Haikyuu RPG (Marien und Kolenta)

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    • Tetsuro Kuroo


      Es war köstlich mit anzusehen, wie das kleine Mäuschen in meinen Fängen sich versteifte. Ich konnte nicht behaupten, nicht mit einer Reaktion dieser Art gerechtnet zu haben und dennoch war es reichlich belustigend, zu beobachten, wie sich Mila am liebsten in sich selbst verkriechen wollte. Doch eine Katze wusste genau, wie sie mit ihrer Bäute spielen musste, ohne sie entkommen zu lassen. "Essen, hm?" Ich brummte ihr nachdenlich ins Ohr, ohne auch nur einen Milimeter von ihr zu weichen, während mein Daumen beiläufig über ihren erhitzen handrücken streifte. "Klingt nach keiner schlechten Idee, aber ich weiß nicht, ob ich mich damit schon zufrieden geben kann." Gerade als ich breit grinsend nach ihren hellen Seelenspiegeln suchte, entschied sie sich allerdings mir einen Dämpfer zu verpassen. Ein wehrhaftes kleines Mäuschen also? "Unbehagen, ja?" Meine Augen legten sich nachdenklich auf ihre Lippen. Das helle rosa der weichen Haut lud dazu ein, ihre Lippen zu kosten. Ich wollte herausfinden, ob sie wirklich nach Erdbeere schmeckten, wie ich es mir erhoffte und ob sie sich wirklich so warm und weich gegen meinen Mund anfühlen würden, wie ich vermutete. Doch scheinbar war es noch etwas zu früh, um meine süße kleine Beute zu verschlingen, also stieß ich einmal langezogen den Atem aus, als würde er wie Blei in meiner Kehle hängen. "Ist das so?" Hatte ich mich zuvor noch gegen die restaurantwand in ihrem Rücken gestämmt, um sie in Gefangenschaft zu nehmen, richtete ich mich nun langsam wieder auf und ließ die Hand entspannt vom Hausputz gleiten. "Das ist natürlich bedauerlich, aber es wird sich wohl nicht ändern lassen, was?" Zwar schenkte ich ihr wieder etwas Freiraum, aber noch hatte ich ihre erhitzte Hand in meinen Fingern nicht freigegeben. "Dann werde ich wohl doch das Essen nehmen müssen." Mein Schulterzucken war beiläufig und sollte unbeeindruckt wirken und dennoch konnte ich mir selbst nicht verleugnen, dass ich etwas enttäuscht war. Ich hatte es offensichtlich etwas zu sehr beschleunigen wollen und Mila damit verschreckt. Ich sollte es etwas vorsichtiger angehen.
      "Wollen wir wieder rein gehen?" Der tiefe Nachhall aus meiner Stimme war verklungen und ich schenkte der jungen Frau wieder mein übliches Lächeln, während ich sie an der Hand langsam in Richtung Tür zog. "Es wird hier draußen sicherlich nicht mehr wärmer und wir wollen doch nicht, dass du dich erkältest." Ohne lange auf ihre Antwort zu warten, schob ich die Tür mit der freien Hand auf und zog sie mit der anderen in den warmen Raum zurück. Erst als wir beide vom Duft des frischen essens eingefangen wurde, gab ich ihre schmalen Finger wieder frei und deutete ihr mit einem freundlichen Nicken, sich zu setzen. wie erhofft hatte Herr Lomar und Yaku es erreicht, dass Lev sich einen neuen Platz suchte. Er wirkte wie ein geprügelter kleiner Junge neben dem ehemaligen Profispieler und erlaubte es sich nicht einmal zu uns hinüber zu sehen, nachdem wir des restaurant erneut betreten hatten. Gut so.


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      Ritsuka Amori

      Als ich letztenlich die Clubräume erreichte verriet mir reges Treiben, dass auch der Volleyballclub sein reguläres Training abgeschlossen haben musste. Ein Großteil der zahlreichen Mitglieder huschte bereits aus den Umkleideräumen, diskutierten über das heutige Training und überlegten wie sie in Zukunft besser werden sollten. Wie es ihnen gelingen könnte, es zumindest auf einen der Bankplätze zu schaffen. Es musste schwer sein, bei einem so prestigereichen Volleyballclub wie der Shiratorizara in die Startaufstellung zu gelangen, immerhin zählte dieses Team nicht ohne Grund zu den stärksten der Präfektur und zog dabei jedes Jahr aufs Neue in die Landesmeisterschaften ein. Sie waren herausragend. Umso beeindruckender eigentlich, dass Ushijima es zum Kapitän dieses Ausnahmeteams geschafft hatte. Ein Umstand, den ich erst jetzt so richtig zu begreifen begann.
      Ich hatte nicht bemekrt, wie sich einer der Mitglieder neben mich stellte. Entsprechend verwundert zuckte ich zusammen, als man mich plötzlich ansprach. Doch ich fand schnell meine fassung wieder und wendete meinen Blick zum Ursprung der ruhigen Stimme um. Shirabu Kenjiro. Der Setter mit den hellbraunen Haaren war im gleichen Jahrgang wie ich selbst, wenn auch in einer anderen Klasse. Dennoch genoss er unter jedem in der Schule einen gewissen Grad des respekts, nachdem er die Ehre erhalten hatte Setter des Volleyballteams zu werden. Ihm allein war es gestattet dem großen Ass der Shiiratorizawa zuzuspielen. Allerdings war der junge Mann reichlich bescheiden und das nicht nur mit seinen Fähigkeiten sondern scheinbar auch mit seinen Gefühlen und Gesichtsausdrücken. Wahrscheinlich lächelte er sogar noch weniger als ich.
      "Danke." Ich hatte keine Ahnung, woher Shirabu wusste, weswegen ich hier war, aber ich würde diesen Umstand nicht weiter hinterfragen, sondern seine Hilfe einfach annehmen. Also neigte ich noch einmal kurz meinen Kopf vor ihm, bevor ich mich verabschiedete und zur Turnhalle aufmachte.
      Schon von weitem konnte ich das Quietschen von Turnschuhen auf Lenoliumboden hören, wie auch das Knallen vom Leder der Volleybälle. Kaum hatte ich die Schwälle der Tür übertreten, wurde ich auch schon vollkommen in den Bann gezogen. Es war mittlerweile lange nicht mehr das erste Mal, dass ich den hochgewachsenen Kapitän beim Volleyballspielen beobachten durfte. Aber... Die vollendete Eleganz seiner Sprünge, die Kraft in seinem linken Arm und das perfekte zusammenspiel all seiner Muskeln... Es war mehr als nur faszinierend.
      Ich hielt es für falsch, die beiden in ihrer Konzentration zu unterbrechen, also hielt ich mich zurück, schob mich an der Wand entlang und lehnte mich zuletzt entspannt gegen diese. Ich könnte mich auch noch entschuldigen, sobald die beiden ihr Training beendet hatten. Außerdem könnte ich ihnen beim Aufräumen helfen... Das sollte das mindeste sein, dass ich für Ushijima tun konnte, auch in der Hoffnung, dass er Airis und Harutos Verhalten von heute morgen den beiden nicht weiter übel nahm.
    • Mila Lomar:

      Anstatt das er mir Möglichkeiten gab meinen Körper zu entspannen, tat er genau das Gegenteil. Er löste sich ein wenig von mir, doch es fühlte sich weiterhin an, als würde sein Körper beinahe auf meinem liegen. Ich spürte weiterhin seinen Atem auf meiner Haut und den starren Blick auf meinen Lippen. Ich wurde immer kleiner und mein Brustkorb blockierte sich komplett. Er schien das alles hier als nicht kravierend anzusehen, doch war es das erste Mal für mich in solch einer Weise belästigt zu werden. Gab ich nicht genügend Signale das es mir zu viel war? Waren meine Worte zu ungenau gewesen? Denn auch nach diesen Schnitt sich sein Kommentar tief in meine Haut und brannte sich dort ein. Es war einerseits schmeichelhaft das er sich mehr erhofft hatte, doch kannten wir uns doch kaum. In unserem Alter sah man beiläufige körperliche Bekanntschaften als normal an, doch für mich war sowas etwas besonderes. Noch keinem hatte ich meinen ersten Kuss geschweige denn mein ersten sexuellen Akt geschenkt. Daher brachten mich diese Situation ziemlich zum schwitzen. Es machte es nicht für mich besser, als er fast schon enttäuscht auf meine Worte reagierte. Gerade für mich würde es so schwerer stark zu bleiben und hinter meinen Worten zu stehen.
      Umso mehr irritierte mich der plötzliche Wandel seines Charakters. Er lächelte direkt wieder und tat als wäre nie etwas gewesen. "Mh...ja..." Ich war eine Weile verstummt gewesen, daher fiel es mir schwer wieder nach Worten zu ringen. Im nächsten Moment wurde ich bereits mit gezogen und hatte keine Möglichkeit nachzudenken. Genauso zögerlich setzte ich mich wieder auf meinen Platz und hatte nun yaku auf meiner anderen Seite sitzen. Zumindest das entspannte mich etwas


      Ushijima Wakatoshi:

      Ich war vollkommen fokussiert, meine Füße und Arme bewegten sich ohne das ich viel nachdenken musste. Tendo konnte mir alles zuspielen und ich versenkte es. Daher bemerkte ich gar nicht das sich die Tür öffnete und ein mir bekanntes Gesicht die Halle betrat. Mein Shirt war komplett durch geschwitzt und meine Haare hatten sich durch die schwere der Nässe, ebenfalls plattgelegen. Auch tendo hatte ich bin zum äußeren gebracht. Er stöhnte immer wieder und ließ so wie ich Luft aus seiner Lungen um wieder Platz für neue zu machen. Irgendwann hatten wir beide den Zeitpunkt erreicht, an dem wir ohne ein Wort zu sagen aufhörten. Tendo stüzte seine Hände auf seinen knien ab, während ich aufrecht stehen blieb und mir durch meine nassen Haare fuhr. "Lass uns was trinken und dann aufräu..." Ich verstummte, Nachdem ich mich zur Bank gedreht hatte und ritsuka erblickte. Tendo sah auf und folgte meinen Blick "oh wir haben Publikum" grinste er. Ich hatte meine Beine bereits in ihre Richtung bewegt "was machst du hier?" Ich musste direkt lächeln als ich in ihre Augen sah "freut mich... brauchst du etwas?" Ich griff an ihr vorbei zu meiner Flasche und trank erst einmal etwas. Tendo hatte sich nun auch zu uns gesellt und tat es mir gleich. Überraschender weise blieb er ziemlich ruhig und ließ uns beide in der Konversation alleine.
      "Wie war dein Training?" Fragte ich interessenhalber und nahm meinen Blick nicht von ihren Augen.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Scheinbar hatte ich es wirklich etwas übertrieben. Das fast schon eingeschüchterte Flackern in ihren Augen, machte selbst mir schließlich deutlich, dass sie dringend etwas mehr Freiraum bräuchte, ansonsten würde das kleine Mäuschen noch in einen ihrer tiefen Bauten verschwinden und mir würde es schwer fallen, sie je wieder dort hinaus zu zerren. Offenbar war Mila noch unschuldiger und vorsichtiger als bisher erwartet. Interessant.
      Umso mehr bemühte ich mich nun darum, sie wieder zu beruhigen und ihr gewohnt freundlich entgegen zu treten. Zumindest schien alleine der Umstand nicht mehr neben Lev sitzen zu müssen, ihr ganz gut zu gefallen. Mir ebenso.
      "Willst du dir vielleicht noch ein kleines Dessert bestellen?" Nachdem auch ich mich wieder auf meinen Platz hatte fallen lassen, zog ich eine kleinere Menükartemit sämtlichen Nachspeisen des Restaurants heran. "Hier gibt es auch warme Crepes mit Früchten, dann kannst du dich wieder etwas qufmwärmen." Lächelnd hielt ich ihr die Karte entgegen und deutete mit dem Finger auf das entsprechende Gericht.
      "Der Schokokuchen mit flüssiger Schokolade im Kern ist allerdings auch sehr gut", kommentierte Yaku von der anderen Seite und wendete sich zu uns um.
      Die dunkelbraunen Krümel um seine Mundwinkel entlockten mir ein heiteres Lachen. "Du sprichst offenbar aus Erfahrung." Beiläufig führte ich meinen Zeigefinger zum eigenen Mundwinkel und grinste den kleineren dabei vielsagend an.
      Er grummelte, schien aber zu verstehen und fuhr sich mit einer Serviette über den Mund. "Er ist nun einmal wirklich lecker, also habe ich ihn natürlich auch bestellt."
      "Und sofort verspeist."
      Yaku folgte meinem Blick zu seinem leeren Teller, bevor er sich brummend abwendete. Seine Reaktion entlockte mir nur ein weiteres heiteres Lachen, bevor ich mich wieder der jungen Frau neben mir widmete. "Also? Möchtest du gerne etwas? Wir können es uns auch gerne teilen, falls es für dich alleine zu viel ist."

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      Ritsuka Amori


      Es war spannender als erwartet die beiden Jungs beim Training zu beobachten. Wie lange mochten Tendou und Ushijima wohl schon zusammen in einem Team spielen? All ihre Bewegungen schienen perfekt aufeinander abgestimmt und obwohl der große Rothaarige ein Mittelblocker war, waren seine Zuspiele perfekt auf das Ass des Teams abgestimmt. Sie mussten schon häufiger so zusammen treinert haben.

      Bevor ich selbst begreifen konnte, wie viel Zeit schon verstrichen war, schienen beide Sportler ihre Grenzen erreicht zu haben und beschlossen es für heute sein zu lassen. Endlich wurde auch ich entdeckt und richtete mich direkt gerade auf, als Ushijima auf mich zu kam. Sein leichtes Lächeln war tatsächlich etwas ansteckend und zog auch meine sonst so unbeweglichen Mundwinkel in die Höhe. "Tatsächlich wollte ich mich noch einmal für heute Morgen entschuldigen." Ich verfolgte seine Bewegungen, während er an mir vorbei zu seiner Wasserflasche griff. Schweiß tropfte von seinem ausgrprägten Kieferknochen, wanderte den kräftigen Hals hinab... durchnässte das Sportshirt, dass sich über seine breiten Schultern spannte... Viel zu spät realisierte ich, dass ich starrte, doch als es mir bewusst wurde, wendete ich meinen Blick hastig ab und konzentrierte mich auf die Beantwortung seiner Fragen. "Airi hat dich ganz schön belagert und Haruto... ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht, was in ihn gefahren ist. Aber ich hoffe du nimmst es ihnen beiden nicht übel, immerhin sind sie meine besten Freunde und keineswegs schlechte Menschen."

      Ich bemerkte, wie meine Augen sich wieder in den dutzenden kleinen Schweißperlen verfingen, die seine Haut zum Glitzern brachte. Schnell griff ich zum hellen Handtuch, das neben den Wasserflaschen auf der Bank verweilte und hielt es ihm entgegen. "Du solltest dich etwas abtrocknen, bevor du dich noch erkältest." Meine Augen ruhten auf seinen olivebraunen Seelenspiegeln, bevor sie wieder verbotener Weise auf wanderschaft gehen konnten, dann widmete ich mich auch seiner letzten Frage. "Normal würde ich sagen. Der Coach hat das Tempo etwas angezogen, da die ersten Wettkämpfe bald anstehen, aber auch das ist nicht wirklich etwas besonderes." Langsam wendete ich den Blick vom hochgewachsenen Sportler ab und ließ es durch die große Sporthalle wandern. Dutzende Volleybälle verteilten sich ungeordnet auf dem Hallenboden, eines der Netze war noch immer gespannt und der Schweiß auf dem Feld müsste auch noch weggewischt werden. "Ich helfe euch beim Aufräumen", stellte ich mit fester Stimme fest und musterte erst Tendou und dann wieder den Teamkapitän. "Es ist schon spät und ihr wollt sicher auch so schnell es geht wieder nach Hause."
    • Mila Lomar:

      Meine Glieder und Muskeln entspannten sich immer mehr und die Wärme lockerte sie nochmals zusätzlich.
      Das klemmen in meiner Brust löste sich auch zunehmend und ließ mich endlich wieder tief durchatmen, was ich auch direkt erleichtert tat, als ich endlich saß. Das kleine Spiel zwischen den beiden Volleyballspielern brachte mich tatsächlich etwas zum schmunzeln. Kuroo tat weiterhin als wäre nichts gewesen, vielleicht um sich auf diese Weise zu entschuldigen? Oder er hatte einfach aufgegeben und handelte so, weil wir eben nicht alleine waren. Die Sache mit Lev ließ mich wirklich negativ denken und eigentlich wollte ich kuroo sowas nicht zusagen. Mein schlechtes Gewissen kam wieder auf und ich stand extrem mit mir im Zwiespalt. Ich blickte nun in die Karte und studierte sie ein wenig. Es wurden mir zwei Dinge empfohlen. Eigentlich wollte ich lieber die Crepes, doch mein Kopf stüzte sich dagegen, einfach weil kuroo es vorgeschlagen hatte. Ich kam mir selbst so albernd und wie ein kleines Kind vor. Doch mein kleines Kind gewann "ich nehme den Schoko Kuchen" sagte ich dem Kellner und zeigte dabei auf das Bild in der Karte. Er notierte es sich und nahm noch die restlichen wünsche auf, bevor er die Informationen in die Küche brachte. "Mal schauen... sonderlich groß ist er ja nicht. Ich denke ich schaffe es alleine" gab ich kuroo als Antwort und sah ihn das erste Mal seit langem ohne ein Lächeln an. Lev saß nun in der Nähe meines Vaters und uns gegenüber. Nur flüchtig sah er manchmal zu uns rüber, nur um in Sekundenschnelle wieder weg zu schauen. Er konnte einem schon leid tuen. Wie ein Kätzchen das Ärger von der Mutter bekommen hatte.
      Ich sah dann zu yaku der "du bist Libero richtig yaku?" Mich interessierte Volleyball noch immer. Die Liberos hatten mich als Kind immer am meisten interessiert. Sie waren so voller Power und sprangen schnell herum. Sie wirkten immer wie kleine Katzen auf mich, die mit dem Ball spielten. Als Kind wollte ich immer diese Position spielen. Heutzutage war es anders.

      Ushijima Wakatoshi:

      Das auch sie lächelte ließ meine Mundwinkel nur noch höher steigen. Ihre Antwort irritierte mich etwas doch ich verlor mein lächeln nicht "dafür kannst du doch nichts! Mach dir Mal nicht solche Gedanken darüber" versuchte ich sie zu beruhigen. "Als schlechte Menschen habe ich sie nie gesehen. Dein Kumpel scheint mich einfach aus einem bestimmten Grund nicht zu mögen. Ich nehme es ihm aber nicht übel" erklärte ich weiter. Ich merkte wie sie mich betrachtete und das brachte mein Herz nur schneller zum schlagen. Sie reichte mir schließlich das Handtuch welches ich beinahe in Zeitlupe ergriff. Meine Augen fixierten ebenfalls ihren blick und wollten ihn gar nicht mehr los lassen. Ihre Augen glänzten durch das Sonnenlicht, welches gerade noch so durch die Fenster strahlte. Es war sehr rot orange, weil die Sonne sich ebenfalls langsam senkte um die Nacht den Vortritt zu lassen. "Danke" brachte ich dann langsam hervor und konnte mich erst zum abtrocknen bewegen, als sie den Blick abwandte. Tendo sah mich nur grinsend an "und ich?" Fragte er dann die junge Dame und sah sie an "um mich wird sich nicht so liebevoll gekümmert?" Er grinste sie an und nahm sich selbst das Handtuch.
      Ich machte meine Haare dann trocken und legte das Handtuch um meinen Hals. "Wenn du Mal krank wärst hätten wir zumindest Mal Ruhe" murrte ich dann zurück und sah zu ihm runter. Er sagte nichts mehr und grinste vor sich hin. "Dann wird das Training meist härter das stimmt." Stellte ich fest. Ihr Angebot ließ tendo und mich überrascht drein schauen. "Das..." Ich wurde unterbrochen "das wäre sehr nett!!" Sagte tendo einfach, auch wenn ich sie nach Hause geschickt hätte. Sie sollte doch nicht unsere Arbeit machen. Er wollte aber wahrscheinlich das ich einfach mehr Zeit mit ihr verbrachte, dieses Arsch. Mit seinem grinsen begann er das Netz abzubauen. "Wir machen das...nur wenn du magst könntest du sonst die Bälle einsammeln? Danke dir" sagte ich, lächelte ihr zu und half tendo dann bei den Pfosten. Alleine waren sie doof zu tragen.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Ich würde nicht leugnen, dass es ich etwas enttäuscht war, als sie sich gegen meinen Vorschlag entschied. Und während ich hoffte, dass ihr der Schokokuchen einfach besser zusagte, säuselte eine leise Stimme in meinem Hinterkopf mir andere Gründe zu. Sollte sie sich schlicht weg gegen mich entschieden haben? Sollte ich sie zuvor wirklich so eingeschüchtert, wenn nicht gar wütend gemacht haben? Ich müsste mich wohl erst mal wieder langsam an sie herantasten. Aber noch machte ich mir keine Sorgen, eine Katze war geduldig, wenn es darum ging wehrhafte und niedliche Beute zu fangen. Früher oder später würde sie meinen Fängen nicht mehr entkommen können, ich würde dafür sorgen, dass sie sich sogar wohl in meinen Armen fühlte. Es brauchte nur etwas Zeit.
      Nachdem sie ihre Bestellung abgegeben hatte, bestellte ich mir den zuvor angepriesenen Früchtecrepe und lehnte mich dann auf meinem Pltz zurück. Allerdings schien mir die Schülersprecherin nicht die Chance geben zu wollen, mich zu entspannen. Machte sie das mit Absicht? Bis eben meinte sie noch, es fiele ihr schwer, mit neuen Menschen zu interagieren und dass sie sich lieber zurückzog und zuhörte und jetzt plötzlich ergriff sie selbst die Initiative und sprach Yaku an? Nun... sicherlich hegte sie auch einfach ehrliches Interesse, aber nach den Geschehnissen vor dem Restaurant, bezweifelte ich, dass sie sich nur zufällig von mir abwendete.
      "Genau!", beantwortete Yaku natürlich direkt mit breitem Grinsen. Er war absolut stolz darüber diese Position inne halten zu dürfen und noch viel lieber sprach er darüber. Nun, ich konnte ihm allerdings auch nicht verkennen. Das Volleyball-Team der Nekoma war auf Verteidigung und Annahmen spezialisiert. Es gab keinen in der Mannschaft - außer vielleicht Lev - der in diesem Fall nennenswert negativ auffiel und so ziemlich jeder von uns war begabt darin, den Ball im Spiel zu halten. Wer auch immer es schaffte in solch einem Team zum besten Reciever auserkoren zu werden und damit die Rolle des Liberos zu erhalten, musste schon ein wahres Genie in Annahmen sein.
      Während ich eben über diese Dinge nachdachte, erzählte der Blonhaarige ähnliche Dinge und berichtete Mila mit breitem Grinsen auf den Lippen, wie sehr er seinen Job als Libero liebte und wie viel er dafür trainierte, um seinem Team den Rücken frei halten zu können, wenn es wirklich drauf annkam. Für ihn war kein Ball unmöglich zu kriegren. Er wer nicht der Typ, der sich selbst auf ein Podest stellte, aber dennoch steckte da ein großer Teil Stolz in seiner Brust, der eben diese anschwellen ließ und mir ein mildes Lächeln entlockte.
      "So wie du über deine Position schwärmst, könnte man fast meinen, du willst unsere liebe Mila auch zur Volleyballerin machen", stellte ich amüsiert fest und unterbrach die Unterhaltung der beiden... Nun Unterhaltung war zu viel gesagt. Es war eher ein Monolog Yakus.
      Eben diesem schien meine Idee irgendwie zu gefallen, weswegen er Mila neugierig aus braunen anfunkelte. "Hast du denn auch schon einmal Volleyball gespielt, oder warst in einer anderen Sportart tätig, Lomar-san? Ich kann dir gerne etwas beibringen, wenn du magst."
      Ich schob die Ellenbogen auf den Tisch und schob mich nach vorn, lehnte mich zu meiner Sitznachbarin vor und grinste sie herzlich an. "Das kann ich natürlich auch. Mir wurde nachgesagt, dass ich ein guter Lehrer bin."

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      Ritsuka Amori

      Ein erleichtertes Seufzen kletterte aus meiner Kehle. Also hatte die Aktion von heute Morgen meine Freunde doch in kein so düsteres Licht geworfen, dass der Ältere es ihnen übel nehmen würde. Wahrscheinlich lag es aber auch einfach nur daran, dass Ushijima eine absolut freundliche Seele war und schnell verzeihen konnte. Desto mehr Zeit ich mit ihm vebrachte, desto mehr realisierte ich, wie erwachsen er doch war und wie vernünftig er sich im Regelfall verhielt. Sicherlich war auch das einer der Gründe, warum ich so gut mit ihm reden konnte. Er meinte, was er sagte und auch wenn er zu anfang abweisend und übermäßig stoisch wirken konnte, war er dennoch ein fürsorglicher und freundlicher junger Mann, den ich innerhalb der letzten Woche sehr zu schätzen gelernt hatte.
      Bildete ich es mir nur ein oder waren wir beide nicht in der Lage dazu, unsere Augen voneinander zu lösen? Umso länger ich dabei zu ihm aufsah, desto mehr schien ich im Olivgrün seiner Regenbogenhäute zu versinken, wie in einem Meer aus frischem Gras und kühlem Wind, welcher beruhigend und zugleich verspielt meine Haare durchwehte. Es kostete mich erschreckend viel Überwindung eben diesen Blickkontakt zu unterbrechen, bevor ich mich noch komplett darin verlieren konnte. Was war da nur passiert? Vorher hatte ich doch auch keine solchen Probleme damit gehabt in seine Augen zu sehen... Aber aus irgendeinen Grund wirkten sie heute faszinierender... schöner.
      Ich schüttelte unmlerklich den Kopf über diesen Gedanken und konzentrierte mich auf das wirklich Wichtige im Moment. Dabei war mir tatsächlich vollkommen entgangen, wie Tendou sich zuvor leicht beleidigt an mich gewendet hatte. Jedoch schien er schnell darüber hinweg zu sein und setzte sein gewohnt breites Grinsen auf, kaum dass ich meine Hilfe beim Aufräumen anbot.
      "Ich habe meine Hilfe doch selbst angeboten", meinte ich dann zum Kapitän. "Also klar, ich helfe gerne." Das kurze Lächeln auf meinen Lippen verweilte nur für einen Sekundenbruchteil, bevor ich mich schließlich ans Werk machte. Abgesehen von dem Umstand, dass sie in der gesammten Sporthalle wild verteilt lagen, war es eine leichte Übung die dutzenden Volleybälle einzusammeln und zurück in den Ballwagen zu legen. Da diese Sporthalle hier auch immer wieder für den normalen Unterricht verwendet wurde und der Leichtathletikclub auch ab und an hier trainierte, wenn das Wetter schlecht war, kannte ich mich recht gut aus. Schnell war der Ballwagen im Abstellraum verteilt, bevor ich Wischer und Eimer ebenfalls aus diesem hervor holte. In der Zwischenzeit hatten sich die Jungs um das Netz gekümmert, weswegen ich flüchtig auf den Eimer deutete. "Ich werde den schnell mit Wasser füllen und noch einmal schnell über den Platz wischen, dann sollte alles erledigt sein." Mit diesen Worten nickte ich beiden kurz zu und machte mich zu den Waschräumen auf. Zumindest war das der Plan... Kaum hatte ich einen Schritt gemacht, stolperte ich auch schon über den am Boden liegenden Stiehl des Wischers und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem linken Knie. Elektrisierender Schmerz wanderte durch meinen gesamten Körper und ließ mich verkrampft die Zähne zusammenbeißen, auf dass ich keinen Ton von mir gab. Hoffentlich hatte keiner der Jungs diesen peinlichen Sturz bemerkt.
    • Mila Lomar:

      Es war mir schwer gefallen ihn zu fragen, das musste ich zugeben. Doch meine Hoffnung ging auf und erzählte die ganze Zeit, sodass ich einfach zuhören konnte. Zusätzlich interessierten mich seine worte wirklich sehr und ich hörte aufmerksam zu. Außerdem lenkte es mich ein wenig von kuroo und der Situation von vorhin ab. Ich lächelte wieder, es war nicht so ehrlich wie das, welches ich kuroo Geschenk hatte, aber es war aufrichtiger als sonst. Meine Augen war durchgehend auf den Libero gerichtet bis einen andere Stimme mich zusammen zucken ließ. Es hatte mich etwas erschreckt, plötzlich in meinem Rücken eine Stimme zu vernehmen, weshalb ich mich zu ihm drehte, sodass ich beide ansehen konnte. Yaku schien direkt begeistert zu sein und sah mich erwartungsvoll an. Ich schmunzelte "als ob ich bei einem Vater wie meinem noch nie gespielt habe. Tatsächlich war Ich immer zuspielen. Da konnte mir mein Vater am meisten beibringen. Aber eigentlich wollte ich immer Libero sein...ich fand es immer faszinierend wie schnell sich kazuha bewegen konnte und wie er berechnete, wo der Ball aufkommen würde." Kazuha war der Libero in Papas Mannschaft damals gewesen. "Leider habe ich nur bis zu meinem 7 Lebensjahr gespielt. Ansonsten war ich nur bei Papas Training dabei gewesen oder bei seinen spielen." Erklärte ich. Irritiert sah ich kuroo an. "Braucht ihr nicht...ich halte euch nur auf. Sucht ihr nicht eigentlich noch eine Managerin? Wenn ihr mögt höre ich mich nochmal in der Schule um" Unsere Bestellung kam und ich sah mein Dessert mit funkelnden Augen an. Es sah wirklich köstlich aus, leider aber auch das Gericht vom hochgewachsenen schwarzhaarigen neben mir. Aber ich hatte mich bewusst für dies hier entschieden, auch das würde lecker schmecken!


      Ushijima Wakatoshi:

      Mir war bewusst, dass sie die Hilfe angeboten hatte, dennoch wollte ich sie nicht damit nerven. Schließlich waren wir es, die die Halle so zugerichtet hatten.
      Wir machten uns dann aber gemeinsam an die Arbeit und tendo und ich legte gerade das Netz zusammen. Die Stangen hatten wir bereits weg getragen, sodass wir wohl fast zeitgleich mit ritsuka fertig werden würden, wäre da nicht der Zwischenfall gewesen. Ich hörte nur ein dumpfes Geräusch und schließlich das schebbern des eimers, der auf den Boden fiel und rollte. Aus Reflex sah ich zu ritsuka hinüber und erschrak kurz. Sie schien Schmerzen zu haben. Ohne ein Wort ließ ich meinen Teamkollegen mit dem Netz alleine und rannte zu ihr hinüber. Auch der hatte seinen Blick aber bereits auf sie gewendet und kam ebenfalls zu uns herüber. "Ritsu..." Sagte ich sehr besorgt und setzte mich zu ihr. Ich legte behutsam meine Hand auf ihr Schulter "geht es dir gut!?" Wahrscheinlich nicht, aber es war die typische Frage die man in solchen Momenten stellte. Wahrscheinlich einfach, um zu wissen, das die Person einem antworten geben konnte.
      "Ich hole was zu kühlen" sagte tendo und verschwand sofort. Ich fühlte mich so schlecht. Hätte ich darauf bestanden, das sie nicht hilft wäre das nicht passiert! "Warte ich geb dich hoch" warnte ich sie vor, bevor ich meine Arme unter ihre Beine und an ihre Schultern legte, um sie mit Leichtigkeit hoch zu heben. Sie war wirklich leicht. Ihre Haut war so zart und weich und ein betörender Duft stieg in meine Nase. So nah war ich ihr noch nie gewesen. Ich riss mich aber aus diesem Gedanken und brachte sie zur Bank, um sie dort abzusetzen. Ich reichte ihr meine Flasche "falls du Durst hast" vielleicht wurde ihr schwindelig, da würde etwas Wasser gut tun. Tendo kam in dem Moment wieder und reichte mir ein Kühlpack. Dieses legte ich vorsichtig auf ihr knie "wir kurz kalt" warnte ich sie vorher vor. Ich hatte mich hierzu vor sie gekniet. Meine eine Hand lag auf den Kühlpack und drückte es sanft an ihr Knie, während meine andere Hand an ihrer Wade lag um ihr mein zu stützen. Zusätzlich hatte ich ihr Fuß auf meine Oberschenkel gelegt. "Erstmal ruhst du dich aus und dann probieren wir, ob du stehen kannst. Am besten trage ich dich ins Krankenhaus...die Schwester ist ja bereits nach Hause gegangen" schlug ich vor. "Um uns kümmerst du dich nie so gut" lachte tendo wodurch er aber nur einen finsteren Blick bekam "Klappe" knurrte ich, weil mir diese Situation zu ernst war, um mir dumme Witze anzuhören. Tendo verstand sofort und sah etwas beschämt weg. "Ich wisch den Boden dann! Ihr kommt hier klar" schlug er vor. Ich nickte ihm dankend zu und sah dann zu ritsuka auf. "Wollen wir versuchen das du aufstehst? Du kannst dich die ganze Zeit bei mir festhalten"
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    • Tetsuro Kuroo


      Kaum war der Name des ehemaligen Libero-Profis gefallen, trat ein helles Funkeln in Yakus braune Augen und er lehnte sich mit begeistertem Gesichtsausdruck zur Schülersprecherin vor. "Du kennst Kazuha-san?!" Sein Schokodessert war vollkommen vergessen, während er die junge Frau mit seinem Blick gefangen zu nehmen schien. Ich verdrehte belustigt ausatmend die Augen. Immerhin wusste ich, dass Yaku sich viel vom ehemaligen Nationalspieler abgeschaut hatte, mal davon abgesehen, dass der Blondschopf auch den Wunsch hegte einmal Teil des Nationalteams zu werden.
      "Gab es denn einen Grund, aus welchem du mit sieben mit Spielen aufgehört hast?", funkte ich dazwischen, bevor Yaku ganz die Kontrolle über sein Mundwerk verlieren konnte und Mila mit Fragen bombardierte. Außerdem war ich der Meinung, dass er schon lange genug alleine mit ihr hatte reden können, er sollte begreifen, dass er nicht alleine mit ihr hier war. Zwar bezweifelte ich, dass dieser Liebero-Narr ähnlich wie Lev großes Interesse an der jungen Frau hatte - abgesehen vopn ihren Kontakten zu ehemaligen Volleyballprofis - aber vor allem Mila sollte nicht vergessen, dass ich auch noch da war. Sie mochte mir zuvor geschickt entkommen und geflüchtet sein, aber diese Jagd war noch lange nicht verrüber.
      "Lass das mit der Managerin nur nicht Yamamoto hören", stellte ich auf ihren Vorschlag fest und ließ meinen Blick kurz zur anderen Tischhälfte wandern. Unser lautes Ass schien sich eben dort gerade einen kleinen Wettkampf mit Inuoka zu leisten, welcher von ihnen am schnellsten einen vollen Teller Apfelkuchen verdrücken konnte. Erschreckender Weise lag der schmale Middleblocker deutlich in Führung, während die Mohawk-Frisur bereits gegen den Brechreiz zu kämpfen schien... wie kindisch. "Wenn der Kerl auch nur die ersten Buchstaben von managerin hört, dreht er bereits durch. Sollte er herausfinden, dass du dich auf die Suche nach einer geeigneten Kandidatin machst, wird er dich jeden Tag belagern und nach deinem Erfolg fragen." Meine Augen legten sich wieder auf meine braunhaarige Sitznachbarin, während ich ihr ein schmales und zugleich entschuldigendes Lächeln schenkte. "Trotzdem wären wir alle dankbar, sollte es dir gelingen, Unterstützung für uns zu finden."
      Yaku nickte eifrig. "Im Moment übernehmen die Erstklässler die meisten kleineren Aufgaben, während Kuroo und Kai sich gemeinsam mit den Coaches um das meiste Organisatorische kümmern, Gegneranalysen und eigene Teamanalysen mit innbegriffen. Nach Möglichkeit versuche ich auch auszuhelfen, aber..."
      "Strategie und Trainingsorganisation war noch nie dein Ding", beendete ich seinen Satz mit einem spitzen Unterton, der den kleineren empört aufschnauben ließ.
      "Dafür mache ich auf dem Feld einen guten Job", grummelte er.
      Ich kommentierte seine Worte nur mit einem kurzen Auflachen, bevor ich mich dem soeben eingetroffenen Crepe widmete. Der Duft der warmen Früchte stieg mir verlockend in die Nase und trieb mir giergen Speichel in den Mund. Auch Milas Schokokuchen war eingetroffen und auch wenn dieser für sich selbst ebenso verlockend wirkte, entging mir ihr kurzer Blick zu meinem Teller keineswegs. Das schelmische Grinsen war sofort wieder auf meinen Lippen. "Möchtest du einmal probieren." Ich hatte ein dampfendes Teigstück gefüllt mit Banane und Erdbeer auf meine Gabel geschaufelt und schwenkte es nun verführerisch vor ihrer Nase hin und her. "Los, mach 'Ah'!"


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      Ritsuka Amori

      Verdammt! Sie hatten mich bemerkt! Ich zuckte merklich zusammen, als ich plötzlich die tiefe und zugleich besorgte Stimme des Teamcaptains neben mir erklingen hörte. Keine Sekund später legte sich seine Hand warm auf meine Schulter. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie schien alleine diese Berührung den Schmerz ein wenig an den Rand meines Bewusstseins zu verdrängen. "Mir geht es gut", murmelte ich und versuchte das schmerzhafte Pulsieren in meinem Knie zu ignorieren. "Ist sicher gleich wieder in Ordnung." Ich startete einen Versuch aufzustehen, musste beim neuerlichen Schmerzensstoß jedoch inne halten... natürlich war es dem Volleyballer nicht entgangen. "Was...?" Bevor ich wirklich reagieren konnte, schob sich einer seiner Arme unter meine Beine, während der andere stützend meine Schultern umfing. Noch nie hatte mich jemand so getragen und das Gefühl des kurzen Kontrollverlustes, entlockte mir einen erschrockenen und hohen Ton, bevor ich mich instinktiv an den breiten Schultern des Sportlers verkrallte. Noch nie war ich einem Jungen - abgesehen von meinem Bruder - so nahe gewesen... Die deutliche Wämre seines vom Training erhitzen Körpers schien mich vollkommen gefangen zu nehmen. "D-das brauchst du nicht tun. Ich kann selbst laufen!" Es kam selten vor, dass ich die Kontrolle über meine eigene Stimme verlor, doch im Moment huschten sogar meine Gedanken wie aufgeschreckte Hühner durch meinen Kopf. So traten meine Wortein einem ungewohnt spitzen und hohen Ton über meine Lippen. Dennoch schien Ushijima nicht auf mich hören zu wollen und setzte mich schließlich auf einer der Bänke am hallenrand ab. Noch immer kribbelten die Körperstellen, an denen er mich zuvor berührt hatte. Ein Kribbeln dass heiß durch meinen körper wanderte und zuletzt meine Wangen in Brand zu stecken schien... Diese ganze Situation war mehr als nur peinlich und ließ mein sowieso schon panisch klopfendes Herz in ein hektisches Trommelkonzert übergehen.
      "D-danke..." Noch immer lag ein seltsames Zittern in meiner Stimme, als ich eher zaghaft seine Wasserflasche entgegen nahm. Ich machte nicht einmal Anstalten, diese zu öffnen oder etwas zu trinken, stattdessen drückte ich sie an meine Brust und drückte sie beinahe schützend an mich, als wäre diese Wasserflasche der letzte Halt, der mir in der momentanen Situation noch blieb. Wenige Sekunden später kehrte tendou auch schon mit einem Kühlpack aus dem Aufenhaltsraum zurück. Ich nickte nur benommen, als mich der Dunkelhaarige vor der kommenden Kälte warnte. Tatsächlich waren meine Gedanken aber viel zu sehr mit dem Umstand beschäftigt, dass mein Fuß auf seinem Oberschänkel ruhte, während sich seine warmen Finger stützend um meine Wade geschlossen hatte. Der Schmerz im Knie war lange vergessen... Diese ganze Situation war absolut verwirrend. Zudem gelang es meinem wummernden Herzen die meisten Umgebungsgeräsuche auszusperren, während es laut in meinen Ohren pulsierte.
      "Ich bin nur leicht gestürzt!", kommentierte ich hastig, als ich das Wort Krankenhaus aus dem Mund des Kpitäns vernahm. "Ich wette in ein paar Minuten ist wieder alles in Ordnung." Es kostete mich all meine Selbstbeherrschung, meine Stimme wieder ruhiger und gefasster erklingen zu lassen, während ich mich dazu zwang den forschenden Blick des älteren zu erwidern. "Du musst dir wirklich nicht solche Mühen machen." Auch wenn ein Teil von mir vor Glück zu tanzen schien, alleine weil sich Ushijima scheinbar solche Sorgen um mich machte, fühlte es sich vor allem flasch an, ihn auf diese Weise zu "beanspruchen". ich wollte ihm nicht noch mehr Schwierigkeiten bereiten. So nickte ich zustimmend, als er fragte, ob ich aufstehen wollte. "Es tut schon deutlich weniger weh." Tatsächlich hatte das Kühlpack gute Arbeit geleistet und die Rötung samt Schwellung schnell zurück gehen lassen. So vesuchte ich es zunächst alleine, stützte mich mit beiden Händen von der Bank ab und stämmte mich auf die Beine. Zunächst legte ich mein Gewicht auf das gesunde rechte Bein und wagte einen vorsichtigen Schritt. Doch kaum stieg die Belastung auf dem linken Knie, schoss eine Welle des Schmerzes durch meinen Körper, der mich instiktiv gegen den Volleyballer fallen ließ, während ich an seinen Schultern Halt suchte. "Tut mir leid...", murmelte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen. "Aber ich bin mir sicher, dass es bald wieder geht." ich hob den Blick zu seinen olivgrünen Augen. "Wir haben es schnell und lange genug gekühlt und zuhause habe ich genug schmerzstillende wie auch entzündungshemmende Cremes. Du brauchst mich wirklich nicht zum Krankenhaus bringen." Langsam stieß ich mich wieder von ihm ab und veruschte mein Gewicht etwas geschickter zu verteilen. Wenn ich die Belatsung auf dem verletzten Knie kurz hielt, könnte ich sogar laufen... Humpelnd zwar, aber ich würde ohne Probleme nach Hause kommen können... Mein Coach würde mich morgen wahrscheinlich erwürgen und das auch noch in so einer wichtigen Phase. Ich unterdrückte ein Seufzen und wendete mich erneut an Ushijima. "Ich bin mir sicher, in zwei Tagen bin ich wieder top fit." Kurz lehnte ich mich an ihm vorbei und musterte den hochgewachsenen Tendou, welcher reichlich lustlos den Boden mit dem Wischer bearbeite. "Tut mir leid, dass ich euch eher Probleme bereitet habe, als eine Hilfe zu sein."
      Der Rotschopf winkte nur ab und schüttelte den Kopf. "Du hast uns bereits genug geholfen."
    • Mila Lomar:

      War das so überraschend? Für die Schülerin war es normal diese Menschen zu kennen, sie war quasi mit ihnen aufgewachsen. Bereits als Baby lag sie in der trage am Hallenrand und hat ihrem Vater beim spielen zu geschaut. Sie sah die Mannschaft daher als ihre vielen Onkel an. Gerade mit dem Libero und dem ass hatte sie viel Spaß. Diese hatten ihr jeden erdenklichen Blödsinn beigebracht und ihren Vater damit zur Weißglut getrieben. Von allen waren diese beiden wohl die aufgedrehtesten aus der Mannschaft gewesen. "Natürlich kenne ich ihn...er hat mir quasi das laufen beigebracht. Gefühlt war ich von der Mannschaft mehr umgeben als von meiner richtigen Familie." Schmunzelte sie. Irgendwie vermisste sie diese Zeit. Sie musste sich weniger Gedanken um alles machen und hatte einfach... Spaß. Das kannte sie heutzutage gar nicht mehr. Wieder schreckte ich etwas auf und sah dann zu kuroo auf. Kurz seufzte ich "ja...also... irgendwie schon" begann ich leise vor mich hin zu drucksen. "Ich hatte einen... nennen wir es Unfall...fiel danach einige Wochen aus und habe dann nie wieder gespielt" erklärte ich ruhig und sah zu kuroo. "Ich konnte meinem Vater ja immer zu sehen, das hat mir gereicht"
      Kurz blinzelte ich als es um das Thema Managerin ging "oh okay...dann spreche ich besser nicht darüber" schlussfolgerte ich, zumindest nicht in seiner Nähe.
      "Muss anstrengend sein das alles noch nebenbei zu machen. Da wäre jemand, der das extra macht natürlich vom Vorteil" merkte ich an und widmete mich dann meinem Nachtisch.
      Meinen Blick schien kuroo bemerkt zu haben und hielt mir danach die Gabel hin. Bei seinen Worten wurde ich blitzartig rot und sah ihn mit geweiteten Augen an. Sowas machten doch schließlich nur Paare! Aber es war sehr verlockend. Ich weigerte mich eine Weile bis ich zögerlich das Angebot Annahm und die Gabel in den Mund nahm. Es war wirklich lecker, das musste ich zugeben. "Danke" murmelte ich leise und sah zu meinem Dessert. Ich nahm still etwas auf meine Gabel und hielt ihn diese hin, ohne ihn anzusehen "hier" kam es dann leise von mir, meine Wangen glühten immer noch.

      Ushijima Wakatoshi:

      Mein Herz raste, ihr so nah zu sein und sie dann noch so zu sehen... irgendwie war das alles zu viel von mir. Ich tat alles damit man es nicht bemerkte. Wahrscheinlich wich ihr deshalb auch etwas mit meinem Blick aus.
      "Gerne doch!" Sagte ich etwas irritiert, da es für mich selbstverständlich gewesen war. Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht, sie alleine hier humpeln zu lassen.
      "Wenn du meinst...mir macht das aber wirklich nichts aus! Sag wenn es schlimmer wird" bat ich sie eindringlich und sah nun doch wieder zu ihr auf. Sie wollte nun versuchen selbst zu laufen, ich euch ihr dabei aber nicht von der Seite. Ich hielt meine Arme in der Luft, jederzeit darauf gefasst sie aufzufangen und zu stützen. Ich beobachte genau was sie tat, um jederzeit bereit zu sein, falls sie stürzte. Das tat sie schließlich auch und ich kam ihr entgegen, sodass sie gegen meine Brust fiel und ich meine Arme schließen um sie legte. Mein Blick ging runter zu ihr und kurz schmunzelte ich "du musst dich nicht so oft entschuldigen. Es ist alles in Ordnung! Hauptsache dir geht es bald besser" ich half ihr sich wieder auf die Band zu setzen und hockte mich danach wieder zu ihr. Bei tendous Worten nickte ich "das stimmt! Außerdem haben wir ja alles dreckig gemacht." Ich seufzte kurz "gut...wir gehen nicht ins Krankenhaus, aber ich trage dich nach Hause. Es ist eh schon dunkel, du würdest bis in die Nacht brauchen, außerdem solltest du es so wenig wie nötig belasten. Wir wohnen doch eh nah beinander." Sagte ich tatsächlich etwas ernster. Als mein Teamkollege fertig war reicht ich ihm den Schlüssel der Halle. Ich hockte mich dann mit dem Rücken zu ihr vor sie. "Komm! Steig auf" sagte ich, sah über die Schulter zu ihr und lächelte. Meine Hände legte ich an ihre Beine und stand auf, als sie auf meinem Rücken war. Etwas anderes würde ich nicht durchgehen lassen! Tendou schloss die Halle ab und wir gingen zusammen los. An einer Kreuzung würden sich unsere wegen trennen, sodass nur noch ich und ritsuka den selben Weg gingen.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Kaum berichtete Mila davon, dass sie praktisch in der Gegenwart der Nationalspieler und damit auch Kazuha aufgewachsen war, schien er ins Land der Tagträume abzudriften. Seine Augen wanderten ins Leere, als würde er eine lang gehegte Fantasie begutachten, die auf ewig unerreichbar für ihn sein würde. Ich gluckste bei dem Anblick verhalten und fixierte meine Aufmerksamkeit dann wieder auf meine Sitznachbarin. "Einen Unfall also?" Neugierig legte ich den Kopf zur Seite. Es war offenkundig, dass sie mir nicht alles dazu berichten wollte, aber ein klein wenig bohren könnte ich dennoch noch: "Hast du dich etwa verletzt?"
      Ich nickte langsam, als auch sie das Problem einer fehlenden Managerin realisierte. "Es würde definitiv einiges erleichtern, aber ich will mich auch nicht beschweren. Immerhin haben wir zwei Coaches, die uns tatkräftig unterstützen und im Verhältnis zu den Aufgaben einer Schülersprecherin, habe ich praktisch nichts zu tun." Ich schenkte ihr einen anerkennenden Augenaufschlag. "Ich habe mich noch nie sonderlich viel mit dem Schülerrat und seinen Aufgaben auseinandergesetzt, aber ich weiß, dass auf dir viel Verantwortung lastet. Der Umstand, dass du trotz dessen solch einen überragend guten Ruf in der Schule genießt kann nur bedeuten, dass du einen grandiosen Job machst." Ich meinte jedes Wort so, wie ich es sagte. Auch wenn sich Mila hinter einer Maske zu verstecken suchte, hatte sie sich schon zahlreiche Male für unsere Schule eingesetzt und sich damit einen Namen gemacht. Dass ich nicht einmal mehr wusste, wer vor ihr diese Position innehielt, zeigte nur umso mehr, wie herausragend sie war.
      Es war zu köstlich zu beobachten, wie ihre sonst so hellen Wangen die Farbe von reifen Tomaten annahmen, dass ich sogar komplett meinen eigenen Appetit auf die süße Speiße vergessen hatte. Tatsächlich rechnete ich damit, dass sie versuchen würde, mir auszuweichen, dass sie sich weigern würde, aber nach einigen Sekunden des Zögerns entschied sie sich, mich zu überraschen. Ich konnte ihre Augen verräterisch aufleuchten sehen, als sie das Stück Crepe zu kauen begann. Sie fand es wie erwartet lecker und dass schien ihr nur noch mehr verlegene Röte ins Gesicht zu treiben. Keinen Moment später brachte sie aber tatsächlich mich kurz aus dem Konzept. Wer hätte gedacht, dass sie mir den Gefallen so freizügig erwidern würde? Zunächst war ich über das dunkelbraune Stück Schokokuchen vor meiner Nase zu verwundert, um direkt zu reagieren, doch schon bald malte das pure Erfolgserlebnis ein breites Grinsen auf meine Lippen. "Aaaah!" Während ich mich mit offenen Mund der Gabel entgegenlehnte, umfing meine rechte Hand ihre bebenden Finger, um das wackelnde Kuchenstück zu stabilisieren. Ich ließ mir Zeit beim essen und legte meine Augen dabei eindriglich in ihre, mittlerweile waren auch ihre Ohrspitzen krebsrot angelaufen. Erst Sekunden später gab ich ihre Hand wieder frei und richtete mir wieder etwas auf. "Sehr lecker, danke", säuselte ich leise und wischte mir einzelne Kuchenkrümel aus den Mundwinkeln.

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      Ritsuka Amori


      Ich hatte Haruto in meinem Leben schon dutzende Male umarmt, es war nie etwas besonderes gewesen, auch wenn er ein Junge war. Doch nun, da ich die eindringliche Wärme des Volleyballcaptains direkt um mich spührte und für einen Moment sogar glaubte seinen Herzschlag wahrnehmen zu können... Das war ganz bestimmt nichts normales! Nein, es trieb ein mir unbekanntes Gefühl in meine Brust und trieb mein Herz erneut zu einem Marathon-Lauf an, selbst meine Wangen schienen sich entsprechend zu erhitzen. Was war nur mit mir los?!

      Als wäre das nicht alles schon schlimm genug, jagte mir nun auch noch seine tiefe und freundliche Stimme einen Schauer über den gesamten Körper... Sein Brustkorb vibrierte sanft, wenn er redete... Ob ich es noch beser wahrnehmen könnte, sollte ich mein Ohr gegen seine Brust legen? Hör auf mit diesen Gedanken! Schrie ich in Gedanken und bemühte mich darum, eine aufrechtere Position anzunehmen und mich von ihm zu lösen. Stattdessen half er mir dabei, mich erenut auf der Bank abzusetzen und konfrontierte mich mit seinem nächsten Beschluss. "Du musst mich nicht nach Hause tragen, wirklich nicht!", versuchte ich etwas hektisch abzuwinken, aber der junge Mann machte nicht einmal Anstalten auf mich zu hören. Erneute Hitze strömte durch meinen Körper, als er mir seinen breiten Rücken präsentierte und von mir verlangte aufzusteigen. Das musste dich ein Witz sein, oder? Nur leider machte Ushijima keine Witze und Kompromisse schienen auch nicht gerade sein Ding zu sein. Ich würde ihn nicht länger abweisen können. "Na gut..." Zögerlich legte ich meine Hände auf seine kräftigen Schultern und ließ zu, dass er meine Oberschenkel griff, bevor er sich gemeinsam mit mir africhtete. So schnell wie er aufgestanden war, könnte man fast meinen, ich wäre federleicht, dabei war ich für ein Mädchen nicht nur recht groß sondern hatte beim Training auch noch reichlich schwere Muskelmasse aufgebaut. "Wenn ich dir zu schwer werde, musst du es sagen, okay?", verlangte ich daher mit eisernem Unterton und lehnte mich etwas vor, af das er mich auch gut hören konnte.

      Auf unserem Heimweg verabschiedete sich Tendo bereits sehr früh, woraufhin ich und Ushijima wieder unter uns waren... Ein Umstand, der mich ernet nervöser machte, als er es sollte, vor allem da bald schon wieder dieses gewohnte Schweigen zwischen uns herrschte. Normalerweise genoss ich diese Stille nd Ruhe in seiner Nähe, aber irgendetwas war heute anders. Sofort wünschte ich mir den gesprächigen Rotschopf zurück. "Danke, dass du dir solche Mühe machst und mich nach Hause bringst", brach ich irgendwann das Schweigen, bevor es unerträglich werden konnte. Ich drückte mich mit den Händen an seinen Schultern ab, um zu verhindern, dass ich mit dem Oberkörper gegen ihn sinken konnte... immerhin herrschte bereits mehr Körperontakt zwischen uns, als es für mein kleines Herz gut war. "Ich hoffe ich bin nicht zu schwer für dich? Ich denke, den Rest der Strecke könnte ich auch laufen, nach dem Training solltest du dich auch etwas schonen." Ungewohnt viele Worte wanderten über meine Lippen, in der Hoffnung, dass sie die peinliche Situation zu überspielen vermochten... mit geringen Erfolg. "Ich muss dir bei Gelegenheit dringend hierfür danken... Gibt es denn etwas, was ich für dich tun kann, Ushijima-san. Ich möchte mich revanchieren. Auch für die Male, an denen du gemeinsam mit mir gelaufen bist und mich nach Hause gebracht hast."
    • Mila Lomar:

      Der Anblick meines Sitznachbarn ließ mich schmunzeln. Für sie waren diese Männer nichts anderes als ein Teil ihrer Familie gewesen. Daher war es immer wieder erstaunlich, wie andere Menschen sie sahen. Es war immer das normalste gewesen direkt am Spielerand zu sitzen, wofür andere mehrere tausend Euro bezahlt hätten. Sie kam von ihren Gedanken ab, als kuroo sie wieder ansprach. Ihr Blick richtete sich wieder auf ihn und sie musste kurz seufzen "ja...mehr oder weniger. Ich nicht... jemand anderes" erklärte ich kurz und knapp und hatte meine Augen auf den Tisch gerichtet. Es war keine schöne Erinnerung, im Gegenteil. Es war schließlich der Grund, weshalb ich seit Jahren keinen Volleyball angefasst hatte. Mehr wollte ich daher auch nicht sagen, dieses Thema bekam man nur sehr schwer aus mir heraus. Daher war ich froh als wir wieder ein anderes Thema fanden. "Ach, sowas ist denke ich nicht zu vergleichen. Die Menge und schwere ist für jeden unterschiedlich und in den Bereichen nicht durchgehend gleich." Erklärte ich ruhig. Ich persönlich empfand es so, denn auch dieser Job könnte anstrengend sein. Seinen nächsten Worten konnte ich nicht ganz glauben. Nicht weil ich dachte er meinte sie nicht ernst, sondern weil ich es nicht so wahrnahm. "Mehr machen kann man immer. Ich verstehe selbst nicht warum mir so viele hinter her laufen."

      Der nächste Moment wollte einfach nicht vorbei gehen, auch wenn ich es hoffte. Kuroo genoss ihn scheinbar sichtlich und ließ sich alle Zeit der Welt. Ich war einfach froh als er das Stück Kuchen in seinem Mund zerkaute und ich meine Gabel wieder herunter nehmen konnte. "Das freut mich sehr" sagte ich leise auf sein Kommentar hin. Ich meinte es ernst und lächelte daher etwas zufrieden. Er war schon sehr lustig und süß wenn er wollte.


      Ushijima Wakatoshi:

      Sie weigerte sich verständlicherweise, aber dann hätte ich sie irgendwie ins Krankenhaus geschleppt, hätte sie diese Geste verweigert. Ich sah mich schon ein Taxi rufen, welches sie ins Krankenhaus fahren würde, doch plötzlich spürte ich ihre Hände wieder auf meinen Schultern. Ein Lächeln musste ich mir wirklich verkneifen, einfach weil es mich freute...ihr so nah zu sein. Es klang bescheuert, dieses Gedanken zu haben, aber ich bekam ihn nicht los.
      Bei ihrer Sorge sah ich etwas zu ihr "keine Sorge...ich trainiere jeden Tag. Das bekomme ich hin" Das sie sicher ankommen sollte gab mir genügend Kraft, wahrscheinlich war das mein natürlicher Beschützerinstinkt.

      Es war still zwischen uns, bis sie das Gespräch anfing. Erneut bedankte sie sich. Mein Blick blieb nach vorne gerichtet "sehr gerne...ich wollte sicher gehen das du sicher ankommst!" Gab ich ehrlich zu und spürte nun mehr wie meine Hände auf ihren Beinen lagen, um sie dort zu stützen.
      "Du bist wirklich nicht zu Schwer, mach dir bitte keine Sorgen. Die Strecke ist außerdem nicht mehr weit. Du solltest dein Fuß so lange wie möglich schonen. Es wäre besser es morgen erst langsam zu belasten" ich wollte sie nicht runter setzen, vielleicht trat sie dabei falsch auf und es wurde schlimmer...ich machte mir einfach Sorgen um sie. Sie sprach weiter und ich hörte geduldig zu "das laufen empfinde ich doch selbst als etwas schönes... dafür musst du dich nicht bedanken." Stellte ich erstmal klar. "Und das hier mache ich gerne für dich." Ich sagte eine Weile nichts und dachte nach. Ich würde mich in dieser Situation wohl auch bedanken wollen, daher wäre es wohl unfair. "Dann lass uns doch Mal ein Eis essen gehen...oder ins Cafe? Also...ein Treffen ohne laufen"
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Natürlich entging mir nicht, wie unleidig ihr das Thema plötzlich wurde... Hatte sie etwa jemanden beim Training verletzt und konnte es sich danach nie wieder verzeihen? Wie gerne ich doch noch weiter nachbohren würde. Aber selbst wenn Anstand sonst ein absolutes Fremdwort für mich sein konnte, hatte ich nicht vor, sie weiter zu diesem Thema auszuquetschen... Zumindest nicht für den Moment.
      Als sie mir erklärte, dass sie selbst nicht verstehen mochte, warum ihr so viele Menschen in der Schule folgten, trat ein heiteres Lachen über meine Lippen. "Es ist unfassbar, wie bescheiden du doch sein kannst", stellte ich noch immer grinsend fest und lehnte mich zu ihr vor, stützte dabei einen Ellenbogen auf die Tischplatte und bettete das Kinn auf die flache Hand, während ich nachdenklich in ihren Augen forschte. "Aber ich denke genau diese liebreizende Eigenart an dir ist auch für deine Beliebtheit in der Schule verantwortlich. Du machst einen verdammt guten Job in unserer Schule und hast dich schon mehrfach gut für uns Schüler eingesetzt. Das haben viele mitbekommen und anerkannt. Eigentlich solltest du stolz auf diese Leistungen sein, doch stattdessen hast du beschlossen, immer weiter an dir zu arbeiten, du ruhst dich nicht auf deinen Erfolgen aus." Mein Lächeln wurde breiter, während ich mich langsam wieder aufrichtete und Mila etwas neuen Freiraum gönnte, bevor sie sich wieder in eine rote Tomate verwandeln konnte. "Aber du solltest dringend aufhören dich so sehr unter Wert zu verkaufen", merkte ich zuletzt noch mit erhobenen Zeigefinger an und lehnte mich dann wieder zurück in meinen Stuhl.

      Es war ein wahres Fest das nervöse Funkeln in ihren Augen zu beobachten, während ich mir ein paar kleine Schokokrümel aus dem Mundwinkel leckte. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, sie nach einem weiteren Stück zu fragen, erinnerte mich aber dann daran, wie sie vor dem Restaurant reagiert hatte, als ich es etwas zu weit getrieben hatte. Ich sollte sie nicht zu sehr drängen, ansonsten würde sie erneut flüchten. "Solltest du noch ein Stück von mir haben wollen, zögere nicht", meinte ich stattdessen und hielt etwas dampfenden Crepe verführerisch in die Höhe. "Ich füttere dich gerne erneut."

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      Ritsuka Amori


      Kribbelnde Hitze durchfuhr ind Wellen meinen Körper. Seine warmen Finger um meine Oberschenkel, die breiten Schultern unter meinen Händen und der Anblick seines muskolösen Rückens... All das zusammen machte mich seltsam nervös und weckte Empfindungen in meiner Magengrube, die mir zuvor vollkommen unbekannt gewesen waren. Aber sie waren auch nicht wirklich unangenehm, sondern entsprangen einer fremden Aufregung, die ich bisher noch nicht einmal vor dem Start eines wichtigen Tuniers gespührt hatte. Eine Aufregung, die mein Herz schneller schlagen ließ und Wärme in mein Gesicht transportierte, bis meine Wangen zu glühen schienen... Zum Glück konnte der Volleyballer mein Gesicht im Moment nicht sehen.
      Und dann war Ushijima auch noch so unendlich zuvorkommend und beruhigend zugleich. Letztendlich musste ich wohl einsehen, dass er mich wohl erst direkt vor meiner Haustür absetzen würde. Zumindest schien er einigermaßen auf mein Angebot mit der Wiedergutmachung einzugehen. "Gemeinsam Eis essen gehen oder in ein Cafe...?", überlegte ich laut und nickte dann langsam, bemerkte erst reichlich spät, dass er das gar nicht sehen konnte. "Klingt gut. Ich würde dir gerne ein Essen ausgeben. Aber ist das wirklich genug?" Ich war ungemein froh darüber, dass auch der ältere offenen Gefallen an unseren gemeinsamen Joggingrunden zu finden schien, aber irgendwie hatte ich trotzdem noch das Gefühl ihm etwas schuldig zu sein, glaubte ich doch, ihm in den letzten Tagen nur neue Probleme bereitet zu haben. "Sollen wir auch Tendou einladen? Er schien sich auch ehrliche Sorgen gemacht zu haben." Ich drehte den Kopf und musterte den Weg hinter uns. Der Rotschopf war schon lange nicht mehr zu sehen, nachdem er sich von uns verabschiedet hatte. Aber auch ihm hatte ich sicherlich zusätzlichen Ärger bereitet. Bis er seinen eigenen Weg gehen musste, hatte er immerhin sogar meine Schultasche getragen. Doch auch wenn ich mich enrsthaft dafür bei ihm revanchieren wollte... irgendetwas in mir schien mit meinem eigenen Vorschlag nicht zufrieden zu sein. Als hätte ein Teil von mir etwas dagegen, den aufgedrehten Mittelblocker ebenfalls zu einem Essen einzuladen. Als würde ich einzig und allein mit Ushijima etwas unternehmen wollen. Hatte das etwas mit dieser inneren und fremden Aufregung in meiner Brust zu tun?

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    • mila lomar:

      Er kam für einen Augenblick näher und suchte förmlich meinen blickkontakt. Ich konnte nichts anders als rot zu werden und nervös weg zu schauen. Es war ziemlich aufdringlich wie er mir in die augen schaute und dabei dann noch diese Worte von sich gab. Mein Herz schlug mir bis zum Halse und ich Strich unruhig meine Haare hinter mein eines Ohr, um zumindest etwas mit meinen Händen zu machen. "Das ist nett das du das sagst" war das einzige was mir dazu in den Sinn kam. Ich war froh überhaupt etwas in den Kopf zu haben, mit dem ich Antworten konnte. Mein Gehirn war für den Bruchteil einiger Sekunden wie leer gefegt. Als wäre es wie ein PC abgestürzt. Dieser junge kannte einige Knöpfe die er bei mir drücken konnte. Ob er sowas häufiger bei Frauen tat? So einfach wie es für ihn schien musste er in Übung sein. Er war schließlich sehr beliebt, seine Ausstrahlung, sein aussehen seine ganze Art und Weise besaß eine gewisse Anziehungskraft. Ich fühlte mich plötzlich dumm ihm so einfach zu verfallen. Wahrscheinlich machte er es nur aus reiner Freude heraus und würde sich die nächsten Tage sowieso nicht mehr mit mir abgeben. Ich baute in binnen weniger Sekunden wieder meine kleine Mauer auf und seufzte leise. Es war ein reiner Schutz um nicht verletzt zu werden.
      Als er mir das Stück Crêpes anbot schüttelte ich nur ruhig den Kopf "nein danke, ich hab ja noch" kam es mit einem neutralen Gesichtsausdruck von mir. Ohne weiter das Gespräch zu vertiefen aß ich mein dessert weiter.

      Es wurde späte und ich merkte wie mein Vater den blickkontakt suchte. Er deutete an nach Hause zu wollen und ich nickte. Aufgegessen hatte ich bereits und war nicht traurig drum nach Hause zu gehen. "Es war ein sehr schöner Abend, aber mila und ich müssen langsam nach Hause. Wir sehen uns sicherlich bald wieder " sprach Gunnar dann laut aus, bevor er sich aufrichtete. Auch ich erhob mich und sah kurz zu kuroo runter "tschüss " Sagte ich leise bevor ich nun endgültig seine Jacke über seine stuhllehne hing.



      Ushijima Wakatoshi:

      Sie schien mit dem Vorschlag einverstanden zu sein, was mich sehr freute. Ein Lächeln trat in mein Gesicht. "Ja alles gut...mir reicht es vollkommen " Sagte ich ehrlich. Mein Lächeln verschwand aber in wenigen Sekunden, was sie zum Glück nicht sah. Sie wollte Tendo ebenfalls einladen. Ansonsten verbrachte ich gerne Zeit mit dem rothaarigen, aber dieses Mal störtees mich wirklich. Ich blieb eine Weile ruhig um mich zu beruhigen. "Mir wäre es lieb das mit dir alleine zu machen" prabbelte ich vor mir hin und starrte dabei durchgehend auf die Straße vor mir. "Tendou kann manchmal anstrengend sein" Gab ich als zusätzlichen Grund an, um nicht komplett eifersüchtig dar zu stehen. Wir kamen dann an ihrem Haus an. Ich blieb noch kurz stehen um auf die Antwort zu warten. Erst als dies geklärt war klingelte ich an der Haustür. Ich würde sie erst herunter lassen, wenn sie sich aufs Sofa setzen konnte. "Soll ich dich noch ins Zimmer bringen?" Das diese Frage zu weit gehen konnte daran hatte ich gar nicht gedacht. Lag aber wohl an der Tatsache, dass ich in solchen Momenten nicht in andere hineinversetzen konnte und vor allem nicht wie es für ein Mädchen wirken konnte.
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    • Tetsuro Kuroo


      Ich genoss ihre peinlich berührten Reaktionen, das rote Schimmern auf ihren Wangen und das nervöse Flimmern in ihren Seelenspiegeln. Es war so einfach sie zu überrumpeln und wahrscheinlich war eben das der Grund dafür, dass ich es offensichtlich wieder übertrieb. Kaum wollte ich ihr ein zweites Crepe-Stück anbieten zeigte sie mir wieder die kalte Schulter. Offenbar gefiel es ihr gar nicht, dass ich sie aus dem Konzept bringen wollte und irgendwie weckte das in mir den Willen, es umso mehr zu versuchen. Dennoch fragte ich mich, was der genaue Auslöser für ihre plötzliche Abweisung gewesen war. Nachdenklich forschte ich in ihrem Gesicht, während ich mir die Gabel selbst in den Mund schob. "Schade", drang es dabei kurz über meine Lippen, bevor ich die Reste der süßen Nachspeise von meinen Lippen leckte. Was ging in ihrem kleinen Kopf wohl vor? Warum wirkte sie plötzlich sogar etwas bekümmert? Waren meine Annäherungsversuche etwa wirklich so lästig, oder steckte da mehr dahinter? Glaubte sie vielleicht, ich wollte nur mit ihr spielen, das ich es nicht ernst meinte? Wahrscheinlich dürfte ich ihr diese Denkweise nicht verübeln, aber es war schon immer Teil meines Charakters gewesen, die unterschiedlichsten Gesichtsausdrücke meines Gegenübers herauskitzeln zu wollen. Ich ärgerte meine Mittmenschen gerne und besonders Milas niedlichen Reaktionen waren ein wahrer Genuss.
      Nachdenklich lehnte ich mich weiter in meinen Stuhl zurück, während ich genüsslich meinen Crepe zuende aß. Ich würde lügen, sollte ich behaupten, in der Vergangenheit noch keine anderen Mädchen gedatet zu haben. Vielleicht würde man mich daher sogar als "erfahren" in Sachen Liebe betrachten. Aber all diese vergangenen Beziehungen waren nur halbherzig gewesen, von beiden Seiten aus. Diese Mädchen waren glücklich darüber gewesen, den Schwarm des Volleyballteams daten zu können und ich genoss es mich mit niedlichen Mädchen zu umgeben. Hey! Welcher Kerl in meinem Alter tat das nicht? Aber Mila hatte ich anders kennen gelernt. Ich schätzte ihren aufrichtigen Charakter, wie aufopferungsvoll sie sich um ihre Mitmenschen kümmerte, die Liebe die sie ihrer Familie entgegenbrachte. Ich konnte lange und ernst mit ihr reden. Slebst wenn wir uns nicht immer verstehen mochten, war sie eine interessante und gute Gesprächspartnerin, die auch meinen Worten immer wieder offen lauschte, die sich auch für die Sorgen anderer interessierte. Aus diesem Grund war ich ihr überhaupt erst näher gekommen und nun da ich damit diese absolut köstlichen Reaktionen bei ihr auslösen konnte... Nun, ich sah keinen Grund darin, dieses Vergnügen einfach aufzugeben. Sie zu ärgern war amüsant, sie aus dem Konzept zu bringen und die Röte in ihr Gesicht zu treiben war eine wahre Freude. Aber ich sollte wohl einsehen, dass ich damit nicht wirklich bei ihr landen konnte... Ich müsste versichtiger sein und eventuell auch etwas offener? Noch war ich mir nicht absolut sicher, ob dieses beflügende Gefühl in meiner Magengrube tatsächliche Verliebtheit sein sollte, aber e stand fest, dass ich Milas Nähe genoss und sie nicht missen wollte. Wie dachte sie wohl darüber?

      Da ich nicht riskieren wollte, sie noch weiter von mir wegzutreiben, behielt ich meine Gedanken vorerst für mich, konnte die Enttäuschung in meinem Inneren trotzdem nicht leugnen, als ihr Vater ankündigte, dass sie gehen würden. "Ich denke ich kann im Namen aller sprechen, wenn ich sage, dass wir uns absolut geehrt gefühlt haben, mit Ihnen spielen zu dürfen." Als der alte Profispieler auf mich beziehungsweise seine Tochter zugekommen war, erhob ich mich schnell von meinem Platz und verneigte mich tief vor dem Sportler. "Vielen Dank dafür. Wir würden uns unendlich freuen, Sie noch einmal bei unserem Training begrüßen zu dürfen."
      WIe auf Kommando sprang auch das restliche Team von seinen Stühlen auf, verneigte sich simultan vor Lomar und bedankte sich aus einem Mund. Ich hob den Kopf mit einem Lächeln. "Allerdings sollten Sie zuerst einmal etwas Zeit mit ihrer Tochter verbringen." Mein Blick wanderte vielsagend zu der Schülersprecherin. "Sie hat Sie sehr vermisst."
      Als auch Mila sich schließlch verabschiedete und meine Jacke zurück auf meine Stuhllehne warf, griff ich vorsichtig nach ihrem Handgelenk. Ich war darauf bedacht, ihr nicht erneut zu nahe zu kommen. Einerseits, weil ich sie nicht wieder vertreiben wollte, andererseits, weil ich mir der Anwesenheit ihres Vaters vollkommen bewusst war. "Draußen ist es sicherlich noch kälter als zuvor. Behalte also die Jacke." Bevor sie zum Protest ansetzen konnte, legte ich ihr den feinen Stoff auch schon über die schmalen Schultern. "Du kannst sie mir Morgen einfach wieder bringen, okay?", meinte ich mit einem vielsagenden Augenzwinkern. "Du weißt ja, wo du mich findest."


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      Ritsuka Amori


      Seine unerwarteten Worte ließen mich komplett das Atmen vergessen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Konnte er etwa meine Gedanken lesen? Und warum verursachten seine Worte ein wildes und aufgeregtes Flattern in meinem Magen... Warum freute ich mich so ungemein darüber, dass er seinen eigenen Freund nicht dabei haben wollte? Wiese wollte ich so dringend Zeit mit ihm gemeinsam verbringen? Und warum machte mich der Gedanke, alleine mit Ushijima an einem Restauranttisch zu sitzen, gleichzeitig auch so unendlich nervös? Ich schüttelte unmerklich den Kopf, in der Hoffnung, damit all diese Gedanken abschütteln zu können. "Okay... dann nur wir beide", murmelte ich irgendwann seltsam kleinlaut und konzentrierte mich auf den Weg vor uns.
      Schneller als gedacht, erreichten wir endlich mein Haus. Selbst als der Sporler die Klingel betätigte, machte er noch keine Anstalten, mich auf meine eigenen Füße abzusetzen. "Das musst du wirklich nicht auch noch tun", äußerte ich umgehend, als er mir anbot, mich auf mein Zimmer zu bringen. "Du hast mich schon viel weiter und länger getragen als nötig."
      Gerade als ich mehr sagen wollte, wurde die Tür aufgerissen. "Hast du etwa deinen Schlüssel vergessen, Nee...san?" In Tetsus dunkelbaunen Augen steckte leichtes Entsetzen, als er sich bei seinen eigenen Worten beinahe auf die Zunge biss und bestürzt zu dem hochgewachsenen Volleyballer aufsah, der meinen großgewachsenen kleinen Bruder sicher noch um mindesetns zehn Zentimeter überragte. "Was... Ist passiert?" Tetsu drehte seinen braunen Wuschelkopf etwas zur Seite, um meinen Augen begegnen zu können. Als er zu realisieren schien, dass ich mich nicht grundlos auf dem starken Rücken eines Mitschülers befand, trat Sorge in sein schmales Geischt. "Hast du dich verletzt?"
      "Keine Sorge", steuerte ich sofort gegen. "Es ist nichts schlimmes... Ushijima wollte nur auf Nummer sicher gehen und hat mich daher getragen." Ich wusste selbst, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber ich wollte Tetsu keinen unnötigen Kummer bereiten, nur wegen einer kleinen Verstauchung.
      Dennoch legte sich die Stirn des Mittelschülers besorgt in Falten, als er wieder zum Sportler aufsah und schließlich den Weg frei machte. "Kommt erstmal rein... Mum schläft noch. Jatleg." Die Wortkargheit lag bei uns offenbar in der Familie. "Soll ich etwas Tee machen?" Er blickte zu Ushijima auf.
    • In meinem Kopf kreisten einige Gedanken herum. Ob ich zu unfair ihm gegenüber war? Schließlich war es nur eine Vermutung gewesen, die ich ihm jetzt unterstellte. Doch kam ich all die Jahre auch gut alleine zurecht, ich musste mir also kein schlechtes Gewissen machen. Die Unterhaltungen waren nett gewesen, aber es wäre sicherlich besser wieder etwas Abstand zu gewinnen. Bis jetzt war nie etwas gutes daraus entstanden, wenn ich zu viel meiner Gefühle offenbarte. Entweder machte man sich darüber lustig oder nutzte es aus. In den meisten Fällen interessierten andere meine Gefühle sowieso nicht und sie wurde grundlegen ignoriert. Natürlich war auch dies eine dreiste Unterstellung meinerseits ihm gegenüber, dass er ebenfalls so dachte. Dennoch empfand ich es als Selbstschutz und somit für mich akzeptabel. Ich musste mit den Konsequenzen leben und nicht er. Würde unser Kontakt sich minimieren, würde er tausend andere Menschen an seiner Seite haben und ich würde ihm wahrscheinlich nachtrauern, weil ich weiterhin alleine war. Für diesen Moment hatte ich wohl genügend Rechtfertigungen für mein Verhalten gefunden und hörte vorerst mit diesen Gedanken auf. Das Verhalten einiger Schülerinnen auf unserer Schule konnte ich noch nie nachvollziehen. Sie führten beinahe schon ein paarungstanz vor den männlichen Mitschülern auf. Hatten sie etwas so viel Angst alleine zu sterben? Dabei waren unter ihnen solche "Naturschönheiten " wie man sie bezeichnete. Eigentlich empfand ich alle Mädchen als schön, solange der Charakter passte. Diese gewisse haylee aus meiner parallelklasse, hatte ihren Charme verloren, nachdem sie einige Mitschüler gemobbt und geärgert hatte. Sie war wohl das traummädchen für alle Jungs. Schlanke und sportliche Figur, lange hellbraune Haare und ein makelloses Gesicht. Leider fehlte der gute Charakter, da war ich lieber die unscheinbare streberin, die sich zudem als schülersprecherin betitelte. Das Leben war schon manchmal anstrengend. Wie kuroo dieses Mädchen wohl sah? Soweit ich mitbekommen hatte, schwärmte sie ebenfalls für den Kapitän der volleyball Mannschaft.

      Wie verständlich bedankte sich das gesamte Team bei meinem Vater, was ihn etwas verlegen machte. Jeder blinde bemerkte, wie sehr ihm das glücklich machte und er die Einladung des Team annehmen würde. Es freute mich sehr ihn so Glücklich zu sehen. Diese Jungs waren doch ein anderes Kaliber, als die fünf jährigen Jungs, die er eine Zeit lang trainiert hatte. Mit kuroo und seinem Team konnte er sich zumindest etwas messen. "Dazu sage ich nicht nein! Ich freue mich wieder zu kommen ' grinste er breit. Gerade als ich zum gehen ansetzen wollte sprach kuroo weiter...sagte er das gerade ernsthaft!? Mein Blick wurde das erste Mal in seiner Gegenwart ziemlich ernst und wütend. Tat er mir das gerade wirklich an!? Wieso sprach er sowas dummes? Er drückte mir allen ernstes dann noch seine Jacke auf die Schulter, was mich nicht wirklich beruhigte. "Schatz stimmt das? Ich..." "nein! Alles gut" unterbrach ich meinen Vater schnell. Ich nahm die Jacke runter und drückte sie kuroo in die Hände "ich glaube da hat er etwas falsch verstanden...und wenn bin ich alt genug es selbst zu klären!" Kam es zischend von mir. Ich ergriff die Hand meines Vaters "ein schönen Abend noch " noch einmal sah ich kuroo mit einem unverständlichen Blick an, bevor ich mit meinem Vater den Raum verließ.
      Dieses zwinkern konnte er sich getrost sparen. Wie gedacht Fragte mein Vater besorgt nach, ob alles in Ordnung war. Er entschuldigte sich tausendmal diesen Abend mit dem Team verbracht zu haben und genau das war es...was ich nicht wollte! Aber eigentlich hatte ich es kuroo gesagt, deswegen war ich so wütend auf ihn. Er hatte meine Gefühle einfach übergangen und hatte sich ungefragt eingemischt. Ich kam gut alleine klar...Auch ohne ihn!




      Ushijima Wakatoshi

      Mein Leben zog wie in Zeitlupe weiter. Sogar die Blätter im Wind wollten gar nicht weiter fliegen. Es war, als hätte jemand die Zeit gestoppt, nur das meine Beine mich weiter trugen. Sie gab keine Antwort, war mein Wunsch zu viel und zu direkt? Hätte ich das vielleicht äußern sollen, wenn sie vor mir steht und nicht gerade auf meinem Rücken saß? Ich fühlte mich dezent dämlich, doch sie gab mir schließlich eine Antwort. Eine Antwort die mich zum lächeln brachte. Sie stimmte zu und war mit der Idee zufrieden. Eine Reaktion, mit der ich nicht gerechnet hätte. Weiter sprachen wir aber nicht darüber, was wohl besser war. Ich nahm das Ergebnis einfach so hin und konzentrierte mich wieder auf die Situation, die mir begegnete. Ein Junge öffnete uns die Tür. Aus ihren Erzählungen konnte ich mir denken, dass dies ihr Bruder sein musste. Da ich ebenfalls nicht gerne viel sprach nickte ich kurz und gab ein kurzes "hallo" von mir. Ritsuka auf meinem Rücken klärte das alles schon. Ich wurde hineingebeten. Weiterhin mit ritsuka auf meinem Rücken zog ich höfglichkeitshalber die Schuhe aus. "Ich komm rein" kündigte Ich mich an, so wie es mir meine Mutter eingetrichtert hatte. Gerade als Mann sollte man sich benehmen, man wusste nie. Die Frauen in diesem Hause sollten sich nicht unwohl fühlen, gerade weil ich um meine Ausstrahlung wusste. Der junge fragte mich ob ich Tee wollte. Da man aus meiner miene nichts lesen konnte musste ich wohl antworten "wenn es keine Umstände macht?" Fragte ich einfach zurück und würde ihm somit die Entscheidung überlassen. Ich ging mit ritsuka erstmal ins Wohnzimmer, nachdem ich den weg erfragt hatte und setzte sie dort auf dem Sofa ab. Sofort drehte ich mich um, um mich zu vergewissern das alles gut war. "Geht es?"
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Na toll, scheinbar hatte ich sie zu allem Überfluss nun auch noch wütend gemacht. Und dennoch plante ich nicht, mich zu entschuldigen. Ich konnte verstehen, dass sie nicht wollte, dass ihr Vater all dies erfuhr, doch zugleich wollte ich nicht zlassen, dass sie ihre Gefühle weiterhin verbarg. Schließlich bezweifelte ich stark, dass ihr Dad sie als egoistisch geschweige denn, als unfair betrachten würde, sollte sie einen Teil seiner Zeit für sich beanspruchen wollen. Das sie diesen Umstand nicht selbst einzusehen vermochte und mich stattdessen mit bösen Blicken zu erdolchen versuchte, kommentierte ich nur mit einem schiefen Schmunzeln. Die kleine war sturer als erwartet. Aber sollte es mir durch meine Worte gelungen sein, ihren Vater dazu bewegen, etwas Zeit mit seiner Tochter zu verbringen, würde ich diese Aktion als einen vollen Erfolg verbuchen.

      Tatsächlich war Gunnar Lomar an den folgenden Tage nicht wie "befürchtet" zu unserem Training erschienen, obwohl der Coach ihn soweit ich wusste eingeladen hatte. Ob er wie gehofft, stattdessen seiner Tochter etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte? Schon während des eigentlichen Club-Trainings lockte dieser Gedanke ein zufriedenes Schmunzeln auf meine Lippen, was mir ein paar abfällige Kommentare des Gaming-Nerds einbrachte. "Egal woran du gerade denkst, es kann nichts Anständiges sein", waren Kenmas Worte gewesen, als ich mich nach dem Training mit besagtem Schmunzeln auf den Lippen, vom Team verabschiedet hatte.
      "Du denkst definitiv zu schlecht von mir", hielt ich dagegen, während wir gemeinsam den Heimweg verfolgten. Wir hatten das Training heute schon reichlich früh beendet, tatsächlich war es noch nicht einmal ganz drei Uhr Nachmittag. Wie lange war es wohl schon her, dass ich so früh vor Sonnenuntergang heim gekommen war?
      "Ich bin nur realistisch", behauptete Kenma neben mir, ohne auch nur eine Sekunde lang von seiner PSP aufzusehen. Es war schon zum reinsten Automatismus geworden, ihn immer wieder im rechten Zeitpunkt am Ärmel nach links oder rechts zu ziehen, bevro er gegen etwaige Hindernisse, wie einen Baum oder Hydranten laufen konnte. Ab und an hatte ich ihn auch mit Absicht gegen die ein oder andere Laterne donnern lassen, in der Hoffnung, er würde es als Lehre nehmen. Leider hielt sich der Erfolg in Grenzen. Selbst körperliche Schmerzen konnten diesen Jungen nicht von seinen geliebten Spielen fern halten. "Dieses Grinsen setzt du nur immer dann auf, wenn du dir irgendetwas erhoffst oder irgendetwas genau nach deiner Nase läuft."
      Tatsächlich war im Moment beides richtig. Meine Hoffnung war, dass Mila verstehen würde, dass ich nur das Beste wollte und da ihr Vater nicht bei uns aufgetaucht war, glaubte ich die gestrige Aktion als Erfolg abbuchen zu können.
      "Siehst du, da ist es schon wieder... Creepy." Kenma blickte nur für den Bruchteil einer Sekunde zu mir auf, bevor er scheinbar angewidert das Gesicht abwendete.
      Es war mir egal, ich hatte sicherlich nicht vor, etwas gegen das zufriedene Grinsen auf meinen Lippen zu unternehmen. Ganz im Gegenteil, am liebsten würde ich es noch etwas vertiefen. "Ich muss heute hier lang."
      Endlich lösten sich Kenmas Augen etwas Länger vom flimmernden Display in seinen Händen, bevor er den Blick verwundert zu mir hob. "Du hast noch was vor?" Neugierig folgte er meinem Zeigefinger, welcher in die entgegengesetzte Richtung unseres üblichen heimweges deutete. Noch bevor ich seie Frage beantworten konnte, zuckte Kenma allerdings bereits mit den Schultern und wendete sich wieder seinem Spiel zu. "Okay, wir sehen uns morgen."
      Wow... in seiner Nähe konnte man sich nur geliebt fühlen. Aber eigentlich hatte ich mit dieser Reaktion bereits gerechnet, weswegen ich ihm einmal neckend durch die Puddingfrisur wuschelte, danach seinem Schlag auswisch und mich über seine gegrummelte Beschwerde amüsierte. "Bis Morgen. Und zock nicht schon wieder so lange. Morgen früh ist wieder Training."
      Seine Antwort war ein düsteres Murmeln, die mich nur ein weiteres Mal belustigt grinsen ließ.

      Gerade einmal zwanzig Minuten später, fand ich mich vor einem einfachen Wohnkomplex wieder. Ein letztes Mal verglich ich die Andresse mit der Nachricht, die mir Mila schon vor ein paar Tagen gesendet hatte. Zum Glück hatte ich sie schon vor längerer zeit darum gebeten, mir zu sagen, wo sie wohnte. Nach der Aktion vor ein paar Tagen im Restaurant, wäre sie mir sicherlich nicht so wohl gesonnen gewesen. Doch der Umstand, dass ich sie seit jenem Tag nicht mehr gesehen hatte, hatte mich heute hierher getrieben. Noch immer sah ich keinen Grund, mich zu entschuldigen. Aber ich wollte gerne wissen, wie es ihr ging und wollte die Wogen wieder etwas glätten. Vielleicht war sie mir ja sogar etwas dankbar? Ich konnte nicht leugnen, dass sich tatsächlich etwas Nervosität in meiner Brust angesiedelt hatte, als mein Zeigefinger sich langsam auf die Klingelknopf neben dem "Lomar"-Namensschild legte. Ob sie sich freuen würde, mich zu sehen. Als ich das Leuten der Klingel bis hinaus schallen hören konnte, richtete ich mich gerade auf, setzte mei bravstes Lächeln auf und wartete darauf, dass man mir öffnete.


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      Ritsuka Amori


      Selbst als er mich ins Haus getragen hatte, schien er nicht bereit dazu mich wieder auf meine eigenen Füße zu stellen. Dass er dennoch gute Manieren bewieß, die Schuhe auszog und sich vor Betreten des Hauses ankkündigte, machte mich auf sein Elternhaus neugierig. Zwar hatte er ein paar Sachen schon erwähnt, aber so langsam fragte ich mich, ob er vielleicht aus einer besonders angesehenen und wohlhabenden Familie stammte. Das würde auch zu seinem ernstem Charakter passen, außerdem kam es nicht selten vor, dass Kinder aus vermögendem Umfeld an die Shiratorizawa gingen, schließlich war das eine Eliteschule.

      Meine Gedanken liefen schließlich ins Leere, als Ushijima mit mir den schmalen Flur entlangwanderte und ich mir der forschenden Blicke meines kleinen Bruders bewusst wurde. Der Volleyballer war nach Haruto der erste und einzige Junge, den ich mehr als nur einmal "nach Hause gebracht" hatte, wobei Haruto eigentlich immer nur gemeinsam mit Airi hier auftauchte... Und das was ich für Ushijima empfand war nicht mit meiner Freundschaft zu Haru zu vergleichen. Allerdings wusste ich noch immer nicht genau, was ich von diesem Kribbeln in meiner Magengrube halten sollte. Also wich ich den forschenden Augen meines Bruders aus und atmete sogar etwas erleichtert auf, als er in der Küche verschwand, um etwas Tee zu machen.

      "Nochmal danke", meinte ich, als mich der hochgewachsene Sportler endlich auf dem Wohnzimmer-Sofa absetzte. "Und keine Sorge, es ist schon deutlich besser." Obwohl mein Knie noch immer unangenehm heiß pulsierte, war das keine Lüge. Ich hatte es die ganze Zeit entlasten können und die kühle Nachtluft hatte auch einen angenehmen Effekt mit sich gebracht. "Tut mir wirklich leid, dass ich dir solche Umstände gemacht habe... Ich hoffe deine Familie, wird nicht sauer sein, wenn du erst so spät nach Hause kommst." Ich senkte etwas entschuldigend den Kopf und legte dann meine Hand auf das noch immer etwas warme Knie. Zumindest war die Berührung lange nicht mehr so schmerzhaft, wie noch vor ein paar Minuten. Wenn ich es diese Nacht vernünftig schonte und morgen ein paar Schmerzmittel einwarf... Vielleicht könnte ich dann sogar doch normal am Training teilnehmen? Schließlich standen die ersten Wettkämpfe bald an und der Trainer wäre alles andere als zufrieden, mich jetzt wegen einer dämlichen Verletzung ausfallen zu lassen. Ich wollte ihn nicht enttäuschen und auch das restliche Team wollte ich nicht hängen lassen, immerhin war ich auch Schlussläuferin des Staffellaufes. Ich wollte nicht schon wieder mit diesen anklagenden Blicken meiner Clubkameraden bedacht werden...
    • Mila Lomar:

      Mein Vater hatte damit zugebracht sich etwas mehr einzurichten und es sich bequem zu machen. Überraschender Weise half er mir sogar im Garten und beim Kochen. Meine Mutter hatte ihn nie dazu gebracht, aber es schien ihm mehr Spaß zu bringen, als er zugeben wollte. Seine Gesprächsthemen reichten vom volleyball bis zum Training der Jungs. Er war komplett angetan und sprach eigentlich nur über ein Thema. "Ich habe mir fast alle Spiele der Jungs nachträglich angesehen, vielleicht schreibe ich Horu und Feiro an, sie sind im Moment in der nähe" Kazuha und feiro...ich würde sie wohl als meine Onkels betrachten. Sie kümmerten sich neben meinem Vater wohl am meisten um mich, wenn ich beim Training zu sah. Sie spielten mit mir oder brachten mir, als ich älter war, einiges vom volleyball bei. Kazuha war der Libero der Mannschaft meines Vaters gewesen und Feiro einer der mittelblocker, so wie kuroo. "Mach, die Jungs würden sich bestimmt freuen " Sagte ich lächelnd, während ich einige Tomaten abwusch. Einerseits war ich traurig dass die Worte von kuroo wenig bewirkt hatten, anderer Seits aber auch erleichtert, weil ich mich einfach schlecht gefühlt hätte. Sein Blick kam von seinem Handy auf und ich hörte ein leises seufzen "tut mir leid...kuroo hat recht. Ich schreibe sie nicht an, ich bin ja hier um mit dir Zeit zu verbringen". Da war es nun doch...ich stellte das Wasser aus und sah zu meinem Vater "ich habe nichts dagegen. Ich muss eh viel für die Schule machen und ich bin glücklich, dich so fröhlich zu sehen. Das ich nicht alleine essen muss reicht mir aus." Das stimmte tatsächlich, ich war mit wenig zufrieden.
      Alleine, dass dieses Gespräch aufkam ließ die Wut gegenüber kuroo in mir wieder mehr werden.


      Am nächsten Tag sollte ich nicht verschont werden. Ich war dem volleyball Spieler bewusst aus dem Weg gegangen und nun klingelte es an meiner Haustür. Da ich mir nichts böses dachte ging ich sofort zu dieser und öffnete das knarzende Holz. Mein Blick wurde direkt finster, nachdem ich das breite grinsen den dunkelhaarigen sah. Ohne ein Wort, wollte ich ihm die Tür vor der Nase zu machen, doch spürte ich einen enormen Gegendruck, gegen den ich nicht ankam. Mein Vater stand lächelnd hinter mir und hielt die Tür auf. "Kuroo! Schön dich als Gast zu haben, komm doch gerne rein' sagte er ohne mit der Wimper zu zucken. Er brauchte sich nicht einmal anstrengen. Ich hätte die Tür wohl auch nicht mit beiden Händen zu bekommen. Daher gab ich nach und ging aus dem Weg, um den größeren Platz zu machen. "Ich setz Tee auf" murmelte ich vor mich hin, um dem ganzen zumindest etwas zu entgehen. "Was führt dich hierher?' Fragte mein Vater freundlich nach, während ich bereits in der Küche die Kräuter vorbereitete.

      Nun würde kuroo einen Teil meiner Wohnung sehen. Sie war klein, minimalistisch eingerichtet und sehr sauber gehalten. Nur zwei Bilder meiner Familie gab es im gesamten Bereich, ansonsten hatte ich kaum persönliche Gegenstände, zumindest keine die ich zeigte.


      Ushijima Wakatoshi:

      Mein Rücken fühlte sich direkt kalt an, nachdem ich sie abgesetzt hatte. Ich vermisste das Gefühl irgendwie jetzt schon. Ich schob es auf den innerliche beschützerinstinkt, den jeder Mensch irgendwie hatte. Ich drehte mich zu ihr und sah zu ihr herunter, nachdem sie angefangen hatte zu sprechen. Ich schüttelte kurz den Kopf "gerne, mach dir keine Sorgen. Ich bleibe meist zum laufen eh länger weg" versuchte ich sie zu beruhigen und ihr das schlechte Gewissen zu nehmen. "Mir hat es nichts ausgemacht, im Gegenteil. Ich bin froh zu wissen, dass du heil angekommen bist " fügte ich ehrlich hinzu.
      Ich setzte mich neben sie auf die Couch. "Wenn du noch etwas brauchst sag es gerne" bat ich und sah mich etwas in dem rum um. Ich empfand die Einrichtung als sehr angenehm und fragte mich, wie der Rest der Familie war. Der junge von eben schien eher ein stiller Geselle, so wie ich zu sein. Ritsuka war dem schließlich auch ähnlich. Nun fragte ich mich, wie die andern waren. Vielleicht das Gegenteil? Ihre Mutter schien noch zu schlafen, so wie es tetsu beschrieben hatte. Hoffentlich störte ich nun nicht und weckte sie schlimmstenfalls noch auf. Das wäre das letzte was ich wollte und würde mich nur als unangenehmen Gast darstellen.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Nun... Freude sah anders aus... Zumindest schien sie sich vor mir nicht die Mühe zu machen, ihre Gefühle zu verbergen, während sie vor der gesamten restlichen Schule immer eine Maske aufsetzte. Dennoch wollte ich mich über diese Sonderbehandlung nicht gerade freuen und musterte die Oberschülerin nachdenklich. "Guten Tag." Offenbar wollte sie nicht einmal meine Begrüßung beantworten, sondern mir umgehend die Tür vor der Nase zuknallen, zum Glück war ihr Vater schneller. "Herr Lomar! Freut mich ebenso." Ein zufriedenes Grinsen auf den Lippen, reichte ich dem Älteren die Hand und begrüßte ihn höflich, bevor ich seiner Einladung ohne langem Zögern folge leistete und mich an einer unzufriedenen Mila ins Wohnungsinnere schob. Leider bekomm sie mein heiteres Grinsen nicht wirklich zu sehen, da sie sich mit einem milden Grummeln verzog, mit der Ausrede etwas Tee vorzubereiten. Irgendwie müsste ich es schaffen, ihre Wut zu besänftigen... Dabei hatte ich gehofft, sie würde sich über die gemeinsame Zeit mit ihrem Vater freuen können.
      Eben jener erkundigte sich nun über den Grund meines Erscheinens, während ich aus meinen dunklblauen Straßeenschuhen schlüpfte und sie ordentlich am Eingang abstellte. "Einerseits hat mich der Coach gebeten, ob ich sie noch einmal zum Training einladen könnte", erwiderte ich wahrheitsgemäß, immerhin wusste Nekomata-sensei wusste über meine Kontakte zu Mila Bescheid, aber eigetlich war das nur eine billige Ausrede. Mein eigentlicher Grund war ein anderer.
      Herr Lomar nickte scheinbar verstehend und bedeutete mir dann, ihm durch den Flur bis hin ins Wohnzimmer zu folgen. Weder Flur noch Wohnbereich konnten wirklich mit Größe und Austattung punkten, doch es war alles dabei, was man brauchte. Ein kleines Sofa im Zentrum des Wohnzimmers, ein alter Fernseher an der Wand und ein Teil des Raumes wurde von einer einfachen Küchenzeile eingenommen. Nichts hier schnien besonders. Alles war ordentlich und aufgeräumt, aber ähnlich wie undruchsichtige Mimik der jungen Frau schien auch ihre Art zu Wohnen nichts über ihren Charakter verraten zu wollen. Sie schien schlicht nicht der Typ Mensch zu sein, der sich selbst etwas gönnt, oder sich sonderlich gut auslebt. Als würde sie wirklich alleine für andere Leben und Handeln... Eine schlechte Angewohnheit, die es ihr offensichtlich selbst vergönnte, etwas mehr Freude in ihr Leben zu bringen. Vielleicht könnte ich da Abhilfe bringen?
      Ein mildes Schmunzeln auf den Lippen, wanderte ich zur Küchenzeile, in welcher die junge Frau geruchsintensive Kräuter zusammenmengte und heißes Wasser aufsetze. "Kann ich dir behilflich sein." Fragend lehnte ich mich zu ihr vor und lächelte sie freundlich an.

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      Ritsuka Amori


      Seine Worte schafftene es sogar, mir ein kurzes Lächeln abzugewinnen. Dieser Kerl war sicherlich nicht einmal dazu in der Lage, die Unwahrheit zu sagen, also konnte ich auf seine Antwort setzen und müsste mir nicht unendlich viele Sorgen, um seine Eltern und ihre Reaktion auf sein spätes Erscheinen machen. Dennoch fühlte ich mich schlecht bei dem Gedanken, ihm zusätzliche Arbeit bereitet zu haben, wobei ich ihm eigentlich hatte helfen wollen... Seit wann war ich zu so einmal schrecklichen Tollpatsch mutiert. Ich unterdrückte ein Seufzen und hob den Blick zum Älteren. "Danke, wegen der geht es mir auch schon deutlich besser."
      Ich beobachtete ihn dabei, wie er sich schließlich neben mir auf der weichen Couch niederließ und seinen Blick etwas durchs Wohnzimmer wandern ließ. Unser Haus war nicht wirklich etwas besonderes, aber aufgrund des relativ lukrativen Jobs meiner Mutter, konnten wir uns auch nicht beklagen. Die Einrichtung war zwar alles andere als luxuriös, aber die Möbel waren bequem, neuwertig und waren farblich sogar aufeinander abgestimmt. Tatsächlich war mir das Aussehen aber realtiv egal, solange alles funktionierte und seinen Zweck erfüllte. Dennoch war ich glücklich über das geräumige Sofa, die gut eingerichtete Küche, mein großes Zimmer und die zwei Badezimmer im Haus, die verhinderten, dass es zu Streitigkeiten kam, nur weil einer zu lange auf dem Klo festhing. "Alles gut, ich brauche nichts", erwiderte ich endlich und schaute flüchtig in Richtung Küche, welche durch eine helle Schiebetür vom Wohnbereich getrennt wurde. Ich konnte das leise Klappern von Tassen hören. Sicherlich würde Tetsu bald mit den fertigen Tee zurück sein. "Shiemi - meine kleine Schwester - wird sicherlich auch schon schlafen", erklärte ich irgendwann in die Stille hinein und blickte in Richtung Flur, an dessen linker Seite eine schmale Wendeltreppe zum zweiten Stock führte. Es würde mich nicht wundern, wenn meine kleine Schwester direkt bei unserer Mutter im Zimmer schlief. Seit Mum von ihrer Geschäftsreise zurück warn, waren vor allem die beiden kaum zu trennen. Die Vorstellung wie beide sich aneinander kuschelten entlockte mir ein weiteres sanftes Lächeln. "Ich hätte sie dir gerne besser vorgestellt. Sie ist Fremden gegenüber zwar immer erst mal etwas schüchtern, aber wenn sie erst einmal warm mit einem wird, ist sie ein absoluter Sonnenschein."
    • mila lomar:

      Mein Vater freute sich sichtlich über den Grund seines Besuches. "Der Einladung komme ich natürlich gerne nach! Ich musste nur ein paar Sachen ausräumen" Gab er ehrlicher Weise zu. Mit einer Geste machte er deutlich, dass kuroo ihm ins Wohnzimmer folgen konnte. Ich war nicht abgeneigt davon nicht beachtet zu werden. Mein Vater konnte das ganze gerne komplett übernehmen. Ich würde mich in mein Schlafzimmer verkriechen oder in den Garten gehen. Er war zwar direkt vor der Eingangstür aber ich liebte ihn. Er zeigte sich im Moment prachtvoll mit den Blüten meiner eigenen Erdbeeren. Sie schmeckten köstlich, wenn sie reif waren. Die Ruhe des Garten und der Natur genoss ich sehr. Es war schön, keiner sprach einen an oder überfiel mich mit tausend von Informationen. Sie schienen es einfach zu genießen von der Sonne bestrahlt und von mir gegossen zu werden. Die Kräuter, mit denen ich den Tee zubereitete, waren ebenfalls selbst angepflanzt. Diese gaben meist einen intensiveren Geschmack ab. Ich hatte mich in diesem Gedanken vollkommen verwickelt und schreckte mit meinem Blick auf, als ich plötzlich angesprochen wurde. Eigentlich wollte ich etwas böses sagen, biss mir aber auf die Zunge. Ich war kein kleines Kind mehr, daher atmete ich lieber einmal tief durch. Meine Wut hatte er wohl an der Tür wahr genommen. "Du könntest US dem Schrank dort drei tassen holen" Sagte ich und zeigte auf einen der hänge Schränke über dem Herd. Danach goss ich weiter das heiße Wasser in die Kanne. Mein Vater hatte den Tisch frei geräumt und den noch laufenden Fernseher aus geschaltet. Natürlich war er nicht auf den Kopf gefallen "ich holen noch was von oben, wartet nicht auf mich" kam es noch von ihm, bevor er die schmale Treppe hoch ging. Meine Augenbrauen zuckten kurz, da ich wusste was er plante. "Sei ehrlich...was ist der andere Grund warum du hier bist?" Kam es dann von mir, bevor ich mich zu ihn drehte. 'Ich bin ehrlich, wenn ich sage das ich die Aktion schon bescheuert fand...ich mag es einfach nicht, wenn man so sehr in mein Leben eingreift, ohne mich vorher zu fragen. Dafür kennst du mich und meinen Vater nicht gut genug" Gab ich nun ehrlich und ruhig von mir. Vielleicht wusste er es nicht besser. Aber alleine es auszusprechen ließ meine Wut verklingen.



      Ushijima Wakatoshi:

      Ein kurzes Lächeln kam auf meine Lippen, als sie meinte es ginge schon besser. Natürlich wollte sie nur helfen, aber es war passiert, weil sie uns helfen wollte. Daher musste ich mich in meinen Augen einfach schuldig fühlen. Ihr Haus war sehr schön wie ich empfand. Es wirkte...bewohnt. Es strahlte eine angenehme Wärme aus und zeigte, dass sich die Menschen in diesem Haus liebten. Als sie von ihrer Schwester erzählte lächelte ich. Man merkte wie sich ihre Stimmlage etwas änderte. Sie wirkte irgendwie glücklich, während sie über sie sprach "Ich freue mich, wenn ich sie mal kennenlernen darf" das ging aber auch darüber hinaus, das ich wieder kommen durfte. Vorher gab es noch einen Mann im Haus, den ich wohl überzeugen musste. Er schien vorhin leicht irritiert zu sein, mich in seinen vier Wänden zu erblicken. Darüber hinaus trug ich noch seine Schwester auf meinen Rücken.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      So sehr Mila gegen mein Erscheinen zu sein schien, desto glücklicher schien ihr Vater zu sein. Kurz erwachte in mir die Sorge, sie würde glauben, dass ich ihr hiermit nur noch mehr Zeit mit ihrem alten Herren stehlen würde, aber zugleich hatte ich gewiss nicht vor, mich davon schon vertreiben zu lassen. Ich war nicht hier, um den alten Profivolleyballer zu unserem Training einzuladen oder mit ihm zu reden. Ich war wegen Mila gekommen. Ich wollte sie sehen, wollte mit ihr reden und die Wogen zwischen uns hoffentlich wieder etwas glätten.

      Leider steckte noch immer Zorn in ihren funkelnden Augen, als ich ihr meine Hilfe anbot. Doch zumindest fauchte sie mich nicht mehr direkt wie ein eingeschnapptes Kätzschen an, sondern gab mir tatsächlich Anweisung, die ich natürlich umgehend mit einem leichten Lächeln befolgte.
      Gerade als ich drei Tassen aus dem Hängeschrank über dem Herd gezogen und auf dem Thresen platziert hatte, schien Mr Lomar sich an irgendwas Wichtiges zu erinnern und verabschiedete sich in Richtung Dachboden. Natürlich war mir dabei sein kurzer wachsamer Blick in unsere Richtung nicht entgangen. Der alte Mann war gewitzter als erwartet. Er hatte mich offenkundig durchschaut. Der Umstand, dass er mich dennoch bereitwillig allein mit seiner Tochter zurück ließ, lockte ein breites Grinsen auf meine Lippen, bevor ich mich zur zeternden Mila drehte. Ich machte keine Anstalten, sie zu untebrechen und wartete ruhig und geduldig, bis sie zu Ende gesprochen hatte, nur so schien sie ihren Gefühlen etwas freie Luft verschaffen zu können, außerdem kam es selten vor, dass die Schülersprecherin so offen ihre Meinung verkündete und ihren Frust Luft machte. Entsprechend glücklich machte es mich, dass sie so ehrlich mit mir war. "Hättest du jemals alleine den Mut aufgebracht, nach mehr Zeit mit deinem Vater zu fragen?", wollte ich letztendlich ruhig wissen. "Wenn ich den gefragt und meine Hilfe angeboten hätte, hättest du sie angenommen? Oder hättest du wieder die Starke gespielt, deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse hinten angestellt und so getan, als wäre alles in Ordnung?" Ich hob meinen Zeigefinger an ihre Stirn und drückte gegen die steile Falte die sich dort zwischen ihren Augenbrauen gebildet hatte. "Ist dir eigentlich bewusst, welch einen traurigen und niedergeschlagenen Gesichtsausdruck du immer wieder gezeigt hast? Versteckt unter einem falschen Lächeln, während du dir selbst sicher eingeredet hast, dass es so am Besten ist und du dich so am wohlsten fühlst? Wenn du sauer auf mich bist, weil ich mich da ungefragt eingemischt habe..." Kurz zuckte ich unbeteiligt mit den Schultern und hob meinen Blick über ihren Kopf hinweg. "Du hast recht, es war nicht meine Angelegenheit, aber diesen schmerzhaften Ausdruck in deinen Augen sehen zu müssen... Dass werde ich nicht so einfach hinnehmen." Endlich löste ich meinen Finger von ihrer Stirn und beugte mich stattdessen langsam zu ihr hinunter, nahm ihre Augen mit meinen in Gefangenschaft. "Da habe ich diesen lebhaften Ausdruck doch deutlich lieber, selbst wenn er bedeuten mag, dass du mich hasst. Du wirkst heute definitiv deutlich aufgeweckter und dass lässt mich daran festhalten, dass ich die richtige Wahl getroffen habe."
      Mit diesen Worten richtete ich mich wieder zu voller Größe auf, griff die drei Tassen auf dem Thresen und verteilte sie auf dem kleinen Esstisch. "Ach und zu deiner Frage, warum ich noch gekommen bin." Ich warf einen Blick über meine Schulter, ein ereutes breites Lächeln auf meinen Lippen. "Ich habe dich vermisst."

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      Ritsuka Amori


      "Ich bin mir sicher, Shiemi hätte dich wirklich gern", überlegte, als er meinte, dass er meine Schwester gern kennen lernen würde. "Sie mag aufrichtige, ruhige und liebe Menschen wie dich", erklärte ich und zeigte ein weiteres schmales Lächeln, während ich mir vorstellte, dass Shiemi einen wahren Narren am stoischen Volleyballer fressen könnte. "Beim nächsten Mal werde ich euch einander gerne vorstellen."
      Bevor ich mehr sagen konnte, kehrte Tetsu schließlich aus der Küche zurück. In seinen Händen ein schmales Tablet mit zwei säuberlich nebeneinander gestellten Teetassen, deren dampfender Inhalt bereits einen beruhigenden Duft in unsere Richtung trug. Als er besagtes Tablet vor uns auf dem Tisch platzierte glitt sein Blick sorgenvoll zu meinem Knie. "Ist das im Training passiert?" Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass er neben dem Tablet auch einen kleinen Eisbeutel mitgebracht hatte, welchen er mir nun gnadenlos gegen das rote Knie drückte.
      Ich unterdrückte das Verlangen zusammenzuzucken und schüttelte milde den Kopf. "Ich bin nur gestolpert. Es ist auch nicht weiter schlimm."
      "'Gestolpert'... 'Nicht weiter schlimm'", wiederholte Tetsu skeptisch und hob seine braunen Augen in meine Richtung. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass wir die gleiche Augenfarbe hatten, doch seine Iriden waren einen Hauch dunkler als meine, vor allem wenn er so grimmig dreinblickte wie jetzt. "Sag mir bitte nicht, dass du in diesem Zustand morgen am Training teilnehmen willst."
      Ich wich seinem stechenden Blick aus und griff mir eine dampfende Teetasse. "Es steht ein wichtiger Wettkampf bevor, da kann ich nicht-"
      Schmerz durchzuckte meinen Körper und schluckte meine weiteren Worte, als Tetsu den Eisbeutel fester gegen mein geschundenes Kniegelenk drückte. "Baka-Aneki...", grummelte er düster und drehte sich dann überraschenderweise in Ushijimas Richtung. "Bist du ihr Freund? Kannst du ihr diese Schnapsidee bitte wieder austreiben."
      Noch bevor ich den Tee wirklich an meine Lippen ansetzen konnte, schien ich mich auch schon an ihm zu verschlucken. "E-er ist nicht mein Freund!", funkte ich hastig und für meine eigenen Verhältnisse seltsam aufgebracht dazwischen. Gleichzeitig spührte ich wie Hitze meine Ohren in Brand zu stecken schien und hob meinen flackernden Blick kurz prüfend zum Volleyballcaipten. "W-wir sind nur gute... Bekannte... Schulkameraden, die ab und an gemeinsam laufen gehen... Richtig?"
    • Mila Lomar:

      Was eine dumme Frage, die der größere mir stellte. "Natürlich nicht, aber es stört mich nicht" murrte ich sofort zurück legte ihm eine Lüge vor. Ich hasste es, dass er so tat alles besser zu wissen und sich in die Angelegenheiten meiner Familie einmischte. Was mich aber wohl am meisten daran störte, war die Tatsache, dass er damit komplett richtig lag. Nach seiner Hilfe hätte ich sicherlich nict gefragt und wie er sagte, würde ich wieder so tun, als wäre alles in Ordnung.
      Ich hatte aber gelernt damit umzugehen und es zu ertragen, wieso jetzt plötzlich alles ändern und es komplizierter machen? Mein Vater schien glücklich über die Einladung und Anerkennung des Teams zu sein. Aus welchem Grund sollte ich es ihm jetzt verderben und ihm im Weg stehen? Zusätzlich hatte ich sowieso einige Dinge zu erledigen und würde mir schon eine Beschäftiung für die Zeit suchen, in der ich nichts mit meinen Vater unternahm.
      Meine Falte auf der Stirn zog sich mehr zusammen, als er seinen Finger gegen diese drückte. Meine Arme hatte ich in eine - fast schon schützende Haltung- auf meine Brusthöhe gehoben und betrachtete Kuroo nun weiterhin etwas finster. Die Wort die jedoch nun folgten gaben mir ein seltsames Gefühl. Ich wurde unsicher, fühlte mich ertappt und konnte nicht anders, als seinen Blicken auszuweichen. Die Sorge, dass er in mich hinein schauen konnte und meine Unsicherheit sehen konnte, war in diesem Augenblick enorm. Niemand hatte sich bis jetzt in meinen Leben so viel mit mir auseinander gesetzt. Nicht einmal meine Eltern hatten nach langen Gesprächen verstanden, wie ich mich wirklich fühle, weshalb ich es aufgegeben hatte. Dieser Kerl hatte wenige Tage mit mir verbracht und mich in dieser kurzen Zeit mehr Gefühle spüren lassen, als in meinem gesamten Leben. Seine Worte waren ernst und gleichzeigtig so sanft und liebenvoll. Als er sich von mir entfernte blieb ich wie angewurzelt in meiner Position und versuchte mich erst einmal zu ordnen.
      Gerade als ich es schaffte wieder zu ihm sehen zu können, verpasste er mir den nächsten Stich "Ich habe dich vermisst" hallte es in meinem Kopf wieder. Da wir Augenkontakt hatten musste er bemerkt haben, wie sich meine Wangen in windeseile rot färbten. Ich musste erst einmal nach Luft schnappen und drehte meinen Kopf danach blitzartig weg. Um mich abzulenken, füllte ich das restliche heiße Wasser in die Teekanne und trug sie dann vorsichtig zum Tisch. "Ich habe dich auch vermisst" kam es kleinlaut aus meinen Mund, als ich neben den Volleyballspieler stand. Es war nicht einmal gelogen, doch hatte meine wut überwogen in dem Moment. Einfach weil dies nicht die letzten Worte von mir sein konnten, sah ich kurz zu ihm - mit schmollenden und beleidigten Blick - auf "dennoch hass ich dich" murrte ich dann, bevor ich wieder in die Küche verschwand.



      Ushijima Wakatoshi:

      Kurz sah ich sie etwas überrascht an. Wirkte ich denn Aufrichtig? so hatte mich noch keiner genannt. Ich beließ es jedoch dabei "Ich freue mich darauf" kam es schließlich von mir, als sie meinte, dass sie mir ihre kleine Schwester beim nächsten Mal vorstellen würde. Meine Augen beobachteten den Jungen, der nun wieder zu uns kam und sich um seine Schwester sorgte. Nicht nur ich wollte wohl, dass es ihr gut ging.
      Als der jüngere das Training ansprach, sah auch ich ernst zu Ritsuka hinüber. Sie dachte scheinbar wirklich noch darüber nach. Kurz seufzte ich, wollte die beiden aber nicht unterbrechen und hilet meinen Mund. Jedoch wurde ich kurz darauf doch mit hineingezogen und angesprochen. Im gegensatz zu meiner Sitznachbarin blieb ich bei der Feststellung, dass ich ihr Freund sei, eher ruhig und gelassen. Es war eine schnelle Fehlerquelle und verständlich, dass ihr Bruder sowas dachte. Mein Blick ging zu ihr und etwas besorgt sah ich sie an "Stimmt...gute Bekannte. Bekommst du fieber? du wirst rot" stellte ich besorgt fest und kam ihrem Gesicht etwas näher. "Keine sorge, ich finde die Idee selbst bescheuert und habe ihr davon abgeraten." sprach ich kurz zum kleineren und sah Ritsuka ernst an "Ich habe morgen kein Training. lass uns nach der Schule treffen, dann kann ich zumindest sicher sein, dass du wirklich nicht zu training gehst!" kam es dann im etwas strengeren Ton von mir "Sowas kann sich wirklich verschlimmern und wenn du nicht aufpasst, kannst du eventuell gar nicht mehr Laufen. Du bist so gut...wirf das jetzut nicht für ein Tunier weg...ich weiß wie schwer das ist" sprach ich ehrlich besorgt, aber weiterhin mit einem ernsten Unterton zu ihr. "Tu mir und Tetsu bitte den Gefallen!"
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3