Haikyuu RPG (Marien und Kolenta)

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    • Haikyuu RPG (Marien und Kolenta)

      Zur Vorstellung

      @Kolenta09


      Tetsuro Kuroo



      "Aaaaah, man bin ich müde", meinte ich gähnend, während ich mich mit verschlafenen Augen durch die Schulgänge schob. "Und dabei haben wir gerade mal die Hälfte des Schultages geschafft."
      Kenma neben mir schien recht unbeeindruckt, während er nur weiter auf sein Handy stierte. Es war nur mir zu verdanken, dass er bei unserem Weg zur Kafeteria nicht gegen hunderte Hindernisse beziehungsweise Mitschüler stieß, da ich ihn immer noch gerade im rechtn Zeitpunkt wegzog. Nichts konnte ihn dazu verleiten seinen Blick vom schimmernden Bildschirm zu nehmen. "Du hättest gersten Nacht einfach eher schlafen gehen sollen, anstatt noch stundenlang zu zocken", murmelte er nur, ohne mich auch nur anzusehen.
      Ich musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue. "Wie bitte? Wie haben doch gemeinsam gezockt! Du müsstest eigentlich mindestens genau so müde sein." Ich konnte das Gähnen nicht mehr unterdrücken. Am liebsten hätte ich im Stehen geschlafen. Bei dem Gedanken, dass heute Nachmittag auch noch Volleyballtraining auf dem Plan stand, fühlte ich mich direkt noch erschöpfter.
      "Das ist eine Sache der Gewöhnung", erwiderte Kenma nur und schlurfte weiter unbeeindruckt neben mir her.
      Ich betrachtete seine immerwährenden Augenringe und schüttelte den Kopf. "Wir wissen beide, dass du im Unterricht auch des häufigeren wegnickst, wenn du mal wieder eine Nacht durchgemacht hast. Außerdem würde ich gerne mal die Ausdauer, die du beim Zocken beweist auch beim Training antreffen."
      Kenma verzog unwillig den Mund und schaute zum ertsen Mal doch zu mir auf. Sein Gesicht drückte absoluten Unwillen aus. Als er seine Aufmerksam keit allerdings wieder auf den kleinen flimmernden Blindschirm in seinen Händen richtete, kam da wieder dieses verborgene Strahlen in seinen Augen zum Vorschein. Ein Strahlen, dass ich auch gerne mal auf dem Platz bei ihm sehen wollen würde.
      Ich unterdrückte ein seufzen und freute mich lieber darüber, dass wir endlich die Kafeteria erreicht hatten. Hier herrschte wie gewohnt bereits reges Treiben, während sich dutzende Schüler an Tischen versammelte, sich etwas vom Kantinenessen gönnten oder einfach nur ihre eigens mitgebrachten Bentos aßen. Wie gewohnt setzte ich den unkonzentrierten Zweitstufler auf einem freien Sitzplatz ab und machte mich dann daran etwas zu Essen für uns zu organisieren. Sollte ich Kenma einmal selbst sein Essen holen lassen, endete das nur wieder in einem Disaster. Gleichzeitig Handy halten und ein Tablett balancieren? Das funktionierte leider nicht so gut, wie er hoffte.
      Wenig später platzierte ich Katsudon vor seiner Nase, während ich mich auch meiner eigenen Portion widmete. Vielleicht könnte mir das Hähnchenfleich wieder etwas mehr Energie für den restlichen Tag geben, auch wenn es für mich jetzt schon beschlossene Sache war, dass ich im Englischunterricht pennen würde. Yoko-sensei rief sowieso kaum jemanden während der Stunde auf und bisher hatte ich auch noch nie Anschiss bekommen, wenn ich auf dem Tisch eingeschlafen war. Die Frau war nun einmal das Gegenteil von streng und ich war sicher nicht der Einzige, der das ausnutzte.
      "Was hast du nächste Stunde?", fragte ich nun den jüngeren Gegenüber, welcher sich mit der einen Hand Hähnchenschnitzel in den Mund schob und mit der anderen Monster attackierte.
      "Mathe", war seine karge Antwort, während ein gewisser Unwille in sein Gesicht trat.
      "Dann solltest du wohl lieber dein Handy vor Tsuruga-sensei verstecken, bevor er es noch ein weiteres Mal konfisziert." Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Kenma ohne sein geliebtes Telefon war nur ein halber Mensch und der alte Mathelehrer hatte es sich nun schon zweimal erlaubt, ihm das Teil aus der Hand zu schlagen, schon bevor der Unterricht begonnen hatte. Wenn ich mir nur vorstellte, welch bedröbbelten Blick der Blonde danach aufgelegt haben musste, konnte ich mir das Lachen kaum verkneifen.
      Kenma hingegen setzte nur einen bösen Blick auf. "Das wird ihm kein weiteres Mal gelingen", grummelte er gereizt und legte endlich das Handy beiseite, um sich vollends auf das Essen vor ihm zu konzentrieren.
      Ich hatte in der Zwischenzeit bereits alles in mich hineingeschoben und freute mich darüber, mich tatsächlich etwas munterer zu fühlen. Zufrieden lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück und ließ meinen Blick durch die Kafeteria gleiten. Mehr aus Zufall als gewollt blieben meine Augen an einem Mädchen am anderen Ende des Raumes hängen. Mila Lomar, Schulsprecherin der Schule und offenbar ein wahrer Sonnenstrahl. Zumindest hatte ich sie bisher noch kein einziges Mal nicht lächeln sehen. Allerdings kannte ich sie auch nicht sonderlich gut, da wir noch nie eine Klasse geteilt hatten und ich meist zu sehr in Volleyball vertieft war, um mir um andere Dinge Gedanken machen zu können. Wie gewöhnlich versammelten sich einige Mitschüler um den Platz der jungen Frau. Sie galt auf der gesamten Schule als recht beliebt und soweit ich wusste hatte sie ihren Platz als Schülersprecherin absolut verdient. Allerdings wollte ich nicht wissen wie anstrengend alleine das schon sein musste, immerhin war es schon manchmal hart der Kapitän unseres Volleyballclubs zu sein.
      Ein weiteres Gähnen hielt mich davon ab, weitere Gedanken an Mila zu verschwenden, außerdem hatte jetzt auch endlich Kenma sein Essen beendet. "Wir sollten wieder zurück in unsere Klassen", stellte ich mit einem Blick zur Wanduhr über dem Mensaeingang fest.
      Kenma nickte abwesend und erhob sich. Natürlich lag es wieder an mir, das Tablett samt Geschirr zurück zubringen, bevor ich dem dahinschlürfenden Zweitklässer durch das Schülergewirr folgte. Ich hatte meinen Freund gerade eingeholt, als zwei herumwitzelnde Kerle von der Seite gegen mich stießen und mich für einen Moment aus dem Gleichgewicht brachten. Allerdings schien mich etwas... nein, jemand aufzufangen. Als ich wieder einen festen Stand gefunden hatte, schaute ich, wen ich gerade so hart angerempelt hatte und blickte tatsächlich in die bläulich schimmernden Augen von Mila Lomer. "Oh, tut mir sehr Leid!" Da ich sie halb umgestoßen hatte griff ich stützend nach ihrer Schulter. "Ich hoffe ich habe dir nicht weh getan." Dann ging mein Blick zurück zu den beiden Jungs, die eigentlich für die momentane Lage verantwortlich waren. "Wobei eigentlich eher diese beiden sich entschuldigen sollten." Mein böser Blick war nur gespielt, aber dank meiner Größe schindete er Eindruck. Mal davon abgesehen schien es sich bei den beiden noch um Erstklässer zu halten, die beinahe vor Angst zu zittern schienen- "T-tut und wirklich leid!", stammelten sie erst zu mir und dann zu der Schülersprecherin, bevor sie sich schnell aus dem Staub machten. Ich sah ihnen eine Sekunde lange kopfschüttelnd nach, bevor ich mich wieder an Mila wendete. Kenma schenkte der gesamten Szenerie eher wenig Aufmerksamkeit, während er erneut mit Handy in den Händen, einfach der Situation bewohnte. "Also, alles in Ordnung bei dir?", erkndigte ich mich erneut mit ehrlicher Sorge bei dem Mädchen und musterte sie dabei abwartend.


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      Ritsuka Amori


      "Und du kannst uns heute Abend wirklich nicht begleiten?" Nicht einmal der flehende Blick eines Welpen hätte eine Chance gegen die traurig bittenden Augen meiner Freundin Airi gehabt. "Aber ohne dich ist das doch sinnlos!"
      Ich schüttelte sicherlich schon zum zehnten Mal den Kopf. "Nein, wirklich nicht. Du weißt, dass ich für solche Dinge nicht geeignet bin und der Coach hat heute angekündigt, dass das Training länger werden wird als normal, danach werde ich zu nichts anderem mehr in der Lage sein."
      Die Schwarzhaarige zog einen Schmollmund und ließ ihren Kopf deprimiert auf meine Tischplatte sinken, auf welche sie sich bis eben noch gestützt hatte. "Dabei hatte ich gehofft, dass wir endlich wieder mal was zusammen unternehmen könnten."
      Jetzt war auch ich unglücklich. Eigentlich war ich es schon gewesen, als ich Airi und auch Haruto heute morgen hatte absagen müssen. Scheinbar hatten die beiden einen lustigen Ausflug in den Freizeitpark mit mir geplant, als ein verspätetes Geburtstagsgeschenk - zimelich verspätet sogar - aber da sie es zu einer Überraschung hatten machen wollen, war heute morgen das erste Mal gewesen, dass sie mir gegenüber diese Pläne offenbarten. Und natürlich hatte ich heute wirklich keine zeit dafür. Nicht nur, dass das Training anstand, ich müsste mich heute auch noch alleine um meine Geschwister kümmern, da meine Mutter nicht da sein würde. "Wir können es doch einfach auf ein andermal verschieben", meinte ich beschwichtigend und tätschlte beruhigend Airis Schulter.
      Sie schielte kurz zu mir auf und seufzte. "Ja, das können wir, aber heute wäre einfach der passende Tag gewesen, da Haruto kein Training hat und ich heute nicht zu meinem Teilzeitjob muss." Sie grummelte in ihre Armbeuge. "Und bis wir den nächsten Termin gefunden haben, vergehen wieder Wochen."
      Ich beschränkte mich darauf, beschwichtigend über ihre Haare zu streicheln. Bei Airi half langes Einreden nicht, mal davon abgesehen, war ich darin eh nicht gut. Aber sie liebte es verhätschelt zu werden und so schien sie innerhalb weniger Minuten tatsächlich wieder glücklicher. "Okay, wir werden einen neuen Termin finden und dieses Mal werden wir ihn voraus planen und du wirst die den Tag auf jeden Fall frei halten." Ihr erhoebener Finger sollte drohend wirken und brachte mich zum lächeln.
      Dann nickte ich zustimmend. "Ich freu mich schon drauf."
      Da war wieder ihr breites Grinsen und der glückliche Ausdruck in den grünen Augen. So schnell wie Airis Laune sinken konnte, so konnte man sie auch wieder aufbauen. Dabei waren die zahlreichen Gesichtsmimiken meiner Freundin ein absolutes Gegenteil zu der Auswahl an meinen Ausdrücken.
      Nachdem wir die Sache geklärt hatten, drehte Airi ihren Stuhl wieder zu ihrem eigenen Tisch um. Die Stunde würde bald beginnen und unsere nächste Lehrerin konnte es nicht leiden, wenn nicht alle schon mindestens zwei Minuten vor der Schulglocke auf ihren Plätzsen saßen.
      Trotz der strengen Leherin war die Geschichtsstunde bald schon überstanden und ich und Airi verließen wie gewöhnlich den Klassenraum. Haruto war nur zwei Klassen neben uns und wartete bereits am Eingang, als wir ihn zur Mittagspause abholten. "Ich habe einen riesen Hunger", rief er ihnen schon entgegen und lief eilig auf mich zu. Sein Welpenblick stand dem von Airi in nichts nach. Deswegen ließ ich mich nicht lange bitten und holte aus meiner Schultasche eine Bentobox hervor, die ich zusätzlich zu meiner heute morgen vorbereitet hatte.
      Airi schüttelte nur belustigt den Kopf. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich behaupten, ihr beiden seid ein Paar."
      Haruto grummelte nur und umarmte die Box, während wir uns zusammen zum Schulhof aufmachten. "Ritsu kocht nun mal deutlich besser als mein alter Herr und der ist auch absolut froh darüber, dass er nicht auch noch man Schulessen morgens vorbereiten muss. Ach Übrigens", er wendete sich an mich. "Mein Dad meinte, du solltest mal wieder vorbei kommen wenn du Zeit hast. Er will dir für die Bentos danken."
      "Das muss er nicht", winkte ich ab. "Aber ich komme gerne vorbei."
      "Na ich hoffe, da bin ich auch eingeladen", protestierte Airi sofort.
      Haruto verzog gespielt unzufrieden das Gesicht. "Du hast Hausverbot seitdem du das Gartentor geschrottet hast."
      "Man! Das war schon vorher vollkommen verrostet! Und das weißt du! Ich habe es nur einmal kurz berührt und da ist es schon in sich zusammengebrochen!"
      Es war gewöhnlich laut zwischen den beiden zu gehen, aber ich genoss es, ihnen einfach zu lauschen. Ich musste nichts weiter sagen, wusste ich doch genau, dass dieser "Streit" nichts ernstes war, tatsächlich amüsierten mich die kleinen Kämpferrein zwischen den beiden eher mehr, als das sie mich beunruhigten.
      Bald schon hatten wir den ausladenden Schulhof erreicht. Der perfekte Platz für ein Mittagessen auf einer der zahlreichen Bänke. Wir hielten auf unseren kleinen Stammplatz unter einem der ausladenen Bäume zu, als eine laute Stimme hinter uns meine Aufmerksamket erregte.
      Als ich mich umwendete erblickte ich zwei Jungs, welche nach meinem Wissensstand eine Stufe über uns waren. Sie gehörten zum Wolleyballclub welcher es nun schon einige Male infolge in die Nationals geschafft hatten. Viele behaupteten, dass das vor allem mit dem momentanen Kapitän der Mannschaft Wakatoshi Ushijima zu tun haben sollte. Eben diesen erblickte ich nun auf dem Schulgeländer, neben ihm der "Lärmverursacher", dessen Name mir entfallen war. Allerdings war er mit seinen roten Haaren und der schmalen hohen Statur beinahe noch auffälliger als der kräftige Teamkapitän, mal von seiner Sprechlautstärke abgesehen.
      "Ist er nicht cool?!" Airi war meinem Blick gefoglt und musterte mich nun mit glitzernden Augen.
      Ich schaute sie nur fragend an. "Wen meinst du?"
      "Na Ushiwaka natürlich! Groß, gutaussehend, ein absolut begnateter Volleyballspieler?! Sogar du musst ihn doch anziehen finden."
      Ich folgte ihrem Blick und musterte den dunkelhaarigen nachdenklich. Klar, er sah sicher nicht schlecht aus, aber für besonders gutaussehend hielt ich ihn nun auch nicht... gut, ich hielt kaum einen Jungen für besonders gutaussehend. Letztendlich schüttelte ich nur den Kopf.
      Airi stieß ein Seufzen aus und packte mich am Arm. "Wenn er aber nun schon mal da ist, lass uns die Chance ergreifen und mit ihm reden!"
      "Hey!" Haruto stolperte uns nur verwundert nach, während ich gar nicht dazu kam, mich gegen Airis Zug zu wehren.
      Wenig später hatte sie mich auch schon vor die beiden großgewachsenen Volleyballergezerrt, welche uns nun etwas fragend musterten. "Hallo! Wir wollten nur mal den Star des Volleyballtemas kennenlernen", tönte Airi nun amüsiert und deutete dann auf mich. "Darf ich im übrigen Vorstellen. Der Star des Track-Teams!"
      Ich hasste es, wenn sie mich so darstellte und schaute etwas beschämt beiseite. Welch ein peinlicher Auftritt.

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    • Mila Lomar:

      Mein Kopf dröhnte und ich wäre am liebsten zu Hause geblieben, hätte mich aufs Sofa gelegt und den ganzen Tag geschlafen. Wenn man meine Gedanken mit meiner äußeren Erscheinung vergleicht, würde man nicht denken daß sie zusammen gehörten. Viele, wenn nicht sogar alle, gingen wohl davon aus daß ich alles mit Leichtigkeit machte, egal was ich tat. So genau stimmte das aber nicht, mir viel sehr viel schwer und vor allem mich zu motivieren weiter zu machen. Irgendwie hatte man mir immer mehr Aufgaben aufgedrückt, ohne daß ich es wirklich wollte und schon war ich Klassensprecherin und schließlich auch Schulsprecherin. Die Clubs nach der Schule besuchte ich tatsächlich aus eigenem Interesse, einfach um die Gedanken frei zu bekommen und um die Möglichkeit zu haben, Mal an mich zu denken.
      Während ich den Flur zu Cafeteria entlang ging ,hallten neben mir mehrere Schritte durch die Gänge, von mehreren Personen die mir hinterher troteten. Wie immer bewahrte ich mein lächeln und ging auf die Fragen ein die sie mir stellten, zumindest so wie es mir möglich war. Ich wünschte mir häufig mehr ruhe, mein Kopf war voll mit diesen vielen stimmen und fragen, die sie mir stellten. Dennoch mochte ich es nicht jemanden zu enttäuschen und sie schienen alle so glücklich, wenn ich ihnen nur ein wenig Aufmerksamkeit schenkte. Wenn ich mehr nicht tuen musste, war es wohl in Ordnung, nur leider wollte irgendwie jeder etwas von mir.
      Wann war ich nur dort hineingerutscht, die "beliebte" zu sein? Ich hatte es nie darauf angelegt und mir erst recht nicht gewünscht.
      Endlich stieg mir der Geruch des Essens in die nase, der in mir ein Gefühl von Beruhigung auslöste. Beim Essen waren sie meist ruhig und sprachen erheblich weniger, was ich sehr genoss.
      Ich stellte mich an die Warteschlange und seufzte kurz unauffällig. Immer wieder lächelte ich die Leute an und nickte, wenn sie mit mir sprachen. "Sag Mila! Wir brauchen noch die Schriftart für unsere Schülerzeitung. Möchtest du eher diese hier" sie blätterte kurz ein paar Seiten um "oder diese hier". Sie hieß Scarlett und war für unsere Schülerzeitung zuständig. Gerade zeigte sie mir einige Entwürfe und fragte mich nun um die Schriftart, die sie benutzen sollte. Wenn ich ehrlich war hätte ich sie gerne mit einem blöden Blick angesehen, da ich kaum einen Unterschied in den Schriftarten erkennen konnte. Wieso musste ich mich als Schulsprecherin auch mit sowas beschäftigen? Stattdessen lächelte und zeigte auf die erste Seite "diese gefällt mir besser!"- "genau das finde ich auch! Der Bogen der Buchstaben ist bei der viel besser!" Ich nickte, als würde ich ihr zustimmen und ging dann etwas nach vorne, um die Lücke der schlange zu schließ. Nur noch wenige Schritte trennten mich von etwas Ruhe. Jedoch musste ich wohl etwas länger warten, als gedacht. Ich spürte plötzlich einen schweren Stoß gegen meine Schulter, welcher mich fast zu Boden gebracht hätte. Jedoch wurde ich zum Glück von hinten etwas aufgehalten. Kurz sammelte ich mich und sah dann hoch, um zu erfahren was genau passiert war.
      Mein Blick traf den, eines großen, schwarzhaarigen Mannes der besorgt um mein Wohlergehen fragte. Ich winkte ab "ist schon gut. Es geht" sagte ich leise und blinzelte kurz, als er sich zu den beiden Typen umdrehte. Die beiden waren also schuld daran, das er gegen mich geprallt war. Ich seufzte kurz und legte meine Hand an meine Schulter, es tat etwas weh, aber es würde gehen. Nachdem die beiden weg waren drehte er sich wieder zu mir und ich bemerkte jetzt erst, wer er war. Kuroo, der berühmte Volleyball Kapitän, auf den alle Mädchen stehen. Er war sehr beliebt, was bei seinem Aussehen auch kaum anders möglich ist.
      Ich nickte leicht "meine Schulter tut nur etwas weh, aber es geht schon. Danke dir, es war ja nicht deine Schuld" auch ihm schenkte ich mein lächeln, um meine Fassade aufrecht zu erhalten.

      Ushijima Wakatoshi:

      Tendō nervte mich nun schon seit einer ganzen Weile und hörte nicht auf, auch in der Pause, neben mir her zu laufen und seine Lieder zu Summen. Er freute sich bereits auf unser nächstes Spiel und vor allem unsere Gegner am Boden zu sehen. Ich wusste das wir gewinnen würden und machte deswegen keinen großen Aufwand was das Spiel anging, solange er aber ordentlich spielte, war es mir egal.
      Bis heute fand ich es lächerlich das ich zum Kapitän gewählt wurde, nur weil ich der beste war. Shirabu würde den Posten mit Sicherheit genauso gut machen können, von besser würde ich jedoch nicht reden.
      Auch wenn meine Mitschüler es wohl nicht wahr haben wollten, auch wenn sie sich hinter jemanden versteckten, oder nur "unauffällig" zu mir sahen--ich bemerkte ihre Blicke, ich war doch nicht doof. Dachten die Mädchen wirklich das ich blind war? Nunja, es konnte mir egal sein, so wie fast alles---sie kamen zu unseren spielen und feuerten uns an, so spielten die Jungs besser auf dem Feld und wir gewinnen wieder. Natürlich würde die Shiratorizawa immer gewinnen, solange ich im Feld stand. Tendō kam so langsam richtig in Fahrt und machte wohl den meisten Lärm. Ob er wohl immer bei mir war, weil ich ich gerne sprach? Ich glaube es gab niemanden, außer meiner Mutter, mit dem ich eine richtige Unterhaltung geführt hatte. Mit einem Mal müssten Tendō und ich stehen bleiben, weil sich zwei Schülerinnen vor uns stellten und scheinbar sehr offensiv waren, was flirten anging. Zumindest die eine schien sehr direkt zu sein, während die andere wohl gezwungen wurde zu mir zu kommen. Ich schnaufte kurz und schloss für einen Moment die Augen "solange sie mich nicht im Volleyball schlagen kann ist es mir egal was sie macht" gab ich als Antwort und ging an den beiden vorbei. Es gab keinen Grund für mich mit ihnen zu sprechen. Tendō schien es zu vergnügen, lachte kurz und kam hüpfender Weise hinter mir her. Ich hatte besseres zu tun, unteranderem mich auf das anstehende Training vorzubereiten.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Auch mir schenkte sie dieses Lächeln, dass sie stets auf den Lippen trug, aber aus direkter Nähe wirkte es irgendwie... unecht? Wie ein Lächeln, dass man nur zur Fassade trug. Aber vielleicht bildete ich mir da auch nur etwas ein.
      Als sie freundlich abwinkte und meinte, dass es ging runzelte ich nur die Stirn. "Nun, sonderlich leicht bin ich wirklich nicht gegen dich gestoßen und wenn du behauptest, dass deine Schulter weh tut..." Kontrollierend musterte ich besagte Schulter, welche sie nun auch noch umgriff. Vielleicht mochte ich durch den Sport in dieser Sache überempfindlich sein, aber selbst eine leichte Schulterverletzung konnte beim Volleyball fatale Auswirkungen haben, vor allem wenn man sich nicht frühzeitig darum kümmerte.
      Mein Blick glitt zu Kenma, welcher endlich einmal von seinem Handy aufsah und der gesamten Szenerie etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte. Auch er wusste genau, welche Auswirkungen solch eine Verletzung haben konnte. "Soll ich in deiner Klasse bescheid geben?"
      Nun, er wusste natürlich sofort was mir durch den Kopf gegangen war, woraufhin ich ihn nur angrinste und nickte. "Danke." Denn wendete ich mich wieder entschlossen an Mila und blickte ihr ernst in die Augen. "Selbst wenn es nicht weiter schlimm sein mag, wäre es besser, wenn du einmal in der Infirmay vobei schaust und dass kontrollieren lässt." Über ihren Kopf hinweg blickte ich zu den anderen Schülern, welche die Braunhaarige schon seit ihrem Betreten der Kantine umzingelten und auch jetzt besorgt murmelten und sich um Mila scharrten. "Ich werde eure wärte Schülersprecherin zur Krankenstation bringen, vielleicht wäre einer von euch so nett, in ihrer Klasse Bescheid zu geben?" Eigentlich war es weniger als eine Frage, als eine Aufforderung formuliert, woraufhin bereits die ersten Köpfe eifrig nickten. Denn erst schaute ich wieder auf das Mädchen direkt vor mir hinab und schob sie vorsichtig aus der Menschentraube. "Also, auf geht es. Ich könnte nicht ruhig schlafen, wenn ich dafür verantwortlich wäre, dass die allseits beliebte Schülersprecherin wegen einer Schulterverletzung aussetzen muss." Auch wenn ich amüsiert und heiter klang, nahm ich diese Sache tatsächlich ernst, weswegen ich auch keine weiteren Widerworte anhören würde. Vor allem da ich zuletzt auch einen etwas schmerzverzerrten Ausdruck in ihrem Gesicht gesehen zu haben glaubte, mal ganz davon abgesehen, dass selsbt ich den Zusammenstoß als schmerzhaft empfunden hatte, was bewies, wie heftig er gewesen war.
      "Wirst du eigentlich immer von so vielen Menschen umringt?", fragte ich, um einem anhaltenden Schweigen zwischen uns entgegen zu wirken. Dabei war ich tatsächlich auch etwas interessiert. Schließlich hatte ich bisher noch so gut wie kein Wort mit Mila gewechselt und ich würde gerne herausfinden was an ihr hing, dass ihr so viele ihrer Mitschüler auf Schritt und Tritt folgten. Außerdem würde ein kleines Gespräch die Spannung auflockern und den Weg bis zur Infirmary weniger langweilig halten.


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      Ritsuka Amori


      Ich konnte es selbst kaum fassen, aber Airi schine tatsächlich sprachlos zu sein. Sie hatte offensichtlich nicht mit dieser harten und direkten Antwort des Volleyballers gerechnet und starrte ihm und seinem rothaarigen Freund daher nur fassungslos nach. haruto war derweil damit beschäftigt den beiden hochgewachsenen jungen Männern aus dem Weg zu gehen, bevor auch er ihnen verwundert nachsah. Ich hingegen schüttelte nur mit dem Kopf. "Wie du siehst, eine schöne Fassade muss nicht gelichzeitig ein schönes Inneres bedeuten", meinte ich ruhig auch wenn selbst ich nicht erwartet hätte, dass dieser Kerl so absolut von sich selbst eingebildet war. Aber eventuell war das der Preis dafür, in einem Sport wie seinem so gut zu sein, um mehrfach hintereinander den Einzug in die Nationals gewinnen zu können.
      Letztendlich war es mir aber auch absolut egal. Ich fühlte mich von seinen Worten weder beleidigt, noch erniedrigt. Immerhin konnte man Track wirklich absolut nicht mit Volleyball vergleichen.
      In der Hoffnung, dass die Sache mit Ushijimas harter Abfuhr erledigt wäre, wendete ich mich wieder unserer Bank zu, um unser Mittag fortsetzen zu können. Leider hatte ich da aber die Rechnung ohne Airi gemacht. Diese hatte sich absolut plötzlich aus ihrer Starre befreit und rannte nun wie von der Tarantel gestochen den beiden Jungs hinterher. In meiner Brust wuchs ein tiefes Seufzen heran, welches ich alerdings noch zu unterdrücken vermochte und meiner Freundin stattdessen nachsetzte. Es war ein leichtes sie einzuholen und dabei war ich nicht einmal annähernd so außer Atem wie sie. "Und was ist, wenn sie dich im Volleyball schlagen könnte?" Ich glaubte nicht, was ich da gerade zu hören bekam und starrte Airi nur ungläubig an, während sie sich erneut vor Ushijima und seinen rothaarigen Freund postierte. "Ritsu hat schon mehrmals bewiesen, dass sie in vielen Spotarten Talent beseitzt, also warum nicht auch in Volleyball?"
      Ich konnte das Ganze nicht mehr mit ansehen und griff entschlossen nach Airis Arm, um sie aus dem Weg zu ziehen. Dabei schaute ich einmal ernst zu dem Sportler auf. "Tut mir Leid. Sie meint das nicht ernst, sie liebt es nur zu provuzieren." Höflich neigte ich kurz den Kopf und deutete eine leichte Verbeugung an. Ich hatte keine Lust darauf, dass das hier noch weiter ausartete. Die beiden waren immerhin noch immer eine Stufe über uns und wir sollten ihnen den nötigen espekt entgegen bringen, egal wie unfreundlich der dunkelhaarige auch gewesen sein mag.
      "Aber ich habe doch recht", beschwerte sich Airi weiterhin und musterte mich etwas verärgert. "Im Sportunterricht bist du immer die jenige mit der besten Technick und der längsten Ausdauer. Auch beim Volleyball!"
      Ich musterte sie kritisch und schüttelte den Kopf. "Ich bin Durchschnitt und jetzt lass uns gehen, ich habe Hunger." Meine Worte waren eisern und mein Griff um ihr Handgelenk war es auch. Noch ein letztes Mal nickte ich den beiden Volleyballern entschuldigend zu und machte mich dann endlich daran, die noch immer meckernde Airi beiseite zu ziehen.
    • Mila Lomar:

      Mein Blick senkte sich kurz während meine Lippen sich aufeinander pressten. Ich war es nicht gewohnt das man weiter fragte, wenn ich etwas ablehnte. Die meisten fragten nur aus Höflichkeit, ob ich Hilfe benötigte und gingen meist sehr schnell.
      Meine schwarzen Haare hatte ich über eine meiner Schultern gelegt und merkte nun langsam, wie sie sich durch die sonne erwärmten und diese Wärme an meine Haut weiter gaben. Etwas zögerlich sah ich wieder zu ihm auf und musste meinen Kopf schon ziemlich nach hinten legen, um ihm überhaupt ins Gesicht blicken zu können. Seine Größe musste perfekt für Volleyball sein. Nun glitt sein Blick zu einen der Schüler. Wenn ich richtig sah war dieser junge ebenfalls im Volleyball Club und war mit kuroo in die Kantine gekommen. Ich folgte seinem Blick und bekam das kurze Gespräch mit, welches sie führten. Etwas erschrocken sah ich wieder zu kuroo, der mich kurz darauf wieder ansprach und seine Worte ziemlich ernst meinte. Ich wusste jetzt schon unterbewusst was er wollte, ohne das er es ausgesprochen hatte. Doch die Zeit, um etwas zu sagen erhielt ich nicht und so wendete er sich bereits an unsere Mitschüler.
      "Bitte, du musst das wirklich nicht" sagte ich besorgt. Er würde den Unterricht wegen mir verpassen und es wären Umstände, die er nicht haben müsste. Also, wieso tat er das?
      Ich spürte seine großen Hände an meinem Rücken, welche mich aufforderten mich zu bewegen. Eine Weile wehrte ich mich noch, aber es dauerte nicht lange bis mein Körper ihm einfach folgte und ich etwas beschämt neben ihm her lief. Ich hatte eine Weile mein lächeln verloren, welches ich aber wieder aufsetzte als er sprach, doch dieses lächeln war ehrlich gemeint. Seine Worte waren so lieb und freundlich gewesen, das mir nichts anders übrig blieb als zu lächeln. Es war das erste Mal das wir wirklich mit einander gesprochen hatten und er behandelte mich sofort anders, als es alle anderen hier tat.
      Die Stille zwischen uns wurde bald wieder gebrochen, scheinbar hatte auch er sie bemerkt. Ich nickte leicht als er fertig war "ja...kann man so sagen" kurz kicherte ich. "Ich bin nunmal dafür da, um anderen zu helfen. Sie kommen, um bestimmte Clubaktivitäten zu klären oder nach meiner Meinung zu fragen. Es steht ja auch bald das Sommerfest an, dafür muss auch viel vorbereitet werden...was die anderen Mitschüler angeht...ich weiß nicht genau was sie an mir finden und weshalb sie mich verfolgen." Sprach ich ehrlich aus und lächelte zu ihm hoch "und? Wie ist es Kapitän einer Volleyball Mannschaft zu sein? Du bist Blocker richtig? Da hilft dir deine Größe wahrscheinlich sehr gut" fragte ich dann wirklich interessiert. Volleyball war ein Sport den ich zuvor noch nie ausprobiert hatte, es aber gerne wollte, wenn ich Zeit fand.

      Ushijima Wakatoshi:

      Gelassen ging wir dem Flur entlang. Tendō sagte sogar Mal nichts und lief ebenfalls seelenruhig neben mir her. Eigentlich hätte ich damit gerechnet das er sich wieder über meine Verhaltensweise lustig machte und über die vorherige Situation sprach, aber dem war nicht so, zum Glück.
      Kurz vor unserem Klassenraum hörte ich erneut eine Stimme, die mich jetzt schon zum seufzen brachte. Konnte man mich nicht für eine Minute in Ruhe lassen? Was erhoffte sich dieses Mädchen. Ich wollte es ignorieren und weiter gehen, doch stellte sie sich uns erneut in den Weg. Meinte sie das gerade ernst!? Abgesehen davon daß ein Spiel, zwischen einem Mädchen und einem jungen, eigentlich immer unfair war, würde sie es mit Sicherheit nicht hin bekommen.
      Ich überlegte kurz, es wäre nicht einmal ein Spiel, welches mir etwas bringen würde, geschweige denn als Training galt. Ich müsste mich wahrscheinlich nicht einmal anstrengen. Meine rechte Hand stüzte ich nun in die Hüfte, während meine linke hand den Henkel meiner Tasche umschloss, die ich über die Schulter trug.
      Diese beiden Mädchen waren komisch, aber sie gingen mir endlich aus dem Weg. Seufzend ging ich weiter und ging endlich in mein Klassenzimmer. Auch dort sprachen jetzt alle über den Vorfall, sie hatte schließlich einen riesen Aufstand gemacht, sodass es jeder mitbekommen konnte.
      Es fiel sogar ein Name, ritsuka...so schien das Mädchen zu heißen, welches so gut in Sport sein sollte. Sogar das bestätigten meine Mitschüler. Sie war wohl im track-team, ich erinnerte mich das ihre Freundin das ebenfalls erwähnt hatte.
      Wieso machte ich mir darüber eigentlich Gedanken!? Wir waren aus zwei Welten und das würde auch so bleiben.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Natürlich versuchte sie es erst mit ein paar Widerworten, welche ich geflissentlich überhörte. Bald schon musste sie einsehen, dass sie gegen mich nicht ankommen würde und sobald ich eine Entscheidung gefällt hatte, würde ich mich auch nicht mehr so einfach davon abbringen lassen. Das Lächeln was sie mir daraufhin zeigte war deutlich anders als das andere, erhlicher, weswegen auch ich sie zufieden angrinste. Vielleicht wäre ich nach dieser Aktion ja ihr Held und es war sicherlich nichts schlechtes die Schülersprecherin als Freund zu haben. Auch wenn das sicherlich nicht der vorrangige Grund für meine Hilfe war.
      "Klingt anstrengend", stellte ich fest und schüttelte mit dem Kopf. "Ich kann solchen organisatorischen Kram wirklich nicht leiden, vor allem wenn man dafür auch noch von allen Seiten belagert wurde. Aber du musst offensichtlich etwas richtig machen, wenn sie dir alle an den Fersen kleben." Ich wollte gar nicht wissen, wie ermüdend das sein musste und dennoch ließ sich die junge Frau offenbar nichts anmerken und machte ihren Job gut. Ein Mädchen wie sie als Managerin wäre eine absolute Bereicherung für den Volleyballclub, aber leider schien sich keine auf das chaotische Team einlassen zu wollen. Obwohl wir bereits einige Flyer verteilt hatten. Aber die meisten Bewerberinnen stellten sich schnell als Fangirls heraus, die nur das Ziel hatten sich an einen von uns heranzuschmeißen anstatt sich ihrer Arbeit zu widmen. Absolut nervig.
      Als sie mich danach fragte, wie es sei Kapitän zu sein legte ich einmal kurz nachdenklich Daumen und Zeigefinger ans Kinn. "Nun, es steht auf jeden Fall außer Frage, dass ich wohl einer der besten Kapitäne bin, die der Club jemals hatte", stellte ich zunächst grinsend fest und hielt stolz meine Hand gegen die Brust. "Aber es ist sicherlich nicht immer einfach, das Team richtig zu lenken, auch wenn ich behauoten würde, dass ich es bisher überragend gut hinbekommen habe." Tatsächlich meinte ich diese Worte ernst. Ich war wirklich der Meinung ein guter Kapitän zu sein und auch meine Teamkollegen waren offensichtlich dieser Meinung. Allerdings sollte man diesen Posten deswegen noch lange nicht unterschätzen. Ich wusste, was von mir erwartet wurde und dass ich als Teamkapitän einen großen Teil der Verantwortung für uns alle übernahm, aber wenn ich mich alleine davon direkt entmutigen ließ, wäre ich für diesen Job absolut ungeeignet. "Aber grundlegend ist das alles längst nicht so anstrengend, wie es für dich als Schülersprecherin sein muss. Mir reicht es schon vollkommen, mich um meine chaotischen Clubmitglieder kümmern zu müssen, doch für dich ist es direkt die ganze Schule." Nachdenklcih legte sich mein Blick auf die junge Frau neben mich. "Es ist beeindruckend, dass du das trotzdem alles mit einem immer währenden Lächeln wegsteckst."
      Endlich hatten wir die Infirmary erreicht und ich öffnete Mila die Tür. "Huh? Ist die Schwester etwa nicht da?" Suchend sah ich mich in dem Raum um, welcher so groß war wie ein einfaches Klassenzimmer, allerdings statt der Tische mit mehreren Betten ausgestattet war, einem kleinen Bürotisch samt Stuhl in der Nähe des Eingangs und mehreren Wandschränken mit Medizin. "Wahrscheinlich ist sie auch etwas Essen holen gegangen", vermutete ich und schaute wieder zu dem Mädchen hinab. "Lass uns kurz hier warten, bis sie wieder kommt."

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      Ritsuka Amori


      "Wie absolut unfreundlich!", ärgerte sich Airi sogar noch nach dem Unterricht während sie ihre Schultasche einpackte. "Erst wirft er uns solche Worte an den Kopf und dann ignoriert er uns einfach."
      Seitdem Ushijima in seine Klasse verschwunden war, schien sich meine Freundin nur noch über ihn aufregen zu können. Scheinbar hatte sie den jungen Volleyballer anders eingeschätzt und war nun enttäuscht. Ich hatte beschlossen, dazu nichts weiter zu sagen. Ich kannte Airi gut genug, um zu wissen, dass man sie im Moment eh nicht wirklich beruhigen konnte.
      "Und trotzdem kann ich vor allem wegen diesem Verhalten nicht aufhören ihn cool zu finden", grummelte sie nun und schaute dann frustriert zu mir herüber. "Dir hingegen scheint das alles wirklich sehr egal zu sein, was?"
      Schulterzuckend schaute ich zu ihr und warf mir dann meine eigene Schultasche über die Schulter. "Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir ihn erst gar nicht angesprochen. Wahrscheinlich hat er es oft genug mit Mädchen zu tun, die ihn anschwärmen und belästigen. Also wird er sicherlich Gründe für seine Reaktion haben."
      Airi stieß lang den Atem aus. "Wahrscheinlich hast du damit auch wieder recht, aber dennoch hatte ich mir etwas mehr von ihm erhofft."
      "Wir sehen uns nächste Woche, Mädels!", kam es in diesem Moment von der Klassenzimmertür aus herübergerufen. Haruto holte uns wie üblich ab, nachdem er der einzige war, der in einer anderen Klasse war. "Und Ritsu, übertreib es heute nicht beim Training, okay?" Mit diesen Worten nickte er mir noch einmal Lächelnd zu und machte sich dann offensichtlich auf den Heimweg.
      Wieder ein seufzendes Ausatmen von Airi. "Stimmt ja, unser Plan für heute Nachmittag ist durch dein Training ja auch noch ins Wasser gefallen, dieser Tag macht echt keinen Spaß."
      Ich klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. "Wir werden das nachholen, versprochen. Aber jetzt muss ich wirklich zum Club, also bis morgen, okay?"


      Wie vom Coach angekündigt viel unser heutiges Training deutlich länger aus als an anderen Tagen. Sicherlich hatte es mit den bevorstehenden Wettkämpfen zu tun und wahrscheinlich würden wir auch in den nächsten Wochen mit solchen langen Trainingsstunden rechnen müssen. Selbst mir taten danach die Knochen weh und ich war einfach nur froh darüber, das morgen das Wochenende beginnen würde, wo ich mir etwas ruhe gönnen konnte.
      "Deine Laufzeiten werden immer besser, Amori-san", stellte der Coach mit einem prüfenden Blick auf seine Stoppuhr fest, nachdem wir die letzte Runde gelaufen waren. "Kann es sein, dass du in den letzten Wochen auch viel Eigentraining betrieben hast."
      Ich nickte nur leicht. Tatsächlich trainierte ich wieder mehr für mich alleine, seitdem sich meine Zeiten nicht mehr besserten. Ich wollte nie wieder der Grund dafür sein, dass unser Team verlor... Nie wieder wollte ich wegen meiner Nachlässigkeit die Enttäuschung und Trauer anderer verantworten müssen. Seit meinem Eintritt in die High-School achtete ich daher mehr denn je auf meine Leistungen und gab alles dafür keine Last für die anderen zu werden.
      "Ich finde es fantastisch wie sehr du dich da rein hängst, aber ich hoffe du übertreibst es nicht, immerhin ist unser tägliches Training auch schon sehr herausfordernd", meinte der Coach nun und musterte mich eingehend.
      Ich nickte nur stumm und versprach mich nicht zu übernehmen. Dann beeilte ich mich wie die anderen auch nach Hause zu kommen. Immerhin warteten da noch zwei kleine Geschwister auf mich, die sicherlich schon hungrig auf ihr Abendbrot warteten. Und so wie ich meine Mutter kannte, würde sie sich nach der Arbeit nicht nochmal in die Küche stellen wollen.

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    • Mila Lomar:

      Unsere Blicke trafen sich erneut und er schenkte mir ebenfalls ein aufrichtiges lächeln. Eigentlich lächelte dieser große Kerl immer, wenn ich ihn in der schule gesehen hatte. Er musste wirklich ein toller Kapitän sein. Einmal hatte ich sogar eines ihrer spiele angesehen, sie waren wirklich gut und machten einem schon fast Angst, wenn sie aufs Spielfeld kamen.
      Seine Worte stimmten wohl "ja, irgendwas muss ich richtig machen. Es ist tatsächlich sehr anstrengenden, aber wenn ich damit anderen helfen kann, ist es wohl in Ordnung denke ich" gab ich kichernd von mir und legte meine Haare auf der linken Seite, hinter mein Ohr. Er überlegte kurz, nachdem ich meine Frage geäußert hatte, ging aber schnell auf diese ein. Kurz blickte ich überrascht zu ihm auf und konnte mir ein kichern nicht verkneifen. Er war plötzlich ganz anders, wenn es um Volleyball ging. Es war zu niedlich zu sehen, wie sich lobte und ich nahm es nicht einmal als eingebildet war. Seine starke und selbstbewusste Art und Weise löste bei mir ein Gefühl von Sicherheit aus.
      "Aber du machst es doch auch mit einem Lächeln...dein Lächeln steckt ja sogar ziemlich an. Außerdem...mit den Spielen die ihr gewinnt bringt ihr doch auch die ganze schule zu lächeln, ihr seit ebenfalls ein wichtiger Teil der ganzen schule. Also bist du ebenfalls sehr wichtig für die ganzen Schüler, du schaffst es, das dein Team diese Aufgabe überhaupt Meister kann...ich finde schon das es mit meinen Aufgaben gleichzusetzen ist" sagte ich ehrlich und lächelte ihn dann wieder an.
      Wir kamen schließ an unserem Ziel an und ich war genauso verwirrt wie mein Begleiter.
      Wieder wurde ich etwas unsicher. "Du...kannst sonst schon gehen...ich möchte nicht das du so viel Unterricht wegen mir verpasst" sagte ich besorgt und blieb im Raum stehen. "Danke aber schon einmal für alles..." Keiner der anderen hätte mich von sich aus her gebracht. Ich war wirklich glücklich das er es war.

      Ushijima Wakatoshi:

      Der untere war zum Glück schnell vorbei und ich erhob mich nachdem klingeln und ging Richtung Sporthalle. Ich hatte zwar noch Zeit, aber ich war gerne vor dem Team da, was sich meiner Meinung nach als Kapitän gehörte. Es dauerte auch nicht lange bis sich die anderen zeigten. Auf der Tribüne hatten sich bereits einige Mädchen versammelt, ich war sehr froh das die Mannschaft endlich an den Punkt war, dies zu ignorieren und nicht irgendwelche Dummheiten machten, um den Mädchen zu imponieren.
      Nachdem alle in der Halle waren liefen wir erstmal einige Runden um warm zu werden. Danach folgten situps, Liegestütze, ein paar Wurfübungen und Aufschläge. Erst dann spielten wir etwas. Viele waren der Meinung das wir ja gar nicht mehr trainieren mussten, aber unser Potential war noch lange nicht ausgeschöpft! Außerdem würden wir schnell nach hinten fallen, wenn wir uns auf die faule Haut legen würden.

      Unsere Zuschauer wurden immer weniger und irgendwann bemerkte ich dann auch, das wir Mal wieder zu sehr überzogen hatten. Ich beendete das Spiel und somit auch das Training. "Ruht euch aus, haltet aber eure Muskeln warm! Ich möchte nach dem Wochenende direkt weiter trainieren können" sagte ich ernst und bekam ein müdes "ja" von meiner Mannschaft zurück. Natürlich brauchte der Körper Pause, aber wenn man jeden Tag trainierte und drei Tage nichts machte, würden die Jungs am Montag wieder ewig brauchen, um rein zu kommen. Das hatte ich schon genug gehabt, nachdem ich eine Ansage gemacht hatte, hielt sich auch jeder daran.

      Wie immer nahm ich nicht den Bus, sondern lief nach Hause. Ich brauchte diese Zeit für mich, in der ich abschaltete und abkühlte.
      Zu Hause aß ich nur schnell.etwas und ging auch direkt ins Bett.

      Da das Wetter gegen Abend schlechter werden sollte, hatte ich mich bereits sehr früh aufgerappelt und angezogen, um laufen zu gehen. Meine Eltern wussten bescheid und würden daher nicht mit dem Frühstück auf mich warten. Vorher dehnte ich mich natürlich noch und lief dann meine gewohnte Strecke. Für diese brauchte ich circa drei Stunden, dann war ich zumindest ausgepowert.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Offensichtlich war sie der typische Gutmensch, die selten etwas für sich selbst und stattdessen alles für andere machte. Genauso hatte ich sie auch schon vor unserem Gespräch eingeschätzt und festgestellt, dass ich wohl niemals in der Lage dazu wäre, so zu handeln. Natürlich trat ich für meine Freunde und mein Team ein und kam meiner Verantwortung nach, aber mich dem vollkommen aufzuopfern...? Das war mir definitiv zu anstrengend und ich hielt es auch für unsinnig, da mein Leben nichts daraus bestehen sollte, es anderen Menschen um mich herum recht zu machen. Aber wenn sich Mila so wohl fühlte, sollte es so sein, sie war alt genug selbst darüber zu entscheiden.
      "Warum sollte ich auch nicht lächeln, wenn es mir doch solchen Spaß macht?", meinte ich grinsend. "Aber mir würde es nicht einfallen, dieses Lächen oder Lachen aufzusetzen, um meine Mitmenschen damit anzustecken, ich lache nur um meiner selbst willen." Dabei musterte ich sie eingehend, immer noch der Meinung, dass ihr Lächeln zuvor in der Kantine nicht wirklich echt gewesen war. Spielte sie ihren Mitmenschen etwa wirklich etwas vor und damit schließlich auch sich selbst? Nun, wir kannten uns noch nicht gut genug, als dass ich es für nötig hielt sie damit zu konfrontieren. "Doch dass du so darüber denkst freut mich sehr", stellte ich letztendlich kurz lachend fest. "Vielleicht werde ich dann nach den nächsten Nationals vielleicht sogar als Held der Schule gefeiert." Über diesen Gedanken sennierend grinste ich weiter vor mich hin, während ich mir vorstellte von meinen Schülern auf Händen getragen zu werden, weil sie mich so anhimmelten. Ein amüsanter Gedanke.
      Es wunderte mich wenig, dass sie mich indirekt in meine Klasse zurückschicken wollte. Trotzdem ignorierte ich ihre Worte und ließ mich entspannt in einen Stuhl neben einem der Betten sinken. "Umso mehr ich verpasse, desto lieber soll es mir sein. Ich konnte japanische Literatur noch nie wirklich leiden und unser Lehrer ist auch alles andere als interessant." Ich hielt mir die Hand vor den Mund, als ich zu Gähnen anfing. "Bis die Schulschwester kommt entspanne ich lieber noch ein wenig hier, außer natürlich du willst mich so dringend loswerden, weil dir meine Gesellschaft nicht passt." Schelmig grinsend sah ich zu der Braunhaarigen. Sie war viel zu freundlich und zuvorkommend, um mich jetzt noch einmal wegschicken zu wollen. Und ich konnte meinem eigenen egoistischen Ziel nachkommen und dem Unterricht für ein paar weitere Minuten fernbleiben. "Schmerzt deine Schulter eigentlich noch sehr?", erkundigte ich mich dann mit einem weiteren Forschenden Blick.

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      Ritsuka Amori

      "Soll ich euch beiden noch etwas mitbringen?", fragte ich in das Haus hinein, während ich noch die Schnürsenkel meiner Tornschuhe verknotete.
      "Taiyaki!", kam es wie aus einem Mund von meinen Geschwistern gerufen, welche sofort den Flur zur Haustür stürmten, um mich zu verabschienden.
      Kurz trat ein sanftes Lächeln auf meine Lippen. "Warum frage ich überhaupt? Du willst wieder Vanille, Tetsu?", fragte ich meinen Bruder, welcher mich seit etwa einem Jahr endlich stolz überragte. Ich konnte noch immer nicht glauben, wie viel er in letzter Zeit gewachsen war, dabei hatte ich ihn noch immer als den kleinen Jungen vor Augen, der mir überallhin auf Schritt und Tritt folgte. Und jetzt musste ich tatsächlich zu ihm aufsehen, dabei war ich selbst mit meinen 1,71 Metern nicht sonderlich klein. Er nickte bestätigend woraufhin ich mich an meine kleine Schwester wandte, die vor drei Monaten endlich neun Jahre alt geworden war und neben ihrem langen Bruder wie ein kleiner Zwerg wirkte. "Und Shiemi will-"
      "Schokolade!", fiel sie mir begeistert ins Wort und grinste. Ich nickte wissend und band auch die letzte Schlafe meiner Schuhe zusammen, bevor ich mich wieder aufrichtete und mich zur Tür umwendete. "Tetsu, pass während ich weg bin gut auf deine kleine Schwester auf, und mehr als dreißig Minuten Fernsehen sind nicht erlaubt. Ich weiß, du hast noch viele Hausaufgaben zu erledigen. Im Übrigen hat Mum gestern angerufen, sie kommt vermutlich nächste Woche Dienstag wieder nach Hause."
      "Erst so spät?!" Shiemi zog einen Schmollmund.
      Ich tätschelte ihr aufmunternd den Kopf. "Aber sie hat versprochen Souvenirs mitzubringen." Sofort stahl sich wieder ein Lächeln auf ihren Mund, woraufhin ich mich zufrieden abwendete. "Macht keinen Ärger in spätestens zwei Stunden bin ich wieder zurück."
      Dann endlich verließ ich das Haus und begann mein Übliches Lauftraining. Natürlich nicht ohne meine Kopfhöhrer einzustöpseln, woraufhin die motivierende Rockmusik meiner Lieblingsband in meinen Ohren ertönte.
      Es war noch früher morgen und die Sonne war noch nicht sonderlich weit aufgestiegen, dennoch hatte ich mit meinen geschwistern ein kleines Frühstück bereits gegessen und mich direkt darauf in meine Sportsachen geworfen. Diese Morgenroutine war bereits zum Ritual für uns geworden und dass zumeist keines unserer Elternteile zugegen war, war auch zur Normaltität geworden. Ich wusste, dass ich mich auf Tetsu verlassen konnte und er sich um alles kümmerte, während ich weg war, also konnte ich mich in Ruhe meiner Lieblingsbeschäftigung widmen: Dem Laufen.
      Heute war jedoch etwas anderes. Denn nie hätte ich damit gerechnet auf meiner üblichen Strecke Ushijima zu begegnen. Warum hatte ich ihn noch nie zuvor hier gesehen, oder ging er normalerweise zu einer anderen Zeit laufen? Nun, fest stand auf jeden Fall dass der große Kerl da vor mir, der Kapitän des Volleyballteams war und selbst im Vergleich zu den männlichen Clubmitgliedern aus dem Trackteam, legte er ein ziemlich abitioniertes Tempo an. Dennoch gelang es mir nach etwas Zeit ihn einzuholen, immerhin war das hier kein Sprint sondern Ausdauertraining.
      "G'Morgen", grüßte ich zwischen zwei Atemstößen und nickte dem jungen Mann kurz zu. Auch wenn er gestern alles andere als freunldich zu Airi - und auch mir - gewesen war, gab es keinen Grund ihn zu verurteilen. Immerhin war meine Freundin definitiv zu aufdringlich gewesen. "Das gestern tut mir Leid, Airi übertreibt es manchmal etwas und ich hoffe, du hast ihre Worte nicht ernst genommen." Meinte ich ernst, darauf konzentriert meinen Laufrhythmus nicht zu verlieren.
    • Mila Lomar:

      Es stimmte, warum sollte er nicht lachen, er hatte zudem ein wirklich schönes Lächeln. Die Mädchen aus meiner Klasse, beziehungsweise aus unser ganzen schule schwärmten für ihn. Er war wohl der star auf unser schule, wenn man einen auswählen müsste.
      Seine nächsten Worte überraschten mich und schmerzten tatsächlich auch ein wenig.
      Natürlich hatte er recht das ich dieses lächeln teilweise aufsetzte, aber er kannte mich doch nicht gut genug um sowas sagen zu dürfen. Ich wandte den Blick von ihm ab und mein lächeln war tatsächlich verschwunden. Mich machte es nicht böswillig, nur... scheinbar half es andere dabei sie zu unterstützen und zu motivieren und war das nicht auch die Aufgabe einer Schülersprecherin?
      Ich strich meine Haare hinter meine ihre, nahm meinen Arm aber direkt wieder nach unten und verzog das Gesicht. Wieso war ich bei so einem Zusammenstoß so empfindlich!? Es war mehr als lächerlich meiner Meinung nach.
      Ich setzte mich auf einen der Stühle im Raum und achtete das mein Rock nichts preisgab und alles verdeckte. Er wollte bleiben, auch wenn der Grund nicht gerade Prinzen Like war. Ich konnte es aber nachvollziehen, so wie wahrscheinlich jeder Schüler. Natürlich bekam ich gerne gute Noten und passte auch immer auf, aber wenn ich Mal vom Unterricht fern bleiben konnte ohne Ärger zu bekommen, machte ich es doch gerne.
      Ich schüttelte als den Kopf "nein, schon gut"
      Im nächsten Augenblick fragte er mich wie es meiner Schulter ging. Sicher ob es sich nur um eine Frage handelte, um die Stille zu brechen, oder ob er es ernst meinte war ich mir ganz und gar nicht. Aber dennoch ging ich darauf ein "ach...wird schon gehen. Sie schmerzt zwar schon aber...alles gut" sagte ich lächelnd und sah mich etwas im Raum um "dir geht es aber auch gut oder? Schließlich waren wir beide dabei beteiligt" fragte ich nun wirklich besorgt und etwas peinlich berührt das ich ihn jetzt erst fragte.

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      Ushijima Wakatoshi:

      Ich lief meistens ohne Musik, so wie jetzt auch. An der Straße nervte mich zwar der Lärm der Autos, aber es war mir lieber als Kopfhörer die immer aus meinem Ohr fielen. Eigentlich müsste ich Mal dringend nach etwas erkundigen, was nicht so schnell herausfiel.
      Ich hatte meinen Takt gefunden, den ich ruhig weiter lief. Meine Atmung war ebenfalls gut und es war mir ein leichtes heute die Strecke zu laufen. Kurz kam ich jedoch aus dem Takt als mich jemand ansprach. Ich sah neben mich und erkannte ein Gesicht, welches mir wohl bekannt war, jedoch hatte ich keinen richtigen Kontakt mit ihr. "morgen" kam es dann von mir und ich sah wieder nach vorne. Wieso lief sie plötzlich neben mir? Und warum zum teufel sprach sie mich an? Ich hob eine Augenbraue als sie Weitersprach und sich tatsächlich für ihr Freundin entschuldigte. Ich hatte diesen Vorfall so gut wie vergessen geht, da es mich nicht interessierte. "Warum sollte ich sowas ernst nehmen?" Gab ich als Frage zurück "ist nicht das erste Mal das mir sowas passiert" klärte ich weiter auf als wir endlich in den Wald kamen. Hier war es immer schön ruhig und es war mein Lieblings Teil der Strecke. Der berg diente nur der Ausdauer. Sie blieb weiterhin neben mir, was mich ehrlicher weiße etwas erstaunte. Eigentlich hätte ich damit gerechnet das sie sich entschuldigt und sich dann nach hinten fallen ließ, da ich ihr zu schnell war. Natürlich war es nicht meine Höchstgeschwindigkeit aber darum ging es hier auch nicht.
      "Track Team richtig?" Fragte ich irgendwann dann, da ich es komisch fand nichts zu sagen. Ich hatte es mir tatsächlich gemerkt, das war aber wohl auch die einzige Info von gestern, die hängen geblieben war. In meinem Kopf suchte ich nach ihrem Namen. Riku, Retzu...ritzu? Ritsuka! Nach den Nachnamen suchte ich erst gar nicht.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Da hatte ich wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch wenn ich sie nicht direkt bezichtigt hatte, ihr Lächeln nur aufzusetzen, schien sie meinen Kommentar eindeutig auf sich bezogen zu haben. Von einer einer Sekunde auf die andere war ihr Lächeln verschwunden und ich wusste, dass ich mit meiner Theorie recht behalten hatte. Natürlich fielen mir einige Gründe ein, warum man seine eigene Freude nur vorspielte, um den Menschen um sich herum ein besseres Gefühl zu geben, aber für mich war das nur Verrat an mir selbst. Und ja, ich kannte Mila sicherlich noch nicht gut genug, um einfach so über sie zu urteilen, aber das würde dennoch nichts an meiner grundlegenden Meinung ändern.
      Mir entging nicht, wie sie beim Versuch sich die Haare hinters Ohr zu streichen kurz zusammenzuckte und den Arm direkt wieder sinken ließ. Umgehend trat etwas Sorge und Bedauern in mein Gesicht. "Ich sagte ja, der Zusammenprall ist heftig gewesen", erinnerte ich und erhob mich von meinem Platz. "Darf ich mal kurz?" Noch bevor sie hätte antworten können umgriff ich ihren Unterarm und zog ihn etwas in die Höhe. "Sag mir, ab wann es weh tut." Solange die Schwester nicht wieder kam, könnte auch ich sehen, wie schlimm das Ausmaß unseres Zusammenpralls war. War es nur eine einfache Prellung, oder hatte ich es bei unserem Zusammenstoß wirklich geschafft die Bänder ihrer Schulter zu überdehnen. Sollte letzteres der Fall sein, müsste schon jede kleinste Dehnung des Gelenkes unangenehm ziehende Schmerzen verursachen, sollte es allerdings nur eine Prellung sein, sollte jede Bewegung einen einigermaßen gleichbleibenden Schmerz verursachen, der mit der Zeit nachlassen dürfte. Also hob ich ihren Arm über meine Schulter und behielt ihren Gesichtsausdruck dabei genau im Auge. "Sag mir ob der Schmerz nachlässt, oder nicht."
      Ich schmunzelte, als sie mich fragte, ob denn bei mir alles In Ordnung wäre, woraufhin ich nur nickte. "Schon vergessen, du redest hier mit dem Kapitän des Volleyballclubs. Da muss schon mehr kommen als eine kleine Schülersprecherin, um mich umzuhauen." Ich grinste sie breit und herausfordernd an, in dem Bestreben ein entweder erneut ein echtes Lächeln zu erhalten, oder Empörung.

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      Ritsuka Amori

      Scheinbar hätte ich mir gar keine Gedanken machen brauchen. Offenkundig war es gestern nicht das erste Mal gewesen, dass Ushijima von einem überambitionierten Mädchen angesprochen wurde und scheinbar hatte er sich darüber auch keine weiteren Gedanken gemacht. Etwas das mich kurz zufrieden Nicken ließ, bevor ich für einen Moment zu ihm aufsah. "Dann ist ja gut, dennoch wollte ich diese Sache gerne geklärt wissen, immerhin befürchte ich, dass Airi das Ganze sicherlich nicht so einfach aus dem Kopf bekommt." Ich schüttelte mit dem Kopf, als ich mich daran erinnerte wie mich meine Freundin gestern Abend noch angerufen hatte. Absolut hektisch und unglücklich. Offenbar hatte sie ihr Verhalten dem Volleyballer gegenüber noch einmal Revue passieren lassen und realisiert, wie kindisch und aufdringlich sie sich verhalten hatte. Seither schien sie sich in einem tiefen Loch verkriechen zu wollen. Sicher würde es sie erleichtern, zu erfahren, dass ihr der Dunkelhaarige das Ganze nicht wirklich übel nahm.
      Die nächste Zeit liefen wir einfach nur ruhig nebeneinander her. Schnell hatte ich festgestellt, dass wir tatsächlich die gleiche Strecke verfolgten, weswegen wir bald schon in den Wald einbogen. Die Steigung im Weg war nicht sonderlich heftig aber dennoch immer wieder eine Herausforderug für meine Ausdauer, welche ich vor allem beim 5 und 10 km Lauf gut gebrauchen konnte. Zudem eignete sich dieser kleine Berg auch recht gut für Sprinttraining, welches ich aber erst morgen in Angriff nehmen würde.
      Zuerst begriff ich gar nicht, dass Ushijima mich angesprochen hatte, war ich viel zu sehr in das Gefühl des Laufens verteift und in die Musik, die nur noch in eines meiner Ohren drang, nachdem ich den anderen Kopfhörer rausgenommen hatte, um mit dem Volleyballkapitän reden zu können. "Richtig", bestätigte ich mit ein paar Sekunden Verzögerung und schaute wieder zu ihm auf. "Aber nimm Airis Kommentar von gestern nicht so ernst. Ich würde mich zumindest nicht wirklich als Star des Clubs bezeichnen, vor allem da meine Senpai deutlich mehr Können und Erfahrung aufweisen können. Ich bin immerhin erst im zweiten Jahr." Ich hatte wirklich reichlichen Respekt vor den restlichen Drittklässlern im Club, nur durch sie hatte ich mich auch in den vergangenen Jahr noch einmal um einiges Steigern können. Dennoch schienen sie hohe Erwartungen in mich zu tragen, Erwartungen von denen ich nicht wusste, ob ich sie erfüllen könnte, aber ich wollte einfach niemanden enttäuschen. Nicht schon wieder. "Davon abgesehen, scheinst du wohl ein wahrer Star der Schule zu sein, nachdem du dein Team schon so oft in die Nationals getragen hast", stellte ich nun mit einem anerkennenden Nicken fest und erinnerte mich dabei vor allem auch an Airis Worte, die Ushijima als den stärksten Volleyballspieler bezeichnete, den sie je gesehen hatte. Ich selbst hatte ihn leider noch nie spielen sehen.

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    • Mila Lomar:

      Tatsächlich hatte er durch seine Worte erreicht, das ich ein leichtes schlechtes Gewissen bekam. Aber mein lächeln trug ich nun schon so lange, das es eigentlich schon zur Gewohnheit geworden war, das ich durchgehend lächelte. Außerdem bemerkte ich das ich mich immer direkt besser fühlte, wenn ich einfach lächelte, es verschönerte direkt mein Tag. Also könnte man es auch als eigen Motivation ansehen, aber das alles war wohl eher eine Ausrede, weil er genau einen meiner Wunden Punkte getroffen hatte. Jemand der mich überhaupt nicht kannte, schaffte es mein lächeln in wenigen Sekunden zu vernichten. Wahrscheinlich nur weil er selbst wusste wie ein ehrliches lächeln aussah, tatsächlich steckte er mich schon des öfteren mit seinem lächeln an, wenn ich ihn und sein Team vom weiten zugesehen hatte, wie sie irgendwelche faxen machten und sichtlich Spaß hatten.
      Er bemerkte natürlich auch das verziehen meines Gesichtsausdruck, als ich den Schmerz durch meinen ganzen Körper spürte. Es machte mir etwas Angst wie gut er Menschen lesen konnte.
      Er kam plötzlich auf mich zu und ich wich etwas zurück, da ich eigentlich dankend ablehnen wollte, doch war er wieder schneller gewesen und hob bereits meinen Arm hoch.
      Er sprach weiter, doch bevor er seinen Satz beenden konnte, riss ich reflexartig meinen Arm aus seinen griff, hielt direkt meine Schulter fest und knickte etwas ein. Dieser schmerzen war wirklich unerträglich und eine Weile konnte ich meine Finger auch nicht richtig bewegen, als wären sie gelehnt durch den schmerz, der noch immer meinen Arm durchzog. "Geht schon" sagte ich, ehe ich meine Lippen wieder zusammen presste.
      Wie lächerlich war es, das mich so ein zusammprall dermaßen verletzte!?
      "Verzeih...ich... möchte mich nur kurz setzen" sagte ich ruhig und ging meinem geäußerten Wunsch nach.
      Ich ging seinen letzten Satz durch und musste tatsächlich kurz schmunzeln, meine hand noch immer auf meine Schulter gelegt "du bist ziemlich gut gebaut...und beim Sport sind solche Unfälle wohl alltäglich nicht? Mein Vater hat Volleyball damals immer im Fernsehen geschaut, da gab es einige Verletzungen" tatsächlich kannte ich mich mit den Regeln aus und verfolgte manche spiele bis heute noch gerne. Es erinnerte mich immer an die Zeit mit meinem Vater.

      Ushijima Wakatoshi:

      Wieder erwähnte sie ihre Freundin, was mich dazu brachte aus dem Augenwinkel zu ihr herunter zu schauen "ein komisches Mädchen...sich darum Sorgen machen, was ein fremder von ihr hält" mich persönlich interessierte es herzlich wenig ob man mich nun mochte oder nicht. Ich wusste, das gerade die meisten jung auf der Schule, mich nicht leiden konnten, da sich die Mädchen nur für mich interessierten. Dann sollten sie lieber an sich arbeiten als die schuld an mir abzustreifen.
      Langsam fragte ich mich ob es nun Zufall war, oder ob sie mich einfach verfolgte?
      Auch für mich stellte der Berg eine kleine Herausforderung dar, doch kam ich nicht aus dem Takt und schaffte es so mit einer guten Atmung nach oben, ohne unnötig Energie zu verbrauchen. Ihre Worte ließen mich kurz meine Augenbrauen zusammen ziehen. "Wer sich selbst schlechter als andere darstellt, wird nie sein Potential entdecken und daran arbeiten können." Gab ich ruhig meine Meinung dazu kunt. Wenn sie von sich schon behauptet schlechter zu sein, würde sie es in meinen Augen auch immer bleiben "wenn man jemanden übertreffen will, sei es sein Coach oder ein Familienmitglied, dann schafft man es...gesteht man sich direkt nur schwächen ein kann man nicht stärker werden" fügte ich hinzu um meine Worte verständlicher zu machen. Auch ich hatte meine Vorgänger in weniger Zeit überflogen und somit meine Mannschaft zu besten gemacht.
      Es war ja aber ihre Sache wie wichtig ihr der Sport war, für mich war er alles und ich kannte niemanden der so dachte wie ich.
      Sie nannten mich nun ein star? Meine miene war weiterhin sehr ernst und konzentrierte und zuckte auch bei diesen Worten nicht. "Als Kapitän ist es meine Aufgabe, meine Mannschaft zum Sieg zu führen. Wenn ich mich selbst nicht verbessere, wie sollen es meine Teammitglieder schaffen?' gab ich nur zurück und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. "Als star sollten man mich wohl erst bezeichnen wenn wir die Weltmeisterschaft gewonnen haben" stellte ich zusätzlich fest, da in der nationalen, meiner Meinung nach, keine würdigen Gegner exestierten.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Eine Zerrung also. Selbst wenn sie offenkundig versuchte ihren Schmerz vor mir zu verbergen, war ihr Gesichtsausdruck und ihr plötzliches Wegziehen des Armes mehr als deutlich gewesen. "Geht schon?", fragte ich skeptisch nach und musterte sie mit einer erhobenen Augrnbraue. "Das sieht nach einer ordentlichen Zerrung aus. Wenn du da nicht bald Wärme draufpackst und dem ganzen ordentlich ruhe gibst, kann das beim Heilen Ewigkeiten in Anspruch nehmen." Und dabei sprach ich aus Erfahrung. In der Mittelschule hatte ich fast zwei Tage lang versucht meine Muskelzerrung im Oberschenkel beim Training zu verbergen, mit dem Ergebnis, dass ich danach fast einen ganzen Monat komplett ausgefallen war. Und dabei hatte ich froh sein können, dass es wirklich nur eine Zerrung und nicht direkt eine Muskelfaserriss war.
      Ich folgte ihr mit dem Blick, während sie sich langsam auf einen Stuhl neben ihr setzte. Dass sie bei diesen offensichtlichen Schmerzen noch versuchte alles zu überspielen... Was wollte sie damit denn genau beweisen?
      Zumindest gelang es ihr mit ihren nächste Worten meine Sorgen etwas beiseitezuwischen weswegen meiner ernsten Miene auch endlich wieder ein Lächeln folgte. "Nun, bei diesem Sport muss man tatsächlich davon ausgehen, sich irgendwann einmal irgendwie zu verletzen und um dafür gewapptnet zu sein ist unser Training umso wichtiger. Denn nur ein vollkommen gesunder Körper kann eine Verletzung wieder schnell und vernünftig heilen." Sätze wie diese hatten mir innerhalb des Teams bereits einen müttlerlichen Ruf eingebracht, allerdings gab es auch kaum jemanden, der mir da ernsthaft widersprechen würde. "Also ist dein Vater ein Volleyballfan?", fragte ich nun, bevor ich mich von ihr ab dem Medi-Schrank zuwendete. Wenn die Krankenschwester nicht kam, konnte ich mich auch um das wichtigste kümmern. Schließlich war das nicht das erste Mal, dass ich mich hier aufhielt und daher kannte ich mich auch schon etwas aus. Schnell war das Wärmepflaster gefunden, welches gegen den Schmerz helfen sollte. "Magst du selbst Volleyball denn auch?" Lächelnd drehte ich mich zu ihr um und hielt ihr das Plaster entgegen. "Vielleicht gehörst du ja auch zu den Fangirls, die ab und zu um die Turnhalle stehen?" Ich lachte kurz auf und nickte dann etwas ernster zum Pflaster hin. "Kleb das auf deine Schulter, die Wäre wird dir guttun und die angespannten Muskeln lösen. Wenn es aber mit einer hand zu schwer werden sollte, kann ich dir auch beim aufkleben helfen."


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      Ritsuka Amori


      "Sie ist nun einmal so. Sie hat sich schon immer viel um ihre Auswirkung gekümmert, auch wenn es viele Momente gibt, in denen sie ihr Umfeld einfach ausschaltet." Bei der Erinnerung an diverse peinliche Auftritte von Airi, brachte ich sogar ein mildes Schmunzeln zustande. Sie handelte zu häufig zu schnell, ohne vorher darüber nachzudenken und danach stürzte eine ganze Welt für sie zusammen. Dabei war bisher alles sehr glimpflich ausgegangen.
      Bei seinen Worten runzelte ich mit der Stirn und konnte ein leichtes Kopfschütteln nicht vermeiden. "Ich mache mich nicht schlechter, sondern respektiere einfach nur die Erfahrung und die Fähigkeiten meiner Senpai", widersprach ich im selbe ruhigen Ton, den auch der Volleyballer angelegt hatte. "'Nur jemand der auch die Stärke anderer sehen und respektieren kann, kann daran wachsen und selbst an dieser Stärke dazugewinnen'. Das ist ein Zitat eines ehemaligen Senpai, den ich sehr respektiert habe und ich glaube er hatte damit Recht. Nur weil ich sage, dass jemand anderes stärker ist als ich, muss ich deswegen doch noch nicht schwach sein. Ich weiß nur, dass da noch Luft nach oben ist." Nachdenklich glitt mein Blick zu den Baumkronen über uns, bevor ich wieder kurz zu dem Dunkelhaarigen neben mir sah. "Allerdings muss ich auch zugeben, dass es nicht wirklich mein Ziel ist, in diesem Sport den Titel als die Beste oder schnellste zu erhalten. Ich mache diesen Sport vor allem, weil ich gerne laufe und das Gefühl liebe, aber keine Sorge, ich gebe dennoch alles was ich habe für mein Team und den Club." Ich wusste selbst nicht, warum ich ihm das so offen sagte. Wahrscheinlich war es seine stoisch und ruhige Art, die mich so ehrlich reden ließ. Oder der Umstand, dass wir uns kaum kannten und es schon immer einfacher gewesen war, sich einem "Fremden" zu öffnen. Innerhalb des Track-Teams wusste auf jeden Fall niemand, dass ich mich nur wegen den anderen so ins Zeug legte, während es mir persönlich weniger um Sieg oder Niederlage ging.
      "Ich glaube nicht, dass unsere Mitschüler deswegen so einfach aufhören werden, dich als Star zu bezeichnen", erwiderte ich schulterzuckend auf seine Überlgungen. "Für sie bist du einfach der Star dieser Schule und sobald du die Meisterschaft gewinnen solltest, bist du der Star ganz Japans", stellte ich trocken fest und fand die Idee interessant hier eventuell gerade neben einem zukünftigen Star der gesamten Nation zu laufen.
    • Mila Lomar:

      Er war wirklich hartnäckig das musste man ihm lassen...aber sonst wäre er wohl auch nicht so erfolgreich. Mir war aber noch immer nicht aufschlussreich, weshalb er sich solche Sorgen um mich machte.
      Ich musste mir auf Lippe beißen und atmete den Schmerz langsam weg. Glücklicher Weise schaffe ich es das Thema, wenn auch nur kurz, zu wechseln und die Stimmung etwas aufzulockern. Mit Volleyball bekam ihn wirklich gut und er sprach wohl wirklich gerne darüber.
      Er machte sich dann aber tatsächlich schnell auf den Weg zu den Schränken, wollte er mich nun verarzten? Irgendwie war es schon süß und bei dem Gedanken musste ich wieder schmunzeln. Mit Sicherheit hatte er eine Freundin, die er wohl noch mehr pflegte. Kurz kicherte ich und hielt meine Hand dabei vor meinen Mund. Schnell sah ich aber zu ihm auf und nickte "ja das ist er! Er war mit mir immer bei spielen...und hat sogar selbst gespielt, sogar sehr erfolgreich. Daher kenne ich wohl die Regeln in und auswendig" Volleyball war seine Leidenschaft die er niemals her geben wollte "da er jetzt selbst nicht mehr richtig spielt trainiert er eine Kindergruppe" fügte ich hinzu.
      Bei seinen nächsten Worten sah ich ihn kurz grimmig an. Ich war mit Sicherheit keines dieser fangirls! "Nein! Ich mag Volleyball auch sehr gerne, habe es für Zwei Jahre selbst gespielt aber...leider habe ich es noch nicht geschafft bei euch zu Zusehen. Wenn ich Zeit finde, sind die Tribünen bereits so voll das man kaum noch etwas sieht." Ich seufzte "also keine Sorge! Ich würde euch gerne zusehen, aber nicht weil ich euch hinterher gaffen will" stellte ich lachend klar und nahm dann das Pflaster entgeht "Dankeschön" sagte ich lächelnd und versuchte es zumindest von der Folie zu entfernen. Zumindest das schaffte ich, doch war es unmöglich, dabei mein Shirt hochzuziehen "magst du mir vielleicht helfen?" Fragte ich etwas verlegen und reichte es ihm, um danach meine Schulter frei zu legen.

      Ushijima Wakatoshi:

      Sie ging gleich gegen meine Worte an, was ich tatsächlich nicht gewohnt war. Ich sah sie daher wieder an, während ich weiter neben ihr her lief. Nachdem sie ihre Sichtweise geschildert hatte nickte ich und konnte es sogar etwas nachvollziehen "Ansichtssache" gab ich kurz als Antwort "vielleicht denke ich auch wieder so, wenn ich jemanden treffe, der stärker ist als ich" wieder einer dieser Sätze die mich hochnäsig klingen ließen, jedoch nur die Wahrheit waren. Bis auf die eine kleine Krähe, hatte ich keinen Gegner gefunden, der mich seit langem Mal wieder zu Hochtouren trieb. Und auch die Krähe schaffte es nur mit Unterstützung mir ein paar Punkte zu klauen, aber gewinnen tat sie noch lange nicht!
      Dieses Wort ging mir nicht aus dem Kopf...ein star...es brachte mich zum Murren.
      Irgendwie hatte sie ja Recht, aber ich sah mich nicht so, ich war einfach gut in diesem Sport und fertig. "Ansichtssache" kam es einfach wieder trocken von mir.

      Nach einiger Zeit kamen wir wieder in der Stadt an, noch sehr weit außerhalb und es war kaum etwas los, aber unser Ziel kam näher, zumindest meins. Ich wusste ja nicht wohin sie musste, wahrscheinlich trennten wir uns wieder an der Kreuzung, an der wir uns getroffen hatten, bis dahin waren es aber noch zwanzig Minuten. Irgendwann wurde ich langsamer und blieb vor einem kleinen Discounter stehen "kannst weiter laufen wenn du willst, brauche nur fünf Minuten" ich konnte ja nicht wissen, das sie ebenfalls etwas besorgen musste. Ich ging langsam in den laden, nur um mich wenige Minuten wieder mit ihr draußen zu treffen. Es war vielleicht bekloppt aber ich kaufte mir bei jedem Lauf, jeden Tag ein Eis hier. Im Winter war es immer ein warmer Tee.
      Ich packte es aus und sah zu ihr rüber. Es war dieses typische blaue Eis, an zwei Stielen, welches man auseinander brechen musste, damit man es sich teilen konnte. Ich überlegt, brach es auseinander und hielt ihr eine Hälfte hin "hier!" Keine Ahnung warum ich es tat.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Ihr unterdrücktes Lachen ließ mich verwundert zurücksehen. "Was ist so amüsant?", fragte ich neugierig, während ich mich fragte, was ich gesagt oder getan haben könnte, um diese Reaktion hervorzurufen. Ob sie sich vielleicht einfach nur an diese Ausflüge mit ihren Vater zurückerinnert hatte, von denen sie mir nun berichtete. Dabei war umgehend meine Begeisterung geweckt. "Du warst also mit ihm sogar bei Profispielen? Das klingt wirklich fantastisch!" Wie lange hatte ich nur auf mein erstes Ticket sparen müssen, um zum ersten Mal den Profis live beiwohnen zu können? Damals hatte ich Kenma einfach ungefragt mit mir geschleift, damit wir das Spiel zusammen sehen können. Allerdings hatte er die ganze Zeit über nur in seine Spielkonsole gestarrt, bis ich sie ihm grummelnd entwendet hatte, da er nicht einmal auf mich gehört hatte, wenn ich mit ihm hatte reden wollen. "Und heißt das, dass dein Dad selbst einmal ein Profispieler war?" Voller Neugier und Interesse ging ich auf Mila zu. "In welcher Liga hat er gespielt? Und kenne ich ihn vielleicht bei seinem Namen? Du musst mir unbedingt zeigen, wo er die Kinder unterrichtet." Es war mir egal, ob ich sie mit meinen Fragen überrumpelte. Wenn es um Volleyball ging es einfach nicht anders. Vor allem nicht dann, wenn die Chance bestand, einen ehemaligen Profi kennen lernen zu dürfen.
      Ich lachte kurz auf, als sie sich deutlich von den sonstigen Fangirls distanzierte. "Das ist allerdings schade", meinte ich neckend. "Die Schülersorecherin als Groopie zu haben... klingt nach einer lustigen Sache. Aber auf jeden Fall solltest du in dieser Sache etwas nachholen. Wir sind immerhin eines der Powerhäuser Tokyos! Uns muss man mindestens einmal gesehen haben!", tönte ich mit erhobenen Zeigefinger und einem weiterhin breiten Grinsen.
      Allerdings hatte ich ihre Schulter noch lange nicht vergessen und durfte auch schon beobachten, wie die Schülersprecherin eher schlecht als recht sich daran machte, die Folie vom Pflaster zu lösen. Bevor sie mich überhaupt richtig darum beten hätte können, ihr zu helfen, war ich auch schon wieder an sie heran getreten und nahm ihr das Wärmepflaster ab. In den Augen eines Unbeteiligten dürfte die folgende Szene wohl etwas seltsam erscheinen, so wie Mila ihre Schulter mit verlegenen Blick freilegte und ich mich über sie beugte. Aber ich gab mir alle Mühe ruhig und professionell zu bleibe, um die Situation nicht unnötig peinlich werden zu lassen. Dummerweise hatte sich eine Strähne ihres langen braunen Haares über ihre Schulter gelegt, welche ich zunächst sanft beiseite strich, bevor ich vorsichtig das Plaster aufklebte. Obwohl alles schnell über die Bühne ging, kam ich nicht umhin ihren Geruch einzuatmen. Er war angenehm und irgendeine Stimme in meinem Hinterkopf schien wissen zu wollen, wie gut sie wohl roch, wenn ich meine Nase direkt in ihr Haar drückte. Ich schüttelte leicht den Kopf über den Gedanken und machte dann einen Schritt zurück. "Ich denke so sollte es gehen. In ein paar Minuten dürfte es ordentlich war da drunter werden und in etwa vier Stunden solltest sich der Zustand der Schulter wieder bessern." Mein Blick glitt zur Uhr, zeitgleich kündigte die Schulglocke den Beginn der nächsten Unterrichtsstunde an. Ich hoffte nur, Kenma hatte mich vernünftig entschuldigt, aber selbst wenn nicht, war das nicht das erste Mal, dass ich mich fürs Zuspätkommen entschuldigen musste. "Die Krankenschwester ist sicherlich bald da und kann sich deine Schulter noch einmal genauer anssehen, aber ich denke es ist klar, dass du es heute lieber etwas ruhiger angehen solltest. Ich habe sicherlich keine Lust darauf, angeschuldigt zu werden, wenn unsere berühmte Schülersprecherin dank einer Schulterverletzung nicht mehr arbeiten kann." Ich lächelte verschmitzt. "Ich will mir gar nicht ausmalen, wie sehr mich deine Anhänger dafür hassen würden."


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      Ritsuka Amori


      Und Airi hielt mich für wortkarg... Nun, der Kapitän des Volleyballteams schien in dieser Sache noch einmal in einer vollkommen anderen Liega zu spielen, wobei Gespräche im Allgemeinen nicht wirklich seins zu sein schienen. Aber zumindest hatte er sich auf eine Unterredung mit mir eingelassen, ohne mich direkt abblitzen zu lassen, das sollte ich ihm dringend zu Gute halten.
      Noch dazu schien er dazu bereit, seine Meinung zu überdenken. Etwas das ich ihm noch zu Anfang nicht zugetraut hatte und das mich nun positiv überraschte. Anscheinend war es wirklich keine schlechte Idee gewesen, ihn auf dieser Strecke anzusprechen.

      Den restlichen Weg durch die Waldstrecke schwiegen wir. Es gab keinen wirklichen Grund meh, nebeneinander herzulaufen und dennoch zog sich dies auch die folgenden Minuten lang durch. Tatsächlich legte Ushijima einfach ein angnehmes Tempo vor und unser Rhythmus schien auch ein ähnlicher zu sein. Warum also plötzlich trennen, wenn es so auch funktionierte.
      Allerdings staunte ich etwas, als der große Volleyballer genauso wie ich auf den Konbini zuhielt, der auch mein Ziel gewesen war. Nun... eigentlich war es nicht der Laden selbst den ich dabei ansteuerte, sondern der kleine Stand genau davor. Der Geruch frisch gebackener Taiyaki stieg mir in die Nase und umgehend konnte ich die strahlenden Gesichter meiner Geschwister vor meinem inneren Auge sehen. Kaum hatte ich aber die beiden Teigwaren samt Füllung gekauft verließ Ushijima auch schon wieder den Konbini und mein Blick landete ohne Umschweife auf dem Popsicle Ice in seinen Händen. Im nächsten Moment starrte ich ihn auch schon ungläubig an, als er mir eine der Hälften entgegen hielt. Allerdings ließ ich mich auch nicht lange bitten und nahm ihm den blauen Ice Pop im nächsten Moment schon mit leuchtenden Augen ab. "Vielen Dank", meinte ich mit einer leichten Verbeugung und einem kurzen dankbaren Lächeln. "Ich liebe dieses Eis."
      Noch während ich den ersten kleinen Bissen machte und glücklich den frischen Geschmack aufsaugte, kramte ich nach meiner Brieftasche und hielt ihm wenig später die fünzig Yen entgegen, die dem halben Preis des Eis entsprachen. Nachdem ich die Ice Pops hier schon dutzende Male geholt hatte, kannte ich den Preis in und auswendig.

    • Mila Lomar:

      Ich versuchte sofort mit dem lachen aufzuhören und schüttelte den Kopf direkt "alles gut! Nur ein Gedankengang meiner Seits!" Winkte ich ab in der Hoffnung das er es dabei beließ.
      Da war es wieder...dieses leuchten in seinen Augen. Die anderen Mädchen schwärmten tatsächlich immer davon, was ich jetzt wirklich nachvollziehen konnte.
      "Bei zwei oder drei" sagte ich lächelnd. Anfangs wollte ich meinem Vater nur eine Freude machen und interessierte mich daher für den Sport, bis er mir tatsächlich selbst sehr gut gefiel.
      Und nun ging es los und ich wirklich etwas überfordert mit seinen fragen, auch wenn ich es gewohnt sein sollte. "Ehm...er war Mal bei der Weltmeisterschaft dabei, dort haben sie den zehnten Platz belegt." Das war wohl der höchste Sieg den sie hatten, beim nächsten Spiel waren sie aber ausgeschieden. "Sein Name ist Gunnar Lomar, ich weiß nicht ob du ihn kennst. Meine Mutter hat seinen Namen angenommen. Und trainieren tut er die Kinder in meiner Heimatstadt. Ich musste extra für die Schule weg ziehen...es ist frei Stunden von hier entfernt" erklärte ich ruhig und hoffte alle Fragen von ihn beantwortet zu haben. Wieder musste ich lachen. Seine Art war wirklich toll und ich hatte ewig nicht mehr so viel aus dem Herzen gelacht. "Ach, du stehst also darauf wenn Frauen dich anhimmeln und dir hinterher laufen?" Fragte ich neckisch zurück und zog eine Augenbraue hoch "hätte dich tatsächlich nicht so eingeschätzt" sagte ich spielerisch enttäuscht und schmunzelte ihn darauf hin an.
      "Aber du hast Recht! Ich finde es schade euch noch nicht spielen gesehen zu haben. Es steht schon lange auf meiner Liste" gab ich ehrlich zu.
      Nun wurde es ruhig im Raum...ich spürte seinen sanften Atem auf meiner Haut und blickte leicht zu ihm, als er meine Haut mit seinen Händen berührte und mein Haar beiseite zu legen. Ich hielt so gut es ging den Atem.
      Ich atmete daher etwas erschrocken und etwas tiefer ein, als er plötzlich sprach und sich etwas von mir entfernte. Immer noch etwas gerötet nickte ich leicht und wich seinen Blick ungewollt aus.
      Ich strich mir mein Haar etwas nervös hinters Ohr und spürte wie sich langsam die Wärme ausbreitete "Dankeschön kuroo" sagte ich lächelnd und blickte zu ihm auf.
      Ich nickte bei seinen nächsten Worten und stand langsam auf und richtete mir dabei meinen Rock. "Übrigens...mein Vater kommt mich bald besuchen. Ich könnte ihn Frage, ob er bei einem Training zuschauen könnte, ich weiß nicht ob es euch helfen würde aber...wenn er eh schon hier ist? Als kleine Wiedergutmachung für heute " schlug ich lächelnd vor.

      Ushijima Wakatoshi:

      Ich hatte tatsächlich ihren Takt angenommen, damit sie mithalten konnte. Natürlich war sie begabt und war sehr trainiert darin, das musste man ihr lassen, dennoch war ich größer als sie und würde ein etwas höheres Tempo anlegen, wenn ich meine Schritte vergrößern würde. So war es aber auch angenehm für mich und morgen könnte ich dafür ja einige Sprints einbauen.
      Ich beobachtete sie dabei, wie sie vom stand weg ging und eine Tüte mit den Köstlichkeiten in ihrer hand trug. Ich rätselte kurz, ob sie für sie selbst waren, aber das ging mich nichts an. Sichtlich erfreut nahm sie tatsächlich das Eis entgegen und machte deutlich das sie die Sorte scheinbar sehr gerne mochte. Auch wenn es nicht meine Absicht war freute es mich irgendwie, sie so... glücklich zu sehen. Im nächsten Moment reichte sie mir das geld, was mich nur meine Augenbrauen zusammen ziehen ließ. Verwirrt blickte ich sie eine Weile an und schüttelte dann den Kopf "du musst mir nichts geben. Ich schenke es dir" sagte ich und biss ein Stück des Eises ab. Klar wir kannten uns nicht und es war vielleicht komisch, aber für sowas verlangte ich kein geld, sonst hätte ich es alleine gegessen und ihr nichts abgegeben. "Lass uns in Ruhe aufessen und dann weiter machen" ich merkte jetzt erst was ich dort sagte. Wieso ging ich sofort davon aus, das wir weiter zusammen liefen außerdem waren da noch..."oder gehst du? Wegen deinem einkauf? Nicht das sie kaputt gehen?" Merkte ich an und zeigte auf die kleine Tüte. "Wir können auch gehen" schlug ich vor. Das erste Mal das mich die Anwesenheit eines Mädchens nicht störte, sie war ruhig.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Wie erstarrt blieb ich vor ihr stehen. Natürlich! Wieso war es mir nicht vorher aufgefallen! Lomar. Ihr Nachname war doch auch Lomar. Der gleiche Nachname des ehemaligen Kapitäns des Nationalteams. Und als er zusammen mit dem Team vor einigen Jahren den zehnten Platz bei der Weltmeisterschaft erreicht hatte, war das immerhin auch durch alle japanischen Medien gegangen, da es seither das erste Mal war, dass Japan solch einen Platz erreicht hatte. Außerdem war dieser Erfolg damals die Initialzündung für die verstärkten Bemühungen in diesem Sport gewesen. Mehr Sponsoren kümmerten sich um angehende Talente, die Trainer wurden besser und damit auch die gesamte Mannschaft. Nur so war es Japan vor zwei Jahren gelungen bei der Weltmeisterschaft noch höher zu klettern, nämlich auf den fünften Platz.
      "Dieser Held eines Setters ist also dein Vater?", meinte ich begeistert. "Warum hast du das nicht schon viel eher gesagt? Vielleicht sollte ich ihn mal irgendwann in deiner Heimatstadt besuchen? Wo kommst du denn ursprünglich her?" Und bedeutete das, dass sie alleine hier in Tokyo lebte. Sollte dem so sein, stand ihr all mein Respekt zu, immerhin war es alles andere als einfach in dieser Großstadt zurecht zu kommen, vor allem wenn man alleine war. Alleine die Mietkosten waren in der Regel kein Zuckerschlecken. Aber vielleicht wurde sie ja auch dahingehend von ihren Eltern unterstützt.
      Ihr gespielt enttäuschter Ton ließ brachte mich erneut zum Lachen, wobei ich zufrieden feststellte, dass ihr Lächeln und ihre Späße mitlerweile absolut ehrlich waren. Scheinbar hatte sie es aufgeben, mir etwas vorspielen zu wollen und irgendwie gefiel mir der Gedanke, einer derjenigen zu sein, die ihr wahres Selbst zu sehen bekamen. "Welcher Mann liebt es denn nicht, wenn ihm die Frauen scharenweise hinterher laufen", meinte ich belustig. "Damit habe ich eine fast unendliche Auswahl." Ich grinste sie schelmig an. "Tut mir leid, wenn ich damit dein Bild über mich etwas zerstöre."
      Bei ihren geröteten Wangen und dem ausweichenden Blick wurde sogar ich schon fast etwas verlegen und fuhr mir einmal kurz durch das zerzauste Haar. "Keine Ursache, das war das Mindeste, dass ich tun konnte."
      Im nächsten Moment wurde der peinliche Moment aber auch schon wieder vollkommen von ihrem Vorschlag überschattet. Meine Freude nicht mehr zügeln könnend, machte ich einen Satz auf sie zu und umgriff die Hand ihres noch heilen Armes. "Das würdest du tun? Spitze! Lade ihn unbedingt ein, ich wette auch der Rest des Teams würde ihn liebend gerne kennen lernen!" Mein Grinsen war so breit, dass es schon beinahe in den Mundwinkeln schmerzte. "Und bei der Gelegenheit kannst du uns sogar auch endlich mal zusehen", fügte ich mit einem Augenzwinkern hinzu. Wann genau kommt er dich denn besuchen?"



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      Ritsuka Amori


      Er wollte mein Geld nicht annehmen, was mich etwas unwillig die Augenbrauen zusammen ziehen ließ. Ich mochte es nicht, in irgendjemandes Schuld zu stehen und nahm mir bereits fest vor, diesen Gefallen irgendwann wieder zurück zu zahlen. "Vielen Dank, beim nächsten Mal werde ich mich irgendwie erkenntlich zeigen", beschloss ich daher mit fester Stimme und schob das Geld zurück in die Geldbörse, bevor ich sie zurück in meine hintere Hosentasche schob. Dabei mochte es etwas idiotisch sein, von einem nächsten Mal zu reden, immerhin waren wir uns heute nur absolut zufällig begegnet und es stand nicht fest, dass wir jemals wieder zusammen diese Strecke laufen würden. Aber irgendwie war es angenehm gewesen neben ihm zu laufen. Es motivierte mich, mein Geschwindigkeit glech zu halten und ich fühlte mich weniger allein. Außerdem war er scheinbar ebenso so wenig gesprächig wie ich, wodurch ich trotzdem noch weiterhin die Ruhe und das Pfeifen des Windes an meinem Ohr genießen konnte.
      Während ich weiter genüsslich an meiner Eishälfte aß, brachten mich seine Worte kurz ins Stocken, bevor ich etwas verwundert zu ihm aufsah. Ich war fest davon ausgegangen, dass sich unsere Wege ab hier trennen würden, aber anscheinend war ich nicht die einzige gewesen, die die Gesellschaft beim Laufen gefallen hatte. So trat ein seltenes Lächeln auf meine Lippe, bevor ich den Kopf schüttelte. "Tatsächlich laufe ich von hier aus nur noch nach Hause, das ist etwas weniger als einen Kilometer in diese Richtung." Ich deutete die Straße hinab, bevor ich wieder zu Ushijima aufsah. "Ich weiß leider nicht, in welche Richtung du musst, aber ich habe sicher nichts dagegen, wenn wir noch ein kleines Stück zusammen laufen können. Natürlich nur wenn es dir nichts ausmacht."
      Eigentlich hatte ich erwartet, dass der Volleyballer meine Gegenwart als ähnlich unangenehm empfand wie ein Großteil meiner Mitschüler. Auch wenn es mir keiner ins Gesicht sagen wollte, wusste ich, wie sie hinter meinem Rücken über mich redeten... Da war es eine angenehme Abwechslung endlich wieder auf jemanden zu treffen, der sich an meiner seltsamen Art nicht zu stören schien.
    • Mila Lomar:

      Eine Zeitlang sah er mich geschockt an und ich überlegte was ihn dazu brachte. Er hatte so reagiert, als er den Namen meines Vaters hörte und viele reagierten ähnlich wenn sie davon hörten, ich erzählte es tatsächlich ungerne.
      Kurz davor ihn anzusprechen reagierte er plötzlich wieder und fragte mich sofort weiter aus "du hast nie gefragt" gab ich schmunzelnd als Antwort. Ich gab wirklich ungerne mit ihm an, schließlich waren es seine Erfolge und ich war nur seine Tochter. "Hamamatsu" gab ich ruhig von mir, als er fragte, wo ich wohnte. Wollte er ihn nun tatsächlich einfach besuchen, an unserer Tür klingeln und ihm erklären, das er durch mich wusste wo er wohnte und ihn einfach Mal besuchen wollte? Wenn es um Volleyball ging war er tatsächlich motivierter als mein Vater es immer war und für ihn war es schon immer alles gewesen.
      Beim Thema Frauen wurde ich tatsächlich etwas mürrisch und er stellte sich für mich gerade in ein nicht so schönes Licht. Er verlor gerade in wenigen Sekunden einige Sympathie Punkte in meinen Augen. In der Hinsicht verstand ich Männer überhaupt nicht! Als wären wir Trophäen die man sammelte. Man musste in meinem Gesicht gut erkennen können was ich davon hielt und sagte daher nichts mehr dazu.
      Ich war froh das dieser peinliche Moment aber schnell vorbei ging, nachdem er mir das Pflaster aufgeklebt hatte. Wieder sprach ich von meinem Vater und er war komplett aus dem Häuschen.
      Dieser junge war schon komisch. "Nächste Woche tatsächlich. Er übernachtet bei mir und wollte sich die Stadt Ansehen. Aber bestimmt hat er Zeit vorbei zu kommen" erklärte ich weiterhin ruhig und blickte ihm in die Augen. Ich nickte "stimmt...aber nur wenn es dich und die anderen nicht stört wenn ich euch sabbernd hinterher Blicke, wenn ihr durch die Halle hüpft" sagte ich nun aber überhaupt nicht lächelnd und machte mich dann langsam auf den Weg zur Tür. "Wir sollten langsam gehen...ich werde ein anderes Mal zur Schwester gehen. Jetzt gerade geht's mit meiner Schulter" erklärte ich und drehte mich zu ihm um, als ich bei der Tür angekommen war. "Kommst du mit?"

      Ushijima Wakatoshi:

      Wirkte sie... grimmig? Weil ich ihr geld nicht annahm? Standen Frauen nicht darauf? Jede würde es sofort lächelnd annehmen und sie wollte es ein anderes Mal gut machen. Ein anderes Mal? Ihre Anwesenheit war wirklich...nett, wenn ich es behaupten müsste, aber ich war eigentlich kein sehr gesellschaftlicher Mensch, das störte viele.
      Ich knabberte langsam an meinem Eis und dachte etwas über ihre Worte nach. Es würde mich nicht stören, wenn wir zusammen liefen...aber gerade dieser Gedanke störte mich. So war ich nicht! Nicht ansatzweise!
      Ich versuchte aber nicht mehr daran zu denken und es hin zu nehmen als sie auf meine Frage antwortete.
      Ich folgte ihrem Finger mit meinem Blick und nickte "ich könnte dich nach Hause bringen und von dort aus weiter laufen. Ich wohne tatsächlich in der Nähe" es waren nur drei Straßen weiter, wahrscheinlich hatten wir uns deswegen getroffen und liefen die selbe Strecke, wenn sie die Straße meinte, an die ich dachte. Ansonsten hätte ich einfach einen weiteren Weg zu Lauf, aber das würde ich einfach sprinten.
      "Dann machen wir das so"
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      "Hamamatsu?", fragte ich und überlegte. "Ist das nicht recht weit weg von Tokyo? Sicherlich zwei Stunden mit den Shinkansen." Und dennoch überlegte ich bereits, wann ich diese Reise am besten antreten könnte. Am liebsten noch mit dem gesamten restlichen Team, auch wenn Mr Lomar sicher etwas überfordert wäre, wenn wir plötzlich alle bei ihm vor der Matte stünden. Doch alleine der Gedanke daran, war schon belustigend. "Was hat denn dazu geführt, dass du den weiten Weg nach Tokyo gekommen bist? Nur wegen der Highschool?", fragte ich nun neugierig die junge Frau vor mir. Schließlich war sie eben deswegen von ihrer Familie abgeschnitten, mal davon abgesehen, dass es wirklich nicht einfach war, sich alleine in der Großstadt durchzuschlagen.
      Natürlich entging mir nicht ihr unwillige, wenn nicht gar anklagender Blick, kaum dass ich die Sache mit den "Fangirls" erklärte. Allerdings entlockte mir ihr Gesichtsausdruck nur ein amüsiertes Lachen, bevor ich abwährend und besänftigend die Hand hob. "Keine Sorge, das war nur ein Scherz. Natürlich mag ich die Aufmerksamkeit und freue mich, dass unser Team so viel Anerkennung erhält, aber ich bin sicherlich nicht Playboy genug, um diese zum Teil auch etwas verblendeten jungen Mädchen auszunutzen. Da liegt mir eine feste Beziehung doch wesentlich mehr." Allerdings war eben das mit den festen beziehungen bisher alles andere las leicht gewesen. Letztenlich kamen leider nur wenige damit zurecht, dass ich den Großteil meiner Zeit mit dem Sport verbrachte und daher für Dates und dergleichen deutlich weniger Energie aufbringen konnte. Mittlerweile hatte ich es tatsächlich aufgegeben, nach einem Mädchen zu suchen, welches das wirklich akzeptieren wollte.
      "Das klingt perfekt!" Beinahe wäre ich vor Freude auf und ab gesprungen. "Ich werde dem Coach und dem restlichen Club heute noch Bescheid geben. Ich bin mir sicher, dass sich jeder darüber freuen würde, sollte dein Vater die Zeit finden, einmal bei uns vorbeizusehen. Vielen Dank, dass du ihn deswegen fragen willst."
      Ich unterdrückte ein mildes Seufzen, als sie meinte nun endlich in den Unterricht zurück kehren zu wollen. Ich hatte zuvor nicht gelogen: Ich hatte das Ganze wirklich auch etwas ausnutzen wollen, um dem Unterricht entfliehen zu können. Aber Mila hatte Recht, es war langsam an der Zeit wieder in unsere Klassen zurück zu kehren. Dabei hatte ich eigentlich die Zeit mit ihr und unser Gespräch miteinander sehr genossen, weswegen ich es mittlerweile schon bereute, nicht schon viel eher mal mit ihr das Gespräch gesucht zu haben. Allerdings war an sie ja auch selten irgendein Rannkommen.
      "Okay, lass uns gehen, ich bringe dich noch zu deiner Klasse." Kündigte ich an und lief dann auch schon neben ihr her, durch die stillen und ausgestorbenen Schulflure. "Aber sobald diese Stunde rum ist, solltest du nochmal her kommen und deine Schulter wirklich von der Schwester ansehen lassen, immerhin war das eben nur eine recht notdürftige Behandlung."

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      Ritsuka Amori


      Mich nach Hause bringen? Wann genau hatte mir das schon mal jemand angeboten? tatsächlich fiel mir kein einziges Mal ein und eigentlich störte mich das nicht, da ich sicherlich niemanden brauchte, der mich nach Hause brachte. Aber bei Ushijima klang es wirklich nach einer netten Abwechslung, vor allem nachdem es bisher recht angenehm mit ihm war. "Gut", erwiderte ich nickend und vertilgte den Rest des Eises mit einem großen Biss, bevor ich mir zufrieden über die Lippen leckte. Der kleine Holzstiel landete im Müll, bevor ich mich wieder zu dem Volleyballer umwendete. "Also haben wir eigentlich schon immer nah beieinander gewohnt", überlegte ich nun, während ich die ordentlich zusammengepackten Taiyaki fester in die Hand nahm, so das sie beim Laufen keinen Schaden nehmen würden. Shiemi würde sich die Augen ausweinen, würde auch nur ein kleiner Teil der Schokoladenüllung auslaufen. "Heißt das, dass du sonst eigentlich zu einer anderen zeit laufen gehst, oder nimmst du sonst eine andere Strecke?", überlegte ich laut, während ich mich noch ein klein wenig für den Rest der Strecke dehnte. "Ich laufe diese Strecke am Wochenende nämlich immer um die gleiche Zeit."
      Oder vielleicht waren wir uns schon einmal auf dem Weg begegnet und hatten uns einfach nicht weiter wahr genommen. Bis gestern hatte ich mit dem Volleyballkapitän immerhin kaum etwas zu tun gehabt und hätte ihn im ersten Moment eventuell sogar nicht erkannt. Und er kannte mich offensichtlich noch deutlich weniger gut. In dieser Sache konnte ich Airi wohl sogar etwas dankbar sein, immerhin hatte sie mir heute indirekt einen halben Ice Pop spendiert.
      "Na dann los." Da bis zu unserem Haus nur noch ein einiziger Kilometer zu überwinden war, zog ich das Tempo dieses mal deutlich an. So hielt ich es immer. Die letzte Strecke war stets ein Sprint, vor allem da es auch mein Ziel war die Taiyaki noch warm bei meinen Geschwistern abzuliefern. Mein bisheriger Rekord lag bei knapp 2:40 min für den letzten Kilometer. Auch dieses Mal startete ich den Timer an meiner Armbanduhr. Vielleicht würde mich Ushijima ja genug motivieren können, um die Strecke noch schneller absolvieren zu können.
    • Mila Lomar:

      Als er laut dachte lächelte ich wieder leicht "drei eineinhalb mit dem Auto und wenn man gut durchkommt." Gab ich meine Erfahrung zu Kenntnis. Seine nächste Frage brachte mich wieder zum erröten und ich kratzte mich sogar etwas verlegen am Hinterkopf.
      "Hauptsächlich wegen der schule...man hat gute Chancen zur Weiterbildung, ich mag tatsächlich gerne Sport, was mich ebenfalls überzeugt hat und..." Kurz verstummte ich "..ich mag Katzen" sagte ich etwas beschämt "erzähle bitte nicht weiter das dies einer der Gründe für mich war auf diese Schule zu kommen." Bat ich ihn und sah nun wieder zu ihm. "Aber ich wollte auch von zu Hause weg, mein eigenes Leben leben. Jedoch hatte ich die Hoffnung das es einfacher werden würde. Nun kann ich nichts daran ändern und mir gefällt es tatsächlich sehr hier" erklärte ich lächelnd weiter.
      Als er sich rechtfertigte schmunzelte ich nur "du musst dich nicht rechtfertigen. Schließlich ist es dein Leben, jedem das seine. Dann hast du sicherlich jemanden, bei so einer großen Auswahl an frauen, hier auf der Schule" lachte ich.
      Schließlich bedankte er sich und erzählte von seinem Vorhaben "sehr gerne! Er vermisst es tatsächlich mit Menschen, seiner Höhe zu spielen" somit würde ich ihm ebenfalls einen Gefallen tun. Nun gingen wir los und ich nickte "versprochen das ich es tue!" Sagte ich um ihn hoffentlich zu beruhigen.
      "Wie bist du eigentlich zum Volleyball gekommen? Auch durch deinen Vater?" Fragte ich dann aus Interesse "wohnst du denn noch bei deinen Eltern?" Schon ich direkt die nächste Frage hinter, da wir nicht mehr so viel Zeit hatten und ich tatsächlich gerne noch eine Antwort darauf haben wollte. Vielleicht würde ich es heute schaffe beim Training zu Zusehen

      Ushijima Wakatoshi:

      Auch ich aß mein eis komplett auf und schmiss meinen Stil ihrem hinterher. Ich nickte "scheinbar, wohne dort seit meiner Kindheit" sagte ich ruhig.
      Bei ihrer nächsten Frage schüttelte ich sanft den Kopf "im Gegenteil. Seit ich denken kann, laufe ich dir selbe Strecke jeden Morgen um die selbe Uhrzeit" das hatte einfach den Sinn, das ich dann mehr vom Tag hatte und direkt wach war. Manchmal musste ich mich ziemlich quälen, aber meiner Meinung nach, war es das wert.
      "Vielleicht sind wir einfach immer etwas versetzt gelaufen" dachte ich an und zuckte mit den Schultern. "Dann begegnen wir uns vielleicht jetzt öfter." Wirklich etwas dagegen hatte ich jetzt nicht, es war angenehm und änderte tatsächlich wenig. Sie war ruhig und wenn, sprach sie über Dinge, über die ich auch sprechen konnte, aber hauptsächlich...sie war ruhig! Sie bereitete sich scheinbar auf einen Sprint vor, das war mir ebenfalls Recht und auch ich dehnte mich ausgiebig um meine Muskeln nicht zu überanstrengen. Mal sehen ob sie hinterher kam. Schließlich liefen wir los und ich nahm erstmal keine Rücksicht. Jedoch musste ich das wohl auch nicht. Natürlich regulierte ich etwas meine Geschwindigkeit, aber sie kam wirklich sehr gut mit mir mit. Es brachte sogar ziemlich Spaß gegen sie zu laufen. Durch ihre Größe hatte sie gute Voraussetzungen. Wenn es ein Wettkampf wäre müsste ich mich sogar richtig anstrengen, damit sie mich nicht abschüttelte, dafür trainierte ich das aber auch nicht häufig genug. Als ich kurz nicht aufpasste legte sie tatsächlich nochmal einen Zahn zu und kam vor mir zum stehen. Nun musste ich etwas schneller atmen und ich war gut ausgelastet für ein paar Stunden.
      "Das war gut! Jetzt weiß ich was deine Freundin meinte" sagte ich ohne die Mimik zu verziehen. Es reizte mich nun schon mehr, wirklich Mal gegen sie anzutreten.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
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    • Tetsuro Kuroo


      Als sie mir ihre Liebe zu den Katzen beichtete, war das Lachen umgehend in meiner Kehle. "Ich mag diesen Grund", meinte ich ehrlich und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. "Tatsächlich liebe ich den Namen dieser Schule ebenso, weil ich Katzen sehr gern habe", gab ich zu, ohne das Grinsen zu verlieren. "Aber keine Sorge, ich werde es niemandem weiter erzählen. Immerhin will ich nicht, dass du am Ende noch von der Schule flüchtest, nachdem es dir hier so gefällt."
      Ich schüttelte bei ihren folgenden Worten den Kopf. "Auch wenn die Auswahl groß sein mag, bedeutet das noch lage nicht, dass da auch 'die Richtige' dabei ist. Der Club und das Training verlangen recht viel von mir ab, vor allem Zeit. Leider gibt es nur wenige Mädchen, die akzeptieren wollen, dass sie nicht meine einzige Priorität sind." Ich zuckte mit den Schultern. "Allerdings bin ich auch schon lange nicht mehr wirklich auf der Suche. Gibt es bei dir denn einen festen Freund, oder spannt dich dein Schülersprecherposten ebenso zu sehr ein?"
      Ich nickte nur zufrieden, als sie mir fest versprach, ihren Vater einmal vorbeizubringen und ich freute mich bereits jetzt schon wie ein kleines Kind darüber, den ehemaligen Profisportle kennen lernen zu dürfen.
      Bevor großartige Stille zwischen uns einkehren konnte, wollte Mila nun auch etwas über meine Anfänge und Verbindungen zum Volleyball erfahren, was mich kurz ins Grübeln brachte. "Hmmm. Zu der Frage, ob ich noch bei meinen Eltern wohne: Ja, das tue ich. Allerdings habe ich schon feste Pläne nach meinem Abschluss hier endlich eine eigene Wohnung zu beziehen." Ich schaute kurz zu ihr hinüber, während ich mir überlegte, dass diese junge Frau schon seit über zwei Jahren in gewisser Weise auf eigenen Beinen stand, während ich die Zeit wahrscheinlich ohne das Haus und die Unterstützung meiner Eltern nur verbockt hätte. "Dann noch die Frage, wie ich zum Volleyball gefunden habe: Nun, aus meiner Familie war es niemand, aber ein ehemaliger Senpai aus meiner Grundschule, den ich sehr bewundert hatte, war im Volleyballclub. Damals wollte ich ihm glaube nur nacheifern, doch bald schon habe ich den Sport lieben gelernt und ihn allein wegen des Spaßes betrieben, auch wenn ich damals absolut nicht in der Lage gewesen war, vernünftige Freundschaften zu schließen und somit Spielkameraden zu gewinnen." Ich brachte ein kurzes verlegenes Lächeln zustande, während ich an den absolut schüchternen und zurückgezogenen Jungen dachte, der ich damals gewesen war. "Nur als ich später Kenma kenen gelernt und ihn mit ins Boot gezogen hatte, war ich auch endlich in der Lage etwas mehr aus mir heruas zu kommen und weitere Spielpartner zu finden und in der ittelschule war bereits eine meiner ersten Maßnahmen gewesen, mich im Volleyballclub anzumelden." Ich lächelte zufrieden, bei der Erinnerung daran. Letztendlich war der Sport dafür verantwortlich gewesen, dass ich endlich etwas mehr Selbstbewusstsein erlangt hatte und endlich auch mehr Freundschaften schließen konnte.

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      Ritsuka Amori


      Als er mir eröffnete eigentlich auch immer zu gleichen Zeit laufen zu gehen, fragte ich mich umso mehr, wie wir uns nie hatten begegnen können. Oder waren wir uns letzetndlich vielleicht doch über den Weg gelaufen und hatten es einfach nicht bemerkt? Immerhin achtete ich eher weniger auf die Menschen an denen ich vorbeilief und schaute ihnen auch nicht wirklich in die Gesichter. Vielleicht waren wir immer wieder anneinander vorbei gelaufen, ohne es für voll genommen zu haben und nur wegen der Begegnung gestern, war ich heute dazu in der Lage gewesen, ihn zu entdecken.
      "Nun, das Laufen mit dir war wirklich angenehm, also hätte ich nicht einmal wirklich etwas dagegen, sich öfter zu begegnen", meinte ich ehrlich mit einem leichten Lächeln, bevor unser kleines "Rennen" wenige Sekunden später auch schon seinen Anfang nahm.
      Die ersten Meter war Ushijima durchgehend vor mir, während ich mich gezielt an seine Fersen heftete. Das hier mochte zwar ein Sprint sein, aber er ging immer noch über knapp einen Kilometer und ich musste meine Kräfte einteilen. Nach dem jahrelangen Training wusste ich genau, welches Tempo ich am besten halten konnte und ab wann ich in den wahren Sprint gehen musste. Etwa hundert Meter vor dem Ziel war es dann auch soweit und ich zog das tempo für einen finalen Spurt an. Zuletzt gelang es mir sogar an dem großen Volleyballer vorbei zuziehen, um als erste das kleine Gartentor vor unserem Haus zu erreichen. Sofort stoppte ich den timer meiner Uhr und fixierte die Anzeige. 2:35 min. Ich hatte mich um knapp 5 Sekunden verbessert. Ein zufrieder Zug trat auf meine Lippen, bevor ich mich an Uchijima wendete. "Dank dir habe ich meine Zeit verbessern können", meinte ich zwischen zwei Atemstößen. Natürlich war ich nach solch einem Sprint ausgepowert, allerdings gelang es mir dank meiner trainierten Kondition innerhalb weniger Minuten wieder ordentlich zu Atem zu kommen, manchmal reichten sogar ein paar Sekunden, je nachdem wie lang der Lauf zuvor war.
      Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben. "Was meine Freundin meinte?", hakte ich nach und ließ den Arm mit der Stoppuhr wieder sinken, während ich Ushijima nun etwas eingehender musterte. Tatsächlich schien der Volleyballer etwas erschöpfter als ich, wobei ich mich nicht unbedingt wundern sollte. Im Volleyball wurden zwar viele aber nur kurze Sprints verlangt. Zwar brauchte man eine unglaublich gute Kondition, aber entscheidend waren letztendlich vor allem kurze udn schnelle Bewegungen. Ein langer Sprint über einen Kilometer zählte da sicherlich nicht unbedingt hinein. "Soll ich dir vielleicht von drinnen etwas zu Trinken raus bringen?", fragte ich mit einem kurzen Zeig zur Haustür.

    • Mila Lomar:

      Mir war dieser Grund tatsächlich etwas unangenehm, aber auch damit ging er locker um und brachte mich dadurch zum schmunzeln.
      Diese Unbeschwertheit bei ihm war wirklich schön und entspannte mich ebenfalls.
      "Dankesehr! Es beruhigt mich irgendwie

      zu wissen das ich nicht alleine damit bin. Ich freue mich, wenn ich das erste Mal den Katzen beim spielen zusehen darf" sagte ich nun tatsächlich lächelnd und freute mich alleine schon über den Gedanken.

      ich hörte ihm zu, als er über die Mädchen hier sprach und musste nicken "kann ich gut nachvollziehen...wenn jemand aber sowas nicht aktzeptieren
      kann sollte man es wirklich direkt lassen. Etwas aufzugeben was man liebt sollte keine Voraussetzung für eine Beziehung sein. Du findest sicherlich die richtige! Vielleicht eine die dann mit zu deinen spielen kommt" sagte ich lächelnd und wünschte ihm das wirklich. Natürlich musste die Frage zurück kommen und ich seufzte "ich habe keinerlei Erfahrung mit Beziehungen oder Dates...ich arbeite nebenbei auch viel, das schreckt auch viele ab. Also ja...es ist ähnlich wie bei dir" lachte ich verlegen "natürlich könnte ich meine Termine anders legen aber...es war nie jemand, bei dem ich es wollte" fügte ich hinzu und drückte meine Tasche mehr an mich.
      "Oh, dann möchtest du hier bleiben? Ich bin mir da noch unsicher. Aber es ist tatsächlich schön alleine zu wohnen, auch wenn ich meine Eltern sehr vermisse." Stellte ich fest und biss mir nachdenklich auf die Lippe.
      Nun kam er zu meiner nächsten Frage und ich musste lächeln als er davon erzählte. Er wirkte so glücklich...anders als zuvor "kenma war der junge neben dir oder? Der ebenfalls in der Mensa war" fragte ich nach "ich sehe ihn immerzu an seiner Konsole spielen" kicherte ich und hielt dabei meinen Handrücken kurz vor meinen Mund. "Ich kann mir gar nicht vorstellen das du Mal so schüchtern warst" bemerkte ich und sah dann wieder nach vorne. Wie liefen nur noch wenige Schritte bis ich stehen blieb "hier ist meine Klasse...ich danke dir wirklich sehr kuroo! Ich erinnere mich nicht mehr daran, wann ich das letzte Mal ein so tolles Gespräch geführt hatte. Du bringst einen wirklich zu lachen"

      Ushijima Wakatoshi:

      ich sah sie ziemlich überrascht an und betrachtete sie so einen Moment lang. Diese Worte von ihr kamen überraschend und es war das erste Mal das jemand mir mitteilte, das ihn meine Anwesenheit gefallen hatte. "Das...freut mich" sagte ich noch immer irritiert und sah, noch immer mit einem fragenden Blick, genn Boden.
      Nach unserem rennen schien sie sehr begeistert und meinte ich wäre der Grund für ihre Verbesserung gewesen. Weil ich sie angespornt hatte? Zumindest wäre dies der einzige Grund der mir einfiel "das...freut mich" wieder die selben Worte wie vorhin. Ich war sehr wortkarg das wusste ich, aber sogar das war unnormal für mich. Eigentlich war ich sogar sehr wortgewandt, wenn ich denn Mal sprach, aber bei ihr schaffte ich es nur Blödsinn zu reden.
      Es war wohl nur der Sport der mich müde gemacht hatte und mein Gehirn mit zu wenig Sauerstoff versorgte. Sie schien mir nicht ganz folgen zu können was ich direkt aufklärte "sie meinte du seist die Königin im laufen und würdest mich besiegen. Im Volleyball auf jeden Fall nicht!" Stellte ich aber klar. Bein Laufen war es mir egal tatsächlich, es war nicht mein Spezialgebiet und ich tat es nur um mich fit zu halten. Netterweise fragte sie mich nach etwas zu trinken, was ich eher dankend ablehnen würde, aber jetzt gerade könnte ich tatsächlich etwas gebrauchen "wenn es dir wirklich nichts ausmacht?" Fragte ich skeptisch nach, aber ich müsste noch zehn Minuten laufen, die ich ebenfalls eher als Sprint absolvierte, so wie immer eigentlich.
      Da würde eine kurze Pause eventuell gut tuen
      .
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3