[2er RPG] Bad Choices

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    • Coleen van Gard
      "Pass auf. Am Ende möchte Elisabeth dich erobern.", etwas nachdenklich legte Coleen ihre Finger an ihr Kinn und sah an die Decke. "Damit würde ich das Spiel sicher kaputt machen..", murmelte sie etwas vor sich hin, aber musste bald schon wieder grinsen. Die Jungen würden sie sicherlich hassen, wenn sie süße süße Elisabeth ihr verfallen würde! Einer Frau! So blöd war der Gedanke also eigentlich nicht. Als ihre Augen wieder in die Richtung ihrer Freundin fielen, bedanke sie sich bei ihr für die Mühe mit den Bildern und kam auch auf ihren Diener Cedric zu sprechen. Mit einem bösen Grinsen winkte die rothaarige Dame ab und lachte leicht. "Ach Quatsch, Cedric war gerade zu dankbar! Seit ich die Geschäfte beinahe im Alleingang übernehmen kann, ist er sicher unterarbeitet und freut sich bestimmt statt eines Beraters plötzlich ein Butler zu sein!", gab sie ironisch von sich wieder. Irgendwie hatte sie diesen Mann trotzdem fast schon lieb gewonnen. Er hatte es nicht leicht mit Coleen, vermutlich wesentlich schwieriger mit Carly-Coleen als mit der echten, doch er versuchte zumindest sich seine Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. Es war fast schon goldig!
      Nachdem ihre Herzensdame sich umgezogen hatte, verließen die beiden jungen Frauen das Wohnheim und keine Sekunde später verstaute Coleen ihre Hand führend an Danicas unteren Rücken, um ihre Zuneigung subtil aber effizient zu verdeutlichen für jeden um sie herum. Sie hatte sich ganz genau ausgedacht, wie ihre Rolle aussehen sollte, wie sie gucken würde und Danica machte es ihr leicht. "Was soll ich tun, wenn sie uns begegnen?", gerade wollte sie ihrer Freundin ein paar beruhigende Worte zukommen lassen, als sie dem Ersten und vermutlich Unfähigsten der Love-Interests begegneten. Jean-Christophe, der Mann, der sich eigentlich selbst in die Friendzone katapultierte, aber er war süß, ohne Zweifel. Wenn Coleen ehrlich wäre, würde sie zugeben müssen beachtlich oft gerade seine Story gespielt zu haben und auch jetzt, wo sie inmitten dieses Spieles waren, gab er ihr wirklich Entspannung. "Fangt ihr auch dieses Jahr an?", mit einem Nicken und kecken Grinsen bejahte sie die Frage und kurz darauf bemerkte sie auch den musternden Blick auf ihre Kleidung. "Spannender Aufzug. Pass nur auf, dass dir die Uniform nicht besser steht als mir." Mit einem breiten Grinsen ließ sie von ihrer Freundin ab und stellte sich auf die Zehenspitzen um Jean-Christophe an seinem Kinn etwas zu sich hinunter zu ziehen. "Ich denke, dafür ist es schon zu spät, mein werter Freund. Du solltest mir also lieber vorher mitteilen, wenn du Interesse an einer Frau pflegst, ansonsten bin ich die Erste, die sie dir wegschnappt.", mit einem herausforderndem aber verspielten Zwinkern ließ sie von ihm wieder ab - vor allem weil es in diesen Schuhen wirklich merklich unbequem war auf Zehenspitzen zu stehen um auch die Wirkung zu erzielen, die sie wollte. Sie entfernte sich wieder einen kleinen Schritt und drehte sich auf einem Bein um die eigene Achse um ihm zumindest kurz den gesamten Anblick der Frau in Männerkleidern gönnen zu können. "Ich werde in diesem Outfit definitiv mehr Frauen um den Finger wickeln können als du.", gab sie noch betont selbstbewusst von sich, bevor sie ihre Hand an Danicas Hüfte legte um ihre Aussage direkt zu untermauern. Triumphal strecke sie dem Blonden noch die Zunge heraus, bis ihr Blick auf Anatoly fiel.
      "Ist das euer Ernst?", "Oh, aber absolut, liebster Master Kalsanik!", antwortete sie gestellt höflich, bevor sie seiner Schwester über die Wange strich und grinste. "Wie soll ich denn sonst als Danicas einzig wahre Liebschaft schon von Weitem erkennbar sein!?", spielte sie sich auf - aber mit einem Lachen. Wie man es von der 'neuen' Coleen van Gard erwartete. "Ich bin so aufgeregt, dass ich so viel Zeit mit euch verbringen kann.", mit einem Mal zog sie ihre Freundin nur noch näher an sich und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. "Du hättest jederzeit bei mir einziehen dürfen! Cedric hätte sich sicher gefreut über eine Frau wie dich, die mich zähmt und ihn nicht die ganze Nacht wach hält mit Kleinigkeiten..", kicherte sie ihr etwas entgegen, während sie sich eine Haarsträhne hinter's Ohr klemmte. Sie ließ keine Gelegenheit aus Danica nahe zu sein - einerseits für ihre Rolle, andererseits einfach weil sie so wenig Zeit dafür bisher gehabt hatte sie mit ihrer Liebe zu überschütten. Ohne auch nur daran zu denken ihre Hände von der Hüfte ihrer Freundin zu nehmen, sah sie erneut zu Anatoly. Corleen ging hier in der Schule betont mehr ran für die Show, das merkte sicherlich auch er, doch es half ja nichts. Die Rolle musste sitzen, auch vor ihrem Bruder. Auch vor dem süßen süßen Jean - eigentlich gerade vor dem süßen süßen Jean. Wenn Elisabeth auf den Schirm trat, würde er sich sicherlich wieder von ihnen entfernen, das war.. schade. Tatsächlich. Der Gedanke betrübte sie ein klein wenig, weshalb ihr Haar begann in einen seichten Lilaton sich abzusetzen, doch genauso schnell wie dieser kam, ging er auch wieder, als sie den Gedanken abschüttelte. "AALSO, Anatoly. Du bist unser Reiseführer habe ich gehört? Wo finde ich die schönsten Frauen?", grinste sie und strich ihrer liebsten Danica noch einmal über die Haare. "Natürlich nur die schönsten Frauen nach deiner Schwester. Du bist und bleibst meine Favoritin, mein Herz. ♥"
      In all den Jahren wurde Coleen offener und offener mit ihren Gefühlen gegenüber Danica. Das zeigte sich auch in der komplett fehlenden Privatsphäre, die sie ihr schenkte, doch ihre Freundin wusste ja um ihre Beweggründe und dass sie niemals den Schritt überschreiten würde zwischen ihrer liebevollen Freundschaft und mehr. Und dass sie gerade vor jemandem wie Jean - gerade vor einem Love Interest - eine Schippe drauf legen würde immer und immer wieder, war ihr sicherlich bewusst. Zumindest ging Coleen stark davon aus. Kurz wandte sich ihr Blick auch zurück zu eben erwähntem Love Interest und grinste umso breiter. "So ist man charmant gegenüber einer Frau! Schneid dir lieber eine Scheibe davon ab, wenn du nicht alleine sterben willst.~"
    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Betont ungerührt von Coleens Nähe ließ Jean es zu, dass sie ihn zu sich herunter zog und sein Gesicht berührte. In Gegenwart von anderen Menschen würde er es zwar niemals laut aussprechen - lieber würde er wahrscheinlich seine Zunge abbeißen - doch in seinen vielen Diensten unter diversen einflussreichen Familien, ist er schon vielen Frauen begegnet, dessen Geschmack er anscheinend zu treffen schien. Demnach ist er gerade solcherlei Szenen gewohnt gewesen. Allerdings gab es doch einen Unterschied zwischen diesen anderen Frauen und Coleen. Bei ihr störte es ihn nicht im geringsten. Es kam ihm nicht in den Sinn, dass sie eine Anstrengung darstellte oder dergleichen. Sie genoss bei ihm eine Sonderstellung. So wie er bei ihr, wie es ihm gelegentlich schien.
      Belustigt von ihrer Aussage brannte sich ein wissendes Lächeln auf seine Züge und er holte eine Hand aus der Tasche, um nach ihren schönen langen Haaren zu greifen. Vorsichtig wirbelte er eine ihrer Strähnen ein wenig auf den Finger. "Wenn es das ist, was du willst, bin ich der letzte, der dir im Weg stehen wird." Damit ließ er demonstrativ ab und entspannte seiner Körperhaltung wieder mit den Händen in den Taschen und folgte ein bisschen aus dem Absatz der Konversation. Interessiert beobachtete er die beiden unzertrennlichen Frauen. Sie standen sich als Kinder schon sehr nahe, als er sie kennengelernt hatte und alle beide entsprachen vom Charakter her wirklich nicht, wie sie aussahen. Während Coleen gewöhnlich einen recht ernsten und kompetenten Eindruck gemacht hat, insbesondere, wenn er ihr im Bezug auf ihre Geschäfte begegnet ist, war sie in Wirklichkeit eine Katastrophe sondergleichen. Ein wildes Durcheinander aus dermaßen aufrichtigen Gefühlen, dass Jean gar keine andere Wahl hatte, als sie lieb zu gewinnen.
      Bei Danica verhielt es sich ähnlich. Nach außen hin trug sie eine unnahbare Miene und kleidete sich sehr dunkel, was so wenig zu ihrer erschreckend liebevollen Art passte, dass es ihn im ersten Moment entsetzt hat. Selbst für ihn nahm sie sich gerne Zeit und hörte seinen Sorgen zu. Generell, obwohl sie das jüngste Kind der Kalsaniks war, machte sie eher den Eindruck wie jedermanns große Schwester mit ihrem Hang zur Fürsorge. Das Bedürfnis sie zu beschützen, machte sich in ihm breit. "Hm?" Mit verwundertem Ton drehte Jean sich nach links zu Anatoly, der seinen Blick nicht von den beiden Frauen abwendete. Seine Haltung war ein bisschen eingespannt und sein Blick fest entschlossen. Jean grinste leicht und haute mit seinem Arm leicht gegen den jungen Mann mit den blauen Haaren. "Du hast einen gewaltigen Schwestern-Komplex, Herr großer Bruder." Sofort hatte er die Aufmerksamkeit des Kalsaniks und er giftete ihn an. Hach ja, wirklich eine amüsante Truppe, das musste er schon sagen.
      Coleen frage wo es die schönsten Frauen hier gebe und ihr Kindheitsfreund zog leicht die Augenbraue hoch. "Zunächst einmal sollten wir uns zur Willkommenszeremonie begeben. Ich habe mir sagen lassen, dass einige der Lehrer wirklich ungehalten werden, wenn man die schwänzt." Anatoly seufzte schwer. "Das ist richtig. Und sie ist jedes Jahr eins zu eins das gleiche. Also freut euch schon darauf nächstes Jahr zwei Stunden lang gelangweilt zu werden. Kommt, im Entenmarsch, Kinder."

      Danica Kalsanik
      Die Eröffnungszeremonie des neuen Schuljahres wurde in einer gigantischen Halle veranstaltet mit einer hohen, kunstvoll bemalten Decke, die den Lebenszyklus darstellte. Danica kannte diese Halle nur durch einen flüchtigen Einblick in die Zeremonie, doch dass es hier drin so schön und beeindruckend wäre... damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Begeistert sah sie sich um und hatte den Kopf so weit sie konnte in den Nacken gelegt. Dabei hielt sie sich an Coleen fest, um ihr Gleichgewicht zu behalten. "Coleen", murmelte sie nach einer Weile der Ehrfurcht. "Ich glaube ich muss wegen der Schönheit hier weinen.", gestand sie leise und konnte immer noch nicht fassen, dass sie hier gewesen ist. Es war voll in der Halle und es gab Einweiser, die dafür zuständig gewesen sind die Klassen zusammen zu stellen. Selbstverständlich standen alle wichtigen Menschen des Spieles zusammen für die Klasse A. Ein Umstand, der in Danica mehr Stress auslöste, als sie gerne zugeben würde. In ihrer unmittelbaren Umgebung befand sich Prinz Nikolai, der von einigen Mädchen angehimmelt wurde. Navid, bei dem etwas sehr ähnliches passierte. Carolus stand direkt hinter ihr mit seinem Waschbären im Arm und schnalzte mit der Zunge und dann das schlimmste von allem. Danicas Herz setzte aus.
      Eine laute Frauenstimme erregte ihre Aufmerksamkeit und sie und ihre beste Freundin, wie auch Jean wendeten sich um. Jean allerdings wirbelte augenblicklich wieder zurück als sie Claude erblickten. Claude George. Er war in echt sogar noch schöner, als sie ihn sich dutzende Male vorgestellt hat. Doch... irgendwas stimmte nicht. An seiner Seite war Elisabeth. Oder ein Mädchen, das Elisabeth gewesen sein sollte. Doch charakterlich hatte Danica gerade große Zweifel daran. Sie war laut, beschwerte sich in einer Tour, klammerte und zerrte an Claude herum und schien im Allgemeinen nicht Ruhe geben zu wollen. Sie waren nicht die einzigen, die sich bereits herumgedreht hatten und die junge Frau konnte sich vorstellen wie unangenehm die Situation gerade für ihn sein musste, der es so sehr hasste übermäßig im Mittelpunkt zu stehen, wenn es um gesellschaftliche Veranstaltungen ging. "Das ist unerwartet.", murmelte Danica ihrer Freundin zu, als sie sich schnell wieder wegdrehte und auch Coleens Augen von der Szene wegzog. Sie wollte nicht zu den Augenpaaren gehören, die ihm Unbehagen bescherten. Aber irgendwas war hier doch nicht ganz richtig. Hatten sie das Spiel vielleicht doch falsch im Kopf gehabt?
    • Coleen van Gard
      "Zunächst einmal sollten wir uns zur Willkommenszeremonie begeben.", enttäuscht seufzend ließ sie von ihrer Freundin ab, legte aber wie auf dem Weg hier her zuvor ihre Hand an Danicas unteren Rücken. Jetzt würde es also beginnen. Das Spiel der Heldin um das Herz eines der Love-Interests. Unweigerlich fiel ihr Blick dabei wieder in Jean-Christophes Richtung. Ein klein wenig würde er ihr vielleicht sogar fehlen. Aber wirklich nur ein wenig. Vor allem ihm gegenüber führte sie sich seit sie sich kannten immer wieder vor Augen, dass er als einer der Haupt-Akteure des Spiels sich von ihr und Danica trennen würde, sobald das Schulleben begann und Elisabeth anfangen würde sie alle zu verzücken. Doch diese Coleen würde nicht vor Eifersucht versuchen ihr im Weg zu stehen. So sehr sie sich an diesen Mann gewöhnt hatte, sie war bereit ihn abzutreten um ihm sein Happy-End zu überlassen, wenn es soweit wäre. Sie hatte niemals darüber gesprochen. Auch nicht mit ihrer Herzensdame, doch Coleen war sich fast sicher, dass Danica trotzdem wusste, wie es um sie stand und obwohl ihr ganzer Plan sich diesem Spiel zu entziehen bedeutete, dass keinen der Männer irgendwas bedeuten könnte, war es etwas ganz anderes bei Jean. Immerhin war er der Einzige, der Nebenbuhler um Elisabeth, der schon eine Weile in ihr Leben getreten war und damit vermutlich einfach... verschwinden würde. Vermutlich in so weit, dass die temperamentvolle junge Frau selbst nicht wusste, ob sie ihn mit Elisabeth sehen könnte. Würde es ihr schmerzen? Könnte sie sich für ihn freuen? Sie wusste es nicht wirklich, doch ihr war unweigerlich bewusst, dass es sie nicht völlig kalt lassen würde, wenn er kein Teil mehr dieser chaotischen Truppe wäre. Trotz ihres Selbstbewusstseins.. und trotz ihrer Motivation sich aus diesem Spiel raus zu halten... missfiel ihr der Gedanke ihn gehen zu sehen und dieser Tag - so sehr es sie auch freute ihre liebe Freundin wieder an der Seite zu haben - hatte für sie einen melancholischen Nachgeschmack.
      Ehe sie sich versah, war sie vor ihnen. Die Halle, die ihrer Freundin gerade zu den Atem zu rauben schien. "Coleen", sagte sie zu ihr und hielt sich glatt an der Angesprochenen fest, als würden ihr jeden Moment die Knie weich werden. Mit einem kleinen Lachen nickte sie nur. "Ich weiß.." Es war wirklich.. atemberaubend schön und völlig surreal nun wirklich hier zu stehen. "Ich glaube ich muss wegen der Schönheit hier weinen." Ein weiteres Kichern entlockte alleine der Gedanke daran ihr, während Coleen ihren Arm fester um Danica schlang und etwas an sich drückte. Ihr Blick wanderte dabei durch den gesamten Saal. Alle Männer waren versammelt. Alle Männer, deren Schicksal unweigerlich an die Protagonistin verknüpft sein sollte, in dem sie alle nach und nach ihr Herz an sie verlieren, doch als ihr Blick auf eben diese Protagonistin fiel, wurde auch die junge rothaarige Frau skeptisch. Es war nicht einmal diese unangenehme Art an ihr, die Coleen so misstrauisch machte - es war viel mehr die Reaktion von Claude George darauf. Irgendwie hatte sie erwartet, dass die Männer - egal wie sie sich auch verhalten würde - von ihr angetan wären. Sie war schließlich die Heldin, aber in Claudes Augen war keinerlei Zuneigung zu sehen. Viel mehr schien er unter der Belastung der Stresssituation unter zu gehen. Noch ehe sie ein erneutes Wort fand, drehte Danica sie wieder nach vorne um, wobei Coleens Blick sich erneut auf Jean fest setzte. Er hatte schon einmal Bekanntschaft mit Elisabeth gemacht, ja. Aber im Sinne der Story... Im Sinne des Spieles müsste er doch trotzdem spätestens jetzt vernarrt in sie sein, oder nicht? Alle Augen müssten sich an ihr fest setzen, aber es schien sich nichts in ihm zu rühren. "Ich dachte... Es passiert ganz automatisch..", flüsterte sie ihrer Freundin zu, bevor sie mit ihrer freien Hand, die sie nicht an Danica gelegt hatte, nach Jean-Christophes Arm griff und ihn antippte. Nachdem dieser sich ihr zu wendete, nickte Coleen etwas in Elisabeth's Richtung. "Sag. Tut sich da nichts bei dir? Keine Ahnung.. Herzklopfen? Zuneigung? Interesse? Irgendwas? Willst du mit ihr reden? Gefällt dir der Anblick mit dem anderen Mann nicht? Eifersüchtig?", fragte sie ihn mit einem Mal aus und musterte ihn neugierig. Sie erwartete einfach... Irgendetwas.

      Claude George
      Die Zeremonie endete und der junge hochgewachsene Mann verzog keine Miene, auch wenn er innerlich am Liebsten schreien würde. Elisabeth schien ihm nicht mehr von der Seite weichen zu wollen, doch diese penetrante Art von ihr zog so viel Aufmerksamkeit auf die beiden, dass er sich sichtlich unwohl fühlte. Nach Verabschiedung griff er so höflich er es konnte nach Elisabeth's Hand und gab ihr einen kurzen Handkuss mit dem Versuch einer höflichen Flucht. "Ihr entschuldigt mich, Milady. Ich muss mich leider entziehen und mich meinen Erledigungen widmen."
      Ohne auf eine Antwort zu warten ging er schnellen Schrittes hinaus aus dem Saal, in seinem Kopf suchte er schon nach einem geeigneten Versteck vor dieser aufdringlichen Frau. Als er um die Ecke schritt, wurde er jedoch gestoppt: Eine junge silberhaarige Frau kreuzte seinen Weg und mit seinem ungeheurem Schwung warf er sie unbeabsichtigt um. Er holt erst mit beiden Händen aus nach ihr zu greifen, entschied sich dann aber dazu, dass es sie sicher nur bedrängen würde, wenn er beide nehmen würde... Weshalb er sich dazu entschied nur einen Arm um ihre Hüfte zu legen. Mit natürlich-ernster Miene sah er ihr entgegen und hielt sie im Arm, während er hinter sich schon "Claaaaaude!" von Elisabeth hörte. Nach einem kurzen deutlich verzögertem Moment, meldete er sich zu Wort. "Verzeihen Sie mir mein Ungeschick, ich war etwas.. in Eile. Seid ihr wohl auf, Miss?", fragte er, als er den bösen Blick der vermeintlichen Freundin der Fremden sah. Eine Frau in einer Männeruniform funkelte ihm gerade zu entgegen, während er die Dame hielt, worauf er gar nicht wirklich zu reagieren wusste. Hatte er etwas im Gesicht? War es sein Haar? Wie guckte er gerade? Hatte er etwas falsch gemacht? War sie so böse, weil er ihre Begleitung umgeworfen hatte? Ihr rotes Haar färbte sich plötzlich immer dunkler und dunkler bis es eine bedrohliche Farbe zwischen Rot und Schwarz angenommen hatte und an diesem Merkmal erkannte er, wer vor ihr Stand. Coleen van Gard, der letzte Spross ihrer Familie und eine durchaus bemerkenswerte junge Frau im Handelswesen. Unter diesem Umstand musste die Dame in seinen Armen.. "Miss Kalsanik, nehme ich an?", versuchte er die bedrückende Stille zu durchbrechen, seinen Blick zwischen Miss van Gard und Miss Kalsanik hin und her wendend.. Vor allem da er befürchten musste, jeden Moment von Coleen zerfleischt zu werden, so wie sie ihn ansah. "Lasst mich euch helf-"
      "Ich helfe ihr, dankeschön!", unterbrach Miss van Gard ihn direkt und zog Danica aus seinen Armen in ihre, wobei sie ihre Freundin kaum halten konnte - zumindest sagten das ihre wackeligen Beine aus, weshalb Claude entgegen Coleens Willen eine Hand an Danicas Hüfte ließ. "Claude, da bist du ja!", hörte er das zickige blonde Geschöpf hinter sich und sah sich förmlich gezwungen über seinen Schatten zu springen. Mit seinem Arm um Danica, sah er über die Schulter zurück zu Elisabeth. "Entschuldigt, meine Teure, aber ich muss Verantwortung übernehmen und diese junge Dame auf das Krankenzimmer begleiten. Immerhin bin ich der Grund für ihren Zustand, da kann ich sie ja nicht alleine ihrer.. Begleitung überlassen.. Richtig, Miss?"
      Mit einem ernsten aber durchaus etwas hilfesuchenden Blick wandte er sich wieder in Richtung von Danica, bei der er seine Chancen auf Hilfe definitiv größer sah als bei Coleen.
    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Ja er hatte Elisabeth durchaus erkannt während der Zeremonie und es war durchaus kein Versehen, dass er so schnell er konnte den Blick wieder abgewendet hat. Im Stillen bemitleidete er den armen Spross der Georges jedes Mal, wenn ihre durchdringende Stimme bei ihm ankam. Einmal konnte er es sich nicht einmal verkneifen und schauderte ein wenig zu seiner Schande bei der Erinnerung an seine Begegnungen mit diesem Frauenzimmer. Als Coleen ihn antippte war er so in seinen eigenen Gedanken versunken gewesen, dass er kaum merklich zusammen zuckte, eher er sich räusperte und zu seiner Freundin herum drehte. Eigentlich hatte er versucht ein Lächeln aufzusetzen, doch bei ihren nächsten Worten wäre es ihm ohnehin geradewegs wieder aus dem Gesicht gefallen. Komplett verständnislos sah er ihr in die Augen, ehe sein Blick zu ihren Haaren wanderte. Meinte sie das gerade ernst? Die Farbe ihrer Haare hatte sich nicht verändert und ihre Mimik war schockierend ernst bei diesen lächerlichen Aussagen. Prüfend drehte er noch einmal den Kopf, um sich zu vergewissern, ob sie tatsächlich die gleiche Person im Kopf hatten.
      "Nein.", antwortete er ihr sehr trocken. "Nichts dergleichen und bevor das passiert..." Fast wäre es ihm heraus gerutscht. Er stand hier in mitten von sehr vielen einflussreichen Familien, jedes seiner Worte konnte auf die Goldwaage gelegt werden, wenn er nicht genau darauf Acht gab, was seine Lippen verließ. Gehässig sein konnte er nur mit den beiden allein. Schnell ermahnte er sich selbst und sah wieder nach vorne.
      "Es ist sicherlich alles eine große Umstellung für Miss Elisabeth Delcroix. Eine unbekannte Umgebung, ungeahnte Bedingungen. Alles muss auch noch ein großer Schock gewesen sein. Ich denke das letzte, was sie gerade gebrauchen könnte ist ein liebestoller Mitschüler, der aus dem Nichts auftaucht. Es gebietet die Höflichkeit, dass..." Er fand wirklich keinen Weg freundlich auszudrücken, was er sagen wollte. Daher räusperte er sich noch einmal und streckte den Rücken durch "... wir uns wieder auf die Zeremonie konzentrieren." Er würde es ihr nicht sagen. Zumindest nicht jetzt. Oder besser überhaupt nicht? Nein, besser gar nicht. Er hatte nicht das recht einfach so herumzuerzählen, was er durch seine Fähigkeiten über jemanden erfahren hat. Das war verantwortungslos. Vor allem bei dieser jungen Frau. Gefühlt die ganze Welt hat auf einen Schlag von ihrer Existenz erfahren. Jemand mit Licht Magie wurde in vielen Kulturen unterschiedlich aufgenommen, doch eigentlich für alle war es ein Segen. Und er wollte wirklich nicht derjenige sein der Welt zu erzählen, dass die erste gesegnete Frau seit Jahrzehnten ein furchtbar eigenartiger und wollüstiger Mensch gewesen ist, der davon träumte, dass alle Männer in ihrer Umgebung, die im Entferntesten in ihrem Interesse gewesen sind, ihr zu Füßen liegen.

      Danica Kalsanik
      Es hatte sie wirklich getroffen. Die Zeremonie war regelrecht an ihr vorbei gezogen. Wenn sie die Augen schloss, dann konnte sie das blass gewordene Gesicht Claudes erkennen und mit jeder quengelnden Bemerkung, die sie hörte war sie noch verwirrter. Irgendwie hatten sie beide sich auf einen bestimmten Ablauf der Dinge eingestimmt. Was sollten sie denn nun tun, wenn sich die Handlung nicht nach Plan verhielt? Waren sie dann gezwungen zu improvisieren? Konnten sie dann wirklich gar nicht ihrem schrecklichen Ende irgendwie entgegen wirken? Unsicherheit umhüllte ihren Kopf wie einen Nebel und abwesend folgte sie einfach ihren Freunden, als die Zeremonie schließlich vorbei gewesen ist.
      Sie würden gleich Anatoly wieder treffen, genau... Aber eigentlich hatte Danica es doch auch geschafft ihre Schwester Ganna vor ihrem persönlichen Unglück zu bewahren. Der Name der Kalsaniks ist rein geblieben. Dann hatten sie doch auch wirklich eine Chance auf eine Veränderung. Dann mussten sie halt ein wenig auf der Hut sein. Das konnte doch nicht so schwer sein den Love Targets aus dem Weg zu gehen. Kaum hatte sie diesen Gedanken gefasst stieß Danica gegen etwas hartes. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und plötzlich wurde ihr sehr, sehr kalt, nur für eine Sekunde und eine grauenvolle Gänsehaut wanderte über ihren Körper. Sie erschrak so sehr, als sie sich plötzlich in Claudes Armen wiederfand, dass sie gleichzeitig vergaß wie man atmete, als auch nach Luft schnappte und sich grauenvoll verschluckte.
      "Verzeihen Sie mir mein Ungeschick, ich war etwas.. in Eile. Seid ihr wohl auf, Miss?"
      Danica wurde von einem grausamen Husten erfasst, der ihren Körper durchschüttelte. Atemlos und bereits mit glasigen Augen sah sie zu dem jungen Mann. Eine Hand hatte er an die Wand gestützt, um genug Halt für sie beide zu finden und seinen anderen Arm konnte sie in einem festen, unnachgiebigen Griff. Er schien keinerlei Probleme zu haben ihr Gewicht zu halten und gerade war sie froh um ihren Husten. Denn ihre Wangen wären so oder so rot angelaufen. Schnell nickte sie und versuchte sich zu beruhigen. "Mir... mir geht's gu..." Oh nein, was für eine unangenehme Situation. Die Leute auf dem Gang sahen herüber und Danica wollte wirklich nicht ebenfalls eine Unannehmlichkeit für diesen Mann darstellen. Sie zwang sich dazu den Mund zuzuhalten und konzentrierte sich wirklich darauf sich zu fangen.
      "Miss Kalsanik, nehme ich an?", fragte er sie plötzlich als sie gerade das Gefühl hatte wieder bei Sinnen zu sein, doch nun wollte sie am liebsten einfach in Ohnmacht fallen. Wie sollte sie damit umgehen?! Er hat in ihr Gesicht gesehen, ihr furchtbares, rot angelaufenes Gesicht, sie war so durcheinander und hat ihren Namen gesagt. Das war zu viel für sie, das war einfach viel zu viel für sie. Vorsichtig nickte sie und nahm nun endlich ihre Hand von ihren Lippen und deutete einen kleinen Knicks an. "Es ist mir eine Ehre Monsieur...", ihre Stimme kaum richtig heraus und kratzte schließlich. Ein bisschen unbeholfen legte sie die Hand an ihren Hals und musste sich einige Male räuspern, war aber immer noch ganz durcheinander und durchgeschüttelt.
      Sie bemerkte den Stillen Zwist zwischen ihrer besten Freundin und Claude erst, als Coleen sie zu sich zog. Danica konnte sich von dem Ruck nicht halten und spürte noch immer die kräftigen Finger an ihrer Hüfte, die ihr Halt gaben. Doch kaum hatte sie das Gefühl endlich wieder auf den Boden zurück zu finden, erschien Elisabeth und wie bei einem Reflex riss Claude sie wieder regelrecht in seine Arme und sie stürzte an seine Brust. Langsam aber sicher war ihr wirklich nach weinen zumute! Was war denn nur los?! Verzweifelt erwiderte sie den hilfesuchenden Blick des schwarz-haarigen. Sie sollte ihn ablehnen. Aber konnte sie ihn wirklich wieder zurück in seine persönliche Hölle schicken? Sie schluckte schwer und nickte dann leicht.
      "Ihr habt euch auch gestoßen, Monsieur." Ihre Augen wanderten zu seiner Hand, mit er im Grunde sein eigenes und noch dazu ihr Gewicht abgefangen hatte. "Man sollte Eure Hand untersuchen, nicht, dass Ihr Euch etwas gezerrt habt." Danica spürte den mordlustigen Blick ihrer besten Freundin hinter sich, der allerdings nicht ihr galt, das wusste sie. Schnell räusperte sie sich. "Ich... ich kann allerdings alleine laufen...", meldete sie sich kleinlaut und atmete so unauffällig wie möglich tief durch, als er sie losgelassen hatte. Dabei hämmerte ihr Herz wie wild in ihrer Brust. Danica sah zu der entsetzten Elisabeth, die gerade im Begriff gewesen ist zu protestieren, da machte sie einen höflichen Knicks und sah dann zu ihrer Freundin. "Lasst uns gehen." Inzwischen ist auch Jean auf der Seite des armen Mannes gewesen und während er Danica und Coleen vorgehen ließ, hängte Jean sich an den schwarz-haarigen. Als sie weit genug entfernt gewesen sind legte er ihm nur mitfühlend eine Hand auf die Schulter und nickte ihm zu mit einem Blick, der von tiefem Verständnis sprach.
    • Coleen van Gard
      Entgegen des Wunsches von Coleen nahm sich die Gruppe nun schon dem zweiten Love-Interest an. Wunderbar.. Ihre Hand legte sie wie gewöhnlich an den Rücken ihrer Freundin, bevor sie weiter um sie herum auf ihre Hüfte tanzte, nur um ihr besseren Halt zu gewährleisten. Sie tauschte ein paar fragende Blicke mit Danica aus, doch sie sagte nichts. Sie würde es sich verkneifen, solange Jearn-Christophe und Claude bei ihnen wären. Doch nichts desto trotz... Hier lief doch irgendetwas falsch. Die Männer sollten vor ihr doch nicht fliehen. Jeans Abneigung gegenüber dieser Frau war schon beinahe an der Grenze zum Hass gewesen, so abwertend wie sein Blick gewesen war. Coleen könnte zwar nicht verneinen, dass sie seine Reaktion emotional gesehen.. befürwortete, doch es war falsch. Das alles hier war falsch. Diese Frau war doch keine Heilige, keine Heldin wie sie es sein sollte. Oder war sie einfach auf einem anderen Pfad? Vielleicht waren Claude und Jean einfach die falschen Targets. Es gab genügend Theorien, das Prinz Nikolai also originales Ende für Elisabeth vorgesehen war um diese Aschenputtel-Geschichte zu vervollständigen. Aber... wieso war sie dann bei Claude gewesen und nicht beim Prinzen? Späterhin würde sie das mit ihrer Freundin ausdiskutieren müssen, doch für's Erste.. hatte die ungehaltene Reaktion ihrer Herzensdame Vorrang. Coleen hatte sich eigentlich erhofft, dass sie sich besser im Griff hätte, aber er hatte sie wohl eiskalt erwischt.
      Sie schlenderten durch ein paar Gänge bevor sie vor einer großen Tür ankamen, welche zur Krankenstation führen sollte. Gemeinsamen gingen sie hindurch - die Frauen voran, wo die ungewöhnlich stille Miss van Gard ihrer Freundin auf ein Bett half. "Zügel dich doch etwas..", sah sie ihr erst streng entgegen, musste dann aber doch Lächeln. Als wenn sie ihrer Freundin böse sein könnte, und wenn es um diesen Mister Groß-Und-Stark ging dann sowieso nicht. Mit einem kurzen Blick durch den Raum, bediente sich Coleen selbstständig an den Schränken bis sie ein paar Gläser fand, wovon sie eines nahm, es mit Wasser befüllte und ihrer Freundin reichte. "Möchtest du noch etwas? Kann ich dir irgendwas holen, oder... von Jean holen lassen?", fragte sie grinsend und streckte kurz ihrem stetigen Begleiter die Zunge heraus, bevor sie sich wieder ganz ihrer silberhaarigen Liebe widmete. Sie strich ihr ein wenig durch die Haare und über die Wangen um zumindest den Anschein zu erregen, dass sie ihre Temperatur prüfen würde, doch das sollte nicht wirklich nötig sein. Ganz klarer Fall von Manns-Fieber. Langsam ließ sie sich neben sie auf das Bett sinken und streckte sich etwas mit einem musternden Blick an den dunkelhaarigen Claude. Tatsächlich war diese Situation alles andere als... 'den Love-Interests aus dem Weg gehen'.. Sie wollten sich doch eigentlich so gut es ging raus halten und nicht die Männer vor der Heldin retten. Wieso... mussten sie das überhaupt? Diese Frau sah aus wie Elisabeth, aber sie war kein Engel. Zumindest wirkte sie eher verzogen. Was sie wieder zu dem Gespräch mit Jean brachte. "Jean, wo wir gerade dabei sind..", mit diesen Worten erhob sie sich doch wieder von dem Bett und näherte sich neugierig dem Angesprochenen. "Elisabeth.. Sie... ist nicht dein Typ?", tastete sie sich sehr unsanft heran und beobachtete sichtlich misstrauisch jegliche Emotion in seinem Gesicht. "Ich meine, uhm... kein... naja.. kein Drang.. sie.. zu beschützen? Irgendwas? Gar nichts?"
      Ihr war bewusst, dass sie sich wiederholte, aber sie war emotional schon so sehr darauf eingestellt gewesen, dass er sich an ihre Fersen heften würde, wenn die Hauptgeschichte des Spieles begann, dass sie es einfach nicht greifen konnte, dass er noch... hier war. Bei ihnen. "Und lüg mich ja nicht an!", ermahnte sie ihn noch zusätzlich mit einem prüfenden Blick, der voller Ernst strotzte, doch... So sehr sie es verhindern wollte, die Farbe eines gerade zu erleichterten Gelb legte sich von dem Ansatz an wie ein Film über ihre Haare. Sie wollte es zwar nicht zugeben, doch auch wenn es gerade falsch lief.. Es hieß, dass er zumindest für den Moment noch bei ihr und Danica blieb. Das war doch.. gut. Für sie. Nicht für Elisabeth.

      Claude George
      Ohne eine Mimik zu verziehen, folgte der Monsieur der Gruppe, doch innerlich war einfach nur unglaublich erleichtert. "Verzeiht meine Aufdringlichkeit. Ich hoffe, ich falle Euch nicht zur Last.", entschuldigte er sich, während sein Blick als erstes auf die rothaarige Dame fiel, welche sichtlich beleidigt nur einen kurzen Blick nach hinten auf ihn warf. Sie war wirklich sichtlich unbegeistert und legte Miss Kalsanik ihre Hand auf die Hüfte, auf ihrem Weg in die Krankenstation des Hauptgebäudes. Immer wieder warf er kleine Blicke nach hinten, ob Miss Delcroix ihnen nicht doch wieder folgte, doch sie war weit und breit nicht zu sehen. Miss van Gard öffnete die Tür um ihrer Freundin Einlass zu gewähren, als der stille große Mann den Weg folgte. Er beobachtete still und musternd das Schauspiel zwischen Miss van Gard und Mister Beaumanoir. Ihre Neugierde schien dem blonden Herren zu verwundern, und tatsächlich hatten ihre Fragen einen gewissen Beigeschmack von 'Wieso bist du nicht bei der anderen Frau'. Er wusste die Farbgebung ihrer Haare nicht zu deuten, doch fühlte sich sichtlich Fehl am Platz, weshalb er wieder seinen Weg zur Tür antrat und sich noch einmal entschuldigend etwas verbeugte. Seine steife Körperhaltung verriet wie unwohl ihm bei all dem war, was geschehen war und auch jetzt geschah. "Ich entschuldige mich erneut für meine... Penetranz. Miss Kalsanik, ich hoffe, es geht Ihnen bald besser, aber ich denke sie sind in..", sein Blick fiel auf den stürmischen Spross der van Gard Familie. "..guten Händen hier. Ich ziehe mich dankend zurück für Eure Diskretion bezüglich...", etwas sichtlich unbeholfen sah er durch die Gesichter seiner Gefährten, bevor er sich kurz räusperte. ".. meiner.. Gesellschaft?", fragte er beinahe mehr als das er den Satz wirklich beendete. Mit einem Nicken verabschiedete sich der dunkelhaarige Mann auch von Jean-Christoph, bevor er sich daran machte zu gehen.
    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Der blonde junge Mann hatte sich in den Hintergrund verzogen und hatte eigentlich auch wirklich nicht vorgehabt großartig über diese ganze Situation nachzudenken. Er war in diesem Moment der Mensch, der am wenigsten betroffen gewesen ist und am wenigsten leiden musste und das fühlte sich gar himmlisch an. War für eine schöne Abwechslung, hat er sich gedacht und wollte sich einfach nur ein bisschen zurücklehnen und mit Amüsement betrachten, wie Coleen wütend, aufgeregt und was nicht alles wurde, was immer ein sehr unterhaltsames Spektakel darstellte, Danica, die für ihre Verhältnisse wirklich erschreckend hilflos und verlegen gewesen ist und nicht zu vergessen der Mensch mit der schwersten Last auf seinen Schultern; Claude George, der nicht nur Elisabeth ertragen durfte, sondern auch noch diese unangenehme Stimmung. Es war herrlich.
      Und dann entschied Coleen sich wie so oft dafür sein kurzes Glück zu zerstören. Erneut fiel ihm alle Mimik aus dem Gesicht, als sie sich zu ihm stellte und ihn schon wieder nach diesen eigenartigen Dingen ausfragte. Schon wieder wanderte sein Blick zu erst zu ihren Haaren, die sich tatsächlich begannen zu verfärben. Allerdings war das wirklich keine Farbe der Eifersucht oder dergleichen. "Hast du dir den Kopf gestoßen oder dergleichen?" Er schaute zu Danica und füllte anschließend Coleen ein Glas Wasser. "Hast du schlecht geschlafen? Soll ich dir Wasser ins Gesicht schütten, damit du wach wirst?" Jean wusste ganz genau, dass das nicht die feine Art gewesen ist mit einer Frau umzugehen. Doch er empfand es als akzeptabel, so lange es Coleen gewesen ist, die ja offen darauf bestand nicht als eine gewöhnliche Frau wahrgenommen zu werden.
      Da schien Claude endgültig genug zu haben und wollte sich verabschieden. Doch Jean unterbrach ihn direkt. "Oh nein, nein Monsieur Claude! Bleibt ruhig. Coleen und ich haben ohne hin etwas zu besprechen und wir verabschieden uns.", sagte er wieder mit seinem freundlichen Lächeln eines Geschäftsmannes und nahm einfach die Hand seiner Freundin, ehe er sie mit sich aus dem Zimmer zog. Wieder zurück im Flur dauerte es nicht lange, bis sie einen ruhigen Fleck fanden, an dem sie alleine zumindest ein kurzes Gespräch führen konnten. Dabei hielt er an einem Fenster, drehte Coleen an der Hand so, dass sie mit dem Rücken an dem Fensterbrett stand und legte seine Hände links und rechts neben sie ab, um ihr prüfend tief in die Augen zu sehen. "Und nun wirst du mir bitte verraten, warum du dich so komisch aufführst? Was für eigenartige Fragen." Er runzelte leicht die Stirn und schnaufte, ehe er ergeben ausatmete und sich ihr schließlich noch näherte, bis er bequem direkt neben ihrem Ohr gewesen ist. "Wenn du es wirklich wissen willst, du neugierige Nase, Elisabeth ist nicht unbedingt das, was ich als... angenehme Gesellschaft bezeichnen würde. Eines unserer Treffen vor ein paar Jahren hat mich stark an ihr und ihren Motiven zweifeln lassen, weswegen ich unter keinen Umständen mit ihr assoziiert werden möchte. Man wird sie nämlich - wie du heute gesehen hast - nur schwer wieder los."
      Mit einem Lächeln, das definitiv als Drohung verstanden werden konnte, lehnte er sich wieder zurück, behielt sie allerdings immer noch zwischen seinen Armen gefangen. "Könntest du also bitte aufhören in aller Öffentlichkeit und Gegenwart Dritter mich auszufragen wie einen untreuen Ehemann, der sein Auge auf die Delcroix geworfen."

      Danica Kalsanik
      Endlich hatte sie es geschafft sich zu beruhigen. Das Glas Wasser brachte so viel Erholung für sie und sie konnte wieder entspannt aufatmen. Claude hatte es wirklich geschafft sie komplett aus ihrer Welt zu reisen. Sie konnte sich nicht einmal mehr daran erinnern worüber sie sich solche Sorgen vor dem Zusammenstoß gemacht hatte. Doch sie wusste, dass sie es voll und ganz verdient hatte von Coleen zurechtgewiesen zu werden. Sie hatte sie beide vielleicht damit in Gefahr gebracht, dass sie Claude dazu eingeladen hat sie zu begleiten und das aus reiner Fahrlässigkeit. Aber sie würde das schon wieder gerade biegen. Ich mach das schon, formte sie mit ihren Lippen und nickte entschlossen ehe sie dann ebenfalls mit ansah, wie... subtil ihre beste Freundin vorging in dieser Situation und beinahe hätte die geseufzt.
      Sie beide verschwanden schnell und hätte Jean den großen jungen Mann nicht davon abgehalten zu gehen, dann hätte Danica es getan. Sie sah zu ihm auf, als sie alleine gewesen sind. Ihre Mimik hatte sich wieder entspannt. Es lag höchstens noch ein zarter roter Schimme auf ihren Wangen, der an die vorherigen Geschehnisse erinnerte. Sie stand vom Bett auf und ging auf ihn zu. "Monsieur Claude, Ihr solltet es wirklich ernst nehmen.", sagte sie ruhig, als sie schließlich bei ihm ankam. Der Mann schien sichtlich verwirrt über ihre Aussage, weswegen sie einfach seine Hand nahm. "Ihr habt vielleicht Eure Hand überdehnt. Und die Rechte auch noch." Ihre Finger fuhren sanft über sein Handgelenk und an der richtigen Stelle drückte sie vorsichtig und bog seine Hand ein. "Ich bin auch Schuld gewesen an dem Zusammenstoß. Lasst mich nicht mit dem Wissen darum Euch verletzt zu haben leiden." Sie machte einen Schritt zurück, einen Arm noch immer im Griff und brachte ihn so dazu ihr zu folgen. Nun war es an ihr ihn darum zu beten sich zu setzen.
      Anschließend bediente sie sich selbst an den Notfallversorgungen. Sie nahm das Glas Wasser, das Jean aufgefüllt hatte, das aber von niemandem angerührt wurde und reichte es ihm mit einem kleinen Lächeln, ehe sie sich vor ihm hinstellte und anfing ein bisschen ungeschickt seine Hand zu verbinden.
      "Entschuldigung. Ich bin nicht gut in solchen Dingen. Ihr solltet Euer Gelenk aber wirklich schonen. Sagt mir bitte, wenn ich Euch Unannehmlichkeiten bereite." Es war so still im Raum zwischen ihnen beiden. Danica ist wieder im Begriff gewesen ein bisschen aufgeregt zu sein, allerdings entschied sie sich selbst dafür, dass es dieses eine einzige Mal schon in Ordnung gehen würde. Sie hatte so viel Mitgefühl und Zuneigung für diesen Mann in ihrem letzten Leben empfunden. Zumindest ein einziges Mal durfte sie doch bei ihm sein und seine Nähe auskosten, oder? Allerdings musste auch dieser Moment enden. Sie atmete leise durch und setzte dann ein kleines Lächeln auf.
      "Apropos, Monsieur Claude. Ich hoffe sehr, dass meine flüchtige Bekanntschaft Euch keine schlechten Erinnerungen bescheren wird.", sagte sie tapfer und mit kerzengerader Haltung, als würden ihr diese Worte nicht das geringste ausmachen. Was ja auch eigentlich der Fall gewesen ist. "Man sagt mir nach ein schlechter Einfluss zu sein. Ich bringe Unglück, müsst Ihr wissen", erklärte sie ihm eins der vielen Gerüchte, die um sie herum kursierten. Gerade knotete sie den Verband zu, den sie unbeholfen, doch einigermaßen fest hinbekommen hat, hielt aber ihre beide Hände an seiner. Nur für diesen einen Moment. Nur heute. Zum Abschied. "Daher wird es Euch sicherlich viel unangenehme Aufmerksamkeit bescheren, wenn man Euch mit mir assoziieren sollte. Ich werde versuchen Euch keine solcher Erinnerungen zu bereiten."
    • Coleen van Gard
      "Hast du schlecht geschlafen? Soll ich dir Wasser ins Gesicht schütten, damit du wach wirst?", keine Sekunde sah die aufgeregte Frau ihm böse entgegen, ganz im Gegenteil. Ein unverbesserliches Grinsen, das gerade zu aussagte 'Trau dich und du bist des Todes', das war ihre Antwort für diesen Mann. "Danke, ich bin bedient.", die plötzliche Verabschiedung von Claude unterbrach sie sogleich, noch bevor sie zu einem weiteren Wort kam. Nun, ihr sollte es recht- "Coleen und ich haben ohne hin etwas zu besprechen und wir verabschieden uns." ...sein.
      "Haben wir? Tun wir?! Warte, Jea-", sichtlich irritiert wurde sie aus dem Zimmer gezogen, ihr Schreck und ihre Verwirrung äußerten sich zwar in einem unsicheren hellen Blauton, doch es war letzten Endes Jean-Christoph. Der Friendzone-Jean-Christoph. Also ließ sie sich ohne zu Zögern mitschleifen. Wenn auch verwirrt. Er zog sie an der Hand den Gang hinunter und schien sich nicht an ihren skeptischen Blicken zu stören. "Haben wir.. ein Ziel?", fragte sie etwas betont albern, als sie an einem Fenster stoppten und ihr langjähriger Freund ihr wissentlich sehr nahe kam. Er blockierte ihr gerade zu jeglichen Fluchtweg. "O..kay, das ist neu.", kommentierte sie die Geschehnisse. Etwas irritiert blinzelte sie zwar, doch konnte sich auch nicht dagegen erwehren, seine direkte Ader zu genießen. Genau diese Art und Weise machte ihn ja so einfach umgänglich, wenn auch die aktuelle Position... für Mitmenschen zumindest fragwürdig aussehen dürfte. "Was für eigenartige Fragen...", erst in diesem Moment wurde der jungen Frau klar, wie verwirrend ihre Fragerei auf ihn wirken musste. Er wusste ja gar nicht von dem Spiel. Für ihn wirkte es nur, als würde Coleen ihn gerade zu bezichtigen ein Auge auf Elisabeth geworfen zu haben. Was... nicht zu 100% falsch war, doch genauso wenig war es richtig. Etwas ertappt verfärbten sich ihre Haare ähnlich wie ihre Wangen leicht rosa und mit einem kurzen räuspern drehte sie ihren Kopf etwas seitlich - gefolgt von einem ertappten nervösen Grinsen. Sie versuchte sich gerade eine plausible Erklärung zurecht zu legen, als er sich ihrem Ohr näherte und ihr von der Begegnung mit Elisabeth vor ein paar Jahren erzählte. Die Begegnung... sie hätte... irgendwie anders laufen sollen. Sie hätten eigentlich Freunde werden müssen, doch stattdessen empfand er sie als äußerst unangenehm. Das.. war so falsch. Doch so falsch Coleen es fand, sie konnte nicht abstreiten, dass sie diese Art an Jean äußert gern hatte. Dieses schon beinahe Freche, was er nicht vor jedem durchscheinen ließ, war einer der Gründe, weshalb sie in ihrem ersten Leben so an ihm gehangen hatte - und es genauso in ihrem zweiten tat. Ihr verlegendes rosa Haar wich kurzzeitig einem überraschen Weißton, bis es sich wieder ganz in ihrem warmen Rotton wieder fand, auch wenn es noch deutlich heller war, als ihr selbstbewusstes. Es war nur ein feiner Unterschied, doch ganz ließ sie der Gedanke an all das nicht kalt. Mit einem Grinsen legte sie ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn mit einem verspielten Lachen. "Dann sollte der untreue Ehemann mir solche Treffen doch nicht vorenthalten~", säuselte sie etwas in sein Ohr, bevor sie wieder von ihm abließ und sich entspannt auf das Fensterbrett setzte, an dem sie gefangen gehalten wurde. "Verzeih mir, ich muss von Sinnen gewesen sein. Der erste Tag hier ist sehr aufregend für mein Gemüt und...", ihr verspieltes Grinsen, das wohl nie etwas ernst zu meinen schien, wich einem sanften Lächeln, begleitet von einem kurzen Streicheln durch Jeans Haare. "... ich habe mich vielleicht dem Trugbild hingegeben, dass du mich unter allen Frauen hier vergessen würdest. Und ich dich wegen einer neuen Liebschaft nicht mehr sehen könnte.. Ich werde mich zukünftig zusammen reißen, untreuer Ehemann.", versicherte sie ihm mit einem leichten Lachen und lehnte sie sich an die Scheibe, während sie über ihre Schulter hinaus auf den Hof sah. Es war nicht gelogen. Tatsächlich war kein Wort gelogen, auch wenn es nicht so ehrlich war, wie es sein könnte. "Missversteh' es ja nicht als Eifersucht! Nennen wir es... 'Sorge'.", stellte sie zusätzlich noch klar mit ihrem typischen Grinsen, das die Situation veralbern sollte. Sie war doch nicht eifersüchtig!.. Zumindest wäre das nicht ihre Hauptemotion. Da war sie sich sicher. Es war eher.. ein gewisser Missmut?
      Eine tolle Freundin war Coleen. Danica solche ermahnenden Blicke zuzuwerfen, damit sie so fern von Claude blieb wie nur möglich, und selbst nicht wirklich bereit sein, von Jean abzulassen. Wie gerne wäre sie wieder ein paar Jahre zurück gegangen, bevor sie aktiv wieder an diese.. Handlung denken musste. An dieses Spiel.

      Claude George
      Etwas überfordert sah er den beiden Begleitungen nach und ließ das Bild kurz auf sich wirken. Ihrer Kleidung und ihrem Umgang mit Danica hatte er vielleicht zu viel zugesprochen, denn diesem Mann schien sie genauso nahe zu sein. Vielleicht war sein Schluss zu voreilig gewesen, doch letzten Endes ging es ihn auch eigentlich nichts an. Sein ernster Blick wand sich zurück zu Miss Kalsanik und erst jetzt, wo sie alleine waren, fühlte er sich als könnte er einen richtigen Blick auf sie werfen. Nun, vermutlich war dem auch so, wenn er an die bösen Blicke ihrer Freundin zurück dachte. Sie war eine liebreizende Frau, auch wenn ihre dunkle Kleidung ihrem Gemüt nicht zu schmeicheln schien - so empfand er es zumindest. "Es geht mir gut, Miss. Bitte, Ihr müsst euch nicht um mich sorgen.", versuchte er sie davon abzubringen sich um ihn zu bemühen, doch sie ließ sich nicht abhalten und er leistete keinerlei Widerstand. "Ihr solltet Euer Gelenk aber wirklich schonen. Sagt mir bitte, wenn ich Euch Unannehmlichkeiten bereite.", mit einem bestimmten Kopfschütteln wagte er dies zu verneinen. Einen Moment überlegte er, wie er ihr diese Sorge nehmen könnte, ohne ihr zu nahe zu treten. Nach mehreren probe haften Aneinanderreihungen in seinem Kopf entschied er sich für die unverfängliche Aussage "Nicht Ihr seid es, die mir Unbehagen bereitete, Miss. Die Situation im gesamten Bilde ist die Antwort, die mir etwas schwierig erscheint. Auch Eure Freunde wollte ich sicher nicht vergraulen, falls ihr Verschwinden mit mir zu tun haben sollte."
      Er gestattete ihr für ihr eigenes Gewissen seine Hände zu verbinden - ihn sollte es nicht stören den Tag über, auch wenn er keinerlei Schmerzen spürte. Tatsächlich waren diese zarten Handbewegungen auf seinen ein Gefühl, das ihn nicht abschreckte, ganz im Gegenteil. Er würde nicht so weit gehen zu sagen, dass er sie genießen würde, doch sicherlich gab es genügend weniger Annehmlichkeiten, denen er sich hingeben könnte. "Apropos, Monsieur Claude. Ich hoffe sehr, dass meine flüchtige Bekanntschaft Euch keine schlechten Erinnerungen bescheren wird."
      "Miss?", fragte er nur mit einem ebenso leicht verwirrten Blick, bevor sie davon erzählte, wie sie Unglück bränge und wie die Begegnung mit ihr ihm sicherlich Aufmerksamkeit zukommen lassen würde. "Vergebt mir meine Direktheit, Miss. Jedoch wage ich es stark zu bezweifeln, dass ihr mit dem Unglück im Bunde steht. Tatsächlich haben Sie mich vor weit unangenehmeren Unterhaltungen bewahrt als diesen.", offensichtlich spielte er auf Elisabeth an, vor der er geflüchtet war. Sein Blick fiel auf ihre Hände, die auf seinen lagen und auch hier machte er keinerlei Anstalten sich zu entziehen. "Mit Verlaub. Ich würde vielleicht sogar soweit gehen zu behaupten, dass Ihr wohl das angenehmste Gespräch seid neben all denen, die ich heute noch vor mir haben werde. Viel mehr war ich es, der Euch umstieß und damit erst in diese unangenehme Lage brachte. An Eurem ersten Tag wohl gemerkt. Stehe ich nun auch mit dem Unglück im Bunde?"
      Sein Blick war offen. Ernst. Man konnte Claude ansehen, das er jedes Wort meinte, wie er es sagte, auch wenn ihm jegliche Worte fehlten um diesem liebreizendem Geschöpf vor ihm die Aufwartung zu machen, die sie verdienen sollte.
    • Danica Kalsanik
      Seine Worte brachten ihr Herz zum flattern. Er war wirklich ihr Liebling gewesen im Spiel mit seiner vorsichtigen Art niemanden verletzen. Es war für Danica immer die größte Belohnung, wenn sie seine Route spielen konnte und es schaffte mit den romantischen Szenen seinen Gesichtsausdruck ein bisschen zu beeinflussen. Ein roter Schimmer auf seinen Wangen, große Augen der Überraschung, ein nicht zu unterdrückendes Lächeln, das waren die Dinge, für die die silber-haarige Tag für Tag durch stand und ihr Bestes gab. Ihre Leben ist wirklich traurig gewesen, unglaublich. Sie hatte jetzt schon das Gefühl viel mehr das Leben ausgekostet und genossen zu haben, seit sie hier aufgewacht ist.
      "Heute ist auch Euer erster Tag, Monsieur. Die Tage waren sicherlich sehr anstregend für die George Familie.", wechselte Danica auf ihre übliche Art das Thema mit einem kleinen, wissenden Lächeln. Sorgfältig legte sie alles, was sie gebracht hatte wieder zurück. "Es liegen viele Augen auf Euch seit Ihr die verschollene Tochter Delcroix gefunden habt." Ruhig stellte sie sich wieder vor den jungen Mann und legte ihre Arme entspannt an ihre Hüfte. "Es macht keinen Unterschied ob die Beschuldigungen wahr sind oder nicht. Für diese Schule bin ich ein schlechtes Omens. Ich wäre betrübt, wenn Euer Ruf oder der von Miss Elisabeth dadurch in Mitleidenschaft gezogen würde."
      Ihre Hände umfassten den Saum ihres Rockes und sie machte mit ehrfürchtig gesenktem Blick einen eleganten Knicks. "Ihr möchtet sicherlich noch einen Moment der Ruhe genießen, bevor der Unterricht beginnt.", stellte sie fest und drehte sich bereits um zur Tür, als sie noch einmal kurz inne hielt. Das wird das letzte Gespräch der beiden, Danica war sich sehr sicher ihren Standpunkt gut vertreten zu haben. Claude ist seine Ruhe so heilig gewesen. Die Vermeidung einer unwichtigen Nebenfigur für diese Ruhe wird ihm sicherlich kein teurer Tribut sein. Sie räusperte sich noch einmal und streckte sich eine Haarsträhne hinters Ohr.
      "Dankeschön." für so viele Dinge, dachte sie sich. Für so viel Freude, die er ihr beschert hatte. Für so viel Liebe die sie ihm zuwenden durfte. Für all die Nächte in denen sie sich wegen ihm wie eine Prinzessin fühlen konnte. "dafür, dass Ihr mich nicht als Unglücksbringer betrachtet." Und damit verließ sie den Raum, darauf bedacht niemanden hereinblicken zu lassen, sodass der große junge Mann wirklich noch einen ruhigen Moment hatte um sich zu sammeln. Ihr Herz hämmerte laut in ihrer Brust, als sie den Flur entlang ging. Sie erhielt die üblichen Blicke, doch konnte sie gar nicht darauf achten.
      Das hatte... gut getan. Ja wirklich, das hatte unglaublich gut getan... Eigentlich hatte Danica nicht vorgehabt mit jemandem hier zu sprechen von den Love Targets. Erst recht nicht Claude, eben weil sie ihn so sehr favorisiert hat. Sie war sich sicher sich nicht zusammenreisen zu können und sich augenblicklich in ihn zu verlieben, wenn sie ihm in die Augen blicken würde. Aber das lief doch eigentlich ganz gut. Sie hatte es geschafft ihm zu helfen und direkt zu erklären warum es in seinem eigenen Interesse gewesen ist sie zu meiden. Damit hatte sie es sogar geschafft sich noch einmal bei ihm zu bedanken, wenn es auch nur für ihr eigenes Seelenheil gewesen ist. Das musste doch einfach der Beginn eines erfolgreichen Tages werden in ihrem Plan hier lebend wieder aus der Akademie heraus zu kommen.

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Aufmerksam hörte Jean seiner aufbrausenden Kindheitsfreundin zu. Nach einem kurzen Moment des Schocks schien sie sich wieder zu beruhigen und hängte sich zunächst an seinen Hals, ehe sie sich einfach auf die Fensterbank hoch hievte. Langsam nahm er seine Hände wieder herunter, als er dann zu ihr aufsah und hörte der jungen Frau aufmerksam zu. Coleen ist seiner Meinung nach nie ein wirklich ernster Mensch gewesen. Daher musste er bei all ihren Aussagen einen Moment darüber nachdenken wie aufrichtig sie gemeint gewesen sind. Dieses Probleme hatte er heute allerdings nicht. Nicht eines ihrer Worte hatte er anzweifeln können.
      Ich will nicht allein sein ist es gewesen, was ihm regelrecht unter der Haut brannte. Nun, wenn er so darüber nachdachte... Sie hatte schließlich auch schon ihre Eltern verloren und hatte plötzlich große Verantwortung mit den Geschäften ihrer Familie. Und bei all diesem Durcheinander hatte sie lediglich eine Hand voll Menschen, die sie nah an ihr Herz heran ließ. Jean schmunzelte ein bisschen bei dem Gedanken, dass er ganz unverkennbar zu diesen Menschen gehörte. Sie gestand es ihm sogar. Ergeben seufzte er auf und hob eine Hand hinauf zu ihrem Gesicht, um ihr die Haare hinters Ohr zu streichen.
      "Also, dann haben wir ja einige recht simple Lösungen für dieses Problem. Die eine Lösung wäre, dass wir mir beide zutrauen meine Freunde nicht zu vergessen, sollte ich eine Herzensdame auf dieser Akademie finden, da ich mich selbst nicht unbedingt als liebestollen Mann sehe, der sein ganzes Leben aufgibt für eine Frau. Der andere Lösungsvoschlag ist ebenso simpel. Wie es aussieht, wirst du dann einfach meine Braut, wenn es dir solche Angst bereitet.", sagte er ganz unbekümmert und zuckte die Schultern. Dabei drehte er den Kopf zur Seite und erkannte Danica, die auf die beiden zukam. "Oh, Danica, wie lief es mit-", wollte er sie gerade laut fragen, da war die silber-haarige mit drei schnellen Schritten bei ihm und legte ihm schnell beide Hände auf den Mund um ihn zu stoppen. "Still!", ermahnte sie ihn noch einmal mit geflüsterter Stimme. "Es soll nicht noch mehr Aufruhr geben." Analysierend betrachtete Jean ihr Gesicht. Sie schien aufgewühlter zu sein als sonst. Sie beide verhielten sich heute wirklich eigenartig. Er schaute aus dem Augenwinkel noch einmal herüber zu Coleen und nahm Danicas Hände von seinen Lippen.
      "Na kommt ihr beiden, lasst uns gehen. Vielleicht beruhigt ihr euch im Unterricht ja wieder.", seufzte er leicht und reichte Coleen eine Hand, um ihr herunter von der Fensterbank zu helfen, bevor sie drei gemeinsam in ihren Klassensaal gingen und das Schuljahr offiziell begann mit den Vorbereitungen eines Erstsemester Balls.
    • Claude George
      Überrascht blinzelnd jedoch ohne eine wirkliche Miene zu verziehen, betrachtete er die liebreizende Dame vor sich, die nur um sein Wohl bekümmert zu sein schien, falls er ihre Worte richtig als diese deutete. Selbst stand er auf als Miss Kalsanik gehen wollte und sich noch einmal mit einem Dank zurück an ihn wandt. Still verbeugte er sich. Nur ein kurzes "Es war mir ein Vergnügen, Miss." verließ seine Lippen, während er dort stand und ihr nach sah, wie sie den Raum verließ. 'Welch wundersame junge Frau', dachte er sich. Nun, wo er wieder alleine für sich war, legte er etwas seufzend eine Hand in seinen Nacken, während er die freie Hand mit seinem Verband betrachtete. Er empfand sie wirklich nicht als Unglück. Ein gewisser Teil von ihm hatte ihre Gesellschaft wahrlich genossen - doch das konnte er sicherlich nicht so nach Außen tragen, wie er es vielleicht wollte. Es war dem jungen Monsieur zwar nur recht, der Aufmerksamkeit aus dem Weg zu gehen, doch diese zufällige Begegnung hatte seinen Tag in's positive gewandelt. Er würde sich ihr sicher nicht gegen ihren Willen nähern, immerhin schien sie sehr darauf bedacht zu sein, niemanden in ihre Misere mit hinein zu ziehen und das bedeutete unweigerlich, dass er ihr Kummer bereiten würde, wenn er erneut mit ihr sprach, doch... Das hieß, er durfte sie zwischenzeitlich ansehen, nicht wahr? Sie ansehen und an diese zärtliche Berührung denken. An diese aufopfernden Worte.
      Mit einem selbst engagierenden Nicken genoß er unweigerlich die Ruhe um ihn herum für die restliche Pause, bevor er sich wie alle anderen zum Klassensaal begann um sich keine Verspätung am Ersten Tag zu leisten. Als er dort ankam, erwischte er sich dabei, wie seine Augen die anwesende Klasse nach Danica absuchten, doch auch nachdem er sie entdeckte, hielt er sich im Hintergrund und blieb ihr fern, wie sie es von ihm verlangt hatte. Wenn auch diese Devise nicht auf jedermann zu zutreffen schien: Die wilden sich verändernden Haare ihrer Freundin in seinem Augenwinkel zwangen ihn gerade zu immer wieder erneut hinzusehen. Sie schienen zwischen einem Rosa-Ton und ihrem gängigen Rotton hin und her zu wechseln und sich nicht entscheiden zu können. Er hatte davon zwar gehört, doch diese Veränderung direkt zu sehen, hatte einen Reiz. Wenn man ihre Farben lesen konnte, würde man ihr unweigerlich in's Herz sehen können. Würde diese Fähigkeit auch ihm helfen, offener mit Menschen umzugehen? Vermutlich nicht.

      Coleen van Gard
      Ihr Blick wandte sich erneut an ihren blonden Gesprächpartner als er ihre Haare berührte. Mit offenen Blick und unverkennbar roten Haaren lauschte sie seinen Worten und grinste ein wenig, bei seiner Ausführung der simplen Lösung, ihm einfach zu vertrauen sie nicht zurück zu lassen. Nach den eigentlichen Spielzügen würde er genauso wie jeder andere sehr wohl ein liebestoller Mann werden und alles für Elisabeth aufgeben, wenn es sein musste. Doch dieser Jean war entweder.. schwieriger zu beeindrucken, oder die junge Elisabeth hatte wirklich einen sehr harschen Eindruck hinterlassen. Sie ließ ihn an ihren Motiven zweifeln? Sie wüsste zu gerne, was genau er damit meinte, doch all diese Gedanken verstummten sofort, als Jean unbekümmert als wäre es das Normalste der Welt, seine zweite Lösung anbrachte. Sein Blick wandte sich ab, doch Coleen konnte diesem nicht folgen - ihrer hing fest an ihm. Einen Moment schien das Herz der jungen Frau einen Schlag auszusetzen. Das hatte sie unvorbereitet getroffen und zwang ihr eine starke Rötung in's Gesicht, welche sich erneut von dem Scheitel bis in die Spitzen in einem Rosa-Ton ausbreitete. Er... meinte das als Scherz. Weil sie Freunde sind. Weil Jean-Christoph eben so ist. Es sollte nicht ihr solche Reaktionen abgewinnen doch es war wohl nicht zu verhindern in dieser Sekunde. Peinlich berührt wurde sie erst aus ihren Gedanken gerissen, als sie an Jeans Lippen die beiden Hände ihrer Freundin erkannte und nun auch zu ihr sah, doch... ihren Blick zu halten traute sie sich gar nicht mit ihren Haaren, die ihre Gefühle verrieten wie die wedelnde Rute eines Hundes. Sie wollte auch so stark sein, wie ihre Freundin, und durfte sich nicht dem Herzklopfen hingeben. Es würde alles komplizierter machen, aber ihr Freund hatte recht. Unterricht würde sie sicher beruhigen und wenn nicht das, dann würde der Unterricht sie zumindest ablenken. Nichtsdestotrotz ergriff sie die Hand von Jean um von dem Fensterbrett zu steigen mit einem peinlich berührten Grinsen, ehe sie diese genauso schnell wieder los ließ und ihre Hand an Danica legte. In diesem Moment weniger um ihre Show zu spielen, sondern einfach.. um sich zu beruhigen. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass ihre Haare ihr Herzklopfen verrieten, das dieser junge Mann in ihr verursacht hatte mit einem undurchdachten Scherz seinerseits. Ihre Haare liefen wie in Wellen einen wohligen Rotton und einen beschämten Rosaton ab, was sicherlich schön anzusehen war - ihr allerdings sehr unangenehm. Denn es hielt sich bis in's Klassenzimmer und ihre Haare konnten sich nicht fest legen, welche Stimmung in Miss van Gard überwiegte. Als peinlich berührte Reaktion darauf, tat sie etwas, was sie sich in den letzten Jahren angewöhnt hatte, wenn ihr ihre Haare zu fiel wurden: Sie zog ein Haargummi aus ihrer Tasche und band ihre wilden Haare zu einem lockeren Dutt. Sie bildete sich ein, dass die Aufmerksamkeit auf ihre Haare damit minimiert würde, auch wenn die Haare mit der Männeruniform ihr nicht wirklich halfen, die Blicke ihrer Mitmenschen abzuschütteln. Ganz besonders interessierte Blicke bekam sie von der rechten Seite, ein Freundinnen-paar, das wohl nur als eine Art NPC im Spiel vertreten war, ohne Rang und Namen. Mit einem versuchten kecken Grinsen ihnen gegenüber, sahen die zwei zwar peinlich berührt von ihr weg, was sicherlich ihrem lesbischen Auftreten zuzuschreiben war, aber umso wichtiger war es, dass sie sich beruhigte und nicht mehr an Jean dachte. Oder an seine Worte. "Du.. solltest vorsichtiger sein mit deinen Scherzen, Jean. Jemand könnte sie hören und denken, du machst einer Frau ohne Interesse an Männern deine Aufwartung.", äußerte sie sich betont verspätet zu seinen Worten an dem Fensterbrett mit einem etwas nervösen Grinsen, aber... einem Grinsen nichtsdestotrotz.
      Nein... Tatsächlich sollte sie seine Scherze nur nicht so für voll nehmen und einfach ab tun, wie sie es gewöhnlich tat. Doch das hatte sie... sehr direkt erwischt. Ein paar Momente brauchte sie noch, doch nach einem Räuspern und einem Blick zu ihrer linken senkte sich die Aufregung in ihr und ihr Haar blieb in ihrem Rot stehen. Sie sah Claude, welcher zwar zu ihnen hinüber sah, aber tatsächlich keine Anzeichen machte seinen Weg zu Danica zu machen. Sie... hatte ihn also wirklich konsequent von sich fern gehalten. Bewundernswert, ohne Frage.
      Ein älterer Herr trat in den Raum, welcher wohl oder übel für die weitere Bildung der Adeligen Schüler zuständig war. Nach einer kurzen Vorstellung mit dem Namen "Mister John Ralph" führte er sie in ihre erste Aufgabe ein. Die Ausrichtung des Balls am kommenden Wochenende, welcher keine Überraschung darstellte für die junge Frau. Das kannte sie ja schon aus dem Spiel und in diesem Moment wandelte sich ihre Unsicherheit in ein wohliges Grinsen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie ja sozusagen 'Heimvorteil' hatte und die Schulaktivitäten schon kannte. Es war als hätte man einen offenen Spickzettel für einen Test.
      Es dauerte nicht lange, ehe Groß, Blond und Gutaussehend nach vorne trat und sich mit einem charmanten Lächeln verbeugte.
      "Mein Name ist Prinz Nikolai Styrcia, ich begrüße sie alle herzlich und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen!"

      Prinz Nikolai Styrcia
      "Mein Name ist Prinz Nikolai Styrcia, ich begrüße sie alle herzlich und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen!", ohne zu zögern nahm er das Zepter der Klasse für diese äußerst ehrenhafte Aufgabe an sich und verzauberte direkt die Frauenzimmer mit einem Lächeln, welches gerade zu den ganzen Mann zum Glänzen zu bringen schien. "Wenn es keine Einwände gibt, würde ich gerne meine Erfahrung aus dem Königshaus höchst selbst nutzen um direkt etwas Ordnung hier hinein zu bringen. Denn es bleibt nicht viel Zeit und wir wollen doch eine mehr als nur passable Leistung abliefern. Ich würde gerne euch alle in Gruppen von zwei-drei Personen aufteilen um die fundamentalen Begebenheiten der Feier einfach und organisiert anzugehen. Ich- ... Ja, bitte?"
      Direkt erhob sich eine Hand inmitten seiner neuen Klasse. Eine Dame, welche ihm ein Dorn im Auge war auch, wenn er sein charmantes Lächeln natürlich nicht verlor. "Miss van Gard?", sprach er sie an, während er sie auch ein wenig musterte. Sie hatte sich tatsächlich auch noch eine Männeruniform geben lassen. Er wusste nicht, ob er das respektlos oder töricht finden sollte. Und dieses unverfrorene Grinsen auf ihren Lippen. Eine Plage sondergleichen. Eine Frau, die sich nicht darum scherte als solche wahr genommen zu werden und sich noch weniger dafür interessierte, sich einen ehrbaren Mann zulachen, was sie mit diesem Gesicht ohne Zweifel könnte. "Ich gruppiere mich mit Miss Kalsanik und Mister Beaumanoir zu meiner Linken und übernehme herzlichst gerne das Catering."
      Na... zumindest brachte sie sich sinnvoll ein und nahm sich eine Frau für die Aufgabe des Verkostung. Frauen und Essen mag für manche zwar altmodisch wirken, doch Prinz Nikolai empfand es nur als sehr passend. Wenn auch... er sehr skeptisch dem Mann an ihrer Seite einen Blick zuwarf. "Wenn... die beiden damit einverstanden sind, spricht nichts dagegen.", mit diesen Worten sah er bewusst den Herren an, um ihm eine Möglichkeit zu geben sich von solch einer weiblichen Aufgabe loszulösen, doch ließ jede Wertung außerhalb seiner Augen. Als er jedoch den ermahnenden Blick von Miss van Gard darauf hin an ihren Gefährten sah, als wolle sie sagen 'Red dich raus und ich werde dir mit eigenen Händen Schmerzen zufügen', konnte nicht mal Prinz Nikolai sich ein etwas skeptisches Augenblinzeln verkneifen. Er hatte die Gerüchte um sie und Miss Kalsanik gleichermaßen gehört - eine Frau, die einer anderen ihre vollste Aufwartung machte. Deshalb wunderte es ihn nicht, dass Coleen sich auch diese Frau als Partnerin hierfür wünschte, doch die Paarung mit dem Mann war ihm schleierhaft. Das Konzept von zwischengeschlechtlichen Freundschaften war für ihn zwar ein Begriff, doch selbst konnte er diese Erfahrung nicht sammeln als Prinz, der regelmäßige Liebeserklärungen bekam und sie auch mindermäßig genoss.
    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Er hatte es bemerkt. Und mit einem doch recht stolzen Lächeln noch dazu. Es verschaffte ihm durchaus eine gewisse Genugtuung, dass Coleen sich seiner so... bewusst gewesen ist. Ja da hatte er etwas feines angerichtet und er genoss es in vollen Zügen. Besonders jedoch ergötzte er sich an den Blicken, die sie für den stetigen Wechsel ihrer Haare erhielt. Zwar waren die meisten davon bewundernd - keine Überraschung bei dieser nahezu pulsierenden Farbenpracht - doch spürte er überdeutlich, dass sie am liebsten im Boden versunken wäre. Und als sie dann auch noch versuchte in irgendeiner Form damit umzugehen und es als etwas Unbeeindruckendes abzutun, hatte sie ihm ein Geschenk gemacht. Er erwiderte ihr Grinsen breit, beugte sich zu ihr herunter und raunte ihr belustigt "Na und?" ins Ohr, ehe er ihr aufmunternd eine Hand zwischen die Schulterblätter legte und wieder von ihr abließ, um sich voll und ganz auf den großkotzigen, sich selbst durch und durch verehrenden Nikolai zu konzentrieren.
      Ganz selbstverständlich übernahm der Kronprinz die Führung und bat auch sogleich um eine Einteilung in Gruppen. Tatsächlich hatte Jean gerade Blickkontakt aufgenommen mit einem jungen Mann, den er bereits aus der Kindheit kannte. Der Sohn eines großen Buchdruckers, um sich mit ihm zusammen zu tun, als Coleen ihn ganz selbstverständlich bereits verbuchte. Verwundert sah er zu ihr und wollte gerade etwas sagen, als er ihren funkelnden Blick erhielt und ganz automatisch ein breites Grinsen an seinen Mundwinkeln zog. Ergeben steckte er seine Hände in die Taschen. "So soll es wohl sein. Meine Mutter brachte mir bei eine Frau nicht zu verärgern.", sagte er mit einem Schulterzucken zu dem Prinzen gerichtet, was in der Klasse für ein wenig Gekicher sorgte.
      "Das Catering also", nickte er und machte sich bereits Gedanken, wie sie es angehen sollten. Was servierte man übermäßig auf einem Ball? Leichte Speisen. Leichte Speisen, Wein, Gebäck, Tee vorzubereiten wäre sicherlich auch angebracht. Vielleicht könnten sie Quarktaschen bestellen... Weiter kam er mit seiner Überlegung nicht, weil er plötzlich so ruckartig am Arm gepackt wurde und kaum drehte er den Kopf in die Richtung der kleinen Frau hatte er das Gefühl es würde ihm kalt den Rücken herunter laufen. "Nein, das ist nicht fair! Das will ich nicht!", sagte sie laut und stampfte mit dem Fuß, ehe sie lauft schnaufte. "Chris soll in mein Team, in meine Gruppe! Mit Claude zusammen!" Chris...? Sie nannte ihn...? Warum?! Getuschel und Raunen machte plötzlich seine Runde im Saal und Jean brauchte einen Moment, um sich zu fangen, lächelte sie dann allerdings auf seine übliche, höfliche und distanzierte Art an. "Verzeihung, Miss Delcroix. Aber wie es aussieht, bin ich wohl schon gebunden.", versuchte er sich so höflich wie möglich herauszureden und ihre Hand von seinem Arm zu nehmen, doch da klammerte sie sich noch mehr an ihn.
      "Das ist nicht fair, ich kenne hier kaum jemanden! Ihr solltet in meine Gruppe gehen, die beiden können sich doch jemand anderen suchen!" ... Mistbalg, schoss es Jean sofort in den Kopf und er ist wirklich ein bisschen fassungslos gewesen. Dieses Verhalten hatte er ja durchaus Menschen zugetraut, die einfach zu viel verwöhnt wurden in ihrem Leben, nicht jedoch von jemandem, der als Bürgerliche aufgewachsen ist! "Nun, das Catering ist doch eine wirklich große Aufgabe bei so einer großen Veranstaltung", meldete sich eine helle, freundliche Stimme zu Wort. Es war Lady Ariana von Wellenberg. "Warum beauftragen wir dann nicht einfach zwei Gruppen damit?" Allgemeiner Zuspruch ging durch die Klasse und Jean wollte am liebsten sofort verneinen und den Kopf schütteln, doch seine Meinung interessierte gar nicht.
      "Das gefällt mir!", strahlte die grässliche Blondine und wirbelte zu dem Prinzen herum und zeigte mit erhobenem Finger auf ihn. "Dann will ich in meinem Team Claude und Prinz Nikolai und gemeinsam mit Chris machen wir dann das Catering." Der junge Mann wurde langsam aber sicher wirklich ungehalten. Schnell rückte er näher zu Coleen und murrte unzufrieden leise in sich hinein. Die Klasse ließ hier und da Zuspruch verlauten. Man sagte, dass in dieser Situation Prinz Nikolai der beste wäre, um die Ruhe zu bewahren.
    • Coleen van Gard
      Eine einzige Gänsehaut lief der jungen Frau über den Rücken, bei diesem Raunen in ihr Ohr. Dieser verflixte...! Ihr Haar setzte kurzzeitig zwar zu einer Rosa-Färbung an, doch ihr Gespräch mit mit dem Prinzen hielt sie davon ab. Noch einmal würde sie sich nicht so verunsichern lassen, es war doch Jean. Friendzone-Jean und diesem die Genugtuung zu geben, in ihrem lesbischen Spiel als tatsächlicher Mann wahr genommen zu werden, konnte und wollte sie nicht auf sich sitzen lassen. Es war ein kurzzeitiger Ausrutscher, aber eben nur das: Ein Ausrutscher.
      Skeptisch betrachtete sie seine Aussage, er würde eine Frau nicht ärgern wollen, aber mit einem Grinsen auf den Lippen. Triumphal schüttelte sie schon den Kopf und wollte Prinz Nikolai sagen, dass er dann fortfahren könnte, als eine kleine blonde Frau - die Protagonistin höchst persönlich - sich an Jean-Christophe hing. Als würde sich vor ihren Augen eine Wahnvorstellung breit machen, blinzelte Coleen einen Moment wie wild und auch ihre Haare nahmen langsam einen dunklen verärgerten Rotbraun-Ton an, doch ihr Haar und ihr Gemüt beruhigten sich, als der Mann der Begierde der blonden Frau diese darauf aufmerksam machte, dass er schon mit Coleen und Danica arbeiten würde. Man sollte meinen, dass Miss Elisabeth solch eine Aussage reichen würde um sich zurück zu ziehen, doch sie umfasste Jeans Arm nur noch enger, was Coleen unweigerlich ein Dorn im Auge und in der Brust war. Sie konnte es auch nicht verbergen - ihr Haar nahm ähnlich wie im Spiel ein eifersüchtiges Grün an, so sehr sie sich auch versuchte zusammen zu reißen. Diese Elisabeth war wirklich kein Engel und ähnelte keinster Weise der Spielfigur, doch.. es war die Heldin. Und wenn Coleen nicht wollte, dass es Probleme gab, musste sie Elisabeth wohl freien Lauf gewähren. Aufgebracht wie sie war, benötigte jede Selbstbeherrschung, die sie hatte - auch wenn es nicht viel war - um dieser Frau nicht an den Hals zu springen. Stattdessen kanalisierte sie ihren Ärger auf ihre Fingernägel mit denen sie unweigerlich ihre eigene Hand etwas aufkratzte um sich abzulenken. Etwas zu fest wohl gemerkt, ohne dass sie es wirklich bemerkte hatte sich durch die Reibung schnell eine kleine Wunde des Ärgers gebildet. Jean gehörte zu ihrer Gruppe, das war ein Fakt und das würde sich nicht mehr ändern - dafür würde Coleen schon sorgen. Da konnte sie so viel mit ihrem nervigen kleinen Fuß aufstampfen, wie sie wollte.
      In der Menge machte sich der Vorschlag breit, 2 Gruppen mit dem Catering zu beauftragen und Coleen ahnte schlimmes.
      "Dann will ich in meinem Team Claude und Prinz Nikolai und gemeinsam mit Chris machen wir dann das Catering." Ziemlich... genau.. das hatte sie geahnt. Claude, der sehr abseits der Geschehnisse stand, verlor kein Muskelzucken. Allerdings hatte er sicherlich schon damit gerechnet mit ihr in einer Gruppe zu landen, so wie der Tag bisher verlief, während Prinz Nikolai selbst die Ruhe in Person zu sein schien, während er sich das Spektakel ansah.
      Die einzige Person, die nun wirklich nicht mehr an sich halten konnte, war Coleen. Mit einem sichtlich verärgerten Lächeln packte sie Elisabeth betont unsanft an ihrem Handgelenk, mit dem sie sich am stärksten an Jean fest hielt, auf dass sie gezwungen war ihn los zu lassen. In diesem Moment drückte sie Jean nach hinten, damit er weg von Elisabeth kam und zwischen Danica und Coleen positioniert war, jedoch ohne von Elisabeth abzulassen. "Jean-Christophe ist leider nicht der Leiter unseres Teams, wie ich Ihnen schmerzlich mitteilen muss, Miss Delcroix. Tatsächlich ist Jean nicht allzu begabt mit dem Aussuchen von Speisen oder Ausrichten von Festen, also wenn Ihr in Eurem Teil der Gruppe Fragen oder Probleme haben solltet, bitte ich Euch inständig diese direkt an mich zu richten und nicht Eure Zeit mit diesem Mann zu verschwenden. Allerdings wird das wohl kaum von Nöten sein, mit einem so ehrbaren Mann an eurer Seite wie Prinz Nikolai persönlich, welcher sicher nicht die Bitte einer schönen Frau wie Euch ausschlagen kann." Erst jetzt ließ sie vom Handgelenk Elisabeths ab und drehte dieses leicht, um sich herunter zu beugen und ihr einen Handkuss zu geben, wie es von einem Mann üblich wäre. Danach hielt sie weiter ihre Hand und starrte mit ihrem giftigen grünen Haar gerade zu die blonde Frau vor sich nieder, auf dass sie die Signale deuten würde, ohne Missverständnisse zuzulassen.
      Vom Podest auf dem der Prinz mit einem Lächeln alles betrachtete, nickte dieser letzten Endes etwas, bevor er sich wieder zu Wort meldete. "So sei es, Miss Delcroix. Ich werde mich sehr gerne mit Ihnen in ein Team begeben und die Feier ausrichten. Meine Aufmerksamkeit wird hoffentlich ausreichen um das Abhanden sein von Mister Beaumanoir auszugleichen!", mit einem Lächeln und dem Ansatz eines kleinen Lachens notierte er somit die Gruppenverteilungen, ohne auch Claude zu fragen. Nun wo das geklärt war, ließ Coleen von Elisabeth ab und kehrte ihr den Rücken zu um sich Jean zuzuwenden, bei welchem sie begann penibel seinen Ärmel zu richten, welchen diese Frau mit ihrer Anhänglichkeit verrutscht hatte. Etwas schuldbewusst warf Coleen einen Blick zu Danica. Ihr Blick war zwar entschuldigend, doch noch eine Sekunde länger und sie hätte nicht mehr dafür garantieren können, dass die Heldin des Spiels unverletzt voran käme. Sich ihrem Jean zu nähern, war die eine Sache. Sich ihm zu nähren und ihn unverfroren Chris zu taufen ohne sein Einverständnis und seine offensichtliche Abneigung gegenüber ihrer Nähe zu ignorieren, während Coleen auch noch dabei war... Das hatte schon etwas von einem Todeswunsch, den sie ihr nur allzu gerne erfüllt hätte. Ihr Haar hielt sich im Grünton, und sie wusste, dass Jean es deuten würde, wie er wollte. Und selbst wenn er es nicht tun würde, auch ganz ohne die Haare konnte jeder Coleen ansehen, wie verärgert sie über diese Annäherung an Jean war. "... Bei mir hättest du gar keine Chance ein untreuer Ehemann zu sein.", sagte sie leise mit einem verärgerten Lächeln, als sie von seinem Arm endlich guten Gewissens ablassen konnte und sich wieder nach vorne richtete.
      Sie wusste, es war falsch. Sie wusste, es war dumm. Und bei einer subtileren Annäherung von Elisabeth hätte sie... vielleicht gar nichts getan, aber das hier war einfach nur so unglaublich falsch gewesen. Sie wollte nicht, dass sie ihn berührt. Und jeder hatte es sehen können, denn ihre Intervention war nicht gerade mehrdeutig gewesen. Coleen hoffte nur inständig, dass es als freundschaftlicher Akt verstanden wurde oder sie mit ihrem Handkuss den Anschein erwecken konnte, sie wäre eifersüchtig gewesen, weil Coleen Interesse an Elisabeth selbst hatte. Oder irgendetwas. Eigentlich war es in dieser Sekunde egal.. zumindest für diesen Moment konnte sich Miss van Gard damit abfinden, die Böse zu sein um ihren Freund zu schützen und vor der unangenehmen Situation zu retten. Als Akt der Freundschaft und nicht der Eifersucht selbst verständlich.
      Der Unterricht führte sich fort und Prinz Nikolai teilte die restlichen Gruppen ein.
    • Jean-Christophe Beaumanoir
      Zugegebenermaßen hatte Jean das Ausmaß von Coleens Gefühlsausbruch ein bisschen... erschrocken? Er schätzte, dass er sie noch nie in einer richtigen Stresssituation erlebt hatte, warum auch immer sie dieses Mädchen so schrecklich fertig machte. Was war es nur, dass sie sich selbst auch nur auf der selben Leiter wie dieses furchtbare Frauenzimmer sah. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er das Schauspiel und hielt sich ein wenig zurück bei der Auseinandersetzung. Er hatte Angst Öl ins Feuer zu kippen, wenn er in irgendeiner Form hervor treten würde. Doch es verlangte ihm wirklich alles ab sich dermaßen zurückzunehmen.
      Die Diskussion blieb noch eine Weile das Thema. Elisabeth hatte ihre Hand einfach weggezogen und den Blick von Coleen abgewandt, ehe sie wieder zurück zu Claude gedackelt ist. Der Prinz stimmte dem Vorschlag auf seine übliche Art zu und war damit natürlich wieder voll und ganz der Liebling der Klasse und es konnte Gott sei Dank einfach weiter gehen. Jean atmete kaum hörbar auf und entspannte endlich etwas seine Schultern. Das ist wirklich heikel gewesen. Besorgt sah er zu Coleen herüber und erkannte sofort, dass ihr Blick immer noch an diesem blonden Monstrum hing. Ihre Haarfarbe ist auch noch nicht gewichen und ihre Aussage beruhigte ihn nicht wirklich. Der junge Mann seufzte leise, stellte sich dich hinter das Mädchen und ergriff eine ihrer Hände, während er seine freie Hand einfach von hinten auf ihre Augen legte. Bestimmend zog er sie so leicht zu sich, bis ihr Kopf auf seiner Schulter lehnte.
      "Sie ist den zweiten Blick nicht wert. Dein untreuer Gatte ist doch direkt hier. Auf den solltest du ein Auge werfen.", flüsterte er ihr leise zu und entspannte sich selbst, um ihr vorzumachen, dass alles in Ordnung gewesen ist. Er behielt sie so an sich gelehnt, bis sie sich wieder beruhigte und das grün aus ihren Haaren wich. Ihr spürte ein aufmerksames Augenpaar auf sich ruhen und schaute zur Seite in das Gesicht von Danica. Ihr Blick war nicht leicht für ihn zu lesen, aber er war sich sicher, dass es auch in ihrem besten Interesse gewesen ist, dass ihre beste Freundin sich schnell wieder beruhigte und lächelte daher versönlich. Entschuldige, formte er mit den Lippen. Die weiß-haarige nickte und drehte sich wieder von ihnen beiden weg, mit einem sachten Rotschimmer auf ihren Wangen.

      Danica Kalsanik
      Das war schlecht. Es war so schlecht. Danica fühlte sich schrecklich hilflos. Was sollte sie nur tun? Sie war wie gelähmt und verstummt, als die Problematik mit Elisabeth auftrat. Sie haben von Anfang an gewusst, dass es schwer würde. Dass es ihnen vielleicht sogar das Herz herausreisen würde. Doch sie mussten es doch irgendwie schaffen. Doch die junge Frau ist für ihre Freundin keinerlei Hilfe gewesen. Wie angewurzelt konnte sie nur dastehen und zusehen. Sie hatte noch versucht eine Hand an Coleens Arm zu legen, doch da war es schon um sie geschehen. Und auf der einen Seite wollte Danica sie unbedingt unterstützen. Die Schönheit mit dem hypnotischen Haar wollte ihre Liebe verteidigen. Sie wollte um etwas kämpfen.
      So tapfer war sie weder in ihrem ersten noch ihrem zweiten Leben. Das Ganze betrübte sie wirklich ganz schrecklich. Mit einem schlimmen Gefühl überflüssig zu sein, sah sie noch einmal zu Jean und Coleen. Sie sahen so wundervoll zusammen aus. Er war wirklich für sie da und konnte etwas tun, nicht so wie sie. Konnte sie denn gar nichts für sie beide tun? Danica blickte sich um. Die meisten waren weitergezogen mit ihren Gedanken aber wegen der Kalsanik ging immer noch der ein oder andere Blick in ihre Richtung, weswegen sie sich entschied ein bisschen Abstand zwischen ihr und ihren Freunden zu bringen. Sie konnten es wirklich nicht gebrauchen, dass schon wieder etwas solches passierte. Vorsichtig bahnte Danice sich den Weg durch ihre Kameraden. Die Besprechung stand im Stehen statt, die Stühle und Tische sind hier wohl noch nicht aufgebaut gewesen.
      Gerade, als sie dachte sich ruhig in den Hintergrund zurück ziehen zu können, stolperte sie über den Fuß eines Schülers und konnte sich gerade noch halten durch eine Hand, die sie aus Reflex ergriff. "Verzeihung", murmelte sie leise, als sie aufblickte und direkt in Claudes Gesicht sah. Auch das noch. Sie hielt noch immer seine Hand, als der Lehrer sich wieder zu Wort meldete und beide den Kopf in seine Richtung drehten. "Bevor ich es vergesse! Selbstverständlich gilt auf dem Ball wie jedes Jahr Partnerpflicht." Eine Partnerpflicht? Hat es sowas im Spiel gegeben? Eigentlich ist Elisabeth immer sofort von einer Menge Männer gefragt worden, da war es wohl nicht relevant so etwas zu erwähnen. Und wo man gerade vom Teufel sprach. Kaum waren diese Worte gesprochen drehte Elisabeth sich schwungvoll zu Claude um und Danica nickte ihm schnell zu und wollte sich selbst aus seiner Hand ziehen, um von der Bildfläche zu verschwinden.
    • Claude George
      "Verzeihung", mit diesem Wort entschuldigte sich die zurückhaltende liebreizende Miss Danica Kalsanik bei ihm, während er die Hand hielt, die in seiner Halt suchte. Er sah sie an und blinzelte etwas überrascht, und noch bevor er zu Wort kam, hörte er von der Partnerpflicht. Sein Blick fiel direkt in Richtung der blonden Göre, die sich ihren Weg zu ihm bahnte und noch bevor er klar denken konnte, griff er Danicas Hand fester und zog sie ein wenig an sich heran. "Verzeiht, Miss Kalsanik. Sie.. uhm..", er hatte angefangen zu reden, bevor er gedacht hatte und das sah man ihm an. Man sah, dass er sich noch während er sprach die Worte versuchte zurecht zu legen, bis sein Blick fast schon flehend wurde, je näher er die Schritte von Elisabeth näher kommen hörte. "Bestünde die Möglichkeit, dass Ihr Interesse hättet mit mir dem Ball beizuwohnen? Ich weiß, Ihr wolltet Euch von mir fern halten, aber ich wäre überaus froh, falls Ihr.. mich... in Betracht ziehen könntet. Für einen Abend." Die Erleichterung war ihm wie in's Gesicht geschrieben, und er verneigte sich sogar etwas vor ihr in der Hoffnung der lästigen Gesellschaft von Elisabeth zu entgehen und vielleicht nur einen Abend mit dem zierlichen Geschöpf verbringen zu können, das ihn zuvor schon gerettet hatte. "Danach werde ich auch Euren Wunsch respektieren und mich fern halten.. Sofern, der Wunsch.. dann noch bestünde...", fügte er noch hinzu und schluckte etwas. Beinahe schon verloren. Er selbst war für Bälle eher ein Einzelgänger oder ließ es Arrangieren. Eine Frau selbst zu fragen, war eine absolute Stresssituation, welche man nur von seinen Augen ablesen konnte, denn sein Gesicht hielt sich ernst und souverän. Seine Augen wanderten immer und immer wieder zur Seite in Richtung Elisabeth, während er nicht bereit war die Hand von ihr gehen zu lassen. Genau genommen, bekam er selbst gar nicht mehr aktiv mit, dass er sie nach wie vor hielt. Es fühlte sich völlig natürlich an, diese kleine Hand in seiner zu halten. Es fühlte sich.. beinahe richtig an, als wäre diese Hand nur für ihn erschaffen worden. "Ich bitte Euch." Mit diesen Worten wagte er sich sogar noch einen Schritt voran und hob langsam die zierliche Hand der Dame hinauf um ihrem Handrücken einen kleinen Kuss zu geben - betont langsam tat er das, um ihr die Chance zu geben ihre Hand wegzuziehen, falls er zuweit gehen würde. Falls er ihr unangenehm wäre.
      War er das? War er ihr unangenehm? Sie wollte eigentlich gehen und er hatte sie aufgehalten. Die Situation musste ihr unfassbar unangenehm mit ihm sein gerade. Er wollte ihr nicht zu nahe treten und im selben Augenblick wollte er ihr näher treten als bisher. Er konnte sein Interesse für diese Frau nicht wirklich verstehen oder in einem sinnvollen Reim verpacken, doch die Situation zwang ihn gerade zu die Chance zu ergreifen, welche er in seiner Hand hielt. Wortwörtlich.

      Coleen van Gard
      Diese Frau. Sie war die Heldin und sie sollte doch auch ruhig ihr Happy End haben, aber wieso mit Jean?! Von allen, wieso konnte sie nicht ihre Finger einfach von ihm lassen?! Coleen hatte weder sich noch ihre Gedanken noch ihre Haare im Griff. Der Gedanke von ihr... mit ihm.. er schmerzte sie, tief in der Brust. Mit einem Mal wirkte alles umsonst, als hätte sie sämtliche Vorbereitungen getroffen und trotzdem sich einfach nicht zurück halten können. Wenn Elisabeth Jean wollte, dann sollte Coleen ihr nicht im Weg stehen und erst recht nicht dieser Blondine so aggressiv den Kampf ansagen. Sie war enttäuscht über sich selbst, und wurde den Gedanken gar nicht mehr los, wie Elisabeth und Jean sich näher kamen. Ihre Gedanken und ihr Ärger hielten solange, bis Coleen plötzlich eine warme Hand an ihrer spürte und im nahezu selben Augenblick es vor ihren Augen schwarz wurde. Nanu? Was..
      "Sie ist den zweiten Blick nicht wert. Dein untreuer Gatte ist doch direkt hier. Auf den solltest du ein Auge werfen." Jean... Er sollte nicht... Sie spürte seine gesamte Wärme an ihrer Hand und Hinterkopf, und.. es sollte nicht so einfach sein, aber ihr Ärger verflog. Je länger sie an ihn gelehnt stand, desto mehr realisierte sie, was gerade überhaupt passierte. Ihr Herz schien ihr bis in den Kopf zu schlagen, und so beschämt sie auch eigentlich sein sollte, sie war es nicht. Sie war einfach erleichtert. Erleichtert, dass er bei ihr blieb.
      'Es tut mir so Leid, Jean... Ich bin doch noch nicht bereit dich gehen zu sehen... Es tut mir Leid, Danica... Ich brauche einfach.. noch etwas Zeit um mich an den Gedanken zu gewöhnen..'
      Ihr grünes Haar wich einem melancholischen Blau. 'Nur noch heute. Nur noch heute, soll er zu mir gehören.', redete sie sich ein, wohl wissend, dass sie das Selbe sicherlich am morgigen Tag auch sagen würde. Und am Tag darauf. Und am Tag darauf. So sehr sich Coleen eingeredet hatte, dass es für das Spiel okay war... Dass Jean nur eine Figur war, die nun einmal dazu bestimmt war Elisabeth zu folgen... In den letzten Jahren war er so viel mehr für sie geworden. Das hier war ihr echtes Leben geworden, mit echten Freunden und einem echten Jean. Langsam hob sie ihre freie Hand und griff mit ihr nach der Hand, die ihre Augen abdeckte. Langsam hob sie die Hand an, um zu ihm aufzusehen - mit geröteten Wangen und einem Lächeln. 'Nur noch heute.'
      Ihn zu sehen beruhigte sie. Ihn bei sich zu haben beruhigte sie. Ihr Blau wich wieder ihrem gewöhnlichen Rot, und mit diesem fanden auch endlich ihre Worte wieder den Weg in ihren Mund. "Ich glaube, ich werde dir deine Zeit auf der Akademie erschweren, Jean." Jean. Nicht Chris. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht?
      "Bevor ich es vergesse! Selbstverständlich gilt auf dem Ball wie jedes Jahr Partnerpflicht." , ohne von den Händen ihres untreuen Gatten abzulassen blickte Coleen in die Richtung in der sie eigentlich ihre Freundin vermutet hatte. Sie.. hatte gar nicht bemerkt, dass sie gegangen war. Jean-Christoph hatte in diesem Moment sie völlig mit sich gerissen und als sie von Weitem entdeckte, wie Claude vor Danica auf die Knie ging, war das Chaos komplett. Ihr rotes Haar um das sich so bemüht wurde, wich einem überraschten und überforderten Weiß. Er tat es, nicht wahr? Er fragte in dieser Sekunde ihre Freundin, ob sie mit ihm zum Ball ginge. Nach einem kurzen Moment der Stille entzog sich Coleen der - überaus angenehmen - Nähe von Jean und kratzte sich verlegen am Kopf. "Wo... wir.. gerade dabei sind, dass ich dir deine Zeit erschwere...", begann sie stolpernd und unsicher, bevor sie sich räusperte und gewohnt gespielt selbstbewusst ihre Arme verschränkt und ihre Nase in die Höhe hielt. "Der untreue Ehemann wird wohl die Nacht des Balls treu sein müssen, da die Liebe meines Lebens sich gerade einem anderen Mann verschreibt! Du kannst nicht 'nein' sagen und ich werde kein Kleid anziehen - auch für dich nicht!", meckerte sie gespielt, während mit einem sich langsam formenden Grinsen ihre Haare wieder strahlend Rot wurden. Auch ein wenig.. beim Gedanken auf dem Ball mit ihm zu sein, sodass er nicht mit Elisabeth gehen könnte.
      'Na gut... dann werde ich ihn nach dem Ball freigeben. Ganz sicher.'
    • Danica Kalsanik
      Erst war ihr das Herz stehen geblieben und anschließend einfach in ihren Bauch gerutscht. Ihre Augen wurden immer größer in Anbetracht seiner Worte. Was um alles in der Welt...? Es ist das zweite Mal heute gewesen, dass Claude sie gerade zu panisch an sich gezogen hat. Das erste Mal heute im Flur, als er sie eigentlich hat nur stützten wollen und jetzt bei der Hand, sodass sie einen deutlichen Schritt auf ihn zustolperte. Im Spiel hat es eine Weile gedauert, bis er dermaßen offen wurde mit seinen Avancen. Deswegen verwirrte sie es auch so schrecklich. Verloren presste sie ihre Lippen aufeinander, als der große Mann sie einlud mit ihm auf den Ball zu gehen. Er machte es nicht gerade diskret. Seine Augen waren einzig und allein auf sie gerichtet, die anderen Menschen, die erschrockenen Japser, die Mädchen, die nach Luft schnappten und die Männer, die tuschelten, schienen ihm gar nicht aufzufallen.
      Das wäre eine Situation wie aus einem schrecklichen Alptraum gewesen für den Claude George, den sie kannte, den sie sehr, sehr oft hat kennen lernen dürfen. Und doch stand er hier und war hin und her gerissen zwischen Danica und Elisabeth. Die silber-haarige sah auch für einen Moment zu der Heldin, allerdings nahm Claude in diesem Moment jeden Platz in ihrem Kopf ein, sodass sie wirklich schlecht auf diese Situation reagieren konnte. Als er schließlich ihre Hand langsam und bedacht zu seinen Lippen hoch vergaß sie kurz das Atmen. Sie zog sich nicht vor ihm zurück. Natürlich nicht! Wie konnte sie denn? Niemals würde sie ihm so etwas antun können. Auf keinen Fall für Danica seinen offensichtlichen Hilferuf ungehört lassen und ihn ausgerechnet jetzt vor versammelter Klasse, vor gemeinsamen Freunden, vor Bekannten, vor Geschäftspartnern der Blöße ergehen, ihn abzulehnen.
      Und dennoch nagte da eine schreckliche Unsicherheit an ihr. War das in Ordnung? Würde sie ihm nicht zu viele Unannehmlichkeiten bescheren? Oh Gott, sie musste antworten. Als Elisabeth bei ihnen ankam schaute sie sehr verstimmt zwischen den beiden hin und her. "Claude, was-", fing sie gerade hysterisch an, als Danica plötzlich ein Mut erfasste, den sie von sich nicht kannte. Coleen hat für Jean gekämpft. Jetzt musste es sie es auch tun. Dieses Mal ist sie es gewesen, die ihren Griff leicht verstärkte. Nur für einen kurzen, tröstenden Moment übte sie ein bisschen Druck aus, fast als würde sie sagen Schon in Ordnung, ich lass dich nicht im Stich.
      Mit ihrer freien Hand griff sie nach ihrem Rock und machte einen langen Knicks mit gesengtem Blick. "Monsieur Claude George", setzte sie an und kämpfte mit aller Kraft um eine feste Stimme und eine feste Miene. "Wenn Ihr es gestattet, wäre es mir eine unaussprechliche Ehre, würdet Ihr mich zum Ball begleiten."
      Jetzt hatten es auch die letzten gehört und so wie sie ihre Aussage formulierte herrschte ein wenig Verwirrung zwischen den Schülern. Hatte sie gerade ihn gefragt? Was war passiert? Niemand konnte es mehr so genau sagen. "Was?!", kreischte Elisabeth regelrecht. "Unmöglich! Das akzeptiere ich nicht! Ich möchte mit Claude zum Ball gehen! Claude! Sag ihr sie soll sich jemand anderen suchen!" Wieder, als hätten Sie eine eigene Sprache, die niemand sonst verstand, drückte sie leicht seine Hand und strich vorsichtig mit ihrem Finger über seine Handfläche zum Trost, ehe sie ganz von ihm abließ und sich seelenruhig zwischen ihn und Elisabeth stellte.
      Sie war gerade dankbar, dass sie zumindest ein bisschen größer war als die Heldin. Ihre Bewegungen waren gut überlegt. Langsam legte sie ihre Arme an ihre Hüfte und lächelte unbekümmert kühl. Ein Ausdruck, den man schon als gespenstisch beschrieben hat, so lange er von ihr kam. "Es tut mir sehr leid, Lady Delcroix. Es scheint, dass mir die Ehre Monsieur Claudes Gesellschaft zuteil wird. Es wird sicherlich noch genug Möglichkeiten für Euch geben." Sie verblieb voll und ganz im Rahmen der Höflichkeit und machte vor ihr einen Knicks. Die Blondine fletschte regelrecht die Zähne und wurde Rot vor Wut, ehe ihre Augen sich mit Tränen füllten. "Danica und Coleen, ihr seid so furchtbare Menschen! Ihr seid so schrecklich gemein zu mir! Was habe ich euch denn nur getan, dass Ihr mich so demütigen müsst!", rief sie, sodass es auch alle mitbekamen.
      Als wäre ihr Ausruf höchstens ein sanfter Windzug, blieb Danica felsenfest an Ort und Stelle auch wenn ihr in Wahrheit das Blut in den Adern gefror. Das... sie... sie versuchte die beiden ins schlechte Licht zu rücken, wie in den Spielen, oder? Ja, das tat sie! Als wäre sie ein unschuldiger Engel fing sie an zu weinen, legte das Gesicht in ihre Hände und rannte geradewegs in Nikolais Arme, um bei ihm den Trost einzuholen, der der Protagonistin sicher gewesen ist und ließ Danica mit zitternden Händen zurück. Ihre Angst wuchs gerade ins unermessliche. Sie hatten so fantastische Pläne. Alles war so gut angefangen. Und jetzt hatte sie es geschafft oder? Jetzt waren sie auf dem Weg der Antagonistinnen.

      Jean-Christophe Beaumanoir
      Auch wenn ihm der Körperkontakt ganz gewiss nicht unangenehm gewesen ist, war er doch wirklich erleichtert, als er von Coleen ablassen konnte und sie sich offensichtlich beruhigt hatte. Sie beide konnten wieder normal miteinander umgehen und nun, da sie sich wieder unter Kontrolle hatte und ihre Haare einigermaßen konstant gewesen sind, fasste er ihr vorsichtig in ihr Haar, um das Band herauszuziehen und ihre wunderbare Mähne freizulassen. Er hatte eine ganz persönliche Vorliebe dafür sie mit offenen Haaren zu bewundern, was er auch jederzeit gerne zugeben würde, ausnahmsweise Mal. "Besser", sagte er mit einem frechen Lächeln und hielt ihr ihr Haarband hin, als die Verkündung der Partnerpflicht schließlich kam und Coleen ihn darauf aufmerksam machte, dass Claude anscheinend gerade Danica einlud und noch bevor er auf seine Kindheitsfreundin reagieren konnte, musste er sich komplett verständnislos das Spektakel mit eigenen Augen ansehen, sonst hätte er es schlichtweg nicht geglaubt.
      Er hob eine Hand, um sie erstmal zum warten zu nötigen, weil es jetzt wirklich drohte spannend zu werden. Denn Elisabeth eilte auch sogleich dazu und veranstaltete direkt das nächste Drama des heutigen Tages. Komplett verwirrt folgte er dem ganzen Theater und fing letzten Endes fast an bitter zu lachen, als sie davon sprach wie schrecklich unfair und gemein Coleen und Danica zu ihr gewesen sind. Und Jean war nicht dumm, gerade er verstand, dass sie sich aus ganz bestimmten Gründen sofort in die Arme des Prinzen schmiss. "Was für eine ehrenlose Frau", nuschelte er in sich hinein und konnte diese Aussage wirklich nicht zwischen seinen Zähnen zusammenbeißen. Mit gerunzelter Stirn sah er wieder zu Coleen. "Was ist das mit euch und Elisabeth? Deine Lippen verließ heute auch schon den ganzen Tag kaum was anderes und jetzt das? Kennt ihr euch vielleicht schon? Verschweigt ihr mir etwas?" Nicht, dass er diese Möglichkeit für sehr wahrscheinlich hielt. Sie beide waren schließlich seine Freundinnen und sie kannten sich schon so lange.
      Wenn es jemanden gab dem er vertraute, dann ihnen beiden. Daher wartete er auch keine Antwort ab und schüttelte den Kopf und zuckte die Schultern. "Was auch immer. Ja, lass uns hingehen. Ich bitte sogar drum." Ansonsten käme der laufende Meter noch auf die Idee ihn mit ihrer Anwesenheit zu bedrängen. Schnell verwarf Jean den Gedanken und konzentrierte sich ganz auf seine Partnerin. "Aber so einfach mach ich es dir nicht. Wenn der treulose Gatte treu bleiben soll, dann musst du auch alle Frauen im Saal toppen. Ich spreche also von dem Kleid.", grinste er breit und ein bisschen überheblich. Es gab da dieses eine Kleid, das Coleen mal zur Geschäftsgala tragen musste und Jean hatte niemals aufgehört davon zu schwärmen. Er hielt ihr wie ein Geschäftsmann die Hand hin zu einem Deal. "Also, sind wir im Geschäft? Ich garantiere, dass in meiner Begleitung das volle Programm involviert ist. Das komplette Märchenprinz Paket." Der Blonde sah kurz an ihr vorbei zu Prinz Nikolai. "Hmpf, wenn auch nicht ganz so kommerziell."
    • Claude George
      "Wenn Ihr es gestattet, wäre es mir eine unaussprechliche Ehre, würdet Ihr mich zum Ball begleiten." Ein kurzes erleichtertes Nicken von ihm folgte. Diese Dame rettete ihm nun schon das zweite Mal heute. Als jedoch Miss Elisabeth plötzlich anfing sich so über die Damen zu beschweren, neigte er etwas skeptisch Kopf. Was für eine aufmüpfige junge Dame diese Frau doch war. Ihr schien der plötzliche Adel nicht gut zu bekommen, wagte er fast zu glauben. Nachdem diese ihren Weg zum Prinzen auf sich nahm, legte Claude sehr zögerlich seine Hand an die Schulter seiner Ballbegleitung. "Miss Kalsanik.. Ich.. Also... Danke.", sagte er betont sehr leise ihr entgegen, nachdem diese sich an ihn gewandt hatte. "Und verzeiht mir meine unverfrorene Direktheit im Vorab... Das ist gewöhnlich nicht meine Art.", versuchte er sich zu erklären. Ihm war ja nicht bewusst, dass die Frau vor ihm es schon längst wusste. Er holte tief Luft und man konnte seinem Gesicht ansehen, dass er im Kopf sich die nächsten Worte zurecht legte. "Ich wollte Euch nicht bedrängen oder die Chance auf eine Begleitung Ihrer Wahl nehmen." Entschuldigend verneigte er sich noch ein wenig, aber seinem Gesicht war die Erleichterung gerade zu anzusehen - zumindest für seine Verhältnisse. "Sagt, Miss Kalsanik... Hattet Ihr schon das.. Vergnügen mit Elisabeth? Sie scheint sehr... aufgebracht euch beiden gegenüber. Und das am Ersten Tag."
      Keine Sekunde später hob er seine Hand und wand sein Blick zur Seite. "Es geht mich natürlich nichts an. Ihr müsst es mir nicht erzählen, Miss. Verzeiht meine Neugierde." Sein Blick fand den Weg hinüber zu den stetigen Begleitern von Danica. Corleen und Jean standen sich wohl tatsächlich nahe, und nach der vorangegangenen Situation hätte er schwören können, dass es sich um Zuneigung handelte, doch wenn er zurück dachte an ihr erstes Vergnügen, dann schien Corleen eindeutige Avancen gegenüber Danica zu machen. Doch eine Frage dazu stand ihm nun wirklich nicht zu, und so wand er seinen Blick erneut zu Danica. "Ich werde mich allerdings bemühen Ihnen als Dank einen schönen Abend zu bereiten."
      Diese ganze Situation hatte Claude viel abverlangt, doch diese Frau schien immer da um ihn zu retten. Sie war einfach zur Stelle. Sie sollte es nicht bereuen mit jemandem wie ihm zu einem Ball zu gehen.

      Coleen van Gard
      Mit einem Mal fiel Coleens Haar an allen Seiten hinunter und fragend sah sie zu ihrem Freund auf. "Besser.", grinste er ihr entgegen, worauf die junge Frau grinsend das Haarband annahm und wieder verstaute. Allerdings betrachtete sie danach sehr skeptisch die Hand, die sie auf die Warteschleife setzen sollte. Sie folgte seinem Blick und bemerkte auch.. wieso er so gebannt war. Als Elisabeth plötzlich anfing ihre Krokodilstränen zu vergießen, zuckte Coleen etwas in sich zusammen und seufzte. Irgendwie.. war das alles anders geplant gewesen. Ganz anders. Während sich Claude zu Danica flüchtete, hatte Coleen ganz alleine entschieden ihn nicht her zu geben und plötzlich war alles genauso.. wie es sein würde im Spiel. Vielleicht war das ja Schicksal? Vielleicht war es ja unmöglich diesem Kreislauf zu entkommen? "Ehrlos? Vielleicht..", kommentierte sie die ungehaltene Aussage ihres Partners, bevor ihr Herz beinahe den Geist aufgab, als er sie fragte, ob sie Elisabeth kannten. Er wich zwar direkt aus, jedoch... würde Coleen ihn für immer anlügen müssen, nicht wahr? Sie war erleichtert, dass er selbst das Thema abbrach, denn sie wüsste nicht, ob sie es ihm erklären könnte... geschweige denn, ob er ihr auch nur ein Wort glauben würde. Den Gedanken würde sie später mit Danica aufgreifen müssen, doch nun ging es wieder um den Ball und die Zustimmung zu sie wollte. Die Zustimmung die auch kam... unter einer Bedingung, die Coleen nicht wirklich gefiel. "Es ist nur ein Akademie-Ball, ich kann doch nicht das Kleid...", nachdenklich wandte sie ihren Blick zur Seite und hielt sich einen Finger an's Kinn. "Wobei... Wann kriege ich schon erneut die Chance zu sehen, wie du ein Gentleman von Haus bist?", sie tat zwar so als würde sie einen Moment drüber nachdenken, aber innerlich grinste sie eigentlich schon breit. Wäre es jemand anderes... Würde sie sich nicht drauf einlassen. Das Kleid war definitiv zu viel für einen kleinen Ball, aber für Jean würde sie eine Ausnahme machen. Es musste aber zumindest so aussehen, als würde sie darüber nachdenken. "Na gut... Werde mein Märchenprinz und reiß mich von den Schuhen.", mit einem selbstbewussten Grinsen ergriff sie seine Hand und zog ihn an dieser etwas hinunter zu sich um ihm herausfordernd in die Augen zu sehen. "Ich werde jedem Mann, dazu auch dir, völlig den Atem rauben. Es werden nur leider viele viele Herzen gebrochen werden~", säuselte sie etwas, bevor sie von seiner Hand abließ. Ihr Spiel war noch nicht verloren. Es wurde nur.. verzögert. Sie würde ihn gehen lassen... danach. Wenn sie ihm den Wunsch erfüllt hatte sie noch einmal in diesem prunkvollen Kleid zu sehen. Coleen... musste nur bis dahin gelernt haben zu tanzen. Auf Geschäftsbällen kam sie immer drum herum, doch sie hatte dieses Gefühl, wenn sie auch an diesem Tag nicht das Tanzbein schwingen würde, würde sie es sich selbst ewig vorhalten.
      Neben sich ergriff dann Prinz Nikolai nach einer Weile wieder das Wort. "Zum Abschluss: Ich bitte euch alle bis zum morgigen Tag schon erste Ergebnisse zu haben. Uns bleibt nicht viel Zeit, benutzt die restliche Zeit bitte direkt für die Planung und nicht für die Suche nach einem Tanzpartner. Dazu habt ihr später noch mehr als genug Zeit."
    • Danica Kalsanik
      Die große Hand, die sich so bedächtig auf ihre Schulter legte, weckte Danica zum Glück aus ihrer Starre, wenn sie auch leicht zusammen zuckte. Schnell winkte sie bereits ab noch bevor Claude sich dafür entschuldigen konnte sie erschreckt zu haben und schenkte ihm dabei ein aufmunterndes Lächeln. Auf seinen Dank hin hob sie leicht die Hände. "Bitte, ich habe nichts getan, was Dank verdient.", sagte sie schnell und lauschte aufmerksam seiner Entschuldigung. Dass er sie beide in diese sonderbare Lage gebracht hat schien ihn wirklich zu belasten. Sie wünschte sie könnte ihn irgendwie besser beschwichtigen. Doch ihr fiel wirklich nichts ein. Es ist ja schließlich ihr erstes Gespräch, da konnte sie ihm unmöglich etwas sagen wie das wusste sie bereits.
      Daher versuchte es einfach mit einem simplen. "Ich freue mich sehr auf den Ball. Es wird ein schöner Abend. Da bin ich sicher.", versicherte sie ihm. Auch wenn sie sich da tatsächlich gar nicht so sicher gewesen ist. Nicht wegen ihr, sie würde es auf jeden Fall genießen, in vollen Zügen, so wie sie sich kannte. Doch der Abend wird für Claude bestimmt anstrengend mit ihr an der Seite. Doch daran sollte sie erstmal nicht denken. Wirklich nicht. Stattdessen sollte sie an die Heldin denken, genau wie ihr großer Begleiter sie wieder ansprach. Sie schüttelte den Kopf auf seine Worte. "Ich bin selbst ein bisschen verwundert, Monsieur. Ich habe nichts in meinem Wissen getan, um Lady Delcroix so beleidigt zu haben. Gerade eben war unser erster Gespräch.", gestand sie ihm ganz wahrheitsgemäß. Schließlich war es hier gar nicht relevant gewesen, dass sie in der Theorie die Geschichte dieses Mädchens in und auswendig kannte. Immerhin entwickelte sich das ganze absolut nicht nach Plan. An diesem Punkt konnte auch sie nicht vorher sagen was und wieso passierte.
      Schaffte die Heldin es vielleicht nicht auf die unterschiedlichen Routen aufzuspringen? Immerhin hatte Danica selbst jetzt das Heartevent bekommen mit Claude auf dem Ball zu tanzen. In dem Spiel ist es eigentlich so gewesen, dass sie beide als Beschützer und Schützling zusammen gegangen waren, weil es eben so schwer gewesen ist auf Anhieb Anschluss zu finden und das ganze ihr auch schrecklich Angst gemacht hat. Dann als sie beide auf dem Ball im Abseits standen und Elisabeth meinte wie schön alle beim tanzen aussahen und wie sehr sie es beneidete und gerne selbst so tanzen könnte, gab Claude sich einen Ruck und nahm sie mit auf die Tanzfläche.
      Doch nun... Was war das nun? In seiner Verzweiflung fragte Claude Danica ihre Verabredung zu sein und um sie nicht komplett zu enttäuschen oder auszunutzen würde er mit ihr tanzen? Das wich doch wirklich sehr stark von der Story ab. Von jeder!
      Zum Glück verlief der Rest des Schultages einigermaßen ereignislos. Dennoch war Danica am Abend fix und fertig. Sie und Coleen sind still geblieben, bis sie ihre Zimmertür hinter sich ins Schloss zogen. Komplett mit den Nerven am Ende und ihrer Kräfte beraubt, ließ sich die silber-haarige mit dem Gesicht voran auf ihr Bett fallen. "Coleen. Was um alles in der Welt war das heute? Ich versteh gar nichts mehr", seufzte das Mädchen schwer und rollte sich wieder auf den Rücken, um an die Decke zu sehen. "Sollen wir unsere Notizen noch einmal durchsehen? Haben wir etwas übersehen?" Nein, das war nichts, was man übersehen konnte. Gab es vielleicht eine sechste Route, von der sie nichts wussten? Sowas wie eine hidden Route, wenn man keinen der anderen fünf Männer wollte, das man die Möglichkeit hatte einen sechsten, versteckten Love Target zu bekommen? Das klang sehr an den Haaren herbei gezogen.
      Wieder seufzte Danica und schüttelte den Gedanken ab, ehe sie sich aufrichtete und zu ihrer Freundin sah. "Geht es dir wieder besser? Ich meine nach der Sache mit Jean... Entschuldige, dass ich dir keine Hilfe sein konnte."
    • Coleen van Gard
      "Coleen. Was um alles in der Welt war das heute? Ich versteh gar nichts mehr", die Worte ihrer Freundin rissen sie gerade zu aus den Gedanken. Bevor sie sich zu Danica auf's Bett gesellte zog sie sich erst einmal die enge Jacke aus und weitete etwas ihren Kragen. "Ich weiß es auch nicht, diese Frau... Sie war.. ganz anders einfach.." Nachdenklich strich sich Coleen durch ihre roten strahlenden Haaren und wollte sich gerade auf das Bett ihrer Freundin setzen, als diese plötzlich die Situation mit Jean ansprach. Mit einem Mal wurde die junge Frau steif wie ein Brett und ihre Haare nahmen den Ton eines beschämten Rosa's an. Statt sich zu setzen stand sie nun gleich wieder auf und winkte beschämt mit beiden Händen und roten Wangen ab. "Nein! Nein, nein, nein, entschuldige dich nicht! Ich... Es war.. wie ein Unfall.", versuchte sie sich selbst etwas zu erklären und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich mein.. Ich wusste, dass ich nicht hätte.. Es ist einfach geschehen... Zuvor auf dem Gang. Als du auf der Krankenstation warst.. Jean hat es nicht näher beschrieben, aber sein Treffen.. vor ein paar Jahren mit Elisabeth, er meinte, ich zitiere: 'Es hat mich sehr an ihren Motiven zweifeln lassen' ... Er er er ist ihr mehr als nur abgeneigt! Und als sie ihm dann so nahe kam.." Ergeben seufzte sie junge Frau und ließ sich im Schneidersitz auf den Boden sinken. ".. Es.. tut mir Leid, Danica.. Du hast nur versucht Claude zu helfen, aber ich war.. egoistisch.. und dumm.. und und temperamentvoll und ich bin einfach geplatzt.. Ich..", verzweifelt ließ sie sich kurz darauf nach hinten fallen und hielt sich ihre Hände über die Augen. "Ich dachte... Ich hab mich an den Gedanken gewöhnt, ihn gehen zu sehen... Aber ich brauch noch etwas Zeit, nur ein wenig.. Ich nehme den Plan wieder auf und ich werde meine Freundschaft zu ihm ehren und mich nicht zwischen sie stellen... Auch wenn sie eine totale Zicke ist, wenn sie die Heldin ist, dann... sollte er bei ihr sein... Nur noch der Ball. Nur dieser eine Abend."
      Ihr Haar nahm alleine beim Gedanken daran ihr trauriges melancholisches Blau an. Sie wollte nicht daran denken. Sie wollte ihn gar nicht hergeben. Etwas verzweifelt gab sie ein kleines Lachen von sich, während sie einfach auf dem Boden liegen blieb. "Ich hatte mich nicht im Griff... Und für einen Moment, war es für mich in Ordnung die Böse zu sein.. Ich meine... Wenn er nicht bei ihr sein will, ganz ohne mein Zutun.. Und er dann wieder zu mir zurück kommt.. Dann ist es okay, wenn wir Freunde bleiben, richtig? Oder.. nicht..?"
      Alle Gefühle, die sie den ganzen Tag in sich gesammelt hatte über das Verlassen von Jean kamen mit einem Mal hoch. Einfach so. Ihre ganzen Zweifel, ihre Angst, ihr Zuneigung, die... eventuell ein wenig über eine Freundschaft hinaus gingen. Einen Moment wischte sie sich über die Augen, bevor sie sich mit einem Lächeln wieder aufrichtete und Danica entgegen sah. "Mach dir keine Sorgen. Es kommt.. sicher nicht wieder vor. Ich hab einfach Panik bekommen und... es für einen Moment vergessen, dass sie eigentlich alle zu Elisabeth gehören sollten. Jean ist nur schon.. so lange bei mir.. bei uns.. Es ist.. schade, dass er ein Target ist. Du hast diese Familie, diese Eltern und Anatoly... Und ich hab Cedric und dich.. und Jean.." Leise seufzend krabbelte Coleen auf dem Boden zu dem Bett ihrer Freundin und legte ihren Kopf auf den Bettrand. "Tröste miiiich...", nörgelte sie etwas und rieb ihren Kopf wie eine Katze an Danicas Bein. Sie hatte es nie laut ausgesprochen. Sie hatte nie laut ausgesprochen, dass er nicht gehen soll, aber ihre Emotionen waren wohl unverkennbar. "Nächstes Mal.. schlag mich einfach, wenn ich mich einmische und meinen ... meinen treulosen Ehemann versuche bei mir zu halten.. Ab morgen, werde ich mich zumindest versuchen zurück zu halten.."
    • Danica Kalsanik
      Ruhig, ohne großartige emotionale Regung lauschte Danica den Ausführungen ihrer besten Freundin. Der Tag ist wirklich lang gewesen, schoss es ihr in den Kopf, als schließlich die Sonne anfing unterzugehen und es langsam dunkler wurde in dem Zimmer der beiden. Sie drehte ihren Kopf wieder zu Coleen. Ihre emotionale Welt nicht nur zu sehen, weil sie sie nicht verstecken konnte, sondern auch zu hören, erleichterte Danica ungemein. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie sich zu viel auf die Schultern lud. Dass sie einfach mit zu vielen Dingen versuchte alleine klar zu kommen. Dabei war sie selbst doch genau hier. Und ihre Aussage hatte sie auch beim besten Willen nicht so gemeint, wie Coleen es offensichtlich aufgefasst hat. Sie seufzte leise, traute sich allerdings wirklich nicht wie zu unterbrechen. Wenn sie schon einmal den Mund aufmachte, dann sollte sie auch alles rauslassen, was sie belastete.
      Als es dann schließlich still geworden ist zwischen den beiden und die rot-haarige wie gewohnt in ihre alten Marotten verfiel, begann Danica zu lächeln. Ein offenes, breites Lächeln, das sie nicht einfach irgendwem zeigte und vor allen nicht in Gegenwart anderer Mensch. Das war ein kleines Geheimnis, das nur ihre beste Freundin für sie tragen durfte. Dazu hatten sie sich schließlich entschlossen. Sie selbst war die unheimliche, mysteriöse Geisterlady und gab deswegen gerne alles her, was sie liebte; ihr Lächeln, ihr Lachen, die schönen Kleider, die Süßspeisen. Das alles tat sie gern und hatte keinerlei Probleme sich selbst zu opfern. Bei Coleen jedoch sah das ganze anders aus. Ihr Glück war ihr viel zu wertvoll, als dass sie sie darum ersuchen würde irgendwas, auch nur die kleinste Sache die ihr wichtig gewesen ist abzugeben.
      Langsam rutschte das Mädchen ebenfalls auf den Boden und lehnte sich an die Schulter ihrer Freundin. Die Hand legte sie tröstend auf ihr Knie. "Schhht", machte sie leise und beruhigend. "Geht's wieder?", hakte sie mit einem liebevollen Funkeln in den Augen im Halbdunkel nach und streckte dann beide Arme nach ihr aus, um sie in eine feste Umarmung zu ziehen und durch ihr Haar zu streichen. "Du hast mich ganz falsch verstanden. Ich hab dir keinen Vorwurf gemacht." Wie eine Mutter es bei ihrem Kind machen würde, wog sie sie leicht hin und her. "Ich hatte mir nur Sorgen um dich gemacht. Ich verstehe deine Gefühle und... vielleicht musst du Jean ja gar nicht weggeben. Ich fand es gut, wie du dich heute für ihn eingesetzt hast. Ich habe die sehr bewundert." Spielerisch umfasste sie ihre Haarsträhnen, spielte damit streichelte sie zurück und legte schließlich wieder den arm um ihren Körper. "Es scheint etwas nicht zu stimmen. Wir können nicht mehr vorher sagen was passieren wird. Jean scheint nicht der einzige zu sein, dass Elisabeth nicht so fantastisch findet wie ihm Spiel. Vielleicht können wir ja wirklich den Verlauf der Handlung ändern. Wenn Jean sie nicht will, dann ist es für dich in Ordnung weiter an ihm festzuhalten."
      Danica grinste eins ihrer sehr seltenen Grinsen und ihre Wangen färbten sich dabei in ein sanftes Rosa. "Und ich glaube so hat es Jean auch am liebsten. Also denk erstmal nicht an solche traurigen Dinge, wie dass du ihn loslassen musst. Lass es auf dich zukommen. Wir beide werden das schon gemeinsam durchstehen, komme was da wolle. Nicht wahr?"
    • Coleen van Gard
      Kurz sah Coleen ihre Freundin überrascht an. "Kein.. Vorwurf...", wiederholte sie die Worte ihrer Freundin und wurde nur um so roter im Gesicht. So sehr wie alles durcheinander war... fühlte es sich an, als würde ihr ein Stein vom Herzen fallen. Es erleichterte sie ungemein, dass es für Danica völlig okay war, wie Coleen reagiert hatte. Sie genoß die Streicheleinheiten. Sie genoß die Nähe... und kuschelte sich schnell näher an ihre liebste Freundin und nickte etwas. Das Ulkige war, dass ihre Freundin sie eigentlich dazu anstiftete, egoistisch zu sein und den Mann für sich zu behalten. "Komme was da wolle.", stimmte sie ihr zu und lehnte sich hinüber um ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange zu geben, bevor sie einen Schmollmund zog und Danica prüfend ansah. "Überhaupt! Ich dachte, du gehst mit mir zum Ball! Wegen deiner Rettungsaktion für Claude muss ich jetzt mit Jean gehen!... Ich meine... Es... gibt... sicherlich schlimmeres... Aber..", Coleen näherte sich dem Ohr ihrer Freundin und flüsterte leise "Ich kann überhaupt nicht tanzen. Kein Stück.", bevor sie wieder von ihr abließ und sie beleidigt ansah. "Und ich soll auch noch dieses dieses dieses MONSTER von einem Kleid tragen! Du hast gesagt, wir stehen das gemeinsam durch, also zeig mir wenigstens, wie man seinen Tanzpartner nicht.. aus Versehen umbringt! Es ist immerhin deine Schuld, das ich mit ihm gehe!"
      Betont schmollend und beleidigt, sah sie ihre Freundin an, bevor sie wieder etwas schmunzeln musste und letzten Endes grinste. Wie sollte sie.. böse sein, wenn sie mit Jean auf einen Ball durfte? Und ihre Freundin mit dem Herren gehen konnte, für den sie nicht wenig selbst schwärmte? "Ich hoffe für dich, dass wenigstens etwas gutes bei deinem Abend mit ihm raus kommt und es nicht völlig umsonst war, dass ich nicht mit meiner Liebe des Lebens als Begleitung gehen konnte.."
      Langsam ließ sie von ihrer Freundin ab und reichte ihr eine Hand, damit sie aufstehen könnte. "Ich kann in diesem Kleid kaum laufen und kann in einer Hose nicht einmal tanzen. Du kannst mich nicht mich völlig blamieren lassen, nachdem du mich so krass hast mein Revier verteidigen lassen vor ihm. Also musst du mir jetzt auch helfen.", natürlich war nichts wirklich böse gemeint. Vermutlich wusste ihre Freundin auch gut genug, dass sich Coleen eigentlich sehr freute mit mit ihrem Freund hinzugehen. Und... umso mehr, dass sie eine Ausrede hatte um mit ihm zu gehen und so nicht offen sagen musste, dass sie mit ihm hin wollte. Sie musste ja immerhin. Danica war ja nicht mehr verfügbar gewesen! "Ich... weiß sowieso nicht, wieso er so vernarrt in dieses Kleid ist. Vielleicht sollte er es einfach selbst anziehen..", grinste sie etwas belustigt vor sich hin und dachte zurück an den Tag, als sie es getragen hatte. Es war schön, keine Frage, aber Jean liebte dieses Kleid schon fast mehr als er Coleen mochte. Vermutlich... zumindest schwärmte er offener davon, als über seine Freundin. Wobei.. das vermutlich auch komisch wäre.
    • Danica Kalsanik
      Mit einem leichten Kichern schüttelte das Mädchen über ihre Freundin den Kopf. Und ließ diesen anschließend nach hinten gegen das Bett fallen, sodass sie ziellos an die Decke blickte. Dass sie sich mal Gedanken um einen Ball machen würden. Diese Hoffnung hatte zumindest Danica schon vor langer Zeit endgültig aufgegeben. Sie hat nicht damit gerechnet, dass ein Mann ihr einen Kuss auf den Handrücken hauchen würde oder sie in einem festen Griff halten würde. Irgendwann hatte die silber-haarige sich damit abgefunden, dass sie wahrscheinlich einfach früher oder später aus einem politischen Nutzen heraus verheiratet werden würde. Vielleicht einem Mann, der um einiges älter gewesen ist als sie. Das wäre wirklich nichts ungewöhnliches in dieser Welt. In dieser Realität.
      Und doch saßen die beiden Frauen hier und hingen ihren eigenen Gedanken hinterher zu diesem Ball, von dem sie niemals gedacht hätten ihm auch nur beizuwohnen. Schließlich seufzte Danica. "Dann hatten Gannas furchtbaren Tanzstunden ja sogar einen Sinn.", fiel ihr plötzlich wie aus dem Nichts aus. Dutzende Male hat sie die Tanzpartnerin für ihre Schwester spielen müssen. Ganna war ein sehr interessanter Mensch und ihr wurde schnell langweilig und wenn sie Langeweile hat, wurde sie auch schon einsam. Dann musste sie nun einmal tanzen. Jemandes Nähe bei sich spüren, es war ganz gleich wessen. Doch weil Danica gänzlich unbegabt bei jeglichen Instrumenten gewesen ist, hat Anatoly sich ans Klavier setzen müssen, während sie selbst die Führung im Tanz übernehmen sollte. Anstrengende Tage, die anstrengende Erinnerungen hinterlassen hatten. Aber immerhin konnte sie so Coleen zumindest ein bisschen helfen.
      "Aber bitte lass uns das erst morgen machen. Für heute bin ich erledigt." Das sah Danica. Sie spürte es nicht nur, dass sie wirklich kraftlos gewesen ist. Immer, wenn sie einen gewissen grad der Erschöpfung annahm und ihre Gedanken anfingen einfach zu fliegen ohne Ziel und ohne Sinn, wurden die Stimmen der Verstorbenen deutlicher. Heute hat sie gelegentlich mal auf das Fragment eines Geistes getroffen. Noch war sie nicht vertraut genug mit diesem Ort um mit den Mitbewohnern auf der anderen Seite zu kommunizieren. Mit letzter Anstrengung entkleidete sie sich und kippte schon sehr bald einfach ins Bett. Der folgende Tag würde wirklich anstrengend genug werden.

      Dann sie und Coleen fanden sich an einem sehr bunt gemischten Tisch wieder. Auf ihrer Seite saßen ihre beste Freundin und Jean, während ihren gegenüber Elisabeth direkt zwischen Nikolai und Claude saßen. "In Ordnung", sagte Jean mit einem diplomatischen Lächeln und richtete sich geradewegs damit an Nikolai. "Wir sollten das ganze so effizient wie möglich über die Bühne bringen.", legte er ohne Scham fest und schob Danica einen Stapel Briefpapiere zu, Feder und Tinte. "Danica, du wirst den Schriftverkehr übernehmen." Oh. Wird sie das? Die silber-haarige sah zu den Unterlagen und ließ leicht die Schultern sinken. Sie mochte Sekretärsarbeit nicht. Aber tragischerweise ist sie wirklich gut darin gewesen. Daher nickte sie und machte die Feder bereit mitzuschreiben.
      "Zunächst einmal sollten wir uns einige Angebote von Konditoreien in der Umgebung suchen. Es wird ja doch eine sehr üppige Bestellung und ich habe mir sagen lassen, dass viele bereits selbstständig an die Schule herantreten bei jedem neuen Jahr.", führte er sehr professionell seine Recherchen aus. "Ich möchte eine gigantische Torte!", sagte Elisabeth plötzlich aus dem Nichts. Jeans Augenbraue zuckte leicht so angespannt ist er gewesen. "Eine riesige Torte? Wären leichte Speisen nicht passender?" - "Das ist mir egal, ich will mit Claude zusammen köstliche Torte essen! Nicht wahr Claude?", schwärmte sie regelrecht und kam dem Mann zu ihrer Linken viel zu nahe, um noch als angebracht betrachtet zu werden. "Ich würde Quarktaschen vorschlagen.", versuchte Jean sich argumentativ dagegen zu stemmen. Doch es endete in einer recht unfreundlichen politischen Diskussion. Jean blieb kühl, doch höflich, während Elisabeth immer aufgebrachter wurde und schließlich anfing schon wieder alles und jeden um sich herum der schlechten Intention zu bezichtigen.