[2er RPG] Bad Choices

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    • Claude George
      Als sie begann so überfahren zu stammeln, schluckte Claude leicht - kaum merklich. Still für sich. Auch wenn er es nicht offen zeigte, diese Art an ihr war wirklich lieblich anzusehen. Diese reservierte Frau, stolpernd über ihre eigenen Worte. "Ich hab noch nie darüber nachgedacht, gebt mir bitte einen Moment." Mit einem Nicken erwiderte er ihr nur ein "Nehmt Euch alle Zeit, die Ihr benötigt." während er ihr den Raum und die Freiheit ließ Ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Wie war es nur möglich, dass bei solch einer Begabung niemand sich nach ihrem Empfinden dafür erkundigte? Bei ihren Worten weiteten sich die Augen des jungen Herren etwas. Nun es war wohl selbstverständlich, dass sie sich nach der Zeit an diese Begebenheiten gewöhnt hatte - doch auch hier war ihre größte Sorge auf die Menschen um sie herum gerichtet. Auf die Menschen, denen sie glaubt Leid zu bringen mit ihrer bloßen Anwesenheit. Wieso machte alles an diesen Worten sein Herz so schwer und im selben Moment so beflügelt? Ihr Herz war gefüllt mit der Fürsorge eines Engels durch und durch. Und er tat das Einzige, was ihm richtig erschien: Er hörte ihr zu, ließ ihr die Hand, welche sogar von ihrer zweiten in Anspruch genommen wurde. Er gab ihr den Halt, den sie sich wünschte und mehr verlangte sein Herz nicht um pures Glück zu erfahren. Mehr verlangte es nicht - nur die Chance ihr eine Stütze zu sein.
      "Hier an der Akademie ist mir übrigens noch niemand begegnet." Er konnte gar nicht anders als mit seinem Blick der Hand zu folgen, die sich kurz darauf von seiner entfernte und sich an ihre Brust legte - doch fest und bestimmt hielt er ihre andere weiter. Versuchte den Moment hinaus zu zögern, wieder von ihr ablassen zu müssen. "Bitte... sucht nicht nach Vergebung für solch eine Eröffnung Eurer Gefühle. Ich interessiere mich sehr für Eu-.. für... Eure Worte." Kurz schluckte er beinahe beschämt für die Unverfrorenheit, die beinahe seine Lippen verlassen hätte. Es war als würde ihm erst jetzt bewusst werden, wie sehr er mit seinen Worten nach ihrer Nähe gierte und was für gar offene Avancen er beinahe an sie richtete! "Ich habe Euch gerne zugehört und... habe auch in Zukunft gerne ein offenes Ohr für Euch, wenn Ihr es Euch wünscht." Ein wenig nickte er sich selbst zu, als würde er sich wieder erfolgreich auf dem Weg der Höflichkeit befinden - denn seine bisherigen Worte dieses Tages an sie waren ganz und gar auf einer sehr persönlichen Ebene gewesen, die er nicht verhindern konnte. Oder gar wollte? Wo waren diese Gefühle einzuordnen? Fühlte sich so freundschaftliche Zuneigung an? Selbst hatte der junge Herr sich dem Bild der freundschaftlichen Beziehungen regelrecht entzogen aus Sorge jemandem zu nahe zu treten und auch aus der einfachen Tatsache heraus, das ihm keine Zeit für solche Aktivitäten blieb zuhause. Hier auf der Akademie war es anders. Er hatte Zeit, die er gerne in diese Frau investierte, während er sein Training natürlich nicht vernachlässigte. Doch nichtsdestotrotz, er merkte die Freiheit, die ihm blieb ohne fester Bestandteil der Missionen und Aufgaben seiner Familie zu sein, solange er in dieser Lehranstalt hausierte. Auch... wenn er wusste, dass er seine Aufmerksamkeit sicherlich eher dem Wegweisen der jungen Miss Elisabeth verbringen sollte. Auf sie achten sollte. Und trotzdem schien sein ganzes Herz darauf zu pochen den Halt einer anderen Dame zu schenken.
      "Ihr solltet wissen, dass Ihr Euch auf meinen Rückhalt verlassen könnt, wann immer Ihr ihn braucht. Ich fürchte mich nicht - weder vor Euch noch vor den armen Seelen der anderen Seite. Ganz im Gegenteil... Euch darüber sprechen zu hören, füllt mein Herz mit Bewunderung für Eure Fürsorge. Für die Umsicht, die Ihr Euren Liebsten entgegen bringt. Es ist bemerkenswert und macht mich nur um so glücklicher vielleicht für einen Abend Euch diese Sorgen vergessen zu lassen."
      Mit seinem Daumen strich er sehr zärtlich und gleichermaßen vorsichtig über die Hand, die er hielt und wagte es sogar sich noch ein wenig zu ihr hinunter zu beugen - auf dem Abstand, der sich gehört natürlich. "Am morgigen Abend möchte ich, dass Ihr Eure Sorgen vergesst. Eure Sorgen um das Gerede, um die Kraft, die Ihr Euer Eigen nennt. Ich möchte... dass es morgen nur um Euch geht. Und Euren ersten Tanz mit... mir." Seine freie Hand machte Anstalten sich hinauf zu bewegen. Sie zu berühren. Ihre Wange zu streicheln. Doch Claude ermahnte sich selbst und setzte sich wieder auf wie zuvor. Seine Worte waren anmaßend genug, das musste er nicht mit Taten noch zusätzlich unterstreichen. Selbst die einfache Tatsache, das vor ihm noch niemand in den Genuss gekommen war, ihr Partner auf einem Ball zu sein, der nicht ihren eigenen Nachnamen trug, bereitete ihm ein befremdliches Gefühl der Freude. Wenn er es denn als solche bezeichnen konnte.

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    • Danica Kalsanik
      Sie war das Ebenbild einer jungen Frau im Frühling. Ihre Fähigkeiten interessieren nicht, die Gerüchte existierten in diesem Moment nicht. In ihren Augen spiegelte sich das Bild dieses Mannes, dessen große Hand sich in ihre Richtung erhoben hatte und ihr Herz damit einen Schlag aussetzen ließ. Doch jedes seiner Worte brachte es wieder doppelt so schnell zum schlagen. Ihre Augen glänzten als sie ihn ansahen und ihre Wangen verfärbten sich in ein deutliches, zartes Rosa. Danicas Lippen wurden trocken und mit einem schüchternen Lächeln presste sie sie aufeinander. Ein Kribbeln machte sich in ihrem Bauch breit, als Claude ihr so eindringlich vermittelte, dass er nicht zulassen würde, dass sie sich selbst in den Hintergrund stellte. Und als sie wieder aufsah konnte sie nur sich selbst in dem wunderschönen stürmischen Grau seiner Augen erkennen. Sie musste schwer schlucken und konnte nicht anders, als zu nicken, noch immer seine Hand festhaltend. Der Ball war repräsentativ ein Anfang. Ein Start für das Jahr. Danach würde erst die Akademie richtig beginnen. Also war es in Ordnung bis dahin das ganze als wunderschönen Fiebertraum zu betrachten, richtig?
      Es war in Ordnung, dass sie sich anfreundeten und diese Erinnerungen sammelten. Schließlich würden bald wieder die Geschäfte kommen, die sie auseinander reisen würden. Also nur für diesen Moment, bis zum Abend des Balls. Bis zum ersten Tag, an dem diese Schule wahrlich als solche ihre Tore öffnen würde. "Ich kann es nicht erwarten", wisperte sie beinahe und fiel kopfüber diesem Traum entgegen. Doch plötzlich wachte sie wieder auf, zumindest für einen Moment und erinnerte sich noch an eine Kleinigkeit wegen dem Ball. Wegen ihrem kleinen Plan, von dem sie noch niemandem gesagt hat, um dem Prinz eine kleine Hilfe zu sein. Zumindest Claude, sollte sie davon erzählen. Ihr Herz machte einen Hüpfer bei dem Verlangen, das in ihr hochkam. War er eigentlich auch so eingenommen von ihrer Gegenwart wie sie von ihm? War es in Ordnung sich so etwas zu wünschen? War es in Ordnung ihn ein bisschen zu provozieren...?
      Danica selbst erkannte sich nicht mehr. Doch sie konnte sich nicht mehr wehren. Deswegen nur dieses eine Mal konnte sie nachgeben, nicht wahr? Sie drückte ein bisschen seine Hand und sah dann nach links und rechts. "Claude... es gibt da noch etwas, das ich Euch gerne verraten würde. Ein Geheimnis. Bezüglich morgen." Sie rutschte ein wenig näher zu ihm heran. Und es war nicht anständig was sie da tat. Denn bei dem Ruck war sie ein... kleines bisschen zu weit gerutscht. Sie beugte sich herüber, legte die Hand an seinen Arm, um ihm sanft zu verdeutlichen, dass er sich herunter beugen sollte, sodass sie an sein Ohr heran kam.
      Sein Duft stieg ihr in die Nase und ihr war, als würde ihr schwindelig werden. Doch sie versuchte sich schnell wieder zu fangen. "Ich... weiß nicht, wie weit ich ins Detail gehen darf, doch Prinz Nikolai hat da einen Herrn, den er auf seiner Seite braucht. Er weiß nicht recht, wie er das bewerkstelligen soll. Aber ich." Sie entfernte sich so weit es nötig gewesen ist, um ihm mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen ins Gesicht zu sehen. "Ich werde also, sollte die Situation sich ergeben, vielleicht für einen Tanz von Eurer Seite weichen müssen... Doch ich werde sofort wieder zurück kehren. Ihr habt mein Wort... Wenn Ihr mir eine solch unverfrorene Tat gestatten würdet." Niemals würde sie etwas tun wollen, das Claude auf dem Ball in Verlegenheit bringen würde. Eigentlich wollte sie sich auch nicht von ihm entfernen... nicht heute und nicht auf dem Ball. Doch sie musste. Sie hatte sich in so viel eingelesen und eingearbeitet und ihre Schachzüge waren gut überlegt.
      Der Mann ihr gegenüber schien einen kurzen Moment zu überlegen, doch dann stimmte er ihr schließlich zu und würde sie machen lassen, was ihr ein wunderschönes Lächeln entlockte. Jetzt freute sie sich wirklich noch mehr auf den morgigen Abend. Sie hat es geschafft noch mit Claude zu sprechen, sie fühlte sich ihm näher, fühlte sich selbst so beflügelt nach diesem ehrlichen Gespräch und noch dazu hatte sie ihn, den wichtigsten Menschen für ihren Plan auch schon eingeweiht. Denn wenn sie ihn in irgendeiner Form beleidigt hätte mit ihrem Vorhaben, hätte sie sich das niemals verzeihen können. Eine Weile saßen sie noch so beinander. Gingen nach diesem kurzen Fiebertraum wieder außeinander und fanden zurück in eine verständnisvolle Stille, wenn auch noch immer die Wangen der jungen Frau den rosanen Schimmer nicht abnahmen, bevor er schließlich wieder gerufen wurde wegen seines Schwertkampfes. Sie beide verabschiedeten sich und nachdem Danica eine Weile alleine gewesen ist und geatmet hat, einfach da war, machte sie sich wieder zurück auf ihr Zimmer, wo Coleen schon auf sie wartete. Und Coleens Kleid. Sofort grinste die Frau breit, als sie es sah. "Du wirst so sagenhaft schön aussehen", sagte sie direkt mit einem Seufzen und konnte nicht anders, als ihrer besten Freundin direkt um den Hals zu fallen.
      Sie fühlte sich so leicht wie vielleicht noch nie in ihrem Leben und das musste sie mit ihr teilen. "Bist du bereit für morgen?", meinte Danica aufgeregt, nachdem sie Coleen aufs Bett gesetzt hatte und direkt vor ihr jedoch stehen blieb. Vorsichtig schnappte sie sich zwei ihrer Haarsträhnen, die ihr im Gesicht hingen und spielte leicht damit.
    • Coleen van Gard
      Besorgt betrachtete die rothaarige Dame gerade das Kleid, während ihre Gedanken sich nur sehr schwer von ihrer erfreulichen Niederlage losreißen konnten. Und tatsächlich, je länger sie über den Morgen mit Navid nachdachte, desto mehr freute sie sich darüber so kläglich versagt zu haben in ihrem Vorhaben ihn abzuweisen. Sie bemerkte kaum, wie sich die Tür öffnete, doch die Worte ihrer Freundin brachten sie sofort in die Gegenwart. Mit einem Mal riss sie sich herum und fing ihre Freundin auf, welche sich an sie warf. Zärtlich hielt sie Danica an ihrer Hüfte fest und ließ sich auf das Bett buchsieren ohne zu Murren, während sie die Stimmung ihrer Freundin als überaus erfreut wahr nahm. Ein kleines Lachen entwich ihren Lippen, als sie grinsend zu Danica aufsah. "Ich bin sowas von nicht bereit. Mein Kleid ist völlig übertrieben für einen Anlass wie einem einfachen Schulball, ich habe große Sorge mich zu blamieren, jetzt, da ich wohl doch nicht drum herum komme auf einem Ball das erste Mal zu tanzen und dass ich dich teilen muss, ist wohl das Schlimmste überhaupt! Falls du allerdings wissen willst, ob ich mich auf morgen freue... Ja, ich denke schon. Wenn auch ich mir sicher bin, dass ich trotz diesem Monstrum als Kleid nicht die Augen von dir lassen können werde!"
      Auch wenn sich ihre Freundin dagegen entschied sich zu setzen, hielt Coleen sanft ihre Taille und streichelte hoch und runter. Würde man die Stimmung jetzt mit der am Vorabend vergleichen so würde niemand auf die Idee kommen, dass sie je aneinander geraten waren. "Und du? Überhaupt, diese Glückseligkeit, die du gerade zu ausströmst... Habe ich Grund zur Eifersucht?"
      Mit diesen Worten strich ihre eine Hand am zierlichen Körper ihrer Freundin hinauf zu ihren Armen, über welche sie ebenso zierlich streichelte, wie sie sie auch hielt. Danica konnte gar nicht erahnen, wie stolz Coleen auf sich war. Darauf, die Worte ihrer Freundin anzunehmen und ausnahmsweise einfach - wenn auch nach einem tatsächlichem Versuch - ihren Drang abzutreten, jemand anderem die Entscheidungsgewalt zu nehmen. Es lag nicht an ihr zu bestimmen, wer was wann tat oder eben nicht. Es lag nicht an ihr, anderen ihre Auffassungen aufzuzwingen und es fühlte sich tatsächlich... Gut an. Es war zwar fragwürdig, wieso gerade die Treffen mit Navid ihren Charakter immer wieder erschütterten, aber er war einfach besser in diesem Kampf als sie es war. Nach kurzem Protest ergab sie sich einfach - und es war ein schönes Gefühl im Großen und Ganzen.
      Mit diesem Vergleich vor Augen, fiel es ihr einfacher zu sehen, was Danica an ihr und ihrem Temperament fand. An ihre direkte Art Dinge anzugehen. Navid öffnete ihr die Augen für ihrer selbst - und seine Bestimmtheit ließ eine Flucht gar nicht zu, so sehr sie auch versuchte diese zu ergreifen. Ihre hellen roten Haare, ihr von Druck befreites Gesicht, alles sprach für ihre überaus gute Laune, die sie auch gerne an ihre Freundin weitergegeben hätte - doch war das gar nicht nötig. Tatsächlich war ihre liebste Danica selbst überaus glücklich, auch wenn sie den Grund nicht kannte und dem entsprechend mit Sicherheit selbst nicht der Grund war. Doch es war schön sie so unbeschwert zu sehen, nachdem sie selbst ihr solchen Kummer bereitet hatte. "Freust du dich auch? Wie geht es deinen Füßen?"
    • Danica Kalsanik
      Ruhig hörte die junge Frau ihrer Freundin zu und musste lächeln. Ja die Tanzstunden in aller letzter Sekunde waren wirklich ein bisschen holprig verlaufen. Doch auch Danica musste zugeben, dass es sehr, sehr gut gewesen ist, dass sie so passioniert und streng dahinter stand. Denn auch wenn Coleen sich selbst als Hoffnungslosen Fall betrachtete, sie waren bedeutend weiter gekommen, als sie gestaretet war. So müsste sie den Ball hoffentlich nicht nur überleben sondern würde ihn auch genießen können. Erneut sah die silber-haarige nach hinten zu dem Kleid ihrer Freundin. "Ich muss sagen, dass ich auch sehr froh drum bin, dass Jean sich dieses Kleid von dir gewünscht hat. Ich wollte es auch noch einmal an dir sehen", meinte sie sanft und sah dann wieder zu der rot-haarigen herunter. Es war wirklich so, einen Streit oder eine Auseinandersetzung der beiden war selten länger als ein paar Stunden zu spüren. Sie waren nun einmal ein Herz und eine Seele, man konnte sie unmöglich voneinander trennen. Sie fanden immer wieder zurück zu einander.
      "Du musst niemals Grund zur Eifersucht haben, das weißt du doch!", korrigierte sie sie schnell. "Aber tatsächlich... ich habe mich heute ein wenig mit..." Sie räusperte sich und seufzte dann leise, um ihre eigene Freude etwas unter Kontrolle zu bekommen. "Ich habe mit Claude gesprochen. Und es war... schön." Vorsichtig ließ sie von Coleen ab und entfernte sich ein bisschen von ihr, um sich in die Mitte des Raumes zu stellen. "Wir haben uns unterhalten, noch ein bisschen näher kennengelernt. Jetzt freue ich mich tatsächlich sehr auf morgen. Sonst hätten wir wahrscheinlich so miteinander tanzen müssen." Danica hob ihre Hände an den Körper eines imaginären Partners, sehr mechanisch und bewegte sich abgehakt und sehr steif, als wäre sie eine lebende Holzpuppe, ehe sie wieder breit zu grinsen begann.
      "Aber ich denke jetzt wird alles gut..." Verträumt blieb sie stehen, ließ von ihrem unsichtbaren Partner ab und schaute für einen Augenblick einfach unbestimmt auf einen Punkt im Zimmer. Sie wollte nicht gerne tiefer ins Detail gehen über ihr Gespräch. Sie hatte auch das Gefühl, dass es nicht sonderlich interessant wäre. Schließlich haben sie wirklich nur ein wenig über alles und nichts gesprochen und die... Nähe der beiden war ohnehin etwas, das niemand nachvollziehen könnte. Dass ihre Hände noch immer von dem Gefühl seines Griffs kribbelten und sie wahrscheinlich diese Nacht sogar noch träumen würde von seinem Rücken, über den sie sanft gestrichen hat. Das alles waren eigentlich so unschuldige Dinge. Doch in Danica lösten sie so viel aus.
      Seufzend fand sie zurück in die reale Welt und sah wieder zu ihrer Freundin herüber. Ungefragt kletterte sie einfach auf sie drauf und setzte sich rittlings auf ihren Schoss, während sie ihre Arme um ihren Hals legte. Niemand außer Coleen hat jemals eine solche Seite an ihr gesehen. Niemand ahnte auch nur, dass sie bereit für solchen Körperkontakt gegenüber irgendjemandem gewesen ist. "Du siehst auch seelig aus. Hast du dich heute noch einmal ein wenig entspannen können? Oder hast du wieder mit jemandem einen Streit angefangen, den du wieder klären konntest?", fragte sie ein wenig frech und umarmte ihre Freundin schließlich. Hach, nirgends auf der Welt war es so schön wie bei Coleen, wirklich nicht, da war sie sich sehr sicher. "Meinen Füßen geht es gut. Sie taten heute ein bisschen weh aber ich habe sie geschont. Jetzt bin ich wieder ganz fit und bereit morgen bis in die Nacht hinein auf der Tanzfläche zu stehen."
    • Coleen van Gard
      Claude also. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Frau, während sie ihre Hände hinter sich auf das Bett stützte und sich etwas nach hinten lehnte, während der Erzählung. Sie würde lügen, würde sie sagen, dass es sie nicht erleichterte, dass es um Claude statt Nikolai ging, doch auch das behielt sie für sich. Bei ihrer Darstellung des verkrampften Tanzes schmunzelte sie breit und schüttelte nur leise lachend den Kopf. "Ich seh' schon, welch freudige Entwicklung, huh?", wagte sie es glatt etwas zu schmollen, wenngleich es sich schnell wieder in einem Grinsen wiederfand. Als sich Danica auf ihren Schoß setzte, zögerte sie keine Sekunde ihre Hände ineinander zu verschränken und knapp über dem Podex ihrer Freundin zu platzieren um ihr einen guten Halt zu ermöglichen. Bei ihrer Frage konnte sie nicht anders als etwas ertappt zu lachen und ihre Lippen aufeinander zu pressen. Als sich ihre Freundin weiter an sie drückte, wanderten Coleens Hände hoch auf ihren Rücken, über welchen sie zärtlich streichelte und seufzte. "Tatsächlich letzteres. Wobei ich es weniger war, die den Streit klärte als viel mehr diejenige, die den Streit verlor. Wobei auch Streit... das falsche Wort ist.", umschrieb sie die Gefühlslage, ließ ihren Oberkörper mit einem Ruck nach hinten fallen, auf das Coleen auf dem Rücken lag und ihre Freundin eng auf ihr, nur damit sie einen besseren Weg hatte hoch zu Danicas Kopf zu streicheln und durch ihre Haare zu fahren. Alleine beim Gedanken an das Geschehene verfärbten sich Coleens Haare Rosa - eine Farbe, die wohl gerade Danica gut genug von ihr kannte. Zu Beginn der Treffen mit Jean war sie beinahe völlig in ihrer Zuneigung zu ihm untergegangen und es hat eine ganze Weile gebraucht bis sie zu diesem Selbstbewusstsein der Freundschaft kam, wie heute. "Navid... hat mir ziemlich offen seine Zuneigung für mich Kund getan in einem Teezimmer, wie aus einem Märchen. Und ich wies ihn ab.", erzählte Coleen lachend. Alleine der Gedanke in so einer romantischen Atmosphäre irgendjemandem abzuweisen war verrückt, jetzt wo sie es aussprach. "Ich wollte mich darauf hin dem Frühstück mit ihm entziehen, doch er... nicht. Ich war so aufgewühlt mit ihm zu Essen nachdem ich ihn abgewiesen hatte - ich verschüttete gar meinen Tee auf meiner Hose!"
      Im Gegensatz zu Danica hatte sie keinerlei Rücksicht darauf, ob die Geschichte spannend war oder nicht. Sie erzählte sie einfach trotzdem.
      "Ich hatte Sorge, er würde denken, es läge an ihm und auf meinem Versuch die Abweisung richtig zu erklären, verfiel ich ganz seinem Lächeln, wie ein kleines Mädchen, das den ersten Schneefall beobachtet. Er hat mir... sehr... deutlich gemacht, dass er nicht aufgeben will. Und..." Langsam ließ Coleen eine ihrer Hände nach vorne von ihrem Kopf zu Danicas Wange streicheln und berührte sie mit ihren Fingerrücken - ähnlich wie Navid es bei ihr getan hatte. Sehr bewusst.. so wie Navid es getan hatte. Und ganz konnte sie sich dem verträumten Lächeln während der Erzählung auch nicht verweigern. "Ich ließ ihn. Du und Jean gleichermaßen habt mir sehr direkt klar gemacht, wie sehr es einen Menschen verärgert, wenn man die Entscheidungsgewalt ihm abnimmt. Und ich habe es mir zu Herzen genommen: Ich warnte ihn zwar, doch wenn es sein Wunsch ist mit seinen Avancen vielleicht in's Leere zu greifen, dann werde ich mich dem nicht verwehren. Das heißt auch nicht, dass ich sie annehmen werde - aber ich werde nicht für ihn entscheiden, dass er sie wem anders zu machen hat. Er kennt meine Ansicht und von nun an, liegt es ganz an ihm einen Fehler zu machen oder eben nicht. Was ein Fehler ist, ist nicht meine Entscheidung. Bist du zumindest ein klein wenig stolz auf mich?" Mit ihrer Frage zog Coleen einen unweigerlichen Schmollmund und fuhr mit beiden Händen wieder auf ihren Rücken um sie an sich zu drücken. "Immerhin habe ich mich nach meinem gescheiterten Fluchtversuch brav ergeben. Und nächstes Mal, werde ich es sicherlich völlig ohne eine Flucht schaffen. Da bin ich mir sicher."
    • Danica Kalsanik
      Es gab wenig - sehr wenig - was Coleen tun könnte, an dem Danica sich stören würde. Ob es sich nun ergab, dass das junge Medium über ihrer besten Freundin lag oder unter ihr. Ob sie nachts in ihr Bett kam, um mit ihr zu kuscheln oder ihr sogar mit in die Badewanne folgte. Sie kannte einfach keine körperliche Grenze zu ihr. Was einen entsetzlichen Kontrast bildete zu ihrem sonstigen Verhalten mit Körperkontakt. Für einen kurzen Moment, als Danica zu Coleen herunter sah, die Hände dich neben ihrem Kopf und die Hände ihrer Freundin auf sich spürte, sie ihr Gesicht berührte, musste sie ein bisschen über sich selbst schmunzeln. Hörte allerdings sehr aufmerksam der rot-haarigen zu. "Das klingt... Nerven aufreibend, wenn ich ehrlich bin", lächelte sie mit einem leisen Seufzen am Ende ihrer Erzählung und ließ sich dann einfach neben sie rollen, um sie eng in ihre Arme zu ziehen. Danica bettete den Kopf ihrer Freundin an ihre Brust und gab ich einen Kuss auf die Stirn. "Ich bin sogar sehr stolz auf dich", flüsterte sie ihr aufrichtig zu. "Das hast du sehr, sehr gut gemacht und ich bin mir sicher, dass es Navid große Freude bereitet hat, dass du schließlich bei ihm geblieben bist." Zärtlich streichelte nun sie die Haare ihrer Freundin. "Ich denke, dass morgen sehr, sehr schön wird. Versuch es einfach zu genießen." Ein bisschen verstohlen blickte sie zu ihrer Freundin und grinste sie ein bisschen schadenfreudig an.
      "Nun, liebste und lesbischste Coleen der Schule, jetzt hast du auf dem morgigen Ball also schon zwei männliche Verehrer, die dich zum Tanz einladen werden!" Es war für Danica eine absolute Selbstverständlichkeit, dass Navid ihr den Hof machen musste nach dieser Erzählung. Und die junge Frau empfand nichts als pures Glück und Freude dafür. Es war ihr so wichtig, dass ihre Freundin dieses Glück erfahren durfte. Dennoch würde sie sie nicht aus den Augen lassen... So gut Jean und Navid es auch mit ihr meinen mögen, Danica würde nicht zulassen, dass wegen ihrer Unachtsamkeit irgendein Unglück passierte. Coleen protestierte und schmollte sie an, was die silber-haarige schrecklich zum Lachen brachte. Und so verbrachten sie den restlichen Abend - mal wieder - Arm in Arm, bis sie sich irgendwann dafür entschieden voller Vorfreude Aufregung ins Bett zu gehen.

      Alle schulischen Aktivitäten für den Tag waren ausgefallen. Das Augenmerk lag einzig und allein auf dem Ball und nachdem Danica und Coleen das Catering in Empfang genommen haben und sicher gewesen ist, dass von ihrer Seite alles vorbereitet gewesen ist, machten sich die beiden Mädchen daran sich fertig zu machen. Zwar gab es Personal an der Akademie, sogar sehr viel. Doch trotzdem ließ Danica lieber eine Maid aus ihrem eigenen Haushalt rufen, die auch ihr Kleid direkt mitbrachte, für das sie sich letzten Endes entschieden hatte. Es war Himmelblau, schwerer, edler Samt zogen es gerade und die einzige nackte Haut, die es zuließ, waren ihre blassen Arme und ihr Dekolleté. Es war einfacher gewesen jemanden bei sich zu haben, den sie schon kannte, als eine Fremde, die möglicherweise Angst hätte sie oder ihre strahlend farblosen Haare zu berühren. Das war auch einfach ein Stress, dem sich die junge Frau nicht gerne ausgesetzt hätte.
      Still wie eine Puppe ließ sie sich ankleiden und herrichten. "Miss, Ihr müsst wirklich schrecklich nervös sein", durchbrach aus dem Nichts ihr Hausmädchen mit einem breiten Grinsen die Stille und sah sie durch ihren Spiegel hindurch an, während sie sich um ihr Haar kümmerte. Danica hatte sich ins Bad zurück gezogen, damit Coleen sich im Zimmer fertig machen konnte. Doch nun sah die junge Frau verwundert durch den Spiegel in das andere Gesicht. "Verzeihung?", entwich es ihr nur regelrecht heiser.
      Verwundert legte Danica die Hand an ihren Hals und die brünette Angestellte fing an zu kichern. "Genau das meinte ich. Den ganzen Tag schon habt ihr kaum ein Wort gesprochen. Seid ihr so aufgeregt?" Lange sah sie noch in das Gesicht der jungen Frau, ehe sie schließlich ohne eine Antwort den Blick wieder abwandte und sich selbst im Spiegel ansah. "Natürlich nicht.", sagte sie in ihrer üblichen, reservierten Art und versteckte ihre zitternden Finger ein bisschen in ihrem Schoss. "Es ist nicht mein erster Ball", ermahnte sie die Angestellte vor solchen Anschuldigungen. Wenn sie auch... zu Einhundert Prozent Recht hatte. Allein die Vorstellung von alle dem, was heute Abend passieren würde machte sie nervös. Sie würde mit Claude tanzen. Das war nicht nur irgendein zufälliges Ereignis. Jetzt, da Danica ein bisschen darüber nachdenken konnte, das war ein Heart Event des jungen Mannes im Spiel gewesen. Der Gedanke allein ließ ihr schon die Knie weich werden. Und dann war da auch noch Nikolai, für den sie sich etwas ganz besonderes überlegt hatte. Doch dafür musste alles perfekt sein. Er musste auf sie aufmerksam werden, er musste sie zum Tanz auffordern. Sie musste Thorvald auf den ersten Blick sofort erkennen und ihn die ganze Zeit über nicht aus den Augen verlieren. Hoffentlich würde alles so funktionieren.
      Doch auch wegen Coleen machte sie sich Sorgen. Hoffentlich würde bei ihr auch alles gut gehen...

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Letzten Endes hatte Jean das meiste alleine gemacht. Was keine Überraschung für den jungen Mann gewesen ist. Es verwunderte ihn nicht im geringsten, dass sie letzten Endes nur das eine Mal zusammen gesessen haben, um alles zu diskutieren. Auch, dass danach niemand sich bei ihm erkundigt hatte, außer Coleen das eine Mal beim Frühstück. Die endgültige Entscheidung war auf ihm hängen geblieben und während Danica und Coleen das Catering angenommen haben, hat er dafür gesorgt, dass alles vernünftig und nach Plan arrangiert worden ist. Er war von Anfang bis Ende im Ballsaal gewesen. Selbst seine Kleidung hat er sich hier her holen lassen, um sich hier frisch zu machen und umzuziehen.
      Nun stand er doch recht zufrieden in seinem edlen, cremefarbenen Anzug inmitten der leeren Tanzfläche, behielt die Hände in den Taschen und ging noch einmal alles ab. Die Getränke waren serviert, das Essen war angerichtet. Die kleinen Tische waren perfekt aufgestellt worden, auf einer kleinen erhöhten Bühne hatten sich die Musiker versammelt, für die er selbst nicht mehr zuständig gewesen ist. Dennoch schien dort auch alles in Ordnung zu sein und auch die Bediensteten sind hervorragend instruiert worden. Alles war vorbereitet. Der Saal war trotz der untergehenden Sonne Licht durchflutet durch den majestätischen Kronleuchter und den diversen weiteren Lichtquellen, die allein ein Vermögen gekostet haben müssen. Doch so war es nun einmal. Er kannte die Tradition. Alles musste perfekt sein. Jean kannte sich mit allem aus, was den Schönen und Adligen wichtig gewesen ist. Das ist sein Job gewesen. Doch hiermit ist er nun fertig gewesen. Alles war organisiert und bereitet worden.
      Nun dürfte auch er sich ein bisschen entspannen und sich darauf freuen seine Coleen in Empfang zu nehmen. Er freute sich doch... mehr darauf, als er gedacht hatte. Er liebte sie einfach in diesem Kleid. Sie sah aus wie eine Königin. Sie würde mit Leichtigkeit alle Blicke auf sich lenken. Davon war er überzeugt. Doch ihr Partner für den Abend war nun einmal er selbst. Jean müsste lügen, würde er behaupten, dass er nicht auch einen gewissen Triumph dabei empfand. Doch diese Gedanken sind komplett nichtig gewesen. Schnell schüttelte er den Kopf, um in keiner Träumerei zu verfallen, ehe er sich über den Hnterausgang nach draußen begab. Vor dem Haupteingang ist es bereits recht laut geworden und er konnte sich lebhaft vorstellen, dass er überrannt werden würde, wenn er sich dafür entschied durch das Haupttor zu schreiten. Nein, das war ihm zu lästig. Noch immer entspannte bahnte er sich den Weg von außen zum Eingang. In der Zeit ist das Fest sogar schon eröffnet worden, also ist er genau rechtzeitig los. Denn als er schließlich um die Ecke bog, waren seine Mitschüler bereits dabei hinein zu strömen. Er vernahm deutliches Gelächter und laute Gespräche. Seine wachsamen Augen beobachteten das Schauspiel für einen Moment, dass auch alles nach Plan verlief, bis er die Augen endgültig als Organisator abwandte.
      Suchend sah er sich nach Coleen um, doch weit und breit war noch keine Spur von ihr gewesen. Stattdessen erkannte er den Spross der Georges, etwas weiter am Rand stehen. Zielstrebig ging er auf ihn zu. Jeder wusste, dass er Danicas Partner für den Abend gewesen ist. "Guten Abend, Monsieur!", nickte er ihm zu. "Ihr wartet auch auf Eure Begleitung, wie ich sehe?", fing er ein recht unverfängliches Gespräch an. Eigentlich wollte er einfach nur nicht alleine irgendwo herum stehen und riskieren angesprochen zu werden. Daher machte er es sich einfach neben dem Mann gemütlich und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Seine Augen hingen recht desinteressiert, doch überaus aufmerksam auf dem Weg, der hinauf in den Saal führte. Keiner entging ihm. Wenn ihn auch niemand tatsächlich interessierte. Es dauerte eine Weile, bis der flammende Rot in seinem Sichtfeld erschien, das ihn sofort zum Grinsen brachte. "Gefunden", sagte er zwar mehr zu sich selbst, doch laut genug, dass auch Claude ihn hören konnte. Danica und Coleen kamen gemeinsam den Weg hinauf und sie sind wirklich ein Anblick gewesen, den man auf einem Gemälde einfangen sollte. Coleen, ganz in Rot erinnerte ihn unweigerlich an den Sonnenaufgang. Und er konnte nicht anders, als sie in Gedanken als strahlend zu bezeichnen. Sofort schritt Jean ein bisschen nach vorne und machte auf sich selbst bemerkbar. Und sein Grinsen wurde sogar noch breiter, als es aussah, als würde Coleen Anstalten machen wieder umdrehen zu wollen.
      Doch das wusste Danica ebenso zu verhindern, wie er selbst es gewusst hätte. "Ich dachte schon ihr würdet es nicht mehr schaffen", sagte er schließlich zu den beiden, als sie bei ihm ankamen. Doch nach einer kurzen Begrüßung zwischen Danica und Jean war seine Aufmerksamkeit auch schon weider voll und ganz bei seiner Kindheitsfreundin gefangen. Vorerst ohne Wort streckte er ihr die Hand entgegen und ergriff ihre Finger. Galant, wie ein Prinz es tun würde verbeugte er sich mit einer Hand hinter dem Rücken und hauchte Coleen einen Kuss auf den Handrücken zu. "Guten Abend. Du siehst wirklich umwerfend aus. Du solltest öfter auf meine Kleiderwünsche hören.", sagte er ihr mit seinem üblichen leicht überheblichen doch durch und durch aufrichten und charmanten Lächeln.
    • Coleen van Gard
      Während Danica wohl zumindest versuchte ihre Aufregung zu verstecken, lief Coleens gesamter Körper geradezu Amok. Die Zofe, die ihr in das Kleid helfen sollte, hatte wirklich kein leichtes Spiel - alleine schon weil alle 10 Sekunden die junge Frau solche Dinge sagte wie "Ich sollte einfach nicht gehen." oder "Könnt Ihr nicht einfach bestätigen, ich wäre krank?" oder ähnliches. Es war eine Tortur, doch auch hier ergab sie sich langsam, wenn auch eher aus Mangel an Ausreden. Sie ließ sich in ihr rotes Kleid helfen, welches lediglich über ihrer linken Schulter mit einer Art Schleife gebunden war. Die unteren Hüllen von Tüll waren Schwarz, doch das dominante Rot stach einfach heraus und nach wie vor war die junge Frau der Meinung: "Das ist definitiv zu viel für einen dummen Schulball! Wieso...!?"
      Es war nicht zu helfen, Jean würde sie sofort wieder zurück schicken, wenn sie es nicht anziehen würde und Danica würde den Teufel tun, sie in etwas anderem gehen zu lassen - sie selbst hatte bestätigt, dass sie ihre Freundin darin sehen wollte. Als es zu ihren Haaren kam, winkte Coleen sofort ab. Sie wollte ihre Haare genauso offen tragen, wie es Jean mochte - immerhin war sie seine Begleitung und wurde mit seiner Ehre nur bezahlt, weil sie sich seinen Bedingungen beugte. Und... selbst gefiel es ihr auch am Besten, wenn sie ehrlich wäre. Sie wurde zu Ende hergerichtet und betrachtete sich seufzend im Spiegel. Sie war... so unglaublich aufgeregt. Alleine Danicas Worte am Vorabend! Nicht, dass sie ganz Jeans Gesellschaft einen Tanz schuldete - Navid würde sie auch fragen!? Vielleicht hätte sie sich doch nicht ergeben sollen vor ihm! So sehr sie allerdings auch im Inneren meckerte, man konnte ihr unweigerlich ansehen wie sehr sie sich freute. Zumindest freute sie sich in ihrer Unsicherheit und Nervosität genug, dass sich ihre Haare in ihrem hellen Rotton hielten. Als Danica das Badezimmer verließ atmete Coleen noch einige Male tief durch, bevor sie sich zu ihrer Freundin umdrehte und sie begutachtete. "Du siehst atemberaubend aus und ich bin ... sehr eifersüchtig, dass nicht ich an deiner Seite sein werde.", schmollte sie und schritt hinüber zu ihrer Freundin. Danicas Kleid war auch wunderschön, doch nicht halb so aufdringlich wie ihr eigenes. "Wir... könnten noch Kleider tauschen.", bot sie ihr lächelnd an, doch bald schon verließen sie ihr Zimmer und machten sich auf den Weg, den sie selbst gerne verhindern würde im Nachhinein. Weder die hohen Schuhe noch das Kleid als solches machten ihr das Schreiten schwer, darin war sie geübt - aber ob sie wirklich einen Tanz darin schaffen würde? Die Nervosität stieg in ihr auf sie bemerkte geradezu sofort die Blicke auf ihr, welche sie sehr direkter trafen ohne den Schutz ihrer Männeruniform. Gerne wollte sie die Blicke auf Danica schieben, wegen den Gerüchten um sie doch dieses Kleid machte seinem Job als Blickfang alle Ehre, es war nicht zu vermeiden. Auf dem Weg entdeckte bald auch schon Jean in der Begleitung des Monsieur George sie und unweigerlich stoppte Coleen sofort auf der Stelle. Er kam näher. Und näher. Und mit einem "I-Ich hab es mir anders überlegt!!" wandte sie sich herum, doch wurde von einer stillen Danica von der Flucht gehindert als auch Jean und Claude vor ihnen standen. "Ich dachte schon ihr würdet es nicht mehr schaffen." Sich ertappt fühlend im Gedanken an die Diskussionen, die sie in ihrem Zimmer noch angetragen hatte und räusperte sie sich unweigerlich etwas und nickte. "Das-... Ja.. Aber wir sind hier. Offensichtlich sind wir hier! Und...", nervös strich sie sich selbst eine Haarsträhne hinters Ohr und verschränkte ihre Arme sichtlich aufgeregt vor ihrem Körper und lachte ebenso nervös, wenngleich sie schnell ihre Haltung wieder auflöste, als Jean die Hand nach ihr ausstreckte. Auch ihren Satz vergaß sie förmlich, als sie bei seinem noblen Handkuss etwas errötete und sich erst jetzt traute einen genaueren Blick auf ihren Begleiter zu werfen. Er hatte sich wirklich schick gemacht und sie wusste zwar, dass es eher für den Anlass als für sie als Person war - aber sie konnte sich sicher sein, dass sie definitiv ein hübsches Paar darstellen würden. Mit ihrer freien Hand hob sie die Seite ihres Kleides etwas an und probierte sich an einem sichtlich unbeholfenen Knicks, da sie ihn nicht gewöhnt war und seufzte etwas - jedoch lächelnd. Lächelnd mit einem Rotschimmer auf den Wangen und ihren langen unbändbaren roten Haaren. "Hast du dich mal umgesehen?! Ich bin komplett übertrieben angezogen für so einen Anlass und von der Schädigung meines Rufs einer Frau, mit dem Herzen für andere Frauen und einer Vorliebe für Männerkleidung, will ich gar nicht erst anfangen.", lachte sie, bevor sie die höfliche Begrüßung kurzzeitig unterbrach und ihre Arme um Jeans Hals schlang um ihn zu umarmen. "Aber ich danke dir für das Kompliment, Prinz Jean-Christoph von Beaumanoir~ Du siehst auch nicht... unansehnlich aus." Mit diesen Worten und einem breiten verspielten Grinsen ließ sie wieder von ihm ab. "Tatsächlich steht dir der Anzug wirklich wirklich gut. Da verfliegt gerade zu die Angst, das ich neben dir genauso übertrieben wirke wie neben den.. meisten anderen." Mit einem Schmunzeln nickte sie in die Richtung des Begleiters ihrer eigenen Freundin - Claude war zwar edel gekleidet in einem schwarzen Anzug, jedoch würde er neben Coleen in ihrem Kleid förmlich untergehen. Er war eben schlichter und nicht der Typ für die Aufmerksamkeit. Diese Sorge hatte sie bei Jean nicht, der sich selbst wohl nicht hatte zwei Mal sagen ließ, wie er wirken wollte. Märchenprinz-Paket durch und durch und äußerst... gut aussehend. Auch wenn sie einen Spaß darüber machte, ihre Haare die alleine bei dem genaueren Anblick auf ihn sich in ein gewisses Maß an Rosa statt Rot flüchteten, verrieten ihre Zuneigung für den Anblick.

      Claude George
      Nervös fand sich der junge Herr in einem schwarzen noblen aber nicht wirklich auffälligem Anzug wieder. Er trug immer den Selben auf so ziemlich jedem Anlass und fuhr damit bekanntlich gut - unauffällig. Unaufdringlich. Und gleichermaßen ernst, sein Körper erzählte nichts von der Aufgewühltheit in seinem Inneren. Alleine beim Gedanken am Vortag, wie nahe er und Miss Danica sich gekommen waren. Wie sie an ihn heran gerutscht war und er beinahe dachte ein früher Tod würde ihn ereilen bei dem Gefühl, das es in seinem zurückhaltendem Herzen ausgelöst hatte. Lange hatte er über den Tag noch an die Begebenheit nachdenken müssen und wie ihm die Gänsehaut durch den Körper gelaufen war, als er ihre Stimme so nahe an seinem Ohr vernahm. Umso ärgerlicher war es für ihn gewesen, dass diese Nähe ihm zugereicht wurde im Gedanken an den Prinzen selbst und ihrem Wille ihm zu helfen. Natürlich erwehrte er sich ihrem Wunsch nicht. Natürlich stellte er sich bereit sie zeitweilig abzutreten - sie sollte tun, was sie wollte und sich keinesfalls ihm gegenüber verpflichtet fühlen. Doch ganz... kalt ließ ihn der Gedanke nicht. Nichtsdestotrotz freute er sich natürlich darauf ihre Begleitung sein zu dürfen und umso nervöser wurde er beim Warten auf eben diese. Die meisten seiner Mitschüler hatten sich schon mit ihren Partnern zusammen gefunden und strömten gerade zu in den Saal, während in ihm die Zweifel aufstiegen, ob sie nicht doch sich vielleicht gegen ihn entschied. Oder ihre Füße es sie nicht hier her schaffen ließen. Oder-
      "Guten Abend, Monsieur!" Nicht mal der sonst so gefasste Claude konnte seine Aufregung verstecken und zuckte unweigerlich zusammen, als er angesprochen wurde. "Monsieur Beaumanoir.", grüßte er zurück indem er sehr höflich seinen Kopf etwas neigte. "Ihr habt recht, ich warte auf Mi- .. Auf Danica." Viel mehr Beteiligung war dem nervösen Mann nicht abzugewinnen, allerdings schien auch Monsieur Beaumanoir nicht darauf zu pochen. Still lehnte dieser sich an die Wand und sah durch die Menge, was er ihm bald schon gleich tat. Er würde ihm sicherlich nicht zu nahe treten und sich anmaßen seine Körperhaltung richtig zu deuten - allerdings entging ihm nicht diese Aura des Desinteresses, die er versprühte während er durch die Menge sah und auf seine Begleitung wartete. Zunächst vermutete Claude aufgrund dieses Verhaltens, er würde sich nicht auf den Abend freuen oder wäre gar unzufrieden mit der erwählten Partnerin gewesen - doch als dieser seine Freude mit einem Grinsen Kund tat als er sie zu erblicken schien, verwarf er seinen Gedanken.
      Still folgte er dem Mann mit dem zitronenblonden Haaren und konnte kaum anders als seinem Herzklopfen zu erliegen bei dem Anblick der beiden Damen, die unterschiedlicher nicht hätten aussehen können. Wie Tag und Nacht unterschieden sich sowohl ihre Kleiderwahl als auch ihr Charakter und er empfand ein wohliges Gefühl dabei sie zu betrachten - und spürte beinahe eine Art von Sorge den Ansprüchen nicht gerecht zu werden von diesem lieblichen Engel, der ihrer Sonne folgte und... diese Sonne aufhielt nicht vor ihrer Begleitung zu flüchten? War das ein Akt der fehlenden Bereitschaft ihren langjährigen Freund als Ballbegleitung zu akzeptieren oder ein Akt der Scham vor der Zuwendung, die sie erfahren würde von eben diesem? Diese Frage im Raum stehen lassend und auf die Liste der Dinge setzend, die er beobachten würde, wandte er sich an seinen zierlichen Engel und verbeugte sich vor ihr höflich - nicht so nobel wie Jean selbstverständlich. Nur ganz seicht und unaufdringlich, jedoch schien sie sich in ihrer eigenen Welt zu befinden, auf welcher er sie nur ungerne riss - doch jetzt... sollte sie bei ihm sein. Voll und ganz. Er ergriff sehr zögerlich das Wort, nachdem er die überaus prunkvolle Coleen mit einem Nicken begrüßte und sah wieder zu Danica. "Das Kompliment des jungen Herren neben mir, kann ich nur weiter geben. Danica, ihr wirklich.. atemberaubend aus, wenn ich so direkt sein darf. Und ich hoffe natürlich Eure Füße erfreuen sich der Besserung.", begann er etwas unbeholfen und hielt ihr seinen Arm hin, höflich wie er war. "Ich hoffe, ich kann die heutige Nacht Euren Ansprüchen genügen. Ich werde mein Bestes geben den Abend für Euch unvergesslich zu gestalten, wenngleich solche gesellschaftlichen Konventionen wahrlich nicht meine Stärke sind."
      ... Super Start. Er holte seine Begleitung ab und schon hielt er ihr seine Unzulänglichkeiten vor. Ja wahrlich, er war ein nervöses Wrack, auch wenn er von Außen nicht so wirkte.

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    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Es erfreute den jungen Mann doch sehr, dass Coleen sich wirklich Mühe gab. Niemals hätte er erwartet die eigenwillige Dame jemals einen Knicks machen zu sehen. Und ihre Unbeholfenheit machte es für ihn nur attraktiver. Ehrlicher. Genau das war seine Coleen. Ein bisschen unbeholfen, ein bisschen übertrieben, man durfte nicht theatralisch vergessen und auffällig. Doch in all diesen unperfekten Eigenschaften konnte er sich nicht eine Sache vorstellen, die er gerne an ihr ändern wollen würde. Sie war eindeutig der erste Mensch, den Jean jemals so bedingungslos aufgenommen und akzeptiert hat. Und wenn der junge Mann so darüber nachdachte, wie viel Arbeit es gelegentlich sein konnte, dann war er ganz froh drum, wenn es auch bei ihr bleiben würde. Ohne zu zögern legten seine Hände sich an ihre Taille, als sie ihn umarmte und auf ihr Gemecker und ihr verstecktes Kompliment musste er belustigt schmunzeln.
      "Keine Sorge, ich habe schon Frauen reingesehen, die kaum durch die Tür gepasst haben. Ob nun Schulball oder nicht, es ist und bleibt ein Ball. Hier gibt es sehr viele Menschen, die es sich nicht nehmen lassen können zu zeigen was sie nicht alles aufwerten können." Er zuckte lediglich mit den Schultern. "Sie werden sich ärgern, dass du ihnen die Show stiehlst." Er meinte es auch so. Bisher hatte keine Frau, die er an diesem Abend gesehen hat, es geschafft seine Augen auch nur im Entferntesten lägerfristig auf sich zu ziehen. Bei Coleen jedoch war es eine Goliath Aufgabe den Blick überhaupt abzuwenden. Und er verstand sehr genau, dass das nicht nur bei ihm selbst der Fall gewesen ist, so viele Augenpaare, die in ihre Richtung linsten. Entschieden endlich rein zu gehen und ein Teil des Balls zu werden und Coleen noch ein bisschen mehr ins Rampenlicht zu rücken, hielt er ihr schließlich den Arm hin. "Darf ich bitten, Mademoiselle?" Noch einmal schaute er zu Danica und Claude. Die Frau schien komplett überwältigt zu sein und hatte Schwierigkeiten aus ihrer Starre zu finden. Allerdings war er sich sicher, dass sie beide das wieder hinbekommen würden, ganz ohne ihre Hilfe. "Nun denn", sagte er deswegen laut genug an alle beide gerichtet und machte eine verabschiedende Geste. "Wir werden uns sicherlich drinnen begegnen. Sollte es zu voll werden, wünsche ich Euch beiden einen erfreulichen und angenehmen Abend." Natürlich vergaß Jean nicht, dass er mit einem Spross der George Familie sprach. Sicherlich, er hatte Feierabend für diesen einen Tag. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass er seine ewige Lebensaufgabe vergessen würde.
      Doch aus exakt diesem Grund wollte er Coleen gerne hier wegschaffen, mit ihr allein sein. Sein wahres Gesicht ohne Rücksicht auf Verluste zeigen zu können. Denn nur ihr traute er diese mürrische, zynische und murrende Seite von sich an. Wenn er auch noch keinerlei Begründung dafür gefunden hat. "Es lief im Übrigen alles Einwandfrei", unterrichtete er sie auf dem Weg zum Saal. Bereits von weitem konnte man bereits sachte Musik vernehmen. "Ich habe noch bis zur letzten Sekunde die Caterer angewiesen. Doch soweit schien alles ohne Probleme über die Bühne gegangen zu sein." Kurz sah er sich nach links und rechts um, ehe er sich zu seiner Begleitung herüber beugte, um ihr ins Ohr zu flüstern. "Es gibt sogar den verdammten Kuchen für Miss Elisabeth. Und ich würde es nicht ertragen, wenn sie sich daran verschlucken würde", raunte er sarkastisch, ehe sie beide schließlich in das Licht des Ballsaals eintraten.

      Danica Klasanik
      In ihrer eigenen Welt gefangen. Die Beschreibung passte wahrlich. Denn sobald sie ihre Begleitung erblickte konnte sie nicht anders, als regelrecht zu erstarren. Ihre ganze Nervösität, die sich aufgebaut hatte verpuffte einfach als sie ihn sah, während sie gleichzeitig über ihren Kopf hinaus wuchs. Wie lange sie ihn einfach angesehen hatte wusste sie gar nicht. Erst, als er sie ansprach zuckte sie leicht zusammen und machte einen Knicks vor dem Mann. "Verzeihung", stolperte es ihr über die Lippen. "Ihr… Ihr seid immer ein sagenhaft schöner Mann, versteht mich nicht falsch. Doch dieser Anzug steht euch… wirklich gut. Euer Schneider muss ein sehr gutes Auge haben", erklärte sie ihre Trance schüchtern und schluckte schwer den Klos in ihrem Hals herunter. Sein Kompliment nahm sie zwar auf, doch ganz realisiert hatte sie es noch nicht, weswegen sie es einfach als Einladung sah zu lächeln. Sanft ergriff sie seinen Arm.
      Oh, das war's, sie war fertig. Danica war jetzt schon bereit einfach in seinen Armen zusammen zu brechen. Sie atmete leise tief durch. Und lauschte dann seinen unsicheren Worten, während sie beiden auf den Ballsaal zugingen. Mit einem fragenden Ton sah sie zu ihm auf. Er machte sich solche Gedanken um sie? Auf der einen Seite fand Danica das schrecklich mit welcher Unsicherheit er anscheinend zu kämpfen hatte. Doch dass sie so sehr in seinen Gedanken gewesen ist, dass er bereit war sich selbst noch zu Entschuldigen bevor sie überhaupt angekommen waren, freute sie ein ganz kleines bisschen. Oder besser gesagt sie fühlte sich geschmeichelt. Aufmunternd lächelte sie zu ihm auf. "Ich hoffe, dass ich das selbe auch für Euch erfüllen kann, Claude.", pflichtete sie ihm einfach bei. "Ich bin auch nicht die Beste bei großen Veranstaltungen. Meistens halte ich mich eher zurück und betrachte die tanzenden Paare. Also irgendwie… werden wir das schon schaffen."
      Wenn sie auch… wirklich nervös gewesen ist. Sie hatte es sich fest vorgenommen es nicht zu tun, sie hat es sich den ganzen Abend über eingeredet. Und doch konnte sie ihren Körper nicht kontrollieren, als sie Claude zwangsweise eine bisschen zurück zog, als sie stehen blieb vor dem großen Tor. "Und ich bin auch wirklich eine angemessene Erscheinung, um an Eurer Seite zu sein, Claude…?" Sie sah nicht albern aus, oder? Danica wusste genau, dass sie lächerlich aussah in den bunten, fröhlichen Kleidern, die sie nur für sich trug, doch sie hatte zumindest mit dem Mitternachtsblau versucht ein bisschen… Leben in ihr Erscheinungsbild zu bringen. Aber war das genug? Sie verspürte den heftigen Drang ihre Frisur zu zerstören und die feinsäuberlich zurechtgelegten Locken hinter ihr Ohr zu streichen. Weil sie das nicht durfte fand ihre Hand ebenfalls den Weg auf seinen Arm. Sie räusperte sich und sammelte die Kraft einfach reinzugehen. Sie würde das schaffen. Er war bei ihr und so lange sie den Kopf hob und voller Stolz gewesen ist, würde schon alles gut gehen... Hoffte sie.

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    • Coleen van Gard
      "Solange die Damen sich nur ärgern und nicht eine ganz neue Abneigung für mich verspüren, soll es mir recht sein.", begrinste sie seine Erzählung der Damen, die wohl auch diesen Ball etwas zu ernst genommen hatten. "Darf ich bitten, Mademoiselle?" Mit diesen Worten hielt Jean ihr seinen Arm hin, welchen sie auch gerne ergriff - mit beiden Händen um bei ihm den Halt zu suchen, der ihr vielleicht versagte sonst und blamieren wollte sie sich wahrlich nicht. "Sehr gerne.", seufzte sie beinahe erleichtert. So sehr sie in ihrer Nervosität aufgegangen war, ihr Eindruck hatte seinen Job getan und Jean selbst war mehr als zufrieden damit, dass sie tatsächlich dieses Monstrum trug. Das reicht ihr schon um sich langsam hinunter zu fahren. Eine Hand hob sie kurz in die Höhe und winkte ihrer Freundin und dessen Begleiter zu, welcher sich sehr höflich auch verbeugte vor Coleen und Jean und kurz darauf machten sie sich schon auf den Weg. Zugegeben, irgendwas in ihr hatte erwartet, dass sie sich zu viert durch die Reihen bewegen würden, doch bald sollte dieses Rätsel schon gelöst werden. Er wollte sich entspannen und ganz seiner ehrlichen Art freien Lauf lassen an diesem Abend - und mit Claude... ging das nicht. Gut, also würde sie ihn alleine unterhalten heute, das sollte kein Problem sein. Mit einem Lachen kommentierte sie sein Flüstern und schüttelte amüsiert den Kopf. "Dann willst du mir sagen, dass du direkt aus der Vorbereitung kommst und dich von der Aufgabe gleich in die nächste gestürzt hast als meine Begleitung?", mahnte sie ihn beinahe an, jedoch mit einem Lächeln, das offen davon erzählte, wie glücklich sie an seinem Arm eigentlich war. "Sie wird dich sicherlich mit einem Tanz belohnen wollen, ich wäre an deiner Stelle vor-...sich... tig..", ihr verspieltes Grinsen wich einem Blick der Überwältigung als sie in den Ballsaal trat und ihre Sinne geradezu durchflutet wurden. Die Lichter, die Gerüche, die seichte Musik zum Tanzen - Oh Gott, das Tanzen. Alles, was sie sich an Beruhigung bisher angeeignet hatte, schien wie weggeblasen und eine Panik stieg in ihr auf, bei dem Gedanken daran wirklich vor allen zu tanzen, und ihre Haare verloren schneller ihre Farbe als sie gucken konnte bis sie in einem panischen erschrockenem Weiß hielten. Und sie konnte nicht einmal so tun, als wäre sie unsichtbar, so schnell wie die Blicke auf ihrem Kleid landeten und ihrer ebenso strahlenden Begleitung! Nervös schluckte sie etwas und ergriff erst enger den Arm von Jean - bevor sie Anstalten machte diesen los zulassen. "A-Also eigentlich bin ich gar nicht so scharf auf den Ball. Ich meine, ich bin hier, ich ich wurde gesehen, ich-", gerade als sie sich von ihrem Begleiter loslösen wollte, stoppte sie sich selbst. Sie... wollte... nicht mehr... weglaufen. Das wäre auch Jean gegenüber ungerecht. Nach einer kurzen Pause, in welcher sie die Augen schloss, nun doch erneut Jeans Arm etwas drückte und tief durchatmete. Ein Mal nur, bis sich wieder ihre Rot in ihrem Haar wieder fand und sie überaus entschloss hoch zu ihrem Partner sah. "Verzeih. Ich.. arbeite noch daran meinen Fluchtreflex in Griff zu halten. Natürlich bleibe ich. Das steht außer.. Frage.", sprach sie sich selbst den Mut zu und versuchte ihm gleichermaßen zu versichern, dass sie sich nicht diesem Moment mit ihm entziehen würde. Ihn nicht wegstoßen würde. Und nicht davon rannte, auch wenn ihre Nervosität sich das wünschte. Nein, sie hatte sich vorbereitet! Sie hatte geübt und ihrer Freundin die Füße beinahe ruiniert in Vorbereitung auf diesen Abend mit Jean und sie würde ihn nicht abbrechen. Nichtsdestotrotz lief ihr äußerst nervöser Blick über die Menge, das Raunen hörend über Miss van Gard, welche weder in weiblicher Begleitung noch in einem Anzug erschienen war, wie es wohl von ihr erwartet wurde. Aber... es sollte okay sein. Solange Jean an ihr hing, sollte es okay sein. Er würde nicht weggehen. Sie nicht mit diesen Blicken alleine lassen und sie musste sich vor ihm weder für die Nervosität noch für ihr Herzklopfen schämen.
      Bälle waren noch nie ihr Ding gewesen - das stand außer Frage. Höflich Tänze abwimmeln und sich je nach Wichtigkeit des Anlasses in ein Kleid zu zwingen - das war ihr unangenehm. Nicht das Kleid an sich natürlich. Doch diesen Blicken alleine ausgesetzt zu sein baute in ihr doch ein gewisses Maß an Druck auf - was seltsam war, da die Blicke in Geschäftsräumen sie durchaus motivierten statt ängstigten. Jedoch wusste sie dort auch, was sie tat...
      Heute war sie nicht alleine. Sie hatte extra geübt, extra das prunkvollste Kleid angezogen, das sie besaß und hatte an ihrem Arm den Menschen, dem sie bedingungslos vertrauen konnte und es auch endlich sollte. Keine Furcht vor Ablehnung. Keine Flucht mehr. Nicht heute.

      Claude George
      Der Mann hatte kaum geahnt wie ähnlich es ihnen in diesem Moment ging. "Ich danke Euch für das Kompliment.", nickte er ihr sicher zu und hatte das Gefühl sein Herz würde stehen bleiben, als sie tatsächlich seinen Arm ergriff. Diese sachten Berührungen zwischen ihnen, lösten so vieles aus und keiner von ihnen schien es wirklich verstecken zu können an diesem Abend. Sie traten den Weg an und unweigerlich stellte sich bald eine nervöse Stille zwischen den beiden, welche Danica zum Glück versuchte selbst zu brechen. Ihre Worte brachten ihn unweigerlich dazu leicht zu schmunzeln. Wahrlich... sie waren sich sehr ähnlich und damit vermutlich perfekt füreinander an diesem Abend. "Gerne können wir auch gemeinsam die Paare unauffällig beobachten, falls Euch das lieber ist als selbst mit mir auf die Tanzfläche zu gehen, Danica. Heute Nacht... geht es ganz allein um Euch."
      Und er meinte jedes Wort so wie er es sagte. Auch wenn er einen Wunsch verspürte mit ihr einen Tanz zu genießen, er würde sich gänzlich nach ihrem Ermessen richten. Er wollte ihr jeden Wunsch erfüllen und am Liebsten von den Lippen ablesen, und kurz fürchtete er die Chance gar nicht zu bekommen als seine zierliche Begleitung ihn zurück zog.
      "Und ich bin auch wirklich eine angemessene Erscheinung, um an Eurer Seite zu sein, Claude…?"
      Sichtlich überrascht weiteten sich seine Augen und ebenfalls seine in die Höhe schießenden Augenbrauen erzählten davon. Kurz wusste er wirklich nicht, was er darauf erwidern sollte und blinzelte auf der Suche nach Worten, bis er beruhigend seine freie Hand auf die ihre legte und nickte. "Ich wäre mit keiner Frau an meinem Arm lieber heute hier, Danica. Ganz gleich, was Ihr tragt und wenn Ihr Euch entschieden hättet in Schuluniform hier her zu kommen - in meinen Augen wärt ihr die schönste und zarteste Blume des ganzen Balls." Mit diesen Worten wollte er ihr die Zeit geben sich vorzubereiten - oder auch zu gehen, wenn ihr das lieber gewesen wäre. Doch zu seinem Glück entschied sich Danica gegen ihre Zweifel und für den Abend mit ihm. Gemeinsam gingen sie hinein und gingen gleichermaßen wieder in der Menge wieder unter mit ihrer - im Vergleich zu den anderen - unauffälligen Kleidungswahl. Ein schwarzer Anzug war natürlich niemals falsch, doch auch er verspürte unweigerlich etwas zu leger gekleidet zu sein. Als ersten Instinkt steuerte er mit der Dame an seinem Arm ein etwas ruhigeres Plätzchen nahe des Caterings an und erblickte die verschiedenen Speisen, den Kuchen und die schön anzusehende Sortierung. Man erkannte, dass sich jemand viel Mühe gemacht hatte - währenddessen sein Teil der Gruppierung alles Prinz Nikolai überlassen hatte für die Wahl des Punsches. Sie waren einstimmig dafür gewesen, dass er mit der meisten Ballerfahrung es entscheiden sollte - Claude hingegen kümmerte sich lediglich um seinen Briefverkehr, Unterstützung mit Unterlagen und ähnlichem. "Darf ich Euch etwas zu trinken anbieten? Oder dürstet es Euch eher nach einem Tanz? Oder ganz etwas anderem? Helft mir, Euch den schönsten Abend bescheren zu können, den Ihr Euch vorstellen könnt, Danica."
      Sein Blick haftete ganz alleine auf ihr, niemand sonst konnte ihm die Aufmerksamkeit abgewinnen. Sein Ziel und sein Wunsch war eindeutig.

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    • Danica Kalsanik
      Claude versuchte wirklich seiner Tanzpartnerin die Unsicherheit zu nehmen. Und während sie seine Worte durchaus anzweifelte, schaffte sie es nicht bei seinem ernsten Blick etwas negatives zu erwidern. Stattdessen atmete sie ergeben aus und ließ ihre Schultern sinken mit einem zarten Lächeln auf ihren Lippen. Die Verlegenheit fand den Weg in ihre Wangen und sie wusste nicht recht, was sie antworten sollte auf solch charmante und schmeichelnde Worte. Kaum hatten sie den Saal betreten wurden sie beide empfangen von einem Meer aus Farbe. Die edelsten Stoffe wirbelten auf der Tanzfläche herum und schafften ein durch und durch wunderschönes Durcheinander. Dennoch ließ Danica es ohne zu zögern zu, dass ihre Begleitung sie ein bisschen mit zur Seite zog. Etwas weiter abseits, wo es ruhiger gewesen ist, schien eher ihr Platz zu sein, wie ihr schien. Als sie sich einfanden und Danica ihren Griff um Claudes Arm lösen konnte, sah sie bei seinen Worten verwundert auf und hatte für einen Moment das Gefühl ohnmächtig zu werden. Ihre Augenlider flatterten. Der Charme dieses Mannes, seine Inbrunst, die Aufrichtigkeit. Sie fühlte sich durch und durch wie eine Prinzessin und zweifelte nicht daran, dass sie mit Abstand den besten Partner für diesen Abend an ihrer Seite wusste.
      Sie schaute kurz nach links und rechts und als sie sich soweit nicht beobachtet fühlte legte sie mit zusammegepressten Lippen und einem verlegenen Lächeln, dass sie so versuchte zu verstecken, eine Hand liebevoll an seinen Oberarm. "Bitte Claude, wenn Ihr mir wahrlich einen Wunsch erfüllen möchtet, dann bitte ich, dass auch Ihr Euch entspannt. Es ist ebenso mein Begehr, dass Ihr einen unvergesslichen Abend genießen dürft. Und ich… weiß, dass ich den auf jeden Fall haben werde." Wieder färbten sich ihre Wangen dunkler und sie senkte schnell den Blick, als sie aus dem Augenwinkel etwas wahrnahm und sich herundrehte. Dennoch achtete sie darauf unter keinen Umständen ruckartig von dem schönen Mann an ihrer Seite abzulassen. Stattdessen ließ sie zärtlich ihre Hand fallen. Als sie erkannte, wer da auf sie zukam breitete sich ein großes Grinsen auf ihrem Gesicht aus. "Anatoly", grüßte sie ihn glücklich und wollte bereits die Arme zu einer Umarmung ausstrecken, doch der junge Mann schnappte sich nur ihre Hand, machte eine Verbeugung und deutete einen Handkuss an. Ach ja, Danica hatte wohl kurzzeitig vergessen, dass dieser Grad an Nähe nicht wirklich gerne gesehen war in gehobener Gesellschaft. Mit einem entschuldigenden Lächeln senkte sie den Blick und machte einen eleganten Knicks. "Guten Abend, Danica. Du siehst gut aus. Hat Sophie das Kleid also mitgebracht?" Die silber-haarige nickte, ehe sie sich zu Claude zurück drehte. "Claude, ich habe Euch von meinem Bruder erzählt, erinnert Ihr Euch? Das hier ist Anatoly." Als nächstes sah sie zu dem Mann mit der ebenso eigenwilligen Haarfarbe wie ihre eigene es gewesen ist. "Anatoly, das ist Monsieur Claude George." Eine Weile sah der junge Mann Claude einfach ins Gesicht und nickte dann langsam. Dass sie beide sich durchaus vertraut gewesen sind durch den Prinzen wollte Anatoly wirklich nicht in den Raum stellen, nicht gegenüber seiner Schwester.
      "Freut mich", nickte er ihm daher einfach zu mit der selben ruhigen Miene, für die Danica selbst auch bekannt gewesen ist. Damit blickte er einfach wieder zu seiner Schwester. "Ich war ein wenig enttäuscht, als mir berichtet wurde, dass jemand dich vor mir eingeladen hat.", seufzte er. "Ich wollte nur-", Anatoly wurde unterbrochen, von Musik, die recht laut anfing zu spielen. Ein Schönes Lied. Eins von Danicas liebsten, vom Tanzunterricht. "Schon in Ordnung", sagte der junge Mann schnell und streckte seine Hand aus. "Möchtest du tanzen?" Danica sah von ihrem Bruder zu seiner Hand und wirbelte dann einfach zu Claude herum und nahm stattdessen seine. "Tut mir leid, Anatoly, doch mein erster Tanz gehört Claude.", entschuldigte sie sich und sah dann wieder zu dem großen Mann im schwarzen Anzug. "Wenn Ihr mir die Ehre erweist." Das war… spannend! Danica hat noch nie einen Mann zum Tanz aufgefordert. Doch sie freute sich, dass sie es bei Claude tun konnte. Das lockerte hoffentlich ein bisschen die… Nervosität der beiden.

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Es war nicht übersehen - zumindest nicht für Jean - wie entsetzlich angespannt Coleen gewesen ist. Der junge Mann spielte kurz mit dem Gedanken, ob er sie in diesem Zustand nicht auch einfach wie eine Holzpuppe unter den Arm klemmen könnte. So kannte er sie gar nicht. Wobei, nein, das war gelogen. Genau so kannte er sie zu genüge. Allerdings kam es nicht jeden Tag vor, dass sie ihre Unsicherheiten und Ängste derartig offen zur Schau stellte. Ruhig hörte er ihr zu und ließ ihren Vorsatz nicht mehr weglaufen zu wollen auf sich wirken, ehe diese Worte ihn zu einem amüsierten Schmunzeln animierten. Spielerisch bekräftigte er ein bisschen seinen Griff um die junge Frau. "Du bist heute aber amüsant. Was veranlasst dich zu der Annahme, dass du vor mir flüchten könntest. Selbst wenn du es wolltest.", neckte er sie auf seine übliche Art. Doch für den Moment tat er ihr den Gefallen und ließ es zu, dass sie sich ein bisschen neben ihm versteckte und sie beide nicht unbedingt in der Mitte des Raumes standen.
      Nachdenklich schaute er zu den anderen Paaren und überlegte, wie er das mit ihr in den Griff bekommen konnte. Jean kannte die Frau an seiner Seite so gut. Danica wäre wohl die einzige, die ihn diesbezüglich übertraf. Und so wusste er genau, dass er sie schnell von ihrer Furcht ablenken musste, sonst würde sie sich den ganzen Abend daran klammern. Wahrscheinlich sogar darüber hinaus. Mit einem Mal hingen seine Augen an einem ganz bestimmten Paar. "Schau, Danica ist auf der Tanzfläche.", wies er sie auf ihre beste Freundin und Claude hin. Einen Moment sah er ihnen zu. Wie waren diese beiden so schnell zum tanzen gekommen. Das verwunderte den Blonden jungen Mann nun tatsächlich ein wenig. So steif und distanziert, wie er Claude erlebt hatte, war er sich sicher gewesen, dass sie beiden längere Anlaufschwierigkeiten haben würden. Doch nun schienen sie in ihrem Tanz aufzugehen... Jean sah herunter zu Coleen. Eigentlich sollte er es genau so machen. Worauf wartete er? Dass ein magisches Ereignis passierte, dass ihr die Furcht nahm?
      "Komm, wir tanzen ebenfalls.", sagte er mit einem Ruck, schnappte sie sich und hielt sie schon bald auf der Tanzfläche in den Armen. Ihre Proteste und das Flehen auf einen späteren Zeitpunkt auszuweichen ignorierte er einfach. Bestimmt hielt er sie dicht bei sich und wartete regelrecht darauf, dass sie ihren Kopf in eine andere Richtung lenkte. "Hey", sprach er sie darauf direkt an. "Ich bin nicht nur ein untreuer Gatte", ermahnte er sie spielerisch, wenn sein scherzender Ton auch sehr nah an seinem ernsten gewesen ist. "Ich bin auch noch ein überaus eifersüchtiger noch dazu. Also behalte deine Augen hier oben." Er ging es langsam an. Zunächst wog er sie beide leicht im Takt, während sie kurz miteinander sprachen. Anschließend machte er einen Schritt zur Seite. Und wieder zurück. Es war kein üblicher Walzer. Jean führte Coleen nicht wirklich. Zwar gab er die Richtung für den Anfang an, allerdings auch mehr um sie aus ihrer holzartigen Starre zu bekommen. Irgendwann machte er mit ihr die erste Drehung. Langsam, bedacht, er erwartete von ihr kein außergewöhnliches Tanztalent. Wenn sie es nämlich hätte, wüsste er davon. Er hielt ihre Hände, brachte etwas Abstand zwischen sie und zog sie dann wieder näher. Nichts an diesem Tanz erinnerte an den klassischen Walzer, bis auf den Takt. Und das war gut so in Jeans Augen. Denn einen klassischen Walzer würde Coleen nicht genießen können.

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    • Claude George
      Dieses Lächeln. Dieses Lächeln, das nur ihm gehörte in diesem Moment - es zwang dem schweigsamen Mann eine zarte Errötung auf die äußersten Wangenknochen, welches nur nicht seine vollste Aufmerksamkeit bekam, wegen dem Herzklopfen, das seinen gesamten Kopf einzunehmen vermochte. Oh, wusste sie gar nicht, was sie in ihm auslöste mit solchen Blicken, mit solchen roten Wangen und solchen Worten? Gerade als er dazu ansetzen wollte etwas zu sagen, entglitt ihre Hand aus seinen Fängen und ebenso ihre Aufmerksamkeit. Der junge Anatoly kam ihnen entgegen und zuerst erlag er dem Trugschluss, er würde sich zu sich selbst bewegen aufgrund der Verbindung mit dem Prinzen - als dann jedoch seine Aufmerksamkeit ganz auf Danica fiel, blinzelte er kurzzeitig verwirrt. "Claude, ich habe Euch von meinem Bruder erzählt, erinnert Ihr Euch? Das hier ist Anatoly." Erst mit diesen Worten schloss sich der Kreis in seinem Kopf, das es sich um ein und den Selben handelte. Nun, jetzt wo er sie nebeneinander betrachten konnte... Eine Ähnlichkeit war durchaus vorhanden, ganz abgesehen davon, dass es sicher nur Sinn machte, wenn sie beide zusammen den Prinz unterstützten. Als Geschwisterpaar war die Dynamic unter Prinz Nikolais Führung sicher einwandfrei. Ein guter Schachzug durch und durch und auf die Vorstellung war Claude durchaus der Meinung es wäre besser Danica in's Bilde zu setzen, doch Anatoly war wohl anderer Auffassung. Als ihm das höfliche "Freut mich." entgegen gerichtet wurde, zögerte Claude zwar einen Moment, doch entschied er sich dafür seine Begleitung unaufgeklärt zu lassen um nicht für eine seltsame Stimmung zu Sorgen. "Ebenso, Mister Kalsanik.", höflich verbeugte er sich und hielt sich danach ebenso höflich aus dem Gespräch hinaus. Sie hatte schon zuvor erwähnt gehabt, dass sie mit ihrem Bruder den Ball beschritten hätte eigentlich, da war es nur verständlich, dass er ihr den ersten Tanz schenken wollte - wenngleich.... Es war ein Ball mit Partnerpflicht. Hatte Anatoly schon getanzt mit seiner vermeintlichen Partnerin oder hatte er sich wirklich einem Zweckbündnis hingegeben nur um sich danach ganz an seine Schwester zu hängen? So oder so - ein gewisser Grad an Enttäuschung legte sich auf sein Herz, den ersten Tanz mit seiner Partnerin abtreten zu müssen. Er erwartete schon, dass sie die Hand ihres Bruder ergreifen würde, als es... anders kam.
      Danica wirbelte herum zu dem Abseits stehenden Claude und bat ihn zum Tanz. Das war ihm ja noch nie geschehen - ganz ab davon, dass er sich gewöhnlich raus hielt. Sichtlich verzögert reagierte er mit einer Verbeugung vor Danica und kurz darauf einer entschuldigenden Geste gegenüber Anatoly. "Sehr gerne, Danica. Ent..schuldigt uns, Mister Kalsanik."
      Mit diesen Worten holte er erneut Luft, legte seine freie Hand an Danicas um diese erneut an seinen Arm zu legen und sie höflich auf einen freien etwas abgelegeneren Platz auf der Tanzfläche zu führen. Er überlegte zwar kurzzeitig,ob Danica es als unangebracht empfinden würde oder gar so aufnehmen könnte, als würde er sich schämen mit ihr in die Mitte zu schreiten, doch natürlich war dem nicht so. Claude selbst wollte nur den Mittelpunkt umgehen. Zusätzlich auch weil er von Weiten schon den edlen Prinz Nikolai in ebenso edler Kluft erblickte hatte und... Er war definitiv noch nicht bereit seine Partnerin an ihn abzutreten. In diesem Moment gehörte sie zu ihm.
      Auf der Tanzfläche angekommen, ließ er von seiner Tanzpartnerin ab nicht ab, er löste lediglich die Hand, die er sich selbst an den Arm gelegt hatte, und ergriff ihre Hand erneut mit seiner. Lange war er nicht mehr so nervös gewesen vor einem Tanz. Nun es war zugegebener Maße aber auch eine Weile schon her, dass er überhaupt den Fuß auf die Tanzfläche gesetzt hatte.
      Sehr diszipliniert hielt er sich seine freie Hand hinter den Rücken, während er die andere Danica hinhielt und schon im Takt der Musik sich tief vor ihr verbeugte. Danach zog er sie höflich - wenn auch sehr bestimmt schon ein Stück an sich heran und eröffnete den Tanz mit einer Drehung seiner Partnerin im Uhrzeigersinn, welche fließend in eine entgegengesetzte Drehung überging. Sein Blick fiel dabei kurzzeitig in Richtung des schönen Kleides seiner Partnerin, wie es im Schwung der Drehung seinen eigenen Tanz wagte um die schlanken Beine Danicas. Dieses Bild vor Augen traf einfach seinen ganz... eigenen Geschmack. Nach den Drehungen führte er seinen Engel zu sich heran, legte seine Hand von seinem Rücken an ihren Rücken, beinahe ihr Schulterblatt, - sehr höflich. Sehr unaufdringlich, wenn nicht gar betont distanziert.
      Und damit begann für sie beide der Schritt in den Walzer. Seine Körperhaltung erzählte von seiner militärischen Herkunft, sein stramm durchgedrückter Rücken, seine großen bedachten Schritte, welche beinahe wirkten, als würde er den Takt vorgeben mit ihnen und nicht diesem folgen. Vielleicht war auch seine Beklemmtheit darin zu sehen, denn er berührte seine Parterin nur als wäre sie eine kostbare Porzellanfigur, welche zu schön war um ihr auch nur einen Kratzer zuzufügen.

      Coleen van Gard
      "Was veranlasst dich zu der Annahme, dass du vor mir flüchten könntest. Selbst wenn du es wolltest." Auf diesen Satz konnte die junge nervöse Frau gar nicht anders als schmunzelnd den Kopf zu schütteln. "Du unterschätzt, wie schnell ich laufen kann, mein Liebster." Trotz ihrer Anspannung konnte sie gar nicht anders als so auf diese Art von ihm zu reagieren. Sie würde sich genau genommen eher ohrfeigen als diese kleinen Neckungen zwischen ihnen verstreichen zu lassen nur wegen so etwas albernem wie... Angst vor'm Tanzen. Nichtsdestotrotz atmete sie tief durch, mehrmals. Es war ihr erster Ball ohne ihren sie-instruierenden Berater Cedric Cornwall. Ohne den Mann, der ihr anriet, mit wem sie das Wort suchen sollte - bevor sie das Wort mit denen suchte, die sie selbst wollte. Es war der erste Ball ohne Verpflichtungen und der erste Ball mit einem anderen Mann am Arm als Cedric, welcher für sie wie ein Vater war. Ein Vater, der zwar von ihr herum gescheucht wurde wie kein anderer, aber er war Familie. Nichtsdestotrotz. Nun war sie hier, die Begleitung für ihren Jugendschwarm höchst selbst und das nur für ein Abend, der Freude bringen sollte, doch sie konnte sich einfach nicht entspannen. Die Blicke machten sie nervös. Aus ihren Gedanken riss sie die Aussage von ihrer Freundin beim Tanz, und sofort folgte sie ganz aufgeregt Jeans Blick hinüber zu Danica. Es war für sie nicht wirklich verwunderlich, dass sie tanzten - es war ein Ball und dieses Lied eines der liebsten Stücke von Danica. Das an ihrem Arm allerdings wirklich Claude war statt Anatoly wunderte sie zugegebener Maßen. "Haaah! Nicht mal ihren ersten Tanz bekomme ich!", schmollte sie leicht lachend - wobei sie das Lachen gleich wieder bereuen sollte. "Komm, wir tanzen ebenfalls."
      "...Was? J-Jean!", mit aller Kraft zugegeben versuchte sie sich zu drücken. Tatsächlich, versuchte sich nicht auf die Tanzfläche ziehen zu lassen und ihm ein würdiger Gegner zu sein in diesem Kampf. "W-Warte! Bitte! Wir wir sind doch gerade erst angekommen! Jean!", flehte sie beinahe um eine Gnadenfrist, die ihr langjähriger Freund ihr nicht gewährte. Nein, er war stur - mindestens genauso stur wie sie selbst. Wenn nicht sogar noch eine Ecke schlimmer. Ohne auch nur ein kleinen Teil von Gnade hielt Jean sie bald schon auf der Tanzfläche in den Armen und sie selbst errötete unweigerlich stark, während sie ihren Blick um sich warf. Der Blick, der auffing, wie gebannt die Menschen auf ihr Kleid sahen und es machte sie regelrecht panisch, doch auch den Blick umher wusste ihr Partner zu unterbinden.
      "Ich bin nicht nur ein untreuer Gatte. Ich bin auch ein überaus eifersüchtiger noch dazu. Also behalte deine Augen hier oben."
      Schnell sah sie wieder zurück zu ihm und so nervös wie sie auch war, ein Schmunzeln konnte sie nicht verweigern. Und wiiie nervös die junge Frau war. "Ich dachte heute Nacht... bleibst du treu, wenn ich das Kleid trage?", ergriff sie das Thema direkt und ließ sich von ihm hin und her wiegen. Folgte seinen Schritten und... konnte gar nicht anders als sich beinahe darüber zu beschweren, wie viel Arbeit sie mit Danica hier hinein gesteckt hatte. Sie hatte ihr geholfen zumindest zu versuchen sich ordentlich führen zu lassen, wie eine Dame des Hofes, doch Jean verlangte das gar nicht von ihr. Er... verlangte nie etwas von ihr eigentlich, was nicht ihrem Charakter entsprach. Dieser Gedanke brachte auf ihre Lippen ein sanftes Lächeln sondergleichen. Er nahm sie genau so auf wie sie war, egal wie viel Arbeit es vielleicht machte. Egal, ob er sie manchmal zu ihrem Glück 'zwingen' musste. Egal, ob er mit jemand anderem nicht vielleicht edler tanzen könnte - was er wollte war in diesem Moment Coleen.
      Mit dem Blick haftend an Jeans Augen veränderte sich bald schon die unwohle Versteifung, wurde schwächer und verblasste völlig. Seine Augen, die in diesem Moment nur sie sahen. Mit all ihren Makeln und Fehlern - und all seiner Akzeptanz für eben diese. Während des Tanzes vergaß sie die Menschen um sie herum. Den Druck. Die Angst zu fallen. Die Angst vor einem falschen Schritt. Es gab für sie nur noch Jean und ihre sich rosa färbenden Haare erzählten die Geschichte ihrer Zuneigung für diesen Moment und diesen Mann gleichermaßen. Bei der überaus vorsichtigen Drehung kam sie offensichtlich in's Wanken, aber sie verlor sich in der Musik statt in ihrer Panik. In den sachten Bewegungen. Und in ihrem eifersüchtigen Gatten. Coleen wagte es sogar ihre Augen zwischenzeitlich zu schließen um den Moment völlig in sich aufzunehmen. Es wäre okay, selbst wenn sie fallen sollte. Sie wusste nicht genau, was sie tanzten, doch ein Walzer wie sie es von Danica gelernt hatte, war es nicht. Und sie genoss genau das.
      In diesem Moment bereute sie beinahe, dass sie sich all die Jahre vor den Tänzen mit ihm gedrückt hatte - und gleichermaßen freute sie sich unglaublich sehr, dass der Mann, der ihren ersten Tanz überhaupt auf einem wirklichen Ball sein Eigen nennen durfte, kein Geringerer war als ihr bester Freund. Der Mensch, der ihr mit Danica die Welt bedeutete. Auch wenn er vielleicht gar nicht wusste, wie viel Energie sie darein gesteckt hatte niemals zu tanzen. Gerne hielt sie seine Hände. Es war eher wie ein Spiel als wie ein Tanz. Ein Spiel mit ihrem besten Freund im Takt der Musik und - nun was sollte sie sagen? Sie war mit klassischen Tänzen nicht bewandert, doch das hieß nicht, dass sie keinerlei Talent für freiere Tänze besaß. Sobald sie sich wohl fühlte zumindest. Sie konnte ihren Körper bewegen, ihre Hüften spielen lassen, nur eben nicht... klassisch.
      Bald schon lief ihr ein verspieltes Grinsen über die Lippen als sie eigenmächtig, wie sie nun einmal war, an ihn heran schritt und mit einer Hand durch seinen Nacken fuhr und die andere an seine Taille legte, während sie sich drehten. Es war eine Freiheit, die sie spürte in sich drin und einfach hinaus ließ. Die Freiheit nicht an dem klassischen Tanz zu hängen und sich auch nicht dafür zu schämen. Ein Teil in ihr wünschte sich still beinahe, dass dieser Moment einfrieren würde. Dass dieser Tanz niemals enden würde. Dass sie für immer ihren Liebsten so halten könnte, wie in diesem Moment. Ja, ein Herzklopfen war unvermeidbar, doch es war nun wirklich nicht so, als wäre sie es in seiner Gegenwart nicht gewöhnt. Stattdessen genoss sie einfach alles was geschah - jede kleinste Drehung, jede kleinste Berührung, jedes Lächeln und jeden Blick. "Ich danke dir, dass du mich hier zu zwingst, oh holder Gatte~", säuselte sie lachend ihm entgegen, bevor sie ihre Hände von seinem Körper nahm, jedoch nicht ohne noch einmal von unten hinauf durch seine Haare zu streichen, und ihre Hände schließlich wieder ganz in die seinen legte, etwas verspielt über seine Finger fahrend. Es war nicht zu übersehen, dass in Gegensatz zu anderen Tanzpaaren ihre Berührungsschwelle eine ganz andere war. Dass sie eine Geschichte miteinander verband. In diesem Moment hatte sie keine Angst mehr.

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    • Danica Kalsanik
      Claude willigte ein und ihr Herz machte seinen sehr aufgeregten und freudigen Hüpfer, als der junge Mann eine regelrechte... wie sollte sie sagen? Dominanz an den Tag legte? Sie war sich sicher gewesen, dass er ihr versichern würde sie könne den ersten Tanz mit ihrem Bruder verbringen. Bisher hatte er nichts getan, als sich mit der Äußerung eigener Wünsche stark zurückzuhalten. Doch nun widersprach er nicht. Nein, er nahm sich ihre Hand im wahrsten Sinne und beanspruchte sie für sich. Das Gefühl der simplen Aufregung wich einem anderen, warmen Gefühl in ihrer Brust und sie nutzte eine Sekunde, bevor sie zum Tanz ansetzten, um tief durchzuatmen. Denn das brauchte sie. Claude raubte ihr nämlich durch und durch den Atem. Er hat sie bereits mit seinem Erscheinungsbild komplett von den Füßen gerissen, er ließ sie sich wie eine Prinzessin fühlen und nun zeigte er ihr auch noch eine Seite an sich, die sie noch nicht kannte.
      Nach allem was sie glaubte über ihn zu wissen überraschte er sie mit einer Männlichkeit, die ihre Knie weich werden ließ. Sie setzten zum Tanz an. Ihre Finger lagen perfekt in seiner großen Hand. Seine Haltung war makellos und sie empfand diesen strengen Stil keineswegs als steif. Im Gegenteil. Sie vertraute ihm in dieser Sekunde mit Leib und Seele. Ließ sich von ihm leiten, ließ sich führen und während sie noch nie eine leidenschaftliche Tänzerin gewesen ist, fühlte sich nichts so natürlich an, wie mit Claude auf der Tanzfläche zu stehen. Sie fühlte sich als wäre sie Teil des Stroms eines Flusses oder dergleichen. Federleicht waren ihre Schritte. Ihre Technik war gut. Man sah ihr die viele Übung deutlich an. Doch das, was diesem Tanz wirklich Schönheit verleite war die Freude, die Danica dabei empfand.
      So sehr sie auch versuchte sich dagegen zu wehren, sie konnte nicht anders, als breit zu grinsen. Sie hörte zwar die Musik, doch während sie zu Claude aufsah bemerkte sie niemanden sonst um sie beiden herum. Und sie ließ sich einfach fallen. Denn sie wusste genau, dass er Acht gab, dass er nicht zuließ, dass sie mit jemandem zusammen stießen.
      "Ihr seid ein unglaublich guter Tänzer, Claude", sagte sie nach einer Weile, als der Walzer ein bisschen langsamer wurde und ließ sich noch einmal herum drehen. Mit einem breiten Grinsen, das sie wirklich nur den wenigsten zeigte, umfasste sie den Stoff ihres Rockes, während sie ihre Arme öffnete und sich schon bald wieder in seinen Armen befand. "Bei Eurer Führung schaffe nicht einmal ich es einen Fehler zu machen. Eure Körperspannung ist bemerkenswert..." Sie konnte es sich nicht verkneifen kaum merklich über seine Schulter zu streichen. Sein Körper war... hart. Der Körper eines Mannes, der sein Leben in das Training investierte. Ihr entwich ohne dass sie es merkte ein verträumtes Seufzen, während sie einfach... lächeln musste. Aus ganzem Herzen. Aus voller, aufrichtiger Freude darüber hier mit ihm sein zu dürfen. Sie erschrak jedoch ein wenig, als das Lied sich dem Ende neigte und plötzlich ihr Körper ein wenig nach hinten kippte. Wie sie es beim Tanz gewöhnt gewesen ist, spannte sie sofort ihre Glieder an für die Pose und nachdem sie sich zunächst mit großen Augen in den Armen ihres Partners wiederfand und ihm direkt ins Gesicht sah. Konnte sie nicht anders, als in ihrer Verlegenheit noch einmal zu grinsen und ihren Blick ein wenig abzuwenden. War das normal? Was das angebracht? Erst jetzt kehrte Danica wieder zu diesem Ball zurück und realisierte, dass es noch andere Menschen um sie herum gab. Schüchtern räusperte sie sich, als sie schließlich wieder auf die Beine kam. Sie... wusste nicht was sie sagen sollte. Danke? Entschuldigung?

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Wunderbar. Zufrieden schmunzelte Jean bei dem Anblick seiner Partnerin. Es war immer wieder ein befreiendes Gefühl für ihn, wenn ein Plan so perfekt aufging. Wenn er seine Aufgabe gut machte. Und seine Aufgabe war für ihn unverkennbar und eindeutig gut zu verstehen; Seinen Gegenüber keinen, ihre Gefühle zu verstehen und schneller eine passende Lösung parat zu haben als das Problem überhaupt adressiert werden konnte. Es hatte keineswegs etwas damit zu tun, dass er einen gewissen Genuss darin empfand ihr strahlendes Gesicht zu sehen und ihren Körper dicht bei seinem zu spüren, während sie sich so fallen ließ. Die Gänsehaut auf seinen Armen war eine schrecklich gewöhnliche Reaktion, wenn man betrachtete, dass sie ihre langen, schlanken Finger in seinen Nacken fahren ließ. Unbewusst spannte er sich ein bisschen an und bemerkte dies erst, als er schwer schlucken musste.
      Was... ebenfalls komplett normal gewesen ist. Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf ihre Worte, als sie plötzlich zu sprechen begann. "Hmpf", machte er leise und musste dabei Lächeln, ehe er ein wenig über seine Kindheitsfreundin den Kopf schüttelte. Für einen Moment schnappte er sie sich ein bisschen fester, ehe er sie ein weiters mal um sich selbst drehen lies. "Ich bin gerne jederzeit zur Stelle, um dich zu deinem Glück zu zwingen.", versprach er ihr auf eine gewisse Art und Weise, die ihm ein eigenartiges Gefühl in der Brust bescherte. Schnell schob er den Gedanken beiseite und ignorierte es schlichtweg. Er wollte voll und ganz da sein, bei ihr, auf der Tanzfläche bei ihrem formlosen, freien Tanz.
      Als die Musik dann verstummte entfernte Jean sich ein bisschen von Coleen, verneigte sich vor ihr, nahm ihre Hand und bedankte sich so angemessen bei der Dame für diesen Tanz. Aus dem Augenwinkel konnte er erahnen wie viele Paare gerade den Kopf in die Richtung der beiden gedreht hatten und eine leise Vermutung in ihm sagte, dass seine Freundin das auch jeden Moment bemerken und zurück in alte Muster verfallen würde. "Komm, lass uns etwas trinken, ich bin durstig geworden", sagte er komplett entspannt und seelenruhig um nicht den Anschein zu erwecken sie schnell von der Tanzfläche los werden zu wollen. Er hielt ihr den Arm hin und begleitete sie zum Abseits, wo sie beide auch auf Claude und Danica trafen. Erst, als die vier sich gegenüberstanden schien letzte die kleine Gruppe zu bemerken. Ganz durch den Wind und wie es aussah verwirrt stolperten einfach die Worte von ihren Lippen. "Oh! Du kommst schon von der Tanzfläche? Haben die Tanzstunden geholfen in letzter Sekunde?" Jean spürte, dass diese Aussage Coleens Herz ein wenig in ihre Hose fallen ließ, doch er konnte nicht anders, als leicht zu prusten. Schnell räusperte er sich und versuchte sich zu fangen.
      Mit wissendem Blick sah er zu Coleen hinab. "So, so", machte er lediglich. "Ich hole uns etwas zu trinken." Die Frau ist wirklich immer wieder für Überraschungen gut gewesen, aber dass sie extra Tanzstunden nahm? Warum hat sie nicht einfach ihn darum gebeten?

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    • Claude George
      Ein sachtes Seufzen fand seinen Weg über seine Lippen, welche sich im Ansatz zu einem Lächeln durchringten, als er es sah. Diese Freude in ihren Augen, dieses begeisterte Grinsen auf ihrem Mund. Dieses Gesicht wollte er sehen, auslösen. Wenn gleich augenscheinlich seine gesamte Aufmerksamkeit an ihr hing, war Claude sehr bedacht darauf, den Tanz fern anderer Menschen zu halten. Zugegeben auch nicht ganz uneigennützig... Dieses Gesicht sollte nur für ihn bestimmt sein. Er achtete auf jeden Schritt, jeden Millimeter seines Körpers - nicht aus Eitelkeit, nein. Rein aus seiner Disziplin heraus war es ihm ein Bedürfnis. Claude George führte sie mit einer Präzision, die wahrlich erahnen ließ, wie perfektionistisch er als Kommandant war und aus welch einer überaus strengen Familie er tatsächlich kam.
      "Ihr seid ein unglaublich guter Tänzer, Claude"
      Als wäre es ein Teil seines Tanzes verneigte er sich kurzzeitig vor seiner Tanzpartnerin, bevor er sie wieder an sich zog und in dem Fluss eines engeren Tanzes. "Ich danke Euch für das Kompliment, doch auch Ihnen merkt man die Übung an, Danica. Disziplin wird in meiner Familie sehr groß geschrieben. Auch wenn es zum Vergnügen ist... Ein Tanz ist in meinen Augen nichts anderes als das Führen einer Dame statt eines Schwertes. Ihr seid... die Verlängerung meines eigenen Körpers, falls Ihr versteht.", versuchte er ihr seine Bewegungen klar zu machen. Er war kontrolliert. Führend. Präzise. Der Schwertkampf war in seinen Augen nichts anderes als ein Tanz nur das man nicht dem Takt der Musik folgte, sondern dem Takt des eigenen Herzschlags.
      Als Danica über seine Schulter strich, holte er tief Luft aber genoss die Berührung. Er war wohl angespannt, doch nicht auf eine unangenehme Art und Weise. Das war einfach seine natürliche Art und Weise des Tanzes, in welcher er völlig auf ging. Er ließ sich nicht treiben, er verlor sich nicht. Doch gerne betrachtete er die Frau vor sich, die sich gehen lassen konnte in seinen Armen. Wie sie seufzte und den Tanz einfach zu genießen schien. Seinen Tanz. Seine Führung. Seine Gesellschaft. Und es war ein wunderbares Gefühl in ihr solch ein Glück auszulösen. Als das Ende des Liedes nahte, zog er sie sehr bestimmt an sich und legte seine Hände fest an ihre Taille. Sie sollte spüren, dass er sie nicht fallen lassen würde. Sie sollte merken, was für ein vertrauenswürdiger und bodenständiger Partner er war - sowohl im Tanz als auch im Leben selbst. Er war zuverlässig und sein ganzer Körper sollte genau davon erzählen. Von dem Fels, an den sie sich lehnen könnte, wenn sie fürchtete in sich selbst zu ertrinken. Er lehnte Danicas Oberkörper nach hinten - unaufdringlich und diskret. Er ließ sie sinken... und zwang ihr den Anblick auf, der nichts anderes zeigte als seiner selbst. Kein anderer Mensch. Er wollte das Einzige sein, das sie sah am Ende ihres ersten Tanzes mit jemandem, der nicht den selben Nachnamen trug wie sie. Auch, dass Danica etwas verlegen ihren Blick zur Seite wandte, tat seinem Erfolg keinen Bruch ab. Claude half ihr wieder auf und musste nun selbst etwas.. nach Luft schnappen. Der Schluss war ohne Frage ein einziges Bedürfnis seiner selbst gewesen und alles in ihm hoffte, dass er sie nicht verschreckt hatte. Einen Moment stand er da. Nahe an ihr. Die großen Hände um ihre Taille und kaum bereit sie gehen zu lassen, auch wenn er musste.
      Zögernd ließ er von ihr ab, ergriff ihre Hand und verbeugte sich erneut vor ihr. "Ich danke Euch. Es war ein... wundervoller Tanz und macht damit diesen Ball sicherlich zu dem Schönsten in meinem bisherigen Leben und das schon nach dieser kurzen Zeit." Als er sich wieder aufrichtete, legte er erneut ihre Hand an seinen Arm und führte sie von der Tanzfläche hinunter. Die Nervosität wurde einfach auf der Tanzfläche gelassen, wenngleich seine straffe Haltung, wie sie einem Militärangehörigen zugeschrieben war, blieb. "Wenn es Euer Wunsch ist, dürft Ihr den nächsten Tanz gerne Eurem werden Bruder schenken. Es war.. mir... nur ein Bedürfnis Euren ersten heute Abend zu beanspruchen."

      Coleen van Gard
      Dass gerade der gemeinsame Tanz, vor dem sie sich so gefürchtet hatte, das wäre, was ihr die Aufregung nahm, zeugte davon, was für einen Sinn für Ironie das Universum hatte. Bei Jeans Lächeln konnte sie gar nicht anders als in diesem Moment einfach nur voller Glück zu stecken. Falls man es nicht ihrem Gesicht ansehen könnte, verrieten es ihre rosanen Haare, welche ihren Weg zu einem hellen Orange - wenn nicht sogar Gelb - wechselten. Ihr Freund schnappte sie und drehte sie und Coleen... ließ sich einfach darin fallen. Sie genoss vermutlich alles an diesem Moment. Den seichten Wind, der durch ihre Beine fuhr von den Bewegungen ihres Kleides bis hin zu den Worten, die ihr Herz einen Sprung machen ließen. "Das hoffe ich doch!" Ein offenes Lachen verließ ihre Lippen, bevor sie breit grinsend ihr weißen Zähne zeigte und das Ende der Musik den zweisamen Moment beendete.
      Jean verbeugte sich vor ihr und war wieder ganz höflich, wie... man es in solchen Momenten vermutlich war. Die junge Frau orientierte sich hierbei völlig an ihm, aus ihrer Tanz-Abstinenz heraus und erwiderte seine Geste erneut mit einem Knicks bei dem sie tatsächlich fürchtete umzufallen. Sie konnte es zwar verhindern durch einen Ausfallschritt zur Seite, konnte sich aber ein verlegendes Lachen nicht verkneifen. Es... lief ja auch viel zu gut bisher. Direkt nach dem Tanz wollte ihr alter Freund in Richtung der Getränke wandeln und einen Moment blinzelte sie zwar überrascht, nahm dann aber durchaus zügig seinen Arm wieder um mit ihm die Tanzfläche zu verlassen. "Du kannst ja den Kuchen probieren..", schmunzelte sie ihn etwas an auf dem Weg. Tanzen, Trinken, Reden... Danach wäre alles abgehandelt, was man normalerweise auf einem Ball so tat, oder nicht? Sich keinerlei Gedanken machend zuckte sie nur mit ihren Schultern und strich mit einer Hand zärtlich über Jeans Arm, den sie mit ihrer anderen hielt, als sie bei ihrer liebsten Danica und deren Anhängsel ankamen. Bis zu diesem Moment war Coleen überaus stolz auf ihre Leistung - bis ihre Freundin sich anscheinend dafür entschied sie bloß zu stellen bis auf die Knochen.
      "Oh! Du kommst schon von der Tanzfläche? Haben die Tanzstunden geholfen in letzter Sekunde?"
      ....Welch Schmach. Ihr Herz setzte einen Moment aus, und vor Schock verloren ihre Haare sämtliche Farbe, während ihr Gesicht eben diese sammelte und hochrot anlief. "E-Eh..A-Ah..!" Ihre gesamte Fähigkeit für zusammenhängende Wörter verschwand in's Nichts und als sie das Lachen von Jean hörte... wäre sie am Liebsten im Erdboden versunken. "So, so." Sie... traute sich gar nicht zu ihm aufzusehen. Ohne zu zögern ließ sie ihren untreuen Gatten von sich ziehen und wartete nur bis Jean ungefähr zwei Schritte gegangen war, bis sie Danica beschämt etwas von Claude weg zu sich zog und sie mit beiden Händen an den Schultern festhielt. "D-Danica!! Wieso..?! Wofür hast du mir denn heimlich für uns gezeigt, wie man tanzt, wenn du es ihm jetzt einfach so unter die Nase reibst!?", zischte sie beschämt, leise, mit ihren weißen Haaren. Danicas Tanzpartner zügelte sich offensichtlich sich zwischen die beiden Freundinnen zu stellen und schwieg auch vorerst bis er beinahe interessiert eine Augenbraue anhob. Coleen wollte einfach... umfallen und sterben. hier und jetzt. Gott, was für eine Blamage - und dann auch noch von ihrer besten Freundin! Jean hielt sie jetzt vermutlich für... Ach, was dachte sie da? Sie war sich manchmal sogar unsicher, ob er selbst verstand, was er dachte! Peinlich berührt ließ sie von ihrer Freundin ab und vergrub ihr errötetes Gesicht in ihren Händen - ein leises "Verdammter...!" hinein stöhnend. All die Vorbereitung um ihn nicht umzubringen - für die Katz! Es war viel peinlicher, wenn er weiter lebte mit dem Wissen darum, dass dieser schlechte Tanz von ihr das Ergebnis von Tanzstunden war..! Die... nicht allzu viel gebracht hatten eigentlich, weil Jean mit ihr ganz anders getanzt hatte. Weil... Jean eigentlich wohl schon wusste, was für ein hoffnungsloser Fall sie war.
      Ihre weißen Haare wichen kurzzeitig einem traurigen Blau, bevor sie sich wieder in einem beschämten Pink wieder fanden. Denn das war sie. Überaus beschämt und fest entschlossen, ihrer Begleitung heute nicht mehr in die Augen zu sehen. Der Ball durfte nun gerne enden, wenn es nach ihr ginge. Vielleicht wegen einem Feuer. Oder oder weil der Kuchen doch nicht Elisabeths Geschmack traf. Oder welch scheinheiliger Grund ihr sonst noch in den Kopf schießen konnte. Oder sie ging einfach so zurück auf ihr Zimmer.

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    • (Rollen) Name: Tao-Wei Liang (Vorname: Liang)

      Alter: 19 zu Beginn der Haupthandlung
      Größe: 1,80m

      Herkunft in Eacrutia:
      Die Tao-Wei Familie kommt weit aus dem Osten. Aus einem Land namens Anqing, welches berühmt ist für die Musiker, welche durch die ganze Welt reisen und von Mythen und Märchen singen. Es ist das Land der Barden, Tänzer und Künste durch und durch. Materielle Besitztümer gibt es in diesem Reich kaum, weshalb sie als Handelspartner nicht sonderlich interessant sind für die umliegenden Reiche - sie selbst nennen sich lieber unabhängig. Denn angewiesen auf die Kooperation sind sie genauso wenig.

      Magische Begabung:
      Liang ist ein Träger des Tors zur Welt der Toten, genau wie Danica Kalsanik. Mit seiner Geigenmusik kann er die Schwingungen um sich herum verstärken und in Vollmondnächten einen frisch Verstorbenen für Menschen ohne diese Gabe sogar sichtbar machen.
      Im Gegensatz zu Danica wird er für seine Fähigkeiten aber nicht verpönt oder gar als abschreckend empfunden. Er ist mit sich selbst und dieser Macht völlig im Reinen, weshalb er stetig übt um seine Fähigkeiten zu verbessern.

      Hintergrundgeschichte des AS Charakters:
      Tao-Wei Liang verkörpert das Bild eines Rebellen oder auch 'Bad Boy's. Er sucht mit jedem um sich herum den Streit und ist das einige Love-Target, welches vom Typ her beinahe einem Antagonisten ähnelt. Im Laufe des Spieles verliebt sich Elisabeth in den missverstanden Mann, als sie ihn davon abhält einen Kampf mit dem Prinzen anzufangen und beginnt von dort an an sein Interesse an ihr durch Neckungen und rätselhafte anonyme Gesten klar zu machen.
      Hier geht die Geschichte in zweierlei Wege:
      - Entweder wird die liebliche Elisabeth von ihm und seiner streitsüchtigen Art mitgerissen und reist mit ihm letzten Endes um die Welt
      - Oder sie zähmt diesen jungen Mann und macht ihn zu einem Geschäftsmann vom Hof.

      Sonstige Informationen:
      - Da er aus dem klassischen 'asiatischen' Raum kommt von seinem Charakterdesigne her, spricht man erst seinen Nachnamen und dann seinen Vornamen aus. Aufgrund dieser Besonderheit sprechen ihn aber die alle in der Akademie falsch an, weshalb er sich irgendwann entschied nur noch als 'Li' angesprochen zu werden.
      - Wird Li von Elisabeth in der Geschichte gezähmt, erfährt man niemals, wie glücklich er sich mit der Veränderung fühlt. Es gibt Fan-Theorien darüber, wie er Elisabeth im Nachhinein sogar verlässt um wieder sein wildes Leben zu fühlen, in dem er sich wohl fühlt. Die Spielefirma hat jedoch keine Geschichte bestätigt oder negiert.
      - Liang fängt mit jedem Streit an - egal, wie gut oder schlecht er sich mit jemandem versteht eigentlich, und ebenso ohne Rücksicht auf politische Stellungen, da das Land aus dem er kommt unabhängig gehandelt wird. Es ist einfach seine Art der Kommunikation geworden über all die Jahre.
      - Trotz der Ähnlichkeiten zu Danica Kalsanik verstehen die beiden sich in dem Spiel überhaupt nicht. Sie fangen nur Streit miteinander an und sobald Li etwas lauter wird oder auf ihre Schande bringende Schwester ansprach, verliert die junge Frau alle Zurückhaltung und verpasst ihm im Laufe des Spieles sogar eine Ohrfeige. Diese Aktion ist völlig unabhängig vom gewählten Weg der Protagonistin und es tut weder etwas für noch gegen seine Beziehung mit Elisabeth, weshalb die Theorie im Raum steht, dass diese Szene nur implementiert wurde um den Charakter der Danica zu vermenschlichen und greifbarer zu machen für die Spieler.
      - Er ist Vegetarier.
      - Seinen adeligen Stand kann man nicht mit dem der anderen Charaktere vergleichen. Tatsächlich ist solch eine Art von Trennung der sozialen Stände in Anqing nicht vorhanden, weshalb rein das vorhandene Geld darüber entscheidet, wer die Akademie besuchen darf oder nicht. Da sein verstorbener Vater ein reisender Musiker der Sonderklasse war und bald für Opern gebucht wurde, hat Li Zugriff auf den gesamten Reichtum von eben diesem und ist damit der reichste Mann in seinem Land - wenngleich es bei sich zuhause wirklich keine Bedeutung hat.

      Dieser Spielcharakter wurde erst offiziell implementiert nach dem Versterben von Carly Housten und Emiri Sasanuma. Ein neuer Charakter wurde damals zwar angekündigt schon, jedoch ohne offizielle Informationen.

      Aussehen:
    • Danica Kalsanik

      Ein Tanz ist in meinen Augen nichts anderes als das Führen einer Dame statt eines Schwertes. Ihr seid... die Verlängerung meines eigenen Körpers, falls Ihr versteht.

      Sie verstand nicht. Danica verstand in diesem Moment gar nichts mehr. Diese Worte... sie vibrierten in ihrem Körper und hallten in den Ohren nach. Was sagte er da? War er sich darüber bewusst wie diese Aussage... wirkte? Mit seinen Händen in einem festen Griff an ihrer Taille? Hätte er sie in diesem Moment nicht gehalten hätten ihre Beine sicherlich kampflos einfach nachgegeben. Sie war wie berauscht, benebelt. Dieser Mann war ihre Katzenminze. So geschah es auch, dass sie kaum mehr die Welt um sich herum wahrnahm. Waren sie hier tatsächlich unter Menschen? Oder hatte er sie doch einfach weggebracht an einen Ort, der fernab von allem gewesen ist, was war? Selbst wenn ihre Beine jetzt ins Leere treten würde und ihr Körper beginnen würde zu schweben. Es würde ihr nicht auffallen. Nur durch diese Abwesenheit war sie in der Lage einen solch groben Fehler gegenüber ihrer besten Freundin zu machen.
      Selbst die Anwesenheit von Jean konnte sie für einen Moment vollkommen verdrängen und das aussprechen, was Coleen ihr sicherlich nicht so schnell verzeihen würde. Erschrocken schlug sie sich mit großen Augen selbst die Hände auf den Mund, als sie realisierte was sie angerichtet hatte, als sie wieder zurück in das Diesseits kehrte. "Oh...- Oh, ich... Entschuldige Coleen, ich..." Ja was sollte sie sagen? Claude hat etwas so verboten attraktives zu ihr Gesagt, dass ihr Körper, Geist und ihre Seele sich einfach dafür entschieden haben nicht mehr zu funktionieren? Dass sie kaum denken konnte, weil sie immer noch seine Hände an ihrer Taille spüren konnte und sich nichts sehnlicher wünschte als sie wieder an Ort und Stelle zu Wissen? Dass all ihre Gehirnzellen sich haben konzentrieren müssen zu... laufen. Zu stehen. Zu atmen. Nein, das könnte sie ihr nicht sagen. Nicht jetzt. Eigentlich niemals, wenn sie so darüber nachdachte.
      Danica wusste gar nicht, was sie tun oder sagen könnte, als sie schließlich an Coleen vorbei sah und bereits wusste, dass sie das nicht gerade beruhigen würde. "Coleen!", wurde sie strahlend von Navid begrüßt, der nun zu der kleinen Gruppe stieß, ihre Hand nahm und seine andere um sie legte, um sie ein wenig an sich zu ziehen und dicht an ihr einen Kuss auf ihren Handrücken zu hauchen. Oh Himmel! Sowas musste ihre Freundin die ganze Zeit mitmachen? Dem war sie ausgesetzt...? Eine ganz neue Sympathie für ihre beste Freundin breitete sich in ihr aus, als sie aus Reflex einen Schritt zurück trat in Angesicht dieser... öffentlichen Zuneigung und ihre Hand hilfesuchend an Claudes Arm legte, während sie sich ein wenig zu ihm drehte. Ihre Wangen brannten und ihr Blick war schuldbewusst. "Ich bin eine furchtbare Freundin.", murmelte sie etwas zu sich selbst und seufzte leise, ehe sie wieder zu der rot-haarigen Schönheit schaute. Danica konnte deutlich sehen, wie es voller wurde. Coleen mit Navid, an seiner Seite... Carolus. Die silber-haarige wurde nun wirklich nervös. Das war... nicht gut. Navid, Carolus, Jean kam auch zügig wieder zurück. Danica selbst stand hier mit Claude. Bis auf Prinz Nikolai hatten sie es ungewollt geschafft aber wirklich alle Capture Targets um sich zu versammeln. Wie schlimm konnte ein Plan denn nur schief gehen? "Hier wird es wohl gleich... lauter", meinte Danica zu ihrer Begleitung und sah zu ihm auf. "Vielleicht sollten wir..." Sie ließ den Satz einfach in der Luft stehen. Ja was sollten sie? Sie waren gemeinsam hier, hatten aber bereits einen Tanz miteinander genossen. Also eigentlich war ihre Partnerpflicht damit erfüllt. Sie blinzelte einige Male und war noch immer ganz durcheinander. Mit leicht zusammen gezogenen Augenbrauen legte sie eine Hand an ihre Stirn und massierte sich mit geschlossenen Augen leicht den Nasenrücken. "Ich bin durcheinander. Bitte verzeiht. Wir haben eben auf meinen Wunsch getanzt. Habt Ihr nun vielleicht einen, den ich Euch erfüllen darf?"

      Carolus Hoffstad
      Der junge Mann von neunzehn Jahren konnte mit Sicherheit behaupten, dass er in seinen gesammelten Lebensjahren nicht einmal so wenig Bedürfnis hatte zu existieren wie in diesem Moment. Nicht nur, dass er auf einen Ball gezwungen wurde, den er von vorne herein nicht besuchen wollte. Nein, er ist zu allem Überfluss auch noch von einem... Klassenkameraden hier her geschliffen worden. Einem Mann noch dazu. Zugegeben, er war vielleicht das nächste, dem er einem Freund jemals gekommen war. Doch hat er noch keinen Vertrag gesehen, in dem vermerkt stand, dass eine Freundschaft derartige Aktivitäten implizierte. Und nachdem er sich fertig gemacht hat, sich in diesen unangenehmen Anzug hat stecken lassen und selbst seinem lieben Abel ein Bad und eine Fliege verpasst hat, damit man sich ein bisschen weniger über seinen tierischen Begleiter beschwert, nach all diesen Strapazen, war Navid lediglich mit ihm an der Seite durch das große Eingangstor gegangen und hat sich anschließend auf die Frau gestürzt, die er eigentlich hier bei sich haben wollte. Fantastischer Abend würde das werden. Ja doch, das waren doch wahrlich die besten Voraussetzungen.
      Murrend trottete der schwarz-haarige seiner Begleitung hinterher. Was sollte er immerhin auch anderes tun?! Seine wilden Locken hatte er auf einer Seite zurück gekämmt sodass für seine Verhältnisse sein Gesicht regelrecht blank offen stand mit den dicken Strähnen, die noch immer über seiner Schläfe hingen. "Lächerlich", nuschelte er zu sich selbst und griff recht grob an seinen Kragen, um das Tuch, das ihm den Raum zum atmen nahm, einfach heraus zu reißen. Es würde ohnehin niemanden interessieren. Carolus hätte einfach in seiner Schuluniform kommen sollen, wenn er jetzt so darüber nachdachte.
      Seine Missfallen der Situation sofort bemerkend sah der kleine Waschbär, der ruhig auf seiner Schulter hing zu seinem Herren herüber und rieb im winzigen Versuch ihn zu trösten sein Gesicht an seinen Hals. Carolus war so auf die Szene vor sich konzentriert, dass er glatt ein bisschen zusammen zuckte, ehe er seufzte und das Tier entschuldigend ein wenig kraulte. Sein Blick hing dabei jedoch an der Dame des Abends für seinen Freund. Coleen Van Gard. Ein Name von dem er persönlich noch nie etwas gehört hat. Zumindest nichts positives. Ab und an berichtete sein Bruder mal von den Skandalen in die die junge Frau verwickelt gewesen ist in einer einzigartigen Postion wie der ihren. Doch hatte der Mann sich nie die Mühe gemacht sie sich vorzustellen. Und dennoch. Trotz Mangel an Erwartungen fühlte er sich, als würde sie ihn überraschen. Das pompöse Kleid, die langen offenen Haare, die regelrechte Scharr von Menschen, die um sie versammelt gewesen ist. Aus seinen Augen war sie wie das Epizentrum eines Erdbebens.
      "Wie geht es Euch, meine Teure?", riss Navids eigenartig weiche Stimme ihn wieder aus seinen Gedanken. Er hatte einen Akzent. Einen leichten doch er war Carolus sofort aufgefallen, von Anfang an. Jetzt leidet er schrecklich unter dem Phänomen der Assoziation. Es war wie eine Pfeife für Hunde. Wann immer er diesen Akzent vernahm wurde Carolus sogleich aufmerksam, weil es Navid sein könnte, der ihn aus Überlegungen und Experimenten zog, weil er irgendwas brauchte... Warum war er noch gleich mit dieser schrecklich anstrengenden Person befreundet? Und warum fühlte es sich für ihn gerade eher so an als wäre er ein gezähmtes Haustier? Seine schlechte Laune wuchs und wuchs. Sein Unmut über die Situation nahm beinahe ein Ausmaß an, dass er bereit gewesen ist den Saal wieder zu verlassen und zurück in sein Zimmer zu stapfen.
      "Navid. Schön, Ihr seid auch hier", ertönte eine andere Stimme von der Seite und der schwarz-haarige drehte sich zu dem blonden Mann, mit dem Carolus Miss Coleen zuvor noch auf der Tanzfläche wahrgenommen hatte. Ein Mann von dem er tatsächlich nichts wusste. Er lächelte mit einem höflichen Ausdruck im Gesicht, wenn auch etwas an ihm nicht ganz... entspannt schien? Stirnrunzelnd beobachtete Carolus das ganze und ließ Abel dabei hinunter in seine Arme klettern und hielt ihn so, dass er ebenfalls zum Handlungsgeschehen gedreht gewesen ist. Der treue Waschbär ist oft noch viel mehr an sozialen Interaktionen interessiert gewesen als sein Meister. "Jean! In der Tat. Es ist ein hervorragender Ball! Ihr habt Euch um das Essen gekümmert richtig?" Navid hielt immer noch die Frau seines Verlangens im Arm und schien nicht daran interessiert abzulassen. "Ich habe bereits vernommen, dass Ihr das unsagbare Glück getroffen habt und mit Coleen hier seid. Ich erblasse vor Neid!", seufzte der Mann theatralisch und Carolus dachte kurz ihm wird schlecht. "Urgh", machte er leise für sich von seiner zuschauenden Position aus. In Ordnung, hier schienen sich alle mehr oder minder zu kennen. Traumhaft. Schön. Carolus wollte gar nicht vorgestellt werden. Nein, lieber stand er weiterhin wie ein Fremder im Hintergrund. Fand er ganz super.
      "In der Tat", antwortete Jean nach einer kurzen Pause. "Ich bin gerade im Begriff gewesen sie um einen Tanz zu bitten!", offenbarte der Mann aus dem fernen Osten mit einem unschuldigen, fast kindlichen Strahlen, was bei dem Blonden anscheinend sofort eine eisige Temperatur einzuschlagen schien. "Ist das so?" - "Ihr habt doch sicher nichts dagegen!" Der Angesprochene sah zu der Frau, um die es ging. Sein Lächeln war wie eingefroren. Doch nun schien es ein bisschen breiter zu werden. "Nun, wenn Coleen tanzen möchte. Ich bin der letzte, der ihr irgendetwas vorschreiben würde." Schnaufend sah Carolus neben sich auf einen der Tische mit Speisen und schnappte sich einfach irgendein Häppchen. Die Situation schien sich schließlich nicht allzu schnell wieder aufzuklären was auch immer das Problem gewesen ist, dass er nicht verstand.

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    • Coleen van Gard
      'Entschuldige, Coleen' sagte sie. Wie sollte sie das entschuldigen!? Gerade als die beschämte junge Frau etwas erwidern wollte, zuckte sie regelrecht in sich zusammen als sie merkte wie Danica an ihr vorbei sah und kurz darauf den nächsten Mann vernahm. Noch bevor sie wirklich darauf reagieren konnte, hatte Navid sie schon an sich gezogen und ja, auch auf dem Ball schien er keinen Hehl draus zu machen, wem seine Zuneigung galt. Wäre sie nicht schon so beschämt durch ihre Freundin gewesen, so wäre sie sicherlich jetzt rot angelaufen, doch das erledigte sich ja. "Navid..", lächelte sie etwas unsicher, während sie diesen nahen Handkuss bekam und schluckte leicht. Welch.... schlechtes Timing. Wobei, gab es für jemanden wie Navid denn ein gutes Timing? So oder so, mit seinem plötzlichen Auftreten ruinierte er Coleens schlechte Angewohnheit eine peinliche Situation zu beenden, bevor sie sich in die nächste stürzte. Noch bevor sie sich gegenüber Jean irgendwie zumindest versuchen konnte heraus zu reden, kam er und... sie wusste nicht, wieso sie erwartet hatte, dass dieser Mann auf einem Ball wirklich zurück haltender wäre. Ihr Blick drehte sich hinüber beim Versuch zu ihrer Freundin, offensichtlich hilfesuchend, doch eben diese Freundin entschied sich mit ihrem Partner Reiß aus zu nehmen und weiter von ihr weggetreten war. Na vielen Dank auch...! Kurz danach fiel ihr Blick auf Carolus, welcher sich aus der Szenerie raus hielt, aber zumindest an der Seite seiner eigentlichen Begleitung hing. Die Begleitung... die sich direkt an sie gehangen hatte. Oh Gott...
      Sich kurz verlegend räuspernd versuchte sie sehr höflich anzudeuten, dass Navid sie doch bitte aus dem Griff entlassen wollte - was er entweder nicht verstand, oder aktiv ignorierte. "Wie geht es Euch, meine Teure?" Ja... Vermutlich ignorierte er es. Aber irgendwie musste sie trotzdem verzweifelt schmunzeln, und strich recht ungeniert durch Navids Haar. Sie hatte es ihm selbst gestattet ihr Avancen zu machen... also... musste sie wohl jetzt damit leben. "Ich bin etwas uhm... eingespannt. Wenn Ihr versteht.", versuchte sie ihm noch sehr subtil erneut klar zu machen, dass er sie... noch immer an sich hielt. Und das obwohl sie nicht seine Begleitung des Abends war. Was sie zu zweierlei Gedanken brachte: War Carolus wirklich nur eine Zweckbegleitung gewesen? Er erzählte beim Frühstück zwar von seinem 'Freund', doch er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht ihn vorzustellen!
      Und zum anderen... würde jeden Moment Jean zurück kommen und sie wollte gerne verhindern, dass er sie in dieser prekären Lage sah und-
      "Navid. Schön, Ihr seid auch hier" Ja... genau.. das...
      Ihre Haare bekamen keinerlei Möglichkeit eine andere Stimmung als dieser Scham aufgrund dieser seltsamen Situation zu empfinden. Etwas nervös zog sie die Luft ein und Navid.. ließ sich nicht stoppen auch vor ihrer Begleitung seine Zuneigung Kund zu tun offensichtlich. Das ging alles zu schnell. Das war alles zu viel. Und alles in ihr wollte einfach nur tot umfallen. Doch es sollte noch eine Schippe schlimmer werden: "Ich bin gerade im Begriff gewesen sie um einen Tanz zu bitten!" - "Moment, was?!", piepste sie peinlich berührt und konnte gar nicht anders als sofort hinüber zu Jean zu sehen. Hilfesuchend. Erneut. Doch auch dieser Freund entschied sich ihr die Hilfe zu verweigern. "Nun, wenn Coleen tanzen möchte." Ihr Blick an ihren Jugendschwarm... er sprach Bände. Er erzählte davon, wie SEHR sie ihren untreuen Gatten gerade hasste. Von wegen eifersüchtig! Er hätte doch nur darauf bestehen müssen, seine Partnerin für sich zu haben, war das wirklich zu viel verlangt!? Peinlich berührt löste sie sich endlich von Navid und strich ihr Kleid zurecht während sie zwischen ihnen hin und her sah. "Uhm.. I-Ich..", fing sie hilflos an und hoffte auf ein Wunder, welches nicht kam. Also wandte sie sich an das Erste, was ihr in den Sinn kam: An die nicht vorgestellte Begleitung!
      "Navid, Ihr habt Euren Freund gar nicht vorgestellt! Wenn überhaupt sollte ihm Euer erster Tanz gelten, so wie es sich gehört, nicht wahr?!" Mit diesen Worten wandte sie sich sehr demonstrativ und hilflos von dieser ganzen Aufmerksamkeit überschlagen hinüber zu eben diesem sich raushaltenden Mann und zwang ihn in die Position, die ihr.. wirklich Leid tat. Tatsächlich. "Mister Hoffstad, wenn ich mich nicht irre? Navid erzählte mir gestern von Euch und und Eurer.. Hilfe bei dem Dilemma um eine Beglei- AWW!"
      Ihre Hilfesuche wurden direkt von ihrer eigenen kleinen Begeisterung unterbrochen als sie es sah. Die süße Fliege an dem Hals des noch süßeren Waschbärens Abel. Sie stand diesem liebevollen Wesen wirklich gegenüber und alle verwirrenden Gefühle zwischen Jean und Navid waren wie weggeblasen. "Wie niedlich! Dieser Anblick! Diese Fliege!" ganz aufgeregt beinahe piepsend hielt sie sich ihre Hände an ihre erröteten Wangen, und ihre pinken Haare wichen ihrem neuen Gefühl: der puren Verzauberung des hellen Rosas. Unverfroren streckte sie direkt die Hand nach ihm aus und fuhr ihm sehr vorsichtig über sein Fell - auch... irgendwie seinen Besitzer vergessend. Coleen hörte neben sich das Räuspern von Claude zwar, welcher seinen Rückzug mit Danica ankündigen wollte mit einem "Wir uhm...", doch die junge aufgeregte Frau winkte mit ihrer Hand nur ab und vergaß sogleich den Ärger, den sie eigentlich verspürt hatte. Ihr Blick ging von dem kleinen Abel hoch zu Carolus und... ahh. Sie konnte sich nicht helfen, heute auf diesem Ball sahen definitiv alle zu gut aus. Und da sie ihn das erste Mal vor sich stehen hatte... traf sie dieser Anblick nur um so mehr. Wobei sie zugeben musste, wenn es den kleinen Abel nicht gäbe, hätte sein Charakter als Target von ihr im letzten Leben kaum Aufmerksamkeit bekommen. "V-Verzeiht. Ihr kennt mich gar nicht. Uhm. Coleen van Gard, und der... charmante blonde Herr dort drüben ist Jean-Christoph Beaumanoir, meine Begleitung des Abends und uhm..", gerade als sie auf Claude und Danica deuten wollte, bemerkte sie nur, wie eben diese schon über alle Berge waren. DAS... wollte Claude also sagen, als sie ihn so unhöflich abwinkte. Ups. Schnell räusperte sie sich verlegen und deutete hinüber auf Navid in der Hoffnung das Thema des Tanzes so etwas verschieben zu können. "Woher uhm.. kennt Ihr einander?", griff sie nach diesem Strohhalm eines Themas und band den Mann, der Außen vor geblieben war wieder ins Gespräch ein, während sie zugegeben... sich sofort wieder in dem Waschbären verlor. "Und du kleiner Schatz bist bestimmt der süße Abel, nicht?~ Gefällt dir der Ball? Bestimmt wärst du viel lieber in einem kuscheligen Bett!", säuselte sie völlig hin und weg von der Kreatur. Sie konnte sich mit dem Namen nur so weit aus dem Fenster lehnen, da während des Frühstücks zum Glück auch.. DAS zur Sprache kam.

      Claude George
      Sehr still beobachtete Claude die Szenerie, die sich ihm bot. Welch überaus verwirrender Anblick. Also wenn er die Situation auseinander nahm... dann war Miss van Gard mit Monsieur Beaumanoir hier und der Sohn des Sultans war wohl in männlicher Begleitung, da eben Miss van Gard nicht zur Verfügung stand mehr? Doch diese Annäherung, sie war als offene Avance zu verstehen, da war er sich sicher - wenngleich er dem blonden Monsieur nicht abgewinnen konnte, ob ihn die Situation nun... störte oder nicht, dass jemand anderes um die Hand seiner Freundin ersuchte. Nun, sie waren genau das - Freunde aus der Kindheit gar, wenn er es richtig verstanden hatte. Zusammen mit Danica. Es war wohl nicht abwegig, dass sein Interesse nicht dem von Mister Banai ähnelte. Oder zeigte er es nur nicht so?
      Die Situation in aller Stille analysierend, dachte er parallel über die Frage seiner eigenen Begleitung nach, welche natürlich schnell seine gesamte Aufmerksamkeit für sich hatte. "Ich bin durcheinander. Bitte verzeiht. Wir haben eben auf meinen Wunsch getanzt. Habt Ihr nun vielleicht einen, den ich Euch erfüllen darf?" Einen.. Wunsch? Hatte sie nicht verstanden, dass der Tanz ebenso sein Wunsch gewesen war wie ihrer? Ruhig nickend beim Betrachten ihrer Geste und zurück denkend an die Leichtfüßigkeit ihrer beim Tanz. Hatte sie vielleicht Kopfweh? Bekam ihr die Lautstärke dieser Versammlung nicht? "Tatsächlich, Danica. Ihr könntet mir einen erfüllen.", begann er und trat einen Schritt heran an die Menge vor sich beginnend mit einem "Wir uhm..", doch mit dem Blick auf Coleen, welche einem Tier statt einem der Männer ihre Aufmerksamkeit schenkte, stoppte er und verbeugte sich nur vor den Männern, egal ob sie es bemerkten oder nicht. Kurz darauf ergriff er die kleine Hand seiner zierlichen Begleitung und legte sich diese zum wiederholten Male an den Arm und führte sie hinaus. Hinaus aus dem Gebäude, weg von der Aufregung, vom Lärm und... eventuell auch nicht ganz uneigennützig weg von Prinz Nikolai. Draußen angekommen führte er sie um die Ecke herum zu einer Bank vor einer kleinen Blumenwiese - beides erleuchtet nur durch Laternen. Dort ließ er sich mit seiner Begleitung nieder und blickte doch sehr besorgt hinunter zu Danica. "Ich hoffe, es geht Euch besser nach einer Pause. Ihr wirktet auf mich etwas kränklich, beim Tanzen schon war ich mir nicht sicher, ob Ihr Euch auf den Beinen halten konntet. Ihr erschient mir etwas abwesend und eben gerade als ihr euren Nasenrücken massiertet... Geht es Euch gut? Soll ich Euch zurück in's Wohnheim geleiten?"
      Nun, wo sie wieder unter sich waren, tat Claude seiner Sorge um die Frau an seiner Seite offen Kund. "Mein Wunsch des Abends hat sich nicht verändert. Ich möchte, dass es Euch gut geht. Und wenn diese Aufregung des Balls dies nicht gewährleistet, dann verbringe ich auch gerne den Abend hier draußen mit Euch oder gebe Euch... etwas widerwillig frei. Also zögert nicht, wenn ich Euer Befinden verbessern kann."

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    • Danica Kalsanik
      Mit einer Hand an einem Gesicht und der zweiten als Stütze an ihren Ellbogen betrachtete Danica regelrecht verzweifelt, wie das reine Chaos sich entfaltete. Target über Target und alle mit ihren Eigenarten und Vorstellungen, die es schwer machten in der Szene überhaupt durchzublicken. Coleen wirkte ebenfalls komplett überfordert, was ihre beste Freundin mehr als nur verstehen konnte. Ihre Brauen zuckten leicht zusammen und ihre Stirn legte sich in besorgte Falten, als sie den Entschluss fasste einzugreifen. Doch noch ehe sie einen Schritt nach vorne machen konnte, noch ehe sie Luft holen konnte um irgendwas zu sagen, wurde sie bereits gleichermaßen von Claude und Coleen aufgehalten. Der Mann an ihrer Seite ergriff einfach wieder ihren Arm und die junge Frau, die der Mittelpunkt des Geschehens darstellte stieß schlagartig einen Ausruf der Verzückung aus und stürzte sich regelrecht auf Carolus. Oder besser gesagt den kleinen Abel in dessen Armen. Ihre Begleitung setzte an sie zu entschuldigen, doch da winkte Coleen einfach desinteressiert ab. Verwundert blinzelte Danica und verstand wirklich die Welt nicht mehr ganz. Sie hätte schwören können, dass Coleen wirklich böse mit ihr gewesen war und sich ernstlich wünschte errettet zu werden. Doch anscheinend… doch nicht?
      Auf das leichte Ziehen von Claude, um sie wegzuführen schaute die junge Frau erstmal zu ihm auf, blickte noch ein letztes Mal zurück und folgte ihm dann mit einem leisen Seufzen. "Ihr seht, Claude, meine Freundin ist… stets eine Figur großer Überraschungen.", versuchte sie irgendwie diese Situation in einen nicht allzu absurden Rahmen zu setzen, doch das würde ihr wahrscheinlich mit allen Worten der Welt missglückten. Gänzlich ohne Skepsis ging Danica mit ihrer Begleitung hinaus und ließ sich auf eine einladende Geste auf eine Bank nieder. Tatsächlich war sie schlichtweg davon ausgegangen, dass Caude derjenige gewesen ist, der ein bisschen frische Luft und Ruhe brauchte nach diesem doch sehr aufregenden Tumult. Doch als er plötzlich von seiner Sorge um sie und… ihren "kränklichen" Zustand ansprach war ihr zu Weinen zu mute. Mit aller Mühe unterdrückte sie sich die verzweifelte Miene. Das war sein Ernst oder? Er meinte das gerade wirklich Ernst. Mit einem Schlag fühlte Danica sich sehr, sehr dumm. Seine Worte, seine Berührungen, nichts von diesem Abend, das ihr Herz hat so viel höher schlagen schien anscheinend irgendeine Bedeutung zu haben. Danica hatte sich oft gefragt, ob er wusste, was er da tat. Es war schmerzhaft offensichtlich, dass die Antwort darauf ein klares Nein gewesen ist.
      Was für eine Enttäuschung. Welche Schmach. Was sollte sie darauf nur erwidern? Ohne einen Muskel zu rühren saß sie einfach da, die Hände in ihrem Schoß zusammen gefaltet. Sie senkte ihren Blick zum Boden und sah tief in Gedanken versunken regelrecht durch diesen hindurch. Wie sollte sie ihm nun antworten? Danica atmete tief die kühle Luft ein. "Es ist ein bisschen stickig im Saal. Mit den vielen Menschen. Findet Ihr nicht?", kam es schließlich endlich über ihre Lippen und sie zwang sich zu einem reservierten Lächeln, ganz ihrer üblichen Art. "Ein bisschen hier zu sitzen… Zu atmen, wird mir sicherlich gut tun. Bitte, ruht Euch ebenfalls ein bisschen aus." Die Brust der jungen Frau zog sich schmerzhaft zusammen. Sie strich leicht über den Rock ihres Kleides. Sie hatte das schönste Kleid herbringen lassen, das sie besaß. Zugegeben hatte sie sich eingeredet es wäre für den Prinzen gewesen und ihren Plan Thorvald zu beeindrucken. Doch wenn sie ehrlich mit sich gewesen ist, hingen ihre Gedanken beim ankleiden so viel mehr an Claude. Ihrem Märchenprinz - Nein, Ritter - für eine Nacht. Allerdings fühlte sie sich nun wirklich lächerlich, dass sie auch nur in Erwägung gezogen hat er könnte sie mit solchen Augen sehen. Nach einer Weile schlug sie ein Bein über das andere, ohne sich dabei etwas zu denken und lehnte sich entspannt zurück.
      Es blieb still zwischen ihnen. Die junge Frau konnte sich bei dem grässlichen Schamgefühl wirklich nicht auf ein Gespräch einlassen. War sie verzweifelt? War sie so krank nach Liebe? Ja. Danica konnte es nicht einmal leugnen. Ja, das war sie. Ihre ganze Kindheit über hat sie versucht Ganna weg von der Liebessehnsucht zu bringen, ein eigenständiger Mensch zu sein. Doch was sie schon in ihrem letzten Leben nicht geschafft hatte schien ihr hier nun erst recht nicht zu glücken.
      Ihre Gedanken wurden laut, sehr laut. Sie wollte wieder rein in den Saal mit den vielen Stimmen und der Musik in der Hoffnung sie würden diese schrecklichen Gedanken verstummen lassen. Sie wollte ihren Plan mit Nikolai durchziehen, ein letztes Mal tapfer sein für diesen Abend, die perfekte Begleitung spielen und dann auf direktem Wege zurück in ihr Zimmer stürzen. Daher erhob sie sich einfach nach einer Weile von selbst. Ein letztes Mal zog sie tief Luft ein und schaute dann mit einem zarten Lächeln zu Claude. "Schon viel besser, oder? Wie heilend ein bisschen Ruhe und Frieden doch sein kann." Unüblich für diese Zeit streckte Danica dem Mann die Hand aus, um ihm beim Aufstehen zu helfen. "Doch ich würde gerne wieder reingehen, wenn es Euch recht wäre."

      Carolus Hoffstad
      Der junge Mann hatte sich gerade desinteressiert noch ein kleines Törtchen in den Mund geschoben, als die ganze Aufmerksamkeit Coleens plötzlich ganz auf ihn gerichtet gewesen ist. "Hm?", macht er gerade noch rechtzeitig, als sie auch schon bei ihm stand und ihn direkt ansprach. Carolus war so erschrocken darüber, dass er gar vergaß zu kauen. Ihre Art irritierte ihn ohnehin. Sie wirkte... wie sollte er sagen? Wechselhaft? Doch dann riss sie sich auch noch mit einem Mal recht... laut von ihm los, um auf Abel loszugehen. Der schwarz-haarige erschreckte sich so sehr, dass er heftig zusammen zuckte und ein Stück von ihr zurück wich. Auch Abel schaute zuerst hilfesuchend zu seinem Herren. Es war, als würde er ihn fragen, ob er diese Person für vertrauenswürdig hielt. Doch das wusste Carolus selbst am aller wenigsten. Regelrecht verstört sah er sie an und folgte ihrer Geste, mit der sie den Beaumanoir Jungen vorstellte.
      Dieser schien recht ungerührt von der ganzen Situation. War das wirklich ein dermaßen gängiges Verhalten?
      Der Blonde seufzte allerdings leise, stemmte eine Hand in seine Hüfte und warf Carolus dann ein elegantes Lächeln zu, mit dem er sich leicht verneigte. Oh. Ein Gentleman also. Zum Glück fühlte der Hoffstad sich kein bisschen unwohl mit dieser Ansammlung von Verrückten. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen schaute er einfach wieder zu der Frau vor sich und öffnete gerade den Mund, um etwas zu antworten, als er auch schon wieder vergessen gewesen ist und Abel erneut ihre volle Aufmerksamkeit begann. Der kleine Waschbär war sich inzwischen einig, dass er im Gegensatz zu seinem Herrn die Aufmerksamkeit sehr wohl genoss. Mit seinen kleinen Händchen umfasste das Tier vorsichtig die Zeigefinger der Frau.
      Carolus war eigentlich fertig mit den hier Anwesenden. Er hatte wirklich keine Lust mehr weiter in diese Angelgenheit hinein gezogen zu werden als ohnehin schon. Er wollte sich verabschieden, auf dem Absatz kehrt machen und gehen. Doch da hatte er die Rechnung wirklich ohne Navid gemacht, dessen Arm der junge Mann plötzlich um seine Schulter spürte. "Entschuldige bitte mein Freund, es war mein Fehler, dich so stehen zu lassen!", lächelte er ihm ganz ehrlich ins Gesicht und Carolus sah lange Zeit zu seinem... Freund auf, kämpfte ein bisschen mit sich und dem Entschluss wütend auf ihn zu bleiben, bis er schließlich doch schwer seufzend nachgab und sich die Hand an die schmerzende Stirn hielt, ehe er sehr schlagartig seine Hand steif zu Coleen ausstreckte. Dabei drehte er sich ein wenig zur Seite, um etwas Abstand auch zwischen ihr und Abel zu schaffen. "Guten Abend. Mein Name ich Carolus Hoffstad. Navids gezwungene Begleitung für diesen Ball, weil Ihr nicht zur Verfügung standet. Wir lernten uns vor drei Jahren kennen. Unsere Familien sind bekannt. Seit her scheine ich ihn nicht gelangweilt zu haben.", beantwortete er recht mechanisch und regelrecht angestrengt all ihre Fragen, die er ihr gestellt hatte. Es kam ihm nicht in den Sinn, wie es eigentlich üblich gewesen wäre ihre Hand zu küssen. Nein, wie bei einem Geschäftspartner schüttelte er ihre Hand zum Gruß. Navid neben ihm lachte auf. "Carolus ist ein sehr interessanter Mensch! Er ist viel freundlicher als dieses mürrische Gesicht vermuten lässt. Und schrecklich schüchtern!" Entsetzt zog der junge Mann scharf die Luft ein und sah den größeren der beiden ungläubig an. Beinahe hätte er geknurrt. "Ich gehe.", sagte er aus dem Nichts heraus und drehte bereits um, ohne sich selbst zu erklären, doch Navid ließ ihn nicht. Er zog ihn einfach wieder zurück. "Seht ihr?", strahlte er regelrecht glücklich auf Carolus vor Wut rot werdende Ohren. Mit der Zunge schnalzend senkte er beschämt den Blick und sah wieder zu der Tanzfläche, um sich ein bisschen abzulenken.
      Dabei erblickte er Frauen in unglaublich pompösen Röcken, bei denen er sich unmittelbar fragen musste, ob man sich ohne Hilfe darin bewegen konnte, ehe er wieder einen Blick zu Coleen riskierte. "Euer Kleid sieht... aus, als wärt Ihr darin mobil, Miss." Das war ein Kompliment. Es war ein schönes Kleid. Er mochte die Farbe. Sie erinnerte ihn an seine neue Mischung, an der er gerade arbeitete. Und noch dazu konnte sie sich darin bewegen. Seine Worte schienen ihm Glasklar.

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      Diese Frau machte ihn fertig. Völlig fertig. Sie waren keine 5 Minuten auf dem Ball gewesen, als sie an allem etwas zu meckern hatte und sich ganz besonders an Miss van Gard hochzog. "Was glaubt sie eigentlich wer sie ist!?", beschwerte sie sich und redete irgendetwas über das prunkvolle Kleid, welches man mit ihren leuchtenden Haaren wirklich von Weitem sah und so wirklich... verstand der Prinz nicht, wieso sie sich beschwerte. Für ihn war das ein angenehmeres Bild als sie in Männerkleidung zu sehen. Es hatte etwas von 'Oh, sie versucht sich endlich anzupassen' und passte ihm mit seinem Frauenbild sehr viel besser in den Kram so. Und obwohl er dieser Frau so überaus deutlich abgeneigt war... Ihrer Attraktivität konnte wohl kein Mann etwas absprechen ohne zu lügen. Natürlich, sagte er all das nicht. Kurz nach der kleinen Tirade seiner Begleitung auf Miss van Gards Kleid, begann sie die nächste: Sie beschwerte sich über die Begleitung der Dame, weil es ja so unerhört war, wie sie IHR 'Chris' wegnehmen konnte. Und kurz darauf über den unkonventionellen Tanz. Und kurz darauf, auf die überaus direkte Annäherung von Navid, welche tatsächlich sehr direkt war und damit wirklich unangebracht für einen Ball, jedoch wirklich nicht relevant für ihn.
      Dafür umso relevanter für Miss Elisabeth. Ohne sein charmantes Lächeln zu verlieren, während er diese Frau am Liebsten erstickt hätte, griff er nach ihrer Hand und lenkte sie mit einem würdevollen Tanz an - wenngleich seine Begleitung ihm deutlich näher kommen wollte als bei einem Tanz üblich. Seine Prinzenuniform strahlte im Licht der Tanzfläche geradezu in seinen Länderfarben - und die Frau neben sich, welche eigentlich den Anblick perfektionieren sollte, ruinierte mit diesem unreifen Gehabe den ganzen Abend. Statt sich offen mit ihr zu zeigen vor den Politikern - und vor allem den einen Mann, für den es heute für den Prinzen ging - führte er sie sehr bedacht von eben diesen Weg. Er konnte nicht zulassen, dass er mit einer aufgedrehten und so überaus.... nervigen Person gehört wurde. Und wenn er ehrlich wäre: Prinz Nikolai hatte wirklich keine Lust auch nur ein weiteres Wort über die Dame der Männerkleidung und ihre Verehrer zu hören. Und durch die Tür sah er auch die Rettung schreiten: Claude George und seine Begleitung in Form von Miss Kalsanik. Seinen Frust darüber, dass sie vor ihm eine Begleitung gehabt hatte, vergaß er völlig - dafür hatte Miss Elisabeth ihm wirklich... zu stark ein Ohr abgekaut. Er führte seine blonde Partnerin hinüber zu dem eben erspähten Paar und verneigte sich höflich vor den beiden.
      "Monsieur. Miss. Ich hoffe, Ihr hattet bisher einen angenehmen Abend und-"
      "Nikolai! Jetzt guck es dir doch an, jetzt zieht sie den nächsten Mann in ihre Fänge!"
      .... Selbst der überaus resignierte Prinz musste nun deutlich angespannt durchatmen. Elisabeth bezog sich darauf, wie Coleen van Gard sich gerade an dem Tier von Carolus aufhängte und schien gar nicht wirklich bemerkt zu haben, dass der Prinz eine Unterhaltung begonnen hatte. Er musste sie schleunigst los werden. Mit Thorvald Lind hatte er noch kein Wort wechseln können, obwohl er ihn schon lange auf der anderen Seite des Raumes mit seinen Kompanie-Mitgliedern entdeckt hatte und eben dessen Begleitungen. Aber mit jemandem wie Elisabeth... Er war damit beschäftigt sie zu bespaßen und sich ihren Ärger über die Mannsfrau anzuhören - die heute mit ihrem Auftreten glänzte und wohl alle Blicke schon auf sich gezogen hatte. Vermutlich war es das, was Elisabeth am Meisten ärgerte: Dieses Kleid.
      Claude verbeugte sich kurz höflich, war jedoch schon erleichtert, dass diese Bürde nicht ihm zuteil wurde.

      Coleen van Gard
      Man konnte direkt den kleinen Schmollmund auf ihren Lippen erkennen, als der Herr Abel so von ihr wegdrehte um ihr die Hand zu schütteln. Es war der jungen Miss van Gard natürlich nur recht - sie war sich sicher, dass der nächste Versuch eines Knickses sie zum Fall bringen würde. Als sie jedoch merkte sie steif er dabei war, zweifelte sie, ob sie diese wirklich ergreifen sollte. Wenn er ihr nicht die Hand geben wollte, dann musste er doch auch nicht - so zumindest in dem Kopf dieses Freigeistes. Mit einem kleinen Grinsen ergriff sie diese letzten Endes aber trotzdem und hörte sich auch die Geschichte zwischen den beiden Herren an. "Auch wenn ich zur Verfügung gestanden hätte, wäre er sicher gerne mit Euch gegangen! Immerhin... kennen wir uns nun wirklich nicht lang.", schmunzelte sie und streckte Navid etwas die Zunge raus, bevor ihre Aufmerksamkeit sehr schnell wieder auf den Waschbären fiel. Aus einer höflichen Entfernung wackelte sie mit ihrem Finger etwas herum um ihn etwas zu bespaßen -immerhin hatte selbst die naive Coleen Carolus' Bewegung deuten können - , als Navid seinen Freund sehr direkt auf hielt vom Gehen. So direkt... wie man es von jemandem wie Navid einfach erwartete. Es war seine Art gegenüber Menschen - nicht Frauen. Etwas lachend beobachtete sie die Szenerie und vergaß auch schnell die peinliche Situation, in welcher sie sich eigentlich befunden hatte. Ihre Haare fanden ihren klassischen Rotton wieder und ihr Blick fiel von den beiden Herren vor sich direkt hinunter zu ihrem Kleid, als es angesprochen wurde. "Mobil?", wiederholte sie etwas verwirrt das Adjektiv, mit dem es betitelt wurde und sah etwas hilfesuchend hinüber zu Jean, gefolgt ebenfalls von einem Gang zu diesem um ihn an der Schulter etwas zu sich hinunter zu ziehen. "Hat er mich gerade beleidigt, oder nicht?", fragte sie betont trocken, bevor sie auch schon wieder von ihm abließ und erneut zu Carolus sah - ohne wirklich darüber nachzudenken. Eine Beleidigung von einem der Targets wäre dank ihrer Bekanntschaft zu 'Prinzessin Nikola' nichts neues, jedoch war sie sich in diesem Moment gänzlich unsicher, ob es als solche zu verstehen war oder... nicht.
      "Tatsächlich!", begann die sprunghafte Dame einfach ihren Satz und sah sich kurz um, bevor sie ihre Begleitung an sich heran zog - nur um ihn als Schutzschild zu benutzen vor der Menge. Coleen trat etwas näher an diesen heran und zog völlig schamfrei die ersten Lagen ihres Kleides hoch bis zum Ansatz ihrer Knie - nur um zu demonstrieren wie leicht das Kleid war und das es wirklich keine schwere Aufgabe war sich darin zu bewegen. "Ich habe die unteren Lagen heraus gesch- .. heraus schneiden lassen. Man sieht sowieso nicht, was darunter ist und ich bin nicht wirklich geübt im Gang mit Kleidern." Mit diesen Worten ließ sie die Lagen der Stoffe wieder fallen und grinste beinahe stolz. "Vor der kleinen Änderung hätte ich auch kaum einen Schritt laufen können, geschweige denn auch nur einen Schritt tanzen!"
      Einen Moment erschrak sie noch während sie sprach und hob entschuldigend ihre Arme in die Lüfte. "Ihr seht natürlich auch sehr.. uhm.. mobil aus?", versuchte sie sein 'Kompliment' zu erwidern mit einem Lachen, das sie kurzzeitig mit ihrem eigenen Handgelenk versuche zu unterdrücken und dann auch schnell zu Navid sah. "Ihr beiden! Mobil und zusätzlich noch sehr elegant, wenn ich das so sagen darf." Es war zwar gemein, aber unweigerlich verglich sie mit kurzen Blicken an den Männern hinunter sie alle drei und wählte in ihrem Kopf den Favoriten des Abends - wenngleich sie es natürlich niemals sagen würde offen. Zumindest nicht... ernsthaft. "Aber am Mobilsten und Elegantesten ist heute Abend sicher Euer tierischer Gefährte, Mister! Es ist wirklich süß, dass Ihr ihn mitgenommen habt - ein Wunder, das Navid nicht vor Eifersucht zergeht. Da war er ja geradezu gezwungen sich an mich zu werfen, wer soll denn gegen diesen kleinen Schatz eine Chance haben?", erzählte sie lachend vor sich hin, bevor sie sich an den Arm ihres heutigen, gestrigen und sicherlich auch morgigen Favoriten hängte. "Da hat er gegen Jean schon bessere Chancen." Ihr Blick fiel zwar hoch zu Navid, doch ungeniert wie sie nun einmal war, streichelte sie Jeans Arm mit ihrer freien Hand, während sie mit der anderen sich an ihm fest hielt.
      "Ihr solltet ihm aber wirklich mehr Beachtung schenken, wenn Ihr ihn schon bittet Euch zu begleiten, Navid.", tadelte sie ihn betont gespielt und fühlte sich tatsächlich... gar nicht so unwohl, wie sie es erwartet hatte zu Beginn. Es war wirklich niedlich Navid und Carolus zusammen zu beobachten und nun... Jean schien sich zumindest nicht gestört zu fühlen? Wenn das zählte? Nichtsdestotrotz streichelte sie ihn weiter, für den Fall der Fälle, das er vielleicht im Inneren doch etwas beleidigt wäre.

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    • Danica Kalsanik
      Ihre Qualen an diesem Abend sollten wirklich nicht enden. Zumindest noch nicht gleich. Kaum traten sie nämlich wieder in den Saal, Danicas Hand um Claudes Arm, wurden die beiden von Prinz Nikolai entdeckt, der sogleich mit seiner Begleitung auf sie zukam. Der blonde Mann sah umwerfend aus. Es war wirklich nicht schwer sich vorzustellen, dass dieser Mann einmal König werden würde, wenn man seine Erscheinung betrachtete. Doch kaum ging der Blick zu seinem Gesicht zeichnete sich ein... anderes Bild. Mit aller Mühe verkniff Danica sich den sorgenvollen Blick. Sie selbst konnte nur ahnen wie viel passieren musste, dass der junge Mann in der Öffentlichkeit - und dann ausgerechnet auch noch auf einem Ball - seine Maske so weit verrutschen lassen konnte. Sofort machte sie einen edlen Knicks auf seine Begrüßung hin, doch viel weiter kamen sie auch nicht wegen des offensichtlichen Ursprungs seiner schlechten Laune. Danica drehte ihren Kopf zu Elisabeth die wütend in ihr Stofftaschentuch biss während ihre Augen auf ihrer besten Freundin hingen.
      Beinahe wäre sie zusammengezuckt, als sie mit einer Selbstverständlichkeit Nikolai duzte. Aus dem Augenwinkel sah die junge Frau zu dem Prinzen und zu Claude. Beide schienen wenig daran interessiert noch weiter hier in ihrer Nähe zu sein. In Ordnung. Dann musste sie eben ihre beiden Männer retten. Für einen winzigen Moment fing die silber-haarige Nikolais Blick ein und lächelte ihm warm zu und nickte leicht bestätigend, ehe sie sich wieder an die Heldin dieser Welt wandte und einen weiteren Schritt voran machte. Sie machte einen tiefen Knicks vor ihr. "Guten Abend, Miss Delcroix. Ihr seht umwerfend aus. Grün steht euch ganz ausgezeichnet." - "Hm?!", mit einem regelrechten Schnauben schaute die junge Frau zu ihr herüber, musterte sie abfällig von oben bis unten, bevor ihre Augen anfingen zu funkeln und sie ein siegessicheres Lächeln aufsetzte.
      Ohne ihr die Verbeugung gleich zu machen streckte sie überheblich ihren Rücken durch und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. "Danke. Ihr hingegen seht leider ganz abscheulich blass aus in diesem Kleid!" Oh. Wow. Autsch. Danica konnte nicht anders, als verwundert zu blinzeln. Das war eine direkte Provokation. Sie wollte sie wütend machen? Nein, wie lustig. Seelenruhig lächelte die Dame weiterhin und legte ihre Arme entspannt auf dem Stützrock ihres Kleides ab. "Das tut mir sehr leid, Miss. Ich fürchte ich bin tatsächlich sehr blass. Es sieht nicht nur danach aus." Wie zur Demonstration streckte sie leicht ihren Arm hervor. Eine Reaktion, die die Blondine sehr unglücklich machte. "Ja, in der Tat! Eine Schande, dass Ihr nicht im Entferntesten an Eure Freundin heran kommt. Ärgert es Euch nicht im Entferntesten wie viel schöner sie ist und all die Aufmerksamkeit bekommt, während Ihr im Schatten zurück bleibt?" Damit zeigte sie demonstrativ auf Coleen und Danica folgte ihrem Blick. Sie sah das strahlende Lächeln der Verzückung, das sie dem kleinen Abel entgegen brachte. Sie erkannte das Strahlen zurück in ihren Augen. Und ihre beste Freundin konnte nur dastehen und mit glücklichem Lächeln seufzen.
      "Nein, es ärgert mich nicht im Geringsten. Ihre Schönheit ist wirklich nicht von dieser Welt. Es macht mich stolz neben ihr zu stehen.", sagte sie aufrichtig, noch immer zufrieden zu ihrer Freundin sehend. "Außerdem ist es in Ihrem Schatten stets warm." Sie zuckte leicht die Schultern und drehte sich wieder zu Elisabeth. "Ich kann nicht viel an meinem Aussehen ändern, wie ich befürchte." Nun wurde sie aber wirklich wütend. Erst entsetzt und dann schockiert, angewidert verzog sie das Gesicht. "Was ist falsch mit Euch?", platzte es einfach aus ihr heraus. Das Lächeln Danicas blieb unverändert. Es wurde höchstens noch ein bisschen breiter. "Euch scheint mein Mangel an Eitelkeit zu stören?" Als wäre sie beleidigt worden sah sie zwischen Danica und Nikolai hin und her, ehe sie trotzig mit dem Fuß stampfte. "Ihr seid mir doch ganz egal! Sprecht mich bloß nicht wieder an, wenn Ihr Euren Schwur nicht brechen wollt! Hmpf!", damit wirbelte sie herum und stapfte einfach davon, geradewegs auf die Kuchen zu. Die junge Kalsanik sah wieder hoch zum Prinzen. "Oh, Verzeihung. Ich scheine Eure Begleitung vergrault zu haben.", sagte sie ohne jeden Hauch von Bedauern und verneigte sich als Zeichen ihrer Entschuldigung.

      Carolus Hoffstad
      Es war offensichtlich, dass sie seine Worte nicht ganz begriffen hatte. Selbst für jemanden wie Carolus. Wenn auch er selbst des felsenfesten Überzeugung gewesen ist, dass sein Gedankengang sehr plausibel gewesen ist. "Das war kein gutes Kompliment, mein Freund", schmunzelte Navid an seiner Seite und stützte seinen Arm auf die Schulter des Kleineren. Unzufrieden murrte er jedoch nur zur Antwort. "Lass mich in Ruhe. Ich wollte bereits gehen", zischte Carolus, als Coleen sich gerade ein bisschen mit ihrer Begleitung zu besprechen schien, ehe sie das Kompliment zurück gab. Der Alchemist sah an sich herunter. Natürlich ist er mobil gewesen. Warum sollte sie das hervorheben? Hatte sie schon einmal einen Mann gesehen, der in einem Anzug nicht laufen konnte? Immer schon ist Carolus der Außenstehende gewesen. Die missverstandene Persönlichkeit, die man eigentlich gar nicht dabei haben wollte. Der Mensch, der sich einfach ohne ein Wort zurück ziehen konnte und was lediglich - wenn es denn bemerkt werden würde - zu einer Form der Erleichterung führen würde. Und diese Frau tat gerade ihr Bestes dabei ihm eben dieses Gefühl erneut zu vermitteln, in dem sie auf Mitleid dermaßen auf ihn einging. Er fühlte sich überflüssig. Fehl am Platz. Er hätte wirklich gehen sollen.
      Coleen zog Jean ein bisschen mit sich und stellte sich genau vor ihn. Carolus folgte ihr unbeeindruckt mit den Augen. Gleich würde er einfach gehen. Sich entschuldigen. Sagen er müsste frische Luft schnappen oder dergleichen. Er... beobachtete mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen, wie Coleen einfach ihr... Kleid anhob. Wie erstarrt stand er da. Gerne hätte er die Formulierung erfroren benutzt, doch das konnte man beim besten Willen nicht behaupten bei der schieren Menge an Blut die in seinen Kopf pumpte und sein ganzes Gesicht bis hin zu den Ohren erröten ließ. Navid behielt dabei einfach sein Lächeln bei. Ein kleines Seufzen wich ihm lediglich über die Lippen. "Daran solltest du dich gewöhnen. Coleen scheint die Angewohnheit zu haben mit nackten Beinen vor Männer zu treten." Fassungslos riss Carolus den Kopf herum zu seinem Freund aus dem fernen Osten.
      Eine Angewohnheit? Das passierte Öfter?! Vor anderen Männern, als ihren Liebschaften? Der arme junge Mann fürchtete jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Noch immer komplett außer sich sah er zu Jean und brannte darauf seine Reaktion zu erfahren. Schließlich war er ja am meisten mit ihr involviert. Und stolz hängte die schöne Frau sich so eben auch wieder an ihren Partner, der die Hände beide in seinen Hosentaschen behielt und leicht seufzte. "Coleen, du solltest deine nackte Haut vielleicht nicht unbedingt so zur Schau stellen. Du könntest damit jemanden verstören. Oder aber ihm falsche Hoffnungen machen." Die Ruhe mit der er das sagte war es, was Carolus am meisten verstörte. Mit einem Ruck riss sich Navid von ihm los und trat auf die beiden zu. "Hört auf keinen Fall auf diesen Mann, Coleen." Er ergriff nahezu leidenschaftlich ihre freie Hand. "Eure Haut ist ein Anblick für die Göttinnen und ihr macht jedem Augenpaar ein Geschenk, wenn Ihr sie offenbart. Zudem soll es ganz Euer belang sein, wie Ihr euch am wohlsten fühlt."
      Das war es, nun platzte Carolus komplett der Kragen. Nun verstand er wirklich die ganze Welt nicht mehr. Hatte er wirklich die menschliche Interaktion bis zum heutigen Tage derartig missverstanden? "Ich nehme Abel überall hin mit!", schrie er seine Antwort an Coleens Frage gerichtet, die vor einer ganzen Weile mittlerweile gestellt worden ist. "Er beruhigt mich!", seine Stimme war zu laut, seine Betonungen zu mechanisch. Sein Gesicht puterrot und seine Mimik regelrecht wütend. "Aber gerade kann nicht einmal er mir helfen!"

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    • Prinz Nikolai Styrcia
      Als Danica Kalsanik an seine Begleitung trat, ahnte er zu aller erst Böses. Im nächsten Moment... fühlte er sich aber tatsächlich sehr amüsiert. Diese Blauäugigkeit von Miss Kalsanik neben der offensichtlichen Provokation von Miss Elisabeth war wirklich interessant zu betrachten, wenngleich er wirklich kurz davor war, den Verstand zu verlieren. Diese kleine Person war mit dem Prinzen als Begleitung auf einem Ball und hatte trotzdem nur Augen für Miss van Gard. Alles an diesem Satz war einfach nur falsch!
      Still doch mit einem beinahe eingefrorenen Lächeln sahen die Männer einander an, bevor von einer Sekunde zur nächsten... Der Prinz seine nervige Begleitung tatsächlich los war. Überrascht blinzelnd sah er Elisabeth nach, sah zu Danica, erneut zu Elisabeth, welche in der Menge unterging. Es war kaum eine Sekunde, in welcher vor purer Erleichterung die Maske des blonden Mannes fiel und ihm ein kurzes Seufzen entwich, bevor er schnell wieder sein einstudiertes Lächeln aufsetzte und sich vor Danica verbeugte.
      Er... konnte sich wohl kaum bedanken dafür, dass sie gerade ihm seine Tanzpartnerin verscheucht hatte, doch nun hatte er die Chance endlich mit Thorvalt Lind zu sprechen. Wenn auch... er noch keinen Ansatz hatte, wie. Nun konnte er darüber in Ruhe nachdenken, ohne Genörgel im Ohr. Wo war denn auch bloß Anatoly, wenn man ihn brauchte?
      Mit charmanten Blick ergriff er die Hand von Miss Kalsanik und schaffte es nun auch einen Gedanken an sie und ihr Auftreten zu richten. Es war zwar nicht unwahr, dass die zierliche Gestalt vor ihm wirklich blass war, doch fand er, dass dieses Kleid es auf einer sehr edle und schön anzusehende Art und Weise hervor hob. Als wäre sie stolz auf das, was sie war. Stolz darauf, und nicht zu beschämen. Ein sehr... schöner Anblick. Nicht auf diese übertriebene Art der Schönheit wie an Miss van Gard - nein, Danicas Anblick erzählte für ihn davon, dass sie stolz genug war um nicht mit einem breiten Kleid prahlen zu müssen. Sie brauchte nicht die Aufmerksamkeit, wie Elisabeth sie ergierte. Sie wirkte... rein.
      "Was haltet Ihr davon als Entschuldigung für dieses Dilemma mir einen Tanz zu schenken, Miss?", fragte er sehr direkt und warf sogar noch höflich einen Blick hinüber zu Claude. "Wenn Ihr nichts dagegen habt natürlich nur." Er kannte Claude lange genug um zu wissen, dass er es vermutlich sowieso nicht sagen würde, wenn er etwas dagegen hätte, doch dieser schien tatsächlich mehr als gefasst auf die Frage gewesen zu sein. Woher das wohl kam? "Natürlich nicht, Sire."
      Prinz Nikolai tanzte sehr gerne, dafür, dass er als Prinz keinen falschen Schritt machen durfte. Keinen Takt verfehlen durfte. Perfekt aussehen musste von jeder Seite - doch er hatte all diese Gefühle schon immer tief in sich getragen. Es machte keinen Unterschied mehr, ob er nur für sich tanzte oder vor einer Menge, der Druck auf seinen Schultern gehörte zu dem Inventar, das er niemals ablegen konnte. Trotz des Druckes war ein Tanz eine willkommene Abwechslung. Ein falscher Schritt bei einem Tanz, beeinflusste kein Menschenleben. Selbst als Prinz könnte er einen falschen Schritt machen, ohne schwere Folgen fürchten zu müssen. Folgen, die es bei jedem Gesetzesentwurf, bei jeder noch so kleinen Entscheidung in seinem Büro gab und immer zum Wohle der Allgemeinheit sein mussten. Ganz entgegen seiner persönlichen Einstellung - und diesen Job machte er hervorragend.
      Und um das weiter machen zu können... musste ihm bald etwas einfallen wegen Mister Lind. Etwas, das auch diesen Mann seine Abneigung ihm gegenüber vergessen ließ. Ihn für seine Seite der Geschichte gewann. Doch leider... gehörte dieser Mann wie Miss van Gard zu den Menschen, die sich nicht für sein perfektes Bild interessierten. Welche ihn beinahe rein aus Prinzip zu verteilen wussten - so zumindest fühlte sich Nikolai tief in sich drin.

      Coleen van Gard
      "Vermutlich eher verstören. Und sollte sich doch jemand in der Hoffnung verlaufen mein Herz zu berühren, kann ich immer noch meinen treulosen Gatten vorschicken!", lachte die junge Frau nur auf die Worte von Jean. "Aber ich werde mich zumindest versuchen in Zukunft zu zügeln." - "Hört auf keinen Fall auf diesen Mann, Coleen." Kurz verwirrt blinzelnd sah die junge Frau zum hochgewachsenen Sohn des Sultans, welcher ihre Hand ergriff und nur so mit seinen charmanten Worten der Zuneigung um sich warf. Etwas errötete sie zwar, konnte aber gar nicht anders als zu lachen. "Navid, ich-" - "Ich nehme Abel überall hin mit!"
      Von der Lautstärke stark zusammen zuckend, richtete sie ihren Blick an den dunklen Mann vorbei an die Quelle des Lärms. Die errötete und... verärgerte Quelle? Nachdem er fertig gesprochen hatte, entzog Coleen beide ihrer Hände von ihren männlichen Bekanntschaften, bevor sie etwas schuldbewusst zu Jean sah. "Siehst du? Eher... verstören.", nuschelte sie beinahe bevor sie im Vorbeigehen über Navids Arm strich und danach sich eine Hand hinter den Rücken legte und die andere an ihre Brust. Höflich - bequem, wie sie es kannte - verbeugte sie sich entschuldigend vor Carolus. "Verzeiht meinen Enthusiasmus. Ich wollte Euch nicht... uhm..", sich langsam wieder aufrichtend, musterte sie sein Gesicht erneut und legte sich eher fragend einen Finger an ihre Unterlippe. "Verärgern? Ihr... seht zumindest verärgert aus." Ihren Finger ließ sie sinken und blickte erneut zu Abel, bevor ihr Blick wieder den Partner von eben diesem suchte. Sie wusste ja selbst, dass sie schwierig war. Nicht das, was man erwartete. Sie war laut, und forsch, und direkt, und leidenschaftlich und offensichtlich gewöhnte sie sich nie an diese Hemmschwelle, die in dieser noblen Welt angebracht war. "Ich wollte Euch nicht verstören und ich hätte nicht mein Bein vor Euch entblößen sollen wie ich es vor meinen Freunden tue, ohne nachzudenken. Oder zumindest hätte ich Euch.. vorwarnen können. Und falls Euch der Kontakt zu mir wirklich so unangenehm ist, wie es den Anschein hat, dann werde ich mich auf Euren Wunsch hin mit meiner Begleitung auch entziehen." Schnell hob sie die Hand um Navid vor einem Einspruch aufzuhalten, den sie zumindest erwartete und lächelte ihm etwas zu. "Es gibt noch viele andere Bälle, und Ihr gehört heute ganz Carolus, das solltet Ihr zu schätzen wissen. Und Ihr solltet Rücksicht darauf nehmen, wenn Eure Begleitung sich von mir gestört fühlt, Ihr seid doch wohl mehr Gentleman als ich es bin." Verspielt wie sie war, zwinkerte sie ihm kurz amüsiert zu und richtete sich dann wieder ganz auf den Mann, den sie so... verstört und überfordert hatte. Sie hatte ihre Lektion gelernt, und würde niemandem vorschreiben, was sie fühlten. Sie würde nicht für Carolus entscheiden, dass sie mit Jean ging. Sie... konnte sich sowieso nicht anpassen. Und es nicht jedem recht machen - ganz im Gegenteil, es war für sie mehr als in Ordnung ein Dorn im Auge eines anderen zu sein. Wenn sie schon keine gute Figur abgab in dieser Norm um sie herum, dann wollte sie wenigstens mit einem Knall in Erinnerung bleiben. "Ich mache mir nicht sonderlich viel um Scham für einen Körper, und da ich normalerweise in Männerkleidung durch die Hallen wandel, kennt sowieso jeder meine 'Maße', wenn Ihr so wollt. Aber ja, ich vergesse manchmal... Was sich gehört. Ich hoffe, Ihr könnt mir verzeihen? Ich benehme mich ab jetzt auch... vielleicht." Mit einem Lachen beugte sie sich erneut hinunter zu Abel und stubste mit ihrem dünnen Zeigefinger an dessen Nase. "Und du süßer Kerl... Ich hoffe, du passt gut auf deinen Freund auf, mh? Er hat sicherlich viel Ärger in seiner endlosen Zuneigung für dich."
      Das war keine Spekulation - sie kannte ja das Spiel. Und auch ohne dieses... Es gab einfach Orte, wo die Anwesenheit eines Tieres als ebenso unangebracht empfunden werden konnte, wie eine Frau in einer Hose. Lieb zog sie ihre Hand zurück und blickte über die Schulter zurück zu ihrer blonden Begleitung. "Ich meine, außer du willst im Fall der Fälle bei den Männern bleiben. Wenn er sich nur von mir gestört fühlt, dann könntest du natürlich bleiben, aber ich habe gehört, dass das Märchenprinz-Paket bedeutet, dass du ganz mir gehörst heute Abend!~"

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