[2er RPG] Bad Choices

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • [2er RPG] Bad Choices

      Bad Choices
      Drama, Historical, Romance, Political || 16+



      Stimery, so heißt der Stadtstaat, der den Mittelpunkt einer Welt namens Eacrutia bildet. Der Ort, an dem die sagenhaftesten und beeindruckendsten Geschichten geschrieben wurden. Mit der malerischen Küste auf der einen Seite erstreckt sich die Metropole über eine gigantische Fläche bis hin zu den bergigen Landschaften im Norden. Sein Herzstück dabei bildet die Akademie des vereinten Magistrats. Ein majestätischer Hort des Lernens für die Sprösslinge einflussreicher Familien aus allen nur erdenklichen Zweigen der Oberschicht. Sowohl Prinzen aus den unterschiedlichsten Reichen, als auch bekannte Großhändler sind hier vertreten. Hier sollen die Kinder nicht nur lernen ihre magischen Begabungen zu kontrollieren und zu optimieren, sondern auch ein Standbein in der politischen Welt bekommen.
      In Eacrutia ist es etwas durchaus gewöhnliches, magische Fähigkeiten im Laufe seines Lebens zu entwickeln. Dabei bestimmen die genetischen Veranlagerungen, wie stark und intensiv man mit den außerweltlichen Dingen verbunden ist. Daher spricht man davon, dass gerade der Adel ein starkes Potential an Magie ausschöpfen kann und viele Königreiche rechtfertigen damit auch den festen Stand des Adels. Wiederum andere Reiche haben bereits dem reinen Blutsadel entsagt und einen Stand für den Geldadel erhoben. Doch eins hat die gehobene Gesellschaft überall gemeinsam: man legt große Erwartungen in sie. Hier gehen die mächtigen Krieger, Herrscher und Wissenschaftler der Welt hervor. Ein gutes Leben ohne die nötigen Grundvoraussetzungen bei der Geburt ist nahezu undenkbar.

      Magiesystem:
      Die magischen Begabungen werden unterteilt in weltliche Fähigkeiten und mediale.
      Zur ersten Kategorie zählen insbesondere Kräfte, die verbunden sind mit den Elementen Erde, Luft, Feuer und Wasser sind. Die Menschen, die zu diesem Schlag gehören beeinflussen ihr Umfeld physisch. Zum Beispiel durch das Manipulieren von Pflanzen, Erzeugung von Erdbeben, Wetterveränderungen, oder die Steuerung von Hitze, während die medialen Fähigkeiten all jene umfassen, die sich mit Emotionen, Empathie, Zukunftsweisungen oder anderen geistigen Kräften befassen.
      Die magische Begabung ist etwas, das einem in die Wiege gelegt wird. Man kann selbstverständlich seine Fähigkeiten weiter ausbauen und stärken, allerdings wird die Grundveranlagung immer den Weg vorgeben. Bei der Nutzung von Magie handelt es sich um eine Art seelische Ausdauer, die beansprucht wird. Bei starker, übermäßiger Nutzung kann die Magie "aufgebraucht" werden und unter Umständen zu bleibenden Schäden führen. Allerdings lädt man seine Kraft durch Ruhe ganz gängig wieder auf. Wer natürlich seine Fähigkeiten häufig benutzt und trainiert kann seine magische Ausdauer auch stärken.
      Manchen ist es auch möglich mit ihren Fähigkeiten ein Band zu schließen mit den verschiedensten Wesen und Tieren. Das gehört zu einer sehr besonderen Ebene der medialen Fähigkeiten.

      Das ist zumindest die Welt, in der das Spiel Aristocratic Sky seine Geschichte erzählt. Die Kritiker loben die liebevolle Ausarbeitung dieses eigentlich so simplen Dating Simulators. Und so erfreut es sich auch schon seit Jahren großer Beliebtheit in den richtigen Kreisen.
      Die Geschichte selbst ist eine simple, die kaum schief gehen kann. Die Heldin, ein fleißiges, schönes und aufrichtiges Mädchen, das aus dem einfachen Stand kommt, erfährt eines Tages, fast wie durch ein Wunder von ihrer einzigartigen, adligen Herkunft. Ihre Eltern hatten ihr verschwiegen, dass sie adoptiert gewesen ist und nun, nach Jahren der Suche, fanden sie schließlich die Ritter des Hauses Delcroix. Eine bekannte Familie und es besteht kein Zweifel bzgl ihrer Herkunft, ist sie doch der Herrin des Hauses wie aus dem Gesicht geschnitten.
      Mit ihrem 17. Lebensjahr beginnt dann ihr neues Leben an der Akademie des vereinten Magistrats und mit ihrer ungewöhnlichen und liebenswerten Art erregt sie schnell viel Aufmerksamkeit. Darunter auch unter den Capture Targets des Spieles. Nach einem umfassenden Prolog darf der Spieler sich einen der Männer aussuchen, dessen Route er verfolgt mit verschiedenen Szenen, in denen man Auswahlmöglichkeiten für die weiteren Handlungen hat, mit dem Ziel einer Romanze zwischen der Heldin und ihrem ausgewählten Herzensmann.

      Ein simples Prinzip und doch hat das Spiel A und B unglaublich in seinen Bann gezogen. Es war wie eine kleine Flucht vor der Realität, sie kannten die Geschichten ihrer Lieblinge schon auswendig und schwärmten selbst im Internet und spekulierten über mögliche Fan-Theorien. Ja man könnte sagen sie waren vernarrt, woran auch nichts Schlimmes gewesen ist. Die beiden Frauen dachten sich nichts dabei... bis zu dem Tag, an dem sie starben.
      Ungerecht mochte es erscheinen, dass so junge Leben ein Ende finden sollten. Doch kaum hatten sie aufgehört sich an ihre schwindende Existenz zu klammern, schlugen sie erneut die Augen auf. Nicht jedoch ihre eigenen. Sie fanden sich in fremden Körpern wieder, in eigenartigen Kleidern, nichts kam ihnen auf den ersten Blick vertraut vor, bis schließlich genug Informationen für sie gefallen waren, um sich an diese Welt zu erinnern. Diese Welt, dessen Geschichten sie geliebt haben. Allerdings war es nicht ganz, wie sie es in Erinnerung hatten. Denn erwacht sind sie nicht im Körper der liebenswerten Heldin, sondern den beiden Antagonistinnen des Spiels, die stetig versucht haben einen Keil zwischen die Heldin und ihre Lieben zu treiben.

      Sehr undankbare Rollen, wenn sie so darüber nachdachten. Denn je länger sie sich mit ihrer Situation vertraut machten, desto deutlicher wurde ihnen klar, dass es weder für die eine noch für die andere ein angenehmes Ende der Handlung gab. Wenn nämlich alles so verlaufen würde, wie im originalen Spiel, drohte ihnen alles von Hinrichtung bis hin zu Verstoßung und ein Leben im Verließ. Nun hieß es für die beiden Damen irgendwie lebend aus den Szenarien des Spiels hervorzugehen.

      Steckbriefvorlage:
      (Rollen)Name:
      Alter:
      Größe:
      Herkunft in Eacrutia:
      Magische Begabung:
      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Sonstige Informationen:
      Aussehen:
    • (Rollen)Name: Danica Kalsanik || Vor der Reinkarnation: Emiri Sasanuma
      Alter: 18 (zum Zeitpunkt der Haupthandlung) || gestorben mit 23
      Größe: 1,65 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Die Konjura Territorien, ein etwas "zerstückeltes" Reich im Westen. Die Landschaften sind größtenteils bergig und generell liegen viele Städte hier sehr erhöht, wodurch in Konjura oft peitschender Wind weht. Es ist keine Überraschung, dass aus dieser Gegend viele eine elementare Begabung zum Wind tendierend haben. Es gibt hier nicht ein alleinherschendes Staatsoberhaupt, sondern einen regierenden Rat aus fünf Zaren, jeder zuständig für einen anderen Bereich von Konjura. Es gab viele Streitereien bzgl. einer gemeinsamen Hauptstadt und bis heute hat man keine Einigung gefunden. Getrennt werden die Territorien von wilden Flüssen, die natürliche Grenzen bilden.

      Magische Begabung: Ihre magischen Fähigkeiten sind gebunden an den Tod, das Jenseits und das Dunkle, was die Menschen in ihrem Umfeld oft stark verunsichert. Man sagt ihr nach, dass sie Unglück bringt und einem in ihrer Gegenwart Verstorbene im Traum erscheinen. Etwas, wovon ihr Bruder gezielt Gebrauch macht, um im Traum Rat bei ihrem Großvater zu suchen.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Danica war im Spiel immer schon ein sehr verwöhntes Mädchen. Dadurch, dass sie die jüngste ist, hat sie sich immer sehr, sehr gerne alles hinterher tragen lassen. Dabei war sie stets laut, aufmüpfisch und als Kind hat sie immer Angst vor ihrer magischen Begabung gehabt, weswegen sie gar kein Interesse daran hatte sich eingehender damit zu befassen. Das und die Tatsache, dass auch die anderen Menschen in ihrem Umfeld sie stets wie eine sonderbare, unnatürliche Gestalt behandelt haben, ist sie aus Selbstschutz unglaublich hochnäsig und rüpelhaft geworden. Zu allem Überfluss beschmutzte ihre ältere Schwester auch noch den Namen der Familie, in dem sie mit einem unehrenhaften Mann durchbrannte und kurze Zeit später komplett aufgelöst und geschwängert wieder kam. Dadurch wurden sie zum Gespött und Danica hatte es noch schwieriger ihre Mauern fallen zu lassen.
      In ihrem dritten Jahr an der Akademie hat sie sich in einen der Capture Targets verliebt und hat mit allen Mitteln versucht die Heldin von dem Mann ihres Verlangens wegzubekommen. Dabei war ihr kein Mittel zu teuer und sie ging sogar so weit jemanden zu engagieren, um ihr körperlichen Schaden zuzufügen. In einer anderen Route hat sie sogar selbst versucht die Heldin zu vergiften. Sie hatte wahnhafte Züge angenommen, da sie das Gefühl hatte alles in ihrem Leben würde ihr verwehrt bleiben und ließ sich von ihrem Neid mit Haut und Haaren zerfressen.

      Sonstige Informationen:
      - Als Emiri starb die junge Japanerin im Alter von 23 Jahren bei einem Ski Unfall. Sie machten einen kleinen Firmenausflug, als sie mit ihren Skien in einen Baum raste und mit einer Gehirnerschütterung zu lange im Schnee liegen blieb. Als sie dann wieder erwachte war sie im Körper der 9 jährigen Danica.
      - Die Familie Kalsanik beschäftigt sich überwiegend mit Kunsthandel aus aller Welt, weswegen ihr Vater oft auf Reisen ist. Ansonsten reicht der Name Kalsanik schon viele Generationen zurück und einst waren sie dafür bekannt zu den Beratern des Zaren zu gehören.
      - Ihre ältere Schwester bildet den Kopf der Kalsanik Kinder. Ganna ist 5 Jahre älter als Danica. Danach folgt Anatoly, ihr Bruder, der ihr um 3 Jahre voraus ist. Zu beiden hatte Danica im Spiel ein sehr unterkühltes Verhältnis, doch seit Emiri in ihrem Körper erwacht ist, hat sie sich sehr bemüht ihren Geschwistern näher zu kommen. Inzwischen hat sie wirklich eine enge Bindung mit Anatoly. Der junge Mann hat die Gabe des Wassers inne und ist damit seit ihrem Großvater der erste mit diesen Kräften. Er ist ein bisschen überfordert damit alleine umgehen zu müssen, weswegen er irgendwann in Momenten der Krise angefangen hat Danica abends in sein Zimmer zu rufen, damit er im Schlaf den verstorbenen konsultieren konnte.

      Aussehen:


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Daisy ()

    • (Rollen)Name: Carolus Hoffstad
      Alter: 19 zum Zeitpunkt der Haupthandlung
      Größe: 1,79 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Die Familie Hoffstad hat ihren Wohnsitz direkt in der großen Metropole Stimery, der Hauptstadt des Wissens und der Forschung. Die wohl bemerkenswertesten Orte im weltbekannten Stadtstaat sind die Akademie, die umfangreiche Zentralbibliothek und die regelrecht surrealen Nobelgegenden. Da Stimery auch die Handelshauptstadt ist gibt es hier unglaublich viele Migranten. Es ist keine Tendenz in den magischen Fähigkeiten festzustellen.

      Magische Begabung:
      Seine medialen Fähigkeiten sind stark mit Tieren verbunden. Nicht nur spürt er direkt, was die Tiere fühlen, er kann sich ihnen selbst ebenfalls vermitteln. Dabei hat er die Möglichkeit gehabt wie sehr viele andere in seiner Familie ein Bund mit einem tierischen Begleiter einzugehen. Seiner ist ein Waschbär, den er Abel genannt hat. Diesen benutzt er überwiegend für kleinere Botengänge und Tätigkeiten, in denen er etwas für ihn enisammeln soll.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Carolus hatte im Spiel die Rolle des Tsunderes inne. Sein älterer Bruder ist im Gegensatz zu ihm sehr sozial, versteht sich verhorragend mit Menschen und ist für ihn ein stetiger Konkurrent um die Heldin gewesen. Im Allgemeinen fällt es ihm schrecklich schwer sich Menschen verständlich zu vermitteln. Tiere sind so viel einfacher zu verstehen, weil sie von Natur aus nicht auf die Idee kommen ihre Gefühle und Intentionen zu verstecken. Die Heldin trifft auf ihn weil sie Abel während eines Botengangs entdeckt und ihm folgt, woraufhin Carolus ihr den Spitznamen Alice gibt und sich ein bisschen über ihre Naivität empört.

      Sonstige Informationen:
      - Sein Bruder Ketil und seine kleine Schwester Jannike haben eine sehr enge und gute Bindung zueinander. Ketil behandelt die Kleine wie eine Prinzessin, trägt sie auf Händen und erzieht sie zu Unmengen von Selbstbewusstsein und ermutigt sie stets immer ihre Gefühle auf der Zunge zu tragen.
      - Carolus Familie weißt in jeder Generation mindestens einen genialen Alchemisten auf. In seiner liegen die Hoffnungen voll und ganz auf ihn, wegen seiner zurückgezogenen und schroffen Art verwechselt man ihn fälschlicherweise mit einem Genie. Dabei hat er überhaupt kein Talent. Alles an Forschungen und Materialien, die er sich erarbeitet hat, sind nur durch sehr intensive, anstrengende und zeitraubende Studien vonstatten gekommen.
      - Selbst in den Ferien ist er so gut wie nie in seinem Elternhaus. Anzufinden ist er außerhalb der Akademie meistens in der Zentralbibliothek, wo er jedes Mal aufs Neue eine Diskussion anfangen muss wegen der Anwesenheit von Abel.
      - Hinter seinen schroffen Fassade ist eigentlich einfach nur ein schüchterner junger Mann, der nicht damit umgehen kann, dass er Erwartungen an ihn nicht erfüllen kann oder die zweite Wahl ist.

      Aussehen:
    • (Rollen)Name: Navid Shapur Banai
      Alter: 19 zu Beginn der Haupthandlung
      Größe: 1,87 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Das Wüstenreich Prolianon. Neben gigantischen Ebenen gefüllt mit Sand und Dünen erstrecken sich auch sagenhaft schöne Oasen über das Land. Die Hauptstadt Kahsara wo auch der prachtvolle Palast des Sultans steht. Die Güter, die unverkennbar aus den trockenen Mienen und handwerklichem Geschick entstanden sind, sind Edelsteine und Glas. So schnell macht den Prolianern niemand etwas vor, wenn es um die Schmiedekunst von Schmuck geht. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass es hier das Prinzip von Monogamer Ehe zwar durchaus gibt, allerdings Polygamie deutlich verbreiteter ist. Die meisten Menschen hier entwickeln entweder Fähigkeiten geprägt von der Erde oder aber Feuer.

      Magische Begabung:
      Navid beherrscht so wie viele anderen Menschen aus seinen Reihen die Erde, was hervorragend zu seiner standhaften Art passt. Das könnte einer der Gründe sein, warum seine Kräfte bereits recht stark ausgeprägt sind. Für ihn ist Magie so natürlich wie das Atmen selbst, zumindest wenn es um kleinere Spielereien geht.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Ganz klassisch verkörpert Navid den Archetypen des Playboys. Aufgrund seiner Herkunft und der damit einher gegangenen Erziehung gegenüber Frauen ist er schnell eine bekannte Figur an der Akademie geworden, als sein Vater, der Sultan, ihn hergeschickt hat. Selbstverständlich genießt er die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Auf die Heldin stößt er, als sie zufällig in eine unangenehme Situation hereinplatzt, nämlich wurde er von einer der Frauen bedrängt, was tatsächlich gar nicht so selten vorkam. Allerdings ging er mit der Situation wie ein Gentleman um und hat die Schuld voll und ganz auf sich genommen, während er die junge Frau elegant hinaus begleitet hat. Seither hat er in seiner Route öfter die Hilfe von der Heldin angenommen, wenn er Frauen mit seiner Art Unmut beschert hat.

      Sonstige Informationen:
      - Ganz gebräuchlich hat er sehr viele Geschwister. Er ist einer von zwei Söhnen der 10. Konkubine seines Vaters, insgesamt sind es allerdings 7 Geschwister, viele im gleichen Alter wie er. Einige von ihnen sind mit ihm an der Akademie, allerdings herrscht recht böses Blut unter ihnen. In Prolianon ist es üblich, dass nicht der erstgeborene Sultan wird, sondern das stärkste der Kinder und der Mann, der sich am meisten behauptet. Navid selbst ist nicht interessiert an diesem Machtkampf, was er zwar auch ständig ausdrückt, allerdings nimmt ihn niemand so weit ernst und attackiert ihn dennoch ganz provisorisch.
      - Er liebt den traditionellen Säbeltanz seines Volkes bzw. generell den Umgang mit dem Säbel anstatt einem Degen. Es ist eines seiner wenigen Hobbies, die er bedenkenlos preisgeben würde, wenn es denn zur Sprache käme.
      - Trotz seiner sehr offenen und charmanten Art gegenüber dem schöneren Geschlecht würde er niemals eine Frau aus dem Westen in irgendeiner Art berühren, die ihre Ehre verletzen würde. Er nimmt die kulturellen Unterschiede nicht nur sehr ernst, sondern interessiert sich auch ungemein dafür. Wenn er an einen neuen Ort kommt, dann könnte man ihn problemlos mit einem neugierigen Kind vergleichen. Dummerweise versteht er nicht ganz den Grad zwischen Angebrachtheit und einem Regelbruch, den einzugehen es als lohnenswert gilt, weswegen er oft Frauen abweisen muss. Die meisten nehmen das nicht sehr positiv auf.
      • Aufgrund des Punktes zuvor haben es auch schon sehr viele Gerüchte aus Bosheit über ihn ihre Runden durch die Akademie gedreht. Etwas, das er nur Schultern zuckend annehmen kann.
      Aussehen:
    • (Rollen)Name: Jean-Christophe Beaumanoir
      Alter: 18 zu Beginn der Haupthandlung
      Größe: 1,83 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Succerona, ein Königreich, das bekannt ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur und eine hervorragende Küche. Die Landschaften in Succerona sind so schön, dass viele adlige Familien extra herkommen, um sich hier malen zu lassen. Hier baut man noch stark auf Traditionen und der Adel ist sehr bedeutend für die Bürger hier. Die meisten Menschen hier entwickeln mediale Fähigkeiten in alle möglichen Richtungen. Deswegen scheinen auch sehr viele Künstler aus Succerona hervor zu gehen.

      Magische Begabung:
      Seine Kräfte fallen in den medialen Bereich, nämlich ist er in der Lage die innersten Wünsche anderer Menschen zu erkennen. Zwar muss er sich ein bisschen auf seinen Gegenüber "festfahren" um auf seine Wellenlänge zu kommen, doch dann verspürt er tatsächlich die selben Wünsche, wie die anderen. Eine grundlegend recht schwache Fähigkeit und obendrein eine, die ihm nicht immer zusagt. Schon viel zu oft hatte er plötzlich die eigenartigsten und seltsamsten Gelüste verspürt während der Schwangerschaft seiner Mutter. Etwas, was er ungerne noch einmal durchmachen möchte.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Jean ist das, was einem bürgerlichen an der Akademie am nächsten kommen würde. Seine Familie hat nämlich lediglich eine beratende Position im Königshaus von Succerona und das tatsächlich nicht aus adligem Blut heraus, sondern den hervorragenden politischen und wirtschaftlichen Einflüssen. Die Beaumanoir besitzen nämlich nahezu jede Reederei in der Hauptstadt und hat sich auf die Kontrolle der Handelswege ausgebreitet. Ähnlich wie sein Vater wird auch Jean im Spiel eingesetzt als Berater und Begleiter vieler adliger junger Männer und Frauen in seinem Alter. Dabei traf er bereits als Kind auf die Heldin beim Besuch einer der Reedereien seines Vaters. Sie haben sich oft genug unterhalten, um zu behaupten sie wären wohl vertraut miteinander. Im Spiel nutzt er die Aufmerksamkeit, die das junge Mädchen erhält und gibt sich ihr überaus freundlich, um von ihr zu profitieren.

      Sonstige Informationen:
      - Der junge Mann versucht stetig alle Eigenheiten und Exzentriken seiner "Klienten" zu akzeptieren. Er hat sein Pokerface perfektioniert, allerdings verurteilt er sie ganz fürchterlich. Erst recht, wenn er zu lange Zeit mit der gleichen Person verbringt und anfängt grässliche Bedürfnisse zu verspüren. Am schlimmsten fand er eine junge Adlige aus Succerona, die plötzlich so ein Bedürfnis nach Kürbiskuchen hatte, dass er, der Kürbise auf den Tod nicht leiden kann, bereits den Geschmack im Mund hatte und sich beinahe übergeben hätte.
      - Bei den diversen Veranstaltungen, die er bereits als Kind antreten musste, ist er schließlich auch auf eine der Teeparties der beiden Antagonistinnen gelandet. In den Spielen hat er sie beide überhaupt nicht leiden können, allerdings hat er mit den Reinkarnationen keine Probleme. Im Gegenteil kann er in ihrer Gegenwart regelrecht entspannen und so kam es immer wieder vor, dass er und seine Familie zu Sommergästen in den Häusern der beiden Damen wurden.
      - Als er 10 war, das war der Zeitraum an dem seine Kräfte sich wirklich entwickelt haben, ist seine Mutter noch einmal schwanger geworden. Seither empfindet er eine regelrechte Phobie vor ihren Kochkünsten und versucht so freundlich wie möglich jedes Mahl abzulehnen, das ihm von ihr bereitet wird.
      - Aus der erneuten Schwangerschaft ging ein Zwillingspaar hervor. Ein Junge und ein Mädchen, zwei viel zu aufgeweckte, laute und motivierte Gestalten für seinen Geschmack. Sie haben eine ähnliche Gabe wie er, weswegen sie immer besonders dann angerannt kommen, wenn er ohnehin schon komplett fertig ist mit den Nerven und versuchen ihre unbeholfenen und komplett daneben gegriffenen Tröstversuche.

      Aussehen:
    • (Rollen)Name: Coleen van Gard|| Vor der Reinkarnation: Carly Housten
      Alter: 18 (zum Zeitpunkt der Haupthandlung) || gestorben mit 17
      Größe: 1,68m

      Herkunft in Eacrutia:
      Der letzte Teil der van Gard-Familie ließ sich in Stimery, der Handelshauptstadt nieder, wo sie auch ihre Geschäfte verrichteten.

      Magische Begabung:
      Ihre magischen Fähigkeiten sind eine vertrakte Mischung aus der physischen Magie und der medialen. Ihre Haare werden physisch beeinflusst von ihren Gefühlen und lassen so ihre Haarfarbe sich bestimmten Stimmungen anpassen, ohne dass sie es kontrollieren kann. Im selben Atemzug ermöglicht ihr ihre Fähigkeit, ihre eigene Hauptstimmung auf jemand anderen zu übertragen (wenn auch nicht immer beabsichtigt). Durch diese Art und Weise der Gefühlsaneignung anderer, wird sie nicht selten ausgenutzt, damit andere bekommen, was sie wollen - ihre eigenen Gefühle außen vor gelassen um die Bestätigung zu bekommen, die sie benötigt.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Coleen hatte Geld, Ansehen, Freunde - doch sie hatte es sich alles selbst hart erarbeitet und redlich verdient. Im Kindesalter von 12 schieden ihre Eltern dahin und so war die gezwungen mit ihrem treuen älteren Berater Cedric Conwall, welcher ihr Ersatz eines Vaterbildes wurde, die Geldanlagen ihrer Eltern selbst zu verwalten um nicht dem Bankrott entgegen zu sehen. Sie wurde das klassische Bild einer Frau, die der Männerwelt zeigte, wo es lang geht um zu beweisen, dass sie alles schaffen kann, was sie will. Es war harte undankbare Arbeit, aber sie machte sie. Sie schaffte sie. Trotz ihrer Arbeit kam sie auch gut an der Akademie zurecht und schaffte sie es als neues Oberhaupt der van Gard-Familie Fuß zu fassen - und versetzte jeden um sie herum in Staunen.
      Tatsächlich war sie vor dem Auftreten der Heldin selbst eine gute - fast schon naive - Freundin gewesen, die gab und tat, was sie konnte um beliebt zu sein und nicht in Vergessenheit zu geraten, wie ihr Vater nach seinem Dahinscheiden. Sie unterstützte 'Freunde', welche sie nur ausnutzten, indem sie Coleen ihre Kraft nutzen ließen um die Menschen zu deren Vorteil zu manipulierten. Sie kämpfe in jedem Tag ihres Lebens um jedem das Bild der Frau zu schenken, das sie sehen wollten und vergaß ihre eigenen Gefühle schnell, weshalb ihre sich stetig umfärbenden Haare kein Problem dar stellten. Emotional verstumpfte sie und ihr Haar blieb in einem dunklen selbstsicheren Rotton einfach stehen.
      Umso mehr war ihr die Protagonistin ein Dorn im Auge, als sich plötzlich alles um sie drehte. Jeder liebte sie, sie hatte das perfekte Lächeln, die perfekte Kleidung und jetzt war sie auf dem Weg sich einen der perfekten Männer geradezu aussuchen zu können, die ihr alle sofort wie verfallen waren. Ohne, dass sie irgendetwas dafür tun musste. Der Neid in Coleen wuchs und ehe sie es verstanden hatte, war sie von der Bildfläche verschwunden und ihre gesamte Daseinsexistenz zerstört. Alles wofür sie gearbeitet hatte, wurde einfach so ausradiert. Sie selbst hatte kein Interesse an die Love-Interests gehabt. An keinen Einzigen. Sie wollte nur nicht, dass die Heldin die Cinderella-Story bekam, oder gar ein solides Happy End. Sie nutzte ihren Neid und verursachte in den Love-Interests Abneigungen von Zeit zu Zeit gegenüber der Heldin, um sie zu verunsichern und zu brechen, doch alles ohne Erfolg. Wählte die Protagonisten den Weg des Prinzen als ihren Begleiter, machte sich die Wut in Coleen sogar soweit, dass sie in einem ruhigen Moment versuchte ihre Rivalin mit einem silber-verzierten Dolch zu erstechen. Nach dem Erscheinen der Heldin färbten sich Coleens Haare in einen unangenehmen Grünton vor Neid, was viel Spott über sie brachte, und schaffte es nie wieder zu ihrem Rot zurück.

      Sonstige Informationen:
      - Carly starb als Jugendliche im Alter von 17 Jahren, 2 Tage vor ihrem 18. Geburstag. Sie hatte gerade als Spätzünder ihren ersten richtigen Freund und hatte sich ihm mit Haut und Haaren hingegeben und erfuhr, dass sie für ihn nichts war als eine Wette. Die Wette darum, wer die ewige Jungfrau für sich erobern würde. Aufgelöst und fertig mit der Männerwelt, bediente sie sich am Alkohol ihrer Eltern und trank sich depressiv in den Tod. Nach weniger als 1 Stunde wurde sie als Gehirntod erklärt. Sie hinterließ ihre liebevollen Eltern und zwei kleinere Geschwister. Mit gebrochenem Herzen erwachte sie nun außerhalb der Norm im Körper 9 jährigen Coleen.
      - Ihre Familie handelt mit den Nobel-Häusern, ähnlich wie unter der heutigen Bezeichnung unter den Maklern, und gewannen selbst viel Ansehen dadurch - wenn auch keinen adeligen Titel in dem Sinne. Jeder der Rang und Namen hatte kam an einer Interaktion mit ihrem Vater Richardt van Gard nicht vorbei, und nach dessen Dahinscheiden nicht an dessen Tochter.
      - Zu Lebzeiten ihres Vaters wurde Coleen an den Sohn ihres Beraters versprochen, doch nach dessen Tod löste sie Eigenwillig das Versprechen um sich ganz dem Vermächtnis ihres Vaters zu widmen.
      - Im Spiel erfuhr man nie genaues über das tatsächliche Verhältnis von Coleen und ihrem Berater Cedric.
      - Carly kann nicht Reiten und hat gleichermaßen Angst vor Höhen, wenn auch sie es immer überspielt. Damit unterscheidet sie sich vehement von Coleen der Spielfigur...
      - Sie hat eine Leidenschaft für die Malerei und Nähkunst - wenn auch die Nähkunst ihr nicht freiwillig eingebläut wurde. Ihre Mutter hatte zu Lebzeiten darauf bestanden, dass sie etwas Frauliches lernt um ihr eine gute Basis zum Kennenlernen eines Bräutigams zu schaffen. Nach ihrem Tod beschäftigte sich die junge Frau jedoch weiterhin mit der Kunst und nutzt sie heute um vor allem ihre eigentlich männliche Kleidung perfekt an ihren Körper anzukleiden. (Wenngleich sie diese Fähigkeit niemals zugeben würde freiwillig. Wenn jemand fragt, trägt ihr Berater Cedric die Verantwortung für ihre Kleidung.)

      Aussehen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von TheBentoFox ()

    • (Rollen)Name: Prinz Nikolai Styrcia
      Alter: 19 zu Beginn der Haupthandlung
      Größe: 1,91 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Das Königsgeschlecht der Styrcia's kommt aus dem gleichnamigen Reich im Norden von Eacrutia. Das Reich Styrcia liegt in kalten Gebieten, in denen 10 von 12 Monaten der Schnee das Land verziert und die magischen Tendenzen von gebürtigen Ortseinwohnern passend dazu sich meist auf die physischen Kräfte des Eises belaufen.

      Magische Begabung:
      Entgegen der geläufigen Fähigkeiten von einem gebürtigen Styrcia besitzt Prinz Nikolai eine einzigartige mediale Fähigkeit: Die kurzfristige Zukunftsvision. Mit genug Konzentration sieht der Prinz mit einer Zeitspanne von 2 Minuten die Zukunft eines Menschen. Es ermöglicht ihm im Vorab auf Situationen zu reagieren, was ihm sowohl in seinem Umgang mit Frauen als auch mit Handelspartnern sehr von Nutzen ist.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Prinz Nikolai bedient den Stereotypen des Prince Charmings. Perfektes Lächeln, perfekte Frisur, groß, für jeden nette und zuvorkommende Worte... Ein Mann wie aus dem Bilderbuch, wie ihn sich jede Frau wünscht. Mit Hilfe seiner magischen Begabung kann er Frauen direkt zu Hilfe eilen und damit das perfekte Bild des Prinzen komplettieren. Am ersten Tag an der Akademie traf er als offizielles königliches Begrüßungskomitee auf die Heldin der Geschichte. Noch vor ihrer Vorstellung imponierte er ihr mit Wissen über sie, welche die Protagonistin ihm in seiner Zukunftsvision schon verraten hatte. Er umspielt seine Gunst mit dem Geredet über "Schicksalhaften Begegnungen" und gewinnt somit die Herzen aller Frauen.
      Wählt die Heldin ihn als seinen Begleiter, verfällt sie ganz dem perfekten Bilde des Prinzen und lernt erst sehr spät seine geheime zweite Seite kennen und letzten Endes lieben.

      Sonstige Informationen:
      - Hinter den Kulissen benutzt er aber sehr bewusst seine Zukunftsvision mit einem Spiegel auf sich selbst um Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu gehen - unter Anderem sind damit seine Pflichten als Prinz gemeint.
      - Er würde es vor einer Frau niemals durchblicken lassen, aber er ist eigentlich ein hochtrabender arroganter herablassender Mensch. Jeden Menschen ohne Rang und Namen empfindet er als Zumutung und untragbar für das Königreich.
      - Die Maske des perfekten Prinzen legte er nur unter ganz besonderer Gesellschaft ab, wenn er sich am Sichersten fühlt und sollte er unbedachter Weise von einer unbeteiligten Dritten Person erwischt werden dabei, hat er keinerlei Zurückhaltung diese Person für lange Zeit wegzusperren und das Leben seiner Angehörigen mit einem Schlag auszulöschen. Er weiß seine Macht zu nutzen um sein perfektes Bild intakt zu halten, während er hinten herum nicht schlimmer über diese armseligen niederen Personen sprechen könnte.
      - Unter dem Dienstpersonal nennt man ihn auch heimlich den "Prince Not-So-Charming".
      - Prinz Nikolai hat zwei jüngere Brüder, und ist somit der offizielle Thronfolger, sobald er sich eine respektable junge Frau angelacht hat und bereit ist sie zu ehelichen.
      - Er hält rein gar nichts von der 'Selbst ist die Frau'-Lebensgeschichte von Coleen van Gard. Tatsächlich ist er der Meinung, das keine Frau ohne starken Mann an der Seite wirklich etwas wert ist. Nichts desto trotz macht er im Laufe des Geschichte ihr die Aufwartung, da ihr Ansehen in der Gesellschaft sehr hoch ist - auch wenn seine persönliche Meinung sich dem sehr widerspricht. Dies stoppt mit dem Auftreten der Protagonistin.

      Aussehen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheBentoFox ()

    • Bad Choices [TheBentoFox & Daisy]

      Bad Choices
      Zu den Extras ♥

      Danica Kalsanik
      Alle hatten gelacht und es herrschte wirklich gute Stimmung. Sie hatte ein bisschen getrunken aber das konnte sich kaum großartig auswirken. Schließlich kicherte sie lediglich ein bisschen mehr als sonst und plapperte ihren Kolleginnen etwas vor. Dann hatte jemand diese fantastische Idee noch einmal auf die Piste zu gehen. Wie wäre es mit einem Rennen? hatte jemand mit einem breiten Grinsen gesagt und alle waren begeistert, allen voran Emiri. Und dieses Mal schaff sogar ich es bis nach unten! schwor sie den anderen feierlich. Es war schon dunkel geworden, als sie endlich ankamen und der kalte Wind nüchterte sie ein wenig aus. Klarere Gedanken machten sich in ihr breit; war das wirklich eine gute Idee? Die anderen hatten das schon mal gemacht, sie waren einigermaßen erfahren, aber sie hat bei diesem Ausflug das erste Mal Skier überhaupt angefasst. Sie hatte gezögert und die anderen vorgelassen bis sie als letzte oben blieb. Sie spürte ein Kribbeln in ihrer Brust. Ein Kitzeln, als würde etwas wichtiges passieren.
      Und dann gab sie sich den Ruck. Sie sauste den Berg herunter. Viel schneller als zuvor auf der Anfänger-Piste. Hier gab es immerhin eine richtige Steigung und alle vorherigen Sorgen waren einfach verschwunden und sie hatte Spaß. Sie bemerkte gar nicht, dass die Strecke durch ein kleines Gehölz führte. Bis sie schließlich mit aller Kraft mit einem harten, unnachgiebigem Hindernis zusammen stieß. Ihr waren sofort die Lichter ausgegangen, noch bevor die junge Frau im Schnee landete. Und während sie da lag, bewusstlos in der Kälte, ging die Sonne endgültig unter und hüllte die Welt in die selbe Schwärze, in der auch Emiri versunken war. Und während sie nichts spürte, nicht einmal ihre eigene Existenz, ging ihr ein letzter Gedanke durch den Kopf, bevor sie ihren Lebenshauch ausatmete.

      Moment, ist das nicht eine wirklich dumme Art zu sterben?

      Wie lange sie in der Schwärze gewesen ist wusste sie nicht. Ob sie vielleicht für immer oder gar nicht in diesem Zustand schwebte konnte sie nicht sagen. Sie spürte keine Temperatur, keine Sorgen, keine Bewegung, keine Gedanken. Bis das ganze langsam anfing sich zu ändern. Sie wurde... bewegt. Nein, ihre Umgebung bewegte sich. Fast wie in Wellenbewegungen sackte sie hin und her. Anschließend legte sich etwas auf ihren Körper. Es lag Masse darauf. Oder war das nur ihr eigenes Gewicht? Sie spürte keinen Wind und dennoch hatte sie das Gefühl zu wandern. Mal auf mal ab. Ihre Ruhe wurde gestört, sie war verwirrt. Immer mehr kam sie zurück zu ihren Sinnen, bis sie schließlich ihre Augen aufschlug und erwachte.
      Mit dieser Sekunde wurde sie so brutal aus dieser Schwärze herausgerissen. Es war, als lege sich eine gigantische Klaue in festem Griff um ihren Körper und riss sie hinab. Sie zappelte und versuchte sich zu lösen. Sie wollte schreien, doch da begriff sie, dass sie nicht atmete. Das Gefühl zu ersticken machte sich in ihr breit und als die Panik immer größer wurde, riss sie sich schließlich endlich los aus diesem qualvollen Zustand.
      Schwer atmend und in Schweiß gebadet setzte sie sich auf. Keuchend griffen ihre Finger nach dem Stoff an ihrer Brust. Ihr Herz hämmerte wie wild und ihr ganzer Leib zitterte. Sie sah hinab auf eine edle weinrote Bettdecke mit aufwändigen Stickmustern. Noch immer hatte sie sich nicht ganz gefangen, da trat bereits die Verwirrung auf. Wo...? Sie versuchte sich an etwas zu erinnern. Sie war Ski fahren mit ihren Kollegen anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Firma. Doch irgendwie verschwammen die Bilder ein bisschen vor ihrem inneren Auge. Wie eine Stör-Sequenz in einem Video, das ihr Kopfschmerzen bereitete. Was um alles in der Welt war nur passiert? Vorsichtig schüttelte sie den Kopf und schaute sich um. Inzwischen hatte sich ihr Atem endlich beruhigt und auch ihr Herzschlag war im Begriff sich zu normalisieren. Sie fand sich in einem... riesigen Bett wieder. Es war viel zu groß für sie alleine. Hier hätten doch locker drei Menschen Platz gefunden. Ihre Augen wanderten weiter zu teuren Wandtäfelungen, riesigen Fenstern, die mit wunderschönen Gardinen zugezogen waren. Generell war dieses Zimmer allein so groß wie ihre Wohnung. Aber irgendwie war es sehr altmodisch eingerichtet. Nein, eher historisch. War sie in einem Themenpark oder etwas in der Richtung gelandet?
      "Komisch...", murmelte sie zu sich selbst. Wo waren denn dann die anderen? Schwungvoll schlug sie die Decke beiseite und zuckte heftig zusammen, als sie an sich selbst herunter sah. Was für ein... kleiner Körper. Panisch hob sie die Hände, hielt sie nebeneinander und bewegte prüfend die Finger. Was für kleine Händchen! Und was hatte sie da überhaupt an? Sie nahm den Stoff des blütenweißen Nachthemdes mit teuer wirkender Spitze am Saum in die winzigen Finger. Hat sie jemals sowas besessen? Natürlich nicht. Selbst sie begriff dass hier irgendwas nicht normal gewesen ist. Vorsichtig stand sie aus dem Bett auf. Es war ein bisschen hoch für ihre ungewohnt kurzen Beinchen, doch ein bisschen wankend kam sie schließlich auf den Boden und schaute sich dann ein zweites Mal im Zimmer um. Sie erblickte im hinteren Teil einen massiven Schreibtisch und ein hohes Bücherregal. Es gab anscheinend zwei Ausgänge aus dem Raum. Neben ihrem Bett stand eine große Kommode und zwischen den Fenstern eine Art Schminktisch mit einem wundervoll verzierten Spiegel darauf. Eilig tapste sie darauf zu, erschrak aber ganz fürchterlich, als sie ihm zu nahe kam in Angesicht der Fremden, die ihr entgegen kam. Mit einem erschrockenen Aufschrei sprang sie zur Seite, rein aus Reflex... Bis ihr wieder klar wurde, dass das da ein Spiegel gewesen ist. Was um alles in der Welt ging hier nur vor sich? Dieses Mal unerschrocken ging sie auf ihre Reflexion zu und was ihr da entgegen blickte war... definitiv nicht sie.
      Ihr Gesicht war rund und eindeutig das eines Kindes. Sie war leichenblass vom Schock. Ihre Augen waren groß und hatten eine eigenartige Flieder-Farbe. Das Haar, das ihr in leichten Locken über die Schultern fiel war hellgrau. Was für ein eigenartiges Geschöpf. Noch nie hatte sie in ihrem Leben so etwas gesehen. Zumindest nicht im echten Leben. Doch jetzt, wo sie so darüber nachdachte... War sie vielleicht in einem Cosplay Event gelandet? Ein sehr professionelles Cosplay Event? Prüfend zupfte sie an einigen ihrer Haarsträhnen, doch es war keine Perücke, die sich abziehen ließ. Was ging hier nur vor?
      Normalerweise wäre Panik sicherlich eine passende Reaktion auf diese Situation, doch war das junge Mädchen gerade so verwirrt, das ein Gefühl der Angst gar nicht zu ihr durchdrang. Sie sah von dem Spiegel zu einem der großen Fenster, die hinter schweren Vorhängen versteckt lagen. Es fiel nur an den Rändern ein bisschen Licht durch, der Tag schien auf jeden Fall schon angebrochen. Neugierig tapste sie dorthin und schlüpfte hinter die schönen Stoffe. Zunächst wurde sie mit einer solchen Helligkeit getroffen, dass sie sich mit einem murrenden Ton die Hände auf die Augen legte. Vorsichtig blinzelte sie gegen das Licht an, bis sie sich einigermaßen daran gewöhnte und schließlich einen Blick hinaus riskieren konnte. Und was sie sah verschlug ihr dermaßen den Atem und ließ sie rückwärts auf den Boden plumpsen. Ihre Augen strahlten. Was für eine Aussicht... Es war malerisch. Sie hatte anscheinend das Zimmer zur Seite eines Gartens. Es erstreckte sich quasi unter ihren Füßen eine Parkanlage mit Gras so strahlend grün, wie sie es noch nie zuvor gesehen hat. Die Büsche waren kunstvoll zurecht geschnitten und formten so unterschiedliche Figuren, eine schöner als die andere. Die Mitte wurde geziert wie von einer Krone; einem riesigen Springbrunnen. Das war ein Bild nicht von dieser Welt!
      Es klopfte und das junge Mädchen zuckte etwas zusammen. "Miss?", ertönte es von hinter der Tür, die ihr gegenüber gewesen ist. Vorsichtig lugte sie hinaus, so dass nur ihr Kopf hinter dem Vorhang hervor kam. Überfordert sah sie einmal nach links und rechts. Hier war niemand anderes, oder? War sie gemeint? Niemand hat sie bisher mit Miss angesprochen. Es klopfte erneut und ihre Finger klammerten sich erschrocken noch mehr in den Vorhang. "Miss Danica, darf ich eintreten?" Danica? Was für ein vertrauter Name! Verblüfft blinzelte das junge Mädchen. Danica... Woher kannte sie diesen Namen denn? Sie sah noch einmal auf ihre Hände und schnappte sich eine Haarsträhne in ihr Sichtfeld. Prüfend rieb sie die hellen silbernen Haare zwischen den Fingern und da kam ihr die Einsicht plötzlich wie ein Blitzschlag. Erschrocken schnappte sie nach Luft. Danica! Sie kannte nur eine Danica! Danica Kalsanik aus ihrem liebsten Videospiel! Das Aussehen würde auch passen. Zumindest von der Haar- und Augenfarbe. Aber das... das war doch absurd! Mit diesem neuen Gedankengang ließ sie den Blick noch einmal durch das Zimmer schweifen. Das Ambiente... würde schon passen. Ruckartig drehte sie sich wieder zum Fenster. Eine Aussicht, die nicht von dieser Welt war... und wenn es gar nicht ihre Welt gewesen ist? Sie schluckte. Nein, das war doch komplett haarsträubend.
      Sie hörte ein verstimmtes Seufzen hinter der Tür. "Die junge Miss scheint schon wieder nicht aufstehen zu wollen, was soll ich nur machen?" Ach Gottchen, stimmte ja, sie hatte ganz vergessen, dass von ihr immer noch eine Antwort erwartet wurde. "J-ja! Bitte... Bitte treten... Sie ein?", erhob sie ihre Stimme und stolperte dabei ein bisschen über ihre eigenen Worte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht japanisch sprach. Sie wusste wirklich nicht was das für eine Sprache gewesen ist, doch anscheinend verstand sie sie ganz hervorragend. Was für ein eigenartiges Gefühl.
      Die Tür flog auf und es trat eine wunderschöne Frau ein in der Uniform einer Haushälterin. Sie musste in ihren späten Zwanzigern sein. "Guten Morgen, Miss", sagte sie mit gesenktem Blick direkt zum Bett gerichtet. Erst, als sie sich wieder aufrichtete erkannte sie irritiert das leere Bett. Erst da fiel es dem Mädchen auf, dass sie sich noch immer schützend hinter dem Vorhang versteckt hielt. "Ah, ich... ich bin hier drüben." Sie räusperte sich und jetzt kam doch eine Art der Angst in ihr hoch. Sie hatte keine Ahnung was sie hier sollte, was passieren würde. Der Gedanke in einem Spiel zu stecken war zwar noch immer absolut unmöglich aber irgendwie bekam sie ihn nicht aus dem Kopf.
      Das Dienstmädchen wirbelte zu ihr herum und erschrak richtig. "Ach du meine Güte! Miss Danica, was macht Ihr denn hinter dem Vorhang?" Also sie schien wirklich Danica zu sein. Zumindest für diese Frau. Sie schluckte wieder schwer und wurde nun doch nervös. Schon wieder räusperte sie sich. "Ich hab nur... den Garten bewundert." Die fremde Frau sah die junge Dame lange und verständnislos an, bis sie langsam anfing zu nicken. "Oh", machte sie lediglich ohne ihre Verwunderung über diese Aussage zu verstecken. Ohne weiter darauf einzugehen ging die Frau in schnellen Schritten auf sie zu und riss einfach die Gardinen auf, worauf das junge Mädchen erschrocken nach hinten wich und wieder auf den Boden plumpste. "Miss, geht es Euch geht? Um Himmels Willen, habe ich Euch wehgetan?" Schnell schüttelte sie den Kopf. "Ich bin noch nicht richtig wach.", erklärte sie sich schnell, um irgendwas zu sagen.
      Die ganze Art der jungen Dame schien das Hausmädchen entsetzlich zu verwirren. Doch was sollte sie denn tun? Sie war so verloren und überfordert mit dieser Situation, wie sollte sie sich denn verhalten. "Nun gut...", meinte sie langsam. "Dann... kleiden wir Euch wohl am besten Mal... an.", nickte sie entschieden. "Schließlich beginnt bald die Teeparty." Eine Teeparty? Wie ein misstrauisches Tier kam die silber-haarige vorsichtig hervor und ließ sich zunächst ins Bad begleiten, wo bereits eine große, luxuriöse Badewanne mit warmem Wasser bereitet gewesen ist. Komplett ungewohnt für die eigentlich erwachsene Frau fühlte sie sich schrecklich hilflos. Alles hier war so ungewohnt. Keine einfachen Shampooflaschen mit klaren Beschriftungen. Die Wanne allein ist so edel gewesen, dass sie eigentlich Angst hätte drin zu sitzen. Die Angestellte kümmerte sie sehr gewissenhaft um ihre Haare. Anschließend legte sie sündhaft weiche Handtücher um ihren zierlichen Körper. Das zarte Mädchen hatte nicht einmal Bettwäsche, die annähernd so seidig gewesen ist. Wie ein Puppe ließ sie sich hin und her mitnehmen, zeterte nicht einmal herum, war sehr geduldig und still und war schließlich gekleidet in ein wunderschönes, fliederfarbenes Kleid, das hervorragend zu ihren Augen passte. Sprachlos sah sie sich selbst im Spiegel an. Sie sah aus wie eine Puppe, unglaublich...
      "Geht es Euch gut Miss...?", fragte die Frau irgendwann aus heiterem Himmel und endlich riss die Angesprochene sich von ihrem Ebenbild los. "Verzeihung?" Fast als hätte die junge Herrin in einer komplett unbekannten Sprache gesprochen wich das Dienstmädchen etwas zurück. "Ob es Euch gut geht. Ihr... wirkt irgendwie so verändert. Ihr seid sehr still heute Miss Danica. Fehlt Euch vielleicht etwas." War sie wirklich so außergewöhnlich still? Das Mädchen hätte es gar nicht so aufgefasst, was hätte sie denn sagen sollen bisher. Daher lächelte sie als Antwort ein bisschen entschuldigend. Beinahe hätte sie sich nach alter Gewohnheit leicht verbeugt, doch sie beide scheinen sehr europäisch auszusehen und sie wollte nicht noch eigenartiger erscheinen. "Wie heißen Sie?", stellte sie einfach eine Gegenfrage, da sie ihre nicht beantworten konnte. Das schien die Frau mit den aschbraunen Haaren nun überhaupt nicht begreifen zu können. Ihr klappte der Mund auf und ohne einen Ton zu sagen machte sie ihn erstmal wieder zu, ehe sie sich fing. "Renata, Miss. Mein Name ist Renata." Oh!
      Das Mädchen nickte. "Ein schöner Name. Dankeschön Renata. Das Kleid ist traumhaft." Wieder schaute sie zum Spiegel und musste verlegen Lächeln, während sie den Saum umfasste und sich leicht hin und her schaukelte. "Es ist wie ein Prinzessinnenkleid." - "Das glauben die anderen mir nie", nuschelte Renata in sich hinein und lenkte schnell ab, als die junge Herrin sich nach ihren Worten erkundigte. "Ihr seht auch wirklich bezaubernd aus, Miss Danica. Ihr freut Euch sicherlich die Van Gards wiederzusehen." Eine Gänsehaut befiel den kleinen Körper im traumhaften Kleid, als dieser Name fiel. Van Gard...? Ihr Lächeln brach sofort ein. Also etwa doch? Unmöglich! Bis hierher hat sie sich selbst noch eingeredet es wäre vielleicht alles nur ein Traum nachdem sie mal wieder zu lange Aristocratic Sky gespielt hat. Es wäre nicht das erste Mal gewesen. Doch warum sollte sie ausgerechnet von der Kindheit der Antagonistinnen träumen? Zumal alles viel zu real wirkte. Sie schluckte schwer. "Wird Coleen denn auch anwesend sein?", hakte sie vorsichtig nach. Mehrmals blinzelnd neigte Renata den Kopf zur Seite. "Ich... gehe davon aus, Miss. Schließlich ist Miss Coleen Van Gard die Gastgeberin... Geht es Euch wirklich gut? Hat die lange Fahrt gestern ins Ferienhaus Euch vielleicht doch schlimmer mitgenommen, als angenommen war?" Wenn sie wirklich, tatsächlich und wahrhaftig Danica gewesen ist in diesem Moment, dann konnte sie sehr gut diese Verwirrung verstehen. Aus dem Spiel wusste sie, dass Danica Kalsanik schon von Kindesbeinen an ein sehr verwöhntes und lautes Gör gewesen ist. Ach du liebe Zeit. Sie konnte wirklich noch gar nicht verarbeiten was sie da versuchte zu begreifen. Daher spielte sie für den Moment einfach mit. Was blieb ihr denn anderes übrig?
      Danica schüttelte den Kopf. "Mir geht es gut." Gerade, als sie noch etwas sagen wollte, stürmte ein bildhübscher Junge in einem reizenden Ausgehkostüm ins Zimmer. "Dascha, musst du denn wirklich jedes Mal so lange brauchen, wir-" Er stoppte, als er den Kopf hob und das bereits völlig angezogene Mädchen erblickte. "Oh.", machte er verblüfft. Du bist ja schon fertig. Renata senkte schnell den Blick und ging einige Schritte zurück vor dem Neuankömmling. Sein Haar hatte die Farbe des Winters; ein kühles, helles Blau, das einfach majestätisch aussah in Danicas Augen. Bewundernd hielt sie den Atem an. "Wie schön", murmelte sie und lächelte sanft. Der Junge riss perplex die Augen auf und sah verständnislos wieder zu Renata. Sie verhielt sich anscheinend sehr sonderbar. Doch daran konnte sie gerade nicht denken. Stattdessen durchforstete sie ihre Erinnerungen nach ihrem liebsten aller Videospiele, in dem sie teilweise mehr Zeit verbracht hatte, als in der wirklich Welt. Weder Danica noch Coleen hatten sie großartig interessiert damals. Warum auch. Aber wenn sie sich recht entsann... In Nikolais Route ist ein Mal der Bruder der Antagonistin aufgetaucht. Die Haarfarbe müsste stimmen. Das fand sie damals schon bemerkenswert. Doch wie war noch gleich sein Name? Oh, ihr kam eine Idee, wie sie es vielleicht herausfinden könnte. "Mir geht es gut. Renata hat sich schon nach mir erkundigt." Verwirrt zog der Junge die Augenbrauen zusammen. "Renata?" Danica zeigte auf das Dienstmädchen und diese verbeugte sich schnell wieder. "Ich... ich bin Renata, Mister Anatoly." Wunderbar! Anatoly also! Zufrieden drehte die silber-haarige sich wieder zu ihrem Bruder. "Du siehst sehr gut aus, Anatoly", wechselte sie erneut unbekümmert das Thema und ging auf ihn zu. Er war ein bisschen größer als sie. Wenn sie sich recht erinnerte, müsste er auch ein paar Jährchen älter sein. "Holst du mich ab?" Direkt vor ihm blieb sie stehen, doch der Junge schien noch nicht gleich aus seiner Starre zu finden.
      Ohne Vorwarnung legte er plötzlich seine Hände an ihre Wangen. "Geht es dir wirklich gut?" Ein bisschen herrisch zog er sie zu sich und lehnte seine Stirn an ihre. "Hast du Fieber? Oder dir den Kopf gestoßen?" Meine Güte! Was für ein fürsorglicher junger Mann und das schon in seinem Alter! Es war schon sehr lange sehr, dass sich jemand solche Sorgen um sie gemacht hat. Ein schönes Gefühl, wenn auch ein bisschen ungewohnt. Sie nickte einfach. "Freust du dich nicht?", lenkte Danica schon wieder ab und Kopf schüttelnd ließ Anatoly von seiner kleinen Schwester ab. "Das ist doch nicht normal. Vielleicht hast du komisch gelegen...?", murmelte er noch zu sich selbst, ehe er ihr seinen Arm anbot und sie sich einfach unterhakte. "Ich bin kein großer Freund dieser Parties. Das weißt du doch. Der lange Weg hier her nur um dann am nächsten Tag frisch in einem fremden Haushalt zu erscheinen, Tee zu trinken, belanglose Gespräche zu führen und dann wieder nach Hause zu reisen. Was finden die anderen nur so belustigend daran?" Das Mädchen im falschen Körper hörte aufmerksam zu und sammelte dadurch schon einmal einige Informationen, die sie sich innerlich vermerkte. Zwar erwartete sie immer noch jeden Moment aus einem eigenartigen Traum zu erwachen, doch vorerst war es sicherlich nicht verkehrt das ein oder andere aufzuschnappen. Bei einem so konsequenten Traum wie diesen konnte es gut sein, dass sie sonst noch auf zehn Menschen treffen wird, die sie fragen werden, ob mit ihr alles in Ordnung gewesen ist. Auf seine Aussage jedoch blieb sie erstmal still. Schließlich wusste sie es auch nicht. Sie war noch nie auf einer Teeparty gewesen. Nicht in echt zumindest.
      Anscheinend waren es nur Anatoly und Danica, die die Teeparty bei Coleen besuchten. Daher musste sie auch niemanden mehr begrüßen, zumindest fürs erste. Wie ein Gentleman brachte ihr älterer Bruder das Mädchen zur Kutsche vor dem Anwesen und bevor sie einstig, schaute sie noch mal auf das erhabene Gebäude. Und das nannten sie also ein Sommerhaus... Vorsichtig ihr Kleid richtend ließ sie sich auf die gut gepolsterte Bank nieder und ließ sich zurück. Anatoly folgte ihr und zog hinter sich die Tür zu, ehe der Kutscher die Pferde in Bewegung brachte. Saß sie schon einmal in einer Kutsche? Nicht dass sie sich erinnerte. Wobei ihre Erinnerungen ohnehin ein bisschen eigenartig wirkten im Moment. In der angenehmen Stille im kleinen Passagierbereich gestattete Danica sich noch einmal in Ruhe ihre Erinnerungen zu durchforsten.
      Sie war dieses Jahr 23 geworden und arbeitete als Verwaltungsangestellte für eine Krankenversicherung. Sie war single. Ihr Vater war vor zwei Jahren nach einem sechs monatigen Koma verstorben und ihre Mutter hat sich schon vor ewiger Zeit eine neue Familie gesucht... Sehr viel mehr ist da nicht gewesen. Ab und an kamen ihr die Bilder einer unscheinbaren Schulzeit in den Sinn. Als sie in der Grundschule gewesen ist hatte sie sich mal schrecklich das Knie aufgeschlagen mit dem Fahrrad. Allerdings hatte sie einen ungeplanten Salto gemacht auf den sie zu dem Zeitpunkt trotz Verletzung sehr stolz gewesen ist. Ansonsten erinnerte sie sich überwiegend an den Inhalt von Aristocratic Sky. Sie wusste wie die Anfangssequenz des Prologes begann, sie konnte manche Dialoge der Männer mitsprechen und hatte mehrmals alle Enden gesammelt und immer durch die Bilder geguckt, die sie erhalten hatte, wenn sie Trost oder dergleichen brauchte. Ihr Leben klang gerade selbst in ihren Ohren ein bisschen traurig. Ihr entwich ein resigniertes Seufzen, ehe sie sich wieder auf die Strecke konzentrierte. Neugierig sah sie aus dem kleinen Fenster.
      Wie unglaublich... still es hier gewesen ist. Unfassbar wie deutlich die Abwesenheit von Autos, Zügen, Flugzeugen, Fernsehern und Lautsprechern gewesen ist. Wie schön... Vielleicht könnte sie diesen eigenartigen Traum ja noch ein bisschen genießen. Auch wenn es wirklich sonderbar gewesen ist. Sie hat das Spiel immer nur aus den gleichen Augen gesehen. Aus denen von der jungen Elisabeth, was ja auch Sinn machte. Sie war die Heldin. Danica hingegen nur ein zweifelhafter Nebencharakter, der einzig und allein dafür existierte um ein bisschen Dramatik in die Beziehungen zu bringen. Aber gut, wenn sie so darüber nachdachte, das Spiel begann erst an der Akademie. Die Charaktere sind allesamt in ihren späten Teens gewesen. Es würde also noch eine Weile dauern, bis die anderen auf Danica treffen würden. Hieß das, dass sie sich bis dahin entspannen konnte in diesem unglaublichen Luxus? Nein... nicht... nicht ganz. Sie meinte sich da an einen Teil aus ihrer Vorgeschichte zu erinnern, in dem es um ihre... ältere Schwester ging? Es hatte mit einem unehelichen Kind zu tun, so viel konnte sie noch zusammentragen. Das wäre natürlich ein unangenehmes Ereignis. Doch würde er Traum überhaupt so lange gehen? "Ich habe dich noch nie so lange still sitzend gesehen", sprach Anatoly das nachdenkliche Mädchen plötzlich wieder an und riss sie so wieder zurück in die... Wirklichkeit. Sie schaute zu ihrem Bruder und neigte leicht den Kopf zur Seite, ehe sie an sich herunter sah. Wie sie sich gesetzt hatte, so war sie verblieben, ihre Hände lagen entspannt in ihrem Schoß. Würde sie sich zu viel Bewegen hatte sie Angst könnte das Kleid zerknittern. Zumal ihr auch einfach nicht nach viel Bewegung gewesen ist. Was für ein ungeduldiges Kind muss Danica tatsächlich gewesen sein?
      "Ich freue mich auf den Tee.", sagte sie einfach als Antwort. Sicherlich würde es auch reichlich Gebäck geben...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Daisy ()

    • Coleen van Gard
      "Ugh.." Als Carly erwachte, hatte sie die schlimmsten Kopfschmerzen, die man sich nur vorstellen konnte. "Ich.. hab wirklich.. zu viel getrunken..", nichts-ahnend wie recht sie junge Frau wirklich hatte, erwachte sie in einem ungeheuer weichem Bett, wie ihr auffiel. Sie sah auf die Bettdecke, die aussah, als wäre sie für eine 6-Jährige ausgesucht worden und hob sehr skeptisch die Augenbraue. Als sie ihren Blick durch das Zimmer streifen ließ, schloss sie nur direkt wieder die Augen und presste ihr Gesicht in ihr Kissen. Alles wirkte so groß.. Sie hatte definitiv zu viel getrunken. Noch bevor sie wieder die Lust fasste einen erneuten Start in den Tag zu wagen, öffnete sich die Tür und ein überaus lautes fast schon gesungenes "Schahaatz~ Der Morgen lacht~" betrat den Raum. "Nicht jetzt, okay, Mum?..", antwortete die junge Frau müde und ruppig, als ihre vermeintliche Mutter ihr einfach die Bettdecke weg zog und Carly aus dem Bett hob - als würde sie überhaupt nichts wiegen! Als sie in das Gesicht der Frau sah, wurde ihr eigenes sofort perlweiß. Das..war nicht ihre Mum. "W-Wer bist du denn!? Hey! L-Lass mich runter!! Was..!?", panisch zappelte Carly auf den Armen dieser Fremden herum, als sie bemerkte wie.. kurz ihre Arme und Beine waren. Überhaupt.. Sie.. war unglaublich klein!! Was war denn jetzt los..!? "Nicht in diesem Ton, Coleen. Da bin ich extra heute selbst zuhause geblieben um mit dir die süßen Kleinen Kalsaniks zu begrüßen, und du verleumdest mich direkt..", enttäuscht seufzte sie Frau und setzte Carly auf den Stuhl vor dem Spiegel, wobei... ihr.. beinahe die Augen raus fielen. Wie viel hatte sie denn getrunken..!? In diesem Spiegel, das war nicht sie. Diese Frau war nicht ihre Mum. Das hier... war definitiv nicht ihr Zimmer. Ehe sie sich versah, holte diese fremde Frau ein Kleid aus dem Schrank, welches verdammt noch mal mehr Tüll hatte als rechtlich erlaubt sein sollte. "...Das zieh ich nicht an, vergiss es.", entschied Carly für sich, doch da hatte sie die Rechnung ohne diese Frau gemacht. "Coleen, dein Ton ist heute wirklich unangebracht. Wenn Anatoly und Danica ankommen, hoffe ich wirst du deine Laune doch etwas zügeln." Anatoly.. und Danica...? Was zum... Coleen..?!
      "Mo-moment. Wie hast du.. mich.. genannt.. Mutter?" - "Coleen? Das ist doch dein Name, Schatz, geht es dir nicht gut? Sollen wir die Teeparty absagen?"
      Coleen. Anatoly. Danica. Okaaay... Carly hatte wirklich viel zu viel getrunken. 'Kommt auf die Liste. Kein Alkohol mehr. Nie wieder. Wenn man dann so verrückte Träume von.. einem Spiel hat.. Verrückt. Aber... hey. Wieso eigentlich nicht?', dachte sich die junge Frau im Folgenden in der Rolle der Coleen van Gard und spielte einfach mit. "Verzeihung.. Mutter? Natürlich ziehe ich dieses große.. lila.. Etwas an." Damit war die Geschichte für ihre Mutter erledigt und sie kleidete ihr kleines Mädchen begeistert in ein dunkel-lilanes Prinzessinnenkleid ein, unter dem Coleen schon beim Anblick wusste, dass sie darunter schwitzen würde wie ein Schwein. Seufzend sah sie in den Spiegel und.. bemerkte.. wie ihre Haare sich blau färbten. Blau? Blau? Wieso blau?!
      "Wieso bist du traurig, Schatz? Gefällt dir das Kleid nicht?", ertönte es von ihrer vermeintlichen Mutterfigur, worauf Coleen schnell etwas peinlich berührt den Kopf schüttelte, welcher sich noch während des Schüttelns rosa verfärbte passend zu ihren erröteten Wangen. Ein kleines Lachen kam von Miss van Gard, welche sich direkt zu ihrer Tochter hinunter hockte und ihr über den Kopf streichelte. "Du weißt doch, Schatz.. Es ist okay.. Mach dir keine Gedanken darüber, was die Leute sehen oder nicht sehen.. Denk nur daran, was du siehst. Du musst dich für keine Gefühle schämen und wenn du traurig bist oder dich unsicher fühlst.. Dann ist Mami da... Mami wird immer für sich da sein.." Mit diesen Worten schloss diese Frau Coleen in ihre Arme und einen Moment fühlte es sich an als würde ihr Herz stehen bleiben. So.. könnte Coleens Vergangenheit wirklich ausgesehen haben, oder? Am Anfang.. wo sie noch ihre Eltern besaß.. Ihre Mutter könnte wirklich so liebevoll gewesen sein... Coleens Charakter wurde im Spiel nicht näher untermauert, aber sie war bestimmt unsicher als sie klein war, wegen all den Gefühlen, die sie absonderte. Sie hatte ja.. gar keinen Schutz. "Es.. geht schon, Mutter. Danke. Du.. hast von einer Teeparty geredet?", wechselte die wechselhafte junge Fra-.. das wechselhafte junge Mädchen das Thema, wobei der Rosaton wieder zurück zu dem betrübten unsicheren Blau wechselte und dort verblieb. "Ich bringe dich in den Garten, deine Gäste kommen sicher bald!", freute sich die Mutter als wäre es ihr eigener Geburstag und brachte Coleen an der Hand raus in den Garten an einen vorbereiteten riesigen Tisch, der eher aussah als ginge es um ein Adels-Bankett als um eine einfache Teeparty. Mit einem kleinen Lachen kommentierte das kleine Mädchen die Aufmachung der Szenerie und schüttelte nur den Kopf. Na gut... Sie würde mitspielen. Wie oft hatte man schon die Möglichkeit von so einem Festessen so lebhaft zu träumen?
    • (Rollen)Name: Claude George
      Alter: 18 zu Beginn der Haupthandlung
      Größe: 1,82m

      Herkunft in Eacrutia:
      Die Familie der Georges hat ihren Wohnsitz im Westen Eacrutia's - 'Wohnsitz' ist hier ein anderes Synonym für ihre eigene kleine Festung. Da die Dienste der Familie aber im gesamten Reich verteilt sind, haben sie kleine Wohnsitze überall und sind damit nur schwer auf einen Ort fest zu setzen. Während des Spieles allerdings wohnt Claude mit seinem Vater, der die meiste Zeit auf Arbeitsreise ist, in Cratioux. Einer kleinen übersichtlichen Stadt nicht weit von der Akademie.

      Magische Begabung:
      Wie der größte Teil seiner Familie beläuft sich seine magische Begabung auf die unkomplizierte, aber wirksame, physische Kraft der Kontrolle über Eisen. Auf diese Art und Weise ist er im Kampf unschlagbar, auch wenn er von den Kräften nur sehr selten Gebrauch machen muss. Allerdings helfen sie gut um seinen Mitschülern einen Ruck in die richtige Richtung zu geben, wenn sie mit einer Waffe eine bestimmte Haltung nicht greifen zu können. Kleine Manipulationen werden allerdings kaum bemerkt, selbst wenn sie große Auswirkungen im Großen und Ganzen haben, weshalb es eine sehr undankbare Art und Weise ist jemandem unter die Arme zu greifen.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Die Familie der George's wurde im Militär mit der Suche nach der verschollenen adligen Tochter beauftragt - die Tochter, die später hin die Heldin des Spiels wurde. Nach ihrem Auffinden wurde schnell bekannt, dass sie die Akademie besuchen würde, während auch Claude am Unterricht Teil nahm und so machte er sich am Ersten Tag ihres Schuleintritts daran, im Namen seiner Familie, auf sie aufzupassen. Er wich ihr kaum von der Seite und ehe er es wirklich selbst verstehen konnte, war er diesem offenen Wesen und dieser liebevollen Art von ihr völlig verfallen.
      Wählte man Claude George als ihren stetigen Begleiter, hat der Charakter die einmalige Möglichkeit im Privatunterricht des Fechtclubs der Schule ihm und seiner unbeholfenen Art und Weise näher zu kommen.

      Sonstige Informationen:
      - Claude ist ein fabelhafter Schwertkämpfer, was unter anderem seiner Familie zuzuschreiben ist. Es gibt keinen Mann in der George-Familie, der nicht eine Führungsposition in einer Militäreinheit besetzt und dieser Tradition bleibt auch der Spross der Familie treu.
      - Wegen dem ernsten Gesicht und der Geschichten um seine Familie herum, wirkt er auf die meisten Menschen sehr einschüchternd, weshalb sie ihm bewusst aus dem Weg gehen. Claude überlegt sich deshalb immer 2, 3, vielleicht auch 15 Mal, ob er jemanden wirklich ansprechen muss oder es vermeiden kann, damit sich die anderen wohler fühlen.
      - Er kann nicht wirklich gut Gefühle ausdrücken, egal wie viele Gedanken er sich darum macht. Von dieser Eigenart fühlen sich viele Menschen - vor allem Frauen - sehr vor den Kopf gestoßen, da seine Komplimente (wenn er mal welche macht) sehr pragmatisch gehalten sind und dann mit einem ernsthaften Gesichtsausdruck, der nicht von Desinteresse zeugen soll, aber wohl genau das in anderen auslöst.
      - In der Handlung des Spieles wird klar, dass Claude George wohl der Letzte ist, der seine eigenen Gefühle versteht. Wenn er jemanden gern hat, kann er das Gefühl nicht in Worte greifen und wenn jemand ihn gern hat, würde er es wohl erst verstehen, wenn man es ihm direkt auf die Nase bindet.
      - Mit Hilfe seiner Kräfte hat er einen Schwertkampf gegen seinen eigenen Vater - dem General von Eacrutia höchst selbst - gewonnen. Jedoch auch nur, da sein Vater nicht mit der praktischen Kraft der Eisenmanipulation gesegnet wurde.
      - Claude ist ein stiller Eigenbrödler und hat das für sich akzeptiert. Sein Interesse darin Freunde zu finden, die er mit seiner Art nicht verschreckt, liegt damit praktisch bei 0. Alleine zu bleiben beeinflusst ihn deshalb emotional kein Stück, auch wenn er nicht gerne alleine zu Mittag isst. Denn sein Motto ist: Alleine essen macht dick.

      Aussehen:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheBentoFox ()

    • (Rollen)Name: Elisabeth Delcroix || Vor der Reinkarnation: ???
      Alter: 17 zu Beginn des Spiels || gestorben mit ???
      Größe: zarte 1,58 m

      Herkunft in Eacrutia:
      Die Hauptstadt von Succerona sowohl vor, als auch nach ihrer Entdeckung durch die Georges.

      Magische Begabung:
      Elisabeth hat eine der seltensten magischen Begabungen in ganz Eacrutia. Sie beherrscht die Lichtmagie. Nicht nur kann sie damit physisch das Licht beeinflussen, sondern beherrscht auch mediale Züge und zwar die sogenannte Erleuchtung. Diese Fähigkeit gilt im Königreich als heilig. Damit ist sie in der Lage zu segnen, schützende Magie zu wirken und zu einem späteren Zeitpunkt im Spiel hat sie es sogar fernab jeder Erwartung zu Stande gebracht eine seelische Verbindung mit einem Phönix zu schließen.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Elisabeth ist die Tochter der bekannten Delcroix Familie, die sehr viel Macht inne hat. Nicht nur politisch, sondern auch magisch. Man sagt ihnen nach, dass sie zu den Anwerben gehören mit dem stärksten magischen Potential im ganzen Land. Eine Aussage, die sehr problematisch ist, da sie nur eine recht herkömmliche Adelsfamilie sind. Man sprach in so manchen Ecken bereits davon, dass die Delcroix den Thron mehr verdient hätten als das derzeitige Königshaus. Als dann auch noch die Tochter, das einzige Kind der Familie geboren wurde und sich herausstellte, dass sie die als heilig zählende Lichtmagie beherrsche, war auch schnell ein Trupp zusammengestellt worden, der einen Angriff auf das Anwesen vollzog und das Kind aus der Krippe stahl.
      Einer der Attentäter glaubte an den Fluch, der über einen ergehen soll, wenn man ein Kind des Lichtes tötete und setzte sie daher einfach vor einem der ärmeren Häuser ab, ehe er verschwand. So wurde Elisabeth aufgenommen von einer einfachen Handwerkerfamilie, wo sie ein simples, hart arbeitendes Leben als fleißige Tochter lebte. Sie war für ihr Alter immer erstaunlich reif und weise gewesen, schien ältere, gebrechliche Menschen zu verstehen wie niemand sonst und ihnen auch auf eine Art und Weise zu helfen, die niemand begreifen konnte. Ihr ganzes Leben über war also schon klar gewesen, dass sie etwas besonderes gewesen ist. Jedoch, ohne das Wissen adliges Blut inne zu haben hat sie nie in Erwägung gezogen eine außergewöhnliche magische Begabung zu besitzen. Daher war es auch ein großer Schock, als sie schließlich die Wahrheit um ihre Vergangenheit erfuhr, stellte sich aber mutig dem neuen Leben, weil sie die Chance erkannte wahrhaftig etwas Gutes mit ihrem Leben zu tun.

      Sonstige Informationen:
      - In dem Spiel hält sie engen Kontakt zu ihrer Ziehmutter, auch noch nachdem sie an der Akademie angefangen hat, was bei manchen Routen zu einer Hinterhalt Szene führte, aus der die Männer sie retten mussten.
      - Die anderen Schüler haben sie im Spiel sehr unterschiedlich aufgenommen. Je nach Rang und Namen. Natürlich gab es ein Mädchen aus ihrer Klasse, das sich sofort mit ihr angefreundet hat und sehr freundlich zu ihr gewesen ist, allerdings erschreckend wenig Interesse an irgendwas anderem außer ihr hatte. Die Männer um sie herum haben sie alle sehr schnell als äußerst begehrenswert empfunden, nicht nur die Love Targets. Zu Events wie beispielsweise Schulbällen ist sie von vielen "gesichtslosen NPCs" eingeladen worden sie zu begleiten, bevor der Maincharakter der Route die Chance hatte. Die meisten anderen Frauen haben sie gehasst, schlecht hinter ihrem Rücken über sie gesprochen und waren im allgemein zweidimensional gestaltete Figuren in hübschen Kleidern.
      - In den Creditrolls sieht man Elisabeth auf einem großen Familienportrait mit einem Mann an ihrer Seite, dessen Gesicht verdeckt ist von einem Schatten. Allerdings lässt seine Uniform darauf schließen, dass es sich hierbei um Prinz Nikolai handele, was die Theorie ins Leben gerufen hat, dass bei der "wahren" Geschichte des Entwicklerteams Elisabeth und Nikolai geheiratet haben und so die Delcroix letzten Endes in der Königsfamilie aufgenommen wurden und die Unruhen sich dadurch gelegt haben.
      - Im Spiel variierte ihr beruflicher Wunsch je nach Protagonist. In Carolus Route wollte sie Ärztin werden, bei Navid Missionarin, bei Jean-Christophe wollte sie ihn in seinen beratenden Tätigkeiten unterstützen, bei Nikolai hat sie sich schnell auf die Rolle als Königin eingestimmt und mit Claude wollte sie ins Militär als unterstützende Kraft mit ihren Schutzschilden un als eine Galionsfigur.

      Aussehen:
    • Danica Kalsanik
      Diese Welt ist wirklich unbeschreiblich schön gewesen. Danica dachte schon sie wäre in die Illustrationen des Spiels verliebt gewesen aber es war gar nicht zu vergleichen mit dem, was sich direkt vor ihren Augen abspielte. Gerne hätte sie nie wieder etwas anderes gesehen. Der strahlendblaue Himmel war durchzogen von gelegentlichen Verfärbungen, die entfernt an die Polarlichter erinnerten, allerdings waren sie überall. Ein Streifen hier und einer dort. Gelegentlich verflochteten sie sich und zogen dann wieder auseinander. Aus dem Spiel wusste Danica, dass das die Zeichen einer Schutzkuppel gewesen ist, die mit Magie am Himmelszelt aufrecht gehalten wurde. Allerdings sah es für sie aus, als würden Sterne in allen Farben, die ihr bekannt waren Ballet tanzen.
      Sie konnte sich nicht satt sehen. Ihre Augen strahlten und reflektierten das Spektakel. Anatoly hingegen würdigte der Außenwelt keinerlei Beachtung. Seine Augen hingen einzig und allein auf seiner sonderbaren Schwester. Der gerade erst zwölf-jährige war viele Jahre gealtert durch dieses Mädchen. Kaum ist sie da gewesen hat er anfangen müssen zurückzustecken. Danica hatte allen Sorgen bereitet mit ihren emotionalen Ausbrüchen. Als sie erfahren hatte, dass ihre Fähigkeiten mit dem Tod in Verbindung standen, hat sie Tage lang durch geschrien, hat sich verweigert an ihrem Unterricht teilzunehmen und hat den gesamten Tisch beim Abendessen auf den Boden geschmissen. Ganna war nur leider auch nicht sehr viel selbstständiger. Das dumme Mädchen hatte dauernd Schwierigkeiten, verliebte sich in jeden ihrer Lehrer und litt dann an schrecklichem, gebrochenem Herzen, wenn sie schließlich erfuhr, dass sie nicht ihre Braut werden konnte. Zwischen diesen zwei schrecklichen Menschen, die alle Aufmerksamkeit verlangten, von ihren Eltern, von dem Personal, ja eigentlich von der ganzen Welt, blieb nicht mehr sehr viel für Anatoly übrig.
      Mal abgesehen davon, dass er sich auch gar nicht traute, um mehr Aufmerksamkeit zu fragen. Darauf hinzuweisen, dass er Hilfe bei etwas brauchte. Es hatte ihm schwer zugesetzt in seinem jungen Alter. Und umso verwirrter ist er gewesen von seiner Gegenüber. Ihre Stimme hatte sich verändert, sie sprach deutlich ruhiger, ein bisschen tiefer sogar, wie er meinte. Ihre Haltung. Ihre Attitüde. Dieser Blick, den sie plötzlich für die Dinge um sich herum hatte. Sie erkundigte sich nach den Namen der Angestellten, bedankte sich bei ihm für selbstverständliche Dinge und beschwerte sich nicht nur nicht, sondern lenkte gezielt von der Frage nach ihrem Wohlergehen ab. Gehörte das vielleicht zu ihren Fähigkeiten? Machte diese Verbindung mit dem Tod das mit einem? Mit gerunzelter Stirn sah nun auch der Junge nach draußen. Sah sie vielleicht in diesem Moment etwas anderes, als er? "Du bist wirklich komisch, Dascha, weißt du das?", seufzte er schließlich und sah das Mädchen wieder prüfend an. Sie drehte verwundert den Kopf in seine Richtung und schenkte ihm ein zartes Lächeln mit entschuldigender Note, ehe sie leicht ihre Schultern zuckte. "Aber... ich mag es. Du bist... so definitiv erträglicher! Also bleib noch eine Weile so, dann können wir uns alle erholen!" Der Junge machte einen Hmpf Laut und schaute nahezu beleidigt wieder aus dem Fenster. Seine Wangen hatten einen leichten Rotton angenommen. Er hat noch nie ein ruhiges Gespräch mit Danica führen können, geschweige denn hat er jemals das Verlangen verspürt ihr ein Kompliment auszusprechen.
      Danica derweil freute sich sehr über seine Aussage. Es stimmte, dass ihre Rolle wohl bereits in ihrem kurzen Leben einen ziemlich festen Eindruck hinterlassen hat. Und irgendwie ist sie gerade froh um diesen Traum gewesen, wenn er auch nicht lange halten könnte.
      Plötzlich hielt die Kutsche an und der Kutscher stieg ab, um die Tür zum Passagierraum zu öffnen. Anatoly machte deutlich, dass Danica vorgehen sollte und so ließ das junge Mädchen sich von dem Mann vorsichtig helfen. "Dankeschön", sagte sie mit einem Nicken zu dem Mann mit dem grauen Bart, ehe sie ihren Rock glatt strich und darauf achtete, dass er keine allzu deutlichen Falten bekommen hat und sie auch nicht falsch darauf gesessen hat, ehe sie beide dann das umwerfende Anwesen der Van Gards betraten.
      Zum Glück hatte Danica sich bei Anatoly eingehackt. So konnte er sie einfach mitziehen, wenn sie drohte an irgendetwas stehen bleiben zu wollen, um es eingehender zu betrachten. Sie sind sofort von einem Butler in Empfang genommen und nach hinten in den Garten gebracht worden. Das junge Mädchen hatte schon gedacht der Garten im Ferienhaus wäre das schönste gewesen, das sie je gesehen hat, doch da hat sie sich doch mächtig geirrt. Ihr Herz fing sofort an höher zu schlagen, als sie die Aufmachung sah, die für sie bereitet wurde. Unglaublich, einfach nur surreal und unfassbar.
      "Herzlich Willkommen, ihr Lieben!", rief eine euphorische Stimme. Und eine strahlende Schönheit kam in Danicas Sichtfeld, mit ihr zusammen war ein bildhübsches Mädchen in einem Kleid mit ähnlicher Farbe wie ihr eigenes. War das vielleicht einfach so etwas wie die Farbe der Widersacher? "Guten Tag, Lady Van Gard. Es ist schön Euch wiederzusehen.", erwiderte Anatoly den Gruß. Seine Schwester indessen behielt ihre Augen felsenfest auf Coleen. Bisher hatten die Begegnungen in dieser Welt... in diesem Traum sie ziemlich überrascht. Vielleicht würde es bei Coleen ähnlich werden? Zielstrebig ging sie auf das andere Mädchen im selben Alter zu. Noch ist sie ein bisschen größer gewesen und nickte, als sie direkt vor ihr stand. "Hallo."
    • Coleen van Gard
      "Herzlich Willkommen, ihr Lieben!", hörte die aktuell blauhaarige kleine Dame ihre Mutterfigur hinter sich und zuckte merklich zusammen. 'Okay.. Eine Teeparty... wie kompliziert kann das schon werden..?', sprach sie sich innerlich Mut zu, bevor sie sich umdrehte und sehr edel mit einem unsicheren Lächeln einen Knicks vollzog. "Guten Tag. Schön, dass Ihr es einrichten konntet zu erscheinen. Setzt Euch doch!", etwas unsicher deutete sie auf einen der Stühle für ihre Gäste, während Coleens Mutter sichtlich erfreut drüber war, wie höflich ihre kleine Tochter jetzt doch wieder war. Von ihrer Mutter ließ sich das kleine Mädchen auf den Stuhl helfen und für einen Moment hätte sie schwören können, in ihrem Kopf hätte ihr Herzschlag nachgehallt. Nun... war sie doch etwas nervös. "Miss und Mister.. Kalsanik. Ich hoffe, Eure Reise war angenehm. Bitte... Bedient Euch. Ich meine..", mit einem kleinen Kichern deutete der Spross der van Gard-Familie auf den Berg auf Essen vor sich. ".. Es ist beinahe genug Essen für eine ganze Armee. Ich hoffe also, Ihr habt Hunger mitgebracht.."
      Das.. war gut. Doch. Da war sie sich fast sicher, zumindest schien ihre Mutter völlig aus dem Häuschen. Erst jetzt betrachtete Coleen ihre neuen Gäste etwas. Danica war.. wirklich süß als Kind, daran gab es keinen Zweifel. Sie wirkte auch noch so lieb. 'Wie konnte aus ihr so eine Zicke werden?', schoss es der Blauhaarigen durch den Kopf, doch schüttelte den Gedanken auch schnell wieder ab. Ihr Traum musste ja nicht wirklich... 'realitätsnahe' sein, richtig?
      Es kam eine ungewöhnlich junge Dienerin mit langen blonden Haaren zu Tisch und begann allen Gästen einzuschenken, welche Coleen danach mit einem leichten Nicken wieder zu entschuldigen wusste. Jedoch.. konnte man ihr ansehen, dass sie sich etwas unwohl fühlte. Wenn es nicht ihre Körpersprache verraten würde, dann die Farbe ihres Haares, das zwischen einem besorgten Blau und einem peinlichen Rosa hin und her wechselte, so schnell wie man nur gucken konnte. Der Wechsel ging so lange von Statten, bis sie die Hände ihrer Mutter auf ihren Schultern fühlte. "Alles ist gut, Schatz. Ganz ruhiig~", flüsterte sie Coleen direkt in ihr kleines kindliches Ohr. Das.. war nicht ihre echte Mum. Das war nicht die Stimme der Frau, die Carly spät nachts heiße Schokolade gebracht hat, wenn sie Albträume hatte und ihr Geschichten über Prinzessinnen und Ritter erzählte, die sie retten würden. Das hier.. war die Stimme der Frau, die versuchte 'Coleen' alles zu geben, was sie konnte. Ihrem einzigen Kind. Sie wusste nicht... ob sie von der Stimmt beruhigt sein sollte, oder nicht, aber sie versuchte dieser Frau trotzdem die Freude zu machen und strich ihr etwas über die Hand. "Danke, Mutter. Es geht mir schon viel besser.", beruhigte Coleen sie und widmete sich erneut ihren Gästen. "Bitte, verzeiht, wenn ich heute etwas launisch erscheine. Die Sonne tut mir nicht sonderlich gut. Bitte. Uhm...", nach einem kurzen unsicheren Blick zur Seite, lächelte das kleine Mädchen wieder ihren Gästen entgegen - insbesondere Danica. "Ich... bin etwas nervös. Ich hoffe, das bereitet Euch keine Unannehmlichkeiten.."
      Nervös war eigentlich gar kein Ausdruck mehr. Obwohl es 'nur' ein Traum war, wirkte alles so unglaublich real. Das Essen... Die Umgebung.. Die Berührungen dieser Frau. Tatsächlich vermied Coleen sehr bewusst es, nach dem Gebäck und dem Tee zu greifen, aus Sorge, man würde ihr den Schreck ansehen. Die Gebäckstücke erinnerten sie an eine alte Puppenstube - es sah beinahe so gut aus, dass es nur surreal sein konnte! Und der Geruch des Pfefferminztees war atemberaubend schön, doch ihre Anspannung und Nervosität verboten ihr einfach danach zu greifen.
    • Danica Kalsanik
      Wie interessant! Fasziniert betrachtete Danica wie sich das wunderschöne Haar dem Mädchen ihr gegenüber stetig veränderte. Es wirkte regelrecht lebendig und während Coleen das sehr unangenehm schien, kam die silber-haarige aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Im Spiel hatte sie ein oder zwei Mal die Farbe gewechselt, was auch nicht als Animation dargestellt gewesen ist. Dass es in Echt so ein Spektakel wäre, wer hätte das gedacht! Irgendwann bestätigte die Gastgeberin, was ihre Besucher bereits erkannt hatten. Anatoly war der erste, der sich ein Stück Kuchen nahm. Stumm fragte er auch ihre Schwester was sie wollte und zeigte einzeln auf die Stücke vor sich. Erst dadurch war das junge Ding dazu verleitet ihre Aufmerksamkeit dieser atemberaubenden Auswahl zuzuwenden. Ihre Augen wurden groß und nun sah sie wirklich wie ein Kind aus. Das war ja ihre eine Schwäche. Dem konnte sie schon in ihrem echten Leben nicht widerstehen. Doch dermaßen luxuriöses Gebäck und dann auch noch in solchen Mengen... das hätte sicherlich zwei Monatsgehälter gegessen.
      "Bitte das Stück mit der Erdbeere", setzte sie an und Anatoly nahm es bereits. "Und das daneben mit der Schokoladenglasur", ergänzte sie schnell, als er gerade im Begriff gewesen ist sich zu setzen. Fragend sah er zu seiner Schwester. Oder doch eher verständnislos? Doch er sagte nichts und nahm das zweite Stück auch noch, doch Danicas Augen klebten immer noch an den himmlischen Naschereien. "Oh, ist das da hinten mit Trauben?" - "Dascha!", ermahnte der Junge sie entsetzt. "Verzeihung, Miss Coleen und Lady Van Gard, wir vermuten, dass Danica sich vielleicht in der Nacht den Kopf angestoßen hat, sie scheint heute den ganzen Tag schon nicht sie selbst zu sein.", entschuldigte Anatoly sich schnell im Namen seiner Schwester. Diese schaute ihn verblüfft an. Sie soll sich im Schlaf den Kopf angestoßen haben? Was für eine lustige Erklärung. Sie fing an leise zu kichern bei der Vorstellung, beruhigte sich dann aber wieder mit einem letzten amüsierten schmunzeln, als ihr älterer Bruder sie anfunkelte.
      Schnell räusperte sie sich und nickte. "Den Kopf angestoßen.", nickte sie, als würde sie seine Worte befürworten und machte einen ersten Bissen von ihren Kuchen. Und oh, sie war wohl wahrlich im Himmel. War das vielleicht passiert? War sie gestorben und war im Himmel gelandet? Oh, wenn interessierte es, wenn sie solches Essen zu sich nehmen konnte! "Köstlich", murmelte sie genüsslich und sah wieder zu Coleen. Wirklich ein eigenartiger Traum. Doch wenn sie schon einmal hier gewesen ist, dann könnte sie auch eigentlich ein bisschen Spaß haben und vielleicht würde sie so ja auch ein bisschen die Situation entspannter gestallten für das arme Mädchen. Daher begann Danica zu lächeln. "Dankeschön für die Einladung Miss Coleen. Wir haben uns sehr gefreut herzukommen. Da fällt mir ein, ich hatte einen sonderbaren Traum letzte Nacht." Skeptisch schaute ihr Bruder zu ihr. Was würde jetzt kommen. "Stellt es euch vor! Ich hab geträumt ich wäre in einer Welt, die ganz anders ist, als diese hier. Es gab keine Magie und trotzdem hatten sie Kutschen, die ganz ohne Pferde fuhren." Sie sprach ganz entspannt und nahm sich dabei eine Tasse Tee, in die sie sanft pustete. "Und es gab schwarz getönte Glasscheiben, die bewegliche Bilder zeigen konnten. Oh, und es war was ganz Normales, das Frauen Hosen trugen! Und das nicht nur zum Reiten!"
    • Coleen van Gard
      Etwas verwundert betrachtete das kleine Mädchen, wie Danica ein Kuchenstück nach dem nächsten verzehren wollte. Als sich ihr Bruder dafür dann auch noch entschuldige, entwich Coleen ungehalten ein süßliches Kichern, und schnell hielt sie sich eine Hand vor den Mund und wand ihr Gesicht von dem Schauspiel ab, während sich ihre Haare peinlich berührt in einem hellen Rosa-Ton hielten. "Esst nur, esst nur, es ist wirklich genug da!", winkte sie ab, ihr Lachen weiter weggedreht von ihren Gästen und mit einem ermahnenden Blick von ihrer Frau Mutter auf sich. "Coleen, das ist nun wirklich unhöflich..!", flüsterte sie von hinten, eher wie eine Anstandsdame als eine Mutter, worauf sich das Kind schnell wieder fing und schmunzelnd zu ihren Gästen sah, mit einem entschuldigendem Nicken. In dem Spiel hatte man Danica niemals mit Süßigkeiten gesehen, es war... unerwartet gewesen, wie vernarrt sie doch in die Naschigkeiten war. "Einen Traum?", fragte sie letzten Endes interessiert nach als es zu Sprache kam. Sie rechnete mit einem Traum, der für Kinder in diesem Alter angebracht wären. Regenbogen, Einhörner, Zuckerwatte... der übliche Kram.
      Doch als ihr Gast anfing zu sprechen, fiel Coleen alles aus dem Gesicht. Ihr Haar färbte sich verwirrt und überrascht und auch irgendwie ertappt perlweiß und ihr Gesicht machte es ihm nach. Sie war wie erstarrt. Ihr.. Traum... klang.. wie die echte Welt.. Wie viel muss man denn trinken um in einem Traum aufzuwachen, indem jemand von einem Traum erzählt, der die Welt beschreibt, in der man aufwachen wird?! Kurzzeitig wie unter Schock winkte ihre Mutter mit einer Hand vor Coleens Gesicht herum. "Schatz? Schatz? Schahaatz?" Doch keine Reaktion. Erst als sie mit ihrer Hand auch Coleens Kopf berührte, zuckte sie merklich in sich zusammen und räusperte sich stark verlegen, doch das perlweiße Haar hielt sich. Damit hatte Danica sie einfach eiskalt und vor allem unerwartet erwischt. "Was für ein.. sonder..barer Traum, den Ihr da hattet, Miss..", beurteilte sie sichtlich verspätet die Ausführung des Traumes. Es war unübersehbar, wie sie mit der Situation nicht umgehen konnte und dem Blicken ihrer Traumgestalten aus dem Weg ging, jedoch gab es ihr den Mut sich ihrer Tasse Tee anzunehmen. Sie wollte nur etwas mit ihren nervösen Händen machen. Sich erneut räuspernd, pustete sie ungeduldig in ihren Tee und genehmigte sich ein Schluck und... tatsächlich. Es fühlte sich.. unsagbar echt an, für einen Traum. Was für ein verrückter Tag das doch war... Nein, was für ein verrückter Traum das doch wahr. "Danke.. für.. uhm.. das Teilen.. Ihres Traumes mit uns..", fügte sie noch unsicher, aber nun etwas lachend über sich selbst hinzu. Als wenn es sie so nervös machte, dass eine Traumgestalt in ihrem Traum die reale Welt ansprach... Wie albern, alleine der Gedanke... "Er war wohl.. recht... aufregend für Sie..?", spekulierte das kleine Mädchen darauf, dass solch ein Traum für jemanden, der in solch einer Welt wirklich sich zuhause fühlen würde, doch recht eigenartig sein musste. Zumindest verriet das überraschte Gesicht ihrer Mutter beim Gedanken an diesem Traum das rückschließen.
    • Danica Kalsanik
      Es ist so unglaublich viel passiert, seit diesem Tag, dachte Danica Kalsanik sich, als sie im Salon ihres Elternhauses saß, die Beine leicht angewinkelt aus dem Fenster blickend, während sie auf die Kutsche wartete. Inzwischen war sie ausgewachsen, ihr silbernes Haar lag ihr in schönen Locken über die Schulter und um ihren schlanken Körper schmiegte sich eine schneeweiße Bluse mit einem langen schwarzen Rock. Ihre Finger hielten eine Tasse Tee umfasst, den sie seit einigen Minuten versehentlich hat abkühlen lassen. Ihr entwich ein leises Seufzen. So viel war passiert in den letzten neun Jahren. So viele Ereignisse, dass es sie schwindelig werden ließ.
      Coleens Reaktion damals auf ihren dummen Scherz bzgl der wirklich Welt hatte sie verraten. Vor allem, als sie weiter gemacht hatte. Die Arme konnte ohnehin nichts verstecken und mit einer weiteren eigenartigen Traumgestalt, die diese magische Welt plötzlich mit der tatsächlichen Realität verband war zu viel für sie gewesen. Ein kleines Lächeln zog an Danicas Lippen, als sie an das überforderte, puppenhafte Mädchen dachte. Sie hatten im Stillen zueinander gefunden und hatten sich mit sehr unterschiedlichen Gefühlen wieder getrennt. Eine weitere Stunde wurde zu einem Tag. Ein weiterer Tag wurde zu einem Monat. Und schließlich, vor ihren Augen, unter diesem fantastischen, weiten Himmel mit den Ballet tanzenden Sternen, wurde ein weiterer Monat zu einem Jahr und keine der beiden konnte länger ignorieren, dass das hier kein Traum gewesen sein konnte. Sie waren hier. Das waren ihre Körper. Sie konnten schrecklich schmerzen, ohne dass sie aufwachten. Im Sommer hat Danica schon dutzende Male im Gras gelegen und das wärmende Licht der Sonnenstrahlen auf ihren Wangen gespürt. Sie lag so lange da, bis es wärmer und wärmer wurde. Und erst, wenn ihre Haut begann zu stechen schlug sie langsam ihre Augen auf und blickte den tanzenden Farben entgegen.
      Unter ihrem Blick sah sie wie ihre Hände größer wurden, ihre Finger länger. Ihre Sicht entfernte sich weiter vom Boden und schon bald hatte sie wieder eine Augenhöhe, die ihr einst vertraut gewesen ist. An diesem Tag vor so vielen Jahren hatte sich alles verändert. Nicht nur für sie selbst. Gerade für die Kalsanik Familie. Anatoly war der erste, der seine neue Schwester in Empfang genommen hatte. Doch auch ihre Eltern und ihre große Schwester waren nicht weniger verwirrt gewesen. Das Personal erschrak am Anfang vor der plötzlich ganz veränderten Art. Neue Probleme taten sich auf und alte waren einfach verschwunden. Wie sonderbar, hatte Danica auf die ein oder andere verblüffte Frage geantwortet und war weiter ihres Weges gegangen.
      Kurz nach ihrem Erwachen hatten auch ihre Fähigkeiten angefangen zu blühen. Ihre Augen wurden geöffnet, ihre Ohren verstärkt. Ihre Sinne waren geschärft für alles das, was nicht hier und auch nicht an einem anderen Ort gewesen ist, sondern in der Zeit selbst. Zuerst hatte sie Misses Nina Sutherland kennengelernt. Eine so reizende Dame, die nicht mehr auf dieser Welt verehrte als Vergissmeinnicht. Wie sehr wünschte sie sich nur diese Blumen herbei. Ihr Mann war im Krieg gefallen, doch hatte er ihr versprochen durch die Blüten von Vergissmeinnicht würde er immer bei ihr sein. Eine von so vielen romantischen Geschichten aus ihrem Leben, die sie der jungen Danica angefangen hat zu erzählen unter der großen Vase im Flur, die stets mit ihren wertvollen Erinnerungen gefüllt wurde. Nach und nach kamen mehr und mehr, stellten sich vor, begrüßten das neue Medium in der Familie, priesen sie für ihre Ruhe und den Respekt, mit dem sie den Tod herein bat. Doch sie hatten schnell begriffen, als sie ihnen von ihrem eigenen, ersten Leben erzählt hat. Die Verstorbenen und die Betroffenen waren die einzigen, die von ihrer kleinen Reise in diese Rolle wussten. Mehr Menschen einzuweihen ist weder in ihrem, noch in Coleens Interesse gewesen.
      Gemeinsam hatten sie auf ihrem Bett gesessen über duzenden von Zetteln, auf denen sie alles niedergeschrieben hatten, was sie noch von den Spielen und den Werdegängen der Antagonistinnen wissen um so gut wie nur irgendwie möglich den schrecklichsten der Ausgängen entgegen zu wirken. Anfänglich hatten sie noch Hoffnung gehabt, dass die Geschehnisse gar nicht eintreffen mussten... bis zum Unglück, das Coleens Eltern verschluckte. Sie waren auf der einen Seite vorbereitet gewesen. Doch wie bei ihrem ersten Vater war es dennoch ein Schlag. Selbst wenn ein Mensch über Monate seine Augen nicht öffnete und man wusste, dass jeden Tag der Moment kommen könnte, an dem er den letzten Atemzug macht, ist man doch so einsam wenn es dann tatsächlich passierte.

      "Dascha, mein Engel, bist du bereit?", sprach eine warme Stimme sie von der Seite an, während sich eine große Hand vorsichtig auf ihre Schulter legte. Die junge Frau blickte langsam auf in das entspannte Gesicht ihres Vaters. Er trug ein kleines Lächeln, das den Bart über seiner Lippe ein wenig anhob. Dieser Anblick war ein Luxus, an den Danica sich hat gewöhnen dürfen. Ob sie bereit war... Eine gute Frage. So viel war geschehen. Und jetzt war der Tag also tatsächlich und wahrhaftig gekommen, an dem sie anfangen sollten zu spielen. Der Tag, auf den sie schon so lange gewartet haben. Heute würde sie in die Akademie aufbrechen, ihrem Bruder hinterher. Langsam senkte sie den Blick, stellte ihre Tasse Tee wieder auf den Tisch und sah noch einmal nach draußen. "Heute ist ein so schöner Tag, Vater.", sagte Danica mit ihrer ruhigen, klaren Stimme.
      Der Mann folgte ihren Augen und seufzte ein wenig traurig. "Das stimmt. Doch ohne dich wird es ab morgen so still sein. Jetzt ist Ganna bei eurer Tante, du und Anatoly an der Akademie. Wer soll uns denn noch begrüßen, wenn deine Mutter und ich nach Hause kommen? Wem sollen wir die ganzen neuen Bilder und Skulpturen schicken?" Theatralisch atmete der Mann hörbar aus. "Ich schätze ich habe keine andere Wahl! Deine Mutter und ich müssen wohl noch ein Kind bekommen!" Danica schmunzelte und ihr entwich ein kurzes Kichern. Den Tod von Coleens Eltern haben sie leider nicht verändern können. Doch Gannas Verderben war noch nicht in Stein gemeißelt. "Direkt zwei wären besser." Das Oberhaupt der Familie lachte laut auf. "Das ist mein Mädchen! Na komm, die Kutsche wartet schon, so schwer mir der Abschied auch fällt."
      Und der Abschied fiel ihm schwer. Ihrer Mutter jedoch ebenfalls. Die schöne Frau hatte schon angefangen zu weinen, als nur die Koffer in die Kutsche geladen worden sind. "Und du versprichst mir, dass du gut auf dich Acht geben wirst? Du wirst dich nicht verlaufen in der großen Stadt? Halte sich immer schön an deinen Bruder! Und wehe du kommst dick nach Hause, ich habe vorher einen Brief an die Akademie geschickt und ihnen gesagt, dass du furchtbar allergisch gegen Süßspeisen bist und der Konsum dessen strengstens überwacht werden muss!" Das hatte sie. Daran zweifelte die Frau mit den silbernen Haaren keinen Augenblick. Verstohlen schielte Danica an der kleineren Dame vorbei zu ihrem Vater und dieser deutete unauffällig einen Daumen nach oben und nickte beschwichtigend. Das Mädchen begann zu lächeln. "Ich werde euch schreiben." Ihre Mutter nickte. "Bitte! Ich erwarte deine Post und lasse sie mir hinterher schicken, egal wo wir sind! Ich habe übrigens einige Sachen für Anatoly eingepackt, aber auch für Coleen, vergiss nicht sie ihnen zu geben, ja, mein Kind?" Danica nickte und verabschiedete sich endgültig von ihrem Elternhaus und setzte sich in die Kutsche, die sie fort tragen wird in eine neue Herausforderung...

      Danica hatte einen klaren Plan entwickelt wie sie so uninteressant wie möglich sein konnte für ihre Mitschüler und sich so gar nicht erst die Chance ergab mit den Geschehnissen der Heldin in Verbindung zu treten. Und auch, wenn es sie ernstlich schmerzte; sie ritt die Welle der Teufelsbraut. Ganz der Erwartung ihrer Mitmenschen entsprechend kleidete sie sich dunkel und schlicht. Ihre Haare trug sie mit Stolz meistens offen, damit jeder sie sofort erkannte. Mit ihrer Mimik ging sie besonnen um und gelegentlich würde sie dafür sorgen dass die Fantasie der reichen Schüler ein bisschen angekurbelt wurde. Sie hatte ein gutes Gefühl bei diesem Vorgehen.
      Und so schritt sie erhobenen Hauptes am nächsten Tag nach einer langen und anstrengenden Reise durch die großen Tore der Akademie. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust. Ihre Hände die sie vor sich hielt zitterten leicht. So sehr sie es auch versuchte, sie konnte ihre Augen nicht losreisen von diesem Majestätischen Schloss, das sich bis in den Himmel hinauf zu erstrecken ließ. Diese Schönheit ließ ihren Gang und ihren Atem stoppen. Wie oft hat sie sich in den Geschichten dieser Welt verloren? Sie schaute herab auf den tadellosen weißen Steinweg, der sich bis in die Hallen zog. Wie oft hatte sie sich hier im Park vor der Schule schon verliebt? Wie oft hat sie davon geträumt ein Teil dieser brillanten Welt zu sein, Geschichten gelesen und Theorien aufgestellt, nur um irgendwie mit dazu zu gehören.
      Und jetzt war sie wirklich hier. Danica blickte nun zu den anderen Schülern links und rechts um sie herum, die an ihr vorbei gehen. Jetzt war sie endlich hier und hatte das Schicksal von Öl, das ins Wasser wollte. Alles blühte um sie herum in den Farben des Frühlings. Jeder Mensch, der einen Sicherheitsabstand zu ihr einhielt war wie eine Blume, fast zu schön um betrachtet zu werden. Und mitten in diesem Farbenmeer stand sie, hoch empor wie ein verdorrter Baum mit toten schwarzen Ästen.
      Vorsichtig glättete sie ihren Rock und nutzte die Gelegenheit um tief durchzuatmen. Durch die Nase ein, durch die Lippen wieder aus. Sie würde es schaffen. Sie beide werden es bezwingen. Dieses Spiel oder besser gesagt das Ende davon. Und dann werden Coleen und Danica gemeinsam ein ruhiges Leben genießen können als Teil dieses wundersamen Märchens.
    • Coleen van Gard
      "Uuuuund, fertig~", säuselte die nun zu einer jungen Frau heran gewachsenen Coleen mit unglaublich selbstbewusstem roten flammenden Haar vor sich hin, als sie das letzte Stillleben an die Wand des neuen Zimmers hing, in dem sie nun jeden Tag ihre geliebte Danica sehen würde, statt nur mit ihr Briefe auszutauschen. Mit einem Satz sprang sie vom Bett und sah sich um. Danica würde es lieben!.. Oder hassen. Coleen van Gard hatte sich die Freiheit heraus genommen das gesamte Zimmer schon optisch in Beschlag zu nehmen und einzurichten und für die kleine Süßigkeiten-Maus hatte sie viel zu viele bunte Bilder von Torten und anderem Gebäck aufgehangen, die sie extra hatte von ihrem Berater Cedric besorgen lassen. Mit einem Lachen dachte sie zurück an seinen irritierten Blick, als sie ihm die Weisung erteilte. "Ich werde ihn vermissen..", grinste sie vor sich hin und wusste ganz genau, dass sie gerade gelogen hatte. Sie würde ihn und sein ständiges Gemecker sicher nicht vermissen, immerhin war er viel zu neugierig und war viel zu unausgesprochen unentspannt mit Coleens Plan, den Männern und diesem Spiel aus dem Weg zu gehen, umgegangen. Mit einem Blick in den Spiegel, stemmte sie eine Hand in die Hüfte und war voller Zuversicht. "Ab heute... mag ich einfach Frauen.", sprach sie es noch einmal laut vor sich aus, während sie sich übertrieben männlich die weiß-blaue Jungs-Uniform zurecht zog. Alleine für diese Stiefel hätte Coleen in ihrem alten Körper sterben können! Dass sie damit die Blicke auf sich zog, wusste sie zwar, allerdings würden die Menschen die Botschaft verstehen und die Love-Interests wären kein Problem für sie mehr. Sollte Elisabeth ruhig ihren Weg gehen und ihr Happy-End bekommen, sie würde ihr definitiv nicht im Wege stehen.
      Im Gegensatz zu Danica war Coleens Ziel nicht den Leuten Angst zu machen, das würde auch gar nicht funktionieren... Wer sollte dieses Regenbogenmonster auf ihrem Kopf auch schon ernst nehmen? Nein, Coleen hatte ganz das Schicksal der wahren Coleen aufgegriffen und machte die Männerwelt im Business verrückt und naja.. Was im Business klappte, konnte genauso gut in der Liebe funktionieren. Ein paar süße Sprüche zu ein paar Frauen und schon wäre sie die lesbische Geschäftsfrau ohne Eltern, die kein Mann ansprechen wollen würde. Denn es gab bei ihr nun mal nichts zu holen so. Kein Erbe, keine liebe Hausfrau, keine Frau, die auch nur ihren Körper geben würde. Sie hatte sich selbst einfach der Männerwelt entzogen und war betont stolz auf ihre grandiose Idee!
      Und ihre Freundin wird sich sicherlich darüber freuen, dass sich Coleen selbst als ihre Mitbewohnerin aufgedrängt hatte, auch wenn sie es vielleicht noch nicht wusste. "Hah~ Meine liebste Danica!~", säuselte sie und machte eine verliebte Drehung auf einem Bein. Für diese Worte musste sie nicht einmal viel vorspielen, denn sie liebte diese Frau. Sie war wie die ruhige große Schwester, die sie einfach brauchte um in dieser Welt nicht verrückt zu werden. So richtig schien sie sich nicht an all das zu gewöhnen, aber Danica war ihr Fels in der Brandung. Die Frau, die sie wieder zurück auf den Boden holte und Mut machte! Ganz aufgeregt setzte sie sich vor der Tür auf den Boden und legte ihre Beine in einen Schneidersitz. War das männlich? Ein Schneidersitz?
      Unsicher setzte sie sich noch ungefähr fünf Mal um, bevor sie doch wieder zurück zu ihrer Ursprungsposition kam und so verweilte. Mit einem ungeduldigen Blick auf die teure Ebenholz-Standuhr, die sie hatte aufstellen lassen, zog die junge Frau zwar einen Schmollmund, doch sie ließ sich nicht entmutigen. Aber wenn sie ehrlich war... Sie konnte es gar nicht abwarten, Danica endlich wieder zu sehen! Ihr Plan war idiotensicher, ihre Freundin war ihre Zimmergenossin - nichts in aller Welt könnte jetzt noch schief gehen. Da war sie sich sicher! "Ohhh~ Liebste Danica~", wiederholte sie immer wieder in einem Sing-Sang den Namen ihrer Freundin und Gefährtin.
    • Danica Kalsanik
      Eigentlich hatte die junge Frau gehofft ein Mal tief durchzuatmen würde reichen, um sich anschließend wieder in Bewegung zu setzen. Doch es war gar nicht so einfach ihr Herzklopfen zu verdrängen und eine unnahbare Ausstrahlung zu mimen. Zwar war sie von Natur aus ein bisschen schüchtern, was ihre Mimik anbelangte, aber das war nun wirklich kein natürliches Phänomen. Sie stand hier wahrhaftig vor der Akademie des vereinten Magistrats! Doch ein gutes hatte ihr Verhalten wirklich; Es verwirrte die Menschen um sie herum.
      Das in schwarz gekleidete Mädchen, das inzwischen ihre Hände vor der Brust umklammerte und Minuten lang auf einen Punkt in die Ferne starrte. "Das ist doch..." - "Ja, das muss sie sein." - "Oh Gott, was tut Sie da? Meinst du sie beschwört böse Geister?" - "Ich weiß es nicht, kann sie das?" - "Oh, wir sollten uns besser von ihr fernhalten!" Danica hatte ein angespanntes Lächeln auf den Lippen. Oh wow. Diese Rolle schien sie ja wirklich einwandfrei zu verkörpern. Jetzt war es noch schwieriger sich einfach aus ihrer Starre zu lösen, allerdings nicht mehr nur wegen ihrem kleinen, aufgeregten Fangirl-Herzchen. Apropos Herzchen.
      Kaum hatte sie sich an sie erinnert, war es gar nicht mehr schwer sich zu rühren. Ganz selbstverständlich entspannte sich ihre Haltung und sie schaute sich zu allen Seiten um. War Coleen wohl bereits da? Sie hatte auch eine lange Anreise gehabt. Aber vielleicht war sie ja schon vor ihr los. Mit der langen Verabschiedung ihrer Eltern war sie nämlich wirklich auf den letzten Drücker erst aufgesattelt. Hoffentlich würden sie sich schnell wiedersehen. Danica hatte jetzt schon furchtbare Sehnsucht nach den Armen ihrer besten Freundin. Sie war der Ort, an dem sie sich wahrlich wohl und verstanden fühlte, mehr noch als bei ihrer Familie. Sie war sich nämlich sicher, dass sie beiden selbst in der anderen Welt fantastische Freunde geworden wären. Nachdenklich folgte sie den Instruktionen, die Anatoly ihr gegen hat, um zu dem Wohnhaus der Frauen zu gelangen. Sie war nicht gerade die Beste was ihre Orientierung anbelangte und gerade hier fürchtete Danica selbst sich zu schnell ablenken zu lassen. Daher hatte sie sich seine Worte lieber aufgeschrieben.
      Noch immer stand sie an ein und dem selben Fleck und holte jetzt aus ihrem leichten Mantel den sorgfältig gefalteten Zettel heraus. Vom Tor aus musste sie auf das Hauptgebäude zu, bis sie zu der großen Kreuzung in der Mitte kam. Danica sah auf und sah bereits die Stelle. Hier stand die drei Meter große Statue des Schutzpatron des Wissens und bewachte seine Schützlinge. Danica fühlte sich ein bisschen wie eine Touristin, riss sich aber zusammen, räusperte sich leicht und stapfte schließlich auf die Statue zu. (Sie würde definitiv wiederkommen um sie in Ruhe zu bewundern.) Von hier aus bog sie nach links ab und ging durch die bildschöne Parkanlagen mit vereinzelten Bänken, einem hübschen Teich, einigen Pavillons, an denen Rosenranken hinauf wuchsen. Alles wirkte so unglaublich friedlich hier. Märchenhaft wäre wirklich das perfekte Wort um diesen Ort hier zu beschreiben. Als sie wieder an eine Kreuzung kam bog sie rechts ab und ging vorbei an einem großen Platz für Pferderennen, von dem aus sie lautes Wieren hören konnte. Und wie auf dem Zettel beschrieben lief sie dann schon auf das Gebäude mit dem himmelblauen Anstrich zu. Erleichtert atmete sie auf.
      Immer mal wieder sah sie sich um nach ihrer Coleen, fand sie allerdings nicht. Wie gerne hätte sie ihr doch nur eine SMS geschrieben... Doch gut, sie würden sich schon finden! Spätestens im Klassenzimmer dann. Sie brachte bei der Hausmutter in Erfahrung welches ihr Zimmer gewesen ist und bewegte sich dann in die dritte Etage zu Zimmernummer 306. Vorsichtig drehte sie den Knauf herum und öffnete die Tür. Und noch bevor sie irgendwas anderes sah oder bemerkte, schaute sie direkt auf den Boden, wo ihr liebstes Gesicht auf der ganzen Welt mit einem glücklichen Grinsen auf sie wartete.
      Danica sah sie an, stand in der offenen Tür... und fing an leise lachend den Kopf zu schütteln. "Hier bist du also.", sagte sie nur, schloss die Tür hinter sich und fiel ihr dann einfach mit auf den Boden um den Hals, um sie in eine Umarmung zu ziehen. "Ich bin so froh dich zu sehen. Ich bin seit 20 Minuten hier. Und ohne dich überlebe ich es nicht.", gestand sie ihr direkt und gab ihr einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich von ihr entfernte und sich dann wie selbstverständlich ihr gegenüber bequem hinsetzte. Dabei wanderte der Blick erst jetzt zu ihrer Kleidung und sie hätte niemals gedacht, dass sie mal überrascht wäre eine Frau in Hosen zu sehen. "Unglaublich... du siehst umwerfend aus... Wie aus einem Gemälde!"
    • Coleen van Gard
      Bei jedem Schritt, den Coleen auf dem Gang hörte, fing sie an wie nervös wie ein kleiner Welpe etwas auf und ab zu wippen, doch die Tür öffnete und öffnete sich nicht. Sie wird sich doch nicht verlaufen haben? Oder noch schlimmer... Sie wird sich doch nicht ein anderes Zimmer geben lassen!? Sie wird doch nicht-
      In diesem Moment öffnete sich die Tür und mit großen glänzenden Augen und einem kecken Grinsen sah sie ihrer geliebten Danica entgegen. "Hehe~", grinste sie nur umso breiter, als ihre Freundin sich ihr um den Hals warf und ohne zu zögern legte auch sie ihre Arme um das silberhaarige Geschöpf ihres Herzens. "Weiß ich doch, weiß ich doch~ Du liegst mir eben zu Füßen!", lachte Coleen etwas und genoß sichtlich den kleinen Kuss, den sie kurz darauf bekam. "Mhm~", schnurrte sie ihr beinahe entgegen, und drückte danach ganz aufgeregt ihre Fußsohlen aneinander, auf welche sie sich danach mit ihren Händen leicht stützte. "Sag bitte genau das mit genau diesem verliebten Blick draußen auf dem Hof, damit mein Image perfekt ist!"
      Miss van Gard richtete sich mit ihrem Zeigefinger etwas den Kragen und neigte dann ihren Kopf etwas seitlich mit einem verführerischen Grinsen, dem man gerade zu ansehen konnte, dass sie es wohl wochenlang im Spiegel geübt hatte. "Also wenn ich damit nicht das perfekte Abbild einer lesbischen Frau bin, die den führenden Männern der Welt einheizt, dann weiß ich auch nicht.", gab sie großspurig von sich und fuhr sich durch ihr Haare. Ihr Haar, das vor Selbstbewusstsein gerade zu triefte. Nun gab sie zwar einen prüfenden gespielt ernsten Blick an ihre Freundin ab, wobei sie über ihre Kleidung eben so fuhr, wie sie es zuvor bei ihr getan hatte, doch schnell verfiel sie wieder ihrem eigenen charmanten Lächeln. "Ich mag, was du mit deinen Haaren gemacht hast..", säuselte Coleen etwas leiser, bevor sie sich nach vorne zu ihrer Freundin beugte und eine Haarsträhne von ihr um ihren schmalen Zeigefinger wickelte. "Es steht dir~ Aber ich verzeihe dir trotzdem nicht, dass du mich hast warten lassen! Dafür verdiene ihm... hum...." Mit einem nachdenklichen Blick ließ sie zögerlich von ihr ab, sprang mit einem Ruck auf ihre Füße, stand auf und reichte Danica grinsend ihre Hand. "...verdiene ich ein Kompliment dafür, wie wundervoll ich Cedric die Bilder für unser gemeinsames Zimmer habe aussuchen lassen!", mit ihrer freien Hand machte sie eine kleine aber charmante Geste in Richtung der Wände mit den Stillleben von Süßigkeiten - unter anderem deutete sie auf das größte Bild: Eine Nachahmung des zurecht gemachten Bankett-Essens, das Coleens Mutter hatte zu ihrer ersten gemeinsamen Teeparty ausrichten lassen. "Ein kleines Andenken an den Anfang von unserem märchenhaften Ende." Mit diesen Worten streckte sie ihr kurz die Zunge raus, aber sehr liebevoll, wie sie eben war. Sie strahlte gerade zu voller Zuversicht. Nichts könnte jetzt noch schief gehen, mit den Gerüchten um sie, ihren charmanten Gesten und ihrer liebsten Freundin an der Hand. Coleen wusste in dieser Sekunde: Zusammen werden sie alles schaffen und niemand könnte sie aufhalten. "Anatoly ist schon vor Ort, nehme ich an, meine Teure?", fragte sie noch betont höflich, bevor sie wieder in ihr typisches Grinsen verfiel. Die Rolle einer Adligen war die eine Sache - diese Rolle vor ihrer Freundin zu spielen eine ganz andere.
    • Danica Kalsanik
      Beeindruckt beobachtete Danica genau die hervorragend einstudierten und perfektionierten Gesten ihrer besten Freundin und applaudierte sanft. Sie war sich nicht sicher wie gut diese ganze Sache letzten Endes wirklich funktionieren würde, allerdings unterstützte sie Coleen voll und ganz, erst recht, da sie sehen konnte wie unfassbar wohl sich die rot-haarige damit fühlte. Sie war so lebensfroh und begeistert. Sie wirkte glücklich und das war alles, was Danica selbst brauchte, um sich sofort zu beruhigen und zu entspannen. Mit einem entspannten Lächeln ließ betrachtete sie die Show und schloss genüsslich aufatmend ihre Augen, als Coleen ihre Haare umfasste. Sie liebte es wenn jemand sie am Kopf berührte. Vielen der Angestellten war es unangenehm ihre Haare großartig zu berühren, wegen der hellen Farbe und Danica hat noch nie jemanden gezielt darum gebeten es zu tun. Aber wenn jemand sich an sie heran traute, dann genoss sie es in ganzen Zügen.
      "Du hast viele dieser Spiele gespielt, hm?", lobte sie ihre Freundin dann, als sie wieder von ihr abließ. "Pass auf. Am Ende möchte Elisabeth dich erobern." Sie reichte ihr die Hand und ließ sich vorsichtig auf die Beine helfen. Um das Kleid kümmerte sie sich jetzt nicht mehr. Sie würde sich gleich eh umziehen und einen Satz der neuen Schuluniform anziehen und hier wird sie ganz bestimmte niemand mehr für so etwas verurteilen. Erst jetzt, als Coleen sie darauf aufmerksam machte, richtete Danica ihr Augenmerk auf ihre Umgebung. Es war unglaublich, aber so lange ihre beste Freundin hier gewesen ist fühlte es sich jetzt schon an wie ein zu Hause. Und bei den Bildern musste sie wirklich schmunzeln. Doch bei dem größten blieb ihr doch glatt der Atem weg. Was für ein nostalgisches Bild. "Nein wie schön", hauchte sie ehrfürchtig und streckte ihre Hand danach aus, um sanft mit ihren Fingerkuppen über die Rückenlehne des Stuhls zu streichen, auf dem sie an diesem Tag gesessen hat. Mit ihrer freien fischte sie sich die Finger ihrer Freundin und drückte vorsichtig.
      "Unser Märchen hat erst begonnen. Und das ist wirklich ein schönes Andenken. Danke dir." Wieder sah sie zu dem Gemälde herüber. "Ich muss mich auch bei dem armen Cedric bedanken. Es klingt, als hättest du ihm Arbeit gemacht." Danica kicherte leicht und schüttelte den Kopf. "Wirklich, ich finde es sehr, sehr schön.", nickte sie noch einmal und ließ dann von Coleen ab. "Anatoly meinte er wartet am Eingang des Männer Wohnhauses auf uns, um uns herum zu führen." Sie schaute sich im Zimmer um und erkannte ihr Gepäck auf einer Seite stehen. Das wird dann wohl ihre Seite werden. "Ich muss mich nur schnell umziehen.", warnte sie sich vor und machte sich schnell frisch, bevor sie sich eine der vielen schwarzen Uniformen aus dem Schrank zog. Man hatte im vorhinein gefragt welche Farben sie im Frühling tragen wollte. Und leider blieb ihr bei ihrem Plan wirklich nicht viel Auswahl.
      Wenig später waren die beiden Mädchen schon auf dem Weg. Raus aus dem Wohnheim und direkt nach links. Vorbei an einem Irrgarten mit Rosenbüschen, immer nur dem gepflasterten Weg entlang. Sie beide zogen ordentliche Aufmerksamkeit auf sich, doch tatsächlich hatte Danica gerade ganz andere Sorgen. "Ich bin ein bisschen aufgeregt.", gestand sie still ihrer Freundin. "Was soll ich tun, wenn sie uns begegnen?" Und kaum hatte dieser Satz ihre Lippen verlassen, wurden sie gerufen. "Ach, Danica, Coleen!" Die silber-haarige sah auf und erkannte aus dem Absatz einen jungen Mann mit strahlend blondem Haar.
      "Jean-Christophe.", nickte sie dem Jungen zu, als er sich schnell von seinem Gesprächspartner verabschiedete und bei ihnen ankam. Er steckte sofort seine Hände in die Taschen seiner Hose. "Ein Glück hab ich euch entdeckt. Ihr habt mich vor einem grässlich langweiligen Beitrag über Agrarwirtschaft bewahrt.", murmelte er direkt ein bisschen erschöpft. "Fangt ihr auch dieses Jahr an?", hakte er interessiert nach und musterte anschließend besonders Coleen eingehend. Er öffnete den Mund, um ihren Aufzug zu kommentieren, entschied sich dann allerdings gegen eine Wertung. Stattdessen nickte er anerkennend. "Spannender Aufzug. Pass nur auf, dass dir die Uniform nicht besser steht als mir." Danica schmunzelte und schaute noch einmal zu ihrer Freundin. Jean war... irgendwie ungefährlich. Sie drei kannten sich schon seit einer ganzen Weile und inzwischen konnten sie beide einigermaßen entspannt bei ihm sein. "Ihr seht beide sehr gut aus in der Uniform", sagte die silber-haarige aufrichtig und ein kleiner Stich durchzog ihre Brust. Sie beide sahen wirklich aus wie ein Kunstwerk. Machte sie das Bild mit ihrer Anwesenheit kaputt?
      Nun kam auch Anatoly bei der Gruppe an. "Hey!", bellte er direkt. "Wisst ihr wie lange ihr mich schon warten lasst? Und dann erwische ich euch, wie ihr hier dumm herum steht?" Er murrte leicht und schaute skeptisch zu Jean. Dieser erwiderte den Blick und nickte nur. "Guten Morgen, großer Bruder." Danica schmunzelte. Als sie beide sich das erste Mal getroffen hatte, hat Danica Anatoly nur mit den Worten Das ist mein großer Bruder vorgestellt. Das scheint er sich bis heute gemerkt zu haben. Knurrend legte der blau-haarige seine große Hand auf den Kopf des Blonden und zerwühlte ihm die Frisur. "Frecher Bastard, wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst mich nicht so nennen. Unfassbar dass sie dich auch inzwischen aufgenommen haben." Er schubste seinen Kopf etwas weg und wendete sich dann an die Frauen. Erst an seine Schwester und dann an Coleen, die eigentlich sowas wie seine andere Schwester war. Auch sein erster Blick galt ihren beiden Uniformen. "Ist das euer Ernst?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue und legte sich ächzend das Gesicht in die Hand. "Ihr seid auch nur hier um mir Ärger zu machen, oder?"
      Danica störte sich überhaupt nicht an Anatolys Art. Sie bemerkte nicht einmal großartig seine Worte. Stattdessen sah sie ihn mit strahlenden Augen an, ähnlich wie damals als Kind schon, was der ältere mit einem fragenden Ton bemerkte. "Hm?" Da platzte es aus ihr heraus. "Ich sehe dich zum ersten Mal in Uniform. Ihr seht wirklich alle so gut aus... Und jetzt sind wir auf einer Schule, das erste Mal." Viel offener, als sie es sonst in der Öffentlichkeit tat fing sie an zu lächeln. "Ich bin so aufgeregt, dass ich so viel Zeit mit euch verbringen kann.", sagte sie schließlich sowohl an ihren Bruder, als auch an Coleen gewandt.