Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Nagato


      Obwohl ich einige Jahre älter als Yumiko war, gelang es ihr, mich zu bemuttern und zu belehren, wie ein kleines Kind. Doch anstatt, dass mich ihre überfürsorglichen Worte sstörten, zauberten sie mir ein sanftes Lächeln auf die Lippen. Wann hatte ich mich das letzte Mal so geleibt gefühlt?
      "Keine Sorge, ich werde mich schon genügend ausruhen", versicherte ich schließlich mit fester Stimme und nickte ihr zu. "Aber das gleiche soll auch für dich gelten. Immerhin hast auch du einen großen Teil deines Chakras verbraucht." Nachdem ich meinen Magen ausreichend gefüllt hatte schob ich Teller und Schüssel zurück auf das Tablett und lehnte mich ein wenig gegen das weiche Kissen in meinem Rücken. Wie erwartet, würde Yumiko bei mir bleiben und die ruhe des Moments auskosten. Tatsächlich konnte ich es kaum erwarten, sie in meine neuen starken Arme zu ziehen, ihre Wärme mit meiner zu teilen, mit ihr gemeinsam zu träumen. In Zukunft wollte ich all meine Nächte gemeisam mit ihr verbringen, wahrscheinlich würde ich friedlicher schlafen als je zuvor in meinem Leben.
      Tatsächlich bereute ich meine eigenen Worte für einen Moment, als ich die Trauer in ihren Augen erkennen konnte, die meinezu reflektieren schienen. Dennoch gelang es der jungen Konoichi mich innerhalb weniger Worte wieder aufzumuntern, worauhin ich ihr feines Lächeln erwiderte. "Du hast recht. Es ist noch nicht zu spät, ich kann die Dinge die ich in den letzten Jahren verpasst habe wieder nachholen." Meine Hand streckte sich nach ihren schmalen Fingern aus und fing sie in einem sanften Griff ein. Ich konnte ihren Puls auf meiner Haut spüren, das weiche Gefühl ihrer Fingerkuppen auf meiner Handfläche war beruhigend und berauschend zugleich. "Gemeinsam. Wir werden es gemeinsam tun", meinte ich mit tiefer Stimme und suchte nach ihren grünen Augen, welche im milden Licht der Zimmerlampe funkelten wie frisch geschliffene Edelsteine. "Allerdings ist lange nicht alles in dieser Stadt mein Verdienst. Ich alleine habe nichts erreicht. Konan und vor allem Yahiko haben das Fundament erbaut und diese Stadt aus den Fängen der Unterdrückung und des Kriegs gerissen. Ich habe mich nur dem Schutz dieses Friedens verschrieben", gestand ich mit schiefem Lächeln. Würde Yahiko noch leben... Wie hätte er wohl diese Stadt geführt? Sicherlich wäre er mit meinem Vorgehen nicht einverstanden gewesen, aber seine naiven Ansichten hätten ihn sicher immer und immer wieder in neues Chaos gestürzt. Daher zweifelte ich nicht daran, dass mein Weg der richtige war, egal wie grausam und leidvoll er auch sein mochte. Es gab keinen Frieden ohne Opfer.
      Etwas unwillig gab ich ihre Hand frei, als sie das Tablet zurück vor die Tür stellte. Aber lange musste ich mich nicht von meiner geliebten Yumiko trennen. Kaum setzte sie sich zu mir aufs Bett, umfing ich sie mit meinen Armen und zog sie neben mich in die weichen Bettlaken. Noch immer waren meine Muskeln schwach und ungewohnt steif, aber ich gewann immer mehr die Kontrolle über sie und legte meine Arme einnehmend um ihren schmalen Körper, zog sie an meine warme Brust und presste die Nase gegen ihre weichen Haare. Ich könnte in diesem Duft zergehen. Ihre sanften Finger auf meiner Wange jagten ein Kribbeln durch meinen ganzen Körper. Sämtliche Tastsinne in meinem neuen Körper schienen auf Hochtouren zu laufen, während ich Yumikos zierlichen Körper noch näher an mich heranzog und meine Lippen gegen die helle Haut ihrer Stirn drückte, nur um im nächsten Moment ihre eigenen Lippen in Empfang zu nehmen. "Solltest du auch nur halb so glücklich sein wie ich, wäre ich schon voll auf zufrieden", hauchte ich ihr in den Mund und lächelte bei ihren Worten zufrieden. "Ja, das können wir." Meine Hände strichen sanft über ihren warmen Rücken, während ich einen weiteren Kuss auf die Stelle zwischen ihren Augen platzierte. "Vor allem da ich nicht zulassen werde, dass du dich von mir trennst", seuselte ich leise. Einer meiner Arme löste sich von ihrem Körper und schob sich stattdessen sanft unter ihren Kopf, meine Finger fuhren durch die seidigen und langen Haare, lösten einzelen Fitze aus den verworrenen Strähnen. "Nie hätte ich gedacht, je eine solche Beziehung führen zu dürfen." Müde schlossen sich meine Augen, doch meine Lippen bildete trotzdem neue Worte. "Danke, Yumiko. Dafür, dass du mich liebst und es mir gestattest, dich zu lieben." Als würde ich befürchten, sie könte vor mir fliehen, verknotete ich eines meiner Beine mit ihrem und bettete zu gleichen Zeit mein Kinn auf ihrem Schopf. Nahm sie komplett in meiner Umarmung gefangen. "Danke, dass du bei mir geblieben bist. Ich liebe dich."

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      Aira


      Das tiefe Tigergrummeln unter meinen Fingern war kein Knurren mehr, sondern ein gefährlich anmutendes Schnurren. Ein Geräusch das jeden normalen Menschen wahrscheinlich noch immer das Fürchten lehrte, doch ich wusste es besser. Umgehend legte ich auch meine andere Hand in die Wärme des Pelzes und kraulte das übergroße Tier im Nacken. Sofort wurde der Ton aus seiner Kehle noch deutlicher. "Ja", murmelte ich leise, als ich Itachis Worte an meiner Seite vernehmen konnte. "Das dürfen wir." Noch immer hielt sich ein Teil des zufriedenen Lächelns auf meinen Lippen als ich mich zu dem Schwarzhaarigen drehte. "Komm, ich will dich Ashi-Tora vorstellen."
      Ich löste eine meiner Hände vom weißen Fäll des Tigers und streckte sie dem Schwarzhaarigen entgegen. Sofort schien sich Ashi-Tora wieder etwas anzuspannen. Ich konnte ihm nicht verübeln, dass er noch immer misstrauisch war. Er kannte den Uchiha nicht und der Umstand dass der junge Mann auch noch immer etwas angespannt wirkte, machte es nicht gerade besser. Aber ich konnte es ihm nicht verübeln. Niemand würde in Gegenwart eines so mächtigen Tieres einfach seine Deckung fallen lassen können. Umso mehr achtete ich darauf, dass meine andere Hand weiter beruhigend den Nacken des Tigers massierte. Er sollte meine eigene Ruhe spüren und wissen, dass keine gefahr drohte. Gleichzeitig umgriff ich Itachis Hand und zog ihn behutsam und fordernd zugleich an meine Seite. "Ashi-Tora ist der Schutzpatron dieses Tales. Er herrscht über die Tiere und Pflanzen hier und bewahrt sie vor sämtlichen Angreifern. Da die Menschen ihm in der Regel nur Ärger bereiten, greift er diese sonst immer sofort an, aber sein Ziel ist es nicht jeden Eindringling gnadenlos zu töten, dafür ist seine Seele viel zu freundlich." Behutsam führte ich die Hand des Uchihas zum warmen Brustkorb des Tigers, ließ seine Finger in den warmen Pelz eintauchen und gab ihm zu verstehen, dass auch er das Tier streicheln sollte. ""Außerdem glaube ich, dass er sehr schnell erkennt, wer Freund und wer Feind ist, deswegen wird er dich nicht einfach töten, so lange du nicht gerate zu seiner Beute gehörst." Endlich schien sich Ashi-Tora zu beruhigen, auch wenn seine blauen Augen noch immer unverwandt auf dem Schwarzhaarigen lagen und jede einzelne seiner Bewegungen verfolgten. Sein Knurren war verebbt und wieder in das tiefe Schnurren übergegangen. Zuletzt entschied er sich sogar dazu, sich entspannt auf sein Hinterteil sinken zu lassen, während er uns beiden dabei zusah, wie wir ihn verwöhnten. "Natürlich hatte ich damals einfach nur Glück. Wäre er nicht verwundet gewesen, hätte er niemals zugelassen, dass ich ihn auch nur mit einer Fingerspitze berühre... Ich glaube er hat in der Vergangenheit schon viele schlechte Erfahrungen mit scheinbar freundlichen Menschen gemacht." Meine Augen glitten über das weiß strahlende Fell. Immer wieder konnte man Lücken im sonst so dichten Pelz entdecken, unter welchen sich ähnliche Narben verbergen mochten, wie auch an der Stelle an seiner Flanke. "Nachdem ich ihm begegnet bin, hab ich in Erfahrung bringen können, dass viele Ashi-Tora aufgrund seines besonderen Fells und seiner Fangzähne versucht haben zu erlegen. Natürlich sind sie alle samt gescheitert, aber er hat trotzdem Wunden in Körper und Seele davon getragen." Mein Blick glitt zum Uchiha auf. "Wahrscheinlich wird er auch dir noch etwas misstrauen, aber ich bin mir sicher, dass du schnell sein Vertrauen wirst gewinnen können, immerhin ist es dir ja sogar bei mir gelungen." Ich versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln, glaubte aber, dass es auf meinen ungeübten lippen eher etwas schief erscheinen musste. Noch immer lag meine Hand auf seiner, legte sich sogar noch etwas enger um seine warme Haut, als ich mir unsere momentane Situation etwas mehr bewusst machte. "Wir werden hier sicher sein... vorerst... Aber ich weiß nicht genau, wie es danach weitergeht." Beschämt senkte ich den Blick, löste meine Finger aus Ashi-Toras Fell und Itachis weichem Handrücken, legte dafür die Arme um meine Taille, als könnte ich mich damit selbst gefangen nehmen. Mich selbst schützen. "Es tut mir leid... Ich habe dich in all das hier hinein gezogen."

    • Yumiko

      Nagato intensivierte den Körperkontakt ein wenig und machte es mir unmöglich, mich von ihm zu lösen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich kam seiner Einladung nur zu gerne nach, indem ich mich noch näher an ihn schmiegte und seine Nähe genoss. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so geborgen und sicher gefühlt, wie in den Armen dieses Mannes. Er ließ mich eine Liebe fühlen, die ich noch nie zuvor in meinem Leben empfunden hatte und ohne das ich es bemerkte, wurde ich süchtig nach diesem Gefühl und nach seiner Nähe. Ich wusste, dass ich mit Nagato an meiner Seite alles schaffen konnte, doch war mir auch bewusst, dass er meine größte Schwäche war. Es gäbe nicht viele Dinge, die ich ihm abschlagen könnte und wenn ich eine Entscheidung zwischen ihm und mir treffen müsste, würde ich mich wohl für sein Wohl entscheiden. Ich hoffte nur, dass er niemals herausfinden würde, wie viel Macht er bereits über mich hatte und dass ich in seiner Gegenwart mein Selbstbewusstsein aufrechterhalten konnte. Andererseits glaubte ich nicht daran, dass er meine Schwachstellen zu seinem Vorteil ausnutzen würde, in so eine Art Mensch hatte ich mich nicht verliebt.
      Ich gähnte leise und rieb mir anschließend das Auge, ehe ich müde lächelte. "Was für ein Glück ich doch habe, heute zum zweiten Mal eine Liebeserklärung von dir zu bekommen", meinte ich und vergrub anschließend mein müdes Gesicht in seinem Oberteil, während ich meine Augen schloss. "Ich liebe dich auch, Nagato", nuschelte ich erschöpft aber sichtlich glücklich.
      Kurz bevor ich im Land der Träume abdriftete, hörte ich ein lautes Klopfen und ich konnte mir ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen. Wert wollte denn jetzt schon wieder was?!
      "Ich mach schon", meinte ich sichtlich gereizt, ehe ich meine müden Knochen aus dem Bett bewegte und zur Zimmertür ging, welche ich sogleich öffnete. Zu meiner Überraschung stand eine völlig aufgebrachte Konan vor mir, welche sich direkt an mir vorbei drängte und ins Zimmer kam. Ich schloss hinter ihr die Tür und sah sie fragend an. "Es ist ein Notfall! Aira und Itachi sind geflohen!", brach es aus der Blauhaarigen heraus und ich merkte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. "Geflohen? Du meinst die beiden haben Akatsuki den Rücken gekehrt und wollen die Organisation verlassen?", hakte ich nach. Konan sah von Nagato zu mir rüber und nickte. "Zetsu hat die beiden erwischt. Scheinbar wollte Aira ihren vertrauten Geist mit einer Schriftrolle voll mit Informationen über Akatsuki nach Sunagakure losschicken, allerdings konnte Zetsu das ganze verhindern und hat den vertrauten Geist noch an Ort und Stelle getötet. Als er sich dann Aira widmen wollte, kam der Uchiha dazwischen und die beiden sind geflohen. Zetsu hat versucht ihnen zu folgen, allerdings hat sich ihre Spur irgendwann verloren und die beiden sind entkommen. Wir wissen aktuell nicht, wo sie sich befinden", erklärte Konan. "Wir müssen alle Mitglieder zusammentrommeln und sie auf den neusten Stand der Dinge bringen. Wir sollten uns im Thronsaal versammeln und die weiteren Schritte besprechen", sagte sie und ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand die junge Frau auch schon wieder hinter mir und ließ dabei die Tür offen stehen. Ich hielt kurz Inne, schloss dann aber die Tür und verweilte kurz einen Moment auf der Stelle, ehe ich mich zu Nagato umdrehte und ihm entgegen sah. "Warte noch einen Moment... bitte", fing ich an. "Eigentlich wollte ich mit dir erst darüber sprechen, wenn du wieder bei Kräften bist, aber der Umstand ist nun ein anderer", bemerkte ich und klang dabei ein wenig verbittert. "Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie es in Zukunft mit uns weiter geht und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass wir nicht so weiter machen können, wie bisher. Der Seelentransfer war ein großer Eingriff und hätte dich dein Leben kosten können. Ich möchte dich nie wieder einer solchen Gefahr aussetzen, das bedeutet aber auch, dass du einen anderen Lebensstil als vorher leben musst", bemerkte ich und kaute etwas nervös auf meiner Unterlippe herum. "Denk bitte zuerst über meine Idee nach, bevor du sie abschmetterst", bat ich ihn. "Was hältst du davon, wenn du Akatsuki auflöst und wir uns stattdessen auf den Schutz dieses Dorfes konzentrieren? Ich weiß, dass das ein großes Anliegen ist, aber die Art und Weise wie wir bisher gelebt haben, wird auf Dauer keine Zukunft haben."


      Itachi

      Ich war noch immer sichtlich angespannt und auch wenn diese Anspannung mit der Zeit ein wenig nachließ, wachte ich behutsam über Aira und Ashi-Tora. Ich würde meine Verteidigung nicht einfach fallen lassen, jedoch ging ich auch nicht direkt in Angriffsposition, das wäre in diesem Moment wohl eher kontraproduktiv. Airas Worte machten mir bewusst, dass dieses Wesen vor uns ein bisher sehr langes, sehr leidbehaftetes Leben geführt haben musste. Etwas, dass mein Herz schwer werden ließ. Der Gedanke, dass auch an einem solch wunderschönen Ort Krieg und Tod zu finden war, wollte mir nicht gefallen, es passte einfach nicht zu dieser idyllischen Landschaft. Die Menschen hatten wahrhaftig den Respekt vor der Natur verloren und dies wurde mir erneut deutlich vor Augen gehalten. Es wunderte mich immer weniger, dass es Menschen wie Pain war, die versessen auf eine andere, eine neue Welt waren. Ich teilte zwar nicht seine Ansichten von Weltfrieden, aber ich verstand, wie er zu der Person werden konnte, die er heute war und das obwohl ich so gut wie gar nichts über diesen Mann wusste.
      Aira schnappte sich meine Hand und drängte mich mehr oder weniger dazu, das Fell von Ashi-Tora zu berühren. Ich zögerte kurz, da ich mir nicht sicher war, ob meine Berührungen für das Wesen vor uns in Ordnung waren. Aber ich vertraute Airas Instinkten und ließ meine Finger kurz darauf über die weißen Haare des Tigers fahren. Erst ein wenig zögernd, aber bald schon in geschmeidigen bewegten sich meine Finger über das Fell des Tieres und ich bemerkte, wie er sich nach und nach mehr entspannte. Ich unterdrückte ein erleichtertes aufatmen und konzentrierte mich stattdessen lieber wieder auf meine Streicheleinheiten. Ich wollte nicht aus Versehen eine sensible Stelle treffen, die vielleicht noch nicht ganz verheilt war und immer noch schmerzte, auch wenn der Tiger bisher einen unverletzten Eindruck gemacht hatte.
      Irgendwann löste sich Aira von mir und zog sich ein wenig zurück. Etwas irritiert hielt ich mit meinen Bewegungen inne und drehte mich zu meiner Geliebten. Sie wirkte mit einem Mal so zerbrechlich wie Porzellan und es zerbrach mir das Herz, sie in einem solchen Zustand zusehen.
      Ich nahm meine Hand von dem Tiger und ging auf Aira zu, ehe ich sie liebevoll in den Arm nahm und fest an mich drückte. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Selbst wenn wir kein Teil mehr von Akatsuki sind, bist du immer noch du. Dafür gibt es keinen Ersatz", sprach ich ruhig, aber einfühlsam. "Wenn es so schmerzhaft ist, solltest du dich nicht so überlasten. Wir haben gemeinsam aufgehört. Du hast mich nirgendswo hineingezogen, es war meine eigene Entscheidung, dich zu begleiten und Akatsuki zu verlassen", erklärte ich ihr. Wenn ich doch noch schaffen könnte, dass ihr Herz nicht weiter vor Sorge blutete. Sie ängstigte sich zu Tode und hatte Schmerzen. Doch wie immer ließ sie sich diese erst anmerken, wenn sie diesen Schmerz kaum noch ertragen konnte und Zweifel und Schuld sie heimsuchten.
      "Nur durch mich wurdest du in einen Strudel des Terrors gezogen. Es tut mir leid, Aira", hauchte ich. Nur weil ich Aira damals nach Akatsuki gebracht hatte, musste sie sich dieser Situation ausliefern. Ich war für ihre Angst und ihr Leid verantwortlich und dieses Leben würde nicht ausreichen, um ihr meine Schuld zurückzuzahlen.
      "Es ist nicht deine Schuld. Nichts von alldem."
    • Nagato


      Gerade als ich dabei war, gänzlich in Yumikos Duft und Körperwärme zu versinken, gerade als ich glaubte in einen angenehmen und erholsamen Schlaf sinken zu können, wurde unser Frieden erneut unterbrochen. Nur unwillig öffnete ich die müden Augenlider und unterzog die Zimmertür einer zornigen Musterung. Wer wagte es denn jetzt noch gegen das stabile Metall zu hämmern, wie ein Irrer? Das unwillige Stöhnen, dass über Yumikos Lippen huschte, entsprach meiner eigenen Stimmungslage und am liebsten hätte ich sie darum gebeten, den Störenfried zu ignorieren und einfach weiter mit mir den Moment zu genießen, aber leider musste ich einsehen, dass, egal wer da vor der Tür stand, etwas Dringendes zu besprechen hatte. Zumindest hoffte ich dass für ihn, alles andere würde ihn meine tobende Wut spüren lassen.
      So folgte ich Yumiko mit den Augen, während ich langsam meinen Oberkörper in die Höhe stemmte, ohne mich komplett aufzusetzen. Noch immer verunstaltete Frust und Unwillen meine Mimik, allerdings wurde eben diese bald durch Verwunderung übernommen. Konan aus der Ruhe zu bringen, war alles andere als eine leichte Übung, was ihren momentanen Gesichtsausdruck zu einem ernsten Grund zur Beunruhigung machte.
      "Wie bitte?!" Kaum begriff ich die Meldung, die sie mir soeben unterbreitete, hievte ich mich vollständig aus dem Bett. Noch immer fühlten sich meine Beine ungewohnt schwach und müde an, aber mir gelang es immerhin auf sie zuzuschreiten, ohne ins Schwanken zu geraten, geschweige denn zu stürzen. "Wann genau soll das passiert sein?!", knurrte ich während ich mich vor der Blauhaarigen aufbaute.
      "Zetsu hat sie einige Zeit lang verfolgt und ist erst vor wenigen Minuten zurückgekehrt. Ihre eigentliche Flucht ist vor knapp einer Stunde geschehen."
      "Also genau zu dem Zeitpunkt, in dem ich den Überblick über Amegakure verloren habe, dank des Seelentransfers..." Hatten diese beiden etwa davon gewusst? Wussten sie, dass ich geschwächt gewesen war? Nein, dass konnte nicht sein, außer Konan und Yumiko war niemand informiert und die beiden würden mich nicht hintergehen, niemals. Außerdem schienen Aira und Itachi zunächst keine Flucht geplant zu haben, zumindest nicht für heute. Diese Schriftrolle sollte Airas Kameraden aus Sunagakure auf den Plan rufen und sie war nur geflüchtet, weil Zetsu ihr auf die Spur gekommen war. Ich konnte nicht behaupten, dass mich der Verrat der jungen Frau verwunderte... aber Itachi? Mir war klar gewesen, dass er letztendlich noch andere Ziele verfolgte, anstatt vorrangig meinen und damit Akatsukis Traum zu verwirklichen, aber das taten die meisten hier, sie verfolgten eigen Hintergedanken. Doch niemand von ihnen würde es wagen, mich so offen zu hintergehen und auch den Uchiha hatte ich für intelligent genug gehalten, solchen Blödsinn nicht zu versuchen. Was hatte ihn nur dazu getrieben? Sollte es am Ende alleine dieser Aira geschuldet sein? Wie war es diesem elenden Gör gelungen, Itachi auf ihre Seite zu ziehen? Ich hätte sie nicht in seinem Team lassen sollen... Nein, ich hätte sie nicht am Leben lassen sollen, wenn ich ihren Verrat doch sowieso schon erahnt hatte.
      Als Konan davon sprach, eine Sitzung im Thronsaal abhalten zu wollen, nickte ich nur zustimmend, wollte ihr eigentlich sogar direkt durch die offene Tür folgen, nachdem sie den Raum verlassen hatte. Yumiko hinderte mich daran, was ihr einen verwirrten Blick meinerseits einbrachte. "Akatsuki auflösen?!" Ich hatte ihr wie verlangt bis zum Ende zugehört, doch ihre Worte stießen in meinem Kopf nur auf Unverständnis und Ablehnung. "Akatsuki ist der Schutz dieses Dorfes! Nur die Existenz dieser Organisation hat uns stark genug gemacht, um im Zentrum all des Übels der anderen Reiche nicht mehr erdrückt zu werden." Ich schüttelte den Kopf. "Und selbst wenn es mir mit den wenigen Anhängern, die mir nach einer Auflösung noch bleiben würde, gelingen sollte, dieses Dorf zu schützen... wie stellst du dir diesen Prozess vor? Hast du vergessen, wer Teil dieser Organisation ist? Kaum einer von ihnen verfolgt keine eigenen Ziele und der einzge Grund, dass sie sich mir unterordnen, ist dass sie mich respektieren, mich wahrscheinlich zum Teil sogar fürchten. Was denkst, was geschehen wird, sollte ich jetzt Schwäche zeigen?" Ich biss frustriert die Zähne zusammen, als ich begann, mir die Konzequenzen selbst auszumalen. "Sie werden sich gegen mich richten und was noch viel schlimmer wäre, sie würden sich gegen dich richten, sobald sie begreifen, welche Bedeutung du für mich trägst. Sicherlich werden es die ersten schon realisiert haben, doch sie trauen sich nur nicht an dich heran, aus Angst vor meinem Zorn!" Als ich realisierte, wie laut ich tatsächlich geworden war, bemühte ich mich darum, einmal ruhig und tief durchzuatmen, bevor ich meine Hände beschwichtigend auf ihre zierlichen Schultern platzierte. "Ich verstehe deine Bedenken und ich freue mich über deine Sorgen, ich bin dir dankbar, dass du dir ein anderes Leben für mich wünschst. Aber ich habe diesen Weg eigenständig gewählt... ich habe das Ziel diese Welt zu verändern, selbst wenn es unschön werden sollte. So einfach kann ich diese Pläne doch nicht umwerfen." Meine Augen stierten in ihre Smaragde. Die tiefe Sorge in ihren leuchtenden Seelenspiegeln, durchbohrte mein Herz, aber... Wie konnte sie von mir verlangen, einen Weg, den ich schon seit so vielen Jahren für mich gewählt hatte, einfach zu verlassen und aufzugeben? Wie sollte das überhaupt noch möglich sein? Reichte es denn nicht, dass ich zumindest nicht mehr meinen Tod einplante, dass ich auch nach Erfüllung meines Plans weiter mit ihr leben wollte?
      Ich wollte sie nicht so sehen, nicht so traurig und ein Teil meines Inneren wollte ihrem Vorschlag beinahe nachgeben... aber nachdem ich so viel Energie und Zeit in meine - zugegeben grausamen aber wirkungsvollen - Ziele gesteckt hatte, konnte sie doch nicht einfach von mir verlangen, meine Strategie zu ändern. Ich senkte den Blick und stieß einmal lang den Atem aus. "Aira und Itachi haben uns betrogen und hintergangen. Sie werden dafür eine gerechte Strafe erfahren müssen."

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      Aira


      Endlich schienen Mensch und Tier bereit, sich zu entspannen, während Itachi damit begann den übergroßen Tiger aus eigenem Antrieb heraus zu streicheln. Eigentlich hätte mich dieser Moment auch gefangen nehmen sollen, hätte mich beruhigen sollen, aber meine düsteren Gedanken ließen sich nicht mehr aufhalten oder bremsen. Sie übernahmen all meine Sinne und Empfindungen, ließen die Sorge zu einem massiven Kloß in meinem Hals anwachsen und verursachten schmerzhaften Kummer in meiner Brust. Warum war nur alles so aus den Bahnen geraten? Wie viele Menschen wollte ich eigentlich noch mit mir in die Abgrund ziehen? Wie von selbst wanderten meine Finger über die raue Narbe an meinem Hals und verfolgten ihre Bahn bishin zu meinem Schlüsselbein. Eine unsterbliche Erinnerung an meine Schwäche und die Opfer, die sie in der Vergangenheit gefordert hatte.
      Itachis Arme um meinen Körper waren nur eine entfernte Berührung auf meiner Haut, die ich zunächst nicht einmal wirklich wahrzunehmen vermochte. Erst die langsam auf mich einfließenden Worte aus seinem Mund, der Geruch des Stoffes, gegen den ich meine Nase drückte - sein Geruch - vermochten mich langsam wieder aus meinem tiefen Loch der Trauer zu reißen. Aber nichts davon vermochte, die Schuldgefühle in meinem Herzen zu unterdrücken. Doch anstatt mich zu verachten und mich für meine Fehltritte zu beschimpfen, gab sich der Uchiha selbst die Schuld. Seine Worte lösten nur noch weiteren Kummer in mir aus und ließen mich vehement mit dem Kopf schütteln. "Nein... Du darfst dich nicht entschuldigen. Es war meine Schwäche, die mich nach Akatsuki gebracht hat. Ich gebe dir keine Schuld, mehr bin ich dir eher dankbar. Du hast mir die Chance gegeben, Shuri vor ihrer Entführung und Tod zu bewahren. Ich verstehe zwar, dass Akatsuki weiterhin hinter ihr her sein wird, aber du hast mir ermöglicht, sie dennoch zu schützen und zu retten. Zumindest für den Moment." Ich war unfähig zu ihm aufzusehen, also drückte ich mein Gesicht lieber tiefer in den schwarzen Stoff seines Oberteils, währe am liebsten in seiner Brust versunken. "Damals konnte ich es dir aus Trotz und Misstrauen nicht sagen, aber letztendlich war ich für deine Entscheidung dankbar gewesen. Ich habe in dir nie den Verursacher meines Leides gesehen und das werde ich auch ins Zukunft nicht tun. Stattdessen hast du mir in den vergangenen Wochen und Monaten ein Licht in der Dunkelheit gezeigt, zu dem ich immer wieder zurückkehren konnte." Endlich wagte ich es, mich ein wenig von ihm zu lösen und hob die brennenden Augen, zu seinen dunklen Iriden. Ich würde es mir nicht gestatten, auch nur eine Träne zu vergießen, egal wie sehr sie in meine Augenwinkel eintreten wollten. Auch so musste ich schon ein Bild der Schande bieten, für das ich mich von Sekunde zu Sekunde mehr schämte. "Ich war zu unvorsichtig, zu unüberlegt... zu schwach. Und all diese Unzulänglichkeiten haben uns nun in diesen Schlamassel gebracht, den ich erneut allein dank deiner Hilfe habe überstehen können. Meine Schwäche hat dich in Gefahr gebracht... sie hätte dir dein Leben kosten können. Aber ich darf dich nicht verlieren, ich kann dich nicht verlieren, nicht auch noch dich..." Ich unterdrückte das aufkeimende Schluchzen in meiner Kehle und stieß stattdessen zitternd den Atem aus. Ich musste mich zusammenreißen!
      Auch wenn der Kummer in meiner Brust weiter schmerzhaft durch meinen Körper strahlte und meinen Geist zu übermannen drohte, gelang es mir mich langsam wieder zu beruhigen. Die Arme, die sich bis eben verkampft um meine eigene Taille geschlungen hatten, hoben sich gegen Itachis Brust. Sekunden und Minuten lang verweilten meine Finger genau an dieser warmen Stelle, bevor ich mich schließlich vorsichtig gegen seine Umarmung drückte. "Es tut mir leid... ich habe die Beherrschung verloren", murmelte ich leise und senkte den Blick beschämt auf den grasbewachsenen Boden zu unseren Füßen. "Anstatt in Selbstmitleid zu versinken, sollte ich mir Gedanken darüber machen, wie wir aus dieser Lage wieder herauskommen."
      Bis eben hatte Ashi-Tora sich bedeckt und ruhig gehalten, doch plötzlich spührte ich, wie der warme Atem der riesigen Raubkatze über meine Kopfhaut strich und einzelne helle Strähnen in dem Luftzug aufsteigen ließ. Ich hob den Blick zum weißen Tiger und begegnete seinen strahlend blauen Augen, die eingehend auf mir lagen, bevor er seine feuchte Nase sanft gegen meine Stirn drückte. "Willst du mich etwa auch trösten?" Meine Mundwinkel wanderten unmerklich in die Höhe, als ich eine Hand zur weichen Wange des Tieres hob und durch das kurze und zarte Fell an dieser Stelle fuhr. Ein knurrendes Schnurren ließ meine Finger vibrieren.
      Erst als Ashi-Tora seine Nase von meiner Stirn löste, hob ich meinen Blick erneut zu Itachi, darum bemüht ihm einen etwas selbstsichereren und festen Gesichtsausdruck zu zeigen. "Wir sollten uns hier vorerst ausruhen und dann überlegen, wie wir weiter vorgehen sollen."

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    • Yumiko

      Nagato kam meiner Bitte nach und unterbrach mich kein einziges mal. Stattdessen lauschte er ruhig meinen Worten, auch wenn ich mir sehr gut vorstellen konnte, was diese in ihm auslösen mussten. Dieser Mann hatte Jahre damit verbracht, Akatsuki aufzubauen und Amegakure vor den Angriffen der großen Ninjadörfer zu bewahren und nun bat ich -irgendeine daher gelaufene Frau- ihn darum, all diese Dinge aufzugeben. Mir war bewusst, wie egoistisch meine Worte klingen mochten und das ich nicht das Recht dazu hatte, eine solche Bitte zu äußern. Doch was brachte mir ein vorübergehend gesunder Nagato, wenn er in wenigen Jahren wieder genauso ausgehungert sein würde, wie sein ursprünglicher Körper? Ich genoss jede Sekunde mit ihm, aber wir mussten auch an unsere Zukunft denken und wenn er eine mit mir aufbauen möchte, müsste er einen anderen Weg einschlagen, als er bisher gegangen ist. Nur so könnten wir dem Tod fürs Erste entkommen.
      Mir gefiel die Tatsache nicht, dass er immer lauter wurde und mich letztendlich sogar anschrie, allerdings versuchte ich darüber hinweg zusehen, da ich seine Gefühle und vor allem seine Wut, gut nachvollziehen konnte. Trotzdem half mir dieses Verständnis aber nicht dabei, ihm gegenüber ein wenig Wut zu empfinden. Sie war wie eine kleine Flamme, die ich direkt im Keim zu ersticken versuchte. Wenn wir uns beide anschreien würden, könnten wir die Diskussion auch gut hier und jetzt beenden.
      "Aber bist du wirklich so sehr auf diese Organisation angewiesen? Schafft es Amegakure nicht, ebenso starke Shinobis heranzuziehen, die bei dem Schutz des Dorfes helfen können?", fragte ich ihn. "Ich verstehe, dass Amegakure in der Vergangenheit sehr viel Leid erlitten hat und das nur aufgrund der Lage. Aber wer hat denn behauptet, dass das für immer so sein muss? Warum gehen wir mit den Einwohnern nicht an einen anderen Ort? Es gibt etliche Gegenden, die von den großen Ninjadörfern unabhängig leben und auch wir können das schaffen. Der Boden dieses Dorfes ist schon lange nicht mehr fruchtbar und viele Dinge müssen importiert werden. Stelle dir nur vor, wie viel selbstständiger Amegakure werden könnte, wenn es an einem anderen Ort wieder aufgebaut wird. Ein Ort der zudem weniger Schutz benötigt", versuchte ich Nagato zum Denken zu bewegen. Ich müsste viel Überzeugungskraft aufwenden, um ihm eine andere Zukunft schmackhaft zu machen. Dabei verstand ich es nicht so recht. Nagato war so etwas wie ein Visionär und hatte viele Pläne für die Zukunft ausgearbeitet, doch gleichzeitig schien er nicht flexibel genug, von diesen Plänen abweichen und einen anderen Weg einschlagen zu wollen. Wie könnte ich diesem Verhalten etwas entgegen bringen.
      "Sind diese kalte Mauern ein Zuhause oder doch eher ein Käfig, aus dem du nicht ausbrechen kannst?", wollte ich schließlich von ihm wissen. "Du hast alle Macht, die Zukunft zu verändern. Warum nutzt du sie nicht wenigstens ein einziges mal, um mehr zu erkennen? Das große Ganze." Ich legte meine Hände auf seine Arme und sah ihm bittend entgegen. "Was könnte an einem Neubeginn so viel furchterregender sein als das, was wir hier erleben?", fragte ich ihn. "Ich flehe dich an: Ich will nicht den Rest meines Lebens damit verbringen, dir immer wieder beim Sterben zusehen zu müssen. Du hast mit dem Seelentransfer eine zweite Chance erhalten, dein Leben zu verändern, warum möchtest du es nicht wenigstens in Betracht ziehen, dass da mehr ist?"
      Ich hätte niemals damit gerechnet, dass eine Unterhaltung mit Nagato jemals so frustrierend sein könnte. Aber scheinbar hatte ich seine Sturheit unterschätzt. Was nur könnte ihn überreden, wenn nicht ein neues Leben für die Bewohner dieses Dorfes und für uns? Könnte ich vielleicht Konan auf meine Seite ziehen oder würde sie ebenso über die ganze Sache denken, wie es Nagato tat?
      Ich war so frustriert über sein Verhalten, dass ich am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre, allerdings ließ ich es dieses mal nicht zu, mich von meinen Emotionen unterkriegen zu lassen. Es war wichtig stark zu bleiben, um ihm zu beweisen, dass ich hinter meinen Worten stand und es nicht nur einfach leere Versprechungen waren oder die Tagträume eines kleinen Mädchens. Darum wurde mein Griff um seine Arme etwas stärke und ich sah ihm selbstbewusst entgegen. Auch von der vorherigen Wut war nichts mehr zu spüren. Mein einziges Ziel war es, ihn von meinem Vorhaben zu überzeugen.


      Itachi

      Etwas unglücklich stellte ich fest, dass ihr meine Worte nicht viel Trost spenden konnten und ich dachte fieberhaft darüber nach, was ihr im Moment am meisten helfen könnte. Ich ertrug es einfach nicht, Aira in einem solchen Zustand zu sehen. Ich war frustriert und hätte sie am liebsten an ihren Schultern gepackt, um jegliche Schuld von ihr zu schütteln. Sie sollte endlich aufhören damit, sich alle Probleme selbst aufzuladen und nichts von der Verantwortung zu teilen. Man könnte behaupten, dass eine Reihe von Fehlentscheidungen uns hierher gebracht hatte, aber so kam es mir gar nicht vor. Die Tatsache, dass wir es geschafft hatten, gemeinsam aus den Fängen Akatsukis zu fliehen, machte mich unheimlich glücklich und zurückblickend, würde ich vieles genauso machen wie jetzt. Für mich zählte nur noch, dass Aira bei mir war und wenn sie zudem ein halbwegs unbeschwertes Leben führen könnte, würde mich das zum glücklichsten Mann der Welt machen. Die Vergangenheit ist geschehen und wir könnten an der Tatsache nichts mehr ändern, aber wir hatten immer noch in der Hand, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen und diese würde ich mir nicht nehmen lassen. Es würde niemandem gelingen, sich zwischen uns zu stellen, auch Akatsuki nicht.
      Airas Körper bebte nicht mehr ganz so stark, wie vor wenigen Minuten und sie schien sich langsam zu beruhigen, auch wenn sie sich nach wie vor die Schuld für unsere derzeitige Situation gab. "Niemand würde dir jemals verübeln, dass du in einem solchen Moment den Mut verlierst", beruhigte ich sie und lächelte ihr warm entgegen. "Und schon gar nicht ich. Entschuldige dich nie wieder für deine Emotionen. Sie machen dich sehr liebenswert", hauchte ich ihr entgegen und gab ihr einen sanften auf die Stirn.
      Ashi-Tora kam auf uns zu und zeigte auch Aira seine Zuneigung. Die junge Kunoichi konnte sich ein wenig beruhigen und ich sah ihr aufmunternd entgegen. "Wir sollten uns einen Plan für die Zukunft machen und darüber entscheiden, wie wir von nun an verweilen wollen." Unsere nächsten Schritte müssten gut bedacht werden und wir dürften uns fürs Erste keine Fehltritte erlauben. Wir mochten hier zwar für den Moment sicher sein, allerdings waren wir immer noch recht nah an Amegakure und somit auch am Akatsuki-HQ. Sie hatten sicherlich schon alle von unserem Verschwinden erfahren und vielleicht waren sie auch schon entsandt worden, um uns zu finden und zu töten. Ashi-Tora gewährte uns Unterschlupf und einen Ort, an dem wir für kurze Zeit verweilen könnte, daher wollte ich seine Gastfreundschaft nicht überstrapazieren. Außerdem schien die Raubkatze ein wichtiger Freund von Aira zu sein, wenn unseretwegen er oder die Tiere hier in Gefahr gerieten, indem sie in einen Kampf verwickelt wurden, könnte sie sich das niemals verzeihen. Sie gab sich jetzt schon die Schuld für alles was passiert ist, wie sollte es dann erst sein, wenn tatsächlich jemand zu Schaden käme? Wir sollten auf jeden Fall so schnell wie möglich wieder von hier verschwinden und uns an einem Ort niederlassen, der nicht stark zivilisiert war. Je weniger Lebewesen in unserem Umfeld waren, desto besser.
      "Du hast recht, ruhen wir uns vorerst ein wenig aus und besprechen alles wichtige später", lächelte ich ihr entgegen und streichelte ihr noch einmal behutsam durch ihr seidenes Haar. "Möchtest du dich direkt hier ausruhen oder müssen wir dafür woanders hin?", fragte ich sie, da ich mich hier nicht gut genug auskannte und auch gar nicht wusste, wie viel weiter wir in das Land von Ashi-Tora eindringen dürften.
    • Nagato


      Sie verstand es nicht... Natürlich, sie konnte es gar nicht verstehen. Zur Zeit des zweiten großen Ninjakrieges hatte sie ja noch nicht einmal gelebt, außerdem stammte sie nicht von hier. Sie wusste nicht, wie es war im Zentrum der Konflikte anderer Reiche zu stehen. Ich konnte ihr diese Worte also nicht übel nehmen und ja, ich verstand auch ihre Sorgen, ihren Kummer und dass sie mir und dem Dorf eine bessere Zukunft wünschte. Ich war ihr für ihre Gefühle dankbar und beim Anblick ihres von Frust und Trauer zerfressenem Gesichts hätte ich sie am liebsten tröstend in die Arme geschlossen. Aber selbst wenn ich ihr am liebsten die Welt zu Füßen legen wollte, in dieser Sache konnte ich meinen Standpunkt nicht aufgeben.
      "Amegakura hat bereits einmal großartige und starke Ninjas hervorgebracht, Yumiko. Sie haben das Akatsuki von damals gebildet... Yahikos Akatsuki. Wir waren stark, ambitioniert und ehrgeizig und dennoch sind wir kläglich gescheitert. Die junge und starke Generation, die damals Teil unserer Reihen war... sie existiert nicht mehr." Mein Blick wanderte abwesend zu den schmalen Fenster im Zimmer, hinter welchem sich die übliche Regenkulisse abspielte, die sich in den letzten Jahren kaum geändert hatte. "Hast du es denn noch nicht bemerkt? Amegakure hat eine ganze Generation fast vollständig verloren, dort draußen gibt es nur noch Alte oder Kinder, keinen von beiden möchte ich in meine Machenschaften hineinziehen. Und bis die nächste Generation starker Shinobi herangewachsen ist werden noch Jahre vergehen."
      Auch wenn ich hart zu ihr sein wollte, um ihr den Ernst der Lage deutlicher machen zu können, konnte ich dem Drang nicht widerstehen und legte sanft meine Hand gegen ihre warme Wange. Der zugleich unerschütterliche und doch verzweifelte Ausdruck in ihren Augen ließ Unruhe in mir wach werden. Ich wollte sie glücklich sehen, wollte sie glücklich machen! Und nun war ich für diese Mimik in ihrem Gesicht verantwortlich. Ich ertappte mich dabei, ihren Plan zu überdenken, die Möglichkeiten abzuwägen. Vielleicht gab es doch eine bessere Zunkunft für uns...? Ich schüttelte den Kopf. Nein, mein Weg stand fest! "Wohin sollen die Menschen denn gehen?", wollte ich nun mit düsterem Unterton wissen und ließ meine Hand schwach von ihrer Wange gleiten. "Du magst behaupten, dass Amegakure und Akatsuki mich in einen Käfig sperren. Wahrscheinlich hast du recht und vielleicht gibt es wirklich friedlichere und fruchtbarere Orte in dieser Welt, die wir finden können. Aber würde das das Leid beenden? Würde es kommende Kriege verhindern?" Als wollte ich mir selbst damit antworten, schüttelte ich den Kopf. "Diese Welt muss lernen, was Angst und Leid bedeuten, sonst wird das gegenseitige Töten und Kriegeführen nie ein Ende finden. Ich habe mich darauf verschworen, der Lehrmeister dieser Welt zu werden, um einer kommenden Generation den Start in eine friedlichere Gesellschaft zu garantieren. Das ist die Macht, die ich einsetzen kann, um die Zukunft zu gestalten. Dass ist die Macht, die ich nutzen werde."
      Als sie dann plötzlich in ein Flehen überging, kratzten schmerzhafte Schuldgefühle an meiner harten Fassade. Bitte... sieh mich nicht so an! Erneut hoben sich meine Hände zu ihrem Gesicht, umfingen ihren Kopf und zogen sie gegen mein Brust. Ich wollte hart sein, aber ich konnte es nicht. Nicht wenn es um Yumiko ging. Selbst wenn sie meine Meinung damit nicht würde ändern können, wollte ich sie nicht wegen mir leiden sehen. "Es tut mir leid, Yumiko", murmelte ich nahe ihrem Ohr. "So gern ich deiner Bitte auch Folge leisten will... aber ich werde meine Ziele nicht einfach über Bord werfen können. Versteh dass doch bitte." Ihr Gesicht zwischen meinen Händen fixierend schob ich sie wieder etwas von mir und drang sie dazu, mir in die Augen zu sehen. "Aber ich werde nicht mehr einfach so sterben. Ich habe diese neue Hülle angenommen, um auch nach Erfüllung meiner Pläne an deiner Seite bleiben zu können." Ich wusste, dass das wenig Trost für sie sein würde. Ich wusste, dass meine Pläne mich zur Zielscheibe des Hasses für einen Großteil der Menschen dieser Welt machen würden. Ich wusste, dass ich auf ewig diesen Weg würde verfolgen müssen, egal wie sehr er an mir auch zehren mochte. Damals wäre es mir recht gewesen, eben dafür einfach zu sterben. Doch heute hatte ich Yumiko an meiner Seite, die mir durch ihre bloße Existenz so viel Kraft schenkte, dass ich mir sicher war, all das Grauen der Zukunft schultern zu können. Ich wollte sie nicht mit in diesen Abgrund reißen... Aber so sehr ich sie auch davor bewahren wollte, ich wäre mittlerweile unfähig dazu, sie noch gehen zu lassen. Eine Trennung von ihr, käme meinem Tod gleich. Seufzend drückte ich Mund und Nase gegen ihren Haaransatz. "Bitte, mach mir all dies nicht noch schwerer, als es mir eh schon fällt."

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      Aira


      Während meiner gesamten Ausbildung zur Konoichi hatte man mir das öffentliche zur Schau tragen von Emotionen abtrainiert. Man hatte mich für meine kalte Fassade, dich ich mir hatte aufbauen können, gelobt und beglückwünscht. Man hatte mich damlas sogar als ein Naturtalent betitelt.
      Doch Itachi... Meine Emotionen sollten mich liebenswert machen? Emotionen, die ich mein Leben lang mit allen Mitteln unterdrückt hatte? Sollte das etwa heißen, in seiner Nähe durfte ich meine Maske gänzlich ablegen? Ich musterte ihn leicht verwundert, wusste nicht, wie ich reagieren sollte und senkte letztendlich beinahe beschämt meinen Blick. In der Vergangenheit hatte es nur wenige gegeben, die nicht die talentierte Chunin mit dem kalten Gesichtsaudruck, sondern tatsächlich mich, Aira, hatten kennen lernen wollen. Dass Itachi offensichtlich auch zu diesen Wenigen gehörte ließ mein Herz seltsam aufgeregt höher schlagen, als wäre es in seiner Nähe nicht schon oft genug außer Kontrolle geraten. War das etwa ein weiterer Hinweis auf dieses noch immer so neue Gefühl in meiner Brust: Liebe?
      Fest stand, dass es dem Schwarzhaarigen zusammen mit dem weißen Tiger erfolgreich gelungen war, meine düsteren Gedanken fürs erste in den Hintergrund zu verdrängen und meinen Fokus auf wichtigere Dinge zu legen. "Du hast recht", stimmte ich Itachi zu. "Sollten wir unbedacht handeln, könnte es Unschuldige schaden. Deswegen ist Sunagakure fürs erste tabu. Dort wird man uns zuerst suchen." Und ich könnte es nicht verkraften, eventuell das Leben weiterer Kameraden auf mein Schuldkonto zu laden. "Und wir dürfen Ashi-Tora und diese Oasa natürlich auch nicht unnötig gefährden." Als würde der Tiger meine Sorgen erneut beschwichtigen wollen, drückte er seine Stirn schmusend gegen meine Schulter und ließ erneut das knurrende Schnurren ertönen. Ich kraulte ihn zur Antwort hinter den Ohren und genoss des Gefühl des besonders seidigen Fells unter meinen Fingern. "Wir sind dir dankbar, dass du uns hier beherbergen willst, aber wir können dein Hilfe nicht auf ewig in Anspruch nehmen", murmelte ich leise.
      Erst als auch der Uchiha das Wort Ausruhen in den Mund nahm, schien mir die Bedeutung dahinter in die Knochen zu fahren. Wir waren vorerst sicher. Niemand würde uns so schnell hier finden. Wir mussten fürs erste nicht um unser Leben bangen, ich konnte meine Sorgen für einen Moment vergessen.
      Umgehend wurde mein Körper von allumfassender Erschöpfung übernommen, wie eine deutliche Erinnerung daran, wie schlecht ich in letzter Zeit geschlafen hatte und welche Anspannung mir in den Knochen gelegen hatte. Ich bemühte mich darum, meine aufkeimende Schwäche vor Itachi nicht zu zeigen und blickte mich stattdessen auf der Oase um. "Nun, es ist schon etwas her, dass ich das letzte Mal hier war", meinte ich nachdenklich. Irgendwo innerhalb des Canyonfelsens war eine weiträumige und trockene Höhle zu finden, die der weiße Tiger häufig auch als eigene Ruhestette verwendete. Damals hatte er uns zusammen mit ihm darin nächtigen lassen. Als hätte er meine Gedanken gelesen, gab Ashi-Tora ein druchdringendes Grummeln von sich und erhob sich auf alle vier Pfoten, stieß erneut leicht mt der Nase gegen meine Schulter und wendete sich dann um. "Lass uns ihm folgen."
      Ohne Zögern schritt ich hinter dem Tiger her, welcher im gemütlichen Schritt über die weiche Grasebene trottete. Umso weiter wir uns durch die Oase bewegten, desto zahlreicher wurden dabei die grünenden Sträucher und kleinen Bäume um uns herum, die entlang des weiten Sees in der Mitte heran wuchsen. Einige von ihnen trugen sogar lecker anmutende Früchte oder hüllten uns in den süßen Geruch ihrer hellen Blüten. "Es hat sich nichts verändert", merkte ich irgendwann verträumt an, während wir durch das verborgene Paradies inmitten der trostlosen Wüste wanderten. "Wie erwartet hat Ashi-Tora diesen Ort auch in den letzten Jahren erfolgreich beschützt." Das Lächeln war auf meinen Lippen, bevor ich mir wirklich darüber bewusst wurde. Ich merkte, wie leicht es mir fiel, in Itachis Nähe diese Ausdrücke zu zeigen, die ich sonst stets in meinem Inneren zu versperren suchte. Es war seltsam und doch ungemein angenehm.
      "Wir sind da." Eigentlich hätte ich mir den Kommentar auch sparen können, nachdem uns Ashi-Tora wie vermutet zur breiten und tiefen Höhlenkluft innerhalb der steilen braunen Felswände geführt hatte und beiseite getreten war, um uns Einlass zu gewähren. Auch hier hatte sich kaum etwas verändert. Die Luft innerhalb des Hohlraumes war frisch, wenn auch nicht kalt. Hier war man vor Regen und starken Winden geschützt, auch wenn es ansonsten nichts besonderes in der Höhle zu endecken gab. Sie war einfach gestaltet, mit kalten steinigem Boden und einer hohen spitzzulaufenden Decke, die meine Stimme dutzendfach wiederhallen ließ. "Mit etwas Glück sind die Felldecken, die ich und meine Kameraden damlas hier gelassen haben noch da." Zielsicher steuerte ich die dunkelste Ecke der "Unterkunft" an und wurde erfreulich schnell fündig. Zwar waren die schweren Tierfelle - Überreste aus der Zeit, in der wir Tage hier unten zugebracht und unser eigenes Essen gejagdt hatten - reichlich eingestaubt, aber ich musste sie nur einmal kräftig ausschütteln um den gröbsten Dreck zu entfernen. "Hiermit können wir uns vorerst ein Lager errichten", meinte ich zu Itachi und hielt zufrieden ein Hirschfell von insgesamt dreien in die Höhe. "Es ist nicht viel, aber es sollte genügen."

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    • Yumiko

      Er hatte nicht unrecht. In Amegakure gab es überwiegend nur Alte und Kinder. Ich wusste, dass es mir nicht zustand, über das Dorf oder die Organisation zu reden, da ich beides nicht annähernd so gut kannte wie Nagato. Aber ich hatte trotzdem das dringende Verlangen, ihn von meinen Vorschlägen zu überzeugen. Ich konnte mir einfach keine Zukunft unter diesen Umständen vorstellen. Ich wollte kein Leben wie dieses. Natürlich konnte ich nicht in die Zukunft sehe und wusste nicht, was auf uns beide zukommen würde, sollten wir diesen Weg weiter gehen, aber irgendwas in mir, sträubte sich dagegen weiterhin Teil dieses Plans zu sein. Es lag nicht nur daran, dass ich nicht freiwillig dieser Organisation beigetreten war und Nagatos Ansichten über Frieden nicht teilte, sondern weil ich ihn zusätzlich noch beschützen wollte. Bereits hassten ihn viele Menschen und es würden noch weitaus mehr werden, sollten wir tatsächlich weiterhin diesen Weg gehen. Auch wenn er unglaublich stark war, gab es da draußen sicher noch jemanden, der ihm die Stirn bieten könnte und ich würde es nicht ertragen, sollte man mir meinen Liebsten entreißen. Mein Traum war es, meine Zukunft in Frieden mit ihm gemeinsam verbringen zu können, doch das wäre nur möglich, wenn wir beide einen neuen Weg einschlugen. Umso mehr frustrierte es mich, dass Nagato es scheinbar nicht mal in Erwägung ziehen wollte, auch nur an eine andere Zukunft zu denken. Wie könnte ich ihn nur vom Gegenteil überzeugen?
      Als er seine Hände an meine Wangen legte und mich näher an sich heranzog, legte ich meine Finger an seine Hände und sah mit glasigen Augen zu ihm hinauf. Es machte mich immer noch sehr traurig, dass er sich so vehement gegen meinen Vorschlag sträubte. "Ich verstehe dich ja", flüsterte ich leise. "Aber ich glaube nicht, dass auf diesem Weg Platz für uns beide ist." Ich konnte die Tränen nicht länger unterdrücken und sie bahnten sich ihre Wege über mein Gesicht. Schnell ging ich einen Schritt zurück und entfernte mich von Nagato, um mir anschließend mit dem Ärmel übers Gesicht zu zwischen. Ich unterdrückte die aufkommende Traurigkeit in meinem Herzen und versuchte mich von meinen Gefühlen zu distanzieren. "Es tut mir leid. Es war nie meine Absicht, die Dinge für dich schwieriger zu machen. Aber ich würde mir wünschen, dass du dir noch einmal Gedanken über meinen Vorschlag machst. Wir soll-" "Wo bleibt ihr denn? Es warten schon alle auf euch." Ich drehte mich um und erkannte Konan, welche ihren Kopf durch die Tür gesteckt hatte. Ich lächelte ihr entschuldigend entgegen. "Tut mir leid, wir kommen", meinte ich und drehte mich zu ihr, ehe ich durch die Tür trat.
      Ich lief ein paar Schritte, ehe ich inne hielt und stehen blieb. Auch Konan blieb direkt stehen, als sie merkte, dass ich den beiden nicht mehr gefolgt war und sah mich fragend an. "Was ist los? Hast du was vergessen?", wollte sie von mir wissen. "Es tut mir leid, ich fühle mich nicht so gut. Ich gehe mich kurz frisch machen und komme dann nach. Ihr zwei könnt schon mal vorgehen und ohne mich anfangen, ich komme dann nach", meinte ich und legte dabei eine Hand auf meinem Bauch. "Sicher?", wollte die Blauhaarige wissen. Ich nickte. "Ganz sicher." Sie nickte verstehend und drehte sich dann zu Nagato um. "Okay, dann lass uns schon mal vorgehen", meinte sie und zog ihn dann ungeduldig hinter sich her.
      Ich sah den beiden noch kurz nach, ehe ich eilig in meinem Zimmer verschwand und die Tür hinter mir schloss. Sofort ging ich zum Schreibtisch und riss die Schubladen auf, ehe ich mich daran machte, zwei Briefe zu schreiben. Als ich fertig war, rollte ich diese gemeinsam mit meinem Familienfoto ein, welches zuvor noch sicher in der Schreibtischschublade gelegen hatte. Ich ließ die Papiere in meinem Mantel verschwinden und eilte anschließend in den Thronsaal, wo sich bereits jeder versammelt hatte und die Mitglieder eine hitzige Diskussion führten. Unbemerkt schlich ich mich in den Raum und stellte mich neben Deidara. "Was habe ich verpasst?", flüsterte ich ihm leise entgegen. "Pain ist ziemlich aufgebracht. Itachi und Aira haben Akatsuki verraten und sind grade auf der Flucht", flüsterte er zurück.


      Itachi

      "Ist gut", meinte ich, nachdem Aira gesagt hatte, wir sollten dem Tiger folgen. Genau das taten wir auch, allerdings konnte ich mich im Gegensatz zu Aira, nicht auf die märchenhafte Umgebung um uns herum konzentrieren. Meine Aufmerksamkeit galt einzig und alleine der jungen Frau neben mir, welche unfassbar erschöpft wirkte. Ich hatte Sorge, dass sie jeden Moment zusammenbrechen könnte und nur für den Fall der Fälle, würde ich bei ihr sein und sie zur Not den ganzen Weg über tragen. Tatsächlich hätte ich sie mir sowieso am liebsten auf die Arme gehoben und über die Ebenen getragen, weil mir ihr müder und absolut erschöpfter Anblick nicht gefallen wollte, allerdings wusste ich dass Aira über einen großen Stolz verfügte und sich nur ungerne von mir helfen ließ. Sie musste immer erst weit über ihre Grenzen hinaus schießen, um meine Hilfe zu akzeptieren. Eine Charaktereigenschaft, die mir bei ihr alles andere als gefallen wollte. Ich liebte diese Frau und es war für mich nur schwer zu ertragen, neben ihr her zu laufen und ihr nicht helfen zu können, obwohl sie offensichtlich am Ende war. Hoffentlich würde sie sich eines Tages in diesem Punkt ändern. Es wäre nur zu ihrem Besten.
      Ich atmete erleichtert aus, als wir endlich unser Ziel erreicht hatten und unsere Ruhepause nicht mehr weit entfern war. Aira schien sich gut an diesen Ort erinnern zu können, denn sie steuere direkt eine bestimmte Ecke an und kramte direkt ein paar Tierfelle hervor, welche sie mir sogleich zeigte. Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab und ich nickte verstehend, ehe ich einige Schritte auf die junge Frau zuging und ihr die Felle abnahm, um ihr beim Sauber machen zu helfen. Ich klopfte den restlichen Staub von den Fellen, bevor ich mir Aira schnappte und mich mit ihr auf den Boden setzte. Allerdings hob ich sie mir dabei auf den Schoß und wickelte sie in einem der Felle ein, bevor ich sie an mich drückte und ihr einen sanften Kuss auf den Schopf gab. "Keine Diskussion", hauchte ich ihr lächelnd entgegen. Sie war im ersten Moment sicher überfordert mit meiner Aktion, aber das durfte sie ruhig sein, solange sie sich nicht gegen meine Nähe wehrte und sie endlich akzeptierte. "Versuch ein wenig zu schlafen. Du siehst erschöpft aus", meinte ich nun deutlich besorgter und streichelte ihr dabei behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die verrutscht war. Ich sah in die Augen der schönen Frau und bemerkte erst viel zu spät, dass ich mich schon wieder in ihnen verloren hatte. Wie oft war es schon geschehen? Aira schaffte es immer wieder, mich in ihren Bann zu ziehen, ganz gleich wie viel Zeit wir bereits miteinander verbracht hatten. Ich konnte kaum glauben, dass mir in meinem Leben, solch großes Glück zuteil wurde, ihr begegnet zu sein. Der eine Mensch, von dem ich wollte, dass er mich nie wieder verlassen würde. Ich würde alles dafür tun, um sie in Sicherheit zu wissen, ganz gleich was es mich kosten würde.
      "Ich liebe dich", hauchte ich ihr sanft ins Ohr, nachdem ich meine Lippen von ihrem Haar genommen hatte. Um meinen Worten noch ein wenig Nachdruck zu verleihen, drückte ich den zierlichen Körper der jungen Frau etwas dichter an meinen Körper und hielt ihre zierliche Gestalt fest in meinen Armen. Wer hätte gedacht, dass diese kaltblütige Killerin, so niedlich und schutzbedürftig in meinen Armen aussehen könnte?
      "Du machst mich noch ganz wahnsinnig", flüsterte ich nah bei ihrem Ohr, ehe ich ihr einen sanften Kuss auf die Stirn gab. "Schlaf gut."
    • Nagato


      Der Umstand, dass ich für diese Tränen in ihren Augen verantwortlich war, machte mich wütend, frustriert und unglaublich traurig zugleich. Ich wollter sie glücklich machen und ein ewig anhaltendes Lächeln auf die Lippen zaubern, die mich immer wieder dazu einluden, sie zu küssen. Ich wollte sie nicht traurig sehen, wollte ihr nicht das Herz brechen... und doch hatte ich es soeben getan. Soeben wollte ich die Ströme salzigem Tränenwassers von ihren Augenwinkeln wischen, als sie meinen Händen entglitt und sich von mir entfernte. Schmerzhafte Kälte nahm meinen Körper in Beschlag, vor allem als ich realisierte, dass ich sie zu dieser Reaktion getrieben hatte. Ich wollte nach ihr greifen, sie an den Schultern wieder zu ir ziehen, ihr von Trauer zerfressenes Gesicht gegen meine Brust pressen und dabei hoffen, dass ihre Nähe diese unerträgliche Kälte aus meinem Körper würde vertreiben können. Doch noch bevor ich meine Finger überhaupt zu ihr ausstrecken konnte, steckte Konan unerwartet ihren blauen Haarschopf durch die Tür des Zimmers und fixierte mich leicht mahnend.
      "Komme sofort", stieß ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, bevor ich Yumiko noch einen letzten bedauernden Seitenblick schenkte. Gerne hätte ich weiter mit ihr geredet. Ich wollte sie beruhigen und trösten, doch zugleich begriff ich, dass mir beides nicht gelingen würde. Egal was sie auch sagte, meine Pläne würden sich nicht ändern. Egal wie sehr ich versuchen würde, sie von der Richtigkeit meiner Ziele zu überzeugen, sie würde mir widersprechen und in Kummer versinken. Wie sollten wir diesem Trauerspiel nur einhalt gebieten? ich wollte sie nicht verlieren, ich konnte sie nicht verlieren, aber...
      Ich schüttelte den Kopf. Momentan gab es andere, wichtigere Dinge, die nach meiner Aufmerksamkeit verlangten. Soe ließ ich mich nicht lange bitten und folgte Konan durch den düsteren Flur des HQ. Noch immer fühlten sich meine neuen Gliedmaßen ungewohnt und etwas schwach an, aber das Essen zuvor und die ruhigen Momente zusammen mit Yumiko hatten mir genug Kraft geschenkt, um mein übliches unerschütterliches Auftreten präsentieren zu können. Allerdings bröckelte die Fassade direkt wieder, als sich Yumiko plötzlich zurückfallen ließ. "Was ist mit dir?" Ich wollte besorgt auf sie zuschreiten, wollte mich über ihr Wohlbefinden vergewissern. Hatte ich sie so sehr getroffen mit meinen Worten, hatte ich sie verletzt? Natürlich hatte ich das! Was redete ich mir da nur ein? Natürlich hatten sie meine Worte verletzt. Bevor ich weiter auf die junge Konoichi zugehen konnte, wurde ich von der pflichtbewussten Konan aufgehalten. "Wir müssen uns beeilen." Das Strahlen in ihren hellen orangenen Augen, gestattete keine Widerworte, sogern ich si auch gegeben hätte und mich stattdessen Yumiko widmen wollte... Ich musste meine Pflicht erfüllen. Ein letztes Mal beäugte ich die braunhaarige besorgt, dann wendete ich mich endlich wieder dem Weg vor mir zu, ließ mich von Konan durch den Gang ziehen.


      Wie erwartet waren bereits alle zusammengekommen, noch bevor ich den Thronsaal überhaupt betreten hatte. Ich erkannte Wut und Verachtung, Schadenfreude oder vollkommenes Dessineteresse in den Gesichtern der Anwesenden. Die meisten hatten nicht mit Itachis Verrat gerechnet. Natürlich hatten sie das nicht, immerhin hatte ich es selbst auch nie erwartet. Aber das es nun dennoch dazu gekommen war, machte die Situation nur noch umso ernster.
      Bedächtig schritt ich durch die Reihen der Frauen und Männer, die mir einen direkten Weg zum metallenen "Thron" am Ende des Raumes freimachten. Dort angelangt, ließ ich mich langsam in die kalte und harte Sitzgelegenheit sinken. Min Blick glitt zwischen den wichtigsten Akatsuki-Mitgliedern umher. "Ich gehe davon aus, dass jeder von euch über den Grund dieser Zusammenkunft informiert ist?" Kollektives Nicken fungierte mir als eindeutige Antwort. "Gut." Langsam lehnte ich mich auf meinem Stuhl vor und fixierte sämtliche Anwesenden mit verengten Augen. "Verrat wird in unseren Reihen nicht geduldet und mit harten Strafen geahndet. Itachi und Aira mögen ein starker Teil unserer Organisation gewesen sein, ab heute sind sie es nicht mehr. Sie sind Feinde." Es war kein Zufall, dass meine Augen beim unglücklich hin und her trampelnden Kisame hängen blieben. Frust und unermässliche Enttäuschung spiegelten sich in seinen blauen Fischaugen, auch auch Entschlossenheit. Er wusste was zu tun war. "Wir müssen die beiden gefangen nehmen, sie verhören und dann ihrer gerechten Strafe zuteil werden lassen." Langsam richtete ich mich wieder gerade auf und wanderte ein weiteres Mal jedes anwesende Gesicht ab, blieb dabei erleichtert an Yumikos zarten Zügen und glänzend grünen Augen hängen. Dass sie hier war, musste heißen, dass es ihr wieder besser ging. Ich unterdrückte ein erleichtertes Aufatmen und hob den Blick wieder über die Anwesenden. "Ich denke ihr alle wisst, was zu tun ist. Findet sie und bringt sie mir, lebendig! Ich muss ihnen ein paar Fragen stellen."
      Kaum hatte ich den letzten Satz ausgesprochen, tönten zustimmende Rufe durch die weite Halle. Keine Sekunde später waren alle einzelnen Akatsuki-Teams aus dem Raum gestürmt. Ich war mir sicher, sie würden fündig werden. Bald.


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      Aira


      Itachi ließ sich nicht lange bitten und half mir bald schon dabei, den Staub von den weichen Fellen zu klopfen. Doch gerade als ich damit beginnen wollte, sie zu einer gemütlichen Schlafstette aufzubauen, kam er mir schon wieder zuvor. Ein spitzer und erschrockener Ton glitt über meine Lippen, als er mich plötzlich in seinen Armen einfing und mich dazu nötigte, mich gemeinsam mit ihm auf dem Boden niederzulassen. Ich bemerkte, wie Ashi-Tora bei meiner Reaktion kurz alamiert den Kopf hob und sich soeben mit einem leisen Knurren in Richtung Höhle drehte, bis er die Lage zu begreifen schien. Ich wusste nicht, was ich von dem leisen Schnauben halten sollte, dass er nun durch seine Nasenflügel presste, bevor er uns wieder den Rücken zudrehte und sich einem treuen Wachposten gleichen vor der Höhle ablegte. Solange der Tiger da war, würden wir unbesorgt schlafen können, dem war ich mir sicher.
      Nur wusste ich nicht, ob ich in der momentanen Lage überhaupt so einfach einschlafen konnte. Itachi verfügte über ein erschreckend gutes Talent, mich in zu überrumpeln und mir dann die Röte in die Wangen zu treiben. War es etwa eines seiner unerkannten Hobbys, mich aus der Fassung bringen zu wollen? Und ich Trottel machte es ihm auch noch besonders einfach, mit meinen kindischen Reaktionen. Doch während seine Handlungen meinen Puls unkontrolliert in die Höhe trieben, vermochten die Wärme, die er mir schenkte, wie auch seine sanften Berührungen mich zu beruhigen. Als würde er meinem Körper damit die Erlaubnis geben, sich zu entspannen, ließ ich mich in seine Arme fallen, gab mich machtlos dieser Wämre und Geborgenheit hin, die mir niemand sonst, außer ihm schenken könnte.
      Gerade als ich glaubte, einfach in die Müdigkeit und den entspringenden Schlaf verinken zu können, waren es aber wieder diese drei Worte aus seinem Mund, die mich wachhielten. Wie konnte er das nur immer wieder so offen und deutlich sagen? Wurde er denn nie nervös oder verlegen? Und warum genau frustrierte mich das so? Etwa, weil ich noch immer nicht genau wusste, wie ich diese Gefühle in meiner Brust nennen sollte? Weil es mir noch immer nicht gelang, seine Worte zu erwidern, weil das klopfen in meinem Herz jedes Mal drohte, meine eigenen Gedanken verstummen zu lassen?
      "Ich mache dich wahnsinnig?", wollte ich leicht fassungslos wissen und hob den Blick zu seinen dunklen Onyx-Augen, die meiner Seele einen festen Anker zu schenken schienen, mich aber auch wahrlich in den Wahnsinn zu treiben vermochten. Vor allem in Kombinatiom mit den warmen und weichen Lippen, die ich wenige Sekunden später auf meiner Stirn wahrnehmen durfte. Es war unfair... Ich fühlte mich so, als wäre ich ihm schutzlos ausgeliefert. Wie ein neugeborenes Rehkitz im Auge eines hungrigen Wolfes. Meine folgenden taten mussten eine Übersprungshandlung, geboren aus diesen frustrierten Gedanken sein. So begriff ich erst spät, dass ich diejenige war, die ihre eigenen Lippen gegen Itachis drückte. Nur einen Moment lang, maximal drei Sekunden, und dennoch war es ein eindeutiger Kuss, der heißes Blut durch meine Wangen und Ohren jagte, obwohl ich ihn selbst iniziert hatte. Aber ich durfte einfach nicht mehr weiter untätig bleiben und mich wie Lehm in seinen Fingern formen lassen, auch ich wollte die Initiative ergreifen... Leider erfüllte mich meine eigene Aktion so sehr mit Scham, dass ich peinlich berührt mein Gesicht in Itachis Brust vergraben musste, um ihm meinen hochrot angelaufenen Kopf nicht zeigen zu müssen. "Gute Nacht...", murmelte ich gegen den Stoff seines Hemdes und presste meine Augen zusammen. Zum Glück war die Müdigkeit in meinen Knochen so besitzergreifend, dass sie die Nervosität in meinem Herzen unterdrücken konnte und mich in einen ruhigen Schlaf zog.

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    • Yumiko

      Ich hatte also noch nicht allzu viel verpasst. Nagato beendete seine Rede damit, dass wir die beiden finden und lebendig herbringen sollten. Auch Konan und ich machten uns gemeinsam auf den Weg und schlugen den Weg ein, den Zetsu bis zum Schluss verfolgt hatte. Wir beide fühlten uns noch reichlich schlapp und ausgelaugt von dem Seelentransfer, allerdings sollte diese Mission kein Problem sein, solange wir nicht auf Feinde trafen. In diesem Zustand hätten wir zwar keine Chance gegen Itachi und Aira, allerdings würden wir ein Signal an die anderen Truppen weitergeben und die beiden bis dahin erst einmal nicht außer Augen verlieren -so lautete zumindest Konans Plan. Zu diesem Zeitpunkt ahnte die Blauhaarige noch nicht, dass ich bereits meinen eigenen Plan erstellt hatte. Ich müsste die beiden unbedingt vor allen anderen finden. Den beiden würde sehr viel Leid erspart bleiben, außerdem war es realistischer, ihnen im Freien bei der Flucht zu helfen, als im Kerker des Akatsuki-HQs, welches zusätzlich noch in dem streng bewachten Amegakure stand. Außerdem wollte ich mir gar nicht ausmalen, was Nagato den beiden antun würde, sobald er sie in die Finger bekam. Schon als er mich vor den Banditen gerettet hatte, hatte er eine unglaubliche Grausamkeit walten lassen und ich glaubte nicht, dass er es mit den beiden Verrätern anders machen würde.

      Es waren bereits einige Stunden vergangen und ich hatte bereits eine ganze Weile mein Jutsu in Gebrauch, welches sich durch die Erde fortbewegte und von dort aus Ausschau nach Aira und Itachi hielt. Und tatsächlich wurde ich fündig. Mein Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus, als ich winzige Chakra Reste der beiden wahrnehmen konnte. Sie schienen vor einiger Zeit hier durchgekommen zu sein. Ich würde der Spur nachgehen müssen, allerdings alleine.
      "Konan, was hältst du davon wenn wir uns aufteilen und uns in spätestens zwei Stunden wieder hier treffen?", fragte ich sie. "Ich weiß nicht, wir sind beide nicht in Topform, da wäre es sicher keine gute Idee uns aufzuteilen." "Ich weiß, aber so wird es deutlich schneller gehen, außerdem haben wir beide noch genügend Energie, gegen einfache Ninjas zu kämpfen. Wenn wir uns bei der Suche bedeckt halten, würden wir nicht mal in einen Kampf herein gezogen werden. Ich glaube einfach, dass wir so sehr viel effektiver suchen können." Die Blauhaarige überlegte kurz, ehe sie mir zustimmte und nickte. "Einverstanden, wir treffen uns in zwei Stunden wieder hier", meinte sie und ich nickte, ehe wir beide uns aufteilten und ich die Spur verfolgte, die mich zu Aira und Itachi führen würde.
      Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mich das Chakra der beiden an einen solch ungewöhnlichen Ort bringen würde, doch scheinbar war ich auf der richtigen Verte, denn je länger ich lief, desto deutlicher wurde das Chakra der beiden. Würden sie wirklich hier einen Unterschlupf gefunden haben? Wenn ja, dann wunderte es mich recht wenig, dass Zetsu die beiden nicht mehr hat finden können. Noch nie war ich an einen Ort gekommen, der so gut von der Außenwelt geschützt war, wie dieser hier.


      Itachi

      Ich hatte mir allem gerechnet, aber sicher nicht damit. Viel zu spät erst realisierte ich, dass Aira ihre Lippen auf meine gelegt hatte. Doch noch bevor ich den Kuss hätte erwidern können, löste sie sich zu meinem bedauern bereits von mir. Schade, ich hätte liebend gern ihren Kuss erwidert, allerdings wusste ich auch, was für eine Überwindung das für sie gewesen sein musste, weswegen ich mich für den Anfang erst mal damit zufrieden gab, dass sie von sich aus diesen Kuss anfing.
      Ein sanftes Lächeln und ein kleines Schmunzeln drang über meine Lippen, als ich sah, wie sie ihren hochroten Kopf in meinem Mantel vergrub. Sie konnte wirklich niedlich sein. "Gute Nacht, meine Liebe", hauchte ich ihr sanft entgegen, ehe ich meine rechte Hand zu ihrem Schopf wandern ließ und liebevoll mit ihrem seidigen Haar spielte, etwas mit dem ich mich sehr gerne beschäftigte. Ich hatte Gefallen daran gefunden, mit ihrem Haar zu spielen und es immer wieder mit meinen Fingern zu locken und es durch meine Hände gleiten zu lassen. Bisher war es Aira noch nicht negativ aufgefallen, weshalb ich darauf hoffte, dass es ihr auch gefiel und ihr bestenfalls beim Entspannen half.
      Ich beobachtete die junge Frau in meinen Armen noch eine ganze Weile beim Schlafen, ehe ich es mir selbst erlaubte, meine Augen zu schließen und ein wenig vor mich hin zu dösen. Tatsächlich war mir erst jetzt aufgefallen, wie müde ich wirklich war. Ich hatte die letzten Tage sehr schlecht geschlafen, da ich mir überwiegend Sorgen gemacht hatte und auch jetzt gab es noch grundgenug, aufgeregt zu sein, allerdings nahm ich mir für den Moment einfach das Recht heraus, mich auszuruhen und jegliche Sorge aus meinem Kopf zu verbannen.

      Das laute Knurren Ashi-Toras weckte mich nach einigen Stunden auf und ich war sofort in Alarmbereitschaft. Behutsam weckte ich Aira und sah zu ihr hinab. "Ich glaube wir wurden entdeckt", meinte ich ernst und setzte sie von meinem Schoß ab, ehe ich aufstand und zum Eingang der Höhle ging, wo ich auf Ashi-Tora und Yumiko traf. "Stop! Ich komme nicht, um euch zu schaden!", rief sie direkt und hob abwehrend die Hände, als der weiße Tiger auf sie los wollte. "Aira! Itachi! Ich habe euch einen Vorschlag zu machen." Etwas skeptisch musterte ich Yumiko, welche dem Angriff des Tigers auswich. "Warte kurz. Wir sollten sie wenigstens anhören", meinte ich zu der riesigen Raubkatze, welche recht unglücklich über meine Worte wirkte. "Was machst du hier und wie hast du uns gefunden?", sprach ich ernst. "Ich habe minimale Chakrareste von euch unter der Erde spüren können und ich habe nach euch gesucht, um euch bei der Flucht zu helfen", sprach die junge Frau ehrlich aus. "Wieso solltest du das tun? Was hast du davon?" "Weil auch ich möchte, dass sich Akatsuki auflöst", gestand sie und hatte dabei einen gequälten Gesichtsausdruck aufgelegt. "Ich möchte mit Pain einen neuen Weg einschlagen..." Also stimmten die Gerüchte doch. Der einst so grausame Leader von Akatsuki, hatte sich in eine Frau verliebt. Irgendwie schwer zu glauben, allerdings war es bei mir und Aira genauso gewesen.
      Die Braunhaarige holte langsam eine Papierrolle aus ihrem Mantel und legte sie auf den Boden, ehe sie einige Schritte zurückwich und mir zu verstehen gab, dass das Pergament für uns bestimmt war. Ich ging darauf zu und hob es auf, ehe ich wieder zurück auf meine alte Position ging und den Brief öffnete, in dem alles erklärt stand. "Überreicht den Brief meiner Familie, darin steht alles erklärt, was sie wissen müssen. Bittet auf jeden Fall meine Mutter oder meine Großmutter um Hilfe, sie werden euch nicht wegschicken. Ich habe ein Foto beigelegt, damit ihr wisst, wie sie aussehen, wenn ihr ihnen begegnet", erklärte die junge Frau. "Solltet ihr euch entscheiden, meine Hilfe anzunehmen, solltet ihr euch direkt auf den Weg machen, die anderen sind bereits auf der Suche nach euch und Tsuki no Kuni ist aktuell der sicherste Ort für euch. Pain hat mir versprochen, dass Akatsuki sich nicht mehr an diesem Ort aufhalten wird, wenn es nicht absolut notwendig ist, da ich noch Familie dort habe", sprach Yumiko. Mein Blick wanderte von der Braunhaarigen zu Aira. "Was sagst du dazu?", wollte ich von ihr wissen.
    • Nagato


      Gerne hätte ich noch ein paar Worte mit Yumiko gewechselt, bevor sie zusammen mit den anderen zur Mission aufbrach. Ich wollte wissen wie es ihr ging, ich wollte mich für meine harschen Worte entschuldigen und ihre Sorgen zumindest zum Teil vertreiben. Aber ihr war scheinbar genauso bewusst wie mir, dass dafür im Moment keine Zeit war. Nicht nur, dass wir Aira und Itachi so schnell wie möglich festsetzen mussten, bevor sie empfindliche Informationen über uns verbreiten konnten, ich durfte sie auch nicht zu einer Zielscheibe machen. Es kursierten bereits Gerüchte über uns zwischen den Akatsuki-Mitgliedern. Sie hatten realisiert, dass ich der jungen Konoichi eine besondere Behandlung zu Teil werden ließ. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, hatte sich keiner wirklich an sie herangewagt, aus Furcht vor meinem Zorn. Doch ich dürfte die Gerüchte dennoch nicht unnötig befeuern. Sollte sich Yumiko als meine Schwachstelle herauskristallisieren, würde sie in Gefahr geraten, immerhin gab es unter den Mitgliedern dieser Organisation nicht wenige, die nicht davor zurückschrecken würden, mich gewltsam vom Thron zu stürzen.
      So ließ ich die junge Frau gemeinsam mit Konan abziehen und blickte ihr einfach nur bekümmert hinterher. Beide Frauen hatten während des Seelentransfers einen beträchtlichen Teil ihrer Energiereserven opfen müssen, was meinen überschäumenden Sorgen nicht gerade einen Deckel aufsetzte. Aber ich wusste, dass ich auf meine Kindheitsfreundin vertrauen konnte und auch Yumiko war selbst im geschwächten Zustand nicht zu unterschätzen. Zudem waren beide Frauen ungemein schlau. Sie wären nicht übermütig genug, um sich solch starken Shinobi wie Itachi und Aira alleine entgegen zustellen, wenn sie nicht in Topform waren. Sicherlich würden sie auf Verstärkung warten. Kein Grund zur Sorge also...

      Von wegen kein Grund zur Sorge! Immer wieder tauchten Bilder einer verletzten Yumiko in meinen Gedanken auf. Sie war klug und überlegt, aber auch gerne etwas naiv und forsch. Was wenn sie Aira und Itachi noch immer als Kameraden ansehen wollte? Was wenn sie überrumpelt wurde? Konan würde sie doch sicherlich zurückhalten, oder?
      Wie ein Geisteskranker vor dem Nervenzusammenbruch stiefelt ich den Thronssaal auf und ab, wanderte von einer Seite des Raumes zur anderen und versuchte die ungemütlichen Bilder in meinem Inneren zu verdrängen... ohne Erfolg. Immer wieder streckte ich die Fühler meines Chakras auch über die Grenzen Amegakures aus und hoffte dass Chakra meiner Geliebten ertasten zu können... Nichts. Sie waren gerade einmal drei Stunden weg und ich konnte die Sorge in meinen Gedanken einfach nicht zügeln. Seit wann war ich eigentlich so ... hilflos geworden, so ruhelos?
      Nach fünf langen Stunden hatte meine Geduld bereits einen kritischen Punkt erreicht, der es mir schwer machte, geduldig an meinem Platz zu warten. Zumindest war es mir gelungen, meinen Panther-Marsch duch den Saal zu beenden und krallte nun stattdessen meine lackierten Fingernägel in das kalte Metall meines harten Throns. Wenn ich noch lange warten musste, würde ich selbst die Suche beginnen, auch wenn ich dafür nur einen meiner Pfade entsenden würde. Zu meiner tiefen Erleichterung war das aber gar nicht nötig. Nur mit viel Beherrschung konnte ich mich selbst davon abhalten, aus dem Thron zu springen, um Konan und Yumiko entgegen zu laufen, als ich ihr Chakra innerhalb Amegakure wahrnahm. Ich zwang mich dazu, zu warten, nur... Sie waren alleine? Vielleicht hatten sie Itachi und Aira ausfindig gemacht und überließen die Festnahme den anderen? Es wäre zumindest vernünftig.
      So wartete ich einfach bis, beide das HQ betreten hatten und sich auf den Weg zu mir machten, wollte ihnen sogar am liebsten entgegen kommen und Yumiko in meine warmen Arme ziehen, als beide endlich die zweiflügelige Tür aufschoben veränderte sich allerdings alles... "Was hat das zu bedeuten?" Fassungslos ließ ich meinen Blick auf den festen Papierfesseln ruhen, die sich um die schmalen Handgelenke der Frau wandten, die ich doch so liebte. "Was soll das, Konan?" Kalt und durchdringend wanderten meine Augen zur Blauhaarigen in deren Mimik ebenfalls Unwillen zu erkennen war.
      "Yumiko... hat uns hintergangen."
      Ich wollte meinen Ohren nicht drauen und blickte ruckartig zur braunhaarigen Konoichi. "Was soll das bedeuten?" Langsam und andächtig erhob ich mich aus meinem Stuhl, ging mit ruhigen Schritten auf Yumiko zu, fixierte si meinem Blick. Warum glaubte ich nur, bereits zu wissen, was hier vor sich ging. "Bitte... sag mir nicht, du hast sie freiwillig laufen lassen, Yumiko..."

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      Aira


      Wieder einmal war mein Schlaf erschreckend tief, so tief, dass mich der Uchiha sogar wecekn musste, als sich Ashi-Tora knurrend bemerkbar machte. Normalerweise wäre ich in solch einer Lage sofort von selbst erwacht, aber jetzt... Lag es an dem tiefen Vertrauen, dass ich in Itachi steckte? War es die unendliche Geborgenheit, die mich tief in seine Arme und Wärme sinken ließ? Oder war ich einfach nur schwach geworden?
      Ich verbannte die Gedanken aus meinem Schädel und konzentrierte mich auf die ernste Lage im Hier und Jetzt. Kaum realisierte ich die Bedeutung seiner Worte, war mein Geist hellwach, ebenso wie mein Körper. Ohne Verzögerung folgte ich Itachi in Richtung Höhleneingang, eine Hand angriffsbereit in die kleine Tasche um meine Hüfte gelagt, wo sich meine Finger bereits um eines der enthaltenen Kunais wickelten. Umso mehr geriet ich ins Staunen, als ich die sanfte und hohe Stimme draußen erkannte. "Yumiko...?", murmelte ich fassungslos. Einerseits, weil uns jemand tatsächlich hier unten gefunden hatte, andererseits, weil gerade sie diejenige war, die sich nun uns entgegen stellte... nein, die uns helfen wollte?!
      Als ich die Ernsthaftigkeit in ihren hellen Augen erkennen konnte, gab auch ich dem weißen Tiger ein kleines Zeichen und bat ihn stumm darum, sich zurückzuziehen. Seiner ganzen Körperhaltung war zu entnehmen, dass er noch immer in Hab-Acht-Stellung verharrte, aber zumindest machte er keine Anstalten mehr, die junge Konoichi zu töten.
      Da Itachi genau die Fragen äußerte, die bei Yumikos Worten auch durch meinen Kopf tönten, hielt ich mich bedeckt, während ich die beiden reden ließ. Als sie jedoch erklärte, dass auch sie sich Akatsukis Ende herbeisehnte, konnte ich nicht anders als sie fassungslos anzustarren, vor allem als ich den Grund dahinter erkannte. Sie und... Pain? Mein Blick glitt zum Uchiha neben mir. Er wirkte deutlich weniger überrascht, über diese neuen Informationen, tatsächlich schien er Yumiko sogar zu glauben. Ich beschloss seinem urteil vorerst zu vertrauen und wartete die weiteren Geschehnisse ab. Als Itachi samt Brief neben mir stand, lugte ich über seine Schulter und machte mich ebenfalls daran den Inhalt zu analysieren. "Tsuki no Kuni...", murmelte ich nachdenklich. Bisher hatte ich diese Insel noch nie besuchen dürfen, aber ich hatte bereits einige beeindruckende Geschichten darüber gehört. Der Ort war abgelegen und regelrecht autonom im Vergleich zu anderen Ninjareichen. Wenn es einen sicheren Ort vor Akatsukis Verfolgern gab, dann wäre dieser Platz wohl wirklich die beste Wahl, aber... "Bist du dir sicher, dass du uns iese Möglichkeit geben möchtest?" Besorgt wanderten meine Augen zu Yumiko, welche geduldig unsere Entscheidung abzwarten schien. "Ich weiß nicht, was zwischen dir und Pain für eine Beziehung herrschen mag, aber ich glaube nicht, dass er einfach über Verrat hinweg sehen wird können, außerdem..." Ich zog behutsam das Foto ihrer Familie aus Itachis Händen und musterte die zahlreichen glücklichen Gesichter. Wie mochte es sich wohl anfühlen innerhalb solcher Banden aufwachsen zu dürfen? "Wir könnten deine Familie in Gefahr bringen..." Nun, wahrscheinlich war sie sich all dem bereits im klaren, sonst stände sie nicht hier vor uns und dennoch machte ich mir deutliche Sorgen. Allerdings mussten wir im Moment jede chance zur Flucht ergreifen, die sich uns bot. Denn wenn uns Yumiko bereits finden konnte, würde es früher oder später auch anderen gelingen. So schob ich das Foto zurück in Itachis Hände und nickte erst ihm entschlossen zu, bevor ich mich wieder an Yumiko wendete, entschlossen auf sie zuging. Ashi-Toras Blick harrte wachsam auf mir, während ich die Höhle verließ und direkt auf die Konoichi zuhielt. "Danke." Es musste die tiefe Erleichterung sein, die mich dazu trieb, die junge Frau dankbar in meine Arme zu ziehen. Erleichterung darüber, dass sich erneut ein Weg aus diesem Albtraum öffnete. "Vielen dank." Nach wenigen Momenten gab ich sie wieder frei und musterte sie mit eindringlichen Augen. "Ich werde auf ewig in deiner Schuld stehen." Endlich drehte ich mich wieder zu Itachi um. "Lass uns so schnell es geht aufbrechen", beschloss ich ruhig, bevor ich mich erneut zur Braunhaarigen drehte. "Und du solltest von hier verschwinden, bevor jemand realisieren kann, was du getan hast. Ashi-Tora wird dir einen sicheren Pfad aus der Schlucht zeigen." Der Tiger musste mich verstanden haben und sein unwilliges Knurren verkündete deutlich seine Meinung. Doch ein bittender Blick genügte, um ihn zu überzeugen. Noch immer leise grummelnd, setzte er sich mit einem flüchtigen Blick zu Yumiko in Bewegung und geleitete sie aus der Schlucht.
      Als beide hinter den Büschen auf der grünen Oase verschwunden waren, kehrte ich an Itachis Seite zurück. "Ich kenne noch einen anderen verborgenen Weg hier raus, allerdings beinhaltet er erneutes Klettern." Ich musterte ihn entschuldigend. "Leider haben wir uns nicht sonderlich lange entspannen können, aber... es... war erholsam... an deiner... Seite." Wie konnte dieser Mann selbst nur ständig solche Dinge aussprechen, während es in meinem Körper Hitzeströme und blanke Nervosität zur Folge hatte?

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    • Yumiko

      "Mir ist bewusst, dass ich meiner Familie großer Gefahr aussetze, darum bitte ich euch auch, möglichst verdeckt zu bleiben. Aber sollte dieser Albtraum erst einmal vorbei sein, werden wir alle davon profitieren", sprach ich entschlossen. Liebend gern hätte ich in diesem Punkt jemand anderes um Hilfe gebeten, als meine Familie, jedoch gab es für mich keine Vertrauenswürdigeren Personen als sie. Wir dürften uns keine Fehltritte erlauben und ich wollte es auch Aira und Itachi ersparen, erneut einen Plan austüfteln und wieder von neuem beginnen zu müssen. Den beiden ging es aktuell schon schlecht genug, da sollten sie wenigstens an Menschen geraten, bei denen sie neue Hoffnung schöpfen könnten.
      Ich hatte absolut nicht mit Airas Umarmung gerechnet, dementsprechend entglitten mir für einen kurzen Moment jegliche Gesichtszüge. Dann aber fing ich mich wieder und legte ein leichtes Lächeln auf, ehe ich ihr herzliche Umarmung erwiderte. "Ab jetzt wird es Bergauf gehen", flüsterte ich ihr zuversichtlich entgegen. Als wir uns dann wieder voneinander lösten, legte ich einen ernsthafteren Gesichtsausdruck auf. "Konan und ich sind die einzigen in der Nähe, die euch gefährlich werden könnten. Die anderen Teams sind alle verteilt. Hidan und Kakuzu sind Richtung Iwagakure aufgebrochen, Kisame und Rina nach Konohagakure, Tobi und Zetsu sehen sich rund um KIrigakure und Deidara und Sasori halten sich in der Nähe von Kumogakure auf. Die einzigen um die ihr euch also Sorgen machen müsstet, wären Kisame und Rina, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, auf die beiden zu treffen, immer noch sehr gering. Darum solltet ihr euch direkt auf den Weg machen. Mit eurem Vorsprung werdet ihr sehr viel schneller in die Nähe der Insel geraten. Außerdem hat es Pain vor einiger Zeit verboten, sich in Tsuki no Kuni umzusehen", erklärte ich, wobei sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen stahl. Mir zu Liebe hatte er schon damals davon abgesehen, Akatsuki-Mitglieder auf die Insel zu schicken, da die Chance groß wäre, dass einer von ihnen ohne zu wissen auf meine Familie treffen könnte und es dabei zum Kampf käme.
      Aira ergriff das Wort und erklärte mir, wie ich hier am besten raus käme. Ich nickte verstehend und sah kurz zu dem großen weißen Tiger, der davon scheinbar alles andere als begeistert war, mich hinaus zu begleiten. "Ich wünsche euch beiden alles Gute", verabschiedete ich mich mit einem leichten Lächeln von den beiden, ehe der Tiger und ich uns auf den Weg machten.

      Nach einiger Zeit hatten wir dieses kleine, versteckte Paradies hinter uns gelassen und ich drehte mich zu dem Tiger um. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Vielen Dank für deine Hilfe. Ich bin mir sicher, Aira und Itachi wird es gut an diesem Ort gehen", sprach ich. Der Tiger schnaubte kurz, ehe er mich noch ein letztes Mal musterte, bevor er mir den Rücken zu wand und zurück ging.
      "Was in aller Welt sollte das bedeuten?!" Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich die Stimme Konans hinter mir vernahm. "K-Konan?!" Ich drehte mich eilig zu ihr um, doch bevor ich überhaupt etwas hätte sagen können, richtete sie bereits ein Kunai auf mich. "Was hat es damit auf sich, Yumiko?!" Ihre Stimme wurde lauter und ich konnte ihr Enttäuschung und ihren Ärger deutlich heraus hören. Was machte sie überhaupt hier? Wir wollten uns doch erst später treffen.
      "Konan, warte. Ich kann das erklären-", begann ich, doch die blauhaarige schüttelte nur enttäuscht den Kopf. "Deine Erklärungen solltest du dir für Nagato aufheben", meinte sie und packte das Kunai weg, ehe sie mir Fesseln aus Papier um die Handgelenke machte. Ich wehrte mich nicht und ließ mich protestlos mitnehmen.
      Auf dem ganzen Weg zurück schwiegen wir, bis wir wenigste Stunden später wieder in Amegakure ankamen. "Der Regen hat wieder angefangen...", bemerkte ich leise und sah dabei besorgt zum Himmel hinauf. Wie kam Nagato nur auf die Idee, ein solch mächtiges Jutsu schon nach so kurzer Zeit wiederaufzunehmen? Er müsste sich doch noch ausruhen!

      Konan und ich kamen im Thronsaal an und Nagato stand direkt von seinem Platz auf. Erst schien er sich noch zu freuen, doch schon bald war die Atmosphäre eine ganz andere. Ich getraute es mir nicht, ihm auch nur in die Augen zu sehen, weshalb ich meinen Blick auf den Boden gerichtet hielt. "Es tut mir leid...", entschuldigte ich mich leise und bestätigte damit gleichzeitig seine Befürchtung. "Ich werde jede deiner Strafen Wiederwortlos akzeptieren." Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie hintergangen er sich gerade fühlen müsste und dann war auch noch ausgerechnet ich dafür verantwortlich. Wüsste ich nicht, dass es zu Nagatos Besten wäre, würden mich meine Schuldgefühle auffressen.


      Itachi

      Es überraschte mich, dass Aira plötzlich auf die junge Kunoichi zu ging und sie auch noch umarmte. Andererseits konnte ich mir gut vorstellen, wie es in ihrem Inneren gerade aussehen musste. Auch ich spürte eine immense Erleichterung und zugleich ein wenig Hoffnung. Wie also musste es gerade der Frau gehen, die sich für unsere ganze Situation die Schuld gab? Ich hoffte nur, dass wir Yumikos Worten Glauben schenken konnten und sie uns nicht in eine Falle lockte. Natürlich wusste ich, dass sie nicht der Typ Mensch für einen solch hinterhältigen Plan war, doch hatte ich in meiner Zeit als Shinobi gelernt, niemals jemandem zu vertrauen. Die Chance, dass die Braunhaarige uns verriet, war sehr gering und auch ihr jetziges Verhalten wirkte auf mich aufrichtig und ehrlich, aber dennoch bestand die Möglichkeit, dass sie Aira und mich täuschte. Andererseits hatten wir kaum eine andere Möglichkeit, als ihren Worten zu glauben. Selbst wenn wir es bleiben ließen und hier blieben, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis uns die anderen fanden. Yumiko war zwar nicht schwach, aber sie gehörte längst nicht zu den Stärksten aus der Organisation und wenn selbst sie uns fand, dann würden Zetsu und Tobi auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Doch wenn wir den Worten der jungen Frau Glauben schenken konnten, wären diese beiden Nuke-Nins erst mal kein Problem für uns.
      Wir verabschiedeten uns von der Braunhaarigen und ich bedankte mich bei ihr noch einmal für ihre Hilfe, ehe sie sich gemeinsam mit Ashi-Tora auf den Weg machte. Mein Blick glitt dabei wieder zu Aira, welche mir mitteilte, dass wir nun wieder klettern müssten. Bei ihrem entschuldigenden Blick, lächelte ich sie nur an. Ich würde alles tun, wenn wir nur heil in Tsuki no Kuni ankommen würden. Das Klettern würde also vorerst unsere kleinstes Problem sein.
      "Das freut mich zu hören. Du siehst auch schon deutlich besser aus, als vor unserer Pause. Entweder hast du gut geschlafen, oder schöpfst neue Energie aus der Hoffnung, die du dir durch Yumiko machst", sprach ich offen an, ehe ich mich gänzlich zu ihr drehte und einen Schritt auf sie zu machte. "Was auch immer es ist, es scheint dir gutgetan zu haben", hauchte ich und gab ihr schließlich einen liebevollen Kuss auf den Kopf. Es freute mich, die Frau die ich so sehr liebte, wieder hoffnungsvoll sehen zu dürfen. Ich hatte mir mehr Sorgen um ihren Gemütszustand, als um unsere Feinde gemacht. Daher gab mir Aira nun das Gefühl, alles erreichen zu können, solange wir nur zusammen waren. Ich würde nicht noch einen mir geliebten Menschen verlieren. "Dann zeig mir mal den Weg, von dem du gesprochen hattest", meinte ich lächelnd.

      Aira und ich hatten unsere Sachen gepackt und waren direkt los gegangen. Das erneute Klettern machte mir recht wenig aus, auch wenn ich trotzdem gut darauf hätte verzichten können. Ich konnte in der Höhle zwar ein wenig Ruhen, aber trotzdem war ich nicht in Topform. Die vergangenen Stunden waren auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen und ich verspürte immer noch eine recht große Müdigkeit in meinen Knochen. Allerdings ging es mir trotzdem wesentlich besser, als vor unserer kleinen Pause.
      "Warst du schon einmal in Tsuki no Kuni?", wollte ich von Aira wissen, da ich selbst noch nie eine Mission dort erledigt hatte. Ich hatte immer mal einige Geschichten über die Insel gehört, aber bisher nichts spektakuläres. Ich kannte mich dort auch nicht aus, weshalb Aira und ich vorsichtig sein müssten, wenn wir dort ankamen. Ich konnte nichts über die Stärke der Ninjas dort sagen oder wie gut sie über unsere Identitäten bescheid wussten. Außerdem stellte ich mir die Frage, wie leicht oder schwer es werden würde, eines von Yumikos Familienmitgliedern anzutreffen. Sie hatte uns geraten, ihre Oma oder Mutter als erstes anzusprechen, weshalb ich mir schon vorstellen konnte, wir ihr ältere Bruder oder ihr Vater auf uns reagieren würden. Kein Wunder. Wir waren Teil der Organisation, die ihnen ihre Tochter entrissen hat. Wer wäre da nicht direkt feindselig gestimmt?
      "Was glaubst du, wie lange wir bis dorthin brauchen?" Es war ja nicht gerade ein Katzensprung, von hier bis dorthin und deshalb dürften wir uns auch keine längere Pausen nehmen. Je eher wir auf der Mondinsel ankamen, desto besser.

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    • Nagato


      Sie begegnete meinem Blick nicht, richtete ihre Augen gen Boden... Ich hasste diesen Anblick, der meine Frage bereits zu beantworten schien, bevor Yumiko selbst übrhaupt hatte den Mund öffnen können. Ich wollte keine Entschuldigung hören, wollte nicht wissen, ob sie jede Strafe akzeptieren würde... Nein. Ich hatte hören wollen, wie sie sich verteidigte. Wollte, dass sie meinen Verdacht abstritt und sich gegen Konans Anschuldigungen wehrte. Natürlich würde ich nie vermuten, dass mich meine alte Freundin mit Absicht anlügen würde, aber vielleicht hatte sie die Situation ja falsch eingeschätzt und es war nicht Yumikos wirkliches Ziel gewesen, die Verräter entkommen zu lassen. Eventuell hatten Itachi und Aira sie ja auch einfach bedroht... Jegliche Entschuldigung in diese Richtung hätte ich bedingungslos akzeptiert und hingenommen. Ich hätte ihr umgehend verziehen und sie wie noch vor wenigen Minuten geplant in meine Arme gezogen und den Duft ihrer weichen Haare inhaliert. Leider musste ich aber begreifen, dass sich diese Hoffnungen nicht erfüllen würden.
      Wut und Frust durchströmten meinen neu gewonnen Körper und ließen Hitze über meinen Hals, Kopf bis hin zu den Ohren wandern. "Wieso...?" Leise und rauchig wanderte meine sonst so ruhige Stimme über meine Lippe. Es lag ein unglückliches Zittern in dem einzelnen Wort. Es war schwer den immer weiter aufsteigenden Zorn über die momentane Situation zu beherrschen und die tiefe Enttäuschung innerhalb meiner Brust nicht in meiner Mimik abzubilden.
      Ich konnte Yumikos bedauernde Augen nicht mehr ertragen und wendete meinen Blick ab, drehte mich zu Konan, die ähnlich unglücklich und verletzt dreinsah. "Ich habe sie aus einer verborgenen Schlucht innerhalb der Wüste um Sunagakure kommen sehen", berichtete die Blauhaarige möglichst ruhig. Aber die Anspannung innerhalb ihrer Stimme wollte mir dennoch nicht entgehen. "Ich habe nichts genaues gehört, aber sie hat einer Tiger-Bestie mitgeteilt: Es würde Aira und Itachi an 'diesem Ort' gut gehen." Das milde Orange ihrer Augen heftete sich betrübt auf die kleinere Konoichi an ihrer Seite, deren Hände nach wie vor im Papierjutsu meiner alten Kameradin gefangen waren. "Ihre Reaktion auf mich... und ihr Verhalten jetzt..." Konan musste nichts weiter sagen. Ich wusste, dass beides quasi ein Zugeständnis ihres Verrates war und die Blauhaarige musste ähnlich verletzt über die Handlungen ihrer guten Freundin sein, wie ich.
      "'Dieser Ort'...", murmelte ich schließlich leise vor mich hin, während mein Augenmerk wieder die Braunhaarige fand, deren Anblick eigentlich pure Freudentänze in meinem Inneren auslösen sollte, im Moment machte mich der Anblick ihrer geknickten Haltung allerdings nur unglücklich. "Du hast sie nach Tsuki no Kuni gesendet, richtig?" Ich brauchte ihre Antwort nicht abwarten, ich kannte sie bereits. Ich hatte Yumiko versprochen, die Insel in Frieden zu lassen, zum Schutz ihrer Familie und Freunden, die auf Tsuki no Kuni zurückgeblieben waren. Ich hatte nicht vor dieses Versprechen zu brechen, auch jetzt nicht. "Sie werden niemals dort ankommen." Ich konnte mich nicht erinnern, je ein so tiefes Stimmgrollen über Yahikos Lippen rollen gehört zu haben, aber scheinbar vermochte ich es, den Körper zu diesen neuen Tonlagen zu "motivieren". Vielleicht war es aber auch einfach ein Resultat des stechenden Schmerzes in meiner Brust... "Ich werde das selbst erledigen."
      Ich starrte auf Yumiko hinab, wenig liebevoll, dafür ernst und warnend. "Du wirst sie nicht retten können." Dann endlich gab ich sie aus meiner scharfen Musterung frei und wendte mich stattdessen erneut an Konan. "Bring sie in eines der Verliese im Keller."
      Die Blauhaarige erstarrte und musterte mich fassungslos. Natürlich. Selbst ich war nicht glücklich mit dieser harten Strafe... Aber normalerweise hätte ich Yumiko für ihren Verrat hinrichten müssen. Etwas zu dem ich niemals in der Lage wäre. Da waren die tropfend nassen, kalten und dunklen Verliese die einzige andere Option. "Ich werde einen meiner Pfade entsenden und Aiko und Itachi abfangen, bevor sie auch nur einen Fuß auf die Insel setzen können", erklärte ich weiter, ohne auf Konans entsetzten Blick einzugehen. "ich muss mich also konzentrieren." Mit einem Handwink jagte ich sie aus dem Thronsaal... Ich wollte Yumiko nicht mehr sehen... nicht so, nicht während Wut meinen Geist beherrschte und Trauer und Enttäuschung mein Herz umfing. So schleifte ich mich zurück auf meinen Thron und ließ mich schwerfällig auf ihn niedersinken. "Dann mal an die Arbeit..." Kaum hatte ich meine eigenen Augen geschlossen, öffneten sich die Sichtfenster eines meiner Pfade: Chikushoushou. Seine herausstechenste Fähigkeit war die Beschwörung schier unendlicher Tiere. Kaum hatte ich ihn aktiviert, ließ ich ihn mehrere Vögel beschwören. Sie würden Aira und Itachi erspähen, wärend der Pfad selbst, eines der größeren Exemplare als Fortbewegungsmittel würde nutzen können. Da ich das Ziel der beiden Verräter kannte, würde ich sie schnell abfangen können... Und danach musste ich ein ernstes Gespräch mich Yumiko führen.

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      Aira


      Als hätten meine eigenen Worte meine Wangen nicht schon genug befeuert, musste Itachis nahe Stimme und sein sanfter Kuss auf meinen Kopf sie noch weiter einheizen. Wieder fragte ich mich, wie er nur stets so direkt und offen sein konnte, während ich mich so unglaublich schwer tat, über diese wilden Gefühle in meiner Brust zu reden... Ob es mir je gelingen könnte, den jungen Mann auch nur ein klein wenig aus der Fassung zu bringen? Kaum hatte ich den Gedanken beendet, schien ein kleiner ergeiziger Teil meiner Selbst die Herausforderung unbedingt annehmen zu wollen, nur leider hatte ich keinen Schimmer, wie ich diesen stoischen Kerl nervös machen sollte...
      Zumindest lenkte er meine Aufmerksamkeit bald wieder auf die wirklich wichtigen Dinge unserer momentanen Situation und ich machte mich mit einem eifrigen Nicken daran, den Weg zu lotsen.

      Die "kleine" Kletterpartie vermochte es meine erholten Glieder umgehend wieder an die Strapatzen der letzten Tage zu erinnern, aber ich gab mein bestes mir nichts anmerken zu lassen. Zumindest erreichten wir den obreren Rand der Schlucht recht schnell, womit uns nur noch ein langer und anstrengender Weg durch die weite Wüste bevorstand...
      "Nein, ich selbst habe bisher nur Geschichten über die Insel gehört", antwortete ich nachdenklen auf Itachis Frage. "Aber zwei Ninjas aus meinem Dorf sind schon dort gewesen und haben viele interessante Dinge berichten können. Die Menschen dort sind stolz darüber, getrennt von den Ninjareichen leben zu können, ohne in die Angelegenheiten anderer hineingezogen zu werden. Sie waren auch bei den vergangenen Ninjakriegen unbeteiligt. Dennoch sind sie Fremden gegenüber offen, wahrscheinlich weil sie vor allem durch den steten Tourissmus auf der Insel profitieren." Aira hatte schon häufiger die Insel besuchen wollen, welche trotz ihrer Abgeschottenheit bereits viele starke Ninjas hervorgebracht haben sollte, die nicht selten einzelnen Ninjareichen zur Seite standen, wenn es vor allem darum ging Unruhestifter wie Akatsuki und Orochimaru zu besiegen. "Die Menschen dort sollen sehr freundlich und zuvorkommend sein", berichtete sie weiter und blickte kurz zu Itachi. "Kein Wunder also, dass Yumiko solch eine herzensgute Persönlichkeit inne trägt." Eine Persönlichkeit, der es scheinbar sogar gelungen war, Pains harte Schale zu brechen. Ich konnte noch immer nicht ganz glauben, was ich da zuvor in der Schlucht gehört hatte. Natürlich war nicht gesagt, dass sich der Anführer Akatsukis und die junge Konoichi wirklich so eng standen, aber selbst mir war natürlich nicht entgangen, wie gut sich der sonst so strenge Mann um die junge Frau zu kümmern schien. Doch hatte ich immer gedacht, dass es mit ihren herausragenden Fähigkeiten zu tun hätte, doch scheinbar war das nur ein Teil der Wahrheit.
      "Nun, wir werden durch das gesamte Feuerreich und einen großen Teil des Ozeans reisen müssen", überlegte ich auf Itachis nächste Frage. "Außerdem müssen wir den anderen Akatsuki-Mitglieder ausweichen." Ein Seufzen lag in meiner Kehle, wenn ich die Gefahren bedachte, denen wir uns in den kommenden Tagen entgegensehen würden. "Dies wird sicherlich zwei bis drei Tage in Anspruch nehmen." Und das auch nur, wenn wir unser momentanes Tempo beibehalten konnten. Sollten wir jedoch längere Pausen einlegen müssen oder gerieten gar in einen Kampf... Es war nicht einmal sicher, ob wir jemals ankömmen könnten.

      Dunkelheit umhüllte uns, als wir einen halben Tag später durch die Wälder des Feuerreiches liefen. Sämtliche Gespräche zwischen mir und Itachi waren unserer beider Erschöpfung zum Opfer gefallen und dennoch wagte es keiner von uns eine Pause vorzuschlagen. Wir durften noch nicht langsamer werden, nicht bevor wir einen deutlicheren Abstand zu Amegakure geschaffen hatten. Doch bald schon musste ich realisieren, dass all unsere Bemühungen wertlos gewesen waren.
      Zuerst ließ mich das helle Kreischen eines Raubvogels aufblicken, dann durchdrangen mich auch schon die violett schimmernde Rinnegan-Augen, des großen Tieres, welches nur noch entfert an einen Vogel zu erinnern mochte... Eine Tierbeschwörung Pains! "Verdammt! Pass auf!" Ich wollte mich vor Itachi werfen, doch es war bereits zu spät. Wie eine Rakete schoss das Tier mit dem spitzen Schnabel voran in unsere Richtung und zertrümmerte auf seinem Weg ungebremst die Bäume des Waldes. Alleine die entstehende Druckwelle warf mich von meinen Füßen und schleuderte mich mehrere Meter zurück, wo ich gerade noch rechtzeitig eine Drehung vollführen und auf den Beinen landen konnte. "Alles in Ordnung?!", rief ich in die Richtung, in der ich Itachi vermutete. Die nächtliche Schwärze machte es mir allerdings unmöglich den dunkel gekleideten Mann ausfindig zu machen.
      "Ihr beiden, werdet nun mit mir kommen." Tief und grollend glitt die Stimme über unsere Köpfe und erst jetzt bemerkte ich den Reiter auf dem Rücken des riesigen Vogelwesens. Einer von Pains Pfaden... Wenn er persönlich hier war... Yumiko! War sie aufgeflogen?! Was war ihr wiederfahren?! Ich kam nicht dazu mir weitere Fragen zu stellen, als eine unverstellbare Kraft an meinem Leib zu zerren schien. Gerade als ich mich gegen diesen immensen Zug stemmen wollte, verloren meine Füße den Kontakt zum Erdboden. Zu perplex um eines meiner Jutsus zu starten, wurde ich durch die Luft gesaugt und würgte verzweifelt als sich Pains kalte Finger kräftig um meinen dünnen Hals legten. "Aira", knurrte er düster und nahm mich mit seinen durchdringenden Augen gefangen. "Du hast mich hintergangen und einen meiner besten Männer mit in die Tiefe gezogen." Ich konnte seinem Blick nicht folgen, als er sein Augenmerk an mir vorbei zum Waldboden schweifen ließ, aber ich war mir sicher, dass er den Uchiha entdeckt haben musste. "Ihr beiden, werdet für eure Handlungen büßen müssen."
      Vielleicht bildete ich es mir nur ein, aber irgendetwas war... seltsam. Natürlich war Pain schon immer beängstigend und brutal gewesen... aber diese immense Wut in seiner Stimmer, der Zorn, den ich durch seine kalten Finger wahrzunehmen glaubte, dieser unbeherrscht und zerstörerische Kampfstil. Er wirkte nicht mehr so überlegen gefasst, wie ich es von ihm gewohnt war, irgendetwas hatte ihn gereizt und er hatte beschlossen all seinen Frust an uns auszulassen... Ich fing an datan zu zweifeln, dass wir die nächsten Minuten überleben würden, dennoch kämpfte ich mit aller macht gegen seinen Griff, der mir sämtliche Energie zu berauben schien, sammelte mein Chakra und sendete schwache Feuerjutsus gegen ihn, die er natürlich mühelos abwehren konnte. Aber vielleicht könnte ich ihn lange genug ablenken, damit zumindest dem Uchiha eine Chance zur Flucht blieb... auch wenn ich befürchtete, dass er selbst in dieser ausweglosen Situation mein Leben über seines stellen würde.





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    • Yumiko

      Nagatos 'Wieso...?' jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Allein dieses kleine Wort zeigte mir deutlich, wie sehr ich ihn verletzt hatte. Es war nie meine Absicht gewesen, ihm derart in den Rücken zu fallen, doch gleichzeitig hielt ich es für nötig, um ihm die Augen zu öffnen. Doch ich war gescheitert. Kläglich. Und zu allem Überfluss hatte ich Aira und Itachi mit hineingezogen. Ich wollte ihnen helfen, aber dank Nagatos Auffassungsgabe kannte er nun ihr Ziel und wusste somit ihren Standort. Meiner Unfähigkeit wäre es zu verdanken, sollte den beiden etwas zustoßen. Würden sie sterben, würden ihre Tode auf meine Kappe gehen. Ich hatte auf ganzer Linie versagt und allen um mich herum, großes Leid beschert.
      "Warte!", verlangte ich von Nagato, als er meinte, er würde sich selbst drum kümmern. Konan war bereit mich abzuführen, doch ich wehrte mich gegen ihren Griff, wodurch sie gezwungener Maßen gröber wurde. "Bitte tu ihnen nichts! Die beiden hatten sich die gleiche Zukunft gewünscht, wie wir beide." Mir stiegen Tränen in die Augen. "Außerdem hast du vor einigen Stunden sehr viel Energie beim Seelentransfer verloren. Du solltest nicht mal den Regen wieder aufgenommen haben, geschweige denn, einen deiner Pfade nutzen!", erinnerte ich ihn. Auch wenn der Mann den ich so liebte, offensichtlich sauer auf mich war, änderte dies nichts an meiner Sorge, um seine Gesundheit. Genau aus diesem Grund, hatte ich Aira und Itachi doch erst zur Flucht verholfen. Akatsuki würde Nagato auf kurz oder lang krank machen. Er wusste das genauso gut wie ich und trotzdem ignorierte er die Tatsache und glaubte, einfach immer wieder einen Seelentransfer machen zu können.
      Je stärker ich mich gegen Konans Griff wehrte, desto fester packte sie mich. Ich konnte mich nicht länger gegen sie wehren, als sie mich schließlich aus dem Thronsaal schob und mich zu den Verliesen brachte. Mir war egal, was jetzt mit mir geschehen würde, doch ich machte mir starke Sorgen um Nagato, Aira und Itachi.
      Meine Tränen versiegte und ich ließ mich widerstandslos von Konan in eine Zelle bringen und anketten. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich jede Strafe akzeptieren würde und ich hatte nicht vor, mein Wort zu brechen. Insgeheim hoffte ich darauf, dass es Konan und Nagato dabei half, über ihre Wut und Enttäuschung hinwegzukommen, indem ich bestraft wurde.
      Die Blauhaarige warf mir einen bedrückten Blick zu, nachdem sie ihr Papierjutsu aufgelöst und mich fertig angekettet hatte. Ich erwiderte ihren Blick bedauernd, ehe ich wieder zum Boden sah und mich kleinlaut bei ihr entschuldigte.
      "Ich weiß, ich habe nicht das Recht dazu, dich um einen Gefallen zu bitten, aber dürfte ich es dennoch tun?", fragte ich sie leise. Sie nickte. "Was brauchst du?" "Könntest du sicher gehen, dass Nagato genügend isst? Ich glaube nicht, dass ich vorerst hier raus komme und auf ihn aufpassen darf. Wenn ihn etwas beschäftigt, vergisst er häufig, auf sich selbst zu achten", sagte ich und sah schließlich bittend zu Konan hinüber. Diese zögerte kurz, ehe sie nickte. "Mach ich." Ein trauriges aber dennoch dankbares Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Danke."

      Nachdem Konan meine Zelle verlassen hatte, machte ich es mir auf dem kalten Boden so bequem, wie es eben ging. Die vergangenen Stunden hatten deutlich an meinen Kräften gezehrt und obwohl ich niemals damit gerechnet hätte, schlief ich recht schnell vor Erschöpfung ein.
      Ich öffnete meine Augen nur wenige Stunden später, als ich von einem verstärkten Husten geweckt wurde. Mein Hals kratzte und in meinem Kopf hatte sich ein unangenehmes Pochen breit gemacht. Ich fühlte mich deutlich erschöpfter, als vor dem Schlaf. Hatte ich mich verkühlt oder war es eine psychosomatische Reaktion auf die Dinge, die mich gerade runterzogen? Vielleicht lag es auch einfach nur an dem großen Energieverlust und ich würde nach einer ordentlichen Portion Schlaf wieder fit sein.


      Itachi

      Ich hatte schon viele Missionen hinter mir und war häufig der Erschöpfung zum Opfer gefallen, aber musste gestehen, dass ich schon lange nicht mehr so angestrengt war. Aira ging es da sicher nicht anders und trotzdem wussten wir beide, dass wir uns erst eine Pause gönnen dürften, wenn wir an unserem Ziel angekommen waren. Wenn wir jetzt Schwäche zeigten und eine Pause einlegten, würde dies den anderen Akatsuki Mitgliedern nur zu gute kommen. Gegen einen Teil von ihnen mochten wir vielleicht in einem Kampf gewinnen, doch sobald man uns entdeckte, würden sie sicher eine Nachricht an die anderen Teams verfassen und nach Verstärkung rufen. Sie wären nicht dumm genug, einen Zweierkampf gegen uns zu starten, immerhin waren auch Aira und ich einst ein Teil dieser Organisation und somit waren unsere Kräfte in etwa identisch. Wenn ich mich recht erinnerte, waren es Kisame und Rina, die uns am nächsten waren, da sie die Umgebung rund um Konohagakure nach uns absuchten. Beide waren äußerst fähige Ninja, die in ihren Gebieten zu den besten gehörten, trotzdem glaubte ich daran, dass Aira und ich im Falle eines Kampfes eine Chance haben könnten, gegen die beiden zu gewinnen. Anders sah es aber aus, wenn die beiden Verstärkung riefen und wir schon bald, gegen ein weiteres Team kämpfen müssten. Auch in Bestform wären unsere Chancen gering aber so? Völlig unmöglich.

      Ich sah auf, als plötzlich der laute Schrei eines Vogels am Nichthimmel zu hören war. Verdammt! Das war eines von Pains Tieren! Ich biss mir auf die Unterlippe und machte mich zum Kampf bereit. Niemals hätte ich damit gerechnet, ausgerechnet Pain zu begegnen. War Yumiko aufgeflogen oder hatte sie uns am Ende des Tages in eine Falle gelockt? War das alles von ihr geplant? Wollte sie uns in die Richtung ihrer Heimat locken, damit uns Pain wenig später festnehmen konnte?
      Aira konnte der Druckwelle nicht standhalten und wurde weggeschleudert. Auch ich sah es ein, dass es keine gute Idee aus, das riesige Tier von diesem Punkt aus anzugreifen, weshalb ich vorerst auswich.
      "Aira!", schrie ich und weitete meine Augen, als ich meine Geliebte in den Fängen dieses Mannes sah. Ich dürfte keinesfalls zulassen, dass sie hier zu Tode kam. Man würde mir nicht noch einmal alles nehmen, was ich liebte.
      Ich handelte schnell und machte einige Fingerzeichen, ehe nur wenig später die Flügel des riesigen Tieres in schwarzen Flammen aufgingen. Der Raubvogel schrie laut auf, ehe er sich in Luft auflöste und Aira und Pain zu Boden stürzten. Ich nutzte die Gunst der Stunde für einen Überraschungsangriff und attackierte Pain, wodurch er meine Liebste los lassen musste, um sich zu verteidigen. Er erwischte mich mit seinem Kunai am Arm und fügte mir eine breite Schnittwunde zu. Allerdings bekam ich das nur am Rande mit, da ich viel zu sehr auf die Rettung Airas fixiert war, welche ich schließlich sicher auf meinen Armen trug und letztendlich auf dem Boden absetzte, nur um mich wenig später, vor sie zu stellen. "Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich sie, behielt dabei aber Pain im Auge. Ich spürte eine Art von Wut in meinem Körper, wie ich sie noch nie zuvor in meinem Leben verspürt hatte. Alleine bei dem Gedanken an die blauen Flecken, die Aira spätestens morgen an ihrem Hals haben würde, kochte ich vor Zorn. Meine Aura veränderte sich und nichts als Hass spiegelte sich in meinen sonst so leere Augen wieder. Ich würde diesen Mann besiegen, koste es was es wolle.
      Die Wut in meinen Adern verhalf mir zu neuer Kraft und ich spürte einen riesigen Energieschub durch meinen Körper fließen. Schneller als sonst, startete ich meinen Angriff, wodurch der Boden unter meinen Füßen Schaden nahm und kaputt ging. Kurz darauf folgte eine Reihe von Nin- und Tai-Jutsu Angriffen, mit denen Pain scheinbar nicht gerechnet hatte.
      Gerade als ich einen weiteren Schlag durchführen wollte, richtete er seinen Angriff nicht gegen mich, sondern gegen Aira. Ich schaffte es in aller letzter Sekunde, vor ihm anzukommen und bekam statt Aira das Kunai durch meine Brust gejagt. Für einen Augenblick verstummte die gesamte Umgebung und ich legte meine Finger um Pains Handgelenk, auf welches ich nur wenig später Blut schluckte. Mein Griff war fest und ich verdeutlichte ihm, dass ich es nicht zulassen würde, dass er Aira zu nah kam. "Lass deine Finger von ihr", warnte ich ihn mit einem ruhigen aber dennoch bedrohlichen Unterton. Sie würde nicht zu Schaden kommen, nicht solange ich an ihrer Seite war, um sie zu beschützen.
    • Nagato


      Als fühlte ich mich innerlich nicht schon genug zerissen, musste mir Yumiko auch noch ihre Sorge um Aira und Itachi verdeutlichen. Ich sollte die beiden verschonen? Sie wünschten sich eine Zukunft wie wir? Also hatte diese Aira Itachi wirklich den Kopf verdreht... Mein Zorn stieg ins unermässliche und mischte sich mit noch mehr Kummer, als Yumiko ihre Sorgen um mich äußerte. So wie ich sie kannte, hatte sie all das auch getan, weil sie sich für mich eine bessere Zukunft erhoffte. Sie hatte deutlich gemacht, wie wenig ihr das momentane Akatsuki gefiel und auch wenn ich ihre Beweggründe kannte, konnte ich meinen Pfad nicht einfach so aufgeben, dafür war es viel zu spät.
      Frustriert biss ich meine Zähne zusammen und wendete meinen Blick von der flehenden Yumiko ab, welche sich schließlich protestlos hinaus begleiten ließ. Keine Sekunde später schwirrte mir ihre wunderschöne, aber angekettete Gestalt durch die gedanken. Die Verließe waren kein angenehmer Ort. Kalt, nass und von Schimmel versetzt. Ich schüttelte den Kopf. Alles besser, als sie hinrichten zu müssen. Ich durfte keine Schwäche zeigen... So verdrängte ich die Sorgen um die junge Frau so weit ich konnte und konzentrierte mich auf meine eigentliche Aufgabe.

      Es war ein seltsam befriedigendes Gefühl den Hals der Initiatorin des geschehenen Verrate zwischen meinen Fingern zu zerquetschen. Ihre schwachen Jutsus juckten mich nicht im geringsten, dennoch vermochte mich die Entschlossenheit in ihren Augen zu erkennen, obwohl ihr restlicher Ausdruck von Angst geprägt war. "Törischtes Weib." Gerade als ich den Druck um ihren dünnen Hals verstärken wollte, musste sich der Uchiha einmischen. Ich hatte damit gerechnet, aber dass er direkt sein Ameterasu auspacken wollte, verwunderte selbst mich für einen Moment. Seit wann hatte er einen so direkten und mutigen Kampfstil entwickelt? Ich erkannte ungewohnten Zorn in seinen Augen, als er mich überraschend flink attackierte, nachdem er Aira behutsam abgesetzt hatte. Er hatte sich verändert und die Emotionen in seinen Hieben schienen ihn zu meiner Verwunderung nicht zu schwächen, sondern schienen stattdessen seine Kräfte zu steigern. Mir blieb nicht einmal wirklich Zeit, mein Jutsu zu aktivieren, während ich mich in einem nahkampf mit dem talentierten Ninja wiederfand. Es mussten seine Gefühle für dieses elende Gör sein, die seine Handlungen steuerten und ihn in neue Höhen stießen. "Das endet hier!" Ich wisch einem weiteren seiner Angriffe aus und sprang in weitem Bogen an ihm vorbei. Wenn dieses Mädchen ihm so viel Kraft schenkte, dann musste sie eben als erstes weichen!
      Im schnellen sprint und gezücktem Kunai eilte ich auf die Blondhaarige zu, welche noch immer etwas benommen am Boden saß und sich hüstelnd über die Kehle fuhr. Ein leichtes Ziel... Eigentlich. Doch der Uchiha war schneller. "Und ich habe immer gedacht, dir wären nur Konoha und dein Bruder wichtig", grummelte ich düster, während ich meine Klinge in seiner Brust musterte. Ich hatte Itachi anders kennen gelernt.. Pflichtbewusst, eisern, düster und bereit dazu alle nötigen Opfer zu bringen, selbst wenn es die Trauer und emotionale Zerstörung seines eigenen kleinen Bruders beinhaltete. Und jetzt plötzlich war ihm ein Mädchen wichtiger als alles andere? "Dann stirbst du halt als erstes."


      Aira


      "Nein!" Panik lag in meiner Stimme als ich mit letzter Kraft auf meine Beine sprang und Pains Arm abfing, der Kurz davor stand, sein Kunai ein weiteres Mal in den geschundenen Körper Itachis zu bohren. "Er trägt keine Schuld! Füge ihm nicht noch mehr Schaden zu, bitte!" Heiße Tränen stiegen in meine Augen und verzerrten meine sonst so stoische Mine.
      Doch beides kam nicht gegen die kälte in Pains Augen an. Zumindest hatte er in seiner Bewegung inne gehalten und starrte mich nun ausdruckslos an. "Ihr seid beide Verräter."
      Mein Griff um seinen Arm festigte sich, während ich mich vor den schwer verletzten Uchiha schob. Ein Seitenblick auf diesen zog mein Herz schmerzhaft zusammen. Blut ronn über seine Lippen, floss aus seiner Brust und färbte den nächtlichen Waldboden in ein dunkles Rot. "Ich habe ihn dazu verleitet...", argumentierte ich schließlich an Pain gewandt. "Dieser Verrat geht alleine von mir aus... bitte verschone Itachi und bestrafe nur mich für meine Handlungen." Ich wusste, dass der Schwarzhaarige protestieren würde und schob mich daher nur noch nachdrücklicher vor ihn, gab Pains Arm frei und breitete meine eigenen zu beiden Seiten aus, präsentierte offen meine Brust und erwartete den tödlichen Schalg. "Ich kann nicht zulassen, dass er für mich stirbt."
      Verwunderung flackerte in den violetten Rinnegan Augen des Akatsuki-Anführers auf, während sein Blick von mir zu Itachi und wieder zurück wanderte. Das Kunai in seiner Hand verharrte dabei unbewegt in der Luft. "Was... soll das nur?"



      Nagato


      Liebe... Sie liebten sich... So wie ich und Yumiko es auch taten? sie wollten sich füreinander opfern. Sie wurden füreinander wütend und standen sich bedingungslos zur Seite... So wie ich Yumiko aus den Fängen der brutalen Spione entrissen und meine Wut an ihnen ausgelassen hatte? So wie sie bereit war, alles für mich zu geben, selbst wenn es ihren eigenen Verrat beinhaltete?
      Der Arm, der eben noch das Kunai in die Brust der Konoichi vor mir rammen wollte, senkte sich langsam. Ich bemerkte den verwunderten Ausdruck meiner Gegenüber nur am rande meiner Wahrnehmung, während ich mein Gesicht in meine Freie Hand legte und gegen das wilde Trommeln in meinem Schädel ankämpfte. "Warum...? Wieso tut ihr das alles? Was erhofft ihr euch in der Zukunft", meine Stimme war ein entferntes Murmeln, aber sie sollten es dennoch verstehen. "Warum gebt ihr nicht einfach auf."
      Airas Blick spiegelte komplette Verwirrung wieder, während sich ihre zur Seite gestreckten Arme langsam wieder senkten. "Wir wollen... leben." Ihre Worte ließen mich für einen Moment den Atem anhalten, bevor ich mich wieder etwas aufrichtete und sie genauer betrachtete. Ihr Blick galt allerdings nicht mehr mir, sondern dem blutenden Uchiha hinter ihre, dem sie nun eine stützende Schulter anbot. "Gemeinsam."
      Ich konnte nicht verhindern, genau in dieser Situation an Yumiko denken zu müssen. Gemeinsam leben... das war auch mein Ziel. Aber Yumiko glaubte nicht, dass dies bei dem Pfad den ich eingeschlagen hatte, möglich war und wahrscheinlich hatte sie recht. Mein Ziel war es die halbe Welt ind Angst und Schrecken zu versetzen. Man würde mich und Akatsuki hassen und jagen. Wir wären in steter Gefahr und es würde mir auf ewig die Lebensenergie aus dem Leib saugen. Aber solange ich diesen grausamen Weg mit Yumiko beschreiten durfte, wäre mir alles andere egal gewesen, solange sie bei mir war, könnte ich all die kommenden Schrecken ertragen. Aber... wäre das wirklich ein Leben?
      Aira und Itachi hatten beschlossen sämtliche Risiken auf sich zu nehmen, gemeinsam , in der milden Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Sie waren füreinander da... das hatte ich mir auch für mich und Yumiko gewünscht, aber stattdessen... hatte ich nicht auf sie gehört und sie in den Kerker geworfen. Was war ich nur für ein dummer Tölpel!



      Aira


      Ich wusste nicht, was da in Pain vor sich ging und warum er seinen Angriff plötzlich unterbrochen hatte, aber ich wollte diese Chance auch nicht ungenutzt verstreichen lassen. Stützend schob ich meinen Arm um Itachis Rücken und schob mich unter seine Achsel. "Halte durch", murmelte ich leise, bevor ich eine Hand gegen seine verletzte Brust legte. Medizinjutsus waren nicht gerade mein Steckenpferd, aber zumindest die Blutung sollte ich zum Teil stoppen können... Noch waren wir nicht tod, also war auch eine Flucht nicht unmöglich. Vor allem nicht bei einem Pain in diesem seltsamen Zustand.
      "Geht..." Erschrocken drehte ich meinen Kopf wieder zu dem orangenen Haarschopf, dessen Besitzer uns wieder ins Visier genommen hatte. Irgendwie passten der Ausdruck ihn seinen grimmigen Augen, nicht zu den Worten aus seinem Mudn. "Ich lasse euch ziehen."
      "Wie bitte?" Ungläubig starrte ich Pain an und musterte dann Itachi an meiner Seite, war er ebenso perplex? Was sollte das bedeuten?
      Bevor ich weitere Fragen stellen konnte, senkte Pain seine hand zum erboden und rief einen weiteren Vogelvertrauten hervor, auf dessen Rücken er sich im nächsten Moment schwang. "Ich werde auch die restlichen Verfolger von euch abziehen. Aber ihr solltet euch dennoch nicht erwischen lassen."
      Keine Sekunde später war er abgehoben und hinter den dunklen Baumkronen verschwunden. Ich starrte den Platz an, an dem er bis vor kurzem noch gestanden hatte und versuchte alles Geschehene zu begreifen. "Wir... wurden verschwont..." Die Erkenntnis ließ meine Knie weiche werden und ich sackte gemeinsam mit dem Gewicht des Uchihas zu Boden. "Wir... leben noch."



      Nagato


      Als mein eigenes selbst innerhlab des Thronsaales wieder seine Augen aufschlug, begegnete ich umgehend Konans bekümmerter Gestalt. "Hast du sie... erledigt."
      Anstatt ihr zu antworten erhob ich mich von meinem Thron. Schwäche ließ mich für einen Moment schwanken, aber ich fing mich wieder, bevor meine Kindheitsfreundin einschreiten musste. "Ich habe einen Fehler begangen", murmelte ich düster, während ich mich an ihr vorbei schob. "Wo ist Yumiko?"
      "Im Kerker... wie befohlen." Die Antwort schien der Blauhaarigen nur schwerlich über die Zunge zu wandern. Ich konnte sie verstehen... Yumiko in Ketten zu sehen... ich hätte den grausamen Anblick verdient, aber ich wusste nicht, ob sie mir je für meine handlungen würde verzeihen können. "Warte hier", verlangte ich von Konan. "Sobald die anderen eintreffen, sag ihnen ich habe das Problem mit Aira und Itachi erledigt. Sie müssen nicht mehr nach ihnen suchen."
      Konans Augen weiteten sich erstaunt. Ich wusste nicht, ob sie den wahren Hintergrund meiner Worte begriff, oder ob sie glaubte, dass ich die beiden kaltblütig ermordet hatte. Egal was es auch war, ich hatte weder Energie noch Geduld genug, um es ihr zu erläutern. Es gab wichtigeres zu tun.

      Der Geruch des modrigen Verließes im untersten Stockwerk des HQ wanderte von meiner Nase in meine Lungen und schien meine Brust schmerzhaft umwickeln zu wollen. Was hatte ich nur getan? Yumiko gehörte nicht an so einen Platz! Sie gehörte in die weichesten Laken dieser Welt und an die Wärme meiner Brust... wenn sie diesen Platz überhaupt noch würde akzeptieren können.
      Als ich endlich ihre Zelle erreichte, verharrte ich aprupt. "Nein..." Schwach, gebrochen und freirend hockte die junge Schönheit an der hinteren Wand einer kalten Stahlmauer. Die festen Eisenhandschellen hatten bereits Spuren auf ihrer seidigen Haut hinterlassen, ein Anblick der mir das Herz in die Magengrube rutschen ließ. "... Verzeih mir..." Zögerlich öffnete ich das feste Schloss vor den Gitterstäben und schob die knarzende Tür auf, stapfte durch die feuchten Pfützen am Boden und verkrampfte als ich direkt vor ihrer zusammengekauerten Gestalt halt machte. "Das hätte nie passieren dürfen." Ich machte mir erst gar nicht die Mühe, den Schlüssel für ihre Handfesseln zu suchen, sondern sprengte sie kurzerhand mit meinem Jutsu, nur um die junge Frau im nächsten Moment zaghaft in meine Arme zu ziehen. Ich wartete bereits auf ihren wütenden Protest, aber selbst, wenn sie versuchen sollte, mich von sich zu stoßen, könnte ich sie nicht mehr freigeben. Ihr Körper war so kalt! Schuldgefühle frasen sich tief in meine Seele, während meine Augen zu brennen begannen. "Ich habe dir Unrecht getan, Yumiko... Bitte, bitte... Verzeih mir. Ich kann nicht ohne dich sein, nicht ohne dich leben..." Mein Kopf versank in der Beugung zwischen ihrem Hals und ihrer Schulter. Ihre Haut war so entsetzlich kalt! Was hatte ich ihr nur angetan? "Du hattest recht... Die ganze Zeit. Ich kann so nicht leben, vor allem nicht dann, wenn du nicht bei mir bist... Bitte verzeih mir meine Sturheit."
    • Yumiko

      Je länger ich in dieser Zelle verbrachte, desto kälter wurde mir. Ich hatte mich schließlich in die hinterste Ecke verkrochen und meine Knie mit meinen Armen umschlungen, in der Hoffnung, dass mir ein wenig wärmer wurde. Die ganze Zeit über dachte ich an Nagato und was er mit den beiden Verrätern tun würde. Ich hoffte so sehr, dass er die beiden nicht in die Finger bekommen würde. Allerdings war er ein sturer Mann und er würde nicht eher mit dem Suchen aufhören, bis er die beiden entdeckt und beseitigt hätte. Mir blieb also nichts anderes übrig, als dafür zu beten, dass sich Nagato anders entschied und die beiden in Ruhe ließ.
      Ich hörte Schritte, machte mir aber nicht die Mühe, meinen Kopf zu heben. Es war sicher nur Konan, die mir etwas zu Essen bringen würde. So dachte ich zumindest. Aber ich lag falsch. Stattdessen hörte ich ein leises 'Nein...' und schon kurz darauf ertönte das Tor, welches geöffnet wurde. Ich erhob meinen Blick und erkannte den Mann, um den ich mir gerade die größten Sorgen machte. Ich hatte damit gerechnet, dass ich Ärger von ihm bekäme und er mich noch mal ins Gebet nehmen würde, um mir zu erklären, dass ich falsch gehandelt hätte. Ich war bereit für alles, solange er mich nicht länger mit Liebesentzug bestrafte.
      Nagato kniete sich zu mir hinunter und befreite mich von den Handschellen, die mir noch vor einigen Stunden angelegt worden waren und während er das tat, murmelte er, dass es niemals hätte so weit kommen dürfen. Ich verstand im ersten Moment nicht so recht, was er meinte, doch war es mir egal. Viel lieber schmiegte ich mich an ihn und genoss seinen Nähe. Bei seinen Worten kamen mir die Tränen und ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. "Nagato", schluchzte ich mit heiserer Stimme. Er musste mir nicht sagen, dass er Aira und Itachi verschont hatte, ich erkannte es an seiner Reaktion. Hätte er die beiden getötet, wäre er wütend hierher gekommen und hätte mir eine Standpauke gehalten. Doch scheinbar hatte die Begegnung mit den beiden einiges in ihm wach gerüttelt. Ich war so glücklich darüber. Vielleicht würde er sich nun davon überzeugen lassen, einen neuen Weg einzuschlagen.
      "S-Sie haben dir nicht weh getan, oder?", schluchzte ich meine Frage und streichelte sacht mit meinen dünnen Fingern durch sein oranges Haar, während ich meinen Kopf hochhob und mein Kinn nun auf seiner Schulter nieder ließ. Er wirkte auf den ersten Blick nicht verletzt, was mich ziemlich erleichterte. Natürlich hatte ich mir Sorgen um Aira und Itachi gemacht, aber auch Nagato war nicht in Bestform und ich könnte es nicht ertragen, ihn verletzt zu sehen. Er brauchte dringend Ruhe, genauso wie Konan und ich.
      Ich löste mich von ihm und drehte meinen Kopf zur Seite, als ein erneuter Husten durch meine trockene Kehle drang. Als ich fertig war, lehnte ich mich kraftlos gegen Nagato. "Ich bin müde... lass uns bitte von hier verschwinden", bat ich ihn. Ich wollte nur noch ein heißes Bad nehmen und anschließend in den Armen des Mannes einschlafen, den ich so sehr liebte.


      Itachi

      "Dinge ändern sich... Das müsstest du doch am besten wissen", antwortete ich ihm, als Pain meinte, er habe mich anders kennengelernt. Damals kannte ich Aira noch nicht und alles wofür ich zu leben gelernt hatte, waren Sasuke und Konohagakure. Doch so war es schon lange nicht mehr. Ich wollte mich nicht mehr für meinen Bruder oder das Dorf opfern. Ich hatte endlich einen Grund zum Leben gefunden. Sie war mein Grund zum Leben. Ich würde ihr nicht mehr von der Seite und noch weniger würde ich es zulassen, dass man sie mir entriss. Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, die Frau die ich so sehr liebte, vor jeglichem Schaden zu bewahren und ich würde diese Aufgabe niemals an zweiter Stelle stellen. Aira war in kürzester Zeit zum Mittelpunkt meines Lebens geworden. Sie hatte mir vollkommen den Kopf verdreht und ich war mehr als bereit, mein Leben für diese Frau zu opfern. Solange es ihr gut ging, würde es auch mir gut gehen, ganz gleich wie viel Kraft es mich kosten würde. Ihre Flamme würde niemals vor meiner erlöschen. Auch wenn mir bewusst war, dass Aira es hasste, wenn ich mein Leben für das ihre riskierte, in diesem Punkt würde ich ihr nicht nachgeben. Ich würde ihr Welt zu Füße legen, aber ich ihr diesem einen Wunsch nicht nachkommen. Ganz gleich wie sehr sie diese Seite an mir hassen mochte, aber ich konnte nicht zulassen, dass sie vor mir starb.
      Ich biss meine Zähne zusammen, als sich die junge Frau trotz all meiner Bemühungen zwischen Pain und mich drängte. Sie hob die Arme und war scheinbar mehr als entschlossen, die nächste seiner Attacken über sich ergehen zu lassen. Genau in diesem Moment, wurde ich überrascht, in dem ich eine erhebliche Menge an Blut spuckte. Ich wollte Aira aufhalten, doch fehlte mir die Kraft dazu. Stattdessen kam die junge Frau zu mir und stützte mich. Kurz darauf spürte ich ihre Hand an meinem Rücken und wie sie ihr Chakra in meine Wunde fließen ließ. Ich hatte leider nicht die leiseste Ahnung von medizin-Jutsus, weshalb ich ihr keine große Hilfe sein würde. Doch dies sollte nicht meine größte Sorge sein. Immerhin hatte es Pain immer noch auf uns beide abgesehen und in diesem Zustand würde ich nicht mit ihr gemeinsam fliehen können.
      Doch schon bald wurde ich eines besseren belehrt. Auch ich konnte kaum glauben, dass uns Pain -der Pain- verschonte. Was war plötzlich in ihn gefahren? Noch vor wenigen Minuten war er fest entschlossen, uns beide zu töten und nun wollte er uns verschonen und sogar den anderen Mitgliedern sagen, sie sollten nicht weiter Jagd auf uns machen? Was hatte so plötzlich seine Meinung geändert? War etwas zwischen ihm und Yumiko vorgefallen? Hatte eine einfache Frau wie sie eine solche Wirkung auf einen Mann wie Pain oder war es etwas komplett anderes? Auch wenn ich gerne seine Beweggründe erfahren hätte, war ich fürs erste überglücklich, dass er uns verschonte und wieder verschwand.
      Ich ließ mich gemeinsam mit Aira auf den Boden fallen und atmetet kurz vor Anstrengung schwer ein und aus. Ich war so unglaublich erleichtert. Würden sie und ich tatsächlich ein neues Leben beginnen können? Ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich sah zu meiner Angebeteten hinüber. "Ja... wir sind frei." Diese Worte wirkten so surreal. War das ganze auch kein Traum?
      Erschöpft ließ ich mich nach hinten fallen und legte meine Hand auf meine Wunde, während ich zum Himmel hinaufsah und die Sterne bewunderte. Ich musste das Geschehen erst verarbeiten. Wir hatten es tatsächlich geschafft.
      "Bist du unverletzt?", wollte ich von der Schönheit neben mir wissen. Augenblicklich legten sich meine Augen auf ihren Hals. "Tut es sehr weh?"

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    • Nagato


      Sie wehrte sich nicht gegen mich, sie drückte mich nicht von sich, war nicht einmal wütend auf mich. Die Hitze in meinen Augen erreichte ihren Zenit und gab den Weg warmer Tränen frei, die leise über meine Wangen rollten. "Es tut mir leid..." Tiefer als zuvor vergrub ich mein Gesicht in ihrer Schulter und schloss die Arme um ihren zierlichen Körper fester. Ein Zittern schien in ihren Gliedern zu liegen, welches die vorherrschende Kälte zu verursachen schien.
      Ihre Hand in meinem Haar war eine wahre Wohltat. Nur einige Stunden hatten uns voneinander getrennt und dennoch hatten sie sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Es schien mir wahrlich körperliche Schmerzen zu bereiten, von dieser Frau getrennt zu sein. "Nein... ich bin unverletzt", murmelte ich leise in ihre Schulter, drückte meine Lippen gegen ihre Kühle Haut. "Aber ihnen... habe ich weh getan." Ich wollte Yumiko nicht belügen. Vor allem Itachi dürfte noch etwas mit dieser Verletzung zu kämpfen haben, aber ich vertraute darauf, dass Aira an seiner Seite, sich um ihn kümmern würde. Sie würden leben. "Ich bin mir sicher, dass sie erfolgreich entkommen können."
      Als sie sich plötzlich von mir drückte und in der Nächsten Sekunde einem schmerzhaftem Husten zu unterliegen schien, sackte mein eben von Freude erfülltes Herz wieder in unermässliche Tiefen hinab. "Es tut mir leid..." Sanft und beruhigend wanderten meine Finger über die samten weichen braunen Wellen der jungen Konoichi. "Nur wegen meiner Dummheit..." Ich unterbrach meine eigenen Worte mit einem lang gezogenen Seufzen und zog Yumiko wieder nähe zu mir, schob meinen rechten Arm unter ihre Knie und hob das federgewicht schließlich auf meine Arme. "Wir müssen dich aufwärmen." Ohne Zögern kehrte ich der Zelle dem Rücken stapfte mit weiten Schritten durch das Verließ und ließ den düsteren und kalten Ort bald schon hinter mir. Als ich Konan vor meiner Zimmertür entdeckte, stockte ich für einen Moment, schritt dann aber entschlossen auf die Blauhaarige zu, in deren Augen sich dutzte Fragen aber auch Erleichterung spiegelte. "Was..?"
      Ich antwortete nicht, sondern nickte einfach zur Tür. Sie verstand und betrat still den Raum, nachdem auch ich eingetreten war, setzte ich Yumiko auf den weichen Bettlaken ab, nur um ihr in der nächsten Sekunde eine Wolldecke um Schultern und Oberkörper zu wickeln. "Meine Pläne haben sich verändert", verkündete ich, ohne mich zu Konan umzuwenden, deren Blick ich allerdings deutlich in meinem Nacken spüren konnte.
      "Deinen Plan verändert?", wiederholte Konan langsam und schob sich neben mich. Ihr besorgter Blick lag auf der hüstelnden Yumiko und ich fragte mich, ob die Blauhaarige die junge Konoichi nicht irgendwann sogar selbst befreit hätte, selbst wenn sie gegen meine Befehle hätte verstoßen müssen.
      "Akatsuki wird einen neuen Weg einschlagen... einen gesünderen." Auch meine Augen ruhten unbeweglich auf der Frau, die mein Herz hatte erobern und erweichen können. Die Frau, die mir einen anderen Pfad gezeigt und eröffnet hatte. Als ich imch dann doch zu Konan drehte, begegnete ich erst purer Verwunderung und Unglauben, doch schließlich schien meine alte Freundin zu verstehen und sie nickte langsam, brachte sogar ein Lächeln zustande, dass sie Yumiko schenkte. "In Ordnung. Ich habe den anderen Teams mitgeteilt, dass sie die Suche nach Aira und Itachi beenden sollen", berichtete sie dann.
      Ich nickte zufrieden. "Danke. Würdest du uns etwas heiße Suppe und Tee bringen lassen?", verlangte ich als nächstes und musterte erneut die in Decken eingewickelte Yumiko.
      Konans Lächeln hielt an. "Natürlich." Dann war sie auch schon aus dem Raum gehuscht.
      "Wie geht es dir?" Langsam ließ ich mich neben die Braunhaarige in die Matraze sinken und strich mit einem Finger über noch immer etwas kühl anmutende Wange. "Du müsstest mich eigentlich hassen", stieß ich leise seufzend aus und lehnte mich zu ihr, drückte meine Lippen gegen die helle Haut ihrer Stirn, bevor sich meine Arme um ihren schlanken Körper legten und ihn gegen meine Brust zogen. "Es tut mir alles so leid."

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      Aira


      Eine zeit lange versuchte ich noch zu begreifen, was hier geschehen war, aber es schien mir unmöglich. Pain hatte uns verschont! Uns laufen gelassen! Itachis Worte machten mir erst deutlich, was das alles genau bedeutete. Frei... wir waren wahrlich frei! Wie ein junges Rehkitzt tanzte mein aufgeregtes Herz durch meine Brust, nur um einen Moment später erschrocken an Ort und Stelle zu veharren, als sich Itachi neben mir vollständig ins Gras sinken ließ.
      Jeder Suna-Nin lernte während seiner Ausbildung zumindest einen Teil Medizinjutsus verwenden zu können. Gerade jetzt bereute ich es zutiefst, damals nicht noch etwas besser aufgepasst zu haben. So war es mir zwar gelungen, Itachis Blutung zu stoppen, doch die Wunde war deswegen nicht wieder tief. Zum Glück schien sie sein Herz verfehlt zu haben. "Mir geht es gut", behauptete ich, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass sich meine Finger vorsichtig auf meinen Hals legten, was sofort mit stechendem Schmerz belohnt wurde. Sicherlich würden sich die Abdrücke von Pains Fingern in den nächsten Tagen wie ein Halsband um meine Kehle winden und auch das Kratzen meiner Stimme würde mich wohl noch etwas verfolgen. Aber all das war nicht weiter schlimm. "Du solltest aufhören, dir immer solche Sorgen um mich zu machen und dich lieber etwas mehr um dich kümmern", murmelte ich mit Kummer in den Augen, während ich mir das Blut auf seiner Brust. Der Anblick schnürte mir die Luft nur noch mehr ab. "Ich will nicht mit ansehen müssen, wie du wegen mir verletzt wirst...", murmelte ich schwach und ließ meine Hand in die Bauchtasche um meine Hüfte gleiten. "Ich glaube es dürfte nicht schaden, wenn wir noch etwas hier verharren", meinte ich, während ich die Umgebung etwas musterte. "Wir werden nicht mehr verfolgt und dieser Wald scheint ruhig zu sein." Bald schon hatte ich Verband und Wundsalbe aus meiner Tasche befördert und musterte den Uchiha etwas eingehender. "Lass mich dich verarzten... Allerdings muss ich dir dafür das T-Shirt ausziehen." Ich hatte ihn schon des häufigeren Oberkörperfrei gesehen, aber da hatte ich noch nicht diese heftigen Gefühle in der Brsut getragen... außerdem hatte ich ihn noch nie selbst aus dem Stoff befreit. Entsprechend zögernd legten sich meine Finger an den Saum des dunklen Shirtes, während ich meinen anderen Arm stützend unter seinen Rücken schob, auf dass sich der Schwarzhaarige etwas aufsetzen konnte. "Sag mir, wenn es weh tut." Meinte ich nahe seinem Gesicht und konzentrierte mich auf den Stoff in meiner Hand. Bald kamen schon wohgeformte Bauchmuskeln zum Vorschein, die meine Finger kurz streiften, bis ich mit aller Vorsichtig das T-Shirt von der Wunde löste und es zuletzt über Itachis Kopf zog. Es war gar nicht so einfach, meine Aufmerksamkeit alleine auf die Versorung seiner Wunde zu legen, während mir sein Gesicht und nackte Haut so nahe war, aber letztendlich gelang es mir dennoch, die Wunde mit Wasser zu reinigen, die Salbe aufzutragen und einen vernünftigen Verband um seine Brust zu wickeln. Als alles erledigt war, wischte ich mir mit dem handrücken einzelne Schweißperlen von der Stirn und ließ Itachi wieder langsam zurück ins Gras sinken. "Ich hoffe das genügt", meinte ich besorgtem Unterton in der Stimme. "Ich wüsste nämlich nicht... was ich ohne dich machen sollte." Gewohnte Hitze stieg in mein Gesicht. Zumindest dürfte die dunkle Nacht meine roten Wangen verbergen können.

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    • Yumiko

      "Sie werden drüber hinwegkommen. Du hast ihnen das größte Geschenk überhaupt gemacht", munterte ich Nagato auf, nachdem er mir schuldbewusst gestanden hatte, dass Aira und Itachi wohl nicht ganz unverletzt davon gekommen sind.
      Als Nagato mich wenig später auf seine Arme hob, erschreckte ich mich kurz. "W-Warte! Ich kann alleine laufen", sprach ich unsicher. Er war selbst nicht ganz fit, da wollte ich nicht, dass er sich überanstrengte, nur weil er mich auf seinen Armen trug. Er müsste sich seine Energie gut einteilen. Allerdings machte er nicht die Anstalten, mich runter zu lassen, weswegen ich nur leise seufzen konnte und mich geschlagen gab. Ich machte einen kleinen Schmollmund, ehe ich meine Arme um seinen Nacken schlang. "Das ist nicht fair... Ich habe seit meiner Ankunft hier so hart trainiert und du bist trotzdem immer noch viel stärker als ich...", beschwerte ich mich. Er war derjenige gewesen, der heute einen Seelentransfer hinter sich hatte und nun war er es, der mich durch die Gänge des HQs trug. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart sicher und er gab mir das Gefühl, dass ich alles schaffen könnte, allerdings zeigte mir Nagato auch oft genug, wie viel stärker er war. Vielleicht lag es unter anderem an seiner Lebenserfahrung, mit der ich nicht mithalten konnte. Wir beide hatten bisher komplett verschiedene Leben gelebt. Während er in seiner Vergangenheit sehr hatte leiden müssen, war ich mit einer liebenden und fürsorglichen Familie gesegnet... und nun auch mit einem wundervollen Mann an meiner Seite.
      Nagato brachte mich zu seinem Zimmer, vor dessen Tür bereits Konan wartete. Aus ihrem Gesicht ließen sich dutzende Fragen ablesen, jedoch überließ ich es dem Orangehaarigen, eben diese zu beantworten. Das war keine Konversation, in die ich mich einmischen sollte. Nachdem mich Nagato auf seinem Bett abgesetzt und mir eine Wolldecke um den Oberkörper gewickelt hatte, mummelte ich mich in den weichen und warmen Stoff. Ich schloss für einige Sekunden meine Augen und genoss die Wärme, die meinen Körper umgab, während ich immer mal wieder leise hüstelte.
      Als Nagato erwähnte, dass Akatsuki einen neuen, gesünderen Weg einschlug, öffnete ich meine Augen wieder und sah leicht lächelnd zu meinem Liebsten hinüber. Ich konnte gar nicht beschreiben, welch Erleichterung diese Worte in mir auslösten. Endlich durften auch wir beide von einer langen, gemeinsamen Zukunft träumen.
      Ich wandte mein Lächeln dankend an Konan, welche Suppe und Tee für uns in Auftrag geben würde. Sie verschwand aus dem Zimmer und Nagato und ich waren wieder alleine. "Deutlich besser", antwortete ich auf seine Frage hin, wie es mir ging. "Was ist mit dir? Du musst doch unheimlich erschöpft sein", bemerkte ich besorgt. Bei seinen nächsten Worten, sah ich verwirrt zu ihm hinauf. Ihn hassen? Irritiert ließ ich es zu, dass er mich auf die Stirn küsste und mich anschließend an sich zog. Ich schmiegte mich näher an ihn heran, ehe ich fragend zu ihm hinauf sah. "Warum sollte ich dich hassen?", wollte ich von ihm wissen. "Du musst dir schon was besseres einfallen lassen, um mich zu vertreiben", kicherte ich. "Allerdings war es da unten tatsächlich nicht besonders gemütlich... aber wenn du mir noch einmal sagst, wie sehr du mich liebst, will ich darüber hinweg sehen."
      Das freche Lächeln auf meinen Lippen wich einem liebevollen. Ich schälte mich aus den Wolldecken und legte meine kalten Finger an seine Wangen. "Du hast ja keine Ahnung, wie glücklich du mich machst." Erst jetzt fiel mir auf, dass es eventuell unangenehm für ihn sein könnte, dass ich ihn mit meinen kalten Händen berührte, weswegen ich diese schließlich von seinem Gesicht nahm. "Entschuldige, meine Finger sind noch ganz kalt. War es sehr unangenehm?", entschuldigte ich mich mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen.


      Itachi

      Ich war mir sicher, dass Aira über ihren Zustand gelogen hatte. Pain hatte sie lange Zeit im Griff und seinem Zorn nach zu urteilen, hatte er sich sicherlich nicht damit zurückgehalten, seine Finger in ihren Hals zu bohren. Noch immer kroch es mir durch Mark und Bein, als ich an diesen Augenblick zurückdachte. Hätte er sie nicht losgelassen, wäre sie sicher nicht mehr hier.
      "Wir können uns morgen auf den Weg in ein Dorf mache und schauen, ob sie einige Salben verkaufen, die den Heilungsprozess von Hämatomen beschleunigen", schlug ich ihr vor. Je schneller die blauen Flecke auf ihrem Hals verschwanden, desto besser. Ich wollte nicht jeden Tag aufs Neue daran erinnert werden, dass ich versagt hatte, die junge Frau zu beschützen. Wäre ich schneller und stärker gewesen, hätte Pain sie gar nicht erst in die Finger bekommen und sie müsste nicht diese Schmerzen aushalten. Ich machte mir Vorwürfe deswegen und hoffte nur, dass dies nie wieder geschehen würde. Sollte es erneut zu einem Kampf kommen, wäre ich besser vorbereitet und würde sie das nächste mal gänzlich vor Schaden bewahren können.
      "Es gibt Dinge, die ich einfach nicht abstellen kann. Ich werde mein bestes geben, dir all deine Wünsche zu erfüllen, aber dieser Bitte kann ich einfach nicht nachkommen", antwortete ich ihr lächelnd und legte dabei meine Hand auf ihren Schopf. Ihr Wohl würde für mich immer an erster Stelle stehen und daran würde sich auch nichts ändern.
      Ich nickte schwach auf ihren Vorschlag hin, dass wir noch ein wenig hierbleiben sollten. Langsam erhob ich mich mit meinem Oberkörper und versuchte die aufkommenden Schmerze zu ignorieren. Ich wollte Aira nicht noch mehr Sorgen bereiten, als sie sich eh schon machte. Hoffentlich gab sie sich nicht wieder die Schuld an all dem und freute sich stattdessen auf unsere neu errungene Freiheit. Ab jetzt stand unserer Zukunft nichts mehr im Wege... also fast nichts. Wir mochten zwar Akatsuki erfolgreich hinter uns gelassen haben, aber Sasuke war nach wie vor auf der Suche nach mir, mit dem Ziel mich zu töten. Allerdings wollte ich daran gerade keinen Gedanken verschwenden. Er würde sicher noch etwas Zeit benötigen, um mich zu finden. Alles was in diesem Augenblick zählte, waren Aira und ich.
      Die junge Frau wollte mich verarzten und zog mir dabei das T-Shirt aus. Es gab etliche Möglichkeiten, um sie nun ein wenig zu necken und in Verlegenheit zu bringen, allerdings verzichtete ich ausnahmsweise mal darauf. Immerhin war sie gerade damit beschäftigt, meine Wunde zu versorgen, da sollte ich mich lieber nicht mit ihr anlegen.
      Ich beobachtete ruhig jede ihrer grazilen Handbewegungen. Im Mondlicht sah die junge Frau gleich noch viel anmutiger aus.
      "Du bist so wunderschön", hauchte ich irgendwann, nachdem ich mich komplett in ihrem Anblick verloren und meine Hand an ihre Wange gelegt hatte. Liebevoll strich mein Daumen über ihre Sonnengeküsste Haut, ehe ich sanft meine Lippen auf die Ihre legte.
      "Danke", lächelte ich, nachdem ich mich wieder von ihr gelöst hatte und mich langsam zurück ins Gras legte. Ihre nächsten Worte, ließen mich nur noch mehr lächeln. "Mir geht es genauso. Du bist schon vor einiger Zeit zu meinem einzigen Lebensinhalt geworden, Aira", gestand ich ihr offen und ehrlich. Sie durfte ruhig wissen, wie viel sie mir wert war, auch wenn ich dies wohl gänzlich nie mit Worten beschreiben könnte. Aber ich könnte es zumindest versuchen und darauf hoffen, dass die junge Frau eines Tages endlich ihren eigenen Wert erkannte.
    • Nagato


      Ich ignorierte ihren Protest auf meinen Armen, nicht nur weil ich schwer daran zweifelte, dass sie alleine würde laufen können, sondern auch, weil ich sie nah bei mir haben wollte, weil ich ihr meine Körperwärme schenken wollte. Seit dem Seelentransfer war noch nicht ganz ein Tag vergangen und Yumiko hatte weder ein Auge zudrücken, noch sich wirklich ausruhen können. Stattdessen war sie zuerst Aira und Itachi nachgejagt, nur um zuletzt in dieses entsetzlich kalte Loch geworfen zu werden... von mir. Ich sollte froh darüber sein, dass sie nicht direkt vor mir versuchte zu flüchten. Ein weiterer Grund, um sie eng bei mir zu behalten. Ich wollte sie bei mir wissen.
      "Ich bin so stark, wie ich es im Moment sein muss", murmelte ich auf ihre frustrierten Worte. "Und selbst wenn ich dich in körperlicher Hinsicht übertreffen sollte, ist es deine seelische Stärke gewesen, die mich letzetndlich gerettet hat." Ein mildes Lächeln wanderte über meine Lippen, als ich sie musterte. "Du bist nicht schwach, Yumiko. Du bist es nie gewesen."

      Das Gespräch mit Konan hatte ich extra kurz halten wollen, da ich dringend die Zeit, die ich ohne Yumiko hatte verbringen müssen, aufholen wollte. Es war letzetndlich vielleicht nicht mehr als ein halber Tag gewesen, aber er hatte sich wie eine halbe Ewigkeit angefühlt, vor allem da die Stunden durch Kummer und Frust gefüllt waren. Kummer für den ich alleine verantwortlich gemacht werden konnte. Und dennoch schien Yumiko die Schuld nicht in mir zu sehen. Sie war nicht böse, hasste mich nicht, schaffte es sogar, mir ein Lächeln auf die Lippen zu saugen. "Ich liebe dich Yumiko", flüsterte ich ihr direkt ins Ohr. "Mehr als du es dir vorstellen kannst." Wahrscheinlich hatte sogar ich selbst meine Gefühle zu der Braunhaarigen bis vor kurzem noch unterschätzt. Ihr "Verrat" hatte mich daher unendlich hart getroffen. Ihre Worte hatten sich tief in meine Eingeweide geschnitten und mein eigenes Verhalten ihr gegenüber war nur umso schmerzhafter gewesen. Doch letztendlich sollte ich eben diesen heftigen Gefühlen dankbar sein, denn nur sie hatten mir die Augen öffnen können.
      "Wenn du auch nur annähernd so glücklich bist, wie ich in diesem Moment, dann muss deine Freude unermesslich sein." Ich hielt sie davon ab ihre Hand noch weiter wegzuziehen, als sie sich für ihre kalte Haut entschuldigte. Sanft aber bestimmt legten sich meine Finger um ihre und drückten sie erneut sanft gegen meine Wange. Ja, sie waren kalt, aber deswegen noch lange nicht unangenehm. Tatsächlich hoffte ich, so die Kälte aus ihren Gliedern zu jagen und umfing nun auch ihre andere Hand. "Keine deiner Berührungen könnte mir jemals unangenhem sein", stellte ich mit fester Stimme klar und fing ihre Smaragde mit meinen Augen ein. "Außerdem solltest du dich nicht entschuldigen für etwas, dass ich zu verantworten habe." Ich bewegte ihre Hand über meine Wange, schob sie vor meinen Mund und drückte meine Lippen sanft gegen ihre Handinnenflächen, nur um zu realisieren, dass mir dieser unschuldige Kuss noch nicht genügte. Ohne ihre Reaktion abzuwarten, zog ich sie an beiden Händen näher zu mir heran und suchte ihre kühlen und doch unfassbar weichen Lippen. Unser letzter Kuss schien eine kleine Ewigkeit vergangen zu sein, ich hatte schon fast befürchtet, ihren Geschmack vergessen zu haben, weswegen ich nun gierig über ihre Lippen leckte, bevor ich mich langsam wieder von ihr löste. "Du musst sich dort unten schrecklich gefühlt haben... Es tut mir leid." Wie oft hatte ich mich nun schon entschuldigt? Es war egal, auch nach hunderten Entschuldigungen würde es noch nicht genügen. Sie mochte mir verzeihen, aber ich würde mich noch Jahre über mein Handeln schämen...
      Bevor ich tiefer in meinen Schuldgefühlen versinken konnte, klopfte es vorsichtig gegen die Tür. "Tee und Suppe, mein Herr", verkündete der Angestellte auf der anderen Seite. Ich nickte Yumiko kurz zu, bevor ich ihre zumindest etwas wärmeren Finger in die dicke Decke schob, und mich erhob. Ich dankte dem jungen Helfer flüchtig, bevor ich ihn verschäuchte und das kleine Tablett samt dampfender Hühnersuppe und Teebecher mit Karaffe auf den Tisch platzierte. "Du solltest dich auch etwas von innen wärmen", meinte ich an Yumiko gewandt und winkte sie zu mir.

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      Aira


      Ich unterdrückte ein Seufzen, als sich Itachi auch weiterhin mehr Sorgen um mich, als ums sich selbst zu machen schien. "Ich bin mir sicher, dass es auch von selbst heilen wird", beteuerte ich. "Außerdem kann ich auch einen Schal darüber ziehen, dann wird es schon keinem weiter auffallen."
      Warum musste er mein Leben nur soweit über seines stellen? Wollte er nicht begreifen, dass alleine seine Einstellung zu dieser Sache, mein Herz schmerzhaft zusammenzog? Ich senkte etwas den Kopf und stieß einmal lang den Atem aus. "Sturer Esel", trat es leise murmelnd über meine Lippen, während ich innerlich beschloss, ihn einfach ebenso zu schützen, wie er es für mich tat. Ich würde nicht zu lassen, dass er einfach so sein Leben für mich opferte, zumindest nicht solange ich es verhindern konnte.
      Zum Glück sparte sich der Schwarzhaarige jegliche Kommentare, während ich mich um seine Verletzung kümmerte und dabei gegen die Hitze auf meinen Wangen kämpfte. Bisher hatte er es immer wieder vollbracht, peinliche Situationen nur noch zu verschlimmern und ich glaubte langsam, dass es ihm reichlich Spaß bereitete, meine Reaktionen zu beobachten. So konzentrierte ich mich darauf, mir nichts weiter anmerken zu lassen, bis der Verband endlich ordenlich saß und ich mich zufrieden etwas aufrichten konnte. Eigentlich hätte ich mich entspannen können, wenn da nicht die Worte aus seinem Mund wären. Du bist wunderschön.

      Hatte ich es bis eben geschafft, das Blut aus meinem Gesicht zu vertreiben, so schoss es mir nun innerhalb Sekunden wieder bis hinauf in die Ohrenspitzen. "D-das... Du... übertr-" Ich kam nicht dazu meinen gestammelten Satz zu beenden, als ich plötzlich seine Lippen auf meinen wahrnehmen konnte. Ich hielt die Luft an und ließ den Kuss einfach geschehen, gestattete es mir nicht, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Als er sich schließlich wieder löste und sich zurück ins Gras sinken ließ, verfolgte ich jede seiner Bewegungen und vermisste sogar etwas die Wärme seiner Hand auf meiner Wange... Seit wann war ich nur so abhängig von diesem Mann geworden?
      "Dein... 'einziger Lebensinhalt'", wiederholte ich zweifelnd und etwas betroffen zugleich. War es wirklich in Ordnung, einen Menschen so sehr zu lieben? Und wäre ich irgendwann in der Lage, ebenso zu empfinden? Ja, Itachi war mir unendlich wichtig und ich wollte ihn in meinem Leben nie wieder missen wollen. Aber ich hatte dennoch auch Freunde, die die Welt für mich bedeuteten und ein Ninjadörf für welches ich heute Morgen noch bereit gewesen war zu sterben... dieser Wille hatte sich auch jetzt noch nicht geändert, dafür aber unsere Lage. Was würde wohl aus Akatsuki werden? Pain hatte sie laufen gelassen und damit indirekt akzeptiert, dass er und die Organisation auffliegen könnten. Was hatte er sich dabei nur gedacht... oder war es sein Plan, einen neuen Weg zu gehen? Vielleicht wäre es schlau, die Situation etwas länger zu beobachten und dann zu entscheiden, doch im Moment war all dies unwichtig.
      "Du bist mir auch... unendlich wichtig", murmelte ich nun langsam und begann zaghaft damit, mich neben dem Uchiha ins weiche Grasbett sinken zu lassen. Mein Blick galt den funkelnden Sternen über uns, welche eine mysteriöse aber glanzvolle Zukunft zu versprechen schienen. "Was möchtest du von nun an tun?", fragte ich nach einigen Sekunden in die Stille hinein. "Du hattest mir einmal von deinem Bruder erzählt und das du ihn retten möchtest." Mein Kopf drehte sich forschend zu meinem Nebenmann. Die Dunkelheit machte es mir unmöglich genau seine Augen zu erkennen, aber ich bemühte mich dennoch, eben diese zu fixieren. "Deine Augen können vollstädig heilen und das gilt auch für deinen Bruder. Willst du ihn aufsuchen? Natürlich werde ich dir wie versprochen zur Seite stehen."

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    • Yumiko

      "Das ist sie", antwortete ich sanft und lächelte, als Nagato meinte, dass meine Freude unermesslich sein musste. Endlich getraute ich es mir, über eine bessere Zukunft für uns beide und das Dorf nachzudenken. Ich konnte zuversichtlich sein und freute mich auf die Zeit, anstatt dass ich mir übermäßig Sorgen machen musste. Dieser Tag hatte viele Wendungen mit sich gebracht, doch letztendlich war ich mit dem Ausgang mehr als zufrieden. Die Gefahr war zwar immer noch nicht gebannt, weil viele Menschen Akatsuki hassten, aber vielleicht würden die fünf großen Ninjareiche für den Frieden uns verschonen. Auch wenn sie gemeinsam stärker als wir sein würden, würde ein Krieg viele Opfer mit sich bringen und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es das ist, was die Oberhäupter wollen würden.
      Es war ihm nicht unangenehm. Ich lächelte erleichtert, wurde allerdings ein wenig rot, als er sanft meine Finger nahm und zärtlich meine Innenhandfläche küsste. Die Stelle an der ich seine Lippen spürte, begannen angenehm zu kribbeln. Doch lange blieben wir nicht in dieser Position, stattdessen zog mich Nagato an den Händen zu sich und noch bevor ich etwas hätte sagen können, legten sich seine Lippen auf die meinen. Nicht so sanft, wie ich es eigentlich von ihm gewohnt war, sondern gierig und fordernd. Als wir uns wieder voneinander lösten, entschuldigte er sich erneut bei mir, doch ich schüttelte einfach nur den Kopf. "Das einzig schreckliche war mein Wissen, dass ich dir sehr wehgetan hatte und ich nichts tun konnte, damit du dich besser fühlen würdest", sagte ich und schlang meine Arme um seinen Oberkörper, während ich meinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. "Die Sorge um dich hat mich fast wahnsinnig gemacht", hauchte ich leise. Würde er sich genug Ruhe gönnen? Würde er genug essen? Wie viel Verantwortung gab er an die anderen Mitglieder ab? All diese Fragen hatte ich mir gestellt, während ich im Verlies für meinen Verrat Buße getan hatte.
      Ich gab einen unglücklichen Laut von mir, als Nagato und ich durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen wurden. Ich hätte ihn gerne noch ein wenig länger umarmt und unsere Zweisamkeit genießen, dafür war in den letzten Tagen deutlich zu wenig Zeit gewesen, immerhin waren wir durchgehend mit den Vorbereitungen für den Seelentransfer beschäftigt.
      Nagato nahm das Essen entgegen und brachte es an den Tisch, ehe er mir das Zeichen gab, ebenso etwas zu mir zu nehmen. Ich nickte und schälte mich aus der Decke, ehe ich vom Bett aufstand und wir beide uns an den Tisch setzten. "Guten Appetit", wünschte ich ihm, bevor ich die Suppe und den Tee verspeiste.
      Nachdem Essen lehnte ich mich zufrieden seufzend zurück. Das tat gut. Die warme Mahlzeit hatte volle Arbeit geleistet und mich von innen gewärmt, so dass es mir nun schon deutlich besser ging, auch wenn mein Hals nach wie vor ein wenig kratzte und mein Kopf pochte, allerdings war ich guter Dinge, dass ich morgenfrüh schon wieder fit sein würde.
      "Ich werde schnell in mein Zimmer gehen und eine Dusche nehmen und mich fürs Bett fertig machen. Danach komme ich wieder, also nicht abhauen", lächelte ich, nachdem ich mich von meinem Stuhl erhob und mir das Tablett mit dem dreckigen Geschirr auflud. "Ich werd's einem der Angestellten in die Hand drücken. Bis gleich", meinte ich und verließ dann das Zimmer. Ich gab das Tablett ab und ging ohne Umwege in mein Zimmer, wo ich mir eine heiße Dusche gönnte und mir anschließend frische Schlafkleidung anlegte.
      Als ich mit allem fertig war, kehrte ich zurück zu Nagatos Zimmer. Ohne anzuklopfen öffnete ich leise die Tür und lugte in den Raum. Ich erkannte wie der Orangehaarige vor dem Fenster stand und völlig in Gedanken auf das Dorf nieder sah.
      Leise schloss ich die Tür hinter mir, nachdem ich eingetreten war und schlich mich an. Sanft legte ich meine Arme um seinen Körper und lehnte meinen Kopf an seinen Rücken. "Woran denkst du gerade?", wollte ich von ihm wissen. "Doch wohl hoffentlich nicht an eine andere Frau?", scherzte ich, bevor ich ihn zu mir drehte. "Wenn du dich nur halb so viel mit dir selbst auseinandersetzen würdest, wie mit diesem Dorf, müsste ich mir keine Sorgen mehr um dich machen." Ich legte sanft meine Hände an seine Wangen. "Ich weiß, dass sehr viel Veränderung auf uns und dieses Dorf zukommen wird, aber darüber können wir uns morgen auch noch Gedanken machen. Lass es für heute gut sein und gönn dir endlich eine Pause. Du kannst auch morgen wieder der herausragende Anführer Akatsukis und Oberhaupt von Amegakure sein. Für heute reicht es, wenn du einfach nur Nagato bist", sprach ich liebevoll und ließ anschließend zärtlich meine Hände von seinem Gesicht zu seinem Nacken wandern. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und zog ihn zu mir hinunter. "Ich möchte dich nicht missen müssen, obwohl du direkt neben mir stehst", hauchte ich, bevor ich meine Lippen auf die Seine legte und schließlich mit meiner Zunge in seinen Mund eindrang. Ich hatte solange darauf gewartet, sein neues, gesundes Ich in meinen Armen zu halten, da wollte ich nicht, dass er an etwas anderes als an uns dachte.


      Itachi

      Meine Angebetet ließ sich ebenso ins Gras fallen und es herrschte für einen kurzen Moment Stille zwischen uns, in der wir beide die Aussicht des Nachthimmels genossen. Als sie dann aber davon sprach, dass ich ihr auch wichtig geworden sei, sah ich überrascht zur Seite. Ich hatte nicht mit einer solchen Antwort ihrerseits gerechnet, dennoch konnte ich nicht verbergen, wie unendlich sie mich mit diesen Worten machte. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen, während eine angenehme Wärme mein Herz umschloss und es ganz leicht werden ließ. "Diese Worte genügen mir, um nicht leichtfertig mit meinem Leben umzugehen." Aira hatte es vermutlich noch nicht verstanden. Wieviel Macht sie über mich hatte und was ihre Worte und ihre Nähe in mir auslösten. Ich fragte mich, ob sie jemals dazu in der Lage wäre, ihr eigenes Licht genauso wahrzunehmen, wie ich es tat. Oft machte sie sich Vorwürfe oder redete sich selbst schlecht und am liebsten würde ich sie jedes mal dafür bestrafen. Sie hatte es in kürzester Zeit, meine ganze Welt auf den Kopf zustellen und meinem Leben wieder einen Sinn zu geben, da wollte ich nicht, dass die Frau die ich so sehr liebte, sich immer wieder abwertete. Vielleicht hatte sie es nicht anders gelernt und diese Charaktereigenschaft war etwas, was ihr bisher das Überleben garantiert hatte, aber ihre Selbstabwertung wollte mir nicht gefallen. Es war etwas, was ihr auf kurz oder lang, wehtun würde und dass es nicht gesund für sie wäre, weiterhin so schlecht über sich selbst zu reden. Zuletzt hatte sie es in der Höhle bei Ashi-Tora getan, wo sie sich die Schuld für alles gab, was uns widerfahren war. Dabei hatte sie nur das schlechte gesehen, und nicht die vielen Möglichkeiten, die diese Flucht uns ermöglicht hatte.
      Die Schönheit neben mir kam auf ein Thema zu sprechen, über welches ich in diesem Moment am liebsten gar nicht erst nachgedacht hätte. Sasuke war schon immer ein Sorgenkind gewesen und er würde es vermutlich auch immer bleiben. Allerdings hatte ich einen großen Teil zu seiner Entwicklung beigetragen und ich dürfte mich nicht aus der Verantwortung ziehen. Doch jetzt wo sich meine Ziele und Pläne für die Zukunft geändert hatten, fragte ich mich, ob ich ihn überhaupt von meinen Beweggründen überzeugen könnte. Er hatte mir gegenüber sicherlich viele Vorurteile, die zudem alle berechtigt waren. Ich war in seinen Augen ein Monster und darum bezweifelte ich, dass er mich anhören würde. Allerdings war er schon immer recht neugierig gewesen und hatte an mich sicherlich nicht wenige Fragen.
      Ich seufzte leise, als ich an meinen kleinen Bruder dachte. "Ich werde ihn treffen", erzählte ich Aira meinen Plan. "Es führt keinen Weg daran vorbei. Ich muss die Missstände zwischen ihm und mir dringend beseitigen und er soll die Wahrheit wissen. Allerdings weiß ich noch nicht, wie viel zu viel ist. Er wird seinen Groll gegen mich nicht ablegen, sondern ihn stattdessen gegen das Dorf richten und versuchen, viel Unruhe zu stiften. Er ist vom Weg abgekommen und es wird schwer, ihn vom Richtigen zu überzeugen. Dieses Kind war schon immer sehr stur gewesen, aber ich hätte niemals damit gerechnet, dass er sich sogar Orochimaru anschließt, nur um stärker zu werden und es mir eines Tages heimzahlen zu können. Er ist ehrgeizig aber verliert dadurch den Blick für das Große und Ganze. Zudem ist er bereit, über Leichen zu gehen, wenn es die Situation von ihm erfordert." Ich seufzte leise. Das waren keine Charaktereigenschaften, die ich gerne an ihm sah, auch wenn ich vermutlich Hauptverantwortlicher dafür war. "Ich glaube, dass ich gute Chancen habe, gegen ihn zu gewinnen, aber ich weiß noch nicht, wie ich ihn davon überzeugen kann, seinen Hass gegen mich und das Dorf abzulegen. Immerhin war er all die Jahre seine größte Antriebsquelle", sprach ich und sah dabei nachdenklich zum Himmel hinauf. Dann aber schüttelte ich den Kopf.
      "Wir sollten uns darüber im Augenblick keine Gedanken machen. Lass uns erstmal unsere neu gewonnene Freiheit genießen und genesen, danach können wir noch genügend über Sasuke und unsere Pläne für die Zukunft nachdenken", lächelte ich Aira entgegen. "Komm her", sagte ich und breitete meinen Arm einladend aus. Auch wenn ich verletzt war -oder gerade weil ich es war- wollte ich Aira auf gar keinen Fall in meine Armen missen. Ich wollte sie an mich heranziehen, mein Gesicht in ihren Haaren vergraben und ihren lieblichen Duft einsaugen. Ich wollte ihre Wärme spüren und sie gänzlich in mich aufnehmen, sie besitzen. Ich wusste, dass diese Frau bereits zu meiner größten Schwäche geworden war, doch interessierte mich dies herzlich wenig. Genauso wie die Tatsache, dass meine Besessenheit nach ihr größer war, als gut für mich. Doch das sollte mich nicht stören. Ich würde nicht zulassen, dass man sie mir entriss. Vermutlich nicht mal dann, wenn sie sich selbst dazu entschied, mich zu verlassen.

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    • Nagato


      Sie hatte sich selbst in diesem dreckigen Loch mehr Sorgen um micht als um sich selbst gemacht. "Du bist zu gut für mich", murmelte ich mit einem milden Lächeln. "Aber das ist mir egal. Ich gebe dich dennoch nicht mehr her."
      Ich konnte wahrlich beobachten, wie das Essen zusammen mit dem Tee seine Wirkung im Körper der jungen Frau entfaltete. Ihre blassen Wangen gewannen ihre warme und wunderschöne Farbe zurück, das Glitzern in ihren Augen schien sich zu intensivieren und das Lächeln auf ihren Lippen wirkte umgehend kräftiger und beflügelte mein Herz nur umso mehr. Aber auch in meinem erschöpften Leib verfehlte die Mahlzeit ihre Wirkung nicht. In den letzten Stunden hatte ich weder Essen noch Wasser zu mir nehmen können, zu sehr war ich auf den Verrat der Menschen um mich fixiert gewesen, auf den Schmerz in meiner Brust und die Wut, aber auch die Schuldgefühle, die zum Teil noch immer an mir nagten. Aber ich wollte Yumiko nicht weiter mein verbittertes Selbst zeigen, sondern lieber gemeinsam mit ihr lächeln und Lachen.
      Ich hatte noch nicht einmal den letzten Bissen getan, als sie auch schon vin ihrem Stuhl aufsprang. Offenbar war ein beträchtlicher Teil ihrer Energie zurück in ihre Glieder gewandert, was mich durchaus freute, aber ihre nächsten Worte ließen mich etwas unwillig den Mund verziehen. Gerade wollte ich ihr anbieten, einfach hier zu duschen, doch ich musste einsehen, dass sie hier weder eigene Sachen noch ihre gewohnten Duschutensilien hatte. Ob ich sie vielleicht dazu bringen sollte, samt all ihrer Sachen in mein Zimmer einzuziehen? Ihr Zimmer war meinem zwar sehr nah, aber mir reichte es nicht, ihr Chakra durch die Wand wahrnehmen zu können. Ich wollte sie selbst in meinen Armen wissen. Egal ob Tags oder Nachts.
      So legte sich unmittelbar Leere und eine seltsame Einsamkeit über den Raum, kaum dass Yumiko durch die Tür gewandert war. Ich wollte ihrer Anweisung natürlich dennoch Folge leisten und verblieb im Zimmer, erhob mich von meinem Stuhl und wanderte langsam hinüber zum Fenster. In der Dunkelheit und im unendlichen Schleier des Regens verborgen, war es schwer die einzelnen Lichter der Wohnhäser zu erkennen, aber mit meinen Augen war es letztendlich dennoch eine leichte Übung. Die Menschen dort fürchteten mich und die Organisation und dennoch waren sie dankbar. Ich wollte sie vor dem Unheil dieser Welt schützen, egal mit welchen Mitteln... zumindest waren mir die Mittel bis heute egal gewesen. Ob es eine möglichkeit gab, Wärme zurück in die kalten Straßen des Dorfes zu bringen? Könnte ich Amegakure für die Außenwelt öffnen, ohne dass ich es damit gefährdete? Wir würden die anderen Akatsuki-Mitglieder reagieren? Welche Strategie sollte ich ab heute befolgen?
      Bevor sich meine Gedanken weiter ruhelos um die Zukunft winden konnten, spürte ich Yumikos Anwesenheit, deren Arme um meinen Körper eine kribbelnde Sensation durch meinen Körper jagte. Als sie mich zu sich drehte, erwiderte ich ihren belustigten Mundzug. "Wie könnte ich je an eine andere denken, wenn ich doch dich haben kann." Sanft spielten meine Finger mit ihren samtigen Haarspitzen. "Ich habe über unsere Zukunft nachgedacht", fügte ich etwas ernster zu, nickte dann aber verstehen auf ihren Vorschlag, das Grübeln für heute sein zu lassen. Stattdessen ließ ich meinen Kopf in ihre Richtung gleiten und nahm freudig ihre Lippen in Empfang. Ihre Aktionen entlockten mir dabei tatsächlich einen überraschten Laut, hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Braunhaarige selbst die Initiative ergreifen und mich zu einem Zungentanz auffordern würde. Dennoch stieg ich umgehend ein und presste meinen Mund nur umso verlangender gegen ihren. Die Hitze unserer aufeinandertreffenden Zungen, verteilte sich zunehmend in meinem ganzen Körper, wanderte kribbelnd über mein Rückrat und tanzte aufgeregt durch meinen Magen. "Du... machst mich... verrückt", stöhnte ich schwer atmend immer dann hervor, wenn ich es unseren Lippen gestattete sich kurz zu lösen. Doch selbst als sich meine Arme um ihre Hüften legten und sie an diesen emporhoben, konnte ich mich noch nicht von ihrem Mund lösen, erst als ich sie schwer atmend auf dem Bett absetzte, gab ich ihr etwas Freiraum und forschte in ihren funklenden Seelenspiegeln. "Du glaubst nicht, wie lange ich das hier eigentlich schon will..." Meine Lippen verfehlten mit Absicht ihre und wanderten stattdessen die Strucktur ihres schmalen Kieferknochens ab. Immer wieder setzte ich heiße Küsse, wanderte mit der Zunge ihren süßen Hals entlang, bevor ich die junge Frau sanft weiter in die Laken drückte. Einem vorsichtig heranschleichenden Raubtier gleich schob ich mich über sie, stämmte die Hände links und rechts neben sie in die Matraze und nahm ihren Augen mit meinen gefangen. "Yumiko... ich will eins mit dir sein", murmelte ich mit rauchiger Stimme, lehnte mich zaghaft zu ihr vor und drückte meine Lippen deutlich weniger stürmich, aber dennoch verlangend gegen ihr Schlüsselbein, welches sich unter den dünnen Schlafsachen einladend präsentierte. Dennoch nestelte meine rechte Hand bereits am obersten Knopf ihres Schlafhemdes, bevor ich meinen Blick fragend zu der jungen Frau hob. "Du verstehst doch, was ich damit meine, oder?" Ein weiterer vorsichter Kuss, weiter unten dieses Mal, nur einen Millimeter über ihrem Dekoltee. Ich musst mich dazu zwingen, meine Lippen von ihrer Haut zu lösen und mich langsam wieder etwas aufzurichten. Wenn ich es überstürzte, könnte ich ihr unnötige Angst bereiten. "Wenn du noch nicht dazu bereit bist, solltest du es mir lieber jetzt sagen." Wieder stemmte ich beide Hände in die Matraze und wartete geduldig ihre Worte ab. "Ich will dich zu nichts drängen."


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      Aira


      Die Dunkelheit machte es mir schwer, seinen Gesichtsausdruck zu lesen und dennoch glaubte ich Unwillen in Itachis Stimme wahrnehmen zu können, als er begann über seinen Bruder zu berichten. "Wir sind aus Akatsuki geflohen", begann ich leise und drehte meinen Kopf wieder Richtung Firmament. Das ferne Funkeln der Sterne hatte etwas beruhigendes, wohliges. Egal wie viel Zeit verstreichen mochte, egal welche Grausamkeiten auf uns zukommen mochten, egal wie dicht die Wolken am Himmel waren, egal wie stark ein Sturm um uns auch wütete... diese Sterne da oben würden immer bleiben. Vielleicht unerkannt von uns und vor allem auch unbemerkt, doch sobald wir wieder eine Möglichkeit fanden, zu ihnen aufzusehen, würden sie bereits auf uns warten. In einer Welt, in der nichts sicher war und sich immer alles ändern konnte, war alleine dies ein seltsam beruhigender Gedanke. "Wir haben überlebt. Pain hat uns sogar laufen lassen. So viele wundersame Sachen sind geschehen." Langsam drehte ich den Kopf wieder zur Seite. "Da sollte dein sturer kleiner Bruder keine Hürde mehr für uns darstellen. Und wenn ich ihm höchstpersönlich etwas Vernunft einprügeln muss... Ich werde nicht zulassen, dass er dein Leben nach allem was geschehen ist in einen erneuten Abgrund zieht oder dich verletzt", verkündete ich mit Überzeugung in der Stimme. "Doch da du ihn so liebst und er dir wichtig ist, soll er das auch für mich sein. Ich bin mir sicher, dass wir ihn beide zusammen zur Vernunft werden bringen können." Es war seltsam, so viel Zuversicht aus meinem eigenen Mund hören zu dürfen, aber die letzten Ereignisse hatten etwas Hoffnung in meinem Herzen entfachen können, irgendwie glaubte ich alles schaffen zu können, solange Itachi an meienr Seite war.
      "Komm her."
      Ich starrte ihn verwundert bei dieser Auffordderung an und spührte direkt neue Wärme in meine Wangen steigen, als ich die Bedeutung verstand. "A-aber du... bist verletzt", protestierte ich kleinlaut, in dem Wissen, dass er eh nicht auf mich hören würde. Ich fragte mich, wer wohl der größere Sturkopf war, sein kleiner Bruder oder Itachi selbst. "Sag aber sofort bescheid, wenn es wehtun sollte", verlangte ich streng, bevor ich langsam näher rückte und vorsichtig meinen Kopf auf seiner Brust ablegte, penibel darauf bedacht, seiner Verletzung so fern wie möglich zu bleiben. Dummerweise konnte ich nicht verleugnen, wie sehr ich seine Nähe und Wärme genoss und der Duft, der nun sanft in meine Nase wanderte. Versichtig glitt eine meiner Hände über seinen Bauch und zuckte kurz bei der Berührung seiner Muskeln zusammen... wie konnte ich nur das Fehlen seines T-Shirts vergessen? "Dir muss doch kalt sein!", stieß ich etwas schockiert auf und richtete mich umgehend etwas auf. Da ich vermutet hatte, dass es bei unserer Weiterreise nützlich sein könnte, hatte ich eines der Felle aus der Höhle mitgenommen und es zuvor einfach auf dem Boden abgelegt, als ich die Behandlung seiner Wunde begonnen hatte. Nun zog ich das weiche Material an uns heran und legte es vor allem auf den freien Oberkörper Itachis. Erst danach gestattete ich es mir, mich wieder - absolut vorsichtig - auf seiner Brust abzulegen und mich gemütlich gegen seine Wärme zu kuscheln. "Ich hätte nie gedacht, dass ich die Nähe eines anderen Menschen so genießen könnte", meinte ich unbedacht und bettete eine Hand erneut auf seinem Bauch, zwang mich dazu, nicht über seine partielle Nacktheit nachzudenken, sondern einfach den Moment zu genießen. "Heute frage ich mich, wie ich ohne dich in meiner Nähe, ruhig schlafen konnte..."

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    • Yumiko

      Als Nagato auf den Kuss einging und seine Arme um meine Hüfte legte, wanderte ich mit meiner rechten Hand von seinem Nacken zu seiner Wange und strich behutsam mit meinem Daumen über seine weiche Haut. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper und sorgte dafür, dass ich mich gar nicht erst wieder von Nagato trennen wollte. Doch scheinbar war genau das auch gar nicht nötig. Behutsam hob er mich hoch und setzte mich anschließend auf dem Bett ab. Unsere Lippen lösten sich erst jetzt voneinander und nutzte die Gelegenheit, um tief Atem zu holen, um auf den nächsten Kuss vorbereitet zu sein. Währenddessen gestand mir Nagato, dass er all diese Dinge schon seit einer ganzen Weile tun wollte und noch bevor ich hätte antworten können, spürte ich schon wieder seine Lippen an meinem Kiefer, wie sie langsam über meinen Hals wanderten und für eine angenehme Gänsehaut auf meinem Körper sorgten. Ein leises Keuchen drang durch meine Kehle, während ich meine linke Hand ins Bettlaken krallte. Ich fragte mich, ob wir schon viel eher diese Dinge miteinander getan hätten, wäre seine körperliche Verfassung von Anfang an besser gewesen. Ich war mir zwar noch nicht sicher, wo das ganze hinauslaufen würde, wenn wir in diesem Tempo weiter machten, doch irgendwie konnte ich es erahnen. Es war für mich aufregend und beängstigend zugleich. Noch nie in meinem Leben war ich einem Mann so nah gewesen und ich wusste auch nicht, worauf genau ich mich einstellen sollte. Natürlich war mir klar, dass Nagato nichts tun würde, womit ich nicht einverstanden wäre, aber im Moment wusste ich nicht einmal, was für mich in Ordnung war und was nicht. Gleichzeitig würde ich es aber auch niemals in Erfahrung bringen, wenn wir nicht einen Schritt weiter gingen. Vielleicht kam ein Großteil meiner Angst daher, dass ich normalerweise selbstbewusst auftrat, es in diesem Moment aber einfach nicht konnte, weil meine Scham viel zu groß war.
      Nagato ging einen Schritt weiter und legte seine Lippen auf die Haut über meinem Dekolte, während seine Hand an dem Knopf meines Nachthemdes zog. Überraschenderweise stoppte er in seinen Bewegungen und sah zu mir hinauf, ehe er mir sagte, dass ich ihm lieber jetzt sagen sollte, wenn ich nicht so weit gehen wollte. Ich merkte, wie sich ein leichter Rotschimmer auf meine Wangen legte und mein Herz etwas schneller raste. Ich sah beiseite, um keinen Augenkontakt halten zu müssen. Zu peinlich war mir mein Geständnis.
      "I-Ich möchte schon, a-aber es ist das erste mal, dass mir jemand so nah kommt..." Ich wurde zum Ende hin immer leiser, während meine Nervosität ins unermessliche stieg. "Es ist mir peinlich, dass du so viel von meinem Körper sehen könntest..." Ich biss mir auf meine Unterlippe, ehe ich es mir doch zutraute, wieder zu ihm zu sehen. "A-Aber ich möchte es trotzdem tun."


      Itachi

      Ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass sich Aira mit Sasuke anlegen würde. Vielleicht war das keine so schlechte Idee, aber ich wollte die junge Frau nur ungern in meine Familiengeschichten mit hineinziehen, zumal ich wusste, dass Sasuke ihr gegenüber keine Gnade zeigen würde, sollte er in Erfahrung bringen, dass sie zu mir gehörte. Natürlich würde ich alles dagegen unternehmen, dass sie von ihm verletzt wurde, aber ich wollte mein Glück auch nicht herausfordern und es drauf anlegen. Immerhin wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie stark er in den vergangenen Jahren wirklich geworden war.
      Natürlich musste Aira erst ein wenig protestieren, als sie ich sie nah bei mir spüren wollte, allerdings schien sie schnell eingesehen zu haben, dass ich nicht von meiner Bitte abweichen würde, weshalb sie sich am Ende doch geschlagen gab. Ein Umstand, der mich äußerst glücklich machte.
      Ich lachte auf, als sie meinte, dass mir doch kalt sein müsste. "Tatsächlich habe ich die Kälte bis eben gar nicht wahrgenommen", erklärte ich ihr wahrheitsgemäß. Nicht nur die Kälte um mich herum, sondern auch die Schmerzen in meiner Brust hatte ich vollkommen vergessen, als ich mich mit der Frau die ich so sehr liebte, unteralten hatte. Solange sie bei mir war, vergas ich alles um mich herum und ließ mich voll und ganz auf sie ein. Nichts außer sie war noch von Bedeutung für mich.
      Ungeduldig legte ich meinen Arm um die junge Frau, als sie sich endlich zu mir gelegt hatte. Ich konnte mich nicht zurückhalten und streichelte direkt mit meiner Hand durch ihr seidig blondes Haar. Noch immer konnte ich mein Glück nicht fassen, dass ich diese Frau an meine Seite gestellt bekommen hatte. Ich lauschte ihren Worten und merkte, wie sich erneut ein Lächeln auf meine Lippen stahl. "Du glaubst gar nicht, wie glücklich du mich mit diesen Worten machst", hauchte ich sanft. "Ich werde nicht zu lassen, dass dich Albträume quälen." Sollte ich in der Nacht merken, dass sie doch mit den Bildern zu kämpfen hatte, die ihr Unterbewusstsein projizierte, könnte ich sie immer noch in meinem Gen-Jutsu gefangen nehmen. Ich wollte nicht, dass sie sich durch die Nächte quälen musste. Sie sollte nie wieder leiden.
      "Ganz gleich was jetzt noch auf uns zukommen mag. unsere Zukunft wird großartig werden", sprach ich gedankenverloren, während sich meine Finger in Airas Haaren verfingen und immer wieder mit einzelnen Strähnen spielten.
      Ihre Berührungen auf meinem Körper lösten eine angenehme Gänsehaut bei mir aus und ich war in diesem Augenblick recht erleichtert, dass ich im Kampf verletzt worden war. Wer wusste schon, was ich sonst mit der Kunoichi in meinen Armen angestellt hätte. Ich würde mich in ihrer Anwesenheit zu beherrschen lernen müssen. Nicht gerade leicht, wenn ich daran dachte, was sie jedes verdammte mal in mir auslöste, wenn ich nur einen Blick auf sie erhaschen konnte.
      "Du musst erschöpft sein, schlaf ein wenig und morgen entscheiden wir dann, wie wir weiter machen", meinte ich und gab ihr einen sanften Kuss auf den Kopf.