spellbound. (earinor & akira)

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    • Nayantai verstand den Akzent der Fremden nur notgedrungen, weil es sich teilweise ähnlich anhörte, wie das, was sein Vater im Tiefschlaf von sich geben konnte und, weil die Sprache des Meeres - seine eigentliche Heimatssprache - endlich zischend klang und mit jenem Akzent wohl mehr gemein hatte, als mit der thrianischen Hauptsprache, von der sie sich allesamt abzweigten. Würde Nayantai es müssen, würde er sich mit dieser Frau um Rain streiten und sie freudig darauf hinweisen, dass er vor ihr Besitzansprüche auf ein mageres, liebevolles Lamm hatte und sie nicht mehr als eine herzlose Hexe war, die sich an etwas bereichern wollte, mit dem sie sich gar nicht erst auskannte. Bevor er noch etwas sagen konnte, oder die Wölfin selbst, die ihm gerade noch den Suppenteller in die Hand schob, war Rain auch schon wach und mühte sich ab, zumindest einen einigermaßen freundlichen Eindruck zu machen. Nayantai brachte es unterdessen nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass er für die Kannibalen nicht mehr als glorifiziertes Futter war, das leben durfte, weil sie sich an einem der beiden einen Narren gefressen hatten - und übertriebene Nettigkeit in keinen der vielen Teilen Thrias nett ankam. Die weibliche Stimme lachte schrill und belustigt auf. "Der spricht thrianisch!?", hinterfragte sie ungehobelt, beinahe schon gackernd und erfreut über die neue Entdeckung, bevor sie sich in die Hände klatschte.

      "Du hast deinem Meister Kunststücke beigebracht, wusst ich's doch!", beschuldigte sie Nayantai, der sofort eine Grimasse zog. Die fremde Wölfin kam unsagbar nah an ihr Bett und griff nach Rains Hand, die sie freudig schüttelte, als hätte sie gerade einen Welpen gefunden, dem sie die Pfote schütteln musste, weil er so niedlich war. "Finger weg.", zischte der Wolf, der die Hand der Wölfin davonscheuchte, woraufhin sie ihr Gesicht wiederum verzog. "Du weißt, wer ich bin, oder, Nayantai?", hinterfragte sie genervt und überdrehte die Augen. Er hatte eine gewisse Ahnung, aber wenn das hier die Prinzessin der Kannibalen war, dann hatte sie von sämtlichen Eskapaden, die Gehirnkonsumation beinhalteten, nicht viel abbekommen - es schien ihr daran zu fehlen. Instinktiv griff der Wolf nach Rains Hand und hielt sie in der eigenen, mit der anderen bot er ihm allerdings einen Löffel Suppe an, nachdem er gegen diesen geblasen hatte - die Prinzessin sah ihnen zu und schien gebannt auf eine Antwort zu warten, die er ihr nicht geben wollte. "Die Prinzessin der Kannibalen, nicht?", grummelte er unzufrieden, bevor er Rains Augen vor ihr verstecken, wollte, aber keinerlei freie Hände dazu an seinem Körper fand. "Oh, mein Ruf eilt mir voraus. Du, Nayantai, kannst mich Yayoi nennen. Und wie heißt dein kleiner Freund?" Sie ging dem Wolf auf die Nerven. "Wieso willst du das wissen?" "Wieso beschützt du ihn?" Er schluckte. Warum wollte ausgerechnet sie das wissen?
      Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.
    • Rain wusste zwar nicht was die Wölfin sagte, aber er konnte es sich denken, als sie los lachte und eine Frage stellte. Die Kannibalen schienen zwar öfter auf Adrestianer zu treffen, aber sie unterhielten sich bestimmt nicht mit ihnen und so war ein Schaf, das noch dazu blond und blauäugig war - etwas das es in Wezette auch nicht so häufig gab - vermutlich interessant, mehr noch, wenn es ihre Sprache einigermaßen gut sprechen konnte. Rain war nicht perfekt, bei Weitem nicht, viele Wörter kannte er nicht, oft musste er raten und seine Aussprache war vermutlich furchtbar, aber als die beiden Wölfe vermutlich ihm zuliebe auf einen Akzent wechselten den Rain verstand, konnte er ihrem Gespräch zumindest folgen. Er wusste nicht recht was er von der Wölfin halten sollte, sie schien ihnen nichts böses zu wollen und zumindest hatte sie noch niemand gefressen, stattdessen hatten sie sogar Ressourcen auf sie verschwendet, obwohl sie das nicht tun mussten. Rain fragte sich wem zuliebe sie das getan hatten, Nayantais oder seinetwegen? Gleichzeitig musste Rain sich den Wald in Erinnerung rufen. Den Fallen konnte er ebenfalls nichts abgewinnen, aber er musste zugeben, dass sie eine gute Verteidigungslinie abgaben, sollten die Schafe doch entscheiden mit ihren Soldaten hier einzufallen. Leichen an Bäumen aufzuknüpfen war eine ganz andere Sache die Rain vermutlich nicht vergessen sollte. Vielleicht sollte er einfach nur eine besonders hübsche Dekoration werden.

      Rain wollte sich nicht einmischen und erwiderte nichts als die Wölfin ihn Nayantais Meister nannte, egal wie fernab von der Wahrheit das war. Nayantai wusste vermutlich besser, wie man mit diesen Leuten umging und Rain konnte sich immer noch darauf hinausreden, dass er nur einfache Floskeln auswendig gelernt hatte und den Rest sowieso nicht verstand. Er hatte aber nicht damit gerechnet, dass die Frau sich zu ihm hinbewegen würde, nur um Rains Hand vom Bett zu angeln und zu schütteln, als hätten sie sich einander gerade vorgestellt und würden Freunde werden. Rain sah sie überrascht und vielleicht ein bisschen überfordert an, solche Umgangsformen kannte er nicht, wurde aber schnell gerettet, als Nayantai sie von seinem Lamm verscheuchte und die Hand lieber in seine eigene nahm, als müsste er ihren Dreck herunter wischen. Die Frau schien nicht gerade glücklich darüber und Rain wollte niemandem auf die Füße treten, aber noch einmal rief er sich in Erinnerung, dass Nayantai hier der Experte war... der manchmal viel zu emotionale, besitzergreifende Experte. Seelenruhig ignorierte er die Frau für einen Moment und wandte sich der Suppe zu, die Rain aus zweierlei Gründen nicht essen wollte. Erstens schien es unhöflich und zweitens inspizierte er den Inhalt der Schüssel lieber zuerst auf Fleisch und hoffte, dass keines drin war, damit er nicht über dessen Herkunft nachdenken musste. Fragend sah er Nayantai an, ob er die Suppe wirklich gefahrlos essen konnte. Als Nayantai allerdings offenbarte wer da vor ihnen stand hielt Rain es für noch unhöflicher einfach vor ihr zu Essen, dabei entdeckte er sogar zwei weitere Schüsseln. Wenn er es richtig verstanden hatte, dann war eine Prinzessin wohl so mächtig wie Rain es in dem land seines vaters gewesen war. Es gab einen König über ihr und sie hatte wohl noch Eltern die regierten, aber trotzdem hatte sie eine gewisse machtposition inne. Rain war wohl der Einzige der noch nicht vorgestellt wurde und Nayantai hatte das scheinbar auch nicht vor. Dass er der Sohn eines Fürsten war wollte er selbst ohnehin nicht erwähnen, aber zumindest seinen Namen, oder irgendeinen erfundenen Namen konnten sie ihr wohl nennen, oder? "Uhm... Rain. Mein Name ist Rain.", mischte er sich also ein als die beiden Wölfe sich anstarrten und beinahe die Zähne fletschten, einfach nur, weil er nicht wollte, dass sie anfingen sich die Köpfe einzuschlagen. Oder war sich anzustarren bis einer nachgab so üblich? Wölfe waren nicht wirklich wie ihre tierischen Namensfettern... oder? Erst jetzt merkte Rain wie wenig er eigentlich über Thria wusste.
    • Nayantai war zufriedener, aber wenn er so recht überlegte, dann war die Gesamtsituation, in der sie sich befanden, vielleicht doch ein totaler Reinfall. Nicht nur, dass ein Haufen Kannibalen sich um sie sorgte, er war sich auch sicher, dass all das zu nicht Gutem führen konnte; mal abgesehen davon, dass er das Gefühl nicht loswerden wollte, dass etwas nicht stimmte. Sich selbst als misstrauisch zu bezeichnen war nichts, das Nayantai durchaus gerne tat, aber in diesem Moment war es wohl weitaus zutreffen und zeigte ihm auf, die wenig er doch eigentlich über sich selbst und die Gepflogenheiten seines Landes wusste, nachdem er so lange verschollen war. Yayoi, die aufgrund ihrer Kleidung, ihres Verhaltens und der Tatsache, dass ihre Lippen tiefrot waren, als Prinzessin der Kannibalen durchging, war auch jemand, dem Nayantai eigentlich nie hätte begegnen wollen. "Rain?", lachte sie, vielleicht sogar ein bisschen hämisch, als sie versuchte, die Aussprache zu imitieren - es misslang ihr eher, als dass es ihr wirklich gelang. "Und dabei dachte ich, du hättest einen lustigeren Namen. Wer hat dir den denn gegeben?", wollte sie wissen und saß noch immer unverständlich nah. Immer wieder schielte sie zu Nayantais bandagiertem Gesicht, ihre dunklen Augen verfinsterten sich und sie selbst schien sich nicht sicher, was sie von ihm halten sollte. Der Wolf selbst wollte sich hingegen nicht einmischen, insofern sie nicht handgreiflich wurde und kostete etwas Suppe.

      Sie schmeckte ... fad. Nicht nur, dass es ihr an Schärfe fehlte, viel Einlage hatte sie auch nicht und das letzte bisschen Geschmack, dass Nayantai aus ihr herausfiltern konnte, war wohl der Rauch des Feuers, auf dem sie gekocht wurde. Theoretisch schmeckte sie nach Heimat, aber selbst das konnte er nicht für sich behaupten - er verzog das Gesicht unfreudig und drehte sich zu Rain. "Schmeckt langweilig, da ist aber kein Fleisch drin. Sollte gut sein.", bemerkte er knapp. Es war unfreundlich, im Angesicht eines Anderen, der sie nicht verstand, in fremder Sprache zu kommunizieren und doch tat Nayantai es, weil er den Stolz der Kannibalen - die vermutlich mit dem Nötigsten eine derartige Suppe kochten - nicht kränken wollte. Yayoi schien belustigt zu sein und klatschte wieder in die Hände, als wäre sie ein kleines Kind, das gerade einen riesigen Teddybären von ihren Eltern angeboten bekam; komischer Kauz. "Oh, ihr habt euch gegenseitig die Sprache voneinander beigebracht? Wie süß. Aber das tut auch nichts zur Sache, lasst uns Tacheles reden.", bemerkte sie plötzlich, als sie sich zurückfallen ließ, um in eine einfachere und angenehmere Sitzposition zu kommen. Die Wölfin räusperte sich und für einen Moment war Nayantai sich gar nicht sicher, ob er sie in seinem derartigen Zustand übermannen konnte, käme es zu einem Übergriff. Nichtsdestotrotz bot er Rain einen weiteren Löffel Suppe an, den er vorher kaltgeblasen hatte, und starrte zur Wölfin. "Rain braucht noch ein paar Medikamente und du solltest dir das Auge aus dem Schädel reißen lassen.", bemerkte sie salopp, ehe sie den Dreck unter ihren Fingernägel betrachtete. "Das Problem ist, in diesem Zustand seid ihr beide ziemlich ungenießbar, also werden wir euch nicht fressen. Vorerst. Hört sich das passabel an?" "Mein Vater wird dir den Kopf abreißen, wenn du mich frisst." "Wenn du wirklich der Kronprinz bist. Woher soll ich wissen, dass du mir nicht ins Gesicht lügst?" Verflucht, sie hatte recht - Nayantai sah bei seinem Verschwinden komplett anders aus und grämte sich gerade. "Ich kann euch ein Angebot machen."
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    • Rain blickte mit seinen müden Augen zwischen den beiden Wölfen hin und her. Es wäre wohl unhöflich gewesen sich jetzt wieder ins Bett fallen zu lassen, obwohl er so müde war und sein Kopf immer noch pochte. Er wusste, dass er immer noch Fieber hatte und war sich nicht ganz sicher ob die Ursache noch immer dieselbe war, oder ob er inzwischen irgendetwas anderes aufgeschnappt hatte. Dass man ihn bisher nicht gegessen hatte machte irgendwo Sinn, immerhin aßen sie auch keine kranken Tiere, aber warum kümmerten sie sich extra um sie beide, sie hätten sie genauso gut einfach liegen lassen können. Es schien nicht als würde der Wölfin sein Name gefallen und Rain sah sie etwas verwirrt an. "M-Meine Eltern...?", antwortete er auf die Frage wer ihm denn diesen Namen gegeben hatte. Die Wöfin musterte Rain eindringlich, während sie Nayantai eher finstere Blicke zuwarf, die er vermutlich zurück gab. Rain hörte ihn außerdem ein wenig von der Suppe schlürfen, vermutlich um zu sehen ob sie genißebar war, bevor er Rain noch einen Löffel davon anbot. Seine Hand hielt er immer noch fest, wohl damit die Prinzessin nicht danach schnappen konnte.

      Nayantai brach die Stille auf adrestianisch, Rain wiederrum fand, dass das unhöflich war, aber Nayantai schien sein Revier abzustecken wie es schien. Er wollte sich ganz offensichtlich nicht vor der Prinzessin auf die Knie werfen und bot Rain stattdessen noch einmal etwas von der Suppe an, die scheinbar nicht mit Menschenfleisch versetzt war. Sie hatte Recht damit, dass sie sich ihre Sprachen gegenseitig beigebracht hatten, aber das war scheinbar nicht mehr wichtig und Rain wurde ein wenig nervös, während er sich höflicherweise aufrecht hielt. Den Löffel der vor seinem Gesicht landete konnte er schwer ignorieren und er trank die Flüssigkeit daraus, auch wenn er sich komisch dabei vorkam. Die Wölfin ging jedenfalls endlich auf ein bisschen mehr Abstand. Bei ihrer saloppen Aussage blickte Rain zu Nayantai und fragte sich was sich unter dem Verband eigentlich verbarg. Er würde sein Auge gänzlich verlieren? Rain drückte seine Hand ein wenig. Rain war nicht sicher ob Nayantai die Situation unter Kontrolle hatte, aber er mischte sich besser nicht ein. Er wusste ohnehin nicht wie er beweisen sollte, dass Nayantai war wer er vorgab zu sein und Rain selbst war in den Augen der Prinzessin wohl nicht mehr als eine hübsche Puppe.
    • Die Zuversicht, hier friedlich herauszukommen, wurde Nayantai beinahe aus dem Gesicht geschlagen, als die Wölfin immer und immer weiter faselte - was wollte sie ihnen anbieten? Yayoi rückte nicht mit der Sprache heraus und Nayantai fühlte sich veräppelt, als sie dort saß, grinste und sie beide verträumt ansah, weil er Rain ein paar Löffel Suppe anbot und fütterte, nachdem er sie lange genug geblasen hatte, dass sie lauwarm und für das Lamm genießbar waren. “Er hat dich gut dressiert, Prinzlein.”, lachte sie freudig, als sähe sie ein unsichtbares Band zwischen ihnen beiden, das sich um Nayantai Hals und Rains Hand legte. Er grummelte unzufrieden, aber die Prinzessin schien belustigt genug, um die miese Laune des besitzergreifenden Wolfes zu ignorieren - und sich selbst eine Schüssel Suppe vom Tisch zu nehmen und Nayantai die Letzte zu reichen. “Iss, immerhin hat dein Herr nichts davon, wenn sein Spielzeug nur aus Knochen und Haut besteht.”, neckte ihn Yayoi, die hoffentlich nicht wirklich glaubte, dass Rain über ihn herrschte wie ein König es über ein Land tun würde. “Er ist nicht mein Herr.”, seufzte er, beinahe schon angewidert, und fütterte Rain weiterhin, nachdem er sich die Hälfte seiner eigenen Suppe einfach in die Kehle stellte, als wäre sie nicht brühwarm und … scharf? Nayantai grinste plötzlich freudig.

      Yayoi hatte sich hingegen einen Narren an Rain gefressen, den sie musterte, als wäre er ein kleines Spielzeug, dass einen quietschenden Laut von sich gab, wenn sie fest genug auf ihn eindrückte. “Komm zum Punkt.”, trieb Nayantai die Wölfin an und drückte Rains Hand, als würde er sein letztes bisschen Kraft mit ihm teilen, wenn der Wolf sich gut genug benahm. Die Prinzessin feixte zufrieden, lachte sich schlapp, als wäre sie ein belustigter Fuchs der im Schnee tollte - und Nayantai wusste nicht so recht, was er von alledem halten sollte. “Wir holen deinen Vater hierher, und wenn er dich erkennt, dann könnt ihr beide mit ihm mitgehen. Wenn nicht, dann seid ihr unser nächstes Abendessen, ja?”, gackerte sie zufrieden und Nayantai nickte lediglich. Ihn schockierte nicht mehr viel, aber nachdem er seine eigene Suppe ausgetrunken und Rain einiges seiner gefüttert hatte, lehnte er seinen schweren Kopf auf die Schulter des Blonden. “Gut, dass du mir zustimmst. Und jetzt ruht euch aus. Um dein Auge kümmern wir uns bald, aber euch überfordern wäre doch nicht fair. Fleisch schmeckt nicht besonders gut, wenn ihr Angst habt … und hör auf mich so anzusehen, ich habe euch doch noch gar nichts getan!” “Wenn du Rain etwas antust, reiß’ ich dir deinen Kopf ab.” “Ja ja, kannst du ja versuchen. Schlaft noch ein bisschen.”, seufzte die Prinzessin, die die Schüsseln einsammelte und das Zelt wieder verließ, woraufhin Nayantai ihr nur hinterherspuckte, aber sie bei weitem nicht traf.
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    • Irgendwie hatte Rain das Gefühl, dass ihnen beiden noch häufig vorgeworfen wurde, dass Nayantai eine Art Sklave für Rain war, obwohl das so fernab von der Wahrheit war, dass es fast schon lustig gewesen wäre. Es war allerdings traurig, weil Adrestia und Thria sich so sehr hassten, dass es scheinbar für keine der beiden Seiten eine andere Erklärung dafür gab, warum ein Wolf ein Schaf mit Suppe füttern sollte. Nayantai wusste sich selbst zu verteidigen und Rain blieb still während er nur beschämt seinen Blick senkte, noch dazu machte die Prinzessin ihm ein wenig Angst. nayantai grummelte und knurrte, man konnte ihm ansehen, dass er diese Frau nicht besonders mochte. Trotzdem trank er seine Suppe in einem Zug leer, scheinbar um sich schnell wieder um Rain kümmern zu können, der eigentlich gar keinen Hunger hatte. Er wusste, dass er etwas Flüssigkeit gut gebrauchen konnte, aber andererseits fühlte er sich als müsse er sich übergeben, wenn er die ganze Schüssel aufessen würde. Trotzdem schlürfte er die Suppe von dem hölzernen Löffel der ihm wieder und wieder dargeboten wurde. Da die Prinzessin ihre eigene Suppe ebenfalls aß, kam Rain sich auch nicht mehr so schlecht dabei vor.

      Nayantai keifte und knurrte sie an und Rain fragte sich ob er sich auch so verhalten hätte, wäre er alleine hier gewesen, oder hätte die Prinzessin Rain einfach ignoriert. Sie fand das offenbar lustig und brauchte eine Weile bis sie ihr Angebot unterbreitete. War das nicht perfekt für sie? Wenn Nayantais Vater hier her kommen würde, dann waren sie sicher, oder? Nayantai log immerhin nicht, also schwebten sie wohl in keiner Gefahr. Nayantai lehnte sich auf Rain als sie beide genug gegessen hatten und er mit der Prinzessin eine Abmachung getroffen hatten. Sie zankten sich noch ein bisschen, bis sie selbst die Schüsseln nahm und damit wieder ging. Nayantai spuckte und Rain ließ sich erschöpft zurück in seine Kissen sinken, jetzt wo sie weg war. "Nayantai... solltest du nicht... ein bisschen netter sein?", fragte er ihn und strich ihm sanft über die Wange. "Freu dich. Dein Vater lebt, sie wüsste bestimmt wenn es nicht so wäre. Das sind gute Neuigkeiten, nicht wahr...?"
    • Yayoi war auf und davon mit ihren Schüsseln und Nayantai war sich nicht sicher, ob er nicht noch eine Suppe haben wollte - sie füllte sein Inneres mit wohliger Wärme und Nayantai schmeckte endlich etwas, das nicht beirrende Süße war und ihn um den Verstand brachte. Wenn er sich das alles so recht überlegte, dann war es hier gar nicht so schlimm, vorausgesetzt man nahm ihm nicht doch sein Schaf weg, an welches er sich gerade kuschelte - Wölfe waren irgendwie doch komisch und unfreundlich, etwas, das Nayantai ihnen allen gleich tat, indem er einfach nach einer Prinzessin gespuckt hatte, die lediglich ein schroffes, loses Mundwerk hatte und ihn um den Verstand brachte; nicht auf die gute Art und Weise. “Wieso? Die wollen uns doch sowieso fressen. Und außerdem glaubt sie uns so oder so nicht.”, greinte er unzufrieden und drückte dabei sein Gesicht gegen Rains warmen Hals, auf den er haufenweise Küsse pflastern wollte. Im Moment war er zu müde dazu, aber er hielt Rains Hand noch in der eigenen und küsste die gleiche Stelle trotzdem, weil er sich einfach danach fühlte, aber nichts anderem. Insofern es ruhig blieb und sie beide entspannen konnten, stand nichts dagegen, in dieser Position zu verbleiben und sich nicht weiter um eine einfältige Frau zu grämen.

      “Ich freue mich, ja, aber …”, nuschelte er unzufrieden. Wieso sollte er sich nicht freuen? Es war gut, dass sein Vater lebte und atmete, dass er nicht daran denken musste, in welchem Massengrab er sich befand und wie schlimm es seiner Schwester erging, die nun aus dem Stegreif heraus ein ganzes Land führen musste. Unfair war die Welt allemal, Nayantai wusste das selbst gut genug, aber Rain war weder sein Herr noch sein Meister und er wollte sich ein derartiges Szenario gar nicht erst ausmalen. Weder profitierte er davon, noch machte es großartigen Sinn über derartige Dummheiten nachzudenken - es war mehr schlecht als recht, vor Rain auf die Knie zu fallen und ihn anzubeten. “Ich mag sie nicht. Und außerdem ist das mein Auge.”, keifte er unzufrieden in Rains Halsbeuge hinein, an der er mittlerweile wieder knabberte, als wäre er ein Stressball, oder aber ein einfacher Knochen, an dem er nagte, damit er seine Gedanken auf etwas anderes fokussieren konnte. “Wie war die Suppe? Meine war scharf.” Mehr nichts, oder zumindest hatte der Wolf nicht mehr als das geschmeckt - er war sich auch nicht sicher, ob er das gar wollte und sich nicht viel lieber unter vielen Decken vergrab. “Bist du müde?”, wollte er wissen, aber das konnte er sich auch selbst zusammenreimen. Etwas Ruhe wäre gut, sein Vater würde früher oder später hier eintrudeln und dann wären sie wirklich in Sicherheit, voraussichtlich sie konnten laufen. “Ich … mh … du bist schön warm …”
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    • "Sie hätten uns auch einfach liegen lassen können. Ich glaube nicht, dass es sich für sie rechnet uns gesund zu pflegen, nur um uns dann zu essen...", murmelte Rain etwas leiser, er sprach zwar adrestianisch, aber er wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen, niemanden ging ihr Gespräch etwas an, außer sie beide natürlich. "Es ist doch egal wenn sie uns nicht glaubt... wenn dein Vater hier ist, dann wird sie es schon einsehen und bis dahin sollten wir sie vielleicht nicht verärgern? Ich meine... so viel halten sie von deinem vater auch nicht, oder? Wir sollten ihnen keinen Grund geben die Abmachung zu brechen." Zumindest wirkte das auf Rain vernünftig. Wenn Nayantai diese Frau vielleicht doch zu sehr provozierte, würde sie ihm vielleicht einen Finger abbeißen und das wollte Rain nicht. "Wie lange dauert es denn in etwa, bis dein Vater hier wäre?", wollte Rain wissen, natürlich wusste er auch, dass Nayantai nicht genau wusste wo er sich befand, oder wo genau sie selbst gerade waren. Erst einmal müsste ein Bote ihn finden und dann müsste er her kommen. Es dauerte sicher noch eine Weile, aber bis dahin ging es ihnen beiden hoffentlich besser. oder hoffentlich nicht, sollten sie gegessen werden, waren sie erst einmal gesund.

      Rain schob seinen Arm unter Nayantai, so dass er ihm über den Kopf streicheln konnte. Kurz überlegte er, ob sie sich verstellen sollten, aber Nayantai hatte wohl bereits klar gemacht, dass er sich zumindest um Rain kümmern wollte und sie ständig aneinander klebten. Rain bekam eine Gänsehaut als Nayantai ihn leicht biss, ob ihm das half? "Mh... vielleicht kannst du sie um einen Spiegel bitten... oder eine Schüssel mit Wasser in der du dich sehen kannst. Dann kannst du selbst beurteilen, wie es um die Wunde steht...", murmelte Rain entschuldigend und drehte seinen Oberkörper in Nayantais Richtung um seine Stirn gegen die des Wolfes zu drücken. "Sie war gut.", lächelte Rain, seine war ihm eigentlich nicht scharf vorgekommen, er schmeckte allerdings gerad eohnehin weniger als sonst. "Mhm... ich glaube... ich sollte ein wenig schlafen. Tut mir Leid...", murmelte Rain der seine Augen bereits geschlossen hatte. Er war vermutlich nur warm, weil er immer noch Fieber hatte. "Alles wird gut...", lächelte er und streichelte Nayantais Wange, dann rutschte er ein wenig nach unten und kuschelte seinen Kopf gegen Nayantais Brust, dabei verschwand er unter all dem Fell.
    • “Sie haben uns sicher nur mitgenommen, weil sie uns fressen wollten und dann haben sie gemerkt, dass wir ungefähr so nahrhaft wir eine Baumrinde sind.”, grummelte der Wolf unzufrieden, auch, wenn Rain vermutlich recht hatte. Sein Körper schmerzte nicht mehr als sonst, eher weniger, und er fühlte sich entspannt - trotz der gerade stattgefundenen Konversation. Das er und Rain noch einen weiten Weg vor sich hatten, wenn sie schlussendlich nach Hause wollten, daran wollte er im Moment gar nicht denken, war es doch nicht weiter wichtig - Nayantai machte sich lediglich eine mentale Notiz darüber, dass sein Vater noch lebte, dass Thria vielleicht noch nicht gänzlich dem Untergang geweiht war, und dass Muhan vielleicht … nein, das war unsinnig und je länger er darüber sinnierte, desto unsinniger wurde der Gedanke. Ob Rain wohl auch …? Nein, absolut nicht. “Du hast recht, aber trotzdem. Wer weiß schon, ob sie ihre Finger hinter ihrem Rücken nicht überkreuzt hat? Ich traue ihr nicht, in Thria ist immer Vorsicht geboten. Aber Adrestia ist da auch nicht besser.” Nayantai konnte sich die Welt der noblen Adrestianer weder schön noch ansprechend vorstellen; und das wollte er auch gar nicht, Rain war genug für ihn, egal ob er ein dahergelaufener Bauer oder doch ein gefallener Fürst war, das tat nichts zur Sache. “Mein Vater? Wenn ihn die Nachricht erreicht vermutlich einen guten Monat, wenn er sich Zeit lässt, aber vielleicht schätze ich auch falsch.”, posaunte er Trübsal blasend heraus.

      Dass Rain sich an ihn schmiegte, sah der Wolf lediglich als Zeichen, dass seine Annäherungsversuche durchaus geduldet waren und dass Rain das alles doch auch wollte, aber nicht nur das - es fühlte sich doch ein bisschen so an, als gehörten sie zueinander und hätten Entscheidungen getroffen, die sie beide aneinander festband. War das zu viel des Guten? Vielleicht schon, aber er wollte nicht länger über Eventualitäten und Hoffnungen grübeln, viel lieber wuselte er seinen eigenen Arm unter Rain und zog ihn nah genug an sich heran, damit sie beisammen blieben. “Einen Spiegel? Ich glaube kaum, dass die sowas haben, aber eine Schüssel Wasser hört sich gut an … es hat sich sicher auch gut angefühlt, als sie uns gewachsen haben. Das war ziemlich viel Dreck, Schweiß und, naja …” Verkrustetes, angetrocknetes Blut, das nicht nur von ihnen stammte. Nayantai misste seine eigentliche Kleidung erneut, aber dieses Mal war auch keine Sara in der Nähe, die sie ihm wieder einigermaßen originalgetreu flicken konnte. “Nicht der Rede wert, ich schlafe einfach ein bisschen mit. Wir sollten uns ohnehin ausruhen.”, nuschelte der Wolf schon wieder, bevor er herzhaft gähnte und Rain dabei beobachtete, wie er sich unter den Decken versteckte. Nayantai steckte seine Hand nachhinein und wuschelte ihm durch die Haare. “Schlaf gut, und lass dich nicht beißen …” Dann nahm er die Hand auf seiner Wange und biss zögerlich daran, wenn auch nicht fest. “Vor allem nicht von mir.”
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    • "Dann hätten sie uns auch wieder in den Schnee werfen können...", murmelte Rain, aber vielleicht mussten diese Leute auch keinen Sinn machen, oder sie wollten einfach nur wissen was ein Wolf gemeinsam mit einem Schaf in ihrem Land verloren hatte. Vielleicht wollten sie auch nur sehen was ein blondes Schaf mit baluen Augen so zu bieten hatte. "Mhm... ich verstehe...", murmelte Rain nur. In Adrestia traute kaum ein Fürst dem anderen und doch blieben sie alle einigermaßen höflich, aber das hier war nicht Adrestia. Einen Monat auf Nayantai Vater zu warten würde aber noch eine Herrausforderung werden, allerdings waren sie dann beide vielleicht wieder gesund. Rain wollte dieses Mal positiv bleiben und sich einfach an Nayantai fest halten. Dann schlief er eben bis Nayantais Vater hier auftauchte und hoffte, dass er Rain nicht hier zurück lassen wollte. "Hm...? Worüber denkst du da nach...?", fragte Rain dann, der dem Gespräch kaum nich folgen konnte. Er war müde und seine Stirn glühte. Er brauchte ein wenig Ruhe, auch wenn er sich gerne mehr mit Nayantai unterhalten hätte. Rain hätte gern ein bisschen mehr Zeit mit Nayantai verbracht und bewusst mit ihm gekuschelt, aber noch während Nayantai sprach und ihm sanft in die Hand biss schlief er erneut ein.

      Viel mehr als zu schlafen tat er nicht, das Fieber wollte nicht runter gehen, aber zumindest der Husten wurde besser und es war kein Blut mehr zu schmecken. Nayantai schien es allerdings auch nicht so gut zu gehen, auch wenn es ihm anfänglich besser ging. Er weigerte sich sein Auge behandeln zu lassen, seit die Prinzessin ihn darauf hingewiesen hatte, dass er es wohl aufgeben sollte und Rain fand, dass es Nayantais Entschidung war. Niemand würde freiwillig ein Auge hergeben. Rains Bein ging es auch besser. Es war mit zwei Stöcken zusammengebunden die den Knochen gerade halten sollten während er heilte, aber die Tatsache, dass er immer noch krank war schien dafür zu Sorgen, dass die Heilung nur schleppend voran ging. Zumindest Fleisch und Haut schienen wieder einigermaßen zusammen gewachsen zu sein, aber die Falle hatte seinen Muskel aufgerissen und bisher war ihm nicht erlaubt gewesen aufzustehen. Nicht dass er das mit seinem Fieber gekonnt hätte. Als er das nächste Mal aufwachte - es waren mehrere tage vergangen - sah Rain die Frau die sich als Ärztin heraus stellte in das Zelt marschieren und sie brachte zwei weitere Wölfe mit, die mindestens so groß waren wie Nayantai. Rain duckte sich hinter seinen eigenen Wolf und rüttelte ihn sanft, damit er aufwachte.
    • Nayantai hatte nicht das gleiche Glück wie Rain; er wachte relativ sporadisch auf, aber jedesmal, wenn er seine Augen aufschlug, fühlte er sich schlimmer als zuvor und wunderte sich nicht einmal darüber, dass die Medizinerin immer öfter bei ihnen auftauchte; nicht nur, um Rains Schienen anzupassen, aber auch, um sich Nayantais Auge anzusehen. Der Wolf war sich nicht ganz sicher, ob es ordentlich verheilte, aber auch in Momenten, in denen man ihm den Verband abnahm, sah er gar nichts mehr. Das letzte bisschen Augenlicht, dass er die Wochen zuvor noch stolz sein eigen genannt hatte, war verblasst - es kränkte ihn, tat auf gewisse Art und Weise weh und ließ ihn sich selbst hinterfragen. Er wusste, dass all die Dinge, die er hier tat und zuvor getan hatte, nicht nur für ihn selbst getan wurden, sondern auch für Rain, der jemanden verdiente, der zuversichtlich auf die Zukunft blickte, die er schon lange aus den Augen verloren hatte. Nayantai hinterfragte nicht länger, wozu sein eigenes Auge nützlich wäre, wenn es doch verheilte und die Medizinerin machte es offensichtlich, dass er so oder so eine grässliche Narbe und schlimmstenfalls eine faulende Gesichtspartie haben würde. Daran wollte er gar nicht denken, er wollte es lediglich totschweigen und dachte nicht ein einziges Mal daran, Rain davon zu beichten - er schlief, so viel wollte er glauben.

      Kaum fand er in den Schlaf, rüttelte man an ihm und weckte ihn erneut aus seinem Delirium. Dieses einzige Mal sollte es jedoch nicht der Geruch von Essen, oder die Empfindungen von stechendem Schmerz sein, sondern Rain, der offensichtlich daran arbeitete, ihn wieder aus seiner Traumblase zu befreien, in der er sich wohl schon viel zu viele Stunden aufgehalten hatte. Nayantais Augen fühlten sich verklebt an, beide, und er selbst fühlte einen Druck in seiner Lunge, den er hustend ausstieß - und der stechenden Schmerz in seinem Kopf nachwirken ließ. Es tat weh, so viel war klar, aber auch die Tatsache, dass sie jetzt schon Besuch bekamen, ließ ihn überrascht aufsitzen. “Hm?”, fragte er eher Rain als die Medizinerin und ihre männliche Entourage, die wohl dort war, um angsteinflößend zu wirken. Wozu? Nayantai hob seinen schweren Kopf und hörte Zischen - sein Kopf fühlte sich wie Suppe an, und doch setzte sich die Medizinerin lediglich auf ihr Bett. “Also, wir haben uns entschieden, dir dein Auge wegzunehmen. Ob du willst oder nicht.” Die Männer standen scheinbar bereit, um den Wolf davonzuschleppen - und Nayantai greinte für eine Sekunde, bevor er sich an Rain klammerte. “Nein.”, fiepte er. “Sei kein Kind!”
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    • Nayantai brauchte ein bisschen um aufzuwachen und er sah müder aus denn je. Die wölfin setzte sich auf das Bett das Rain und Nayantai sich teilten. Rain hatte sich bisher immer an den Rand gekuschelt, mit Nayantai als eine Art Schutzwall, also saß sie jetzt auch mehr neben ihm als in Rains Nähe. Er lugte über den großen Wolf zu ihr. Nicht, dass die Wölfin unfeundlich zu ihnen gewesen war, sie hatte sich nur häufig beschwert und Rains Verbände vielleicht etwas zu fest angezogen. Einmal war die prinzessin dabei gewesen und hatte zu lachen angefangen als Rain gequiekt hatte. Nayantai wäre ihr fast an den Hals gesprungen. Jetzt teilte die Medizinerin ihnen mit, dass sie nicht länger warten wollten und sie wollten Nayantai seinem vater wohl lieber lebend übergeben, sollte er wirklich sein wer er behauptete. Fast sofort widersprach Nayantai und klammerte sich an Rain - die letzte Person die ihn beschützen konnte. Er wirkte wirklich wie ein Kind, aber mehr als alles andere wirkte er verängstigt. Rain hatte gesehen wie schlecht es ihm ging und Nayantai hatte selbst zugegeben, dass er rein gar nichts mehr sehen konnte. Rain hatte das nicht einmal mehr überrascht, sah er sich die Wunde an.

      "Nayantai...", murmelte Rain, warf einen prüfenden Blick auf die drei Wölfe die sie anstarrten, aber legte seine Arme dann dennoch um den Wolf, egal was sie alle davon hielten. "Nayantai, dir geht es doch nicht gut... und es wird nicht besser... es ist schon fast so schlimm wie als ich die Medizin besorgt habe...", murmelte er auf adrestianisch, das war ein privates Gespräch und ging keinen etwas an. Am Liebsten hätte Rain alle einfach für zehn Minuten aus dem Zelt geworfen. "Du musst wieder gesund werden, ja? Das ist wichtiger als ein Auge. Mir ist es egal ob du eines oder zwei hast.", wisperte er in Nayantais Ohr, während er beruhigend über seinen Kopf streichelte. Er wusste nicht ob das eine von Nayantais Sorgen war, noch wusste er ob der Wolf überhaupt selbst wusste, warum er sich so weigerte, aber Rain wollte es gesagt haben. "Wenn dein Vater hier ankommt, dann haben wir doch auch noch einen weiten Weg vor uns... und dann musst du fit sein. Du musst immerhin Schneemänner mit mir bauen und ein Fest wolltest du mir auch zeigen, hm?" Er drückte Nayantai ein wenig fester. "Wir werden dann einfach beide gesund, ja?" Rain hob vorsichtig seinen Kopf und blickte die Ärztin an, die sich vermutlich ausmalte wie der böse Adrestianer dem Wolf aureden wollte gesund zu werden, einfach nur weil er egoistisch und von Grund auf böse war. "Kann ich mitkommen?", wollte er wissen. Vielleicht würde das Nayantai beruhigen.
    • Sich hinter Rain zu verstecken war noch nie die richtige Methode gewesen; das Lamm wollte zwar helfen, das rechnete Nayantai ihm auch hoch an, aber wenn sie beide ehrlich waren, dann war Rain kaum imstande derartige Dinge zu bewerkstelligen, egal wie klein er sich hinter ihm machte und wie sehr er sich in die letzte Ecke drängen wollte, so schien es unmöglich, sich noch länger vor der Ärztin und ihren Handlangern zu verstecken. Hilfesuchend blickte er nach oben, in Rains Gesicht, das die warmen Farben des Feuers reflektierte - seine Augen wirkten einladend, als wären sie Spiegel zu einer Seele, die er ungemein schon viel zu oft berührt hatte, aber nicht nur das. Er glaubte, sich darin verlieren zu können, als hätten sie eine hypnotische Wirkung auf ihn und waren in der Lage, ihm seine abertausenden Fehler aufzuzeigen, die er immer wieder machen würde, wenn er sich nicht weiter bemühte. Rain war wie die Sonne, Nayantai wie der Mond - ohne ihn würde er wohl kaum so strahlen, wie er es schließlich tat und obwohl sein Schädel mehr als nur einmal pochte, so verlor er sich in den Worten und Berührungen des Blonden, der so sanft war, wie eine liebkosende Sommerbrise, auf die der Wolf wohl sein ganzes Leben wartete. Schmerzhaft, sich eben jene Worte anhören zu müssen, war es dennoch allemal.

      "Ja, Rain?", winselte er, beinahe schon aufgebracht aber definitiv verwirrt, kaum starrte er wieder davon. Hatte er sich von Rain einlullen lassen? Sein fahles Gesicht, seine langen Wimpern und allem voran die hellblauen Augen hatten etwas hypnotisches an sich, wenn er ehrlich war. "Aber ... aber, was, wenn sie mir nicht nur das Auge ausreißen? Und was, wenn es wehtut?", sprach der Wolf schließlich aus, bevor er seine Arme um die Hüfte des Blonden legte und sich an ihn heranzog. Das schien zumindest genug Aufstand für einen der Männer zu sein, um Nayantai etwas zu nahe zu kommen und an einem seiner Beine zu ziehen - verdammt, der hatte Kraft! Dem Wolf schien das gar nicht zu gefallen, weswegen er nur einen unzufriedenen Laut von sich gab und nach dem Fremden trat, der offensichtlich von der Ärztin davongescheucht wurde, die Rain mit ihm konferieren ließ. "Ich brauche aber zwei!", beharrte er. Nayantai war zum weinen zumute, er fühlte sich wieder wie ein kleines Kind und seiner grimmiger Blick prallte an Rain ab, als er sich verrenkte, um die Ärztin böse anzufunkeln, die lediglich seufzte. "Du hast recht, aber ... aber ..." Die Situation schien aussichtslos und bevor Nayantai es besser wusste, pflückte ihn einer der Männer aus dem Bett und nahm ihn hoch, wie einen Sack Kartoffeln. Zufrieden war er damit nicht, aber es genügte, um ihn dort festzubinden, wo er war. "Lass mich runter!" "Nun hab dich nicht so, wir helfen dir nur.", grummelte die Ärztin schließlich, bevor sie sich Rain ansah. "Möchtest du? Ich kann nicht garantieren, dass das hier ansehnlich oder derartiges ist. Nimm dir zumindest eine Decke mit.", erklärte sie dem Lamm lediglich, bevor sie sich auch schon in Bewegung setzte. "Lasst mich runter, verdammt nochmal!"
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    • Nayantai tat Rain leid, aber irgendwo wusste er, dass diese Wölfin ihm nur helfen wollte. jeder konnte sehen, dass es dem Prinzen schlechter und schlechter ging und es würde nur noch schlimmer werden. Rain wollte Nayantai nicht zu etwas überreden das er nicht tun wollte und erst Recht wollte er nicht, dass Nayantai Rain irgendwann die Schuld dafür gab, dass er eines seine Augen verloren hatte, nur weil das Schaf darauf bestanden hatte. So wie es darauf bestanden hatte eine längere Rast zu machen. "Danach wird es besser werden... nur das Auge, ja?", murmelte er und spürte Nayantais Arme fest um seinen Körper. Rain versuchte ihn zu trösten, aber mit drei Wölfen im Raum die Nayantai als feindlich betrachtete und der Tatsache, dass sie ein Nein nicht mehr hören wollten, war das nicht so einfach. "Nayantai mir ist es lieber du bist gesund, als du hast zwei Augen...", murmelte Rain und biss sich auf die Lippe. Man konnte diese Situation nicht schön reden, zumindest konnte er das nicht und wenn sie ihm einen Teil von seinem Körper reißen wollten, dann würde Rain das auch nicht wollen.

      Nayantai hatte sich beinahe doch dafür entschieden, da wurde er plötzlich aus dem Bett gezogen. "Hey!", beschwerte sich Rain zum ersten Mal seit er hier war. "Kein Grund ihn so zu behandeln!" Die Ärztin drehte sich zu ihm und er hielt schnell den Mund. Er hatte Angst vor jeder einzelnen person hier die nicht Nayantai war, trotzdem war es nicht nötig Nayantai gegen seinen Willen zu verschleppen. "Das ist mir egal, ich..." Rain kam nicht weiter, die zwei Männer und die Medizinerin waren schon dabei das Zelt zu verlassen und Rain schlug die Decken und Felle zur Seite um sich aus dem Bett zu kämpfen. Allein sein Bein zu bewegen tat noch weh, obwohl es drei Wochen her war, seit er in die Falle gelaufen war, aber die Wölfin schien es bisher nicht für nötig gehalten zu haben Rain zu erklären, wie lange er eine Schiene brauchen würde, oder wie schlimm alles wirklich aussah. Trotzdem schwang er seine Beine aus dem Bett um Nayantai hinterher zu eilen, als er jedoch etwas Gewicht auf das verletzte Bein verlagerte durchzuckte ihn ein heftiger Schmerz und sein Bein gab unter dem gewicht einfach nach. Er stürzte auf den Boden. "Wartet!", rief er. Was sollte er tun? Ihnen hinterher kriechen? Er wusste nicht einmal was sich außerhalb des Zeltes befand und er hatte Angst es heraus zu finden, gleichzeitig aber war er wütend - was nicht häufig vorkam - und wusste, dass Nayantai sich selbst mit seinen Zähnen zu Rain ziehen würde, also versuchte er zumindest ebenfalls zum Zelteingang zu kommen.
    • Nayantai zappelte, als wäre er ein Fisch im Trockenen - wollte seinen zukünftigen Peinigern und Artgenossen entkommen und allgemein hatte er keine wirkliche Lust darauf, das kuschelige Bett zu verlassen. Dennoch zwang man ihn wohl oder übel dazu - egal, ob er sich voller Elan dagegenstemmte und versuchte, seinem Schicksal zu entkommen und egal, ob er Kraft in seinen Armen und Beinen besaß oder nicht, so ziemlich alles tat irgendwie weh und er wollte gar nicht wissen, was geschah, wenn er sich nicht zu benehmen wusste - und doch stemmte er sich immer wieder gegen den großen Wolf, der ihn in einem eisernen Griff hielt und vom Entkommen abhielt; Nayantai fühlte sich angewidert, weil ihm die Stärke fehlte und er fühlte sich genervt, weil er es nicht schaffte, sich aus der schleimigen Umarmung seines Umfeldes zu reißen. Grundsätzlich war das natürlich nichts schlechtes, er ließ sich auf unfreiwillige Art und Weise helfen, aber selbst dann sah er Rain noch nach, der versuchte, ihnen nachzurennen. Nayantai japste unzufrieden, und als er den Blonden entdeckte, wie er zu Boden fiel, weil man ihm nicht half, und sich der Zelteingang hinter ihnen schloss, zwang er sich dazu, dem anderen Mann eine Kopfnuss gegen sein Nasenbein zu geben. Ungestüm wie eh und je war der Wolf, der mit einem grimmigen Laut am Boden landete. Seine nackten, leicht bandagierten Beine landeten im bitterkalten Schnee und Nayantai zwang sich, aufzustehen und um sein Leben zu rennen.

      "Komm zurück, du Trottel!", rief ihm die Ärztin noch hinterher, aber Nayantai wollte das gar nicht erst hören. Seine Füße schmerzten mit jedem Schritt, den er mit seiner warmen Haut im eiskalten Schnee tätigte, aber es brauchte nicht viel Anstrengung, damit er es wieder zurück ins Zelt schaffte, obwohl ihm der zweite Mann bereits auf den Fersen war und er sich sicher war, dass er mehr als ein Paar Füße hörte, das im Schnee wetzte. Im Inneren des Zeltes angekommen und der kalten Luft entronnen, fand er Rain und kniete sich zu ihm am Boden. Des Wolfes Arme und Beine fühlten sich an wie Pudding, und doch wollte er Rain helfen und setzte ihn zumindest auf, bevor er ihn schützend in seine Arme zog und gemeinsam mit ihm in Richtung Bett robbte. "Ihr verhaltet euch so, als würden wir euch wehtun.", keifte die Ärztin, kaum hatte sie das Zelt wieder betreten. "Ich nehme einfach b-" "Asahi, spar' dir die Luft." Nayantai konnte der Konversation nur bedingt folgen, aber er giftelte in die Richtung der Ärztin und des fremden Mannes mit einem bitterbösen Blick. Sein Schädel schmerzte nach seiner kleinen, aber feinen Attacke noch ein großes Stück mehr, aber er hatte Rain in Sicherheit gebracht, so viel stand fest. Dennoch ließ Asahi es sich nicht nehmen, ihnen näherzukommen und nach Nayantai zu greifen, der wiederum Rain festhielt. "Lass los!", greinte er, als der dem ungehobeltem Riesen ins Gesicht spuckte, dieser allerdings davon absah, ihnen beiden den Kopf abzureißen und sie zurück ins Bett legte. Die Ärztin zündete währenddessen ein paar Räucherstäbchen an, die komisch rochen. "In Ordnung, wenn du nicht willst, dann zwingen wir dich nicht dazu. Ich komme später wieder vorbei.", grummelte sie. Alsbald zog sie aus dem Zelt davon und der ungehobelte Typ mit ihr, während Nayantai sich lediglich an Rain schmiegte. "Tut mir leid ..."
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    • Rain kam nicht wirklich voran und sein Bein schmerzte selbst dann noch, wenn er nur versuchte es hinter sich her zu schleifen. Alsbald hörte er draußen einen Tumult und kurz darauf stürmte Nayantai zurück in das Zelt. Rain sah ihn überrascht an, da wurde er auch schon in eine Umarmung gezogen und zum Bett geschliffen. "Nayantai was tust du...?", murmelte er und kurz darauf kam auch der Rest der Bande zurück. Nayantai warf sich schützend vor sein kleine Lamm, während dieses versuchte Nayantai ein wenig zu beruhigen. Der große Wolf stapfte näher und dieses Mal war es Rain der seine Arme schützend um den Kopf seines Wolfes legte, aber alles was passierte war, dass der Wolf sie beide zurück ins Bett beförderte und das mit einer Leichtigkeit die fast erschreckend war. Rain sah davon ab sich eine bequemere Position zu suchen so lange die Situation nicht geklärt war, aber die Ärztin wollte scheinbar nicht einmal mehr mit ihnen diskutieren, weswegen sie und ihr Lakai alsbald wieder verschwanden und sie alleine zurück ließen. Rain hatte seine Arme immer noch schützend um Nayantai gelegt und streichelte ihm über den Kopf.

      "Beruhige dich...", murmelte er sanft und so leise, dass es niemand anderes außer Nayantai hören konnte. Das war nicht sehr gut gelaufen, dabei wollte Rain doch auch nur, dass Nayantai sich helfen ließ. Wenn diese Leute einfach nur nicht so grob wären. Nayantai hatte es schon in Fahergus nicht gemocht, wenn ihn irgendjemand anfasste, außer Rain, wenn es sich um jemanden handelte der so viel Stärker war, dann machte das die Sache vermutlich nicht besser. "Nayantai, Nayantai sieh mich an...", wisperte Rain der den Kopf des Wolfes nach oben neigte, damit er genau das bewerkstelligen konnte. "Alles ist gut. Mir geht es gut und dir auch.", erklärte er und gab Nayantai ein paar Minuten Zeit in denen er ihm weiterhin über den Kopf und den Rücken streichelte. Nayantai sollte sich helfen lassen, aber das konnten sie später noch einmal besprechen. Rain wollte mit kommen, damit er Nayantais Hand halten konnte, das würde die Sache hoffentlich leichter für ihn machen? Egal, jetzt erst einmal sollte Nayantai sich beruhigen...
    • Gerade jetzt wollte der Wolf eigentlich nicht mehr, er wollte viel lieber abschalten und keineswegs daran denken, dass all das hier ziemlich sicher noch ein Nachspiel haben würde. Nayantai wusste, dass er sich nicht immer so verhalten konnte, dass er sich nicht aus der Affäre ziehen konnte und sich in Rains Arme flüchten konnte, die ihm nur metaphorischen aber keinen realen Schutz boten - nichts davon existierte, und doch schmiegte er sich an ihn, kaum lagen sie gemeinsam in ihrem Bett und der Wolf fühlte sich zumindest so, als wäre Rain in der Lage, jedwede zu verteufelnde Gedanken aus seinem tiefsten Inneren zu verbannen und ihn aus seiner tiefen, unförmigen Grube der Selbstdestruktion und des Schmerzes zu befreien, aus der er noch immer nicht ganz geflohen war. "Nein, es ... ich ...", wimmerte er, unwissend, ob ihm wirklich Tränen in den Augen standen, oder ob seine Reserven einfach nur menschenmöglichst aufgebraucht waren. Vieles wusste der Wolf nicht und doch glaubte er zumindest, dass er zumindest eine Ahnung davon hatte, dass Rain ihm nie etwas antun würde - er konnte sich auf ihn verlassen und war auch der festen Überzeugung, dass er das bis an sein Lebensende konnte; und selbst wenn nicht, dann glaubte er zumindest, sein Schicksal in die Hände der richtigen Person zu legen.

      Rain faselte wieder vor sich hin, aufgrund der Brühe in Nayantais Gehirn war es allerdings mehr als schwer, die Konversation wirklich sinnergreifend zu verfolgen. Seinen Kopf sollte er heben? Oder was war es, das Rain genau von ihm wollte? Nayantai wurde nicht gerade schlau aus dem, was er von sich gab, aber die Wahrheit war zumindest, dass er sich endlich selbst eingestand, dass sein verdorbenes Auge vermutlich der Auslöser vieler Probleme war, die als solches gar nicht geschehen sollten. Genug von alledem hatte er ohnehin, aber er wollte nicht unfreundlich klingen, oder Rain wehtun, weswegen er sich von seiner Hand leiten ließ und verträumt nach oben starrte, während sich seine Finger bereits in der Kleidung an Rains Rücken verkrampft hatten. Es schmerzte, teilweise so sehr, dass er gar nicht mehr darüber nachdenken wollte - er konnte und wollte das auch gar nicht, stattdessen fragte er sich immer wieder, wieso er so sehr ins strudeln geriet und warum ihn sein Trauma in den dümmsten Momenten wieder einholte. Sein Atem, der erratisch gewesen war, flachte einigermaßen wieder ab. "Du bist da, ja ...", murmelte er, und rutschte nach unten, um seinen Kopf auf Rains Schoss zu beten und sein Gesicht in des Blonden Magengegend zu vergraben. "Rain ist da, alles wird gut ..." Er war erschöpft, so unsagbar ausgelaugt ... "Es ... es tut mir leid ..."
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    • Es war lange her, dass Rain Nayantai so aufgelöst erlebt hatte, Rain hatte auf ihrer Reise beinahe vergessen was Nayantai alles durchgemacht hatte und wie misstrauisch er auch gegenüber Rains Soldaten war, obwohl sie ihm Monate lang nichts angetan hatten. "Nayantai es ist okay.", murmelte Rain beruhigend und streichelte Nayantai weiter. "ich bin dir nicht böse.", stellte er klar, er war nicht sicher was Nayantai gerade dachte, oder ob es rational war, aber Rain war für ihn da und er würde es immer sein, er brauchte sich keine Sorgen zu machen. Der Blonde wünschte nur er wäre wirklich in der Lage Nayantai zu beschützen und die ungehobelten Wölfe von ihm fern zu halten. Wenn sie Rain nur hätten mitkommen lassen, damit Nayantai sich sicherer fühlte, dann wäre vielleicht alles schon wieder vorbei. So mussten sie beide Angst haben, dass die Ärztin zurück kam um Nayantai aus dem Bett zu zerren und an einen Tisch oder sonst an irgendetwas zu fesseln, damit er still hielt. Rain wollte das nicht für ihn, sie mussten ihm nur Zeit und Abstand geben, aber das schien keiner von ihnen zu verstehen.

      Nayantai klammerte sich fester an Rain und versteckte sein Gesicht. "Du darfst ruhig weinen Nayantai, ich bin da...", murmelte er, nahm die neue Position an und frisierte mit seinen Fingern sanft durch die langen schwarzen Haare. Wenn nur Nayantais vater hier auftauchen würde, dann wäre vielleicht alles besser und leichter. Dann würde man ihm vielleicht zuhören, auch wenn er nur ein dummes Schaf war. Nayantai hielt viel von seinem vater, also vertraute Rain einfach darauf, dass alles besser werden würde. Sie brauchten Rain und Nayantai doch nur etwas Ruhe und Platz zum Atmen geben. Der Blonde weinte dieses Mal aber nicht, heute war Nayantais Tag dafür und er selbst war in der Rolle des Felsens in der Brandung. Er streichelte Nayantai einfach immer weiter und weiter. "Ruh dich aus...", murmelte er, er sollte erst zu Kräften kommen und dann würde Rain noch einmal mit ihm sprechen. Vorerst summte er leise ein Lied, in der Hoffnung, dass es Nayantai ein wenig Trost spendete.
    • Der Wolf fühlte sich schwach. Seine Kondition und die Tatsache, dass sein altes Ebenbild immer mehr verblasste, spielten dabei nicht die größte Rolle - Nayantai grämte sich viel eher darüber, dass er nicht länger derjenige war, der er einst sein sollte und der er werden sollte. Gestorben war er, inmitten einer tobsüchtigen Schlacht, eines allesfressenden Krieges, der wütete und loderte und keinerlei Asche zurückließ, nicht einmal einen Knochensplitter. Schmerz stand ihm offensichtlich ins Gesicht geschrieben, prangerte auf seiner Stirn, als wollte man ein Exempel statuieren und doch war es nicht mehr als die Empfindung eines Mannes, der sich selbst in lodernden, hungrigen Flammen wiedersah und sich selbst nicht erkannte, der ausgerechnet jetzt an all das denken musste, was vor Jahren passiert war und ihn noch immer verfolgte. Rain gab sein bestes, wollte ihn nicht weiter aufschaukeln oder ihm die Kehle abschnüren und doch war Nayantai es, der nach Luft japste, dem heiße Tränen aus den trockenen Augen drangen und dessen Gefühle aus ihm heraussprangen, als würde er gerade zerbersten, weil er sich einfach zu lange abgekapselt hatte, zu lange dazu gezwungen hatte, sich selbst beim sterben zuzusehen und zu sehr darauf gehofft hatte, dass die Wahrheit niemals wieder ans Tageslicht kam.

      Nayantai hätte sich selbst nie als traumatisiert abgestempelt, hätte nicht behauptet, dass ihn irgendetwas erschüttert oder berührt hatte, nur, damit er sein Gesicht und sein Ansehen wahren konnte und weiterhin den Starken spielen konnte - zuerst für die Wölfe im Kerker des König, jetzt für Rain, doch die Fassade bröckelte und förderte einen Nayantai zutage, der nicht nur keine Ahnung von irgendetwas hatte, sondern dem auch peinlichst genau auffiel, dass er sich selbst wohl ein bisschen zu sehr hassen musste, als dass er einfach verkraften konnte, was passiert war. "Es tut mir leid ...", weinte der Wolf, dem plötzlich wieder bitterkalt war, der am ganzen Leib zitterte wie Espenlaub und der allerlei Farbe aus seinem Gesicht verloren hatte. Die sanften Berührungen, die ihn so sehr an das Gute auf dieser Welt erinnern wollten, kamen bei ihm an und wurden als solche akzeptiert, und doch wusste er nicht einmal wirklich, ob er sie wirklich deswegen akzeptierte, oder ob er eher glaubte, dass seine Mutter ihn noch immer mit ausgestreckter Hand beschützte und Rain lediglich ein undeutbares Omen war, das ihm Hoffnung geben sollte, wenn es keinerlei gab. "Ich kann ... das nicht, ich ... ich ... sie tun mir bestimmt irgendetwas an ..." Der Wolf weinte bitterlich, eine ganze Weile sogar, schluchzte und keuchte und hustete, aber all das verging früher oder später, inmitten des Liedes, das Rain angestimmt hatte - Nayantai beruhigte sich, vermutlich nicht gänzlich, aber sein Atem wurde flacher, er wollte nur ein bisschen schlafen ...
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    • Nayantai fing an zu weinen und das war in Ordnung. Rain hatte immer noch Fieber und selbst Schmerzen, aber das stellte er alles hinten an wie so oft, er hatte Übung darin. Stattdessen kümmerte er sich voll und ganz um Nayantai. Er streichelte ihn und hielt ihn fest und als er zu Zittern begann, zog Rain ein paar Decken und Felle über ihn, um ihn dick einzupacken. "Dir muss gar nichts Leid tun...", lächelte Rain der ihre Position insofern änderte, dass er nun näher am EIngang saß und nicht Nayantai. Er konnte ihn kaum vor einem riesigen Wolf beschützen, aber er konnt eihm zumindest das Gefühl geben, dass da noch jemand zwischen ihm und dem Rest der Welt war. Dass es Nayantai so schlecht ging war nicht verwunderlich und es war völlig in Ordnung zu weinen, egal ob man ein Mann, eine Frau, ein Schaf, oder ein Wolf war. Rain war für Nayantai da und das wollte er ihn auch weiterhin wissen lassen. Seine Angst war vermutlich auch nicht unbegründet, aber Rain war sich nicht sicher ob er sich überhaupt von irgendjemandem anfassen lassen wollte, der nicht Rain war.

      Rain wollte Nayantai sanft überzeugen, aber nicht jetzt, später, aber hoffentlich bevor noch einmal jemand versuchte ihn aus dem Zelt zu tragen. Rain würde mit ihm gehen und er würde ein Nein nicht akzeptieren. Wie er sich durchsetzen sollte wusste er zwar noch nicht, aber er würde sich schon etwas einfallen lassen. Er hatte Zeit darüber nachzudenken, während er vor sich hin summte und Nayantai langsam beruhigte. "Sie werden dir nichts antun, versprochen...", erklärte er und mehr brauchte er nicht mehr zu sagen. Nayantais Atem wurde nach einer Weile ruhiger und sein Griff war weniger fest. Rain machte es so und so nichts aus, aber so Leid es ihm tat, er musste sich selbst irgendwann wieder hinlegen, hörte aber nicht damit auf Nayantai zu streicheln und festzuhalten. "Schlaf ein bisschen... ich passe auf...", murmelte er in der Hoffnung, dass es Nayantai so leichter fiel loszulassen und sich ein wenig auszuruhen.