spellbound. (earinor & akira)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Zugegeben, anders hatte er sich seinen Nachmittag wohl doch vorgestellt. Fernab von all dem, das ihn plagte und weitreichend abgekapselt von der Natur, die sie beide in festem Griff hielt - sogar seinen Vater hatte er davongeschickt, nur, um sich anschließend seinerseits zu entscheiden, Rain in seine Arme zu schließen und indessen zu realisieren, dass die Wahrheit, die er für sich selbst erlog, nicht die Seine sondern die eines Anderen war. "Wird es wieder, mach dir keine Sorgen.", mahnte er Rain, als wollte er ihm aufzeigen, dass er nicht nur großes Interesse daran hegte, sein eigenes Land zu befreien, sondern auch Rain ein Leben ohne Angst und Hass zu ermöglichen, nach welchem sie beide sich augenscheinlich sehnen mussten - nur, um schließlich herauszufinden, dass keiner von ihnen beiden in der Lage war, sich auch nur eine Sekunde lang selbstständig am Leben zu erhalten. "Wieso redest du dich schlecht?", hinterfragte er mehr als nur verblüfft. All das fremde, traurige Farbengewand stand dem Lamm nicht, und doch hüllte er sich in es, als wäre es gar etwas besonderes, das sie beide nicht nur bezirzte, sondern auch aufzeigte, wie schlimm es selbst Rain ergehen konnte. Nayantai fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes schuldig, nachdem es nun wohl darum zu gehen schien, wieso es Rain schlechtging - das war sein eigens ausgehobenes Grab und das Ende all jener Sünden, die er sich wohl selbst aufhalste. "Du kannst das alles nachholen! Nichts davon ist deine Schuld! Sie haben dich weggesperrt, so wie der König der Schafe mich weggesperrt hat und dann von dir verlangt, dass du alles einfach so hinnimmst. Du hast noch genug Zeit, um zu lernen, Rain. Mach dir nicht so viele Sorgen.", bemerkte er seufzend. Nayantai wollte lediglich das Beste für sie beide und strich dem Lamm über den Rücken, während er sich weitgehend wunderte, warum ausgerechnet er derjenige war, der die Weisheit zwar nicht mit Löffeln fraß, aber sich ihrer doch annehmen musste, damit sie beide sich in ihrer Haut wohlfühlten.

      "Es ist wohl wichtig. Und außerdem. Du hättest mich nicht eingesperrt, und? Ich wäre dir vermutlich von Anfang an noch dankbarer gewesen, als ich es ohnehin schon war.", behauptete er plötzlich. Vermutlich hätte das Kind in ihm ihn dazu angehalten, einfach loszurennen und nie wieder Halt zu machen - auf dem Weg in seine Heimat zu sterben, insofern es sie denn noch gab, und dennoch hatte er nichts dergleichen getan, als man ihm sporadisch Freigang erlaubte, den er ansonsten wohl auch nie sein eigen genannt hätte. War irgendetwas davon denn vertretbar? Nein. Seine Augen waren trüb vor Nässe, aber nicht, weil er weinte, sondern weil er sich plagte - zu Rains Gunsten. "Ja, mein Vater würde dich nie verraten. Und dich sicher auf den Thron setzen.", stichelte der Wolf, der wusste, dass all das hier vermutlich einfach viel zu viel für Rain war. Dennoch war er es, dessen Augen sich weiteten, als hätte man ihm einen vergifteten Dolch in sein Rückenmark gerammt und riss gerade daran herum, um ihn seinen letzten Atemzug tätigen zu lassen. Verbittert und kalt lachte er auf - sein Herz war schon unlängst so kalt wie seine Heimat, und doch vermochte Rain es in den letzten Monaten, es wieder zu einem bebenden, krampfenden Klumpen Fleisch zu wandeln. "Hat er dir auch erzählt, dass man verheiratet sein muss, damit die Tradition gilt? Und dass ich das nie war? Und auf die Meinung der Ältesten einen feuchten Dreck gebe? Und nicht vorhabe, für ein paar alte, ledrige Schrumpfköpfe zu sterben, nur, weil sie sich in ihrem unausgeglichenem Leben einbilden, die Generationen nach ihnen zu kontrollieren? Rain, alles wird gut." Und wenn er diese hässlichen Gestalten dafür zerreißen musste, bis man ihre Hautfetzen nicht mehr von Kleidungsfetzen unterscheiden konnte, dann würde er ebendas tun, nur, um nachts ruhig schlafen zu können. "Du. König. Ja.", erwiderte er und ließ sich auf dem einladenden, warmen Wasser treiben - die Quelle war nicht groß, und doch verteilten seine Haare sich so gut sie konnten, gleich, wie er all seine Gliedmaßen von sich streckte, bis auf einen, nur, um Rain in seiner Nähe zu behalten und ihn zuversichtlich zu streicheln. "Mhm, das wollte ich hören. Fühlst du dich wohl?"
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • "Wieso sagen du und Rikiya das ständig? Thria überlebt mit Mühe und Not, wie wollt ihr Fhaergus einnehmen? Jedes Jahr verliert ihr Land. Es tut mir Leid, aber mir Fhaergus zurück zu erobern ist weder möglich, noch sollte es euch interessieren.", erklärte Rain stirnrunzelnd. Unnützes, optimistisches Geplapper darüber, dass er sein Volk vor seinen eigenen Brüdern retten konnte war sinnlos. Rain war noch nie optimistisch gewesen, manchmal wäre es vielleicht angebracht gewesen, aber nicht hier und jetzt und nicht in dieser Situation. Fhaergus grenzte nicht einmal an Thria und obgleich Rain nicht wusste, wie viele kämpfende Wölfe noch übrig waren, so wusste er trotzdem, dass es nicht genug waren, um einen Gegenangriff zu starten. Obwohl Fhaergus keine steinernen, hohen Mauern hatte, so wie die Hauptstadt des Königs, so wäre es für eine Armee ohne Rüstungen kaum möglich es einzunehmen. Warum sollte sich Nayantais Volk überhaupt in einen Kampf stürzen, der nichts mit ihnen zu tun hatte? Nur weil ihr König Rain mochte? So sollte ein Land nicht regiert werden. Rain war weniger wert als jeder einzelne Wolf in Thria - er wollte keine Sonderbehandlung. "Tue ich nicht!", widersprach Rain und schüttelte den Kopf. "Ich sage nur wie es ist." Sein Vater war es der Fhaergus regiert hatte, Rain hatte nichts weiter getan, als ein paar Anfragen zu prüfen und eine Unterschrift darunter zu setzen, hoffend, dass sein Vater einverstanden war und mit Eraqus Aufsicht, der so viel mehr Erfahrung hatte. "Das ist wohl kaum zu vergleichen!", rief Rain empört aus. Man hatte ihn nicht 'weggesperrt', wie Nayantai es formulierte. Seine Familie hatte nur versucht ihn zu beschützen und hier draußen wäre Rain auch beinahe gestorben. Ohne ihr Pferd wären sie vermutlich immer noch in Fhaergus und ohne Proviant wären sie vor Wochen verhungert. In Wahrheit wollte Rain einfach nur zurück in sein Zimmer. Er wünschte sich, sich niemals nach der Welt hinter seinem Fenster gesehnt zu haben.

      Rain vermisste so viel. Er vermisste ein heißes Bad, sein weiches Bett, Zeit, die er nutzen konnte zu lesen. Auch wenn er seine Arbeit dort nicht als sehr nützlich betrachtete, immerhin hatte er etwas tun können, anders als hier draußen. Er konnte weder jagen, noch eines dieser Zelte aufbauen, er konnte ja nicht einmal einen Spaziergang machen, weil sein Bein schmerzte, sobald er etwas Gewicht darauf verlagerte. Am allermeisten jedoch vermisste Rain Ruhe und Zeit für sich, die er hier draußen einfach nicht fand, weswegen er sich kaum wieder erkannte, wenn er Nayantai Dinge an den Kopf warf und nicht einmal mehr ein falsches Lächeln zustande brachte. "Ich will keinen Thron und keine Krone...", erwiderte Rain, auch wenn Nayantai vielleicht nut scherzte. Tat er das? Nein, vermutlich nicht und Rain runzelte weiter die Stirn. Er hörte Nayantai zu, hörte was er zu den Ältesten zu sagen hatte, wusste aber nicht, ob er all das glauben sollte. Vorerst wollte er es. Vielleicht war alles halb so wild und trotzdem nahm Rain seine Arme von Nayantai. Das Gerede vom krieg und von Kronen ermüdete ihn. Er wollte kein König sein, nicht einmal ein Fürst, wenn er ehrlich war und allein der Gedanke irgendwo doch einer zu werden, sollte er Nayantai tatsächlich heiraten, sorgte für ein mulmiges Gefühl in Rains Magen. Er fühlte sich leicht hier im Wasser, es war ihm also möglich sich selbst an den Rand zu ziehen und dort festzuhalten, damit er nicht unterging. Das Bein das in die Falle geraten war fühlte sich seltsam an, wenn er es im Wasser bewegte und er musste wohl den verband wechseln der seinen Knöchel stützen sollte, jetzt da er komplett nass war. "Ich denke ich habe vorerst genug...", murmelte er dann über seine Schulter und versuchte sich am Rand nach oben zu stemmen. Er hatte schon erwartet, dass er nicht einmal das schaffte und biss sich auf die Unterlippe, während er seinen Kopf auf seinen Armen ablegte die ihn über Wasser hielten. Es ärgerte ihn trotzdem.
    • Nayantai wollte Rain nur damit helfen, sein Schicksal zu akzeptieren - wollte ihm die müden Augen öffnen und zeigen, dass er sich nicht über den Verlust seines Landes und seiner eventuellen Existenz Sorgen bereiten musste, sondern dass er in Thria genau so willkommen war, wie in seinem ehemaligen Zuhause. Dass er dabei jedoch mehrere, wunde Punkte traf, die dem kleinen Lamm zusetzten und ihn beinahe schon bockig reagieren ließen, hätte vor allem der große, böse Wolf wissen müssen, der sich nicht länger in seiner Seitenlage zu entspannen wusste, sondern sich derart widerlich fühlte, dass er Rain nachspähte. „Dann beweise ich es dir eben! Zuerst hole ich mir Thria und die Krone, und dann Fhaergus und den Rest von Adrestia!“, keifte er erbost, als hätte er sein allerletztes Hemd für eine derart grenzdebile Idee verpfändet und seine Hand ins Feuer gelegt, nur, damit er auch einen kleinen Funken Menschlichkeit in sich wissen durfte. „Du bist pessimistisch.“, drückte er dem schmalen Lamm aufs Aug - und damit hatte er nicht Unrecht, zumal Rain nicht nur eine gewisse Art von Pessimismus an den Tag zu legen schien, sondern auch durch Nayantais lockere Umgehensweise mit ernsten Themen entzürnt oder zumindest enttäuscht schien. Was auch immer der Grund war, er wollte ihm nicht weiter auf die Nerven gehen und ihm sein Leben nicht vorschreiben, das er wohl selbst auch gut und gerne in seinem Zimmer dahin gefristet hatte.

      „Also willst du mir sagen, dass du in deinem Zimmer immer glücklich warst und nie daran gedacht hast, wie ausgegrenzt du bist? Dass du dich nie benachteiligt oder verletzt gefühlt hast, weil du in deine eigenen vier Wände eingesperrt warst? Ja, vielleicht ist es nicht vergleichbar, aber eingesperrt warst du auch nicht unbedingt weil du es wolltest.“, zischte er unzufrieden und besah sich der misslichen Lage. Rain hatte sich unlängst von ihm gelöst und suchte Zuversicht und Hilfe am Pfützenrand - eigentlich wollte Nayantai ihm helfen, aber ihm war gar nicht danach. Rain musste keine Krone und keinen Titel haben, er musste sich lediglich selbst leiden können, aber auch das schien eine Aufgabe astronomischen Ausmaßes zu sein - und Nayantai wollte ihn nicht dazu zwingen, sie zu bewältigen. Ungestüm war er schon immer gewesen, aber selbst dann schien wohl klar, dass er sich eigentlich nur selbst Probleme bereitete, weil er seine große Klappe nicht halten konnte. „Die brauchst du nicht. Aber ich will sie auch nicht.“ entgegnete er Rain knapp. Dann wäre ihre nächste Aufgabe, einen Sündenbock für eventuelle Szenarien zu finden - und ihn dahingehend in seine zukünftige Tätigkeit einzuschulen. Dennoch war das nicht nur der falsche Ansatz, sondern auch der falsche Zeitpunkt dafür - Nayantai sah Rain bei seinem missglückten Fluchtversuch zu, nur, um ihn mit einem weiteren Seufzer wieder auf sich aufmerksam zu machen. Rain war wohl stur genug, das musste er dem Blonden lassen, aber dennoch schien er die nötige Kraft nicht zu haben. „Soll ich dir einen Tipp geben?“, hinterfragte er die trotzige Art des kleinen Lammes. „Oder willst du, dass ich dir raushelfe damit du ins Zelt kannst?“ Nayantai wollte sich gar nicht verkriechen, sondern eigentlich jagen, aber Rain machte ihm das nicht gerade sonderlich leicht - vor allem, wenn es darum ging, ihn mitzunehmen. „Außer du hast genug von mir?“
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Das Wasser war eigentlich angenehm, vor Allem, weil Rain schon lange nicht mehr richtig warm gewesen war und trotzdem konnte er nichts davon genießen. Alles um ihn herum zeigte ihm auf, dass er eigentlich nichts nützliches konnte, während Nayantai und selbst Rikiya naiv hohe Erwartungen an ihn hatten. Auch wenn Rikiya Rain wohl etwas besser verstehen konnte als Nayantai, so waren ihre Umstände doch gänzlich anders. Der König der Wölfe war vielleicht nicht so groß wie sein Sohn, aber dennoch war er stark, erfahren und konnte hier draußen überleben. Rain würde sich niemals alleine durchschlagen können. Selbst wenn er sein Leben lang nach draußen hätte gehen können, er wäre nicht stärker als jetzt. Er war nicht pessimistisch, er war realistisch. Er hatte noch nie gewollt, dass andere ihm alles abnahmen, oder ihn in Schutz nahmen, aber in Thria wurde das ganze noch auf die Spitze getrieben. Selbst als Nayantai selbst schwer verletzt gewesen war, musste er Rain noch durch die Gegend tragen und auch jetzt kam es kaum etwas, wobei Rain helfen konnte, während sein Körper hier draußen erstens nur noch nutzloser wirkte und zweitens weniger funktionierte als zuvor. Er war nicht sicher, ob sich sein Bein jemals erholen würde. Selbst wenn Nayantai Fhaergus zurück erobern konnte, wer würde Rain dort wollen und wie würde er damit Leben können, dass Nayantais Landsleute für ihn gestorben waren, während er selbst in einem warmen Zelt hockte und Tee trank? Rain wollte Nayantai nichts mehr antworten, er würde nicht aufhören ihm Ländereien und Kronen anzubieten die Rain niemals wollen würde und er würde nicht aufhören in Rain mehr zu sehen, als er war.

      "Aber sie hatten Recht und ich war dumm mir mehr zu wünschen!", erwiderte Rain der sich herum drehte um Nayantai anzusehen. Seine Augen waren glasig und Rain biss seine Zähne zusammen. Er wusste, dass nichts von dem was er sagte bei Nayantai ankommen würde, er tat es dennoch. "Nichts kann ich nachholen! Vielleicht hätte ich vor zwanzig Jahren auf einen Baum klettern können, aber jetzt kann ich gar nichts mehr tun! Als ich die Medizin für dich kaufen wollte wäre ich fast gestorben. Ich war weder kränker als sonst, noch verletzt und es wird mir niemals besser gehen! Mein Bein ist auch zu nichts mehr zu gebrauchen. Weder damals noch jetzt konnte ich mich frei bewegen, mit dem Unterschied, dass ich jetzt an ein kleines Zelt und an dich gebunden bin, statt ein eigenes Zimmer, oder eine Bibliothek zu besitzen - oder zwei funktionierende Beine! Ich hatte Menschen, die ich dafür bezahlen konnte für mich zu kochen, oder Besorgungen zu erledigen, jetzt mache ich dir, deiner Familie und deinem Volk nur noch mehr Arbeit, als ihr ohnehin schon habt, ohne etwas zurück geben zu können! Ich kann mich nicht waschen, außer wir finden eine Pfütze wie diese, weil mir selbst dann eiskalt ist, wenn ich all diese Kleidung trage! Und du willst mir Fhaergus zurück geben, vielleicht auch noch ganz Thria überlassen, oder versuchen mich zum König von Adrestia zu machen? Nayantai, wenn ich Glück habe überlebe ich den nächsten Winter in Thria!" Unter normalen Umständen hätte Rain all das niemals gesagt. Unter normalen Umständen hätte er sich für ein paar Tage, oder wie lang auch immer es gedauert hätte, in seinem Zimmer eingesperrt, um sich zu beruhigen und um Kraft zu sammeln so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Seit Nayantai Rain gerettet hatte klebten sie aneinander und auch wenn Rain das schätzte, so brachte der Wolf ihn doch an seine Grenzen. Seit sie sich kannten musste Rain Nayantais kindische Fantasien stoppen, darüber in den Süden zu gehen, oder ihm ganz Thria zu zeigen. Jetzt wo Rain tatsächlich in Thria war - ohne wirklich viel davon zu sehen - schien es so als hätte Nayantai nur noch wildere Ideen und wollte Rain Dinge schenken, die er nicht wollte. Rain wollte keinen Tipp, dass er es nicht einmal aus einer kleinen Grube gefüllt mit Wasser heraus schaffte hatte nichts mit seiner Technik zu tun. "Ich brauche einfach etwas Zeit für mich...", seufzte er also lediglich.
    • Wer Anderen eine Grube grub fiel oftmals selbst hinein, aber damit ohnehin noch nicht genug - Nayantai wollte nicht mehr, als sich für den Augenblick zu entspannen und Rain zu zeigen, wie schön die Welt nicht sein konnte, und doch bewerkstelligte er nichts davon in demselben Atemzug, den er so gerne für sie beide getätigt hätte. Immer wieder warf er sich selbst illusorisch vor, nicht gut genug für das Lamm zu sein und sich nicht eifrig genug um es zu kümmern, wenn er sich doch schon unlängst auf die Fahne schreiben durfte, dass all das gar nicht so viel mit ihm und eher mehr ihrer beider Gemütslagen zu tun hatte. Jene entspannte Zweisamkeit, die sie nun einmal miteinander teilen wollten, war nicht nur offensichtlich schmerzvoll, sondern auch wahrscheinlich nicht mehr als die Realisation, von den eigenen Gehirngespinsten bis in die tiefsten Albträume gejagt zu werden. Woher sollte er sich auch all die Motivation ziehen, wenn nicht aus geschundenen Fingerkuppen und wie sehr sollte er sich nicht um Rain kümmern, wenn nicht mit seinem ganzen Herzen? Es war schwer, einzusehen, dass die Welt ihm nicht zu Füßen lag und dass er, so sehr er auch wollte, nichts an ihrem Schicksal ändern konnte. "Du warst dumm? Was faselst du denn? Findest du es hier draußen nicht schön?", grollte der Wolf, verwundert darüber, dass Rain nun wohl doch einen Rückzieher machte. Egal, was er für ihn tat, mehr als einfaches Schmerzempfinden konnten seine Worte wohl doch nicht auslösen, zumindest nicht in Rains Innerem.

      "Ich ... Wieso redest du so von dir?", hinterfragte er verblüfft und sah auf. Mehr, als zugesetzt hatte er Rain wohl nicht und mehr, als ihm Sorgen und Ängste bereitet hatte er auch nicht. Mit ihm zu schlafen war vielleicht doch die falsche Idee gewesen - zuerst hatte er Rain vergrollt und dieses Mal war er es gewesen, den das Lamm verjagen wollte. Mit einem tiefen Seufzen legte er den Kopf schief. "Wir sind bald Zuhause, dann hast du ein größeres Zelt. Aber darum geht es nicht. Ich höre schon mit meinen Ideen auf, du hast ja recht. Aber rede nicht so abfällig von dir selbst; du tust so, als könntest du nichts, als wärst du einfach nur etwas Dreck, das an jemandes Schuh klebt. Das bist du aber nicht. Meine Güte Rain, glaubst du, ich hätte dich nach Thria mitgenommen, wenn ich gedacht hätte, dass du zu unfähig bist, einen Winter zu überleben? Du bist mutig und willensstark, und du bist es gar nicht gewohnt so viel alleine zu gehen oder zu erleben - sei doch stolz auf dich!" Vermutlich doch, einfach, um den frühzeitigen Tod des Blonden abzuwenden und sich selbst in eben jener Realisation zu suhlen, dass er doch etwas Gutes getan hatte - nicht nur für die Menschheit, sondern auch für sein schlechtes Gewissen. "Wunden verheilen wieder und außerdem, du kannst mich herumkommandieren und mir Dinge anschaffen, aber das ist auch nicht Sinn der Sache. Ich will nur, dass du realisierst, dass du dich weder vor etwas fürchten musst, noch, dass du hier draußen unnütz bist. Ich kann deinen Frust vermutlich nicht so wirklich nachvollziehen, aber damit höre ich jetzt auch auf. Du solltest dich ausruhen.", seufzte Nayantai und erhob sich selbst, beinahe schon mit Leichtigkeit aus dem Becken, und trocknete sich ab, bevor er sich wieder in seine Gewänder hüllte. "Willst du im Wasser bleiben? Dann gehe ich woanders hin. Ansonsten, lass mich dir zur Hand gehen ...", schlug er Rain vor und offerierte ihm eine Hand, an der er sich herausziehen konnte.
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Fand Rain es hier draußen schön? Es gab vieles das ihn begeisterte und das er nie zuvor gesehen hatte, aber alles was er jemals gewollt hatte, war in seinen Garten zu gehen, oder in den Wald, dort herum zu wandern und zurück nach Hause zu kehren, wenn ihm zu kalt wurde. Er wollte nicht hier draußen leben, kein Schaf war dafür gemacht, erst Recht nicht jemand wie Rain. Alles was er erlebt hatte war pure Anstrengung gewesen und selbst jetzt, wo sie eigentlich erst einmal in Sicherheit waren, fühlte Rain sich furchtbar. Alles tat ihm weh, er konnte keinen einzigen Schritt selbst machen und ihm war kalt, bis in die Knochen. Seine Finger und Zehen fühlten sich steif an und er hatte die aufsteigenden Halsschmerzen und die rinnende Nase schon vor zwei Tagen bemerkt, aber nichts gesagt. Je weiter sie reisten, desto kälter wurde es, auch wenn seine jetzige Kleidung ihn wohl wärmer hielt als das was er zuvor getragen hatte und doch brauchte er vermutlich noch einmal so viele Schichten Kleidung, die sein eigener Körper kaum aufwärmen konnte. All das war aber nicht das eigentliche Problem. Er war nutzlos, er konnte nichts tun, um irgendjemandem zu helfen. Wenn Nayantais Volk weiter ziehen wollte, oder vielleicht flüchten müsste, dann wäre er nur im Weg. Nayantai hatte es ihm doch erklärt, ein Wolf hätte sich schon längst von einer Klippe gestürzt um sein Volk nicht zu belasten. Rain sollte dasselbe tun.

      "Weil es stimmt.", erwiderte Rain. Er konnte das hier nicht, erst Recht nicht, wenn Nayantai und Rikiya davon faselten ihm Fhaergus zurück zu erobern. Selbst wenn sie das könnten, Rain hatte sein Land schon einmal verloren, weil er eben nicht sein Vater war und weil er nicht war wie alle anderen Fürsten und deren Söhne. Er hätte schon vor langer Zeit sterben sollen und Rain hatte auch das Gefühl, dass er keine Kraft mehr hatte zu kämpfen, sollte er erneut von Fieber heimgesucht werden. Ein größeres Zelt würde ihm auch nicht helfen. Jetzt gerade war es Sommer, wie sollte Rain dann einen Winter hier überleben? "Stolz? Nayantai ich... du klingst als müsste ich einfach jeden Tag weiter gehen, damit ich irgendwann sein kann wie du, oder dein Vater, oder ein anderer Wolf, aber das ist nicht so! Gewohnheit hat damit nichts zu tun! Denkst du ich wäre nicht jeden Tag meine Treppe nach oben gestiegen? Das bin ich und jeden Tag wurde es schwieriger, statt einfacher. Ich bin kein Kind, das noch wachsen muss, oder jemand der sich nach einer Krankheit erst erholen muss." Er fühlte sich vielmehr wie ein alter Mann, der seinem Ende entgegen steuerte und dessen Körper irgendwann - so wie jeder - aufgeben würde. Er war zu jung dafür und doch war es so und niemand würde etwas daran ändern können. "Nicht alle Wunden verheilen.", widersprach Rain und verkniff sich Nayantai auf sein Auge anzusprechen. Selbst wenn Rain mutig wäre, es nützte ihm nichts, noch tat das Willensstärke. Nur weil er sich gerade so aufregte und ohne große Pausen gesprochen hatte, fühlte er wie sein Kopf schwerer wurde und wie ihm das Atmen etwas schwerer fiel. Er blickte auf, als Nayantai seine Hand ausstreckte und griff danach. Rikiya wollte sich bestimmt auch waschen. Rain konnte sich nicht einmal alleine nach oben ziehen, geschweige denn festhalten und sobald die kalte Luft auf seine nasse Haut traf fror er. Die kalte Luft drücke auf seine Brust und ließ ihn husten.
    • Leicht tat er sich immer noch nicht damit, zu akzeptieren, dass Rain Einwände gegen gewisse Dummheiten seiner selbst haben würde und noch viel schwerer war es für ihn, einfach zu verstehen, dass sie beide nicht immer auf der gleichen Längenwelle schwammen, sondern sich manchmal vom Strom lossagten, den sie unaufhörlich verfolgten. Gerade jetzt war es mehr als nur einfach, sich in den eigenen, lieblosen Emotionen zu verlieren, die ein jeder von ihnen herunterschluckte; wenn auch nicht gleich oft. Nayantai war sich dessen bewusst, dass das Leben nicht nur aus Sonnenschein, aus Liebe und Gelächter, bestand und dass er, selbst so wie er sich oftmals verhielt, mit keinem Verband der Welt irgendwelche Wunden heilen konnte, deren Ursprung er nicht einmal kannte. "Und? Was, wenn es stimmt?", harkte er nah, bohrte tiefer in das Loch hinein, das sie beide mit gewisser Argwohn aushoben. Je mehr er versuchte, dem Blonden klarzumachen, dass es nichts gebe, wovor er sich eigens das Fürchten lehren musste, desto eher fiel ihm auf, wie tief Rain sich in die entgegengesetzte Ecke drängte, in der Nayantai für sich selbst keinerlei Platz fand - vermutlich wirkte er wirklich wie ein großer, böser Wolf der sich vor dem kauerndem, verängstigtem Lamm auftürmte und seine Zähne angesichts der bevorstehenden Mahlzeit mit Gier bleckte, als hätte er sich nicht erst den Bauch vollgeschlagen. Rain war ein komischer Kauz, das war er schon immer gewesen, und doch Niemand, den Nayantai hasste - nein, ganz und gar nicht. Viel eher ...

      "Du kannst doch stolz auf dich sein!" Rain hatte er mittlerweile aus dem Wasser geholfen, und doch seufzte er, nicht aber weil er ihm helfen musste oder gar, weil das Lamm nicht auf ihn hören wollte. Nein, nichts davon. Natürlich störte es ihn, gegen eine Wand zu reden, und doch war ihm erst jetzt klar, dass er den Verstand verloren hatte, wenn er sich weiterhin in derartige schmerzhafte Szenarien hereinsteigerte. "Du kannst stolz auf dich sein, weil du hier draußen bist, es so weit geschafft hast und noch so viel mehr schaffen wirst. Das meine ich. Ich verstehe, dass es dir nie so gut gehen wird wie mir, das will vermutlich nicht in meinen Schädel, aber das ändert nichts an dem ganzen Rest. Außerdem bin ich stolz auf dich.", gestand er Rain, um dessen entblößten Körper er ein Tuch hüllte - nun, es war eher einer seiner Mäntel, der sich mit Wasser vollzog. Dampfend stiegen die Rauchwolken von der zierlichen, schlotternden Gestalt auf und Nayantai wusste, dass er sich alleine anziehen konnte, und doch trocknete er Rain ein wenig ab und ging ihm zur Hand, redete sich selbst ein, dass der Blonde nur etwas Hilfe brauchte, weil er die Kälte nicht gewohnt war und dass er alles Feuer der Welt bekäme, wenn die Welt um sie herum wieder kalt und einsam werden würde. Im Hier und Jetzt sah das alles jedoch ein klein wenig anders aus. "Die Zeit heilt gar nichts.", bemerkte er mit einem schwachen Lächeln und kümmerte sich weiter darum, ihn in seiner warmen Kleidung zu verpacken und dafür zu sorgen, dass es Rain einigermaßen gut ging. Schwere Schritte machten sich auf dem Dickicht in ihre Richtung auf - jemand hatte wohl Feuerholz gefunden. Den Husten ignorierte er gekonnt, stattdessen brummte er einigermaßen zufrieden. "Manche Wunden sind außerdem nicht physisch." Der Wolf streckte sich. "Ich gehe jagen.", verkündete er knapp, als er seinen Vater aus der Ferne erblickte.
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • "Du hörst mir nicht zu...", erwiderte Rain mit einem Seufzen. Es stimmte alles und das bedeutete, dass Nayantai sich sein Leben lang um Rain kümmern musste und das wollte das Lamm nicht. Nayantai hatte besseres zu tun. Nayantai hatte vor Allem auch Wichtigeres zu tun. Rain konnte sich nicht sein Leben lang herum tragen lassen, er konnte nicht die ganze Zeit nur herum sitzen und sich bedienen lassen, nicht in Thria. Er wollte das noch nie, aber hier draußen brauchte er noch viel mehr Hilfe, erst Recht mit diesem verdammten, kaputten Bein. Er konnte nichts tun was andere Wölfe taten und weder war er alt und hatte seine Pflicht bereits erfüllt, noch war er ein Kind, das erst einmal stärker werden musste und selbst ein Kind hätte es alleine aus dem Wasser geschafft. Rain hingegen hatte sich heraus ziehen lassen müssen und während er noch versuchte zu Atmen zu kommen, war Nayantai schon da, um ihn in seinen Mantel einzuwickeln und abzutrocknen. Auch wenn der Wolf ihm etwas von der Welt gebracht hatte, ihn nun mit hier nach draußen genommen hatte und von Rain mehr erwartete als andere, es war gar nichts anders. Rain saß da, wurde bemuttert und konnte seinerseits kaum aufhören zu zittern.

      "Es gibt nichts auf das ich stolz sein könnte...", murmelte Rain, wusste aber, dass weiter darüber zu streiten keinen Sinn machte. Vielleicht hatte er sich Nayantai nur angenommen, damit er einmal jemanden hatte, dem es schlechter erging als ihm. Jemanden der tatsächlich in gewisser Weise schwächer war als er, dem er Dinge anbieten und zeigen konnte, weil es sonst immer umgekehrt war. Rain war nicht besser als andere Schafe und er gehörte nicht nach Thria, noch gehörte er zu deren Kronprinz. Vielleicht hätte er bei Yayoi bleiben sollen, das klang nach etwas das er verdient hatte. Nayantai hingegen schwafelte weiter, darüber, dass er stolz darauf war, dass Rain... was? Noch nicht gestorben war? Der Blonde erwiderte nichts, es hatte keinen Sinn und er tat besser daran wieder alles hinter einer Fassade zu verstecken, so wie er es sein Leben lang getan hatte. Wie viele Menschen hatten behauptet alles wäre nicht so schlimm und dass er dafür, dass er so krank war, schon erstaunlich viel geschafft hatte? Das war nichts worauf man stolz sein konnte. Warum sollte sich Rain nicht mit anderen vergleichen, sondern nur mit sich selbst? Der Wolf rupfte an Rains Haaren und an seinen Armen und Beinen, damit er ihn in thrianische Kleidung zwängen konnte. Wieder etwas wobei er ihm half. Rain ließ es kommentarlos geschehen. Nayantai widersprach sich selbst, wohl damit er es Rain recht machen konnte und schließlich richtete er sich auf. Er ging jagen, während Rikiya das Feuerholz gesammelt hatte und Rain nur auf seinem Hintern saß und gar nichts tat. Rain hingegen wickelte den unangenehm nassen Verband von seinem Knöchel und nutzte dann einen der Bäume um sich umständlich auf sein Bein zu kämpfen und das Gleichgewicht zu halten. Rikiya war schon längst angekommen als er es geschafft hatte. "Wenn du mir hier weg hilfst, dann kannst du gerne auch in Ruhe ein Bad nehmen.", bot er mit einem gequälten Lächeln an, das er zu überspielen versuchte.
    • Nayantai hatte alles beisammen, was er brauchte - seine Kleidung, sein Pferd, und einen Pfeil und Bogen, den er aus dem Gepäck seines Vaters stahl. Viel mehr wollte er dann auch nicht, immerhin trugen seine Beine ihn weit genug - auch sein Pferd brauchte er eigentlich nicht, und doch nahm er es mit sich, durch das unwegsame Gelände, damit er nicht gänzlich allein mit seinen Gedanken war. Vermutlich hatte Rain aber auch recht, war er all die Energie und den Aufwand doch nicht wert - Nayantai mühte sich nur mit ihm ab wie ein kleiner Vogel, der seine gebrochenen Schwingen nicht mehr dazu benutzen konnte, um in den Himmel aufzusteigen. Entnervt trat er gegen einen Stein der sich im Dickicht verfangen hatte, oder zumindest glaubte er das, ehe sich die feuchte, weiche Kappe löste und über den belaubten Boden taumelte, ehe sie einen abrupten Stopp aufgrund eines Baumstammes einlegte. Der Wolf hatte einen Pilz gefunden, anstatt eines Häschens oder einer verwirrten Eule, und dort wo einer war, würden mehr sein, wenn er sie erst fand - das bedeutete eventuell auch, dass sie Wildtiere anlockten, die sie verzehren sollten. Klang doch vielversprechend, oder? Vermutlich wäre es eventuell sogar besser, er vergaß Rain für einen Moment und brachte ihm eine kräftige Mahlzeit zurück.

      Rikiya war unfreiwilliger Zeuge des getrübten Gesprächs geworden, das er irgendwann einfach aus seinem Kopf verbannte, damit er sich auf die Stöcke konzentrieren konnte, die er suchte. Waren sie zu lang, dann zerriss er sie, und waren sie zu kurz, dann schnappte er eben noch einmal nach ihnen - eigentlich hätte er Lust auf ein paar Geschichten am Lagerfeuer gehabt, allerdings war Nayantai an ihm vorbeigestürmt und hatte Rain zurückgelassen, der wie ein kleines Häufchen Elend versuchte, aus seinem nassen Verband zu kommen. Rikiya seufzte und ließ das Feuerholz fallen. „Rain, du solltest das abtrocknen und wieder verbinden, bevor du irgendetwas tust. Kannst du dich auf meiner Schulter abstützen?“, hinterfragte er und wuschelte durch das blonde Haar. Viel kleiner als er war das Lamm gar nicht, auch, wenn er wohl etwas winzig wirkte, wenn man ihn gehen Nayantai stellte - der wohl aber auch viel zu riesig war. Einen Blick nach unten wagte er jedoch - es sah nicht schlecht aus, auch, wenn Rain einen Schuh gebrauchen könnte und mit einer derartigen Verletzung nicht zu spaßen war. „Wir könnten versuchen, den Fuß zu belasten, wenn du willst?“, offerierte Rikiya ihm, der sein Feuerholz ganz vergessen hatte. Kleine Rauchwölkchen verließen seinen Mund, seine Nase war etwas rot und fühlte sich kalt an - lustig. „Wie fühlt er sich überhaupt an? Tut er sehr weh?“
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Rain runzelte die Stirn, er wollte nicht auch noch Rikiya zur Last fallen und er hatte ihm schon genug vorgeheult. Er schüttelte also den Kopf. "Das kann ich schon alleine, mach dir keine Sorgen.", erwiderte er, aber der Verband, beziehungsweise die Stöcke die seinen Knöchel stützen sollten brachten sowieso nichts. Trotzdem streckte Rain seinen Arm aus um den Baum gegen Rikiya einzutauschen und ihn als Stütze zu benutzen. "Setz mich einfach irgendwo ab und ich verbinde es neu, aber vielleicht schadet es nicht den Verband für eine Stunde weg zu lassen.", murmelte der Blonde, der Rikiya seinen Abend nicht verderben wollte. Er konnte seine Hände ganz gut alleine benutzen und er würde schon nicht gefressen werden, wenn man ihn aus den Augen ließ. Und wenn doch, dann fand Rain das im Moment auch nicht so schlimm. Rain sah nach unten und schüttelte seinen Kopf erneut. "Es tut weh, bis über mein Knie. Ich glaube nicht, dass es der Knochen ist, aber ich habe mir auch noch nie zuvor etwas gebrochen..." Nein dafür war er zu behütet gewesen. Er wurde ja schon ausgeschimpft, wenn er in der Küche auf einen Stuhl geklettert war, um an die Kekse zu kommen und das nicht wegen der Kekse.

      "Es tut weh wenn ich aufsteige, oder wenn ich versuche das Gelenk zu bewegen. Wenn ich versuche das Gelenk mit meiner Hand zu drehen, dann tut es weh und wenn ich versuche ihn selbst zu bewegen, dann ist es noch schlimmer.", erklärte er. Die Ärztin bei den Kannibalen hatte einmal versucht sein gelenk ihn ein paar Richtungen zu drehen, aber nachdem Nayantai sie angeknurrt hatte, weil Rain aufgeschrien hatte, wurde daraus auch nicht mehr. Im Nachhinein fragte Rain sich ob sein Bein nicht vielleicht genau das brauchte, aber es tat weh, selbst wenn er es selbst versuchte. Sofern er das Bein nicht bewegte und nicht belastete war es in Ordnung, aber ohne den stützenden Verband hätte ihm das Reiten bestimmt auch Schmerzen bereitet. trotzdem winkte er nur ab. "Es spielt keine Rolle... ich brauche nur etwas auf das ich mich stützen kann, dann falle ich euch weniger zur Last...", erläuterte Rain mit einem anschließenden Husten. "Ich bin leider nicht so stark wie mein Vater...", murmelte er, wissend, dass Rikiya ihn kannte. Soweit er wusste waren er und Rains Vater früher Freunde gewesen. Er seufzte, weil es so viel gab, das Rikiya vielleicht wissen sollte, aber vielleicht wollte er auch gar nichts von Adrestia wissen. "Du solltest das warme Wasser genießen. Ich werde mich selbst um den Verband kümmern, wenn du mir welchen gibst."
    • Rikiya wollte nicht unvernünftig reagieren oder sich Rain aufdrängen, viel mehr wollte er, dass sein zukünftiger Schwiegersohn ihm sein Vertrauen nahelegte und mit ihm über Dinge zu sprechen vermochte, über die er mit Nayantai wohl eher schlecht als recht diskutieren durfte. "Mache ich nicht, das war nur ein Ratschlag.", entgegnete er mit einem Lächeln auf den Lippen. Ob Rain Caelan ähnlich sah? Vermutlich, aber der alte Kauz war vermutlich um einiges faltiger und müder als sein Sohn, vielleicht war sein Gesicht auch vernarbt und womöglich stand ihm die alte Narbe noch relativ gut, die seit jeher als Mahnmal in seinem Gesicht prangerte. "Die Wunde atmen zu lassen könnte wirklich nicht schaden." So gesehen hatte er nicht viel Ahnung von herkömmlicher Medizin, sondern nur das Mindeste - und Rikiya war nicht beschämt, ebendas zu zu geben, auch, wenn er sich mit den ganzen Allgemeinheiten nicht zu sehr auskannte. Wer vermochte es denn schon, als Normalsterblicher eine Wunde nähen zu müssen? Vermutlich er, war er doch nicht mehr als ein alter Mann, der monatelang auf der Flucht war. "Hm, dann vielleicht dein Muskel? Oder irgendwelche ... nein, Nerven vermutlich nicht, aber was weiß ich. Hatte die Falle Reißzähne?" Womöglich war es auch nur eine Quetschung, aber dem schien nicht so zu sein, hatte Rain doch noch immer Schmerzen, jetzt, nachdem das Schlimmste eigentlich vorüber war.

      "Ich bin kein Experte, dafür müssen wir wohl einen der Ärzte in der Siedlung fragen, aber ... wir können immerhin etwas probieren. Wenn du willst.", schlug er ihm vor, während er sich des Baumes besah an dem er sich abstützte. Wenn Rain sich an ihm heruntersinken ließ, dann könnten sie eigentlich dort weitermachen, wo die Ärztin womöglich aufgehört hatte - oder Nayantai, wenn er es in Erwägung gezogen hätte, Rain etwas Ballas abzunehmen. "Hm, einen Gehstock? Hier gibt es genügend Äste, die lang genug sind, beziehungsweise reichen ein paar Kerben um sie brauchbarer als Feuerholz zu machen." Zur Last fallen? Das tat er nicht, aber anscheinend schien Rain die Thematik sauer aufzustoßen und Rikiya wollte nicht weiter auf etwas herumreiten, das ihm womöglich nur auf krumme Gedanken brachte, oder ihn noch mehr verletzte. Dennoch schüttelte er den Kopf. "Und ich nicht so stark wie Nayantai. Das sagt ohnehin nichts aus. In Alster wollte ich auch nur lesen und zeichnen, aber hier ist das alles anders.", erklärte er Rain. Hier kam er selten dazu, nicht zu politisieren oder sich aktiv an der Kriegsführung zu beteiligen, für die er nicht ausgelegt war - es nie sein würde, und erst recht nicht hinterlistig genug war, aber er schlug sich durch, auch, wenn er selbst seine Waffe dafür erhob, die er eigentlich nie wieder erheben wollte. "Ich hole dir welchen ... und ach ja, du musst nicht lächeln, wenn du nicht dazu aufgelegt bist. Es sieht zwar sehr überzeugend aus, aber du quälst dich nur selbst." Rikiya machte einen kurzen Zwischenstopp bei den Pferden und ihren Satteltaschen und holte etwas Verband heraus, sowie ein bisschen von ihrem Proviant. Beides reichte er Rain. "Da fällt mir ein ... hattest du gar keine Haustiere? Einen Hund, beispielsweise?"
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Vielleicht würde es helfen das gelenk nicht immer in der selben Position verharren zu lassen und etwas kühle Luft war vielleicht auch nicht schlecht, auch wenn Rain glaubte, dass er zumindest einen Socken überziehen sollte. Es war nicht wirklich sehr kalt, das konnte es nicht sein, wenn es um sie herum keinerlei Schnee oder Eis gab. Es war sogar grün hier auf dieser Lichtung und trotzdem fror Rain, vor Allem mit den immer noch nassen Haaren die auf seine und Rikiyas Schulter tropften. "Ich kann mich nicht wirklich erinnern... ich glaube schon. Nayantai hat versucht sie zu öffnen, aber das ist auch schon alles, an das ich mich erinnern kann. Als nächstes bin ich in einem Zelt aufgewacht.", erklärte Rain leise. Angeblich hatte es mehrere Wochen gedauert bis er aufgewacht war und das selbe galt für Nayantai. Rain hatte ihn auch nicht groß danach gefragt was eigentlich weiter passiert war, er wusste nur, dass man sie beide bewusstlos gefunden und mitgenommen hatte. Über seine Verletzung wusste Rain nur, dass er den schlimmsten Schmerz gefühlt hatte, den er jemals gefühlt hatte. Der Impuls hatte hm die Luft zum Atmen genommen und seinen ganzen Körper eingenommen. Er konnte den Schmerz aber auch nicht mit etwas anderem Vergleichen.

      "Mach dir bitte keine Mühe.", erwiderte Rain mit einem Kopfschütteln. Er war müde und er war es leid, dass ihm ständig jeder helfen wollte. Er war es leid dutzende Ärzte zu sehen, die ihm allesamt Hoffnung machten, nur damit doch nichts besser wurde. Ein gebrochenes Bein war zwar etwas anderes, aber Rain kannte all die Prozeduren und leeren Floskeln gut genug, um kein Interesse daran zu haben. "Ja, das wird schon reichen.", nickte er dann. Wenn er sich einfach etwas unter den Arm schieben konnte, dann brauchte er sein Bein auch nicht groß. Zumindest würde er sich dann selbst fortbewegen können. Rain seufzte erneut, auch wenn er das gegenüber eines Königs vermutlich nicht tun sollte. "Ich werde aber auch nie so stark sein wie du.", erklärte er Rikiya und schüttelte den Kopf. "Es ist einfacher zu Lächeln, als ständig gesagt zu bekommen, dass doch alles in Ordnung ist, oder dass es bald besser wird. Außerdem will ich nicht, dass sich ständig alle um mich sorgen." Rain hüpfte mit Rikiyas Hilfe zu den Pferden und nahm Verband und Proviant entgegen, auch wenn er keinen hunger hatte. "Nein. Meine Großeltern hatten welche, aber das war vor meiner Geburt und weil ich so oft krank wurde, gab es weder Haustiere, noch Gäste."
    • Rikiya legte den Kopf in den Nacken und hielt inne. Nayantai war davongerannt um zu jagen, jetzt nach ihm zu rufen und ihn darum zu bitten, einen Stock aufzutreiben, war wohl auch nicht die klügste Entscheidung. Stattdessen ergriff der ältere Wort zumindest die Gunst der Stunde und lächelte Rain an, offen und ehrlich. “Was auch immer es ist, du dürftest Recht haben. Bewegung schadet sicher nicht, auch, wenn es schmerzt.”, riet er dem Blonden. Seine Gliedmaßen versteifen zu lassen, nur, weil er sich vor dem Schmerz fürchtete, war keine gute Idee, zumal Rikiya es doch war, der ihn gerade nach Thria aufnahm und ihn als seinen Schwiegersohn akzeptierte. Wieso auch nicht? Rain schien nett zu sein, nein, er war nett, und Nayantai mochte ihn, vielleicht etwas zu gerne. “Tue ich nicht. Probieren geht über studieren und wir haben genug Zeit … wer weiß, wie lange Nayantai was auch immer jagt.” Oder ob er sich verlief, hatte er doch absolut keinen Orientierungssinn, wenn er sich einmal in seine Gedankengefilde verstrickte, die er oft genug nicht als solche erkannte. Mehr oder weniger behutsam half Rikiya Rain dabei, sich auf dem Moos niederzusetzen, damit er sich nicht selbst wehtat. “Dann suche ich dir einen Stock und du schnitzt ihn?”, schlug er vor.

      Keiner seiner Aufmunterungsversuche würde je anschlagen - das hatte es schon in Nayantais und Khojins Kindheit nicht getan, weswegen er meist einfach nur herumgeblödelt hatte; das wiederum stimmte die beleidigten Kinder um, aber Rain war anders, er war erwachsen und hatte weniger Unsinn im Kopf. Ungefragt griff Rikiya nach Rains Knöchel; die kalte, nasse Haut fühlte sich noch immer ungewohnt an, vor allem auf der alten, vernarbten und verbrannten Haut seiner eigenen Hand, die sich für den Blonden selbst sicher einigermaßen ekelhaft anfühlen dürfte. “Stört dich das?”, hinterfragte er. Offensichtlich tat es das, oder zumindest glaubte Rikiya zu wissen, wo der Hund begraben lag, der sie beide plagte. “Grundsätzlich wird es besser, irgendwann, aber ja - nichts ist in Ordnung und es ständig gesagt zu bekommen ist nicht sonderlich hilfreich. Merk dir trotzdem eines: Manchmal ist es besser, seine Emotionen einfach rauszulassen.” Und nicht so dumm wie der König der Wölfe in seinen jugendlichen Jahren zu sein. Rikiya bewegte das Gelenk und damit Rains Fuß allmählich und tastete sich alsbald weiter nach oben und übte Druck auf verschiedene Stellen aus. Wenn es wehtat, dann würde Rain schon schreien. “Dein Vater hatte auch einen. Ich kann mich noch erinnern, als ich mit dem Hund gekuschelt habe und dein Vater eifersüchtig war, weil ich den ganzen Tag an ihm gehangen habe, anstatt mit ihm etwas zu unternehmen. Ich glaube zumindest, er war eifersüchtig. Aber genug davon. Tut das irgendwo weh?”
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Rain war nicht zum Reden zumute und Rikiya machte mehr als er musste. Im Moment blieb dem Blonden nichts anderes übrig, als sich von ihm helfen zu lassen, er setzte sich also auf den Moosbewachsenen Boden und lehnte sich an den Baum dahinter. Er hustete leicht, als er sein Gesicht halb in seinem Mantel vergrub und seine Ohren und Wangen vor der Kälte versteckte. Als Rikiya davon faselte, dass Rain irgendetwas schnitzen sollte, blickte er fragend auf? "Ich...?", wollte er wissen. Selbst wenn er gewusst hätte wie man mit einem Messer umging, Rain bezweifelte, dass seine kalten, steifen Finger dazu in der Lage waren, irgendetwas herzustellen. Das zu sagen war sinnlos, auch zuzugeben, dass er keine Lust darauf hatte irgendetwas zu tun war sinnlos und ganz allgemein ungerecht denen gegenüber, die sich so sehr um ihn kümmerte. Rikiya war anders als Nayantai und doch versuchten sie beide Rain zu ermutigen und ihm einzureden, dass er nicht völlig nutzlos war, nur brachte das wenig. Was hatte Rain auch schon vorzuweisen, seit er sein Anwesen verlassen musste? Nichts. Nayantai war ein Narr und er kam ganz nach seinem Vater.

      Rain zuckte zusammen als Rikiya nach seinem Knöchel griff. Die Hand war kalt, fast so wie Nayantais und Rain konnte die verbrannte Haut deutlich sehen, wollte aber nicht danach fragen. Stattdessen ließ den König machen. "Nayantai will davon nichts hören, aber er hat mir als wir uns kennen gelernt haben erzählt was mit Wölfen passiert die so sind wie ich. Entweder man setzte sie als Kinder aus, oder sie haben selbst den Anstand keinem mehr eine Last zu sein, ist es nicht so?", fragte Rain vermutlich etwas zu trocken. Rain zuckte und vergrub seine Finger im kalten Moos, als Rikiya anfing das Gelenk zu bewegen und auf die Muskeln zu drücken. es tat weh, aber Rain sagte nichts, vielleicht half das ja, auch wenn es sein grundlegendes Problem nicht löste. "Mhm... jede Bewegung tut weh...", murmelte Rain mit zusammen gezogenen Brauen, aber er zog seinen Fuß auch nicht weg. Stattdessen lugte er kurz nach oben und seufzte leise. "Du weißt, dass mein Vater dafür gekämpft hat Thria den Klieg zu erklären, nachdem du verschwunden bist...? Dein Vater ebenfalls...", fragte er murmelnd. Er war sich sicher, Rikiya war sich der adrestianischen Geschcihte seit seinem Verschwinden nicht bewusst.
    • Stirnrunzelnd hätte er all diese Worte hinterfragt, wenn man ihm nur Zeit gäbe, zu realisieren, wie tief er eigentlich gefallen war - dennoch fiel ihm auf, dass der Aufwand, den er einzig und allein betrieb und aus eigener Tasche bezahlte, ihn nicht sonderlich weit brachte. Beinahe schon behutsam ging er mit Rains Bein um, dem Knöchel, den er immer mal wieder in verschiedene Richtungen bewegte und das Paar Augen, das mal mehr und mal weniger auf ihm ruhte, während er nach Emotionen in dem bleichen Gesicht suchte, das sich verzog, wann auch immer es wohl glaubte, nicht gesehen zu werden und erlaubt war, ein paar Schmerzimpulse zu fühlen, die ihm vermutlich fremder waren, als die Welt hier draußen. "Ja, du. Es ist angenehmer, wenn du Handschuhe trägst und nicht so schlimm, wenn du dich mit ihnen schneidest.", entgegnete er Rain, der wohl offensichtlich nicht viel davon hatte, jemandem wie Rikiya einfach zu lauschen und dafür all seine Prinzipien im sandigen, blättrigem Waldboden zu vergraben, während sich seine stumpfen Finger in Moos vergruben, das wohl oder übel noch nie einen menschlichen Griff vor dem seinen verspürte. Weiterhin handelte der König der Wölfe ungestüm und wandte den Knöchel in alle erdenklichen Himmelsrichtungen, konnte aber nicht anders, als Rain dabei zuzusehen, wie er sich wohl oder übel entschieden hatte, seiner durchaus trotzigen Natur freien Lauf zu lassen. Irgendwie erinnerte er ihn doch an Caelan.

      "Er ist verliebt, Hals über Kopf. Und stur. Aber ... das stimmt nicht ganz.", verneinte er. Nayantai hatte dem armen Jungen Horrormärchen aufgetischt, entweder wegen der Sprachbarriere oder aber, weil er Rain vielleicht etwas dämliches beweisen wollte und sich selbst nicht mehr im Griff hatte. So gesehen konnte Rikiya nur den Kopf schütteln. "Das mag vielleicht so gewesen sein, aber all das hat sich in den letzten Jahren verändert, vor allem in Nayantais Kindheit. Wir setzen keinen aus, und bringen auch Niemanden um, der leben will - wenn du dir selbst ein Ende setzen willst, dann ... Rain, willst du wirklich ...?", schluckte der alte Mann schwer. Nein, diese Thematiken waren etwas, das er selbst wohl nicht als sein eigenes Heiligtum erachten konnte - er selbst war von solchen Gedanken nicht rein und er wusste, wenn auch nur entfernt, dass all die Jahre, die er in seinem eigenen Selbstmitleid versiffte, nicht seine besten gewesen waren. Zumal, eigentlich konnte er keinem etwas vorwerfen - die Realität war immerhin, dass er nicht nur lernte, sondern sich auch plötzlich mit sich selbst im Reinen war, nur, weil er sich von seiner eigenen Misere lossagte und in die Nächste warf. "Jede? Ich sollte doch besser die Finger davon lassen.", äußerte Rikiya sich knapp und legte Rains Fuß auf dem Moos ab, bevor er sich nach seinen Socken und Schuhen umsah - nur, um wieder unterbrechen zu werden. "Dein V- er- WAS?", rief er empört aus, so laut, dass er wohl das ein oder andere Wildtier aufschreckte, als er im nächsten Moment Herumgeflatter zu Ohren bekam. Rikiya traute seinen Ohren nicht und hielt seinen Kopf, komplett entnervt. "Dass Darragh solchen Mist anzettelt, ja, von mir aus - das ist für ihn sicher eine gute Ausrede, aber Caelan!? Hat er den Verstand verloren?", fluchte der alte Wolf. All das war absurd! Verflucht nochmal! Selbst klopfte er sich gegen die Wangen und starrte Rain an, bevor er tief ausatmete und seine eigene Ruhe wahren wollte. "Zwei Dinge. Erstens, kein Wort davon zu irgendjemandem. Zweitens, Darragh ist nicht mein Vater. Und er hat auch keine guten Intentionen. Er hat meine Mutter getötet und mich wollte er auch umbringen, weil ich ein halber Wolf bin. Er ist ein missratener, verlogener Bastard und den Krieg hat er nur aus Eigennutz angezettelt, weil er Wölfe nicht ausstehen kann."
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • "Ich glaube nicht, dass der Stock zu irgendetwas zu gebrauchen wäre...", murmelte Rain, der definitiv nicht wusste, wie man etwas schnitzte. Noch dazu war er nicht sicher ob das nötig war. Wenn sie ein paar Stöcke zusammen banden, so dass er sie sich unter den Arm klemmen konnte, dann reichte das vielleicht. Sie mussten nur die richtige Länge haben, das war auch schon alles. Rain biss weiterhin die Zähne zusammen als Rikiya seinen Fuß weiter bewegte. Er wusste nicht ob das wirklich half, aber mehrere Wochen gar nichts zu tun, hatte auch nichts besser gemacht. Ob der Schmerz schlimm war oder nicht, das konnte Rain nicht wirklich beurteilen. An den Schmerz den er gefühlt hatte als er in die Falle getreten war, konnte er sich nicht wirklich erinnern und auch die zwei Peitschenhiebe lagen in einem dunklen Schleier. Wohl, weil sein Körper fast sofort danach aufgegeben hatte. Ein weiteres Zeichen dafür, wie schwach er eigentlich war. Ohne Nayantai wäre er beide Male vermutlich gestorben, obwohl es nicht einmal Graysons Absicht gewesen war... das glaubte Rain zumindest. Wie auch immer, das war vorbei.

      "Ich glaube manchmal er verwechselt Dankbarkeit mit Liebe...", murmelte Rain und schüttelte leicht den Kopf. Nayantai war anderer Meinung und doch konnte Rain nicht wirklich verstehen warum. "Ich schätze seine Verlobte und seine anderen Partner waren ganz anders als ich." Kein Wolf war wie Rain, keiner von ihnen würde es jemals sein. Der Blonde blickte langsam auf, als Rikiya wohl etwas ansprach, das er selbst nicht zu Ende führen wollte. Rain verneinte die Frage nicht und blickte nur zur Seite. Er war zu feige um wirklich zu versuchen sich zu töten, er hatte es noch nie versucht, aber er hatte auf der anderen Seite auch nicht vor weiter vor seinem Schicksal davon zu laufen. Er spürte das aufkommende Fieber schon jetzt, das hatte er schon vor zwei Tagen. Sein Hals kratzte und das sporadische Husten kam häufiger. Rikiya ließ inzwischen Rains Knöchel wieder los und bettete ihn auf das Moos. Der König war allerdings derjenige, der plötzlich etwas lauter wurde. Rain hätte vielleicht nichts sagen sollen. Er hatte schon nicht vor das jemand anderem auf die Nase zu binden, er behielt aber auch besser für sich, dass Darragh sein Patenonkel war. "Das tut mir Leid...", murmelte er lediglich. Auch wenn Rikiya Rains Vater zu kennen glaubte, Rain war der Ansicht, dass er sich an jemanden erinnerte, der gar nicht mehr existierte. Aber das spielte ohnehin keine Rolle mehr.
    • Der alte Wolf konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln und Rain entsetzt anzustarren. Was gab es in diesem Leben auch noch für ihn, wenn nicht die Zeit, die er sich selbst gab, um sein Umfeld zu verstehen und einen Krieg zu gewinnen, der unlängst verloren war? Die Hoffnung, irgendwann, irgendwas besser zu machen - und seine eigene Naivität, die er über all die Jahre nicht verloren hatte. "Hm, wieso denn? Weil du ihn schnitzt? Sei nicht albern, dann schnitze ich eben einen mit dir.", schlug er Rain vor. Ihn alles auf eigene Faust machen zu lassen, ihn ins kalte Wasser zu werfen und der Hoffnung auch noch den letzten Schlag ins Gesicht zu verpassen; das wollte er nicht, auch, wenn sie beide davon womöglich profitierten. Rain musste lernen, ja, aber sobald er das getan hätte, was würde er mit dem neu angehäuften Wissen auch machen? Auf bessere Zeiten warten, bevor ihm jemand einen Stock vorbeibrachte und verlangte, er schnitze ein Schaf daraus, dass seine Rasse repräsentierte? Rikiya seufzte, stand auf und ging eine Runde, zurück zum Wasser, und hob dort Rains Schuhe sowie Socken auf, die er ihm zurück zum Moos brachte, auf dem er sich gebettet hatte. Sein eigener Atem war warm, und die kleinen Rauchwolken, die in die Atmosphäre aufstiegen, waren angenehm beruhigend, und doch wusste er nicht, ob er all das nicht als schlechtes Omen ansehen sollte.

      "Stört dich das?" Rikiya wusste nicht so recht, ob er sich auf diese Diskussion einlassen sollte, wenn er weder sich selbst noch Rain helfen konnte, aber er wusste auch, dass er es tun musste, einfach nur, damit er bei klarem Verstand blieb und dem kleinen Lamm aufzeigen konnte, dass nichts in seinem Leben so schlimm war, wie er es glaubte. "Muhan und Erentei?" Er schüttelte beinahe demonstrativ den Kopf. "Muhan hat nur Flausen im Kopf und ist Nayantai ziemlich ähnlich. Ungestüm, vorlaut ... und Erentei is- war dir viel ähnlicher. Ruhig und besonnen, vielleicht ein kleines bisschen mit den Kopf in den Wolken.", gab er von sich, als wäre es ein gut gehütetes Geheimnis, das er Rain offenbaren musste, aber nicht ganz wollte. War das denn der Fall? Nein, ehrlich gesagt nicht so wirklich - er entschied sich keinenfalls dazu, dem blonden Lamm in den Rücken zu fallen und ihn ins offene Messer laufen zu lassen, stattdessen sah er ihn an, beinahe schon besorgt. "Ich denke allerdings nicht, dass Nayantai dich je mit den beiden vergleichen würde.", teilte Rikiya ihm mit, als er sich selbst in das Moos vor Rain hockerte. Für den Moment lächelte er, beinahe so, als wolle er Trost spenden und ihn freudiger stimmen, als er war. "Wenn du jemanden brauchst, der mit dir redet, dann ... habe ich ein offenes Ohr für dich, in Ordnung? Vor allem, wenn du es Nayantai nicht erzählen kannst oder willst.", bot er Rain an, seine Stimme leise und dünn wie Seide. Alsbald schnellte sein Blick nach oben, in die dichten Baumkronen, und auch, wenn keinerlei Himmelskörper sie sah, so wusste Rikiya, dass er sich zumindest die Lappalie erlauben konnte, vom vorangegangenen Tag zu denken. "Muss es nicht, das ist viel zu lange her. Aber das erinnert mich ... willst du mir damit etwa sagen, die beiden haben zusammengearbeitet? Das wird ja immer schöner.", greinte er. Caelan war ein Vollidiot!
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Rain wusste, dass Rikiya nur versuchte zu helfen und dass er wollte, dass es Rain besser ging und er sich nicht nutzlos vorkam, aber seine Versuche genau das zu erreichen verliefen ins Leere, ebenso wie Nayantais Versuche Rain zu sagen, dass er so wie er war, genau richtig war und er nichts zu ändern brauchte. Rain war müde. Er wollte all das nicht hören, er wollte nur seine Ruhe. Er wollte allein gelassen werden und warten, dass das Fieber stieg und er sich der Dunkelheit hingeben konnte, die damit einher ging. Das war nicht das erste Mal, dass Rain sich so fühlte. Es war kein Phänomen das nur in Thria auftrat und es war nicht die kalte Luft, die Rains Kopf mit melancholischen Gedanken füllte, noch war es das nutzlose Bein. Wie oft war er an seinem Fenster gesessen und hatte entschiedene, dass es genug war? Aber die Stimmen seiner Familie und einer Freunde rissen ihn immer wieder zurück ins Leben, weil er es nicht ertragen konnte, sie trauern zu hören. Letzten Winter wäre er jedoch beinahe alleine gewesen, ohne seine Mutter, ohne seinen Vater, aber Nayantai war aufgetaucht und Rain hatte zu viele Fragen, als dass er hätte los lassen können, aber jetzt? Er hatte mehr gesehen udn erlebt als er je hätte sehen und erleben sollen. War es nicht an der Zeit? Noch nie hatte er sich gefühlt, als hätte er einen Platz auf dieser Welt und noch viel weniger passte er nach Thria.

      "Er sollte sich nicht an jemanden binden, nur weil derjenige ihm zu Essen gegeben hat...", antwortete Rain. Erst Recht nicht, wenn er mit Rain sterben sollte, befolgte man die Traditionen der Wölfe. "Und dennoch war sie nicht diejenige die Nayantai heiraten wollte, nicht wahr?" Der Vergleich hinkte, aber was spielte es auch für eine Rolle? Rain lehnte sich zurück und legte den Kopf in den Nacken um seine Augen für einen Moment zu schließen. Danach griff er endlich nach dem Socken die ihm gebracht wurden und stülpte diesen über seinen Fuß. Rain wollte nicht reden, er wollte auch nicht aufgemuntert werden, aber die Höflichkeit verlangte es von ihm zu nicken und das Angebot dankend anzunehmen. "Fürst Darragh ist mein Patenonkel.", erklärte er nun doch, weil Rikiya Interesse an der Sache zu haben schien. "Er hat meinem Vater geholfen, meinen Großvater davon zu überzeugen ihm Fhaergus frühzeitig zu überlassen. Er war gegen den Krieg, aber er hat bald nachgegeben. Ich weiß nicht genau was passiert ist, aber ich habe meinen Patenonkel nie getroffen. Mein Großvater hatte es nicht erlaubt, dass er Fhaergus betrat und mein Vater war es wohl leid zu streiten, als ich dann geboren wurde..."

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Earinor ()

    • Das wurde immer besser. Zuerst erhaschte er also, dass Caelan gar nicht so unschuldig war, wenn es um den Krieg ging und anschließend musste er auch noch hören, dass dieser widerwärtige Lurch von dahingeschiedenem Stiefvater noch immer sein Unwesen trieb und die halbe Nation in Angst und Schrecken versetzte. Wie alt war dieser Bastard mittlerweile? Vermutlich Mitte siebzig, wenn nicht durchaus älter, aber so wie es schien gab es wohl keinen mehr, der ihm die Stirn bot. Entnervt raunte er. Henry war tot und sein manischer Sohn saß auf dem Thron, Ronans Stiefvater hatte endlich das in seinen Händen, was er haben wollte, und Fhaergus gehörte allem Anschein nach wohl oder übel zu Lavern. Caelan war ein Vollidiot! Natürlich würde er sich in den Krieg stürzen, für eine Person, der es beinahe besser ging als je zuvor - sterben hätte er sollen, wenn das das Karma war, das ihn aus der Luft fischte! Rain holte ihn zurück in die Realität und ließ ihn mit erbitterter Miene lächeln. "Vermutlich nicht, nein. Aber glaubst du wirklich, dass Nayantai dich nur deswegen mag?", hinterfragte er und ließ den Kopf hängen - nicht deswegen, sondern wegen dem kalten Schauer, der ihm über den Rücken jagte. Rain hatte recht, aber abseits dessen hatte er wohl auch einzusehen, dass nichts wichtiger war, als einen klaren Kopf zu bewahren und sich nicht von seinen eigenen Gefühlen leiten zu lassen.

      "Willst du- ja, in Ordnung. Das habe ich zu verantworten. Nayantai und Erentei waren Freunde, nicht mehr, nicht weniger und grundsätzlich hätten alle davon prof- nein, lassen wir das. Wieso soll er dich denn nicht heiraten können, wenn er das offen und ehrlich will?" Wollte Rain das etwa nicht? Oder war sein Selbstwertgefühl wohl so tief in einen versiegten Brunnen gefallen, dass er sich selbst nicht mehr mochte? Was auch immer es war, Rikiya hielt lieber die Klappe, auch, wenn der nächste Satz jedwede Zelle in seinem Körper zum glühen und dampfen brachte - mehr, als entsetzt zu schnauben, konnte er aber nicht. "Darragh ist dein was. Will Caelan mich eigentlich verarschen?", schnaubte er unzufrieden und doch lauschte er Rain weiterhin. Immer die eigene Ruhe zu bewahren war eine Tugend, auch, wenn ihn nichts mehr zur Weißglut brachte als der Gedanke an seinen sogenannten Vater, der ihn wortwörtlich noch um den Verstand bringen würde, wenn nicht sogar ins Grab befördern wollte. Dieser alte Knacker konnte Rain doch noch weniger leiden als Ronan selbst! "Stopp, stopp.", rief er ein und rieb sich mit trockenen Händen über das verschwitzte Gesicht - einzelne Haarsträhnen standen ihm zu Berge und sein Gesichtsausdruck sah, wenn überhaupt, nur mehr schockiert aus. Rikiya verlor gerade, wenn überhaupt seinen Verstand. "Du willst mir sagen, Darragh ist dein Patenonkel, Caelan ist zufällig Fürst geworden obwohl Allard noch gelebt hat UND du durftest Darragh nicht sehen? Rain, was zum Teufel haben sie dir über Darragh erzählt? Er hat deinen Großvater vermutlich bedroht, weil er allerhand Mittel in der Hand hatte - und dann ist Caelan Fürst geworden, und hat warum auch immer nach seiner Pfeife getanzt. Das wird immer schöner!", grummelte er und ließ sich nach hinten fallen. Kurz danach setzte er sich wieder auf. "Rain, Darragh ist keine gute Person. Er hätte dich vermutlich auch nicht besucht, wenn man es ihm erlaubt hätte. Als er Caelan und mich miteinander erwi- ... willst du Tee?" Er musste Rain auch nicht jedes kleine Detail erzählen!
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • "Was sonst gibt es? Ich habe weder ihm noch dir viel zu bieten.", erklärte Rain bestimmt. Er aß ihr Essen und verbrauchte Platz, das war auch schon alles. Nayantai brauchte ihn nicht mehr, er war zu Hause, er hatte seine Familie wieder gefunden und er würde seine Freunde wieder treffen. Er war nicht mehr alleine, er war bei seinesgleichen. Rain merkte doch wie Nayantai mehr von ihm wollte, immer und immer wieder, so wie es auch schon in Fhaergus gewesen war, wenn er ihn aufgezogen hatte, nur um verwirrt festzustellen, dass das Lamm sich kaum wehrte. Er war nicht wie Nayantai, oder andere Wölfe und schon gar nicht war er der den Nayantai gerne aus ihm machen wollte. Er war nicht stark, noch war er gesund und daran würde sich nie etwas ändern. Er wollte nicht streiten, oder sich prügeln, weder aus Spaß noch aus Ernst und er wollte in Wahrheit auch nicht, dass das jemand anderes tat. Er passte hier nicht hin und selbst wenn er jemanden wie Rikiya kannte, jemanden der aus Adrestia kam so wie er, um nun hier zu leben, es war nicht dasselbe. Er konnte reiten, jagen und kämpfen, Rain konnte nichts davon.

      "Weil es dumm ist mich heiraten zu wollen. Er soll sich nicht dazu verpflichtet fühlen sich sein Leben lang um mich zu kümmern und denkst du wirklich, dass man einfach so über meine Herkunft hinweg sieht? Ich bin kein halber Wolf und ich sehe erst recht nicht wie einer aus. Nur weil ich eure Sprache kann, heißt das nicht, dass man mich akzeptiert und Nayantai ist nicht einfach irgendjemand, er ist der Kronprinz. Ich habe es doch schon bei den Kannibalen zu spüren bekommen. Yayoi war vielleicht nur amüsiert über mich, aber das Erste das andere mich gefragt haben war, wie ich denn Nayantai so verhexen konnte. Niemand wird mir zuhören und niemand... wird einverstanden sein... dass Nayantai ein Schaf heiratet...", erklärte Rain, dem am Ende seines Redeschwalls bereits die Luft ausging. Seine Stimme wurde heiser und er musste husten. Die kalte Luft zu inhalieren schmerzte und Rain fing an sich den Mantel vor den Mund zu halten, um es besser zu machen. Es war vielleicht besser über etwas anderes zu sprechen, selbst wenn Rikiya derjenige war der sich aufregte, wenn es um Adrestia und Rains Vater ging. Für den Blonden war es komisch zu hören, wie jemand einfach seinen Vornamen benutzte, das hatte bisher nur sein Großvater getan. "Zufällig? Nein. Aber ich weiß auch nicht warum er abgedankt hat.", erklärte Rain. "Mein Vater hat nie schlecht von ihm gesprochen, auch wenn sie sich in den letzten Jahren nicht immer einig gewesen sind. Mein Großvater hat ihn nie erwähnt." Plötzlich wurde er nach Tee gefragt, es machte Rain zwar etwas hellhörig, aber er ließ es auf sich beruhen. Was auch immer sein Vater in seiner Jugend angestellt hatte, spielte keine Rolle. "N-Nein danke.", antwortete er lediglich und hob eine Augenbraue. Rain war nicht sicher ob Rikiya nicht einfach nur seine eigene Version der Geschichte hatte, immerhin war er vor über drei Jahrzenten verschwunden. "Ich hätte ihn wohl sehen dürfen, aber mein Großvater wollte ihn nicht in Fhaergus und ich konnte nicht nach Alster. Wie dem auch sei, ich kann nicht sagen was in der Vergangenheit passiert ist, aber wäre Nayantai nicht bei mir gewesen, dann hätte ich ihn um Hilfe gebeten. Ich weiß er hasst alle Wölfe und deshalb glaube ich dir auch, dass du die Wahrheit sagst was ihn und dich betrifft, aber ich denke auch, dass das was in Fhaergus passiert ist nicht sein Werk ist und dass er seine Einwilligung nicht gegeben hat." Sie hatten ein paar Briefe ausgetauscht und Darragh hatte Rain ein paar Geschenke geschickt. Sie hatten nicht die engste Beziehung zueinander und je älter er wurde, desto weniger hörte er von ihm, aber irgendwo fühlte Rain sich dafür verantwortlich seinen eigenen Vater in dieser Sache zu verteidigen.