spellbound. (earinor & akira)

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    • Rikiya hörte ihnen aufmerksam zu und war offen für alles, das beide von sich gaben - Nayantai hatte derartige Akzeptanz von seinem Vater zwar erwartet, war sich aber nicht gänzlich sicher, ob das hier die richtige Situation und der richtige Ort für derartige Diskussionen war. Sein alter Mann war vermutlich müde, zumindest sagten Nayantais Augenringe ihm das, und er war etwas perplex, als Rikiya Rain lediglich an nickte. "Willst du mit Nayantai reiten?", fragte er schließlich, als wäre es nicht offensichtlich, dass Rain kaum mit sich selbst reiten konnte und es auch nicht schaffen würde, sich selbst in einer derartigen Art und Weise auf ein Pferd zu hieven, dass er nicht mit einem gebrochenem Bein vollkommen verkehrt darauf saß. Aber vielleicht schätzte er seinen alten Mann auch falsch ein und Rikiya meinte mit der überflüssigen Frage auch, ob Rain es vorzog bei Nayantai zu sein oder sich doch lieber mit ihm auf eines traute, damit er etwas Abstand zu ihm gewann ... war sein Vater nicht immer ein bisschen schüchtern? Komisch. "Fhaergus?", fragte der alte Mann verwirrt. Eigentlich konnte er eins und eins zusammenzählen, aber Rikiya war sich nicht einmal sicher, ob die gleiche Familie noch das Fürstenamt von Fhaergus bezog, oder ob Caelan nicht ... nein, das war unsinnig und dumm. "Davor war ich im Schloss. Rain's Vater ist ziemlich grimmig!", erklärte er seinem eigenen Vater, der wiederum nur den Kopf schüttelte und in Gedanken versunken war.

      "Rain, danke. Du hast meinen aufrichtigen Respekt. Außerdem hättest du nichts davon tun müssen, schlimmstenfalls hättest du Nayantai einfach umbringen können.", erläuterte Rikiya weiter. Es war wohl wahr, dass er Nayantai den Schädel hätte abhacken können, oder aber ihn zumindest dazu zwingen können, seinem jeden Befehl zu gehorchen. Nichts davon hatte er getan und dankbar war er Rain auch, den er beinahe schon etwas zu fürsorglich behandelte, als er seine eigenen Beine unter ihre Decke stopfte und sie gemeinerweise zwischen Rains drückte, weil ihm kalt war. "Der Arzt war auch gemein." Rikiya prustete. "Du mochtest die noch nie. Ich bin mir sicher, er war nett und du hast das Ganze wieder mal aus dem Kontext gerissen. Ich hoffe, er hat dir nicht zu viel Ärger in Fhaergus bereitet?" Rikiya wusste nicht, womit er Rain entlohnen sollte und obgleich seiner Erzählungen konnte er ihm nicht einmal ein paar mutige, thrianische Männer anbieten, die ihn zurück nach Hause bringen konnten. Auch seine Situation schien aussichtslos - Trübsal zu blasen brachte keinem von ihnen was, auch, wenn er der König der Wölfe war und somit einen großen Machtanteil besaß. "Wir? Ich schätze, das heißt, du bist ein Adeliger?", wollte er wissen. "Er ist ein Fü ... irgendein Füfü!" Nayantai hörte sich an wie ein Kind. "Ein Fürst? Also der Fürst von Fhaergus?" Rikiya war neugierig genug, aber während Rain Caelan ähnlich sah, waren viele Dinge absolut anders. "So oder so möchte ich meinen, dass du in Thria herzlich willkommen bist. Es ist anders als Fhaergus, oder ganz Adrestia, aber glaub mir, wenn ich dir sage, dass du es getrost deine Heimat nennen kannst, wenn du möchtest."
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Rain fragte sich wie lange der alte Mann hier her gebraucht hatte und ob er allein gekommen war. Er fragte sich auch wie lange sie zurück brauchen würden. Waren es nicht zwei oder drei Wochen seit sie aufgewacht waren? Es würde wohl eine längere Reise werden und Rain wollte niemandem zur Last fallen. Das bedeutete aber auch, dass sie schon über ein Monat, eigentlich fast zwei in Thria waren. Ob sie die wälder noch nach ihnen durckämmten? Oder zumindest nach ihren leichen suchten? Es wäre wohl besser sie glaubten Nayantai war tot, an Rain hatten sie vermutlich ohnehin weniger Interesse. Als Rikiya fragte ob Rain mit Nayantai reiten wollte, nickte er fast etwas zu heftig. Er wollte nirgendwo anders sein und außerdem brauchte er wohl Nayantais Wärme um nicht gänzlich zu erfrieren. Er nickte erneut als Nayantais Vater den Namen seiner Heimat wiederholte, er war sich allerdings nicht sicher, ob er fragte wo das sein sollte, oder ob er nur eine Bestätigung wollte. "Er... naja... ich schätze ja.", erklärte Rain, der von seinem eigenen Vater nicht viel wusste, aber er hatte sich kaum mit Nayantai unterhalten. "Mh... im Nachhinein glaube ich nicht, dass er gefragt hat ob er dich mitnehmen darf.", überlegte er laut, aber auch das spielte keine Rolle mehr.

      Rikiya schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, aber er bedankte sich erneut bei Rain. Es stimmte wohl, Rain hätte Nayantai töten oder wegsperren können. Er hätte ihn auch einfach sterben lassen können, sie die Wölfe hier es mit ihnen tun hätten können. "Mhm, keine Ursache. Nayantai hat es mir schon mehrfach zurück gezahlt.", antwortete er höflich und das meinte er auch so. Nayantai hatte ihn schon mindestens zwei Mal mit seinem leben verteidigt und er hätte ihn auch jederzeit zurück lassen können. Nayantai war es der wieder ein bisschen Leben in ihr Gespräch brachte, das war schon fast ungewohnt von ihm. "Er hat sich eigentlich von Anfang an benommen, aber ich glaube Nayantai war ein bisschen zu müde um mich anzufallen.", lächelte Rain der langsam gegenüber Rikiya aufzutauen schien. Es wunderte ihn ein bisschen, dass sein vater sich keine Sorgen gemacht hatte, dass Nayantai Rain den hals umdrehen könnte. Ob es ihm egal war? Rain wollte nicht darüber nachdenken. Er blickte auf als er ganz offensichtlich ertappt wurde und Nayantai posaunte die Wahrheit ohnehin heraus, auch wenn er ihn einen Füfü nannte. "Also eigentlich ist... war mein Vater Fürst von Fhaergus.", murmelte er. War es so gut das zuzugeben? Immerhin stellte jedes Fürstentum ihre eigenen Soldaten und alle nahmen am Krieg teil. "Und ich schätze jetzt bin ich sowieso kein Adeliger mehr.", erklärte er weiterhin, einfach nur weil er nicht überheblich wirken wollte. Rain horchte aber erneut auf. Anders als in Fhaergus? Wie konnte Nayantais Vater das beurteilen? Der krieg begann zwar nach seiner Geburt, aber Wölfe waren aller höchstens an der Grenze zu sehen, selten so weit im Landesinneren. Er fragte vorerst nicht nach, er kannte Rikiya nicht gut genug und sie alle waren müde. Eigentlich hätte er Nayantais Vater am Liebsten einen Tee angeboten, aber das hier war nicht sein zu Hause und Bedienstete hatte er auch keine. "Vielen Dank!", erläuterte Rain, anderswo konnte er auch kaum hin. "Ich werde mein bestes geben um irgendwie nützlich zu sein." Auch wenn das in seinem Fall nicht so einfach war.
    • Nayantai wollte, dass es morgen war, damit sie sich in Bewegung setzen konnten um die Siedlung der Kannibalen endlich zu verlassen, aber er wollte seinem Vater zumindest etwas Ruhe und Schlaf ermöglichen, nachdem er offensichtlich komplett alleine hierher gekommen war und dann auch noch zumindest ein weiteres Pferd mit sich durch die Gegend schleppte, damit sein Sohn mit ihm mitkommen konnte. Das vehemente Nicken, das Rain plötzlich zutage förderte war er gar nicht von ihm gewohnt, und doch grinste er zufrieden und konnte sich ein kurzes Lachen seinerseits gar nicht erst verkneifen. Rain war irgendwie ziemlich lustig, wenn auch nur, weil er sich gerade benahm, wie ein kleines Kind, das auf frischer Tat ertappt wurde, wie es mit einem fremden Tier Händchen halten wollte. "Sein Vater kümmert sich nicht um ihn. Das würdest du nie tun!", stieß Nayantai plötzlich aus, aber im nächsten Moment wollte er all das auch schon wieder zurücknehmen. Wieso hatte er das gesagt? "Nayantai, woher willst du das wissen?" Rikiya machte eine mentale Notiz, dass er nicht glaubte, dass Caelan Rains Vater war und es bloß ungewollte Zufälle waren, mit denen er sich all das hier wohl oder übel zusammenreimen konnte. Aber wessen Sohn war er dann? "Naja, er hat mich anscheinend geklaut! Und außerdem, ähm, hat Rain mir von ihm erzählt." Also definitiv nicht Caelan, huh?

      Seinerseits war die Fragerunde beendet, und doch wollte er nicht so schnell aufgeben - aber für heute war es etwas zu viel. "Ich schätze, das Auge ist eines dieser Dinge?" Seine Kehle war trocken und er hatte Hunger, dennoch wollte Rikiya nicht undankbar wirken und lächelte Rain lediglich an, hörte ihm aufmerksam zu und versuchte sich zusammenzureimen, was genau in Fhaergus vorgefallen sein könnte. Caelan hatte keine Geschwister und sein Onkel hatte keine Kinder - dementsprechend wäre es wohl eher ein komischer Zufall, wenn Rain einfach nicht sein Sohn wäre. Wollte er sich wirklich den Kopf darüber zerreißen? Das konnte er anscheinend gar nicht, weil Nayantai Rain einen Kuss auf die Wange gab und Rikiya sich in der Präsenz der beiden für eine Sekunde unwohl fühlte - war er hier gerade in etwas reingelaufen, von dem er nichts mitbekommen sollte? "Zu müde? Ich kann dir einen Tipp geben, wenn du wi-" "Shhh, nein! Hör auf!", beschwerte sich sein Sohn sogleich und Rikiya konnte nicht anders, als auch darüber zu lachen. Trotz allem, was vorgefallen war, schien Nayantai doch voller Elan zu sein und er selbst hinterfragte, ob das nicht alles geschah, weil Rain ihm so unsagbar nahe zu sein schien. "War? Oh, ich schätze, nachdem ihr euer Land verloren habt, ist er auch kein Adeliger mehr ... hm. Wer hat euch denn überfallen?" Rikiya wusste es nicht ganz, aber es gab ein paar Kandidaten, die ihm gerade heraus einfielen, aber nur eine davon machte wirklich Sinn: Lavern. Ob es wirklich so war, wusste er nicht. "Moment mal, hat euch keiner geholfen? Ihr habt doch sicher Bündnisse, oder?" Er wirkte etwas perplex und redete vermutlich selbst zu viel, aber als ehemaliger angehender Ex-Fürst kannte er sich zumindest in der Theorie mit ein bisschen Politik aus. "Das freut mich! Aber vorher solltest du ... nein, ihr beide gesund werden. Ach, stimmt." Rikiya stand auf und ging zum Tisch, um mit allen drei Schüsseln wiederzukommen. Eine davon war heller als die anderen zwei, weswegen er sie Rain gab. "Ich schätze, das ist deine. Wir sollten essen, bevor sie kalt sind. Yayoi hat sie den ganzen Weg hierher geschleppt."
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    • Nayantai beschwerte sich über Rains Vater und auch wenn er selbst einiges zu beanstanden hatte, so verteidigte er ihn trotzdem immer und immer wieder. Er war ein guter Mensch, der sich immer gut um sein Land gekümmert hatte und ihrem König nicht jeden dummen Wunsch erfüllt hatte. Andere Fürsten beuteten ihr Volk aus, Fhaergus hatte das nie getan und wäre Rain Fürst geworden, dann hätte er genau so weiter gemacht. Allerdings sagten die Qualitäten als Fürst wohl kaum viel über die Qualitäten als Vater aus... "Ich ähm... er war einfach selten zu Hause...", murmelte Rain etwas bedrückt und wollte nicht damit anfangen, dass er eine große Entäuschung war und das auch selbst ganz genau wusste. Nayantai wollte davon nichts hören und Rikiya sollte ihn nicht hier lassen, weil er merkte, dass er zu eigentlich nichts zu gebrauchen war. Rains Vater hatte sich vermutlich immer einen anderen Sohn gewünscht, jemanden den er mit auf die Jagd oder in den Krieg mitnehmen konnte. Rain war nicht sicher ob er darauf gehofft hatte, dass ein Sohn versagte als er Nayantai vor ihm abgestellt hatte, oder ob er ihm doch vertraut hatte. So oder so, hatte Rain bestimmt nicht das getan, was er hätte tun sollen.

      Rain blcikte in Nayantais bandagiertes Gesicht, es bedrückte ihn ebenfalls. "Ich... bin nicht sonderlich gut im Kämpfen.", gab er zu und erklärte damit, warum es Nayantai so hart erwischt hatte. Dass er vermutlich nicht einmal ein Messer hoch halten konnte behielt er für sich. Ein Kuss riss ihn ein wenig zurück aus seinen gedanken und Rain lächelte wie er es so oft tat. "Huh? Jetzt will ich es wissen!", stimmte Rain in die kleine Meinungsverschiedenheit ein und hielt Nayantai demonstrativ den Mund zu, damit er sich nicht einmischen konnte. Ja, er wurde eindeutig warm mit seinem Vater. Der Spaß hielt allerdings nicht lange an. "O-h, nein... als wir überfallen wurden wurde mir gesagt, dass er gestorben ist. Normalerweise wagen sich Truppen im Winter nie nch Thria..." Laut nachzudenken war eine schlechte EIgenschaft die Rain irgendwie nicht ablegen konnte und er rief sich selbst zurück ind ie Realität und schüttelte den Kopf. Wölfe mussten ihn getötet haben, aber der König hatte ihnen befohlen nach Thria zu reisen. Nayantais Volk konnte nichts dafür. "Unser Nachbarland Lavern, aber... ", erneut fragte er sich wie viel er Preis geben sollte. Hatte es einen strategischen Nutzen für die Wölfe wenn er die Wahrheit sagte? Wohl kaum. "Der Angriff muss von unserem König abgesegnet worden sein. Deswegen hat uns wohl auch niemand geholfen... es ging ohnehin viel zu schnell. Fhaergus ist nicht gerade ein großes Land." In Frage gekommen wäre ohnehin nur Alster, aber die mussten ihre Grenzen geöffnet haben, damit ein Überraschungsangriff funktionierte. Rain war immer noch ein wenig in gedanken versunken als er eine Schüssel überreicht bekam. Die Suppe war noch warm und Rain lächelte Rikiya an. Adrestia war geschichte für Rain, er sollte das alles einfach vergessen. "Danke."
    • Nayantai nahm die Suppe entgegen, die man ihm reichte und ohne weiter darüber nachzudenken oder überhaupt nur einmal nachzufragen, machte er sich darüber her, als hätte er schon tagelang nichts mehr verspeist. Sein Vater konnte darüber nur schmunzeln und dachte vermutlich wieder an alte Zeiten; etwas, das dem Wolf zwar nicht missfiel, aber doch offen und ehrlich aufzeigte, dass nicht immer alles nach dem Plan irgendeiner Person lief, sondern viel eher das Schicksal daran schuld war, wenn einmal etwas missglückte. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt, aber nicht nur das - Nayantai machte sich genug Mühe für sich und Rain, um zumindest einigermaßen kompetent auf seinen Vater zu wirken. "Selten Zuhause? Ah, ich kann mir denken warum.", antwortete Rikiya, der keine weiteren Fragen diesbezüglich stellen wollte. Es war vermutlich ein wunder Punkt, den Rain nicht als solches ansehen wollte und noch viel wahrscheinlicher war ihm vermutlich das Thema unangenehm. Rikiya konnte nicht viel dazu sagen, aber er lächelte. "Mach dir nichts draus. Ich habe meinen Vater auch nicht oft gesehen. Nayantai kennt ihn gar nicht.", versicherte er Rain, nicht, um ihn etwa aufzumuntern sondern um ihm klarzumachen, dass er nicht der Einzige war, deren Elternteile kein fester Bestandteil ihres Lebens waren. Seine Mutter hingegen war schon lange tot und Darragh hoffentlich auch.

      "Na und? Ich beschütze dich so lange ich kann! Du musst nicht kämpfen können!", grummelte Nayantai, der alsbald Rains Hand auf den Mund gedrückt bekam. Sanft zwickte er die Innenfläche dieser mit seinen Zähnen, wollte nicht darüber nachdenken, dass er eventuell ein kleines bisschen zu viel tat, und riss sich schließlich los. "Pff, ich sehe, ihr beide kommt gut miteinander aus. Wenn du Nayantai aufwecken willst, dann kitzelst du ihn am besten am Hals." Schon schmollte der große, böse Wolf der noch weniger imposant wirkte, wenn sein Vater ihn aufzog. Beinahe schon, um sich zu wehren, stellte er seine Schüssel davon und stahl einen Schluck aus der von seinem Vater, der ihn nur ansah, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. "Nayantai. Manieren.", mahnte er ihn. Nayantai schien zu verstehen und lehnte sich dennoch an Rain, kaum setzte er sich wieder zurück. Rikiya selbst nahm nun auch einen Schluck Suppe, verschluckte sich aber beinahe, als er Rain zuhörte. "Wissen sie das, zu hundert Prozent? Wenn nicht, dann lasse ich nach ihm suchen, wenn du das möchtest." Wenn Rains Vater wirklich Caelan war, dann ... dann war er vielleicht ... irgendwo hier draußen? Es hörte sich dumm an, aber Rikiya wollte nicht mehr, als ihn zumindest einmal zu sehen, aber ... wenn er Rain hatte, dann sollte er lieber Abstand nehmen; er war definitiv verheiratet. "Lavern? Oh Gott ...", keifte der König der Wölfe erneut, bevor er wiederum sein Nasenbein hielt, weil ihn die Tatsache anscheinend störte. "Wer zum Teufel sitzt bitte auf eurem Thron? Der Krieg ist schon verrückt genug, aber das wird ja immer besser." Henry hätte es nie zugelassen, dass sich Adrestia von innen heraus zerstörte und sein Vater klang zumindest zeitweise klug genug, das alles ebenfalls nicht passieren zu lassen. "Wenn ich nicht gerade damit beschäftigt wäre, den Krieg zu verlieren, dann würde ich dir anbieten, Lavern in Grund und Boden zu stampfen und dir Fhaergus zurückzugeben, aber ...", fing der Wolf an, dennoch wusste Nayantai es anscheinend besser. "Aber? Wir können es doch zumindest versuchen!" "Nayantai, bitte." Schweigen füllte den Raum für einen Moment, bevor sich auch eben jenes in das Schlürfen einer Suppe verwandelte. Rikiya verzog das Gesicht. "Rain, schmeckt deine auch so fad?" Eher nach alten Socken ...
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    • Rains vater war ständig irgendwo unterwegs. Den Sommer und Herbst verbrachte er meistens in Thria, etwas worauf Rain nicht solz war und was die Wölfe hier bestimmt nicht hören wollten. Selbst Rain waren geschcihten zu Ohren gekommen und er hatte sein Haus nie verlassen während Fhaergus auch nciht viele Besucher hatte. Rain sah etwas beschämt auf seine Suppe, während Nayantai alles herunter schlang. Es ging ihm eindeutig besser und müsste Rain wetten, dann hätte er darauf gesetzt, dass Nayantai endlich mal wieder etwas zwischen seinen Zähnen wollte, nur kein Menschenfleisch. "Oh... ist schon in Ordnung. ich war nie wirklich alleine.", lächelte er, auch wenn das eine Lüge war. Natürlich waren da ständig Leute, aber Rain war gefangen in seinem Anwesen. naja, jetzt hatte er wohl genügend Gelegenheit eine Menge Leute kennen zu lernen die ihn alle auf anhieb hassen würde, nur weil er blond war. Er lächelte lieber Nayantai an. "Ich will aber nicht, dass du wegen mir verletzt wirst.", erklärte er und hätte ihm einen Kuss gegeben, wären sie alleine gewesen, aber zumindest einer von ihnen zeigte ein wenig Respekt vor dem König der Wölfe.

      Rikiya posaunte Nayantais Gehminis heraus und Rain nickte zufrieden, auch wenn er seine Hand zurück ziehen musste, weil Nayantai ihn mit seinen Zähnen gezwickt hatte. "Das merke ich mir für morgen.", erklärte er, auch wenn er sicher war, dass Nayantai so aufgekratzt war, dass er der Erste sein würde der wach war und schon bei den ersten Sonnenstrahlen in den Startlöchern stand. Er sollte sich aber nicht überanstrengen. Nayantai rächte sich alsbald wie ein kleines Kind und da nannte er Rain einen Welpen. Überrascht war Rain aber schon als Rikiya so hastig reagierte. Er kannte Rain doch kaum. "Huh? I-Ich weiß nicht... Lord Grayson hat mich eher damit aufgezogen, als eine offizielle Nachricht zu überbringen, aber ich bezweifle, dass ein Angriff auf Fhaergus mit ihm als Fürst zu rechtfertigen gewesen wäre.", antwortete er ehrlich. Sein Vater war außerdem schon lange verschwunden, bald schon ein halbes Jahr. Er bezweifelte außerdem, dass er sich von ein paar Wölfen retten lassen wollte und wenn ihn jemand anderes gefunden hatte, dann war er vermutlich schon tot... Rain wollte sich keine falschen Hoffnungen machen. Lavern schien dem Wolf auch ein begriff zu sein, während Nayantai darin eher weniger versiert gewesen war. Der Hitzkopf wollte vermutlich nichts lernen. Er war allerdings überrascht, dass sie ihren Feind dann doch nicht beim Namen kannten. "Henry der zweite von Myriad. Sein Vater war Henry der Erste und hat den Krieg begonnen... mehr oder weniger." War das hier eine Geschichtsstunde? Es störte Rain nicht, er konne weder kämpfen noch beherrschte er irgendein handwerk, aber er hatte sehr viele Bücher gelesen. Und auf einmal wechselte das Thema dazu Rain sein Land zurück zu geben, was ihn durchaus verwirrte. "N-nicht nötig... Ich bin dankbar genug, wenn ich hier bleiben kann und... es tut mir Leid, dass mein Volk..." Er wusste gar nicht wie er das sagen sollte, ohne dass seine Entschuldigung unehrlich wirkte. Eine unangenehme Stille breitete sich aus, bis Rikiya plötzlch ein anderes Thema anschnitt und Rain seine Suppe kostete. "Hm... ich schmecke nicht viel seit wir hier sind, meine Nase ist immer noch zu..."
    • Rikiya war sich gar nicht sicher, ob er nicht zu sehr nachbohrte und Rain noch diverse Löcher in den Baum fragte und viel zu viele Wunden aufriss. Eigentlich wollte er nicht zu sehr darüber nachdenken, weil er sich verdammt sicher war, dass er sich nur selbst in ein tiefes Loch ritt, auf der anderen Seite wollte er sich aber auch nicht eingestehen, dass all die Dinge, die er nicht verarbeiten konnte, ewig lang herumlagen und er - wohl gleich wie Nayantai - seine eigenen Probleme durch die Welt schleppte, die er längst bereinigt haben könnte. "Nicht? Ah, ich schätze du hattest Bedienstete und deine Mutter war bei dir? Oder hast du Geschwister?" Rikiya selbst wurde an Declan erinnert, der ihm alles auf dieser Welt übelheißen würde, wenn er ihn wiedersah. Beschämt senkte er kurz seinen Kopf, als er leicht darüber nachdachte, dass er seinen Bruder einfach zurückgelassen hatte, mit einem Vater, der ihm schon nicht geheuer war. Im Affekt waren so viele Dinge passiert, die der König der Wölfe bis zum heutigen Tag wohl eher ruhen ließ, aber seine eigene Fragerei und Rains Präsenz machten all das nicht besser. Er sah auf, dann trank er den Rest seiner fahlen Suppe, die einzig und allein durch ein bisschen Schärfe gerettet wurde. "Ich weiß, aber das heißt noch lange nicht, dass ich dich nicht beschützen kann.", sprach Nayantai empört und weniger zufrieden darüber, dass Rain einfach alles von sich abwälzen wollte, damit er sich seinetwegen nicht mehr wehtat.

      Beinahe schon belustigt sah Rikiya den beiden zu, vielleicht auch, weil Nayantai Rain anstarrte, als hätte er gerade etwas so irrwitziges gesagt, dass er sein eigenes Todesurteil gefällt hatte. Allem voran war es doch ganz lustig, darüber nachzudenken, wie sehr sich die beiden in so kurzer Zeit verstanden, auch, wenn Rikiya sich alsbald beschämt am Hinterkopf kratzen musste. "Vermutlich nicht, aber wer weiß, wie gründlich sie nach ihm gesucht haben. Ich werde ihnen auf alle Fälle sagen, dass sie zumindest nach ihm Ausschau halten sollen. Wie sieht er aus?" Manch einer würde wohl behaupten, das Angebot des Königs war lediglich eine miese Idee, um an feindliche Informationen heranzukommen und das mochte in vielerlei Situationen wohl auch stimmen, aber nicht in dieser. Rikiya genoss es, mit Rain zu reden, aber auch freute er sich darüber, dass Nayantai wieder dort war, wo er nicht nur ein Auge auf ihn haben konnte, sondern wieder Zuhause war, und das irgendwie in einem Stück - was aber wohl auch hieß, dass einiges an offiziellem Papierkram auf ihn wartete, wenn er sich seinen Weg in die Landesmitte bahnte. Khojin war ein guter Ersatz für ihn, tat ihr bestes, aber dennoch sollte er keine Zeit mehr vertrödeln. "Huh? Henry der Zweite hört sich nicht unbedingt einfallsreich an, aber das kann ich auch nicht wirklich beurteilen und das ist auch nicht der Grund, warum ich gefragt habe." Rikiya schüttelte den Kopf und Nayantai bettete währenddessen sein Kinn auf Rains Schulter, bevor er herzhaft gähnte. "Rain, du kannst dich nicht für die Taten deines Volkes entschuldigen, wenn du nicht derjenige bist, der dafür verantwortlich ist. Du bist der einzige Adrestianer, mit dem sich momentan reden lässt. Allein dafür bin ich dir dankbar." Nayantai fraß sich einen Narren daran, diesem Witzbold namens Grayson die Peitsche über den Rücken ziehen zu lassen und er lachte leicht. "Uh, huh? Wie fühlst du dich? Krankheiten halten sich in Thria leider besonders lang, wenn man die Temperaturen nicht gewohnt ist.", warnte er vor, bevor er zum Zelteingang blickte. "Ich sollte euch vorerst mal in Ruhe lassen, damit ihr genug Schlaf bekommt. Wir haben ein paar lange Tage vor uns." Nayantai ließ sich ins Bett fallen, als hätte er nur darauf gewartet.
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    • "Mhm ja, aber meine Mutter ist vor fast zwei Jahren gestorben. Dann waren da noch meine Großeltern als Kind und... irgendwie haben mich auch die meisten bediensteten behandelt wie ihren Sohn.", lächelte Rain, dann schüttelte er den Kopf. "Keine Geschwister." Er hatte sich immer einen Bruder gewünscht der seinen Platz einnehmen konnte, aber jetzt dachte er, dass er ihn nur in Schweirigkeiten gebracht hätte, weil er Nayantai helfen wollte. Womöglich wäre er auch gestorben, wenn er aber Recht darüber nachdachte, dann hatte er auch so eine Menge Leute in Schweirigkeiten gebracht die für ihn wie Familie waren... Rain löffelte seine Suppe damit er niemanden ansehen musste, aber Nayantai war es der schon wieder empört war und sich vermutlich für Rain vor einen Bären werfen würde. "Ist ja schon gut...", murmelte er und lächelte Nayantai an. "Ich verlasse mich auf dich, aber du musst nicht immer alles alleine machen..." Immerhin hatte der Wolf sich da draußen fast umgebracht, weil er darauf bestanden hatte Rain den ganzen Weg durch diesen schrecklichen Wald zu tragen. Wenn sie erst einmal in Nayantais Heimat waren, so hoffte Rain, dann wären sie aber erst einmal sicher und niemand musste irgendjemanden beschützen.

      Rikiya wollte Rain scheinbar auch unbedingt helfen und er war nicht ganz sicher wie er das verdient hatte. Oder wollte er einfach nur einen Fürsten fangen? Nein er wirkte nicht so egoistisch und hinterhältig. "Ähm... wir haben die selbe Haar- und Augenfarbe, aber er ist in etwa so groß wie Nayantai. Oh und er hat eine Narbe in seinem Gesicht, die ist ziemlich groß, etwa hier.", erklärte Rain und malte mit seinem Finger eine Linie von seinem Nasenrücken aus bis schräg hinunter zu seinem Kiefer. Noch einmal warf er einen prüfenden Blick auf Rikiya. "Ihr würdet ihm doch nichts tun?" Er wollte nur auf Nummer sicher gehen, konnte seine Geschichtsstunde aber bald fortsetzen. Das machte er irgendwie gerne, zumindest konnte er irgendwtas. "Den Namen hat er sich zu seiner ähm... Krönung gegeben. Ich weiß nicht genau wieso, aber er war damals noch sehr jung. Sein Vater ist jung gestorben und der jetzige König wurde mit nur acht Jahren gekrönt." Nicht dass es sonderlich relevant für die Wölfe war und mittlerweile war er ein erwachsener Mann - älter als Rain und auch älter als Nayantai. Der Wolf wollte aber scheinbar lieber schlafen, statt sich mit seinem Vater zu unterhalten. Vielleicht wollte er aber auch einfach früh los. "Danke. Ich möchte ebenso wenig, dass mein Volk getötet wird, aber vielleicht habe ich trotzdem Informationen die euch helfen könnten.", bot er etwas zögerlich an. Die Wölfe sollten sich zumindest verteidigen können. "Oh... das wird schon werden!", lächelte er dann bezüglich seines Zustandes. Er war sicher, dass er noch öfter krank sein würde, aber darüber wollte er nicht so genau nachdenken. Er würde morgen Früh aber dickere Kleidung brauchen als das was er jetzt trug. Rikiya verabschiedete sich kurz darauf und Rain wünschte ihm eine gute Nacht, bevor er sich neben Nayantai hinlegte. Er seufzte leise, aber irgendwie erleichtert. Rain durfte mitkommen und nayantais vater schien ihn nicht zu hassen, das war mehr als er erwartet hatte. Nayantai war trotzdem frech. Rain ließ seine Hand unaufällig nach oben wandern und kitzelte Nayantai plötzlich am Hals.
    • Aufgeregt lauschte er Rains Erklärungen, aber ich er wusste, nachdem er alles gehört hatte, dass er gerade in einen sauren Apfel gebissen hatte und seine Vermutung der Wahrheit entsprach. Während Adrestia sich von innen heraus zerfraß, stapfte Caelan durch die Eiswüste in Thria und suchte nach jemandem, der schon längst tot war. Seine Haare wollte er sich von Kopf reißen, aber er gab sich ruhig und lachte lediglich, als Rain nachfragte, ob sie seinem alten Herren etwas antun würden. Bevor er antworten konnte, fiel Nayantai ihm allerdings schon ins Wort. “Wir würden deinem Vater nie etwas tun, wenn du das nicht möchtest!”, rief er und Rikiya konnte lediglich nicken. Was auch immer Rain mit Nayantai angestellt hatte, war ihm plötzlich mehr als nur recht - das Lamm musste sich anscheinend nicht einmal anstrengen und der Wolf hörte auf es, ohne mit der Wimper zu zucken. “In Ordnung, das ist erst einmal genug. Wenn ihr mich entschuldigt, ich kann selbst etwas Schlaf gebrauchen. Wir sehen uns morgen, aber lasst euch Zeit, ja?” Nayantai nickte lediglich, als Rikiya ihre geleerten Schüsseln aufhob und seinen Mantel locker um seine Schulter schmiss. “Schlaf gut, ich besorge euch etwas bessere Kleidung für morgen.” Damit verschwand Rikiya auch schon aus dem Zelt, hinein in die stürmische Frühlingsnacht - sein Zelt war nicht weit von hier, aber er nahm einen Umweg. Caelan war entweder tot oder irgendwo da draußen, huh?

      Nayantai hingehen rollte durch Rain und sein Bett, um eine ordentliche Position zu finden, in der er schlafen konnte und wollte. War es auffällig, wenn er es nicht tat? Zugegeben, er war gerade erst aufgewacht, aber wenn er darüber nachdachte, dann hatten sie sich die Münder mit seinem Vater wund geredet. Die Erklärungen über Rains Vater waren schön und gut, vielleicht sogar noch in kleines bisschen ernüchternd, aber Nayantai hörte ohnehin nicht mehr so wirklich zu und verbrachte seine Zeit lieber damit, Schäfchen zu zählen - oder er hätte es gerne getan, wenn er nicht zuerst seinem Vater hinterher starrte, als er in den Schneesturm verschwand und dann eine Hand an seinem Hals spürte, die ihn kitzelte. “Ah!”, schrie er auf und fing an zu lachen. Das war fies! “Wieso hat er dir das gesagt!? Was soll das!”, lachte er, beinahe schon komplett aus dem Häuschen, weil er sich nicht einkriegen konnte und Rain ihm jedweden Verstand raubte. Schon bald fand er Rains Handgelenk und nahm es, un seine Finger zu seinem Mund zu bringen, bevor er sanft in diese biss. “Gemein!”, verhöhnte er Rain noch, ehe er ihn zu sich ins Bett zog, ihm in die Seite zwickte, als er seine Hand losließ und ihn anschließend selbst kitzelte. “Rache!”
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    • Rain war erleichtert, dass Nayantai und Rikiya ihm versicherten, dass sie seinem vater nichts tun würden, aber in Wahrheit glaubte er nicht daran, dass er noch lebte. Er war zu lange fort und wären Adrestias Fürsten und ihr König nicht sicher gewesen, dass er tot war, dann hätten sie Fhaergus bestimmt nicht angegriffen. Es war Rains Schuld, weil er schwach war und jeder wusste, dass er sich nicht währen konnte. Nicht einmal einen Kratzer hätte er Grayson zufügen können wenn er gewollt hätte, aber die Wahrheit war auch, dass er es gar nicht erst versucht hatte. Rain hielt nichts von Gewalt und auch nicht von dem Krieg, das unterschied ihn von seinem Vater, der es scheinbar nie erwarten konnte wieder nach Thria zu reiten und den gesamten Sommer dort zu verbringen. Es war schön und gut wenn sie nach ihm suchten, aber Thria war trotz der verschobenen Grenze riesig und wenn sie ihn nicht zuerst fanden, dann wäre sein Vater ohnehin dem Tod geweiht, wenn er nicht schon irgendwo erfroren war. Rain wollte sich keine Hoffnungen machen, nur um dann entäuscht zu werden, sein Vater war tot.

      Rain wollte nicht weiter darüber nachdenken und er startete teils dewegen einen kleinen Krieg. Der andere Grund war wohl, dass Nayantai so verdammt frech gewesen war und einfach von Heirat faselte sobald sein Vater hier angekommen war und drittens war Rain es vielleicht ein bisschen leid den ganzen Tag nur herum liegen zu können und selbst er hatte irgendwann einen Überschuss an Energie. Er war gerade erst aufgewacht und sollte schon wieder schlafen? Nayantai lachte und Rain lächelte ihn an. "Du warst frech!", mahnte er ihn, aber da packte der Wolf schon Rains Handgelenk um es von sich zu ziehen und stattdessen anzufangen Rain in die dünne Seite zu pieksen. Die Finger die in nayantais Mund landeten zog er wieder heraus sobald Nayantai los ließ und er zwickte ihn in die Nase um ihn vielleicht los zu werden. Er kicherte selbst und wand sich unter Nayantais Berührungen, nicht darauf achtend, dass er immer noch verletzt war. "Ahahaha ah.. ouch ouch ouch, Auszeit!", lachte er. Der Schmerz war nicht schlimm, aber er sollte es wohl nicht übertreiben, er fragte sich wie das auf dem Pferd werden würde. Es war im Moment egal, Rain gab Nayantai lieber schnell einen Kuss der ihn hoffentlich milde stimmte.
    • Offensichtlich hatte auch der Wolf nicht damit gerechnet, hinterhältig von Rain überfallen zu werden und einen metaphorischen Dolch in den Rücken gerammt zu bekommen. Beinahe gemein war es, dass sein Vater Rain einfach so seinen größten wunden Punkt erzählte, aber er musste wohl damit leben, ob er nun wollte oder aber nicht. Bei dem Versuch, ihn zu kitzeln, scheiterte Rain natürlich an ihm selbst, wie sollte es auch anders sein, und vergaß dabei wohl offensichtlich, dass er selbst ihm gegenüber, wenn dann, nicht unbedingt einen Vorteil besaß, der irgendetwas an ihrer Gesamtsituation ändern sollte. “Frech!? Ich war freundlich genug!”, beschwerte er sich bei Rain, gänzlich unzufrieden über seine Behandlung. Das hier war Thria, nicht Adrestia und mit Samthandschuhen angepasst zu werden wurde immer mehr zu einer Rarität. Der Wolf trug wohl dazu bei, da er sich - charakterlich - wohl oftmals nicht ganz von der Landschaft unterschied und Rain als seins ansah, nicht mehr und nicht weniger, und das - ohne mit der Wimper zu zucken - auch weiterhin so tun würde.

      “Auszeit? Die gibt es in einer Kissenschlacht auch nicht!”, stellte er empört fest, ließ Rain seinen Freiraum jedoch, weil er ihm lieber nicht noch mehr antat, das eventuell wirklich weh tat. Nayantai nahm etwas Abstand und blickte Rain beinahe schon beschämt? Keine Ahnung, aber es hatte wohl einen Grund zufolge. Im Gegenzug für seine gute Tugend erhielt er einen Kuss auf die Lippen; etwas, das er doch willkommenhieß und zu wertschätzen wusste, selbst dann, als er sich nach vorne lehnte und Rain noch einen stahl, kaum hatte er sie wieder beruhigt. Er kam Rain wieder ein bisschen näher, drückte seine eigenen Lippen gegen die des Lammes und bleckte die Zähne, als er die unaussprechlich langweilige Suppe schmeckte, anstatt Rains üblichem Geschmack. Sein Kopf wanderte etwas nach unten, zu Rains Hals, welchen er ungeniert einen Biss verpasste, der hoffentlich besser halten würde als das, was Rains blaue Flecken teilweise waren. “Außerdem fragst du meinem Vater noch Löcher in den Bauch!”, lachte der Wolf zuerst zufrieden, bevor er seine Hände unter Rains Shirt wuselte, das ihm offensichtlich zu weit war. Er kitzelte ihn lediglich ein kleines bisschen, bevor er wieder damit aufhörte und gespannt auf die Reaktion wartete. “Ich kann es kaum erwarten, bis wir Zuhause sind!” Er war wohl wirklich wie ein kleines Kind, dem die Ahnung vom Leben fehlte. “Hmm, ich bin müde, aber du wirkst hellwach. Soll ich dir beim aufstehen helfen?” Was konnte daran auch so schwer sein?
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Rain wusste, dass er einen physischen Kampf gegen Nayantai niemals gewinnen konnte, aber darum ging es auch nicht. Er wollte einfach nur ein bisschen Spaß haben und sich ein wenig bewegen, auch wenn er sich nur im bett hin und her wälzte - wobei er vorsichtig sein sollte. Rain war glücklich. Ihre Reise war noch nicht beendet und sie waren noch nicht zu Hause - Rains neues zu Hause - aber sie waren kurz davor. Thria war eisig und vermutlich gefährlich, aber sie hatten zwei Pferde, Nayantai ging es besser und sein vater passte auch auf sie auf. Keine Soldaten würden sie verfolgen, sie hatten hoffentlich genug Proviant und wenn nicht, dann konnte Rikiya bestimmt etwas auftreiben. Rain war guter Dinge, sie waren fast am Ziel, wurden nicht gefressen und Rain durfte mitkommen und Thria vorerst sein zu Hause nennen. Er wusste nicht, wie das werden würde und wie er sich beweisen konnte, aber er freute sich darauf. "Er ist dein Vater und ihr habt euch ewig nicht gesehen. Du hättest ihm wenigstens sagen sollen, dass du ihn lieb hast.", schmollte Rain, der ganz genau wusste, das sowas in Thria mehr als unüblich war, aber er grinste plötzlich. "Schade, dass wir das Gesicht der Prinzessin nicht sehen konnten, als dein Vater ihr gesagt hat, dass du wirklich sein Sohn bist." Das hatte er vermutlich bereits und sie war bestimmt überrascht gewesen.

      "Aber ich bin schwach, winzig und verletzt, du solltest mich gewinnen lassen.", schmunzelte Rain der das alles natürlich nicht ernst meinte, ganz davon abgesehen, dass Nayantai genauso verletzt war. Der kurze Kuss war schön gewesen, aber Nayantai holte sich sogar einen Zweiten den Rain gern erwiderte. Kurz darauf wurde er gebissen, aber anders als in Fhaergus, mussten sie Flecken die so entstanden vermutlich nicht verstecken - vorerst. "Au!", rief Rain dennoch empört aus, aber er meinte es nicht ernst. Hatten sie nicht genau so angefangen als sie zusammen in Rains Bett gelegen hatten? Schon damals war deer Wolf müde und verletzt gewesen und hatte den Blonden dennoch ins Bett getragen. "Er hat mich doch ausgefragt.", lächelte Rain, aber es stimmte schon, dass Rain viel lernen wollte, über Thria vor Allem. Nayantais warme Hände fanden plötzlich ihren Weg unter Rains Kleidung - ja genau so hatte es angefangen. Das Kitzeln war aber neu, jedoch nicht unangenehm und Rain stieß lediglich seinen Kopf leicht gegen Nayantais. "Ich freue mich auch. Ich brauche aber vermutlich etwas dickere Kleidung als das hier...", murmelte er und zupfte an dem leichten Gewand. Vermutlich brachte Rikiya am nächsten Tag auch nicht genug. "Huh? Ich soll doch nicht aufstehen... außerdem komme ich morgen sowieso aus dem Bett und du auch. Wir können ruhig schlafen wenn du müde bist... Schlafmütze."
    • Zugegeben, Rain hatte fast recht. Wäre er seinem Vater gegenüber freundlicher gewesen und hätte einen anderen Ton angeschlagen, dann wäre das fast alles eine andere Empfindung gewesen, von der der Wolf nicht so recht wusste, was er halten sollten. Nicht nur, dass sein alter Mann sich offensichtlich über sein Wiederauftauchen freute und er auch, sie beide waren sich nähergekommen, ohne dass einer von ihnen beiden auch nur ein Wort gewechselt hatte, dass anderweitig unfreundlich wirkte. All die Dinge, die sie gerade nicht besprechen wollten - sei es obgleich Rains fortbestehender Präsenz im Zelt oder weil einer von ihnen nicht gewillt war, das Thema anzuschneiden - wurden erstmals aufgeschoben und beiseite gelegt, als hätten sie früh genug die Chance dazu, darüber zu reden, wenn sie es denn wollen würden. Fürs Erste reichte es allerdings, zu wissen, dass der jeweils andere noch lebte und dumme Fragen zu stellen, weil es eine Person in diesem Raum gab, die noch nicht ganz Teil der Familie war, es aber potentiell früher oder später sein würde und Dinge wusste, die sie beide nur erraten konnten. "Dass ich ihn lieb habe? Hast du ihn etwas lieb?", lachte Nayantai erfreut, aber er wusste, dass Rain wohl gerne das gleiche zu seinem Vater gesagt hätte. Der Wolf verzog das Gesicht. "Ihr wären vermutlich die Augen aus dem Kopf gefallen, das stelle ich mir eigentlich ganz lustig vor."

      Wenn er darüber nachdachte, dann war Yayoi vermutlich sogar älter als sie beide und nicht gerade die Jüngste - und so lange er hier war, hatte er Niemanden von einem König oder einer Königin sprechen hören, was ihm das Gefühl gab, dass Yayoi ihr Oberhaupt war und niemand sonst. "Gewinnen lassen? Wo kommen wir denn da hin? Niemals!", beschwerte er sich spielerisch und war kurz davor, Rain vielleicht doch noch etwas anzutun, als er sich dagegen entschied und, nachdem er einen gespielten Schmerzenschrei hörte, und Rain über die Lippen leckte, an denen es doch gar nicht wehtat. Es tat ihm leid, so viel schien klar, und doch verhielt Nayantai sich gerade eher wie ein Wolf als ein Mensch, was vermutlich mehr Fragen als Antworten ausgab. "Ja, und du hättest ihm alles erzählt, du Füfü!" Ehrlich gesagt war er derjenige, der nicht stillsitzen konnte oder wollte und seinem Vater einfach alles erzählte, was er wissen wollte, ohne, dass er überhaupt wirklich danach fragte. Eine Plaudertasche war er allemal, das musste man ihm lassen, aber nicht nur das, er brachte Rain vermutlich um den Verstand, wenn er sich weiterhin so nah an ihn schmiegte und immer mehr von ihm verlangte, ohne etwas konkretes zurückzugeben. "Ich auch, aber ich glaube, er regelt das. Ansonsten habe ich wohl eine gute Ausrede, damit ich die ganze Reise lang mit dir kuscheln kann.", erläuterte er und kratzte Rain leicht, als hätte er gerade gesagt, an eben jener Stelle würde es jucken. "Mh, aber Regeln sind da, um gebrochen zu werden! Und ich weiß, lass uns schlafen!", gähnte er herzhaft, bevor er Rain in den Arm nahm und sich an ihn schmiegte. "Mein Rain ..."
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    • "Hm? Das weiß ich noch nicht, aber dein vater wirkt nett und er hasst mich nicht.", erklärte Rain glücklich, es war viel mehr als er erwartet hatte. Nayantai hatte zwar immer in hohen Tönen von seinem vater gesprochen, aber Rain hatte schon erwartet, dass sie ein wenig mehr über Rain diskutieren würden. Die Hochzeit hatte er nicht gleich erlaubt, aber dafür war es ohnehin viel zu früh, Nayantai war viel zu eifrig und er brauchte seinem Vater ja nicht gleich einen Herzinfakt verpassen. Am Ende würde er woe wie die Kannibalen noch glauben Rain hätte Nayantai irgendetwas angetan und ihn dressiert wie einen Hund. Nayantai verhielt sich oft so, aber er durfte tun was er wollte, wann immer er es wollte, da gab es keine unsichtbare Leine um seinen Hals, die gab es schon nicht mehr seit er das Seil, das sein vater ihm übergeben hatte, einfach zu Boden fallen ließ. Nayantai hatte nie alle Freiheiten gehabt, aber das lag vor Allem daran, dass Rain eine gewisse Fassade beibehalten musste, damit er in Sicherheit blieb. "Ja eben, das hätte ich gerne gesehen, aber vielleicht können wir ihr Morgen noch zum Abschied winken.", schmunzelte Rain. Er stellte sich vor wie zwei Steaks einfach vor ihren Augen davon ritten.

      "Wieso nicht! Dann musst du aber auch einmal etwas mit mir spielen, das ich gewinnen kann.", grummelte Rain gespielt beleidigt. Er bezweifelte, dass es in seiner Heimat ein Schachbrett gab und auch, dass Nayantai die Geduld dazu hätte. Oder sonst irgendein Wolf. "Ah!", rief er aus als er auf einmal etwas feuchtes auf seinen Lippen spürte. Wofür war das denn jetzt? "Hätte ich ihm nicht alles sagen sollen...?", murmelte er dann fast schon entschuldigend. War es ein Fehler gewesen? Vielleicht hätte er so tun sollen, als wäre er der Sohn eines einfachen Bauerns gewesen. Nayantais Hände waren immer noch auf Rains Haut und er erschauderte leicht, als er Nayantais Fingernägel spürte. "Hm... das ist dann wohl für eine Weile die letzte Nacht in einem weichen Bett...", seufzte er, als er weiter darüber nachdachte. Harter weisiger Boden und Kälte erwarteten Rain und er war sich sicher, dass er am Ende wieder krank war. Er wollte das eigentlich nicht... "Mhm, na schön. Gute Nacht Nayantai.", murmelte Rain. Er würde die Polster, Decken und Felle, sowie die Wärme vermissen, hoffentlich dauerte die Reise nicht zu lange.
    • Nayantai hörte Rain ohne weiteres zu; dass sie beide sich gut verstanden war mehr als nur offensichtlich, aber dass sein Vater den Blonden alsbald ins Herz schloss und Nayantai selbst nur darüber lachen konnte, dass sie sich doch eigentlich gut verstanden, zeugte wohl davon, dass nicht immer alles so war, wie es auf den ersten Blick schien. Die Hoffnung, sie beide würden sich mögen, war nicht mehr aus der Luft gegriffen und Nayantai fühlte sich mehr als nur zuversichtlich, wenn es darum ging, ob Rain wirklich in die Welt der Wölfe passte. Getrost konnte er mit einem ja antworten, weil er nun einmal zu seinem Vater passte und auf ihn hörte, während sein alter Mann wenig gegen die Präsenz des Blonden einzuwenden hatte, wie es schien. Witzig war es allemal, aber mehr als das, war es zumindest schön anzusehen. "Du bist ganz schön gemein, weißt du das?", lachte Nayantai, der eins und eins zusammenzählen konnte, um zu wissen, dass Rain Yayoi und ihren Kannibalen wohl nur eines auswischen wollte. Diese Seite an ihm kannte er doch gar nicht, aber vielleicht war das auch richtig so. "Etwas spielen? Wir werden schon etwas finden!" Tatsächlich war Nayantai in diesem Moment wirklich nach einem Spiel zumute, aber es war weitaus zu spät, um sich überhaupt eines zu überlegen und einen anderen Wolf zu fragen, ob sie etwas derartiges überhaupt besaßen. "Schlaf gut, Rain ... und ich bin mir sicher, die Zelte sind auch weich.", mahnte er und kuschelte sich neben das Lamm, bevor auch er dem Schlaf verfiel.

      In den frühen Morgenstunden wachte der Wolf voller Erwartung auf, aber Rain schlief offensichtlich noch und er selbst wollte nicht derjenige sein, der das Lamm weckte und aus seinem wohlverdienten Bett riss, nein. Nayantai löste sich weder von ihm, aus Angst es würde Rain wecken, und er erlaubte es sich auch nicht, aufzustehen. Erst, als Rain wohl ein paar Stunden später aufwachte, erdrückte er ihn fast, weil er sich dermaßen freute, dass sie die versiffte Siedlung der Kannibalen - die eigentlich relativ schön war - endlich verließen. Bevor er noch wusste, wie ihm geschah, spähte er auch schon aus dem Zelteingang und erhaschte den Blick auf eine der vielen Wachen, die hier manchmal stationiert waren - er bat sie, Rikiya zu holen und nach einem Frühstück; etwas, das Nayantai sich lediglich erlaubte, weil er wieder ein Kronprinz war und sich gerade eher schlecht als recht um essen für sie beide kümmern könnte, selbst wenn er es denn wollte. Auch ließ er erst ab, als man ihm die gewünschten Schüsseln Essen - es war wiederum Suppe - brachte, und er im Inneren des Zelts verschwand, wo er sich wieder auf das Bett setzte, das er sich mit Rain offensichtlich teilte. "Raaain, aufwachen. Es gibt ... Suppe.", gestand er ihm eher etwas enttäuscht, als hätte er tatsächlich noch ein Festmahl zum Abschied erwartet, das aber schlussendlich ausfiel. "Und außerdem ist Rikiya bald hier."
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    • Rain wollte noch nicht wirklich schlafen. Er war nicht mehr krank genug um das den ganzen Tag zu können und er war noch nicht so lange wach, aber wenn Nayantai müde war, dann wollte er ihn nicht aufhalten. Er ließ ihn schlafen, während er selbst noch ein bisschen über alles was heute passiert war nachdachte; über die bevorstehende Reise, über Rikiya, seinen eigenen Vater und über Fhaergus. Letztendlich schaffte auch er es einzuschlafen. Er träumte von seinem Vater, eigentlich war er in seinem Traum sein Vater und saß irgendwo in einer Höhle. Das Feuer direkt beim Eingang drohte zu erlöschen weil kein Holz zum nachlegen mehr da war, nicht weil er eingeschlafen war, sondern weil es einfach das letzte Bisschen war, das er gefunden hatte. Er wärmte seine Hände, aber ihm war kalt, so kalt wie als sie unter diesem umgestürzten Baum übernachtet hatten, nur dass er hier keinen Wolf oder sonst irgendjemanden hatte an den er sich für Wärme schmiegen konnte. Er zitterte, seine Finger und Lippen waren bereits blau und es fühlte sich so real an, weil Rain diese Erfahrung schon einmal wirklich gemacht hatte.

      Nayantai weckte Rain aus diesem Traum und für einen Moment lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er drückte sein Gesicht in sein Kissen und gönnte sich einfach einen Moment der Ruhe in dem er seinen Albtraum abschütteln konnte. Er fühlte sich furchtbar und er wollte lieber nicht darüber nachdenken, was seinem Vater wirklich passiert war. Schließlich riss sich Rain aus seinen üblen Gedanken und setzte ein Lächeln auf. "Guten Morgen.", lächelte er, als er die Suppe entgegen nahm, es wirkte als wäre es vor dem Zelt schon hell und er hörte Wölfe hin und her laufen. "Du hättest mich früher wecken sollen, dann könnten wir schon unterwegs sein.", tadelte er Nayantai und sah dann seine Suppe an, die er ohne viel zu sagen löffelte. Das war hoffentlich nicht die letzte warme Mahlzeit die sie für eine Weile hatten, aber dieses Mal konnten sie sich auf die Reise vorbereiten und Töpfe mitnehmen. Wasser gab es auch praktisch überall um sie herum, es würde also hoffentlich einfacher werden, als der erste Teil ihrer Reise.
    • "Wir haben doch alle Zeit der Welt. Und außerdem weiß ich genau, dass du etwas mehr Wärme brauchen kannst.", entgegnete Nayantai, der seine Schale selbst austrank, als wäre es nicht mehr als ein Glas Wasser. Die Hoffnung, sie bekämen etwas nahrhafteres wie Reis mit Eiern, oder zumindest ein Stück Wildschweinfleisch blieb bis zum Schluss nicht aus, wurde aber enttäuscht, nachdem Nayantai sich ausmalte, dass die Kannibalen Menschen nicht fraßen, weil sie es von Anfang an gewollt hatten, sondern weil plötzlich peinlichst klar war, dass sie an nichts anderes kamen und einen weiten Weg für ein paar mehr oder minder nahrhafte Happen zurücklegen mussten. Sie taten ihm beinahe schon leid, aber wenn er sich das Ganze ausmalte, dann fiel ihm auf, dass es nicht die Kannibalen waren, die ihm wirklich leidtaten, sondern die Menschen, die sie einfach verschleppten und ihres Lebens beraubten. Fressen oder gefressen werden war der Lebensgrundsatz, nach welchem sie alle miteinander lebten, auch, wenn die Kannibalen es auf eine neue Extreme anhoben, die Nayantai gar nicht so gewohnt war. "Hast du gut geschlafen?", wollte er von Rain noch wissen, als er sich streckte, nur um anschließend auf und ab zu hüpfen, vermutlich um zu sehen, in welcher Verfassung er wirklich war. Sein Auge schmerzte noch immer, aber das tat wohl nicht viel zur Sache - es war kein Auge mehr, und dass es juckte, weil es verheilte, war nichts unerwartetes.

      Es dauerte eine ganze Weile, bis Rikiya auftauchte, mit der Ärztin im Schlepptau. "Guten Morgen!", ließ der alte Mann wissen, strahlend wie eh und je - wenn Nayantai es nicht besser wüsste, was er in diesem Fall ohnehin nicht tat, dann würde er meinen, sein Vater hatte ein Stück Sonne verspeist, als es auf den heiligen, thrianischen Boden gefallen war und bezog daraus seine gute Laune. Dass sich das alles irgendwie dumm anhörte, wusste er selbst zu genüge. "Ich habe Kleidung mitgebracht, ah, und ..." "Eine Ärztin, nicht der Rede wert.", mahnte sie den König, bevor sie an Nayantai herantrat, der einen Schritt zurück machte, nur, um mit seinem Hintern voraus auf ihr Bett zu fallen. Ungefragt öffnete sie den Verband um sein Auge und besah sich der Wunde, welche sie anscheinend nur mit frisch gewaschenen Händen berühren wollte - sie waren nämlich eiskalt und nass. Ohne viel zu fragen begab sie sich wieder an ihr kleines Medizinkabinett, stellte eine Paste her, die sie nach dem gründlichen Ausputzen der Wunde auftrug und dann verband sie jene erneut - Nayantai saß lediglich da und murrte, wehrte sich allerdings nicht anderweitig und vergrub lediglich seine Hände im Fell, wenn etwas schmerzte. Dann fiel die Ärztin beinahe schon über Rain her und kümmerte sich um sein Bein, dem sie eine neue, vielleicht leichtere Stütze gab und dann auf die Beine half. "Wie fühlt sich das an?" Rikiya sah ihr bei ihrer Arbeit lediglich zu und staunte eher, als Nayantai aufstand, um Rain von hinten zu umarmen. "Wo hast du gelernt?", wollte Rikiya wissen, woraufhin die Ärztin grübelte. "Shuchang.", grummelte sie und Rikiya zog die Augenbraue hoch. "Shurens Vater? Der k-" "Nayantai, reiß dich am Riemen.", mahnte Rikiya, aber die Medizinerin schüttelte lediglich den Kopf. "Nein, er hat recht. Shuren hat mir mehr beigebracht." Rikiya schüttelte den Kopf. "Auf alle Fälle, Rain. Ich lasse jetzt los, ja? Wenn du nicht stehen kannst, lass dich fallen, Nayantai fängt dich."
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    • "Irgendwann muss ich sowieso raus.", lächelte Rain mit einem Kopfschütteln und er würde lieber eine Nacht weniger als eine mehr da draußen verbringen. Er überlegte kurz ob er Nayantai die Wahrheit sagen sollte oder nicht, nickte aber schließlich einfach, sie mussten nicht über seine Albträume sprechen. "Ja. Und du?", fragte er nach während er seine Suppe löffelte. Er leerte die ganze Schüssel, nicht weil er hunger hatte, sondern weil er wusste, dass er sich für die Reise stärken sollte, auch wenn er die letzten Löffel eher herunter würgte als genoss. Die leere Schüssel stellte er beiseite und sah Nayantai dabei zu wie er ganz aufgeregt war und durch das Zelt hüpfte. "Du solltest dich noch schonen.", murmelte Rain, aber es war schön ihn so glücklich und voller Tatendrang zu sehen. So war er seit er seinen Vater wieder gesehen hatte. Wenn sie erst einmal in seiner Heimat waren, dann sollte Rain den beiden wohl etwas Zeit für sich geben, er hatte kein Problem damit ein wenig alleine zu sein. Sie hatten sich bestimmt viel zu erzählen, auch wenn Nayantai da eher kurz angebunden war.

      Wenig später kam Nayantais Vater auch schon zum Zelt herein, mit ihm kam die Ärztin die sich all die Wochen um sie beide gekümmert hatte. Rain besah sich die Kleidung während Nayantai aufs Bett zurück fiel und sich behandeln lassen musste. Mittlerweile benahm er sich auch ohne dass Rain auf ihn einredete und der Blonde verzichtete darauf ihm dafür den Kopf zu tätscheln - für jetzt. Als nächstes war Rain an der Reihe. Seine Stütze wurde entfernt und Wundverband brauchte er schon lange keinen mehr. Es waren aber tiefe Narben an den Stellen entstanden, an denen die Falle durch sein Bein gerissen hatte und die würden wohl auch nicht verbalssen. Es war Rain eigentlich egal, vielleicht war er sogar ein bisschen froh, dass er zumindest irgendetwas vorzuweisen hatte, auch wenn er einfach nur unglücklich in eine Bärenfalle getappt war. Abgesehen davon zeigte er seinen Knöchel ja nicht ständig her. Die Ärztin brachte eine neue Stütze an die den Knöchel und den Muskel stützen sollte. Das Gespräch zwischen den Dreien verstand Rain nicht wirklich und er war damit beschäftigt aus dem Bett zu rutschen und sich von der Ärztin auf die Beine ziehen zu lassen. Rains Arm hatte sie vorerst über ihre Schulter gelegt, damit Rain Halt suchen konnte, Nayantai kam auch sofort zur Hilfe und stellte sich hinter Rain. Er versuchte ein wenig Gewicht auf das verletzte Bein zu lagern. Sein Knöchel tat weh und etwas höher fühlte er ein Stechen, dass sich seinen gesamten Unterschenkel hinauf zog. Er nickte der Ärztin trotzdem zu, er hatte ja immerhin noch ein anderes Bein mit dem er stehen konnte. Er fühlte sich ein wenig schwach, schwächer als sonst, er hatte aber auch eine ganze Weile in diesem Bett verbracht. Stehen war trotzdem kein großes Problem, er wollte lieber versuchen ob er einen Schritt gehen konnte. Er machte also einen kleinen Schritt nach vorne, zuckte aber als er das gewicht auf das verletzte Bein verlagerte. Er Griff nach Nayantais Arm, auch wenn er nicht umfiel. Er sah zu Nayantai auf. "Ich denke wenn ich mich festhalten darf, dann schaffe ich es bis zu den Pferden." Einen prüfenden Blick später fügte er noch hinzu: "Keiner von euch wird mich tragen, ich möchte selbst ein Stück gehen." Er klang wie ein schmollendes Kind. Erst mussten er und Nayantai sich aber sowieso anziehen. Ihm fiel erst jetzt auf, dass sein Stiefel vermutlich auch zerstört war.
    • Ehrlich gesagt hätte er erwarten können, dass Rain sich nur um ihn sorgte, wenn er gleich loslegte und sich nicht benahm, aber Nayantai wollte nicht mehr herumliegen oder herumsitzen und sich wie ein kleines Kind behandeln lassen, das von nichts eine wirkliche Ahnung hatte. Er wollte herumrennen und sich selbst beneiden, wollte wieder zu jemandem werden, der er schon so lange nicht gewesen war und allem voran würde er es vorziehen, wenn er Rain wieder in die Arme nehmen konnte, ohne sich zwei Minuten später so ausgelaugt zu fühlen, dass er sich am liebsten die Kante geben wollte. Es war zu viel des Guten, das war klar, aber weder seine Arme noch Beine schmerzten, obwohl er wusste, dass er sein Schuhwerk vermutlich irgendwann komplett durchgetreten hatte. "War okay, nichts nennenswertes.", antwortete er salopp auf die Frage, ob er denn gut geschlafen habe. Seine Albträume hatten abgenommen, aber dennoch wollte er sich nicht zu sehr daran festhängen - es würde vermutlich wieder Tage geben, an denen er sich nach dem Aufstehen grummeliger denn je fühlte. "Ich weiß, aber ich will nicht.", klärte er knapp, ohne weitere Widerworte zu geben. Er wusste gut genug, das Rain ihn noch länger in das Bett zwängen würde, wenn er könnte, damit zumindest alles einigermaßen verheilt war, aber Nayantai war es satt, seinem Alltag im Halbschlaf nachzugehen und trotz fehlender Anstrengungen durchaus müde zu sein.

      Ohne viel zu fragen hielt er Rain fest, so gut er konnte, und stützte ihn während man ihm eine Aufgabe übergab, die vielleicht doch etwas grenzdebiler war, als sie sein musste. Sein Bein, oder eher sein Knöchel, tat bestimmt noch weh und die Tatsache, dass Rain vermutlich noch nie einen gebrochenen Knochen in seinem ganzen Körper hatte, half dabei auch nicht. Eigentlich wollte er sich beschweren, das Lamm hochnehmen und es zum Pferd tragen, aber daraus wurde wohl auch nichts, als Rain seinen Mund wieder öffnete und er selbst eine stützende Position einnahm, weil Rain wohl doch nicht so gut stand - oder eher gehen konnte. War das ein Wunder? Nein, eher unwahrscheinlich. "Dich festhalten darfst? Rain, wann darfst du das nicht?", lachte Nayantai zufrieden und die Ärztin nickte nur, bevor sie Rikiya einen kleinen Stoffbeutel in die Hand drückte, der vermutlich das Nötigste beinhaltete. Kaum war das getan, nahm der Wolf sich den zwei Jüngeren an. "Wenn du nicht willst, dann bin ich mir sicher, dass Nayantai dich nicht tragen wird. Ich habe eure Kleidung hier ... es ist eher frische Kleidung, als eure eigene. Zieht euch um, ich warte vor dem Zelt auf euch und kümmere mich um die Pferde, ja?" Rikiya legte die Kleidung auf dem Tisch ab und entfernte sich aus dem Zelt, was Nayantai als Zeichen sah, um Rain wieder auf dem Bett abzusetzen und ihre Kleidung für sie beide zu holen. Beinahe schon ungewohnt schnell riss er sich die Kleidung vom Leib, und dass er für eine Sekunde splitterfasernackt vor Rain stand, fiel dabei wohl nicht ins Gewicht.
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    • Nayantai würde sich noch irgendwann weh tun wenn er so weiter machte, aber es war wohl besser ihn ein wenig herumtollen so lassen, wie damals als er ihm erlaubte nach draußen in den Schnee zu gehen und er sich wie ein kleines Kind benommen hatte. Rain lächelte, bald konnten sie ihre Schneemänner bauen, da war er sicher, auch wenn ihre Reise noch nicht zu Ende war. Rikiya sah aus als könnte er gut auf sie aufpassen und in Feindesgebiet waren sie auch nicht mehr. Sie bekamen frische neue Kleidung, das war das erste Mal, dass Rain so etwas tragen würde - er hoffte nur ihm war warm genug. Außerdem bekam Rikiya wohl ein paar medikamente und eventuell frisches Verbandszeug überreicht. Rain wurde zurück auf das Bett gesetzt, auch wenn Nayantai ein wenig zu viel dabei half. Sie wurden alleine gelassen damit sie sich umziehen konnten. Für einen Moment dachte Rain darüber nach, dass er nichts vergessen wollte, bis er bemerkte, dass er eigentlich gar nichts mehr besaß. Wenigstens Nayantai hatte noch den Talisman, aber sonst hatten sie nicht einmal mehr ihre Kleidung.

      Nayantai brachte die Kleidung hinüber und legte sie für Rain bereit. Nayantai war so schnell ausgezogen, dass Rain kaum etwas sagen konnte, er wurde nur rot und hielt eine Hand schützend vor sich, so dass sie Nayantais privatesten Teile aus Rains Blickwinkel verdeckten, während er selbst seinen Kopf zur Seite drehte. "Nayantai...!", beschwerte er sich kleinlaut und wandte sich lieber seiner eigenen Kleidung zu. Das was er jetzt trug war relativ leicht und wenig Stoff. All die Felle hier hatten genügt um ihn einigermaßen warm zu halten, was er aber da bekommen hatte bestand aus so vielen Schichten, dass Rain Angst haben musste sich darin zu verlieren. Er versuchte die innerste Schicht zu finden. Alleine hier zu sitzen war schon unangenehm kalt, er wollte sich nicht umziehen, nur weil das hieß, dass er sich zuerst einmal ausziehen musste. Er zog also zumindest ein paar Felle über seine Beine, dann ließ er seine jetzige Kleidung von seinen Schultern gleiten und schlüpfte stattdessen schnell in die Neue. Eine Schicht nach der anderen... oder so. Er kannte sich nicht wirklich aus, da war zu viel Stoff.