Zugegeben, anders hatte er sich seinen Nachmittag wohl doch vorgestellt. Fernab von all dem, das ihn plagte und weitreichend abgekapselt von der Natur, die sie beide in festem Griff hielt - sogar seinen Vater hatte er davongeschickt, nur, um sich anschließend seinerseits zu entscheiden, Rain in seine Arme zu schließen und indessen zu realisieren, dass die Wahrheit, die er für sich selbst erlog, nicht die Seine sondern die eines Anderen war. "Wird es wieder, mach dir keine Sorgen.", mahnte er Rain, als wollte er ihm aufzeigen, dass er nicht nur großes Interesse daran hegte, sein eigenes Land zu befreien, sondern auch Rain ein Leben ohne Angst und Hass zu ermöglichen, nach welchem sie beide sich augenscheinlich sehnen mussten - nur, um schließlich herauszufinden, dass keiner von ihnen beiden in der Lage war, sich auch nur eine Sekunde lang selbstständig am Leben zu erhalten. "Wieso redest du dich schlecht?", hinterfragte er mehr als nur verblüfft. All das fremde, traurige Farbengewand stand dem Lamm nicht, und doch hüllte er sich in es, als wäre es gar etwas besonderes, das sie beide nicht nur bezirzte, sondern auch aufzeigte, wie schlimm es selbst Rain ergehen konnte. Nayantai fühlte sich im wahrsten Sinne des Wortes schuldig, nachdem es nun wohl darum zu gehen schien, wieso es Rain schlechtging - das war sein eigens ausgehobenes Grab und das Ende all jener Sünden, die er sich wohl selbst aufhalste. "Du kannst das alles nachholen! Nichts davon ist deine Schuld! Sie haben dich weggesperrt, so wie der König der Schafe mich weggesperrt hat und dann von dir verlangt, dass du alles einfach so hinnimmst. Du hast noch genug Zeit, um zu lernen, Rain. Mach dir nicht so viele Sorgen.", bemerkte er seufzend. Nayantai wollte lediglich das Beste für sie beide und strich dem Lamm über den Rücken, während er sich weitgehend wunderte, warum ausgerechnet er derjenige war, der die Weisheit zwar nicht mit Löffeln fraß, aber sich ihrer doch annehmen musste, damit sie beide sich in ihrer Haut wohlfühlten.
"Es ist wohl wichtig. Und außerdem. Du hättest mich nicht eingesperrt, und? Ich wäre dir vermutlich von Anfang an noch dankbarer gewesen, als ich es ohnehin schon war.", behauptete er plötzlich. Vermutlich hätte das Kind in ihm ihn dazu angehalten, einfach loszurennen und nie wieder Halt zu machen - auf dem Weg in seine Heimat zu sterben, insofern es sie denn noch gab, und dennoch hatte er nichts dergleichen getan, als man ihm sporadisch Freigang erlaubte, den er ansonsten wohl auch nie sein eigen genannt hätte. War irgendetwas davon denn vertretbar? Nein. Seine Augen waren trüb vor Nässe, aber nicht, weil er weinte, sondern weil er sich plagte - zu Rains Gunsten. "Ja, mein Vater würde dich nie verraten. Und dich sicher auf den Thron setzen.", stichelte der Wolf, der wusste, dass all das hier vermutlich einfach viel zu viel für Rain war. Dennoch war er es, dessen Augen sich weiteten, als hätte man ihm einen vergifteten Dolch in sein Rückenmark gerammt und riss gerade daran herum, um ihn seinen letzten Atemzug tätigen zu lassen. Verbittert und kalt lachte er auf - sein Herz war schon unlängst so kalt wie seine Heimat, und doch vermochte Rain es in den letzten Monaten, es wieder zu einem bebenden, krampfenden Klumpen Fleisch zu wandeln. "Hat er dir auch erzählt, dass man verheiratet sein muss, damit die Tradition gilt? Und dass ich das nie war? Und auf die Meinung der Ältesten einen feuchten Dreck gebe? Und nicht vorhabe, für ein paar alte, ledrige Schrumpfköpfe zu sterben, nur, weil sie sich in ihrem unausgeglichenem Leben einbilden, die Generationen nach ihnen zu kontrollieren? Rain, alles wird gut." Und wenn er diese hässlichen Gestalten dafür zerreißen musste, bis man ihre Hautfetzen nicht mehr von Kleidungsfetzen unterscheiden konnte, dann würde er ebendas tun, nur, um nachts ruhig schlafen zu können. "Du. König. Ja.", erwiderte er und ließ sich auf dem einladenden, warmen Wasser treiben - die Quelle war nicht groß, und doch verteilten seine Haare sich so gut sie konnten, gleich, wie er all seine Gliedmaßen von sich streckte, bis auf einen, nur, um Rain in seiner Nähe zu behalten und ihn zuversichtlich zu streicheln. "Mhm, das wollte ich hören. Fühlst du dich wohl?"
"Es ist wohl wichtig. Und außerdem. Du hättest mich nicht eingesperrt, und? Ich wäre dir vermutlich von Anfang an noch dankbarer gewesen, als ich es ohnehin schon war.", behauptete er plötzlich. Vermutlich hätte das Kind in ihm ihn dazu angehalten, einfach loszurennen und nie wieder Halt zu machen - auf dem Weg in seine Heimat zu sterben, insofern es sie denn noch gab, und dennoch hatte er nichts dergleichen getan, als man ihm sporadisch Freigang erlaubte, den er ansonsten wohl auch nie sein eigen genannt hätte. War irgendetwas davon denn vertretbar? Nein. Seine Augen waren trüb vor Nässe, aber nicht, weil er weinte, sondern weil er sich plagte - zu Rains Gunsten. "Ja, mein Vater würde dich nie verraten. Und dich sicher auf den Thron setzen.", stichelte der Wolf, der wusste, dass all das hier vermutlich einfach viel zu viel für Rain war. Dennoch war er es, dessen Augen sich weiteten, als hätte man ihm einen vergifteten Dolch in sein Rückenmark gerammt und riss gerade daran herum, um ihn seinen letzten Atemzug tätigen zu lassen. Verbittert und kalt lachte er auf - sein Herz war schon unlängst so kalt wie seine Heimat, und doch vermochte Rain es in den letzten Monaten, es wieder zu einem bebenden, krampfenden Klumpen Fleisch zu wandeln. "Hat er dir auch erzählt, dass man verheiratet sein muss, damit die Tradition gilt? Und dass ich das nie war? Und auf die Meinung der Ältesten einen feuchten Dreck gebe? Und nicht vorhabe, für ein paar alte, ledrige Schrumpfköpfe zu sterben, nur, weil sie sich in ihrem unausgeglichenem Leben einbilden, die Generationen nach ihnen zu kontrollieren? Rain, alles wird gut." Und wenn er diese hässlichen Gestalten dafür zerreißen musste, bis man ihre Hautfetzen nicht mehr von Kleidungsfetzen unterscheiden konnte, dann würde er ebendas tun, nur, um nachts ruhig schlafen zu können. "Du. König. Ja.", erwiderte er und ließ sich auf dem einladenden, warmen Wasser treiben - die Quelle war nicht groß, und doch verteilten seine Haare sich so gut sie konnten, gleich, wie er all seine Gliedmaßen von sich streckte, bis auf einen, nur, um Rain in seiner Nähe zu behalten und ihn zuversichtlich zu streicheln. "Mhm, das wollte ich hören. Fühlst du dich wohl?"
Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.