[2er RPG] Bad Choices

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    • Navid Shampur Banai
      Es war ein wunderbarer Morgen gewesen. Bereits in den frühen Stunden war die Temperatur angenehm mild und begleitet von einem sanften Lüftchen. Die Blätter fingen an sich an den Bäumen zu verfärben, wenn sie auch noch ganz zu Beginn des Herbstes gewesen sind, so war doch bereits kaum zu übersehen, dass er vor der Tür stand. Ein Phänomen, das Navid nicht nur an der Natur und seiner Umwelt beobachten konnte, sondern auch am Gemütszustand seiner weiblichen Klassenkameradinnen. Es wurde sich öfter an ihn gedrückt, seine Hand genommen, zwei Damen hatten sich um seine Jacke gestritten, die er letzten Endes doch behalten durfte. Und so sehr er versuchte sich von dem ganzen Tumult um seine Persönlichkeit zu distanzieren, auch hier, ähnlich wie bei ihm zu Hause, sind die Menschen wenig aufgeschlossen dafür gewesen ihm zuzuhören oder ihn Ernst zu nehmen.
      Als er sagte er habe eigentlich keine Zeit für so reizende Gesellschaft, ist er direkt abgespeist worden mit der Tatsache, dass das sicherlich noch auf sich warten lassen konnte, als er versuchte ihnen zu erzählen, das sein Herz inzwischen voll und ganz einem anderen Menschen verschrieben gewesen ist, haben sie angefangen zu kichern und davon gesprochen wie romantisch Navid doch gewesen ist mit seiner Art die Dinge zu betrachten und dass sie sich ebenso diese Sonderbehandlung wünschten, von der er sprach. Das war wirklich eine unangenehme Situation durch und durch und der junge Mann ist kurz davor gewesen einfach die Schultern hängen zu lassen, sein Lächeln verebben zu lassen und kehrt zu machen, als ein vertrautes Gewicht sich auf seinen Rücken stürzte.
      Doch natürlich traf Coleen den schwarz-haarigen nicht vorbereitet. Er stolperte einen Schritt nach vorne und klammerte sofort die Hände um den Körper, der sich an ihn dran hing in dem unbeholfenem Versuch weder selbst herunter zu fallen, noch sie von sich zu schmeißen wie ein bockiges Pferd. Dabei hatte er dann gar keine Zeit sich wirklich zu fangen und zu realisieren was geschah, da gab die zufriedene Schönheit bereits erste Instruktionen und den Grund für ihr heutiges sprunghaftes Wesen. Hatte Navid vor wenigen Sekunden erst noch Probleme gehabt sein Lächeln zu halten, musste er nun wieder breit und glücklich lächeln. Gekonnt richtete er sich richtig auf, machte aus seinen Armen eine Sitzfläche für die Dame und hievte sie leicht hoch, dass er einen besseren Griff erhielt. "Guten Morgen, Coleen, wie schön dich noch zu sehen, wenn du den Nachmittag nicht mehr zugegen sein wirst", seine Prioritäten sind eindeutig definiert gewesen und beinahe hatte er die anderen Frauen um sich herum schon wieder vergessen und wollte loswandern, als er von einer von ihnen am Arm gehalten wurde. Er sah in die bittenden Augen und blickte auf den vorgeschobenen Schmollmund und lächelte schließlich entschuldigend, wenn auch einzigartig auf seine ganz eigene Art. "Bitte verzeiht meine Damen. Es ist das, was ich versuchte Euch zu erklären. Mein Herz ist in Windeseile gestohlen worden von diesem Kuss der Götter persönlich auf meinem Rücken und ihr innigster Wunsch beinhaltet die Monogamie. Drum verzeiht, wenn meine Augen nicht wandern, meine Liebe nicht suchen kann. Meine Worte handeln nur noch von der einen und selbst wenn es hoffnungslos sein mag, erfüllt es mich mit Glück es zu versuchen."
      Mit dieser Offenheit und Ehrlichkeit ist es nicht verwunderlich gewesen, dass der großgewachsene Mann allen Anwesenden stark vor den Kopf stieß. "Doch ich wünsche Euch noch einen wunderschönen Tag. Ich hoffe die Sonne strahlt ebenso schön auf Euch zurück, wie ihr es tut." Und damit kümmerte er sich nicht mehr um die kleine Schar. Manche der Mädchen waren entsetzt zurück gewichen, andere hielten sich entsetzt an einander fest. Eine biss voller Frustration in ihr Taschentuch, während wieder einige andere noch immer verliebt seufzten. "So", sagte Navid überaus zufrieden, als er das Wohnheim der Mädchen ansteuerte und noch einmal seine Coleen ein bisschen richtete. "Was möchtest du mir erzählen?"

      Danica Kalsanik
      Im ersten Moment, für den Bruchteil einer Sekunde, begann Danicas Herz zu flattern. Als er sie aufhielt, die Arme um sie legte und sein Kinn auf ihrem Kopf stützte wäre sie beinahe schwach geworden, was zwar sichtbar in ihrem Gesicht zu erkennen gewesen ist, er allerdings keine Möglichkeit hatte einen Blick zu erhaschen. Ihre strenge Miene schien zu bröckeln und sie hatte schwer schlucken müssen. Doch direkt in der nächsten Sekunde war es vorbei und der Kessel ihrer Wut wurde wieder erhitzt, als sie sich schließlich erschrocken gegen einen Baum gedrückt wieder fand. Erneut für Liang unentdeckt zeigte Danica den wohl unbeeindrucktesten Blick, den sie in diesem Leben je ihr eigen nennen durfte. Sprach er gerade wirklich die Worte aus, die sie vernahm? Sagte er gerade wirklich es war nicht seine Schuld, was er getan hatte? Direkt fing ihr Herz wieder an zu hämmern und am liebsten hätte sie ihm um die Ohren geschmissen, was sie in diesem Moment empfand. Aber es hatte keinen Sinn, das wusste sie. Es interessierte ihn nicht, das machte er nur allzu deutlich.
      Daher nutzte Danica einen Moment, in dem sein Griff recht locker gewesen ist und wirbelte einfach zu ihm herum. Wenn er meinte hier solchen Schwachsinn von den Lippen zu bringen und ihr dabei nicht ins Gesicht sehen zu müssen, hatte er sich geirrt. Sie stampfte einen Schritt auf ihn zu und drängte somit ihn weg vom Baum, weg aus der Position der Oberhand. Sie öffnete bereits den Mund und holte Luft, die Hände in die Hüften stemmend, bereit ihm zu erklären, was er falsch gemacht hat, als sie die Lippen einfach wieder schloss. Danica atmete durch, senkte den Blick und ging. Kein Worte sagte sie zu dem jungen Mann, nicht eine Silbe war sie bereit zu verlieren in diesem Moment. Wenn sie auch kochte und das tat sie wirklich.
      Schnellen Schrittes eilte sie zurück in das Schulgelände und flüchtete sich in den einen Raum von dem sie wusste, dass Liang ihr dahin sicherlich nicht folgen würde. Ihre Schmach, dass dieser grässliche Kuss vor Nikolais Augen passiert war vergaß sie für den Augenblick gänzlich, als sie nach einem Klopfen eintrat. Sie hatte noch genug Beherrschung auf ein Herein zu warten und schloss sofort, ohne Begrüßung die Türen hinter sich und warf sich frustriert mit Schwung auf das Sofa, gegenüber des Schreibtisches. Beide Hände legte sie sich auf ihr Gesicht und stöhnte aus Leibeskräften ihren Frust heraus. Sie wollte sich eigentlich zurücknehmen. Sie wollte es wirklich, aber spätestens nachdem Nikolai sich danach erkundigte was passiert sei, floss es einfach über. "Oh Eure Majestät! Lauscht meiner grenzenlosen Naivität. Der verzweiflungserregenden Schwere meines Fehlers! Ihr werdet es Euch nicht vorstellen können, doch ich bin tatsächlich heute aufgewacht, habe die Augen aufgeschlagen und mir gedacht, dass heute sicherlich ein ruhiger Tag werden würde." Sie machte eine Pause um erneut schwer zu seufzen. "Ihr dürft lachen", winkte sie mit einer Hand kraftlos ab. "Wie hätte ich ahnen können, dass die ganze Akademie einfach verhext zu sein scheint! Zu erst küsst ein Schuft mich aus reiner Langeweile, gegen meinen Willen und demütigt mich vor aller Menschen Augen, dann verliert Claude gänzlich die Kontrolle über sein Temperament und setzt sich in den Kopf diesen Eingriff meiner Nähe zu überschreiben und kaum habe ich ihn beruhigt und davon überzeugt davon abzulassen fliegt Tao-Wei ihm sogleich in die Arme, Coleen kommt angerannt, Claude ist wieder wütend und bereit Tao-Wei in den Kerker zu schmeißen, Coleen ist gar beleidigt, warum ich nicht einfach ihr meinen ersten Kuss überlassen habe und der Schuft selbst konfrontiert mich damit, dass es meine Schuld sein soll, dass ich aufgebracht bin und er ja nichts dafür könnte!"
      Es musste einfach raus. Sie konnte keine Rücksicht nehmen auf Verluste. "Sind es die Haare?", fragte sie wie aus dem nichts heraus und richtete sich schwungvoll wieder auf um ernst zu Nikolai zu sehen? "Sind es die Farben?", demonstrativ griff sie sich in ihren Rock und schmiss sich direkt wieder zurück in die Kissen. "Was für ein schreckliches Durcheinander..." Es war nur allzu offensichtlich, dass die junge Frau die Aufmerksamkeit nicht gewohnt gewesen ist. Trotz ihrer aufbrausenden Freundin hat sie es immer verstanden sich im Hintergrund zu halten. Und nun das alles... es war zu viel.

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    • Coleen van Gard
      Die junge Frau wusste nicht, wie er das machte. Er begrüßte sie nur, aber das Glück in seiner Stimme, seine Freude sie zu sehen, einfach nur weil sie eben... sie selbst war, es war einfach ein warmes Gefühl, das ihr um ihr Herz herum lief und ihr ganz ungeniert den Mut gab mit ihren Fingern etwas über Navids Schulter zu streicheln. Die Wärme um ihr Herz sollte sich jedoch schnell in Hitze auf ihren Wangen verwandeln, als er wirklich... sehr... sehr.. sehr offen gegenüber der Runde der Frauen anfing seine Gefühle Kund zu tun und damit jeder von ihnen vermutlich gerade einen Grund für einen bodenlosen Hass auf sie gab. Aber Coleen würde lügen, wenn sie sagen würde, dass seine Worte ihrem Herzen nicht einen gewissen Höhenflug zuteil werden ließen. Keine Sekunde fürchtete sie beim Zurechtrücken ihrer Mitfahrgelegenheit, das er sie fallen lassen würde, auch wenn sich ihre Arme nur bequemer und enger um seinen Körper legten.
      "So. Was möchtest du mir erzählen?" - "Erzählen? OH! Ja! Natürlich!"
      Coleen van Gard. Eine Aufmerksamkeitsspanne wie man sie einer Eintagsfliege zusprechen mochte manchmal... Es war kein Wunder, dass Jean es so schwer mit ihr hatte, das bemerkte sie ausnahmsweise selbst. Auch wenn Navid mit seinen offenherzigen Worten es ganz selbst auslöste und sie war sich ziemlich sicher, dass er auch um diese Wirkung wohl wusste. Schnell sich etwas räuspernd um ihre Röte aus dem Gesicht zu vergessen und wieder in die Welt zurück zu finden, von der sie der junge Mann gerissen hatte ohne Erlaubnis. "Ah.. Also.. Ich wollte... Gott, Navid, du hast mich ganz durcheinander gebracht!", gab sich mit einem kleinen Lachen zu, während sie mit einer Hand hoch fuhr und sie in seine weichen Haare legen wollte und es ihr wieder einfiel im Anblick der schwarzen Hand. "Ah, genau, genau! Du solltest öfter dem Unterricht versuchen beizuwohnen, du verpasst gar die verrücktesten Dinge! Der Langhaarige Li, mit dem du auch schon Bekanntschaft gemacht hattest, küsste Danica! Vor der ganzen Klasse! Sie ist außer sich - nicht vor Freude gerade, du hast auch schon mitbekommen wie die Menschen hier sind. Sowas geht einfach nicht!... Wieso auch immer.. Ich habe vor Schreck gar meinen Füllhalter zerbrochen als ich es sah! Daher meine dunkle Hand. Ein grüner Daumen wird daraus wohl nicht mehr.", fing sie einfach an schamfrei von den Ereignissen am Morgen zu berichten und hielt sehr demonstrativ ihre dunkle Hand einen Moment vor Navids Gesicht, bevor sie diese schnell wieder sinken ließ und um seinen Hals vergrub. "Ich habe ihn eingesperrt als Strafe, in einem Klassenzimmer - und er sprang anscheinend aus dem Fenster! Mit der dreisten Unterstellung, ich hätte ihn sowieso vergessen rauszulassen! ... Was... nicht unmöglich wäre zugegeben, aber Jean wusste ja auch davon, er hätte mich sicher daran erinnert ihn zu befreien. Nach dem Essen. Apropos Jean!"
      Ja. Sie sprang von Thema zu Thema, während sie im Frauenwohnheim ankamen und Navid sie vor ihrem Zimmer absetzte, damit sie gemeinsam durch die Tür schreiten konnte, was ihr direkt noch zwei Gedanken in den Kopf zwang, die sie alle versuchte unter einen Hut zu bekommen. An der Hand zog sie Navid einfach mit sich in die Waschräume um ihre Hand zu säubern und ihrer Erzählung freien Lauf zu lassen. "Jean hat Hals über Kopf für sich selbst entschieden, dass er jetzt für mich arbeitet, weil ich mich überarbeiten würde angeblich. Sicherlich nicht direkt.. unwahr... Aber das ist doch meine Entscheidung und nicht seine! Oder nicht?"
      Erst jetzt holte sie überhaupt Luft und gab ihrer Begleitung die Chance zu antworten, während sie sehr unsanft versuchte die Tinte von ihrer Hand zu schrubben. Das würde immerhin einen schrecklichen Eindruck machen und sie wollte Lord Ambrosi nicht noch mehr Grund geben auf ihrer Existenz herum zu reiten als so schon. Und noch einmal stoppte sie ihre Begleitung doch erneut, und sah auf zu ihm mit einem etwas erröteten Lächeln. "Ich uhm- Tut mir Leid, gleich lass ich dich sprechen. Wirklich. Ich bin etwas.. aufgeregt. Aber! Danke. Für deine Worte zu den... also... vorhin. Ich.. weiß deine Offenheit zu schätzen, auch wenn sie mir wohl keine weiblichen Freunde bringen wird."

      Prinz Nikolai Styrcia
      "Ich muss nicht drüber nachdenken, ist mir doch egal. Er kann küssen, wen er will. Sie kann sich küssen lassen, von wem sie will. Sie kann nach einem Kuss mit dem nächst besten von Dannen ziehen, der nicht ich bin, obwohl ich im selben Raum bin. Wieso sollte sie auch-" KLOPF KLOPF
      Noch bevor er den Mund öffnen konnte, trat sein aufgebrachter langhaariger Gast ein, warf sich auf das Sofa und fing einen hemmungslosen skeptischen Blick vom Prinzen höchst selbst. Was... Miss Kalsanik nicht wirklich zu stören schien, ganz im Gegenteil. "Kein guter Tag, Miss?", fragte er hemmungslos in einem sarkastischen Ton beim Anblick der Dame. Sie ließ ihrem Frust freien Lauf und er würde lügen, würde er behaupten, dass dieses Bild ihm nicht eine gewisse.. Genugtuung verschaffte. Er hätte dem Gott höchst selbst abgeschworen, wenn sie diese Schmach durchlebt hätte und hier wirklich mit erhobenen Haupt und einem Lächeln eingetreten wäre. Er ließ seinen Füllhalter auf den Tisch fallen, erhob sich während er Erzählung langsam von seinem Sessel und nahm auf der Kante seines Schreibtisches Platz, die Augen ganz auf die aufgebrachte junge Frau gerichtet. Ein Schmunzeln ließ sich kaum verhindern beim Gedanken daran, wie Monsieur George den Vagabund in den Kerker werfen würde. Einfach einsperren, Schlüssel weg und dieses elende Thema wäre erledigt, doch sei es drum. "Ich dachte gar, dass Euer erster Kuss längst tatsächlich Eurer Freundin gehörte.", murmelte er etwas vor sich hin - ohne Reaktion von seinem Gast. Denn das war sie, ein Gast. Sie arbeitete nicht, obwohl es mehr als genug gäbe, aber er wollte drüber hinweg sehen. Denn dafür war der Anblick zu köstlich, doch seine Schadenfreude wandelte sich als Danica sich erhob und sichtlich verzweifelt auf ihre Haare und ihre Kleidung deutete. Ohne gar auf ihre neu gewonnene offene Art einzugehen, die Nikolai selbst wohl als erstes aufgefallen wäre in diesem Zusammenhang. Noch bevor er es verstand, erhob er sich von seinem Tisch und machte den Schritt näher an sie heran. Nikolai setzte sich neben Danica auf das Sofa und legte ihr behutsam eine Hand auf den Kopf, während er selbst ein Bein über das andere Schlug und seinen Kopf mit der Hand abgestützt auf dem oberen Knie lehnte. "Ich denke es sind weder die Haare, noch die Farben, auch wenn beides Euch gut steht. Das neue Lächeln, das Eure Lippen ziert trägt sicherlich mehr zu den Veränderungen in Eurer Umgebung bei als Ihr ahnt. Auch wenn es heute nicht allzu viel Grund für eine Existenz zu bekommen scheint."
      Seine Hand ließ er von ihrem Kopf wieder sinken und zog sie zurück. Sein Gast war aufgebracht und er sicherlich nicht in der Position ihr noch mehr Frust zu verursachen als sie schon hatte. Auch wenn er gerne der Grund für irgendeine Gemütslage ihrerseits wäre um sich nicht so Außen vor zu fühlen. Immer war sie nur deshalb jetzt gerade bei ihm. Weil er Außen vor war und erneut kein Teil des Ganzen. Ein schweres Seufzen unterdrückend deutete er auf das vorbereitete Tee-Service mit heißem Wasser in einer freien Stelle im Bücherregal und nickte etwas zusätzlich. "Wollt Ihr einen Tee? Soll ich Eure Haare schneiden, die Farben verblassen lassen? Oder gar ebenfalls einen Kuss stehlen?"
      Noch ehe sie antworten könnte, erhob er sich und ging hinüber durch den Raum. "Beginnen wir erst einmal mit einem Tee für die aufgeregten Gemüter.", entschied er gar für sich und trug kurz darauf schon das Service hinüber, stellte es auf dem Sofatisch ab und bereitete gedankenverloren zwei Tassen zu, wie er es wohl sonst nur für Anatoly tat, wenn überhaupt. Ganz Allgemein, so natürlich wie sich Miss Kalsanik hier ihrem Frust hingegeben hatte, konnte sein Kopf gar nicht reagieren und hatte ihr ohne nette Geste, ohne Worte des Charmes oder ein Lächeln der Götter entgegen getreten und... das fiel ihm erst auf als er sich selbst heißes Wasser einschüttete und gar erstarrte. "Ah.. Ich.. meine.."
      ... Wie.... Was? Instinktiv hielt er die Luft an, als würde sie damit vergessen, dass er existieren würde und ja.. er spürte, wie ihm die Schamesröte vor seiner eigenen Unbedachtheit auf die Wangen riss, gefolgt von einem unwohlen Seufzen und Kreisenlassen seiner Schultern, bevor er sichtlich etwas überfordert schnell lächelte und entschuldigend die Hand hob. "Verzeiht, Miss. Ich muss von Sinnen gewesen sein, es ist so früh am Morgen schon ein.. langer Tag. Verzeiht."
      Ja, er mied ihren Augenkontakt. Ihm blieb kaum etwas anderes übrig, so wie er sich selbst bloß gestellt hatte mit seinen ungehaltenen Sprüchen und Blicken und und Gedanken, die er zum Glück nicht alle hemmungslos ausgesprochen hatte.

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    • Danica Kalsanik
      Die junge Dame hatte sich ganz sich selbst und ihren Gefühlen hingegeben. Sie konnte sich gar nicht daran erinnern wann sie das letzte Mal so ehrlich gewesen ist gegenüber eines anderen Menschen. So Hemmungslos. Was ihr ebenfalls sehr deutlich bewusst wurde, als es plötzlich ein bisschen eng wurde auf dem Sofa. "Hm?", machte sie ein bisschen verwundert und schaute mit großen Augen auf die erhabene Statur des Prinzen herauf. Sie fühlte sich wirklich klein so unter ihm. Und als er seine Hand in ihre Richtung erhob konnte sie nicht anders, als schnell ihre Hand von ihrer Stirn zu nehmen, um ihm Platz zu machen, was immer sein Begähr gewesen ist. Und auch auf ihre Wangen legte sich ein kaum merklicher roter Schimmer, als seine schlanken Finger über ihr Haar strichen. Doch was ihr wirklich den Boden unter den Füßen riss waren seine Worte. Seine Worte fern von auswendig gelernten Floskeln, fern von diesem perfekten Lächeln. Nein er trug eher ein… wie sollte sie es beschreiben? Aufmerksames Gesicht? Es fühlte sich eher an als wolle er sie korrigieren, als sie zu trösten, was ihrem Herzen einen heftigen Sprung versetzte. Diese Art mit ihr umzugehen, diese Worte, die nur für sie gewählt gewesen sind. Danica hatte bereits gedacht es wäre aussichtslos, spätestens nach dem Schachspiel, aber konnte es sein, dass Nikolai sie doch ansah? Wahrnahm?
      Als Mensch, als Danica Kalsanik? Ein Gedanke fast zu schön, um ihn weiter zu spinnen. Sie setzte sich ein bisschen auf, rutschte allerdings ab, als seine Majestät gänzlich entspannt ihr vorschlug sie selbst einfach zu küssen. Nun konnte sie nicht anders, als erschrocken die Augen aufzureißen. Das war nun wirklich nichts mehr, was der Nikolai, den sie kannte einfach gesagt hätte! Kurz fragte sie sich, ob sie sich verhört hatte, als er ihr den Tee einschüttete. Doch nein, der junge Mann kippte beinahe zu viel Wasser in seine Tasse und Danica konnte deutlich eine Spur Entsetzen in seinem Gesicht erkennen. War er erschrocken von sich selbst? Wie sprunghaft ist Danica doch nur in Wahrheit gewesen. Wog ihr Herz eben noch schwer voll Wut und Aufgebrachtheit konnte es sich jetzt gar nicht mehr beruhigen bei dem heftigen Hämmern in ihrer Brust. Sie lächelte. Sie grinste. Versuchte den Blick zu senken und ihr Grinsen zu verdecken, was ihr Lächeln nur noch breiter machte. Sie schaute wieder zu dem Prinzen auf und setzte sich anständig auf das Sofa, um auch für ihn Platz zu machen. "Bitte, entschuldigt Euch nicht.", sie schüttelte leicht den Kopf und atmete entspannt durch. "Es tut mir leid, dass ich so unverfroren heringestürmt kam. Ich fürchte meine… soziale Schmerzensgrenze war einfach überschritten. Ich danke Euch für Euer Gehör." Sie nahm ihre Tasse an sich und machte noch ein bisschen deutlicher, in dem sie neben sich auf die Polster klopfte, dass er Platz nehmen sollte. Dabei drehte sie sich auch ein bisschen zur Seite herum, um ihm besser gegenüber sitzen zu können.
      "Erlaubt mir noch einmal Euren Kommentar aufzugreifen. Tao-Wei hatte heute schon etwas ähnliches gesagt. Dass Coleen und ich schon hätten einen Kuss teilen sollen", brach sie das Thema noch einmal sehr deutlich an und musste lächeln. Sie zuckte mit den Schultern. "Als Dank dafür, dass Ihr mir meinen Ausbruch verzeiht möchte ich Euch ein kleines Geheimnis verraten.", sagte sie bereits bestimmend, dass er ihr vergeben würde. Dass er ihr vergeben müsste. Wann war sie jemals so frech gewesen? Was löste diese unbekannte Art des Mannes ihr gegenüber nur mit ihr aus? "Coleen und Monsieur Jean-Christophe Beaumanoir stehen schon sehr lange in sehr inniger Freundschaft. Und in den letzten Jahren wuchs und wuchs ihre Zuneigung für ihn. Ihr ganzes Image und die Liebe zu Frauen ist eher ein politischer Schutzwall vor unreinen Männern, die sie ihres Namen willens ehelichen wollen. Ich denke nämlich, dass sie letzten Endes so oder so Jean zum Mann nehmen wird. Daher macht sie sich auch sehr wenig Gedanken." Ihre Art, ihr Blick, ihre Stimmlage wechselten sehr rapide, als sie weitersprach und schnaufend sah sie zu ihrer Tasse. "Ich hatte mir solcherlei Nähe sehr gut aufgespart. Bis sie mir heute entrissen wurde." Sie schnalzte mit der Zunge und schüttelte den Kopf. "Verzeihung. Ich tue es schon wieder. Wer hätte gedacht, dass die kurze Berührung zweier Lippenpaare so viel Groll in mir auslösen könnte."

      Navid Shampur Banai
      Ohne auch nur einen Moment zu zögern, folgte Navid Coleens Einladung in das Zimmer, in dem sie und ihre Freundin lebten. Es würde ihm nicht einfallen für sie eine Entscheidung bzgl. dieser Situation zu treffen. Weder sah er sich jemals sie zu verwarnen, dass dies falsch verstanden werden konnte, und sie solcherlei Dinge nicht unbedacht tun sollte, noch würde er jemals ihre aufgeregte, euphorische Art missverstehen und denken, dass sie mit tiefer gehenden Intentionen seine Nähe in Zweisamkeit suchte. Seine Worte und Taten, die Erinnerung an die Beweggründe des jungen Mannes hatten Coleen sehr aufgewühlt, das war unschwer zu erkennen gewesen. Würde Navid also nun mir nichts dir nichts anfangen seine Intention in den ihren zu projetzieren, würde er sie mit Sicherheit nur verschrecken. Und das wollte er nun wirklich nicht, unter keinen Umständen.
      Die Erzählung über ihre geküsste Freundin im Unterricht ließ ihn jedoch ein wenig inne halten. Stutzig geworden legte er die Stirn in Falten und blinzelte einige Male. "Moment, sprechen wir von dem bemitleidenswerten jungen Mann, der uns angesprochen hatte? Der, der die Verehrung zu Frauen nicht verstanden hat? Er hat wirklich eine Herzensdame und er ist sie so angegangen?" Ein regelrecht theatralisches Seufzen verließ seine Lippen, als er sie wieder in ihrem Zimmer herunter ließ. "Das ist ja noch schlimmer als ich erwartet habe, was für ein grauenvoller Grobmotoriker! Ich verstehe, dass deine Freundin außer sich ist, wer wäre das denn nicht bei so unhöflichem und regelrecht vorführenden Benehmen. Warum ist er denn nicht zu mir gekommen und hat um Rat gefragt? Ich hab es ihm doch sehr zuvorkommend angeboten, oder etwa nicht?" Schnaufend verschränkte er die Arme vor der Brust und seufzte leicht. "Ich denke ich werde ihn noch einmal ansprechen und ihm meine Hilfe noch einmal anbieten.", entschied er schließlich kurzerhand in der vollen Überzeugung diesem jungen Mann mit dem schönen langen Haar unter die Arme zu greifen. Denn das konnte sich doch wirklich niemand mit ansehen. Nicht dass eine Frau auch noch in den Irrglauben verfallen könnte eine solch schlechte Behandlung durch einen Mann wäre normal.
      Als nächstes sprach sie Jean als ihren neuen Angestellten an... was... ihn ein bisschen irritierte. Er zog leicht die Augenbrauen zusammen in fragender Manier und hatte bereits Luft geholt, um darauf zu antworten, als sie ihn allerdings nicht wirklich ließ, entschied er sich, dass es in Ordnung gewesen ist. Es würde alles schon seine Richtigkeit haben. Auch wenn er sich nicht ganz sicher gewesen ist, ob er das Wort Angestellter gerade richtig in seinem Wortschatz benutzte und übersetzte. Zu guter Letzt bedankte sie sich schließlich bei Navid, was seine Verwirrung sofort vertrieb und nichts als ein breites Lächeln auf seinen Lippen hinterließ. Er schüttelte leise lachend den Kopf und gesellte sich zu der schönen Frau ins Badezimmer, um sich direkt hinter sie vor das Waschbecken zu stellen und ihre Hände zu ergreifen. "Dafür musst du dich wirklich nicht bedanken", sagte er sanft. "Ich bin immer ehrlich, wenn auch manchen Menschen das nicht wirklich zusagt." Sehr viel sanfter als sie fing er an ihr über die Hände zu streichen, die Seife einzumassieren und hauchte ihr einen kurzen Kuss auf den Kopf von der Position, in der er stand. "Aber jede Freude, die ich dir bereiten kann macht mich stolz." Nicht ganz uneingennützig nutzte er die Chance um seine Arme ein wenig um Coleen zu legen und sie sanft an sich zu drücken. "Kann ich dir noch irgendwie helfen, meine Schöne?"

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      Oh nein. Oh Himmel, nein. Alles in seinem Körper spannte sich an auf der Suche nach einem guten Weg, einer Erklärung, einem Versuch der Ausflüchte. Aus seiner sich bildenden Verkrampfung konnte er sich erst lösen, als seine Gesprächspartnerin gar nicht wirklich weiter auf seine ungehaltene Art ansprach, sondern ihn viel mehr versuchte zu animieren sich wieder zu ihr zu setzen. Dem kam er zwar nach, aber sichtlich unwohl in der neuen Situation, in welcher er sich befand. Zurückhaltend, wie man es von dem Prinzen nun wirklich nicht kannte, nahm er Platz und ergriff seinen eigenen Tee, als Danica nun doch auf seinen Einwurf mit Miss van Gard einging und er vor Schreck über die Realisierung, das sie ihm ganz genau zugehört hatte doch beinahe seinen Tee verschüttete, jedoch schnell seine Gliedmaßen ein wenig ausschüttelte und sichtlich überrascht über die Eigeninitiative der jungen Dame und ihrer Themenwahl etwas vor sich hin blinzelte, aber zugegeben nicht gerade... uninteressiert die Ohren spitzte. Und was er da hörte, verwunderte ihn ebenso, wie es ihn überhaupt nicht verwunderte. Tatsächlich klang diese Art eines Images, wenn auch sehr rapide gewählt, für eine alleinstehende Frau ohne männlichen Vormund gar für eine verständliche Wahl. Er selbst bekam mehr als genug Avancen als Kronprinz und natürlich war ihre Stellung mit einer Prinzessin nicht gleich zu stellen, aber auch er konnte eine gewisse Abhängigkeit von ihrer Zusammenarbeit mit ihm nicht abstreiten zeitweilig. Und ohne einen Vater, der in irgendeiner Weise die Filterung der Avancen männlicher Verehrer übernahm, hatte sie sicherlich viele auch sehr unangebrachte Heiratskandidaten versucht zu verschrecken.
      Doch der Gedanke in ihrer Stellung sich von allen möglichen Optionen als Mann einen Beaumanoir auszusuchen! Hielt diese Frau wirklich so wenig von den Werten und Normen der adeligen Gesellschaft? Noch bevor er seine Meinung Kund tun konnte zu alle dem, wechselte die Dame an seiner Seite sehr sprunghaft ihre Laune wieder und der Prinz musste zugeben... er war tatsächlich amüsiert von ihrer Gesellschaft. Wenn er sich nicht gar in einer eigenen positiven Gefühlslage wieder fand, die er lange nicht mehr an sich erkennen konnte ohne Anatoly. Unweigerlich schmunzelte er etwas, nahm einen Schluck seines Tees und versuchte sich dieser Situation zu stellen, wie er sie begonnen hatte. Offen. Danica schien sich nicht daran zu stören, ganz im Gegenteil - so offen hatte sie selbst mit ihm noch nie gesprochen. Und ja er... genoß es.
      "Nun, da Ihr mit einem Geheimnis versuchtet Euch meine Gunst des Verzeihens zu erschleichen, werde ich es Euch gleich tun und versuchen Euren Groll mit einem Geheimnis meinerseits in der selben Thematik verblassen zu lassen. Wenn es Euch nichts ausmacht, heißt das. Unterbrecht mich ruhig, falls ich Euch zu weit gehen sollte." Immerhin war ihm mehr als bewusst, dass es sich um ihre beste Freundin als Thema handelte. Auch wenn er selbst es nicht offen zugeben würde, aber schlechte Worte über Anatoly in seiner Gegenwart konnte gerne und schnell einen Vertragsbruch zufolge hatten, weil er manchmal eventuell etwas zu ungehalten reagierte, wenn es um den jungen Mann ging. Was er in Nikolais tiefer Hoffnung selbst nicht wusste. Zumindest hatte sich Anatoly selbst nie zu Wort gemeldet dahingehend. Der Prinz stellte den Tee beiseite und hob eine Hand um etwas die Worte sich zurecht zu legen und die Gestikulation mit seinen langen Fingern, die er etwas auseinander spreizte und wie eine Welle wieder zusammen zog ihn nicht wenig unter die Arme griff dabei. "Es ist für mich ein sehr unwohler Gedanke daran zu denken, das eine Frau in ihrem Stand einen Beaumanoir für mehr als nur eine geschäftliche Beziehung an sich bindet. Und in der Vergangenheit habe ich schon oft mit dem Gedanken gespielt mir diesen treuen Spross der Familie als Arbeitskraft zu versuchen zu ergattern, immerhin haben rein im Sinne der Treue die Beaumanoirs einen unfehlbaren Namen. Jeder kann sich glücklich schätzen jemanden aus der Familie für sich zu gewinnen. Doch ich schreckte selbst zurück durch seine Beziehung zu Miss van Gard und jetzt, wo ich davon höre, wie weit es anscheinend zu gehen scheint, bin ich gar erleichtert nicht den Schritt in seine Richtung gewagt zu haben. Sie ist nicht gerade mein größer Anhänger und hätte sich sicherlich sowieso offen dagegen ausgesprochen, dass Monsieur Beaumanoir ein Teil meines Stabes wird. Eure Information hat mir sicherlich viel Schmach erspart."
      Nein, er stellte mit diesem Wissen nicht mehr in Frage, das Jean-Christophe früher oder später sicherlich in Coleens Geschäft einsteigen würde, egal was für ein Angebot ihm das Königshaus machen würde. Eben wegen diesem Namen, der Hunde des Adels. Wenn Danica selbst einräumte, dass sie irgendwann den Bund der Ehe eingehen würden, dann hatte sich der Mann sicherlich schon längst entschieden, wo sein Platz war.
      "Falls Ihr das jemals an Eure Freundin weitertragen würdet, müsste ich Euch wohl in mein eigenes kleines Verließ sperren, nur dass Ihr es wisst." Einen Moment sah er Danica ernst an. Todernst. Bis sein Blick einem Schmunzeln wich und er wieder sich ganz seinem Tee widmete. "Kleiner Scherz. Aber behaltet es trotzdem für Euch, nicht ohne Grund nannte ich es ein 'Geheimnis'. Ich verliere für meinen Geschmack schon viel zu oft gegen Eure Freundin und bin nicht bereit die öffentliche Schmach auch noch hinzunehmen, das sie einen Mann Ihr Eigen nennen kann, an den ich nicht heran komme ohne mit ihr in einen politischen Krieg zu treten. Es ist nicht so, dass ich den Krieg nicht antreten würde oder zu viel Respekt vor diesem Mannsweib hätte!", direkt verteidigte er sich und räusperte sich etwas unwohl bei dem Gedanken, wie sehr ihm diese Frau das Leben erschweren würde, wenn er auch nur einen weiteren Sympathiepunkt bei ihr verlieren sollte. "Ich bin lediglich nicht sonderlich erpicht darauf die Situation schwieriger zu gestalten zwischen ihr und mir als Geschäftspartner als sie so schon ist in ihrem Unwollen mir gegenüber. Und erst recht nicht wegen so etwas albernen wie einem Berater, der auf Dauer sicher besser mit Anatoly synergiert hätte, als jeder andere, den ich im Laufe der Zeit einstellen könnte."
      Ja. Auch dass er Anatoly an der Seite behalten würde über die Schulzeit hinaus stellte er nicht wirklich in Frage. Er war momentan zwar eher ein offener Verbündeter als ein offizieller Berater, jedoch war der Prinz sich ziemlich sicher, dass eben dieser sehr wohl wusste, dass der Weg in den Beraterstab des zukünftigen Königs für ihn unumgänglich war, soweit wie er schon eingeführt wurde in der Zeit.
      Sein Blick fiel ganz offen auf seine Begleitung, während er während des Gespräches immer wieder etwas abgedriftet im Raum umher gesehen hatte und neigte seinen Kopf etwas. "Lenkte ich Euch zumindest ein klein wenig ab, Miss Kalsanik?"

      Coleen van Gard
      Navid war ein reiner Goldschatz, niemand auf der Welt könnte ihr etwas anderes erzählen und hoffen von ihr Glauben geschenkt zu bekommen. Er schien nichts als Liebe für jeden Menschen zu empfinden - sei es Mann, Frau.. Mit einem Kind war er sicherlich stundenlang beschäftigt ohne müde zu werden oder gar gelangweilt. Fragend allerdings schaute sie durch den Spiegel in das lächelnde Gesicht, das sich mit seinem restlichen Körper hinter sie stellte, als er ihr eine etwas stärkere Röte auf die Wangen zwang - und das Rosa in ihr Haar, das sie nur allzu gern empfing. Wie sanft seine Finger über ihre Hände glitten. Wie schnell sich eine Gänsehaut von seinen Fingerspitzen ausbreiteten. Und was für einen sanften Sprung ihr Herz machte, als er ihren Kopf küsste, worauf sie breit grinste und sogar ein kleines Lachen ihre Lippen verließ. Die Tinte löste sich Stück für Stück und ein kleiner Teil in ihr hoffte beinahe, dass sie noch ein wenig so in seinen Armen stehen könnte und auf wundersame Art und Weise die Tinte sich einfach wieder an ihre Hände legen würde um es in die Länge zu ziehen.
      Das dachte sie in der ersten Sekunde. Und dann kam die folgende, in der ihr wieder einfiel, dass sie ihm genauso wie sie war ihre Nähe geben konnte! Das war doch so? Auch nach dem Gespräch über den Biss. Auch nachdem er so seine Intentionen noch einmal klar gemacht hatte. Er nahm sie trotzdem in den Arm und munterte sie auf und...
      "Tatsächlich, gibt es viele Dinge, die du tun kannst um mir zu helfen!", grinste sie als die Tinte sich vollständig löste und sie das Wasser abstellte. Sie griff direkt nach einem Handtuch um sich abzutrocknen, während sie sich mit einem Ruck stärker an ihn lehnte und ihren Kopf nach oben neigte um ihn direkt anzusehen. Ihre Hände hob sie samt Handtuch in die Höhe und legte sie um seinen Nacken, sich dort weiter trocknend und mit ihrem Kopf in Richtung Tür nickend. "Ich muss mich noch umziehen und noch ein paar Dinge für mein Essen vorbereiten, und es wäre für mich eine Zeiteinsparung, wenn du während ich meine Kleidung wechsel du von den Kisten vor der Tür mir die jenige mit der Markierung 'K-L' raussuchen könntest und mir auf den Schreibtisch stellst. Dann muss ich keine Kiste schleppen... und hab vielleicht noch etwas Zeit, bevor ich los muss! Jean holt mich ab, sagte er und wenn du bis dahin hier bleiben könntest.. dann würdest du mir seelischen Beistand leisten, der mich mit Glück erfüllen würde!"
      Mit einem breiten offenen Grinsen löste sie ihre Arme wieder, legte das Handtuch beiseite und sah sich noch einmal auf die Hände zur Kontrolle, bevor sie sich in Navids Griff um sie herumdrehte und ihre nun sauberen Hände an seine Schultern legte. "Ich hab dich nämlich sehr gerne bei mir. Ich hoffe, du weißt das. Wenn du da bist, fühle ich mich ein bisschen..."
      Einen Moment verzog sie ihren Mund auf der Suche nach dem richtigen Wort, bevor sie sich verspielt auf die Unterlippe biss und ihr Ergebnis aussprach: "... behütet? Denke ich, ist ein passendes Wort? Ich werde mir ein besseres zurecht legen bei Zeit! Aber es ist auf jeden Fall ein positives Gefühl, das ich versuche in Worte zu fassen."
      Und damit strich sie mit ihren Fingern über seine Arme hinunter auf seine und tippste sie etwas an um ihre Freiheit zu erbitten. "Aber falls du zu tun hast, dann kannst du auch ruhig gehen. Nur... solange du hier bei mir bleibst, wirst du auf jeden Fall von keiner anderen Frau belästigt oder ähnliches. Du wirktest zumindest nicht... allzu glücklich umschwärmt von diesen Damen. Liegt das an mir? Du musst dich nicht in Monogamie üben um mir irgendetwas zu beweisen oder mir zu imponieren."

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    • Danica Kalsanik
      Ihre Haltung ist entspannt gewesen, sie trank ihren Tee und schmunzelte bei der Erzählung oder besser gesagt bei dieser durch und durch unverfälschten Wortwahl. Es war ein unbeschreiblich beflügelndes Gefühl sich so mit Nikolai zu unterhalten. Doch mit einem Mal spannten sich ihre Schultern ein bisschen an und eine Gänsehaut raste regelrecht ihren Rücken herauf bis in ihre Kopfhaut, was ein prickelndes Gefühl von sanften Nadelstichen hinterließ zusammen mit einer unnatürlichen Wärme, als ihr Blick auf den Prinzen fiel. Seine Worte hallten in ihrem Kopf wieder und sein Blick schien sie nur zu verstärken.
      "Falls Ihr das jemals an Eure Freundin weitertragen würdet, müsste ich Euch wohl in mein eigenes kleines Verließ sperren, nur dass Ihr es wisst." Verlockend... Ihr Hals wurde trocken und sie schluckte schwer, nur um kurz darauf leicht zusammen zu zucken, als er wieder schmunzelte. Es war ihr nicht aufgefallen, doch anscheinend war ihr Herz für einen Moment angehalten, denn es fing nun doppelt so schnell wieder an zu schlagen und fast schon nervös erwiderte sie das Lächeln und kippte unbeholfen ihre Tasse Tee einfach herunter, wodurch sie sich die Zunge verbrannte, allerdings beim besten Willen nicht darüber nachdenken konnte. Kleiner Scherz. Er sagte es selbst. Es war nichts weiter als ein kleiner Scherz. Kein Grund so heftig darauf zu reagieren. So unauffällig wie möglich atmete sie tief durch, während Danica sich ein bisschen nach vorne beugte, um ihre Tasse auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa abzustellen. Dankbar darüber, dass er das Thema noch ein bisschen vervollständigte nickte die junge Frau verstehend und fing sich endgültig wieder.
      Auf seine letzte Frage schenkte sie ihm auch ein breites, dankbares Lächeln und nickte. "Ich musste einen kurzen Moment überlegen was Ihr meint." Sie nickte leicht. "Vielen Dank." Kurz dachte Danica über seine Worte und generell das ganze Gespräch nach, ehe sie leise seufzte. "Und ja, Coleen ist auch nicht glücklich darüber gewesen, dass ich mich dafür entschieden habe für Euch zu arbeiten. Bei Anatoly wird es wohl ähnlich sein. Allerdings, wenn es hier um meine ansatzweise objektive Einschätzung geht, denke ich das beruht keinesfalls auf Euch als Geschäftliche Persönlichkeit. Wenn Coleen denken würde, dass Anatoly oder ich wahrlich die falsche Person unterstützen würden, dann wäre sie nicht wütend, sie würde uns aus Eurem Dienst kaufen. So allerdings ist es eher eine emotionale und persönliche Angelegenheit. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass sie tiefen Respekt für Euch und Eure Arbeit hegt. Und ebenso weiß ich, dass sie die Arbeit eines Menschen von seiner Persönlichkeit unterscheiden kann. Ich versuche mich nicht für ihr Verhalten zu rechtfertigen oder es schön zu reden. Coleen ist sehr frei in ihrem Urteil über ihre Mitmenschen. Sie liebt bedingungslos, ist aber auch sehr schnell auf einem schlechten Fuß mit jemandem." Dass Danica fand, dass sie beide sich sehr ähnlich gewesen sind verschwieg sie lieber. "Solltet Ihr jemals eine Frage haben bzgl. Coleen oder ihrer Attitüde, werde ich gerne versuchen Euch zu antworten."
      Danica konnte sich selbst nicht belügen. Es würde sie freuen, wenn Coleen und Nikolai ein bisschen näher an einander herantreten könnten. Zum einen, wie seien Majestät bereits ansprach, würde es die Geschäfte der beiden sicherlich für beide bedeutend angenehmer gestalten und zum anderen waren sie beide sich wirklich so ähnlich. Danica empfand es als Schande, dass sie beiden nicht in einem Kontext an einem Tisch sitzen konnten, in dem sie sich gegenseitig gut tun konnten. Eine große Standuhr läutete die nächste Stunde ein und die junge Frau blickte auf und seufzte leise. "Ich danke Euch vielmals für Eure Zeit und Eure Sorge, Eure Majestät. Doch ich fürchte die Arbeit ruft." Sie erhob sich und machte sich daran das Tee Service zu entfernen, ließ Nikolai jedoch seine Tasse und stellte den Tee auf einen kleinen Halter mit Kerze darunter, damit er warm bleiben konnte.

      Navid Shampur Banai
      War sie nicht einfach bezaubernd? Unwiderstehlich? Mit einem zufriedenen Grinsen über ihre gute Laune, die Nähe die sie ihm schenkte die Art und Weise, wie sie in seinen Armen aufblühte, das alles ist es gewesen, was er sehen wollte. Was er erleben wollte. Was er in ihr auslösen wollte. Sie sollte sich so wohl fühlen, in seiner Gegenwart durfte sie ihm immer alles erzählen was sie wollte, egal wie sehr es ihn vielleicht durcheinander bringen würde, Navid war bereit eine Ewigkeit ihrer aufregenden Stimme zuzuhören. Coleen hatte einfach so unglaublich viele Nuancen. In ihren Haaren, natürlich. Aber auch in ihrer Stimme, ihrer Mimik. Navid hatte das Gefühl jeden Tag eine neue, ungestüme Version ihrer selbst kennenzulernen und er vergötterte jede einzelne davon. Tatsächlich ignorierte der groß gewachsene Mann, dass seine eigenen Hände ebenfalls nass gewesen sind. Sie sprach ohnehin davon sich umzuziehen, weswegen er einfach seine großen Hände über ihren Rücken fahren ließ, während er ihr lauschte. Mit einem breiten grinsen kam er ihr näher, ließ sie nicht direkt frei, als sie die Freiheit erbat, sondern beugte sich vor, um seine Stirn an die ihre zu legen.
      "Du weißt, ich würde alles für dich tun. Natürlich bringe ich dir was immer du brauchst. Wenn ich mich schon ein bisschen darauf gefreut habe, dass du so zufrieden mit meiner Gegenwart schienst in Voraussicht zu bleiben, während du dich umziehst", sagte er mit einer tiefen Stimme mit einem kecken Unterton um sie ein bisschen zu Ärgern, während seine Hände einen Stopp unmittelbar über ihrer Hüfte machten und sanft aber deutlich zudrückten, ehe er schließlich doch von ihr abließ, seine Hände leicht in die Höhe hob und einen Schritt zurück machte als kleine Erinnerung, das sie noch immer alle Zügel in err Hand hielt.
      Mit einem entspannten Lächeln jedoch ließ er anschließend seine Finger in den Taschen seiner Hose sinken und genoss ein wenig ihre unsichere Ausführung, dass er auch gehen konnte wenn er wollte aber sie ihn bedeutend lieber da hätte und seufzte leicht ohne sein Lächeln zu verlieren, als sie schließlich die Schwärmereien der anderen Frauen ansprach. Navid zuckte leicht die Schultern. "Bitte mach dir darum keine Gedanken. Ich hatte von Anfang an Schwierigkeiten die Avancen der Frauen hier in Westen zu verstehen. Ich begreife ihre Intentionen nicht und habe Angst etwas falsches zu machen, weil man hier im Westen sagt, dass außereheliche Berührungen der Liebe und Lust den weiblichen Körper verunreinigen. Natürlich möchte ich inbrünstig wiedersprechen, aber ich verstehe wie fest verankert Bräuche, Sippen und religiöse Ansichten sind." Ein bisschen bedauernd seufzte er erneut und schaute ein bisschen nachdenklicher drein. "Von daher, bitte mache dir keine Sorgen. Es kommt mir sehr gelegen, dass ich dich gefunden habe und dich verehren kann. Ich lege gern meine ganze Konzentration und Aufmerksamkeit auf dich und ich gebe zu, dass ich es zulasse, dass meine Verehrung für dich mich ein bisschen vor den Situationen, mit denen ich nicht umgehen kann, beschützt." Damit lächelte er wieder. "Ich werde draußen im Flur nach der Kiste suchen, die du brauchst und vor der Tür warten. Ruf mich einfach wieder herein, wenn du dich umgezogen hast. Oder du Hilfe brauchst.", sagte er grinsend, ehe er schließlich das Badezimmer verließ und anschließend das Zimmer.

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      Nanu? Etwas überrascht, aber sichtlich amüsiert hob der Prinz seine rechte Augenbraue in die Höhe, während sein Schmunzeln nur umso breiter wurde. Hatte er das richtig gesehen? Dieses Schlucken. Dieses beinahe nervös zitternde Lächeln. Hatte er da einen wunden Punkt erwischt? Wie gerne hätte er sofort in ihren Kopf hinein gesehen, als sie schwer durchatmete um sich selbst in Zaum zu halten. Vor Schreck? Oder gar Wohlwollen?
      Ganz entspannt an seinem Tee nippend, hörte er ihr zu und nein - er war wahrlich nicht überrascht zu hören, dass Miss van Gard nicht begeistert war davon, dass ihre Freundin den Dienst bei ihm antrat. Was ihn allerdings mehr als überrascht seine Tasse senken ließ, waren ihre folgenden Worte.
      "Allerdings, wenn es hier um meine ansatzweise objektive Einschätzung geht, denke ich das beruht keinesfalls auf Euch als Geschäftliche Persönlichkeit." - "Ach?", klinkte er sich direkt wieder ein und hörte gespannt der näheren Ausführung zu.
      "Ich zweifle keine Sekunde daran, dass sie tiefen Respekt für Euch und Eure Arbeit hegt. Und ebenso weiß ich, dass sie die Arbeit eines Menschen von seiner Persönlichkeit unterscheiden kann."
      Seine Tasse nun endgültig beiseite stellend, lehnte er sich beinahe etwas näher hinüber zu seiner Gesprächspartnerin. Skeptisch, jedoch interessiert. Aber hauptsächlich überrannte ihn die Skepsis bei dem Gedankengang, eine so gefühlsgeleitete Person, wie die van Gard es definitiv war, würde wirklich genug von ihren unausgesprochen intelligenten Gehirnzellen nutzen um die Differenzierung einer Arbeitspersona zu einer Sozialen treffen zu können. Oder viel eher zu wollen. Doch nun, wo Nikolai es mit eigenen Ohren hörte von jemandem, bei dem er keinen Zweifel hegte, dass Miss van Gard sich persönlich ihm gegenüber äußern würde, wenn sie wirklich schwerwiegend etwas dagegen hätte, wenn sie unter seiner agierte... machte es beinahe Sinn. Auch im genaueren Betrachten seiner Umgänge mit der Geschäftsfrau selbst, so sehr sie auch offen ihre Abneigung und förmliches Desinteresse ihm gegenüber Kund tat, so ließ sie sich nicht zwei Mal bitten sich von ihm zu einem Meeting einladen zu lassen und hörte auch gespannt und aufmerksam zu bis ihre Entscheidung fiel. Sicherlich musste Nikolai aufgrund eben dieser persönlichen Differenzen mehr leisten um ihre Zustimmung zu bekommen als jemand, dem sie wohlwollender zugewandt war, aber das war, wenn er ehrlich wäre, nicht immer etwas negatives. Er startete keine Projekte, an denen nicht sein Herz vollkommen hing und hatte daher keine Probleme sie zu realisieren auch wenn sie sich ihm entzog, was... nicht oft der Fall gewesen war. Und die wenigen Male, in denen es der Fall gewesen war, waren die Projekte unter den gegebenen Umständen wirklich nicht umsetzbar gewesen im Nachhinein, weshalb er nicht wenig Einbußen gemacht hatte durch das fehlende Wissen der Begebenheiten vor Ort auf die er definitiv in seiner Arbeit zu wenig Wert legte. Er konnte aber auch schlecht für jede Idee erst einmal seinen Posten verlassen. Coleen selbst entzog sich völlig und trug keinen Schaden von sich, weil sie ihm niemals die Zustimmung oder Unterstützung zu Teil werden lassen würde, wenn sie auch nur einen kleinen Zweifel hegte. Bisher hatte er sich förmlich darauf versteift, es wäre bei ihrer Ablehnung der Geschäfte immer um ihn persönlich gegangen und dass seine Vorhaben scheiterten, eben WEIL sie sich ihm versagte, aber vielleicht... nur vielleicht stimmte es wahrlich, was Danica sagte, und es ging ihr lediglich um ihre Geschäfte.
      "Solltet Ihr jemals eine Frage haben bzgl. Coleen oder ihrer Attitüde, werde ich gerne versuchen Euch zu antworten."
      Ein kleines Nicken seinerseits, noch ganz die Situationen mit Miss van Gard in ihren Geschäften analysierend in seinem Kopf. "Ich werde gerne darauf zurück kommen." Mit einem Mal öffnete sich ein ganz neuer Blickwinkel in seinem Bilde. Ein Blickwinkel, in dem Danica ihm auf mehr als nur einer Art behilflich sein könnte, weshalb er gerade wieder ansetzte zum Sprechen, als die Uhr läutete und er gerade nach seinem Tee erneut gegriffen hatte. Seine Hilfe räumte den Tee beiseite und schien wieder ganz bereit sich ihrer Arbeit bei ihm widmen zu wollen, als er seine Tasse an seinem Schreibtisch abstellte und sich direkt hinter Danica stellte, hinunter auf den Tee sehend, den sie in die Vorrichtung zum Wärmen stellte. "Tatsächlich, Miss Kalsanik. Wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich wirklich gerne bei Anliegen zu Eurer Freundin auf Euch zurück greifen. Als eine Art.. Mediator, wenn Ihr so wollt. Ihr müsst wissen, wenn Miss van Gard nichts von meinem Vorhaben hält, entzieht sie sich ohne ein Wort der Erklärung und ohne einen zweiten Blick. Ohne mir auch nur eine Chance zu geben, einen Kompromiss zu finden für.. was auch immer ihr missfällt. Das würde ihr sicherlich schwerer fallen mit Euch an meiner Seite. Denkt in Ruhe drüber nach. Ich bin der festen Überzeugung, wer solch eine Scharade mit Lind spielen kann, wird keine Probleme haben die richtigen Worte der Beschwichtigung für eine so enge Freundin wie Eurer zu finden."
      Ohne drüber nachzudenken, hob er seine Hand und griff nach einer ihrer ausgesprochen... langen Haarsträhnen. Berührte mit seinen Fingerspitzen nur sehr streichend ihren Rücken dahinter. "Eure... neue Haarpracht.. Sie.. steht Euch übrigens wirklich ausgezeichnet. Es gefällt mir.. besser als Eure unschuldige schulterlange Lockenpracht von zuvor.. Ihr solltet es beibehalten, egal wie nahe Euch ein Wicht wie Tao-Wei tritt."
      Mit diesen Worten erwischte er sich selbst dabei, wie er ihre Strähne etwas zog, samt ihrem Kopf, aber ließ schnell genug von ihr ab, damit sie nicht zu ihm aufsehen konnte und flüchtete sich beinahe zurück hinter seinen Schreibtisch mit einem Räuspern. "Gut also. Es ist Monatsanfang, und wir werden nicht drum herum kommen heute ein paar gebetene und sicherlich umso mehr ungebetene Gäste zu empfangen. Ich weiß nicht, wann Euer Spezialunterricht statt findet, aber nach dem heutigen Vorfall wäre es sicher keine Schande, wenn Ihr Euch Tao-Wei entzieht und mir hier beisteht. In meiner Höflichkeit als Kronprinz liegt es mir fern jemanden schneller aus dem Raum zu bekommen, als er es verlangt - dafür seid Ihr zuständig. Wenn das Thema abgeschlossen ist und es sich beginnt um Belangloses zu drehen, pocht Ihr in irgendeiner Art und Weise darauf, dass noch viel zu tun ist und ich nicht die Zeit habe mich weiter zu unterhalten, obwohl ich es zu gerne wollen würde, und so weiter und so weiter. Iris bezog sich gerne der Floskel 'So ungerne ich auch störe, bis 16 Uhr müssen wir uns noch dem Projekt P zuwenden und es wird viel Zeit in Anspruch nehmen.' - P steht hierbei lediglich für Pause, weil diese Männer nicht zu verstehen scheinen, dass ich mehr zu tun habe als nur.. nunja mit ihnen allein.", gab der Prinz ziemlich genaue Instruktionen davon, was er erwartete, bevor er Platz nahm und sich seinen Tee erneut griff um einen Schluck zu nehmen. "Und wo wir gerade bei Terminen und Miss van Gard waren: Da Ihr Euch sowieso ein Zimmer teilt, wäre ich Euch äußerst verbunden, wenn Ihr die Tortur auf Euch nehmen würdet um mit ihr in den nächsten Tagen einen auszumachen, damit auch sie sich mal blicken lässt. Den letzten Termin ignorierte sie frohlockend und bis heute bekam ich keine Erklärung für ihr Verhalten - nicht dass ich eine erwartete, aber zumindest einen neuen machen lassen hätte sie können, so nahe wie sie Anatoly zu stehen scheint."
      Sie war wohl nicht einfach nur die einzige weibliche Geschäftspartnerin des Prinzen - sie war gleichermaßen die einzige, die ihm so abgeneigt war, dass sie niemals auch nur auf die Idee kommen würde unangemeldet bei ihm zu erscheinen. Und auch anscheinend nicht ANGEMELDET. Und ja, man hörte seiner gereizten Stimme an, dass er sich von ihr nicht ernst genommen fühlte nach diesem Vorfall und dem Fehlen einer Entschuldigung. Er war der Prinz und sie stellte sich einfach über ihn und trampelte die einfachsten Normen mit Füßen! Dem Prinzen gegenüber!

      Coleen van Gard
      "Du weißt, ich würde alles für dich tun."
      Sie spürte die Hitze auf ihren Wangen stärker und stärker werdend und sie war sich ziemlich sicher, dass Navid es sehr gut selbst fühlte, während seine Stirn an ihre gelehnt war. Und selbst wenn nicht, sah er es unweigerlich, so offen wie er sie ansah. Anlächelte. Und ihr.. näher kam. Ihr Herz klopfte gegen ihre Brust und würde er ihr auch nur einen Millimeter sich weiter nähern, oh, sie war sich sicher, er würde spüren wie sich ihre Brust hebte. Doch so sehr dieser Mann in ihr dieses nervöse Herzklopfen auch auslöste.. so sehr er ihr die Farbe auf die Wangen zwang, sie konnte sich nicht helfen - alles an ihm brachte sie zum Lächeln. Und nach der gestrigen sehr eindeutigen Annäherung, fürchtete sie keinen Moment, dass Navid auch nur einen Schritt zu weit gehen würde. Sie fürchtete nicht, dass er eine eindeutige Ablehnung nicht in einem gewissen Maße akzeptieren würde. Was... wohl ein seltsamer Gedankengang war, so wenig bereit, wie er gewesen war zu akzeptieren, als sie versuchte zu Beginn seine Avancen abzulehnen. Aber heute war sie sehr.. froh, dass er so hartnäckig geblieben war. Weil sie ihn nicht missen wollen würde. Sie spürte sie Nässe, die sich langsam ihren Weg durch den Stoff bahnte, sie spürte seinen Griff um ihre Hüfte, welcher sie nervös etwas lachen ließ. "Die Chance mit dem gemeinsamen Umkleiden verschieben wir besser noch eine Weile.", ging sie trotz nervöser Röte sehr gerne auf ihn ein tatsächlich. Wegen diesem Sicherheitsgefühl, dem sie ohne zu zögern traute. So wie sie immer ihrem Gefühl vertraute, egal worum es ging. Deshalb konnte sie sich selbst so einfach an Angst und Wut und auch Freude hochfahren: Sie vertraute ihrem eigenem Gespür und darauf, dass dieses ihr nicht in einem falschen Moment eine Panik oder ähnliches aufzwingen würde. Auch wenn dem sehr wohl zwischenzeitlich der Fall war.
      Doch trotzdem atmete sie etwas nervös auf, als er sich von ihr löste und sie schmunzelnd ihre Lippen aufeinander presste. Mit einem Mal ging die Wärme und dieser süßliche Geruch von ihr und... Oh, auf welcher seltsamen Ebene sie es vermisste sofort. Es hatte also sogar eine positive Auswirkung auf ihn, wenn er sich zeitweilig ganz um sie kümmerte? Ganz abgesehen von der positiven Wirkung, die seine Anwesenheit auf sie hatte. Wobei sie zwischenzeitlich das Gefühl hatte, diese Beziehung zwischen ihnen wäre ein Weg mit nur einer Spur, in welchem sie profitierte und er kein Stück, so war es wirklich... erleichternd es aus dieser Perspektive aus seinem Mund zu hören. Und nichts an ihr zweifelte an der Ehrlichkeit seiner Worte, denn was das anging, waren sie sich ähnlich. Sie trugen wohl beide ihr Herz auf der Zunge, wenn auch Navid sicherlich nicht so oft zu Wort kam wie sie!
      "Dann werde ich mich bemühen, dir noch häufiger die Aufmerksamkeit und Zeit zu stehlen und mich noch unbeliebter bei allen Frauen auf der Akademie zu machen, mein Liebster!" Mit diesen Worten hob sie ihre Hand und winkte ihm noch einen Moment nach, während sie nicht zögerte sich ihre Bluse aufzuknöpfen, sobald er ihr den Rücken zuwandte. Dieses bedingungslose Vertrauen war es auch, was Jean für ihren Körper genoß, und trotzdem... empfand er es als würde sie ihm auf welcher Grundlage keines entgegen bringen? Ihre Freundschaft? Seiner Loyalität? War es nicht.. normal Angst zu haben um Dinge, die man liebte? "Das ist sicher einer der dummen Gedanken, von denen er sprach.", murmelte sie sich selbst zu, während sie sich befreite und ihre Kleidung wechselte ganz in Richtung ihrer ernst zu nehmenden Geschäftsmentalität - aber auch mit einem schwarzen Rock, wie es dieser elende Lord Ambrosi ihr sonst nur wieder vorhalten würde. Wieder. Immer wieder, aber praktisch gesehen: Sie konnte es ihm nicht recht machen, alleine weil sie eine Frau war. Sie konnte sich lediglich aktiv dazu entscheiden worüber sie ihm den Spielraum ließ in seiner Art sich über sie zu beschweren. Und ihre Kleiderwahl sollte definitiv kein Teil davon sein.
      Seriöser als man es von Coleen vermuten mochte, wenn man sie nur privat kannte, fand sie sich schnell in einer engen Jacke einer dunklen roten Uniform wieder, kombiniert mit einem langen Rock, der den Boden streifte, jedoch ganz ohne Korsett und Reif, da sie es einfach nicht mochte sich eingeengt zu fühlen. Sie wollte atmen und laufen können, ohne in Sorge unter zu gehen in sich zusammen zu fallen aus Atemnot! Ihre Brusttasche zierte ein gelbes Stofftuch, während sie sich ein hell beiges Halstuch umband und zwischen ihre gewechselte weiße Bluse und ihrer Jacke steckte um ihren Ausschnitt zu verdecken - gleichermaßen um keine unangebrachten Blicke ertragen zu müssen als auch um sich nicht anhören zu dürfen, sie würde ihren fraulichen Körper für irgendwelche Vorzüge benutzen. Noch während sie nach einem Haarband griff und ihre langen mittlerweile wieder rot angelaufenen Haare zu einem seitlich über ihrer Schulter herunterhängenden Zopf zusammenband, ging sie hinüber zur Tür und öffnete sie.
      Gleichermaßen sprang sie direkt ein paar Schritte nach hinten und stemmte eine Hand in ihre Hüfte, mit der freien ihren Rock etwas seitlich anhebend. "Voilà! Miss van Gard, bereit für die geschäftliche Tortur eines Spießrutenlaufes in Form eines Essens, das sie nicht antreten würde, wenn sie nicht müsste. Aber zumindest passend für den Anlass gekleidet!", präsentierte sie sich stolz, denn sie war es tatsächlich. Stolz auf diese Mischung der Fraulichkeit, wie man sie am Hofe erwartete und gleichermaßen sich oben rum sehr an ihren männlich-angepassten Uniformen orientierend um eine Chance auf einen ernsthaften Blick zu erhalten - auch wenn sie sich nach wie vor in ihren Hosen wohler fühlte. Doch diese Aufmachung war ebenfalls in Ordnung, und schüchterte einen Mann, der so unfassbar unsicher in sich selbst sein musste, wie Ambrosi sehr viel weniger ein. Das hatte sie über die Jahre zumindest gelernt, was ihr... restliches Wissen über diese gesellschaftlichen Normen allerdings sicher nicht aufwog.

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    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Es ist wirklich nicht auszuhalten gewesen wie viel Arbeit Coleen sich tatsächlich aufbürdete. Vor allem aber schockierte es ihn wirklich wie viele Dokumente er in den Händen hielt, die wirklich problemlos hätten von Angestellten durchgesehen werden können. Bei vielen der Akten mussten nur einige Daten abgeglichen werden, weil sie schon zu alt gewesen sind. Dabei ging es um alte Besitzurkunden, bei dessen Aufarbeitung es einfach nur darum ging zu prüfen, ob die Daten der Besitzer gleich geblieben sind oder ob inzwischen vielleicht der Sohn, der Enkel oder der Schwiegersohn das Grundstück inzwischen übernommen haben. Und wenn es Änderungen gab, was ihm ebenfalls einige Male unter die Augen kam, ging es darum nachzuprüfen ob die Vertragsbedingungen immer noch eingehalten wurden, was die Instandsetzung und Verpachtung der Grundstücke anbelangte. Auch das ist eine Aufgabe gewesen, die um Himmels Willen weder Coleen selbst noch Cedric übernehmen mussten. Es war ein simpler Kontrollgang. Mehr nicht. Man könnte einfach Listen vorbereiten mit allen Dingen, die nachgeprüft werden sollten. Für Coleens Gewissen wäre es überhaupt kein Problem ein ausführliches Arbeitsprotokoll von jedem Arbeitsschritt zu verlangen und das wäre es schon gewesen. Doch nein, stattdessen versank sie lieber selbst in Arbeit und ertränkte ihren Berater ganz mit.
      Die Zeit, bevor Jean sich fertig machte für das Essen, nutzte er gänzlich um die Arbeit zu sortieren. Alles, was tatsächlich seine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, Anfragen, die gründlich bearbeitet werden mussten und dringliche Bittsteller, die einen Kredit bei den Van Gards hatten kamen auf die eine Seite. Alles, was lediglich eine Kontrolle oder einen Botengang beinhaltete auf die andere. Jean fertigte ein Formular ab, das recht allgemein gehalten gewesen ist und ein Schreiben, das ohne Probleme kopiert werden konnte und an alle diese Fälle herangetragen werden sollte. Als nächstes las er sich alles, was er über den Herrn Ambrosi und dessen Geschäfte finden konnte durch. Der junge Mann verstand gleich, warum Coleen so angespannt gewesen ist bei diesem Herrn. In seiner Hand befanden sich Banken. Unzählige Banken. Banken, denen er mitteilen könnte allen Mietern und Pachtern von Coleens Immobilien die Kredite zu verweigern oder jedoch die Bedingungen zu verschlechtern und stattdessen einer Konkurrenz zuzuschreiben. Das wäre wirklich eine problematische Angelegenheit und Jean unterschätzte keineswegs den Ernst der Lage.
      Nach einer Weile, die er wie ein Wahnsinniger ohne Pause über den Unterlagen gebrüht hatte - und dazu sei gesagt, dass es sich nur um all jene handelte, die Coleen ihm auch gebracht hatte, um die restlichen wird er sich ebenfalls noch kümmern müssen -, sprang er auf und brachte zunächst sein vorgefertigtes Formular zur Poststation der Akademie, orderte alle Adressen an, an die es geschickt werden sollte und kam somit auf eine stolze Zahl von 30 Kopien, die noch zusätzlich angefertigt werden sollten. Das würde den beiden wenigstens ein kleines bisschen mehr Luft zum atmen geben und immerhin war ein Anfang gesetzt bei diesem unaussprechlichen Haufen, der noch vor ihnen lag. Zügig - und zwar wirklich zügig, wenn er sich nicht beeilte, würde er sogar zu spät kommen -, eilte Jean in das Wohnheim der Männer und begab sich geradewegs, ohne anzuhalten oder seinen Schritt zu zügeln, in sein Zimmer. Er genoss eines für sich alleine. Anders, als viele andere an der Akademie, die einfach ein einzelnes Zimmer verlangten, behielt es sich bei Jean lediglich so, dass niemand mit einem Mann, der nicht der Adelsklasse entsprach das Zimmer teilen wollte. Das war beim besten Willen nichts Neues und erst recht nichts, das ihn in irgendeiner Form berührte, oder er es jemandem übel nehmen könnte.
      Einige Akten, die er sich mitgenommen hatte, um sie noch durchzugehen schmiss er einfach auf seinen Schreibtisch, während er mit seiner freien Hand bereits sein Halstuch löste. Normalerweise ist Jean ein sehr ordentlicher Mensch gewesen. Doch gerade ist keine Zeit für Ordnung gewesen. Seine Kleidung fand den achtlosen Weg auf den Boden. Schnell machte er sich ein bisschen frisch, wusch sein Gesicht und strich die Haare mit ein wenig Wasser nach hinten, bevor er sich ein frisches Hemd aus seinem Schrank nahm und gleichzeitig Oberteil, wie auch seine Hose anzog. Noch während er sein neues Halstuch band, mit dem Sakko lediglich um den Arm gehangen stürmte er schon wieder aus seinem Zimmer heraus. Er hatte nicht einen Blick in den Spiegel riskiert, was auch schlichtweg nicht nötig gewesen ist. Jean war oft in Zeitdruck, er konnte damit umgehen. Draußen angekommen schmiss er sich das Sakko um und richtete noch einmal das Halstuch. Mit seinem braunen Ausgehanzug stach er damit in der Menge seiner Mitschüler heraus wie ein bunter Hund und einige seiner Bekannten fragten ihn flüchtig, wo es hinginge. Doch alles, was seine Lippen verließ war ein sehr schmuckloses. "Die Arbeit ruft." Vor dem Wohnheim der Mädchen wurde er kurz aufgehalten, weil eine Gruppe junger Damen ihm den Weg versperrte. "Pardon, meine Damen, ich müsste bitte vorbei", sagte er der Höflichkeit zwar angemessen, aber doch sehr unhöflich in Anbetracht dessen, dass er einfach zwei von ihnen zur Seite schob.
      "Was für ein Rüpel", murmelte eine junge Frau ihm hinterher und schnaufte, während sie sich ihr Kleid richtete. "War das nicht der Beaumanoir?" - "Oh, ich glaube du hast recht!" Mehr konnte Jean nicht mehr hören. Und wenn er ehrlich gewesen ist, er wollte auch nicht mehr hören. Murrend verzog er leicht das Gesicht bei der Überlegung was wohl das erste Gerücht über ihn gewesen ist, das ihnen in den Sinn kam, doch darüber wollte er nun wirklich nicht nachdenken. Kopfschüttelnd bestieg er die Treppen und bog schwungvoll in den Gang von Coleens Zimmer ab, wovor ihn das Grauen erwartete. Es waren wirklich noch viele Kisten. Natürlich bemerkte er Navid, der vor dem Zimmer stand, in das er selbst auch wollte. Doch sein Augenmerk galt ganz der wirklich vielen Arbeit. "Diese Frau bringt mich noch ins Grab", murmelte er frustriert zu sich selbst und erhielt dafür ein freundliches Lächeln von Navid. "Ihr wirkt ein bisschen gestresst, Jean.", merkte er wenig hilfreich an, worauf der Blonde nur abwinkte. "Es ist das Übliche." Erst jetzt hob Jean seine Augen zu dem anderen Mann und schaute zunächst auf die Kiste in seinen Händen. "Ah. Die Ambrosi Akten... Was macht Ihr damit? Gibt es einen Grund, warum Ihr diese Akten tragt?" Navid schaute selbst auch noch einmal auf die Papiere in seinen Armen und zuckte leicht die Schultern. "Coleen hat mich hier her gebracht um mir von ihrem Tag zu berichten. Und wenn ich schon einmal hier gewesen bin, habe ich gefragt, ob ich ihr irgendwie helfen kann." Skeptisch hob Jean eine Augenbraue in die Höhe. "Und sie sagte ja?" Stolz nickte Navid. "In der Tat. Sie zieht sich gerade um, fürs...-" Weiter kam der Mann mit der karamellähnlichen Haut, da die Tür bereits schwungvoll aufgerissen wurde.
      "Voilà! Miss van Gard, bereit für die geschäftliche Tortur eines Spießrutenlaufes in Form eines Essens, das sie nicht antreten würde, wenn sie nicht müsste. Aber zumindest passend für den Anlass gekleidet!", trällerte Coleen und brachte sich selbst in Pose. Jean wurde noch nicht von ihr entdeckt, doch er beobachtete, wie Navid ein breites Grinsen auf den Lippen trug und ein bewundernder Blick in seine Augen trat. "Du siehst umwerfend aus. Ungewohnt... aber umwerfend schön wie immer." Nun trat Jean vor und schaute ebenfalls zu der jungen Frau. "Hmpf", machte er lediglich. "Liebreizend. Hättest du die Güte mir zu erklären, warum du dich um Teufel kaum raus dagegen geweigert hast irgendeine Form von Hilfe anzunehmen, aber Navid hier anscheinend sehr wohlwollend annimmst?", brach es auch sogleich aus ihm heraus. Allerdings nicht so genervt, wie er es eigentlich klingen lassen wollte. Man hörte allerdings die Frustration heraus. Navid überreichte Coleen die Akten und schaute dann noch einmal zu dem Blonden und lächelte entspannt. "Sie fühlt sich geborgen in meiner Gegenwart.", wiederholte er ohne Scham ihre Worte und nahezu entsetzt riss der junge Mann eine Augenbraue hoch bei diesen Worten. "Was Ihr nicht sagt."

      Danica Kalsanik
      Seine Worte lösten in ihr warme Schauer aus. Danica fühlte sich fast wie eine Katze, die in Katzenminze baden durfte. Komplimente aus Nikolais Mund zu hören beflügelte sie auf eine Art, die sie nicht kannte. Sie fühlte sich regelrecht verspielt und war verleitet einfach nach noch mehr Anerkennung zu fragen. Doch sie schaffte es sich zurück zu nehmen. Wenn sie auf dankbar gewesen ist, dass er ihr breites Lächeln nicht sehen konnte von seiner Position aus. "Aber natürlich. Alles, was Ihr verlangt, Eure Majestät", antwortete sie beinahe trällernd in so guter Laune ist sie gewesen. Doch so schnell wie sie seine lobenden Worte aufgenommen hatte, ebenso schnell nahm sie seine Berührungen auf. Ihre Hände zuckten leicht zusammen, als sie seine Finger ihren Rücken entlang streichen spürte und beinahe hätte sie gewimmert, als das Streichen ein Ende fand und sein Griff stattdessen unnachgiebig wurde. Das in Verbindung mit seiner Bewunderung zu ihm Haar... Danica wusste gar nicht wie ihr geschah. Das war wirklich nicht Nikolai. Nicht der Prinz Nikolai mit seiner perfekten Maske. Nein, wirklich nicht. Die junge Frau wusste genau, dass das nicht zu seiner Masche gehörte! War das wie er tatsächlich dachte. Waren das ungefilterte Handlungen? Danica hielt den Atem an und atmete erst wieder auf, als er von ihr abließ. Unbemerkt legte sie sich kurz die Hände ans Gesicht und merkte zu ihrem Entsetzen wie warm diese geworden sind.
      Oh das war nicht gut, das war wirklich nicht gut. Nikolai schaffte es so problemlos, so mühelos schaffte er es sie in eine Position zu bringen in der sie sich... sehr wohl fühlte. Klein, wirklich klein neben ihm, ausgeliefert. Als wäre er ein knisterndes Feuer, vor dem sie gleichzeitig ängstlichen Respekt hatte als auch dafür brannte näher zu treten. Es herauszufordern. Oh, diese Schwärmerei musste wirklich aufhören. Unter keinen Umständen ist es in Ordnung gewesen sich so treiben zu lassen. Zumal es immer noch seine Majestät höchst selbst gewesen ist, um die es hier ging. Niemals würde er so über sie denken oder fühlen. Der Gedanke, der Wunsch danach, alles in diesem Kontext war absurd für sie. "Dankeschön", schaffte sie es also endlich wieder sicher über die Lippen zu bringen und drehte sich wieder zu ihm herum, nachdem sie sich gefangen hatte und er anfing ihr seine Aufgaben zu erklären. Das würde kein Problem darstellen. In solchen Dingen ist sie gut gewesen. Sie brauchte nur einige Informationen zu der Person, aber da könnte sie sich während seiner Meetings einlesen. Letzten Endes kam er noch einmal auf Coleen zur Sprache und sie lächelte entschuldigend, ehe sie nickte. "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, Eure Majestät. Aber ich bin zuversichtlich, dass es kein Problem darstellen wird." ... Hoffte sie. Doch damit war das Thema erstmal beendet und sowohl Nikolai, als auch Danica bereiteten sich auf die Arbeit vor.
      Die junge Frau selbst verfiel nur mit dem größten Vergnügen in den Arbeitsmodus. Das würde ihr ebenfalls helfen sich ein bisschen von der ganzen schrecklichen Angelegenheit abzulenken. Wenn sie auch wirklich nicht mehr daran denken konnte, nach diesem Gespräch mit dem Prinzen.
      Der erste Gast, der heute eintrat, ist ein junger Mann gewesen. Ein wenig jünger noch als Danica selbst. Ein gewisser Herr Roland von Falkenberg, der in Namen seines Vaters erschien und... entsetzlich nervös gewesen ist. Danica bemerkte schnell, dass es den Prinzen ein bisschen aufbrachte, wie der junge Mann stotterte und kaum zum Punkt kam, weswegen sie mit sanftem Lächeln dazu trat und dem Herrn einen Tee einschenkte. Jedoch warf er die Tasse beinahe wieder um. "Ich... Oh Gott, es tut mir leid... bitte verzeiht, Miss... ich bin so ungeschickt. Hab ich Euch getroffen? Ich... ich..." Der Schweiß perlte sich auf seiner Stirn und Danica winkte freundlich ab. "Bitte macht Euch keine Gedanken Herr von Falkenberg. Ich bin schließlich hier, um für alles zu sorgen, was Euer Herz begehren könnte. Kann ich Euch vielleicht etwas bringen? Scheut Euch nicht zu fragen." Eingeschüchtert schaute der junge Mann zwischen der Dame und dem Prinzen hin und her. "Ich... also... nein, d-danke für den Tee." - "Sehr gerne. Ich hoffe er schmeckt Euch. Welchen trinkt Ihr denn am liebsten?" Der junge Mann nahm zittrig einen Schluck zu schnell und verbrannte sich prompt die Zunge. "D-der ist lecker! Er ist gut. Ja, sehr köstlich. I-ich trinke am liebsten süße Tees." - "Oh wirklich?", fragte Danica sehr aufmunternd. "Ich auch! Wie steht es um Pfefferminze mit einem Orangenteeblatt?" Der junge Herr schien für einen Moment regelrecht vor den Kopf gestoßen zu sein. "Ja! Das klingt köstlich!", strahlte er sie regelrecht an und Danica nickte lächelnd. "Ich werde Euch sofort einen zubereiten. Trinkt ihr den auch gerne auf der Teeplantage Eures Vaters? Ich war noch nie auf einer." Roland nickte schnell. "Auf der Plantage gibt es alle möglichen Teesorten und wir mischen sie nach Kundenwünschen. Also bei uns gibt es praktisch alles und mein Vater hat das Geschäft inzwischen auch auf drei Plantagen erweitert in nur einem Jahr!" Endlich rückte er also mit der Sprache raus. "Ein Wachstum von 150 Prozent in nur einem Jahr?", hakte sie noch einmal nach und legte sich in Erstaunen die Hand an die Brust. "Bemerkenswert!" Unglaublich stolz zeigte der Junge Mann ein breites grinsen und nickte aufgeregt. "Allerdings! U-und deswegen bin ich auch hier!", drehte er sich nun wieder zu Nikolai mit ganz neu gefasstem Mut und mitten in seiner Euphorie.
      "Mein Vater schickt mich, weil wir schon seit Generationen das Schloss beliefern. Und das Königshaus allein. Allerdings hätten wir jetzt die Mittel eine Marke unter der Krone des Königshauses zu erstellen und sie auch noch an andere Adelshäuser und Länder zu verkaufen. Wir dachten an einen Royal Hights Tea.", plötzlich sprudelte es gerade zu aus ihm heraus und erst jetzt entfernte Danica sich von dem jungen Mann und bereitete ihm seinen gewünschten Tee zu. Nun, da er seine Schüchternheit abgelegt hatte und die Angst vor dem Prinzen ein bisschen verflogen ist, kamen sie bedeutend schneller mit dem Gespräch voran und der junge Mann konnte sehr souverän seine Zahlen nennen. "Ich glaube das ist es schon gewesen...", murmelte er ein bisschen, gar nicht mehr wissend wie er denn nun das Gespräch beenden könnte. Daher sprang er sehr steif auf und verbeugte sich ebenso steif. "Ich bedanke mich herzlich für Eure Zeit, Eure Majestät und ich hoffe Euch bei Zeiten auf unserer Plantage als Gast empfangen zu dürfen. Bitte seht es als offizielle Einladung der von Falkenbergs." Damit blickte er wieder auf und sah zu Danica, die sich an Nikolais Seite gestellt hatte. "Miss!", verbeugte er sich auch vor ihr und wirbelte dann auf dem Absatz herum, verschwand aus der Tür und zog sie ein bisschen zu fest hinter sich zu, was Danica leicht zusammen zucken ließ ehe sie anfing leicht zu kichern. "Ich hatte anfänglich Angst er fällt in Ohnmacht", gab sie zu und schüttelte leicht den Kopf.
      Der nächste Termin war weniger angenehm. Ein Herr mit grau melierten Haaren trat ein. Er klopfte, wartete allerdings nicht auf ein Herein. Mr Koskelo gehörte einem Namen an, der viel Land im Osten besaß und ein dringliches Anliegen hatte und damit sehr fordernd umging. Natürlich hielt er sich in den Rahmen der Höflichkeit und auch Nikolai war fantastisch. Danica nutzte gerne die Zeit, die sie Tee zubereitete, oder durch ein paar Akten wälzte, um ihn heimlich zu bewundern. Seinen zielstrebigen Blick. Sein makelloses Lächeln, egal wie unangenehm diese Persönlichkeit wurde. Dieses Mal hielt Danica sich voll und ganz zurück. Sie hatte den Herrn nicht einmal begrüßt, sondern lediglich ehrfürchtig ihren Kopf gesenkt und sich still um seine Versorgung gekümmert. Doch sie merkte sofort wann die Sekunde eintrat, um für sie einzugreifen. "Warum habt Ihr Euch eigentlich in diesem winzigen Büro einquartiert, Eure Majestät? Ich war selbst an der Akademie! Ich weiß, dass es größere und prunkvollere Räume hier gibt!", spuckte der Herr die Bemerkung regelrecht aus. "Verzeihung, Eure Majestät, Euer Tee", stellte sich Danica sehr elegant und freundlich in den Weg, um Nikolai eine Tasse einzuschenken, ehe sie sich zu dem Gast drehte. "Wenn Ihr gestatten würdet, Mr Koskelo, würde ich gerne die Frage beantworten, während seine Majestät seinen Tee genießt. Es ist Fakt, dass dies hier eines der kleineren Büros der Akademie ist. Allerdings hat es exakt 48 Quadratmeter. Euch wird sicherlich bewusst sein, dass 48 die goldene Zahl des Königshauses ist. Welches Büro, wenn nicht dieses wäre geeigneter für den zukünftigen König, findet ihr nicht auch?" Der Mann blinzelte einige Male und hob zwar skeptisch die Augenbraue konnte aber nun wirklich nichts dagegen erwidern. "Ist das so...", er sah sich im Raum um und Danica ließ ihn schmoren unter Stille und einen unangenehmen Lächeln der Zurechtweisung, während der Prinz seinen Tee trank.
      Mr Koskelo räusperte sich. "Nun denn! Ich bin mir sicher, ich habe genug Zeit seiner Majestät in Anspruch genommen. Ich erwarte Eure Antwort zu dieser Angelegenheit bei der nächsten Besprechung. Einen guten Tag!", wünschte er, richtete sich seine Kleidung, verbeugte sich leicht und flüchtete regelrecht vor dieser Situation. Danica winkte ihm leicht hinterher und verlor ihr Lächeln in der Sekunde, in der die Tür zufiel durch ein leises Seufzen. Allerdings maß sie sich von sich aus kein Urteil an. Stattdessen drehte sie sich zum Prinzen. "Alles in Ordnung? Kann ich Euch etwas gutes tun, Eure Majestät?"

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    • Coleen van Gard
      Mit einem Lächeln erwiderte sie Navids Blick und ließ ihren Rock fallen, geradewegs auf dem Weg einer Antwort. "Danke, ich- Oh, Jean!", während ihre Begrüßung zuerst mit vollstem Glück und doch schnell schwindend in eine Art der Verwirrung auf die doch beinahe eingeschnappte Reaktion ihres Kindheitsfreundes. Zu aller erst vermutete sie gar, dass er ihre Aufmachung hassen würde und deshalb verstimmt wäre, aber nein. Sein Frust galt... Navid? Oder viel mehr ihr gegenüber Navid?
      "Hättest du die Güte mir zu erklären, warum du dich um Teufel kaum raus dagegen geweigert hast irgendeine Form von Hilfe anzunehmen, aber Navid hier anscheinend sehr wohlwollend annimmst?" - "Oh, das-" - "Sie fühlt sich geborgen in meiner Gegenwart."
      .... Moment, das lief gerade alles irgendwie in die falsche Richtung. Etwas peinlich berührt den Kopf schüttelnd, nahm sie die Akten an sich und trug sie zu ihrem Schreibtisch. "Es ist nicht falsch, aber definitiv nicht das, was ich meinte!" Die Kiste sehr unsanft einfach auf das Holz fallen lassend, ging sie wieder hinüber zu den Männern, zog Jean ungeniert erst hinein in ihre Räumlichkeiten, doch.. hielt sich selbst auf die Tür zu schließen. Wenn die Tür offen war und jeder sah, dass sie mit Akten beladen war, würde doch niemand auf eine falsche Idee kommen, was Jean anging - zumindest dachte sie das. Mit einem etwas ermahnenden Blick in Navids Richtung, welcher schnell zu einem Schmunzeln wurde, fing sie wieder an zu sprechen und auch etwas Jeans Aufmachung zu mustern. "Du siehst.. fabelhaft aus.", gab sie beinahe verblüfft von sich, bevor sie schnell den Kopf schüttelte und ihm etwas überfürsorglich über die Schultern strich auf dem Weg ihrer Erklärung. "Er sollte mir lediglich die Kiste tragen, während ich mich umgezogen habe, damit ich ein kleines wenig Zeit einspare, die ich verloren hab auf dem Weg von... dir.. hier her.. Weil ich unterwegs in Danica hinein lief. Und Claude. Und Li. Er hat nichts an meiner Arbeit zu konkret zu berühren, keine Akte als solche anzufassen. Es ist etwas völlig anderes, ob ich jemanden einen Teil meiner Arbeit übernehmen lasse, oder mir lediglich zwei Hände ausleihe. Genauso habe ich keine Scheu jemanden zu bitten mir ein Buch aus der Bücherei zu holen - jedoch würde ich niemals jemanden bitten es für mich zu lesen. Ich hoffe, du kannst mir annähernd folgen? Kein Grund für Eifersucht oder anderes böses Blut.", erzählte sie etwas vor sich hin und grinste etwas spielerisch zum Schluss - sich sichtlich keiner schlimmen Dinge bewusst und sich auf einem Bein die Drehung in Navids Richtung antretend und ihm mit ihrem Zeigefinger gegen die hohe Stirn schnippsend. "Und du verbinde nicht zwei völlig separat verlaufende Ereignisse miteinander. Ganz abgesehen davon, dass mir das Wort gefällt - 'geborgen', ich denke, das habe ich gesucht zuvor! - Aber mein Wohlwollen deiner Nähe gegenüber hatte nichts damit zu tun, dass ich dir eine Beschäftigung geben wollte, solange ich mich umziehe. Es galt eher der Tatsache, das du äußerst warm bist und unmissverständlich, weil du sagst, was du denkst. Und vielleicht ein wenig dem schwindelerregend geringen Druck dahingehend, das ich dir keine Probleme mache, wenn man unser Verhältnis missversteht als solches." Eine Tatsache, der sie sich nun äußerst bewusst war. Und eine Tatsache, die ihr gegenüber Jean einen ganz neuen Druck machte, dem sie aber mehr als gerecht werden wollte. Eine Niederlage nicht akzeptierend.
      Alle Klarheiten beseitigt? Vermutlich nicht, da war sie sich beinahe sicher. Sich mit ihrer Hand kurz durch den Zopf fahrend, ging sie wieder zurück zu ihrem Schreibtisch - der Grund dafür, dass die Ambrosi-Akten überhaupt im Ordner K-L lauerten, war die Tatsache, das sie alles nach Straßen- und Städtenamen ordnete. Und genauso kramte sie den Stapel an Akten heraus, die heute ihr Thema sein würden und ließ sie anderen samt Kiste auf den Boden rutschen. Mit einem Blick auf die Uhr zog sie einen kurzen Schmollmund, sah dann aber wieder lächelnd hinüber zu Navid. "Ich schätze, ich muss dich damit aber bitten dich wieder ganz in die Arme der armen Frauen zu begeben, mein werter Freund. Ich danke dir trotzdem für deine Zeit, ein Vergnügen wie immer! Tatsächlich müssen wir aber gleich los und ich bin auch sofort soweit, gib mir nur 5 Minuten, Jean.", wechselte sie noch während des Sprechens den Gesprächspartner und setzte sich nicht einmal hin, während sie sich einen neuen Füllhalter griff und Kleinigkeiten eintrug in die vorgefertigten Vertragserneuerungen. Sie war sich sicher, Lord Ambrosi würde nach der Tortur sowieso seinen Namen drunter setzen - wie jedes Mal. Aber zuerst bekam er gerne sein Spiel, welchem sie sich ergab in der Hoffnung, das ihr nicht eines Tages die Hand ausrutschte wie IHM beim letzten Essen auf der Höhe ihres Hinterns. Natürlich hatte sie nichts gesagt und damit definitiv ein falsches Zeichen gesetzt, aber damals war sie einfach nur so erleichtert gewesen es hinter sich zu haben, dass sie einfach nach Hause wollte. "Nur, dass du direkt auf dem Stand meines Ekels bist: Während des Essens werde ich dich Siezen ganz im Sinne von 'Monsieur Beaumanoir', unter anderem auch um deinen nun nicht unbekannten Namen etwas hervorzuheben, und Cedric wird es mir gleich tun. Wegen eines... Zwischenfalls beim letzten Essen wird Cedric für mich die Hand des Mannes schütteln und es wird ihn sicherlich in den Himmel ärgern, aber Berührungen jeglicher Art werde ich abblocken nichtsdestotrotz. Umso ungehaltener wird sicherlich sein Wortschatz sein und das tut mir im Voraus Leid, nur damit du es weißt.", erzählte sie etwas sichtlich angewidert alleine vom Gedanken als kleine Einführung in die Situation, wobei sie sich sehr sicher war, dass Jean sich eher zu benehmen wüsste als sie selbst. Doch informiert musste er ja trotzdem sein, während sie ganz sich auf die Situation einstellte die kommen würde, ohne von ihren Papieren aufzusehen - doch seit langem wohl mal wieder entspannt auf einer Ebene, die sie nicht mehr so für sich beanspruchen konnte, seit sie auf diese Schule ging. Männer und Herzklopfen und Bisse und all das - es war egal, sobald sie einen Stift hielt. Sei es zum Zeichnen oder zum Schreiben. "Falls du also Frust wegen Navid oder meiner Abneigung der Hilfe für Arbeit als solche oder ähnlichem hegst, lass ihn hier und jetzt ganz schamlos an mir aus, damit es mir nicht im Hinterkopf herumspukt während ich versuchen werde diesem Mann nicht ins Essen zu spucken."
      Rot. Ein pures selbstbewusstes ich-weiß-was-ich-will Rot zierte ihre Haare, in genauer Vorstellung, was sie wollte, brauchte und zu realisieren wusste. Und sie kannte sich schon lang genug - sie hing sich schnell an Dingen auf, wurde nervös, fühlte sich unsicher und gerade in solch einer Situation konnte sie es... nicht gebrauchen. Genauso musste auch Cedric Frust ihr gegenüber auslassen, bevor sie sich in solchen Essen wieder fanden, was Jean auch noch sehen würde, sobald die Kutsche da war.

      Prinz Nikolai Styrcia
      Ihr Wort in Gottes Ohren. Wenn sich Danica um Miss van Gard kümmerte, musste er keinen Gedanken daran verschwenden, denn sobald er sich der Geschäftsfrau auch nur näherte mit einem Wort der Arbeit, lief sie sofort weg, als würde er sie mit einem Schwert bedrohen. Und er hatte keine Idee, wieso. Nun, wo dieses Problem in seinem Kopf schon als 'gelöst' abgestempelt wurde, kam der erste Gast und schon als die Tür sich öffnete und statt des Hausherren sein Sohn eintrat, ahnte er schlimmes. Höflich mit seinem perfekten Lächeln stand er auf und schien ihn gar mit seiner Größe als solches direkt noch mehr einzuschüchtern - falls das überhaupt möglich war. Wäre er nicht in seiner Rolle völlig drin, hätte er sicherlich scharf die Luft einziehen müssen, um seine innere Wut über dieses Debakel vor ihm hinunter zu pegeln. Oh, wie gerne er einfach nur die Hand gehoben hätte um ihm dieses Gestotter aus dem Gesicht zu schlagen. Ein Wunder, das dieser junge Mann überhaupt den Weg hier her gefunden hatte. Überhaupt es geschafft hatte, seinen Namen richtig auszusprechen. Überhaupt-
      "Auf der Plantage gibt es alle möglichen Teesorten und wir mischen sie nach Kundenwünschen. Also bei uns gibt es praktisch alles und mein Vater hat das Geschäft inzwischen auch auf drei Plantagen erweitert in nur einem Jahr!"
      Einen Moment überrascht seine Augenbraue hebend, fiel sein Blick auf Danica. Wie machte sie das nur? Wo er einen Moment definitiv sehr von diesem gesamten sinnlosen Tee-Gespräch zwischen ihnen frustriert gewesen war, so schien ihr seltsamer Zauber der Geduld und Fürsorge für diesen Knaben bald Früchte zu tragen. Geradezu euphorisch, begeistert, mutig erzählte er von seinem eigentlichen Anliegen - wenn auch definitiv nach viel zu langer Zeit für den Geschmack des Prinzen - und die geschäftliche Abwicklung konnte als solche von Statten gehen. Als diese abgeschlossen waren und der junge Mann die Tür hinter sich regelrecht zuknallte, entspannten sich direkt die starren Schultern des Prinzens, welcher sich mit einem höflichen Nicken verabschiedet hatte. Kurz darauf fiel sein Blick auf seine Hilfskraft. "Ich hatte anfänglich Angst er fällt in Ohnmacht" - "Angst? Ich hatte es mir erhofft, es hätte mir viel Zeit erspart. Das waren 20 Minuten meines Lebens Gestammel, die ich nie wieder zurück bekomme für ein Geschäft, das hätte in 5 Minuten erklärt worden sein. Wenn er nicht sprechen kann, brauch er gar nicht auftauchen oder kann sich eines Briefes bedienen oder meinetwegen mit einer Dienstmagd an der Hand, die ihm den Kopf tätschelt für jedes Wort, welches ohne ein Zittern seinen Mund verließ.", gab er hemmungslos seinen Unmut Preis, beobachtete die Reaktion seiner Begleitung sehr detailliert und... lächelte. "Das habt Ihr gut gemacht." Mit diesem Lob von seinen Lippen, strich er ihr einen Moment etwas spielerisch durch die Haare, bevor er von ihr abließ und auch die nächste Unterbrechung nicht auf sich warten ließ. Wenngleich für Danica er als unangenehmer empfunden wurde als der Jungspund von davor, mochte es Nikolai so lieber. Reinkommen, Anliegen vorbringen, Bedingungen ausdiskutieren, und Gehen. Ein Geschäft, wie er es sich gerne immer wünschte bis zu dem Part als er an seinem Büro zu meckern schien, als Nikolai schon um ein Haar seine Hand erhoben hatte um ihn direkt zu Verabschieden und weiter seiner Arbeit nachzugehen. Gerade öffnete er seinen Mund, weniger um zu einer Erklärung anzusetzen als viel mehr klar zu deuten, dass die Wahl der Räumlichkeiten seine Entscheidung war und er sie nicht angezweifelt haben wollte, als sich Danica in das Gespräch einklinkte und.. ihn erneut überraschte. Sichtlich, für den Bruchteil einer Sekunde verlor er sein charmantes Arbeitslächeln und schmunzelte amüsiert darüber, wie sie wohl ihre Hausaufgaben gemacht hatte und den Mann über die Zahl des Glückes seines Königshauses aufklärte. Wenngleich das nur ein sehr kleiner Teil der letztendlichen Entscheidung gewesen war, wenn er ehrlich wäre. Tatsache war viel eher, das ihm die direkt Nähe zur Bibliothek eine Ruhe verschaffte, wie er sie sonst nirgends verlangen könnte - ganz abgesehen von dem grenzenlosen Zugang zu den Informationen eben dieser direkt vor seiner Tür, falls er mal ein Buch benötigen sollte, welches nicht den Weg hinein in dieses Büro geschafft hatte. Amüsiert über das Schauspiel vor seinen Augen genoß er seinen Tee und er konnte sich nicht helfen, aber er schmeckte nach Triumph. Diesen Mann zusammengefaltet von einer Frau zu sehen... es war ein Erfolg, den er allzu gern genoss - solange er nicht von einer gewissen van Gard IHM gegenüber war.
      "Nun denn! Ich bin mir sicher, ich habe genug Zeit seiner Majestät in Anspruch genommen. Ich erwarte Eure Antwort zu dieser Angelegenheit bei der nächsten Besprechung. Einen guten Tag!" - "Versucht bei Zeit doch den Royal Hights Tea der von Falkenbergs, mein wertester. Auf bald.", verabschiedete er sich ohne die Situation weiter hinaus zu zögern, aber ja... man hörte seiner Stimme vielleicht ein wenig die Schadenfreude an, auch wenn er versuchte sie für sich zu behalten. Als die Tür sich schloss, entwich ihm ein Seufzen, während er die notierten Eckdaten abheftete und zur Seite legte.
      "Alles in Ordnung? Kann ich Euch etwas gutes tun, Eure Majestät?" - "Oh, wenn Ihr mir noch mehr gutes tut, dann vergesse ich mich sicher völlig.", entwich es ihm souverän und amüsiert und vor allem schamlos. Ein kleines Lachen wich aus seiner Kehle, während er mit einem Finger Danica zu sich heran winkte. Als sie bei ihm ankam, nahm er mit einem Grinsen ihre Hand zwischen seinen und drückte sie ein wenig, im Sitzen zu ihr aufsehend. "Wo wart Ihr nur mein Leben lang, während ich versuchte mich aus dieser Art Gespräche höflich heraus zu finden?", seufzte er ihr beinahe entgegen, während er ihre Hand etwas anhob und nur eine Stelle befreite um ihr einen Kuss auf diese zu hauchen.
      Mit einem Mal war alles anders für ihn. Mit einem Mal, war da nicht einfach nur eine Frau, die seine direkte Art annahm wie es Iris selbst getan hatte - nein, da war eine Frau, die ihn gar ein Wohlwollen abverlangte, das er selbst nicht von sich kannte. Ein Wohlwollen, welches er nur allzu gerne an sich heran ließ, solange es ihn vor dieser Art gesellschaftlich unsinnigen Smalltalk und unvorbereiteten Kindern bewahrte. Nur sehr langsam ließ er von ihrer Hand ab und reichte ihr das zuvor beiseite gelegte Schriftstück zu ihrem Tisch nickend. "Sei so gut, formuliere meine Notizen in Briefform und schicke ihn zu mir ins Schloss, adressiert an Mikael Karones. Er wird die Möglichkeiten prüfen und mir bei Zeit eine Einschätzung zuschicken lassen - wenn sie ankommt, leg sie mir nur hin, falls es im Bereich des Machbaren ist. Falls nicht, mach Mr Koskelo ein Schreiben des Bedauerns fertig, ich werde es ohne zu zögern unterschreiben im Fall der Fälle.", instruierte er sie im weiteren Verfahren und.. erwischte sich dabei wie seine Augen erneut sich an ihren langen Haaren fest setzten. Ja, eine gewisse Zuneigung für diese von Weiblichkeit nur so strotzenden Haare konnte er nicht abstreiten keineswegs. So sollte es sein. Lange Haare, ein schön umschmeichelndes Kleid, Geduld und Respekt. Das Abbild einer perfekten Fr-
      Sich schnell räuspernd und sein Blick auf seine Akten richtend, winkte er ab, sich erwischend wie bei dem Gedankengang glatt seine äußersten Wangenknochen ein wenig an rosa Farbe gewonnen. Das war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt für solch abstruse Gedanken - vor allem nicht nachdem sie sich heute so über diese unangebrachte Zuwendung von Tao-Wei ärgern musste.
      ... Nicht, dass es ihn interessieren würde. Er wollte lediglich ihre Arbeitsmoral nicht unterwandern. Ihre Aufmerksamkeit? Ihr-
      "Oh, verdammter-.." Gedankenverloren wie er gewesen war, hatte er völlig von Sinnen seinen Tee umgestoßen. Geradeso konnte er zwar mit dem Ärmel seiner Jacke das Getränk aufhalten über seine Notizen zu laufen, dafür nahm sein lupenreiner weißer Stoff schnell einen Rotton des Tees an, weshalb er sie unweigerlich auszog ohne wirklich drüber nachzudenken. "Verzeiht mir, wärt Ihr so gut mir einen neuen zu machen? Und uhm dort hinten im Hängeschrank habe ich eine Ersatzuniform, gebt mir bitte ein neues Jackett heraus.", bat er sie ohne auch nur aufzusehen, während er nun einfach die Jacke als solche benutzte um seinen Tisch zu trocknen.

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    • Danica Kalsanik
      Das Herz flatterte in ihrer Brust und erneut zeigte Nikolai ihr Facetten, die sie nicht von ihm kannte und mit denen sie noch viel weniger wusste umzugehen. So unauffällig sie konnte legte sie ihre freie Hand sanft an seinen Schreibtisch in einer sehr natürlichen Geste, doch in Wahrheit diente es lediglich dafür den Halt nicht zu verlieren, während er sie regelrecht liebkoste. Es machte etwas mit ihr so vor ihm zu stehen, auf ihn hinab zu blicken. Zu sehen wie winzig ihre Hand gewesen ist, gehalten von seinen langen Fingern. Als er sich vorbeugte, um ihr einen Kuss auf den Handrücken zu hauchen wanderten ihre Augen rauf, zu seinem schönen, sonnengeküssten Haar, den breiten Schultern, seiner ganzen Ehrfurcht erweckenden Statur. Er war wirklich dazu geboren ein König zu sein. Danica fiel niemand ein, der auch nur annähernd so anbetungswürdig gewesen ist wie Nikolai und dessen Haupt eine Krone besser zieren könnte...
      Aufmerksam lauschte sie seinem Arbeitsauftrag und fühlte sich stolz. Sehr stolz sogar. Nicht nur, dass er ihr die Arbeit inzwischen sehr wohl zutraute, er wich sogar in seinen Gedanken versunken von der formellen Anrede ab, was sie bisher bei ihm bei Anatoly allein bemerken durfte. "Natürlich, Eure Majestät", nahm sie seine Akten an und wendete sich von ihm ab, um zu ihrem eigenen Schreibtisch zu gehen. Dabei blieb sie allerdings mit dem Rücken zu dem Blonden davor stehen und bemerkte gar nicht seinen bewundernden Blick. Ihre Augen hingen nämlich selbst in stiller Bewunderung auf seine komplett sprunghaften und unordentlichen Mitschriften. Ein breites Lächeln lag auf ihren Lippen und sie biss sich schnell auf die Unterlippe, um nicht zu kichern, als sie sah, dass am Rand noch schnell etwas dazu gekritzelt wurde und das Datum einfach achtlos mitten in den Notizen stand, als nachträglicher Zusatz den er vergessen hatte. Danica fühlte sich wie damals, als sie zum ersten Mal Nikolai unverfälschtes Wesen zu Gesicht bekommen hat, als er den Tisch begann zu treten aufgrund von Thorvalds angehender Feindschaft.
      Auf Papier ist er ebenfalls ganz er selbst gewesen. Und das fand sie unglaublich charmant. Auch, wenn es ihr mehr Arbeit machen würde alles zu entziffern, was seinem offensichtlich sehr schnell denkenden Kopf entsprungen ist. Dennoch war sie stolz, dass er ohne Scham ihr dieses Schreiben geben konnte. Es war als hätte er ihr damit ein kleines Portrait seiner selbst in die Hände gelegt und Danica wusste jetzt schon, dass es ihr schwer fallen wird diese Notizen zu entsorgen, wenn sie sie erst einmal sortiert und damit überflüssig gemacht hatte.
      Nikolais Fluch riss die junge Frau aus ihren Gedanken und sie wirbelte sofort herum, die Zettel nebenbei auf ihren Tisch ablegend. "Alles in...", weiter kam sie noch gar nicht, als sie mit ansah, wie der große Mann aufsprang und sich achtlos seine Jacke von den Schultern streifte. Ihre Worte und die Luft zum atmen blieben ihr regelrecht im Hals stecken. Das war ein unerwarteter Anblick. Ihr blieb nach dem sprechen der Mund offen stehen und sehr ruckartig schloss sie ihn wieder. Als er sich wieder an sie wendete sprang sie regelrecht ein bisschen auf und nickte schnell. Moment? Was? Was sollte sie tun? Oh Gott, Himmel nein sie war ja schrecklich durcheinander und drehte sich zunächst in die komplett falsche Richtung, ehe sie den Schrank erkannte, der gemeint sein musste.
      Schnellen Schrittes ging sie auf ihn zu und nahm sehr vorsichtig die Jacke vom Bügel und drehte sich wieder zu Nikolai. Sie hatte es an den Schultern genommen, bereit ihm hinein zu helfen, als ihr etwas auffiel. Sie wirkte nicht nur sehr klein neben Nikolai. Sie war sehr klein. Zumindest verglichen zu ihm. Ihre Augen wanderten zu dem kleinen Hocker direkt beim Bücherregal, den sie schon einige Male verwendet hat, um an gewisse Aufzeichnungen heran zu kommen und warf sich nun einfach die Jacke über den Arm und schnappte sich die kleine Trittleiter. Zwei Stufen reichten nicht ganz aus, um sie auf seine Augenhöhe zu bringen. Aber es genügte völlig, damit er bequem in seine Jacke schlüpfen konnte, die sie ihm hinhielt. "Habt Ihr Euch auch nicht verbrannt? Gebt mir gleich gerne einfach Eure beschmutzte Jacke, ich werde sie dem Personal zur Reinigung bringen. Und wenn Ihr noch einen Moment habt vor dem nächsten Termin, würde ich gerne Euren Tisch einmal leer räumen und gründlich reinigen, damit auf die nächsten Aufzeichnungen nicht schmutzig werden.", sagte sie souverän in dem Versuch einfach zu ignorieren, dass gleich mehrere Dinge in diesem Moment ihr wirklich peinlich gewesen sind. Zum einen natürlich die Leiter, zum anderen aber die... Nähe seiner Augenhöhe, die Perspektive auf sein Gesicht die ihr sehr, sehr fremd gewesen ist.

      Jean-Christophe Beaumanoir
      ... Jean wusste nicht, was er erwartete. Überhaupt nicht. Oder ob er überhaupt irgendeine Erwartungshaltung zu diesem Thema hatte. Schließlich war es Coleen von der er hier sprach, die meiste Zeit tat sie einfach und verfiel dann entsetzlich in Panik, wenn sie darauf angesprochen wurde. Daher ist er auch schon auf halbem Wege gewesen ihr zu sagen sie sollte seine Aussage einfach vergessen, als sie sie... sehr... souverän und sachlich meisterte. Mit einem ruhigen Verstand, ohne auch nur den Funken Unsicherheit in ihrem Auftreten. Das... was? Es verwirrte ihn entsetzlich und er konnte nicht vermeiden, dass er perplex die Augenbrauen leicht zusammen zog, nur um direkt darauf seine Augen in Erstaunen aufzureißen. Eifersüchtig? Er? Warum... wobei. Doch, ja gut möglich. Es wäre nicht das erste Mal, dass er eine gewisse Eifersucht gegenüber dem Sohn des Sultans empfunden hätte.
      Das erste Mal, wenn er sich richtig entsinnen konnte, hatte damit zu tun, dass er sich nicht als Rivale ernst genommen gefühlt hat. Und nun sollte es sein, weil er Arbeit erhielt und Jean selbst nicht? Was für eigenartige Präferenzen sollten das denn bitte sein? Er... Frustriert seufzte er und legte sein Gesicht in die Hand um den Kopf zu schütteln. "Vergiss es einfach, ich glaube ich bin müde. Wie auch immer ich auf diesen Gedanken kam, lass ihn uns verwerfen.", entschied er einfach, nachdem Coleen sich von Navid verabschiedete. Was er im Übrigen genauestens beobachtet hatte. Er sah mit an, wie Navid ihr ein schönes Lächeln zu warf und er die Hand nach ihr ausstreckte, sanft ihre Wange umschmeichelte und ihr Gesicht zu sich nach oben zog, sie dazu zwang den Kopf in den Nacken zu legen und sein eigenes Gesicht sehr dicht an ihres beugte, fast in einer Manier sie zu küssen. Jedoch stoppte er eine Nasenspitze von ihr entfernt und soweit Jean es verstehen konnte murmelte der Mann etwas wie "Lass dich nicht ärgern", bevor er verschwand. Eine Geste, die Jean nicht im entferntesten wütend machte.
      Er war verwirrt. Über sich selbst, über Coleen, über die Welt. Nichts schien mehr wirklich den Stellenwert zu haben den er kannte und den er gewohnt gewesen ist und für den Moment entschied er sich das einfach zu akzeptieren. Nicht, dass er eine andere Wahl gehabt hätte. Er seufzte noch einmal leicht und sah zu seiner Kindheitsfreundin herüber, während er ihr aufmerksam zuhörte und nickte. Dabei hob er unbegeistert die Augenbrauen. "Ich sehe schon, dass wird ein Gespräch der unangenehmen Sorte. Wie genau kann ich dir helfen? Wollen wir ein Codewort festlegen bei dem ich das Thema wechsle oder die Ansprache übernehme? Nutze mich ganz, wie du es am besten gebrauchen kannst, dafür komme ich mit", sagte er ihr ganz deutlich. Es war trotz allem, trotz ihrer Vergangenheit, trotz ihrer besonderen Beziehung auch für ihn ein bisschen ungewohnt nun für sie zu arbeiten. Seine Familie war bekannt als die Hunde des Adels. Und viele nannten bereits ohnehin so im Bezug auf Coleen. Doch nun waren sie zum ersten Mal in der Situation, in der er tatsächlich zu ihren Füßen saß und bereit gewesen ist aufs Kommando zu handeln. Ganz egal ob er Unterhalten oder fassen sollte. Auch das ist etwas gewesen, dass Coleen sicherlich sehr bald feststellen würde.

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    • Coleen van Gard
      "Mh?", riss es die Geschäftsfrau geradezu aus ihrem Modus heraus - nicht als die Hand sich an ihrer Wange befand in erster Linie, allerdings doch sehr eindeutig als ihr Blick sich von ihrem Papiere abwandte und direkt in Richtung eines lächelnden Navids wieder fand."Na.. vid..?", fragte sie leise, beinahe hauchend, und hielt geradewegs die Luft an als er ihr immer näher kam und ihre Wangen sich wieder ganz zurück in ihre wohlige Hitze flüchteten um ihrer Nervosität Ausdruck zu verleihen. Hier war einer der entscheidenden Unterschiede zwischen jemandem wie Navid... und jemandem wie Jean. Würde Jean so an sie heran treten, selbst nach dem Biss, würde sie sicherlich nicht vor Nervosität ihre Hand geradezu in ihren Füllhalter krallen. Würde er es tun, würde sie wohl kaum vor Scham beinahe weiche Knie bekommen, weil sie Navid trotz ihrer Freundschaft zutraute diesen Schritt zu machen. Etwas, was Jean in ihren Augen niemals tun würde - und auch Navid heute nicht tat, nein. Er verabschiedete sich mit einem "Lass dich nicht ärgern", welches die nervöse Frau etwas schlucken ließ, aber letztlich nickte. "Natürlich nicht..", erwiderte sie, ohne auch nur den Versuch einer Ermahnung, das er ihr definitiv in ihre Privatsphäre eingebrochen war, aber... nun, wer war sie sich zu beschweren? Ihm einen Moment schmunzelnd nachsehend und tief Luft einziehend, wandte sie sich direkt wieder herum sich ganz der Arbeit und dem Gespräch mit Jean widmend. Genau genommen, beendete sie ihre Notizen, schloss die Akten und reichte die Hälfte ihm - nicht dass er sich übergangen fühlte oder ähnliches - bevor sie direkt die Tür ansteuerte und diese schloss, nachdem sie das Zimmer gemeinsam verlassen hatten. "Gut, aufgepasst und mitgehört: Dein Hauptaugenmerk liegt heute auf meinen Haaren, sie sind eindeutiger als jedes Codewort, das ich mir aussuchen könnte.", startete sie sehr undetailliert mit ihren Augen lediglich nach oben in Richtung ihrer Kopfhaut deutend, während sie ihren Freund aus dem Wohnheim geleitete. "Und damit meine ich genau genommen natürlich die Farbe. Du kennst meine Kodierung, wenn du so willst, alle warmen Farben sind in Ordnung, alle kalten Farben sind zu vermeiden, bei Schwarz zieh mich direkt aus dem Zimmer, egal unter welchem Vorwand. Er versteht meine Haare nicht eindeutig zu deuten, aber wenn ich mich zu sehr hochfahre, dann... ich... uhm..", als sie das Wohnheim komplett verließen, sah sie sich einen Moment um, da auch ihr das in einem gewissen Maße unangenehm war, bevor sie sich wieder ganz an ihn richtete. "Ich bin mir beinahe sicher, dass es mir auch in deiner Gegenwart irgendwann passiert ist, aber nur beinahe also umschreibe ich die Situation etwas. Ich bin älter geworden. Meine Haare länger. Meine Gefühle ungehaltener. Und gehe ich zu sehr in einer unbestimmten auf, verfärbe ich meine Mitmenschen und ich muss zugeben, seit einem halben Jahr ist es besonders schlimm, aus dem einfachen Grund: Ich kann es nicht abstellen. Bei dir ist es.. völlig irrelevant, du bist so sehr an meine überschüssigen Gefühle gewöhnt, ich bin mir nicht sicher, ob du überhaupt fähig bist, von mir überrannt zu werden als solches - anderen Menschen verursacht es Schmerzen, wenn ich wandel. Und das tue ich. Erst.. vor kurzer Zeit bekam ich bei jemandem hier an der Schule Panik, als ich ihn ungewollt mit mir riss, er musste alle meine Farben mitmachen, meine Panik und es sah wirklich schmerzhaft aus. Andere Menschen sind diese Überflügelung eben nicht gewohnt und du kannst dir vorstellen, wie problematisch es wäre, würde mir das vor Lord Ambrosi passieren - vor allem nachdem mir die Manipulation für Geschäfte vorgeworfen wurde, als ich in einem Meeting vor einiger Zeit den ganzen Raum mit in meine Euphorie riss. Fahre ich mich zu sehr hoch, lenk mich einfach irgendwie ab, wenn es sein muss verschütte Tee über mich und lass es wie einen Unfall aussehen, es ist völlig egal. Ich sage es bewusst dir und nicht Cedric, denn er hat zu große Hemmungen davor. Er entschuldigt sich lieber im Nachhinein für meine ungehaltene Art, was sicherlich lieb und nett ist, aber definitiv nicht die Lösung meines Problems. Aber ich kann mich schlicht nicht beherrschen, mein Körper läuft meinen Emotionen nach." Auf dem Weg zu den Toren der Schule war er schon von Weitem zu sehen, wie er ihnen schon entgegen lief. Cedric Conwall, ein mittlerweile schon älterer Herr, der sicherlich dank der erschöpfenden Arbeit seines Ziehkindes nur noch älter aussah. Seine Brille zurecht schiebend, griff er direkt als er ankam, nach einem kurzen Lächeln in Jeans Richtung, die Akten aus Coleens Händen. "Wir müssen definitiv noch über das Hemd reden!", gab er in vollster Sorge über den Anblick am Morgen Kund, ganz in ihrer Routine sich alles von der Seele zu sprechen, was sie belastete bevor sie zu einem Geschäftsmeeting oder -Essen gingen. "Wir reden über alles, was du willst. In der Kutsche. Bis dahin.." Ohne den Weg zur Kutsche auch nur abzubrechen, blickte sie wieder zu Jean und griff eher rein aus Prinzip nach den obersten Akten auf seinem Arm um nicht völlig leer dazustehen und sprach einfach weiter. "Er wird versuchen die Führung des Gespräches an sich zu nehmen, und sobald ich dem entgegen wirke, wird er sie dir versuchen in die Hand zu drücken, da er von Cedric nicht viel hält. Er ist nicht nur ein Mann unter einer Frau - er ist ein Mann unter einer jungen Frau, die er ersatzweise aufgezogen hat. Du hingegen, weil du tatsächlich erst heute dazu gehörst - was ich etwas ausschmücken werde, damit es nicht wirkt, als wärst du nur für das Essen ein Rückhalt - bist ein heiratsfähiger Mann in meinem Alter, und nach meinem potenziellen Dahinscheiden wohl am Nächsten dran meine Geschäfte aufzunehmen, da ich mir inständig erhoffe, dass Cedric im Grabe angekommen ist, bis ich an der Reihe bin." Ihr Blick fiel auf ihren Ziehvater, während sie selbst die Tür der Kutsche öffnete um die Männer hinein zu lassen. "Ich meine das im positivsten Sinne. Du würdest es nicht überleben mich zu beerdigen!", grinste sie breit, worauf er nur ergeben seufzen konnte. Cedric war müde, man sah es ihm an und es war ihm nicht zu verdenken. In seinem Alter und dann so gescheucht von einer eigensinnigen Frau wie Coleen? "Auf jeden Fall! Sobald er dich mehr versucht einzubinden als meine Wenigkeit, kannst du ganz dich dieser Situation hingeben in dem du dann der bist, der mich wieder mit einholt, immerhin ist es mein Geschäft und aus deinem 'Respekt' mir gegenüber würdest du dir niemals anmaßen deine neu gewonnene Chefin zu übergehen. Falls er dich darauf festnagelt, dass wir Freunde sind und du mir nur deshalb beistehst, dann gibt es wohl keinen Grund es zu verneinen. Unsere Freundschaft ist kein Geheimnis und ihn von meinen Kompetenzen zu überzeugen ist nicht deine Aufgabe. Nein, deine Aufgabe ist es mir die Chance zu geben, meine Kompetenzen zu beweisen, wenn er versucht mich zu umgehen, weil ich eine Frau bin. Den Triumph... gönne ich ihm einfach nicht, denn dann könnte ich auch Cedric alleine zu diesen Essen gehen lassen. Soweit verstanden? Brauchst du noch was aus deinem Zimmer oder ähnliches? Wenn wir einmal losgefahren sind, stoppen wir nicht noch einmal."
      Zum Ende hin wurde sie beinahe.. streng. Während Cedric nicht zögerte in die Kutsche still einzusteigen und die Akten unter seinem Sitz zu verstauen, ganz darauf wartend, dass Coleen sich ausgesprochen hatte um selbst zu Wort zu kommen. Überhaupt waren ihre Worte recht streng gewählt, Freundschaft hin oder her, denn es ging hier um ihre Arbeit und sie verzieh hierbei keine Fehler. Deshalb machte sie eben lieber alles.. .selbst.

      Prinz Nikolai Styrcia
      Sich nur über sein eigenes Ungeschick ärgernd, schob er ein paar Papiere zur Seite, seine beschmutzte Jacke seufzend akzeptierend und ohne aktiv drauf zu achtend, wie sich seine Hilfe der Trittleiter bemächtigte um auf seine Höhe zu kommen. Denn ohne zu zögern schlüpfte er mit seinen Armen in die Ärmel hinein und rückte sich die Jacke zurecht, während er sich zu ihr herum drehte und kurzzeitig erstarrte. Erst jetzt bemerkte er die Leiter. Erst jetzt bemerkte er wie einnehmend diese Augen waren, wenn man sich ihnen auch nur eine Sekunde hingab. Schnell wieder ein Räuspern und ein Nicken, während er ihr schnell die beschmutzte Jacke hinhielt. "Ja, ich bin unversehrt. Und ich habe tatsächlich Zeit, wenn ich mich recht entsinne. Ursprünglich hatte sich Lord Ambrosi angemeldet, ein unangenehmer Zeitgenosse, wenn Ihr mich fragt, aber er hat es wohl geschafft Eure Freundin zu einem Treffen zu überreden im Gegensatz zu mir, weshalb er mir absagte. Soll mir nur recht sein. Iris hat ihn gehasst, und bei den Blicken, die er ihr zuwarf, kann ich es voll und ganz nachvollziehen. Er wird dafür morgen hier auftreten und während dessen, bitte ich Euch inständig von diesem Büro fern zu bleiben, bis die Angelegenheiten geklärt sind." Mit diesen Worten begann er selbst direkt langsam und sehr bedacht seinen Schreibtisch abzuräumen - in der selben Position wie alles auf seinem Tisch lag, legte er alles auf den kleinen Couchtisch. Damit alles haargenau wieder seinen Platz einfand, wenn sie sich um die Angelegenheiten gekümmert hatten. Der Prinz dachte gar nicht genauer drüber nach, dass er Iris diese Begegnung nichtsdestotrotz aufgezwungen hatte jedes Mal und Danica aktiv darum bat, fern zu bleiben. Es fühlte sich für ihn völlig natürlich an, vor allem nachdem sie solch eine Hilfe für ihn gewesen war. "Überhaupt, das hat die van Gard nun davon! Würde sie sich nicht so zieren, hätten wir das sicherlich problemlos in einer Sitzung zu dritt durchbringen können, was auch immer die beiden für Geschäfte miteinander haben. Es wäre nur eine Anreise gewesen und wenn er in Gegenwart vom Kronprinz sich solche Blicke traut, will ich nicht wissen, wo seine schmierigen Finger landen, wenn er sich mit einer Frau alleine traf." Böse Zungen würden behaupten, es wäre Nikolais Art seiner Sorge für die Geschäftspartnerin auszudrücken, doch Nikolai würde es mit jeder Faser seines Körpers abstreiten. Sie war selbst Schuld, sollte sie doch mit den Konsequenzen leben. Er wollte ihr sowieso nicht helfen, er hätte es lediglich getan für eine Art Gegenleistung in Form eines Rabattes oder sonst etwas. Aber wenn er ehrlich wäre - völlig ehrlich, wofür er nun wirklich nicht bekannt war - dann müsste er zugeben, dass obwohl er Frauen selbst nicht in hohen Positionen sehen mochte und sie gerne auf das klassische Bild reduzierte, er doch niemals solch einen Umgang zu einer Dame gewähren würde, solange er auch nur einen Finger in seinem Körper bewegen könnte. Gut möglich, das er selbst nicht sonderlich viel einer Frau zutraute, doch auf seine eigene Art war er sehr respektvoll. Manipulativ mit seinem perfekten Lächeln auf dem Weg zu seinem perfekten Image - aber respektvoll. Er würde eine Frau nicht unangebracht berühren ohne das genaue Wissen ihres Einverständnisses. Solch eine Aktion wie von Tao-Wei mit dem erzwungenen Kuss - unmöglich. Unverzeihlich. Und wäre Miss van Gard nicht direkt dazwischen gesprungen in ihrer Aufgebrachtheit, wäre er es sicherlich selbst gewesen, der ihn aus dem Raum zerrte.
      Doch zum Glück gab es ja Miss van Gard, die sich die Finger schmutzig machte ohne Konsequenzen. Die einen Mann mit auf ihr Zimmer nahm ohne Konsequenzen. Die einen ganzen Raum mit in ihre Euphorie riss und lediglich mit einem strengen Blick auf ihre Finger raus kam, da die arme junge Frau ja nie die Chance hatte zu lernen mit ihren Kräften umzugehen. Ja, er hatte von dem Zwischenfall gehört über mehrere Ecken, und auch wenn die Erzählungen sich unterschieden - die Grundaussage beinhaltete wohl eine Manipulation sondergleichen durch ihre Haare oder so ähnlich und das erneute Ausbleiben von Konsequenzen nach tiefer Versicherung von Mr. Conwall, dass so etwas nie wieder vorkommen würde. Starke Worte von einem alten Mann, der wohl hoffentlich entsprechende Wege dafür auch ging um das einzuhalten - oder aber die Menschen ließen sie weiterhin einfach verrückt spielen. Ohne Konsequenzen. Schwer seufzend sah Nikolai auf ein paar der Notizen, deren Schrift sich direkt auf den Weg machte zu zerlaufen und schüttelte den Kopf. "Natürlich, ich habe ja auch nicht genug Arbeit bereits. Dazu muss ich natürlich noch..!", murmelte er ein paar Beschwerden vor sich hin bevor er das Abräumen unterbrach nur um sich den nächsten Zettel zu greifen und schnell abzuschreiben, was auch immer gerade am Verlaufen war. So gut er konnte. Was er nicht gut konnte, da er es schneller nicht mehr lesen konnte als es ihm lieb war. "Danica, kannst du irgendwas hiervon noch entziffern!?", zischte er regelrecht weder realisierend, wie er sie mit ihren Vornamen ansprach noch wie er auf sämtliche anderen Höflichkeitsformen verzichtete, in der puren Verzweiflung seine vielleicht wichtigen Notizen zu verlieren. Er wusste es nicht. Immerhin war es für ihn bei seiner schrecklichen Schrift in diesem verlaufenden Zustand direkt unlesbar geworden. "Ach vergiss es, ich hoffe einfach, es war nicht wichtig.."

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    • Danica Kalsanik
      Die junge Kalsanik konnte wirklich nicht verleugnen, dass sie durchaus ein wenig irritiert über den Fakt gewesen ist wie schnell Nikolai es schaffte sich selbst in Rage zu reden und seine Ruhe zu verlieren. Von Coleen kannte sie das schließlich sehr, sehr gut und ihr ist auch ebenso bewusst gewesen, dass sie die beiden nicht nur einmal miteinander verglichen hat für ihre leidenschaftliche Ader und das reine Leben für die Arbeit. Und dennoch war ihr nicht in den Sinn gekommen, dass auch Nikolai so... überarbeitet gewesen ist. Was sie zuvor auf seinen Aufzeichnungen sehen konnte, erkannte sie nun deutlich vor sich: Seine Gedanken rasten. Und mit seinen Gedanken und Emotionen auch er selbst. Er fand keinen Punkt, den er lange anvisieren wollte (oder konnte?), er ging schnell durch das Zimmer, rastlos, während er versuchte dennoch penibel seinen Schreibtisch leer zu räumen. Danica in der Zeit stieg von der Trittleiter und stellte sie wieder auf ihren Platz und als er letzten Endes sogar ihren Namen - ihren Vornamen -, regelrecht bellte in seiner Frustration über sich selbst, das Leben, seine Arbeit, einfach alles, war für Danica wirklich der Faden gerissen.
      Sie nahm ihm die Papiere aus der Hand, legte sie auf eine saubere Ecke des Schreibtisches und klatschte kräftig in die Hände. "In Ordnung das reicht!", sagte sie eindringlich und schritt einfach an dem Prinzen vorbei, um die Tür zu seinem Büro abzuschließen. "Ihr habt Zeit richtig? Schön, das ist etwas Gutes.", sagte sie, schaute zu dem Prinzen und schenkte ihm ein Lächeln. Bestimmt trat sie auf ihn zu und nahm seine Hände, beide und drückte diese kurz, versöhnlich, Beistand spendend, ehe sie ihn auf das Sofa zog und ihn darauf drückte. Erst in eine sitzende Position und anschließend drückte sie ihn an den Schultern herunter in die Kissen. Dabei machte sie keinen Halt davor sich über ihn zu beugen und ihre langen Haare fielen wie ein Vorhang zur Seite, als sie ihm tief in die Augen sah. "Eure Majestät, es wird höchste Zeit für Projekt P bis zu Eurem nächsten Termin." Damit richtete sie sich wieder auf und ging zu den Fenstern. Ohne zu zögern öffnete sie sie und zog die Fensterläden von drei der Fenster zu, sodass Nikolais Seite des Zimmers in ein angenehmes Dunkel gedimmt wurde und nur noch durch die Schlitze der Holzläden noch ein wenig Tageslicht fiel. Anschließend ging sie zu dem kleinen Waschbecken im Zimmer, schnappte sich einfach ihr Stofftaschentuch mit ihren Initialen darauf, ließ kühles Wasser darüber laufen, bevor sie es auswrinkte und zurück zu Nikolai ging. Stumm setzte sie sich zu ihm, strich sanft seine Haare von der Stirn und legte ihm das Tuch vorsichtig über die Augen auf die Stirn. "Das wird Euch hoffentlich ein bisschen Kühle schenken.", murmelte sie konzentriert und strich ein einziges Mal durch sein Haar während sie ihre Hände von ihm nahm. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk. "Und nun überlasst Ihr den ganzen Rest getrost mir. Ich kümmere mich um den Brieftransfer bzgl. Mr Koskelo, reinige Euren Schreibtisch, arrangiere ihn wieder so wie er gewesen ist, bringe Eure Jacke in die Wäsche und schaue was ich an Euren Aufzeichnungen retten kann. Wenn ich noch irgendwas für Euch tun kann, gebt Bescheid und ich komme sogleich herbei geeilt.", versicherte sie ihm und machte sich weiter auf den Weg.
      Sie ließ die Fenster mit den geschlossenen Läden offen, sodass sich ein gelegentlicher Luftzug hinein verirren konnte und erledigte zu aller erst die Reinigung und wieder Ordnung seines Schreibtisches. Dabei stimmte sie eine leise, beruhigende Melodie an, die sie auch oft Coleen zur Beruhigung vorsang. Anschließend verschwand sie nur so lange wie unbedingt nötig durch den Dienstbotenausgang und gab seine Jacke ab, ehe sie sich mit seinen Aufzeichnungen, auf denen die Wasserflecken entdecken konnte an ihren, noch beleuchteten Schreibtisch setzte. Danica achtete darauf still zu sein und doch genug Geräusche zu machen, um Trost zu spenden, ihm das Gefühl zu vermitteln, dass sie da gewesen ist. Und obwohl sie sonst sogleich in ihren Modus verfallen wäre nur noch einen Tunnel mit der Arbeit vor sich zu sehen, schaute sie regelmäßig zu Nikolai herüber, um nach seinem Befinden zu sehen.

      Jean-Christophe Beaumnaoir
      Ohne zu zögern nahm der junge Mann natürlich die Akten einfach an sich und folgte seiner beschäftigten Chefin. Eines musste er wirklich zugeben nun, da er sie das erste Mal wirklich durch und durch in ihrem Auftreten als Familienoberhaupt der Van Gard Familie erlebte, dass sie ihre Arbeit wirklich ernst nahm und hütete wie einen Augapfel. Das war eine der vielen Dinge, in denen sie sich so Meilen weit von den anderen Adeligen, unter dessen Führung Jean bereits gearbeitet hat unterschied. Es war schwierig in die Reihen eines Mannes oder einer Frau zu gelangen, die so viel von ihrer Arbeit hielten und so viel bereit gewesen sind zu leisten bzw. gezielt zu opfern. Denn diese Menschen, die aus Überzeugung arbeiteten, hatten in den meisten Fällen auch über Generationen äußerst loyale Berater, die diese Überzeugungen oder aber den Glauben in ihren Master teilten. Die Leute, die die Beaumanoirs engagierten gehörten eher zu der Sorte, die sich Loyalität sehr gerne erkauften und den Schritt der Überzeugung schlichtweg übersprangen.
      Mit Coleen war es anders und daran erkannte er erneut, warum seine Entscheidung ihr von allen Menschen zu folgen richtig gewesen ist. Er zweifelte keinen Moment daran, dass sie es weit bringen würde. Alleine oder mit einem Partner, das war ihm ganz gleich. Er sah ohnehin nur Verbesserungspotential in einer bereits jetzt durch und durch genialen Frau und er ist zu einhundert Prozent bereit gewesen eine Tradition zu schaffen, die sich einreihen wird in die nächsten Generationen ihres Namen. Gerne hätte er diesen Schritt erst gemacht, wenn er die Akademie abgeschlossen hätte. Er wollte fertig sein, sich alles Wissen aneignen das er nur bekommen konnte in diesen drei Jahren um ihr eine ebenso starke Säule sein zu können wie sie es alleine schon gewesen ist.
      Doch gut, das Leben meinte es anders zu ihm und er wird mit seinem derzeitigen Wissensstand darauf achten sie zu unterstützen. Daher lauschte er genau ihren Ausführungen und merkte sich ihre Worte bzgl. ihrer Haare. Das dürfte für ihn nicht wirklich schwer sein. Schließlich ist er ohnehin schon immer derjenige gewesen, der auf ihre Gefühlsregungen achte und sie besser zu deuten wusste, als jeder andere. Nicht zuletzt wegen seiner eigenen, sehr hilfreichen Begabung, die er ganz gezielt nutzen wird in der Zusammenarbeit der beiden. Schließlich war seine Familie für diese ganz besondere Art der Magie bekannt, es wäre doch Verschwendung, wenn Coleen davon nicht ebenso profitieren konnte wie andere. "Verstanden, wird umsetzbar sein", antwortete er ihr ebenso streng auf ihre Auflagen. Dabei verlangte sie - wie ihm auffiel - äußerst wenig. Was für ihn nur ein Indiz dafür gewesen ist, dass sie tatsächlich noch keinen optimalen Hund an ihrer Seite hatte. Und ja, so sehr Jean es in der Kindheit hasste ein Hund genannt zu werden, musste auch er es nun als junger Mann einsehen, dass diese Formulierung das beste gewesen ist, um seine Dienste zu beschreiben. "Ich bin bereit wenn du es bist", versicherte er ihr auf ihre Frage, ob er alles hatte und machte es sich in der Kutsche bequem, sodass es losgehen konnte für das Trio. Dabei saß er neben Coleen, gegenüber von Cedric. Und direkt sobald die Tür zugefallen war merkte Jean die Anspannung im Raum.
      Was zu erwarten gewesen ist. Er versteckte seine Hände in den Hosentaschen und rutschte ein bisschen zusammen in den Polstern. Eine Haltung der Entspannung, die regelrecht demonstrativ gewesen ist und schaute herüber zu Cedric. "Übrigens", fing er unverfänglich an. "Ich arbeite jetzt für Coleen. Dauerhaft. Ich fand es absurd wie viel Arbeit sie euch beiden aufgebürdet hat und mich dafür entschieden ihr persönlicher Sekretär zu werden und einige Laufburschen einzustellen, sodass ihr beide nicht jede kleine Kontrollarbeit machen müsst." Er sprach in einem Ton, als ginge es ihm um das Wetter. "Ich hoffe das ist in Ordnung."

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      Sichtlich überrascht sah der Prinz seinen Papieren hinterher, als Danica sie ihm aus den Händen riss und ihm glatt die Sprache verschlug. Sie verschloss die Tür und... sollte er ihre Worte gar als bedeckte Tadelung zu verstehen haben!? Nicht? Verwirrt betrachtete er die Frau, die seine Hände nahm und ihm entgegen lächelte.
      "Ihr habt Zeit richtig? Schön, das ist etwas Gutes."
      Irritiert hob er eine Augenbrauche. "... Ja?", fragte er viel mehr als es als klare Antwort zu geben. Es war Zeit, die er nutzen müsste, würde, wollte und anscheinend nicht durfte, als die Dame ihn auf das Sofa zwang. Er gab ihrem Griff sofort nach, würde er sich ernsthaft wehren, hätte die zierliche Frau keine Chance, doch er beschloss noch ein wenig mit anzusehen, was sie zu versuchen glaubte. Es war sicher nicht so, dass er völlig irritiert gewesen war und sich deshalb dem Ganzen ergab. Nikolai folgte mit seinen Augen jeder Bewegung, die sie machte. Er folgte ihren Händen und ihren Haaren und diesen Augen, die ihn geradewegs versuchten in die Knie zu zwingen.
      "Eure Majestät, es wird höchste Zeit für Projekt P bis zu Eurem nächsten Termin."
      Seine Irritation wich einem amüsierten Schmunzeln. "Für sowas habe ich nun wirklich keine Zeit. Ich bin ein viel beschäftigter Mann, Miss Kalsanik, mir vielen Pflichten und... Ihr hört mir gar nicht mehr zu, oder?", realisierte er die Situation, in welcher er sich befand und es wohl nicht in seinem Ermessen liegen sollte, ob er arbeitete oder nicht - denn schnell wurde ihm das Tageslicht genommen und er fand sich in einer Atmosphäre wieder, die.. schwer für ihn zu stehen war. Aus dem einfachen Grund, das er selbst wohl der einzige Mensch war, welcher noch weniger Schlaf für sich beanspruchte als Coleen van Gard, welche er oft genug selbst in der Bibliothek Kommen und Gehen gesehen hatte, während er noch Stunden blieb um unzählbar viele Dinge noch zu erledigen. Denn in seinen Augen konnte nichts warten. Doch sah das seine Aushilfe deutlich anders, als diese sich zu ihm setzte und das kühle Tuch auf seine Stirn drückte, welches ihm ein wohliges Murren entweichen ließ, weil es sich sehr entspannend anfühlte, er konnte das nicht verneinen. So sehr er diese Art der Zuwendung abblocken wollte um sich ganz seiner Arbeit zu widmen, es fiel ihm unerwartet schwer ein Wort der Ablehnung ihr gegenüber zu finden.
      "Und nun überlasst Ihr den ganzen Rest getrost mir. [...] Wenn ich noch irgendwas für Euch tun kann, gebt Bescheid und ich komme sogleich herbei geeilt."
      Er sah ihr nach. Einen Moment. Vielleicht zwei. "... Nur ein paar Minuten.", gab er sich der Situation geschlagen und wagte es gar die Augen zu schließen, als die Melodie seine Ohren erreichte. Die Melodie im Zusammenspiel mit dem Ton der Arbeit. Ein Stift der über das Papier glitt, so sacht als würde sie kaum mit diesem aufdrücken. So sacht, wie sie durch seine Haare gestrichen hatte. So sacht, wie ihr zurückhaltender Blick, wenn sie errötete - wobei er mehr als genau wusste, wie fest ihr Blick werden konnte, wenn man sich ihrer Fürsorge erwehrte. So ein zierliches Geschöpf mit den wohl wunderschönsten Haaren, die er jemals hatte berühren dürfen. Wo er eben noch in Gedanken versank, so rutschte er Schritt für Schritt seitlicher auf die Couch, bis sein Kopf die Lehne traf und seine Atmung ruhiger wurde. Ruhiger. Bis sie mit zwischenzeitlichem Murren offen von dem Schlaf erzählten, der sich den Prinz einfach gegriffen hatte. Schlaf, den er so lange misste und nur in soweit zu sich nahm, damit man seinen Augen die Erschöpfung nicht mehr ansah unter seinem Lächeln. Unter seinen Bewegungen. Wie oft hatte er selbst in seine eigene Zukunft durch einen Spiegel geblickt, nur um sich selbst davon zu überzeugen, dass dieses Gefühl des Zusammenbrechens nur ein Hirngespinst war und ihn nicht tatsächlich heimsuchte? Doch nun ergab er sich dieser Frau, dieser Diplomatin, dieser Spielerin, die er selbst nur allzu unterschätzt hatte. War es das hier auch? Ein Schachzug, den er vielleicht erst in Jahren ergründen könnte?
      Seine Hand an das Tuch an seiner Stirn haltend, legte er sich ganz unbewusst um. Auf den Rücken, den Kopf zur Seite geneigt auf der Lehne hausend in Richtung der Geräusche, die ihn selbst im Schlaf daran erinnerten, dass die Arbeit weiter ging und nicht pausierte, in seinem eigenen Moment der Schwäche.

      Cedric Conwall
      Ein letztes Mal sah seine Ziehtochter noch an sich herunter, auf ihre Kleidung, ihre Akten und atmete tief durch. War sie bereit? Nein, sicher nicht. Doch für diese Art Essen war Coleen im Allgemeinen nie bereit, das wusste er. Vor allem nach dem letzten Vorfall mit Lord Ambrosi, den er sehr wohl mitbekommen hatte, sich aber hütete es anzusprechen, da Coleen selbst es war, die sich aktiv entschied drüber hinweg zu sehen, während er selbst fester Erwartung gewesen war, sie würde ihm die Hand weg beißen. Nichtsdestotrotz nutzte es nichts, sie stieg hinein in die Kutsche schloss die Tür und sah zwischen den Männern hin und her, wobei Cedric selbst verständlicher Weise etwas... irritiert war von der Tatsache, das der junge Mann nicht einfach nur die Akten tragen sollte mit ihr sondern sich eben tatsächlich in dieser Kutsche befand. Und instruiert wurde für ein geschäftliches Essen. Er stellte es nicht direkt in Frage, da es nicht irgendwer war, sondern Jean, und der andere Partner nicht irgendwer war, sondern Ambrosi und es da sicherlich nur besser war mehr als einen Mann an der Seite zu haben, doch ungewohnt war es trotzdem. Gar seltsam. Eine angespannte Stille legte sich zwischen ihnen, während Coleen ihrer alten Marotte verfiel und einen alten kaputten Füllhalter aus dem Gepäckfach über ihren Sitz und ließ ihn zwischen ihren Fingern umherwirbeln um ihre Gedanken zu ordnen, die unterbrochen wurde vom Neuzugang.
      "Übrigens", wandte sich Jean direkt an ihn selbst, worauf der sichtlich müde Herr seinen Blick hinüber zu ihm wandte und erwartungsvoll seine Augenbrauen hob, wartend auf das kommende, was ihm einen Moment in Schock die Gesichtszüge entgleisen ließ. "Du- Er- Das- Was?!", stammelte er als würde er befürchten jeden Moment würde jemand das Gegenteil behaupten, weshalb sein Blick direkt auf die junge Dame fiel, welche zu Cedric hinüber sah als wäre ihr ein Licht aufgegangen. "Ah! Genau! Dieses Formalitäten-Ding mit Vertrag ausarbeiten und alles, wir sollten sie nicht vergessen.", stimmte sie dieser Aussage gar zu! Tatsächlich!! Sie war bereit Arbeit abzutreten, sie würde selbst etwas mehr schlafen und er ebenso und- " Und ich sagte 'auf Probe' zu deinen Laufburschen, Jean! Übergeh' mich nicht einfach! Außerdem weiß ich gar nicht, was man einem Sekretär bezahlen würde, ich kann schlecht sagen, du kriegst das selbe wie Cedric - Nun gut, ich könnte, aber das würde beinhalten, dass du bei mir einziehst und-... Das wäre eigentlich gar nicht schlecht!" - "COLEEN!", entwich es Cedric laut, dass seine abschweifende beinahe-Tochter in sich zusammenzuckte und ihn nur verwirrt ansah. "Hm?"
      Tief zog der alte Mann, dessen Herz nicht wusste, ob es erleichtert sein soll oder lieber direkt den Geist aufgeben sollte von dem Hin und Her, das er sicherlich noch beobachten würde, Luft ein und griff nach Jeans Hand, diese mit seiner zweiten sacht tätschelnd, wie er es bei seinem eigenen Sohn immer tat, wenn er Mal etwas gutes getan hatte. ".. Willkommen an Bord.", seufzte er mit einer doch tieferen Erleichterung in der Stimme, als er es von sich selbst erwartet hatte. "Was auch immer du tust, mach das weiter, wenn es sie dazu bringt mich nicht ins Grab zu bringen." - "Apropos Grab..!"
      Skeptisch sah er hinüber zu seinem Ziehkind und ahnte viel eher, dass sie sich vielleicht endlich bereit erklären würde ihre Eltern zu besuchen, da sie ein Grab ansprach. In vollster Erwartung er würde mehr und mehr positive Neuigkeiten und Überraschungen hören, sah er ihr entgegen und sollte direkt enttäuscht werden. Einen kurzen Moment war diese Hoffnung da gewesen, dass die Akademie ihr gut tat. Einen sehr kurzen. Und dann...
      "Als du mich aus dem Bett geworfen hast heute morgen, worin ich geschlafen habe wie in einem, warst du so irritiert über meine Aufmachung. Das Hemd war Jeans. Nachdem er bei mir übernachtet hatte, fand er es äußerst unangebracht, dass ich solch ein altes Hemd wie deines trage zur Nachtruhe." - "Und DAS ist angebrachter?!" Direkt wieder zurückfallend in seine eigene Verzweiflung durch dieses Kind und geradezu einfallend in den Modus des aufgebrachten Ersatzvaters, drückte er nun Jeans Hand sehr viel fester und zog ihn etwas hinunter damit er dem älteren Herren näher gegenüber sah. "Vergiss das mit dem 'Mach weiter, was auch immer du tust'! Was wenn euch jemand gesehen hätte!?" - "Oh, wir wurden gesehen. Und gehört. Und bevor dieses seltsame Missverständnis erneut aufkommt: Wir haben weder in meinem noch in Danicas noch in sonst irgeneinem Bett oder Ort uns in.. wie sagte Anatoly es? 'In Sünde vereinigt'. Ja, wir schliefen gemeinsam in meinem, aber er hat mich in keinem Maße unsittlich berührt oder sonst etwas seltsames."
      Einerseits sollte es ihn wohl beruhigen. Andererseits beunruhigte ihn noch viel mehr die Tatsache, das sie davon sprach, dass solch ein Missverständnis erneut nicht zustande kommen sollte. Also ging es an der Schule herum? Hatte Ambrosi es gar schon gehört? Scharf erneut die Luft einziehend und langsam Jeans Hand loslassend, schob er seine Brille nach oben auf seine Stirn und wischte sich über die Augen allein vor Erschöpfung an den Gedanken.
      "Und deine erste Intention war es nach solch einem Zwischenfall ihn mit auf ein Essen zu nehmen?"
      - "Zu meiner Verteidigung: Ich fragte ihn, bevor er sich mir hinweg setzte und sich selbst einstellte. Nicht, dass ich ihn nicht trotzdem mitgenommen hätte..."
      "Das ist keine gute Verteidigung!"
      - "Ich sagte nie, es wäre eine gute!"
      Ein Seufzen. Ein Seufzen, das sich einfach ergab, was auch immer dieses Kind schon wieder in ihrem Kopf ausbrütete und wogegen er sich sowieso nicht erwehren konnte und nach all den Jahren auch nicht mehr wollte. Auch wenn sie nicht immer wusste, was sie tat, sie hatte ein Talent dafür solche Zwischenfälle in direktem Kontakt mit Geschäftspartnern zu umgehen ohne auch nur annähernd rot zu werden und Jean selbst wusste sich auch zu benehmen, da war er sich sicher. Er mochte zwar jung sein, aber die Beaumnaoirs waren nicht töricht, auch wenn diese gemeinsame Nacht ihn beinahe umstimmte. "Eines noch.", begann Coleen wieder an zu sprechen, über ein ganz anderes Thema und ganz an ihren Mitschüler und Kindesheitsfreund gerichtet - sichtlich keinerlei Intention inne habend ihrem Ersatzvater auch nur ein wenig zu erklären, was vor sich ging, während sie auf der Akademie war. Sie ergriff die Hand des blonden jungen Mannes und sah ihn sehr eindringlich an. "Unter keinem Umstand der Welt lässt du mich mit Ambrosi alleine." Mehr sagte sie nicht. Und so wie sie ihre Blicke austauschten, ging die rechte Hand der letzten van Gard auch davon aus, dass es nicht nötig war - ganz abgesehen von der fehlenden Zeit. Trotzdem konnte der Ersatzvater sich nicht dagegen erwehren ein deutliches Widerstreben zu spüren, beim Gedanken, wie sein Kind diese Bitte an den jungen Mann an ihrer Seite richtete und nicht an ihn selbst. Er flüchtete sich in den Gedankengang, das Cedric auch von alleine dieses Wissen inne hatte, doch eigentlich war ihm bewusst, dass es viel mehr darauf bezogen war, dass in seinem Alter es ihm deutlich schwerer fiel die unangebrachten Avancen an Coleen auch nur wahr zu nehmen zwischenzeitlich. Er war alt und müde. Erschöpft. Nicht wie so ein Jungspund wie Jean, welchem ebenso viel an Coleens Wohlergehen lag wie ihm selbst. Sollte einer von den Männern den Raum verlassen müssen, wäre sie an dessen Seite sicherer als an seiner eigenen - oder vielleicht wäre es für Ambrosi sicherer. Kam wohl ganz auf ihre Laune an.
      Die Kutsche hielt und Cedric war der Erste, der diese verließ als - entgegen zu Coleens privaten Empfinden, wie er genau wusste - der Kutscher die Tür öffnete, wie es sich beim Adel eigentlich gehörte. Vor einem sehr edlen Restaurant stand er schon. Lord Carl Ambrosi, ein breiter schmierig aussehender Mann mit dem wohl unangenehmsten Lächeln ungeduldig darauf wartend, das die Frau der Gefolgschaft aus der Kutsche stieg - welche sich sehr bewusst die Zeit ließ, bis alle anderen den Weg hinaus schafften. Sie legte den Füllhalter beiseite, nahm lediglich eine der vielen Akten mit sich. Die restlichen würden in der Kutsche verweilen bis das Essen und die groben Formalitäten abgeschlossen wären.
      "Lord Ambrosi.", begrüßte Cedric selbst als erstes den Mann vor sich, welcher mit offener Skepsis den Neuzugang musterte und direkt Coleen entgegen sah, als sie endlich ausstieg und die Akte Cedric in die Hand drückte - ohne dass der Geschäftsmann selbst ihm auch nur einen Blick zuwarf.
      "Da ist ja die tragische Visionärin der Immobilienwelt.", mit seinem schmierigen Lächeln reichte er ihr direkt die Hand, die entgegen seines Wunsches Cedric selbst entgegen nahm, wenngleich das Wort ganz von Coleen kam, mit einem Lächeln, welches beinahe von Herausforderung erzählte. "Und der verängstigte Mann, welcher sich den Visionen verschließt. Verzeiht, wenn ich Euch nicht persönlich die Hand reiche, doch Ihr sollt kein Opfer meiner vorangegangenen Krankheit werden.", winkte sie ab und deutete mit ihrer Hand sehr höflich in Richtung Jeans. "Ich darf Euch Monsieur Jean-Christophe Beaumnaoir als neustes Mitglied meines Beraterstabes vorstellen. Er wird uns heute beiwohnen, Ihr habt doch nichts dagegen?"
      "Oh, wie könnte ich! Es wurde auch langsam Zeit, dass Ihr Euch mehr Männer an die Seite ruft und Ihnen Eure Arbeit anvertraut, damit Ihr Euch ganz der Suche nach einem geeigneten Gatten hingeben könnt ohne um die Zukunft zu bangen." Er ließ wirklich keine Zeit verstreichen. In Jean fand er direkt den ersten Angriffspunkt nach ihrer offenen Ablehnung der Hand - und ganz um auch seine Abneigung gegenüber Cedric selbst Ausdruck zu verleihen, reichte er Jean sehr wohl die seine, wo Cedric seine ihm hatte gar aufzwingen müssen. "Monsieur.", ohne auch nur auf Jeans Entgegenkommen zu warten, ergriff er dessen Hand und zog ihn etwas zu sich mit einem festen Griff um seine Stimme zu senken in vollstem Bewusstsein, das Coleen trotzdem jedes Wort hören würde. "Solltet Ihr als Beaumnaoir nicht Euch einem Familiengeschäft anschließen, welche eine Zukunft hat, die nicht nur von törichten Idealen geprägt ist? Ganz unter uns, Ihr wisst nicht worauf Ihr Euch einlasst, junger Mann."
      Und es war sofort zu sehen. Das Dunkelrot der Haare, welches geradezu aufflammte in dieses kräftige aggressive Rot und spuren von Gelb, welches von Weitem vermuten ließ, Coleen würde unter ihrer Haarpracht verbrennen. Doch kein Wort verließ ihre Lippen, das Lächeln wich nicht. Coleen war mehr als bewusst, dass Lord Ambrosi nicht viel von ihren Ansichten hielt, von ihrem Desinteresse am Adelsgeschlecht als solches, von ihren Perspektiven an Grundstücksbauten, die von der Norm abwichen, aber sich letzten Endes als kostensparender, wenn nicht gar sicherer erwiesen - und das alles eben ohne Gatten, der für sie alles regelte. Sie war kein Aushängeschild und keine Dekoration - sie war der Kopf und das Herz gleichermaßen hinter den Geschäften, die den Namen van Gard trugen in einer Reichweite, wie es ihre Eltern sich nur in ihren kühnsten Träumen gewagt hätten zu denken. Trotz ihres Dahinscheidens war diese junge Frau aufgeblüht mit einem Ehrgeiz, den er selbst nur zu gerne bestaunte - wenngleich sie ebenso anstrengend in eben diesem sein konnte. In Cedrics eigenen Augen der Ausdruck puren Neides auf den Erfolg einer so jungen Frau.
    • Danica Kalsanik
      Eine Stunde hatte die Kalsanik Tochter das Büro seiner Majestät unter ihrer Führung. Und sie realisierte sofort mit wie viel Arbeit Nikolai tatsächlich konfrontiert wurde. Zuerst sah sie seine Dokumente durch und versuchte bei seinen Aufzeichnungen hinterher und durch zu blicken, als die erste Unterbrechung kam. Es klopfte sacht an seine Bürotür und nach der Versicherung, dass Nikolai sich davon nicht wecken ließ, schaute die junge Frau aus der Dienstbotentür heraus auf den Flur. Zwei unangekündigte Gäste aus dem zweiten Jahrgang standen von der Tür und berichteten Danica nur mit größtem Vergnügen ihr Anliegen, als diese ihnen erzählte, dass der Prinz in einem sehr wichtigen Meeting steckt. Sie nahm alle Daten auf, die sie bekommen konnte; die Namen, die Dringlichkeit, der Sachverhalt als solches und machte sich weiter an die Sortierung und ordnete den neuen Fall direkt zu dem dazugehörigen, vorangegangenen Gespräch. Dann kam die Post. Danica kümmerte sich komplett um den Briefverkehr zu dem sie berechtigt gewesen ist und arbeitete diesen zügig ab, um Nikolai im Entferntesten eine Stütze sein zu können. Ihr Handgelenk schmerzte, als sie sich nach dem letzten Brief zurück lehnte und ihre Schultern nach hinten drückte. Anschließend schaute sie auf die große Wanduhr. Eine viertel Stunde konnte sie den Prinzen noch ruhig schlafen lassen.
      Sie strich sich mit dem Handrücken eine strähne aus dem Gesicht, und hinterließ ungewollt und unbemerkt einen Tintenfleck an ihrer Wange. Nun, da sie sich ohnehin mit dem Briefverkehr beschäftigte, kümmerte sie sich um die Zusammenfassung an das Königshaus, um die Nikolai sie gebeten hat und legte alles feinsäuberlich aus - auf ihrem Schreibtisch, nicht auf seinem. Seiner sollte frei bleiben von diesen Banalitäten, ebenso wie sein Kopf, wenn es später an den nächsten angekündigten Termin gehen würde. Danach konnte sie ihn immer noch darum bitten einen schnellen Blick darauf zu werfen und die Schreiben mit seiner Unterschrift zu versehen. Danica hörte Schritte im Flur und nach dem ersten Mal, nachdem geklopft wurde, stürmte sie bereits vorher provisorisch heraus und stolperte fast in den Flur, um jede Unterbrechung abzufangen, bevor sie Krach machen konnten. Erneut die selbe Floskel, seine Majestät steckt mitten in einer sehr wichtigen Besprechung, ob sie irgendwie helfen könnte. Es ging um die Einladung zu einem Event. Danica nahm das Schreiben entgegen. Es ging um das gesellschaftliche Debut des Altaresse Sprosses. Die junge Frau nickte mit einem Lächeln und verschwand schneller wieder im Gang, als die jungen Männer sie auf die Farbe in ihrem Gesicht hinweisen konnten.
      Eilig trippelte Danica zurück und warf die Einladung auf den Stapel auf ihrem Tisch, der für den Moment zu vernachlässigen gewesen ist und schaute noch einmal auf die Uhr. Die Zeit ist perfekt gewesen. Sie wagte noch einen prüfenden Blick zu dem erschöpften Körper und seufzte erleichtert, als sie sah wie seine Brust sich ruhig hob und senkte. Sie selbst atmete einige Male tief durch und versuchte ihre innere Ruhe wieder zu finden, ehe sie sich daran machte einen sehr kräftig duftenden Tee aufzusetzen. Sie schüttete Nikolai sogleich etwas ein und stellte ihm die Tasse direkt vor die Nase auf den kleinen Sofa Tisch. "Verzeiht, Eure Majestät", sagte Danica sanft mit einem Lächeln auf den Lippen und berührte federleicht seine Schulter. "Der Tee, den Ihr bestellt habt. Ich fürchte ich habe Euch warten lassen." Damit richtete sie sich wieder auf und ging zu den Fenstern, die sie abgedunkelt hatte, um sie wieder ganz aufzureißen und das Licht ins Zimmer zu lassen. Nun ist sie selbst ein bisschen müde geworden, was Danica niemals zugeben würde. In der Hinsicht war sie dem Prinzen ja vielleicht ein bisschen ähnlich. Während ihre Hände noch auf den Griffen der Fenster lagen, der Rücken zu Nikolai gewandt nahm sie tief die frische Luft auf, ehe sie sich zu ihm herum drehte. "Geht es Euch nun ein wenig besser?", fragte sie aufrichtig und ging einen Schritt auf ihn zu, um sich in den Weg zu stellen, als die Sonne ihn ein bisschen blendete. Sie platzierte sich so, dass ihr Schatten schützend auf sein Gesicht fiel.

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Aufmerksam sprangen die Augen des jungen Mannes von dem älteren Herrn ihm gegenüber, zu seiner Kindheitsfreundin und kürzlich erst gewordenen Chefin. Das miteinander der beiden war äußerst interessant für ihn zu beobachten. Selbstverständlich stand zum einen die familiäre, väterliche Beziehung der beiden im Raum, sehr deutlich sogar. Doch auf der anderen Seite ist es auch unverkennbar gewesen, dass sie ein unglaublich eingespieltes Team gewesen sind. In jeder anderen geschäftlichen Konstellation hätte er es als sehr störend empfunden, dass sie so kurz vor einem Geschäftsessen auf solcher privater Ebene miteinander umgingen. Doch hier machte es Sinn, es war durchaus förderlich für die Situation, was er daran erkannte, wie schnell sie sich beruhigte und alle Sinne wieder voll und ganz geschärft gewesen sind. Nachdenklich wechselte Jean die Position und stützte seinen Ellbogen auf das kleine Kutschenfenster, um anschließend seinen Kopf gegen die Hand zu lehnen, noch immer das Gesicht zu diesen beiden Menschen gewandt.
      Er hatte schon einiges über den unausgesprochenen Zusammenschluss der Van Gards und der Cornwells gehört, aber es war das erste Mal, dass er ihn wirklich wahrnahm. Das ist exakt das gewesen, wofür die Beaumanoirs selbst standen. Vereinte Familien, nicht nur oberflächliche Geschäftspartner. Doch ebenso, wie Jean diese Situation auf seine Art und Weise sehr bewunderte, wurde ihm bewusst wie weit er selbst für eine ähnliche Verbindung noch gehen musste. Seine Dienste bei anderen Familien sind bisher allesamt eher erzwungen gewesen. Sein Vater hatte es Proben genannt. Und während Jean selbst das Gefühl hatte, dass seine Zusammenarbeit mit anderen gut gewesen ist, so war er Welten davon entfernt Coleen auf eine solche Art und Weise zu verstehen, wahrzunehmen und wertzuschätzen. Zum ersten Mal kamen dem jungen Mann gewisse Zweifel. Nicht jedoch an der schönen van Gard, sondern an sich selbst. In seinen Augen ist sein Wille immer unfehlbar gewesen. Seine Ausführungen durchdacht bis ins letzte kleine Detail. Er dachte immer er wäre perfekt für Coleen und hat sein Lebtag daran gearbeitet auch genau das zu werden. Doch nun hat er sich selbst in dieses Wasser gestürzt. In reisende Fluten, wie es ihm gerade schien und er fragte sich inständig, ob er in diesem Augenblick in der Lage gewesen ist auch nur etwas ähnliches zu sein, wie Cedric es gerade vormachte.
      Jean biss sich selbst in die Wange blickte aus dem Fenster, als ihm ungewollte Bilder in den Sinn kamen. Bilder von der lachenden Coleen, ihr Strahlen übers ganze Gesicht, ihre Aufdringlichkeit, ihr gemeinsamer Morgen, der beim besten Willen nicht geplant gewesen ist und der zweifache Verlust seiner Kontrolle, als er ihren zierlichen Körper unter sich wusste. Die Bilder verfolgten ihn regelrecht und unzufrieden mit sich selbst wurde sein Biss in seine Wange kräftiger. Diese privaten Empfindungen hatten hier nichts zu suchen. Nicht in dieser Kutsche, nicht in ihrem Büro und niemals in den geschäftlichen Treffen, bei denen er sie von nun an begleiten würde. Auch ihren Wunsch nicht übergangen zu werden musste er sich merken und ihn als ersten Vorsatz auf seine lange Liste der Dinge schreiben, die er noch verbessern musste an sich selbst, um überhaupt würdig zu sein an Coleens Seite zu verweilen. Die Ergründung seiner eigenen Gedankenwelt dauerte an und er ließ sich selbst erst daraus wieder fallen, als schließlich die Kutsche hielt.
      Wie bereits zuvor schrieb er sich Coleens Anweisungen genauestens gedanklich hinter die Ohren. Er hielt sich jedoch noch immer zurück, eher im Hintergrund als sie und Cedric noch die letzten Feinheiten durchgingen und folgte ihnen beiden schließlich ins Etablissement. Der erste Blick auf Mr. Ambrosi... nun wenn er ehrlich gewesen ist, dann überraschte der Jean nicht im geringsten. Alles an ihm passte haargenau in das Bild, das er zu genüge vom Adel hat sammeln können. Er war unverschämt, von sich selbst überzeugt, trug sehr offensichtlich ein Ebenbild des Wohlstandes zur Schau, dass es beinahe lächerlich wirkte und von seiner Wampe, die davon sprach, dass er niemals auch nur einen Finger gekrümmt haben muss um zu arbeiten passte auch perfekt herein. Ja, wahrlich ein Ebenbild des fauligen Adels, der bereits wie ein schlechter Apfel hätte längst vom Baum fallen müssen, sich allerdings immer noch wacker hielt.
      Jean setzte kein Lächeln auf, als er vorgestellt wurde und verbeugt sich lediglich, was gänzlich ignoriert wurde und der übersetzte Herr einfach seine Hand zum Gruß ergriff. "Solltet Ihr als Beaumnaoir nicht Euch einem Familiengeschäft anschließen, welche eine Zukunft hat, die nicht nur von törichten Idealen geprägt ist? [i]Ganz unter uns, Ihr wisst nicht worauf Ihr Euch einlasst, junger Mann."[/i], fing er auch sogleich an eben die Worte auf ihn einprasseln zu lassen, von denen Jean wusste, dass sie Coleen zur Weißglut bringen mussten. Eine prekäre Situation, in der Jean seine Worte gut wählte, ehe er schließlich ein geschäftliches Lächeln aufsetzte. "Einen guten Tag, Mr. Ambrosi. Es ist eine Freude, Eure Bekanntschaft zu machen. Ich habe viel von Euch gehört", setzte er an, ehe er schließlich leise seufzte. "Ja, Eure Worte sind sicherlich nicht die ersten in diese Richtung, die ich vernehme und auch gewiss nicht die letzten." Sehr angemessen für diesen Händedruck legte Jean auch seine zweite Hand auf die des anderen und tätschelte diese leicht. "Doch Seid ganz unbesorgt. Die Beaumanoirs sind dafür bekannt ihre Wahl gut zu treffen und Eure Ansichten sind sicherlich äußerst gängig. Ja sogar notwendig. Es gab noch keinen Revolutionär, der nicht auf solcherlei Gegenstimmen pochte, die das Vergangene beibehalten wollen. Es ist wichtig die Mauern der Ignoranz besonders fest zu bauen, damit ihr Einriss einen umso größeren Effekt auf die Zukunft haben kann. Ein Vorhaben, dessen Erfüllung ich bei Miss Van Gard nicht einen Moment zweifle." Seine Stimme klang unglaublich freundlich und zusprechend und im ersten Moment verwirrten ihn seine Worte sichtlich. Doch Jean ließ dem Herren keine Zeit länger darüber nachzudenken. "Aber ich möchte Euch nun wirklich nicht länger langweilen. Wir sollten uns setzen.", machte Jean klar, ließ von Ambrosi ab und legte die Hand vorsichtig an Coleens Rücken, um sie zu dem Tisch zu ziehen und den Stuhl zurecht zu rücken, ehe er neben ihr darauf wartete, dass auch Ambrosi und Cedris sich setzten und dann zuletzt Platz nahm.

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, dass sich das letzte Mal seine Augen ausruhen konnten. Vermutlich weil es tatsächlich eine Ewigkeit her gewesen war, seit Nikolai abgesehen von seinen 3-4 Stunden Schlaf, die er sich abendlich zum Aufladen seiner Reserven einfach gönnte, obwohl er keine Zeit hatte für solche Lappalien, einfach so mitten am Tag ein Nickerchen machte. Zumindest so ein halbes. Er hörte wie die Tür sich öffnete und schloss. Er hörte, die Schritte auf dem Parkett. Und alles in ihm fühlte sich, als wären es wirklich nur ein paar Minuten gewesen, die er vor sich hin gedöst hatte, als er sofort kerzengerade wieder sich auf dem Sofa aufsetzte und wild blinzelte, als er die weibliche Stimme vernahm, die ihn ansprach. Das Tuch eben dieser Dame landete im hohen Bogen auf seinem Schoß und damit in seiner Hand als er es direkt ergriff. "Ihr seid entschuldigt.", antwortete er reflexartig, als wirklich.. realisierend, worum es ging. Wo er sich genau befand, wobei diese Frage sich schnell von selbst beantwortete als er seinen Blick durch das Zimmer streifen ließ. Natürlich, Büro. Arbeit. Er-
      "Geht es Euch nun ein wenig besser?" - "Natürlich, ich-"
      Er erstarrte. Er erstarrte völlig als sein Blick die dunkle feminine Silhouette angestrahlt von dem grellen Sonnenlicht traf, und sein Herz unweigerlich stehen blieb. Sein Herz, die Zeit, die- "Wie spät ist es?!" Sprunghaft wie sein Kopf noch war auf der Suche nach Antworten auf jeden kleinen Gedankengang, der nun wieder seinen Weg von A nach B antrat und als sein Blick auf die Uhr fiel, sprang er förmlich von der Couch auf und riss sich herum. Zuerst in Richtung Tür. Dann in Richtung Schreibtisch. Dann in Richtung Couchtisch. Und schließlich blieb er mit dem Blick an Danica hängen, voller Unglauben und Verwirrung mit einem Mal gefüllt, während sich sein Mund öffnete. Und schloß. Erneut öffnete. Und.. "Ver..zeiht, ich scheine die Zeit etwas vergessen zu haben. Aber ich meine.. Ist alles.. lief alles.. Wollte niemand etwas von mir?!", gab er offen seine völlige Verwirrung Kund in kompletten Unglauben, darüber das... was? Die Welt noch stand? Nein, er wollte am Liebsten gar nicht wissen, wie viel Arbeit er hatte liegen gelassen und wie viel sicherlich noch dazu gekommen war, während dieses Ausrutschers einer verschobenen Nachtruhe an helligsten Tag und-
      Gerade als er sich innerlich weiter verfluchen wollte, hob er verwirrt eine Augenbraue beim Anblick Danicas und... musste unweigerlich schmunzeln, was er schnell versuchte mit der Hand samt ihres noch etwas feuchten Tuches, welches seine Stirn hatte gekühlt, zu verdecken. Dass er ihr kaum eine Chance gab auch nur eine seiner verwirrten Gedanken zu beantworten, ignorierte er völlig. Genau genommen wollte er auch gar keine Antwort, er schaffte es nur nicht die Worte innerhalb seines Mundes zu behalten. "Ihr.. uhm..", ein Räuspern sollte ihm helfen wieder zu seiner festen Stimme zu finden, während er sich seiner Aushilfe, welche sicherlich ein schrecklich chaotisches Bild von ihm bekam, während er seine Gedanken wieder versuchte auf eine natürliche Höhe des Intellektes zu bekommen. Langsam hob er die Hand mit dem Tuch in Höhe seiner Lippen und schüttelte leicht den Kopf, während er eine Ecke des Tuches mit seiner Zunge benetzte und kurz darauf penibel ihr diesen seltsamen Tintenfleck aus dem Gesicht wischte. "So könnt Ihr doch nicht herumlaufen.."
      Nachdem das erledigt war, vergaß er völlig, dass das Tuch nicht seines war und steckte es wie selbstverständlich in seine Brusttasche, bevor sein Blick in Richtung seines Schreibtisches fiel. Welch.. seltsamer Wandel der Priorität. Doch schnell war nichts mehr seiner Müdigkeit übrig und er befand sich wieder ganz auf den Sprung die Aufgaben anzutreten, die er hatte schleifen lassen. "Gut, nun wo das erledigt ist, zurück an die.. Arbeit."
      ... Wirklich ein seltsamer Wandel. Sich offen über sich selbst wundernd, hob er eine Augenbraue und schüttelte leicht den Kopf, während er wieder Platz an seinen Schreibtisch nahm und auch kein Geheimnis daraus machte zu überprüfen, ob wirklich alles wieder seinen Platz hatte. Doch ja, tatsächlich fand sich alles an Ort und Stelle wieder - und ja, er vergaß glatt den extra für ihn gemachten Tee auf dem Couch-Tisch, so schnell wie er sich wieder in seine Arbeit stürzen wollte. Doch bevor er nach etwas griff, atmete er einen Moment durch und rieb sich mit einer Hand die Schläfe. "Bitte.. habt etwas Nachsicht, ich stehe etwas neben mir. Könntet Ihr mich kurzfristig auf den aktuellen Stand der Dinge bringen, was ich verpasste in meinem schwachen Moment der Aufmerksamkeit und danach einfach vergessen, dass Ihr mich jemals so durcheinander saht?"

      Coleen van Gard
      Schnell musste sich Coleen das Grinsen verkneifen, als sie Jeans Worten lauschte. Tatsächlich war es wohl für die Meisten unverständlich, wie er sich wirklich ihr verschreiben konnte, denn jede gute Reputation ihrerseits hatte auch ihre schlechten Seiten gehabt. Doch trotz ihrer teils sehr unkonventionellen Ideen, konnte ihr doch niemand vorwerfen, dass sie auch nur halbherzig an ein Projekt ging. Jede Idee, jede Änderung, jede Umbaute - sie stand hinter alle dem mit ihrem ganzen Sein und war schlicht dadurch nicht zu verunsichern. Einer der Gründe, weshalb sie heute etwas nervös war, denn ein nicht gerade unwesentlicher Teil, welcher ihr schnell die Unsicherheit ins Blut schoss, legte gerade seine Hand an ihren Rücken und geleitete sie weiter nach hinten in einen seperaten Speiseraum, welcher eigentlich für mehr Geschäftsleute gemacht wurde als nur diese vier heute. Freundschaft und Arbeit trennen - das war eine wichtige Divise für sie. Denn ihre Arbeit zu verteidigen mit allem, was sie hatte, war völlig in Ordnung. Bei ihren Freundschaften sprang sie schnell über die Stränge, und so hoffte sie innerlich unweigerlich, dass es kein Thema sein würde. Coleen nahm neben Cedric direkt gegenüber von Mr. Ambrosi Platz, welchen sie mit ihren Augen geradezu fixierte. Und er tat das Selbe mit ihr. "Nun, so ungerne ich direkt mit dem Geschäftlichen beginne, Ihr wisst ziemlich genau, worauf ich hinaus möchte zu aller erst.", begann sie kurz nachdem der Runde Tee serviert wurde und Bestellungen entgegen genommen wurde, worauf Coleen kein Augenmerk legte. Tatsächlich übernahm ihre Bestellung sowieso Cedric, welcher wie selbstverständlich ihr eine kleine Suppe bestellte, nur damit es wirklich ein Essen wurde. "Diese alte Leier wieder? Miss van Gard, die Abwassersysteme haben die letzten 20 Jahre überstanden, schon vor Eurer Geburt. Ich habe kein Interesse daran die finanziellen Mittel dort hinein zu geben nur damit Ihr reicher werdet." Mit einem kleinen Lachen ergriff Coleen einen vorbereiteten Zettel, den Cedric ihr ebenfalls wie selbstverständlich hinhielt und schob diesen nur zu gerne auf die andere Seite des Tisches. "Oh bitte, mein Lieber. Würde es mir lediglich um Euer Geld gehen, würde ich Euch diesen Vorschlag nicht unterbreiten. Ich selbst verliere dabei auch finanzielle Mittel auf lange Sicht gesehen, denn die Restaurationen der Abwässer würde für eine ganze Weile aus bleiben. Die Restauration, die Ihr zahlen müsst, nur weil Ihr Euch dem Angebot der Umbauten verweigert. Aber Mister, es geht hier um die Sicherheit von jedem in der Allee. Jedem, Eurer teuren Freunde. Ich kann nicht garantieren, wie lange die Systeme noch so halten, wie sie sind und wie Ihr es selbst sagt: Es sind schon 20 Jahre. Und wenn sie erst einmal anfangen rissig zu werden, wird es wirklich teuer und gefährlich gleichermaßen. Würden sie reißen und die Straße überfluten, wäre es gleichermaßen unangenehm wie wirklich kostspielig. Wenn Ihr nur zwei Minuten Eurer Zeit auf meine Darstellung richt-..."
      Scharf zog sie die Luft ein. Scharf und angespannt. Als Mister Ambrosi unverschämt wie er war, ihr Blatt Papier als Untersetzer für seinen Tee missbrauchte. Gut. Ihr Haar flackerte. Sie war sauer. Natürlich, war sie sauer. Doch hier unterschied sich ganz klar die nervenzermürbte aufgekratzte Coleen von der Businessfrau. Sie atmete einen Moment tief ein. Tief aus. Und lehnte sich zurück, ihre Beine überschlagend und ihre Hände auf ihren Knien parkend. "Auch in drei Monaten werde ich hier erneut sitzen und Euch diese Predigt halten. Sagt gerne 'Nein', doch eines Tages, spätestens nach den ersten Anzeichen, werdet Ihr auch mich zurück kommen und ich verspreche Euch: Es wird teuer. Denn ich warnte Euch."
      Es war die Sprache des Geldes, das jeder verstand. Die Worte der Warnung, die durch die Ignoranz des alten Mannes vor ihr kaum zu dringen vermochte, doch sie war sich sicher, das würden sie. Eines Tages. "Miss, verlegen wir das Offizielle doch auf nach dem Essen! Bis dahin könnten wir doch über etwas angenehmeres sprechen." - "Das da wäre?", fragte sie mit angezogener Braue und einem sehr zielsicheren Lächeln.. welches direkt verblassen sollte.
      "Oh, die Menschen tratschen, Miss van Gard! Meine Nichte unter anderem, sie ist zwei Jahre über Euch und ich muss schon sagen. Es ist mutig von Euch trotz dieser Sache gerade Monsieur Beaumanoir bei Euch aufzunehmen. Das lässt die Gerüchte doch nur noch tiefere Wurzeln schlagen!"
      Und da war es wieder. Der Grund wieso sie Privates vom Geschäftlichen so strikt trennte. So selbstbewusst und souverän sie für ihre Arbeit Einstand umso schneller kochte sie und ergab sich ihrer Unsicherheiten wenn es um ihre Freunde ging. Und Jean war viel mehr als das. Schon immer gewesen. Und die Gerüchte waren ihre Schuld und sie konnte sie nicht zurück nehmen. Nichts retten. Lediglich auf ihre eigene Art mit ihnen umgehen, wenn auch sofort ihre Haare sich in einem besorgten Fliederton suchten. Wenn auch sofort eine ihrer Hände beinahe reflexartig löste und unterhalb des Tisches einen Moment auf Jeans Bein drückte.
      "Weißt du, das Problem besteht, wenn ich irgendeine Adelige Frau anfasse."
      Sofort hallten seine Worte in ihren Ohren.
      "Ich hingegen, meine ganze Familie, wir leben von der Gunst der Adeligen."
      Sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen, doch es sollte okay sein.
      "Und ich habe keinen Moment bereut, als ich mich dafür entschieden habe bei dir zu bleiben."
      Ja, es sollte in Ordnung sein. So schnell, wie sie sich in einer sehr angespannten Haltung wieder fand, genauso schnell löste sie sich und ebenso ihre Hand von Jean, welche sich schnell wieder auf ihrem Bein wieder fand. "Kennt Ihr das Problem mit Gerüchten? Nicht alles daran stimmt und doch ist irgendwo ein Funken Wahrheit versteckt, nur das sich niemand für diesen Funken interessiert.", antwortete sie sehr ruhig, wenn auch ihre Haare die Sorge nicht verloren. Die Sorge darum, Jean mehr Probleme zu machen, als notwendig. "Also wollt Ihr es abstreiten?", fragte der Mann sehr interessiert, als sich gerade die Tür öffnete mit dem Essen und Cedric der Bedienung sehr subtil klar machte, definitiv noch nicht mit heißer Suppe in Coleens Nähe zu kommen. So schloss diese sich wieder und etwas schmunzelnd schüttelte die Dame der Runde den Kopf. "Ich würde es niemals als Lüge bezeichnen. Lediglich eben als solches: Ein Gerücht. Doch der Funken dieses Gerüchtes.. der Frage der Umstände, Uhrzeit, Dauer und des tatsächlichem Jemandes, der meine Gemächer betritt oder verlässt ist wohl alleine meine Sache. Es ist egal, ob ich mich der offenen Richtigstellung hingeben würde oder nicht, es würde doch immer als Gerücht in der Luft bleiben. Bei Monsieur Beaumanoir habe ich mich schon ausgiebig für die Missverständnisse entschuldigt, doch er ist sich ohnehin mehr als bewusst wie schnell man heutzutage gerade an der Seite von jemandem wie mir in Verruf kommen kann. In meinem Mangel an Zurückhaltung... Dies ist nicht das erste und definitiv nicht das letzte Mal - dessen bin ich mir ebenso bewusst wie vermutlich jeder andere in diesem Lokal. Wie viel an dem Gerücht Eurer Liebschaft letzten Sommer dran war, habe ich auch nicht in Frage gestellt und da es keinen Einfluss auf meine Arbeit hat, bitte ich nur um das Selbige."
      Das Gerücht der Liebschaft war völlig aus der Luft gegriffen und von ihr in diesem Moment frei erfunden. Doch es verfehlte seine Wirkung nicht, als Mister Ambrosis Wangen zart beschämt erröteten und der skeptische Blick zu den Männern der Runde fuhr und kurz darauf zurück zu Coleen. "Nun... Vielleicht hat es keinen Einfluss auf Eure Arbeit, aber einen Einfluss auf die Wahl Eurer Mitarbeiter.", ging die Stichelei im selben Moment wieder los, wo sie dachte es gerade erstickt zu haben, und folgte keine Sekunde dem Blick von ihrem Gegenüber. Wie eine Raubkatze auf ihrer Beute lauernd, betrachtete sie ihn mehr als stolz über beide Männer an ihrer Seite in diesem Moment. "Gut, ich verrate Euch einen Funken der Wahrheit des Gerüchtes. Ganz.. unter uns.", zitierte sie ihn förmlich, wie er zu Beginn sich ganz offen an Jean gewendet hatte, und beugte sich nach vorne, sich sehr lazid einen Finger auf ihre Lippen legend und etwas grinsend.
      "Wahr ist: Ich besitze ein Zimmer in der Akademie. Wie jeder andere Schüler auch. Wahr ist: Ich empfange auf meinem Zimmer Besuch. Unter anderem, von weit fragwürdigeren Gestalten als meinem Sekretär. Tatsächlich hege ich unter Anderem eine Freundschaft zu einem der Söhne des Sultans, welchem ich ohne zu zögern die Tür öffnen würde, egal zu welcher Tageszeit."
      Direkt lehnte sie sich wieder zurück und sah lächelnd in das beinahe etwas enttäuschte Gesicht ihres Gesprächspartners. "Also nur Gerüchte?" - "Mit einem Funken Wahrheit.", korrigierte sie ihn mit einem Lächeln, während sein Blick hinüber zu Jean fuhr. "Ihr könntet es schwer haben, wenn Ihr Euch eines Tages von Miss van Gard frei sprechen wollt - aufgrund solcher Gerüchte, vor allem, wenn es erst der Anfang ist."
      Ein Satz, der sie sicherlich ein paar Tage zuvor noch weit mehr verunsichert hätte als alles andere. Aber auch, wenn dieses Gerücht für Jean problematisch war... Ihr intimeres Gespräch, das daraus resultierte, beruhigte sie ungemein und so ergriff sie lediglich leicht kichernd ihren Tee und schüttelte den Kopf. "Ich bitte Euch. Überlasst diese Sorge ganz mir." Wenn den beiden in ihrer innigen Beziehung zueinander etwas bewusst war, dann wohl eines: Wer Coleen gehörte, gehörte nun mal Coleen. Und den Teufel würde sie tun, Jean gehen zu lassen: Sei es als Arbeits- oder als Lebenspartner.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheBentoFox ()

    • Danica Kalsanik
      Sie sagte nichts, blieb still und ließ dem Prinzen alle Zeit, die er brauchte, um sich zu orientieren. Seine Sprunghaftigkeit ist bemerkenswert niedlich gewesen in ihren Augen. Mit einem ruhigen Lächeln stand sie einfach da, schaute dann aber doch mit überraschtem Ton blinzelnd zu ihm auf, als er ihr Gesicht leicht fixierte und ihre Wange abwusch. War sie schmutzig gewesen? Aber wovon? Ihr erster Gedanke fiel auf Staub von den Fensterläden, den sie vielleicht auf ihrem Gesicht verrieben hatte. Doch es war auch eigentlich gar nicht so wichtig. Es half Nikolai den ersten klaren Gedanken zu finden nach seinem Erwachen, daher erachtete sie es sogar als etwas gutes. Wenn sie auch heftig mit ihrer Belustigung kämpfen musste, als der große junge Mann einfach ihr Taschentuch einsteckte. Sie presste die Lippen aufeinander und räusperte sich leicht, als der Mann wieder an seinen Schreibtisch eilte.
      Anscheinend schien seine Kontrolle augenscheinlich keine Makel zu erkennen, was Danica tatsächlich ein bisschen erleichterte. Nur weil sie sich Mühe gab hieß das noch lange nicht, dass sie alles richtig machte. Ruhig nahm sie seinen Tee und brachte ihn ihm zum Schreibtisch, sicherheitshalber ein bisschen weiter weg aus dem direkten Bereich seiner Hand, wenn sie auch nicht dachte, dass ihm eine solche Kopflosigkeit zwei Mal hintereinander passieren würde. Seine Worte brachten ihn schließlich zum Lächeln. "Eure Majestät, so gerne ich Euch jeden Wunsch erfüllen möchte, muss ich mich gegen diesen Auflehnen.", sagte sie ehrlich und zuckte entschuldigend die Schultern. "Ihr sagtet gerade zu mir, dass Ihr ein vielbeschäftigter Mann seid, was wahr ist." Sie ging um seinen Schreibtisch herum und blieb neben ihm stehen, ihre Augen hingen auf seinen Haaren. Man sah ihnen den Schlaf an, weswegen sie ungefragt ihre Hand hob, ihm dann allerdings einen fragenden Blick zeigte, als Bitte um Erlaubnis. Erst dann berührten ihre Finger das schöne, strahlende Haar, um es sanft zu richten. "Aber auch ein vielbeschäftigter Mann ist nur ein Mann, Eure Majestät. Und was gibt es bemerkenswerteres als ein Mann, der so viel arbeitet, über seine Erschöpfung hinweg? Zu sehen, wie Ihr Euch anstrengt, wie Ihr Euer Herzblut gebt für Eure Arbeit. Es mag unbedeutend sein, doch Ihr seid in meiner Achtung gestiegen.", sagte sie ihm ehrlich und zog ihre Hände weg, als sie seine Haare gerichtet hatte und ging einen Schritt zurück.
      "Ich habe die Anfragen entgegen genommen, die eingetroffen sind, während Ihr nicht zugegen wart bei einer sehr wichtigen Besprechung", schwenkte sie von einer liebevollen Stimme wieder um zur Arbeit. "Ich nahm alle Personalien auf und ließ mir im Detail das Anliegen erklären und habe alles protokolliert. Die Zusammenfassung an Mikael Karones formuliert und weggeschickt. Eure Notizen habe ich zu einem großen Teil retten können. Ich habe sie sortiert und die entsprechenden Anliegen zusammengelegt, so dass Ihr alles griffbereit habt. Die Post habe ich ebenfalls entgegen genommen. Hier sind die versiegelten Briefe, die ich nicht anrühren sollte. Alles andere, Dankesschreiben und dergleichen habe ich auch bereits beantwortet und drüben ausgelegt. Solltet ihr später einen Moment Zeit finden, könntet Ihr Eure Unterschrift darunter setzen, dann kann ich bereits alles wegbringen und - Oh!" Sie unterbrach sich selbst mit der Erinnerung und schaute zurück auf ihren Schreibtisch und holte etwas davon und kam schnell zurück geeilt. "Ihr erhieltet eine Einladung für ein Happening der Familie Altaresse. Das Debut des jüngsten Sohnes."

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Der junge Mann begriff sofort, warum Coleen diesen Herrn aufs Blut nicht ausstehen konnte. Er tat wirklich sein Bestes durch und durch unsympathisch aufzutreten. Und ganz davon abgesehen diagnostizierte Jean ihn auch noch mit chronischer Dummheit. Es war absurd dämlich ein Geschäft nicht ernst zu nehmen, nur daran gemessen wessen Lippen es verließ. Für einen kurzen Moment fragte Jean sich ernsthaft, wie dieser Mann es geschafft hatte sein Vermögen bis an diesen Punkt zu halten und nicht bereits vor Ewigkeiten komplett zu verlieren. Schnell kam ihm der Gedanke, dass er eine Vielzahl von Beratern haben muss, die für ihn die Korrespondenz übernehmen. Es war nicht möglich, dass dieser dicke Widerling Gefallen an all seinen Geschäftspartnern hatte. Allein Jean kannte genug Familienoberhäupter, die mit seiner Persönlichkeit nichts anfangen könnten und umgekehrt. Seine Berater mussten wohl die ganzen Angebote entgegen nehmen und sie dann im Anschluss so formulieren, dass sie interessant für die Ohren dieses Mannes klangen und ihm im Anschluss ein Gesicht für das Vertragliche vorsetzen, in das er dreckig und zufrieden Grinsen konnte, ohne auf zu große Gegenwehr zu stoßen.
      Jean drehte den Blick und schaute zu Cedric, der neben Coleen saß. So ähnlich musste es wohl auch bei diesem geschäftlichen Verhältnis laufen. Wahrscheinlich passierte der allgemeine Briefverkehr nur über ihn. Fieberhaft überlegte Jean ob es vielleicht eine Möglichkeit gab Coleen herauszunehmen aus diesen persönlichen Treffen. Ob man es vielleicht verkaufen konnte als eine Art Expansion der Geschäfte, dass sie einen Stellvertreter einzig für Mr. Ambrosi ins Boot holte. Allerdings konnte Jean sich eine solche Maßnahme rein charakterlich nicht für seine Kindheitsfreundin vorstellen. Er hörte jetzt schon ihre widersprechende Stimme, dass sie unter keinen Umständen den Schwanz einziehen würde. Der junge Mann atmete Tonlos aus, um seiner kurzen Resignation Ausdruck zu verleihen.
      Dann musste man es anders angehen. Vielleicht die Verkaufsstrategie ändern? Die Sicherheit der Bewohner schien diesen Menschen nicht zu interessieren. Das ist bereits absurd offensichtlich gewesen, noch bevor er überhaupt ein einziges Wort über die Lippen gebracht hat. Was ihn jedoch sehr zu interessieren scheint, ist sein immenses Ego und Geld. Er dachte darüber nach, ob es ähnliche Fälle von Rohrbrüchen oder Erneuerungen schon im großen Stile gegeben hat in letzter Zeit, doch im Moment konnte er an nichts denken.
      Der neue Sekretär der Van Gards war tief in seinen Gedanken zu der Thematik auf dem Tisch versunken gewesen, dass er den Sprung zwischen dem Geschäftsessen zu sinnlosen Gerüchten nicht ganz greifen konnte. Er blinzelte und runzelte leicht die Stirn bei diesem tollpatschigen und schrecklich simplen Versuch Coleen schlichtweg zu nerven. Jean selbst ließ sich davon nicht beeindrucken, doch nun fokussierte sein ganzes Sein sich auf die nächste Situation bei Tisch; Coleen. Er wollte gerade den Kopf zu ihr drehen, als er ihre zarten, schlanken Finger an seiner Hand spürte. Beinahe wäre er zusammengezuckt. Versuchte sie gerade ihn zu trösten und ihm beizustehen? Verwirrt sah er zu ihr herüber, als sie ihm ihren Griff erneut entzog und bereits in die Konfrontation ging. Dabei bemerkte er natürlich das Fliederfarbene Haar. Ein Lächeln zuckte leicht an seinen Mundwinkeln. Danke für die Sorge, dachte er sich bei sich und strich ihr unter dem Tisch sacht ihren Oberschenkel entlang. "Mr Ambrosi, ich bedanke mich erneut um Eure Sorge meine Person und meine Entscheidung betreffend. Doch ich möchte noch einmal erwähnen, dass ich durch und durch die richtige getroffen haben. Ihr wisst sicherlich um die Treue eines Beaumanoirs und ihre Unkäuflichkeit. Drum lasst mich Euch versichern, dass dieses Thema letzten Endes nur sehr ermüdend werden könnte. Und das wäre doch wirklich eine Schande. Hingegen würde ich gerne im Namen meiner Chefin bzgl. der Abwasserkanäle gerne noch anmerken, dass momentan die Arbeitslosen Zahlen wieder steigen in der Hauptstadt. Euch wird bewusst sein, was das bedeutet; Armut. Wenn es hier um den geldlichen Aspekt geht, der von Interesse ist, so möchte ich mich gerne für einen Moment darauf konzentrieren. Wenn die Leitungen platzen, werden die Bewohner sie nicht bezahlen können. Und wenn die Bewohner nicht bezahlen, werden die Immobilien wahrscheinlich unbrauchbar, weil die Kosten, die Ihr dann hineinstecken müsstet, um die Gegend wieder bewohnbar zu machen selbstredend den Preis nach oben treiben wird für Pacht und Miete", wechselte er ganz unbeirrt das Thema zurück zum Geschäftlichen.
      "Miss Van Gard ist es ein großes Anliegen diese Situation um jeden Preis zu vermeiden. Wenn Ihr nun investieren würdet, würde das Geld automatisch in neue Arbeitsplätze fließen, die man füllen kann mit all den wirtschaftlich Schwachen, die nun eine neue Kaufkraft erhalten würden. Nicht nur ist eine Neuerung der Rohre bedeutend günstiger, als eine Komplettsanierung aller Wohneinrichtungen, die Menschen könnten dann auch noch dafür aufkommen und würden natürlich mehr kaufen mit den neuen Mitteln. Ich muss einem Führer des Bankwesens wie Ihnen ja nicht die Vorteile einer florierenden Wirtschaft aufzählen."

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      "Eure Majestät, so gerne ich Euch jeden Wunsch erfüllen möchte, muss ich mich gegen diesen Auflehnen."
      Das hatte der übermüdete Prinz fast schon geahnt. Eine Schmach, der er sich nun aussetzen musste, doch es blieb ihm wohl kaum etwas anderes übrig. Skeptisch sah er auf Danicas Hand, die sich in Richtung seines Kopfes bewegte und in stiller Zustimmung nickte er lediglich, den Blick schnell wieder ein wenig beschämt auf seine Arbeit vor seinen Fingern richtend. Jedoch nur die Augen, seine Ohren und seine Aufmerksamkeit dahingehend gehörten ganz ihr, auch wenn er sich weigerte sich den Blicken auszusetzen. Wogegen er sich nicht weigern konnte, war das Schmunzeln, das ihm über die Lippen ließ bei ihren Worten, er wäre in ihrer Achtung gestiegen. Wirklich? Indem er seine Erschöpfung nachgab und gerade zu sein Gesicht vor ihr verl-
      ... Wenn er genauer darüber nachdachte. So viel offene Aufmerksamkeit wie heute hatte er von ihr noch nie bekommen, oder? Trotz seiner offenen Avancen zu Beginn. Trotz seines Lächelns. Was... war das mit dieser Frau? Still hörte er zu und ließ sich auf den neuesten Stand der Dinge bringen, bis sie sich selbst unterbrach und mit einem Brief wieder zurück zu ihm eilte, den sie von ihrem Schreibtisch holte. Hier fand sein fragender Blick sich auch wieder auf ihr wieder statt auf den Schriftstücken vor seiner Nase.
      "Ihr erhieltet eine Einladung für ein Happening der Familie Altaresse. Das Debut des jüngsten Sohnes."
      Leicht nickend nahm er die Einladung an sich und verzog im ersten Moment etwas die Lippen, während er tief einatmete als Ersatz eines Gähnens. "Mhm, ich habe mich schon gewundert, wann es soweit ist. Ich erinnere mich düster daran, dass irgendjemand mal darüber gesprochen hatte.", murmelte er viel mehr zu sich selbst als seiner Partnerin, während er die Einladung überflog und kurz darauf aus seiner Schublade einen kleinen Kalender hervor holte um das Datum einzutragen. "Ihr habt mein Erscheinen dort doch wohl nicht direkt versichert, nehme ich an.", antwortete er nun doch tatsächlich mit einer unvergleichlichen Strenge in der Stimme, bevor er schnell den Kopf schüttelte, weil er selbst die reine Aussage als nahezu beleidigend ihr gegenüber empfand, so gut wie sie alles geregelt zu haben schien. So einen Fehler würde sie wohl kaum machen - allerdings hätte sie anscheinend auch beinahe vergessen ihn von der Einladung zu erzählen, wenn sie nicht sowieso gerade am Resignieren der letzten Stunde gewesen wäre. Seinen Hang zum Übervorsichtigen würde sie sicherlich verstehen. "Macht mir bei Zeit ein bedauerndes Ablehnungsschreiben für den Tag fertig. Nur damit es griffbereit ist, falls ich es nicht schaffen sollte - natürlich nicht zum direkten Absagen."
      Der Prinz erstickte geradezu in Terminen, jeder Tag war gefüllt mit allem Möglichen, wo er sein Gesicht zeigen musste, Besprechungen hatte und ähnlichem... Seine Anwesenheit auf Bällen und anderen Feiern waren sicherlich ebenso wichtig, sein Schmerz im Fall der Fälle diesen Abzusagen hielt sich in Grenzen. Ob Iris seine Begleitung darstellen würde, trotz ihrer Flucht aus der Bürotätigkeit? Elisabeth würde er definitiv nicht fragen. Der eine Abend war schon Schmerz genug gewesen, alles andere wäre eine Tortur sondergleichen. "Und seid so gut, wenn Ihr das Gespräch mit Miss van Gard sucht, fragt sie durch die Blume, ob sie auf das Event ebenfalls eingeladen ist. Wir trafen uns des öfteren auf solchen Veranstaltungen und.. nun sagen wir es so: Falls sie auftaucht, habe ich einen Grund mehr meine Besprechungen an diesem Tag in die Länge zu ziehen und mein Erscheinen zu entschuldigen."
      Er wollte definitiv vermeiden erneut von dieser Frau vorgeführt zu werden, die sicherlich für Lacher gut war, jedoch die Etikette gerne ignorierte. Ihre Worte purzelten offen aus ihrem Mund, ohne eine Sekunde Inne zu halten und darüber nachzudenken wie angebracht sie waren - oder eben nicht. Vor allem ihm gegenüber. Und gerade nach einem harten Arbeitstag musste solch eine Konfrontation nun wirklich nicht sein. "Wobei.. selbst wenn sie eingeladen wäre, würde sie sicher nicht kommen. Vergesst das letzte wieder." Sein Griff ging ganz in Richtung seines Tees und nach einem großen Schluck und einem entspannten Seufzer nickte er stumm für sich, den Blick in Richtung Tür wendend. "Ist Monsieur Teviér schon eingetroffen?"
      Teviér war der beauftragte Architekt für die Schule des niederen Volkes, die er errichten wollte. Ein Mann, der hoffentlich nicht ähnliche Probleme hatte mit Coleen in Kontakt zu treten beruflich wie er selbst, denn ansonsten wären sie bei ihrem heutigen Termin geradezu auf dem selben Stand wie vor wenigen Wochen, als sie sich das letzte Mal sahen und er eben genau das von ihm verlangt hatte. Dass er sich selbst mit der van Gard in Verbindung setzt.

      Coleen van Gard
      Ihre Augen wendeten sich nicht ab von Mister Ambrosi, wenn auch ihr Haare direkt ihre Aufmerksamkeit auf der Hand auf ihrem Oberschenkel kenntlich machte. Von ihrem Ansatz an verlor es den fliederfarbenen Schimmer und lief durch den Übergang in ein kurzes liebliches Rosa, bevor es wieder ganz in ihrem Rot erstrahlte als sie die Worte ihres 'ersten Angestellten' vernahm. Coleen van Gard war weder privat noch geschäftlich dafür bekannt eine solch politisch korrekte Maske an den Tag zu legen, ganz im Gegensatz wie die meisten Geschäftsleute und ebenso Jean. Weder ihr Grinsen versteckte sie eine Sekunde, noch ihre Überraschung als ihr Geschäftspartner tatsächlich eine Art Interesse an den Worten des jungen Mannes entwickelte. Nun, wieso war sie überhaupt überrascht? Die Antipathie war nur ihrer Stellung in Verbindung zu ihrem Geschlecht geschuldet und wie erwartet, nahm er Jean als Bild eines durch und durch edlen Mannes nur allzu gerne ins Visier. Und genau nach dieser Manier wendete er sich gar völlig von ihr ab und richtete sich an.. ihn. So sehr sie sich auch sorgen konnte wegen dem Ständeunterschied, auf den ihr Freund sie aufmerksam gemacht hatte, so war es doch faszinierend, dass der Stand keine Rolle spielte, wenn die Alternative des Gespräches eine Frau war. Natürlich ärgerte es sie. Ungemein, aber es war nicht das erste Mal und definitiv nicht das Schlimmste, was ihr während Verhandlungen widerfuhr. Das hier... war ihre Welt. Die Welt, in der sie einen kühlen Kopf bewahren konnte, weil letzten Endes alles stand und sank durch die einzelnen Fähigkeiten eines jeden - und was das anging, war sie nicht ohne Grund unverzichtbar geworden. Nicht ohne Grund war dieser Name etwas prachtvolles geworden. Hier. An diesem Tisch. Hier konnte sie nichts verunsichern, solange es auch nur annähernd mit der Arbeit in Verbindung stand.
      Mit einer grazilen Handbewegung deutete sie Cedric sich darum zu kümmern, dass das Essen serviert wurde, welches dieser nach hinten verschoben hatte, während Ambrosi sich seine großen dicken Finger an sein Kinn legte und tatsächlich etwas nachdenklich drein blickte. Nachdenklich als hätte er tatsächlich Probleme der Ausführung Jeans zu folgen, was sicherlich nicht unrealistisch war. Er war nicht der Kopf hinter dem Namen Ambrosi. Er war lediglich das Modell und es war nur zu hoffen, dass er diese Art, die er an den Tag legte, nicht an seinen Spross weiter gab. "Natürlich müsst Ihr mir sowas nicht erklären, wo denkt Ihr hin!", rechtfertigte er sich mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck nach wie vor, jedoch tatsächlich aus dem Augenwinkel nun doch einen Blick auf die verschmutzte Kopie von dem Neuerungsplan mit voraussichtlicher Diagnose der finanziellen Zusteuerung werfend. Tatsächlich schwieg er. Er schwieg und hob gerade seine Tasse an um sich den Plan doch genauer anzusehen, als die Tür sich öffnete und die Speisen serviert wurden und diese wohl im Bruchteil einer Sekunde spannender wurden als das Thema. "Gut gut, Ihr habt doch sicherlich genauere Vertragsvorschläge zu Hand? Ich werde Euch entgegen kommen und zumindest einen mit mir nehmen, damit ihn sich meine Berater genauer unters Augenschein nehmen. Vor unserem nächsten Essen, lasse ich Euch postalisch gerne von meiner Antwort wissen. Doch für heute, widmen wir uns doch gerne dem Wesentlichen!"
      Und was das Wesentliche war, entschied er sehr strikt für sich selbst, als er sich über sein Mahl hermachte. Einen Moment wurde Coleens Blick skeptisch. Ihre Haare dunkler. Das... war wohl ein Anfang. Es war schon mehr als bei ihren letzten Essen, wo sie mehrfach gegen eine Wand gesprochen hatte und dabei ihn nur allzu gerne mit einer Gabel bedroht hätte bei jedem Mal, wo sein Blick an ihr hinunter wanderte, als wäre sie eine verirrte Dirne. Einer der Gründe für ihr doch sehr zugeknöpftes Auftreten, wenngleich sie dem Mann ganz den Erfolg gönnte sie außerhalb einer festen Uniform zu sehen wie sie sich gerne vor großen Tischen und hinter Rednerpulten zeigte. "Gewiss. Wir können auch gerne noch innerhalb dieses Quartals uns erneut zusammensetzen, wenn mein Vorschlag die Prüfung frühzeitig durchleben könnte. Je früher wir beginnen und je weniger Winter die Abwasserleitungen durchleben müssen, umso einfacher wird-.... d.. das... Um...bauen.."
      Die Flammen fingen an zu lodern als sich wie aus dem Nichts ihr Körper sichtlich verkrampfte und sie scharf die Luft einzog. Während Cedric die Ursache dafür in Ambrosis grinsendem Gesicht suchte, drückte die junge Frau immer fester und fester ihren Löffel an sich und rutschte letztlich kommentarlos mit ihrem Stuhl ein wenig nach hinten, als sie dieses Bein unterhalb des Tisches an ihren Unterschenkeln lang fahren spürte. Alles in ihr... wollte nach ihm treten. Alles in ihr wollte diese Suppe nehmen und sie ihm entgegen donnern, doch würde das sicherlich jeden Erfolg zunichte machen. Aber... wie unverfroren dieser Mann einfach auf seinem eigenen Stuhl weiter nach unten rutschte um sein Bein länger zu machen. Um sie entweder bewusst unwohl fühlen zu lassen oder vielleicht schon nicht komplett nüchtern zu ihrem Treffen erschienen war und deshalb ganz seinen widerwärtigen Gelüsten freien Lauf lief. Nach einem kurzen Räuspern, wollte Coleen gerade fortfahren als Ambrosi sich zu Wort meldete wieder. "Ihr dürft Euch auch gerne ohne Finanzierungsplan bei uns zum Essen vorstellen, Miss van Gard. Es wäre nur fair, ich konnte ja nicht ahnen, dass Ihr heute mit so viel Verstärkung auftretet, während ich nicht einmal meine Frau dazu bewegen konnte mich heute zu begleiten!"
      Nun, wen wunderte es? Wer konnte sich wirklich darüber wundern, dass seine Frau nicht begeistert war ihrem Mann zuzusehen, wie ihm die Hand ausrutschte oder ihr Bein offensichtlich mit sonst etwas verwechselte um eine Ausrede zu finden ihr unangebracht näher zu kommen. Trotz der Anwesenheit zweier anderer Männer heute gar. So oder so: Den Teufel würde sie tun das Heim dieses Mannes auch nur auf 50m Abstand heran zu schreiten, wenn es sich nicht um eine berufliche Notwendigkeit hielt.
      "Verzeiht, das wird.. wohl nicht sich mit meinem Arbeitsplan verein- VERFLUCHTE-!" RUMMS
      Mit einem Knarzen über den Boden fuhr Coleen schneller von ihrem Stuhl in die Höhe, als ihr Haar überhaupt auf die Idee kam sich in ein erschrockenes Weiß zu verfärben. "Miss van-" - "V-Verzeihung. Eine.. Fliege.", unterbrach sie Cedrics höflichen Versuch sich nach ihr zu erkunden, während sie ihren durch den fremden Schuh etwas hochgerutschten Rock wieder ganz zum Boden strich und sichtlich einen Moment ihre Hand zu einer Faust ballte. Förmlich ihren ganzen Arm anspannte, bereit diesem Mann dorthin zu schlagen, wo es weh tun würde. Und ziemlich genau das sagte auch ihr angespannter Gesichtsausdruck aus, der zumindest versuchte eine Art eines Lächelns beizubehalten. "Eine sehr schmierige Fliege, welche ich bei ihrer erneuten Annäherung hoffentlich zerquetschen kann. Es sollte also besser.. ein Versehen von ihr gewesen sein.", machte sie ihrem Gegenüber auf eine sehr betonte Art und Weise klar, dass sie definitiv nach ihm treten wird, wenn sich sein Bein noch einmal auf ihre Seite des Tisches verlor. Doch dieser machte sich alle Mühe ihre Aussage zu übergehen und deutete lediglich auf ihren Stuhl, auf dass sie sich wieder setzen würde. "Was für ein Jammer. Ich ging davon aus, dass Ihr Eure Arbeit besser verteilen würdet nun wo Ihr Euch an der Akademie befindet! Immerhin könnt Ihr ja nicht Euren bisherigen Arbeitsplan beibehalten."
      Tatsächlich. Kein Wort verlor er. Kein Augenzucken. Widerwärtig. Ekelhaft. Schmierig. Und... ihr frustriertes und gleichermaßen etwas verzweifelndes blaugraues Haar war gar nicht notwendig um zu wissen, wie unangenehm es ihr war, dass sie sich wieder wieder an diesen Tisch setzen musste. Sich wirklich weiter diesem Sprung der Arbeit zum Smalltalk geben musste, doch es war nur offensichtlich wie weit sie sich vom Tisch entfernte, lediglich geradeso noch in Griffreichweite ihres Löffels, während sie scharf Luft einzog. "Ich... schlafe nicht sonderlich viel um meine Arbeit auch keine Sekunde von dieser neuen Situation.." Ihr Blick wich nach unten. Bei jeder kleinsten Bewegung, die sie unter dem Tisch hörte, machten sich ihre Beine geradezu von selbst bereit wieder aufzuspringen, sollte eine Berührung folgen. "... beeinflussen zu lassen. Meine Zeit für solch private Essen ganz außerhalb des Rahmens der Arbeit ist daher viel eher noch eingeschränkter als vorher - auch dieses Treffen heute, lässt mein Terminkalender kaum zu, tatsächlich." Kurz hob sie ihre Hand und deutete erneut auf den beiseite gelegten Plan bei Ambrosi. "Es ist mir jedoch ein besonderes Interesse daran gelegen, das wir.. gemeinsam eine Lösung finden um die Verluste zu einzudämmen." Für sie ging es zwar tatsächlich um die Sicherheit und damit der Eindämmung der Gefahren statt um die finanziellen Einbußen, aber alles was diesen Mann dazu bringen würde die Pläne zu unterschreiben, würde sie zumindest dahingehend nicht Schleifen lassen. Doch tatsächlich... sie empfand sich selbst definitiv als zu beschäftigt für diese Zeit an der Akademie - und gleichermaßen war es doch ein sehr angenehmes Gefühl sich für die Nachruhe tatsächlich in einem Bett wieder zu finden, statt einfach bis zur unendlichen Müdigkeit auf einem Bürosessel in Sekundenschlaf zu verfallen. "Wie gesagt, ohne meine Berater kann und werde ich Ihnen hier und heute nichts zusagen und-" - "Dann kommen sie doch nicht ohne!", entwich es ihr zischend. Zischend, verärgert und nein, auch ihr sollte keine Entschuldigung über die Lippen kommen. "Ihnen ist mehr als bewusst, dass ich nicht zu meinem oder Eurem privaten Vergnügen hier bin. Wenn Ihr nicht bereit seit geschäftliche Angelegenheiten vor Ort zu besprechen ohne Eure Berater, dann solltet Ihr sie zukünftig mitbringen. Und-" Ihre sich anbahnende Rage stoppte, aufgrund der Hand Cedrics auf ihrer Schulter. "Eure Suppe wird kalt, Miss."
      Diese Betonung. Dieses ermahnende 'Miss', als wäre sie ein Kind, das jeden Moment einen Stuhl werfen würde, weil es nicht lief, wie es ihr passte! "Danke."
      Sie liebte Geschäftsessen. Sie liebte Verhandlungen. Sie hasste dieses Gehabe von Menschen, die sich mit ihr hinsetzten nur um ihr zu sagen, dass sie praktisch ihre Zeit verschwendete, denn genau das tat sie, wenn er nicht bereit war selbst einen Gedanken zu verschwenden und sie damit abspeiste, dass er es weiter geben würde. Was sie ihm kaum glauben wollte!

      Claude George
      Wo nach Außen hin Claude für jeden, der ihn nicht genauer kannte, wie der starre Fels wirken musste, so sah es in seinem Innenleben anders aus. Er hatte kaum Schlaf gehabt in der letzten Nacht, nachdem er mit einem Feuer in seiner Brust aufgewacht war, dass ihm gänzlich unbekannt gewesen war - und dieser Zwischenfall mit dem Musiker und der liebreizenden Danica hatte bei ihm auch die restlichen Sicherungen durchbrennen lassen. Was war das nur? Es ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Ihre zarten Finger, die seine Hand ergriffen hatten. Dieser schlanke Hals, der so zerbrechlich in seinen eigenen wirkte. Und dieses fremdartige Gelüst danach, sie mit roten Malen zu übersäen. Mitten auf dem Innenhof war der mit sich selbst überforderte Rittersmann in seinen Gedanken versunken, mit verschränkten Armen an die Schulmauer gelehnt und mit dem Blick lediglich ins Leere starrend. Er war ein Ritter. Ein Krieger. Kämpfer. Beschützer. Und doch schien da dieser andere Teil in ihm zu sein, der sich geradezu von einer Sekunde auf die Nächste danach verzehrt hatte, diese liebliche Singstimme, die ihm den Verstand raubte, ein Geräusch des Schmerzes zuzufügen. Das machte alles doch keinen Sinn! Er wollte sie schützen. Ihr Fels in der Brandung sein. Er wollte Danica unterstützen und sie sich gut fühlen lassen!
      Claude wollte sie nicht traurig sehen, nicht leiden sehen, im Leben nicht - weder diesem noch ihrem vorherigen. Aber dieses Verlangen danach seine Zähne unsanft in diese Porzellanhaut zu drücken - er konnte es kaum verleugnen, so sehr verwirrte es ihn. Er fühlte sich verloren. Verloren auf eine Art, bei der er Antwort nicht bei ihr suchen konnte! Was würde sie denn von ihm denken?! Und hier und heute fühlte er, wie sehr er von allen Menschen um sich herum abgeschottet war. Wie zurückgehalten er lebte um kein Teil dieses sozialen Lebens zu sein. Der junge Monsieur wusste kaum, wie diese engere Freundschaft zu Danica Kalsanik zustande gekommen war. Und nun stand er dort, verloren und ohne Anlaufstelle, bis ihm ein junger Mann von Weitem ins Auge stach. Ein Mann, der unter manchen der Schüler seinen Ruf als 'rücksichtsloser Verführer' verlor, da sein Interesse sich ganz auf eine einzige Frau umgeschalten zu haben schien. Ein Mann, der dabei auch sichtlichen Erfolg hatte und es kaum in Frage stehen würde, dass er den Mittelpunkt jeder Feier mit dem regenbogenfarbenen Haar schon längst für sich wusste, wenn nicht gleichermaßen Gerüchte über die selbe Frau mit Monsieur Beaumanoir kursieren würden, der ebenfalls ihre Begleitung für den Ball dargestellt hatte. Ein Mann, mit welchem er selbst kaum ein Wort wechselte, so wie er es mit niemandem tat, doch gleichermaßen der kompetenteste Ansprechpartner für.. Frauenangelegenheiten zu sein schien, wenn er genauer drüber nachdachte. Und so stieß er sich mit seinem Bein von der Mauer ab und ging quer und zielsicher über den Hof, bis er vor der Bank stoppte, auf welcher eben dieser Mann von zwei Frauen belagert wurde und... wüsste Claude nicht um seine Situation mit Miss van Gard, hätte er sicherlich mehr Zurückhaltung gezeigt ihn aus dieser Gesellschaft zu entreißen.
      "Verzeiht, Mister Banai. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr mein Gesicht zuordnen könnt auf Anhieb. Mein Name ist Claude George und wir.. sahen uns auf dem Ball. Ich stellte die Begleitung für Miss Kalsanik da. Es ist keine Schande, wenn ich Euch nicht im Gedächtnis blieb. Sagt, hättet Ihr einen privaten Moment für einen Ratschlag? Nach gründlicher Überlegung erscheint Ihr mir als der korrekte Ansprechpartner für mein Anliegen."
      Er verbeugte sich höflich bei seiner Begrüßung, doch blieb danach diszipliniert und gleichermaßen nach Außen hin sicherlich steif wirkend vor ihm stehen, seine Hand an seiner Brust haltend als würde er vor seinem zukünftigen Kommandanten salutieren. Er kam nicht umhin seine ausgesprochenen Worte noch einmal zu durchdenken, doch die Eckpunkte hatte er sicherlich gut in Worte gefasst um sich wieder ins Gedächtnis zu rufen. Claude wusste, dass seine stille Art ihn gerne in Vergessenheit geraten ließ, er machte sich gar nichts mehr daraus, wenn jemand doch Probleme hatte sich an seine bloße Anwesenheit zu erinnern. Ebenfalls verbeugte er sich ein wenig vor seinen beiden Begleitungen, die links und rechts Navid Shampur Banai ganz für sich zu beanspruchen wussten. "Sofern es für Eure Begleitungen auch genehm ist, versteht sich natürlich."

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    • NPC: Neuer Assistent der van Gard-Company (No Love-Target)

      (Rollen)Name: Aaron Conwall
      Alter: 22
      Größe: 1.82m


      Herkunft in Eacrutia:
      Die Conwalls sind seit man denken konnte ein fester Teil der Familie van Gards gewesen und voneinander kaum wegzudenken, auch bevor diese Familie ein so großer Name wurde, wie Coleen es zustande gebracht hatte zur heutigen Zeit. Dem entsprechend befindet sich die Lebenslinie dieser Familie genau wie ihre in der Handelshauptstadt Stimery. (Nähere Beschreibung siehe Carolus Hoffstad)

      Magische Begabung:
      Aaron besitzt die physische Macht des Wachstums der Pflanzenwelt. Da sein eigenes Interesse dahingehend nie wirklich gegeben war, ist er sehr ungeschickt im Umgang mit dieser und benutzte es lediglich zwischenzeitlich um Blumen zum Blühen zu bringen. Und seine Ersatzschwester Coleen von einer Sekunde zur nächsten auf einen Baum zu setzen, den er unter ihr einfach zum Sprießen brachte. So gerne sich sein Vater gewünscht hätte, dass er mit sich selbst und dieser Kraft etwas besseres anstellen würde - Aaron selbst tat eben nur, was ihm in den Sinn stand. Gerne wird er deshalb heute von Cedric als 'Coleens schlechter Einfluss' bezeichnet und er ist der festen Überzeugung, Coleen wäre eine angepasstere Dame des Hofes geworden ohne diesen Lausebengel.
      Coleen und Aaron sehen das beide gleichermaßen anders.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Aaron ist der Sohn des Berater von Coleen van Gard und ein Träumer, der nur Unsinn im Kopf hat. Somit flog er während seiner eigenen Schulzeit von der Akademie, weil nach mehreren Verwarnungen er sich aktiv dafür entschiedenen hatte sämtliche Türen im Westflügel mit Leim zuzukleben. Er denkt nicht wirklich über seine Konsequenzen nach. Im Spiel bekommt man ihn nicht zu Gesicht, man erfährt jedoch, dass zu Lebzeiten der Vater von Coleen diese an ihn als Frau versprochen hatte. Die Vereinbarung zur Verlobung wurde zwar offiziell gelöst nach dem Versterben dieses, doch ganz bekam es ihr Berater offensichtlich nie aus dem Kopf. Im Spiel macht er mehrere Anspielungen dahingehend.

      Sonstige Informationen:
      - Aaron hat insgesamt zwei Mal mit Danica gesprochen: Das erste Mal als Kind und das zweite Mal beim großen Essen der beiden Freundinnen und ihrer Familien bevor es zur Akademie aufging. Trotz des wenigen Kontakt ist Danica in Aarons Augen die perfekte Frau und er schwärmt bei jeder Gelegenheit von ihr in Coleens Nähe, welche ihm in den letzten Jahren sehr eindeutig versichert hat, dass die 'Freundschaft' der Damen nicht nur platonisch wäre, damit er aufhörte sie zu nerven. Danica erzählte sie von diesem... Fehlschluss nichts, da es für Coleen irrelevant wirkte.
      - Aus Coleens Abneigung gegenüber dem Einstellen Angestellter, hatte er in seiner Freizeit mit seinen schlechten Reputationen viel Zeit heraus zu finden, dass er definitiv hätte die Schule ernster nehmen sollen. Denn diesen chaotischen Freigeist wollte niemand einstellen. Nun ändert sich das und er findet sich im Angestelltenstab der van Gard wieder.
      - Aaron und Coleen sind wie Geschwister. Nicht wie dem Alter entsprechend erwartend verhält er sich wie ein großer Bruder - nein, Coleen ist viel eher seine ihn stets ermahnende große Schwester, was oft für Streit sorgte in der Vergangenheit. Nichtsdestotrotz würden sie füreinander im Ernstfall ohne zu Zögern die Hand ins Feuer legen. Eine Eigenart, die sie gegenüber ihren Freunden über die Jahre immer gut hat verstecken können. Immerhin war Aaron zu Coleens Verabredungen niemals eingeladen. Ihr Verhältnis zueinander spielte sich also nur in den eigenen vier Wänden ab und sie ging immer sicher ihn weeeeit weg zu schicken, wenn Danica oder Jean bei ihr zu Besuch waren. Alleine schon um ihn von Danica fern zu halten.
      - Er hat eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne. Gerne vergisst er noch, was man von ihm wollte, während er aus der Tür schreitet.
      - Hat eine ironischer Weise Pollenallergie. (Ironisch daher, das seine Kraft nun einmal die Natur beeinflusst.)

      Aussehen:
    • NPC: Danicas Seelen-Gefährte (No Love Target)

      Name: Laurits, the dead
      Alter: Verstorben im Alter von 37
      Größe: 1,78 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Laurits Familie stammt ursprünglich aus den prachtvollen Reichen der Arronitsa Weide. Die Landschaft hier wird geprägt von grünem fruchtvollen Land. Man spricht von keiner Erde, die so sauber ist, wie aus den Landen Assonitsas. Deswegen sind die meisten Menschen hier auch unter die Viehzucht oder den Anbau gegangen. Aus den Weiden stammt auch die Familie Lind, der Throvald angehört.

      Magische Begabung:
      Vor seinem Tod hatte Laurits die Gabe des Wassers, mit als einziger in seiner Familie sei dazu gesagt. Nicht selten hat das zu äußerst unangenehmen Gerüchten geführt, die angedeutet haben wollen, dass seine Mutter möglicherweise eine Affäre hatte mit einem umherreisenden Händler, der ebenfalls diese Fähigkeiten besessen hat.
      Nach seinem Tod jedoch hat sich seine Beziehung zu der Magie drastisch geändert. Nun, da er wieder auf Erden wandelt unter den Diensten Danicas ist er quasi eine Art Erweiterung ihrer Verbindung zum Tod. Man kann es sich so vorstellen, dass er in ihrem Schatten lebt, sobald er nicht "aktiv" ist. Ebenso wie ein Geist kann er seine körperliche Hülle einfach aufgeben, wird dadurch nicht mehr sichtbar für andere Menschen und muss sich auch nicht an die Gesetze der Physik halten. Somit kann er natürlich ebenfalls mit der Geisterwelt kommunizieren. Tatsächlich bleibt ihm diese Fähigkeit gänzlich aus, sobald er sich in eine menschliche Gestalt begibt. Es verwirrt ihn selbst, aber er ist fast wie ein gewöhnlicher Mensch. Er kann sich frei bewegen, auch ohne Danicas zutun agieren, handeln, sein, allerdings bleibt ihm die Geisterwelt verborgen. Er kann sie weder hören noch sehen. Zudem teilt er Danicas Herz. Ihre Empfindungen dringen zu jedem Zeitpunkt bis zu ihm durch, zwar kann er in gewissen Maßen dafür sorgen hin oder aber weg zu hören, jedoch wird er immer grundlegend wissen, ob es ihr gut geht oder nicht.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Im Spiel tauchte Laurits niemals auf, da Danica dort nicht die Geduld und die Ruhe an den Tag gelegt hatte überhaupt ihre Kräfte so weit auszubauen, wie es nun der Fall ist. Zudem verlief sein Leben relativ unspektakulär. Er kommt aus einer Familie mit drei Schwestern, die alle zu seinen Lebzeiten noch Töchter bekommen haben, wodurch er generell eine sanftmütige Persönlichkeit geworden ist. Laurits ist der Letzte, der sich anmaßen würde eine Frau zu unterschätzen, dafür gäbe es zu viele in seinem Umfeld, die bereit wären ihm einen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen. Er selbst ist verheiratet gewesen mit seiner Kindheits-und Jugendliebe; einem jungen Mädchen aus seinem Dorf, das leider schwer krank geworden ist. Sie heirateten, als er noch 18 Jahre und sie 16 gewesen ist und verbrachten vier Jahre gemeinsam.
      Direkt nach der Eheschließung nahm er seine geliebte Gattin mit sich nach Stimery. Kurz vorher hatte er an der Akademie seinen Schulabschluss gemacht als einer der jüngsten Absolventen und hat angefangen sich als Bibliothekar ausbilden zu lassen. Ursprünglich war sein Gedanke, dass er eine Heilung für seine Frau finden wollte, doch als er erkannte, dass es aussichtslos um seine Liebe stand, hat er den Geschehnissen ihren Lauf gelassen, sie schweren Herzens zu Grabe getragen und als Witwer seine Arbeit fortgeführt. Er selbst ist schließlich im Alter von 34 schwer krank geworden. Zuerst nahm seine Sehkraft ab, bis er eine Brille benötigte. Dann wurde seine Kontrolle über seine magischen Fähigkeiten schwächer, bis er kaum noch etwas bewirken konnte und letzten Endes verließ ihn gänzlich die Körperkraft, bis er schließlich mit 37 Jahren verstarb.

      Sonstige Informationen:
      - Im Totenreich lernte Laurits sehr schnell, dass jede sterbliche Gestalt gleich ist und die Klassenunterschiede lediglich für die Lebenden von Bedeutung gewesen ist. So ist es ihm schwerlich möglich einen anderen Menschen nicht auf Augenhöhe zu betrachten und auch so zu behandeln, was er gewiss nicht böse meint.
      - Aufgrund seiner Herkunft ist er gut vertraut mit der Familie Lind und auch den jungen Spross Thorvald hat er selbst als Kind zum Spielen auf die Felder mitgenommen.
      - Ebenso ist ihm Aaron Cornwell ein Begriff. Diesen hat er allerdings erst kennenlernen dürfen, als er Schüler der Akademie gewesen ist und regelmäßig für großen Ärger gesorgt hat.
      - Obwohl er sie eigentlich nicht mehr bräuchte, trägt er weiterhin aus Gewohnheit seine Brille. Im Allgemeinen ist die gesamte Situation des Lebens und Empfindens für ihn eine äußerst schwierige. Zum einen empfindet er eine gewisse Schuld seinen Kameraden im Totenreich gegenüber, die diese Gelegenheit nicht nutzen konnten, doch auf der anderen Seite zergeht er förmlich in dem Glück und genießt jeden noch so kleinen Atemzug, den er in seine Lungen ziehen kann.

      Aussehen (aus seiner eigenen Schulzeit):
    • NPC: Danicas Cousin (No Love Target)

      Name: Genadi Kalsanik
      Alter: 21
      Größe: 1,69 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Siehe Danica

      Magische Begabung:
      Wie Ganna, seine Cousine, beherrscht auch Genadi den Wind. Dabei hat er sich allerdings besonders auf einfache, kleinere Spielereien konzentriert, da viel mehr für ihn körperlich einfach nicht möglich ist, was immer schrecklich schlimm an ihm genagt hat. Generell ist seine körperliche Verfassung für ihn ein großes Thema.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Genadi hat immer schon ein sehr schwaches Immunsystem gehabt. Als Kind ist er drei Mal dem Tod von der Klippe gesprungen. Etwas, das er in den originalen Spielen nicht erreicht hat. Damals hat es das Gerücht innerhalb der Familie gegeben, dass es Danicas Begabung gewesen ist, die den Jungen umgebracht hat. Doch mit dem Wissen, das Danica bereits als Kind aufwies hat sie es geschafft den richtigen Ärzten die richtigen Hinweise zu geben und so ist er schließlich doch noch gerettet worden.
      Allerdings hatten seine Eltern danach fortwährend Angst um ihn, bei jeder Grippewelle, jedem neuen Virus haben sie ihn behandelt wie ein rohes Ei, was darin resultierte, dass Genadi sehr wenig Kontakt zur Außenwelt bekommen hat. Es wurde ihm die Angst an einer Krankheit zu sterben regelrecht eingeprügelt, was sich darin manifestiert hat, dass der junge Mann niemals ohne Handschuhe anzutreffen ist. Im Sommer weiße Stoffhandschuhe und im Winter sind es dunkelbraune Lederhandschuhe, die er auch wirklich niemals in der Öffentlichkeit abnimmt. Er bewältigte die Akademie und machte seinen Abschluss ein Jahr bevor Danica an die Schule gekommen ist. Tatsächlich ist er oft krank geworden und hat sich das Meiste des Stoffs selbst beibringen müssen. Natürlich sind seine Fähigkeiten ein riesiger Aspekt gewesen, warum er seinen Abschluss beinahe nicht geschafft hat. Aufgrund seiner generell sehr schlechten Kondition ist es ihm schlichtweg nicht möglich mächtige Zauber zu wirken. Das Wirken von Magie laugt ihn entsetzlich schnell aus.
      Es ist sogar so schlimm geworden, dass man ihm zu einem Zeitpunkt abgesprochen hatte tatsächlich zum Adel dazu zu gehören und einer seiner Mitschüler hat sich leidenschaftlich dafür eingesetzt ihm den Titel zu nehmen. Jedoch hat Genadi sich letzten Endes mit bangen und brechen als würdig erwiesen den Abschluss zu erhalten.

      Sonstige Informationen:
      - Seine Angst vor Keimen geht so weit, dass es für Genadi entsetzlich schwierig ist einfach an fremden Orten zu sein oder dort zu übernachten. Sein Hang zur Sauberkeit ist krankhaft. Jeden Tag muss sein Zimmer von ausgewählten Dienern grundgereinigt werden und auch das tägliche Lüften hat eine feste Uhrzeit die niemals übergangen werden darf.
      - Weil er die meiste Zeit seines Lebens in seinem Zimmer verbracht hat, ist Genadi eine unglaubliche Leseratte geworden. Er heiligt Bücher auf einer komplett neuen Ebene, da sie in der Lage sind ihn an Orte zu bringen, ohne dass er krank werden kann. Dabei reichte sein Wunsch diese fantastischen Orte von denen er liest zu sehen niemals aus, um tatsächlich auch nach einem Weg zu suchen sie zu entdecken. Bücher genügen ihm.
      - Wegen seiner Isolation hat Genadi nur sehr, sehr wenige Freunde in seinem Leben gezählt. Tatsächlich hat er ein recht enges Verhältnis mit Ganna und steht mit ihr sogar im ständigen Briefkontakt. Doch noch näher ist ihm sein lieber Freund Castiel van Gard, der Cousin von Coleen. Sie haben sich als heranwachsende auf einer Feierlichkeit der beiden Familien getroffen und auch wenn er es niemals offen zugeben würde, war Genadi vom ersten Moment an beeindruckt von dem leidenschaftlichen jungen Mann. Seine nahezu barbarische Art in seinen Augen hat ihn angezogen wie eine Motte das Licht und sehr schnell konnte er überhaupt nichts dagegen ausrichten, dass seine Augen an jeder Ecke nach dem flammenden Rot Ausschau gehalten haben.
      - Genadi und Danica sind die einzigen beiden Sänger in der Kalsanik Familie. Und tatsächlich ist keiner von beiden in der Lage ein Instrument zu spielen. Aus diesem Grund sagt Genadi gerne, dass er und Danica die selbe Dummheit teilen.

      Aussehen:


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    • NPC: Coleens Cousin (No Love-Target)


      (Rollen-)Name: Castiel van Gard
      Alter: 24
      Größe: 1.82m

      Herkunft in Eacrutia:
      siehe Coleen van Guard

      Magische Begabung:
      Castiel ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "Hitzkopf". Wie es in der Blutlinie der van Gards üblich ist, sind seine Kräfte sehr von seinen Emotionen beeinflusst, nur dass sie nicht andere Menschen manipuliert, wie es bei seiner Cousine der Fall ist. In Castiels Fall fangen seine langen roten Haare Feuer, wenn er zu aufgeregt wird oder zu wütend, wobei letzteres so gut wie nie vorkommt. Ersteres dafür regelmäßig. Zu Lebzeiten seiner eigenen Eltern war er gezwungen gewesen die Magie der Flammen, die ihm Inne wohnt, bis zu ihrer Perfektion hin zu erlernen um nicht aus Versehen den Menschen um sich herum Schaden zuzufügen. So benutzt er seine Kraft gerne als Spielerei oder zum Amüsieren kleiner Kinder mit dem Bilder verrückter Fabelfiguren in Feuerstatur.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Castiel van Gard verschwand noch vor der Beerdigung der Eltern von Coleen von der Bildfläche. Im Spiel findet er lediglich namenhafte Erwähnung als nichtsnutziger streunender van Gard, welcher sich aus Arbeit und Familie heraushält - und auch in der laufenden Fassung macht er damit seinem Namen alle Ehre. Er ruht sich auf dem Erfolg seiner Cousine aus, die das Beste aus sich und ihrem Leben machte, arbeitet mit keinem Finger und lebt einzig und allein von seinem Namen und der Zuwendung, die er für diesen bekam. Mit Coleen selbst hatte er keinen Kontakt, bis Cedric Conwall sich aktiv dafür entschied, die beiden letzten Träger des Namens zusammen zu führen. So teilten sie nach vielen Jahren Totenstille einen Nachmittag miteinander und erkannten, dass sie sich ähnlicher waren als man ahnen würde und wie es eben mit Coleen so war, konnte sie nicht lange böse bleiben. Immerhin ist dieser Mann die einzige Blutsverwandtschaft, die ihr blieb - etwas, was Jean und Danica niemals ersetzen könnten, egal wie sehr sie sich bemühten. Etwas, was auch Cedric und Aaron nicht ersetzen könnten, und das wussten sie. Von dort an führten die beiden Briefkontakt, von dem Coleen erwartete, er würde ewig andauern.

      Sonstige Informationen:
      - Spitzname: Ciel
      - Wird von hinten oft mit seiner Cousine verwechselt und auch von vorne würde das sicherlich öfter geschehen, wenn Coleen nicht den typischen Vorbau einer Frau hätte. Doch ihr Hang zu Männerkleidung verwirrt die Menschen sehr gerne im Bezug auf diesen langhaarigen van Gard.
      - Castiel entschuldigt sich niemals, auch wenn er sich am laufenden Band der Phrase "Ich habe mich doch bereits entschuldigt." bedient.
      - Nachdem er fürchtete niemandem eine Stütze sein zu können nach dem Tode von Coleens Eltern und auch dem damit einhergehenden Druck, flüchtete er sich in die Nähe von seinem Jugendfreund Genadi Kalsanik, mit der ausdrücklichen Bitte niemandem zu verraten, dass er bei ihm wäre. Es festigte ihre Beziehung miteinander, welche Ciel ohne zu zögern als Liebesbeziehung bezeichnet, wann immer man ihn fragt, auch wenn er es Genadi nicht wissen ließ.
      - Bezeichnet Genadi als 'seine kleine Rose' aufgrund seiner Größe und seiner liebevollen rosanen Haare. So fragt er ihn auch eher, wie seine Rose am heutigen Tage blüht, statt sich nach seinem genauen Befinden zu erkunden.
      - Sein innigster Wunsch ist es Genadi unter seinen Handschuhen zu berühren. Obwohl er als sie sich kennen lernten, er lediglich aus Spaß erfragte, ob er seine Handschuhe haben dürfte, so fragte er seit dem jeden Tag, an denen sie sich sahen, weshalb er sich sicher ist, dass sein Freund diese Bitte nicht mehr für voll nimmt und sich gar nicht bewusst ist, wie ernst es ihm damit eigentlich war.
      - Castiel lebte eigentlich unter dem Namen seiner Mutter 'Krastovi', nahm allerdings nach dem Versterben der letzten van Gards diesen Namen wieder an. Als Erklärung bediente er sich dem Versuch den Namen weiter leben zu lassen, doch tatsächlich war es die einzige Form von Hilfestellung gewesen, die er sah um Coleen zu unterstützen. Auch wenn er ihr jahrelang aus dem Weg ging und sie die härteste Zeit ihres Lebens ohne ihn durchmachen ließ, so wollte er ihr die Verantwortung des alleinigen Tragens des Namens nicht zumuten.
      - Er begann erst offen als homosexuell geouteter Mann zu leben, als er um die Gerüchte von Coleen hörte, welche sich als Businessfrau in der Geschäftswelt integrierte und sich wohl offen der Leidenschaft der Frauen zusprach. Nicht, dass er sich aus Scham versteckt hätte oder ähnliches, lediglich der Sinn hinter der öffentlichen Kundmachung seiner Sexualität blieb ihm verborgen. Doch dem Rampenlicht nahm er sich gerne an.

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