Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Nagato


      Am liebsten hätte ich diesen Kuss nie beendet. Hätte sie am liebsten über die Ewigkeit an mich gezogen und die Verbindung unserer Lippen genossen. Aber leider brauchten wir beide nun einmal Luft zum Atmen. Entsprechend tief saugte ich die Luft in meine Lungen, als wir uns schließlich wieder voneinander lösten. Doch ich gab ihren Körper noch nicht frei, strich mit der einen Hand über ihre weiche Wange, durch ihre Haare und ließ meine Finger zuletzt leicht über ihren Nacken streicheln. Die andere Hand an ihrer Hüfte verhinderte, dass sie sich von mir entfernen konnte. Allerdings schien sie solche Pläne gar nicht erst zu hegen. Und so blickte ich tief in Yumikos strahlend grüne Augen, während meine rechte Hand von ihrem Nacken wieder zurück zu ihrem Gesicht wanderte.
      "Ich liebe dich auch", säuselte ich leise und drückte meine Lippen zurerst auf ihre Nasenspitze, dann auf ihre Stirn und zuletzt auf die Stellen direkt unter ihren Augen. "Mehr als du es dir je vorstellen könntest."
      Ihre Bitte ließ mich kurz inne halten, während ich ihr für ein paar Sekunden forschend in die Augen sah. "An meiner Vergangenheit gibt es nichts Schönes und Wissenswertes", meinte ich ruhig, bevor ich mich langsam etwas zurücklehnte, ohne mich komplett von ihr zu lösen. Tatsächlich hatte ich etwas Angst davor, ihr von meiner Vergangenheit zu erzählen. Weniger aufgrund ihrer eventuellen Reaktion darauf, sondern wegen der Erinnerung, die es hervorrufen würde. Aber mit dieser Frau an meiner Seite... Gab es da überhaupt noch etwas zu befürchten? Langsam lehnte ich mich wieder nach vorne, bis ich die Wärmer ihrer Stirn an meiner Spüren konnte. "Okay... ich werde dir davon erzählen." Immer wieder fuhr meine Hand durch ihr Gesicht, ich genoss das Gefühl ihrer Haut unter meinen Fingern... irgendwie gab es mir Halt. "Meine Eltern sind gestorben, als ich noch ein kleiner Junge war... Ich bin für ihren Tod verantwortlich..." Und dann begann ich mit meiner Geschichte. Berichtete ihr, wie meine Tollpatschigkeit das Leben meiner Eltern forderte. Wie sich beide für mich geopfert hatten. Erzählte ihr von meiner Ausbildung unter Jiraiya, meiner Zeit mit mit Yahiko und Konan. Erklärte ihr, was Akatsuki eigentlich einmal gewesen war und wie wir drei praktisch alleine eine komplette Widerstandsbewegung erbaut hatten, wie sehr wir gegen den Krieg gekämpft hatten. Ich geriet ins Stocken, als ich mich an Danzous Intrigen erinnerte, meine Stimme wurde leise, glich einem Flüstern, als ich ihr berichtete, wie mein eigener bester Freund in mein eigenes Kunai gesprungen war... wie er sein Leben für Konan opferte, während ich unfähig gewesen war, auch nur etwas zu tun. Ich erzählte ihr, wie ich im folgenden Kampf, meine Beine verlor und danach meine Pläne der Rache schmiedete.
      Es hatte mich ganze fünf Jahre gedauert, Pain und seine Sechs Pfade zu erschaffen, erst dann hatte ich Ame aus Hanzous dreckigen Fingern entreißen können und Akatsuki war zu dem geworden, was es heute nun einmal war.
      "Wäre ich damals nur nicht so schwach und nutzlos gewesen..." Ich presste frustriert die Zähne zusammen. "Seither hatte ich mir mehr denn jeh Frieden auf der Welt gewünscht, egal wie ich diesen auch erreichen könnte."

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      Aira

      "Gemeinsam werden wir ihn überzeugen können", meinte ich mit fester Stimme. "Schließlich wirst du ihm nicht allein gegenüberstehen müssen." Da ich sonst nicht wusste, wohin mit ihnen, strichen meine Finger berhuhigend über seine Brust. Sein fester Herzschlag unter meiner Hand löste ein wohlig warmes Gefühl in mir aus. "Außerdem ist er dein geliebter Bruder. Wenn er dir so wichtig ist, möchte auch ich für ihn da sein." Selbst wenn ich Sasuke nicht wirklich kennen mochte, wusste ich dass Itachi ihn aus vollem Herzen liebte, immerhin war er sogar bereit gewesen, für ihn zu sterben. Alleine der Gedanke an diesen Umstand zog mir erneut die Brust zusammen. "Aber ich habe sicherlich kein Problem damit, ihn bewusstlos zu prügeln, wenn er uns keine andere Wahl lassen sollte." Ich nickte entschlossen gegen die Brust des Uchihas. Sollte Sasuke nicht auf herrkömmlichen Weg auf uns hören wollen, würden wir ihn eben zu seinem Glück zwingen müssen. "Wir werden das auf jeden Fall gemeinsam schaffen, versprochen."
      Sich aus Itachis Armen befreien zu wollen, glich dem Versuch gegen Eisenfesseln zu kämpfen, wobei ich gegen letzteres wahrscheinlich sogar noch eine realistischere Chance gehabt hätte. Noch dazu trieben mir seine geflüsterten Worte die Schamesröte ins Gesicht und raubten mir auch die letzten Kräfte, während ich gefügig zurück auf die Laken sank. "O-okay..." Meine leise Stimme hätte dem Piepsen einer Maus Konkurrenz gemacht. Dennoch ließ ich zu, dass Itachi die Decke über uns beide zog und mich wieder an sich drückte. Zugegegebener Maßen, war seine Nähe absolut angenehm, auch wenn sie mein Herz ungewohnt hoch und schnell schlagen ließ. Ich genoss es, wie die Wärme des Schwarzhaarigen mich umfing und drückte mich sogar noch etwas enger an seine Brust. Allerdings gestattete ich es mir erst nach einiger Zeit die Augen zu schließen... Wann hatte ich das letzte Mal einem Menschen so sehr vertraut, um meine Verteidigung in seiner Nähe so sehr fallen zu lassen?
      "Woher weiß ich, ob ich verliebt bin, oder nicht?", murmelte ich irgendwann leise an seiner Brust, ohne die Augen zu öffnen. "Glaubst du, es ist schon Liebe, wenn man sich Sorgen um einen Menschen macht, wie um kaum einen anderen? Ist es Liebe, wenn man diesem Menschen sogar sein Leben anvertrauen würde und gleichzeitig auch sein eigenes geben würde, um ihn zu schützen?" Ich seufzte in die wohlige Wärme hinein und ließ mich noch entspannter in die Matratze sinken. "Ist es Liebe, absoluten Seelenfrieden bei einem Menschen empfinden zu können, Frieden den man seit jüngster Kindheit nicht mehr gespürt hat?" Ich legte eine Hand zurück auf seine Brust, einfach nur, um erneut diesen beruhigenden Herzschlag spüren zu können. "Wenn es so sein sollte... dann bin ich vielleicht verliebt." Kaum hatte ich die letzte Silbe ausgesprochen, driftete mein Bewusstsein in einem traumlosen Schlaf davon.
    • Yumiko

      Ich kicherte leise, als Nagato mir erst einen Kuss auf die Nasenspitzen, dann auf die Stirn und zu guter Letzt auf den Bereich unter meinem Auge gab. Die Stellen, die er mit seinen Lippen berührte, fingen an zu kribbeln und kitzelten mich ein wenig und als er mir erneut seine Liebe gestand, konnte ich nicht anders, als glücklich zu lächeln. Er hatte keine Ahnung, wie glücklich mich diese Worte aus seinem Mund machten.
      Doch dann änderte sich etwas in seinem Blick. Er war längst nicht mehr so liebevoll, wirkte eher forsch und berechnend. Ich hatte schon lange nicht mehr diesen Ausdruck in seinen Augen gesehen und es löste in mir ein unangenehmes Gefühl aus, welches ich nicht so recht zu beschreiben wusste. Scheinbar hing dieser Blick mit meiner Bitte zusammen, mir mehr über ihn zu erzählen. Er zögerte noch eine ganze Weile und behauptete sogar, dass es an seiner Vergangenheit nichts Schönes oder Wissenswertes gab. Es tat mir weh, ihn so über sich reden zu hören. Mir war schon von Anfang an klar gewesen, dass er sicher keine schöne Kindheit gehabt hatte, so sehr wie er auf diesen von Gewalt geprägten Frieden versessen war. Aber warum sollte es an seiner Vergangenheit nichts wissenswertes geben?
      Nagatos Blick änderte sich wieder und ich spürte schon bald, seine Stirn an meiner. Er war einverstanden damit, mir ein wenig über sich und seine Vergangenheit zu erzählen. "Danke", flüsterte ich. Ich war ihm unendlich dankbar für das Vertrauen, welches er mir entgegenbrachte, es war sicher nicht einfach für ihn.
      Er begann zu erzählen und ich spürte schon bald, wie schwer mein Herz von seinen Erzählungen wurde. Alleine die Vorstellung, dass er in noch so jungen Jahren so viel ertragen musste, zerriss alles in mir. Wie konnte er sich nur die Schuld für Dinge geben, die absolut nicht sein Fehler waren? Wieso quälte er sich noch mehr mit diesen Gefühlen? Er hatte doch schon so sehr gelitten.
      Ich hörte brav bis zum Ende der Geschichte zu und wagte es auch nicht ein einziges mal, ihn zu unterbrechen. Auch wenn ich am liebsten immer wieder gesagt hätte, dass es nicht seine Schuld war.
      Als Nagato endete, legte ich meinen Kopf neben seinem Hals ab und schlang meine Arme fest um seinen Körper. "Du bist vieles Nagato, aber sicher nicht schwach oder nutzlos. Du bist es nicht, du warst es nicht und du wirst es auch nie sein. Du hast schon jetzt das Leben so vieler Menschen verändert und ihnen ein Zuhause und Sicherheit gegeben. Sowohl jetzt als auch schon früher", sprach ich leise und biss anschließend meine Zähne zusammen. Ich spürte, wie Tränen in mir aufkamen, weshalb ich mich vorsichtig von ihm löste.
      "Es tut mir leid... Ich bin nur so wütend", sagte ich und ballte meine rechte Hand zu einer Faust. Wie konnte einem Menschen nur so viel Unglück wiederfahren? Wie konnte man ihn derart verraten? Ich spürte, wie Tränen meine Wange hinunterliefen. "Tut mir leid. Ich bin immer nur am Weinen", schluchzte ich und wischte mir dann die Tränen aus dem Gesicht. "Ich verspreche dir, dass du in Zukunft nie wieder so leiden musst. Ich werde bei dir sein, komme was wolle. Die nächsten Kämpfe durchstehen wir gemeinsam!", versprach ich und nahm dann seine Hände in meine. "Ich liebe dich, Nagato", sprach ich erneut und wollte ihn gerade küssen, als ich hörte, wie die Tür hinter uns aufging. Ich drehte mich direkt um und sah Konan da stehen, mit einem Tablett in den Händen. Sie schien Nagato das Abendessen vorbei bringen zu wollen. Erst erkannte ich, wie überrascht sie von der Situation war, dann aber lächelte sie. "Sasori sucht nach dir, Yumiko. Er würde dich gerne vor dem Abendessen noch mal durchchecken und ein paar Dinge bezüglich eures Trainings besprechen", meinte sie. Etwas verbittert sah ich zu ihr hinüber. "Das ist das erste mal, dass ich mich nicht freue, dich zu sehen...", murmelte ich leise. Ich wollte mich noch nicht von Nagato verabschieden. Am liebsten hätte ich die ganze Nacht hier verbracht. Ich hörte Konans Gelächter. "Tut mir leid. Aber morgen ist ein neuer Tag", schmunzelte sie. Ich nickte verstehend, ehe ich etwas bedauernd zu Nagato sah. "Bis Morgen... und iss bloß alles auf. Wehe wenn nicht!", ermahnte ich ihn, ehe ihn zum Abschied liebevoll küsste und mich langsam löste.
      "Bis morgen Konan... ich freue mich zu sehen, dass es dir schon wieder besser geht. Pass bitte gut auf ihn auf", lächelte ich Konan im Vorbeigehen an, ehe ich mich auch schon auf den Weg zu Sasoris Labor machte.


      Itachi

      Aira und ich lagen noch eine ganze Weile nebeneinander, während wir über Sasuke sprachen. Ich konnte ein leises Lachen nicht verhindern, als sie davon sprach, dass sie kein Problem damit gehabt hätte, ihn bewusstlos zu prügeln. "Sieh an, diese gewalttätige Seite kenne ich an dir ja gar nicht", schmunzelte ich, während ich ihr liebevoll durch die Haare streichelte.
      Wir schwiegen uns an, als ich sie enger an mich gezogen hatte und sie sich scheinbar endlich dazu hinreißen ließ, endlich mal nichts gegen meine Nähe einzuwenden. Ich genoss unser Beisammensein und jede einzelne ihrer Berührungen. Gott, diese Frau löste in mir Dinge aus, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gespürt hatte und das einzig und allein mit ihrer Nähe. Wie sollte ich in Zukunft auch nur noch einen einzigen klaren Gedanken fassen können, wenn sie in meiner Nähe war und wie sollte ich es vor allem tun, wenn sie für mich gerade nicht erreichbar war? Ich hatte es nie für eine gute Idee angesehen, sich emotional so sehr an einen Menschen zu binden, wie ich es gerade bei Aira tat. Doch was hätte ich dagegen tun sollen? Jeder Widerstand war zwecklos und wenn ich ehrlich war, schaffte ich es auch nicht länger, mich von ihr fernzuhalten. Dafür war sie mir schon zu wichtig geworden. Hoffentlich wurden meine Gefühle zu ihr nicht meine größte Schwachstelle. Ich musste bei klarem Verstand bleiben, wenn ich sie in Zukunft beschützen wollte. Sie hatte mir zwar oft genug beteuert, dass sie niemanden brauchte, der auf sie aufpasste, aber dennoch konnte ich es nicht verhindern, meine Augen auf sie zu richten. Ich könnte erst dann meinen inneren Frieden finden, wenn ich wusste, dass sie in Sicherheit war und dass es ihr gut ging.
      Airas nächste Worte waren nichts weiter als ein Flüstern, doch sie waren klar und deutlich. Ich lächelte glücklich, als ich ihre Bedeutung dahinter verstand. Ich schlang meinen Arm etwas enger um die junge Frau, auch wenn diese es vermutlich schon gar nicht mehr mitbekam. Sie hatte wirklich ein Talent dafür, in den ungewöhnlichsten Momenten einzuschlafen. Doch mich sollte es nicht stören. Viel zu sehr war ich mit der Freude in meinem Herzen beschäftigt, die ihre Worte in mir verursacht hatten. Ich konnte es nicht beschreiben, wie glücklich ich war, sie bei mir halten zu dürfen. "Ich liebe dich auch", flüsterte ich ihr noch leise entgegen, ehe ich ihr einen sanften Kuss auf den Kopf drückte, ehe ich ebenso meine Augen schloss und auf ein wenig Schlaf hoffte. Die vergangenen Stunden waren auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen und ich hatte diesen Schlaf ebenso bitter nötig, wie Aira. Dennoch fand ich es ein wenig schade, ausgerechnet jetzt zu schlafen. Viel lieber hätte ich mich noch ein wenig mit meiner Liebsten unterhalten, doch musste ich dies leider auf den morgigen Tag verschieben.
      Ich seufzte leise und zog die Decke etwas näher an unsere Körper heran, ehe ich merkte, wie mein Geist nach und nach träger wurde, bis ich auch schon gänzlich das Bewusstsein verlor und in einen ruhigen und erholsamen Schlaf fiel.
    • Nagato


      Sie hörte mir einfach zu und auch wenn ich da Trauer und tiefes Mitgefühl in ihren Augen sehen konnte, unterbrach mich Yumiko kein einziges Mal. Stattdessen lauschte sie mir bis zum allerletzten Wort. Ihre folgende innige Umarmung, zog mein Herz aus der schmerzhaften Erinnerung und ihre sanften Wort, machten mir sogar das Atmen wieder leichter.
      Zwar gelang es mir nicht wirklich zu akzeptieren, was sie da sagte, aber alleine der Umstand in ihren Augen kein absoluter Versager zu sein, hob meine Stimmung, mehr als ich es für möglich gehalten hätte. "Du hast eine zu hohe Meinung von mir", murmelte ich, während ich mich in ihre Umarmung fallen ließ und mein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub. Ich liebte ihren Geruch. "Was täte ich nur ohne dich?", fragte ich leise, drückte ihr einen sanften Kuss auf den Hals und lächelte glücklich, als sie mir ein weiteres Mal ihre Liebe gestand. Wie wäre mein Leben wohl verlaufen, hätte ich Yumiko schon deutlich eher kennen gelernt? Ich konnte es nicht sagen. Fest stand allerdings, dass ich von nun an nicht mehr würde ohne sie leben können. Sie war mir beinahe wichtiger als der Frieden auf dieser grausamen Welt, obwohl ich auf eben diesen schon mein halbes Leben zuarbeitete.
      Ich lehnte mich ihr ungeduldig entgegen, als sie Anstalten machte mich erneut zu küssen, und beinahe hätte ich frustriert aufgestöhnt, als sich die Tür zum Raum öffnete und grelles Licht hineinließ. Noch nie hatte ich mich so darüber geärgert, meine alte Kindheitsfreundin zu sehen. Zumindest schien auch Yumiko etwas enttäuscht, auch wenn sie sich trotzdem recht zügig verabschiedete, zu meinem tiefen Bedauern. Zumindest bekam ich noch einen flüchtigen Kuss geschenkte. "Ja... ist in Ordnung", murmelte ich schmunzelnd bei ihren letzten Worten und sah ihr dann lange hinterher, auch nachdem sie das Zimmer schon verlassen hatte.
      "Ich habe euch gestört, was?" Konan schmunzelte, während sie das Tablett näher brachte.
      "Ja, hast du." Ich sah keinen Grund darin, sie anzulügen, vor allem da mich die Frau sowieso sofort durchschauen würde.
      Doch statt gekränkt zu sein, kicherte die Blauhaarige sogar noch. "Also gehe ich davon aus, dass sie es gut verkraftet hat und dich so akzeptiert wie du bist."
      Ich griff mir eine Scheibe Brot mit Aufstich und schob sie mir zwischen die Zähne. Yumiko hatte verlangt, ich solle aufessen und ich hatte vor, mich daran zu halten. "Ja...", meinte ich zwischen zwei Bissen. "Für sie bin ich noch immer derselbe. Allerdings scheint sie sich deutlich zu viele Sorgen um mich zu machen." Bei der Erinnerung trat ein sanftes Lächeln auf meine Lippen.
      Konan neben mir allerdings wurde ernster. "Hast du ihr schon gesagt, dass dieser Körper so oder so nicht mehr ewig wird durchhalten können?"
      Sofort geriet ich ins Stocken. Sekundenlang starrte ich die Blauhaarige fest an, während sie mir einen zugleich forschenden und mahnenden Blick schenkte. Zuletzt stieß ich ein Seufzen aus. "Nein... Ich habe es nicht übers Herz gebracht."
      "Du weißt, dass es eine Möglichkeit gibt, dein Leben zu-"
      "Nein!", unterbrach ich sie barsch. "Ich habe Yahikos Körper schon viel zu sehr missbraucht... Noch mehr kann ich nicht von ihm verlangen."
      "Yahiko wäre glücklich darüber und das weißt du. Außerdem würde Yumiko daran zerbrechen, solltest du sie auf einmal zurücklassen."
      Es kam selten vor, dass Konan mich so belehrte. Umso härter trafen mich ihre Worte. Yumiko zurücklassen? So wie ich immer wieder wichtige Menschen verloren hatte? Und nun war ich dabei, der jungen Frau das Gleiche anzutun? Verdammt! Ihr war es gelungen mein gesamtes bisheriges Leben aufzuwühlen. Sie machte mich glücklich, verwirrte mich, ließ mich an meinen bisherigen Überzeugungen zweifeln und nun... nun rüttelte sie auch noch an dem Entschluss, mein Leben versiegen zu lassen, sobald ich meinen Plan in die Tat umgesetzt hätte.
      "Du musst mit ihr darüber reden, oder sie wird es früher oder später selbst herausfinden", warnte Konan. "Außrdem könnte mit ihr der Seelentransfer tatsächlich möglich sein."
      Ich stieß ein langes Seufzen aus und griff nach der dampfenden Suppenschüssel. "In Ordnung... ich werde mit ihr darüber reden, sobald es möglich ist."
      Konan nickte zufrieden und beobachtete mich dann nur noch schweigend beim essen.

      Mittlerweile war es schon reine Gewohnheit geworden, mit Pains Körper vor Yumikos Zimmer Wache zu halten. Ich konnte mich nur richtig entspannen, so lange ich genau wusste, wo sie war. So lange ich wusste, dass sie sicher war. Außrdem beruhigte mich ihr entspannter Chakrafluss während sie schlief.
      Doch dieses Mal zog ich mich auch bis zum nächsten Morgen nicht wieder zurück. Konan hatte mir deutlich gemacht, dass ich Yumiko so bald wie möglich beichten müsste, wie es wirklich um meinen Körper stand. Und auch ich musste endlich einsehen, dass ich keine einziges Geheimnis mehr vor der schönen Frau haben wollte.



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      Aira

      Ich konnte mich nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal so erholt aufgewacht war, geschweige denn, wann ich das letzte Mal so tief geschlafen hatte. Normalerweise blieb ein Teil meines Unterbewusstseins immer in Alarmbereitschaft, aber dieses Mal war ich viel zu tief in den Schlaf versunken. Es war erschreckend, wie sehr mich die Nähe des Uchihas beruhigte und wie sicher ich mich bei im fühlte. Ich hoffte nur, dass das nicht noch zu einer Schwäche werden würde.
      Als ich am nächsten Morgen langsam meine Augen aufschlug blickte ich sofort in das schlafende Gesicht Itachis. Sein entspannter Ausdruck wirkte sie unglaublich unschludig, so jung... so hüsch. Langsam un vorsichtig schob ich einen Arm unter der Decke hervor und legte sachte meine Finger auf seine Gesichtszüge. Es war mir gestern schon aufgefallen, aber seine Haut war viel weicher als erwartet und die Wärme die er ausstrahlte war angenehm und beruhigend.
      Während meine Finger sein Gesicht abwanderten und zuletzt durch seine verwirrend geschmeidigen Haare fuhren und mit ihnen spielten, erinnerte ich mich schlagartig an meine letzten Worte, bevor ich eingeschlafen war. Hitze kroch meinen Hals zu meinem Gesicht hinauf und verbrannte sogar meine Ohrenspitzen. Hatte ich dem Uchiha gestern allen ernstes ein Geständnis gemacht? Liebte ich ihn wirklich?
      Meine Finger in seinem Haar verharrten.
      Wäre es denn so schlimm? Hatte ich nicht sowieso beschlossen, dass ich nichts gegen diese Gefühle unternehmen könnte? Ich würde schon nicht zulassen, dass sie mich schwach machten, außerdem war es ein beeindruckend schönes Gefühl innerhalb Amegakure - innerhalb des Feindesgebiet - jemanden zu haben, dem ich vertrauen konnte. Ich konnte ihm doch vertrauen? Meine Finger streiften seine Wange, als sich meine Hand zurück zog und unter meinen Kopf schob. Er war ein langjähriges Mitglied von Akatsuki und auch wenn ich langsam zu verstehen glaubte, was wirklich hinter seinem Verrat an Konoha steckte, wusste ich nicht, ob er Pain nicht dennoch treu ergeben war. Ich hatte noch immer vor diese gewaltätige Organisation zu zerschlagen... aber müsste ich dafür gegen den Uchiha kämpfen? Wäre ich dazu wirklich in der Lage?
      Ich kniff die Augen zusammen und schüttelte sanft den Kopf. Nein, ich könnte ihn niemals schaden, aber ich könnte auch nicht mein Dorf und meine Kameraden im Stich lassen. Der Komflikt schnürte mir die Brust zusammen, während ich beklommen die Stirn in Falten legte. Sollte ich dem Schwarzhaarige die Wahrheit sagen? Sollte ich ihm sagen, dass ich mich noch immer nicht als Teil von Akatsuki sah? Und wie würde er darauf reagieren? Er hatte behauptet, mich zu lieben. Aber ging diese Liebe über seine Treue zu Pain hinaus?
      Meine Hand ballte sich zur Faust, während langsam wieder die Augen öffnete. Sobald er wach war, würde ich mit ihm darüber reden müssen.

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    • Yumiko

      Etwas unglücklich streifte ich durch die kargen Flure des Gebäudes. Ich hatte Nagato nur sehr ungern verlassen und am liebsten wäre ich direkt wieder zurück gerannt, nur um noch ein wenig bei ihm zu sein. Allerdings sah er geschwächt aus und hatte jegliche Art von Pause bitter nötig. Ich versuchte mich einfach mit dem Gedanken zu trösten, dass es nicht für immer war und ich ihn gleich morgen früh wieder in die Arme schließen könnte.
      Bei Sasori angekommen, klopfte ich an seine Labortür, welche mir direkt von der jungen Frau geöffnet wurde, die heute als neues Mitglied beigetreten war. "Konan bat mich, dass ich bei Sasori vorbeischaue. Er wollte wohl noch etwas mit mir besprechen", erklärte ich ihr die Situation und sie nickte bloß stumm, ehe sie beiseite trat und ich eintreten konnte. "Yumiko. Setz dich", meinte er ruhig. Ich nickte und setzte mich auf die Liege, auf die er deutete. Sasori stellte mir einige Fragen bezüglich meiner Verfassung und schien gegen Ende hin sogar recht zufrieden über das Ergebnis zu sein. Er meinte sogar, dass ich gute Fortschritte gemacht hätte. Ich war dankbar für sein Lob, besonders in dieser schwierigen Zeit.
      Anschließend besprachen wir noch einige Dinge bezüglich des Trainings und er erklärte mir, dass auch Rina in Zukunft häufiger dabei sein würde, beziehungsweise seine Rolle als Mentor einnahm. Kurz war ich ein wenig überrascht darüber, dann aber war ich vor allem beeindruckt. Ich hätte niemals im Leben damit gerechnet, dass es jemanden gab, dem Sasori so sehr über die Wege traute.

      Nachdem wir alles weitere geklärt hatten, ging ich zurück auf mein Zimmer, wo ich noch schnell ein Bad nahm, um mich wenig später müde ins Bett fallen zu lassen. Die letzten Tage hatten deutlich ihre Spuren hinterlassen und ich war wirklich mehr als nur müde. Dennoch war ich genauso glücklich darüber, dass Nagato mir schon viel von sich anvertraut hatte. Es bedeutete mir eine Menge.

      Als ich am nächsten Morgen erwachte, rieb ich mir müde über die Augen, ehe ich leise gähnte und mich einmal im Bett streckte. Ich hätte wirklich nichts dagegen gehabt, bis in die Mittagsstunden hinein zu schlafen. Allerdings wollte ich die morgendlichen Stunden dazu nutzen, um Nagato wiederzusehen. Seine Nähe fehlte mir.
      "Nanu?" Ich setzte mich auf, als ich Pains Chakra vor der Tür feststellte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich schlug eilig die Bettdecke von meinen Beinen, ehe ich aufstand und zur Zimmertür eilte, welche ich direkt aufriss, nur um mich dann in seine Arme zu schmeißen. "Guten Morgen", lächelte ich glücklich, während ich meine Hände auf seine Brust legte und verliebt zu ihm hinauf sah. Ich hätte absolut kein Problem damit gehabt, jeden Tag auf diese Art und Weise aufzuwachen. Wobei es natürlich noch schöner wäre, wenn er direkt neben mir liegen könnte. Aber ich wusste ja, dass dies aufgrund seines aktuellen Gesundheitszustandes nicht möglich war. Wäre er doch nur in einer körperlichen besseren Verfassung. Dann wäre das alles kein Problem. Aber so wie es aussah, würde es vorerst nicht dazu kommen.


      Itachi

      Ich wurde am nächsten Morgen durch einige sanfte Berührungen geweckt. Ich konnte deutlich spüren, wie Aira mit ihren Fingern über meine Haut und durch meine Haare fuhr. Es war ein angenehmes Gefühl, weshalb ich sie nicht weiter daran hindern wollte und es stattdessen weiter genoss, ihr so nah zu sein. Sie war noch immer ein wenig verunsichert, was diese Dinge angingen, darum wollte ich sie nicht direkt wie ein kleines Reh verschrecken, indem ich meine Augen aufschlug und sie dabei ertappte. Auch wenn der Anblick einer erröteten Aira schon sehr verlockend war. Ich mochte es, wenn ihr die Röte ins Gesicht schoss. Es ließ sie gleich noch viel schöner wirken und es gab mir das Gefühl, dass alles in Ordnung war. Außerdem machte es mich glücklich, ihr Emotionen zu entlocken. Sie hatte sich sonst immer sehr introvertiert und kühl verhalten. Sie nun in diesem Licht zu sehen, war etwas wundervolles und ich würde mich wohl niemals an diesem Anblick sattsehen können.
      Nach einer Weile zog Aira aber wieder ihre Hand zurück und am liebsten hätte ich enttäuscht geseufzt, jedoch konnte ich mich gerade noch so zurückhalten und öffnete stattdessen lieber langsam die Augen. Ich erblickte direkt Airas wunderschönes Gesicht und genau in diesem Moment wusste ich, dass es keine schönere Möglichkeit gab aufzuwachen. Ich hatte mein Herz bereits an sie verloren und würde es wohl auch immer wieder tun. Aber wenn es bedeutete, dass ich dafür diesen Ausblick genießen durfte, dann war es mir das mehr als nur wert. Sie machte mich so unfassbar glücklich, dass ich es nicht mal mit Worten beschreiben könnte, selbst wenn ich es wollte.
      "Guten Morgen", lächelte ich ihr sanft entgegen, ehe ich meine Hand auf ihre Wange legte und sanft mit meinem Daumen über ihre Lippe streichelte. "Konntest du gut schlafen?", wollte ich ehrlich von ihr wissen. Ich hoffte, dass sie tatsächlich ein wenig zur Ruhe kommen konnte, auch wenn sie zu Beginn noch ein wenig so gewirkt hatte, als würde sie meine Nähe ein wenig stressen. Mir war nichts wichtiger, als dass sie sich in meiner Nähe wohlfühlte und dass es ihr dabei gut ging.
      "Du bist so wunderschön, sogar direkt nach dem Aufstehen", lächelte ich, ehe ich meine Lippen auf ihre Stirn legte und ihr einen sanften Kuss gab. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.
      Erst zu spät war mir aufgefallen, dass irgendetwas seltsames in ihrem Blick lauerte, weshalb sich auch meine Stimmung wieder etwas senkte und ich ihr direkt in die Augen sah. "Ist etwas passiert? Du wirkst ein wenig... gestresst. Machst du dir über etwas Sorgen?" Ich hoffte, dass ich von ihr eine wahre Antwort bekommen würde. Nur so konnte ich ihr die Dinge abnehmen, die sie belasteten. Und vielleicht machte sie sich sogar völlig umsonst Sorgen. Wenn es an ihren Gefühlen lag, die sie noch verunsicherten, so sollte sie sich einfach entspannen und den Rest mir überlassen. Sie würde sich eines Tages daran gewöhnen und es besser verstehen können. Sie musste einfach nur noch lernen, sich diesbezüglich selbst zu vertrauen.
    • Nagato


      Ich spürte, wie sie aufwachte, hielt mich aber davon ab, direkt an ihre Tür zu klopfen. Ich wollte sie nicht direkt am frühen Morgen überfallen und ihr erst einmal etwas Zeit zum wach werden geben. Anscheinend hätte ich mir darüber allerdings gar keine Sorgen machen müssen, als sie auch schon durch die Tür gestürmt kam und in meine Arme fiel.
      "Guten Morgen." Ich erwiderte ihr herzliches Lächeln, nachdem ich die anfängliche Überraschung überwunden hatte. "Wie ich sehe, hast du gut geschlafen." Sanft strich ich über ihre Wangenknochen. Noch gestern Abend waren da noch dunkle Ringe unter ihren Augen gewesen, doch trotz all der gestrigen Ereignisse musste sie einen recht erholsamen Schlaf gehabt haben. Ein Umstand der mich unheimlich erleichterte.
      Als wäre es das normalste der Welt legte ich kurz meine Lippen auf ihre, beinahe wie eine Art der Begrüßung und zog mich dann lächeln wieder zurück. "Es mag nur eine Nacht gewesen, aber ich habe trotzdem deine Nähe vermisst." Ich liebte das Gefühl ihrer Haare zwischen meinen Fingern, wobei ich sie am liebsten direkt wieder wirklich bei mir hätte, bei meinem wirklichen Körper, auf dass ich sie noch intensiver, noch näher wahrnehmen könnte.
      "Magst du mich noch einmal zu meinem Körper begleiten?", fragte ich langsam, während das Lächeln auf meinen Lippen einem ernsten Ton wich. "Es gibt da etwas, dass ich dir noch sagen sollte." Meine rechte Hand wanderte ihren schmalen Arm hinab und verhakte sich dann mit ihren langen Fingern. Ich wartete noch kurz ihre Antwort ab, bevor ich sie langsam durch die Flure zog, zurück zu der einsamen Eisentür, hinter der mein wahres Ich wartete. Wie schon gestern Abend, öffnete Pain noch die Tür, bevor Nagato wieder übernahm.
      "Willkommen zurück", lächelte ich Yumiko sanft entgegen, als ich sie zum zweiten Mal in mein Zimmer einlud. Sofort streckte ich ihr meine dünnen Arme entgegen, wollte sie berühren, ihre Wärme erneut auf meiner Haut spüren, sie riechen und in meine Umarmung ziehen.Aber ich hatte auch nicht vergessen, warum ich sie dieses Mal her gebracht hatte, auch wenn ich bereits jetzt Angst vor ihrer Reaktion hatte. So wie ich sie kannte, würde sie sich lauthals beschweren, dass ich ihr nicht schon gestern Bescheid gegeben hatte, aber darauf war ich vorbereitet.
      "Kommst du zu mir?" Bittend flehte ich sie zu mir und zog sie sanft an mich, kaum dass sie in Reichweite kam. Würde sich ihre Haut noch besser anfühlen, wenn ich sie mit einem gesunden Körper berührte? "Es gibt etwas, dass ich dir gestern verschwiegen habe...", begann ich zögerlich, als ich sie nah bei mir hatte. "Aber du musst mir versprechen, dass du nicht durchdrehst, ja?" Wie von selbst fanden meine Finger ihren Weg zu ihrem Haar, strichen über ihren Nacken. "Es stimmt zwar, dass dieser Körper durch dich wieder Kraft gewonnen hat und ich mich besser fühle als all die Zeit zuvor, aber..." Ich stockte und ein Seufzen drang über meine Lippen. "Dieser Körper hat ein Ablaufdatum... Egal wie sehr ich ihn mit Kraft und Nahrung speise, er wird nie wieder sein wie zuvor und früher oder später wird er komplett zerbrechen." Meine Augen suchten ihre. "Vor wenigen Monaten wäre mir genau das noch absolut egal gewesen. Sobald ich meine Pläne durchgesetzt hätte, hätte ich den Tod mit offenen Armen akzeptiert. Aber jetzt..." Sanft strichen meine Finger ihre wunderschönen Gesichtszüge nach. "Jetzt habe ich dich und will mit dir leben, mehr als alles andere." Kurz glitt mein Blick an ihr vorbei, zu der Tür hinter ihr. "Und es gibt eine Möglichkeit, meine Seele weiterleben zu lassen, indem ich diesen Körper zurücklassen." Wieder legte ich meine Augen auf ihre. "Wärst du bereit, mir dabei zu helfen?"

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      Aira


      Kaum hatte ich meine Hand von seiner Wange gezogen öffneten sich langsam seine Augen, als vermisse er meine Berühung. Hatte er es bemerkt? Hatte ich ihn damit geweckt? Alleine die Vorstellung jagte erneut warmes Blut in meine Wangen.
      "Guten Morgen", murmelte ich kaum hörbar, als sich plötzlich seine Hand auf meine Wange legte. Sein Daumen auf meinen Lippen erinnerte mich unweigerlich an unseren gestrigen Kuss, umgehend stieg weitere Verlegenheit jeinen Hals hinauf. "Ja... besser als je zuvor", gab ich ehrlich zu, auch wenn ich ihm dabei nicht in die Augen sehen konnte. "Und du?" Als ich aufgewacht war, schien der Uchiha tief und fest geschlafen zu haben, aber war es wirklich die ganze Nacht über so gewesen? Oder hatte er sich an meiner Seite unwohl gefühlt?
      Sein nächster Kommentar verhinderte, dass ich mir weitere Gedanken darüber machen konnte. "D-du übertreibst!" Am liebsten hätte ich mein Gesicht unter der Decke versteckt. Nur sein sanfter Kuss auf meine Stirn verhinderte es. Wie konnte er so etwas nur ernsthaft sagen und dabei nicht erröten? Und sollte ich das Kompliment zurück geben? Immerhin hatte ich ihn eben auch noch für wunderschön gehalten und nun ja... daran hatte sich auch jetzt nichts geändert. Aber als ich versuchte, die Worte herauszubringen, versagte mir die Stimme. Stattdessen presste ich verlegen die Lippen zusammen und wich seinem Blick aus. Diese Gefühle... es war definitiv nicht leicht mit ihnen umzugehen.
      Ich verkrampfte mich unmerklich, als er mich nach meinen Sorgen fragte. War es ihm also aufgefallen? Seit wann war ich nur so gut zu lesen? Oder verlor ich meine Maske nur in seiner Nähe? Ich stieß ein langes Seufzen aus. Darüber sollte ich mir später Gedanken machen, im Moment gab es andere Sachen zu bereden. "Ich habe vor Akatsuki zu verraten...", begann ich langsam und wich seinem Blick aus. "Ich mag mich Pain und seinen Befehlen fürs erste gefügt haben, aber... ich kann mein Dorf, meine Freunde, nicht verraten." Vorsichtig blickte ich wieder zu ihm. Wie würde er auf meine Worte reagieren? "Ich hatte Angst, wie du reagieren könntest, wenn ich dir das sage, aber ich kann es nicht mehr länger geheim halten, nicht vor dir." Immer wieder schloss sich meine Hand zur Faust und öffnete sich wieder, aber es half nicht gegen meine Anspannung. Ich hatte Angst vor seiner Reaktion und dennoch sprach ich weiter: "Ich habe beschlossen, es zu akzeptieren, solltest du dich gegen mich wenden. In diesem Fall könnte ich sogar meinen Tod hinnehmen, aber ich kann mein Dorf nicht weiter hintergehen. Wenn du mich also nicht aufhältst, werde ich Akatsuki von Innen heraus zerstören." Trotz meiner Nervosität verlieh ich meinem Blick Entschlossenheit, er sollte wissen, dass ich meine Worte absolut ernst meinte. "Wirst du mich aufhalten?"

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    • Yumiko

      "Ja, sehr gut. Wobei ich natürlich noch besser schlafen könnte, wenn du direkt neben mir liegen würdest", lächelte ich und wollte eigentlich seinen Kuss erwidern, als er sich schon wieder von mir zurückzog. Schade, eigentlich hätte ich ihn gerne noch länger geküsst. "Mir ging es nicht anders", gestand ich und lächelte ein wenig verlegen. Es war nur eine Nacht gewesen, die uns beide voneinander getrennt hatte und trotzdem hatte ich ihn schrecklich vermisst. Meiner gestrigen Müdigkeit war es wohl zu verdanken, dass ich auch ohne ihn an meiner Seite ruhig schlafen konnte.
      "Wenn das dein Wunsch ist", antwortete ich ihm lächelnd auf seine Frage hin, ob ich ihn zu seinem richtigen Körper begleiten würde. Dabei entging mir natürlich nicht, dass sein Ton ernster wurde und auch sein Lächeln verschwunden war. Ich machte mir Sorgen und hatte das ungute Gefühl, dass mir Nagato gleich einige Dinge offenbaren würde, die ich nicht hören wollte oder auf die ich innerlich noch nicht vorbereitet war. Aber das würde ich wohl nie sein, zumindest nicht, wenn es um Nagato ging.
      Ohne mich vorher umzuziehen, gingen Pain und ich gemeinsam durch die Gänge, wobei ich nicht eine Sekunde lang seine Hand los ließ. Ich brauchte seine Nähe, um mich innerlich auf die Dinge vorzubereiten, die mich gleich erwarten könnten. Hatte Nagato vielleicht doch gelogen, was seinen Gesundheitszustand anging? Vielleicht ging es ihm doch sehr viel schlechter, als anfänglich vermutet, wobei ich absolut nicht verstand, warum er bis heute warten sollte und nicht gestern Abend schon mit der Sprache heraus gerückt hatte. Immerhin hatte er mir gestern auch sein großes Geheimnis offenbart. Machte er sich vielleicht Sorgen darum, dass ich es nicht verkraften könnte? Oder aber ich lag komplett daneben und er wollte mir etwas ganz anderes erzählen. Was es auch war, ich würde es jeden Moment erfahren.
      Wie schon beim letzten Mal, öffnete Pain die Tür zu Nagatos Raum, ehe er sein Bewusstsein verlor und Nagato wieder das Ruder in die Hand nahm. Ich atmete einmal tief ein, ehe ich zu dem Rothaarigen in den Raum trat und die Tür hinter mir schloss. Wie auch gestern Abend schon, sah er müde und erschöpft aus. Ein Umstand, der mich äußerst unglücklich machte, doch ich hatte es mir bereits zur Aufgabe gemacht, ihn irgendwie zu heilen und von diesen Qualen zu erlösen.
      "Natürlich", lächelte ich und lief ihm entgegen, ehe ich mich wenig später in seinen Armen wiederfand. "Ich hoffe du hast gestern Abend dein Essen aufgegessen?", fragte ich ihn gegen Ende hin.
      Nagato sprach davon, dass er mir etwas verschwiegen hatte und ich spürte, wie mir mein Herz in die Hose rutschte. War ich wirklich bereit für eine weitere böse Überraschung? Nicht wirklich, aber ich hatte auch keine andere Wahl. Was auch immer er mir anvertrauen würde, müsste ich für mich annehmen.
      "Du wirst wohl niemals aufhören, mir Sorgen zu bereiten, nicht?", fragte ich ihn und sah dann mit einem traurigen Lächeln zu ihm hinauf. "Ich verspreche, dass ich nicht ausrasten werde.
      Seine nächsten Worte trafen mich. Sie lösten in mir große Trauer aus und ich merkte, wie ich mit den Tränen zu kämpfen hatte. "Wie gemein von dir, mich vorher zu diesem Versprechen zu drängen", brachte ich über meine Lippen und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Du hättest mir schon gestern Abend davon erzählen sollen." Ich sah wieder zu ihm hinauf, während ich meine Tränen hinunter schluckte. "Natürlich helfe ich dir, egal was es auch sein mag. Aber du musst mir von jetzt an versprechen, ehrlich mit mir zu sein und nichts mehr vor mir zu verstecken. Noch mehr böse Überraschungen ertrage ich einfach nicht", sprach ich, ehe ich meinen Blick wieder senkte und behutsam mit meinen Fingern über sein Schlüsselbein fuhr. "Aber wie hast du dir das vorgestellt? Ich bin im Medizin-Jutsu nicht annähernd so talentiert wie Sasori. Glaubst du, uns bleibt noch genug Zeit, um alles vorzubereiten?" Nicht viele kannten sein Geheimnis, somit mussten wir auf Hilfe von Außerhalb verzichten. Das machte das ganze auch nicht unbedingt einfacher. Aber wir hatten keine andere Wahl: Entweder so oder gar nicht.
      "Es ist riskant und doch bleibt uns nichts anderes übrig", stellte ich voller Verbitterung fest.


      Itachi

      "Das freut mich zu hören", lächelte ich ihr entgegen, als sie meinte, dass sie besser, als je zuvor geschlafen hätte. Es freute mich, dass sie sich scheinbar auch unbewusst in meiner Gegenwart wohlzufühlen schien. Auch wenn ich glaubte, dass sie noch einige Zeit brauchen würde, um sich an die gesamte Situation zu gewöhnen und ihre Gefühle zu akzeptieren. Wir beide waren uns sehr ähnlich. Unser Denken, unser Handeln, selbst unsere Gefühle spiegelten sich wieder. Darum verstand ich besser, als jeder andere, dass sie noch ein wenig Zeit brauchen würde, um all das, was in ihr vorging, benennen zu können. Doch ich hatte nicht vor, sie zu drängen. Sie sollte sich alle Zeit nehmen, die sie brauchte. Solange sie an meiner Seite war, würde ich alles aushalten können. Ganz gleich, was es war oder wie lange es dauern würde.
      "Ich habe auch gut geschlafen, danke der Nachfrage", lächelte ich ihr leicht entgegen, ehe ich sanft über ihren Kopf streichelte und meine Finger durch ihre schönen Haare fahren ließ. Sie war von solcher Schönheit, dass es mir manchmal schwer fiel zu glauben, dass sie wirklich menschlich sein sollte.
      Während ihre Haarsträhnen durch meine Finger glitten sprach Aira etwas an, dass ich schon seit langer Zeit vermutet hatte. Ich wusste, dass sie niemals ihr Dorf aufgeben würde, doch hatte das genaue Wissen darüber einen faden Beigeschmack.
      Nachdem sie ihre Worte beendet hatte, entrann ihre Haarsträhne meinen Fingern und fiel zurück auf den schlanken Körper, der jungen Frau. Es herrschte kurz Stille zwischen uns, während ich in meiner Position verharrte und genau über ihre Worte nachdachte. Insgeheim hatte ich gehofft, dass sie ihr Dorf aufgab und sich komplett Akatsuki anschloss, doch war ich mir von Anfang an sicher gewesen, dass es niemals dazu kommen würde. Ganz gleich, wie lange sie auch hier war. Das waren keine besonders rosigen Aussichten für uns beide. Ganz gleich wie ich mich entscheiden würde, wir würden keine gemeinsame Zukunft haben. Entweder kehrte ich ihr den Rücken zu und hielt sie nicht auf, wodurch sie alleine dem Untergang geweiht war, oder aber ich half ihr und wir beide würden unseren sicheren Tod in diesen Mauern finden. Was es auch war, es würde nicht gut ausgehen.
      Ich ließ meinen Arm wieder auf die Matratze sinken und schloss kurz meine Augen, ehe ich tief einatmete und Aira anschließend fest entgegen sah. "Wofür auch immer du dich entscheidest, ich werde an deiner Seite sein", versprach ich ihr. "Doch mach dich darauf gefasst, dass wir beide keine gemeinsame Zukunft haben werden, sollten wir uns gegen Akatsuki entscheiden." Ein beklemmendes Gefühl machte sich in meiner Brust bereit, als ich darüber nachdachte, dass uns keine glückliche Zukunft vergönnt war. Selbst wenn wir beide Akatsuki die Treue schwuren, wären unsere Möglichkeiten auf ein gemeinsames Leben beschränkt gewesen und nun, wo wir uns mit dieser Organisation anlegen würden, war eine gemeinsame Zukunft noch viel unmöglicher. Wir mochten zwar starke Ninja sein, doch würden wir das ganze nicht lebend beenden. Wir könnten Akatsuki stark schwächen, doch das würde uns beider Leben kosten. Ein Leben, dass ich für Aira jeder Zeit opfern würde.
      "Ich hoffe nur, dass du weißt, worauf du dich einlässt und dass dir die Konsequenzen für unser Verhalten bewusst sind", meinte ich ruhig. Natürlich wusste sie es. Sie war intelligent und doch hoffte ich irgendwie darauf, dass sie sich noch einmal um entscheiden würde.
    • Nagato


      Zum Glück ließ sie sich nicht lange bitten, bevor sie auf mich zukam und mir gestattete sie in meine Arme zu ziehen. "Das habe ich", versicherte ich auf ihre Frage und lächelte sanft. "Du hast mir immerhin aufgetragen, nichts übrig zu lassen."
      Auch wenn sie äußerst angespannt und etwas unsicher wirkte, versprach sie mir, nicht auszurasten. Ob sie dieses Versprechen halten würde können... Dennoch erklärte ich ihr alles so ruhig wie möglich und verfolgte genau ihre Reaktion. Meine Worte trafen sie offenbar noch härter, als erwartet. Ich konnte deutlich erkennen, wie sie mit den Tränen rang und legte meine Hände an ihre Wangen, strich sanft mit den Daumen über die Stelle unter ihren Augen, als würde ich imaginäre Tränen fortwischen wollen. "Gestern... war ich selbst noch nicht ganz bereit dazu, außerdem schienst du schon so entsetzt genug, alleine wegen meiner schwächlichen Erscheinung. Ich wollte dir nicht noch mehr traurige Nachrichten an einem einzelnen Tag offenbaren."
      Ich atmete einmal erleichert auf, als sie versicherte mir helfen zu wollen. Dankend drückte ich ihr meine Lippen auf die Stirn und einmal auch kurz auf ihren Mund. "Danke, Yumiko. Du bist meine Rettung, in so vielerlei Hinsicht." Ich lächelte sie an und genoss ihre zerten Berührungen auf meiner Haut. hatte ich mir Anfangs noch Sorgen gemacht, dass sie von meiner mageren und schwächlichen Gestalt abgeschreckt werden könnte? Das ich sie vielleicht sogar anekeln würde? All diese Gedanken erwiesen sich als idiotisch. Wie hatte ich überhaupt glauben können, dass so eine wunderbare und herzensgute Frau wie sie, andere an ihrem Äußeren bemessen würde? Hatte ich mich nicht auch gerade deswegen in sie verliebt?
      "Mein Plan ist, ähnlich wie sonst mein Chakra, mein komplettes Bewusstsein auf den neuen Körper zu übertragen. Der Vorgang an sich ist weniger kompliziert, als es klingen mag, das Problem ist nur, dass es allein dann gelingen kann, wenn dieser schwächliche Körper bis zum Ende der Transfusion am Leben bleibt. Sollte ich aber mein Bewusstsein, mein gesamtes Chakra und damit auch meine Kraft vollständig an einen anderen Körper binden, wird es diesen hier automatisch schwächen. Er würde nicht bis zum Ende durchhalten, nicht ohne Hilfe." Ich griff nach der hand, mit der sie mir bis eben noch das Schlüsselbein nachgefahren war. Eine Berührung die mein ganzes Inneres in Aufruhr versetzte und ein tiefes Verlangen schürte. Auch ich wollte sie berühren, sie kräftig an mich ziehen, sie... lieben. Doch diese Schwache Hülle wäre dazu nicht in der Lage, daher war mir jedes Risiko egal. Solange ich die Chance bekam, Yumiko noch näher bei mir zu spüren, würde ich alles dafür geben. "Du kannst diesen Körper lang genug im Leben halten. Selbst wenn du nicht so gut sein magst, wie Sasori, bist und bleibst du noch immer eine absolut ausgezeichnete Heilerin. Ich bin mir sicher, dass es dir gelingen kann, dass es dir gelingen wird. Mit deiner Hilfe kann ich ein neues Leben beginnen." Die Verbittrung in ihrer Stimme schnürte mir kurz etwas die Brust ab. Ich wollte sie nicht traurig wissen, ich liebte es wenn sie lachte, wenn ihre Augen vor Freude strahlten. "Es wird gelingen!", versicherte ich daher so fest ich konnte und drückte ihre Hand gegen meine Brust. "Jahre lang ist es mir egal gewesen, dass dieses Herz Tag für Tag schwächer wurde. Ich hatte nur ein Ziel in meinem Leben und darüber hinaus habe ich nur den Tod für mich gesehen. Doch jetzt, mit dir, habe ich so viele neue Dinge, die ich erleben möchte. Zum ersten Mal nach langer Zeit verspühre ich den Willen zu leben und er macht mich stark genug, um auch diese Transfusion zu überstehen. Ich will bei dir sein, noch für eine lange lange Zeit, Yumiko. Ich hoffe, du teilst diesen Wunsch."

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      Aira

      Er antwortete nicht und ich senkte den Blick, getraute es mir nicht mehr, zu ihm aufzusehen, aus Angst Ablehnung oder gar Hass in seinen Augen zu erkennen. Sollte er mich hier und jetzt für meinen Verrat töten wollen... ich würde es akzeptieren, immerhin hatte ich nie geplant diesen Ort hier wieder lebend zu verlassen.
      Endlich fing er an zu sprechen und seine Worte erleichterten mich genauso sehr, wie sie mir das Herz durchstießen. Keine gemeinsame Zukunft, was? Ich schluckte hart. Nie hätte ich gedacht, dass ich überhaupt jemals mit irgendjemanden so etwas wie eine gemeinsame Zunkunft würde haben wollen, doch ein Leben zusammn mit dem Uchiha... Es klang mehr als nur verlockend und dennoch konnte ich es mir nicht gestatten, meine Hand nach dieser verbotenen Frucht auszustrecken.
      "Ich möchte dich da nicht mit hineinziehen." Ich hob wieder meinen Blick und begenete seinen Augen. Er wirkte traurig, ja bedauernd. Der Anblick ließ meine Augen brennen, als würden heiße Tränen ihren Weg nach draußen bahnen wollen. Ich blinzelte sie weg, bevor sie sich zeigen konnten. "Ich habe mich selbst für diesen Weg entschieden und möchte dich nicht mit mir in den Abgrund ziehen. Aber ich konnte es dir auch nicht mehr länger verheimlichen, es hätte mir das Herz zerrissen, dich im Unklaren zu lassen." Ich schloss eine Zeit lang die Augen und schüttelte dann den Kopf. "Ich weiß nicht, was genau eine gemeinsame Zukunft überhaupt ist, aber es klingt wirklich nach etwas schönem..." Ich musterte ihn nachdenklich. "Ich hätte gerne herausgefunden, wie ein gemeinsames Leben mit dir ausgesehen hätte." Dann schüttelte ich leicht den Kopf. "Aber ein Leben als Akatsukimitglied kommt für mich einer Verleumdung meiner Selbst gleich. Ich könnte mit der Schuld und dem Verrat gegenüber meines Dorfes niemals leben."
      Als er von den Konsequenzen sprach nickte ich leicht und schob langsam die Decke von mir, setzte mich auf und ließ den Blick durch den schlichten Raum gleiten. "Es ist nicht mein Ziel zu sterben, aber sollte ich aufgrund meines Planes den Tod finden, werde ich mich damit abfinden." Zuletzt blieben meine Augen wieder am Schwarzhaarigen hängen. "Aber für dich muss das nicht gelten. Du musst nur das Chaos ausnutzen, dass ich mit meinem Verrat verursachen werde. Du kannst diesen Ort unbeschadet verlassen, du bist stark genug dafür. Außerdem bin ich mir sicher, dass du noch eigene Pläne im Leben hast. Bitte lass dir diese nicht von mir zerstören, ich will nicht, dass du mit mir untergehst." Vorsichtig legten sich meine Finger auf seine Wange, strichen über die blasse Haut. "Lass deine Augen heilen und führe ein besseres Leben und sollte ich das hier überleben, werde ich dir folgen." Ich legte ein schwaches Lächeln auf, in dem Wissen, dass ich sicherlich niemals lebend diesen Ort würde verlassen können, aber vielleicht könnten meine Worte ihn etwas beruhigen und ihn zur Flucht bewegen.
    • Yumiko

      Nagato erzählte mir von seinem Plan und er mochte zwar in sich logisch klingen, doch war ich mir absolut nicht sicher, ob es wirklich so einfach werden würde, wie es Nagato versuchte, darzustellen. Er schien zu viel Vertrauen in meine Fähigkeiten zu haben. Gerade das beunruhigte mich ein wenig. Was wenn er aufgrund seiner Gefühle zu mir, meine Fähigkeiten falsch einschätzte? Ich könnte es mir niemals verzeihen, sollte ich der Grund dafür sein, dass er bei dieser Riskanten Aktion ums Leben kam.
      "Ich wünschte, ich könnte genauso zuversichtlich wie du an die ganze Sache heran gehen", seufzte ich. "Natürlich werde ich dir dabei helfen, einen Seelentransfer in einen anderen Körper zu machen, aber ich habe dennoch ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Vielleicht gefällt mir aber auch einfach nicht die Tatsache, dass du dich in eine derart gefährlich Situation begibst." Es würde in Zukunft wohl noch häufiger geschehen, dass Nagato sich in Gefahr begab, das war bei diesem Job auch nicht anders möglich, doch versetzte mir alleine der Gedanke daran, einen Stich ins Herz. "Aber diesmal scheint es die einzige Möglichkeit zu sein, um dich zu retten, darum werde ich alles daran setzen, dass der Seelentransfer ein voller Erfolg wird!"
      Ich löste mich ein Stück von Nagato und sah ihm entschlossen in die Augen. Egal was es mich kosten würde, ich würde nicht zulassen, dass er Schäden davon trug. Solange ich lebte, würde ich alles daran setzen, dass sich sein gesundheitlicher Zustand verbesserte. Er würde leben und wir würden beide gemeinsam in eine strahlende Zukunft blicken. Alles andere würde ich zu verhindern wissen.
      "Wann möchtest du den Seelentransfer machen? Dein Körper ist ziemlich schwach, darum ist es besser, wenn wir ihn sobald wie möglich beginnen. Je schwächer du bist, desto höher ist das Risiko, dass du irgendwelche Spätfolgen erleidest oder... stirbst" Bei dem letzten Teil musste ich schwer schlucken. Dann aber versuchte ich diese Gedanken fürs erste beiseite zu schieben. Es würde alles gut ausgehen. Eine Person alleine konnte doch gar nicht so viel Pech haben.
      "Vermutlich ist es besser, wenn ich mich noch ein wenig in das Thema einlese. Ich habe zwar schon das ein oder andere bei Sasori gelernt, aber ich weiß nicht, ob dieses Wissen auch ausreicht, um deine Seele völlig unbeschadet, in den neuen Körper zu transferieren." Ich würde es mir zur Aufgabe machen, alles über dieses Thema in Erfahrung zu bringen. Mir war bewusst, dass es nicht viele Informationen zu diesem Vorgehen gab, da es kaum einer ausprobiert hat, aber nur der kleinste Anhaltspunkt könnte für mich äußerst wertvoll sein. Nagato würde leben und ich würde alles dafür geben.
      "Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen ab und ich sah zu ihm hinauf. "Ich liebe dich, Nagato", hauchte ich ihm entgegen, ehe ich mich leicht auf die Zehenspitzen stelle und ihm einen innigen Kuss auf die Lippen drückte und meine Hände dabei auf seine Brust legte. Ginge es nach mir, könnte ich für immer in dieser Position verharren. Schade, dass das nicht möglich war.


      Itachi

      Ihre Worte schmerzten. Es tat mir weh, ihr dabei zuzuhören, wie gering ihr Selbstwertgefühl war und wie sehr sie dazu bereit war, ihr eigenes Leben wegzuwerfen, nur um Akatsuki zu schaden. Es sollte mich nicht wundern, hatte ich doch selbst ähnlich gedacht. Doch bei ihr wollte mir diese Einstellung absolut nicht gefallen. Ich hatte schon einmal alles verloren, ein zweites Mal würde ich es nicht ertragen können.
      "Ich werde an deiner Seite bleiben, bis zum bitteren Ende und ich werde dir nicht erlauben, vor mir diese Welt zu verlassen. Wenn du dich dazu entscheidest, Akatsuki zu bekämpfen, dann werde ich bei dir sein und dich unterstützen. Notfalls werde ich diesen Kampf für dich ganz alleine austragen. Ich werde alles nötige daransetzen, dass du nicht stirbst. Das kannst du mir nicht antun", hauchte ich ihr zum Schluss entgegen. Ich legte meinen Arm erneut um ihre Taille und drückte sie näher an mich heran, ehe ich meine Hand zu ihrem Hinterkopf wandern ließ und ihre Stirn gegen meine Lippen drückte.
      "Und Aira... sag das nie wieder", sprach ich ernst. Sie wollte nicht erneut aussprechen, dass sie diese Organisation bekämpfen würde, während ich ohne sie auf der Flucht war. Wie kam sie nur auf solch irrsinnige Ideen? Als ob ich jemals wieder von ihrer Seite weichen könnte... Sie war schon seit so langer Zeit der Mittelpunkt meines Lebens, meiner Gedanken, meiner Gefühle. Was würde mir noch bleiben, sobald sie nicht mehr da war? Leere. Ich würde eine Leere verspüren, die ich so das letzte Mal gefühlt hatte, als ich Sasuke zu einem Waisen machte.
      "Entweder wir stehen das beide gemeinsam durch oder wir versuchen es erst gar nicht. Aber ich werde dir nicht gestatten, dich alleine mit dieser Organisation anzulegen. Ich werde nicht einfach tatenlos dabei zusehen, wie du in dein Verderben rennst", sprach ich und legte mein Kinn dann auf ihrem Kopf ab. Mein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, dass wir beide keine gemeinsame Zukunft hatten, doch war dies immer noch besser, als eine Zukunft ohne Aira entgegen zu sehen.
      "Ich wünschte wir hätten uns unter anderen Umständen kennengelernt." Meine Stimme war nicht weiter als ein Flüstern, doch kamen die Worte deutlich über meine Lippen. "Hätten wir beide nur andere Wege eingeschlagen und uns an einem anderen Tag in einer anderen Zeit gefunden. Dann wären all meine Wünsche mehr als nur Träume, doch werde ich mich mit meinen Träumen zufrieden geben, solange sie von dir handeln... solange du an meiner Seite bist", sagte ich und strich Aira nun liebevoll über den Kopf und ließ dabei meine Finger sanft durch ihr zartes Haar fahren. Diese Frau war in jeglicher Hinsicht perfekt und ich konnte mich wohl glücklich schätzen, dass sie mir niemand anderes vorher weggeschnappt hatte. Niemals im Leben hätte ich damit gerechnet, dass ich eines Tages noch etwas anderes als gähnende Leere in mir fühlen würde. Doch nachdem Aira in mein Leben getreten war, hatte ich tatsächlich wieder einen Grund, an eine lebenswerte Zukunft zu denken. Auch wenn der Gedanke daran einem Traum glich, der niemals in Erfüllung gehen würde.
    • Nagato


      Leider schienen auch meine zuversichtlichen Worte die Sorgen der jungen Frau nicht verdrängen zu können. "Mein ganzes Leben besteht aus gefährlichen Situationen", flüsterte ich nah ihrem Ohre und strich mit den Fingern durch das weiche Ebenholzbraun ihrer Haare. "Aber noch nie habe ich mein Leben so gern riskiert wie dieses Mal. Ein gesundes und langes Leben mit dir zu führen, scheint mir der beste Lohn zu sein, der dieses Risiko mit sich bringen kann."
      Ich ließ es zu, als sie sich leicht von mir löste und erwiderte den durchdringenden Blick ihrer grasgrünen Iriden. Das Funkeln in der Tiefe ihrer Seelenspiegel machte mir deutlich, dass ihr Entschluss gefasst war. Da war noch immer leichter Zweifel in ihren eleganten Gesichtszügen, aber sie würde sich davon nicht beirren lassen. Ich hatte mich in eine starke Frau verliebt.
      Sie war nervös und wirkte noch immer etwas überfordert, während sie mich nach dem Zeitplan fragte und darüber nachdachte, sich zunächst etwas besser zu informieren. "Yumiko", unterbrach ich sie sanft und legte meine mageren Finger um ihr spitzes Kinn. Spierlerich umkreiste mein Daumen das kleine Muttermal unter ihrem Mund, während meine Augen der Bewegung folgten. Ich liebte dass Gefühl ihrer warmen Haut unter meinen rauen Fingern. Zuletzt verharrte meine Fingerkuppe auf der vollen Unterlippe der Konoichi. "Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen. Ich weiß, dass du Angst hast, aber mein Körper ist tatsächlich sogar wieder etwas stärker geworden und mein Geist ist es umso mehr." Meine Zunge glitt über meine eigenen Lippen. Ich glaubte entfernt noch ihren Geschmack auf ihnen wahrnehmen zu können... aber der gestrige Abend war schon wieder viel zu lange her. Als hätte sie das Verlangen in meinen Augen gespürt, kamen ihren lächelnden Lippen plötzlich auf mich zu. Da war wieder Geschmack nach Pfirsisch und das Gefühl als würde mein Mund in weiche Watte beißen. Ich saugte ihren lieblichen Duft ein und schob meine langen Finger ihren Nacken, zog sie näher an mich heran. "Ich liebe dich, auch", hauchte ich in ihren Mund, während ich meine Lippen auf ihren umpositionierte und mit meiner Zunge nach Einlass fragte. Es war so vollkommen anders, sie mit meinem wahren selbst zu küssen. Ein gefühl, dass sich elektrisierend über meine ganze Haut schob und tief in meinem Körper verankerte. Wäre ich nur stärker... gesünder...
      Allein die Atemnot veranlasste mich dazu, unseren Zungentanz zu beenden und mich langsam wieder zu entfernen. Umgehend suchte ich nach den leuchtenden Schmaragdaugen und verfing sich in ihrem Glänzen. "Du sollst dich ruhig vorbereiten, so viel du es brauchst. Konan und ich haben bereits mit den Vorbereitungen für die Tranzfusion begonnen. In spätestens zwei Tagen sollte alles bereit sein. Solltest du dich zu diesem Zeitpunkt also bereit fühlen, können wir unser Vorhaben direkt in die Tat umsetzen." Als würde man Mund ihren bereits wieder vermissen, legte er sich flüchtig auf die geröteten Lippen. "Und bitte mache dir nicht mehr so viele Sorgen. Seit es dich in meinem Leben gibt, ist meine Seele stärker als je zuvor. Es ist nur dieser Körper, der seine Funktionen einstellt, aber mein Inneres wird stark genug sein, den Prozess zu überstehen." Beruhigend streichelte ich den Haaransatz in ihrem Nacken und genoss das seidige Gefühl, dass ihre langen haare auf meiner Haut auslösten. "Vergiss nicht, dass es eigentlich nur deine Aufgabe ist, diese alte Hülle lange genug am Leben zu erhalten, bis meine Seele ihr neues Gefäß vollstänig bewohnt. Ich weiß, dass du das schaffen wirst."

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      Aira

      Es war beruhigend und entsetzlich zugleich zu wissen, dass Itachi umgehend sein Leben für meines geben würde. Ohne ihn weiter leben? Mein Herz stellte für eine Sekunde seine Funktionen ein und verwandelte sich in einen kalten Klotz aus Stein. "Ich will nicht, dass du dich für mich opferst!", kam es letztendlich erschreckend patzig über meine Lippen. "Ich... ich will dich nicht verlieren." So sehr, wie er diese Worte offenbar nicht von mir hören wollte, so sehr schmerzten sie auch mich.
      'Andere Umstände'...? Seine Worte ließen mein Herz weiter sinken und entlocken meinen Lippen ein leises Seufzen. "In dieser Welt kann man nur selten seine Träume erfüllen", stellte ich kühl fest. Das Leben hatte mich zu oft gelehrt, wie erbarmungslos es doch sein konnte und wie wenig es sich um das Schicksal einzelner kümmerte. Ich hatte schon vor langer Zeit meine Träume und Wünsche aufgegeben aber bei Itachi... Da regte sich ein kleiner Protest in meiner Brust, ein Verlangen. Wie wäre ein Leben mit dem Schwarzhaarigen. Könnte ich mit ihm vielleicht wirklich glücklich werden? Wie würden wir leben?
      Ich schüttelte den Kopf. Ich durfte mich nicht in die Vorstellung verlieren, ich musste mich auf meine Ziele konzentrieren. "Aber es tut mir leid, wenn dich meine Worte verletzt haben sollten", sprach ich irgendwann sanft und legte meine Finger vorsichtig auf den Arm, dessen Hand über meinen Kopf strich. "Ich werde nie wieder verlangen, dass du dich da raus halten sollst. Versprochen." Ich verfing mich im Dunkel seiner Augen und versuchte den Schmerz darin zu verstehen. Welches Grauen er wohl bereits hatte sehen müssen? Und würde ich ihn nun noch mehr Leid bereiten? Hätte ich es ihm doch nicht sagen sollen? Ich schüttelte den Kopf. Nein, es hätte ihn nur noch mehr verletzt, es ihm nicht zu sagen, um ihn dann zusammen mitsamt der ganzen Organisation zu verraten. Wobei er es wahrscheinlich schon vorher herausgefunden hätte. "Aber du sollst nicht dem Gkauben erliegen, dass ich fest meinen Tod eingeplant habe." Entschlossen zwinkerte ich ihm entgegen. "Ich werde alles daran legen, lebend aus der Sache heruszutreten und wenn du mich begleitest, werde ich erst recht alles dafür geben, dein und mein Leben zu bewahren. Nur... wenn es keine andere Möglichkeit gibt, werde ich mich offen dem Tod stellen."
      Meine Finger lagen auf seiner Wange, bevor ich es wirlich begreifen konnte. Seine Haut fühlte sich so natürlich unter meinen Fingerkuppen an, als hätten sie schon immer dort hin gehört. Zart strich ich die markanten Konturen seines Gesichts nach. Ob ich diese Sorgenfalten aus seinem Gesicht wichen könnte, wenn ich nur lang genug, über die entsprechenden Stellen fuhr? "Ich will zunächst mein Dorf über die Lage hier informieren und dazu einen meiner vertrauten Geister entsenden", erklärte ich ihm endlich meinen genaueren Plan, während meine Augen aufmerksam den Weg meiner eigenen Finger auf seiner Haut verfolgten. Seit wann machte mir seine direkte Nähe so wenig aus? "Ich kenne das Risiko... Wenn auch nur einer von Akatsukis Wachposten das Tier erwicht, bin ich geliefert, aber ich ann nichts ausrichten, bevor ich meine Kameraden informieren konnte. Bevor ich das aber machen werde..." Mein zeigefinger folgte dem dunklen Bogen unter seinem Auge. "Ich will dass du deine Augen heilen lässt. Wenn wir Akatsuki verraten, wird Sasori sie nicht mehr behandeln können. Ich will nicht mehr sehen, wie du leidest." Meine Augen lösten sich von meinen Fingern und fixierten seine Iriden. "Bitte lass sie endlich heilen."

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    • Yumiko

      Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Nagato unseren Kuss intensiver werden ließ, doch nahm ich diese kleine Geste mit Freude entgegen und öffnete meinen Mund ein Stück, damit ich seiner Zunge Einlass gewähren konnte. Noch immer war es ein wenig ungewohnt für mich ihm so nah zu sein. All diese Dinge hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben getan, weshalb es mich auch nicht weiter wunderte, dass Nagato jeden einzelnen Zungenkampf für sich gewann. Irgendwann mussten wir uns jedoch aufgrund des Luftmangels voneinander lösen und ich merkte, wie ein kleiner roter Schimmer sich auf meine Wangen legte. Dieser Mann löste in mir Gefühle aus, die ich noch nie zuvor für jemanden empfunden hatte. Ein einziger Blick reichte aus und ich schmolz wie heißer Wachs in seinen Händen dahin.
      Seine sanften Berührungen verursachten eine leichte Gänsehaut und ich lauschte aufmerksam seiner tiefen Stimme. "Ich werde dich nicht enttäuschen. Du wirst leben", sprach ich nachdem er zu Ende geredet hatte. Behutsam legte ich meine Finge an sein Gesicht und hielt seinen Kopf zwischen meine Händen, dabei blickte ich ihm tief in die Augen und versuchte herauszufinden, woran er gerade wohl denken mochte. Hatte er wirklich so viel Vertrauen in meine Fähigkeiten wie er vorgab oder plagten auch ihn Zweifel an unserem Vorhaben? Was verbarg sich hinter diesen tiefgründigen Augen? Welches Leid hatten sie bereits zu Gesicht bekommen?
      Wir waren beides Ninjas und doch verliefen unsere beide Leben so unterschiedlich, wie es nur ging. Während ich liebevoll von meinen Eltern großgezogen und beschützt wurde, musste Nagato gemeinsam mit seinen Freunden ums Überleben kämpfen. Er hatte in seinem Leben so viel Leid gesehen und miterlebt, wie kein anderer dem ich je begegnet war und sein Kampf schien noch lange nicht zu Ende zu sein.
      Und dann war da ich.
      In meinem ganzen Leben war mir kein größeres Leid wiederfahren. Ich musste nie Hungerleiden oder den Verlust einer geliebten Person ertragen. Und nun wo es darum ging, dass Nagato sein Leben bei diesem Seelentransfer verlieren könnte, wurde ich fast wahnsinnig vor Sorge. Wie erbärmlich ich doch war.
      Meine Hände begannen zu zittern und ich nahm sie von Nagatos blassen Wangen, ehe ich meinem Arme um seinen Oberkörper legte und mich erneut auf Zehenspitzen stellte, um mein Kinn auf seiner Schulter abzulegen. "Kannst du es mir noch einmal sagen?", bat ich ihn leise. "Kannst du mir erneut sagen, dass du mich liebst... und dass du mich nicht verlassen wirst?" Ich konnte es nicht oft genug hören. Diese Worte aus seinem Mund waren wie ein Lichtblick am Ende eines dunklen Tunnels. Wie konnte ich nur so verloren ohne diesen Mann sein?
      Es war genauso wie meine Großmutter immer gesagt hatte: Eines Tages würde ein Mann in mein Leben treten, der für mich die Wurzel eines Baumes darstellen würde und sollte ihm jemals etwas schlimmes zustoßen, würde es so sehr erschüttern, dass ich meinen Halt verlieren könnte.
      "Verzeih mir, dass ich nicht die selbstbewusste Yumiko sein kann, in die du dich verliebt hast, aber ich kann nicht die Starke spielen, wenn mich in Wirklichkeit die Angst um dich komplett auffrisst", sprach ich und löste mich langsam wieder von ihm. Ein trauriges Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich sah ihm entgegen. "Ich werde jetzt besser gehen und mir überlegen, wie ich deinem Körper am Besten beim Seelentransfer helfen kann. Ich komme später wieder, um dir dein Essen und ein paar Vitamine vorbeizubringen", sagte ich. Doch bevor ich das alles tat, sollte ich mich vielleicht erst einmal umziehen. Ich trug immer noch nur mein Schlafkleid und ich wollte nicht, dass mich eines der anderen Mitglieder so sah.


      Itachi

      Ich lauschte geduldig ihrem Plan und musste mir ein leises Seufzen verkneifen. "Du hast recht. Es ist das beste, wenn du erst mal deine Kameraden über das alles hier aufklärst. Aber es klingt für mich ganz danach, als hättest du schon sehr bald vor, deinen vertrauten Geist mit einer Nachricht loszuschicken", sprach ich. Wenn es nach mir ginge, könnte sie damit ruhig noch ein wenig warten, denn aus irgendeinem Grund glaubte ich nicht daran, dass sie den Falken losschicken könnte, ohne dass jemand anderes aus der Organisation davon Wind bekam und wenn genau das geschehen würde, wäre es das gewesen. Ich hatte nicht vor, Aira bei ihrer "Mission" im Weg zustehen, doch wäre es mir durchaus lieber, wenn sie damit noch ein wenig warten würde. Der Gedanke, dass wir schon sehr bald nicht mehr so seelenruhig nebeneinander liegen könnten, rief in mir tiefe Trauer hervor und alles in mir schrie danach, sie irgendwie von ihrem Plan abzubringen. Wohlwissend, dass es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, diese stolze Frau um den Verrat ihres eigenen Landes zu bitten, nur damit sie bei mir bleiben könnte. So tief würde ihre Liebe zu mir niemals gehen.
      Ich schloss meine Augen und genoss das Gefühl, ihrer sanften Finger auf meiner Haut. Als ich ihren Worten zu Ende gelauscht hatte, öffnete ich meine Augen wieder und sah der schönen Frau neben mir ruhig entgegen. "Jetzt da ich nicht mehr vorhabe, mein Leben und meine Augen Sasuke zu überlassen, spricht nichts mehr dafür, sie nicht heilen zu lassen. Ich werde mich bald auf den Weg zu Sasori machen, vielleicht kann er meine Sehfähigkeit wieder zu einem großen Teil herstellen, aber ich erwarte keine Wunder. Auch die Medizin hat ihre Grenzen", sprach ich ruhig aus, während ich erneut liebevoll mit meinen Fingern durch ich Airas seidiges Haar fuhr.
      Gott, wie konnte eine einzige Frau von einer solchen Schönheit sein? Ich würde definitiv Acht auf die Männer um sie herum geben müssen. Auch wenn es nicht alleine an mir lag, dies zu entscheiden, doch ich würde Aira nie wieder hergeben. Ich wäre sogar dazu bereit, sie einzusperren, solange sie nur bei mir wäre. Sie würde auf ewig mein sein. Ganz allein mein.
      Angefeuert von diesen Gedanken, schwang ich mich in einer schnellen bewegen über sie und stützte dabei meine Arme links und rechts neben ihrem Kopf ab, während ich ihr tief in die Augen blickte.
      "Was machst du nur mit mir?"
      Ich kam ihr mit meinen Lippen immer näher, während ich mich nur noch mit meinen Unterarmen auf der Matratze abstützte, um die Distanz zwischen uns so gering wie möglich zu halten, ehe ich unsere beiden Lippen miteinander versiegelte. Ich brauchte nicht zu erwähnen, dass dieser Kuss anders war, als jene, die wir bisher hatten. Er war fordernder, inniger und wilder. Ich drang mit meiner Zunge in ihren Mund ein und verwickelte Aira in einen heißen Kampf, während ich meine rechte Hand von der Matratze nahm und meinen Daumen an ihre Wange legte, während meine anderen Finger sich an ihren Nacken platzierten. Sie wirkte mit einem viel zierlicher unter mir und ich musste mich wirklich zusammenreißen, nicht auf dumme Gedanken zu kommen.
      Langsam löste ich unsere Lippen voneinander, damit Aira wieder zu Atem kommen konnte, dennoch blieb ich ihren Lippen nah genug, dass kaum mehr ein Finger zwischen uns gepasst hätte. Ich sah ihr in die Augen und erkannte, wie hilflos sie sich gerade fühlen müsste. Sie könnte mir nicht entkommen.
      Meine linke Hand verkrampfte sich zu einer Faust und klammerte sich ans Bettlaken. Ich würde mich zurückhalten müssen. Doch es war schwerer als gedacht
      Meine Lippen legten sich behutsam auf ihren Hals, ehe ich mich an ihrer zarten Haut hinunter küsste. Ich merkte schon bald, wie mir der Stoff ihres Oberteils im Weg war, weswegen ich meine Hände behutsam über ihre Schulter wandern ließ, ehe sie ein Stück des Stoffes auseinander rissen. Es war nicht viel, doch genug, nun auch ihr Schlüsselbein zu küssen. Mir stieg der Duft von Lilien entgegen und ich war wie in Trance.
      Doch dann hielt ich inne. Verdammt... Das hätte nicht passieren dürfen.
      Ich löste mich langsam von Aira und sah ihr entgegen, ehe ich meine Arme um sie legte und sie an mich zog, so dass wir beide ins Sitzen kamen. Behutsam wickelte ich sie in die Bettdecke und drückte sie näher an mich, ehe ich ihr meine Hand auf den Kopf legte. Leider war es mir nicht vergönnt, durch ihre weichen Haare zu fahren, da ich die weiße Decke auch auf ihren Kopf gelegt hatte.
      "Verzeih. Ich wollte nicht, dass du dich in meiner Gegenwart unwohl fühlst", sprach ich leise aber ehrlich aus. Was stellte diese Frau bloß mit mir an? Wie lange würde ich mich in ihrer Gegenwart noch zurückhalten können?
    • Nagato


      "Du kannst mich gar nicht enttäuschen." Seit ich sie kannte, war das Lächeln auf meinen Lippen immer natürlicher geworden. Als wären meine Mundwinkel nur noch zufrieden, wenn sie leicht in die Höhe stiegen, vor allem wenn ich in die leuchtenden Samragde dieser jungen Frau blicken durfte. "Das hast du auch noch nie." Noch immer lag meine Hand in ihem Nacken und strich unentwegt die warme Haut auf und ab. Zugleich genoss ich das Gefühl ihre warmen Finger um mein Gesicht.
      Ich erwiderte ihren Blick fest und entschlossen. Sollte sie immer noch Zweifel hegen, sollte sie erkennen, dass ich ihr vollständig vertraute, dass ich an sie glaubte und dass ich jederzeit bereit dazu wäre, sie zu stützen, sollte sie sich noch immer zu viele Sorgen machen. Ihr Entschluss schien zwar weiterhin zu stehen, aber die Furcht schien dennoch ihren Körper zu überspühlen. Dass Zittern ihrer Finger an meiner Haut ließ für einen Moment Kummer in meine Glieder fahren. Aber sie flüchtete nicht vor ihren Gefühlen sondern nahm sie offen und ehrlich in Empfang, also tat ich natürlich dasselbe mit ihr, als sie sich näher an mich heran schmiegte und ich ihr kleines spitzes Kinn auf meiner Schulter spührte. Als ich meine dünnen Arme um ihre schmale Taille legte, fehlte mir die Muskelkraft, sie näher an mich zu ziehen und auch wenn ich meinen schwachen Körper dafür verfluchte strich ich zumindest behutsam über den Stoff ihres Schlafgewands.
      "Es gibt nichts, dass ich dir lieber sagen würde, Yumiko." Ihre zarte Stimme schien beinahe zu brechen, während sie sich an meinen knochigen Körper krallte. Obwohl ich in dieser Gestalt lebte, machte sie sich nichts daraus. Sie liebte mich, so wie ich war und solange ich ich selbst bleiben würde, würde sie mich auch in jeder anderen Gestalt lieben. Wie viel Glück konnte einem Menschen wie mir nur vergönnt sein? "Ich liebe dich über alles in dieser Welt." Meine Lippen berührten sanft den Rand ihrer Ohrmuschel, während sich meine Nase in ihre duftenden Haare versenkte. "Und nichts und niemand könnte mich je dazu bringen, dich zu verlassen. Vielleicht könnte ich sogar nicht einmal von dir ablassen, wenn du irgendwann entscheiden solltest, mich verlassen zu wollen." Alleine der Gedanke schnürte mir den Hals ab. Sollte die junge Konoichi doch irgendwann zu viel von mir haben... sollte sie mich hassen... ich könnte nicht damit umgehen. Es war falsch, dass ich als Anführer Akatsukis mich so bedingungslos in eine Frau verliebte. Es war falsch, dass ich mich so einfach von ihr beeinfluss ließ und ihr Wohl über das meiner Kameraden und eventuell sogar über das der Menschheit stellte. Aber alles in mir sträubte sich im Moment dagegen, diese Frau loszulassen, egal was ich dafür auch aufgeben musste. "Vergiss nicht, ich mache das alles hier, eben um bei dir sein zu können und um mein Leben mit dir weiter zu führen. Nie würde mir einfallen, dich zu verlassen." Meine Lippen wanderten ihr Ohrläppchen entlang und küssten die Krümmung ihres feinen Kieferknochens, die Haut direkt darunter, wanderten ihren Hals hinab... Ich nahm den entfernten Duft nach Vanillie wahr und hätte mich am liebsten in ihm vergraben.
      "Ich habe mich in Yumiko verliebt, dass Mädchen, das stark, mitfühlend und zufgleich auch sehr verletztlich ist. Ich habe mich ganz sicher nicht nur in einen Aspekt deiner Persönlichkeit verliebt." Ich hob den Kopf, um ihren flimmernden Seelenspiegeln begegnen zu können. "Jeden Tag gibst du mir die Möglichkeit einen anderen Bestandteil deiner Persönlichkeit kennen zu lernen und jedes Mal verliebe ich mich ein wenig mehr in dich." Wieder zupfte etwas ungefragt an meinen Mundwinkeln und ich gab der Forderung ohne weiteres Zutun nach. Es fühlte sich so richtig an, sie anzulächeln. "Du bist in der Lage deine Gefühle ehrlich und direkt zu vermitteln, egal ob es Mut, Willenstärke oder eben Sorge und Angst sind. Ich weiß, dass das im Leben eines Ninjas vielleicht schlechte Eigenschaften sein mögen, aber das hindert mich nicht daran, es an dir zu lieben."
      Es war etwas schade, sie bereits gehen lassen zu müssen, aber sie hatte wohl recht. "Essen und Vitamine klingen gut." Das Lächeln wandetlte sich sogar zu einem kurzen Lachen. Es war so ungewohnt für meine Kehle, dass es einen kratzigen Beiklang erhielt und dennoch fühlte es sich gut an. "Lass dir bitte nicht zu viel Zeit, okay? Auch wenn ich dich sowieso begleiten werde." Ich nickte zum Ausgang, Pain lehnte bewusstlos gegen die Wand, doch man konnte die hellen orangenen Haare am Türrahmen erkennen. Natürlich würde ich ihr nicht mit zurück ins Zimmer folgen, aber im Moment war jede Sekunde, die ich nicht in ihrer Nähe verbringen konnte, verschwendete Zeit. Selbst wenn mein eigener Körper ihr noch nicht folgen konnte, könnte ich zumindest meine "Puppen" zu ihr senden.


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      Aira


      Ich nickte bei seiner Feststellung. "Ich habe bereits lange genug gewartet. Die meisten Akatsukimitglieder scheinen das Misstrauen gegen mich zum Großteil abgelegt zuhaben. Gleichzeitig scheint Pain der Verwirklichung seiner Pläne immer näher zu kommen." Während ich sprach lagen meine Finger unverändert auf seiner Haut. Alleine die von ihm ausgesendete Wärme schien mir genug Kraft und Entschlossenheit zu schenken, um all das hier zu überstehen und zu vollenden. "Mir ist nicht entgangen, dass er in diesem Prozess auch die Wachposten um Amegakure verstärkt hat... Wenn ich zulange warte, werden wir keine Chance mehr gegen diese Organisation haben. Es muss bald sein." Natürlich hätte auch ich gerne noch ein paar ruhige Tage mit dem Schwarzhaarigen genossen, mehr als ich es zugeben mochte. Aber ich durfte meine Pflichten nicht einfach vergessen.
      "Solange er etwas gegen deine offensichtlichen Schmerzen unternehmen kann ist es schon ein absoluter Erfolg." Meine Gesichtszüge wurden weicher bei dem Gedanken, dass er nicht mehr wegen seiner Augen würde leiden müssen. "Selbst wenn du nicht mehr richtig sehen könntest... dann würde ich einfach zu deinen Augen werden." Zuletzt schlich sich da sogar ein flüchtiges Lächeln auf meine Lippen. "Sollte es möglich sein und Sasori sogar eine vernünftige Medizin entwickeln, sollten wir sie für deinen Bruder mitnehmen. Dann ist er erst recht nicht mehr auf deine Augen angewiesen."
      Ich hatte noch mehr sagen wollen, doch die Worte ertranken in einem erschrockenen Laut, als sich Iatchi plötzlich über mich beugte und mich dazu zwang, zurück aufs Bett zu sinken. Seine Arme kesselten mich ein, während sein Gesicht meinem verboten nahe kam. Ich wollte etwas sagen, wollte fragen, was er vor hatte, doch meine Stimme wurde von seinen Lippen geschluckt. Sein erster Kuss war noch vorsichtig und beinahe entwas zurückhaltend gewesen, aber das... Er nutzte den Umstand, dass ich zuvor meinen Mund leicht geöffnet hatte, gekonnt aus. Die Hitze seiner Zunge gegen meiner ließ mich erschrocken zusammenzucken. Kurz keimte mir ein Fluchtreflex auf, doch seine Hände in meinem Nacken und am Gesicht machten ein Entkommen unmöglich, also versuchte ich mich auf das Gefühl in meinem Mund zu konzentrierten. Zu meiner eigenen Verwirrung trieb es nicht nur meinen herzschlag in die Höhe, sondern sendete durch meinen gesamten Körper elektrisierende Stöße, die selbst meine Zehenspitzen zucken ließen. Ich hatte keine Chance gegen den Mann über mir und zueltezt versuchte ich auch schon gar nicht mehr gegen ihn anzukämpfen. Die Finger, die ich zuvor gegen seine Brust gelegt hatte, um mich gegen ihn zu stämmen, hatten sich in sein Shirt verkrallte, auf der Suche nach Halt.
      Als er meinen Mund endlich wieder frei gab, saugte ich gierig und hastig die Luft ein, während das kribbelnde Gefühl auf meinen heißen Lippen und sein Geschmack in meinem Mund noch immer Stromschläge durch meinen Körper sendete. Ich spührte seinen Atem auf meiner Haut, sah dem dunklen Flimmern seiner tiefgründigen Augen entgegen. Irgendetwas funkelte in ihrer schwarzen Tiefe, etwas dass ich noch nie zuvor gesehen hatte. Etwas, dass mir einen angstvollen Schauer über den Rücken jagdte und gleichzeitig Neugier in mir weckte. Was war nur mit ihm los?
      Bevor ich meine Gedanken ordenen, geschwiege denn aussprechen konnte, war sein Mund weiter gewandert. Die Kombination aus heißem Atem und feuchten Lippen an meinem Hals entlockten mir einen hellen Quiekton, den ich zuvor noch nie aus meiner Kehle hatte kommen hören. Meine Finger in seinem T-Shirt verkrampften sich erschrocken, als seine Hände gierig den Stoff über meinem Schlüsselbein teilten, keine Sekunde späterkonnte ich auch hier seine Lippen spühren. Neue Stromstöse durchwanderten meinen Körper und neue fremde Töne entwischen meiner Kehle.
      Und dann... dann war es auf einmal vorbei. Ich war zu geschockt gewesen, um noch irgendwie weiter zu reagieren, bis ich mich endlich in seinen Armen wieder fand. Eingewickelt wie ein Baby, drückte er mich an seine Brust. Seine Entschuldigung drang wie aus weiter Entfernung an meine Ohren...
      "Es... ist... schon in Ordnung... Aber..." Ich schluckte trocken... Was zum Teufel war hier eben passiert? "Das war einfach... zu schnell... Ich..." Mein Kopf schmiegte sich in die Kuhle zwischen seinem Kopf und Hals. Hier war es verdammt gemütlich, es half mir meinen panischen Herzschlag zu beruhigen. "Ich kann mit so etwas noch nicht umgehen... Ich.. weiß nicht.... wie ich darauf reagieren soll." Ich atmete einmal lang und zitternd ein und stieß die angehaltene Luft Sekunden Später wieder aus, hauchte sie gegen seine Haut. "Aber du musst dich deswegen nicht entschuldigen... Gib mir nur das nächste mal... Zeit..."

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    • Yumiko

      Er hatte es gesagt. Nagato war meiner Bitte, meinem Flehen, nachgekommen und hatte mir erneut eine Liebeserklärung gemacht und ich konnte gar nicht ausdrücken, wie glücklich mich seine Worte machten. Sie riefen in mir etwas hervor, dass mich besser fühlen ließ und ich glaubte zunehmend mehr daran, dass wir das alles schaffen könnten. Wir würden seine Seele erfolgreich in Pains Körper transferieren können. Es würde funktionieren, dem war ich mir nun sicher. Denn nichts anderes würde ich zulassen.
      All seine Berührungen und Küssen lösten in mir eine angenehme Gänsehaut aus und ich konnte gar nicht genug davon bekommen. Schade, dass wir nicht ewig so stehen und uns nah sein könnten. Ich musste leider gehen.
      "Danke, dass du mir wieder Mut gemacht hast", sagte ich und lächelte ihm ehrlich entgegen. Ich fühlte mich nun wesentlich besser und vor allem bestärkt in unserem Vorhaben, sowie in meinen eigenen Fähigkeiten. Ich hatte schon schwerere Patienten übernommen, als jene, die wie Nagato einen geschwächten Körper hatten. Wäre Nagato nicht der Mann, den ich liebte, wäre mir nicht einmal in den Sinn gekommen, dass diese Aufgabe vielleicht etwas war, mit dem ich nicht alleine hätte fertig werden können. Mein Selbstbewusstsein war verschwunden, weil es er war, der meine Hilfe benötigte.
      Sein Lachen hinterließ ein warmes Gefühl in meiner Brust und mein vorheriges Lächeln wurde noch sanfter und liebevoller. In meinen Ohren war es das schönste gewesen, was ich je gehört hatte und ich würde alles daran setzen, dass ich auch in Zukunft dieses Lachen noch häufiger hören würde.
      "Wie schön dich endlich richtig lachen zu hören." Ich näherte mich Nagato noch ein letztes Mal, ehe ich mich auf die Zehenspitzen stellte und ihn liebevoll küsste. "Versprich mir, dass wenn all das vorbei ist, du mir jeden Tagen sagen wirst, dass du mich liebst", hauchte ich ihm ins Ohr, nachdem sich unsere Lippen wieder voneinander gelöst hatten.
      Auch wenn sich alles in mir dagegen sträubte, von ihm abzulassen, hatte ich letzten Endes keine andere Wahl. Es war wichtig, dass Nagato endlich sein Frühstück und seine Vitamine bekam und auch würde erst vorher etwas zu mir nehmen müssen, bevor ich mich Hals über Kopf in die Bücher von Sasori stürzen würde. "Bis gleich", lächelte ich Nagato zum Abschied entgegen, ehe ich es schaffte, mich umzudrehen und das Zimmer zu verlassen. Wie auch sonst wartete direkt Pain auf mich, um mich zu begleiten. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich zu ihm hinauf sah. "Ich kann es kaum erwarten, bis wir zwei normal durch die Gegend laufen können", sagte ich und schwelgte innerlich schon in den Vorstellungen, wie schön es werden würde, sobald Nagato einen starken Körper für sich einnehmen könnte.
      Nachdem Pain und ich vor meinem Zimmer angekommen waren, drehte ich mich zu ihm um. "Ich gehe mich schnell umziehen und danach besorgen wir etwas zum Essen und ein paar Bücher von Sasori. Er war so nett und hat mir freien Zugang zu seiner Bibliothek gewährt, wenn ich die Bücher fürs Lernen nutzen würde", erklärte ich ihm und öffnete auch schon meine Zimmertür. "Bis gleich."

      Nachdem Pain und ich alle Besorgungen erledigt hatten, gingen wir zurück zu dem Raum, in dem Nagato schlummerte. Da ich wusste, dass Pain nicht weiter als bis zu diesem Vorraum gehen konnte, nahm ich ihm das Essen ab, ehe ich in den zweiten Raum trat und zurück bei Nagato war.
      "Bin wieder da", lächelte ich ihm entgegen, ehe ich die Bücher ablegte und das Tablett mit dem Frühstück und den Vitaminen zu ihm brachte. "Wie siehts aus? Kannst du alleine essen oder brauchst du Hilfe?", wollte ich von ihm wissen.


      Itachi

      Ich hatte großes Glück. Aira schien mir meine Aktion nicht übel zu nehmen, auch wenn sie noch immer reichlich überfordert schien. Es war meine Schuld gewesen. Ich wusste noch, dass sie sich ihrer Gefühle noch nicht hundert prozentig sicher war und doch hatte ich sie in eine solche Situation gebracht. Es war nie meine Absicht gewesen, dass ich Aira gleich so überforderte, doch wenn sie in meiner Nähe war, fiel es mir häufig schwer, mich zurückzuhalten. Ihre zarten Bewegungen, der Duft von Lilien, der mir entgegen strömte, sobald ich ihr näher kam, wie auch dieses wunderschöne Gesicht, machten es mir schwer, ihr nicht näher als das hier zu kommen. Ich hatte vorgehabt ihr Zeit zu geben, so viel sie die davon benötigte, doch scheinbar war ich von meinem Weg abgekommen und fand mich letztendlich in dieser Situation wieder. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass mir der blonde Engel in meinen Armen für meine Taten verzieh und nicht sauer auf mich war.
      "Du wirst eines Tages mein Verderben sein", hauchte ich ihr sanft entgegen, ehe ich sie behutsam dichter an mich drückte. Am liebsten wäre ich für immer mit ihr so sitzen geblieben. Ich wollte sie beschützen, vor allem und jedem und ich wollte, dass sie mir gehörte. Ich könnte es nicht ertragen, sollte mir eines der anderen Mitglieder sie wegnehmen. Natürlich wusste ich, dass Aira kein Gegenstand war, den man hin und her reichte, doch bemerkte ich immer wieder in meinen Gedankengängen, wie ich Besitz von ihr ergreifen wollte. Diese Frau hatte eine Wirkung auf mich, von der ich nicht wusste, wie gut sie für uns beide wäre. Doch was ich mit Sicherheit sagen konnte war, dass sie mich schon komplett für sich eingenommen hatte und ich mich nicht länger von ihr fernhalten könnte.
      Mein Hand lag nach wie vor auf ihrem Schopf. Ich hatte nicht vor, Aira so schnell los zu lassen, doch wenigstens wollte ich sie wieder küssen können, weshalb ich ihr vorsichtig die Decke vom Kopf strich und mein Gesicht in ihren Haaren vergrub. Liebevoll drückte ich ihr meine Lippen auf das seidige Haar, während sich die Finger meiner linken Hand darin verfingen.
      Ja, sie würde wirklich eines Tages mein Verderben sein. Und unserem Plan nach, würde dieser Tag wohl noch schneller da sein, als uns beiden lieb wäre. Doch was auch immer kommen mochte, ich würde alles daran setzen, damit Aira nichts zustieß. Ich könnte es nicht ertragen, sollte sie sich verletzen oder gar ihr Leben lassen. Doch wie auch immer unser Plan ausgehen würde, ich würde ihr überall hin folgen. Ganz gleich wohin.
      "Konntest du dich ein wenig beruhigen? Wenn ja, sollten wir uns langsam fertig machen und frühstücken gehen", sprach ich sanft und lächelte ihr entgegen. Es war kein großes Lächeln, aber dafür war es aufrichtig. Gefühle zu zeigen, war noch nie meine Stärke gewesen. Ich hatte sie stattdessen immer unterdrückt, doch seitdem Aira bei mir war, fiel es mir zunehmend leichter. Ich wusste nicht, ob das etwas gutes oder schlechtes war. Aber so war es nun mal und ich würde lernen, wie ich meine Gefühle richtig einzusetzen hatte, damit ich die junge Frau in meinen Armen nicht mehr verschrecken würde. Sie sollte wissen, dass sie mit mir jemanden gefunden hatte, bei dem sie sich fallen lassen konnte und bei dem sie sich keine Sorgen machen musste, um nichts. Ich würde stets an ihrer Seite sein und auf sie aufpassen, solange wir lebten.

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    • Nagato


      Die Vorbereitungen waren abgeschlossen. Letzetndlich hatte es wirklich nur knapp zwei Tage gedauert. Zwei Tage, in denen Yumiko fast jede freie Minute in diesem kleinen Raum verbracht hatte, um bei mir sein zu können, obwohl sie eigentlich ständig über ihren Büchern hing. Sie war noch immer nervös, dem war ich mir absolut bewusst. Aber das zusätzliche Wissen, dass sie sich hatte anlesen können, hatte sie hoffnetlich etwas beruhigt und abgesichert.
      "Es wird alles gut werden." Ihr zierlicher Körper war weich und warm in meinen Armen. Ich wusste nicht, wie lange ich sie schon an meine dürre Brust drückte und am liebsten hätte ich sie aus meinem Griff nie wieder frei gegeben. Stattdessen schmiegte ich meinen Kopf in die Kuhle zwischen Hals und Schulter und küsste die Haut unter meinen Lippen. Ich hatte nur noch wenige Minuten mit diesem Körper und auch wenn er nur noch eine schwache Hülle meiner Seele sein mochte, hatte er mich über die letzten dreißig Jahre in sich getragen und mich an viel verschiedene Orte geführt. Es war ein seltsames Gefühl diesem Körper nun auf immer Wiedersehen zu sagen.
      Ohne mich aus der Umarmung mit der jungen Kunoichi zu lösen, hob ich meine Augen zu Yahikos altem Körper, welcher stumm und Leblos auf dem kalten Steinboden vor uns ruhte. Ob mein alter Freund alle dem hier je zugestimmt hätte? Wahrscheinlich hätte er es gehasst, mich so zu sehen, wie ich im Moment war. Wie ich Leichen zum Wandeln brachte und als meine lebenden Puppen verwendte. Aber vielleicht... vielleicht würde ihm der Gedanke sogar gefallen, dass er meine neue Hülle werden konnte. Vielleicht war das die einzige richtige Entscheidung ihn auf diese Weise weiterleben zu lassen.
      Konan hockte neben dem reglosen Körper am Boden und überprüfte ein letztes Mal die richtige Platzierung der Chackrastäbe. Sie mochten wie dutzende Piercings erscheinen, aber ohne sie wäre es mir unmöglich gewesen, diesen eigentlich toten Körper zu steuern. Und sie waren der einzige Weg, mein komplettes Chakra samt Seele in den neuen Körper zu transferrieren. Um dies möglich zu machen, hatten wir meiner zukünftigen Hülle noch mehr Chakrastäbe einpflanzen müssen, welche wir allerdings nach Vollziehung der Tranzfusion wieder entfernen würden. Es würde auffallen, wenn der Anführer Akatsukis plötzlich fast doppelt so viele Piercings im Körper trug, als je zuvor.
      Als Konan auch den letzten Chakrastab überprüft hatte, hob sie den Blick vom Oranghaarigen Körper und nickte mir bestätigend zu. Alles war perfekt.
      "Yumiko...?" Langsam gab ich die zierliche junge Frau aus meinen Armen frei und suchte nach dem glitzern ihrer smaragdgrünen Augen. "Bist du bereit? Ich bin es nähmlich jederzeit."
      Auch Konan hatte sich erhoben und zu uns gestellt. Ihre Hand landete beruhigend auf der schmalen Schulter der Jüngeren. "Ich werde darauf achten, dass die Chakraübertragung nicht zu schnell von Statten geht und werde auch seinen neuen Körper überwachen." Sie schaute zu mir auf. "Sorge einfach nur dafür, dass Nagatos alter Körper nicht zu schnell den Geist aufgibt, bevor der Tranfer geglückt ist." Das Lächeln der Blauhaarigen war einst etwas seltenes gewesen, doch seitdem Yumiko in unser beider Leben getreten war, war es auch auf ihren Zügen ein gewohnter Anblick geworden. "Ich weiß, dass du das ohne Probleme wirst schaffen können."
      Ich nickte zustimmend und legte eine knochige Hand auf den braunen Haarschopf meiner Geliebten. "Bald werde ich dich aus neuen Augen sehen können, werde dich mit gesunden Händen berühren können, werde dich auf meinen Armen tragen können. Werde immer bei dir sein können." Mein Stirn legte sich an ihre. "Werde dich mit warmen Lippen küssen können." Flüchtig berührte ich ihre Mundpforte und speicherte den Geschmack in den tiefen meines Gedächtnisses ab. Es war ein Abschiedskuss, aber auch dr Beginn eines neuen Lebens. "Ich freue mich schon darauf."
      Dann richtete ich mich entgültig auf, ohne den Kontakt zur jungen Frau abzubrechen. Sie müsste mich berühren, um ihre Heilkräfte wirken zu lassen. Zugleich konzentrierte ich mich bereits auf den Chakrafluss in meinem Inneren, machte mich bereit, ihn jederzeit aus diesem Körper wandern zu lassen, hinein in ein neues Gefäß. Dann endlich richtete ich mich noch ein mal an Yumiko: "Bereit?"

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      Aira


      Selbst nachdem zwei Tage vergangen waren, schwirrten durch meinen Kopf noch die Worte und die Handlungen des Uchihas. Noch nie hatte ich ihn so unkontrolliert und übermütig gesehen und auch wenn ich mich selbst dafür verachtete, war es mir seither etwas schwer in seiner Nähe ruhig zu bleiben. Ich nahm ihm seine Taten nicht wirklich übel, vor allem da er sich noch rechtzeitig zurückgenommen hatte, aber deswegen war ich nicht weniger erschrocken und entsetzt. Noch nie hatte mich ein Mann zuvor so berührt, noch nie hatte mich irgendjemand so berührt! Dabei hatte mich nicht nur die Handlungen des Schwarzhaarigen durcheinander gebracht, sondern auch meine eigenen Reaktionen und Gefühle dazu... Ja, es machte mir sogar etwas Angst... Entsprechend schwer war es also geworden, mich lange in seiner Nähe aufzuhalten, aber ich versuchte alles, um mir nicht anmerken zu lassen. Ich wollte ihn nicht verletzen, nicht schon wieder... und dennoch glaubte ich, dass er mich bereits durchschaut hatte, denn auch er schien deutlich vorsichtiger geworden zu sein.
      Ein Teil von mir wollte unbedingt darüber reden, wollte das alles wieder beim alten war, doch das Gefühl von tiefempfunden Scham versperrte mir immer wieder den Weg.
      Zumindest gab es noch etwas anderes, auf dass ich mich konzentrieren konnte: Meine Mission. In den letzten zwei Tagen hatte ich Itachi darum gebeten, mir alle Informationen zu Akatsuki zu geben, die mir bisher noch unbekannt waren. Danach hatte ich sie in verchlüsselter Sprache auf eine Schriftrolle gebannt. Eigentlich hätte ich diese zusammen mit meinem Vertrauten Geist schon gestern zu meinem Heimatdorf lessenden können, aber es gab noch etwas wichtiges, das vorher erledigt werden musste. Die Heilung von Itachis Augen.
      Ich hatte ihn gestern mit zu Sasori begleitet. Der Rothaarige Puppenmensch hatte mich eine Sekunde lang erstaunt gemustert, bis er einfach nur mit den Schultern zuckte und sich unser Anliegen anhörte. Es hatte ihn definitiv verwundert, dass der Uchiha nach einer Heilung seiner Augen fragte, doch dann war ein schmales Lächeln auf den sonst so unbewegten Zügen des Giftmischers erschienen. wenn auch nur für den Bruchteil eines Augenblicks. Er war für wenige Sekunden in seinem Labor verschwunden und mit einer kleinen Flasche zurückgekehrt, dessen flüsiger Inhalt silbern im Licht glänzte. "Jeden Tag ein Tropfen pro Auge", waren seine Worte gewesen. "Innerhalb der ersten drei Tage sollte die Veränderung deutlich werden. in den nächsten zwei Wochen sollten deine Augen wieder die alten sein."
      Es hatte mich einige Momente gebraucht, um zu begreifen, dass der "alte" Nuke-Nin schon seit geraumer Zeit ein Mittel für Itachis Augen angerührt hatte und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hatte, um es ihm zu geben. Vor Dankbarkeit wäre ich dem Rotschopf fast in die Arme gefallen.
      Zwei Wochen nur und der Schwarzhaarige müsste sich keine Sorgen mehr um sein Augenlicht machen. Außerdem war die kleine Flasche groß und voll genug um mindestens drei Uchiha damit zu verarzten. Es blieb somit also mehr als genug für Sasuke übrig. Damit galt es nur noch eines zu schaffen... "Flieg so hoch du kannst, Morio." Sanft strich ich dem großen Falken auf meinem Arm über das weiche Kopfgefieder. Ein feines rotes Stoffgeschirr war um seine Brust und Rücken gespannt und fixierte die Schriftrolle für Sunagekure an seinem schlanken Körper. "Lass dich von niemandem erwischen, okay?" Zum mittlerweile sicher hundertsten Mal ließ ich den Blick wandern. Ich kannte diesen Wald nun schon besser als die Stadt, die er umspannte und hatte den dicht bewachsensten Platz gesucht, um meine Botschaft auszusenden. Natürlich hatte ich sicher gestellt, dass mir keiner folgte, zudem war Itachi am Stadtrand zurückgeblieben, um zu verhindern, dass irgendjemand von Akatsuki zu mir hierher kam... denoch war nicht sicher, ob dieser Plan gelingen würde.
      Ich sog ein letztes Mal tief die Luft ein, bevor ich Morio noch einmal sanft über den Kopf stirich. Sein kleiner Schnabel klapperte genießerisch und seine dunklen Augen schienen mir Trost schenken zu wollen. Ich nickte ihm zu und hob meinen Arm samt dem vertrauten Geist in die Höhe. "Gib dein Bestes."
      Sein Ruf war gedämpft, da auch er sich der Gefahr bewusst war. Denn breitete er seine großen Schwingen aus und hüllte mich in einen angenehm frischen Wind als er sie kraftvoll niederschlug. Wenige Sekunden später war er schon über die Baumkronen verschwunden. Meine Augen folgten ihm andächtig. "Viel Glück."

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    • Yumiko

      Auf der einen Seite hätte ich mir gewünscht, dass dieser Tag noch ein wenig weiter in die Ferne rückte, weil ich Angst hatte, dass etwas schief laufen könnte, aber andererseits konnte ich es auch kaum abwarten, ein neues Leben mit Nagato zu beginne. Nach heute würde nichts mehr so sein wie einmal war und wir würden endlich die Zeit miteinander bekommen, die andere Paare so selbstverständlich bekamen.
      "Ja, bestimmt", sprach ich sanft und versuchte mich zur Abwechslung mal an ein hoffnungsvolles Lächeln. Als Nagato seinen Kopf bei der Kuhle an meinem Hals vergrub, streichelte ich behutsam mit der linken Hand über seinen roten Schopf. "Ich freue mich, dich bald in einem gesünderen Körper umarmen zu dürfen, aber dieser rote Schopf wird mir schon ein wenig fehlen", lächelte ich. Doch nachdem ich seine Lippen auf meiner Haut spürte, errötete ich ein wenig. Er hatte mich noch nie im Beisein von Konan geküsst. Die anfängliche Überraschung wich einem sanften Lächeln und ich schmiegte mich noch tiefer in unsere Umarmung.
      Viel zu schnell löste sich Nagato aus dieser Umarmung und fragte mich, ob ich soweit sei. "Ja, ich denke schon", lächelte ich. Anschließend erhob sich Konan und gesellte sich zu uns. Die Blauhaarige legte mir beruhigend ihre Hand auf meine Schulter und spendete mir damit Mut und Trost zugleich. Es mochte zwar nur eine kleine Geste gewesen sein, aber sie bedeutete mir viel.
      "Glaube ja nicht, es hätte mir jemals etwas ausgemacht, dass du mich mit diesen Lippen küsst", hauchte ich lächelnd, als er auf deren Kälte zu sprechen kam. "Ich freue mich auf die neuen Erinnerungen, die wir gemeinsam machen werden, sobald du wieder stärker bist. Bis gleich, Liebster." Nagato richtete sich gänzlich auf, doch wir hielten noch immer Körperkontakt, damit ich mit meiner Heilung beginnen konnte, sobald er das Startsignal geben würde.
      "Bereit!" Jegliches Lächeln wich aus meinem Gesicht und wurde zu einem konzentrierten und ernsten Ausdruck. Ich legte meine Hände auf seine Brust und ließ mein Medizin-Jutsu wirken. Von all seinen Organen war sein Herz das schwächste, ich würde ihm besonders viel Chakra zukommen lassen müssen.

      Es waren bereits einige Stunden vergangen und wir näherten uns langsam dem Ende. Doch wie erwartet, wurde es auf den letzten Metern besonders schwierig. Nagato stand ein multiples Organversagen bevor, wenn ich nicht schleunigst etwas dagegen unternehmen würde. Ich biss mir angestrengt auf die Unterlippe und schlang anschließend meine Arme um seinen Hals, ehe ich uns beide in mein Chakra schloss und alle Stellen in seinem Körper gleichzeitig heilte. Es war ein sehr anstrengendes Medizin-Jutsu und ich hatte es das letzte Mal benutzt, als Pain damals meinen Bruder schwer verletzt hatte. Früher war ich nur dazu in der Lage gewesen, dieses Jutsu zu zu benutzen, wenn ich heftige Emotionen verspürte, doch dank des Trainings mit Sasori, konnte ich es nun jeder Zeit einsetzen und es wurde zu dem noch gestärkt. Was auch immer nun geschehen mochte, Nagato würde nicht sterben, nicht bevor dieser Seelentransfer abgeschlossen wäre. "Halte durch, nur noch ein wenig. Du schaffst das!", rief ich ihm zu, auch wenn ich nicht daran glaubte, dass meine Stimme ihn erreichen könnte.

      "Yumi, wir haben es geschafft! Er ist drüben!" Nach dem Konan diese erlösenden Worte ausgesprochen hatte, spürte ich, wie Nagatos alter Körper in meinen Armen erschlaffte. Ich löste augenblicklich mein Medizin-Jutsu auf und atmete erschöpft ein und aus. Ein müdes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Er hat es wirklich geschafft." Tränen der Erleichterung liefen meine Wangen hinab, ehe mich wieder der Leiche in meinen Armen widmete und Nagatos Körper einfach von der Maschine löste. Außerdem entfernte ich jeden einzelnen Mettalstab in seinem Rücken und warf sie auf den Boden. ich kratzte meine Chakrareste zusammen und ließ ein Meer aus Rosen auf dem Boden erscheinen. Ich nahm den erschlafften Körper und legte ihn behutsam auf die Rosen drauf, dieser Körper hatte eine anständige Beerdigung verdient. Doch fürs Erste, war es das einzige, was ich noch für ihn tun konnte.
      Nachdem ich mich neben Nagatos Leiche gekniet hatte, streichelte ich ihm noch eine verrutschte rote Haarsträhne aus dem Gesicht. "Danke", hauchte ich lächelnd, ehe ich ihm einen letzten Kuss auf die Stirn drückte und anschließend von ihm abließ.
      Erschöpft von der riesigen Menge an Chakra die ich verloren hatte, krabbelte ich auf den am Boden liegenden Körper von Pain zu. Konan und ich tauschten erleichterte Blicke aus, ehe sich meine Hände sanft an seine Wangen legte und meine Stirn gegen seine drückte. Als er dann endlich seine Augen öffnete, spürte ich die erneuten Tränen in den meinen. "Willkommen zurück, Nagato", hauchte ich lächelnd.


      Itachi

      Ich hatte einen großen Fehler begangen. Dank meiner Taten, schien Aira nun etwas Distanz zwischen sich und mich bringen zu wollen. Ein Umstand der mich nicht groß wunderte, nachdem was ich angestellt hatte, jedoch zutiefst unglücklich machte. Ich hatte nie beabsichtigt, sie so zu verschrecken und doch tat ich es. Wie viel mehr Zeit würde sie wohl benötigen, um sich mir wieder annähern zu können? Ich würde ihre alle Zeit geben, die sie brauchte, doch fehlte sie mir, wenn ich sie nicht in meine Arme schließen konnte. Ich hatte zudem deutlich gemerkt, wie sie diese negativen Gefühle mir gegenüber zu verstecken versuchte, doch war sie nicht besonders gut darin. Das ganze schien sie also noch mehr zu belasten, als anfangs angenommen. Das hatte ich ja gut hinbekommen. Hätte ich mich nur zusammengerissen.
      Da ich vorerst nicht vor hatte, Aira auf ihre Gefühle bezüglich dieser Sache anzusprechen, versuchte ich mich auf andere Dinge zu konzentrieren, wie beispielsweise die Informationen, die ich Aira geben musste und die Heilung meiner Augen.
      Ich musste zugeben, dass ich mich sehr überrascht hatte, dass Sasori offenbar schon ein Heilmittel hergestellt hatte. Es kam uns gerade gelegen. Hätte die Heilung mehr Zeit in Anspruch genommen, hätte uns das nicht ins Zeitfenster gepasst. Der Schaden an meinen Augen war immens und es hätte mich ehrlich gesagt nicht einmal gewundert, wenn Sasori mir nur etwas gegen die Schmerzen geben und nichts gegen meine Sehschwäche ausrichten konnte. Doch der ehemalige Suna-Nin hatte sich mal wieder selbst übertroffen. Er war vermutlich der stärkste Medizin-Ninja, der mir je über den Weg gelaufen war. Sein Talent war schon fast beunruhigend. Auf einen Gegner wie ihn müssten Aira und ich uns in Acht nehmen, wenn wir Akatsuki verraten würden.
      Ich hatte bereits mit der Behandlung meiner Augen angefangen und Sasori hatte wie immer Recht behalten. Ich verspürte schon nach so kurzer Zeit Besserung. Auch die Schmerzen waren nun gut auszuhalten und hielten mich nicht mehr Nächte lang wach. Somit verabschiedeten sich auch die damit verbundenen Kopfschmerzen, was mir mehr als gelegen kam.

      Der Tag war gekommen, vor dem ich mich schon seit einiger Zeit fürchtete. Aira und mein Schicksal würde sich sehr bald wenden, nur konnte ich noch nicht sagen, ob zum Guten oder zum Schlechten.
      Ich stand am Stadtrand von Amegakure und hatte meinen vertrauten Geist losgeschickt, damit er die Umgebung von oben bewachen konnte. Es war wichtig, jetzt besonders aufmerksam zu sein. Wenn wir uns nur einen Fehler erlaubten, könnte dies unser Ende bedeuten.
      Seltsamerweise hatte der Regen von Amegakure aufgehört und mein vertrauter Geist behielt dadurch einen besseren Überblick über die Gesamtsituation. Aira war nun schon eine ganze Weile weg. Sie hatte ihren Falken sicher schon los geschickt und würde bald zurückkommen.
      "W-Was zum...?!" Ich weitete meine Augen, als ich durch die Augen meines vertrauten Geistes erkennen konnte, dass Zetsu mit dem Falken von Aira in den Händen das Dorf durchquerte. Scheinbar auf der Suche nach der jungen Frau. "Verdammt!" Ich biss die Zähne zusammen und verließ augenblicklich meinen Standort, ehe ich mich auf den Weg zu meiner Liebsten machte. Ausgerechnet Zetsu!
      Ich hatte Glück und Aira befand sich noch an Ort und Stelle, zudem hatte ich sie vor Zetsu erreichen könnte. "Aira!", rief ich und hob mir die junge Frau in einer schnellen Handbewegung auf die Arme. "Zetsu hat deinen vertrauten Geist abgefangen. Wir müssen sofort fliehen!" Ohne auf Wiederworte ihrerseits zu warten, sprang ich so schnell ich konnte von Baum zu Baum. "Noch haben wir ihm gegenüber einen kleinen Vorsprung. Aber von allen Mitgliedern habe ich über Zetsu die wenigsten Informationen, wir müssen Acht geben. Ich kann seine Kraft noch nicht einschätzen."
      Noch immer hielt ich die junge Frau auf meinen Armen und ich hatte auch nicht vor, sie so schnell freizugeben. Ich hatte Sorge, dass Zetsu uns aus dem Hinterhalt angreifen und Aira verletzen würde. So war die junge Frau wenigstens durch meinen Körper geschützt. Sie dürfte nicht sterben. Nicht jetzt, nicht vor mir. Das könnte ich nicht ertragen.

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    • Nagato


      Natürlich flackerte da immer noch Furcht und Sorge in ihren Augen auf, doch wurde beides von der tiefen Entschlossenheit und dem unfassbaren Mut der jungen Frau überstrahlt.
      Ich lächelte bei ihren Worten und saugte ein letztes Mal den Duft nach wild blühenden Rosen ein, der die junge Frau umgab, bevor ich nickte. "Bis gleich, mein Schatz."
      Kaum hatte ich begonnen, mich auf meinen Chakrafluss zu konzentrieren, spührte ich wie sie ihr Jutsu in meinen alten Körper sendete. So gerne ich auch das darauf folgende warme Gefühl genossen hätte, im Moment musste ich mich auf andere Dinge fokussieren. Stück für Stück, als würde ich einn Kuchen mit einer zu klein geratenen Gabel vertilgen wollen, trug ich zuerst mein Chakra und dann vermehrt auch mein eigenes Bewusstsein in die neuen kräftigeren Glieder Pains. Noch immer versucht beides zurück in den eigentlichen Körper zu flüchten, doch Konan hatte ein Netz ihres eigenen Chakras um den noch starken Körper gehüllt. Ein Netzt das gleich einer Membran nur in eine Richtung geöffnet war. Mein Chakra kam hinein, aber nie wieder hinaus. Ich spührte mehr und mehr, wie sich mein Bewusstsein aus meinem alten Körper zurückzog und trauer mischte sich in die Freude auf ein neues Leben. Ich hatte in diesen Gliedmasen gelitten, unendliche Schmerzen erfahren, wäre fast gestorben und doch war es der Körper, den meine Mutter zur Welt gebracht hatte, der Körper, den meine Eltern großgezogen hatten und der Yahiko und Konan vor so vielen Jahren das erste mal begegnet war. Es war nicht alles schlecht gewesen... Aber auch wenn mein Äußeres sich ab heute für immer ändern würde, blieb meine Seele die gleiche. Auch eine neue Hülle, würde die alten Erinnerungen und Erfahrungen nicht vergessen machen und außerdem würde ich ab heute noch viel viel mehr Erinnerungen erschaffen können, Erinnerungen, die ich mit der Frau teilen konnte, in die ich mich Hals über Kopf verliebt hatte.
      Ab einem gewissen Punkt wusste ich nicht mehr wo ich war. Die Stimmen um mich herum verschwammen zu unklaren Lauten, während ich mich wie zerissen fühlte. Mein Chakra war vollständig gewandert und saugte an meiner restlichen Existenz. Ich musste nichts mehr tun, der Sog alleine reichte aus, um den letzten Rest meiner Selbst aus der sterbenden Hülle zu saugen und in Yahikos Körper zu festigen.
      Es war gelungen! Ich wusste es, bevor ich in der Lage war meine Augen zu öffnen. Die Prozedur war mehr als nur anstrengend gewesen und auch wenn ich mein Bewusstsein immer wieder in diesen Körper geschickt haben mochte, war ich noch nie mit all meinem Sein und meiner Seele gewandert. Es fühlte sich fremd und neu an und doch konnte ich die neue Energie in meinen Gliedern, die darin schlummernde Kraft nicht verleugnen.
      Wärme umfing mein Gesicht und eine leise Stimme krabbelte in meinen Ohren, ließ mein neues und gesundes Herz in der Brust tanzen. "Yu... mi... ko..." Die neuen Stimmbänder müssten noch etwas trainiert werden. Egal wie oft und viel sie in den letzten Tagen, Monaten und Jahren benutzt worden waren, das Gefühl sie nun vollständig selbst zu beherrschen und nicht mehr mit meinem Chakra zu steuern, war ein ungewohntes. Die eigene Stimme klang fremd in meinen Ohren.
      Feuchtigkeit erreichte meine Wangen und floss sie langsam hinab. Zwang mich dazu die müden Augenieder zu öffnen, um den Tränen meiner Geliebten zu begegnen. Das Lächeln auf ihren Lippen ließ mich vermuten, dass es keine Tränen der Trauer waren. "ich.... bin... wieder... da." Die kräftigen neue Arme waren auch deutlich schwerer als ich es gewohnt war, ich musste wohl erst einmal wieder lernen, wie man Muskeln richtig verwendete. Dennoch landete meine Hand zielgenau auf ihrer warmen Wange und wischte mit dem Daumen die Tränen unter ihren Augen davon. Noch nie hatte ich diese Berührung so intensiv wahrgenommen wie in diesem Moment. Mein alter Körper war nicht einmal mehr dazu in der Lage gewesen, alle Tastrezeptoren einzusetzen, ich hatte zunehmend das Gefühl in den Gliedern verloren. Das würde ab heute anders sein.
      "Du bist... so wunderschön." Verträumt wanderte mein Daumen noch immer über die weiche und helle Haut ihrer Wange. Ich versuchte den Kopf zu heben, um auch ihre Lippen zu kosten, doch noch fehlte mir die Kraft. Laso schob ich kurzerhand meine Hand in ihren Nacken und zog sie auf mich hinab. Wärme breitete sich von meinen Lippen aus aus und weckte auch den letzten Zentimeter meines neuen Körpers.
      Erst das leise Räuspern Konans direkt an unserer Seite ließ mich inne halten, bevor ich den Kuss vertiefen konnte. Ich würde nicht lügen, bis eben hatte ich die Anwesenheit der Blauhaarigen verdrängt, welche mich nun etwas anklagend in Augenschein nahm. "Zuerst einmal: Ich freue mich, dass ihr so glücklich zusammen seit, aber irgendwann ist die Grenze dessen, was ich mir mit ansehen kann, erreicht. Zweitens: Nicht nur du bist ausgelaugt Nagato, auch Yumiko hat all ihr Chakra verbraucht, gönn ihr auch mal etwas Zeit zum verschnaufen."
      Meine Augen kehrten zu Yumiko zurück und forschten in ihren Smaragden. Tatsächlich wirkte das Grün ihrer Seelenspiegel dunkler als gewöhnlich. Müde und erschöpft. Meine Finger streichelten das Haar in ihrem Nacken, während ich mich zu einem Nicken bemühte. "Wir brauchen wohl beide erst einmal Zeit, um unsere Energiereserven aufzufüllen, was?" Ich gab ihren Nacken frei und nutzte beide Arme um mich langsam vom Boden nach oben zu drücken. Es war anstrengender als zunächst erwartet, aber ich schaffte es zumindest bis auf die Ellenbogen. "Hunger auf ein Frühstück?"

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      Aira


      Meine Augen hafteten noch viele lange Minuten am Blau es Himmels, beobachteten die Muster der Wolken und wie sie von einer Seite zur nächsten wanderten. Der heutige Tag könnte der letzte sein, an dem ich diesen Anblick würde genießen können. Wenn man meinen Verrat durchschaute könnte das mein Ende bedeuten. Ich würde nie wieder meine Freunde, nie wieder mein Dorf, nie wieder das Kinderheim und vor allem nie wieder Itachi sehen können. Ich würde nie wieder das Säuseln des Windes im Blätterwerk hören können. Würde nie wieder die Wärme der Sonne auf der haut spüren können.
      Egentlich hätte ich schon lange diese Stelle verlassen müssen. Ich hätte zurück nach Amegakure und dem Ushiha gehen müssen, um ihm zu berichten, dass der Falke aufgebrochen war. Aber meine Beine rührten sich nicht. Sie schienen mnich dazu zwingen zu wollen, den Moment auszukosten, der am Besten dem Geschnmack nach Freiheit gleichkam. Aber irgendwann würde ich umkehren müssen.. Ich beschloss, dass dieses Irgendwann jetzt war, und drehte mich endlich wieder Richtung Dorf, wollte gerade auf den nächstgelegnen Ast springen, als der Ruf meines Namens mich erstarren ließ. "Itachi...?"
      ich starrte zu ihm, während er wie von der Tarantel gestochen in meine Richtung rannte. Ungewohnte Panik in den Augen. Ich kam nicht dazu ihn noch etwas zu fragen, da war ich schon auf seinen Armen gefangen. Ich wollte mich zeternd losreißen, als ich realisierte, dass er mich fort von Amegakure trug. Als ich realisierte, dass wir gerade flüchteten. Seine Worte brachten mich zum Innehalten. "Wie bitte...?"
      Zetsu hatte meinen Vertrauten Geist entdeckt? Jetzt schon?! Die Panik in der Stimme des Schwarzhaarigen machte deutlich, dass dieser zweigesichtige Ninja gefährlich war. Gefährlicher als wir beide vielleicht ahnten. Und dennoch... Hatte ich mir nicht versprochen diesen Plan durchzuziehen, ohne Furcht vo den Konsequenzen? Ich hatte meinen Tod eingeplant, aber sicher keine Flucht... allerdings... Der Umstand, dass Zetsu Morio erwischt hatte, bedeutete auch, dass der Vogel niemals seine nachricht an mein Dorf würde tragen können. Sollte es nicht mein Ziel sein, zumindest wichtige Informationen weiter zutragen, wenn es mir schon nicht möglich war, Akatsuki von innen zu zerschlagen?
      "Lass mich runter, bitte." Mein Blick wanderte zu den dunklen Augen des Uchihas. "Wir sind schneller, wenn du mich nicht tragen musst." Er sollte verstehen, dass ich nicht mehr plante zurück nach Amegakure zu laufen, vorerst zumindest nicht. Zugleich wusste ich allerdings auch, dass wir nicht nach Sunagakure würden gehen können, denn genau dort würde man uns als erstes erwarten. Wir müssten untertauchen, unsichtbar werden. Ich musste einen neuen Weg finden, Kontakt zu meinen Kameraden aufzunehmen, ohne sie dabei in Gefahr zu bringen.
      "In der weiten Wüste rund um Sunagakure gibt es eine Talschlucht in deren Zentrum ein See ruht und das Land fruchtbar macht. Allerdings ist die stelle schwer zu erreichen, wenn man sich nicht auskennt, weswegen kaum einer davon weiß." Tatächlich kannten sogar nur die wenigsten Suna-Nins besagten Platz. Ich konnte froh sein, zu ihnen zu gehören, nachdem es mir gelungen war, eine der beisten Chunin des gesamten Dorfes zu werden. "Dort sollte wir fürs erste geschützt sein."
    • Yumiko

      Ich spürte Nagatos Hand an meiner Wange und bemerkte, dass seine Haut schon jetzt deutlich wärmer war als zuvor. Und die Tatsache, dass er schon jetzt dazu in der Lage war seine Arme zu bewegen, zeigte mir erneut, wie stark er doch war. Ich hatte damit gerechnet, dass er sich für die nächsten Stunden nicht rühren könnte oder seine Augen öffnen würde. Hatte ich ihn und seinen starken Willen schon wieder unterschätzt? Dabei hatte mir Nagato doch immer wieder bewiesen, zu welchen Dingen er im Stande war.
      Ich errötete ein wenig, als ich sein Kompliment hörte, konnte es jedoch nicht vermeiden, wie ein Idiot zu lächeln. Nur allzu gerne, ließ ich mich zu ihm hinunter ziehen und legte meine Lippen auf die seinen. Mein Herz schlug wie wild und all meine Sehnsucht für ihn, legte ich in diesen einen Kuss. Zu gerne hätte ich diesen vertieft, jedoch kamen wir gar nicht erst dazu, da hörte ich schon ein Räuspern neben mir. Mein Blick wanderte zu Konan, deren Anwesenheit ich komplett ausgeblendet hatte, nachdem Nagato seine Augen öffnete. Etwas schuldig, lächelte ich sie an. "Tut mir leid." Als Konan aber davon sprach, dass auch ich etwas Zeit zum Verschnaufen bräuchte, schüttelte ich leicht den Kopf. "Mir geht es gut." Und es war nicht einmal gelogen. Die Freude über das Gelingen dieser Mission machte mich so glücklich, dass ich die Müdigkeit in meinen Knochen kaum merkte. Nachdem mein Liebster seine Augen geöffnet hatte, war die Erschöpfung wie weggepustet und ich fühlte mich, als könnte ich ganze Baumstämme aus der Erde reißen.
      Mein Augenmerk wanderte wieder zu Nagato, als dieser sich langsam auf die Ellenbogen stützte. Augenblicklich half ich ihm dabei und legte meinen Arm um seine Schulter, damit er in eine aufrechte Position kam. "Und wie!", antwortete ich ihm, auf seine Frage hin. "Am besten bringen wir dich als erstes auf dein Zimmer. Dort können wir dann gemeinsam frühstücken. Hilfst du mir Konan?" Die Blauhaarige nickte und wir beide richteten uns auf, ehe jeder von uns einen Arm von Nagato nahm und diesen um die eigene Schulter legte, während wir ihn zusätzlich an der Hüfte stützten.
      Gemeinsam gingen wir in Nagatos, beziehungsweise Pains, Zimmer und setzten ihn dort behutsam auf seinem Bett ab. Nachdem er auf der weichen Matratze saß, schüttelte ich ihm noch sein Kopfkissen aus und legte die Bettdecke über seine Oberschenkel. "Gut, ich werd dann mal einem der Bediensteten Bescheid geben, dass sie euch etwas zu essen bringen sollen. Während ihr euch ausruht und ein wenig Energie tankt werde ich mich mal in Amegakure umsehen. Seit dem Seelentransfer hat der Regen aufgehört und das Dorf ist ungeschützt", meinte sie und ich nickte verstehend. "Danke, Konan", ich lächelte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht an, da ich im Moment nicht anders konnte. Ich war dieser Frau wegen so vieler Dinge unendlich dankbar und ich würde vermutlich niemals die Gelegenheit dazu bekommen, ihr alles zurück zu zahlen.
      Konan erwiderte das Lächeln und sah auf mich herab, nachdem ich mir auf der Bettkante bequem gemacht hatte. "Nicht doch. Viel mehr bin ich diejenige, die dir danken sollte." "Hm?" Ich sah fragend zu ihr auf, doch sie lächelte nur und winkte ab. "Ich geh dann mal. Bis später."
      Etwas verwundert sah ich ihr nach, nachdem sie den Raum verlassen und hinter sich die Tür geschlossen hatte. Dann aber ließ ich mich einfach zur Seite fallen, wodurch mein Oberkörper auf Nagatos Schoß landete. Meine langen braunen Haare verteilten sich auf der weißen Decke und ich seufzte erschöpft, aber sichtlich zufrieden. Danach legte ich mich so, dass Nagato besser in die Augen sehen konnte und lächelte ihm dabei entgegen. "Endlich können wir für immer zusammen sein", sprach ich und nahm sanft seine Hand, ehe ich diese an meine Wange legte und kurz darauf seine Innenhandfläche küsste. Von nun an würde uns nichts und niemand mehr trennen können.
      "Hmm... Wäre das nicht der richtige Zeitpunkt, um dein Versprechen einzulösen?", lächelte ich, nachdem ich seine Hand von meinen Lippen nahm und stattdessen unsere Finger in einander verschränkte. Ich spielte damit auf das Versprechen an, welches er mir vor zwei Tagen gab. Er versprach mir jeden Tag zu sagen, dass er mich liebte. Es war eine gute Idee, ihn an dieses Versprechen zu binden. Auf diese Weise könnte ich es immer wieder hören. Die schönsten Worte von den mir liebsten Menschen gesprochen. Mehr brauchte ich in diesem Augenblick nicht.


      Itachi

      Aira schien für den ersten Moment ein wenig überfordert, was absolut verständlich war. Wir hatten mit allem gerechnet, sogar mit unserem eigenen Tod und trotzdem fanden wir uns nun in der Position wieder, vor Akatsuki zu flüchten. Auch ich hatte mir das ganze ein wenig anders ausgemalt, doch immerhin hatten wir beide noch nicht unser Leben lassen müssen. Noch nicht. Leider war ich nicht vertraut mit Zetsus Fähigkeiten oder seiner Stärke, daher wusste ich nicht, wie ein Kampf zwischen uns beiden Enden würde und wenn ich ehrlich war, wollte ich es im Moment auch nicht herausfinden. Mein größtes Ziel war es im Moment, die Frau die ich liebte in Sicherheit zu bringen und sie vor dieser riesigen Venusfliegenfalle zu beschützen. Es war seit der Entstehung Akatsukis erst einem Mitglied gelungen, zu fliehen. Dieses Mitglied war Orochimaru. Dennoch erinnerte ich mich daran, dass damals Deidara und Sasori entsandt wurden, um den Verräter zu töten. Auch nach uns würde Akatsuki suchen, da war ich mir zu 100 Prozent sicher. Nur wusste ich nicht, ob Aira und ich auch die Fähigkeiten dazu hatten, für längere Zeit unterzutauchen und im Falle eines Kampfes zu gewinnen. Die nächsten Stunden würden darüber entscheiden, ob wir das ganze überleben würden oder ob wir schon sehr bald Zeitliche segneten. Darum war es so wichtig, unseren Vorsprung auszubauen. Wir müssten erst mal Zetsu los werden, um in Ruhe einen Plan für die Zukunft schmieden zu können.
      "Tut mir leid. Ich kann deiner Bitte nicht nachkommen", sprach ich ernst aus. Ich würde nicht zulassen, dass sie sich von mir löste und somit angreifbarer für unsere Gegner wurde. "Lots mich zu dem Ort hin, ich werde deinen Anweisungen folgen. Aber ich kann dich nicht runter lassen. Noch nicht", sprach ich. Natürlich wusste ich, dass ihr das wieder gegen den Strich gehen würde, aber ich hatte momentan größere Sorgen, als dass sie kurzzeitig sauer auf mich wäre. Sie würde sich schon wieder beruhigen. Und wenn ich sie dadurch vor Zetsu schützen könnte, würde ich mit Freude jeden Groll auf mich ziehen, den sie hegen konnte.
      Unbewusst drückte ich Aira noch dichter an mich, während ich erneut mein Tempo erhöhte und schon nahezu von Ast zu Ast flog. Wenn wir schneller als Zetsu sein wollten, durften wir nicht langsamer werden. So viel war sicher.
      "Wie lange werden wir dorthin brauchen, wenn wir dieses Tempo beibehalten?", fragte ich die junge Frau auf meinen Armen, ohne jedoch meinen Blick von dem Weg zu nehmen. Ich konnte wirklich von Glück reden, dass ich so viel Zeit in diesen Wäldern verbracht hatte und so gut mit der Gegend vertraut war. Es machte das ganze um ein vielfaches einfacher. "Und denkst du, dass Zetsu mit Hilfe seiner Fähigkeiten den Ort problemlos erreichen könnte?", fragte ich Aira. Ich vertraute ihr, jedoch spielte ich auch mit dem Gedanken einfach so lange zu laufen, bis ich vor Erschöpfung umfiel. Wenn sie jedoch davon ausging, dass nicht mal Zetsu diesen Ort erreichen, beziehungsweise kennen würde, wollte ich ihr vertrauen und dort mit ihr hingehen. Auch im Falle eines Kampfes wäre es für uns von Vorteil, wenn ich nicht schon vorher völlig erschöpft wäre.
      "Mach dir nicht zu viele Sorgen... Wir werden das schaffen", tröstete ich sie nach einer Weile, ehe ein leichtes Lächeln sich auf meine Lippen legte.
    • Nagato


      Kaum hatte ich es bis auf die ellenbogen geschafft, spührte ich ihre warmen Finger in meinem Rücken, die mich stützten. Ich nickte Yumiko dankend zu, während sie mir dabei half, mich aufrecht hinzusetzen. Alleine diese Bewegung zwang mich schon dazu tief Luft holen zu müssen, während die Anstrengung meine Lungen zu zerdrücken drohte. Doch gemeinsam gelang es Konan und Yumiko mich auf die noch ziemlich wackeligen Beine zu ziehen.
      Das Lächeln erreichte wie von selbst meine Lippen, als Yumiko meinem Vorschlag zustimmte. "Okay, dann lass uns gemeinsam essen. Ich habe tatsächlich auch einen reichlich großen Hunger." Es mochte an dem Chakraverlust liegen, den ich natürlich beim Übertragen meiner Selbst hinnehmen musste, oder auch dem Zustand, dass ich nun einen gesunden und kräftigen Körper versorgen musste. Bisher hatte ich Yahikos Körper alleine mit meinem Chakra gespeist, doch nun müsste dieser Körper sein eigenes Chakra herstellen und dafür brauchte ich Nahrung. Es mochte Jahrzehnte her sein, dass ich mich dabei sp hungrig gefühlt hatte.
      Während unserem Weg durch die schmalen Flure des HQs konzentrierte ich mich vorrangig darauf einen Fuß vor den anderen zu setzen, um den beiden Frauen an meiner Seite keine weitere Last zu werden, wenn ich stolperte. Allerdings war es gar nicht einmal so einfach, sich aufs Laufen zu konzentrieren, wenn der Duft des bezaubernden Wesens dieser Welt neben einen in deine Nase waberte. Ich merkte, wie ich mich automatisch etwas weiter in Yumikos Richtung lehnte in dem Versuch meine Nase in ihren Haaren zu vergraben. Natürlich gelang es mir nicht wirklich, aber alleine der Umstand, dass ich - ich selbst und keine menschliche Puppe - neben ihr herlaufen konnte, auf meinen eigenen Beinen und im vollen Besitz sämtlicher Sinne und Empfindungen... Es war überweltigend und machte mich glücklich als alles andere zuvor in meinem Leben.
      Als wir endlich meine Räumlichkeiten erreicht hatten, hatten auch meine noch "untrainierten" neuen Beine ihr Maximum erreicht und entsprechend erschöpft ließ ich mich auf mein Bett sinken, bemühte mich aber darum, aufrecht sitzen zu bleiben. Konan erklärte sich bereit uns einen Bediensteten zu senden, der uns etwas zu essen brachte, bevor sie sich in Amegakure umsah. Es gab nur wenige Tage in denen es in dieser Stadt nicht regnete, dann wenn mein eigener Körper sich nicht hier aufhielt, oder wenn ich selbst so kraftlos war, um meinn eigenes Jutsu nicht mehr aufrecht zu erhalten. Konan und ich hatten gewusst, dass der Regen während der Transfusion stoppen würde, weswegen ich Zetsu angewiesen hatte, die Dorfumgebung gut im Auge zu behalten. Auch wenn er vorranging ein Spion sein mochte, war er auch als Wachposten bestens geeignet, eben weil ihm nichts entging und er auf jede noch so kleine Kleinigkeit acht gab. Ich würde auf ihn vertrauen können. Dennoch war ich Konan dankbar, dass auch sie nach dem Rechten sehen würde, immerhin gefiel es mir kein bisschen, das Dorf so unbewacht zu lassen.
      Ich beobachtete Yumiko dabei, wie sie sich neben mich auf das Bett setzte und lauschte der kurzen Unterredung zwischen den jungen Frauen. Das lächeln auf Konans Lippen, hob auch meine Mundwinkel in die Höhe. Mir war mehr als bewusst gewesen, wie sehr sie sich davor gefürchtet hatte, mit mir einen weiteren ihr wichtigen Freund zu verlieren, zugleich hatte sie aber auch gewusst, dass sie mich nie von meinem Vorhaben würde abbringen können. Doch Yumiko war es gelungen, meinem Leben einen neuen sinn zu geben... Konan müsste keinen weiteren Freund sterben sehen.
      Einen moment lang betrachtete ich noch die Tür, hinter der die Blauhaarige verschwunden war, bevor ein plötzliches gewicht auf meinen Oberschenkeln mich aufschreckte. Mein Blick zuckte hinab und begegnete strahlend grünen Augen, die in meiner Mimik zu forschen schienen. Samtig braunes haar verteilte sich in geschmeidigen Wellen über meinen Schoß und die frischen Bettlacken. Das milde Lächeln auf ihren Lippen war eine reine Verführung und brachte mein Herz zum springen. Besagtes Organ klopfte ungewohnt kräftig gegen meine Brust und ließ mich realisieren, wie viel stärker dieser Körper doch war. Sofort wurde die Freude in meinem Inneren noch mehr gesteigert.
      Die Berührung an meiner hand zog sich kribbelnd durch meinen ganzen Körper, ließ sogar die Haare in meinem Nacken erwartungsvoll abstehen. Ihre Lippen auf meiner Haut waren ein Genuss und der süße Klang ihrer Stimme betörend. "Das Versprechen, dass ich dich nie wieder gehen lassen werde?" Ich begann meinen neunen Körper besser kontrolieren zu können. Entsprechend geschmeidig lehnte ich mich zu ihr vor und hauchte meine Worte gegen ihr Ohr. "Das Versprechen, dass ich dich für alle Zeit bei mir behalten werde? Oder etwa das Versprechen, dass ich keinen Tag verstreichen lasse, ohne dich wissen zu lassen, wie sehr ich dich doch liebe." Meine Lippen berührten ihre erhitzte Ohrmuschel. "Ich liebe dich, Yumiko." Verspielt fanden meine Schneidezähne die Zarte haut ihres Ohrläppchens und knabberten es zärtlich an, bevor ich entschuldigend mit meiner zunge über die Stelle fuhr. "Wie lange habe ich mich schon danach gesehnt, dich so berühren und fühlen zu können." Ich hauchte die Worte gegen ihren Nacken, küsste die Kante ihres Kieferknochens, bevor ich mich endlich wieder etwas aufrichtete und ihre Augen in Gefangenschaft nahm. Es war noch etwas schwer, meine Arme zielgenau zu bewegen, aber sie fanden trotzdem den haaransatz an ihrer Stirn. Lange Finger strichen behutsam einzelne Strähnen aus ihrem Gesicht und ermöglichten mir eine atemberaubende aussicht. "Du weißt hoffentlich was dir noch alles blüht, sobald ich diesen Körper zur genüge beherrsche?" Ein schelmiges Lächeln versog meine Lippen. Es fühlte sich seltsam und ungewohnt an und dennoch genoss ich das Gefühl, als würden meine Mundwinkel in die Länge gezogen werden. "Endlich kann ich wirklich bei dir sein, dich wirklich spühren." Es war einfach den Kopf erneut sinken zu lassen. Kurz bevor meine Lippen ihre erreichten, schloss ich die noch immer etwas müden Augen und konzentrierte mich einzig und allein auf den Geschmack, den ich in der nächsten Sekunde wahrnahm. Zumindest müsste ich nicht von neu lernen, die Frau zu küssen, die ich über alles in der Welt liebte. Auch diese neuen lippen schienen genau zu wissen, was sie zu tun hatten, während sie sich begierig gegen ihren warmen Mund pressten. Einzig un allein meine Erschöpfung und der Umstand, dass mir der Atem dazu fehlte, verhinderte dass ich besagten Kuss noch weiter intensivierte. Außerdem spührte ich die Präsenz eines Bediensteten näher rücken. Also zwang ich mich dazu, mich wieder von Yumiko zu lösen, um mich langsam zur Tür umzuwenden. "unser Frühstück ist gleich da."

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      Aira


      "Was...?" ich mussterte ihn etwas verwirrt, gar entsetzt, als er meiner Bitte nicht nachkommen wollte. Warum gab er mich nicht frei? Wir würden deutlich schneller vorankommen, sobald ich meine eigenen Füße zum Laufen einsetzte. Ich stämmte mich probeweise gegen seine feste Brust, in dem Versuch mich von ihm zu lösen. Keine Chance... Und da sagte man mir nach, ich sei stur? Ich schluckte das Seufzen in meiner Kehle hinunter und akzeptierte seinen Entschluss. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, mich mit dem Uchiha zu streiten, dennoch würde ich ihn darauf später noch einmal ansprechen müssen.
      "Wenn du dieses Tempoo beibehalten kannst, sollten wir bereits in zwei Stunden da sein." Ich richtete meinen Blick nach vorn. Die Baumkronen, durch die der junge Mann mich trug verschwommen in einen fließenden Grünton. Die geschwindigkeit machte es unmöglich Einzelheiten zu erkennen, allerdings war ich mir sicher, dass das für seine besonderen Augen nicht golt. Außerdem war ich noch immer in der Lage, mein Chakra auch in dieser Höhe in den Boden fließen zu lassen, auf das ich den Weg nicht verlieren würde. "Sobald du den Wald verlassen hast, solltest du dich streng gen Süd-West ausrichten. Und ja, ich bin mir sicher, dass selbst Zetsu uns nicht erreichen wird. Selbst wenn er das tal finden sollte, wird er uns dort nicht vermuten." Meine Augen schweiften in die Ferne davon, während ich mich an meinen ersten Besuch im besagten tal erinnerte. "Das tal ist eigentlich eine Art Riss, ein tiefer Graben in der Wüstenlandschaft, was ihn zum Fangbecken für Wasser gemacht hat. Zugkleich liegt das Tal durch die Grabenwände im kühlen Schatten. Dort haben sich durtzende Tiere versammelt und nicht wenige von ihnen verfügen auch über mächtiges Chakra." Langsam hob ich meinen Blick wieder zu Itachi. Er war auf den weg vor uns konzentriert, dennoch war ich mir sicher, dass er meinen ernsten gesichtsausdruck bemerken würde. "Der König dort unten ist der weiße Tiger Ashi-Tora. Er überragt jeden normalen Menschen und greift alles und jeden an, der sich unbefugt nach dort unten verirrt und Ärger bereitet. Auch mich und mein Team hat er damals töten wollen, doch wir konnten uns irgendwie mit ihm gut stellen." In dieser Welt gab es viele Tiere, die es selbst mit den stärksten Ninjas mit leichtigkeit aufnehmen konnten. Ashi-Tora war ein absolut starkes Wesen und ich konnte von Glück reden, dass ich damals umsichtig genug gewesen war, ihn eben nicht anzugreifen, als er sich uns warnend entgegen gestellt hatte. Aber der Tiger war kein kaltblütiger Killer, der jeden Eindringling ohne langes Grübeln zerfetzte. Ihm schien es nur wichtig, dass keiner seine kleines paradies angriff und es in seinem Frieden störte. Damals war es uns gelungen, ihm zu beweisen, dass wir friedlich gesinnt waren, ansonsten hätte er uns gewiss getötet. "Selbst jemand wie Zetsu wird dort nicht nach uns suchen, einfach weil er uns dort nicht erwarten wird. Außerdem ist das Chakra des Tigers so mächtig, dass es alles andere überschattet."
      Mein Blick richtete sich wieder auf den Pfad vor uns. Wir kamen wirklich schnell voran. Ob sich Ashi-Tora noch an mich erinnern würde? es war damals nicht einfach gewesen, ihn zu besänftigen... doch zuletzt war er sogar... zutraulisch geworden. Ob er mich wieder sein weiches weißes Fell streicheln lassen würde? Oder hatte er mich nach den Jahren vergessen und würde uns beide zerfleischen? Vielleicht würden wir es aber auch gar nicht bis dahin schaffen. Was wenn zetsu uns vorher erwischte? Wie sollte ich es mir dann je verzeihen können, den Uchiha in die ganze Sache mit hinein gezogen zu haben?
      Itachi schien meine Sorgen zu spüren und auch wenn noch immer Angst und Sorge mein Herz unruhig in meiner Brust trommeln ließen, löste sein sanftes Lächeln einen Teil der Verspannungen in meinem Körper. "Ich hoffe, du hast recht." Ich versuchte mich an einem eigenen Lächeln, bevor ich mich wieder auf den Weg konzentrierte und begann, den Uchiha zu lotsen.
      Wie erwartet hatten wir bald die Wüste erreicht und ich musste mich am Stand der Sonne orientieren, um in dem weiten Sandmeer den Weg nicht zu verlieren. Die Hitze und auch der neue Untergrund machten es dabei auch jemandem wie dem Uchiha schwerer voran zu kommen. Wie schon zuvor presste ich mich auch dieses Mal gegen seine Brust. "Bitte lass mich endlich runter. Du weißt, dass wir so schneller voran kommen und ich kann dir auch leichter den Weg zeigen... Außerdem könnte ich es mir selbst nicht verzeiehen, dir weiterhin eine last zu sein."

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    • Yumiko

      Ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, nachdem mir Nagato erneut seine Liebe gestand. Allein diese Worte machten mich unendlich glücklich, auch wenn sie mich noch immer erröten ließen. Und Nagatos nächste Handlungen machten es auch nicht gerade besser. Als ich seine Zunge an meinem Ohr spürte, schlug mein Herz wie wild und auf meinem Körper breitete sich eine angenehme Gänsehaut aus. Ich spürte ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch, welches immer stärker wurde. Wie schaffte er es immer nur, mich derart aus dem Konzept zu bringen? In wen oder was hatte ich mich da verliebt? Er würde eines Tages mein Verderben sein, so viel stand schon mal fest. Doch störte mich der Gedanke daran komischerweise nicht. Ich wäre bereit für diesen Mann zu sterben.
      Ich genoss jeden einzelnen seiner Küsse, welche auf meiner Haut ein angenehmes Kribbeln hinterließen. Ich hatte mich gerade an seine Berührungen gewöhnt und konnte mein Herz etwas beruhigen, da sagte er plötzlich, dass ich hoffentlich wüsste was mir noch blühen würde, sobald er diesen Körper zu genüge beherrschte. Prompt schoss mir wieder mein Blut in den Kopf und ich drehte mich ein wenig zur Seite, damit er mein Gesicht nicht so einfach sehen konnte. Wie konnte er diese Dinge so einfach ansprechen, ohne dabei zu erröten? Dabei musste ich selbst zugeben, dass ich mich schon seit geraumer Ewigkeit nach mehr sehnte. Wir hatten bis jetzt nichts weiter als Küsse ausgetauscht und waren nicht einmal Nachts nebeneinander eingeschlafen. Es würde eine neue Erfahrung für uns beide werden, Abends nebeneinander einzuschlafen und morgen gemeinsam aufzuwachen. Doch ich freute mich auf diese neue Erfahrungen, die ich mit ihm machen konnte. Es war schon lange Zeit überfällig.
      Während ich in meinen Gedanken versunken war, hatte sich mein Herz beruhigt und schlug nun wieder in einem regelmäßigen Takt. Auch die Röte hatte ich unter Kontrolle bekommen, während mir Nagato weiterhin sanft über die Haare strich. Ich war etwas unaufmerksam geworden, als ich auch schon seine Lippen auf den meinen spürte. Zu gerne hätte ich den Kuss vertieft, jedoch hatte ich gar nicht erst die Gelegenheit dazu gehabt, da er sich wieder von mir löste und meinte, dass unser Frühstück bald kommen würde. Etwas enttäuscht, setzte ich mich schweren Herzens wieder aufrecht hin und verweilte noch kurz auf der Bettkante. ehe ich mich schweren Herzens erhob und zu der Zimmertür ging, welche ich direkt öffnete. "Danke", sagte ich zu dem Bediensteten, welcher uns ein Tablett mit Nahrung gebracht hatte. "Ich stelle es vor die Tür, sobald ich wir fertig sind. Du kannst es dann mitnehmen", erklärte ich, nachdem ich ihm das Tablett abgenommen hatte. "Verstanden." Der Mann verbeugte sich kurz, ehe er wieder verschwand und sich seiner Arbeit widmete. Ich schloss die Tür und ging zu Nagato. Ich stellte das Tablett auf dem Beitisch neben dem Bett ab und holte noch einen Stuhl. "Warte, ich helfe dir", sagte ich und sorgte dafür, dass Nagato in einer bessere Sitzposition kam, nachdem ich seine Kopfkissen aufgeschüttelt hatte und diese hinter seinem Rücken platzierte, damit er einen besseren Halt hatte. Anschließend setzte ich mich auf den Stuhl und wünschte ihm einen guten Appetit. Während ich ihn teilweise fütterte, nahm auch ich immer wieder etwas von der Nahrung zu mir, um mich ein wenig zu stärken. Erst jetzt fiel mir auf, wie hungrig mich der Chakraverlust gemacht hatte.


      Itachi

      Ich hatte nicht vor, Aira zu erklären warum ich sie nicht los lassen wollte. Ihr verwirrtes Gesicht sprach Bände und ich konnte auch herauslesen, dass es ihr nicht gefallen wollte, so von mir getragen zu werden. Ich verstand ihre Sorge, dass wir vielleicht nicht schnell genug sein könnten, sollte ich sie weiterhin auf meinen Armen gefangen halten. Jedoch glaubte ich nicht daran, dass sie auch meine Sorge verstehen würde. Ihr Schutz war aktuell meine höchste Priorität und ich würde sie erst wieder freigeben, wenn ich mir sicher war, dass wir genug Distanz zwischen Zetsu aufgebaut hatten. Es bereitete mir große Sorgen, dass ich so wenig über unseren Feind wusste, weshalb wir ihn auch keineswegs unterschätzen durften. Zetsu war eines der ersten Gründungsmitglieder Akatsukis und wer wusste schon, über welche Informationen dieser Nuke-Nin verfügte? Zudem musste er ein sehr talentierte Ninja sein, wenn ich ihn in dieser ganzen Zeit nicht ein einziges mal verletzt gesehen hatte. Nur gegen Pain und Tobi würde ich weniger antreten wollen, als gegen diese Venusfliegenfalle.
      "Verstanden", sagte ich ernst und folgte der Wegbeschreibung der jungen Frau. Ich konnte mein Tempo glücklicherweise halten und teilweise immer mal wieder für kurze Phasen erhöhen. Mir gingen Airas Worte durch den Kopf und ich versuchte mir auszumalen, wie der Herrscher dieses Landes uns empfangen würde. Müssten wir um unser Leben kämpfen oder würden wir fürs Erste Zuflucht finden können? Es gab nicht viele Orte, an denen wir uns hätten verstecken können. Aktuell waren Aira und ich gesuchte Nuke-Nins die nicht nur vor den großen Ninjadörfern gesucht wurden, sondern auch von der mächtigsten Organisation der Welt. Unsere Chancen auf einen Zufluchtsort waren wirklich sehr gering, was das ganze zusätzlich erschwerte. Wir müssten diesen Tiger also davon überzeugen, dass wir ihm und seinem Land nichts antun würden. War das überhaupt möglich? Er war sicher jemand, der bereits viele Kämpfe erlebt hatte und sicher ziemlich misstrauisch gegenüber Fremden war, auch wenn Aira wohl nicht ganz so fremd wie ich sein mochte. Fürs Erste würde es mir sogar reichen, wenn dieser Herrscher Aira unter seine Fittiche nahm. Ich könnte mir auch danach noch einen Plan überlegen, wie ich aus der ganzen Sache herauskam. Doch der Schutz der Frau die ich so sehr liebte, stand für mich an oberster Stelle und ich würde nicht eher von ihrer Seite weichen, bis dieser gesichert war. Nicht einmal, wenn es mich mein eigenes Leben kosten sollte.
      Wir hatten bereits eine lange Strecke hinter und gelassen, als die Blondhaarige mich erneut darum bat, sie hinunter zu lassen. Ich sah einmal nach hinten, und konzentrierte mich auf das Chakra in unserer Umgebung, ehe ich zum Stehen kam und die junge Frau hinunter ließ. Scheinbar war die Luft rein und ich könnte sie ohne schlechtes Gewissen freilassen. "Ist gut, aber ich werde hinter dir bleiben. Mach dir keine Gedanken darüber und zeig mir einfach den Weg. Dann sind wir schneller da", erklärte ich ihr. Ich würde immer noch wachsam sein müssen, damit wir nicht doch plötzlich angegriffen wurden. Jetzt da wir so weit von Amegakure entfernt waren, würden auch Ninjas aus anderen Dörfern auf die Idee kommen, uns anzugreifen. Wir müssten also nach wie vor auf der Hut sein.
    • Nagato


      Es war verboten einfach, Yumiko aus dem Konzept zu bringen, so entging mir natürlich nicht, wie sie auf jede einzelne meiner Berührungen, wie auch auf meine Worte reagierte. Aber es war einfach ein zu großer Genuss, die junge Frau dabei zu beeobachten, wie sie immer und wieder errötete, außerdem sah ich keinen Grund darin, mich weiter zurückzuhalten. Yumiko war der einzige Mensch, zu dem ich so ehrlich und offen sein konnte, mehr als ich es bei Konan oder Yahiko gewesen war. Nach all den Jahren, in denen ich mich selbst verbergen musste, war diese Frau meine Erlösung geworden. In ihrer Nähe würde ich mich hinter keiner Mauer der Gefühlskälte mehr verbergen, schließlich wollte ich meine Zeit mit ihr in vollen Zügen genießen.
      Die heiße Röte auf ihren Wangen zu beobachten intensivierte diesen Genuss ungemein und gern hätte ich sie noch etwas mehr aus dem Konzept gebracht und den Geschmack ihrer Lippen genossen, aber diesem Drang könnte ich mich auch noch zur Genüge nach dem Essen widmen. Ich verfolgte Yumikos Handlungen mit einem milden Lächeln auf den Lippen, bevor ich ihr dankend zunickte. "Ich finde es zwar sehr rührend, dass du dich so sehr um mich kümmerst, aber ich fühle mich bereits deutlich besser." Das mochte ich zwar sagen und trotzdem machte das Kissen in meinem Rücken das Sitzen deutlich einfacher. Zudem konnte ich mich nicht dagegen wehren, als sie mir soagr anbot beim Essen zu helfen. Viel zu verlockend war es, von der jungen Frau "gefüttert" zu werden, während ich mich selbst um kaum noch etwas kümmern musste. Dennoch nahm ich ihr irgendwann das Besteck ab und nickte dabei fordernd zu ihrem eigenen Teller hin. "Den Rest schaffe ich auch alleine. Du solltest dich lieber darauf konzentrieren, selbst genug in deinen Magen zu bekommen. Du hast wirklich einen großen Teil deines Chakras verloren, den du dringend wieder auffüllen solltest." Mit diesen Worten machte ich mich darauf, auch den Rest meines Frühstücks zu vertilgen. Mit jedem weiteren Bissen schien mein Magen dabei mehr nach Essen zu schreien, ein Gefühl, dass ich viele Jahre nicht mehr hatte wahrnehmen dürfen. Umso befriedigender war es allerdings, eben diesem Verlangen folge zu leisten. Mein Magen schien sich für jedes Stück Brot und jeden Schluck Suppe zu bedanken, vor allem da auch mein Geschmack endlich wieder richtig funktionieren wollte. Nie hätte ich geglaubt, dass ein klein wenig Brot und Misosuppe so unglaublich lecker sein könnten, doch beides zusammen veranstaltete im Moment ein überweltigendes Feuerwerk der Geschmäcker. Dennoch musste ich mich zurückhalten. Ich konnte noch nicht allzu viel zu mir nehmen, aber das würde sich über die nächsten Tage sicher noch ändern.
      "Schmeckt es dir?" Nachdem ich zumindest die Scheibe Brot vollständig vertilgt hatte, hob ich den Blick und musterte Yumiko neugierig. "Wir sollten uns nach dem Essen etwas ausruhen." Mein Blick glitt über das Bett. Ich hatte es noch nie wirklich verwendet. Immerhin brauchte dieser Körper zuvor keinen wirklichen Schlaf, während mein wahres Gefäß in einem unbeweglichen Gestell feststeckte. Heute würde ich zum ersten Mal in den hellen Bettlaken liegen können und in die weiche Matraze sinken. Aber ich wollte nicht alleine hier verweilen. Langsam wanderten meine Augen wieder zur jungen Konoichi, fesselten ihre grünen Seelenspiegel. "Ich gehe davon aus, dass du bei mir bleiben wirst? Und sobald sich mein Chakra wieder stabilisiert hat kannst du mir ja mal die Umgebung zeigen." Mein Lächeln sollte amüsiert wirken, aber ein Teil ehrlicher Trauer trübte meine Mimik. "Es ist viele Jahre her, dass ich Amegakure mit meinen echten Augen habe sehen können... Ich möchte es wieder neu kennen lernen."


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      Aira


      Endlich schien er bereit, mich selbst laufen zu lassen und dennoch... Irgendetwas schien ihm Sorgen zu machen und nachdem er sich vermehrt umsah und mir auftrug vor ihm zu laufen, glaubte ich auch seinen Beweggründe zu verstehen. "Ich werde nicht zulassen, dass du mein Schild spielst", grummelte ich, während sich mich umdrehte und die Führung übernahm. "Solltest du schwer verletzt werden oder gar sterben, nur weil du mich beschützt hast, könnte ich mir das nie verzeihen." Während ich bereits über die Sandwüste sprang, warf ich einen warnenden Blick über die Schulter. "Sollte diese... Beziehung zwischen uns so einseitig bleiben, dann möchte ich sie lieber bald beenden..." Die Zähne etwas frustriert zusammengepresst drehte ich den Kopf wieder nach vorn und konzentrierte mich auf die weiten Dünen vor uns. "Eine Beziehung, in der sich nur einer um die andere kümmert... das will ich einfach nicht..." Erneut huschten meine Augen über meine Schulter und fixierten den Schwarzhaarigen für mehrere Sekunden herausfordernd. "Ich werde dich ebenso beschützen und mit allen Mitteln verhindern, dass du dich für mich opferst. Wir sollten aufeinander aufpassen", stellte ich mit fester Stimme fest, blieb aber weiter vor ihm, um den Weg zu deuten. Doch sollten sich tatsächlich Verfolger bemerkbar machen, würde ich ganz sicher nicht zulassen, dass der Uchiha zu meinem Schutzschild wurde, egal wie sehr er das auch werden wollte.
      Nach ungefähr einer weiteren Stunde konnte ich unser Ziel in der Ferne endlich erkennen. Verborgen zwischen hohen Dünen würde dem unwissenden Auge der düstere Schatten im Sand niemals auffallen und auch ich hätte es eventuell übersehen, wenn ich nicht die ganze Zeit über mit meinem Chakra den Boden abtastete. "Wir sind da!" Während ich das aussprach beschleunigte ich meine Schritte und hielt direkt auf das verborgene Tal zu. Tatsächlich erinnerte es eher an einen tiefen Spalt mitten in der Wüste, welcher sich über mehrere Kilometer erstreckte und auch mindestens vierhundert Meter breit war und damit genug Platz für einen länglichen Taalsee und zahlreich Flora und Fauna bot. Als ich endlich den Rand besagten Spalts erreichte, gab ich Itachi ein Zeichen vorsichtig zu sein, bevor ich auf die steilen Klippenwände deutete. "Wir sollten hier vorsichtig hinunterklettern. Zwar könnte ich uns mit einem Erdjutsu einen bequemeren Weg eröffnen, aber das könnte Ashi-Tora verärgern und ich möchte diesen Tiger nicht unnötig reizen, immerhin wird er uns schon noch früh genug begrüßen." Und hoffentlich würde besagte Begrüßung nicht unsere Leben kosten.
      Eine Zeit lang starrte ich noch in die Schlucht hinab. Die blendende Sonne auf dem Sand, machte es schwer das im Schatten der Felswände liegende Tal zu erkennen, doch selbst auf die Entfernung bemerkte ich das Glitzern des Sees, den Duft nach jungen Blüten und sauberer Luft. Es weckte Erinnerungen in mir, die mich zuletzt zum Abstieg motivierten. So hing ich schon wenige Sekunden später am der steilen Felswand und hangelte mich gemeinsam mit Itachi am Gestein hinunter. "Geschafft..." Als ich endlich den weichen Grasboden unter den Füßen spüren konnte, entwisch mir ein erleichtertes Seufzen. Langsam löste ich die verkrampften Finger aus dem Gestein und drehte mich schließlich verfreudig zum Tal um. Es hatte sich kein bisschen verändert. Von oben schien es noch in tiefe Schatten gehüllt zu sein, doch die Sonnenstrahlen, die es bis zum Grund schafften, reichten vollkommen aus, um die weite Fläche zu erleuchten. Überall strahlte uns die grüne Pracht von Gräsern, vollen Büschen und präschtigen Baumkronen entgegen. Wilde Blumen erblühten in allen Farben des Regenbogens und erschufen ein zauberhaftes Parfüm, dass verführerisch meine Nase umtanzte. Wie in Trance setzten sich meine Füße in bewegung, während ich dem Glitzern in der Ferne folgte, welches sich durch die dischten Büsche vor uns kämpfte. Der Geruch von sauberen Wasser stieg in meine Nasenflügel und erinnerte mich daran, wie sehr die trockene Wüstenluft meinen Rachen ausgetrocknet hatte. Bevor ich mich versah, hatte ich mich schon durch das Gestrüpp gewunden und ließ die vom Klettern wunden Finger ins Kühle nass tauchen. Sanfte Wellen schlugen über meine Fingerkuppen und luden mich zum Verweilen ein. Das leise Plätschern des Wassers war unfassbar beruhigend... ganz anders als das tife Knurren und meinem Rücken.
      Sofort stand ich stramm, alle Muskeln angespannt, sämtliche Sinne geschärft, dabei musste ich nicht einmal lange nach dem Ursprung des bedrohlichen Tons suchen. Kaum hatte ich mich umgedreht begegnete ich auch schon hellen Augen, die im Schein der Sonne blau zu schimmern schienen, wie das Wasser des Sees, doch im Schatten glichen sie einem gefährlichem Sturmgrau, dass mich jederzeit zerreißen könnte. Das Knurren ertönte erneut und meine Augen wanderten weiter, entdeckten hell aufblitzenden Fangzähnen in der Größe meiner Unterarme. Sie würden meinen kleinen Körper mühelos zerbeißen können. Ich schluckte trocken. "Ashi-Tora..." Die massige Gestalt des weißen Tigers überragte mich um ein paar Zentimeter, das Biest musste sogar größer als der Uchiha sein, weswegen alleine schon ein Hieb mit einer seiner riesigen Pranken unseren Tod bedeuten könnte. Schon ohne sein pulsierendes Chakra war er daher äußerst angsteinflößend, aber besagtes Chakra umfing ihn wie eine feurige Aura. Er konnte es geschickt verbergen, wenn er sich an seine Beute anlocken wollte, weswegen ich ihn zuvor nicht bemerkt hatte, doch nun war es definitiv sein Ziel mich und Itachi zu verjagen, weswegen er sein eigenes Chakra als eine Art Drohung verwendete. Als wären seine gewetzten Krallen und die gebläckten Zähne nich schon beängstigend genug...
      Ich biss die Zähne zusammen, schluckte ein weiteres Mal und schloss für mehrere Sekunden die Augen. Du darfst dich nicht einschüchtern lassen! Wir müssen hier einen Unterschlupf finden, ansonsten sind wir verloren.
      Entschlossen riss ich meine Lider auf und fixierte den noch immer knurrenden Tiger mit festem Blick. "Ashi-Tora... kannst du dich noch an mich erinnern?" Langsam hob ich die Hand und streckte sie ihm entgegen. Anstatt sich einsichtig zu zeigen, schnappte er mit scharfen Zähnen in meine Richtung, knurrte noch lauter und ließ mich kurz zusammenzucken. Hatte er mich also vergessen. "Ich bin es, Aira... Wir sind uns vor ein paar jahren schon einmal begegnet. Weißt du nicht mehr?" Nicht zurückweichen. Aber auch nicht drohen. Bleib ruhig! Langsam senkte ich den Arm wieder und schritt stattdessen vorsichtig auf ihn zu. Das Knurren wurde lauter, aber er versuchte nicht schon wieder nach mir zu schnappen. Stattdessen schien sich der Sturm in seinen Augen etwas zu legen, als würde er intensiv über etwas nachdenken müssen. "Ich habe dir ein paar Fische aus dem See geholt, weiß du noch? Und ich habe dir geholfen, das zu verarzten?" Mein Finger deutete auf eine zum Teil unter Fell verborgene aber noch immer deutlich zu erkennende Narbe an seiner Flanke, nur knapp hinter seinem rechten Vorderlauf. Ich selber wusste nicht genau, woher er die Wunde hatte. Als ich vor einigen Jahren auf ihn getroffen war, war sie noch frisch gewesen und hatte entsetzlich geblutet. Wahrscheinlich war diese Verletzung der einzige Grund gewesen, warum er uns damals nicht sofort zerfetzt hatte. Irgendwie hatte ich Mitleid mit ihm gehabt, hatte mich entgegen aller Warnungen meiner Kameraden dazu entschlossen, dass riesige Tier zu verarzten. Es war schön zu sehen, dass von der klaffenden Wunde nun nur noch eine helle Narbe übrig geblieben war. Unbemerkt schlich sich ein zufriedenes Lächeln auf meine Lippen, während ich gedankenverloren die Finger zur Narbe ausstreckte. Bevor ich selbst begriff, was ich da tat, hatten meine Fingerkuppen sein weiches Fell erreicht und vergruben sich in seiner Wärme... Das Knurren hatte sich verändert. Mein Blick huschte zum Kopf des Tigers, welcher meine Bewegungen genau verfolgt hatte. Seine Augen waren nicht mehr grau, sondern erstrahlten in hellem Meeresblau. "Du erinnerst dich noch." Ein Grummeln wanderte durch seine Kehle und brachte meine Finger auf seinem Brustkorb zum Beben. Lächelnd strich ich weiter durch den weichen Pels. "Welch ein Glück." Wir würden bleiben dürfen.
    • Yumiko

      "Das mag sein, dass du dich bereits viel besser fühlst, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass du dich noch mehr ausruhen musst", sprach ich. Tatsächlich fragte ich mich immer noch, wie er es nur schaffte, so kurz nachdem Seelentransfer bereits wieder so fit zu sein. Sogar ich fühlte mich vollkommen ausgelaugt und ich hatte von allen den einfachsten Teil an Arbeit, wie musste es also erst Nagato ergangen sein, oder Konan? Scheinbar konnte nicht mal ein so hoher Anteil an Chakraverlust den beiden etwas anhaben. "Ja, mir schmeckts und wie siehts mit dir aus?", wollte ich von ihm wissen, während ich ein Stück von dem Brot abriss und es in die Suppe tauchte, nur um es mir anschließend in den Mund zu schieben. Diese warme Mahlzeit kam mir sehr gelegen, denn mit jedem Bissen fühlte ich mich ein wenig stärker und auch weniger müde. Aber dennoch konnte ich es nicht abwarten, das Essen zu beenden und mich zu Nagato zu legen. Es wäre das erste mal für uns beide, dass wir nebeneinander einschliefen und ich freute mich schon darauf, mich während des Schlafens an ihn zu kuscheln. "Natürlich, bleibe ich bei dir", antwortete ich ihm lächelnd. "Ich freue mich, dass wir endlich etwas mehr Zeit miteinander verbringen können." Mein Lächeln wurde etwas schwächer, als ich seine nächsten Worte hörte. Es machte mich traurig, ihn so zu sehen. Er schien mehr als nur frustriert zu sein, wie er all die Jahre hatte leben müssen und ich verstand ihn. Nagato hatte sein komplettes Leben damit verbracht, die Menschen in diesem Dorf zu beschützen, obwohl es für ihn selbst solch eine Qual gewesen war und er unerträgliche Schmerzen erleiden musste.
      "Das alles ist nun vorbei. Du wirst Amegakure schon sehr bald mit deinen eigenen Augen sehen können und du wirst erkennen, dass alles was du siehst, dein Verdienst ist. Dank dir konnten die Menschen hier bisher in Frieden leben und das werden sie auch noch in Zukunft. Genauso wie du", lächelte ich ihn aufmunternd an.
      Nachdem wir das Frühstück beendet hatten, nahm ich das Tablett und stellte es wie vereinbart vor der Zimmertür ab. Endlich konnten wir unsere Zeit mit etwas schönerem Verbringen.
      Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, ging ich zurück zu Nagato und legte mich zu ihm ins Bett. "Endlich haben wir ein wenig Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben", scherzte ich und schmiegte mich direkt an meinen Liebsten heran. Ich wurde direkt von einer wohligen Wärme empfangen, die mir meine eigene Müdigkeit noch einmal deutlich vor Augen hielt. Aber ich wollte jetzt nicht einschlafen. Viel lieber wollte ich mit ihm hier liegen und mich unterhalten. Also kämpfte ich mit aller Kraft gegen die Müdigkeit an und versuchte mich wach zu halten.
      "Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen", lächelte ich und streichelte sanft mit meiner Hand über Nagatos Wange. Seine Haut war viel wärmer als zuvor und auch nicht mehr so blass. Er sah endlich gesund aus, genauso wie ich das haben wollte. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich ich gerade bin", hauchte ich und gab ihm anschließend einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. "Endlich können wir richtig zusammen sein", sagte ich, nachdem sich unsere Lippen wieder voneinander gelöst hatten. Von jetzt an, würde ich ihm nicht mehr von der Seite weichen.


      Itachi

      Ihre Worte brachten mich zum Stocken und hinterließen ein schmerzhaftes Stechen in meiner Brust. Sie würde diese Beziehung beenden wollen, sollte sie einseitig sein? Wieso verstand sie nicht meinen unsagbaren Drang, sie beschützen zu wollen? Wie konnte ich ihr nur klar machen, dass ihr Verlust das Schlimmste wäre, was mir von nun an widerfahren könnte? Lag es daran, dass sie sich von mir bemuttert fühlte? Ich erinnerte mich an das Gespräch in dem sie meinte, sie stark genug, um sich selbst verteidigen zu können und ich solle damit aufhören, sie zu bemuttern. Dachte sie etwa, ich würde sie nicht für voll nehmen und an ihren Fähigkeiten als Kunoichi zweifeln? Warum mussten die Menschen auch so unsagbar kompliziert sein? Wir würden sicher beide noch einige male dieses leidige Thema diskutieren und wenn ich ehrlich war, war ich dafür absolut nicht bereit. Doch noch weniger wäre ich dazu bereit, sie zu verlieren, weshalb ich alles daran setzen würde, sie bei mir zu behalten. Selbst wenn das hieß, dass ich sie eines Tages einsperren müsste. Ich würde es vermutlich tun. Doch so weit wollte ich gar nicht erst denken.
      Es war schwer für mich, den restlichen Weg über einen klaren Kopf zu behalten und mich auf den Weg vor uns zu konzentrieren. Ich durfte nicht vergessen, dass wir immer noch verfolgt wurden und man nach uns suchte. Doch Airas Worte gaben mir mehr zu denken, als sie es in diesem Moment tun sollten. Ich musste versuchen, dieses Thema fürs Erste beiseite zu schieben, es gab nun wichtigeres.
      Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich an. Es war nun nicht mehr Weit bis zu unserem Ziel und mein Körper freute sich bereits auf die Pause, die wir hoffentlich bald einlegen könnten. Zumindest, wenn uns der Herrscher dieses Landes am Leben ließ und wir bleiben dürften. Andernfalls würde es vermutlich unser Ende bedeuten. Selbst wenn wir es irgendwie schaffen sollten, uns gegen diesen Tiger zu behaupten, würde uns Akatsuki früher oder später auf die Schliche kommen und uns gnadenlos töten. Das waren natürlich nicht die besten Aussichten, aber so war es nun mal.
      Wir kletterten die lange Felswand hinab und ich spürte deutlich die Erschöpfung in meinem Körper, als wir beide endlich den Boden erreicht hatten und unseren wunden Händen eine Pause gönnen könnten. Mein Blick erstreckte sich über die wunderschöne Landschaft vor uns. Tatsächlich hatte ich in all meinen Jahren als Ninja noch nie zuvor, einen so schönen Ort gesehen. Es wurde deutlich, dass die Menschen hier keinen Zutritt hatten, denn der Mensch hätte diesen Frieden, diese Schönheit schon längst zerstört.
      Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein bedrohliches Knurren hörte. Augenblicklich drehte ich mich um und erkannte einen riesigen Tiger. Das musste der Herrscher sein, von dem Aira gesprochen hatte. Es gefiel mir gar nicht, mit welch bedrohlichen Augen er meine Aira musterte, doch verzichtete ich lieber darauf, in Kampfposition zu gehen. Nicht, dass er sich von mir bedroht fühlte und uns beide direkt attackierte. Doch ich spürte noch deutlicher als zuvor, die Anspannung in meinen Körper, als sich Aira ihm mehr und mehr näherte. Der Gedanke tatenlos herumzustehen und dabei zuzusehen, wie meine Liebste sich in Gefahr begab, war nahezu unerträglich für mich.
      Eine Welle der Erleichterung überflutete mich, als der Herrscher dieses Landes sich offenbar an Aira erinnerte. Der Hass in seinen Augen verschwand und er musterte uns beide mit sanfteren Augen. Ein Umstand der mich ziemlich glücklich machte. Ich atmete erleichtert aus und entspannte meine Muskeln wieder. "Also... dürfen wir bleiben?", fragte ich die beiden vorsichtig.