Genau genommen hatte Caelan auch wieder nicht Unrecht, aber Oyu wollte ihn nicht in seiner eigenen Misere schwelgen lassen. Es war dumm, daran zu glauben, dass sie beide hier noch ihren letzten Atemzug tätigen würden weil ein dummer Vogel, der sich eigentlich gut genug selbst verteidigen konnte, sich dazu entschieden hatte, sie beide noch ein klein wenig am Leben zu lassen. Wenn er Caelan wehtun sollte, dann sollte Shuren sich mit ihr messen - das war für Oyu durchaus in Ordnung, denn mittlerweile hatte sie ohnehin die Theorie aufgestellt, dass all die schönen Worte, die aus dem Mund ihres Königs kamen, nicht mehr als eine unverblümte Lüge war. "Dann musst du an dir arbeiten - Niemand ist perfekt!" Sie schon gar nicht, aber das Feuer hatte sie ohnehin angeheizt. Das, was Caelan Shuren erzählt hatte, hatte sie in einer gediegenen Kurzfassung Muhan unterbreitet, in der Hoffnung, dass einer der beiden zumindest etwas für den Kronprinzen oder die Gerechtigkeit in dieser verkorksten Welt empfand; wenn nicht Shuren, dann würde Muhan definitiv ein gutes Wort für sie beide einlegen, oder zumindest den eigentlichen, thrianischen König informieren, was genau los war. Hoffentlich. "Hm, also suchen wir beide? Wo glaubst du, sind sie? Wenn unser Kronprinz noch am Leben ist, glaube ich nicht, dass er deinen Sohn einfach aussetzt. Wenn dein Sohn nur ein kleines bisschen wie du ist, dann schätze ich, dass die beiden irgendwie miteinander klarkommen." Auch, wenn es vermutlich eine Sprachbarriere gab, die zumindest einer von ihnen zu überwinden hatte.
Caelan stahl sich davon und Oyu seufzte, ließ ihre Beine vom Bett baumeln und starrte nach oben, auf die Decke, während sie sich leicht zurücklehnte. So konnte sie ihm nicht helfen - er war zu groß, und fand anscheinend keinen Gefallen daran, sich von einem kleinen Mädchen ständig die Leviten lesen und versorgen zu lassen; das hatte er sich sowieso selbst eingebrockt. Den Blick fixiert auf die hölzernen Bretter über ihren Köpfen kam ihr eine Idee, die dümmer nicht sein konnte - sie verwarf sie, obwohl sie den Mund schon aufriss. So einfach wäre das nicht. "Warten, bis du weniger schwach bist? Nichts heilt in ein paar Minuten, und du überanstrengst dich einfach so!", warf sie ihm vor. Das hatte er getan, auch, wenn er es nicht musste. Etwas frustrierend war es wirklich, ein fremdes Schaf in ihrer Nähe hausieren zu lassen und sich mit ihm anzufreunden - er war alt und stur, wie ihr Vater, nur um einiges schlimmer; je mehr Zeit sie mit Caelan verbrachte, desto offensichtlicher wurde es. "Nicht? Dann benimm dich nicht wie eine Leiche!", warf sie ihm mit einem leichten Schmunzeln vor. Oyu war ein Kind das einen Erwachsenen zurechtwies, und auch, wenn seine komischen Allüren nicht weiter spaßig waren, so war es offensichtlich, dass sie nicht aus dem Nichts erschienen - Caelans Probleme waren real, er schulterte sie, tagein und tagaus, und Oyu konnte ihm kaum dabei helfen. Aufmerksam sah sie ihm zu, als sie mehr Stoff reißen hörte. "Du fängst dir hier unten eher etwas ein als ich! Ich bin hier unten aufgewachsen, aber ... bitte deck dich wenigstens zu!", verlangte sie fast schon empört. Da hatte jemand gut reden; die Kälte tat ihr wenig, aber durch Caelan würde sie sich hindurchfressen wie ein überforderter Parasit. "Caelan. Caelan. Hör zu." Oyu kniete sich auf das Bett und griff nach Caelans Gesicht, drückte ihre beiden Hände an die Wangen des alten Mannes und schlug ihre Stirn gegen seine eigene. "Ich habe Muhan das gesagt, was du Shuren erzählt hast. Über den Kronprinz. Wenn Shuren es König Rikiya nicht sagt, dann macht es Muhan. Verstanden? Du hast noch eine Chance, an Rain zu kommen.", erzählte sie freudig und ließ schließlich von ihm ab. Wieso Muhan sie nicht in separate Zellen gesperrt hatte, war ihr nicht sonderlich einleuchtend - was, wenn sie sich kein Bett mit Caelan teilen wollte? "Das meine ich nicht! Du sollst dich nicht von ihm provozieren lassen - ich kann ihn nicht leiden, du auch nicht, aber, naja, ich bezweifle, dass er das wirklich getan hätte, weißt du?"
Caelan stahl sich davon und Oyu seufzte, ließ ihre Beine vom Bett baumeln und starrte nach oben, auf die Decke, während sie sich leicht zurücklehnte. So konnte sie ihm nicht helfen - er war zu groß, und fand anscheinend keinen Gefallen daran, sich von einem kleinen Mädchen ständig die Leviten lesen und versorgen zu lassen; das hatte er sich sowieso selbst eingebrockt. Den Blick fixiert auf die hölzernen Bretter über ihren Köpfen kam ihr eine Idee, die dümmer nicht sein konnte - sie verwarf sie, obwohl sie den Mund schon aufriss. So einfach wäre das nicht. "Warten, bis du weniger schwach bist? Nichts heilt in ein paar Minuten, und du überanstrengst dich einfach so!", warf sie ihm vor. Das hatte er getan, auch, wenn er es nicht musste. Etwas frustrierend war es wirklich, ein fremdes Schaf in ihrer Nähe hausieren zu lassen und sich mit ihm anzufreunden - er war alt und stur, wie ihr Vater, nur um einiges schlimmer; je mehr Zeit sie mit Caelan verbrachte, desto offensichtlicher wurde es. "Nicht? Dann benimm dich nicht wie eine Leiche!", warf sie ihm mit einem leichten Schmunzeln vor. Oyu war ein Kind das einen Erwachsenen zurechtwies, und auch, wenn seine komischen Allüren nicht weiter spaßig waren, so war es offensichtlich, dass sie nicht aus dem Nichts erschienen - Caelans Probleme waren real, er schulterte sie, tagein und tagaus, und Oyu konnte ihm kaum dabei helfen. Aufmerksam sah sie ihm zu, als sie mehr Stoff reißen hörte. "Du fängst dir hier unten eher etwas ein als ich! Ich bin hier unten aufgewachsen, aber ... bitte deck dich wenigstens zu!", verlangte sie fast schon empört. Da hatte jemand gut reden; die Kälte tat ihr wenig, aber durch Caelan würde sie sich hindurchfressen wie ein überforderter Parasit. "Caelan. Caelan. Hör zu." Oyu kniete sich auf das Bett und griff nach Caelans Gesicht, drückte ihre beiden Hände an die Wangen des alten Mannes und schlug ihre Stirn gegen seine eigene. "Ich habe Muhan das gesagt, was du Shuren erzählt hast. Über den Kronprinz. Wenn Shuren es König Rikiya nicht sagt, dann macht es Muhan. Verstanden? Du hast noch eine Chance, an Rain zu kommen.", erzählte sie freudig und ließ schließlich von ihm ab. Wieso Muhan sie nicht in separate Zellen gesperrt hatte, war ihr nicht sonderlich einleuchtend - was, wenn sie sich kein Bett mit Caelan teilen wollte? "Das meine ich nicht! Du sollst dich nicht von ihm provozieren lassen - ich kann ihn nicht leiden, du auch nicht, aber, naja, ich bezweifle, dass er das wirklich getan hätte, weißt du?"
Looking back, it maybe is like the toy carts you rode when you were a kid. But those toy carts could never go beyond the walls of the lawn. We want to follow the rugged concrete road beyond the wall. As we've grown, we've decided to leave behind the toy cart.