ihren Ärger und Stress des heutigen Tages wohl ein wenig ertrinken können; und so setzte sie die Flasche an die Lippen und trank zwei große Schlucke. Doch gerade als sie die Flasche wieder senkte, sah sie ebenso schockiert zu ihrer Begleitung wie die meisten anderen in deren näheren Umgebung. Da hörte sie auch schon seine Frage, weshalb sich ihre Augen noch ein ganzes Stück weiteten. „Entschuldige wenn ich eine etwas dümmliche Frage stelle aber schmeckt das Wasser in dieser Zeit immer so süß wie Feigen? Ist die Menschheit schon so weit?“, summten seine Worte in ihren Ohren erneut nach, die sie mehrmals zum Blinzeln brachten. „Ist das.. dein Ernst?“, murmelte sie entsetzt. Wie abgehärtet war dieser Kerl bitte, dass er eine Flasche mit Alkohol offenbar leeren konnte, wie nichts und es dann noch für Wasser hielt?! Na, das Unauffälligbleiben könnte lustig werden. Erneut trank sie ein paar Schlucke, um diesen Schock zu verarbeiten, ehe sie ihm einfach weiterhin zu dem Essen folgte. „Du hast nichts Unsittliches getan“, sagte sie nach einer längeren pause und als sie sicher war, dass sich der Rest wieder mit sich selbst beschäftigen würde. „Das war nur kein Wasser, sondern Alkohol. Und normalerweise trinkt keiner so viel auf einmal davon, außer.. Leute, deren Körper an sehr viel Alkoholkonsum gewöhnt sind. Ein Tipp vorweg, wa sich vielleicht vorher hätte sagen sollen: Auf diese Art von Festen wirst du nur selten Getränke finden, die kein Alkohol sind. Und Wasser.. haha das ist hier wohl rar, weil es ja kein Partygetränk ist. Aber sicher findest du verschiedene alkoholfreie Getränke wie Cola oder Ähnliches. Diese sind jedoch sehr süß und seeeeeeeeeeehr ungesund. Viel Zucker und anderes ungesundes Zeug. Aber schmeckt eben vielen, vor allem wenn man es mit paar anderen Sachen wie Bier oder Ähnliches mischt.“, erklärte sie Schulter zuckend. „Trink ab jetzt einfach mit Pausen, wenn du die Getränke hier schon besser abkannst als andere, okay?“, erläuterte sie ihm ruhig, wobei sie ihren eigenen Schock über das eben Gesehene so gut versuchte zu verbergen. Stattdessen nahm sie sich einfach einen Pappteller und füllte sich diverses Essen auf: Ein wenig Kartoffelsalat mit Gemüse und Gurkensalat mit Feta, ehe sie zu Finleys Verwirrung über den Tofu schmunzelte. „Probier‘ es doch einfach. Dann wirst du am ehesten wissen, ob es dir schmeckt oder nicht. Ich ess‘ das auch manchmal, aber hauptsächlich klein geschnitten und in in verschiedenen Gerichten beigemischt oder in Suppen oder Eintöpfen. Da ist es gar nicht übel. Aber so als Ganzes.. ist es nicht wirklich mein Geschma—“ Sie verstummte jäh als sie nur ein paar Schritte weiter beim Grill nicht nur die normal gegrillten Würste und Steaks sah, sondern irgendeiner von den reicheren Studenten hatte doch tatsächlich eine eigene Grillstation UND ein ganzes Schwein darauf mitgebracht, das nach und nach über dem Feuer gedreht wurde. Eigentlich.. wollte sie sich auch gerade ein paar Würstchen oder ein Steak holen, aber dieser Anblick, den wohl alle anderen genossen – besonders die männlichen Anwesenden hier – ließ ihr den Magen im leibe umdrehen. Angewidert wendete sie sich ab und schnaubte. „Weißt du was?! Ich hab meine Meinung geändert! Tofu ist toll! Egal ob ganz oder klein! Sollen die doch ihr Schwein schlachten oder was auch immer! Ich unterstütze das auf keinen Fall!“, gab sie gereizt von sich und füllte sich noch einen Block gewürzten Tofu auf ihren Teller, ehe sie wieder von ihrer Falsche ein paar Schlucke trank.

Zoé

Zoé schmunzelte belustigt bei Finleys Worten. Ein Wesen, das von Alkohol keinerlei Auffälligkeiten und Veränderungen spürte, war ihr tatsächlich noch nie begegnet. Er wirkte dadurch auf sie, dass er auf alles immun zu sein schien, auch wenn sie stark bezweifelte, dass das überhaupt möglich war. Immerhin hatte jedes Wesen eine Schwäche, egal auf was. Und Menschen besaßen eine ziemlich große Tendenz auf diese Suchtstoffe schwach zu sein, die einen abhängig machen und die Sinne beeinflussen konnten. Ganz gleich ob es Kaffe, Nikotin, starke Drogen oder gar Alkohol war. Doch sie wettete damit, dass Finley auf all das kein bisschen anspringen würde. Die große Frage stand also im Raum: Auf was genau besäße sein Körper keine Möglichkeit ihm zu widerstehen und ihm gänzlich zu verfallen? Neugierig war sie ja schon, allerdings war sie unsicher, ob es sich wirklich lohnen würde ein so mächtiges Wesen Amok laufen zu lassen, weil er vom Einfluss unter irgendeinem Mittelchen stand. Nein, da wäre es doch wesentlich sicherer in Unwissenheit zu leben, wie sie fand. Darum war sie ihm nur allzu dankbar, dass er nun etwas unauffälliger und hoffentlich auch vorsichtiger mit der Einnahme von ihm unbekannten Nahrungsquellen sein würde. "Oh? Die Softdrinks und Säfte? Ja, das ist definitiv eine sicherere Wahl, wenn du kein Aufsehen erregen willst.", stimmte sie ihm lächelnd zu, ehe sie sich Essen aufluden und sie aufgrund seiner Erklärung zu dem Schwein, milde schmunzelte. "Ach, weißt du.. Nicht jede Familie hat eine eigene Schwinezucht oder Ähnliches. Es ist eher so, dass es nur noch weniger dieser Menschen gibt, und diese Tiere werden dann oft auf schlimmste Weise in Massenhaltung auf engstem Raum gehalten, nur um sie nach wenigen Monaten bereits schlachten und dann an die große Masse von menschen, die alle Fleisch essen wollen, weiter verkaufen zu können.. Das ist Gang und Gebe geworden in dieser Zeit. Und es gibt viele, wie ich, die das einfach grauenvoll finden. Darum gibt es viele Menschen, die lieber auf das Fleischessen oder Ähnliches verzichten, weil sie diese Art der Haltung nicht fördern wollen. Ich bin da noch nicht so weit. ich will das zwar auch nicht fördern, allerdings.. schmeckt Fleisch einfach zu gut, um darauf ganz verzichten zu wollen. Ein elender Teufelskreis, ich sag's dir." Da sie jedoch nichts dagegen hatte, dass sich FInley alles in Ruhe ansehen wollte, nickte sie ihm lediglich zustimmend zu. "Mach nur. Weißt ja, wo du mich findest. Irgendwo weeeeeeeeeeeeeeeit weg von dieser widerlichen Show da vorne.", antwortete sie ihm, ohne auch nur einen Blick in die Richtung des Bratferkels zu werfen, da es ihr garantiert jeglichen Appetit verderben würde. Stattdessen fokussierte sie sich auf das Essen auf ihrem Teller, von dem sie begann zu essen und sich mit dem Rücken gegen einen der Bäume anlehnte und das Treiben vor sich eher desinteressiert beobachtete. Immerhin konnten sich jetzt schon einige - und leider nicht weniger - kaum mehr zügeln. Das war nicht gerade die Art von gesellschaft, die sie an einem gemütlichen Abend genießen wollte, aber was tat man nicht alles für einen weltfremden Dämon, der alles am liebsten mit den Händen anfassen und beschnüffeln wollte? Und alleine lassen könnte sie ihn in diesem getümmel schließlich auch nicht wirklich, schlussfolgerte sie seufzend und nahm einen Schluck von ihrer Fanta, ehe ihr Blick zu einem größer werdenden Tumult wanderte, in dessen Zentrum niemand anderes als Finley zu sein schien. Innerlich schlug sie sich mit der Hand an die Stirn. War ja klar gewesen. Keine 5 Minuten könnte sie ihn alleine mit "normalen" Menschen lassen, ohne dass es ausarten würde. Und so stieß sie sich von dem Baum ab, stellte ihr Trinken und ihren kaum angerührten befüllten Teller auf einem Tisch ab, und trat schließlich zu der Szene, die sich vor ihr abspielte. Verwirrt und etwas schockiert sah sie in die Richtung der Männer, die wohl aufgrund ihres trunkenen Zustands sich mit Finley anlegen wollten und dieser.. deutlich gereizt zu sein schien. Und das war bei einem Wesen, das die Zeit zu überstehen schien, ohne dass sie ihm etwas anhaben konnte, keine optimale Situation. Nicht, dass er hier und jetzt ein riesiges Massaker veranstalten würde und sie nicht fähig wäre irgendwen davor zu bewahren?
Doch plötzlich trafen sich ihre Augen und als würde bei ihm ein Schalter umgelegt werden, wirkte sein Blick mit einem Mal wieder wesentlich entspannter. Oder bildete sie sich das nur ein? Oder hatte sie sich seine gereizte Laune nur eingebildet? Beides.. möglich. Doch kaum, dass er eine Entschuldigung an sie murmelte, atmete sie erleichtert durch und trat langsam auf Finley zu. "Noch hast du nichts falsch gemacht. Also komm. Lass die Idioten sich mit jemand anderem die Schädel zerstoßen." Dabei warf sie den betrunkenen Jungen nur einen verachtenden Blick zu. "Kerle, die ihre Grenzen nicht kennen, wirken auf Frauen besonders attraktiv. Besonders beim Alkohol.", zischte sie laut genug, dass es an deren Ohre gelangen könnte. Daraufhin nahm sie Finley am Arm und zog ihn von dem Vorfall weg. "Ich weiß nicht, was genau vorgefallen ist. Aber", begann sie beim Entfernen an den Wolfsjungen gewandt, der glücklicherweise seine animalischen Merkmale gut genug verstecken konnte, "ich kann mir denken, dass diese Trottel Streit gesucht haben. Ein Rat: Wenn du keine Szene wie die eben entstehen lassen willst, solltest du es vermeiden dich provozieren zu lassen. Nicht ernst nehmen. Die bekommen ihr Fett noch weg heute, verlass dich drauf. Aber das muss nicht gerade von jemandem sein, der sie locker auseinandernehmen könnte wie frisch gefangenes Wild." Daraufhin wanderte ihr Blick zu dem Becher in seiner Hand. "Hattest du nicht was zu Essen? Oder hast du es bereits gegessen? Oder" Ein Blick über die Schulter zurück reichte, um einen verlorenen teller mit Essensresten am Boden zu erkennen, dort wo Finley zuvor gestanden hatte. Ein schweres Seufzen entkam ihrer Kehle. "Verstehe. Macht nichts. Du kannst dir noch was holen. Oder du isst bei mir mit. Solche Idioten, echt mal!"