Was gab man dafür, fliehen zu können? Was würde er dafür aufgeben, wenn er sein Volk vor ihrem Zerfall retten konnte? Mehr, als sein Leben hatte er nicht und doch war es etwas, das er höchstwahrscheinlich wegwerfen würde, sobald man ihn darum bat, wenn es um diejenigen ging, von denen er sich nicht trennen wollte – seine Familie, seine Freunde – sein Volk. Voneinander getrennt zu werden, zu früh über den Pfad der Toten zu schreiten und aus diesem Leben gerissen zu werden, war es denn überhaupt etwas, das nicht schon seit Jahrhunderten passierte, wenn jemand nach Macht hungerte und sich all das nahm, das man ihm nicht aus freien Stücken herausgab? Sein warmer Atem führte dazu, dass die Scheibe des Fensters beschlug und es noch unmöglicher machte, die Geschehnisse in der gefrorenen Welt wahrzunehmen, die sich dort draußen abspielten. Wie viel Schnee wohl noch fallen würde? Zu viel, um ihn jemals zu zählen und doch starrte er in die Ferne, als würde sich ihm ein Weg offenbaren, den er bis jetzt noch nicht erblickt hatte, als würde er in der Helligkeit dieses trüben Tages, an dem die Wolkendecke am Himmel mit dem Schnee verschmolz, ihm deuten, welchen Weg man gewählt hatte, um ihn auf diesen Berg zu bekommen, an dem er nun ausharren musste. Doch selbst dann, wenn Fußstapfen existiert hatten, waren sie mittlerweile von all dem neuen Schnee verschluckt worden, der über Nacht gefallen waren. Fährten, die er hätte lesen können, waren einfach verschwunden.
Wahrhaft fassen, dass er nicht mehr in einem Kerker steckte und noch nicht enthauptet worden war, konnte er es dennoch noch immer nicht. Was genau Nayantai an dieser Situation so faszinierte, wusste er selbst nicht – vielleicht war es die Gastfreundschaft, die ihm sonst nicht unterkam, oder die Tatsache, dass er sich selbst so fühlte, als wäre er tatsächlich ein ausgehungertes, im sterben liegendes, wildes Tier das seine letzten Stunden damit zubrachte, von einem Fremden umsorgt zu werden, der alles tat, um ihn dabei noch zu belustigen. Wieso ließ sich Rain eigentlich auf ihn ein? Erfuhr man davon, dass er einen der Wilden einfach so in seinem Haus aufnahm und umsorgte, dann würden sich die bösen Zungen beinahe schon spalten, während sie das Gift – die Lügen – über ihn und Nayantai verbreiteten. Die Tür hinter ihm bewegte sich und sein Blick wanderte, bis er den von Rain traf, der doch keine Illusion des gestrigen Abends oder der Kopfschmerzen gewesen waren, die ihn nun plagten. Tatsächlich standen er und Sara vor ihm, bevor sie alleine gelassen wurden, wenn auch mit geöffneten Türen – und Nayantai noch immer nichts, außer einen grimmigen Gesichtsausdruck für den Adeligen übrig hatte, der es nur gut mit ihm meinte. Diese Sprache war wahrhaft nichts, das er verstand, und doch versuchte er sie, zu imitieren, kaum wurde ein kurzer Satz an ihn gerichtet. „Guten … Morgen?“, so, als verstünde er nicht wirklich, was diese Worte bedeuten sollten, legte er abermals den Kopf schief. „Mittlerweile glaube ich wirklich, es wäre von Vorteil, könnte ich verstehen, was du von dir gibst“, seufzte er und trat näher an den Adeligen heran, der zumindest so aussah, als wäre er ein krummer Ast im Wind. Behutsam legte er seine rechte Hand auf dessen Schulter und klopfte leicht auf diese – wenn er sich schon nicht mit Worten zu bedanken wusste, dann wohl mit Taten – und die Nächste war, sich auf den Sessel zu setzen, der dort stand und das Essen zu mustern, das man ihm gebracht hatte. „Wenigstens seid ihr in der Hinsicht gar nicht so verschieden“, bemerkte er noch kurz, als würde Rain diese Sprache verstehen. Vom Essen ließ er vorerst ab, stattdessen griff er zum Tee - und ließ die nicht mehr ach so müden Augen keine Sekunde von seinem Gegenüber.
Wahrhaft fassen, dass er nicht mehr in einem Kerker steckte und noch nicht enthauptet worden war, konnte er es dennoch noch immer nicht. Was genau Nayantai an dieser Situation so faszinierte, wusste er selbst nicht – vielleicht war es die Gastfreundschaft, die ihm sonst nicht unterkam, oder die Tatsache, dass er sich selbst so fühlte, als wäre er tatsächlich ein ausgehungertes, im sterben liegendes, wildes Tier das seine letzten Stunden damit zubrachte, von einem Fremden umsorgt zu werden, der alles tat, um ihn dabei noch zu belustigen. Wieso ließ sich Rain eigentlich auf ihn ein? Erfuhr man davon, dass er einen der Wilden einfach so in seinem Haus aufnahm und umsorgte, dann würden sich die bösen Zungen beinahe schon spalten, während sie das Gift – die Lügen – über ihn und Nayantai verbreiteten. Die Tür hinter ihm bewegte sich und sein Blick wanderte, bis er den von Rain traf, der doch keine Illusion des gestrigen Abends oder der Kopfschmerzen gewesen waren, die ihn nun plagten. Tatsächlich standen er und Sara vor ihm, bevor sie alleine gelassen wurden, wenn auch mit geöffneten Türen – und Nayantai noch immer nichts, außer einen grimmigen Gesichtsausdruck für den Adeligen übrig hatte, der es nur gut mit ihm meinte. Diese Sprache war wahrhaft nichts, das er verstand, und doch versuchte er sie, zu imitieren, kaum wurde ein kurzer Satz an ihn gerichtet. „Guten … Morgen?“, so, als verstünde er nicht wirklich, was diese Worte bedeuten sollten, legte er abermals den Kopf schief. „Mittlerweile glaube ich wirklich, es wäre von Vorteil, könnte ich verstehen, was du von dir gibst“, seufzte er und trat näher an den Adeligen heran, der zumindest so aussah, als wäre er ein krummer Ast im Wind. Behutsam legte er seine rechte Hand auf dessen Schulter und klopfte leicht auf diese – wenn er sich schon nicht mit Worten zu bedanken wusste, dann wohl mit Taten – und die Nächste war, sich auf den Sessel zu setzen, der dort stand und das Essen zu mustern, das man ihm gebracht hatte. „Wenigstens seid ihr in der Hinsicht gar nicht so verschieden“, bemerkte er noch kurz, als würde Rain diese Sprache verstehen. Vom Essen ließ er vorerst ab, stattdessen griff er zum Tee - und ließ die nicht mehr ach so müden Augen keine Sekunde von seinem Gegenüber.
Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.