Haikyuu RPG (Marien und Kolenta)

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    • Tetsuro Kuroo


      Ich musste zugeben, ich genoss ihr Lob mehr, als ich erwartet hätte, zumdem schien Mila unser Spiel wirklich genau beobachtet zu haben. Zumindest konnte sie eine ziemlich gute Einschätzung abgeben, nicht nur zu meinem Spiel, sondern auch den restlichen Jungs aus dem Team. "Unterschätze mich mal lieber nicht", entgegnete ich, ein verschmitzes Grinsen auf den Lippen. "Vielleicht wachse ich schneller über deinen Vater hinaus, als du erwartest."
      Bevor sie etwas entgegnen konnte, wurde sie von ihrem Vater beiseite gewunken. Ob er sich dafür entschuldigte, ihre gemeinsamen Pläne heute Abend über den Haufen geworfen zu haben? Nun, Mila schien sich wirklich auf den Besuch ihres Dads gefreut zu haben, daher hatte sie sicherlich auch geplant heute reichlich viel Zeit mit ihm zu verbringen und jetzt funkte der ganze Club dazwischen... Ich müsste mich definitiv noch einmal vernünftig bei ihr entschuldigen, wenn ich nochmal die Gelengenheit dazu bekam.
      Da auf alle ein leckeres Essen wartete, drückte sich dieses Mal keiner vorm Aufräumen und jeder packte mit an. Ich wusste nicht, wann die Turnhalle das letzte Mal so schnell aufgeräumt war. Auf jeden Fall, waren wir alle nach weniger als einer halben Stunde startklar und machten uns zusammen zu einem der nahegelegenen Restaurants auf.
      Doch gerade als ich mich zu Mila gesellen wollte, kam mir Lev unerwarteter Weise zuvor. "Hast du sie nicht gehört? Es ist okay, hat sie gesagt." Ich verstand die seltsame Frustration in meinem Bauch selbst nicht, als ich mich mit warnenden Blick zwischen Mila und den Halbrussen schob. Dabei nahm ich vorsichtig die Jacke von ihren Schultern und drückte sie fordernd gegen Levs Brust. "Du musst dringend lernen, dich nicht so aufzudrängen, vor allem wenn es das betreffende Mädchen nicht will."
      Er musterte mich unglücklich und für eine Sekunde glaubte ich sogar, dass er mir widersprechen wollte. Als antwort erwiderte ich seinen Blick nur umso fester, schon beinahe drohend. "Aber ich wollte sie doch nur etwas wärmen, nicht Mila-chan?", meinte er etwas kleinlaut und versuchte sich an mir vorbei zu ihr zu schieben.
      Ich versperrte ihm jedoch weiter eisern den Weg. Natürlich war mir nicht entgangen, wie unwohl, sich die junge Frau wegen seiner aufdringlichen Versuche fühlen musste, weswegen ich letztendlich meine eigene Jacke abstreifte und sie ihr über die Schultern legte. "Problem gelöst", stellte ich siegessicher fest und winkte Lev davon.
      Der zog einen unglücklichen Schmollmund. "Das ist unfair, Kuroo-senpai..." Aber fürs erste schien er sich geschlagen zu geben und ließ sich langsam zurückfallen, nur um in der nächsten Sekunde Kenma auf die Nerven zu gehen.
      "Tut mir leid, dass ich ihn nicht schon eher verjagt habe", meinte ich nun zu Mila und musterte sie entschuldigend. "Mit ihm musst du definitiv einen härteren Ton anschlagen, wenn du ihn loswerden willst."


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      Ritsuka Amori

      "Ach ja, das würdest du tun?", kurz sah ich zu ihm auf und nickte dann dankend. "Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dieses Angebit gerne annehmen. Dann kann ich auch problemlos Nachts Laufen gehen."
      "Hm... wie ist eigentlich deine Familie so? hast du überhaupt Geschwister?" Wenn er sich nur schwierig in meine Lage hineinversetzen konnte, bedeutete das dann, dass er Einzelkind war? Und wie sah es mit seinen Eltern aus? Und warum wollte ich das eigentlich so dringend wissen? Ich wusste es selbst nicht, aber irgendwie war Ushijima wirklich ein interessanter junger Mann und ich hätte sicher nichts dagegen noch mehr über ihn zu erfahren.
      "Ich schreibe dir gerne. Wann genau findet das Spiel denn statt? Vielleicht weiß ich sogar schon, ob ich an diesem Tag kann oder nicht." Zwar hatte sich unser Training im Track-Team vervielfacht aber natürlich würde es unser Coach nicht übertreiben. Es gab immer wieder Tage, an denen er es deutlich ruhiger anging, um unseren Muskeln eine Chance zum Ausspannen und Aufbauen zu verschaffen. Dennoch würde ich mich die nächsten Wochen ziemlich bemühen müssen, um noch rechtzeitig nach Hause zu kommen, um meinen Geschwistern etwas zu Essen zu machen. Wer wusste schon, wann meine Mutter das nächste Mal auf eine Geschäftsreise musste, immerhin hatte sie mir gesagt, dass auch sie gerade eine kritische Phase auf Arbeit hatte und bis zum nächsten Monat deutlich mehr reisen müsste, als üblich. Vielleicht würde ich aber auch Tetsu bitten müssen, ab und an das Abendessen zu übernehmen, auch wenn ich ungern meinem kleinen Bruder alle Verantwortung übertrug.
      Ich musste mir ein kurzes Seufzen verkneifen, als wir schleißlich die spitze des kleinen Hügels erreichten. Wir hatten schon die Hälfte des Weges überwunden, irgendwie ging das schneller als erwartet. "Sollte ich dir im Übrigen zu langsam laufen, musst du mir nur bescheid geben. Ich kann mich auch an dein Tempo anpassen", erklärte ich, als wir nun den Hügel auf der anderen Seite hinabliefen.

    • Mila lomar:

      Ich wollte gerade wieder etwas sagen, als sich kuroo zwischen uns drängte. Nicht nur Lev war sichtlich verwundert, sondern auch ich sah den größeren irritiert an.
      War alles in Ordnung bei ihm? Sonst reagierte er in meiner Gegenwart eher ruhig und nicht so... aufgewühlt?
      Ich hatte keine Beschreibung für seine Reaktion. Lev tat mir dieses Mal sogar etwas leid, so wie er mich ansah und um Zustimmung bat. Ich nickte, aber kuroo schien das nicht zu interessieren. Ein eiskalter Schauer überfuhr mich, als mir plötzlich die Jacke weg genommen wurde, nur um im nächsten Moment die Jacke von kuroo auf meinen Schultern zu spüren.
      Es Wiedersprach sich irgendwie, da er sich ja jetzt so gesehen "aufdrängte" aber dazu sagte ich ersteinmal nichts.
      Lev ließ sich zurück fallen und schien schnell jemand neuen zum sprechen zu finden. Ich sah zum dunkelhaarigen auf und viel seine Jacke fest, damit sie nicht herunter rutschte "schon okay...er hat es ja nur gut gemeint" sagte ich unsicher. Natürlich war es mir unangenehm gewesen, aber es gab eindeutig schlimmeres "ist alles in Ordnung, aber danke" sagte ich und lächelte.

      Wir kamen kurze Zeit später am lokal an, mein Vater hatte bereits einen Tisch geklärt, an dem wir alle Platz fanden.
      Es war sehr gemütlich hier und zum Glück auch nicht zu laut, obwohl wie eine große Gruppe waren.
      Ich setzte mich meinem Vater gegenüber, Lev kam sofort zu meiner rechten und lächelte brav, sah aber direkt in die Karte. Jeder dürfte sich aussuchen was er wollte und auch mein Vater sah sich die Karte sofort an.

      Wakatoshi ushijima:

      Ich nickte "klar, aber du solltest immer in der Nähe der Stadt bleiben" schlug ich vor. Unser Viertel war ruhig, aber man wusste ja nie wer sich hier herum trieb. Ich hatte alleine die Ausstrahlung das mich keiner ansprechen wollte, bei ritsuka war das etwas anders. Frauen waren leider etwas mehr in Gefahr.
      Ihre nächste Frage kam für mich unerwartet. "Ehm...nein ich habe keine Geschwister." Fing ich an und überlegte "zwischen meinen Eltern ist es schwierig, aber wir kommen denke ich gut miteinander aus" beschrieb ich kurz und knapp. Es klar nicht wie eine Bilderbuch Familie, aber das waren wir auch nicht. Mein Vater war wie ich, wortkarg, mürrisch und ziemlich stolz. Meine Mutter genau das Gegenteil, hinzu kam das sie wenig mit Volleyball anfangen konnte und gehofft hatte, das ich nicht den selben Sport machen würde wie mein Vater.
      "Das Spiel ist in zwei Wochen, am Donnerstag" gab ich als Antwort, auch um das Thema zu wechseln.

      Der Berg war wirklich hart gewesen, aber meine Atmung war weiterhin ruhig und kontrolliert. Ich musste kurz lächeln "alles gut, ich komme damit zurecht. Ich muss sowieso lernen meine Geschwindigkeit zu drosseln" erklärte ich ruhig und sah wieder nach vorne. Ich lief in einem guten Rhythmus und spürte keine Anstrengung. Das lag wohl auch daran, das wir den Berg runter laufen konnten und das vieles vereinfachte.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      "Er mag es gut gemeint haben, aber wenn man diesem Kerl einen kleinen Finger reicht, will er direkt den ganzen Arm", kommentierte ich und lächelte sie dann an, als sie sich bedanke. "Nicht der Rede wert."
      Nur wenige Minuten später hatten wir auch schon das kleine Restaurant erreicht. Es war nicht das erste Mal, dass unser kompletter Club dort aufkreuzte, weswegen man uns schnell einige Tische zusammenschob, auf das alle Platz fanden. Lev schien derweil noch immer nicht aufgegeben zu haben. Wie selbstverständlich setzte er sich neben Mila und spielte dann das Unschuldslamm. Ich wusste dass der Kerl schon seit längerem nach einer festen Freundin Ausschau hielt und auch immer wieder interessiert zu den Mädchen auf der Zuschauertribüne schielte, aber das war das erste Mal, dass er solche direkten Anstalten machte. Und aus irgendeinem Grund wollte mir das kein bisschen gefallen. Aber im Moment gab es leider nur wenig einzuwenden, immerhin würde ich ihm oder Mila schlecht vorschreiben wo und neben wem sie oder er zu sitzen hatte. Also nahm ich das Ganze einfach mit einem Schulterzucken hin und setzte mich stattdessen an Milas linke Seite, um ebenfalls die Speisekarte zu durchblättern.
      "Hast du dich schon entschieden?", fragte ich mit einem Seitenblick zu der jungen Schülersprecherin, bevor ich meine Karte zuklappte und mich entspannt zurücklehnte. "Ich denke ich nehme das Karaage."

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      Ritsuka Amori

      Irgendwie klang seine Familiensituation etwas... kompliziert? Waren seine Eltern etwa geschieden? Der er es nicht genauer ausführte und auch bald schon das Thema wechselte, beschloss ich keine weiteren Fragen zu stellen. Ich wollte nicht riskieren, dass es unangnehm wurde, außerdem war ich bereits dankbar, überhaupt etwas von ihm zu erfahren.
      "Donnerstag in zwei Wochen...", murmelte ich leise vor mich hin und führte mir meinen Terminkalender vor Augen. "Airi hat die meisten Donnerstage auf jedenfall frei und soweit ich weiß steht da auch nicht das Spezialtraining unseres Coaches an... Allerdings bin ich mir noch nicht sicher. Morgen weiß ich sicher mehr." Ich schaute kurz zu ihm auf. "Ich schreibe dir morgen nach dem Training, okay?" Obwohl wir unsere Nummern erst vor kurzem ausgetauscht hatten, war Ushijima bereits jetzt eine der Personen mit der ich am meisten schrieb, mal von Airi abgesehen. Nun... tatsächlich war er aber auch erst der dritte Mitschüler, dem ich meine Nummer gegeben hatte, neben Airi und Haruto.
      "Deine Geschwindigkeit drosseln?", fragte ich verwundert und musterte ihn flüchtig. "Warum solltest du das tun? Ich meine bei unserem letzten Lauf ist mir deutlich bewusst geworden, dass du selbst auf langer Strecke keine Probleme mit deiner Ausdauer hast, auch bei höherem Tempo. Also warum solltest du dich drosseln müssen?"
    • Mila Lomar:

      Kuroos Sorge rührte mich und brachte mich zum lächeln "schlimmsten Fall komme ich zu dir! Dann kannst du seine Hand von mir reißen" scherzte ich

      Ich ignorierte Lev einfach. Als sich jemand aber auf meine andere Seite setzte konnte ich es nicht so einfach ignorieren und sah kuroo aus dem Augenwinkel an. Es freute mich schon sehr das er scheinbar meine Nähe sucht. Ich lächelte und sah wieder in die Karte. Mir fiel die Auswahl wirklich schwer, das hatte ich eigentlich nie. Bei kuroos Worten sah ich auf und überlegte kurz "da du scheinbar häufiger hier bist weißt du sicher was gut ist! Ich vertraue dir und nehme das selbe" sagte ich schmunzelnd und klappte auch meine Karte zu "genau das selbe wollte ich auch nehmen Mila! Ich hätte es dir gleich empfohlen" kam es etwas stürmisch von Lev der mich angrinste. Ich nickte nur. "Ah entschuldige" ich nahm kuroos Jacke vorsichtig vom Stuhlrücken und hing sie seinem Stuhl über "danke nochmals..." Ich lächelte ihn warm zu bevor ich meinen Blick zu meinem Vater richtete der mich nur fragen wollte was ich essen und trinken mochte.

      Es dauerte nicht lange und das Essen traf ein. Die jungs hatten viel Spaß sprachen durchgehend und man hörte viel Gelächter. Sogar mein Vater kam mit dem Coach und der Kameraden gut ins Gespräch. Ich konzentrierte mich dann lieber einfach auf mein Essen. Ich mochte es nicht gezwungen ein Gespräch anzufangen und wusste auch überhaupt nicht wie. Zumindest hatte kuroo einen guten Geschmack bewiesen und mir schmeckte das Essen sehr.


      Wakatoshi Ushijima:

      Ich sah zu ihr als sie vor sich hin grübelte und nickte bei ihrer Antwort "alles gut! Kannst auch spontan bescheid geben" sagte ich ehrlich, da ich sehr gut verstand wenn Termine sich änderten, oder auch wenn man plötzlich keine Lust mehr hatte...
      Das ich etwas von mir erzählt hatte empfand ich irgendwie nur gerecht, da ich irgendwie auch schon einiges von ihr wusste.
      Was das Schreiben betraf, es gab Leute mit denen ich mehr schrieb aber auch nur weil es als Kapitän nötig war. Ganz oben in meiner Liste war jedoch immer noch die Volleyball Gruppe...die Jungs schrieben immer irgendein Blödsinn in dir Gruppe oder schickten Bilder. Zu gerne hätte ich sie schon tausendmal stumm geschaltet oder ganz gelöscht, aber dann kamen eventuell doch Mal wichtige Fragen oder Informationen, die ich nicht ignorieren durfte.

      Das Thema mit dem drosseln brachte mich zum seufzen "allgemein... nicht nur das laufen. Ich muss mich meinen Kamerafest anpassen. Ich scheine ihnen zu schnell zu sein, sie kommen nicht mit und damit vermasseln wir viele Punkte. Wenn ich mich Drossel verhindern wir das ein wenig. Ich schaffe das Feld vorne eigentlich auch gut allein, bei manchen Gegnern ist eine lange Mauer jedoch deutlich effektiver." Erklärte ich "es ist als müsstest du eine Staffel laufen. Rennt dir dein Kamerad mit dem Stab davon bekommt ihr keinen Punkt..." Wahrscheinlich verstand sie es auch so, aber ich wollte dennoch einen anderen Vergleich mit einbringen. "Ich kann mich einfach nur nicht an andere anpassen... geschweige denn auf sie achten" murrte ich im nächsten Moment.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
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    • Tetsuro Kuroo


      "Gute Entscheidung", erwiderte ich breit grinsend, als sie beschloss das Gleiche wie ich zu bestellen. Levs beinahe verzweifelten Kommentar überhörte ich dabei geflissentlich. "Das Karaage hier ist eines der besten in der Region. Außerdem musst du dringend einmal in der Woche am Vormittag herkommen. Sie haben ein Frühstücksmenü, dass seines Gleichen sucht. Ich kann vor allem die gegrillte Makarele empfehlen."
      "Nicht jeder liebt Makarelen so wie du, Kuroo", mischte sich Yaku von der anderen Tischseite ein und wendete sich dann an Mila. "Du solltest nicht zu sehr auf seinen Geschmack zu vertrauen... Wenn er könnte würde er gegrillte Makarele Früh, Mittag und Abend essen."
      Ich schenkte ihm einen möderischen Blick. "Ja und? Es ist nun einmal auch verdammt lecker."
      Bevor unsere Diskussion weitere Züge annehmen konnte, wurde ich vin Mila abgelenkt, die meine Jacke über meinen Stuhl hängte. "Nichts für das du mir danken müsstest", meinte ich lächelnd. "Außerdem hättest du die Jacke auch noch gerne weiter behalten können, immerhin wird es draußen um diese Uhrzeit sicherlich nicht mehr wärmer. Du kannst sie mir auch morgen erst wieder geben."
      Warum wunderte es mich nur nicht, dass ich während unseres Gespräches die ganze Zeit Levs beißenden Blick spürte. Offenbar hatte er wirklich einen Narren an der Schülersprecherin gefressen und war nun unübersehbar wütend darüber, dass ich mich einmischte. Dabei sollte der Kerl eigentlich schon längst selbst begriffen haben, dass Mila weit über seiner Liga spielte... Allerdings sollte ich mich wohl auch fragen, warum mich das überhaupt so störte.
      Lange konnte ich mir darüber aber auch keine Gedanken machen, als endich das Essen serviert wurde. Die Jungs - mich eingeschlossen - stürzte sich sofort hungrig wie Wölfe auf ihr Essen. Außerdem nahm die gesamte Stimmung einen noch heiteren Ton an. Unser Coach hatte reichlich Vergnügen dabei, sich mit Gunnar Lomar über Trainingsmethoden zu unterhalten und neue Spieltaktiken. Einige Jungs ließen das vorangegangene Spiel noch einmal Revue passieren, während sich einige andere gegenseitig versuchten das Essen vom Teller zu stibitzen.
      Die einzige die sich seltsam wenig an dem ganzen Spaß beteiligte war Mila, weswegen ich ihr einen fragenden Seitenblick zuwarf. "Alles in Ordnung? Schmeckt es dir etwa nicht?"

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      Ritsuka Amori


      Als er mir beschrieb, was er mit dem Drosseln meinte, zog ich etwas verwundert die Augenbrauen zusammen. "Aber ist das nicht etwas unfair deinen Teamkameraden gegenüber?" Nun, ich hatte gewusst, dass Ushijima in Sachen Volleyball etwas arrogant war, aber seine Worte von eben erinnerten mich wieder schmerzhaft daran. Und irgendwie machten sie mich auch wütend. "Sich an sein Team anzupassen, bedeutet nicht sich zu drosseln. Das ist nur eine billige Ausrede, die die Fähigkeiten der anderen Mitspieler herunterspielen soll." In meinem Bauch stieg ein seltenes Gefühl von Frust auf und ließ mich schneller laufen. Vielleicht wollte ich aber auch nur etwas Abstand zu dem Volleballer gewinnen. "Dein Team ist stark, das habe ich bei eurem Spiel genau gesehen. Und Sie versuchen sich ganz offensichtlich auch an dich anzupassen. Wenn du ein Problem damit hast, dich auf andere einzustellen... warum hast du dann überhaupt mit dem Volleyball angefangen?" Ich wusste selbst nicht, warum ich so grimmig war... aber irgendwie erinnerten mich seine Worte an mein Ich aus der Mittelstufe, die sich nicht um ihre Clubmitglieder gesorgt hatte und nie ihr ganzes Potential gezeigt hatte. "Solltest du nicht lieber ein Beispiel für deine Teamkameraden sein? Sie dazu anspornen ihre Grenzen zu überwinden und ihnen ein Ziel geben? Wenn du dich unnötig für andere zurück nimmst, wirst du nicht nur dich, sondern auch alle andere um dich herum drosseln. Irgendwann verlierst du dich selbst aus den Augen in dem Glauben besser zu sein, als alle um dich herum. Du versucht selbst nicht mehr besser zu werden, oder über dich hinauszuwachsen. Du trittst nur noch auf der Stelle, während du deinen Kameraden die Schuld daran gibst." Meine Stimme war ruhig und bestimmt als ich endlich wieder zu ihm aufblickte. "Anstatt dich zu drosseln, solltest du zusammen mit den anderen im Team weiter wachsen und stärker werden. Ihr solltet euch gegenseitig aneinander anpassen. Bedeutete nicht genau das, ein Team zu sein?"
    • Mila Lomar:

      Ich schmunzelte und lachte leise, als sich nun ein weiterer Teamkamerad einmischten und kuroo etwas den Wind aus den Segeln nahm. Zum Glück hörten sie auf zu streiten. Ich mochte Makrelen aber nicht so sehr wie kuroo scheinbar "du wirst dem Namen schwarzer Kater wohl gerecht" kicherte ich. Da sie von der nekoma high school kamen, wurden sie immer als Katzen betitelt. Und diese liebten doch auch Fisch oder nicht?
      Nun bot er mir seine Jacke noch für eine längere Zeit an und ich dürfte ihm diese morgen wieder geben? Ich spürte das meine Wangen rot wurden und sah daher auf den Tisch "ich schau später wie kalt es ist ja?" Fragte ich nervös und atmete einmal tief ein.
      Zum Glück kam dann das Essen, sodass dieses Thema beendet wurde. Ich aß selbstverständlich auch etwas und beobachtete weiterhin das Treiben bis ich angesprochen wurde. Ich sah zu kuroo, sodass meine Haare mit schwangen "Ehm doch! Sehr sogar! Deine Empfehlung war gut" sagte ich lächelnd, sah jedoch das er mit seinem Blick weiter nachhakte was los war "ich...bin selten unter so viele Menschen..." Ich fühlte mich unwohl, aber das wollte ich nicht aussprechen "...ich beobachte einfach..." Sagte ich verlegen und aß langsam weiter. Ich hatte mich etwas angespannt und sah zwischen meinen Vater und kuroo hin und her. Ich hoffte sehr das Vater meiner Schule zumindest einen Tag fern blieb, sonst würde das wohl jeden Abend so enden.


      Ushijima Wakatoshi:

      Ich war etwas irritiert als sie so extrem auf meine Worte reagierte und verlangsamte mein Tempo. "So hatte ich es nun nicht gemeint" wieso verstanden Menschen mich immer falsch? Ich blieb stehen und sah sie ruhig an "wie du sagst...ich Drossel mein Tempo und sie erhöhen es. So sind wir auf einem Level und können uns gegenseitig unterstützen. Dann erhöhen wir gemeinsam das Tempo, sodass jeder mit kommt" erklärte ich ihr nochmals "mein Team ist stark das weiß ich sehr genau! Dennoch darf man sich nicht auf dem ausruhen was man bisher geschafft hat. Man muss dennoch voran schreiten. Alleine hätte ich diese Siege niemals geschafft" fügte ich hinzu und kam ihr entgegen. "Wollen wir nach Hause? Es wird dunkel und es ist kalt" lag wohl auch daran das ich mich nicht bewegte.

      Ich schaltete meine Lampe wieder an und sah sie wie immer emotionslos an. Der Wind zog sich an und streifte mein Gesicht. Glücklicher Weise hatte ich lange und Warme Sachen an, wodurch ich die Kälte nicht so sehr spürte. "Deine Geschwister warten sicherlich auch auf dich" ich lief langsam los und sah nach hinten um zu schauen, ob sie nun nachkam. Vielleicht war das Thema für sie ja noch nicht geklärt? Ich konnte sie nicht einschätzen, so wie es bei tausend anderen Menschen der Fall war.
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    • Tetsuro Kuroo


      "Selten unter vielen Menschen?", wiederholte ich langsam und legte den Kopf schief. "Obwohl du in der Schule immer von so vielen Leuten umzingelt wirst?" Ob sie letztendlich trotzdem nur recht wenige Freunde hatte? Nun, mir war ihr falsches und aufgesetztes Lächeln in der Schule sofort aufgefallen. Offensichtlich war sie niemand, die gerne im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand und dennoch war sie Schülersprecherin unserer Schule geworden. Ich schmunzelte. "Du musst dich ganz sicher nicht zurückhalten. Die Kerle hier mögen zwar alle etwas überdreht und manchmal schwer zu ertragen sein", dabei schenkte ich vor allem Lev einen vielsagenden Blick - aber wie üblich schien er mal wieder nichts zu begreifen - "Aber letztendlich sind sie alle gute Kerle, denen du vertrauen kannst. Vor allem mir." Ich reckte das Kinn und grinste sie selbstsicher an. "Also sei einfach du selbst."
      Ich schob mir etwas Karaage in den Mund und kaute genüsslich, bevor mein Blick einmal über alle Anwesenden schweifte und letztendlich bei unserem Coach und Mr. Loma hängen blieb. "Und keine Sorge, ich bin mir sicher, dein Vater weiß sehr gut, dass du auch mal etwas Zeit mit ihm verbringen willst." Mir war Milas etwas besorgter Blick zum Älteren nicht entgangen. "Tut mir leid, dass wir euer Widersehen heute etwas durcheinander gebracht haben. Wie viele Tage genau will er noch einmal bleiben?" Mein Blick glitt wieder zu der Braunhaarigen. "Ich glaube wenn du ihm einfach sagst, dass du auch mal etwas mehr Zeit mit ihm verbringen willst, wird er sich darüber sehr freuen. Du solltest dringend etwas mehr für deine eigenen Wünsche einstehen", meinte ich aufmunternd und tätchelte einmal kurz ihren Kopf. "Ein bisschen Egoismus würde dir sicherlich auch gut stehen", fügte ich breit lächelnd hinzu und richtete meine Aufmerksamkeit dann wieder auf mein Karaage. "Ob ich noch eine Portion bestellen soll", murmelte ich als ich den Teller schon fast gelehrt hatte. Das Spiel zuvor hatte einen großen Teil meiner Energie beansprucht und mein Hunger war entsprechend hoch... Allerdings hatte ich tatsächlich schon immer einen recht guten Appetit besessen.

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      Ritsuka Amori


      Hatte ich seine Worte als wirklich flasch verstanden? Ich zog die Augenbrauen zusammen, während ich inne hielt. Er hatte mich mit seinen Worten zuvor sicher wütend gemacht und noch war diese Wut auch noch nicht ganz verklungen. Aber ich glaubte mittlerweile zu verstehen worauf er hinaus wollte. "Solange du weißt, dass dein Team stark ist, bin ich erleichert", meinte ich letztendlich und nickte ihm kurz verstehend zu. "Allerdings... Antstatt dich so sehr zu drosseln und damit eventuell dein eigenes Wachstum zu behindern... Warum versuchst du nicht deine zusätzliche Energie daruf zu verwenden, deinen Kameraden unter die Arme zu greifen? Du sollst nicht alles alleine im Team machen, aber ich bin mir sicher, wenn du dich als Captain mehr in das Training deiner Kohais einbringst, dass ihr noch schneller wachsen könnt." Ich verstand nicht viel von Volleyball, aber ich konnte mich noch genau erinnern, wie meine ehemaligen Senpai der Mittelstufe versucht hatten, mich auf ähnliche Weise mehr ins Team einzubeziehen. Allerdings war ich zu verblendet gewesen. Ich hatte bis zum Schluss nicht verstehen können, warum sie sich solche Mühe machten, während ich doch nur dem Spaß wegen lief. Während sie alle Kraft in ihr Training und Wettkämpfe gelegt hatten, war ich bis zum Schluss nur halbherzig dabei gewesen. Ich hatte ihr Vertrauen missbraucht... Das sollte nie wieder passieren.

      "Ja, lass uns weiter laufen", meinte ich und versuchte die düsteren Erinnerungen meiner Vergangenheit abzuschütteln, während ich zu Ushijima aufschloss. "Ich bin mir sicher, Tetsu und Shiemi sind einfach nur glücklich, dass Mum endlich mal wieder daheim ist. Sie werden sich keine Sorgen um mich machen", erklärte ich ruhig. "Außerdem sollte Shiemi mittlerweile schon längst im Bett sein." ich blickte flüchtig zu ihm auf. "Aber sicherlich macht sich deine Familie auch sorgen, wenn du so lange und spät noch unterwegs bist. Also lass uns schnell machen." Damit beschleunigte ich meinen Rhythmus.




    • Mila Lomar:

      Ich merkte bei seiner Wiederholung erst, das ich diesen Satz komplatt falsch formuliert hatte. Daher sah ich kurz zur Decke und überlegte. "Ich meine eher damit...unter vielen Menschen, die nicht nur wegen der Schule mit einander reden. Ich bin es nicht gewohnt über privates oder irgendwelche Interessen zu sprechen. In meiner Freizeit treffe ich mich einfach nicht mit Mitschülern...Ihr scheint auch außerhalb der Schule immer viel Spaß zu haben. Bei mir geht es eher immer um...Arbeit und Aufgaben." erklärte ich nun etwas ausführlicher. "Ich hatte mich falsch ausgedrückt verzeih" Und ich merkte jetzt erst wieder, wie formall das geklungen haben muss. Ich war einfach nicht gut in solchen normalen Gesprächen. "Du warst der erste, mit dem ich relativ normal gesprochen habe...halt nicht nur über Schule" fügte ich leise hinzu. Es war mir irgendwie peinlich das auszusprechen. Wir waren wohl die Personen, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Er war extroventiert, verstand sich mit jedem, war direkt offen und wurde von allen geliebt, nicht nur äußerlich. Ich wiederum war schüchtern, eigentlich nur wegen meinem Stand beliebt und hatte keinerlei Freunde.
      Als er alle hier so lobpreiste und dann auch sich selbst, musste ich einfach schmunzeln. "Ich weiß...aber ich dränge mich ungerne auf. Ich beobachte gerne...also, mach dir wegen mir keine sorgen!" sagte ich ruhig. Seine nächsten Worte brachten mich dann tatsächlich etwas aus dem Konzept. Es war das erste mal das ich nicht wirklich wusste was ich sagen sollte, geschweige denn meine Mauer aufrecht erhalten sollte. Denn er hatte genau meinen Punkt getroffen. Ich wurde still und sah auf mein Essen herunter. "Aber er war lange nicht mehr so glücklich. Für ihn ist Volleyball alles, mit euch zu spielen war wohl das schönste seit langem. Ich kann noch an anderen Tagen etwas mit ihm machen, mit einem so guten Team zu spielen wie mit eurem ist selten. Egoistisch zu sein ist schwierig finde ich." Am ende musste ich lachen, auch wenn es eher weniger ein Scherz war. Ich war selten Egoistisch. "Danke dir!" wenn ich ihn anlächelte, war es tatsächlich ehrlich gemeint.
      Als er mir auf den Kopf tätschelte wurde ich etwas rot.
      Nun wechselte er das Thema und grübelte über sein Essen nach. Vorsichtig schob ich ihm meine halbvolle Schale zu und sah zu ihm auf "Du darfst gerne meins haben. ich bin tatsächlich satt. Es sei denn es reicht dir nicht, dann bestell ruhig noch etwas." bott ich ihm an.


      Ushijima Wakatoshi:

      Sie schien wirklich wütend zu sein, warum auch immer. Den Grund ihrer Wut hatte ich noch nicht ganz ermitteln können, vielleicht waren es meine Worte gewesen? "Ich werden diesen Punkt berücksichtigen, vielleicht tue ich wirklich noch nicht genügend für mein Team." Gab ich zu, eventuell auch um sie etwas zu beruhigen.
      Wir liefen also weiter und sie ging glücklicherweise auf meine Fragen ein. Es war gut das sich keiner Sorgen bei ihr zu Hause machte. Schlimmsten Falls hätte ich mein Handy bei mir und wir könnten jederzeit bei ihr anrufen. Das ihre Geschwister wahrscheinlich bereits im Bett waren, hatte ich gar nicht bedacht. Ich hatte nie sonderlich viel mit Kinder zu tun und kannte mich in dieser Thematik nicht sonderlich gut aus. "Das stimmt wohl, es ist wirklich schon ziemlich spät." Ich nickte bei ihren Worten "Auch wenn ich bescheid gegeben habe...wir sind ja auch bald da" stimmte ich ihr zu.

      Wir schienen wirklich schnell zu laufen und fanden uns bald in der Nachbarschaft wieder. "Soll ich dich nach Hause bringen? So wie letztes mal?"Fragte ich sie, auch wenn es mir lieber war, wenn ich es tat. Ich wollte sie ungerne alleine in die Dunkelheit schicken. Sie war noch immer ein Mädchen. Es sollte nicht bedeuten, dass sie schwach war, aber Mädchen waren leider häufig im Nachteil.
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    • Tetsuro Kuroo

      Sie traf sich also außerhalb der Schule mit keinen Freunden? Dabei war ich davon ausgegangen, dass ein so liebes Mädchen wie sie, mit Leichtigkeit Freundschaften schließen würde. Offenbar war sie aber noch zurückhaltender und schüchtern, als zunächst erwartet. "Wenn du möchtest, kannst du auch demnächst ab und an was mit mir und dem Rest der Jungs unternehmen", schlug ich lächelnd vor.
      Leider schien Lev unser Gespräch nicht entgangen zu sein. "Ja! Wenn du willst, treffe ich mich gerne mit dir auch außerhalb der Schule!", platzte er direkt dazwischen und lehnte sich begeistert in ihre Richtung.
      Dieser Kerl musste dringend lernen, was Zurückhaltung bedeutete. "Ich glaube mit dir alleine würde Mila sicher nichts unternehmen wollen."
      "Woher willst du das denn wissen Kuroo-senpai?!" Er schien schon beinahe zu schmollen, während er seine Arme grummelnd verschränkte. Aber zumindest ließ er das Gespräch damit für den Moment fallen.
      "Verstehe, dann genieße einfach den Trubel um dich herum", erwiderte ich grinsend, als sie meinte sich ungern aufzudrängen. Ich würde sie sicherlich nicht dazu drängen, sich mehr einzubringen, als sie es wollte. Auch wenn ich es definitiv begrüßen würde, noch etwas mehr mit ihr reden zu können. Sie war eine der wenigen Mädchen, mit denen ich wirklich ganz normal reden konnte und die vor allem auch etwas von Volleyball verstand und sich nicht sofort abgeschreckt fühlte, wenn ich begann davon zu reden. Es war wirklich entspannend.
      Als wir über ihren Vater sprachen, wanderte mein Blick kurz zu dem älteren Mann, welcher in ein Gespräch mit unserem Coach vertieft schien. Er hatte definitiv Spaß und ich konnte verstehen, warum Mila sich nicht dazwischen drängen wollte, aber... "Ich bin mir absolut sicher, dass er sich auch unglaublich darüber freuen würde, mal etwas Zeit mit dir zu verbringen. Also sehe es nicht als Egoismus, sondern als ein Geschenk an deinen Vater, der dich auch so lange nicht hat sehen können. Und wenn ihr dazwischen immer noch Lust habt, könnt ihr trotzdem noch den Club besuchen, aber das sollte nicht deine höchte Priorität sein, meinst du nicht?"
      Kurz bevor ich meinen Arm heben konnte, um eine weitere Bestellung zu machen, erschien plötzlich ein halbvoller Teller Karaage vor meinen Augen. "Du willst mir das wirklich überlassen?", fragte ich in einer Mischung aus Unglauben und Begeisterung die junge Frau. "Du bist meine Heldin! Vielen Dank!" Mein Lächeln war breiter als all die Male zuvor bevor ich kurz dankend meinen Kopf vor ihr senkte und mich überglücklich auf ihr restliches Essen stürzte.

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      Ritsuka Amori


      Er schien sich nicht wirklich Gedanken darüber zu machen, dass sich bei ihm Zuhause jemand Sorgen machte. Und dennoch bemühte ich mich darum, mein Tempo noch etwas zu erhöhen, ich wollte auf keinen Fall dafür verantwortlich sein, dass er am Ende noch Ärger bekam. Außerdem wollte auch ich meiner Mutter nicht unnötig viele Sorgen bereiten, auch wenn sie mir in solchen Dingen in der Regel vertraute.
      Bei seinem Angebot schüttelte ich den Kopf. "Das brauchst du nicht. Auf der Straße nach Hause gibt es genug Straßenlaternen, außerdem will ich dich nicht noch länger aufhalten." Kurz bevor wir nahe meiner Straße waren hielt ich inne. "Du solltest auch schnellstmöglich nach Hause kommen, es ist schon spät und ich bin schon dankbar genug, dass du heute mit mir laufen warst." Ein schmales und seltenes Lächeln schlich sich auf meine Lippen bevor ich mich kurz dankend vor ihm verbeugte. "Ich hoffe wirklich, dass wir das bald mal wieder machen können, natürlich nur wenn du möchtest. Bis dahin wünsche ich dir noch eine gute Nacht und komm gut Heim." Ich schaute wieder zu ihm auf. "Vielleicht sieht man sich morgen in der Schule? Je nachdem wie lange mein Training dauert, komme ich eventuell auch noch mal vorbei, um bei euch zuzusehen." Dann wendete ich mich langsam ab und lief in Richtung unseres Hauses. "Gute Nacht!", rief ich noch ein letztes Mal und wank ihm zu, bevor ich ein höheres Tempo anlegte.
    • Mila Lomar:

      Ich lächelte schwach "damit Hetze ich wahrscheinlich nur alle Mädchen auf mich, wenn ich als einiges Mädchen Kontakt zum Volleyball Team habe und das auch noch außerhalb der Schule" es war sogar weniger ein Scherz. Mädchen wären schon eklig wenn es um gutaussehende Männer ging. Sie stritten sich schon darum, wen die Jungs angeguckt hatten. Jeder war sich sicher das der Blick ihnen galt. "Aber vielleicht komme ich auf das Angebot zurück" fügte ich hinzu und sah Lev überrascht an. Ich wüsste nicht einmal was ich mit ihm bereden sollte "Ehm...umso mehr umso besser nicht? Wir können die anderen ja nicht ausschließen" sagte ich nur um ihn nicht zu verletzen. Ich hätte etwas Angst mit ihm alleine zu sein. Er war so riesig...und so direkt. Auf kuroos Worte hin nickte ich und lehnte mich etwas zurück um die anderen tatsächlich zu beobachten und ihre Gespräche etwas aufzunehmen.
      Als wir auf mein Vater kamen seufzte ich kurz "ja ich weiß...ich finde schon ein Mittelweg" sein wohl stand für mich vor allem. Er freute sich sehr hier zu sein und man sah wie viel ihm das bedeutete. Wir würde sicherlich etwas Zeit für uns finden. "In den Ferien möchte er auch noch einmal vorbei kommen. Dann haben wir auch noch etwas Zeit" sagte ich zusätzlich. Dann wären die Clubs eh fast immer geschlossen und wir hätten keine Möglichkeit die Mannschaft zu besuchen. Also von daher müsste ich einfach nur etwas warten. Für mich war das Thema durch und ich schmunzelte bei seiner Reaktion zu dem Essen "ja, hau rein!" Bestätigte ich ihm nochmal. Nun musste ich wirklich lachen. Er war so süß wenn er wollte. Ich kannte niemanden der sich so über essen freute und sich dafür so sehr bedankte. "Übertreib nicht!" Sagte ich lachend. Ich hatte doch eh keinen Hunger mehr, also war es doch halb so wild. Aber es freute mich ihn so glücklich zu sehen.

      Ushijima Wakatoshi:

      Ich nickte "okay, schreib aber wenn du zu Hause bist." Meine Eltern vertrauten mir sehr und würden mich im Notfall anrufen. "Melde dich einfach wenn du wieder laufen gehst! Wir finden sicherlich einen Termin" sagte ich ruhig und sah kurz die Straße hoch. Die Laternen brannten wirklich hell, daher sollte sie wohl wirklich sicher ankommen.
      Sie wollte beim Training vorbei schauen? Ich nickte erneut, dieses Mal aber etwas zögerlich "ja dann bis vielleicht morgen!" Sagte ich und lächelte kurz "gute Nacht" ich hob kurz meine Hand zum Abschied, bevor wir beide in verschiedene Richtungen los liefen. Ich müsste noch etwas weiter geradeaus laufen, um meine Straße zu erreichen. An dieser Stelle bog ich dann rechts ab und lief den Berg hoch, bis zu unserer Forte. Ich ging duschen und ging noch etwas zu meinen Eltern um mit ihnen zu reden, bevor ich dann schlafen ging. Der Tag war anstrengend gewesen und ich freute mich auf mein bett.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuoo


      Ein kurzes Lachen kullerte über meine Lippen, als die Sache mit den eifersüchtigen Mädchen ansprach. "Keine Sorge, ich werde dich schon vor den Klauen der rachedürstigen Kratzbürsten bewahren. Außerdem glaube ich, dass du in der Schule ein reichlich hohes Ansehen besitzt und das wird auch für die Mädchen an unserer Schule gelten. Sie werden sich also mit Sicherheit zurückhalten, du solltest dir immerhin auch mal ein wenig Spaß und Entspannung gönnen dürfen."
      Das sie versuchte Levs Aufdringlichkeiten möglichst sanft und vorsichtig abzuweisen überzeugte mich davon, dass Mila schlicht weg zu freundlich für diese Welt war. Gleichzeitig brachte es mich dazu, amüsiert den Mundwinkel steigen zu lassen, erst recht nachdem der lange Riese enttäuscht den Kopf hingen ließ, wie ein Löwenjunges, dass von seiner knurrenden Mutter am Necken gepackt und nach Hause gebracht wurde.
      "Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass du eine Prise mehr Egoismus gebrauchen könntest, aber so lange du mit deinem Mittelweg zufrieden bist, werde ich mich nicht einmischen", erwiderte ich. "Du sollst am Ende immerhin nicht bereuen, nicht genug Zeit mit deinem Dad verbracht zu haben."
      Ich wollte mich soeben über die neu erworbene Portion Karaage hermachen, als ich mich an der Information, die sie einfach einmal so in den Raum warf, halb verschluckte. Hustend klopfte ich mir mit der geballten Faust gegen die Brust, um das verirrte Stück Hühnchenfleisch auf den richtigen Pfad zurück zu schieben und schluckte dann geräuchvoll herunter. "Dein Vater kommt auch in den Ferien vorbei?" Zischte ich möglichst leise in ihre Richtung, in der Hoffnung, dass es niemand der nebensitzenden Jungs hören würde. Die Information würde für wildes Chaos am Tisch sorgen. "Sag das ja niemanden außer mir, wenn du ihn in dieser Zeit für dich haben willst." Ich beugte mich eindringlich zu ihr vor, meine Stimme auf ein Flüstern heruntergeschraubt. "Wir haben für den Sommer mehrere Trainingscamps geplant und die meisten von ihnen mit anderen Schulen aus Tokyo. Ein Team reist sogar von Miyagi aus an. Die würden sich alle darum prügeln einmal mit einem echten - wenn auch ehemaligen - Profi spielen zu können." Wenn ich ehrlich war, fand ich die Vorstellung auch mehr als verlockend: Gunnar Lomar als einzigartiger Bonus eines gemischten Trainingscamps? Unter normalen Umständen hätte ich dafür sogar Geld gezahlt! "Du darfst nicht vergessen, dass wir in den Sommerferien mehr trainieren als irgendwann sonst", merkte ich mit mahnend erhobenen Zeigefinger an und miemte dabei den strafenden Lehrer. Allerdings konnte ich die Mimik nicht lange aufrecht erhalten und grinste sie im nächsten Moment wieder schelmig an. "Aber ich finde sicherlich mal Zeit, um dich und deinen Dad Zuhause zu besuchen, der Rest des Clubs muss ja nichts davon erfahren, richtig?"


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      Ritsuka Amori


      Für die letzten paar Meter nach Hause legte ich einen rasanten Sprint hin und schritt nur wenige Momente später durch unser knarzendes Gartentor. Mum hatte das Außenlicht an der Einganstür angeschalten. Ich lächelte zaghaft, als ich mich daran erinnerte, wie oft ich schon spät Abends nach einem langen Lauf heim gekommen war und von dem warmen Licht der kleinen Deckenleuchte unter dem Vordach begrüßt worden war. Mum war in den letzten Monaten so selten zu Hause gewesen, dass ich nicht einmal mehr wusste, wie es sich fühlte auf diese Art und Weise willkommen geheißen zu werden. Also verharrte ich länger als notwändig vor der Tür und blickte zur sanft glimmenden Lampe auf. Das Licht, dass sie aussendete war nicht stark genug, um meine Augen zu blenden, genügte aber, um mich auch über hunderte Meter entfernung nach Hause zu lotsen. Wie ein einsames Glühwürmschen inmitten dunkler Baumstämme den Anschein vermittelte den gesamten Wald beleuchten zu können.
      Einige Sekunden badete ich mich noch in dem warmen Schein, dann zückte ich endlich meinen Schlüssel und schob mich leise über die Türschwälle. Das Haus war dunkel und ruhig. Testu und Shiemi waren mit Sicherheit schon schlafen gegangen. So geräuschlos wie möglich schlüfte ich aus meinen Turnsschuhen und schob sie an ihren Platz im Schuhschrank. Ich verzischtete darauf, dass Flurlicht anzuschlaten, ich brauchte es nicht. Als ich das Wohnzimmer erreichte und sich meine Augen endlich vollständig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte ich ein ewartetes Bild begutachten. Shiemis Lippen waren zu einem zufriedenen Lächeln gekräuselt, während sie sich tiefer in die weiche Wolldecke schob. Mums ruhiger Atem pfiff über die leicht lockigen Haare meiner kleinen Schwester, während ihr langer Arm das junge Mädchen fest an ihre Brust gezogen hatte. Natürlich waren sie gemeinsam auf dem Sofa eingeschlafen. Leicht schmunzelnd umgriff ich den flüschigen Rand der Wolldecke und zog sie den beiden sanft über die Schultern, bevor ich meinen Blick die Holztreppe zum zweiten Stock hochwandern ließ. Kein flackern von gedämmten Licht zu erkennen. Tetsu musste also ebenso schlafen. Gut.
      Ein letztes Mal vergewisserte ich mich noch, dass Mum und Shiemi auf dem Sofa nichts fehlte, dann schlich auch ich mich die Holzstufen nach oben, zückte auf dem Weg das Handy. Ushijima hatte mich darum gebeten, ihn zu informieren, sobald ich Zuhause war.
      Gerade Heim gekommen. Hoffe du bist auch gut Nachhause gekommen? Nochmal vielen Dank für heute und noch eine gute Nacht. Wir sehen uns.
      Ich warf das Mobiltelefon auf mein Bett, kaum dass ich mein Zimmer erreichte und unterdrückte ein müdes Gähnen. Noch eine schnelle Dusche und dann ins Bett, zu mehr wäre ich heute nicht mehr fähig. Ich bezweifelte nicht, dass ich schnell und tief würde einschlafen können. Außerdem freute ich mich irgendwie schon auf den kommenden Tag. Was würde er wohl für mich bereit halten?
    • Mila Lomar:

      Wahrscheinlich hatte er Recht...und der Gedanke, dass ich auch Mal Spaß haben durfte gefiel mir. Ich sollte wohl wirklich Mal mehr an mich denken und mich nicht immer von anderen Leuten lassen. Aber es war schwer von einen auf den anderen Moment seine Gewohnheiten zu ändern. Vielleicht war kuroo dafür die perfekte Person, jemand der mir zeigte wie ich das hinbekomme könnte. Was die Mädchen anging wusste ich wirklich nicht wie sie reagieren würden. War mein Ansehen in der Schule wirklich so enorm hoch? Ich sah es eher das alle nett wären damit ich ihnen half. Würde ich etwas machen was ihnen nicht gefiel, würden sie doch wahrscheinlich auch ihr wahres Gesicht zeigen. Lev tat mir schon etwas leid, aber es fühlte sich gut an das er mich nun in Ruhe ließ. Natürlich hatte ich ihn jetzt gekränkt, aber mir half es tatsächlich.
      Ich sollte es nicht bereuen? Es machte mich aber wirklich froh ihn so glücklich zu sehen. "Aber er freut sich so...und ich lerne ja auch dadurch unter Menschen zu kommen" manchmal musste man zu seinem Glück gezwungen werden. Ich erschrak sichtlich bei seiner Reaktion und sah ihn verwundert an, nachdem er so leise sprach. Ich konnte nicht anders als ihn nachzuahmen. Ich lehnte mich auch zu ihm rüber um ihn besser verstehen zu können. "Ahhh" kam es leise von mir, auch ich hatte mich seiner Lautstärke angepasst. Das ergab natürlich Sinn... "Oh die hatte mein Vater immer am meisten geliebt! Er erzählt bis heute noch davon und zeigt mir immer seine Fotoalben" sagte ich schmunzelnd. Auch heute schien es noch eine große Sache zu sein. Er wollte uns zu Hause besuchen? Warum wurde ich bei dem Gedanken kurz rot? Er kam ja für meinen Vater und nicht für mich. "Die ganzen Sommerferien? Sicherlich erfährt mein Vater davon vom Coach...die scheinen sich über alles mögliche zu unterhalten. Wenn es die ganzen Ferien ist könnte er sicherlich Mal eine Woche vorbeischauen." Ich kniff die Augen zusammen als mir eine Idee kam "er würde es lieben dabei zu sein! Er hat tatsächlich in den Ferien Geburtstag. Vielleicht könnte man sogar ein Geschenk daraus machen" schlug ich vor. Die Ferien waren lang genug und während er dort herum tollte könnte ich für die Schule lernen. Ich hatte tatsächlich gar nichts gegen diesen Gedanken. Solange es nicht alle Tage waren. "Besuchen darfst du uns aber dennoch gerne!" Ich biss mir kurz auf die Lippe und atmete durch, ohne das er es mitbekam "wir könnten ja Nummern austauschen! Dann schreib ich dir meine Adresse und wir bleiben im Kontakt"

      Ushijima Wakatoshi:

      Ich hatte mich umgezogen, meinen Eltern eine gute Nacht gewünscht und wollte jetzt nur noch ins Bett. Das einzige was mich davon abhielt war das aufleuchten meines Handydisplays, welches mir sagte das ich eine Nachricht erhalten hatte. Mir war bewusst wer das sein konnte und wartete daher nicht bis morgen ab. Ich öffnete die Nachricht und lächelte beim lesen dieser.
      //Freut mich das zu lesen! Bin ebenfalls gut nach Hause gekommen. Nichts zu danken, bis dann// schrieb ich als Antwort zurück.
      Nachdem ich mein Handy weg gelegt hatte schmiss ich mich schließlich ins Bett und schlief kurz darauf ein.

      Der nächste morgen kam viel zu früh und mein Wecker schrie mich an, dass ich endlich aufstehen sollte. Erst nach Zehn Minuten schaffte ich es meinen Körper zu motivieren sich zu bewegen und machte mich dann tatsächlich fertig für die Schule. Meine Mutter hatte mir bereits unten auf den Tisch mein Frühstück bereit gestellt. Meine beiden Eltern waren bereits zur Arbeit, da sie immer früher als ich los mussten. So war ich es der die Aufgabe hatte die Tür abzuschließen, wenn er ging.
      Ich schaffte es noch in Ruhe zu essen und meine Tasche zu packen, bevor ich das Haus verließ. Auf den Weg zur Schule joggte ich nicht, ich würde heute genügend Sport machen. Meine Sporttasche hing ebenfalls über meiner Schulter, sodass ich zumindest etwas Gewicht als Training hatte. Ich schlenderte durch die Schulflure und überragte dabei eigentlich jeden meiner Mitschüler. Die Größe hatte ich eindeutig von meinem Vater. Tendo rempelte mich dachte an um mich so zu begrüßen. Schmunzelnd sah ich kurz zu ihm herunter, um die Begrüßung zu erwidern. Zusammen gingen wir dann zu unserem Klassenzimmer
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Eigennutz schien für Mila wirklich ein absolutes Fremdwort zu sein, stattdessen schien sie der Umstand ihren Vater glücklich zu sehen, selbst zu erfreuen. Da war ein ehrlich zufriedenes Funkeln in ihren Augen, als sie ihren Vater musterte. Es zog mich tief in seinen Bann und weckte die unstillbare Neugier einer Katze in mir. Welche Züge mochten sich in dieser jungen und hübschen Frau wohl noch verbergen? Bisher hatte sie ihr Leben damit verbracht, den immer gleichen und freundlichen Gesichtsausdruck zu mimen, doch in den letzten Tagen hatte ich ihr ehrliches Lächeln, ihren schüchternen Charakterzug und ihre tiefe Liebe zu ihrer Familie kennen gelernt. Was mochte dieses Mädchen wohl noch so alles hinter ihrer Fassade verbergen? Es machte Spaß, an der Mauer um ihren Gefühlen zu kratzen, um Schicht für Schicht ihr Wesen tiefer zu erkunden. Bisher wurde es noch kein bisschen langweilig.
      "Wahrscheinlich hast du recht und der Coach wird ihn sowieso zum Trainingscamp einladen", stellte ich schließlich mit einem Schulterzucken fest. "Und die Idee mit dem Geburtstagsgeschenk ist sicherlich auch eien gute." Ich schob ein weiteres Stück Karaage zwischen meine Zähne und verliebte mich direkt wieder in das Gefühl der krossen Kruste auf meiner Zunge und den saftigen Geschmack im Inneren und grummelte zufrieden, während ich genüsslich kaute. Als leider auch das letzte Stück meinen gierigen Hals hinunter gewandert war, legte ich die Essstäbchen neben der Schüssel ab, tupfte meine zufrieden gehobenen Mundwinkel mit einer kleinen Serviette sauber und lehnte mich dann gesättigt und glücklich gegen die Stuhllehne. "Aber keine Sorge, dass Camp mit den anderen Teams geht natürlich nicht über die ganzen Ferien, nur etwa eine Woche lang. Aber unser Team wird über die restliche Zeit ständig in unserer Schule weiter trainieren, also wenn du Lust und Laune haben solltest, mal bei uns vorbei zu schauen..." ich zwinkerte ihr grinsend zu. "Tu dir keinen Zwang an." Wahrscheinlich wäre es für die Jungs eine Art der Motivation, sollte die Schülersprecherin tatsächlich unserem Training bewohnen und ihre Augen auf sie richten. Vor allem Yamamoto, welcher sich schon seit mindestens einem Jahr eine hübsche Managerin wünschte, wäre wohl vollauf begeistert und so wie sich Lev in den letzten paar tagen und vor allem heute verhalten hatte, würde auch er Mila beeindrucken wollen. Ein Umstand, den ich als Teamcaptain eigentlich begrüßen sollte, vor allem wenn es darum ging, dass dieses untalentierte Löwenjunges endlich erwachsen wurde... aber irgendwie wollten mir seine schäbigen Flirtversuche gegenüber der Älteren gar nicht zusagen. Ich hatte bereits eine leise Ahnung, was es mit diesem gefühl auf sich hatte, aber ich wollte nicht zu voreilig darauf anspringen, vor allem da ich das kleine Mäuschen neben mir sonst noch zu sehr verschrecken könnte. Stattdessen lächelte ich die Dunkelhaarige süßlich an, als sie mich von sich aus vorschlug, Nummern zutauschen. "Eine Spitzenidee!", stellte ich mit erhobenem Zeigefinger fest und zückte mein Handy mit schnellen Fingern. "Sag an." Ich hielt meine Daumen startklar über das Nummernfeld meines Klapptelefons. "Aber beschwere dich später nicht, wenn ich dich mit zu vielen nachrichten zuspame."

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      Ritsuka Amori


      Mein Körper beschwerte sich lautstark, als ich ihn beim Klang meines schrillen Weckers zur Bewegung zwang. Ich war auch schon in der Vergangenheit schon viel spät Abends laufen gegangen, aber nicht nachdem ich mich eigentlich schon im Training zuvor ordentlich verausgabt hatte. Ich sollte den momentan empfunden Schmerz als Herausforderung sehen, um meine Ausdauer noch weiter auszubauen.
      Zumindest durfte ich heute den seltenen Luxus genießen, kein eigenes Frühstück machen zu müssen, nachdem Mutter als erstes aufgestanden war und sich der Sache angenommen hatte. Es war schon fast ein berauschendes Gefühl, ihr sanftes Lächeln am Morgen zu sehen, ihre liebevolle Stimme zu hören und den Duft ihres Essens einzuatmen. Sie hatte mir ein Obento fertig gemacht... Es war so gut sie wieder Zuhause zu haben.
      "Uuuund?! Waren du und Ushiwaka gestern wirklich noch laufen?"
      Ich unterdrückte ein müdes Gähen während Airi begeistert und neugierig um mich herum tigerte. Eigentlich hatte ich schon gestern mit einem Anruf oder dutzenden fragenden Textnachrichten von ihr gerechnet. Doch als ich aus der Dusche getreten war und mein Handy kontrollierte, war da nur Ushijimas kurze Nachricht gewesen. Dafür hatte Airi heute vor der Schule bereits auf mich gewartet, ein neugieriges Funkeln in ihren Augen. "Ja sind wir." Ich nickte.
      Der Ton der zwischen ihren runden Lippen hervortrat war schwer zu definieren. Eine Mischung aus einer Quietscheende und einem aufgeregt bellenden Chihuahua. "Habt ihr irgendetwas besonderes besprochen? Seid ihr euch näher gekommen?"
      Ich musterte die quirlige junge Frau mit zusammengezogenen Augenbrauen und schüttelte den Kopf. "Was meinst du damit? Näher gekommen...?"
      "Mensch, Ritsu! Wie kannst du nur nicht verstehen, was ich damit meine?!" Ihr Ausdruck war eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Ungeduld.
      "Lass sie doch. Wenn sie es nicht versteht, dann wird da sicherlich auch nichts zwischen ihnen sein."
      Ich konnte nicht benennen, was es ganu war, aber etwas an Haruto war heute ... anders. Er wirkte nicht so energiegeladen und glücklich, wie ich es von ihm gewöhnt war. Lag es an den Schultern, die einen Milimeter zu tief hingen? Waren seine Grübschen beim Lachen nicht sonst immer etwas tiefer?
      Er musste meine Musterung bemerkt haben, denn plötzlich begegnete ich dem moosigen Grün seiner Augen. Die dunklen Punkte in seiner Iris wirkten düsterer als gewöhnlich und bekräftigten mich in dem Verdacht, dass irgendewtas anders war mit ihm. "Aber mal ehrlich, warum hängst du eigentlich so viel mit diesem Kerl ab? Ist dir bewusst, was für eine Fangemeinde hinter ihm steht? Sie werden dich zerfleischen, sollten sie bemerken, dass ihr euch etwas enger kennt."
      "Fangemeinde...?"
      "Lass dir von diesem Idioten keine Angst machen!" Plötzlich wurden Harutos Augen von rot lackierten Fingernägeln bedeckt. Während Airi den laut zeternden Größeren von mir wegschob, grinste sie mich selbstsicher an. "Ich wette er würde dich vor diesen eifersüchtigen Weibern beschützen."
      Ich hatte keinen Schimmer wovon die beiden sprachen, wollte es mir aber nicht anmerken lassen und nickte leicht, was der Schwarzhaarigen ein noch breiteres Grinsen entlockte. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als eine recht bekannte Stimme uns alle drei erstarren ließ. "Das ist Schicksal!", posaunte Airi begeistert aus, als sie den berühmten Volleyballcapitain und Tendou auf dem Schulgang vor uns entdeckte. Sie kamen auf uns zu und dank Airis aufgeregtem Winken, dürfte es ihnen wohl absolut unmöglich sein, uns zu übersehen.
      "Guten Morgen", begrüßte ich beide Senpai mit einer kurzen Verbeugung.
      Als sich meine Freundin vor mich schob und die Arme selbstbewusst in die Hüften stämmte, ahnte ich Böses, aber ich hielt mich zurück, während sie sich vor Ushijima aufbaute. "Ushiwaka-senpai? Du würdest Ritsu doch jederzeit beschützen richtig?"
      Ich starrte fassungslos ihren Rücken an und auch Haruto neben mir schien sich plötzlich zu versteifen, während sich seine dunkelgrünen Augen abwartend auf den Älteren richteten. Da steckte etwas Herausforderndes in seinem Blick. Ich wusste noch immer nicht, was hier vor sich ging.

    • Mila Lomar:

      Ich bemerkte im letzten Moment wie er mich musterte. Es machte mich nervös und brachte mein Herz zum rasen. Würde mich Lev so ansehen, wäre ich ehrlich gesagt genervt gewesen, auch wenn ich es nicht zugeben würde. Bei kuroo überkam mich ein wohliges Gefühl. Vielleicht war es auch einfach das Essen, welches seine Wärme abgab. Zusätzlich waren es wirklich viele Leute in diesem Raum, dort staute sich die Wärme durch die wenige zirkulierung noch mehr. Ich schob es einfach dahin, da ich diese Gefühle nicht so einfach wie mein Sitznachbarn zuordnen konnte. Nun beobachtete ich ihn, wie er sich so sehr über sein essen freute und jeden bissen zu genießen schien. Ich sah selten Menschen, die sich über solche Kleinigkeiten freuten. Es war eine Eigenschaft die ich wirklich an anderen Personen liebte. Heutzutage nahm man vieles viel zu selbstverständlich hin und dies begann sogar schon in der Kindheit. Erst sein zwinkern riss mich aus meiner Trance und ließ mich verlegen blinzeln und wegschauen. "Ehm...ja warum nicht!? Gerne." So würde ich auch Mal vom lernen weg kommen! Außerdem brachte es mich den Schülern näher, was natürlich erforderlich für mich als Schülersprecherin war. Ich sah es als praktisch an. Für etwas anderes tat ich es nicht...oder doch? Es war auf jeden Fall nicht der Grund, dass ich mich einfach extrem wohl in der Nähe des Volleyball capitans fühlte. Jede Schülersprecherin würde so handeln. Zumindest redete ich es mir immer wieder ein. "Wieso sollte ich mich beschweren?" Mit leicht geröteten Wangen sah ich ihn an. "Ich habe nichts dagegen" Ich lächelte ihn schüchtern an und räusperte mich kurz "also...01523 3906745" zählte ich dann auf und wartete darauf, ob er die Zahlen mitbekommen hatte. Ansonsten würde ich sie wiederholen, bis er sie eingetippt hatte. Ich spielte etwas mit meinen Haaren und bemerkte gar nicht, das sogar Lev aufgepasst hat und meine Nummer eingespeichert hatte.

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      Ushijima Wakatoshi:

      Tendo erzählte von seinem gestrigen Tag und das er jemanden begegnet war, den er von früher kannte. Da diese Person scheinbar ebenfalls Volleyball spielte war ich direkt am Gespräch interessiert gewesen. "Wir haben als Kinder damals zusammen in einem Team gespielt" erläuterte er mir nun genauer und ich nickte, um zu symbolisieren, das ich ihn verstanden hatte. "Als Kind habe ich immer mit meinem Vater geübt" gab ich von mir Preis. Jeder hatte seine Erfahrungen gemacht und doch waren wir alle irgendwie zu Volleyball gekommen. Ich fand die verschiedenen Beweggründe wirklich interessant. Es legte aber teilweise auch Fest, inwieweit man sich für das Team aufopferte. Für mich und andere war Volleyball das leben unser ein und alles. Andere sahen es wirklich eher "nur" als Hobby an.
      Wir waren gerade in unseren Flur abgebogen und waren kurz vor unserem Ziel, als plötzlich nach uns gerufen wurde. Dieses Mädchen wieder? Sie war laut und nicht zu übersehen. Irgendwas führte sie wieder im Schilde. Ganz einschätzen konnte ich sie nicht. Einerseits nervte sie, andererseits schien sie nicht an mir interessiert zu sein was es für angenehmer machte. Schwierig...
      Wir blieben vor ihnen stehen, etwas anderes blieb uns nicht übrig. Tendo grinste zufrieden, er durfte sie das Spektakel ja in Ruhe ansehen und spielte keine Hauptrolle darin, im Gegensatz zu mir. Ich sah sie emotionslos an und wartete darauf was geschehen würde. Ihre Frage ließ nicht nur mich irritiert drein schauen. Mein rothaariger Begleiter hatte ebenfalls seine Augen aufgerissen und seine Augenbrauen hoch gezogen, bevor sich ein dickes grinsen auf seinem Gesicht bildete. Einige Mitschüler im Flur waren stehen geblieben. Ich brauchte einen Moment sah dann aber zur besagten ritsuka, die wohl Mal wieder nichts mit der Sache zu tun hatte. Ich sah nach einer Weile wieder zum anderen Mädchen und seufzte kurz. Ich wusste, dass sie nicht locker lassen würde. "Ja...wieso fragst du das plötzlich?" Kam es dann leicht genervt aber auch etwas interessiert von mir. Würde jemand vor meinen Augen in ein Gebüsch gezerrt werden, oder von Mitschülern geschubst, würde ich natürlich etwas machen. Der Punkt das ich ritsuka nun etwas besser kannte verstärkte dieses Bedürfnis nur. Mir war meine Ausstrahlung anderen wohl bewusst, daher müsste ich zum beschützen nicht einmal viel Energie aufwenden. Ich spürte ein stechen...einen stechenden Blick. Ich sah aus dem Augenwinkel zu den jungen, der die beiden Mädels immer begleitete. Oh ich kannte diesen Blick...viele jungen sahen mich in dieser Schule so an, nur weil mir die Mädchen hinterherrennen. Ich konnte nun am wenigsten dafür! Und dieser kleine Kerl schien in einen der beiden verliebt zu sein. Was meine Gefühle anging brauchte ich lange, bei anderen bemerkte ich es jedoch recht schnell. Ich richtete meinen Blick aber wieder auf die beiden Mädchen, der junge sollte erstmal nicht mein Problem sein.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
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    • Tetsuro Kuroo


      Sie ließ sich auch von meiner Warnung nicht abschrecken und gab mir ohne langes Zögern ihre private Handynummer, welche ich zügig ins Tastenfeld eingab und dabei keine Sekunde lang mein Grinsen verlor. Natürlich würde ich sie nicht wirklich pausenlos mit Nachrichten überhäufen, aber ich würde es mir ganz sicher nicht nehmen lassen, sie anzuschreiben, wenn es etwas interessantes zu erzählen gab. Zudem wäre es dann ein Leichtes, sie zum Trainingsspielen und Wettkämpfen einzuladen.
      Gerade als ich dabei war, ihren Namen einzutippen und den neu errungen Kontakt zu speichern, nahm ich Levs halb versteckten Bewegungen mit. Ich hätte damit rechnen müssen... dieser Kerl war einfach unverbesserlich. "Her damit!" Schnell und geschickt wie eine Katze auf der Jagd schoss mein Arm an Mila vorbei, bevor meine Finger blitzschnell dasschmale Mobiltelefon aus den gierigen Griffeln des Jüngeren rissen. Seine Reaktion war schnell, aber nicht schnell genug. Noch während er protestierte und versuchte seinen Besitz zurückzuerobern, hatte ich die Taste zum Löschen des soeben neu eingegebenen Kontakts gefunden.
      "Das ist unfair!" Er mochte groß sein wie ein Riese, schmollte aber wie ein Fünfjähriger.
      "Der Fakt, dass du ihre Nummer ohne Erlaubnis gespeichert hast, ist unfair." Ich vergewisserte mich noch einmal, dass die Nummer auch restlos aus dem Telefon gelöscht war, dann warf ich ihm das Gerät beiläufig entgegen. "Nur gut, dass du ein Erbsengedächtnis besitzt."
      Beim ersten Versuch bekam er das Handy nicht richtig zu fassen und es hopste mehrere Male zwischen seinen langen und doch ungeschickten Fingern hin und her, bis er es endlich fest zwischen beiden Händen fixiert bekam. Kurz erleichtert darüber, es schadlos aufgefangen zu haben, plusterte er im nächsten Moment empört die Wangen auf. "Das ist echt gemein, Kuroo-san! Außerdem kann ich mir Dinge sehr wohl gut merken, vor allem wenn sie mir sehr wichtig sind." Seine katzenaugen huschten zum Mädchen neben ihm. "Mila-chan ist mir sehr wichtig."
      Ich spührte wie meine Augenbraue unwillig zuckte und sich ein knurrendes Ungetüm in mir regte, dass ich zuvor noch nie so wahrgenommen hatte. Dieser Kerl war hartnäckig. "Dann versuch sie doch nochmal einzutippen. Solange du keine Erlaubnis bekommst, werde ich sie immer wieder löschen, egal wie sehr du dich wehrst und zeterst."
      Lev konnte immer etwas aufmüpfig sein, doch das raubtierhafte Funkeln in seinen schmalen Iriden war selbst mir etwas Neues. Er war tatsächlich dazu bereit, sich ernsthaft mit mir anzulegen. Sollte er ruhig... er würde sich die Finger verbrennen.
      Doch sein Blick haftete nicht einmal lange auf mir, sondern wanderte recht zügig zur kleineren zwischen uns. Da war noch immer etwas raubtierhaftes in seinen Seelenspiegeln, aber sein Blick war nicht mehr herausfordernd sondern flehend. "Mila-chan?! Darf ich mir auch deine Nummer einspeichern? Immerhin bist du doch unsere Schulsprecherin und ich ein Schüler mit vielen Problemen. Ich möchte dich gerne erreichen können, wenn ich deine Hilfe brauche."
      Dieser ausgewachsene Idiot war ausgefuchster als ich erwartet hätte... wobei nicht gesagt war, ob er es wirklich gezielt auf Milas angeborene Freundlichkeit abgesehen hatte, oder er wirklich einfach nur nach einer plausiblen Ausrede gesucht hatte, um sie um den Finger zu wickeln. Beides war mehr, als ich ihm eigentlich zugemutet hätte und es ließ meine Warnglocken läuten. "Wenn du wirklich solche Prbleme hast, geh einfach direkt zum Schülerrat oder lass dir ihre Büronummer geben, aber doch nicht ihre private Handynummer", grummelte ich warnend, bevor ich mich an Mila wendete und meine Mimik wieder weich werden ließ. "Du musst ihm ganz bestimmt nicht deine Nummer geben, wenn du es eigentlich gar nicht willst, er spielt sich nur auf."

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      Ritsuka Amori


      Auch wenn ich mit Airis plötzlicher Fragestellung keineswegs einverstanden war und ich den tiefen Drang hegte, mich beim Volleyballer für diesen kleinen Überfall zu entschuldigen, wartete da ein kleiner aber lauter Teil in mir aufgeregt auf seine Antwort. Meine Augen fixierten gebannt seine Lippen, während sie sich bei seiner Antwort verformten. Es war mir unbegreiflich, aber alleine sein kurzes Wort der Bestätigung schien meinen Puls anzutreiben. Über mich selbst verwundert, wanderte meine Hand kaum merklich zu meiner Brust, unter welcher mein Herz einen seltsamen Stepptanz zu veranstalten schien. Ich konnte nicht verstehen, welcher Umstand diese Party eingeleitet hatte.
      Haruto musste meine Bewegung bemerkt haben, denn sein Blick legte sich brennend auf meine Gestalt. Mittlerweile war ich mir absolut sicher: irgendetwas schien ihm an der ganzen Situation nicht zu gefallen, leider hatte ich aber keine Ahnung, wo sein genaues Problem lag. Als ich ihn danach fragen wollte, schaltete sich allerdings Airi wieder ein. "Warum ich das frage?" Sie schüttelte fassungslos den Kopf, als hätte der Sportler die dümmste Frage des Jahrhunderts gestellt, dann hob sie mahnend den Zeigefinger und wedelte damit vor seinem Gesicht hin und her. "Weil du in dieser Schule berühmt bist wie kein anderer. Was denkst du wohl, wie die Mädchen aus deinem Fanclub reagieren werden, wenn sie Ritsu in deiner Nähe bemerken."
      Sie wollte noch mehr sagen, aber ich hielt sie auf, bevor sie noch eine halbe Predigt halten konnte. "Lass das Airi." Meine Hand umfing ihren noch immer mahnend erhobenen Finger und drückte ihren Arm sacht nach unten. "Zunächst einmal wüsste ich nicht, warum diese Mädchen expliziet auf mich wütend sein sollten, immerhin haben Ushijima-san und ich eigentlich nur miteinander geredet."
      "Und die Sache mit dem gemeinsamen Laufen?" Ihre Augen funkelten etwas aufgebracht.
      "Das war auch keine große Sache, wir verstehen uns nur ganz gut. Aber was noch viel wichtiger ist: Ich brauche keinen Schutz." Zuletzt drehte ich mich auch wieder zum hochgewachsenen Volleyballer mit den olivebraunen Haaren und neigte kurz entschuldigend den Kopf. "Tut mir leid, dass sie so auf dich losgegangen ist. Sie meint es nicht böse." Als ich den Kopf wieder hob suchte ich nach seinen ruhigen Seelenspiegeln. "Und nimm ihre Worte nicht zu ernst. Ich brauche wirklich keinen Schutz oder der gleichen von dir."
      "Das stimmt, denn schützen werde ich sie." Bisher hatte er sich noch bedeckt und ruhig gehalten, doch mit einem mal schob sich Haruto neben mich und fixierte den Sportler mit grünen Augen. Zwar war der Braunhaarige etwas kleiner als Ushijima, aber mit seinen knapp 1,84 Metern musste er nicht einmal den Kopf in den Nacken legen, um die Augen des Älteren zu fixieren.
      Ich hingegen musste aufsehen, um seine entschlossenen Gesichtszüge zu erkennen. Seit wann war Haruto denn so verbissen? Und warum wollte er mich beschützen? Ich schüttelte den Kopf. "Ich... brauche von niemanden Schutz, ich bin ja dankbar, dass ihr euch offenbar um mich kümmern wollte, wenn es irgendein Problem geben sollte. Aber abgesehen von dem Umstand, dass ich nicht wüsste, wer mich angreifen soll, kann ich mich gut selbst verteidigen."
    • Mila Lomar:

      Ich freute mich noch sehr darüber, dass er meine Nummer eingespeichert hatte und fragte mich, wann er mir wohl die erste Nachricht schreiben würde, damit ich auch seine Nummer einspeichern konnte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, in welcher Lage ich gleich stecken würde. Es würde wohl eine der schlimmsten Situationen sein, die ich je erlebt habe. Bis zu kuroos Reaktion hatte ich levs vorhaben noch immer nicht mitbekommen. Ziemlich erschrocken zuckte ich zusammen und lehnte mich zurück, als der dunkelhaarige seinen Arm an mir vorbei schob und meinen anderen Sitznachbarn beinahe anfauchte. So schnell wie er sich das Handy gekrallt hatte konnte ich gar nicht gucken. Zugegeben war ich froh das kuroo meine Nummer aus dem Handy des grau haarigen jungen löschte. Zu wissen, dass er ohne mein Wissen meine Nummer eingespeichert hatte brachte ein Unwohlsein in mir auf. Fühlten sich Frauen so, wenn sie belästigt wurden? Für mich fühlte es sich zumindest so an. Ich war noch immer an meiner Stuhllehne geklebt, die Arme eng an meinen Körper gedrückt. Lev sagte dann etwas was mich dazu brachte ihn anzusehen. Ich war ihm wichtig? Es war ja süß, das er das so sagte aber...wir kannten uns doch gar nicht! Kuroo auf meiner Seite zu wissen gab mir Sicherheit und ich rechnete damit bei seinem Kommentar, das Lev wieder schmollte und sich zurück zog, aber Irgendwas war anders. Der hochgewachsene wurde plötzlich aufmüpfig und schien sich tatsächlich mit kuroo anzulegen.
      Doch ihre Blicke trennten sich wieder und lagen wieder auf mir. Unsicher sah ich immer wieder weg. Mit seinen Worten traf er einen Wunden Punkt bei mir. Ich wollte doch helfen, aber kuroos Argument klang ebenfalls plausibel. Wenige Menschen hatten meine Nummer, darunter niemand aus der Schule, außer kuroo. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt und wusste keine Antwort. Alles sträubte sich in mir ihm meine Nummer zu geben, aber mein schlechtes Gewissen schrie mich ebenfalls an. "Ich..." Unsicher sah ich zwischen Lev und kuroo hin und her, bis ich eine Kurzschlussreaktion hatte, Aufstand und einfach das Restaurant verließ. Draußen stüzte ich mich mit einer Hand an der Häuserwand ab und holte erstmal tief Luft. Meine andere Hand legte ich dabei auf meine Brust, um mich nochmehr zu beruhigen.
      So unwohl hatte ich mich tatsächlich noch nie gefühlt.

      Gunnar Lomar:

      Ich bekam mit, wie meine Tochter aufsprang. Ich folgte ihr mit meinem Blick, bis sie nach draußen verschwunden war. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und ich sah finster zu den jungs, die neben ihr gesessen haben. Auf dem Weg war mir bereits aufgefallen daß beide bei ihr geblieben waren. Jedoch hatte ich ebenfalls bemerkt, dass sie bei dem capitan gelacht hatte. So schlussfolgerte ich das es die Schuld des anderen gewesen sein muss. Daher wanderte mein Blick zu ihm rüber. Das ich dadurch das Gespräch mit dem Trainer abgebrochen hatte, tat mir leid, aber dies hatte Vorrang für mich.
      Ich musste aber gestehen, dass ich nicht wusste ob ich zu ihr gehen sollte. Ich kannte sie schließlich sehr gut und bei mir würde sie nicht ehrlich sein...ich war einfach ihr Vater.
      Kuroo schenkte ich einen Blick, dass er gerne nach ihr schauen könnte, es war mehr eine Bitte von mir. Lev nagelte ich mit meinem Blick fest, würde er aufstehen, hätte er ein Problem...

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      Ushijima Wakatoshi:

      Tendo schien auch etwas überrascht über meine Antwort zu sein grinste sich jedoch weiterhin einen ab und genoss es sichtlich. Nach meiner Antwort hörte ich um mich herum getuschel und wusste wohin das führen würde. Aber das ignorierte ich erstmal und würde nichts dagegen unternehmen. Nun bekam ich auch eine Antwort auf meine Frage und ich seufzte "sollen sie doch..." Ritsuka meldete sich ebenfalls zu Wort und zumindest wir schienen einer Meinung zu sein was mich zum lächeln brachte "siehst du...ich brauche mir also keine Sorgen machen." Es meldete sich plötzlich auch der junge zu Wort dessen Blick ich erwiderte. Und wie ich ihn erwiderte. Meine Augen verengten sich und ich stüzte meine Hände an die Hüfte. Wollte er sich mit mir anlegen, weil ich Kontakt mit ritsuka hatte? "Ich weiß sehr wohl das du auf dich aufpassen kannst. " Bestätigte ich sie, da ich mir vorstellen könnte, dass es sie nervte so behütet zu werden. Ich hatte sie die letzten Tage als sehr starkes Mädchen kennengelernt, die sehr wohl auf sich aufpassen konnte. Mein Blick ging dann zur besagten Schülerin die ich anlächelte "melde dich wenn du laufen gehst..." Bevor ich weiter sprach sah ich wieder zum anderen Mädchen "...ist die Fragerunde jetzt beendet? Der Unterricht fängt gleich an" merkte ich dann an und machte mich bereit weitergehen zu können.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      Anstatt mir zu antworten, oder dem aufdringlichen Halbrussen eine Antwort zu geben, schien etwas bei der jungen Frau zwischen uns auszusetzen. Kurz schämte ich mich für mich selbst, dass ich sie so bedrengt hatte, doch dann richtete ich meinen zornigen Blick wieder auf Lev. "Du hast sie kaputt gemacht!"
      Gerade als der junge Sportler zu einem empörten Protest ansetzen wollte, entschied sich Mila dazu, die Flucht anzutreten. Meine Hand war nicht schnell genug, ihr Handgelenk zu ergreifen, als sie wie von der Terantel gestochen von ihrem Platz hoch sprang und aus dem Restaurant stürmte. Natürlich war das nicht nur uns aufgefallen, sondern auch einigen anderen Clubmitgliedern, die der jungen Frau mit erschrockenen Blick folgten und uns Streithähne danach musterten.
      "Wie habt ihr das nur wieder hinbekommen?", wollte zuerst Yaku mit erhobener Augenbraue wissen.
      "Frag nicht mich", grummelte ich und legte meine Augen mit stummen Mordabsichten auf den Jüngeren.
      Dieser war allerdings zu sehr damit beschäftigt, auf seinem Stuhl zu verkrampfen, während seine Augen starr in eine Richtung blickten. Ich folgte der Linie seiner Seelenspiegel und verkrampfte ebenso für einen kurzen moment, als ich den düster funkelnden Augen unnar Lomars begenete. Natürlich hatte er mitbekommen, wie seine Tochter aus dem Restaurant geflüchtet war und dieser Umstand schien ihn keineswegs Freude zu bereiten. Allerdings... Während die Augen des Älteren Lev geradezu erdolchen schienen, wirkten seine dunklen Iriden auf mich deutlich freundlicher. Außerdem war der kurze Wink mit seinem Kinn Richtung Ausagng kaum miss zu verstehen.
      "Yaku, pass auf, dass dieser Idiot nicht mit nach draußen kommt." Der Libero erkannte sofort den ernsten Ton in meiner Stimme und nickte verwundert aber auch entschlossen. Dann machte er es sich ähnlich wie Lomar neben dem Coach zur Aufgabe den großen Erstklässler mit düsteren Blicken an den Stuhl festzutackern.
      ich nickte ihm dankend zu, bevor ich endlich meine Hände auf die Tischplatte stämmte und mich entschieden erhob. Hoffentlich war die Kleine noch nicht weit davon gelaufen. Mit langen Schritten verließ ich das kleine Restaurant und wurde von frischer Nachtluft empfangen, die kurz in meinen Augen brannte. Dennoch ließ ich meinen Blick unbeirrt von links nach rechts schweifen und wurde schneller fünfig als erwartet. "Mila." Vorsichtig stellte ich mich neben die Braunhaarige, deren schnelle Atmung mir nur noch mehr Kummer bereitete. "Tut mir leid, dass wir dich eben so bedrängt haben." Ich betrachtete die verkrampft zur Faust geballte Hand auf ihrer Brust. Verdammt! Morgen würd Lev erfahren, was ein wirklich hartes Training war! Langsam legte ich meine langen Finger auf ihre kalte Hand und zog sie sacht in meine Richtung, fing sie in meiner Wärme ein. "Ich hätte diesen Idioten schon eher zurück halten sollen." Interessiert musterte ich ihre feinen Fingerglieder, welche auf meiner Handfläche, wie die eines Kindes wirkten. Es entlockte mir ein Lächeln. "Aber du bist nun einmal einfach viel zu freundlich." Wie beiläufig streichelte mein Daumen ihren Handrücken, als würde er damit die Wärme zurück in ihren Körper bringen können. "Solche Trottel wie Lev brauchen eine direkte und deutliche Abfuhr, ansonsten wissen sie nicht, wann sie aufgeben müssen." Meine Augen suchten nach ihren Sellenpforten und fixierten sie. "Mann kann es nicht immer allen und jedem Recht machen."

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      Ritsuka Amori


      Zum Glück schien Ushijima nicht weiter auf Harutos drohend klingende Worte zu reagieren, was den Jungen neben mir allerdings nur noch tiefer grummeln ließ. Ich konnte und wollte nicht begreifen, was nur in ihn gefahren war, weswegen ich schließlich einfach seinen Arm packte und ihn mit hellbraunen Augen anflehte, diesen Unsinn zu unterlassen. Ich konnte Enttäuschung in seiner Mimik erkennen und Trauer in seinen Seelenspiegeln, aber letztendlich gab er sich geschlagen und stellte sich wieder hinter mich. Allerdings konnte ich noch immer spühren, wie er den Volleyballer mir gegenüber taxierte, als würde er jederzeit mit einem Angriff rechnen. Ich verbiss mir ein Seufzen, bevor ich Ushijima ruhig zunickte. "Ich werde dir Bescheid geben, aber du brauchst mich sicherlich nicht jedes Mal begleiten." Das schmale Lächeln auf meinen Lippen fühlte sich zunehmend natürlicher an. "Und viel Spaß beim Unterricht."
      Airi schien protestieren zu wollen, aber bevor aus ihrem Mund ein weiteres Wort dringen konnte, hatte ich ihren Arm gepackt. "Wir sollten auch keinesfalls zu spät kommen, du weißt genau, wie ungern unser Mathelehrer solche Dinge sieht."
      Ihr bis eben noch zum Protest geöffneten Lippen schlossen sich langsam wieder, allerdings nicht ohne sich in ein unzufriedenes Schmollen zu verwandeln. "Na gut..."
      Ich stieß erleichtert die Luft aus und schenkte auch Haruto einen letzten fordernden Blick, der sich mit einem unwilligen Schnauben von den Drittklässlern abwandt und uns beiden voran durch den Flur stapfte. Ich würde später dringend mit ihm über die heutige Sache reden müssen. So kannte ich ihn einfach nicht. "Euch beiden noch einen schönen Schultag", richtete ich noch an die beiden Sportler, bevor auch ich mich auf den Weg machte und die noch immer etwas unwillige Airi am Handgelenk hinter mir herzog.
    • Mila Lomar:

      Ich spürte erst jetzt wie kalt die Nachtluft war. Sie strömte aber herrlich in meine Lunge und half mir mich schneller zu beruhigen. Ich kam mir so lächerlich vor! Wie ein kleines Kind hatte ich mich in dieser Situation aufgeführt und jetzt war mit Sicherheit die Aufmerksamkeit auf mich gerichtet. Hatte ich nun allen diesen Abend komplett verdorben? Ich hatte es schließlich geschafft, das sich kuroo und Lev stritten...was niemals meine Absicht gewesen war.
      In meinem Magen bildete sich ein unwohles Gefühl welches sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Ich war sehr in meinen Gedanken vertieft als ich plötzlich meinen Namen hörte. Ich zuckte automatisch zusammen und wusste nicht was ich machen sollte. Ziemlich überrascht weitete ich meine Augen als sich der größere bei mir entschuldigte. Das war alles meine Schuld gewesen! Wieso entschuldigte er sich nun?
      Die Kälte auf meinen Wangen wich sofort, als er meine Hand ergriff. Nun sah ich doch zu ihm auf und es sammelten sich ein paar Tränen in meinen Augen. Wieso war ich bei kuroo nur so? Bei jedem anderen hätte ich mein lächeln wieder aufgesetzt...und bei ihm...er würde es ja eh durchschauen. "Es tut mir so leid! Ich wollte etwas sagen aber...er tat mir so leid. Ich habe es nicht über meine Lippen bringen können" erklärte ich beschämt "ich habe euch den Abend versaut. Ich gehe einfach besser" schlug ich vor. Erst jetzt bemerkte ich wie groß seine Hand war und das ich mich durch seine Nähe immer mehr entspannte. Wie er sie streichelte. Ich wollte nicht das er sie los ließ. "Du hast Recht...schon wieder" murmelte ich und gab mich geschlagen.

      Plötzlich ging die Tür auf und ich war überrascht Lev und meinen Vater zu sehen. Mein alter Herr sah Lev erwartungsvoll an und hatte seine Hände in die Hüfte gestemmt. "Entschuldige" kam es von dem riesen, zu dem ich stark Aufsehen musste. Ich holte kurz Luft "mir auch...Lev ich... möchte dir nicht meine Nummer geben! Wie kuroo bereits sagte, es gibt viele Stellen, bei denen du dich bei Problemen melden kannst. Und auch so möchte ich dir meine Nummer nicht überlassen" nun war es raus, ich hatte es tatsächlich gesagt und es freute mich wirklich. "Gut! Wollen wir wieder rein? Oder möchtest du nach Hause Schatz? Ich wollte nochmal eine runde Nachtisch ausgeben. Du kannst auch gerne bei mir sitzen" sprach mein Vater dann. Kurz überlegte ich und schüttelte dann den Kopf "lass uns ruhig hier bleiben! Und ich würde gerne bei kuroo sitzen bleiben" gab ich ehrlich von mir "geht schon einmal vor." Das taten die beiden auch und mein Vater schon Lev vor sich her, damit er auch nicht zurück ging.
      Ich drehte mich dann zu kuroo, bevor er rein gehen konnte "danke dir kuroo! Verzeih wenn ich dir irgendwie eine Last bin. Sag gerne, wenn es ich das alles wieder gut machen kann." Mir wurde erst jetzt bewusst, dass ich noch immer seine Hand hielt. Ich sah nur hinunter zu unseren Händen, machte aber keine Anstalten ihn los zu lassen. Ich war fast wie in einer starre.


      Ushijima Wakatoshi:

      Ihre Worte schmerzten kurz. Nahm sie das gemeinsame laufen eher als ein muss für mich an? Tatsächlich mochte ich es, doch ihre Worte das ich sie nicht immer begleiten musste kamen überraschend für mich. Vielleicht nervte ich sie? War mir das nicht aufgefallen? Sie sagte aber eigentlich selbst, dass sie es mochte. Ihr lächeln wurde größer und meines verschwand. "Ist gut" gab ich ihr als Antwort "ebenso danke" wünschte ich ihr zurück bevor ich weiter an ihr vorbei, zum Klassenzimmer ging. Tendo folgte mir und musste direkt über das geschende sprechen. Er fand es erfrischend und lustig, wie die beiden immer auf mich zu kamen. Ich persönlich fand es jetzt nicht sonderlich ungewöhnlich, das wir Mal miteinander sprachen. Nur weil wir nicht dem selben Geschlecht angehörten, bedeutete es nicht, dass wir nicht nur befreundet sein konnten. Wir Bögen schließlich in unseren Klassenraum ab und ich setzte mich auf meinen Platz. Noch immer wurde ich von meinen Klassenkameraden angesehen und sie Tischeltern gemeinsam. Das war der Nachteile so beliebt zu sein.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3
    • Tetsuro Kuroo


      "Du hast niemandes Abend versaut und ich lasse nicht zu, dass du ihn am Ende für dich selbst versaust." Es war bemerkenswert einfach ihren kleinen Fluchtversuch zu stoppen, einfach indem ich meine Finger etwas fester um ihre Hand schloss. Dabei war das Mädchen so einfach zu lesen, wie ein Buch mit gläsernem Einband. Mir war somit keineswegs entgangen, wie sie sich langsam entspannte und Ruhe in ihren zuvor noch bebenden Körper einkehrte. Das war schonmal einfacher als erwartet. "Du musst die Fehler nicht jedes Mal bei dir selbst suchen."
      Erneut nahm ich ihre Augen mit meinen in Gefangenschaft, als sie sich endlich geschlagen gab. Folglich trat ein triumphierendes Grinsen auf meine Lippen und ich wollte sie eben zurück ins Restaurant ziehen, zurück in die Wärme, als die sich von innen öffnende Tür, mich erstarren ließ. Lev war ein paar Zentimeter Heer Lomar, aber so wie er hinter dem älteren hertrottete wirkte er maximal wie ein kleines verängstigtes Kätzschen. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Die Aura, die Milas Vater umwaberte ließ sogar mich für einen Moment zusammenzucken.
      Deswegen beschloss ich auch, mich beim folgenden Gespräch zurück zu halten, auch wenn ich gegen das gehässige Grinsen auf meinen Lippen nichts unternehmen konnte, als die Schülersprecherin den grauhaarigen Löwen zurückwies. Levs grüne Augen verdunkelten sich kurz unglücklich, bevor er endlich verstehend nickte. In Anwesenheit ihres Vaters traute er sich offensichtlich endlich auch nicht mehr, beharrlich zu agieren. Er hatte verstanden... hoffte ich zumindest.
      Doch für den Moment war mir eh egal, was Lev noch planen mochte. Mila verlündete, dass sie gerne weiterhin neben mir sitzen wollte und auch ihre späteren Worte des Dankes machten mich ungemein glücklich. Es wurde zunehmend eindeutig, dass ich eine gewisse Anziehung gegenüber dieser jungen Frau verspürte und nein, ich hatte mich nicht vor, dagegen zu währen. Aber ich würde mir trotzdem nicht den Spaß einer katze nehmen lassen, etwas mit ihrer Beute zu spielen. "Du willst es bei mir wieder gut machen, ja?" Natürlich war mir ihr Blick auf unsere noch immer verwobenen Hände nicht entgangen. Doch statt ihre Finger endlich frei zu geben, festigte ich meinen Griff und zog sie zugleich noch etwas näher an mich heran, beugte mich in der gleichen Sekunde zu ihr hinunter, bis sich unsere Nasenspitzen beinahe berührten. Ihre hellen Augen glitzerten im Schein der nächsten Straßenlaterne wie frisch geschliffene Diamanten. Definitiv nicht der schlechteste Ausblick. "Was würdest du denn so als Wiedergutmachung anbieten, wenn ich fragen darf? Mir persönlich fallen da nämlich dutzende Sachen ein."

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      Ritsuka Amori

      Auch in der folgenden Unterrichtsstunde wanderten meine Gedanken immer wieder zum Aufeinandertreffen mit Ushijima und seinem Clubkameraden zurück. Wobei mich noch immer vor allem Harutos seltsame Verhalten beschäftigte. Eigentlich war er ein aufgeschlossener Kerl, der sich schnell mit neuen Leuten anfreundete. Noch nie hatte ich erlebt, dass er sich gegenüber jemand anderem feindseelig verhielt, wobei... Eine Sache gab es schon. Im ersten Jahr der Mitteschule - also vor knapp fünf Jahren - hatte es da einen Jungen in der Parallelklasse gegeben, der gerne Mädchen aufzog und ärgerte. Airi hatte er damals als Flittchen bezeichnet und dafür eine schallende Ohrfeige kassiert. Selbst noch Tage später hatte man die entfernten Umrisse ihrer Finger auf seiner haut erkennen können. Allerings war er einen Tag auf dem Schulhof auch auf mich zugekommen. Auch damals schon war ich nicht gerace gesprächig gewesen und hatte abgesehen von Haruto und Airi niemand um mich hrum gehabt, den ich als Freund hätte bezeichnen können.
      Er hatte mich ein trübseeliges hässliches Entlein genannt und versucht mich weiterern Beleidigungen aus der Reserve zu locken. Ich hatte mich darum bemüht, ihn zu ignorieren. Und es war mir auch gelungen. Bei haruto sah das anders aus. Ganze zwei Wochen hatte man ihn von der Schule verwiesen, nachdem er dem Kerl mit einem einzigen Schlag die Nase gebrochen hatte. Bis heute wollte ich nicht ganz verstehen, warum er so durchgedreht war... vielleicht hatte sich die Wut bei ihm aber auch nur nach der Sache mit Airi angestaut?
      Aber all das hatte nichts mit Ushijima zu tun. Der Volleyballcaptain hatte weder mir, noch Airi je etwas getan. Also warum musste sich Haruto einmischen?
      Ich hatte ihn fragen wollen, doch ich kam nicht dazu. In der Pause aß er zusammen mit ein paar Klassenkameraden und nach dem Unterricht hatte er ebenso Training, wie auch ich. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast glauben, dass er versuchte mir auszuweischen.
      Das Training half mir dabei, diese Gedanken für den Moment abzuschütteln, dafür musste ich während des Ausdauerlaufs wieder an Ushijima denken. Sicherlich war auch er bereits beim Volleyballtraining. Ob sie auch heute wieder ein Trainingsmatch hatten? Vielleicht sollte ich nach unserem Training kurz vorbei sehen? Wahrscheinlich wäre es dann aber schon zu spät... Aber zumindest könnte ich mich dann noch einmal vernünftig für den Vorfall heute morgen entschuldigen, oder? Die Sache war beschlossen. Kaum hatte ich das Training hinter mir, huschte ich Richtung Sporthalle davon. Ich könnte einfach vor den Clubräumen auf ihn warten und ihm noch einmal deutlich ind Airis und Harutos Namen entschuldigen. Ich wollte nicht, dass er schlecht über die beiden dachte.
    • Mila Lomar:

      Jede kleinste Geste von ihm ließ mein Herz höher schlagen. Wahrscheinlich hatte er Recht und ich müsste die Fehler wirklich nicht immer bei mir suchen, aber das könnte ich nicht einfach verdrängen. Es geschah einfach ohne das ich mir überhaupt Gedanken über die Fehler anderer machen konnte. Bei ihm klang alles so einfach und er wirkte auch, als würde er jede Situation ohne Probleme überwinden. Vielleicht war es der Grund, warum ich plötzlich mit ihm Kontakt hatte... vielleicht sollte ich einfach von ihm lernen. Gerade weil ich solche Probleme hatte, war das folgende eine Qual für mich. Es tat wirklich gut diese Worte auszusprechen und für mich zu sorgen. Er würde mich nicht übers Handy belästigen können und ich hätte zu Hause zumindest meine Ruhe. Dennoch tat mir sein Blick im Herzen weh. Fast wie ein verletzter Welpe guckte er drein und es zerbrach mich innerlich. Es fiel mir sichtlich schwer nicht doch einzuknicken, aber zum Glück gingen sie Recht schnell wieder rein. Erleichtert atmete ich aus, doch der Stress sollte wohl noch weiter gehen. Kuroo reagierte nicht ansatzweise so, wie ich es erwartet hätte. Er kam mir plötzlich so nah und seine Stimme veränderte sich ebenfalls. Meine Nackenhaare stellten sich auf und mein Körper verkrampfte komplett. Seine worte und seine stimmfarbe haben mir das Gefühl, dass er Hintergedanken hatte. Ich spürte seinen Atem auf meinen Lippen und merkte an Hand daran, wie nah er mir war. Ich blickte automatisch weg und wich seinem Blick aus. "Ich weiß nicht...soll...ich dich zum Essen einladen?" Fragte ich dann, da es das erst beste war, was mir einfiel. "Du wirkst aber eher, als wolltest du mich küssen...das...bereitet mir irgendwie Unbehagen" kam es nun leiser aus meinem Mund. Es war aber das, was ich gerade fühlte und ich sollte schließlich ehrlich sein.

      Ushijima Wakatoshi:

      Ich wurde die Gedanken zu der heutigen Situation nicht los. Dieser Blick des typens...wieso störte er mich so? Ich versuchte dennoch dem Unterricht zu folgen und meine Mitschrift zu vervollständigen. Nachdem Unterricht ging es direkt zum Training. Tendo blieb weiterhin bei mir und tatsächlich sprach er die Sache im Flur nicht an, so wie ich es von ihm gewohnt war. "Übst du heute mit mir Aufschläge?" Fragte er stattdessen, was ich mit einem "klar" beantwortete. Wir trainierten gerne zusammen und das auch teilweise noch nach dem Training. Schließlich hatte ich eh die Hallenschlüssel.

      Wir liefen erst einmal einige Runden, um uns aufzuwärmen. Danach ging ich mit meinem Team einige Dinge durch, die wir noch verbessern müssten. Unsere Abwehr war gut, aber sie war ausbaufähig. Würden wir nachlassen, könnten wir unseren Titel nicht verteidigen. Daher machten wir weiter mit Pässen, Aufschlägen, Sprints, Fallübungen und schlussendlich spielten wir noch eine kleine Runde.
      Wir waren alle durchgeschwitzt, aber dieses Training hatte mir sehr viel Spaß gemacht.
      Bis auf tendo und mir gingen alle duschen und sich umziehen.

      Kenjiro war es schließlich der das Mädchen vor dem Clubhaus bemerkte und auf sie zu ging. Auch er hatte die ganzen Sachen mitbekommen, was die beiden betraf. "Wenn du Ushijima suchst kannst du in die Halle gehen...er trainiert noch mit tendo" erklärte er ihr dann.
      Nimm das Leben nicht so schwer,du kommst da eh nicht lebend raus
      <3