❣ Red Thread of Fate ❣ [Rheira & Sanjadi]

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    • ___ Hayato ___

      Hayato war der Ansicht, dass es nichts besseres für ein ernstes Gespräch gab damit sich die Gemüter abkühlten als eine japanische Teezeremonie. Schließlich war der Hotelerbe mit perfekt gebrühten Grüntee und idyllischen Gärten groß geworden und von Natur aus eine relativ entspannte Persönlichkeit. Aus Hayatos Sicht hatte das eindeutig dazu beigetragen und er hoffte, dass es auch ihren eher unfreiwilligen Gästen half, damit die Situation sich endlich ein wenig entspannte. Allein Jun zur Liebe, wollte der Dunkelhaarige endlich Ruhe in all das Drama bringen. Zwar lag ihnen die Öffentlichkeit noch im Nacken, aber erst ein Problem nach dem anderen. Jetzt galt es erst einmal die Eltern seines Liebsten für sich zu gewinnen oder wenigstens in soweit milde zu stimmen, dass sie ihn nicht für einen perversen reichen Sack hielten, selbst wenn er gar nicht so viel älter war als Jun. Hatte einen merkwürdigen Beigeschmack. Wieso musste er sich nochmal wegen albernen 4 Jährchen schlecht fühlen? Wahrscheinlich war auch nicht das Alter das eigentliche Problem, sondern viel mehr sein Status. Noch so etwas, dass Hayato nicht ganz verstand. In seiner Welt würde man sich schlagen, um mit ihm zusammen zu sein. Nicht das sich der Millionär darauf etwas einbildete, aber das waren Taejins Worte einmal gewesen und er hatte das so hingenommen.
      Wie auch immer...
      Die Anlage welche Hayato auserkoren hatte war eine berühmte Privatanlage ein wenig Abseits der Hektik. Die Familie Shirayuki hatte sich dort ein Grundstück gekauft und darauf einen absoluten japanischen Teezeremonie-Traum errichtet. Es gab viele kleine Teehäuser, welche man sich mieten konnte oder wie in Hayatos Fall sogar kaufen, was aber nur an seinen guten Beziehungen zu der Familie lag und weil Hayato den Tee der Familie in seinen Hotels vertrieb. Geschützt war das Grundstück hinter einem großen Tor, welches ihnen bereits von zwei Wachleuten geöffnet wurde. Hayato hatte auf der Fahrt dorthin angerufen und verkündet, dass er Besucher dabei hatte, damit diese ebenfalls hereingelassen wurden.
      Kaum öffneten sich die Tore erstreckte sich dort wie eine Art riesiger asiatischer Garten mit einem See und Häuschen wie gemalte Kunstwerke. Hayato hatte auf den Parkplätzten angehalten und wartete mit Jun auf dessen Eltern.
      Etwas abseits von Ihnen stand eine Frau in seidigen schneeweißen Kimono. Trotz ihres höheren Alters war sie nach wie vor eine bildschöne Frau und die leichten Falten standen ihr perfekt. Es war immer wieder rührend, dass bei Hayatos Besuchen extra die Dame des Hauses den Weg auf sich nahm um ihn zu begrüßen. Sie verstand, dass sie noch warten musste und hielt sich wie eine schöne Blume im Hintergrund.
      Das Juns Vater deutlich aufgeschlossener war, als die Mutter von Jun hatte Hayato durch die Erzählungen seines Freundes gewusst, aber nicht wie groß der Unterschied tatsächlich war. Der Hotelerbe war ungemein erleichtert darüber und in Anbetracht des Hintergrundes des Mannes, war Hayato noch erleichteter, dass er sich für diese Lokation entschieden hatte.
      Der Dunkelhaarige ergriff mit einem charmanten und freundlichen Lächeln die Hand des Mannes, begrüßte ihn freundlich und deutete ihm, dass er bitte gemeinsam mit seiner Frau und Jun der Dame folgen sollte.
      Frau Shirayuki begrüßte sie freundlich, wobei sie betonte, wie sehr sie sich wieder über die Ankunft von Hayato freute und da sie eine Frau von Welt war, waren ihr auch die Nachrichten nicht entgangen. Entgegen ihres Alters hatte sie Jun allerdings mit leuchtenden Augen angesehen und immer wieder betont, was für ein schöner junger Mann er doch war.
      Hayato nahm sich vor den Shirayukis definitiv mehr Tee abzukaufen.
      Sie wurden zu dem privaten Häuschen von Hayato geführt, wo bereits ein perfekt temperierter Tee und Leckereien auf sie warteten. Einige junge Damen im Kimono hatten die letzten Vorbereitungen getroffen, verbeugten sich und huschten schnell von dannen, damit die Gäste Ruhe hatten.
      Nachdem Hayato Juns Familie gebeten hatte sich zu setzen, setzte auch er sich als letztes an den typischen japanischen Tisch mit den seidigen kleinen Sitzkissen.



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    • Jun
      Zugegeben, er war ein wenig erleichterter, als sein Vater die Initiative ergriff und höflich wie er war sich Hayato vorstellte und ihn begrüßte. Natürlich erwiderte Hayato diese Höflichkeit nur zu gerne, wahrscheinlich froh, dass zumindest ein Elternteil von Jun ihm gegenüber aufgeschlossen schien und Jun hätte sich die Situation nicht ausmalen wollen, wenn sein Vater eine ähnlich negative Einstellung gehabt hätte, wie es seine Mutter hatte. Er betete einfach nur, dass das Gespräch halbwegs gut ablaufen würde.
      Nachdem Juns Vater ein paar Komplimente bezüglich der schönen Teehausanlage an Hayato weitergegeben hatte, während seine Frau mit verschränkten Armen und finsterer Miene der Umgebung nur wenig positives abgewinnen konnte, gesellte sich wohl die Herrin der Anlage zu ihnen und begrüßte sie, was zumindest Jun und sein Vater äußerst höflich erwiderten, während Rin Nakamura der älteren Dame eine eher halbherzige Begrüßung schenkte, die die ältere Frau ihr entweder nicht übel nahm, oder ihre Meinung dazu gut verschleierte. Als die Dame allerdings begann Jun bezüglich seiner Optik Komplimente zu machen, blickte der Jüngere erst verdutzt zu seinem Freun, dann verdutzt zu seinen Eltern und senkte schließlich leicht verlegen den Kopf und bedankte sich für diese Worte. Er hatte damit definitiv nicht gerechnet und war durchaus auch geschmeichelt, selbst wenn er nicht ganz damit umzugehen wusste.
      Sie folgten der Dame schließlich in eines der kleineren Teehäuser, in welchem bereits beim Eintreten ein angenehmer Duft von frisch aufgebrühtem Tee zu vernehmen war. Wenn das nicht beruhigend wirkte, dann wahrscheinlich gar nichts. Während sich Juns Eltern auf einer Seite des kleinen Tischs niederließen, nahm der Jüngere neben seinem Freund Platz und suchte für einen Moment unterm Tisch dessen Hand, um diese kurz zu drücken. Er wusste das Intimitäten und Liebesbekundungen hier jetzt absolut unangebracht waren, aber dennoch brauchte er ein wenig Kraft von seinem Freund. Allein um diese Situation gut überstehen zu können.
      Mit einem sanften Lächeln beobachtete Asahi Nakamura, wie die jüngeren Damen in Kimonos den Gästen den Tee einschenkten und anschließend eilig das Teehäuschen verließen. Sein Blick wanderte über die dazu gereichten Süßigkeiten und wenn er nicht schon vorher gut gestimmt gewesen wäre, dann war er es definitiv jetzt. Das war definitiv seine Welt und Jun war einmal mehr über den glücklichen Umstand froh, dass Hayato eben dieses Etablissment vorgeschlagen hatte. Doch noch bevor jemand andere etwas sagen konnte, durchbrach Rin Nakamura mit einem Räuspern die Stille, während sie Hayato mit einem messerscharfen Blick fixierte und damit einen sehr krassen Kontrast zu ihrem Ehemann darstellte. Als wären die beiden Sommer und Winter, Krieg und Frieden, Sonne und Mond...
      "Glauben sie wirklich ich bin durch soetwas hier..." Sie deutete um sie herum. "... auch nur im entferntesten beeindruckt?", brachte sie schließlich fast schon genervt von sich, während ihr Mann neben ihr seelenruhig an seinem Tee nippte und ein leises "... also ich schon..." hervorbrachte.
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    • ___ Hayato ___

      Der angenehme Duft von Tee lag in der Luft gepaart mit dem süßerer Leckereien. Das Bild welches sich vor ihnen erstreckte war absolut perfekt und stimmte Hayato sehr zufrieden. Sicherlich würde die Atmosphäre dazu beitragen, dass sich die Nervosität von Jun und ihm legte und vielleicht auch die Gemüter der Eltern beruhigte. Auch wenn Juns Vater auch so schon wie die Ruhe in Person wirkte und Hayato tatsächlich ein wenig in seinem Vorhaben bestärkte. Es erfreute Hayato sehr, dass es wenigstens dem Herren zu gefallen schien und ihm entging auch nicht der aufmerksame Blick bei der Wahl des Tees und der Süßigkeiten. Ein echter Kenner. Vielleicht sollte Hayato irgendwann mit ihm allein das Gespräch suchen. Vielleicht könnte er auch Tee aus dem Geschäft von Juns Vater erwerben? Mit Sicherheit war dieser Mann ein Fachmann auf diesem Gebiet und Hayato war ein Mensch, welcher Erfahrung und Know-How sehr schätzte. Zudem lernte er von Natur aus gern dazu. Juns Mutter allerdings war ein harter Brocken und Hayato hatte mit ihrer Reaktion bereits gerechnet. Wieder einmal war er sehr froh, dass er von Geburt an ein ziemlich großes Selbstbewusstsein besaß und ihn einzuschüchtern war kaum möglich. Außer natürlich man rutschte plötzlich in einen Mafiakrieg und hatte eine Waffe an der Schläfe, aber das war eine andere Hausnummer. Ehrlich gesagt war er nach den Erlebnissen mit Taejin gefasster den je und der Ansicht, dass ihn spätestens dadurch nichts mehr so leicht umhaute. Demnach sah er Juns Mutter mit einer solchen Ruhe und Gelassenheit nach ihren Worten an, dass sie davon entweder noch mehr kochen würde oder endlich einen Gang runter schaltete. Wäre die Situation nicht so schwierig, hätte der Hotelerbe hinsichtlich des Einwurfs von Juns Vater herzlich gelacht. Er schenkte ihm daraufhin aber wenigstens ein freundliches Lächeln. Unter dem Tisch merkte er wie sein Liebster seine Hand suchte. Sein Blick wanderte zu seinem Freund, dem er ein so liebevolles Lächeln schenkte, dass er hoffte ihm dadurch ein wenig die Angst zu nehmen. Er hatte die Hand von Jun in seiner als er wieder zu der Frau in der Runde blickte. "Es lag nicht in meinem Interesse sie hiermit zu beindrucken. Sollte ich ihnen mit all dem zu nahe getreten sein, bitte ich sie um Verzeihung. Ich halte diesen Ort lediglich für passend, um ein wichtiges Gespräch zu führen.", erklärte Hayato so ruhig, als würde er gerade selbst eine Teezeremonie leiten. "Ich weiß, dass ihnen die Beziehung zwischen Jun und mir nicht gefällt. Ich würde also gern ihre Sicht hören, um eventuelle Zweifel aus dem Weg zu räumen oder Sorgen zu mildern. Wenn sie mir die Chance geben mich ihnen zu beweisen, wäre es mir eine Freude dies zu tun."


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    • Jun
      Zumindest sein Vater schien mit seinem Tee ganz glücklich zu sein und würde hier wahrscheinlich nicht in den nächsten Minuten einen Krieg anzetteln... wenn Jun das doch nur von seiner Mutter behaupten könnte. Rin Nakamura erdolchte Hayato förmlich mit ihren Blicken, während sie den Tee nicht einmal ansatzweise anrührte. Sie war auf jeden Fall verdammt schwer zu knacken und Jun hatte das in den letzten achtzehn Jahren nie wirklich geschafft. Einer der Gründe, warum er aktuell ziemlich besorgt war. Dennoch entschied er sich vorerst Hayato die Verhandlung zu überlassen, schließlich war der Hotelerbe schwierige Gesprächspartner gewohnt und wusste wie man mit solchen Menschen sprach. Vermutlich konnte er das Gespräch deutlich besser führen, als es ein emotionaler und aufgewühlter Jun könnte. Und so zog der Ältere das Gespräch recht schnell an sich, adressierte Juns Mutter direkt, während Jun und sein Vater mehr wie stille Beobachter bei dieser Konversation wirkten, die nur darauf warteten einzuschreiten, sollte das Gespräch doch in die völlig falsche Richtung gehen. Hoffentlich würde es nicht dazu kommen.
      "Wo soll ich beginnen?", erwiderte Rin Nakamura, fast schon ein wenig genervt, als wäre es doch offensichtlich, welche Antwort sie ihm geben würde. Allerdings verleitete sie diese rethorische Frage tatsächlich dazu ein Schluck ihres Tees zu trinken, ehe sie diesen wieder auf dem Tisch abstellte und die Arme erneut vor der Brust verschränkte. "Abgesehen davon, dass eine Beziehung Jun vom Training und seinem Weg zur Weltmeisterschaft ablenkt, rückt diese Beziehung explizit mit ihnen ins Rampenlicht von Paparazzi, denen es nicht darum geht Persönlichkeitsrechte zu beschützen oder die Würde eines Menschen zu bewahren, sondern diese Menschen sind darauf getrimmt Leute hässlich dastehen zu lassen und das der ganzen Welt zu verkaufen, egal was der Wahrheit entspricht. Zusätzlich ist die Beziehung mit einem Mann in der Welt des Sports absolut gefährlich. Sie stehen über den Dingen, sie verstehen das vielleicht nicht, aber Sportler die sich erst einen Namen in der Sportwelt machen müssen, haben deutlich schlechtere Karten, wenn soetwas herauskommt. Ich wünschte die Welt wäre deutlich offener, aber Fakt ist, dass besonders im Sport noch an den dümmsten und konservativsten Ansichten festgehalten wird. Und zu guter Letzt... ich misstraue einem reichgeborenen Mann aus der obersten Schicht, der sich nun gerade einen Oberschüler angelt."
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    • ___ Hayato ___

      Hayato war niemand der gern um eine Sache herumredete, sondern auch schwierige Themen direkt ansprach. Er schätzte auch Juns Mutter als eine Person ein, die direkt heraushaute was sie störte und das ohne Samthandschuhe. Sie war die Art Mensch, welche man wohl einen emotionalen Bulldozer nannte und Hayato schien damit recht zu behalten. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an, aber wie ein so gesitteter Mensch wie Juns Vater an diese Frau geraten konnte, war ihm ein echtes Rätsel. Nun mit den Eltern des Hotelerben war das ja auch nicht viel anders. Seine Eltern waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Bevor er Juns jemals seiner Mutter vorstellte, würde er sich von seinem Penthouse werfen. Der Dunkelhaarige hörte also schweigend und mit einer absolut sichtbaren Gelassenheit der Dame vor sich zu, nippte an seinem Tee und schenkte Juns Vater nach, als er bemerkte das dessen Tasse leer war. Als die Triade der einzigen Frau am Tisch endlich ihr Ende gefunden hatte, musste sich Hayato beim letzten Teil doch tatsächlich ein wenig beherrschen. Die Oberschülergeschichte war also doch ein Thema? Herrje...
      Taejin würde ihn damit ewig aufziehen. "Ich verstehe ihre Bedenken, aber erlauben sie mir meine Sicht auf diese Dinge.", führte Hayato weiter in einem sehr ruhigen Ton aus. Es war die Art von Tonlage welche er tatsächlich für schwierige Geschäftspartner wählte und der Hotelerbe hatte beschlossen dieses Gespräch tatsächlich als Geschäft zu betrachten. Glücklicherweise war er schon immer ein Mensch der seine Emotionen zügeln konnte. "Zunächst einmal fungiere ich als Sponsor von Juns Mannschaft. Ich würde mir ins eigene Fleisch schneiden, würde ich seinem Training im Weg stehen. Ich investiere nicht, wenn es sich nicht lohnt. Jun hat ein unglaubliches Potenzial und Talent. Allerdings ist er auch alt genug, dass er sich seine Zeit selbst einteilen kann. Ich denke er hat es nicht aufgrund von Ihnen zur Meisterschaft gebracht, auch wenn ich ihnen damit jetzt sehr zu nah trete, sondern weil er fähig ist. Es waren seine Bemühungen und seine Anstrengungen und was auch immer Jun entscheidet, werde ich ihn unterstützen. Ich denke als Mutter, sollten sie ähnlich empfinden, nicht wahr?" Würde sie dies verneinen, würde sie sich als schlechte Mutter präsentieren und das wollte diese Frau unter keinen Umständen, das wusste Hayato. "Was ihre Ansicht hinsichtlich der Paparazzi angeht, teile ich ihre Meinung vollkommen. Ich habe allerdings schon Schritte diesbezüglich in die Wege geleitet. Ich werde niemals zulassen, dass Jun Schaden nimmt. Ob sie mir das glauben bleibt selbstverständlich ihnen überlassen. Vergessen sie aber nicht, dass ich mich damit ebenfalls auf eine neue Art ins Rampenlicht setze. Ich bin zwar nicht im Sport unterwegs, aber auch meine Branche ist nicht so zartbesaitet wie sie vielleicht annehmen. Dennoch bin ich bereit darum zu kämpfen. Wenn Jun bereit ist diesen steinigen Weg zu gehen, wäre es sicherlich leichter für ihn, wenn sie ihm bei diesem Berg die Hand reichen und ihn nicht hinunterstoßen. Ich werde da sein, um ihn aufzufangen. Ich hoffe sie tun dies ebenfalls." Nun zierte sich doch ein amüsiertes Lächeln auf dem schönen Gesicht des Millionärs. "Was ihr Klischeedenken angeht. Nun dagegen kann ich leider nichts machen. Ich liebe Jun und ich habe vor diesen Mann irgendwann zu heiraten. Selbst wenn ich dafür ins Ausland muss. Reicht ihnen das um den Ernst zu untermauern?"


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    • Jun
      Rin Nakamura schien nur bedingt zufrieden mit den Antworten, die sie von Hayato bekam und weder ihr kritischer Blick, noch ihre abwehrende Körperhaltung schienen sich im Laufe des Gesprächs zu lockern. Zwar schien sie es ein wenig zu entspannen, als Hayato betonte, dass er Jun beschützen würde und alles dafür tun würde, dass diese Beziehung sicher war und weder Paparazzi noch irgendjemand anderes sie gefährden könnten. Dennoch schien ihr ein Fakt nicht ganz zu entgehen, den Hayato äußerte, von dem sie bisher noch nichts zu wissen schien und umso geschockter zwischen ihrem Sohn und dem Hotelerben hin und herblickte. "Bitte was? Er ist dein Sponsor?" Nun hielt auch Asahi Nakamura inne und schien ebenso überrascht, wenn auch ein wenig verhaltener auf. Das war ein Fakt, den seine Eltern wohl noch nicht erfahren hatten. Jun räusperte sich leicht. "Er ist nicht mein Sponsor, sondern der Sponsor unserer Mannschaft...", warf er vorsichtig ein und erntete dafür einen verständnislosen Blick seiner Mutter, die vage den Kopf schüttelte. "Solltet ihr euch also zerstreiten, läufst du Gefahr keinen Sponsor mehr zu haben und sollte das zwischen euch noch ernster werden, könnte es bei der Meisterschaft negativ angeprangert werden, dass du dich von deinem reichen Freund sponsorn lässt." Nun war Jun derjenige, der die Augen verdrehte und doch ein wenig gefestigter auf seine Mutter reagierte. "Niemand interessiert es, wer mich sponsort und selbst wenn ich eine private Beziehung zu dieser Person habe... ich bin bei weitem nicht der erste, der Sponsoring von seinem Partner bekommt. Es ist nur finanzielle Unterstützung. Das bringt nur bedingt etwas, wenn man nicht die Fähigkeiten dazu hat.", rechtfertigte sich Jun und erntete das erste Mal an diesem Abend von seiner Mutter einen Blick, als hätte sie nicht damit gerechnet, dass der Jüngere seinen Freund so verteidigen würde. Jun nahm einen Schluck seines Tees, um wieder ein wenig herunterzukommen... der Nachsatz von Hayato machte es allerdings nicht besser.
      Beinahe synchron verschluckten sich Vater und Sohn an ihrem Tee, als Hayato stolz verkündete, er würde Jun heiraten wollen und eine gewisse Panik stieg in dem Brünetten auf, wodurch er fast schon panisch zu seinem Freund blickte, als würde er ihm damit sagen wollen: "Hätten wir das nicht vor dem Gespräch bereden können?" Doch es war zu spät und selbst Juns Mutter hielt bei dieser Aussage inne und musterte den Hotelerben mehr als skeptisch und schüttelte vage den Kopf. "Darf ich fragen wie lange diese Beziehung schon geht?"
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    • ___ Hayato ___

      Hayato schwieg als sich Mutter und Sohn unterhielten, erstens wäre es unhöflich zu unterbrechen und zweitens waren das immer noch Juns Eltern und nicht seine. Der Hotelerbe hatte seinen Standpunkt klar gemacht und würde davon auch nicht abweichen. In diesem Sinne war er genauso stur wie sein Großvater. Erschreckend, dass gerade das ihre einzige Gemeinsamkeit war. Als das Gespräch der beiden verstummte, sah der Dunkelhaarige die Frau vor sich lange einfach nur schweigend an. In aller Ruhe und Gelassenheit wie sie Hayato Sakurai nun einmal immer ausstrahlte. Diese Selbstsicherheit würde auch nicht Juns Mutter brechen können und das war auch gut so. Er würde Jun vor jedem beschützen und wenn es auch die eigene Familie war. "Gute Frau, seien wir ehrlich. Ihnen ist es egal was ich sage. Sie werden immer etwas finden, das sie stört, weil es eben nicht sie waren, die eine Partnerin für Jun ausgesucht hat. Ich kenne Leute wie sie und weiß, dass mit Worten bei ihnen nichts zu machen ist. Sagen sie mir doch einfach, was ich tun soll oder welche Taten ich sprechen lassen muss, damit sie aufhören alles was ihr Sohn tut anzuprangern." kam es dann direkt von dem aktuellen Gesprächsführer, ehe er einen weiteren Schluck Tee nahm. Die nächste Aussage schien Vater und Sohn dieses Mal mehr zu überraschen als die Mutter, was Hayato fast hatte lachen lassen. Schmunzelnd blickte er zu Jun und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. "Entschuldige. Schau nicht so, das war kein Antrag. Den würde ich ordentlich machen und nicht so. Ich sage nur, dass ich es mir vorstellen kann, wenn du das ebenso möchtest und mich nicht irgendwann satt hast. Dieser Schritt hat Zeit und wir werden darüber in aller Ruhe unter vier Augen sprechen. Mir ging es hauptsächlich darum..." sein Blick wanderte zu der Dame in der Runde. "Ihnen deutlich zu machen, dass für mich diese Beziehung kein Zeitvertreib ist. Ich stelle ihnen somit noch einmal die Frage: Was soll ich tun, damit ich sie überzeugen kann und nein, ich dulde kein, dass es keine Möglichkeit gibt."


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    • Jun
      Die folgenden Worte von Hayato schienen die ganze Sache ziemlich direkter anzugehen, während Jun instinktiv die Luft anhielt, da sie die Atmosphäre deutlich mehr anzuspannen schien. Hayato bot damit an, nicht mehr um den heißen Brei zu reden und die Sache direkt anzugehen und während das sicher den ein oder anderen Gesprächspartner eingeschüchtert hätte und sowohl Jun als auch sein Vater versuchen würden solch ein Gespräch zu vermeiden, schien Rin Nakamura viel mehr in Fahrt zu kommen. Sie fixierte den Dunkelhaarigen sich gegenenüber und schob die Tasse Tee vor sich beiseite, ehe sie sich leicht auf dem Tisch vorbeugte.
      "Gut, dann sind wir eben ehrlich. Ich habe noch nie eine Partnerin für Jun ausgesucht und das werde ich auch nie. Ich bin mir nicht ganz sicher, woher sie das haben. Fakt ist, ich bin tatsächlich nicht über diese Beziehung glücklich. Wieso auch? Welche Mutter würde denn glücklich reagieren, wenn sie von der ersten ernsten Beziehung ihres Sohnes nicht von ihm erfährt, sondern aus den Klatschnachrichten? Schon gar nicht, wenn sie bisher nicht einmal wusste, dass er auf Männer steht und weder ihr Sohn noch dessen Freund es für nötig gehalten haben sich vorzustellen. Nennen sie mich altmodisch, aber ich will den Partner meines Kindes schon kennenlernen, wenn es ernst wird und es nicht durch Zufall erfahren, weil man es mir nicht länger verheimlichen konnte. Mir ist egal, was im Internet über sie steht und ich werde mich auch nicht durch Artikel von ihnen durcharbeiten. Wenn ich jemanden kennenlernen möchte, erwarte ich mehr über die Person bei einem Gespräch zu erfahren und ebenso erwarte ich, dass sie sich ein eigenes Bild von mir machen. Meine erste Reaktion nach Veröffentlichung der Artikel war definitiv... grausam." Ihr Blick wanderte langsam zu Juns, welcher ein wenig überrascht über dieses dezente Eingeständnis schien, allerdings leicht die Augenbrauen zusammenzog. So leicht würde er ihr nicht vergeben.
      "Ich gestehe, dass ich komplett falsch reagiert habe und meinen Frust über diese widerlichen Artikel an genau der falschen Person ausgelassen habe. Das ist nicht zu entschuldigen und schäme mich dafür zutiefst. Es tut mir Leid Jun."
      Er schwieg. Er wusste nicht wirklich darauf etwas zu sagen oder darauf zu reagieren. Er konnte ihr nicht so leicht verzeihen, war aber dennoch über die Einsicht überrascht... und er konnte sich nicht erinnern, dass sich seine Mutter jemals bei ihm entschuldigt hatte. Noch nie. Dann wandte sie sich wieder an Hayato.
      "Was ich von ihnen hören will? Dass sie garantieren können, dass meinem Sohn in ihrer Obhut nichts geschieht, dass ihre komplette Familie ihn mit offenen Armen empfängt und seinen Schutz an erste Stelle stellen. Dass gegen Verunglimpfungen von Medien gegen ihn rechtlich vorgegangen wird und er seine Leidenschaft niemals für diese Beziehung opfern muss. Wenn sie all das garantieren können... haben Sie meinen Segen."
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    • ___ Hayato ___

      Hayato war kein Mann der direkte Konfrontationen scheuchte, im Gegenteil bei einigen Geschäftspartner suchte er diese sogar. Wie es sich herausstellte, hatte er auch bei Juns Mutter genau diesen Nerv getroffen. Auch sie war keine Person, die Angst vor Konfrontation hatte. Sie schien dabei eher voll loszulegen und das war eine Sprache, welche Hayato und sie nun endlich gemeinsam sprachen. In gewisser Weise beruhigte den Hotelerben das sogar. Für die meisten Menschen wahrscheinlich nicht ganz nachvollziehbar, aber es war wichtig in schwierigen Gesprächen wenigstens eine Gemeinsamkeit mit dem Gegenüber zu finden. Selbst wenn es eine schlechte war. Das Rin Nakamura nun endlich alle Karten auf den Tisch legte, machte für den Hotelerben die Sache tatsächlich angenehmer und er musste nicht mehr sämtliche Negativitäten, welche sie gegen ihn in Petto hatte, erst noch aus ihr herauskitzeln. Wenn sie ihm einfach direkt alles ins Gesicht knallte, konnte er damit arbeiten. Darum zierte Hayatos Gesicht auch ein Lächeln bei ihrer Ansprache. Kein Lächeln des Spotts, des Hochmuts oder dergleichen. Es war ein freundliches Lächeln und er nickte. "Ich verstehe ihren Standpunkt und ich bin froh, dass sie mit mir darüber sprechen. Sie haben Recht mit dem was sie sagen. Sie hätten nicht so darüber erfahren sollen und ich hätte viel früher das Gespräch mit ihnen suchen sollen. Allerdings sollten sie berücksichtigen, dass Jun seine Gründe hatte, warum er Sorge hatte es ihnen zu sagen. Genau aus dem Grund, weshalb sie sich gerade entschuldigen. Ich denke ein Gespräch zwischen ihnen allen, ein richtiges wäre für alle Parteien wichtig. Allerdings ist das nicht meine Entscheidung und ich habe nicht das recht mich in Familienangelegenheiten einzumischen. Was diese Beziehung angeht allerdings, habe ich es. Sie haben mit dem was sie sagen recht, es lässt sich allerdings nicht mehr ändern und ganz gleich, wie negativ sie mir gegenüber eingestellt sind, wird das nichts an meinen Gefühlen für ihren Sohn ändern."
      Als Juns Mutter ihren Blick nun auf ihren Sohn richtete, hielt sich Hayato zurück. Diese Entschuldigung würde Jun nicht so schnell annehmen, dass wusste der Dunkelhaarige. Allerdings war die Überraschung groß und sicherlich konnte man darauf vielleicht in Zukunft aufbauen.
      Als sie wieder das Wort an Hayato richtete, sah er sie wieder ernst an. "Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde das mein Großvater damit einverstanden ist. Was allerdings einfach an dem Alter und der damaligen Einstellung liegt. Allerdings ist das was er denkt für mich ziemlich irrelevant. Mein Vater weiß von Jun und er wird ihn mit offenen Armen empfangen. Ehrlich gesagt, möchte er ihn unbedingt kennenlernen und freut sich darauf. Ich verspreche Ihnen das ich alles für Jun und seine Sicherheit tun werde. Rechtliche Schritte laufen bereits und ich werde niemals zulassen, dass ihm auch nur ein Haar gekrümmt wird. Was seine Leidenschaft angeht. Nun darüber hatte ich noch nie zu entscheiden. Was immer Jun glücklich macht, ich werde immer hinter ihm stehen und ihn unterstützen. Wenn er mich jemals leid sein sollte, steht es ihm jederzeit frei zu gehen...." sein Blick wanderte dabei zu Juns mit einem Grinsen. " Er muss sich nur darauf einstellen, dass ich alles daran setzen werde, ihn wieder für mich zu gewinnen." Hayato schwieg einen Moment ehe er wieder seinen Blick zu Rin Nakamura richtete. "Sind sie damit einverstanden?"


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    • Jun
      Es war eine gewisse Erleichterung, dass Hayato und Juns Mutter wohl endlich einen gewissen Konsens gefunden haben, wenngleich die Situation bei weitem noch nicht gelöst war und Jun seiner Familie definitiv nicht so leicht verzeihen würde. Dafür hätte Rin Nakamura nicht nur bei Veröffentlichung der Beziehung anders reagieren müssen, sondern auch deutlich eher sich entschuldigen sollen. Vielleicht war es kindisch von Jun, nachtragend zu sein, allerdings sah er das in diesem Fall als sein gutes Recht an und würde davon vorerst auch weiter Gebrauch machen. So leicht würde er es seiner Mutter nicht machen und mit einem kurzen "Entschuldigung" war es nicht getan, aber das schien auch sie zu merken. Ebenso war Jun auch von seinem Vater enttäuscht, dass dieser sich in dieser Situation zu sehr zurückgehalten hatte und nicht eingegriffen hatte. Jun würde seinen Eltern definitiv nicht so schnell verzeihen.
      Nachdem Hayato auf RIns Worte geantwortet hatte, schien die Dame einen Moment nachzudenken, ehe sie langsam nickte. "Ich bin nach wie vor nicht unbedingt begeistert, aber ich denke es ist ein Anfang. Ich stehe euch nicht im Weg.", erwiderte sie schließlich und erntete dafür nur bedingt einen erleichterten Blick von Jun, welchem es dennoch ein wenig sauer aufstieß, da sie damit auch klar sagte, dass sie es aber auch nicht unbedingt guthieß. Aber wenn sie sich wenigstens nicht mehr einmischte, hätten sie zumindest eine Sorge weniger... schließlich stand aktuell zu viel auf ihrer Agenda, wodurch ein Problem weniger dann doch für Erleichterung sorgte.
      "Ich weiß es zu schätzen, dass du deine Fehler einsiehst...", sprach Jun schließlich nach einer Weile des Schweigens und meinte daraufhin ein kleines Zucken des Auges seiner Mutter zu erkennen, ging darauf aber nicht weiter ein.
      "Kommst du also mit nach Hause?", erwiderte sie daraufhin, bewusst nicht weiter auf ihre Schuld eingehend und der Brünette schüttelte nur vage den Kopf. "Erst einmal nicht. Vielleicht wenn sich unser Verhältnis wieder verbessert und die Medienthematik sich beruhigt hat. Aber aktuell bin ich bei Hayato besser aufgehoben."
      Das schien sie gar nicht gerne zu hören, hütete sich aber etwas dazu zu sagen und nickte schließlich nur langsam.
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    • ___ Hayato ___

      Natürlich hieß sie es nach wie vor nicht gut, aber es war zumindest ein Anfang, dass sie Hayato bei ihrer nächsten Begegnung vielleicht nicht direkt am liebsten die Augen auskratzen würde. Der Hotelerbe verbuchte die Unterhaltung also erst einmal als Erfolg. Kein einfacher Verhandlungspartner diese Frau Nakamura, aber wenn man sich bereits mit Kunden über die Form von Reiskörner gestritten hatte, haute einen so schnell wahrscheinlich kein Gespräch mehr um. Jedenfalls war die erste Hürde gemeistert, mehr oder weniger jedenfalls. Das Jun weiterhin an seiner Seite bleiben wollte, freute den Hotelerben und ehrlich gesagt wäre es ihm verdammt schwer gefallen, hätte er den Bogenschützen nun wieder nach Hause verabschieden müssen. Es gefiel ihm, dass er seinen Liebsten bei sich in den eigenen vier Wänden hatte und es wärmte ihn jedes Mal das Herz, wenn dieser ihn Zuhause willkommen hieß. Mit Jun war sein Zuhause komplett und sicherlich war auch Sherazade glücklich, dass sie ihren zweiten Papa bald wieder bei sich hatte. Hayato deutete auf den Tisch vor sich. "Bitte fühlen sie sich frei zu bestellen was sie möchten. Wenn sie noch einen Wunsch haben, lassen sie es mich wissen."
      Der Rest des Nachmittags verlief zwar deutlich ruhiger, aber entspannt war nicht das passende Wort was Hayato zu dieser Situation gewählt hätte. Er würde lügen würde er behaupten, nicht ungemein erleichtert zu sein, als sich endlich dieses Teekränzchen auflöste und er Jun wieder mit sich nehmen konnte. Ihre kleine unfreiwillige Truppe hatte gemeinsam das Teehäuschen verlassen und während Hayato sich höflich, wie er nun einmal war, verabschiedet hatte, sah er noch einmal zu Jun dem er noch einen Moment Privatsphäre mit seiner Familie geben wollte. "Ich warte im Wagen auf dich", entgegnete er ihm sanft und steuerte dann sein Auto an. Als er die Autotür öffnete ließ er sich erleichtert in seinen bequemen Autositz nieder, ließ aber die Tür offen. Hayato war von Natur aus ein Skeptiker und falls die Situation eskalieren sollte, wollte er rechtzeitig da sein, damit er Jun helfen konnte. Demnach behielt er die Tür offen und wartete geduldig auf seinen Freund.


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    • Jun
      Ehrlich gesagt war er sehr froh, als sie endlich das Teehaus verließen und er sich von seinen Eltern verabschieden konnte. Hayato hatte ihnen noch einmal etwas Freiraum gegeben, damit Jun sich in Ruhe von seiner Familie verabschieden konnte, wenngleich die Situation etwas komisch war und er nicht ganz wusste, was er genau sagen sollte. Er hatte seine Eltern zu ihrem Wagen begleitet, schwieg dann aber und eine fast schon komische Stille kehrte er ein, bis schließlich sein Vater tatsächlich das Wort ergriff. "Behandelt er dich gut?"
      Überrascht blickte Jun zu ihm, hatte er nicht ganz erwartet, dass er überhaupt soetwas gefragt würde, doch er nickte langsam und blickte kurz über seine Schulter zurück zu Hayato, welcher in seinem eigenen Wagen saß, allerdings bereits schien jederzeit zur Hilfe zu eilen, sollte irgendetwas passieren. Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Jüngeren und er nickte bestimmt, ehe er zu seinem Vater blickte und antwortete: "Er behandelt mich unfassbar gut. Ich könnte mir nichts besseres wünschen." Zufrieden nickte sein Vater und stieg daraufhin in seinen Wagen, als wäre das alles was er wissen müsste. Rin wiederum wirkte noch etwas unentschlossen, schien aber einzusehen, dass sie vorerst heute nicht mehr bewirken würde, weshalb sie sich noch einmal an ihren Sohn wandte, der Blick ein wenig restlos. "Pass auf dich auf und melde dich, sollte irgendetwas sein oder solltest du zurück nach Hause kommen wollen." Jun nickte langsam, kommentierte es aber nicht weiter und sah dann zu wie auch seine Mutter in das Auto einstieg und sie langsam davon fuhren. Langsam atmete Jun tief aus und er lief zurück zu seinem Freund, stieg in den Wagen auf der Beifahrerseite ein und schnallte sich an. "Lass uns nach Hause fahren. Ich habe genug von dem Tag und ich will einfach nur noch ins Bett.", seufzte der Brünette und lehnte sich dann leicht an die Beifahrertür um aus dem Fenster hinaus zu blicken. Er fühlte sich ausgelaugt. Dieser Tag war definitiv zu viel gewesen.
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    • ___ Hayato ___

      Hayato bekam von dem kurzen Gespräch nichts mit, was auch in Ordnung so war. Sollte es hitziger werden, würde er es auf jeden Fall hören, aber so lange es so ruhig blieb gab es keinen Grund sich einzumischen. Er hoffte ja, dass er es nicht allzu sehr heute übertrieben hatte. Hayato wusste ja, dass er Jun vielleicht ein wenig zu sehr behütete, aber was sollte er schon dagegen tun? Sein Freund war einfach zu süß für diese Welt und der Hotelerbe vergötterte ihn sprichwörtlich. Geduldig wartete er auf den Brünetten, der tatsächlich nicht lange auf sich warten ließ. Sicherlich wollte sein Freund einfach nur noch nach Hause. Es war ein harter Tag gewesen und es war Zeit für sie beide wenigstens den Abend ruhiger ausklinken zu lassen. Seine Vermutung hatte sich bestätigt, als sich Jun ebenso in den Autositz sinken ließ wie Hayato noch zuvor. Sanft griff der Dunkelhaarige nach der Hand von Jun. Sie fühlte sich nach dem Training oft rau an, auch wenn er Handschuhe trug. Jun hatte ihm einmal erklärt, dass das wohl an den harten Sehnen des Bogen lag. Liebevoll küsste er den Handrücken seines Angebeteten. "Du warst wirklich tapfer. Das war alles andere als einfach heute." Danach startete Hayato auch schon den Wagen. Er wollte ehrlich gesagt auch einfach nur noch zurück in sein Penthouse, gemeinsam mit seinem Liebsten und sich mit ihm auf das Sofa zu Sherazade kuscheln. Die Hundedame erwartete sie sicherlich schon sehnsüchtig und würde sich ordentlich Aufmerksamkeit einfordern. Hayato hatte beschlossen seinem Freund etwas Ruhe zu gönnen, weshalb er lediglich ein wenig entspannende Hintergrundmusik hatte laufen lassen und die Autofahrt eher ruhig hielt. Sie konnten sich noch in aller Ruhe im Bett unterhalten, wenn sie einfach nur zusammen gekuschelt lagen und den Tag dann endlich Tag sein lassen konnten. Der Verkehr hielt sich glücklicherweise in Grenzen und schien ihnen zu mindestens gütig gesinnt. Sie brauchten nicht sonderlich lang bis Hayato endlich den Wagen in der Garage parken und mit Jun in den Aufzug steigen konnte.


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    • Mingi
      Nach einer halbstündigen Autofahrt, parkte Mingi seinen Wagen vor dem Polizeipräsidium und stieg aus. Einen Moment hielt er inne, musterte das Gebäude, welches deutlich größer als seine vorherige Arbeitsstelle in Incheon war, ehe er sich mit seiner Tasche über der Schulter in Bewegung setzte und auf den Eingang zubewegte. Bereits in der EIngangshalle herrschte ein reges Treiben und während er sich ins Gedächtnis rief, dass er sich nun damit abfinden müsse, näherte er sich dem Empfang und der Dame, die direkt hinter dem eichenen Tresen saß, ihre rahmenlose Brille tief auf ihrer Nase sitzend, während sie wie verrückt auf ihre Tastatur tippte und die Umgebung auszublenden schien. Mingi räusperte sich leicht, doch keine Reaktion von ihr. Erneut räusperte er sich, diesmal lauter und noch immer folgte keine Reaktion von ihr. Mingi setzte an, um ein drittes Mal noch lauter sich zu Räuspern, seine Abschicht wurde durch den finsteren Blick der schwarzhaarigen Frau, die um die Mitte dreißig sein musste, allerdings im Keim erstickt und tatsächlich hörte sie auf die Tastatur zu malträtieren. "Wenn sie sich noch einmal Räuspern, stopfe ich ihnen eine ganze Packung Hustenbonbons in den Rachen. Was wollen sie?", blaffte sie ganz und gar nicht freundlich und Mingi musste durchaus gestehen, dass er solch ein Verhalten bei einer zierlichen Empfangsdame wie ihr absolut nicht erwartet hatte. Schlechter Tag? Oder vielleicht war das einfach ihre Art...
      "Choi Mingi. Ich komme vom Polizeipräsidium in Incheon und wurde hierher versetzt. Dezernat für organisierte Kriminalität.", erklärte er sich knapp, reichte ihr seinen Ausweis und meinte fast erkennen zu können, wie sich die Anspannung im Gesicht der jungen Frau zumindest ein klein wenig löste. Vielleicht bildete er sich das aber nur schlichtweg ein, denn sie machte immer noch den Eindruck, als würde sie ihm jeden Moment eine reinhauen. Ohne Grund. Und ohne Vorwarnung. Einfach nur weil er sie nervt.
      Die Schwarzhaarige musterte den Mann vor sich noch einen Moment, ehe sie eine Schublade in ihrem Schreibtisch öffnete und begann in dieser herumzukramen. Eine kleine Weile verging, ehe sie schließlich das Gesuchte gefunden hatte und mit Schwung einen Mitarbeiterausweis auf den Tresen knallte. Zögerlich griff Mingi danach und musterte die Chipkarte, auf der ein eher unglücklich gewähltes Foto von ihm zu sehen war zusammen mit seinem vollständigen Namen, seiner Mitarbeiter-ID und seinem Dezernat. Die Karte befand sich in einer Hülle mitsamt Schlüsselband, um wahrscheinlich zu umgehen, dass die Mitarbeiter diese schnell verloren und schneller identifiziert werden konnten. Mingi zog das Schlüsselband über seinen Kopf und blickte noch einmal zu der Empfangsdame, die ihm bereits einen sehr genervten Blick schenkte und ungeduldig mit einem Kugelschreiber auf ein Dokument deutete, welches sie von ihm unterschrieben haben wollte. Kurz überflog er es und setzte sein Signum drunter, ehe sie ihm das Dokument mitsamt Stift wieder entriss und eine abweisende Handbewegung machte, um ihm anzudeuten, dass er sich jetzt entfernen durfte. Herzallerliebst. Kurz erwog er sich zu bedanken oder sie alternativ auf ihr schlechtes Benehmen anzusprechen, entschied sich dann aber dennoch es dabei zu belassen, da es ihm im Endeffekt eigentlich doch nicht interessierte. Nach einer Wegbeschreibung zum Dezernat fragte er bewusst nicht, da sie ihm wahrscheinlich nicht einmal antworten würde.
      So begab er sich mithilfe seiner seinen Mitarbeiterkarte durch den Vereinzler des Polizeipräsidiums, ließ sich von der Security durchsuchen, ehe er den Weg zu seinem neuen Dezernat anschlug.

      Er brauchte... viel zu lange, um endlich vor der Tür seines Dezernats anzukommen. Nicht, weil es so weit vom Eingang des Gebäudes entfernt war, sondern viel mehr, weil Mingi es auf diesem Weg tatsächlich geschafft hatte bei jeder möglichen Kreuzung die komplett falsche Richtung zu wählen. Erst nach mehrmaligem Nachfragen bei passierenden Beamten hatte er endlich sein Ziel erreicht und einmal mehr war er froh seinen schlechten Orientierungssinn stets in seine Wegzeiten mit einzuplanen, sodass er trotzdem noch pünktlich seinen Arbeitsplatz erreichte. Knapp klopfte er an der Tür, ehe er eintrat und in eine handvoll übermüdeter Gesichter mit Augenringen und Bartstoppeln zu blicken. Es roch ein wenig muffig, aber allem voran übertünchte der Geruch von Kaffee fast alles andere. Ein kurzer Blick auf die Schreibtische der Anwesenden verriet, dass sich bei fast jedem mindestens vier leere Kaffeetassen stapelten und er mochte nicht raten, wieviele davon alleine von heute sind.
      Während er die Umgebung noch in sich aufnahm, öffnete sich die Glastür zu dem einzigen separierten Büro und heraus trat eine Dame, die er auf etwa Ende vierzig schätzte. Ihre langen brünetten Haare waren zu einem strengen Dutt zusammengebunden und sie hatte sich wohl in ein Kostüm gezwengt, das sie zwar schlank wirken ließ, allerdings eigentlich für eine Polizistin nicht sonderlich praktisch war. Definitiv machte sie keine Außeneinsätze.
      "Choi. Ich habe sie bereits erwartet.", begrüßte sie Mingi knapp und überging dabei direkt jegliche Form von sinnlosen höflichen Floskeln. Sollte ihm nur Recht sein. "Folgen sie mir." Und damit folgte er ihr mit ins Büro nur um einen wahrlich zweistündigen Vortrag zu hören, welche Regeln er hier zu befolgen hatte, was nicht akzeptiert wurde und womit er sich in der ersten Woche beschäftigen würde. Ihm war klar, dass sie über seinen Versetzungsgrund Bescheid wusste und ihm indirekt vermittelte, dass er ganz schnell hier herausfliegen konnte, sollte er irgendwelchen Blödsinn machen. Das konnte ja spaßig werden.
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    • ___ Seongwha ___

      Er würde nicht behaupten, dass er einen schlechten Tag hatte. Allerdings war gefühlt alles schief gelaufen, was nur schief laufen konnte. Der Tag hatte schon damit begonnen, dass die Reinigung seinen Mantel hatte eingehen lassen und der ganze Kunstpelz (er würde nie Echtpelz tragen, um das mal zu betonen) nun viel mehr an einen etwas größeren Chihuahua - falls es diese langhaarig gab, er war eher ein Katzenmensch daher wusste er das nicht und ehrlich gesagt interessierte es ihn auch nicht - als an einen Zuhältermantel. Nicht das er sich als so etwas sehen würde, aber sein bezaubernder bester Freund und gleichzeitig rechte Hand hatte seinen Mantel liebenswerter Weise so getauft. Musste er erwähnen, dass der Idiot ihm diesen geschenkt hatte? Ob als Scherz oder nicht, er hatte dieses Scheißteil tatsächlich liebgewonnen. Jedenfalls musste er ihm diese Nachricht überbringen, dass es den Mantel nun dahin gerafft hatte. Es war tragisch. Die Reinigung gibt es nicht mehr, so nebenbei. Dann hatte sein Lieblingsrestaurant es geschafft sein Lieblingsessen anzubrennen. Seongwha hatte ihn dafür nur nicht erdolcht, weil der Kerl der einzige in ganz fucking Seoul war, der halbwegs gute Doenjang Jjigae auf die Reihe bekam. Ein Desaster. Und nun durfte er pro forma im südlichen Seoul Distrikt der Polizei antanzen, um sich eine Moralpredigt anzuhören, die ihn nicht weniger interessieren könnte als das Wissen, ob es langhaarige Chihuahuas gab und das alles nur, weil ihr neustes Mitglied einem Polizisten beim Poker den Dienstwagen abgezogen hatte. Gewisser Weise war Seongwha ja irgendwie stolz. Er hätte den Blick des Bullen nur zu gern gesehen. Leider fanden die Cops das eben nicht so cool und er durfte hier antanzen, um das Verhalten seiner ach so bösen Truppe zu erklären.

      Als Seongwha das Polizeipräsidium betrat, schlug ihm direkt der vertraute modrige Geruch entgegen gefolgt von billigen Instantkaffee. Er hatte das Bedürfnis auf seine Designerschuhe zu kotzen. Ganz gleich wie oft er auch durch diese Türen ging und nach allem was er bereits in seinem Leben gesehen hatte, war dieser Geruch immer wieder aufs Neue eine Beleidigung für seine Nase. Vielleicht war er auch einfach nur allergisch auf Polizisten, wer wusste das schon.
      Er erwartete ja keinen roten Teppich...naja vielleicht doch, aber war es zu viel verlangt gelegentlich mal diese staubigen Fenster zu öffnen? Wahrscheinlich würden diese direkt aus der Wand fallen.
      Jedenfalls reckten alle ihre Köpfe als er das Präsidium betrat. Man sollte meinen sie gewöhnten sich langsam daran, dass er hier ab und an aufschlug, Besserung gelobte, wieder verschwand, nur um dann wieder hier anzutanzen. Allerdings war dem wohl nicht so. Das Mädel am Empfang war direkt aufgesprungen, strahlte ihn mit leuchtenden Augen an, als wäre er nicht einer der gesuchtesten Verbrecher Südkoreas und deutete auf die Tür am Ende des Flurs, als wäre er dort nicht schon gefühlt tausend Mal ein und ausgegangen.
      "Guten Morgen Herr Park," trällerte sie, räusperte sich dann, da sie vielleicht nicht gerade die Freundlichkeit in Person in Anbetracht ihres Jobs und in Anbetracht Seongwhas Job sein sollte und setzte sich zügig wieder auf ihren Platz. Seongwha schob sich seine Sonnenbrille in das gestylte Haar, ehe er wortlos an ihr vorbei ging.
      Da er dezent alles was sie danach sagte ignorierte, hatte er auch nicht zugehört, dass die Chefin gerade einen neuen Mitarbeiter herumführte und danach zu ihm kommen würde und war einfach in ihr Büro stolziert. Nur um besagten neuen Mitarbeiter fast die Tür gegen die Nase zu schlagen.
      "Wow...ihr Bullen seit echt überall wo man euch nicht brauchen kann. Selbst hinter Türen."


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    • Mingi
      Er war beinahe froh, als sein neuer Chief nach einem langen Vortrag endlich zum Ende zu kommen schien und wenn Mingi etwas aus dem Monolog mitgenommen hatte, dann war es die Tatsache, dass seine neue Chefin sehr bedacht auf beachten der Regeln und einhalten von Vorgaben schien. Das war verdammt gut. Der Grund für seine Versetzung war zwar aktuell nicht weiter hier für jemanden von Belang, Fakt war aber, dass er in Incheon das Vertrauen an die Rechtschaffenheit seiner Kollegen verloren hatte und nun hoffte dieses Vertrauen hier wiederzufinden. Er war zu Beginn seiner Karriere kein Einzelgänger gewesen, hatte sich sogar ziemlich gut mit seinen Kollegen und seinem Partner verstanden und keinen Grund für Misstrauen verspürt. Das hatte sich über die Jahre aber doch geändert und nun war er sich nicht einmal sicher, wieviele gesetzestreue Polizisten es überhaupt noch in Korea gab oder ob Korruption mit dem Job einherging. Dementsprechend war er fast schon froh, dass vorerst seine Arbeit hier auf den Schreibtisch beschränkt war. Er hatte noch keinen Partner, also wären Außeneinsätze vorerst nicht möglich und er wollte sich erst einmal einen Eindruck von seinen neuen Kollegen machen, um herauszufiltern, wer am besten als sein Partner geeignet war... also wer am besten seine Klappe hielt und Mingi seine Arbeit machen ließ. Gäbe es nicht die Partnerregelung, würde er ja am liebsten komplett alleine arbeiten.
      Er erhob sich von seinem Stuhl, sein Chief hatte ihm verdeutlicht, dass sie ihm alles mitgeteilt hatte und er nun bitte das Büro verlassen und sich einen freien Arbeitsplatz suchen sollte, da wurde Mingi auch schon fast von der Glastür des Büros erschlagen. Minimal zuckte der Polizist zusammen, hielt aber rechtzeitig die Tür fest, da sein gegenüber nicht sonderlich daran interessiert schien, sich für diesen kleinen Angriff zu entschuldigen. Ganz im Gegenteil. Ganz entspannt warf er Mingi eine direkte Beleidigung vor den Augen des Chiefs des Dezernats an den Kopf und wenn er es nicht besser wüsste, würde er fast meinen, der Kerl überlegte mit der Tür noch einmal auszuholen, um sicherzugehen, dass er diesmal Mingi erwischte. "Park.", seufzte der Chief fast schon genervt, deutete dem Neuankömmling aber an sich zu setzen und scheuchte Mingi mit einer einfachen Handbewegung aus dem Büro heraus. Mingi wiederum blieb wie angewurzelt stehen. "Wo finde ich die Anzeigenformulare?", erkundigte sich Mingi unberührt, während er den Fremden nicht aus den Augen ließ und blickte erst zu seiner Chefin auf, als diese ihn irritiert auf das Dezernatslaufwerk hinwies. Mingi verließ das Büro und steuerte direkt den einzigen freien Schreibtisch in der Ecke des Dezernats an, der erstens nicht mit Müll und Tassen überhäuft war und der zudem keine Deckenbeleuchtung besaß, da die Lampe über diesem Schreibtisch wohl defekt war. Mingi startete seinen PC und verzog leicht seinen Blick, als das Logo von Windows XP auf dem Monitor erschien, während er darüber informiert wurde, dass der PC nun erst einmal einige Updates fuhr. Er hatte das ungute Gefühl, dass dieser PC bereits ein paar Jahrzehnte nicht mehr verwendet wurde.
      Sein Blick glitt wieder durch den Raum. Die anderen anwesenden Beamten schienen nicht nur modernere PCs, sondern ebenso neueres Büroequipment zu besitzen, schienen seinem Blick aber mehr oder minder auszuweichen. Soweit er wusste, hatte kurz vorher ein anderer Polizist diese Stelle gehabt, hatte aber vor kurzem gekündigt. Anhand der Büroausstattung mochte Mingi fast vermuten, dass dies genau sein Arbeitsplatz gewesen sein muss, allerdings schien er diesen wohl nicht wirklich genutzt haben. Womöglich war er nicht lange in diesem Dezernat.
      Mingi schob sich auf seinem leicht wackeligen Bürostuhl zu seinem nächstgelegenen Sitznachbar, ein junger Kerl (vielleicht Mitte zwanzig) mit blond gebleichten, wirren Haaren, einer dicken Brille auf der Nase und Airpods in den Ohren. Mingi war sich nicht sicher, ob er Musik hörte, gerade irgendeine wichtige Tonaufnahme hörte... oder einfach nur nicht angesprochen werden wollte. Nun egal was es war, dem Dunkelhaarigen konnte es nicht egaler sein. Mingi tippte den Kerl an der Schulter an, der sich tatsächlich bemühte seinen neuen Kollegen zu ignorieren, aber der Dunkelhaarige ließ nicht locker. Als der junge Blonde versuchte sich schließlich auch noch von Mingi wegzudrehen, griff dieser kurzerhand nach dem Airpod und zog ihn aus dessen Ohr, was ein "Hey!", von Seiten des anderen mit sich brachte. Mingi hielt den Kopfhörer kurz an sein Ohr, nur um Stille zu vernehmen. Alles klar, er wollte also nicht angesprochen werden.
      "Mein PC braucht zu lange zum Hochfahren. Ich brauche ein Anzeigenformular und mehrere Anträge für diverses Büromaterial." Irritiert blickte der Blonde ihn an, als hätte Mingi mit ihm gerade Thai gesprochen und er hätte keinen Schimmer was er von ihm wollte. Na gut, dann halt anders.
      Mit einem gezielten Tritt gegen den Bürostuhl des anderen, fing dieser an sich in Bewegung zu setzen und während der Blonde direkt versuchte sich zu fangen, um nicht durch das halbe Büro zu fahren, rollte Mingi mit seinem Stuhl an den fremden Arbeitsplatz, öffnete an dessen PC das Dezernatslaufwerk und suchte sich die gesuchten Dokumente heraus, die er dann an den Drucker schickte.
      "Was zum Teufel... sag mal geht es noch?", begann der Blonde zu schimpfen und erhob sich von seinem Stuhl, um auf den Dunkelhaarigen zuzustapfen. Mingi wiederum, zufrieden die Dokumente ausgedruckt zu haben, erhob sich ebenfalls von seinem Stuhl und trat ebenfalls auf den Blonden zu, der nun zu realisieren schien, dass sein neuer Kollege knapp einen Kopf größer war als er und damit auf ihn hinab blickte. Er wirkte nun zögerlicher, ergriff aber dennoch erneut das Wort und räusperte sich leicht. "Sie können nicht einfach so an meinen PC gehen. Dafür haben sie ihren eigenen.", war die schwache Begründung des anderen und Mingi klopfte ihm lediglich auf die Schulter während er an ihm vorbei lief, auf dem Weg zum Drucker. "Ging schneller, als mein Anliegen noch einmal zu buchstabieren." Er spürte durchaus die viele Augenpaare auf sich, während er die Dokument aus dem Drucker nahm und zu seinem Platz zurückkehrte. Niemand mischte sich ein und Blondie hatte offenbar auch entschieden die Konfrontation sein zu lassen. Er hatte sich lediglich seinen Airpod wieder von Mingi zurückgeholt und seinen Monitor von dem Dunkelhaarigen weggeschoben.
      So ein Kindergarten. Währendessen griff Mingi nach einem Kugelschreiber und begann den Stapel an Papierkram auszufüllen, ehe er sich mit diesem wieder von seinem Bürostuhl erhob und zum Büro seines Chiefs ging, die immernoch mit dem Fremden zu reden schien. Kurz klopfte Mingi, ehe er eintrat, noch bevor sein Chief ihn herein... oder eben nicht hereinbitten konnte. "Choi, bleiben sie drau..." Weiter kam sie nicht, da trat er auch schon an ihren Bürotisch heran, den schäbig wirkenden Kerl ihr gegenüber ignorierend, während er begann eins nach dem anderen ihr Dokumentenstapel auf den Platz zu legen. "Das ist ein Antrag für die Reparatur des Deckenlichts zur Vermeidung von Arbeitsunfällen und Bewahrung der Sehkraft. Das ist ein Antrag zum Ersetzen meines Bürostuhls durch einen ergonomischen Bürostuhl, der weder wackelt, noch gleich außeinanderfällt. Das ist ein Antrag zur Ersetzung meines PCs durch ein neures Modell mit aktuellerem Betriebssystem, mit einem Laptop wäre ich ebenso zufrieden. Dies ist ein Antrag zur Reparatur der Lüftung, die offenbar nicht zu funktionieren scheint... ich kann mir andernfalls nicht erklären, weshalb man in solch einem muffigen Büro freiwillig arbeiten würde... und das" Er legte den letzten Stapel auf den Tisch, nahm aber diesmal Blickkontakt mit dem Fremden auf. "Ist eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung. Ich brauche nur ihr Siegel, dann schicke ich die Dokumenten an die Sachbearbeitung weiter."
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    • ___ Seongwha ___


      Im Bürogebäude der Vorgesetzten dieses muffigen und absolut renovierungsbedürftigen Polizeipräsidiums zu sein, hatte ein wenig von seiner Schulzeit. Er erinnerte sich noch genau an diese rustikalen Klassenzimmer der Grundstufe, welche fast einen ähnlichen Geruch aufwiesen. Es würde Seongwha nicht wundern, gäbe es hier auch irgendwo einen Eimer, welcher Regen aufgrund einer undichten Stelle im Dach auffing. Die Schüler waren chronisch über dieses quietschgelbe Ding gestolpert. Teilweise aus Absicht und teilweise weil das Ding zu wandern schien. Der Schwarzhaarige erinnerte sich leider viel zu genau an seine Schulzeit und er hatte jeden Tag davon gehasst. Hätte er seiner Mutter nicht versprochen brav den Abschluss zu machen, hätte er anhand seiner Berufswahl - wenn man es denn so nennen wollte - bereits nach der Mittelstufe geschmissen. Eigentlich war seine ganze Laufbahn ein einziges Mysterium an Dingen die nicht so ganz zusammen passten. Seongwha hatte sich überlegt, wenn er alt und runzlig war irgendwann ein Buch zu schreiben. Er hoffte ja, dass es niemals dazu kam. Erstens war er für Falten einfach viel zu eitel, zweitens bezweifelte er irgendwie stark das man ihn selbst als Opa in Frieden lassen würde und drittens, ob er die Lust hatte ein Buch über das ganze Elend zu schreiben bezweifelte er stark. Nicht, dass er sich selbst bemitleiden würde oder über sein Leben jammerte. Das Mafiaoberhaupt war eigentlich aktuell ziemlich zufrieden. Der Weg dorthin war schlichtweg nur absolut scheiße gewesen. Allerdings war er verflucht stolz auf das was er erreicht hatte. Er war im Gegensatz zu den meisten Clanoberhäuptern nicht in ein gemachtes Nest gekommen.
      Wie auch immer. Nun war er also mal wieder in dieses Gebäude marschiert, was erneut absolut widersprüchlich war, wenn man bedenkt wer er eigentlich ist. Allerdings hatte auch nicht jeder die Polizei auf seiner Seite ... nun mehr oder weniger jedenfalls. Sie waren alles andere als Freunde, aber sie gingen sich nicht gegenseitig auf den Sack und hatten ihr kleinen niedlichen Abkommen, was die Besuche tatsächlich lediglich als Höflichkeitsbesuche tarnte.
      Nicht das Seongwha viel auf Höflichkeit gegenüber der Polizei geben würde...
      Als er das Büro der derzeitigen Chefin des Ladens - wann auch immer sie das Handtuch warf, der Schwarzhaarige hatte bereits 4 Wechsel mit gemacht und langsam keinen Bock mehr - betrat, hatte er direkt Bekanntschaft mit einem neuen Gesicht gemacht. Nun eher die Glastür und er. Wäre fast schade, im Gegensatz zu den anderen Polizisten hier in diesem beschaulichen Drecksloch, hatte dieser keine Hackfresse und stank nach 100 Jahre alten abgestandenen Kaffee. Eigentlich war der Kerl sogar ziemlich attraktiv. Seine Attraktivität bekam aber einen ordentlichen Dämpfer in Anbetracht dessen, dass da eine schicke frisch polierte Polizeimarke an dem gebügelten Hemd wackelte. Männer in Uniformen waren zwar schick, aber ihm wäre die Feuerwehr doch lieber gewesen.
      Jedenfalls hatte ihn Seongwha gekonnt nach ihrem ersten Treffen ignoriert und sich in den Stuhl vor dem Schreibtisch der grimmig dreinblickenden Dame fallen lassen. Er schlug die langen Beine übereinander und wartete darauf, dass der kleine Störenfried einen Abflug machte, ehe er zum Punkt kam.
      "Lassen Sie uns so tun, als würde ich all meine Taten schrecklich bereuen und kommen zu dem Punkt, dass ich wieder gehen kann?", kam es knapp von der ziemlich melodischen Stimme des Mafiaoberhauptes, während er mit den schlanken Fingern mit dem Brieföffner in Form eines kleinen Dolches spielte, welchen er gerade vom Tisch stibitzet hatte.
      Der Mafiaboss kam gar nicht dazu auf die Worte der Brünetten einzugehen, welche mit einem erneuten tiefen und schweren Seufzer begannen, da öffnete sich die Tür wieder und der Freund der Glastür stürmte wieder in den Raum. Seongwha schielte auf das Blatt welches gemeinsam mit einem Stapel auf den Tisch der Chefin geknallt wurde und griff sich die Anzeige gegen ihn. "Seongwha Park. Unbekannt beim Namen einzutragen ist wirklich deprimierend. Ich dachte ich wäre prominenter. Ich sollte mehr Werbung machen." Sein Blick wanderte wieder zu der Chefin. "Da haben sie sich ja ein fleißiges Bienchen für ihren Schuppen geangelt. Ich würde mich dann mal empfehlen. Ich hasse Menschenmassen wie sie wissen und drei Leute in diesem winzigen Kabuff von einem Zimmer verursachen mir Kopfschmerzen."


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    • Mingi
      Sein neuer Chief wirkte wenig begeistert, dass Mingi innerhalb der ersten Stunde seines ersten Arbeitstages ihren Schreibtisch bereits mit Papierkram überhäufte, den sie offensichtlich ungerne bearbeiten wollte und ihm allein durch ihren Blick klar verständlich machte, dass er gerade Minuspunkte bei ihr sammelte. Nur gut, dass es ihm nicht darum ging gut mit seiner Chefin zu stehen. Dass Mingi dabei auch noch ein Gespräch von ihr mit diesem dubiosen Fremden störte, schien die Sache wenig besser zu machen, allerdings machte es nur Sinn die Anzeige gegen besagten Kerl direkt vor ihm auch zu erwähnen. Der Mann, der sich indirekt als Seongwha Park vorstellte, reagierte aber doch ein wenig anders als erwartet, indem er den Polizisten darauf hinwies seinen Namen doch auf der Anzeige einzutragen, statt eine Anzeige gegen unbekannt einzureichen. Park Seongwha... Mingi überlegte kurz, musste aber gestehen, dass bei dem Namen nicht wirklich etwas klingelte, wobei es auch nicht gerade ein sonderlich spezieller Name war. Park wurde als Nachname in Südkorea nur von Kim in der Häufigkeit geschlagen und sein Vorname schien auch nicht so speziell...
      Der Beamte zuckte vage mit den Schultern, griff sich vom Schreibtisch seines Chiefs einen Kugelschreiber, wobei die Dame etwas geschockt schien mit welcher Selbstverständlichkeit Mingi sich diesen nahm, ehe er in der Anzeige besagten Namen eintrug und ihr erneut das Dokument hinhielt. Der "Gast" des Dezernats nutzte diese Chance wiederum, um sich zu verabschieden und verschwand ohne auf Widerworte zu hören ebenso schnell wie er gekommen war. "Muss ich ihn kennen?", erkundigte sich Mingi am Rande bei ihr, während er die Dynamik zwischen ihr und diesem Seongwha analysierte. Er schien klar die Oberhand in diesem Verhältnis zu haben und wenngleich sie eine hohe Stelle im Polizeipräsidium zu besaß, schien er ihr nur wenig Respekt zu zollen. Mingi hatte ein dezent ungutes Gefühl bei der Sache.
      "Nein, kümmern sie sich um ihre Arbeit... und Choi! Was zur Hölle soll der Müll hier auf meinem Schreibtisch?", blaffte sie sogleich weiter, nachdem sie sich wohl von der vorherigen Blamage erholt hatte und sich ihrem Mitarbeiter wieder vollkommen widmen konnte. Mingi hob eine Augenbraue und deutete auf den Zettelstapel, den sein Chief mit unglücklicher Miene musterte. "Hab ich doch eben erklärt. Anträge und eine Anzeige. Ich bin verpflichtet dazu jegliche Beleidigungen gegen Beamte, insbesondere hier im Präsidium, anzuzeigen. Und bezüglich der Anträge brauche ich eine komplett neue Arbeitsausstattung. Ich kann sicher nicht effizient arbeiten, wenn ich mit einem Urgestein von einem PC arbeiten soll.", erwiderte er und erntete dafür ein Augenrollen, von ihrer Seite. "Dann arbeiten sie halt nicht effizient. Hauptsache sie arbeiten überhaupt irgendwie...", murrte sie schließlich, packte den Zettelstapel an und verfrachtete ihn in ihren Mülleimer.
      "War's das? Gehen sie zurück an ihren Arbeitsplatz und nerven sie nicht noch einmal mit soetwas unnötigem." Mingis Kiefer spannte sich leicht an. Sie würden definitiv nicht gut miteinander auskommen. Ohne Frage.
      "Chief... wenn sie meine Anträge schon wegschmeißen, jagen sie die doch wenigstens durch einen Aktenvernichter. Ich denke ihnen müsste bewusst sein, dass wir verpflichtet sind jegliche Dokument, die entsorgt werden sollen, durch einen Aktenvernichter zu schicken. Wer weiß, was für kritische Informationen sonst in unserem Müll gefunden werden könnten."
      Er meinte zu erkennen, wie ihr rechtes unteres Augenlid beinahe verrückt zuckte, während sie den Mann vor sich anfunkelte, als würde sie am liebsten jeden Moment ihre Waffe ziehen und ihn erschießen. "RAUS!", schallte es durch das Büro und wahrscheinlich auch bis zu den benachbarten Dezernaten, doch Mingi zuckte kein bisschen. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust und blickte sich in dem Büro des Chiefs um. "Wie mir scheint haben sie wohl keinen Aktenvernichter. Am besten füllen sie einen Antrag aus, um einen zu bekommen. Kleiner Tipp: man findet Anträge bei den Anzeigeformularen im Dezernatslaufwerk."
      Ruckartig erhob die nun wütende Frau sich von ihrem Platz und ehe es Mingi wirklich realisieren konnte, flog ihm auch schon ein Locher entgegen, dem er gerade noch so ausweichen konnte, ehe er aus dem Büro flüchtete. Kaum hatte er die Glastür hinter sich geschlossen, spürte er erneut alle Blicke auf sich, schenkte ihnen aber keine weitere Beachtung und begab sich stattdessen zu seinem Arbeitsplatz. Schockierenderweise, hatte sein alter PC mit dem noch älteren Betriebssystem endlich die Updates fertig und mit sehr langen Ladezeiten verbunden, konnte er endlich auf die Datenbanken des Präsidiums zugreifen. Er gab einen Namen ein: "Seongwha Park" und die damit verbundenen Ergebnisse ließen ihn unglücklich die Augenbrauen zusammenziehen und zum Büro seines Chiefs herüberschielen. Der Kerl war ein Krimineller... und er schien den Chief weitestegehend in der Hand zu haben.
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    • ___ Seongwha ___

      Da sich Seongwha herzlich wenig darum scherrte, ob gegen ihn eine weitere Anzeige irgendwo herumflatterte oder ob er sich mal wieder in der Sympathieskala des Chefs weiter nach unten katapultiert hatte, war er genauso schnell aus diesem muffigen Loch verschwunden wie er aufgetaucht war. Die Trulla würde jetzt ohnehin mehr damit zu tun haben ihren neuen Mitarbeiter zu disziplinieren, als ihm auf den Keks zu gehen. Offenbar gab es doch jemanden, der in diesem Schuppen noch unbeliebter war als ein Mafiaboss. Das war fast schon amüsant und der Dunkelhaarige würde ja gern hin und wieder ein paar der Debatten mitbekommen, die nun folgen würden. Sicherlich würden die Fetzen fliegen. Bei dem Gedanken schlich sich ein belustigtes Grinsen auf seine Lippen, woraufhin ein junger Mann mit stylisch platinblond gefärbten Haaren und einer Jeansjacke mit zig Gurten darauf irritiert eine Augenbraue hob, als er ihm die Tür zum vor dem Polizeipräsidium geparkten schneeweißen Jaguar öffnete. "Muss ich mir Sorgen machen?", hakte der Fahrer nach, woraufhin Seongwha nur grinsend den Kopf schüttelte und in den schnellen Sportwagen stieg. "Niemals."
      "Jetzt mach ich mir eindeutig Sorgen."
      "Fahr einfach, ja?"
      Nun schlich sich ein Grinsen auf die Lippen des Fahrers der mit seiner markanten Lache direkt das Gaspedal durchdrückte und sie davon rauschten.

      Seongwha war niemand der ein Problem damit hatte, sich die Hände schmutzig zu machen. Auch wenn er auf viele wie ein verzogener Schönling wirkte, hatte er bereits mehr als nur einmal tief im Dreck gelegen. Tiefer als die meisten und darum kümmerte er sich auch als Chef seiner Bande um vieles selbst. Nicht weil er ihnen nicht vertraute, sondern um ihren Zusammenhalt zu vertiefen. Nun und auch um ihnen zu zeigen, wem sie ihren Respekt zu zollen hatten und was geschah, wenn man dies nicht tat. Darum war er auch an diesem Abend selbst vor Ort, entgegen der Ratschläge seiner Untergebenen, welche nicht ganz nachvollziehen konnten, weshalb sich Seongwha damit befassen wollte. Für sie war ihr Oberhaupt so etwas wie eine absolute Gottheit und als solcher hatte er sich nicht mit dem Pöbel zu befassen. Dieser Fanatismus war niedlich, aber auch oft genug schrecklich nervig. Jedenfalls hatten sie einen Dealer der Hwangs hochgenommen und das auf seinem Herrschaftsgebiet. Seoul teilt sich auf in 25 Distrikte mit jeweils ihren kleinen Unterörtchen. Den Süden beherrschen sowohl der Parkclan als auch der Hwangclan, nur war dieser unterteilt in dem Herrschaftsgebiet von Seongwha dem Südwesten und dem Südosten der Hwangs. Der komplette Rest gehört einem anderen Clan, der leider damit fast die komplette Macht in Seoul inne hatte. Wie auch immer, dass dieser Dealer in seinem Teil Seouls herumspazierte, war was persönliches. Seongwha und Taejin Hwang waren sich alles andere als Grün und wann immer sie sich bei Differenzen über den Weg liefen hörte man noch 5 Stunden später die Polizeisirenen. Das sich dieser Bastard nun auch noch den besten Auftragskiller Seouls geschnappt hatte, hatte auch bereits die Runde gemacht und trugen nicht gerade dazu bei, dass Seongwha auch nur ein gutes Wort für den Arsch übrig hatte. Nun kauerte dieser Wurm von der Hwang-Sippe also vor ihm auf dem Boden herum. Höchstwahrscheinlich hatte Taejin keine Ahnung, wer der Typ überhaupt war, aber das machte nichts. Er diente Seongwha allein schon zu Machtdemonstrationszwecken und das reichte dem attraktiven Schwarzhaarigen durchaus.
      "Bitte...ich wusste nicht, dass das euer Gebiet ist. Ich schwöre..."
      "Ach, du wusstest es also nicht?" Dem Typen wurde von einem der Männer Seongwhas der Kopf nach unten geschlagen, damit dieser den Blick auf den Boden richtete. "Wage es nicht, unseren Chef anzusehen."
      Seongwha blickte zu seinem besten Freund, welcher hinter ihm auf einer Treppe saß und amüsiert mit einem Taschenmesser spielte, während er dem Treiben zusah.
      "Gib mir das.", forderte ihn Seongwha auf.
      "Ernsthaft? Du machst es nur wieder schmutzig...."
      "Hooong ~."
      "Ist gut...ist gut. Träller meinen Namen nicht so, da krieg ich Gänsehaut." Der Blonde reichte ihm sein Klappmesser, woraufhin sich Seongwha zu dem Typen hinunterkniete.
      "Taejin hat eindeutig zu oft der Pate gesehen, aber das passt zu seinem Familiengesülze. Lässt er euch nicht immer ganz klischeehaft einen Finger abschneiden, wenn ihr Mist baut?"
      Panisch sah der Kerl plötzlich auf, Schweiß stand ihm auf der Stirn und er atmete hektisch. "Ne..." weiter kam er nicht, da ihm Seongwha Gefolgsmann wieder den Kopf nach unten drückte.
      "Chef, lassen sie mich das machen."
      Der Schwarzhaarige hob nur die Hand, damit derjenige aus seiner Gruppe der nicht wollte, dass er sich schmutzig machte schwieg. Er schwieg sofort.
      Dann hörte man einen Schrei.
      "Wenn du nicht unterwegs verblutest, bring diesem Muttersöhnchen deinen Finger von mir. Scheint so, dass ich euch bestrafen muss, wenn er es nicht auf die Reihe bekommt. Ach und, sag ihm das er seine Wiesel aus meinem Distrikt raushalten soll. Das nächste Mal bin ich nicht so freundlich."
      Ob der Kerl ihn unter all seinen Schmerzenschreien gehört hatte, wusste Seongwha nicht, aber das war auch nicht wichtig. Als er mit seinen Jungs die dunkle Gasse verließ und in die grellen Licht von Chinatown trat, drehte er sich noch einmal zu ihnen.
      "Lasst uns Nudelsuppe essen, ja?"


      ღ For my lovely Warlock ღ
    • Mingi
      Müde Augen lasen sich bereits zum dritten Mal ein und denselben Satz auf dem uralten Monitor durch, sein Gehirn konnte die Informationen aber nach wie vor nicht ganz verarbeiten. Sein Kaffee war mittlerweile kalt geworden, aber im Gegensatz zu seinen Kollegen hortete er nicht leere, dreckige Kaffeetassen auf seinem Tisch, sondern nutzte stets die gleiche und wusch sie ab, wenn er sich neuen Kaffee holte. Manchmal wurde von dem billigen Gesöff hier ihm allerdings so schlecht, dass er einen Spaziergang außerhalb des Reviers machte, nur um sich welchen von einem kleinen Cafe in der Nähe zu holen. Leider wirkte aber ein Spaziergang meist eher wie Zeitverschwendung, weshalb er seit einer Woche nicht ganz so oft an die frische Luft kam. Zuletzt in seinem Apartment war er vor zwei Tagen, den Rest der Zeit hatte er hier geschlafen und sich direkt hier geduscht. Zuhause wartete eh niemand auf ihn und er hatte sowieso kein wirkliches Privatleben... da machte es auch wenig Unterschied, ob er nun hier blieb oder nicht.
      Seit Tagen überhäufte sein Chief ihn mit banalen Dokumenten und Akten und gab ihm stets absolut lächerliche Aufgaben, die nur wenig Sinn ergaben. Er tippte darauf, dass das ihre Rache für seine Anträge und Anzeigen war, die er auch weiter ihr fleißig auf den Tisch legte, während sie diese gar nicht schnell genug wegwerfen konnte. Nach einer sehr langen Diskussion mit ihr, war sie schließlich eingeknickt und hatte ihm zugesichert, dass er endlich in den Außendienst durfte, wenn er alles auf seinem Tisch durchgearbeitet hatte. Allerdings hatte sie nicht erwähnt, dass sie den Stapel stets auffüllen würde und selbst die anderen Beamten aus dem Dezernat anwies, ihn zu beschäftigen. Womit wohl aber niemand gerechnet hatte, war dass Mingi daraufhin schlichtweg Nächte durcharbeitete und als er nun endlich das letzte Dokument fertig bearbeitet hatte, um es auszudrucken, war es noch so früh am Morgen, dass noch niemand, außer die grummelige Putzdame die Arbeit begonnen hatte. Mingi packte also den übervollen Stapel an Dokumenten einmal mehr auf den Schreibtisch seines Chiefs, ehe er sich entschied sich Frühstück und einen Kaffee der guten Art zu besorgen, gleich nachdem er eine Dusche genommen hatte.

      Ein wenig munterer, frisch geduscht und mit einem guten Kaffee, sowie einem sehr kunstvollen Gebäck, dass sowohl süß als auch herzhaft sein könnte, in der Hand, betrat Mingi ein wenig später wieder das Dezernat. Die anderen Schreibtische waren noch immer leer, doch ein kurzer Blick zur Glastür verriet ihm, dass sein Chief soeben angekommen war und sich fast schon entsetzt gerade durch den Stapel arbeitete, die Handtasche noch über der Schulter und die Jacke noch nicht ausgezogen. Mingi nahm einen Schluck seines Kaffees und setzte sich sogleich in Bewegung. Kurz klopfte er an der Tür an, wartete aber nicht, bis sie ihn hereinbat... würde sie wahrscheinlich eh nicht machen. Er öffnete die Tür, schloss sie wieder hinter sich und vernahm direkt ein genervtes Seufzen.
      "Verdammt Choi. Was soll das so früh am Morgen?", murrte sie ziemlich angepisst und deutete auf den Stapel vor sich, den sie für weitere Anträge zu halten schien.
      "Meine Arbeit.", antwortete er nüchtern und nahm erneut einen Schluck von seinem Kaffee. "Was?" Er erntete erst einen verwirrten Blick, dann sah sie durch die Glastür zu dem Schreibtisch des Beamten, der nun wieder komplett leer und aufgeräumt war, und dann wieder zu dem Stapel, ehe sie hektischer Begann die Dokumente durchzublättern und diesmal sich durchzulesen, was darauf stand. "Was zur...", murmelte sie ungläubig, während Mingi ihr einen Moment gab, um die Information zu verarbeiten, ehe er wieder das Wort ergriff.
      "Die Arbeiten sind erledigt. Also wiederhole ich: Ich benötige einen neuen PC, einen neuen Monitor, einen Bürostuhl sowie am besten einen Arbeitshandy. Ich erwarte endlich die Ausrüstung für Beamte im Außendienst zu bekommen und ich bin einverstanden, mich mit einem Partner herumzuquälen, vorausgesetzt ich kann endlich raus."
      Stille. Ihr Blick war noch immer auf den Stapel gerichtet, doch die Dame schien gedanklich zu verarbeiten, was Mingi gerade alles einforderte... und ihrer Mimik zufolge gefiel ihr das so gar nicht. Fast rechnete der Dunkelhaarige mit einem vehementen Nein, doch als sie resignierend seufzte, schöpfte er Hoffnung.
      "Sie haben kein Mitspracherecht bei ihrem Partner und sie fangen klein an." Fest nickte er und erwartete direkt noch ein... "allerdings kann ich nichts bezüglich des Bürobedarfs versprechen. Unser Budget ist begrenzt." Damit könnte er vorerst leben. "Wer ist mein Partner?", erkundigte er sich daraufhin und sie begann sich leicht die Schläfen zu reiben. Offenbar nervte die Interaktion mit Mingi sie allgemein. "Lee" Wenn er das richtig im Kopf hatte, handelte es sich dabei um seinen blonden Sitznachbarn, der nicht so gut auf ihn zu sprechen war. Gab schlimmeres. "In Ordnung." Mingi nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee und drehte sich um, um das Büro zu verlassen, da ertönte noch einmal die Stimme seines Chiefs. "Choi. Wo ist mein Kaffee?", murrte sie genervt und deutete dabei auf den To Go Becher, den er in der Hand hielt. Mingi wiederum blickte über seine Schulter zurück zu ihr und antwortete ernst: "Noch ungekocht in unserer Kaffeeecke.", ehe er das Büro verließ und keine Sekunde später ein Stressball gegen die Tür flog. Nun, aus seiner Sicht war das ein Erfolg gewesen.
      ღ For my adorable Shadowhunter ღ