Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Pain



      Sie erwiderte meine Gefühle! Sie tat es wirklich? Auch wenn ich dies nach ihrem Kuss bereits sowieso erhofft hatte, war der Umstand es nun auch wirklich aus ihrem Mund zu hören so erleichternd wie kaum etwas anderes. Wann war ich das letzte Mal so glücklich gewesen, wann war ich das letzte Mal überhaupt wirklich glücklich gewesen? Es war egal, denn im Moment fühlte ich mich besser als all die letzten Jahre des Leidens. Und das nur wegen dieser einen jungen Frau, die mein Leben im letzten halben Jahr komplett auf den Kopf gestellt hatte.

      Auf dem ganzen Weg zurück zum HQ hielt ich sie eng bei mir und fühlte eine demensprechende Leere, als sie sich am Eingang wieder von mir löste. Auch wenn es ihr scheinbar wirklich wieder deutlich besser zu gehen schien, nachdem sie sich auf dem gesamten Weg ihrer eigenen Heilung gewidmet hatte, wollte ich mich noch nicht von ihr trennen. Aber sie hatte Recht, im Moment gab es andere Dinge, um die ich mich auch kümmern musste. Und solange Yumiko hier war, würde sie sicher sein und niemals weit genug entfernt, um sie nicht erreichen zu können.
      Also nickte ich kurz. "Ich werde mich beeilen", versprach ich, bevor auch ich mich auf den Weg machte.
      Das Akatsuki Hauptquartier besaß tatsächlich noch einen verborgenen Keller, der noch um einiges düsterer als der Rest des Gebäudes war. Hier hatte ich schon einige feindliche Spione und andere Feinde untergebracht und jeden einzelnen hatte ich zum Reden bringen können. Die Zelle meines neuen Opfers war schnell gefunden. Mittlerweile hatte der Mann sein Bewusstsein wiedererlangt und starrte, kaum dass ich näher kam, voller Angst zu mir auf, während ihn schwere Stahlketten an die Wand hinter ihn fesselten. Schweigend öffente ich die Zellentür und ging auf den Mann zu, welcher instinktiv versuchte weiter von mir abzurücken, die Wand in seinem Rücken verhinderte sein Vorhaben.
      "Gibt es noch weitere Hintermänner eurer Bande?" Starr fixierte ich ihn mit meinem Blick. Sollte er mich anlügen, würde ich es sofort erkennen.
      "Lasst ihr mich gehen, wenn ich antworte...?" Seine Stimme zitterte. Mein Auftritt in ihrem Versteck musste Eindruck geschindet haben, so viel Angst wie er nun vor mir hatte. Nun, ich hatte seine Kameraden immerhin ohne weitere Anstrengung niedergemetzelt.
      "Wenn du mir antwortest, gewähre ich dir einen schnellen und schmerzlosen Tod." Ich würde ihn nicht anlügen und falsche Hoffnung machen, ihm sollte sowieso bewusst sein, dass ich ihn niemals würde am Leben lassen. "Also, gibt es noch weitere Hintermänner?" Ohne irgendwelche Anstrengung baute ich mein Gravitationsfeld auf und richtete es gegen den Mann vor mir. Umgehend würde er heftig gegen die Wand gepresst. Ein Schmerzenschrei drang aus seiner Kehle. "Antworte! Umso schneller wirst du erlöst."

      Die Bedrohung war gebannt. Sollte der Mistkerl mich am Ende nicht doch angelogen haben - was ich schwer bezweifelte - hatte ich die letzten seiner Kumpanen abgeschlachtet. Und mit ihm war auch der letzte Bandit dieser Truppe gefallen. Sie würden nie wieder Ärger machen können, oder Yumiko verletzen.
      Zu eben dieser machte ich mich um Moment auf und hielt wenig später auch schon vor ihrem Zimmer. Ihr Chakra auf der anderen Seite war ruhig und entspannt. Gut, sie schlief. Schlaf war im Moment definitiv das was sie am meisten brauchte. Also bemühte ich mich, die Tür leise zu öffnen und hinter mir wieder zu schließen. Dann ging ich langsam auf die schlafende Schönheit zu und zog mir einen Stuhl direkt neben das Bett. Ihr dunkelbraunes Haar hatte sich weich um ihren Kopf verteilt und rahmte ihre weichen Gesichtszüge ein. Ich konnte dem Drang nicht wiederstehen einmal über ihre Wange zu streichen. "Schlaf gut", murmelte ich, bevor ich sanft meine Lippen gegen ihre Strind drückte und auch einmal kurz über ihre Lippen gleiten ließ. Dann lehnte ich mich zurück, in dem Bestreben die ganze Nacht über ihren Schlaf zu wachen.


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      Aira


      Wer hätte gedacht, dass ich jemals ein Danke aus dem Mund des Uchihas hören würde? Und doch verursachte es ein seltsam warmes Gefühl in meiner Magengegend. Ich blendete es aus und griff nach meinem Ninja-Beutel, um im nächsten Moment eine Nahrungspille hervor zuziehen. "Danke mir nicht zu früh, noch ist das hier nicht überstanden", meinte ich und hielt ihm die Pille entgegen. "Hier nimm, sie sollte die Schmerzen lindern und auch die Blutung etwas stoppen." Kaum hatte ich die Pille überreicht wendete ich mich erneut meiner Ausrüstung zu. Bald schon hatte ich eine kleine Flasche mit Desinfektionsmittel und einen Verband zusammen und wendete mich wieder dem Uchiha zu. "Ich mach das ja nicht gerne, aber du wirst dein T-Shirt ausziehen müssen, damit ich mir die Wunde ansehen kann." Kaum hatte ich es gesagt, half ich ihm auch schon dabei, seine Oberbekleidung abzulegen., was ein absolut seltsames Gefühl in mir hervorrief, welches ich mit allen Mitteln zu ignorieren versuchte. Kaum hatte ich den halbnackten Uchiha vor mir, verwendete ich alles darauf, mich allein auf die Stichwunde zu konzentrieren. Zuerst tupfte ich so gut es ging das Blut beiseite und desinfizierte dann die eigentliche Wunde. Auch wenn ich dabei versuchte so vorsichtig wie möglich zu sein, musste es einfach nur unglaubliche Schmerzen verursachen. "Gleich geschafft", murmelte ich, während ich zu letzte den Verband um ihn wickelte. Etwas was mich dazu zwang mich ganz nah an ihn zu lehnen, um den Verband auch hinter seinem Rücken herumwickeln zu können. Dann endlich war es geschafft und der straffe Verband sollte gemeinsam mit der Nahrungspille für eine Blutstillung sorgen.
      "Jetzt musst du dich nur noch ausruhen", erklärte ich auch etwas erleichtert und lehnte mich kurz gegen die Höhlenwand. Was ich sofort bereute. Wie hatte ich meine eigene Wunde nur vergessen können? Erst jetzt spührte ich, wie auch sie die ganze Zeit geblutet haben musste, wobei ich der eintretenden Dunkelheit der Nacht absolut dankbar war. Nachdem die Augen des Uchihas gerade scheinbar nicht "einsatzfähig" waren, durfte er auf meiner dunkeln Ninjakleidung die Blutspur nicht bemerken können. Und selbst wenn, würde er es sicher mit seinem eigenen Blut verwechseln. Auf jeden Fall galt es, ihn von meiner Wunde nicht wissen zu lassen, ansonsten würde er mich von meinem nächsten Plan nur abhalten.
      Wieder darum bemüht, meinem Gesicht nichts anmerken zu lassen richtete ich mich wieder etwas auf und musterte den Schwarzhaarugen gegenüber. "Du musst mir im Übrigen nicht danken. Ich lasse niemals einen Teamkameraden im Stich und hätte es mir auch nicht verzeihen können, wenn du gestorben wärst." Ohne es verhindern zu können glitt bei diesen Worten meine Hand kurz zu der Narbe an meinem Hals. Eine bleibende Erinnerung an die Kameraden die ich damals verloren hatte, eine Lehre, die ich niemals vergessen durfte und ein Fehler, den ich niemals wiederhohlen wollte.
      Die nächste Zeit verbrachte ich damit am Höhleneingang Wache zu halten. Unsere Feinde könnten uns immer noch auf den Fersen sein, auch wenn ich hoffte, dass sie im Moment damit beschäftigt waren ihre eigenen Wunden zu lecken. Dann endlich machte sich der Nebeneffekt der Nahrungspille, die ich dem Uchiha gegeben hatte, bemerkbar. Müdigkeit. Ich würde nur noch wenige Minuten warten müssen, bis er eingeschlafen war, dann würde ich auch den Rest der Spione ausrotten. Hoffentlich gelang es mir noch bevor diese elende Verletzung in meinem Rücken weitere Schmerzen verursachte. Umso eher konnten wir diese Mission auch abschließen.
    • Rina

      'Ich werde gehen.' 'Pass gut auf die Werkstatt auf.' 'Warte nicht auf meine Rückkehr.' Wie oft hatte ich diese Sätze in den vergangenen Jahren gelesen und wer hätte gedacht, dass ein paar Worte auf einem Stück Papier so viel Chaos über meine kleine Welt bringen könnten? "Das ist dumm Rina... Du bist dumm", murmelte ich, ehe ich den Brief in meiner Hand wieder in meiner Schublade unter dem Schminktisch verstaute und damit weiter machte, meine schwarzen Haare zu kämmen. Als ich fertig war, legte ich die Bürste auf dem Tisch ab und nahm meine roten Ohrringe in Form von länglichen Diamanten hervor, welche ich mir anlegte. Anschließend trug ich ein leichtes Make-Up auf, ehe ich mich von meinem Hocker erhob und zu meinem Kleiderschrank lief. Ich nahm meinen kurzen schwarzen Kimono mit den roten Rosen und dem roten Gürtel hervor, welchen ich mir anlegte. Als ich fertig war, lief ich zu meiner Garderobe und zog mir meine schwarzen Stiefel an, ehe ich die Haustür öffnete und sich mir die weiten Wüstengegenden Sunagakures entgegen streckten.
      Während ich durch die Straßen des Dorfes lief, grüßte ich gelegentlich einige Menschen, ehe ich endlich beim Krankenhaus ankam. Ohne große Umwege ging ich zum Labor und zog mir meinen weißen Kittel über, ehe ich mich an meinen gewohnten Platz setzte und einige Proben analysierte. Meine Augen verengten sich, als ich erkannte, was da unter meiner Linse lag. "Das darf doch nicht wahr sein", brachte ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich erhob meinen Blick und sah zu einer jungen Frau, die ebenfalls in diesem Labor arbeitete. "Du da. Bring mir sofort Yuma her!", zischte ich. Die Braunhaarige zuckte ein wenig zusammen, ehe sie nickte und sich hastig davon machte. "Mir so einen Müll als Gegengift verkaufen zu wollen. Hat er in den ganzen Jahren nichts bei mir gelernt?!", grummelte ich, ehe ich noch einmal einen Blick auf die Probe warf.
      Nach wenigen Minuten war die Braunhaarige mit Yuma im Schlepptau wieder zurück. "Warum hat das so lange gedauert?", wollte ich sichtlich gereizt von den beiden wissen. Sie stammelten irgendeine Ausrede vor sich hin, ehe sie sich entschuldigten. Ich unterdrückte ein Seufzen. Sollte ich mich nicht mittlerweile an das schlampige Arbeiten dieser Menschen gewöhnt haben, wo ich nun schon so lange hier bin? Sollte ich nicht langsam verstanden haben, dass ihre Prioritäten nicht in ihrer Arbeit lagen, sondern in ihrem Privatleben? Ich musste lernen, sie zu verstehen, wenn sie meine eigenen Handlungen nicht nachvollziehen konnten. Alles andere würde eine gemeinsame Zusammenarbeit nur unnötig erschweren. Doch es schien mir beinahe unmöglich, Verständnis für ihr Verhalten aufzubringen, denn ich konnte und wollte es nicht für mich akzeptieren.
      "Beseitige diesen Abfall und mach dich daran, eine neue Probe herzustellen. Eine, die etwas taugt. Solltest du es diesmal nicht schaffen, sehe ich dies als eine Beleidigung gegenüber meiner Person an und werde nicht zögern, dich aus meinem Unterricht zu streichen", sprach ich ernst. Yuma bekam große Augen und nickte hastig, ehe er sich tief verbeugte. "Bitte verzeih Rina!" "Das mache ich davon abhängig, wie dein nächstes Ergebnis aussieht." Ich stand von meinem Platz auf, zog den Mantel aus. "Ich werde einige Heilkräuter aus unserem Nachbardorf abholen und werde erst in einigen Stunden wieder da sein. Stellt sicher, dass in dieser Zeit niemand in diesem Krankenhaus stirbt, um den Rest kümmer ich mich dann, wenn ich wieder zurück bin", sagte ich zu beiden, ehe ich das Labor und auch schon sehr bald das Krankenhaus und Sunagakure verließ und mich auf den Weg zu einem benachbarten Dorf machte, welches vier Kilometer von Sunagakure entfernt lag.


      Itachi

      Wir kamen an einer Höhle an, in der wir eine Unterkunft fanden und Aia half mir direkt dabei, meine Wunden zu versorgen. Sie gab mir eine Pille, welche ich dankend annahm und direkt schluckte. Anschließend bat sie mich mein Shirt auszuziehen, weshalb ich verstehend nickte und das tat, was sie von mir verlangte. Ich versuchte während ihrer Behandlung so ruhig wie möglich zu bleiben, doch nachdem das Desinfektionsmittel zum Einsatz kam, biss ich meine Zähne zusammen, damit ich nicht plötzlich vor Schmerzen aufschrie. Ich hatte in meinem Ninja Dasein schon einiges erlebt. Ich wurde etliche Male schwer verletzt und ich musste damit rechnen, dass jede Mission meine letzte sein könnte. Ich hatte mich mittlerweile an diesen Gedanken gewöhnt, doch ich würde mich wohl niemals an das Gefühl gewöhnen, wenn das Desinfektionsmittel eine offene Wunde berührte. Es schmerzte, sehr sogar. Doch ich würde diesen Schmerz akzeptieren, so wie ich es mit jeder Verletzung tat, die in mein Leben trat. Ich hatte mittlerweile einen Weg gefunden mich damit abzufinden, dass dieses unangenehme Gefühl ein ständiger Begleiter für mich war. Das bedeutete nicht, dass ich es gut hieß, doch ich wusste, dass das alles nicht umsonst war. Ich ertrug all diese Dinge, weil ich ein festes Ziel vor Augen hatte, welches ich verfolgte und unbedingt erreichen musste. Koste es, was es wolle.
      Ich entspannte mich ein wenig, als Aira endlich mit dem desinfizieren der Wunde fertig war und mir nun einen Verband anlegte. Dabei kam sie mir so nah, dass ich mir einbildete, ihren Geruch für einen Augenblick wahrnehmen zu können. Ihre Nähe linderte meine Schmerzen und fast hätte ich sie in meine Arme gezogen und nie wieder los gelassen, doch glücklicherweise konnte ich mich noch beherrschen, weshalb ich einfach sitzen blieb.
      "Danke", meinte ich erneut, als sie fertig war. Vorsichtig zog ich mir mein Shirt wieder an und lehnte mich erschöpft gegen die Steinmauer. Ich war so müde, dass ich kaum etwas von dem mitbekam, was Aira machte. Ich hörte nur noch ihre Worte, Worte die mich zum Denken brachte. "Scheint so, als hättest du in deiner Vergangenheit eine Menge Schmerzen ertragen müssen", sprach ich ruhiger und sanfter als sonst. Ich wusste, wie schmerzhaft es sein konnte, einen oder mehrere Kameraden zu verlieren. Es war ein Verlust, dem man seinen schlimmsten Feinden nicht wünschte und doch war es alltäglich im Leben eines Ninjas, dass er mit solchen Verlusten konfrontiert wurde. Wer diesen Weg wählte konnte unmöglich ein glückliches Dasein fristen. Auch Aira schien davon nicht verschont geblieben zu sein. "Armes Ding", murmelte ich leise.
      Die Zeit verging und ich hatte das Gefühl, dass wir Stunden in dieser Höhle verbrachten, auch wenn es eigentlich nur Minuten waren. Ich wurde immer müder und ich hatte kaum noch die Kraft dazu, meine Augen offen zu halten. Ich wollte nicht riskieren, dass Aira etwas zustieß, während ich seelenruhig am Schlafen war. Doch es ging nicht anders. Langsam schlossen sich meine Augen und ich driftete immer weiter in einen tiefen Schlaf.
    • Sasori


      "Haben wir endlich alles?", maulte Deidara mich von der Seite an während er ungeduldig den Flur auf und abwanderte. Ich hatte ihn dazu verdonnert Wache zu halten, nachdem wir den Großteil des Laborpersonals unschädlich gemacht hatten. Er hasste es ruhig bleiben zu müssen, ohne seine geliebten Kunstwerke zur "Vollendung" führen zu können. Aber wenn wir in einem Dorf so nahe von Sunagakure unnötig viel Aufmerksamkeit erregten wäre das sehr unklug und das wusste auch der übermütige Blondhaarige.
      "Es fehlt nur noch ein Elixier und dann sind wir fertig", antwortete ich ihm ruhig, bevor ich mühelos das Schloss eines Medizinschrankes knackte und zufrieden die darin aufgereihten Ampullen musterte. Wie oft hatte ich in der Vergangenheit dieses Dorf aufgesucht, da es seltene Heilkräuter anbaute, die man sonst kaum irgendwo bekam und auch um eben diese Mixtur hier vor mir zu holen? Nun ich könnte die entsprechenden Pflanzen auch sicherlich selbst anbauen und diese Mixtur herrstellen, tatsächlich hatte ich das auch bereits getan aber da gab es ja jemanden dem es mal wieder gelungen war einen Teil meiner Zusammenstellungen zu zerstören, als er mit seinen kleinen Kunstwerken unbedingt in meinem Labor herumspielen musste. Und nun bedeutete das, dass ich neue Setzlinge für die Kräuter brauchte und auch schonmal meinen Vorrat an schon fertigen Elixieren auffüllte. Dafür war dieser Ort einfach am besten geeignet.
      Gerade stopfte ich die letzten beiden Ampullen unter meinen Mantel als ich ein näherkommendes Chakra wahrnahm, was sich eindeutig auf den Gebäudekomplex zubewegte. Ich verharrte in meiner Bewegung, als ich feststellen musste, dass ich eben dieses Chakra bereits sehr gut kannte, nachdem es mich so viele Jahre auf Schritt und Tritt verfolgt hatte.
      War sie etwa auch hier um ein paar Medikamente für das Krankenhaus in Sunagakure zu holen? Warum musste sie gerade jetzt auftauchen, als auch wir hier waren? Ich würde sie töten müssen, wenn sie uns sah und doch widerstrebte mir dieser Gedanke. Sie war die beste Schülerin gewesen, die ich je besessen hatte. Sie teilte meine Prinzipien, war perfektionistisch und lernte schnell. Sie hatte mir sogar bei meiner Puppenverwandlung geholfen. Als ich Akatsuki beitrat hatte ich eine Zeit lang mit dem Gedanken gespielt, sie mit mir zu nehmen, ich wusste, dass sie mir gefolgt wäre, so sehr wie sie mich vergötterte und dennoch hatte ich mich dazu entschlossen den Weg ohne sie anzutreten. Doch nun da ich ihr Chakra näher kommen spührte schlichen sich diese alten Überlegungen in meinen Kopf zurück.
      "Greif sie nicht an."
      Natürlich hatte auch Deidara das Chakra bemerkt und sich kampfbereit gemacht. Ensprechend verwirrt musterte er mich nun. "Wieso nicht."
      "Sie könnte sich uns anschließen und ein nützliches Mitglied werden", stellte ich ehrlich fest und ging an ihm vorbei auf den Ausgang des Labores zu. Eben dort konnte ich bereits Rina ausmachen. Eine schwarzhaarrige schöne junge Frau, der natürlich das Fehlen sämtlichen Laborpersonals nicht entgangen war und sich scheinbar schon für den Kampf bereit machte. Bis ich ihr offen mein eigenes Chakra zeigte. So wie ich ihres nicht vergessen hatte, würde sie sich auch an meines noch erinnern, selbst wenn sie die Puppe des alten Mannes in der ich gerade steckte noch nicht kannte. "Lange nicht gesehen, Rina", meinte ich nur ruhig, während ich langsam auf sie zuging. "Du hast zwei Wahlmöglichkeiten: Stirb hier durch meine Hand oder komm freiwillig mit mir, auch wenn du damit zu einer Abtrünnigen wirst." Zwar glaubte ich ihre Antwort bereits zu kennen und dennoch musterte ich sie eingehend. Mir würde es sehr missfallen, solch eine fähige junge Frau wie sie töten zu müssen, aber ich würde es tun. Dennoch hoffte ich tatsächlich darauf, dass sie sich für den anderen Pfad entscheiden würde.

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      Aira


      Zum Glück setzte die Wirkung schon bald ein und ich konnte den ruhig gehenden Atem des Uchiha hören, welcher weiter in sich zusammengesunken war. Kurz musterte ich seine entspannten Gesichtszüge, froh darüber, dass die Pille auch seine Schmerzen gelindert haben musste und kramte dann nach dem Akatsukimantel in meiner Tasche. Die Sonne hatte sich bereits stark dem Horizont entgegengeneigt und für zunehmend kalten Wind gesorgt. Nachdem der uchiha dank des Blutverlustes schon genug frieren musste, wollte ich ihm zumindest etwas Wärme gönne und breitete den Schwarzen Stoff über ihm aus. Dann endlich gestattete ich es mir, mich auch um meine Verletzung zu kümmern und sie zu verbinden. Zwar blutete sie nur noch wenig, aber beim Kampf würde sie sicher wieder aufreißen und ich konnte das Risiko nicht eingehen, dadurch langsamer zu werden.
      Dann endlich machte ich mich auf den Weg, in der Hoffnung, dass die Höhle verboregn genug war, um nicht entdeckt zu werden. Im Dorf herschte Unruhe. Natürlich war den bewohnern zuletzt der Kampf nicht entgangen und als ich mich durch die Gassen schlich viel mir auf, wie sich einige der Menschen in ihren Häusern verbarrikardierten und ein paar der kampffähigen Männer durch die Straßen patrouillierten. Allerdings würde keiner eine wirkliche Chance gegen mich oder die Spione haben und ich wollte sie auf keinen Fall hier mit reinziehen. Ich musste also einen Weg finden, die Spione aus dem Dorf zu locken. Dazu musste ich sie aber erst einmal finden.
      Also schlich ich mich zu dem Ort unseres letzten Kampfes und konzentrierte mich intensiv auf die Chakraströme. Wohin waren sie gegangen? Zuerst schienen sie uns gefolgt zu sein, doch dann führten ihre Spuren in eine andere Richtung... Zur anderen Seite des Dorfes?
      Ich setzte mich in Bewegung, umrundete dabei allerdings das Dorf, um kein Aufsehen zu erregen und gelangte dann ans andere Ende. Auch hier lag eine weite Waldstrecke und bis hierhin hatte ich das Chakra spüren können. Umso besser! Wenn auch sie sich außerhalb des Dorfes verbargen, musste ich keine unschuldigen Dorfbewohner involvieren, wenn ich sie angriff. Und dieses Mal würde ich sie überraschen.
      Schon die ganze Zeit hatte ich mich darum bemüht mein Chakra gesenkt zu halten und nun konzentrierte ich mich mehr denn jeh darauf. Es war anstrengend, immerhin war es so, als würde ich mich meiner eigenen Kraft berauben, doch dank meiner jahrelangen Ausbildung war ich auch darin äußerst geübt.
      Dann endlich konnte ich sie ausmachen, wie sie sich um ein Feuer herum verteilt im Zentrum einer Lichtung aufhielten. Einige von ihnen waren verletzt und verbunden und als ich durchzählte stellte ich zufrieden fest, dass wir etwa die Hälfte des ursprünglichen Trupps komplett ausgeschaltet hatten. Jetzt war der beste Moment, das hier zu beenden.
      Ohne Vorwarnung sprang ich aus meinem Versteck und rammt dem ersten mein Kunai durch den Hals. Röchelnd ging er zu Boden, während ich dem nächsten schon die Klinge in die Brust trieb, bevor einer den Schock meines Angriffes überwinden konnte. Dann war mein Überraschungsmoment aber auch schon verfolgen und sie formierten sich zusammen. Ab jetzt begann der wahre Kampf. Und leider zog er sich unangenehm in die Länge. Zwar war es leicht gewesen, sich um die bereist angeschlagenen Spione zu kümmern, aber die restlichen setzten alles daran mich zu zermürben. Wussten sie etwa, dass auch ich verletzt war? Sie schienen nur meinen Angriffen auszuweichen, ohne mich wirklich zu attackieren, sie warteten darauf, dass ich unvorsichtig wurde und griffen dann aus der Ferne an. Dabei war die Wunde in meinem Rücken schon längst aufgeplatzt. Ich wusste, dass der Verband mittlerweile tiefrot sein musste und dennoch setzte ich alles darauf mir nichts anmerken zu lassen, auch als sie mich mit weiteren Attacken verletzten und es mir immer schwerer machten, mich auf den Beinen zu halten.
      Irgendwann war es mir gelungen zwei weitere Kontrahenten mit meinem Erdversteck einzufangen und zu töten. Nun waren es nur noch genau zwei Gegner die übrig blieben, wobei einer am Leben bleiben sollte, wenn wir Informationen bekommen wollten. Ich stöhnte innerlich. Wenn das nicht bald sein Ende fand, war ich hinüber. Ein letztes Jutsu! Ich brauchte noch einen letzten druchschlagenden Angriff!
      Also konzentrierte ich all mein Verbliebens Chakra und brachte die Erde zu unseren Füßen zum Beben, weiche Erde drang aus dem Erdreich nach oben und stieß wellenartig gegen meine Gegner, die scheinbar auch gerade beschlossen hatten mich in einem letzten Angriff zu erledigen. Aber sie waren zu langsam und stießen gegen die riesige Erdwelle, die sie bis auf Bauhöhe gefangen nahm. Dann, als beide feststeckten verhärtete ich besagte Erde und machte es ihnen unmöglich zu fliehen, nur um dann auf den ersten zuzustürmen, ihm das Genick zu brecken und den zweiten bewusstlos zuschlagen, bevor er ein eigenes Jutsu wirken konnte. Dann erst gab ich mein eigenes Jutsu frei und ließ beide Körper zu boden fallen und mit ihnen fiel auch ich. Ich war erschöpft, müde... ich wollte mich keinen Milimeter mehr bewegen... nur ein paar Minuten.

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    • Rina

      Der Weg in das kleine Dorf war unbeschwert. Scheinbar meinte es das Wetter gut mit mir und mir kam kein Sandsturm dazwischen, wodurch ich Zeit sparen konnte. Ich ließ meine Patienten und Schüler nur ungern warten, 1. Weil einige meiner Patienten ein Warten wohl nicht überleben würden und 2. Weil ich es hasste, andere warten zu lassen oder selbst zu warten. Meinen Eltern war Pünktlichkeit außerordentlich wichtig gewesen und bei meinen späteren Lehrjahren in Sasoris Obhut, verstärkte sich dieses Verhalten nur noch mehr, da er das Warten selbst nicht mochte. Leider waren aber nur die wenigsten Leute so diszipliniert wie wir. Ich sollte es vermutlich längst aufgegeben haben, meine Lehrlinge zur Pünktlichkeit zu erziehen.
      Ich lief durch die kurzen Straßen des Dorfes, ehe ich beim Labor ankam und das größte Gebäude dieser Gegend betrat. Direkt fiel mir die Stille dieses Ortes auf. Normalerweise war in den Fluren schallendes Gelächter und einzelne Unterhaltungen rauszuhören. Doch es herrschte totenstille. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich, ob ich Chakra spüren konnte. Ich spürte zunächst nur das geschwächte Chakra einiger Angestellt, bis ich letztendlich bei einem hängen blieb, der nicht in diese Gruppe hinein passte. Es war fast komplett unterdrückt worden, jedoch konnte ich es gerade noch so wahr nehmen. Es ging hastig einen Flur auf und ab, scheinbar um Wache zu halten. Das musste bedeuten, dass noch mindestens eine weitere Person hier sein musste. Eine Person, die ihr Chakra besser unterdrücken konnte, als der andere.
      Ich zückte ein Kunai und machte mich kampfbereit, während ich mich auf die Person zu bewegte, die scheinbar Wache hielt. Ich hatte keine Ahnung wer oder was mir da bevorstand, doch diese Person schien stark zu sein und wenn sie wirklich einen Partner hatte, dann würde dieser sicher nicht schlechter sein. Ich würde den Moment der Überraschung nutzen müssen, um das hier sicher für mich gewinnen zu können.
      Schneller als Gedacht, kam mein Vorhaben zum Erliegen. Noch bevor ich den Mann erreichen konnte, der ganz offensichtlich Wache hielt, wurde ich von den beiden entdeckt. Ich musterte meine Gegner und erkannte direkt die schwarzen Mäntel mit den roten Wolken darauf. Akatsuki! Ich war noch nie einem ihrer Mitglieder begegnet doch kam mir direkt in den Sinn, dass sich Meister Sasori dieser Gruppierung angeschlossen hatte.
      Ich erstarrte augenblicklich, als ich erkannte, um wen es sich wirklich bei meinen Gegnern handelte. In meinem sonst so gefassten und nahezu kühlen Gesichtsausdruck, spiegelte sich das blanke Entsetzen wieder. Ich spürte, wie mir ein Schauer kalt den Rücken hinunter lief und würde ich noch so etwas wie einen Herzschlag besitzen, so würde dieser vermutlich aussetzen.
      Der ältere Mann, den ich als meinen Meister erkannt hatte, kam auf mich zu und stellte mich vor zwei Wahlmöglichkeiten: Entweder ich würde mit ihnen kommen oder aber ich würde hier eines sicheren Todes sterben. Innerlich hatte ich schon längst eine Entscheidung getroffen, jedoch konnte ich sie nicht direkt verkündigen. Stattdessen griff ich mir mit meiner zitternden Hand an den Hinterkopf und ließ heilendes Chakra hineinfließen, um zu checken, ob sich wieder ein Bakterium an meinem Gehirn festgesetzt hatte und ich nur Halluzinierte. Doch es schien alles in Ordnung zu sein. Ich war kerngesund.
      "Sicher das sie ein geeignetes Mitglied für Akatsuki ist? Sie wirkt so, als könnte man sie schnell aus der Fassung bringen und besonder stark wirkt sie auch nicht", bemerkte der Blondhaarige trocken. Meine Starre war von dem einen auf den anderen Moment verflogen und ich musterte den Blondschopf mit einem Blick, der töten könnte. "Hat man dir nicht beigebracht, dass man nicht über eine Person herzieht, wenn diese anwesend ist?", zischte ich erbost über sein unhöfliches Verhalten. Er zuckte zusammen und schwieg, ehe sich mein Blick wieder auf Sasori legte. Ich kniete mich auf ein Bein, während ich das andere anwinkelte, ehe ich meinen linken Arm auf den Rücken legte und meine rechte Faust auf meine Brust und senkte ehrfürchtig meinen Kopf. "Ich werde dir überall hinfolgen, Meister Sasori. Solange du es wünscht werde ich an deiner Seite kämpfen, auf dass meine Kraft dein Schwert wird und mein Körper dein Schild", sprach ich ruhig aber deutlich.


      Itachi

      Ich war in einen erholsamen und Traumlosen Schlaf gefallen. Am liebsten wäre ich nie wieder aufgestanden und hätte mich meinem inneren Schweinehund einfach dahin gegeben. Es wäre so einfach gewesen, all meine Schmerzen und Sorgen zu ignorieren und einfach hier liegen zu bleiben. Doch ich konnte nicht und ich wollte auch nicht. Irgendwann schrien meine Alarmglocken und der erholsame Schlaf wurde nach gut zwei Stunden beendet. Mein Unterbewusstsein hatte mich geweckt und mir versucht deutlich zu machen, dass etwas nicht stimmte und nun nicht mehr die Zeit dazu war, um zu schlafen.
      Als ich die Augen aufschlug, wurde ich direkt mit Kopfschmerzen belohnt, auch wenn diese schon deutlich geringer waren, als noch vor meinem kleinen Nickerchen. Langsam setzte ich mich auf und lehnte meinen Rücken vorsichtig gegen die Felswand hinter mir. Ich biss die Zähne kurz zusammen, als ich merkte, wie stark meine Schmerzen noch immer waren. Es ging mir zwar deutlich besser, als zuvor und ich glaubte daran, dass ich das ganze überleben würde, doch ich war noch immer in keiner guten Verfassung. Allerdings vergas ich die Sorge um mein eigenes Wohlergehen, als ich endlich realisierte, dass Aira nicht in der Höhle war. Hektisch sah ich mich um und erkannte letztendlich ihren Mantel auf meinem Schoß. Ich weitete meine Augen, als ich den großen roten Blutfleck auf der Rückenseite des Stoffes erkannte. "Was zur-?!" Ich biss die Zähne zusammen und raffte mich langsam auf. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mein Chakra, in der Hoffnung sie aufspüren zu können. Doch da war nichts. Entweder hieß das, sie war zu weit weg, um sie spüren zu können, oder aber sie war bereits...
      Nein! Das würde auf keinen Fall passiert sein! Aira war stark. Sie würde sich niemals von diesen Leuten unterkriegen lassen. Ich würde sie nicht verlieren. Ich durfte sie nicht verlieren. Sie war mein Licht in der Dunkelheit, die einzige die meinem trostlosen Alltag etwas Schönheit verlieh. Ich würde es nicht ertragen noch jemanden zu verlieren, der mir so wichtig geworden war.
      Ich beeilte mich und rannte aus der Höhle, dabei rief ich meinen vertrauten Geist zu mir und bat ihn, das Gebiet nach Aira abzusuchen. Er tat was ich verlangte und wir machten uns beide in verschiedene Richtungen auf, um die junge Frau zu suchen. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es uns, sie endlich zu finden. Ich spürte direkt, wie sich etwas schmerzhaft in mir zusammenzog, als ich ihren schwer verletzten Körper auf dem Bode liegen sah. Ich eilte zu ihr und überprüfte ihr Atmung. Sie ging schwer und unregelmäßig, aber wenigstens war sie noch vorhanden. Behutsam zog ich die junge Frau in meine Arme und drückte sie sanft an mich. "Du Idiot", hauchte ich leise und biss anschließend die Zähne zusammen. "Was hast du nur getan? Wie kannst du mir solch einen Schrecken einjagen?", fragte ich sie leise und sichtlich verzweifelt, ehe ich sie behutsam auf meine Arme hob und gemeinsam mit ihr vorsichtig auf den Adler stieg, welcher sich bereits den letzten lebenden Spion geschnappt hatte und diesen im Maul trug, ehe er sich erhob und wir in die Lüfte stiegen. Ich machte mich währenddessen daran, Airas Wunde so gut es ging zu versorgen, bevor ich sie mit meinem und ihren Mantel zu deckte und sie dicht an meinem Körper hielt, damit sie sich nicht verkühlte. Das war das letzte, was Aira in diesem geschwächten Zustand gebrauchen konnte.

      Nach mehreren Stunden kamen wir endlich in Amegakure an und mein Vertrautergeist brachte uns direkt zum HQ. Dort begleitete er uns in das Gebäudekomplex und ich brachte Aira erstmal auf die Krankenstation, wo man versuchte ihr zu helfen. Unglücklicherweise war Sasori fort auf einer Mission und Yumiko schien nach Angaben der Bediensteten selbst schwer verletzt gewesen zu sein, weshalb wir auf ihre Hilfe verzichten mussten. "Ich komme gleich wieder", flüsterte ich Aira ins Ohr, nachdem ich sie auf das Bett gelegt hatte. Vermutlich würde sie mich nicht einmal hören können, doch das war mir egal.
      Ich verließ die Krankenstation und brachte den Spion vorerst in das Verließ. Um ihn würde ich mich später kümmern oder aber Pain würde es sich nicht nehmen lassen, diesen Mann selbst zu verhören. Allerdings wollte ich mir darum keine Gedanken machen. Zuerst wollte ich einfach nur bei Aira sein und während ich mich auf den Weg zurück zur Krankenstation machte, löste sich mein Vertrautergeist wieder auf.
      Als ich bei Aira ankam, wollte ich mich gerade zu ihr setzen, jedoch bestand einer der Bediensteten darauf, meine Wunden zu versorgen, weshalb ich erst einmal dem nachging, bevor ich mich anschließend zu der Blondhaarigen Schönheit ans Bett setzte und über ihren Schlaf wachte.

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    • Sasori


      Ihre sonst so ernsten und kontrollierten Gesichtszüge entglitten ihr, als sie endlich realisierte, wer da vor ihr stand. Es wunderte mich nicht, immerhin waren bereits einige Jahre vergangen, seitdem ich Akatsuki beigetreten war und seither hatten wir uns auch kein einziges mal mehr gesehen. Tatsächlich hatte ich mich des häufigeren gefragt, was sie in der Zeit meiner Abwesenheit wohl getrieben hatte, ob sie meine Arbeit fortgesetzt hatte oder einen anderen Weg eingeschlagen war. Dass sie nun in diesem Labor vor mir stand sollte aber bereits Antwort genug sein.
      Deidaras üblich dämlichen Kommentar ignorierte ich getrost, konnte mir aber ein schmales Lächeln nicht verkneifen, als Rina selbst die Initiative ergriff und ihn zurecht wieß. In diesem Punkt war sie mir schon immer ähnlich gewesen. Sie liebte Disziplin, Ordnung und Anstand, etwas das bei dem Blondhaarigen nur spärlich zu finden war. Doch nun schien er zu realisieren, dass mit der Schwarzhaarigen nicht zu spaßen war und schien sich beinahe in sich selbst verkriechen zu wollen.
      Als Rina vor mir niederkniete und mir ähnlich wie vor einigen Jahren ihre Treue schwor nickte ich nur zufrieden und anerkennend. "Das wollte ich hören", stellte ich fest und ging ein paar weitere Schritte auf sie zu. "Das heißt ab heute wirst du ein abtrünniger Nija sein und nie wieder nach Sunagakure zurückkehren, zumindest nicht als ein Freund des Dorfes sondern nur noch als Feind." Kurz umfasste ich ihre Schulter, um ihr deutlich zu machen, dass sie sich wieder erheben sollte, dann nickte ich Deidara zu. "Wir werden wieder nach Amegakure zurückkehren."
      Er verstand und rief seinen Lehmvogel hervor. Langsam und ohne Hast betrat ich das künstliche Tier und gab Rina zu bedeuten, dass sie uns folgen sollte. Dann endlich erhob sich der Vogel in die Lüfte und setzte direkten Kurs auf Amegakure. Allerdings würde es selbst mit dem Vogel einige Zeit dauern, bis wir die Stadt des Regens erreicht hätten und auch ich verlangte von Deidara nicht, bis dahin sein komplettes Chakra an seinen Lehmvogel zu verschwenden. So machten wir bei Einbruch der Nacht auf einer Waldlichtung halt, die bis zum Morgenhgrauen unser Lager darstellen wollte.
      Während sich Deidara daran machte seine Essenvorräte mit unserer neuen Begleiterin zu teilen, kümmerte ich mich um das Aufbauen einiger Fallen rund um die Lichtung. Ich hasste es mitten in der Nacht von feindlichen Truppen überrascht zu werden, auch wenn ich dank meiner Puppengestalt keinen Schlaf mehr nötig hatte, wollte ich frühzeitig über eventuelle Hinterhalte bescheid wissen.
      "Ihr kennt Euch also noch von früher?", fragte der Blongschopf in die Runde hinein, während er zwischen mir und Rina hin und hersah.
      "Sie war meine ehemalige Schülerin und spätere Assistentin, als ich noch Ninja in Sunagakure war." Ich blickte zu ihr hinüber. "Seither habe ich keine fähigere Helferin mehr ausbilden dürfen." Und es waren viele in meine Lehre gegangen. Einige noch vor Akatsuki und auch einige schon während meiner Arbeit bei der Organisation. Und auch wenn meine neueste Schülerin Yumiko einiges an Talent bewieß, konnte sie noch lange nicht an Rinas Fähigkeiten heranreichen, deren Ausbildung ich in kürzester Zeit hatte abschließen können.
      "Du hast lobende Worte übrig?" Staunend starrte mich Deidara an. "Wo ist deine übliche Strenge geblieben?"
      "Die hebe ich mir lieber für Taugenichtse wie dich auf", erwiderte ich humorlos und brachte vorerst sein vorlautes Mundwerk zum schweigen. Ich nutzte die Gelegenheit um zu Rina zu blicken. "Ich nehme an, du hast nach meinem Verschwinden meine Arbeit fortgeführt?"



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      Aira

      Allumfassende Kälte hatte meine Welt erobert, die es mir vergönnte aus meinem falschen Schlaf und dem mit ihm kommenden Erinnerung zu fliehen. Damals war mir auch so kalt gewesen, nachdem ich diese Wunde auf der Brust hatte erleiden müssen. Bis heute fragte mich, was mich damals wirklich hatte zittern lassen. Die tiefe Verletzung oder der Verlust all meiner Kammeraden, die allein wegen meiner naiven Dummheit ihr Ende gefunden hatten. Noch heute konnte ich nicht begreifen, warum ich die einzige gewesen war, die hatte überleben dürfen... oder war es eine Strafe gewesen? Hatte ich in dieser Nacht damals nur überlebt, um auf ewig diese untragbare Schuld im Herzen zu spüren?
      Bevor es der Kälte gelng mich vollständig zu vereinnahmen, war da plötzlich Wärme. Borgsame und angenehme Wärme. Sie schaffte es nicht, die Kälte vollkommen auszusperren, aber sie flackerte wie eine kleine Flamme in meinem Inneren und vertrieb langsam die düsteren Erinnerungen. Eine Wärme, die mir seltsam bekannt erschien. Aber egal wie sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte sie nicht zuordnen. Zu schwer waren meine Gedanken, mein gesammter Kopf, welcher schmerzhaft brummte. Wie war ich eigentlich in diese Situation geraten?
      Ich wusste nicht, wie viel Zeit insgesamt vergangen war, als sich die kleine wärmende Flamme in mir weiter ausdehnte und sogar in meine Glieder vordrang. Mir wieder das Gefühl gab lebendig zu sein und mich vollkommen von den düsteren Bildern in meinem Kopf wegzog. Dann endlich war ich bereit aus dem tiefen Schlummer zu treten und spührte wie mein Bewusstsein wieder in das hier und jetzt überging, aber meine Augenlider waren noch zu schwer, um sie öffnen zu können. Dafür stieg mir der Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase und ein schwaches Chakra direkt neben mir, brachte meine Erinnerungen an die letzten Stunde wieder zurück. "I-Itachi...", murmelte ich kaum hörbar. Es war seltsam seinen Namen auszusprechen... es war das erste Mal überhaupt, dass ich ihn über die Lippen brachte, aber irgendetwas in mir drängte mich dazu, ihn endlich zu sagen. Es kostete mich all meine Kraft die Augen zu öffnen und zur Seite gleiten zu lassen, wo sie direkt auf die wachende Gestalt des Schwarzhaarigen fielen. "Was ist passiert? Sind wir wieder zurück?" Kurz ließ ich meinen Blick wandern und erkannte die Krankenstation von Akatsuki. Hatte er mich etwas gefunden und hierher gebracht? Wie schlimm musten meine Verletzungen nur gewesen sein, dass ich auf dem ganzen Weg mein Bewusstsein nicht wiedererlangt hatte? War ich nach dem letzten Kampf also nicht nur aus reiner Erschöpfung zusammengebrochen? Was wäre geschehen, hätte mich der Uchiha nicht rechtzeitig gefunden? "Ich glaube wir sind quitt... Du hast mir das Leben gerettet", stellte ich fest und rutschte auf dem Kissen etwas nach oben, um ihn besser sehen zu können. "Danke." Ich schenkte ihm einen eindringlich Blick und ließ meine Augen dann von seinem Gesicht nach unten gleiten, zu der Stelle, wo ihn das Schwert des Spion durchbohrt hatte. "Deine Verletzungen? Hat man sie auch behandelt?" In der Höhle hatte ich nur das nötigste getan, um ihn vorm Verbluten zu bewahren, doch es war noch längst nicht genug gewesen. Er brauchte eine vernünftige und eingehende Behandlung.
    • Rina

      Sasori schien sichtlich zufrieden mit meiner Antwort zu sein, zumindest ließ er es sich nicht nehmen, zu mir zu gehen und mir seine Hände auf die Schultern zu legen. Er meinte, dass er genau das hören wollte und dass ich mich darauf gefasst machen musste, dieses Dorf nur noch als Feind zu betreten. "Dann soll es so sein", antwortete ich ihm. Mir war alles recht, solange ich die Wünsche meines Meisters erfüllen konnte. Zudem war ich noch nie jemand gewesen, der besonders sentimental war. Dieses Dorf bedeutete mir nichts, genauso wenig wie die Menschen, die hier lebten. Meine Loyalität galt einzig und allein nur meinem Meister und das würde sich niemals ändern.
      Er löste sich von mir und gab mir zu bedeuten, dass ich aufstehen und ihnen folgen sollte. Ich tat das was er von mir verlangte und stieg als letzte auf diese eigenartige Kreatur, die allem Anschein nach einem Vogel ähneln sollte. Zugegeben, über Geschmack lässt sich streiten, aber es war lange her, seitdem ich etwas vergleichbares hässliches gesehen hatte, als dieses Ding.
      Wir flogen eine ganze Weile durch die Gegend, ehe wir gegen Abend Rast machten und unser Lager aufschlugen. Ich half so gut ich konnte, ehe wir uns in eine gemütliche Runde setzten und der Blondschopf sein Essen mit mir teilen wollte. Wer hätte das gedacht, er besaß tatsächlich so etwas wie Manieren. Nach seinem vorherigen Auftritt war ich zugegeben überrascht über diese aufmerksame Geste und ich rechnete es ihm hoch an. "Danke, aber ich benötige Nahrung und Schlaf nur um mein Chakra zu generieren", erklärte ich ihm. Er sah mich neugierig an und schien tatsächlich zu überlegen, ob er weiter nachfragen sollte, jedoch schien er es sich noch nicht so recht zu trauen, weshalb er sich daran machte, seine Nahrung zu verspeisen, bevor er auf ein ganz anderes Thema zu sprechen kam. Da Sasori ihm bereits antwortete, hatte ich nicht das Bedürfnis, irgendwelche Dinge zu ergänzen. Alle wichtigen Dinge wurden bereits genannt. Doch bei seinem plötzlichen Lob, blickte ich zu ihm, ehe ich dankend nickte und mich leicht verbeugte. Er war die einzige Person, deren Meinung mich interessierte. Es war für mich das höchste aller Dinge, Lob von ihm zu bekommen, zumal ich genau wusste dass er damit sehr sparsam umging.
      Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen, als ich seinen letzten Satz gegenüber dem Blondschopf gehört hatte. Wäre ich ein Mensch mit vielen Emotionen, könnte mir der Blondhaarige leid tun, jedoch war dies nicht der Fall, weshalb ich das ganze einfach unkommentiert ließ und stattdessen Sasoris nächste Frage lauschte. Ich nickte bestätigend. "So wie du es von mir verlangt hast", antwortete ich ihm, ehe ich auch schon zwei Schriftrollen aus meinen Ärmeln schüttelte und diese meinem Meister reichte. "In der einen sind Ampullen mit Giften und Gegengiften versiegelt, sowie dem dazugehörigen Papierkram mit den Tabellen für das Mischverhältnis. Und in der anderen Schriftrolle sind Marionetten versiegelt, die ich seit deinem Gehen gebaut habe. In den Jahren bin ich auf 73 gekommen, die ich fertig gebaut habe", erklärte ich ihm. Nicht besonders viel, im Vergleich zu dem, was er in dieser Zeit geschafft hätte, allerdings hatte mir Sasori schon damals erklärt, dass es auf die Qualität einer Sammlung ankam und nicht auf die Menge. "Ihre Waffen sind schon mit den verschiedensten Giften aus der anderen Schriftrolle präpariert. Welche Puppe welches Gift hat, steht ebenfalls in dem Papierkram. Ich weiß du benutzt meist das gleiche Gemisch, doch mir kam die Idee, unterschiedliche zu nutzen. Sollte es jemals ein Gegner dank eines fähigen Medizin-Ninjas schaffen, können diese direkt ein Gegengift herstellen und es in einem Kampf gegen dich verwenden. Wenn du aber mit verschiedenen Giften arbeitest, werden sie niemals an alle Proben herankommen und sich auch nicht auf jedes einzelne Gift vorbereiten können, wodurch dir dein Vorteil im Kampf bestehen bleibt", erklärte ich ihm. "Ich habe über die Jahre 493 neue Proben erstellt, die nirgendswo auf der Welt registriert sind, da sie aus meiner eigenen Hand entstammen. Vielleicht findest du eines Tages Verwendung dafür", meinte ich. "Dein Labor ist im Übrigen leer. Alles was du jemals an Werkzeugen zurückgelassen hast, ist in den Rollen versiegelt. Ich wollte nicht riskieren, dass ein Drittklassiger Marionettenspieler in deine Werkstatt einbricht und sich dein Wissen aneignet."


      Itachi

      Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Aira endlich wieder ihre Augen öffnete und mich in diese Blicken ließ. Ich musste die vergangenen Stunden ziemlich angespannt gewesen sein, denn ich merkte plötzlich, wie mein Körper sich etwas lockerte und eine Welle der Erleichterung meinen Körper förmlich überflutete. Ich hätte mir nichts schlimmeres vorstellen können, als dass sie starb. Ich hatte schon so viele Menschen in meinem Leben verloren, die mir eine Menge bedeuteten, noch einmal würde ich dies gewiss nicht aushalten. Vor allem nicht wenn es sich bei dieser Person um Aira handelte. Diese Mission hatte mir deutlich vor Augen gezeigt, was ich wirklich für die junge Kunoichi empfand. Es war weit mehr als tiefer Respekt für ihre Stärke und ihren Willen, sowie die Schuld welche ich empfand wenn ich daran dachte, was ich ihr angetan hatte. Es war meine Schuld gewesen, dass sie nun hier lag und so schwer verletzt war. Nicht nur weil ich nicht stark genug gewesen war, die Spione auszulöschen, nein. Der Grund ging noch viel weiter zurück als die vergangenen 24 Stunden. Es war damals meine Idee gewesen, sie mit nach Akatsuki zu holen. Ich hatte sie erst in dieses schwarze Loch gestoßen, welches diese Organisation in dem ein oder anderen von uns zurückließ. Ich fühlte mich jedes mal aufs Neue schlecht, wenn ich mir dessen bewusst wurde und gleichzeig wusste ich, dass ich es wohl immer wieder tun würde, solange ich sie nur an meiner Seite wissen konnte. Sie hatte meiner Seele Linderung verschaffen. Ich glaubte gebrochen zu sein und nie wieder etwas wie Liebe empfinden zu können, außer für Sasuke und mein Dorf, doch Aira beweiste mir das Gegenteil. Und dafür war ich ihr unendlich dankbar.
      "I-Itachi..." Ihre Stimme war nichts weiter als ein leises Flüstern, doch ich genoss es ihren Klang zu hören, zumal sie das erste mal seit unserem ersten Treffen meinen Namen aussprach. Die Art und Weise wie sie meinen Namen aussprach, verlieh mir eine leichte Gänsehaut und gleichzeitig hätte ich sie am liebsten gebeten, meinen Namen noch einmal zu nennen. "Du bist wach", brach ich gerade so hervor, ehe ich schon ihre nächste Frage hörte. "Ich habe dich bewusstlos aufgefunden. Du lagst schwer verletzt auf dem Waldboden und ich habe dich so schnell wie möglich nach Amegakure gebracht. Um den Spion habe ich mich ebenfalls gekümmert. Entweder werde ich oder Pain die Befragung durchführen, mach dir um ihn aber erstmal keine Sorgen, er wird dir nicht noch einmal zu nahe kommen", versprach ich ihr. "Danke für deine Hilfe. Ohne dich wäre ich jetzt vermutlich tot."
      Sie bedankte sich ebenso bei mir und sprach davon, dass wir quitt seien. Ich jedoch schüttelte nur den Kopf. "Das sind wir noch lange nicht, in Anbetracht der Tatsache, was ich dir alles angetan habe", sprach ich leise. "Und dennoch würde ich es wohl jedes mal wieder tun, denn..." Ich hielt kurz inne, wusste nicht so recht, wie ich die folgenden Dinge formulieren sollte. "Ich liebe dich, Aira", kam es mir schließlich einfach so über die Lippen. Nun war es raus. Ich spürte wie eine große Last von meinen Schultern genommen wurde und dennoch bankte es mich ein wenig vor ihrer Reaktion. Ich glaubte nicht daran, dass sie meine Gefühle erwiderte, auch wenn ich es hoffte. Doch das wichtigste war nun, dass sie mich nicht verachtete und nichts mehr mit mit zu tun haben wollte. Das könnte ich nicht ertragen.

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    • Sasori


      Natürlich hatte ich mit meinen Erwartungen Recht behalten und sie hatte meine Arbeit in Perfektion weiter geführt. Und obwohl sie niemals hätte damit rechnen können, dass sie irgendwann wieder auf mich traf, hatte sie alles so vorbereitet, dass ich es nutzen würde können. Sie hatte also nie damit aufgehört, mir zu dienen und bewies damit ein weiteres Mal, dass sie die beste meiner Schülerinnen war.
      "Wow...", murmelte Deidara im Hintergrund nur und schüttelte den Kopf. "Ein Hund könnte nicht unterwürfiger sein."
      Ich igborierte seinen Kommentar und ging auf Rina zu, um die Schriftrollen entgegen zu nehmen. "Ich werde die Marionetten testen, sobald wir wieder im Hauptquartier sind. Gute Arbeit." Da ich ihr die Kunst mit en Marionetten selbst beigebracht hatte, wusste ich genau wie fähig sie war. Sie war in gewisser Weise sogar die einzige, der ich zutraute vernünftige Marionetten zusammenzusetzen, die ich tatsächlich für mich nutzen konnte. Nur manchmal musste ich sie noch nacharbeiten und anpassen, da die junge Frau meine Vorlieben kannte und genau wusste, wie ich meine Jutsus nutzte und welche Qualität die Puppen daher hatten.
      Als sie mir über die neuen Giftkreationen berichtete nickte ich nur anerkennend. "Sicherlich hast du mit der Annahme recht und tatsächlich habe ich auch schon selbst bei einigen meiner Puppen damit begonnen sie mit unterschiedlichen Giften zu präparieren. Allerdings ist dir selbst sicher bewusst, wie viele Gifte sich bei Mischung im Blut gegenseitig schwächen, wenn nicht gar neutralisieren können, auch bei neuen Kreationen. Vor dem Einsatz sollten wir sie also alle testen, um herauszufinden, welche man gemeinsam einsetzen kann, um einen Tod des Gegners zu garantieren." Irgendwie war der Gedanke angenehm, bald wieder gemeinsam in einem Labor mit Rina forschen zu dürfen. Ihr musste ich keine genauen Anweisungen mehr geben und ihr nicht mehr auf die Finger sehen, da sie genau wusste, was zu tun war und wie es erledigt werden musste. "Ich gehe davon aus, dass du für all diese Proben bereits begonnen hast auch Gegengifte zu finden und zu entwickeln?", meinte ich nun weiter. "So können wir das Gift auch im gegebenen Fall auch als Druckmittel nutzen und unsere Gegner mit dem Gegenmittel erpressen. Außerdem sollten wir immer für die Eventualität vorbereitet sein, dass einer unserer Verbündeten in Kontakt mit dem Gift kommt." Kurz huschte mein Blick zu Deidara, in dessen Augen sofort deutliches Schuldbewusstsein trat. Ich selbst wäre niemals unvorsichtig genug, damit ein Kamerad bedroht werden konnte, aber Deidaras chaotisches Wesen sorgte nun einmal viel zu oft für unvorhergesehene Unfälle.
      "Es ist erst zweimal passiert", schmollte er nun.
      "Fünfmal", erwiederte ich düster. "Du solltest dringend lernen zu zählen. Und zuletzt hat deine Dummheit Yumiko getroffen."
      Er schaute unglücklich beiseite. Immerhin hatte er die junge Konoichi irgendwie gern und schien es sich bis heute nicht verziehen zu haben, für ihren Zusammenbruch damals verantwortlich gewesen zu sein.
      Meine Aufmerksamkeit legte sich wieder auf Rina. "Wir werden viel zu tun haben, aber ich bin mir sicher, dass ist dir sowieso bereits bewusst." Ähnlich wie ich schien sie aber kein Problem damit zu haben, sich für die Forschung anzustrengen, wie für kaum etwas anderes. So wie ich sie einschätzte, freute sie sich sogar bereits auf die Arbeit. Und auch mich stimmte der Gedanke bald wieder meine äußerst qualifizierte Assistentin an meiner Seite zu haben, zukfrieden.


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      Aira


      Schweigend lauschte ich seinem Bericht und nickte dann verstehend. Also hatte er sich wirklich solche Sorgen um mich gemacht? Er hatte nach mir gesucht, mir das Leben gerettet und sich so schnell es ging um mich gekümmert. Und danach hatte er auch noch die ganze Zeit an meinem Bett gewacht? Es fiel mir schwer seine Beweggründe zu verstehen, aber ich merkte, wie ein seltsames und warmes Gefühl in meiner Magengrube aufstieg und mein Herz dazu veranlasste schneller zu schlagen. Was hatte das nur zu bedeuten?
      "Was du mir angetan hast?" Ich runzelte die Stirn und musterte ihn fragend. Was meinte er, was hatte er mir denn angetan? Sprach er etwa von dem Tag, an dem er mich entführt hatte? Bereute er ihn jetzt auf einmal? Warum? Und selbst wenn, was hatte das mit dem heutigen Tag zu tun? Immerhin war ich auch schon vor meiner Zeit bei Akatsuki permanenter Gefahr ausgesetzt gewesen, immerhin war und blieb ich nun mal eine Konoichi.
      Ich kam nicht dazu diese Gedanken weiter zu führen, als mich drei kleine Worte aus seinem Mund vollkommen aus der Fassung brachten. Vollkommen starr und ungläubig starrte ich den Schwarzhaarigen an, unfähig etwas zu sagen. Ganze Minuten lang hüllte ich mich einfach nur in Schweigen, in dem Versuch zu begreifen, was er mir da gerade eröffnet hatte.
      "W-was...?", brachte ich irgendwann heraus. Ich bemühte mich erst gar nicht darum, meine Kontrolle wieder zu finden. Im Moment war es einfach unmöglich meine gefühlskalte Maske anzubehalten... nicht nachdem mir der Uchiha diese Worte entgegengeworfen hatte. "Seit wann... erzählst du denn Witze?", versuchte ich es in dem Wissen, dass ich mir da gerade nur selbst etwas einredete. In seinen Augen war nur pure Ernsthaftigkeit zu seinen und auch... Nervosität? Wegen meiner Reaktion? Bis vor wenigen Skunden hatte ich noch nicht einmal geglaubt, dass man den Schwarzhaarigen überhaupt nervös machen konnte und doch... Ich schüttelte den Kopf. "Wieso? Warum gerade jetzt? Warum ich?" Ich strich mir übers Gesicht. Es schien mir unmöglich, die momentane Situation zu begreifen. Noch nie zuvor in meinem Leben hatte mir jemand seine Liebe gestanden. Natürlich nicht! An mir gab es nichts, was man hätte lieben können. Und nun saß der Mann, dem ich diese Gefühle am wenigsten zugetraut hatte, vor mir und sprach diese drei Worte wie aus dem Nichts aus? Das musste doch ein Scherz sein!
      "Wenn du das aus Schuldgefühlen gesagt haben solltest... dann brauchst du es nicht. Ich gebe dir keie Schuld, ich habe es nie. Aus deiner Sicht, hast du damals nur deinen Job gemacht, auch wenn ich bis heute nicht vertsehen kann, was du an diesem Tag in mir gesehen hast, um mich hierher zu schleppen. Und auch wenn ich zuerst wütend war, war ich nie wirklich wütend auf dich... sondern auf meine Schwäche." Wäre ich nicht so schwach gewesen, hätte man mich vielleicht nie gefangen genommen. "Außerdem habe ich in den letzten Monaten viel gelernt und bin stärker geworden, es gibt keinen Grund sich dafür zu entschuldigen." Ich meinte meine Worte ernst, auch wenn ich mich natürlich nicht in dieser Organisation wohl fühlen konnte, das würde ich nie.


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    • Rina

      "Ein...Hund?", fragte ich mit einem bedrohlichen Unterton, während sich meine Augen ein wenig verengten. "Unterstehe es dir, mich noch einmal mit diesen dreckigen Viechern zu vergleichen!", zischte ich. "Kaum zu glauben, dass ich meinen Platz an Sasoris Seite für jemanden wie dich hergeben musste." Sein schlechtes Benehmen und sein loses Mundwerk wollten mir schon von Anfang an nicht gefallen, aber mich mit einem Köter zu vergleichen, war dann doch zu viel des Guten gewesen. Sollte er nicht lernen sich zu beherrschen, würden wir in Zukunft sicher noch einige Male aneinander geraten und ich konnte nicht garantieren, dass mir nicht doch irgendwann mal die Hand ausrutschen würde. Ich hatte es bei einem Teil meiner lausigen Schüler geschafft, sie zu disziplinieren, da würde es bei ihm auch nicht anders sein. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, wie sehr Meister Sasori in all den Jahren unter dem losen Mundwerk seines Partners gelitten hatte.
      "Ganz wie du wünscht", antwortete ich Sasori, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und er auf die Marionetten zu sprechen kam. "Dein Lob ist zu viel. Ich habe nur den Auftrag ausgeführt, den du mir gegeben hast", sprach ich ehrlich. "Einige der Proben habe ich bereits miteinander getestet, dass sind die, die bereits an den Marionetten aufgetragen habe. Ich bin allerdings noch nicht lange nicht mit allen durch. Dafür waren es bisher einfach zu viele", erklärte ich Sasori. Es war noch einiges an Arbeit, dass uns beide da bevorstand, doch ich freute mich darauf, sehr sogar. Ich hatte die Lehrstunden und das gemeinsame Training mit Sasori immer am meisten genossen. Er war der einzige der mich und meine Ideologie verstand, sie sogar teilte. Die anderen Menschen um mich herum waren alle nur durchschnittlich talentiert, wodurch sie mir unendlich langsam vorkamen. Doch bei meinem Meister war es ganz anders. Er verstand wovon ich sprach und konnte mir Antworten auf meine Fragen geben und mir sogar neue Dinge beibringen. Vor allem aber hatte er mir mehrfach das Leben gerettet, somit war es für mich selbstverständlich, dass ich es jederzeit riskieren würde, um ihm zu helfen. Ich hatte mich ihm gänzlich verschrieben und bereute dies in keinster Weise.
      "Jedes der Gifte hat bereits ein dazugehöriges Gegengift", sprach ich. "Allerdings habe ich noch nicht testen können, ob die Gegengifte funktionieren, wenn ein anderes Gift im Spiel ist", erklärte ich. "Da ich irgendwann selbst eigene Schüler unterrichten musste, kamen die Forschungen teils zum Erliegen oder ich hatte nur wenig Zeit, um dort weiter zu machen, wo ich aufgehört habe." Es war frustrierend gewesen. Ich war alles andere als geeignet dafür, eine Horde lausiger Ninjas ohne Manieren zu unterrichten. Ich hatte über 85% meiner Schüler aus dem Unterricht geschmissen, weil sie zu wenig Talent besaßen oder aber weil mir ihre Art nicht gefallen wollte, wenn es hart auf hart kam war es manchmal sogar beides.
      Meister Sasori hatte eine kleine Auseinandersetzung mit dem Blondhaarigen, wobei ich es für besser hielt, mich nicht in die Diskussion einzumischen. Es wunderte mich wenig, dass der Typ zu unachtsam war, um nicht irgendwann mal von Sasori vergiftet zu werden, aber gleich fünf mal fand sogar ich ein wenig heftig. Scheinbar würde die zukünftige Zusammenarbeit anstrengender werden, als gedacht.
      Ich nickte bei Sasoris Worten. "Ich freue mich schon darauf, die Forschung mit dir wieder aufzunehmen", sprach ich ehrlich.


      Itachi

      Es machte mich nervös, auf ihre Reaktion zu warten, nachdem ich ihr offen und ehrlich meine Gefühle gestanden hatte. Normalerweise interessierte mich die Meinung der wenigsten Leute, doch bei Aira war das nicht so. Sie war eine der wenigen von der ich hoffte, dass sie mehr als nur ein gefühlskaltes Monster in mir sah. Sie war mir so unsagbar wichtig geworden, während der vergangenen sieben Monate, dass ich sie nicht mehr an meiner Seite missen wollte, auch wenn sie sicher nicht dasselbe für mich empfand, wie ich für sie. Sie löste in mir Gefühle aus, die ich nicht beschreiben konnte und die ich wohl schon seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt hatte. Doch auch wenn ich kein Profi in Sache Liebe war, so wusste ich, dass ich richtig lag. Ich war mir meinen Gefühlen bewusst und ich wusste, dass ich mich nicht irrte.
      Es wunderte mich wenig, dass Aira mich nicht für Ernst nehmen konnte. Ich hatte ihr all die Monate ein ganz anderes Bild von mir vermittelt, ein Bild dass so gar nicht zu dem passte, was ich vor wenigen Momenten gesagt hatte. Doch es schmerzte ein wenig, als ich ihre Reaktion zu Gesicht bekam und sie mich fragte, seit wann ich Scherze machen würde. Mir war es ernst damit und scheinbar hatte auch sie es schon bald verstanden. Ich hatte nicht daran geglaubt, dass sie meine Gefühle erwiderte, auch wenn ich es zutiefst gehofft hatte. Allerdings war diese Hoffnung mit ihren weiteren Worten gewichen. Stattdessen glaubte sie daran, dass es meine Schuldgefühle waren, die da aus mir sprachen. Doch ich wusste es besser. Ich wusste dass diese Gefühle auf etwas ganz anderem basierten, als auf Schuld. Allerdings wusste ich nicht so recht, wie ich es ihr erklären sollte oder ob sie mir überhaupt glauben würde. Immerhin schien sie nicht mal an der Richtigkeit meiner Gefühle zu glauben.
      "Das ist es nicht", antwortete ich ihr nun schon wieder etwas ruhiger als zuvor. "Ich empfinde für viele Dinge Schuldgefühle, dennoch erlaube ich es mir nicht, mich von ihnen beeinflussen zu lassen", erklärte ich Aira. Ich war mir nicht einmal sicher, ob sie meiner Erklärung glauben würde, oder ob sie von ihrer eigenen Meinung felsenfest überzeugt war. Vielleicht traute sie aber auch dem Gedanken nicht, dass es jemanden gab, der sie liebte. Sie hatte viele Dinge erlebt, sich vollkommen von der Welt und den Menschen um sich herum abgeschottet, somit würde es mich nicht wundern, wenn sie diesbezüglich eher weniger Erfahrungen sammeln konnte. Auch ich würde es nicht glauben können, sollte mir jemand aus heiterem Himmel die Liebe gestehen, somit waren Aira und ich uns gar nicht so unähnlich in diesem Punkt.
      "Die Mission war lang und anstrengend. Du hast eine Menge Blut verloren und fast dein komplettes Chakra aufgebraucht, du solltest dich noch ein wenig ausruhen. Es tut mir leid, wenn ich dich damit überrumpelt habe. Ich werde jetzt besser gehen, damit du in Ruhe genesen kannst. Mit ein wenig Glück kommt Sasori bald von seiner Mission und widmet sich deiner Heilung, dann werden die Schmerzen zumindest weniger", sprach ich und stand dann auf. "Ich wünsche dir noch eine gute Nacht."

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    • Sasori


      Nun, zumindest müsste ich mir wohl wenige Gedanken darüber machen, ob Rina mit Deidara würde umgehen können. Sie war immerhin jetzt schon recht geübt daran, ihn erfolgreich zum Schweigen zu bringen, wobei er sich etwas schmollend zurückzog, in dem Wissen, dass er gegen die junge Frau nicht dein Hauch einer Chance hatte.
      "Gute Arbeit", gestattete ich es mir ein weiteres Mal zu loben, als sie berichtete, schon einige Gifte mit einander getestet und auch Gegenmittel gefunden zu haben. Es war durchaus sehr selten, dass ich ein anerkenndes Wort über die Lippen brachte, doch wenn es mein Gegenüber verdiente und ich auch nichts an dessen beziehungsweise ihrer Arbeit auszusetzen hatte, sah ich auch keinen Grund darin, Lob zurückzuhalten. Und Rina war die erste seit langen Jahren, die mein Lob verdiente.
      Es wunderte mich auch nicht, dass Rina eigene Schüler unter sich hatte. Ihr talent war herausstechend, ebenso wie es bei mir gewesen war. Und auch bei mir hatte es nicht lange gedauert, bis die ersten lernwilligen vor meiner Tür standen und mich um meinen Unterricht anflehten. Nicht einmal ein Viertel von ihnen hatte länger als einen Tag unter mir durchgehalten. Und selbst diejenigen, die sich durch meine Lehre quälten, hatten es nie auch nur annehernd so weit gebracht, wie Rina heute. Sie war die einzige, die ich irgendwann als ebenbürtig akzeptieren könnte. "Du bist weiter gekommen, als erwartet, vor allem wenn ich die Belastung bedenke, die diese Schüler für dich dergestellt haben mussten." Etwas unwillig erinnerte ich mich an meine eigenen Schüler und ihre Dummheit, die mich mancher Tage beinahe zur Verzweiflung getrieben hatte. Noch dazu schien kaum einer von ihnen ein korrektes Zeitgefühl inne zu tragen. Auf jeden hatte ich immer und immer wieder warten müssen, bis ich beschloss, jeden des Unterrichts zu verweisen, der es sich auch nur gestattete eine Sekunde zu spät zu kommen. Erst ab dann nahmen auch die Anfragen zu meinen "Lehrgängen" ab und weniger "Wissbegierige" drängen sich um mein Labor.
      Bei Rina war es anders gewesen. Ich hatte ihr Leben gerettet und erst danach hatte sie mich als ihren Meister auserkoren. Entgegen meiner Befürchtung, sie würde sein wie ihre Vorgänger, stellte sie sich als gescheit und treu heraus. Sie enttäuschte mich nicht mit Unpünktlichkeit und lernte schnell und intensiv. Kein Wunder, dass ich ihr selbst nach meinem Verrat an Sunagakure all meine zurückgelassene Arbeit anvertraute. Ich wusste, sie würde es sich niemals wagen, dieses Vertrauen zu verraten, nicht einmal für ihre eigene Heimat.
      "Sehr gut", nickte ich zufrieden, als sie zugab, sich auf unsere gemeinsame Arbeit zu freuen. Auch ich sah dem Ganzen bereits positiv entgegen. "Doch nun solltest auch du etwas schlafen. Ich weiß, dass du dank dem Jutsu über deinem Körper nicht viel Ruhe und Nahrung brauchst, aber es wäre dennoch töricht es zu vernachlässigen. Da mein Körper weder das eine noch das andere in irgendeiner Weise benötigt, werde ich Wache halten." Zu diesem Zweck hatte ich sogar bereits schon einige meiner Marionetten in der Gegend verteilt. Sie waren Alarmsignal und Falle zugleich. Keiner würde sich dieser Lichtung auch nur auf zweihundert Meter nähern können, ohne dass ich es bemerkte. "Morgen erreichen wir Amegakure."

      Noch vor Morgengrauen holte Deidara mit einem leichten Fußtritt aus seinem seelig ruhigen Schlaf. "Aua!", protestierte er und blickte unwillig zu mir auf, dann schaute er zum Himmel. "Es ist noch dunkel... Können wir nicht noch etwas warten."
      "Ich will noch vor dem Mittag im HQ sein und Pain Bericht erstatten", erwiderte ich nur tonlos und sah zu Rina, welche ich natürlich nicht einmal hatte wecken müssen. "Auch wenn ich bezweifle, dass er etwas dagegen haben wird, muss ich ihn über Rina in Kenntniss setzen und das so früh wie möglich." Dann wendete ich mich in Gänze an die Schwarzhaarige und musterte sie noch einmal eindringlich. "Ich hoffe dir ist damit bewusst, dass du ab heute ein Mitglied von Akatsuki sein wirst."

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      Aira


      Hatte ich ihn mit meinen Worten... verletzt? Nein, das konnte nicht sein! Aber was sonst sollte dann dieser unglückliche Ton in seiner Stimme bedeuten? Der Ausdruck in seinen Augen? Und warum fühlte es sich meine Brust auf einmal so zusammengeschnürt an? Was war nur mit mir los?
      Noch einmal schien er mir klar machen zu wollen, dass sein Geständnis nichts mit Schuldgefühlen zu tun hatte und dennoch wollte es mir nicht gelingen, es zu glauben. Es war einfach zu unwirklich... Wie konnte er mich nur wirklich lieben? Wie könnte mich denn irgendjemand lieben? Doch da war immer noch dieser unglückliche Ausdruck in seinem Gesicht, der mich für meine Gedanken zu rügen schien und schon zog sich alles in mir zusammen. Vor allem als er sich plötzlich zurückzog, sich verabschiedete und aufstand.
      Etwas in mir drang mich dazu ihn aufzuhalten und gleichzeitig war ich trotzdem nicht dazu in der Lage. Stattdessen starrte ich ihm einfach nur steif hinterher. Das gemurmelte "Guten Nacht" trat erst über meine Lippen, als er schon längst gegangen war.

      Ich konnte nicht schlafen, nicht richtig zumindest. Immer wenn es mir endlich gelungen war, die Augen zu schließen und etwas einzuschlummern, sah ich plötzlich Itachis Gesicht vor mir, seinen betroffenen Blick, die Sorge in seinen Augen und hörte seine verletzt wirkende Stimme. Es kostete mich Stunden zu begreifen, dass er seine Worte wirklich ernst gemeint hatte und dennoch erschien es mir so absolut unwirklich, dass er mich allen ernstes lieben könnte. Aber warum sollte er lügen?
      Am darauf folgenden Morgen erreichte meine Ruhelosigkeit ihren Höhepunkt. Ich ignorierte die Heilkräfte, die mich auf halten wollten und versuchten mich auf dem Bett zu halten. Immer wieder beteuerte ich, dass es mir schon deutlich besser ging und schluckte dabei den Schmerz gekonnt hinunter. Aber mir ging es wirklich schon besser. Meine Wunden waren versorgt, die Kälte aufgrund des Blutverlustes war aus meinen Gliedern gewischen und auch die Erschöpfung hatte etwas nachgelassen. Trotzdem kostete ich mich all meine Beherrschung, gerade zu laufen, ohne bei den ersten Schritten direkt in die Knie zu gehen. Aber nur so würde man mich hier rauslassen.
      Irgendwann war es mir wirklich gelungen, die Bediensteten abzuschütteln, woraufhin ich mich zielstrebig durch die endlosen Flure des Hauptquartiers schob. Mein Ziel stand fest, doch als ich es erreichte, zögerte ich. Was genau sollte ich denn überhaupt sagen? Wie sollte ich mich entschuldigen? Und wie sollte ich diese Gefühle in meinem Bauch verstehen?
      Zögerlich klopfte ich gegen die Tür und wartete etwas nevös, bis endlich der Uchiha öffnete und mich musterte.
      "Es tut mir leid", stieß ich aus, bevor irgendetwas anderes gesagt werden konnte. Damit war die erste Hürde gemeistert. "Ich habe dich gestern nicht ernst genommen... ich habe deine Gefühle verletzt... und das tut mir aufrichtig leid." Um meinen Worten Nachdruck zu verleiehn, verbeugte ich mich leicht vor ihm und erhob mich nur langsam wieder. "Ich war einfach zu verwirrt gewesen... ich konnte nicht glauben, dass du... dass jemand... so für mich empfinden könnte." Etwas verlegen strick ich mir durch das ungekemmte Haar. "Und ich weiß nicht wie ich darauf reagieren soll. Ich begreife im Moment ja nicht einmal meine eigenen Gefühle. Aber eines steht fest, als ich dich da neben mir sitzen sah und als du diese Worte sagtest, hat es sich gut angefühlt und ich habe verstanden, dass du wichtig für mich bist... wichtiger als ich es für möglich gehalten hätte und wichtiger als viele Menschen zuvor in meinem Leben." Ich war nicht mehr in der Lage ihm in die Augen zu sehen und schaute etwas verlegen beiseite. "Aber ich weiß nicht, ob das Liebe ist..."

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    • Rina

      "Ist gut", sagte ich, als Meister Sasori von mir verlangte, mich schlafen zu legen. Ich hatte diesen Schlaf zwar absolut nicht nötig und hätte ohne Problem die Wache übernehmen können, allerdings würde ich mich den Worten meines Meisters nicht wiedersetzen und das tun, was er von mir verlangte. Also legte ich mich auf den Boden und machte es mir 'gemütlich'. Ich konnte mich wohl glücklich schätzen, dass ich so etwas wie Muskelschmerzen nicht spüren konnte. Daher war es vollkommen egal, auf welchem Untergrund ich nächtigte. Auch Kälte konnte mein Körper gut ertragen. Es war für mich kein Problem, bei Minus Graden im zweistelligen Bereich spazieren zu gehen -ohne Mantel. Ich hatte lange gebraucht, um meinen Körper derartig zu verwandeln und ich war auch noch lange nicht fertig damit, mein Jutsu zu verbessern, doch es war ein guter Anfang gewesen und erleichterte mir nun viele Dinge.
      Ich öffnete meine Augen am nächsten Morgen, als ich bemerkte, wie sich Sasori regte. Er schien sich bereits auf den Weg machen zu wollen, weshalb ich mich von meinem Schlafplatz erhob und mir den Dreck von der Kleidung abklopfte, während mein Meister den Blondschopf weckte. Dieser beschwerte sich natürlich direkt und hatte scheinbar noch keine Lust, sich zu bewegen. 'Faulpelz' kam mir dabei als erstes in den Sinn. Doch wenigstens verzichtete er auf weitere Diskussionen und machte sich Aufbruch bereit.
      Als sich Sasori dann aber an mich wendete, nickte ich mit einem ernsten Ausdruck im Gesicht. Er sollte wissen, dass ich diese Entscheidung nicht auf die leichte Schulter nahm, auch wenn meine Antwort so schnell kam. Alles was ich wollte, war an Meister Sasoris Seite zu leben, zu kämpfen und zu lernen. Mehr brauchte ich nicht und mehr verlangte ich auch nicht. "Ich bin bereit dafür", sagte ich und sah ihm dabei direkt in die Augen.
      Nachdem wir all unsere Sachen zusammengepackt hatten, beschwörte Deidara wieder diesen hässlichen Vogel, auf welchen ich als letzte aufstieg. Dann machten wir uns auch schon auf den Weg nach Amegakure.

      Der Flug verlief ruhig und es kam zu keinen Zwischenfällen, die uns Zeit rauben könnten, was ich sehr begrüßte. Ich war Kämpfen zwar grundsätzlich nicht abgeneigt, allerdings verschwendete ich meine Zeit nicht gerne und nutze diese lieber dazu, an meinen Forschungen für Sasori zu arbeiten.
      Als wir dann am HQ ankamen, stiegen wir alle vom Vogel, welchen Deidara explodieren ließ. Er arbeitete also mit Sprengstoff? Das könnte übel mir mich ausgehen, sollte ich mal eine Auseinandersetzung mit ihm haben. Starker Druck der auf meine Körper ausgeübt wird sollte ich vermeiden, dafür war mein Jutsu einfach noch nicht stark genug, um dem stand zuhalten. Doch daran sollte ich erstmal nicht denken. Stattdessen konzentrierte ich mich auf den Weg vor uns, nachdem Deidara den Eingang zum HQ für uns geöffnet hatte. Es war ein großes Gebäude und ich würde mich sichere noch das ein oder andere mal darin verlaufen.
      "Sasori! Deidara! Ihr seit zurück!" Ich hörte eine weibliche Stimme und sah direkt in die Richtung, aus der sie kam. Eine Frau mit langen braunen kam auf uns zu gerannt. Sie hatte nasses Haar, weswegen ich davon ausging, dass sie gerade erst aus der Dusche kam. Ihre Augenpartie hatte einen dunklen Schatten und auch ihr Chakra wirkte sehr schwach. Scheinbar hatte sie eine anstrengende Mission hinter sich. "Sasori, ich brauche deine Hilfe. Gestern sind Konan und ich von einer Mission wiedergekommen, bei der wir verletzt wurden. Meine Kraft hat gerade noch so für uns beide gereicht, wobei Konan sicherlich immer noch ein wenig Heilung braucht. Aber das ist noch nicht alles. Ich habe heute Morgen erfahren, dass Itachi und Aira ebenso schwer verletzt ins HQ eingeliefert wurden. Leider hat sich mein Chakra noch nicht genügend regeneriert und ich kann ihnen nicht helfen", sprach die Frau und klang dabei sichtlich verzweifelt. Sie schien sich sehr um diese Leute zu Sorgen, wenn sogar ihre Augen glasig wurden, als sie von den Verletzungen sprach, die ihre Kameraden erlitten hatten. Dann aber schien sie auch mich zu bemerken. "Ah! Bitte verzeih. Ich habe mich noch gar nicht richtig vorgestellt. Mein Name ist Yumiko Sarawano." Die Braunhaarige verbeugte sich und ich machte es ihr nach. "Rina Kudara", stellte ich mich vor. "Ihr seit auch auf dem Weg zu Pain oder?", fragte ich sie und Deidara nickte. "Ich wollte auch mit ihm über etwas sprachen, aber ihr könnt gerne zuerst gehen", bot sie an. Gut, so würde Sasori nicht warten müssen.
      Die Braunhaarige schloss sich uns an und wir gingen gemeinsam zu diesem Pain, welcher uns in eine Art Thronsaal empfing. Dort allerdings trennte sich Yumiko von uns, ihr schien es lieber zu sein, draußen zu warten.


      Itachi

      Ich hatte mich auf den Weg zu meinem Zimmer gemacht, um endlich ein wenig Ruhe von diesem furchtbaren Tag zu bekommen. Einerseits war ich erleichtert, doch andererseits auch todunglücklich. Das wichtigste für mich war, dass Aira lebte und ihr Leben hatte die größte Priorität für mich. Ich wusste nicht, was ich getan hätte, sollte sie bei dieser Mission ums Leben gekommen sein. Allein der Gedanke daran sorgte dafür, dass sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog. Ich wollte nicht länger meine Zeit mit solch düsteren Vorstellungen verschwenden, auch wenn es etwas war, auf dass ich mich im schlimmsten Fall gefasst machen musste. Doch nicht jetzt. Jetzt sollte ich mich erst einmal darauf konzentrieren, die Nacht zu überstehen. Man hatte zwar das nötigste meiner Wunden versorgt, doch ich konnte es mir nicht leisten, dass diese wieder aufplatzten und ich erneut Blut verlor. Zudem musste ich meine Augen schonen. Sie waren das einzige, was nicht von den Bediensteten geheilt werden konnte. Das würde nur Sasori schaffen und soweit ich wusste, war auch er gemeinsam mit Deidara zu einer Mission aufgebrochen und nur Gott wusste, wann dieser wiederkam.
      Als ich mein Zimmer erreichte, ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen und schlief nach wenigen Augenblicken einfach ein.
      Ein zartes Klopfen war es, was mich am nächsten Morgen aus meinem Schlaf holte. Nur wiederwillig öffnete ich meine Augen und erhob mich noch leicht schlaftrunken von meinem Bett. Ohne auf das Chakra zu achten, welches sich hinter der Tür befand, öffnete ich diese und erstarrte für den Hauch einer Sekunde, als ich Aira vor mir stehen sah. Noch bevor ich sie fragen konnte, was sie hier wollte, fing sie an zu sprechen und entschuldigte sich bei mir, ehe sie etwas sagte, dass mein Herz für einen kurzen Augenblick zum Stoppen brachte. Hoffnung keimte in mir auf. Hoffnung, dass sie dasselbe für mich fühlte, wie ich für sie. Sie schien es nur noch nicht ganz zu verstehen, doch das störte mich nicht. Im Gegenteil. "Dann werde ich dir dabei helfen herauszufinden, was es genau ist", sagte ich sanft und hatte ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen.
      Ich wollte gerade etwas sagen, als ich bemerkte, wie eine vollkommen atemlose Yumiko auf uns zu hechtete. Ein wenig verwundert musterte ich sie, als sie vor uns stehen blieb und uns besorgt ansah. "Ich habe gehört, dass ihr beide von einer Mission zurückgekommen seid und schwer verletzt wurdet. Es tut mir leid, hätte ich eure Ankunft in der Nacht bemerkt, hätte ich schon dort versucht zu heilen. Ich habe zwar noch nicht besonders viel Chakra zurückerlangt, aber bitte lasst mich euch heilen", bat die junge Frau und ich sah kurz zu Aira. "Meinen Verletzungen wurden recht gut versorgt, aber du solltest Aira noch einmal durchchecken. Sie hat wesentlich mehr als ich einstecken müssen", erklärte ich Yumiko und diese nickte. "Okay, kommt mit auf die Krankenstation!" Ich tat was sie verlangte und nahm Aira direkt mit, sie würde sich dem ganzen nicht entziehen können.
      Auf der Krankenstation blieb ich vor der Tür stehen, da ich nicht wollte, dass sich Aira unwohl in meiner Gegenwart fühlte. Immerhin wusste ich nicht, wie viel sie von sich entblößen müsste und ich respektierte ihre Privatsphäre.
      Als ich merkte, dass Yumikos Chakra immer weniger wurde, hielt ich die Heilung für abgeschlossen. Selbst wenn noch nicht alle Wunden von Aira versorgt wurden, so würde Yumiko nicht zu mehr in der Lage sein, also klopfte ich wenig später an die Tür. "Herein." Ich trat ins Zimmer und musterte direkt die Blondhaarige Schönheit. Sie sah tatsächlich ein wenig besser aus als vorher, was mir ein Gefühl der Erleichterung verschaffte. "Ich danke dir für deine Bemühungen. Du solltest dich jetzt allerdings selbst ein wenig entspannen", meinte ich zu Yumiko und deutete dabei auf ihre blutige Kleidung. Scheinbar war ihre eigene Mission nicht anders verlaufen als unsere auch und sie hatte noch keine Chance sich zu waschen und umzuziehen.
      Etwas verwundert sah sie an sich hinab, ehe sie zu verstehen schien. "Gut, ich lasse euch dann alleine und komme wieder, sobald ich mehr Chakra für euch beide übrig habe!", lächelte sie und verschwand auch schon wenig später. Ich sah ihr noch kurz nach, ehe sich meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz auf Aira legte. "Du siehst schon ein wenig besser aus als vorhin. Wie geht es dir? Hast du Hunger oder möchtest du dich zuerst waschen? Wir könnten danach gemeinsam in die Kantine gehen und frühstücken", schlug ich der Blondhaarigen Schönheit vor.

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    • Sasori


      Den ganzen restlichen Weg bis nach Amegakure blieb es still. Rina war nicht der Typ Frau, der unnötig viele Fragen stellte und machte dafür offenbar lieber ihre eigenen Beobachtungen. So hielt sie sich auf dem ganzen Weg bis zum HQ bedeckt und wartete geduldig, bis Deidara das Tor öffnete. Doch kaum hatten wir die dunklen Flure betreten, kam uns Yumiko entgegen gelaufen, deren Chakra geschwächter war als je zuvor, welche aber zugleich nur auf unsere Rückkehr gewartet haben musste, so wie sie uns direkt entgegen gestürzt kam.
      Mit gerunzelter Stirn lauschte ich ihren Worten und nickte letztendlich verstehend. Es war etwas seltenes, dass Itachi und Aira schwer verletzt von einer Mission wiederkehrten. Vor allem der Uchiha war alles andere als leicht zu verletzten. Aber wenn ich den schlimmer werdenden Zustand seiner Augen bedachte, wunderte es mich direkt etwas weniger. Dabei fielen mir tatsächlich mehrere Möglichkeiten ein, mit denen ich ihm länger, wenn nicht gar für immer Abhilfe schaffen konnte. Doch er erlaubte mir nie eine längere oder eingehendere Behandlung. Und ich hatte nicht vor ihn dazu zu überreden, auch wenn es mich natürlich sehr interessierte, ob meine Behandlung anschlagen würde, wie erwünscht, immerhin gab es neben ihm kaum noch andere Träger des Sharingan an denen ich diese Methode probieren könnte. Aber er würde schon seine Gründe haben, welche es auch immer sein mochten.
      "Sobald wir bei Pain waren, werde ich nach den beiden sehen", versprach ich der jungen Frau, bevor sie und Rina sich gegenseitig vorstellten. Dann machten wir uns auch schon gemeinsam auf den Weg und erreichten bald schon die große Flügeltür hinter welcher ich bereits Pains Chakra wahrnehmen konnte. Natürlich hatte er direkt bei unserem Eintreffen in Amegakure bescheid gewusst und schien nun nur noch auf uns zu warten. Somit würde er auch über Rina schon bescheid wissen.
      "Eure Mission ist erfolgreich verlaufen?", fragte der Orangehaarige sofort, kaum dass wir den weiten Saal betreten hatten.
      Ich nickte ruhig. "Das ist sie. Ich habe alles mitnehmen können, was ich brauchte und keiner wird bezeugen können, dass Akatsuki das Labor überfallen hat."
      Er nickte zufrieden und ließ seinen Blick zu der jungen Frau neben mir wandern. "Und sie ist?"
      "Rina Kudara, meine ehemalige Assistentin bevor ich Sunagakure verlassen habe. Sie ist meine fähigste Schülerin und definitiv eine Bereicherung für Akatsuki. Außerdem würde sie es sich niemals erlauben mich zu verraten oder zu hintergehen, also solltet du dir über ihre Treue auch keine Gedanken machen."
      Pain musterte sie genau mit seinen Rin'negan-Augen, als könnte er so in ihre Seele blicken, bis er letztendlich zufrieden nickte. "Verstanden. In diesem Fall habe ich nichts gegen ihre Mitgliedschaft einzuwenden." Dann nickte er kurz der Frau zu. "Willkommen bei Akatsuki." Zuletzt erhob er sich aus seinem Stuhl und kam auf mich zu. "Du hast sicherlich bemerkt, dass Yumiko geschwächt ist? Sicherlich hat sie dich darum gebeten, nach Itachi und Aira zu sehen, aber ich möchte, dass du auch ihre Verletzungen noch einmal ansiehst."
      Ich schüttelte mild mit dem Kopf und bekam einen kurzen unwilligen Blick als Antwort, was mich allerdings keineswegs aus der Ruhe brachte. "Sie bracht nur Ruhe, um ihr Chakra wieder zu stärken. Du kennst meinen geschulten Blick und ich bin mir sicher, dass sie sich um ihre Verletzungen bereits gut gekümmert hat. Da gibt es nichts mehr, was ich tuen könnte."
      Einen Moment lang schien Pain noch etwas unglücklich, dann nickte er aber verstehend und entließ uns. Kaum hatten wir den Saal verlassen, trug ich Deidara auf, Rina ihre neue Unterkunft zu zeigen, die vorerst mein eigenes Zimmer sein würde. Ich selbst machte mich direkt auf den Weg zu dem Uchiha, in dem Wissen, dass seine Augen sicherlich dringend eine Behandlung nötig hätten.



      Pain


      Ein weiteres neues Mitglied. Mir sollte es recht sein. Vor allem wenn Sasori mit seinen Worten recht hatte. Und dieser Mann lügte nicht, wenn er jemanden als gut befand, dann war er oder sie in der Regel überragend, immerhin konnte man aus seinem Mund selten bis nie Lob hören. Das bedeutete, diese Rina musste wirklich unglaublich geübt und talentiert sein und alleine ihre ganze Aura strahlte ihre unbeugsame Treue gegenüber Sasori aus. Solange mich der Puppenspieler also nicht plötzlich hinterging, würde sie es sich auch keinesfalls erlauben. Und die Wahrscheinlichkeit, dass er jemals gegen mich vorgehen würde, war ebenso verschwindend gering.
      Aber als er mir hinsichtlich Yumiko nicht weiterhelfen konnte, war ich denoch unzufrieden. Ich wusste das er sicherlich recht hatte, und im Moment nur noch Ruhe ihren Zustand bessern könnte, aber ich wollte dennoch nicht akzeptieren, sie so geschwächt sehen zu müssen. Alleine ihr kaum spürbares Chakra vor der Tür versetzte mir bereits einen Stich ins Herz. Dabei hatte ich sie heute morgen eigentlich noch davon abhalten wollen, zu Itachi und Aira zu gehen, nachdem sie selbst so geschwächt war, aber natürlich hatte sie nicht hören wollen. Zu groß war ihr Hilfsbedürfnis. Zu groß, für mein Empfinden, da sie sich darüber hinaus zu häufig selbst vergaß.
      Ich wartete bis Sasori, Deidara und unser Neuankömmling gegangen waren, um ebenso aus dem Saal zu treffen, nur um mich direkt an Yumiko zu wenden, die vor der Tür gewartet hatte.
      "Wie geht es dir?" Ihr Haar war nass, nachdem sie sich offensichtlich endlich eine erholsame Dusche gegönnt hatte, aber ihre Augen drücken noch immer pure Erschöpfung aus. Ohne langes Nachdenken legte ich meine Hand auf ihre Wange und strich sanft mit dem Daumen über die dunklen Ringe unter ihren Augen. Seit sie meine und ich ihre Gefühle kannte, gab es keinen Grund mehr, sich zurückzuhalten. "Du solltest dich doch endlich etwas ausruhen, waru musst du es nur immer wieder so übertreiben." Sanft strich ich das noch feuchte Haar aus ihrer Stirn und legte dann meine Lippen darauf. Wie mochte ihr Shampoo nur riechen?
      "Ich bringe dich in dein Zimmer, oder willst du vorher noch etwas essen?" Meine Finger strichen ihren Arm hinab und umgriffen am Ende ihre zierliche Hand. "Was ist dir leiber?"


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      Aira


      Es war das ertse Mal, dass ich diese Art von Lächeln auf seinen Lippen sehen durfte und ich konnte nicht verleugnen, dass es mein Herz schneller schlagen ließ. Ich war froh darüber, den Mut gefunden zu haben, mit ihm über diese Sache zu reden. Denn allein dieser glückliche Ausdruck in seinem Gesicht löste den schmerzhaften Knoten in meinen Eingeweiden.
      Bevor ich allerdings etwas auf seine Worte hätte sagen können, wurde ich durch die aufgeregte Stimme von Yumiko unterbrochen. Offenbar hatte sie von unseren Verletzungen erfahren und wollte sich nun um diese kümmern. Dabei sah sie selbst absolut mitgenommen aus. Ihr Chakra war ungewöhnlich schwach und ich befürchtete, dass ein beträchtlicher Teil des Blutes auf ihrer Kleidung ihr selbst gehörte. Wahrscheinlich hatte sie auf ihrer letzten Mission noch viel schlimmere Verletzungen als wir beiden erfahren müssen und dennoch galt ihre Sorge alleine uns. Wobei der Uchiha direkt auf mich weiterleitete und sich offensichtlich keine Gedanken um seine eignenen Wunden machte. Eigentlich wollte ich soeben protestieren, aber anscheinend stand die Entscheidung der beiden fest und diese führte uns alle direkt zurück zur Krankenstation und mich zurück auf das Krankenbett.
      "So schlimm ist es gar nicht mehr", versuchte ich Yumiko zu entspannend, während sie mich auf die Liege drückte und vorsichtig mein T-Shirt anhob. Tatsächlich hatten die Angestellten gute Arbeit geleistet, alles vernäht, desinfiziert und verbunden, dennoch schien die Heilerin nicht mit sich reden zu lassen. Es verschaffte mir ein schlechtes Gewissen, zu beobachten, wie sie auch ihr letztes Chakra aufbrauchte, um die schlimmsten meiner Verltzungen zu behandeln, bis ich ihre Hände umfasste und sie darum bat, endlich aufzuhören. "Mir geht es gut genug. Danke."
      Auch der Uchiha schien bemerkt zu haben, dass die Heilung, soweit wie eben möglich, abgeschlossen war und betrat nun auch die Station, nachdem er die ganze Zeit vor der Tür gewartet hatte. Hastig zog ich das T-Shirt wieder gerade und nickte zustimmend, als der Schwarzhaarige Yumiko anordnete, sich selbst etwas Entspannung zu gönnen.
      Dann plötzlich waren wir wieder allein und umgehend wusste ich nicht mehr genau was ich machen sollte, außer noch immer verlegen seinem Blick auszuweichen. "Mein Hunger hält sich noch in Grenzen", meinte ich mit möglichst ruhiger Stimme und zwang mich endlich wieder dazu zu ihm zu sehen. "Außerdem machst du dir deutlich zu viele Sorgen um mich. Ich bin eine Konoichi und hart im Nehmen. Dass solltest du am besten wissen." Noch immer wirken seine Augen seltsam gerötet und kaum dass ich daran dachte, erinnerte ich mich wieder an die roten Blutlinien zurück, die noch gesten aus eben diesen Augen geflossen waren. Bevor ich darüber hätte nachdenken könen, lagen Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand auf seiner wange und fuhren geistesabwesend die Spur des Blutes nach, die sich in meine Erinnerung gebrannt hatte. "Wie geht es deinen Augen?" Schuldbewusst sah ich direkt zu ihm auf. "Tut mir leid, aber ich weiß, dass du dich regelmäßig deswegen bei Sasori behandeln lässt. Ich habe dich in der ersten Nacht verfolgt." Damals war ich einfach nur auf der Suche nach einer Schwäche gewesen, die ich gegen ihn ausspielen konnte. Heute wünschte ich mir einfach nur, dass es ihm wieder besser ging.
      Ich unterdrückte ein Seufzen und zog meine Hand zurück, um mich aus dem Bett zu stämmen. "Ich glaube ich könnte auch eine Dusche gebrauchen und du solltest dir dringend ebenfalls etwas Ruhe gönnen. Vielleicht kommt Sasori bald zurück und dann kannst auch endlich du behandelt werden." Mit diesen Worten ging ich aus der Station, zurück in mein Zimmer und umgehend unter die Dusche. Das Wasser könnte mir vielleicht auch wieder dabei helfen, meine Gedanken zu ordnen, denn noch immer schien es mir unbegreiflich, von Itachi geliebt zu werden, während meine eigenen Gefühle weiterhin ein endloses Chaos blieben.

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    • Rina

      Wir traten in den riesigen Saal und ich stand zum ersten mal in meinem Leben dem Leader von Akatsuki gegenüber. Die Dörfer hatten nicht viele Informationen über diese Organisation und schon gar nicht zu ihrem Anführer, doch es wunderte mich wenig, dass er über ein solch starkes Kekkei Genkai verfügte. Wahrscheinlich war er um ein vielfaches stärker als der Rest der Mitglieder und das obwohl diese erstklassige Ninjas waren. Aber dennoch: Meine ewige Treue gehörte Sasori. Ich würde für ihn alles tun und niemand anderen als meinen Anführer anerkennen und sollte er es verlange, so würde ich es auch mit diesem Pain aufnehmen. Auch wenn dies mein sicherer Tod bedeuten würde.
      Als mich der Orangehaarige mit seinen Augen musterte und scheinbar bis tief in meine Seele zu blicken versuchte, sah ich ihm nur ruhig entgegen. Ich hatte keine Angst vor ihm, warum auch? Ich hatte schließlich nichts zu verbergen. "Danke", meinte ich schließlich, als er mich in der Organisation Willkommen hieß und verbeugte mich auch ein wenig. Das Gespräch zwischen ihm und Sasori verfolgte ich, ohne etwas einzuwenden. Es ging mich nichts an und ich mischte mich grundsätzlich nicht in Dinge ein, die mein Meister zu bereden hatte. Ich folgte ausschließlich seinen Befehlen und solange er mir keinen gab, gab es für mich auch keinen Grund, aktiv zu werden.
      Wir verließen den Saal und Meister Sasori verlangte von Deidara, dass er mir meine Unterkunft zeigte. Ich war zwar ein wenig unglücklich über die Tatsache, schon wieder von Sasori getrennt zu werden, jedoch widersprach ich nicht und nickte einfach nur verstehend, ehe ich mich tief vor meinem Meister verbeugte, als er uns beide verließ und ich nun mit dem Blondschopf alleine war. "Gut, dann wollen wir mal", sagte er und ich nickte, ehe wir beide uns auf den Weg zu Sasoris Zimmer machten, wo ich vorübergehend unterkommen würde.


      Yumiko

      Irgendwann kamen Sasori, Deidara und Rina aus dem Saal und verabschiedeten sich voneinander, ehe sie getrennte Wege gingen. Dabei fiel mir erneut der triste Blick in Deidaras Augen auf, den er schon vorhin hatte. Ich fragte mich, ob irgendetwas bei der Mission vorgefallen war oder ob er sich einfach nicht mit seiner neuen Teampartnerin anfreunden konnte. Auf mich hatte sie bisher einen recht netten Eindruck gemacht, auch wenn sie scheinbar niemand war, der wie Tobi oder Deidara vor Emotionen triefte. Allerdings war mir auch nicht entgangen, wie sehr sie an Sasori zu hingen schien, ihn verehrte. Anhand ihres Stirnbandes erkannte ich, dass auch sie aus Sunagakure stammte, genau wie der Rothaarige. Vielleicht kannten sie sich also von früher. Allerdings war das noch lange kein Grund, sie nicht zu mögen. Es wäre vermutlich das Beste, wenn ich die Gelegenheit ergriff, ein wenig mit Deidara zu reden. Ich hoffte, dass ihn ein Gespräch über Kunst oder ein kleiner Ausflug aufmuntern könnte. Aktuell schien er ein solches Gespräch bitter nötig zu haben. Armer Deidara, hoffentlich hielt er durch.
      Noch bevor ich hatte weiter denken können, kam plötzlich Pain aus dem Saal und trat direkt vor mich. Ich lauschte seinen Worten und ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, ehe ich meine Wange in seine Hand schmiegte und meine Hand auf die seine legte. "Du machst dir zu viele Sorgen. Mir geht es gut", versprach ich ihm. Dann aber ließ ich los und kam ihm stattdessen lieber ein wenig näher. "Mein Chakraverlust ist nichts verglichen mit den körperlichen Schmerzen, die die drei ertragen mussten. Ich bin nur ein wenig müde, das ist alles."
      Ich überlegte kurz bei seinen Worten, ehe mir eine Idee kam und ich erneut lächelte. "Nichts von beidem", antwortete ich ihm. "Ich möchte zurück zu Blumenwiese. Wir waren seit Monaten nicht mehr dort und Vitamin D hilft dabei, Chakra aufzubauen. Darum ist ein Spaziergang unter der Sonne gerade das Beste für mich!", sprach ich und verstärkte dann meinen Griff um seine Hand, ehe ich ihn auch schon mit mir mit zog. "Ich werde ein 'Nein' nicht akzeptieren, also versuch es erst gar nicht!", grinste ich, während wir durch die Gänge des HQs liefen, direkt in Richtung Ausgang.
      Wir durchquerten Amegakure und natürlich wurden wir von neugierigen Blicken verfolgt, als wir durch die Straßen liefen. Doch ausnahmsweise wollten mir das Starren der Dorfbewohner egal sein. Es interessierte mich plötzlich nicht mehr, ob sie Gerüchte über uns erzählten oder ob sie über uns redeten, es war mich schlichtweg egal geworden. Alles war egal, solange Pain bei mir war.
      Wir kamen endlich auf der Wiese an und erneut breitete sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Es sah noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich zog Pain mit mir mit und wir beide gingen etwas weiter in die Mitte der Wiese, bis ich irgendwann stehen blieb und mich zu ihm umdrehte. "Weißt du, als ich dich vor einem halben Jahr kennengelernt habe, habe ich nichts weiter als Schmerz in deinen Augen gesehen. Ich habe mich gefragt, was das für ein Krieg ist, den du scheinbar mit dir und dem Rest der Welt führst. Denn er scheint tiefe Wunden auf deiner Seele hinterlassen zu haben", sprach ich und schlang meine Arme um seinen Körper. "Ich kann dir die Schmerzen deiner Vergangenheit nicht nehmen, doch ich werde versuchen, in der Zukunft für dich da zu sein und es nie wieder so weit kommen zu lassen", versprach ich ihm mit einem sanften Lächeln, ehe ich mich auf meine Zehenspitzen stellte und ihn innig küsste.


      Itachi

      Aira meinte, dass sie noch keinen besonders großen Hunger hätte, weshalb ich verstehend nickte. Ich wollte es mit meiner Fürsorge nicht gleich übertreiben und sie gegen ihren Willen in die Kantine schleifen, um sie zum Essen zu zwingen. Auch wenn es mich zugegeben ein wenig besorgte, dass sie noch immer keinen Hunger verspürte. Außerdem glaubte ich, dass sie sich besser erholen würde, wenn sie etwas zu sich nahm, allerdings wusste ich nur zu gut, dass sie es nicht mochte, wenn ich ihr gegenüber zu fürsorglich wurde. Sie schien sich regelrecht eingesperrt zu fühlen oder aber sie hatte die Sorge, dass ich sie nicht ernst nahm und dachte, dass sie in meinen Augen schwach war. Aber so war es nicht. Im Gegenteil. Ich glaubte, sie war die stärkste Frau, die mir jemals untergekommen war. Und das dachte ich nicht einfach so, weil ich sie liebte. Sie hatte es mir schon etliche Male bewiesen. Aira hatte es jedem bewiesen, dem sie begegnet war. Sie war wahrlich keine Kunoichi, die man unterschätzen sollte. Sie strotzte nur so vor innerer Stärke, etwas dass mich an ihr immer wieder in den Bann zog.
      "Es wundert mich nicht, dass es dir nicht entgangen ist. Du kannst stolz auf dich und deine Fähigkeiten sein, dass ich dich all die Zeit nicht bemerkt habe", meinte ich und konnte mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Nicht jedem gelang es, sein Chakra so gut vor mir zu verstecken, dass ich ihn oder sie nicht bemerkte. Aira hingegen schien eine geborene Spionin mit ihren Fähigkeiten zu sein. Vielleicht nicht so gut, wie Zetsu, aber auf jeden Fall talentierter als der Rest dieser Organisation.
      Meine Haut fing an der Stelle an kribbeln, an der sie mich berührte. Dementsprechend schade fand ich es, als sie sich wieder von mir zurückzog. "Ist gut, wir sehen uns dann später", meinte ich und sah meiner Angebeteten noch kurz nach, ehe ich ebenfalls die Krankenstation verließ und mich in mein Zimmer für eine heiße Dusche begab. Als ich fertig war, zog ich mich an und setzte mich auf mein Bett.
      Ich wollte mich gerade hinlegen und ein wenig schlafen, als ich ein Klopfen hörte. Dem Chakra vor der Tür nach zu urteilen war es Sasori gewesen. Scheinbar hatte Aira recht behalten und der ehemalige Suna-Nin kam, um mich und meine Augen zu heilen. "Herein", sprach ich direkt, da ich wusste, dass er es zu hasste zu warten. "Ich habe von Yumiko gehört, dass es deinen Augen wieder schlechter geht", sprach er direkt, als er ins Zimmer eintrat und die Zimmertür hinter sich schloss. Ich nickte. "Ich kann schlechter sehen und auf der Mission haben sie wieder angefangen zu bluten. Manchmal erkenne ich bloß einige Umrisse und Farben, wenn ich mein Sharingan zu sehr abgestrengt habe, so wie gestern", erklärte ich Sasori und er nickte verstehend, ehe er an mich herantraut und meine Augen untersuchte, während ich nach wie vor auf meinem Bett saß.

      Sasori und ich waren für die richtige Untersuchung und Heilung zurück auf dir Krankenstation gegangen, da er dort mehr Werkzeuge hatte, die ihm beim Heilen halfen. Als er fertig war, bedankte ich mich wie immer bei ihm und kehrte zurück auf mein Zimmer, wo ich mich erschöpft ins Bett fallen ließ, meine Augen schloss und schließlich ins Land der Träume abdriftete.
    • Pain


      Ich musterte sie etwas verwundert, als sie mir mitteilte, weder Hunger zu haben, noch auf ihr Zimmer gehen zu wollen. Als sie mir ihren Plan erklärte legte sich allerdings umgehend ein Lächeln auf meine Lippen. Niemals könnte ich ihr diese Bitte abschlagen und ich hatte es auch nicht vor. Zu sehr genoss ich den Anblick der jungen und wunderschönen Konoichi während sie sich zwischen den Blumen entspannte. Und sie hatte Recht, seit unserem letzten Besuch der Lichtung waren schon viele Wochen und mittlerweile sogar Monate vergangen, also konnte ich ihren Drang dies nachholen zu wollen durchaus verstehen.
      So ließ ich mich protestlos von ihr durch das HQ und später durch Amegakure ziehen. Natürlich lagen umgehend sämtliche Blicke im Dorf auf uns, allerdings hatten mich diese auch zuvor noch nie ineterssiert und somit ignorierte ich sie auch dieses Mal. Die Einzige auf die ich mich gerade konzentrieren wollte, war Yumiko, davon würde ich mich sicherlich nicht ablenken lassen.
      Bald schon hatten wir unser Ziel erreicht und ich dankte dem Himmel dafür, dass heute die Sonne scheinen ließ und die Wiese damit in noch prächtigeren Farben erstrahlen ließ. Der perfekte Ort für Yumikos wunderschönes Lächeln.
      Kurz ließen ihre Worte mich erschrocken die Augen aufreißen. Sie hatte es also bemerkt? Obwohl ich meinen Schmerz vor aller Welt zu verbergen suchte, war er ihr schon direkt zu Anfang aufgefallen. Ich konnte nicht anders als sie verwundert anzustarren, während sie mir das eröffnete, nur um im nächsten Moment mein Herz höher schlagen zu lassen. "Du bist jetzt schon der Grund dafür, dass ich mich in meinem Leben glücklicher als jeh zuvor fühle", entgegnete ich ihr mit einem leichten Lächeln und nahm im nächsten Moment ihre Lippen in Empfang. Dieser Kuss war komplett anders als unser erster. Nicht mehr vorsichtig und fragend, sondern innig und fest. Ich liebte das Gefühl ihrer weichen Lippen auf meinen und zog sie in ihrem Nacken noch fester an mich. Nur für einen kurzen Moment gestattete ich es mir mich von ihr zu lösen und legte die Finger meiner freien Hand an ihre Unterlippe, zog diese etwas nach unten, in dem bestreben ihren Mund zu öffnen. Dann drückte ich meinen Mund wieder auf ihren, stieß mit meiner Zunge gegen ihre Zähne und bat um Einlass. Umgehend durchzog ein berauschendes Gefühl meinen Körper und so sehr ich es auch liebte, so sehr bereute ich all das nicht mit meinem wahren Körper spüren zu drüfen. Ich wollte nicht nur ihre Berührung und nähe spüren, ich wollte sie auch riechen, wollte sie schmecken! Ich wollte das sie voll und ganz mein war und ich würde ihrs sein. Aber wie würde sie reagieren? Würde sie auch ein schwaches Wrack lieben würde sie mich auch noch in meiner wahren Gestalt akzeptieren? Und was sollte ich tun, wenn sie mich von sich stieß und abwieß? Wäre ich denn jetzt noch jemals dazu in der Lage sie gehen zu lassen?
      Es waren diese düsteren Gedanken, die mich den Kuss letztendlich beenden ließen. Doch auch wenn sich unsere Lippen trennten, zog ich sie noch immer in einer festen Umarmung an meine Brust. Im Moment war wichtig, dass sie bei mir war und ich sollte es genießen, so lange es anhielt. "Ich kann wirklich nicht verstehen, wie ich nur jemanden wie dich verdient habe", murmelte ich nah an ihrem Ohr. "Aber nun da du da bist, werde ich dich nie wieder gehen lassen können."

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      Aira


      Fast eine ganze halbe Stunde ließ ich mich mit dem warmen Wasser überspülen, doch auch damit könnte ich meine Gedanken nicht loswerden. Immer wieder musste ich über den Uchiha nachdenken, über seine Worte, seine Gefühle... Gefühle die ich nach wie vor nicht wirklich begreifen... nicht wirklich galuben konnte. Aber sein Blick hatte mir deutlich gemacht, dass er es ernst meinte. Er ... liebte mich. Ein langes Seufzen drang aus meiner Kehle, als ich endlich das Wasser abstellte und mir ein Handtuch heranzog. Jedes Mal wenn ich an den Schwarzhaarigen dachte, schlug mein Herz umgehend schneller und ein wahres Chaos an Gedanken und Gefühlen schien meinen Schädel zu überspülen und auch die lange Dusche hatte daran leider nichts geändert.
      Vorsichtig trocknete ich mich ab und musterte mich danach im Spiegel. Trotz ihres Chakramangals hatte Yumiko erstaunlich gute Arbeit geleistet. Fast all meine Wunden waren vollständig geschlossen, nur noch vereinzellte Prellungen und kleine Schnittwunden verunstalteten meine Haut, allerdings gesellten sie sich damit nur zu den anderen kleinen Narben auf meinem Körper hinzu. Und die lange Narbe an meinem Hals konnte sowieso nichts überbieten. Kaum hatte sich mein Augenmerk auf diese gelegt fuhren meine Finger auch schon wie von selbst über die Erhebung in meiner Haut. Wenn ich es wollte gäbe es heute dutzende Heilmenthoden auch diesen Schandfleck aus meiner Vergangenheit verschwinden zu lassen, aber ich wollte es nicht. Ich wollte nicht, dass diese zwar schlimme, aber gleichzeitig absolut wichtige Erinnerung von meiner Haut gelöscht wurde. Ich wollte, dass sie für immer blieb, als erin Mahnmal, auf dass ich nie wieder solch einen Fehler beging.
      Ein weiteres Seufzen unterdrückend, zog ich mich endlich vollständig an und verließ das Badezimmer. Kurz glitt mein Blick zum einladenden Bett. Nachdem ich die vergangene Nacht kaum ein Auge zugetan hatte, herrschte schwere Müdigkeit in meinen Knochen, doch ich bezweifelte trotzdem, dass ich viel Ruhe geschweige denn Schlaf finden würde und verließ stattdessen das Zimmer.
      In der Kantine herrschte gähnende Leere. Es war nun einmal schon weit nach Frühstückszeit und in dieser Organisation kam auch kaum jemand über den Mittag hier her. Mir sollte es nur recht sein, ich wollte im Moment keine Gesellschaft und setzte mich daher alleine zum Essen. Allerdings war es tatsächlich ein seltsames Gefühl hier ohne Itachi zu sitzen. Wir frühstückten eigentlich jeden Morgen gemeinsam und aßen auch zu Abend zusammen, doch nun war er einfach nicht da... und aus irgendeinem Grund fühlte sich das nicht gut an.
      Ich zog die Stirn graus und schüttelte den Kopf. Wollte ich nicht endlich aufhören, über ihn nachzudenken? Aber es wollte mir einfach nicht gelingen. Ich bekam diesen Mann einfach nicht aus dem Schädel und irgendwann hatte ich es einfach aufgeben. Ob er eigentlich schon gegessen hatte? Sicherlich nicht. Dabei hatte er deutlich erschöpfter gewirkt als ich und während er sich nur Sorgen um mich gemacht hatte, war auch sein Chakra stark in sich zusammengeschrumpft.
      Mein Entschluss war schnell gefasst. Ich räumte meinen eignen Teller auf, schnappte mir ein Tablet und belud es mit den Sachen, die der uchiha in der Regel am häufigsten zu sich nahm, nur um kurz darauf zu seinem Zimmer zu stampfen. Allerdings stockte ich kurz auf dem Weg, als ich Sasoris Chakra in seinem eigenen Labor wahrnehmen konnte. Wenn der Puppenspieler wieder zurück war und sich scheinbar schon wieder um seine eigenen Experiemente kümmern konnte, hatte er sich dann schon um Itachis Augen gekümmert? ich hoffte es sehr und beschleunigte umgehend meinen Schritt. Dabei ignorierte ich für den Moment das fremde Chakra neben Sasori. Sollte Akatsuki ein neues Mitglied gewonnen haben, würde ich das sowieso noch früh genug erfahren.

      Bereits zum fünften Mal klopfte ich nun schon gegen die Tür des Uchihas und erhielt nach wie vor keine Antwort. Dabei konnte ich sein Chakra definitiv wahrnehmen. Allerdings... war es seltsam ruhig... Schlief er etwa? So leiße ich nur konnte drückte ich die Türklinke hinab und schlich in den Raum dahinter, nur um mich wenig später meiner Theorie zu bestätigen. Absolut ruhig und entspannt lag der Schwarzhaarige in seinem Bett und endlich konnte ich auch keinen Schmerz mehr in seinem Gesicht erkennen. Also hatte sich Sasori tatsächlich um ihn gekümmert. Es war erstaunlich, wie sehr mich dieser Umstand erleichterte.
      So leise ich konnte stellte ich das Tablett auf den kleinen Tisch im Raum und trat dann ohne weiter darüber nachzudenken näher an das Bett heran. Wenn er schlief wirkte der Uchiha so komplett anders als sonst und irgendwie zog mich diese Aura in ihren Bann. Weder wusste ich warum ich es tat, noch konnte ich es verhindern, als sich plötzlich eine meiner Hände sanft auf den Schopf des jungen Mannes legte und durch das lange schwarze Haar fuhr. Es war tatsächlich so weich wie ich erwartet hatte und fühlte sich unter meinen Fingern wie Seide an. Wie von selbst wandeten meine Finger weiter über seine Stirn und zu seiner Wange. Es schien mir nicht zu reichen, diesen friedlichen Ausdruck auf seinem Gesicht nur zu sehen, ich wollte es auch fühlen.
      Als ich mir über diesen Gedanken bewusst wurde, zuckte meine Hand erschrocken zurück. Was genau tat ich da? Was war auf einmal mit mir los? Hatte es etwas mit seinem Geständnis zu tun? Waren meine Gefühle ihm gegenüber doch tiefer und stärker als erwartet...? Noch immer konnte ich nicht wirklich begreifen, was da in mir vorging, doch es stand nach wie vor fest, dass mir der Nukenin wichtig war, sehr wichtig sogar. Und wenn das schon Liebe war, dann sollte es eben so sein.
    • Yumiko

      Ein angenehmer Schauer überflutete meinen Körper, als Pain den Kuss intensiver werden ließ und ich ging nur zu gern auf das kleine Spielchen ein, welches er gestartet hatte. Ich öffnete meinen Mund ein kleines Stückchen und gewehrte seiner Zunge Einlass, während ich es bei ihm ähnlich machte. Es fühlte sich gut an, ihm so nah zu sein und ich wollte am liebsten nie wieder damit aufhören, ihn zu küssen. Dementsprechend leer fühlte ich mich, als er sich schon recht bald mit seinem Mund von meinem löste. Dafür zog er mich jedoch dichter an sich heran und ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, während ich die Augen für einen kurzen Moment schloss und einfach diesen Moment der vertrauten Zweisamkeit auskostete. Ich schlang meine Arme ebenso um seinen Körper und vergrub anschließend mein Gesicht in seinem Mantel, nur um seinen Geruch besser wahrnehmen zu können. "Du hast alles Glück der Welt verdient", antwortete ich ihm sanft, ehe ich seinen nächsten Worten lauschte. "Nichts anderes könnte ich mir wünschen." Die Zukunft mit Pain zu verbringen, war das schönste aller Gefühle und ich konnte mir kaum vorstellen, von ihm getrennt zu sein. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, welche Qualen dies in mir hervorrufen würde.
      "Ich habe endlich meinen Seelenverwandten gefunden." Ich war glücklich über diese Tatsache und gleichzeitig wusste ich, dass es mich noch angreifbarer als zuvor machte. Ich hatte damals auf einen Kampf gegen Pain verzichtet, um meine Familie zu schützen, doch was würde geschehen, wenn es nun andersherum war? Was wenn es Pain war, der geschützt werden musste und meine Familie oder mein Dorf von mir verlangte, ihn herzugeben? Allein bei der Vorstellung mich eines Tages für eine Seite entscheiden zu müssen, bekam ich weiche Knie, während sich in meinem Magen ein mulmiges Gefühl ausbreitete. Ich drückte mich etwas mehr an meinen Liebsten heran, während sich auch meine Umarmung ein wenig verstärkte. Ich wollte ihn einfach nicht mehr hergeben.
      "Versprich mir, dass du mich niemals verlassen wirst", bat ich ihn leise. Solange ich dieses Versprechen hatte, an welches ich mich klammern konnte, würde ich immer wieder zu ihm finden, ganz gleich wie weit wir voneinander entfernt waren. Ich hatte wohl reinstes Glück, dass ich mich ausgerechnet in ihn verliebt hatte. Er war stark, sehr stark und wenn es jemand schaffte in dieser Welt zu überleben, dann er. Doch war würde geschehen, wenn man ihn auslöschte? Wenn es wirklich jemanden gab, der ihn übertrumpfen konnte...? Ich würde es nicht ertragen können, ausgerechnet ihn zu verlieren.
      Nach einer ganzen Weile schaffte ich es endlich, mich von ihm zu lösen. Ich musste diese Gedanken unbedingt beiseite schieben, sie würden mich ansonsten nur noch wahnsinnig machen. Es wäre besser, wenn ich mich auf das Hier und Jetzt konzentrierte und nicht daran dachte, was noch alles passieren könnte.
      "Lass uns dort vorne in den Schatten setzen", meinte ich und deutete mit meinem Finger auf einen riesigen Baum, der uns ein wenig Schatten spenden könnte. Ich zog Pain wieder mit mir mit und am Baum angekommen, drückte ich ihn sanft auf den Boden, ehe ich mich seitlich auf seinen Schoß setzte und mich an ihn schmiegte und meinen Kopf an seiner Schulter lehnte. Ich schloss erschöpft meine Augen und genoss einfach Pains Nähe in diesem Augenblick.


      Itachi

      Ich war in einen sehr tiefen Schlaf verfallen, auch wenn ich unbewusst von einigen Dingen träumte, so fühlte ich schon während des Schlafs, dass es mir immer besser ging. Normalerweise wurde ich von den leisesten Geräuschen bereits aufgeweckt, doch in diesem Augenblick bräuchte es weitaus mehr, um mich aus dem Land der Träume reißen zu können -so glaubte ich zumindest. Doch die Realität sah bei weitem anders aus.
      Ich war zwar nach wie vor noch immer müde und hätte sicher nichts gegen ein paar weitere Stunden Schlaf einzuwenden, doch als ich merkte, wie sich mir ein allzu bekanntes Chakra näherte, erwachte ich langsam. Ich nahm zwar ein wenig mehr von meiner Umwelt wahr, jedoch schaffte ich es noch nicht, meine Augen zu öffnen. Das brauchte ich aber auch nicht, um mir klar zu machen, dass Aira an meinem Bett stand und bei mir war. Allein dieser Umstand machte mich schon glücklich genug, auch wenn es stimmte, dass ich mich an ihrem äußeren Erscheinungsbild wohl niemals satt sehen könnten. Das blonde Haar, welches ihr wie feinste Seide von den Schultern hing und diese wunderschönen Augen, die vor Stärke trotzten.
      Je länger ich mich an ihr Aussehen zurück erinnerte, desto mehr verspürte ich den Drang, meine Augen zu öffnen, um mir ihre wahre Schönheit erneut ins Gedächtnis zu rufen. Noch etwas müde schlug ich meine müden Lieder auf und erkannte zunächst nur Airas Umrisse, ehe ich immer schärfer sehen konnte und sie schließlich gänzlich erkannte. Ich hatte sie dabei erwischt, wie sie mir mit ihren schlanken Fingern durch die Haare fuhr und wenn ich ehrlich war, hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn sie dies noch eine Weile weiter machen würde. Andererseits sehnte aber auch ich mich danach, den Körper der Frau zu berühren, die ich so sehr liebte.
      Ohne große Mühe umfasste ich ihre zarten Handgelenke mit meinen Händen, ehe ich sie zu mir auf die Matratze zog und meine Arme um ihren Körper schlang. Behutsam drückte ich die junge Frau an mich und vergrub meinen Kopf in ihrem weichen Haar. "Das hättest du nicht tun sollen... Einfach in mein Zimmer eintreten, ohne dass ich es dir erlaubt habe. Ich denke ich werde dich nicht so einfach davon kommen lassen können", hauchte ich ihr anschließend ins Ohr, nur um meine Lippen wenig später auf ihren Hals zu legen und diesen zärtlich zu küssen. Ich verteilte einige Küsse auf ihrer Haut, ehe ich sie so zu mir drehte, dass ich meine Lippen auf die ihre legen konnte, um sie in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Wir waren nicht lange voneinander getrennt gewesen, doch alles in mir verzehrte sich nach ihrer Nähe und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich sie am liebsten nie wieder losgelassen. Ich konnte gar nicht in Worte fassen, wie wichtig mir ihre Gegenwart geworden war. Ich fühlte mich wie ein Junkie und sie war mein Droge. Dabei standen wir erst am Anfang unserer Beziehung... Scheinbar hatten die vergangenen sieben Monate deutliche Spuren zurückgelassen und dafür gesorgt, dass mir diese Frau wichtiger als jeder andere wurde. Vermutlich war es alles andere als gesund, sich derart von jemandem abhängig zu machen, doch das war mir reichlich egal. Alles war egal, solange ich sie nur an meiner Seite wissen konnte.
    • Pain


      Zu wissen, dass sie genauso fühlte wie ich, war ein Segen. Und dennoch konnte ich mir noch immer nicht absolut sicher sein, dass sie auf ewig bei mir bleiben wollte... oder es überhaupt konnte. So wie ich sie kennen gelernt hatte, konnte ich mir schwerlich vorstellen, dass ihr mein Plan für die Welt gefiel. Was würde geschene, wenn sie sich zwischen mir und ihrer Familie und den anderen Ninjadörfern entscheiden musste? Und wäre ich am Ende sogar bereit dazu, meine Pläne allein für die Frau die ich so sehr liebte, wie nichts anderes auf der Welt, zu ändern... ja, gar fallen zu lassen? Diese Möglichkeit erschien mir äußerst unwahrscheinlich nach all den Jahren, die ich für dieses eine Ziel gearbeitet hatte. Aber der Gedanke aufgrund dieses Ziels eventuell Yumiko zu verlieren war um einiges unerträglicher als ich erwartet hätte.
      "Es würde mir niemals einfallen", erwiderte ich leise auf ihre Worte. "Du kannst dir sicher sein, dass ich dich niemals verlassen werde, ich könnte es selbst nicht ertragen." Langsam gab ich sie in meinen Armen etwas frei, um besser auf ihr Gesicht sehen zu können. Meine Finger strichen über die Sorgenfalte in ihrer Stirn, als würde ich sie glätten wollen. "Im Gegenzug musst du aber auch mir versprechen, mich niemals zu verlassen. Du glaubst nicht welche Angst es gestern in mir ausgelöst hat, nachdem ich dich in diesem Keller gefunden hatte. Alleine der Gedanke dich verlieren zu können..." Ich schüttelte den Kopf. "Ich könnte es nicht ertragen." Während ich diese Worte ausprach wurde mir erst wirklich bewusst, wie sehr diese Konoichi auch zu meiner Schwachstelle werden könnte. Ich würde alles dafür geben, ihr Leben zu beschützen, egal was ich dafür einsetzen oder aufgeben müsste. Aber ich kannte meine eigene Stärke und ich würde sie beschützen können, von nun an intensiver als zuvor. So etwas wie bei den Banditen durfte kein zweites Mal passieren. Aber wie könnte ich sie mit all meiner Kraft schützen, ohne meine wahre Form ihr gegenüber zu offenbaren?
      Unwillig gab ich sie frei, als sie sich langsam von mir schob, nickte im nächsten Moment aber auch schon zustimmend, als sie mich in den Schatten zu einem breiten Baum lotste. Ohne Widerwehr ließ ich mich mit ihr ziehen und freute mich über ihre Nähe, nachdem wir uns zusammen in den Schatten gesetzt hatten. Das Gewicht ihres Kopfes auf meiner Schulter war ein beruhigendes Gefühl und meine Hand fand ihren Weg schon von ganz allein zu ihrem Schopf um dann durch die langen braunen Haare zu streichen. Lange zeit genoss ich einfach den Moment, lauschte ihrem Atem, ihrem und meinem Herzen und schaute über die im Sonnenlicht schimmernde Wiese vor uns. Doch obwohl ich es einfach nur genießen sollte, fanden sich meine Gedanken immer wieder in der gleichen Düsternis wieder und bei der Frage, wie Yumiko auf mein wirkliches Selbst... auf Nagato reagieren könnte. "Würdest du mich auch noch lieben, wenn ich ein anderer wäre?" Diie Frage kam über meine Lippen, bevor ich sie länger überdenken konnte. "Wenn ich nicht mehr der Pain hier vor dir wäre, sondern einen ganz anderen Körper besäße? Wenn ich innerlich noch derselbe wäre, aber trotzdem jemand ganz anderes bin." Hatte ich bisher meinen Blick noch starr auf die Wiese gerichtet, getraute ich es mir nun endlich einmal kurz auf sie hinab zu sehen, ihre Reaktion abwartend. "Könntest du mich immer noch lieben, wenn du erfahren würdest, dass ich mein wahres Ich vor dir verborgen habe?" Ich konnte diese elenden Gedanken nicht mehr ertragen und brauchte Klarheit. Ich hatte schon lange keine Angst mehr davor, dass Yumiko mein Geheimnis nach außen tragen würde. Ich vertraute ihr und ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie mich niemals auf solch eine Weise hintergehen würde. Meine einzige Angst lag darin, ob sie mich akzeptieren könnte. Und auch wenn ich mich vor ihrer Reaktion fürchtete, konnte ich nicht mehr lange darauf warten, sie mit meinen wahren Augen zu sehen. Sie mit meinen echten Fingern zu spüren, sie zu riechen, ihr gänzlich nah zu sein. Ich musste einfach wissen, ob sie nur Pain oder auch nagato lieben konnte.

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      Aira


      "Tut mir leid... ich habe dich geweckt", murmelte ich leiße, als sich plötzlich die dunklen Augen des Uchihas öffneten. "Ich lasse dich lieber wieder in Ruhe schlafen." Mit diesen Worten wollte ich mich gerade zurückziehen, als mich seine Hände an meinen handgelenken aufhielten. Bevor ich hätte reagieren können, zog er mich mit einem einzelnen Ruck mit zu sich ins Bett, woraufhin ich ihn aus entsetzten Augen anstarrte. "W-was?!"
      Seine Worte ließen einen Schauer über meinen Rücken laufen, bevor seine Lippen auf meinem Hals meinen ganzen Körper innerlich kribbeln ließen. "Was... machst du da?" Meine Stimme war nur noch ein kraftloses Flüstern. Ich war nicht in der Lage mich zu wehren oder ihn von mir zu stoßen, nicht weil mir dazu die Kraft fehlte, sondern weil etwas in mir diesen Moment aus irgendeinem Grund nicht beenden wollte. Selbst als er meinen Kopf etwas zu sich drehte, wagte ich nicht, mich dagegen aufzulehnen auch wenn sein plötzlicher Kuss mein Herz für einen Moment aussetzen ließ. Was... was passierte hier nur?! War der Uchiha schon immer so gewesen? All die Zeit hatte er so zurückhaltend und kontrolliert gewirkt und nun auf einmal... Hatte er etwa die ganze Zeit seine Gefühle unterdrückt und nun, da er mir seine Liebe gestanden hatte, gab es auch keinen Grund mehr sich zurückzuhalten? Ich wusste auf jeden Fall nicht wirklich, wie ich mit seinen plötzlichen Handlungen umgehen sollte und gleichzeitig konnte ich nicht den Willen dazu aufbringen, ihn von mir zu stoßen. Allerdings war ich mir durchaus bewusst, dass mein Gesicht hochrot angelaufen sein musste, als der Kuss endlich sein Ende fand.
      "D-das ist unfair", murmelte ich und drückte mich etwas enger an seine Brust in dem Bestreben meine heißen Wangen vor ihm zu verbergen. "Warum bringst du mich nur so durcheinander? Was sollte das eben? Ich... wie soll ich damit umgehen?" Verwirrt schüttelte ich den Kopf. "Ich weiß nicht, wie so eine... Liebesbeziehung funktioniert, ich weiß nicht einmal genau was Liebe ist. Was ist, wenn ich dich noch einmal verletzte, wie gestern Abend, einfach nur weil ich wieder etwas dummes sage? Ich verstehe nicht einmal warum du dich überhaupt in mich verliebt haben sollst." Langsam löste ich mein Gesicht von seiner Brust und hob meinen Blick hilfesuchend zu ihm an. "Ich habe mittlerweile verstanden, dass du unglaublich wichtig für mich bist, aber ich weiß nicht, ob das Liebe ist... Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll und jetzt bringst du auch noch mein Herz so heftog zum schlagen." Die Worte quollen einfach aus mir raus, ohne dass ich Kontrolle darüber hatte. Nur selten gelang es meinen Gefühlen, die Überhand über meine Handlungen und Worte zu finden, doch dieses Mal konnte ich sie nicht aufhalten. Itachi machte es mir unmöglich, mich beherrschen zu können und zugleich fühlte es sich irgendwie gut an, einfach mal loslassen zu können. Im selben Moment machte mir dieses Gefühl aber auch genauso viel Angst.
      Letztendlich führte es dazu, dass ich doch etwas den Abstand zu dem Uchiha suchte und mich etwas von seiner Brust wegstieß, ohne komplett von ihm abzurutschen, oder das Bett zu verlassen. Dabei wäre es eigentlich am vernünftigsten gewesen, einfach zu gehen und dem Schwarzhaarigen den Schlaf zu gönnen, den er verdiente. "Wie geht es eigentlich deinen Augen?", fragte ich einfach irgendwann, um dem bisherigen Thema zu entfliehen. "Konnte sich Sasori gut darum kümmern? Wie steht es um deine restlichen Verletzungen?" Etwas besorgt strich ich über die Stelle in seinem Oberkörper, durch die einer der Angreifer gestern sein Schwert gestoßen hatte. Ich glaubte den Verband unter dem T-Shirt soüren zu können und bereute es umgehend noch mehr, Itachi seines Schlafes beraubt zu haben, den er zum Erholen dringend gebraucht hätte.

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    • Yumiko

      Ich genoss die vertraute Zweisamkeit zwischen Pain und mir, sowie die Stille um uns herum. Ich war tiefen entspannt und merkte sogar, wie mein Chakra sich schneller regenerierte. Doch lange sollte diese Ruhe wehren. Pain wirkte mit einem Mal sehr angespannt und vor allem ernst. Es waren Charakterzüge, die er sehr häufig zeigte, doch ergab es für mich in diesem Moment keinen Sinn. Wir waren alleine, weg von AKatsuki und dem HQ und weg von dem düsteren Dorf. Seinen Worten nach zu urteilen, schien er mit etwas zu kämpfen, dass er mir sagen wollte. Ich war zugegeben mehr als nur überrumpelt von seinem plötzlichen Geständnis. Doch das würde nichts an meinen Gefühlen zu ihm ändern, auch wenn ich ein wenig enttäuscht war, dass er mich nicht vorher in das Geheimnis eingeweiht hatte, welches ihn nun so sehr zu quälen schien.
      Ich legte behutsam meine rechte Hand an seine Wange und sah besorgt zu ihm hinauf. "Selbs wenn dies nicht dein wahres Erscheinungsbild ist, du bist immer noch du. Dafür gibt es keinen Ersatz. Wenn es so schmerzhaft ist, solltest du dich nicht überlasten. Ich bin bei dir und werde auch noch da sein, wenn du dich dazu entscheidest, mir deine wahre Form zu zeigen", sagte ich und ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Ich liebe dich und nichts in der Welt kann meine Gefühle zu dir ändern." Ich nahm seinen Kopf zwischen meine Hände und zog ihn zu mir hinunter, ehe ich ihn liebevoll aber innig küsste.
      Ich löste mich nach einiger Zeit wieder von ihm und sah ihm direkt in die Augen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sehr er in der Vergangenheit gelitten haben musste, um solche Vertrauens Ängste aufzubauen. Ich war nun schon seit einer ganzen Weile ein Teil von Akatsuki und er hatte scheinbar nie mit dem Gedanken gespielt, mich in sein Geheimnis einzuweihen. Ich glaubte nicht mal daran, dass sonst noch jemand aus Akatsuki seine wahre Gestalt kannte, außer vielleicht Konan. Pain hatte mir schon an meinen ersten Tagen bei Akatsuki erklärt, dass die Blauhaarige seine rechte Hand und eine gute Freundin von ihm war. Gleichzeitig sprach er von den anderen Mitgliedern Akatsukis nie so 'familiär'. Er sprach von ihnen höchstens als Untergebene oder Mitglieder der Organisation. Manchmal hatte ich sogar den Eindruck gehabt, dass wir für ihn nichts weiter als der Mittel zum Zweck waren, um seinen allumfassenden 'Frieden' zu erreichen. Doch von diesem Pain war schon lange nichts mehr zu sehen -zumindest mir gegenüber nicht. Zu den anderen Mitgliedern war er nach wie vor streng und kühl, doch manchmal war es genau das, was mich so sehr an ihm faszinierte. Sein Verhalten gegenüber mir und den anderen Mitgliedern war so gegensätzlich, dass ich immer neugieriger wurde und gerne mehr über ihn erfahren wollte. Ich wollte jedes seiner Gesichter sehen und mehr von seinen Fähigkeiten zu Gesicht bekommen. Ich wollte in Erfahrungen bringen, wer Pain wirklich war. Und gerade jetzt nach seiner Beichte, wurde diese Neugierde noch viel größer als zuvor.
      "Darf ich den wahren Pain schon sehen?", fragte ich ihn und sah dabei zu ihm hinauf. "Ich möchte wissen, wer wirklich hinter diesem Gesicht steckt."


      Itachi

      "Wonach sieht es denn für dich aus?", fragte ich Aira, nachdem sie wissen wollte, was ich da tat. Es war selten, sie so verlegen zu sehen und ich genoss diesen Anblick viel zu sehr, als das ich sie einfach wieder freigeben würde. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass jemand in mein Leben treten würde, dessen Nähe so tröstend sein könnte. Doch wenn Aira bei mir war, konnte ich für einen kurzen Augenblick die Schmerzen meiner Vergangenheit vergessen und mich voll und ganz auf sie konzentrieren. Sie löste in mir Gefühle aus, von denen ich dachte, dass ich sie bereits verloren hatte.
      Als sich Aira plötzlich dichter an mich schmiegte, in dem Bestreben ihre errötenden Wangen vor mir zu verstecken, legte ich sanft meine Hand auf ihren Kopf und lauschte ihren Worten. Ein sanftes Lächeln formte sich auf meinen Lippen und ich strich ihr behutsam durch die weißblonden Haare. Es wunderte mich nicht, dass sie all diese Dinge überforderten. Sie schien in ihrem Leben nur recht wenig Liebe und Zuneigung erfahren zu haben und konnte darum noch keine großen Erfahrungen in diesem Bereich sammeln. Doch sie sollte sich deswegen keine Sorgen machen.
      "Hab keine Angst", antwortete ich sanft. "Entspann dich einfach und überlass mir den Rest. Du musst nichts weiter tun, als auf uns beide zu vertrauen", ermutigte ich sie und wanderte dann mit meiner Hand von ihrem Kopf hinunter zu ihrer Wange, wo ich behutsam über die zarte Haut strich und mich in ihren wunderschönen Augen verlor. Währenddessen sprach Aira weiter frei ihre Sorgen aus. Ich wünschte nur, dass ich ihr zu ein wenig Linderung verhelfen konnte. Es war fast so, als wollte ich sie vor ihren eigenen Gedanken bewahren und beschützen. Wenn sie doch nur endlich erkennen würde, was für eine großartige Frau sie eigentlich war.
      Ich tat nichts weiter, als Aira den Abstand zwischen uns beiden suchte und sich ein wenig von mir weg bewegte. Natürlich hätte ich lieber weiterhin ihre Nähe genossen, doch ich hatte nicht direkt vor es zu übertreiben. Ich würde mich ihrem Tempo anpassen und ihr vielleicht hin und wieder einen kleinen Stoß in die richtige Richtung geben. Der ganze Rest würde schon von alleine kommen, da war ich mir sicher.
      Nachdem sie wieder auf Distanz ging, nahm ich meine Hand von ihrem Kopf und legte sie neben mir auf der Matratze ab, während ich erneut zu der schönen Frau neben mir sah. Sie erkundigte sich bezüglich meiner Augen und erneut zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf meinen Lippen ab. "Mach dir deswegen keine Sorge. Denen geht es gut. Sasori hat wie immer hervorragende Arbeit geleistet", versicherte ich ihr. Natürlich waren seine Behandlungen nicht für die Dauer ausgelegt und sicher auch keine Lösung auf lange Frist gesehen, aber sie reichten für den Moment vollkommen aus. Bisher waren sie noch mehr als gut genug, um sie Sasuke eines Tages zu geben. Das heißt, sollte ich sie ihm immer noch überlassen wollen. Ich hatte seit Jahren an nichts anderes gedacht und auf kein anderes Ziel hinaus gearbeitet, als eines Tages von ihm besiegt zu werden und ihm meine Augen zu überlassen. Doch seitdem Aira in mein Leben getreten war, hatte sich mein Ziel geändert. Ich hatte einen neuen Traum. Einen neuen Wunsch, zu leben.
    • Pain


      Ich zählte die Sekunden, in denen ich auf ihre Antwort wartete. Wie würde sie wirklich reagieren, was würde sie antworten? Ich spührte wie mein Herz einen Satz machte, als sie mir letztendlich ihr "Urteil" verkündete. Sie würde mich immer lieben? Auch wenn ich ein anderer war, für sie wäre ich noch immer derselbe? Ihre weichen Lippen auf meinen schienen diese Fragen beantworten zu sollen und ich merkte, wie ich mich in dem liebevollen Kuss versinken ließ.
      "Danke", murmelte ich nag an ihren Lippen. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet." Mein Kopf senkte sich in ihren Nacken, Erleichterung lag in meiner Brust. "Ich liebe dich, Yumiko."
      Ich wusste nicht, wie lange wir genau in dieser Position verharrten, bis mir nun Yumiko eine Frage stellte und ich mich wieder etwas aufrichtete. Letztendlich war es weniger eine Frage, als eine Bitte, die mich trotz ihrer Worte zuvor zögern ließ. Letztendlich konnte ich mir dennoch nicht absolut sicher sein, wie sie auf meine wahre Gestalt reagieren würde und ich fürchtete mich vor der Enttäuschung in ihren Augen, die sie vielleicht empfinden könnte. Aber es war zu spät jetzt noch zu flüchten. Ich hatte beschlossen absolut ehrlich mit ihr zu sein und ich wollte sie endlich wirklich bei mir spüren können.
      "In Ordnung", meinte ich daher irgendwann langsam. "Ich bringe dich hin." Langsam erhob ich mich mit ihr gemeinsam von unserem gemütlichen Schattenplatz. Dann führte ich sie, ihre Hand in meiner, zurück nach Amegakure, bishin zum Hauptquartier. Den ganzen Weg über war ich nicht in der Lage dazu auch nur ein Wort zu sagen, während ich konzentriert meinen Blick nach vorne richtete, um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Bald schon hatten wir den Gang erreicht, dessen Betreten ich jedem einzelnen Akatsuki-Mitglied verboten hatte. Auch für Yumiko sollte es das erste Mal sein, dass sie diese Flur nahm, bishin zu der schmalen unscheinbaren Tür an seinem Ende. Dahinter wartete der dunkle Raum ind dem mein wahres Ich sich verbarg. Der Nagato der an einer gigantischen Maschineri hing, um sein Chakra an all die anderen Körper zu leiten, die er wie Marionetten steuerte. "Ab hier wird sich Pain von dir verabschieden", meinte ich mit belegter Stimme und gab Yumikos Hand frei. "Dieser Körper..." Ich deutete an mir herab... nein nicht an mir, sondern an Yahikos Körper. "Er gehört nicht wirklich mir, er ist nur eine Marionette, der durch mich gesteuert wird." Wieder blickte ich zu der schmalen Tür. "Dahinter triffst du auf mich... mein wahres Ich. Dieser Körper wird hier warten." Mit diesen Worten schwang ich die Tür auf und ließ danach Pain gegen die Wand sinken, während mein volles Bewusstsein zurück in seinen eigentlichen Körper glitt.
      Nach langer Zeit öffnete endlich wieder Nagato seine Augen und blickte dem hellen Licht entgegen, welches durch die Tür zu seinem Raum vordrang.
      Zunächst war sie nur ein Schemen, doch dann schälte sich Yumiko immer mehr aus dem Licht heraus. Mir gelang es langsam ihre Gesichtszüge zu erkennen, aber noch konnte ich nicht sagen, wie ihre Reaktion ausfiel. War sie schockiert? Enttäuscht? Empfand sie mein Erscheinungsbild als abstoßend? Es würde mich nicht wundern. Der tägliche Chakraverlust hatte meinen Körper ausgemagert und ihn schwach un unansehnlich gemacht. Dutzende Chakraverstärker waren an mich angeschlossen un mussten wirken, wie ein gruseliges Gerippe. Und dennoch konnte ich mich nicht davon abhalten, meine Hände mit Nachdruck aus den Verstärkern an meinen Armen zu ziehen, um sie Yumiko entgegen zu strecken. "Ich bin Nagato", stellte ich praktisch erneut vor. "Und ich liebe dich, Yumiko." Ich wollte sie anfassen, endlich ihre Wärme fühlen, endlich ihre Haut unter meinen wahren Fingerspitzen spüren... ich wollte sie küssen, ihre Lippen schmecken, endlich erfahren wie sie roch.

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      Aira


      So sehr wie sie mein Herz höher schlagen ließen, so sehr beruhigten mich seine Berührungen auch. So musste ich einfach zugeben, dass ich seine Hand auf meinem Kopf und in meinem Haar genoss, auch wenn es mich nur weiterhin durcheinander brachte.
      Auch wenn ich mir weiter Sorgen um meine Gefühle machte, schien Itachi absolut entspannt zu sein. Aber war es wirklich fair, einfach ihm alles zu überlassen? Nein, das war es nicht. Also versprach ich mir mehr Gedanken über diese Gefühle in meinem Bauch zu machen. Ich wusste, dass ich nie wieder diesen verletzten Blick in den Augen des Uchihas sehen wollte, wie gestern Abend, also wollte ich ihm und mir Klarheit schenken. Noch wusste ich leider nicht wirklich, was ich für ihn tun könnte, um ihn glücklich zu machen, aber zunächst sollte ich auf seinen Rat hören und auf uns beide vertrauen.
      Tatsächlich verschaffte es mir etwas Erleichterung zu erfahren, dass Sasori sich erfolgreich um seine Augen gekümmert hatte und ich ließ mich etwas entspannter ins Kissen sinken. "Das ist gut. Also nehme ich an, das er auch deine restlichen Verletzunge übernommen hat?" Noch immer lag meine Hand auf der Stelle, unter welcher ich den Verband spüren konnte. "Ich habe mir gestern wirklich Sorgen um dich gemacht... Es war das erste Mal, dass ich dich so verletzt gesehen habe." Mein Blick wanderte zu seinen dunklen Augen zurück. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass der Zustand deines Sharingans so schlecht war? Dann hätte ich niemals zugelassen, dass wir uns aufteilen. Von mir verlangst du ständig, auf mich selbst zu achten und mich nicht zu übernehmen und selbst verbirgst du deine Schmerzen vor mir?" Etwas verärgert schüttelte ich den Kopf. "Du hättest da gestern sterben können." Alleine bei diesem Gedanken, ging ein kurzes Zittern durch meinen Körper. Erst jetzt bemerkte ich auch, dass er seine Hand von meinem Kopf genommen hatte. Umgehend vermisste ich das Gefühl, weswegen ich nun etwas gedankenverloren auf seine hand starrte, welche noch eben so sanft durch mein Haar gefahren war. "Ist es möglich, deine Augen vollständig zu heilen?", km es mir irgendwann über die Lippen. Fragend sah ich in sein Gesicht. Ich wollte mir nicht ausmalen, was geschehen könnte, sollten seine Augen schlimmer werden. Könnte er am Ende vielleicht sogar wirklich erblinden? Furcht überkam mich und bevor ich mir der Bewegung bewusst werden konnte, lagen meine Finger knapp unter seinen Augen und strichen über die dunklen Ringe darunter. "Ich bin mir sicher, wenn sich Sasori richtig bemüht, findet er einen Weg, dich zu heilen. Dann musst du auch nicht mehr diese Schmerzen ertragen."
      Langsam zog ich meine hand zurück, um mich im nächsten Moment vorsichtig etwas aufzurichten. "Vielleicht sollte ich ihn direkt einmal fragen", überlegte ich. "Außerdem will ich dich nicht weiter stören... Du hast dir etwas Ruhe und Schlaf verdient und meine Anwesenheit ist da sicherlich keine große Hilfe."
    • Yumiko

      Ich hatte Glück und Pain erklärte sich dazu bereit, mich zu seinem wahren Körper zu führen. Natürlich hätte ich es respektiert, wenn er abgelehnt hätte, doch war ich erleichtert über die Tatsache, dass er keine weiteren Geheimnisse über seine Person akzeptieren zu müssen. Ich wolle wissen, wie das Gesicht hinter dem Mann aussah, in den ich mich verliebt hatte. Außerdem glaubte ich, dass es ihm besser gehen würde, wenn er mir all seine Sorgen und Bedenken anvertrauen würde. Er könnte endlich richtig entspannen und müsste sich keine weiteren Gedanken mehr darüber machen, ob ich ihn doch noch verlassen würde. Natürlich wusste ich für mich selbst, dass ich ihm niemals wieder von der Seite weichen wollte und hatte ihm auch genau dies mitgeteilt, doch er schien noch immer nicht einhundert Prozent davon überzeugt zu sein, auch wenn er schon weniger angespannter wirkte, als zuvor.
      "Danke. Ich weiß dein Vertrauen sehr zu schätzen", sagte ich, während wir beide aufstanden und er meine Hand nahm. Ich verschränkte unsere Finger ineinander und schmiegte mich ein wenig dichter an seinen Arm, während wir uns zurück zum Akatsuki HQ machten.
      Auf dem Weg dorthin waren wir beide in unsere Gedanken vertieft und sprachen nicht miteinander. Ich fragte mich, was mich erwarten würde und wie Pain in Wirklichkeit aussah. Ich hatte viele Fragen an ihn, doch wusste ich noch nicht, ob ich sie stellen könnte, sollte es erst so weit sein. Außerdem hatte ich Angst, dass ich seltsam reagieren könnte und ihn damit vielleicht verletzte. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, hätte ich ihn nicht darum gebeten, mich zu seinem wahren Ich zu führen. Doch andererseits wusste ich, dass es mir keine Ruhe lassen würde, sollte ich es nicht bald erfahren. Vermutlich war es besser so. Es war wichtig, dass wir ehrlich miteinander waren, sonst könnten wir den anderen verletzen. Zumindest dachte ich so über die ganze Sache.
      Wir kamen endlich am HQ an und Pain führte mich durch den Flur, der sonst für mich tabu war. Es war das erste mal überhaupt, dass ich ihn betreten durfte und je weiter ich ging, desto nervöser wurde ich. Noch wusste ich nicht, was mich erwarten würde, doch ich würde es bald erfahren.
      Pain ließ meine Hand los und sagt mir, dass er mich bis hierher begleiten würde, aber nicht weiter. Aus irgendeinem Grund bereitete es mir Sorgen und ich wollte ihn davon abhalten, mich jetzt schon zu verlassen. "W-Warte kurz. Geh noch nicht!" Doch es war bereits zu spät. Nachdem er die Tür geöffnet hatte, schlaffte sein Körper an der Wand zusammen und er wirkte wie eine leblose Marionette. Es war ein Anblick der mir Schmerzen bereitet, weshalb ich mich versuchte davon zu lösen und mich lieber auf das konzentrierte, dass mich hinter der Tür erwartete.
      Ich drehte meinen Kopf zu dem Raum und erkannte einen abgemagerten Mann mit schönen roten Haaren an einer Maschine befestigt. Zaghaft trat ich in den Raum hinein und ging auf die Person zu. Etwas unsicher hatte ich meine rechte Hand zu seiner Faust vor meiner Brust gebildet, welche von meiner linken umfasst wurde. Währenddessen öffneten sich die Augen des Mannes vor mir und er riss seine Arme aus den Maschinen, nur um sie mir entgegen zu strecken. Er stellte sich mir als Nagato vor und gestand mir seine Liebe. Doch ich fühlte mich von der Situation überwältigt und konnte kaum etwas erwidern.
      Noch etwas zaghaft nahm ich seine Hände in meine und berührte seine Haut. Sie war deutlich wärmer als die von Pain, aber dennoch hatte ich Angst, ihn bei jeder meiner Berührungen zu verletzen.
      Langsam wanderten meine Hände hinauf zu seinem Gesicht und ich nahm es sanft zwischen meine Finger, ehe ich meine Stirn gegen die Seine legte und ihm tief in die Augen sah. Es waren die gleichen Augen wie bei Pain und ich fühlte mich direkt geborgen, wenn ich sie sah. Doch gerade das war es, was mich noch trauriger werden ließ.
      Ich nahm meine Stirn von der seinen und senkte meinen Kopf, während mir etliche Tränen über die Wangen liefen. Es war unerträglich den Mann den ich so sehr liebte, in einem solch schlechten Zustand zu sehen. Ich versuchte mich zusammen zu reißen, doch es half alles nichts und ich weinte mich bei Nagato aus.
      "Was ist geschehen?", brachte ich meine Frage schluchzend über die Lippen. "Wieso siehst du so kränklich aus? Nagato, sollte sich dein körperlicher Zustand noch weiter verschlechtern dann..." Ich schaffte es nicht den Satz zu Ende auszusprechen und brach ab. Mein Schluchzen wurde lauter und ich verspürte ein schmerzhaftes Stechen in meiner Brust während es mir zunehmend schwerer fiel, Luft zu bekommen.
      "Das darf nicht passieren...", hauchte ich kraftlos und schlang schließlich meine Arme um seine Hals, während ich meinen Kopf gegen ihn lehnte. "Ich liebe dich."


      Itachi

      "Ja, Sasori hat sich gut um meine anderen Wunden gekümmert. Ich habe auch keine Schmerzen mehr", sagte ich, wobei sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen legte. Sie sollte unbesorgt sein und sich lieber um ihre eigene Gesundheit kümmern. Zwar ging ich davon aus, dass Yumiko Aira bestens geheilt hatte, dennoch waren körperliche Schmerzen nicht alles. Das wusste ich nur zu gut. Manchmal musste man sich mehr von dem Bild erholen, dass sich in einen gebrannt hat, als von der Verletzung selbst. Ich wusste, dass Aira hart im nehmen war, weshalb ich wohl auf das Beste hoffen konnte, was ihre Genesung anging. Aber dennoch half diese Tatsache nicht dabei, meine Sorge um die Blondhaarige Schönheit komplett abzuschalten. Und daran würde sich vermutlich auch niemals etwas ändern. Doch mir sollte es Recht sein.
      Als sie dann aber auf meine Augen zu sprechen kam, konnte ich nicht verhindern, wie mein Herz ein wenig schwerer wurde. Ich würde es ihr erzählen müssen, doch ich war noch nicht dazu bereit, die Enttäuschung in ihren Augen zu sehen. Außerdem wusste ich noch nicht, wie viel ich ihr offenbaren konnte, immerhin hatte ich meine Entscheidung bezüglich Sasuke noch nicht getroffen. Ich wusste, dass ich ihn irgendwie vor der Dunkelheit retten müsste, die ihn umgab. Doch ich würde nach einem anderen Weg suchen müssen, als mich von ihn töten zu lassen. Aber wäre ich auch wirklich dazu in der Lage, Sasuke zu retten, ohne selbst dabei zu sterben? Ich hatte nun Aira an meiner Seite und ich wusste, dass ich mein Leben mit ihr verbringen wollte. Doch vielleicht würden wir niemals die Möglichkeit dazu haben? Erst jetzt in diesem Moment fiel mir auf, wie egoistisch mein Verhalten doch war. Ich hatte ihr meine Gefühle gestanden, wollte sie für mich haben und das obwohl ich wusste, dass ich sie sehr bald verlassen würde?
      Mein Leben lang war ich darauf bedacht, die besten Entscheidungen für die Leute um mich herum zu treffen, doch ausgerechnet bei Aira wollte es mir nicht gelingen? Es war ihr gegenüber nicht fair, sie jetzt alleine zu lassen. Das hatte sie nicht verdient.
      Zärtlich umgriff ich ihre Finger mit meiner Hand und sah ihr entgegen. "Warte. Es gibt einen Grund, warum ich meine Augen nicht behandelt haben lasse", sprach ich und zog Aira dann wieder etwas näher an mich heran. "Was ich dir jetzt sage, muss unbedingt ein Geheimnis zwischen uns beiden bleiben. Du darfst es niemandem weiter erzählen", erklärte ich ihr.
      "Für mich gab es nie einen Grund, meine Augen von Sasori behandeln zu lassen, da es geplant war, sie bald an meinen jüngeren Bruder weiter zu geben... Das Sharingan kann schnell überstrapaziert werden und ich muss sicher gehen, dass er nicht erblindet. Zusätzlich wollte ich ihm meine Kraft übertragen. Bis vor einigen Monaten war es noch mein Plan gewesen, mich von ihm in einem Kampf besiegen zu lassen, aber dann bist du in mein Leben getreten und hast meine Gefühle auf den Kopf gestellt. Ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als meine Zukunft mit dir zu teilen, doch ich kann meinen kleinen Bruder nicht einfach im Stich lassen..."
    • Nagato


      Endlich war ich in der Lage dazu, ihre genauen Gesichtszüge zu erkennen und sie schnürten mir umgehend die Brust zusammen. War das Schmerz in ihrem Blick? War sie etwa so enttäuscht? So entsetzt?
      Gerade als ich meine Arme wieder bedauernd sinken wollte, spürte ich ihre Finger um meine Hände. Endlich konnte ich ihre warme Haut wahrhaft spüren. Endlich war sie nah genug, damit ich ihren Duft einatmen konnte, ihren Atem spüren konnte, als sie ihre Stirn gegen meine legte. Ihre Augen blickten direkt in meine und am liebsten hätte ich diesen Moment für die Ewigkeit eingefroren. Wäre da nicht die Trauer in ihrem Blick gewesen, die mich verwirrte und mir Angst machte, sie würde mich doch nicht akzeptieren können. "Yumiko? Was ist?", fragte ich im nächsten Moment betrroffen als sie ihren Kopf sinken ließ und ich Tränen ihre Wangen hinunterlaufen ließ. Umgehend legte auch ich meine Hände an ihr Gesicht, um die Tränen aufzufangen. Bevor ich etwas weiteres sagen konnte, erhob sie schluchzend ihre Stimme. Endlich begriff ich, was diese Trauer in ihr ausgelöst hatte und ich war gleichzeitig betroffen, wie auch erleichtert. Sie fühlte sich also nicht von mir abgestoßen, sondern hatte im Gegenzug sogar sorge um mich. Ich konnte nicht anders, als trotz der Situation ein Lächeln aufzusetzen. "Mir geht es gut", murmelte ich in ihr Ohr, als sie mich fest umarmte. Ich liebte es endlich so nah bei ihr sein zu können, mit meinem wirklichen Selbst bei ihr sein zu können. Es fühlte sich noch besser an, als ich es mir ausgemalt hatte. Ich liebte das Gefühl ihrer seidigen Haare unter meinen Fingern, liebte ihre herzliche Wärme, liebte das Gefühl ihres Herzschlages nah an meiner Brust, ihren Geruch, das Gefühl ihrer Haut... Es war so als würde ich mich noch ein zweites Mal in sie verlieben ud zwar noch inniger und tiefer als zuvor.
      Am liebsten hätte ich sie nie wieder losgelassen, aber ich wollte ihr in die Augen sehen, also löste ich mich langsam aus der Umarmung und umgriff ihre von Tränen feuchten Wangen. "Mir geht es gerade besser als je in meinem Leben zuvor, bitte mach dir also nicht solche Sorgen." Allerdings wusste ich natürlich nur zu gut, was Yumiko solche Sorgen bereitete. Es kostete meinen Körper unglaubliche Kräfte lebendige Marionetten mit solchen Fähigkeiten wie Pain und den anderen Pfaden zu steuern. Der Chakraverlust war immens und schädigte letztendlich auch meinen Körper. Aber seitdem ich Yumiko kannte, konnte ich zum ersten Mal seit Jahren tatsächlich wieder schlafen. Ich aß mehr, einfach nur um mehr Kraft für sie übrig zu haben und laut Konan hatte sich auch meine psychische Stärker seither unglaublich gebessert. Hätte mich Yumiko noch vor ein paar Monaten gesehen, wäre sie sicherlich noch entsetzter gewesen. "Du hast mir sogar schon dabei geholfen, dass es mir besser geht", versicherte ich daher mit einem leichten Lächeln, während mein Daumen beschwichtigend über ihre Wange streichelte. "Es ist alles gut", hauchte ich wenig später nah an ihrem Mund, bevor ich meine Lippen erst zögerlich dann drängender auf ihre legte. Im Gegensatz zu meinen waren ihre Lippen so unglaublich weich und sie schmeckten nach Pfirsisch, genauso wie in meinen Träumen.



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      Aira

      Das lange Zögern in seiner Antwort ließ mich stutzen. Anscheinand hatte es einen tieferen Grund, dass er mir die Sache mit seinen Augen verheimlicht hatte und scheinbar fiel es ihm schwer nun mit der Wahrheit herauszurücken. Auch wenn ich zu gern gewusst hätte, was ihn so sehr bedrückte, verzichtete ich aber darauf, ihn weiter zu bedrängen und musterte ihn einfach nur geduldig und abwartend. Dabei schien er mich noch nicht gehen lassen zu wollen und in der Hoffnung noch eine Antwort zu erhalten, ließ ich mich tatsächlich wieder an seine Brust ziehen, auch wenn alleine das mein Herz direkt wieder schneller schlagen ließ.
      "Ich werde mit niemanden darüber reden", versprach ich fest und blickte ihm ernst in die Augen. Er sollte wissen, dass ich die Wahrheit sagte und wenn nötig sein Geheimniss mit ins Grab nehmen würde.
      Dann lauschte ich einfach nur schweigend seinen Worten, während mich zugleich Hoffnung und kalte Angst durchfuhr. "Du... wolltest dich von deinem Bruder... besiegen lassen?" So ziemlich jeder der fünf Ninja-Dörfer kannte Sasuke Uchiha, welcher neben Itachi der letzte Überlebende seines Clans sein sollte. Ebenso wie sein großer Bruder war er abtrünnig geworden und wie vielen war auch mir bekannt, dass ihn der Rachegedanke an Itachi trieb. Aber niemals hätte ich gedacht, dass eben dieser auf diese Rache setzte. Itachi wollte sich für seinen kleinen Bruder opfern und dessen Wut und Hass zu seiner Stärke machen. Was mich allerdings deutlich mehr entsetzte, war der Umstand, dass Itachi offenbar wirklich zu diesem Zweck auch seinen Tod eingeplant hatte. Selbst wenn er diesen Plan nun nicht mehr anzustreben schien, versetzte er meinem Herzen einen schmerzhaften Stich und ließ mich betroffen zu ihm aufsehen.
      "Es gibt gewiss auch einem anderen Weg deinem Bruder zu helfen", meinte ich irgendwann mit fester Stimme. "Ich werde dir dabei helfen. Aber zuerst:" Wieder lagen meine Finger unterhalb seinem Auge. "Kümmern wir uns um dich. Wenn Sasori ein Heilmittel für dich findet, wird es auch deinem kleinen Bruder zu Nutzen kommen. Ich werde nicht zulassen, dass du dich so einfach opferst." Damit war mein Entschluss gefasst und endlich hatte ich auch etwas gefunden, bei dem ich dem Uchiha wirklich von Nutzen sein könnte, womit ich ihn eventuell sogar glücklich machen könnte. Vor allem da mich mittlerweile alleine der Gedanke quälte Itachi eventuell zu verlieren. Ob das bereits Liebe war? Ich wusste es nicht und eigentlich war es mir auch egal. Fest stand, dass ich bei allem was kam, auf seiner Seite stehen würde. Ich würde ihn diese last nicht mehr alleine tragen lassen. "Bitte verlass dich ab jetzt etwas mehr auf mich und verbirg deine eigenen Schmerzen nicht mehr vor mir. Du sagtest, ich solle Vertrauen haben, also wünsche ich mir das auch von dir... wir können das gemeinsam schaffen." Um ein Lächeln bemüht sah ich zu ihm auf, bis plötzlich ein unvermeidliches Gähnen über meine Lippen ging.
      Erst jetzt merkte ich wieder, dass ich die ganze Nacht lang kaum bis gar nicht geschlafen hatte und die Erschöpfung der letzten Tage saß noch fest in meinen Gliedern. Noch dazu war die angenehme des Uchihas neben mir regelrecht einschläfernd. "Ich sollte in mein Zimmer gehen und etwas Schlaf nachholen", murmelte ich müde in dem schwachen versuch mich erneut aus seinen Armen zu lösen. "Du brauchst sicher auch noch etwas Ruhe."
    • Yumiko

      Nagato machte sich gleich daran, mich zu trösten und versprach mir, dass mit ihm alles in Ordnung sei und das es ihm gut ginge. Er behauptete sogar, dass es ihm schon viel besser ging, als vor einigen Monaten. Ich wusste nicht ob mich diese Aussage tröstete, oder ob sie dafür sorgte, dass ich mir gleich noch viel mehr Sorgen um ihn machte, als jetzt schon. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, in welch einem schrecklichen Zustand sich sein Körper befunden haben muss, wenn für ihn jetzt schon jede noch so kleine Bewegung so viel Kraft kostete. Es schmerzte mich, ihn so zu sehen und es würde zu meiner neuen Lebensaufgabe werden, dafür zu sorgen, dass es ihm bald schon wieder besser ging. Wie ich das anstellen sollte, wusste ich allerdings noch nicht so ganz. Ich hatte vorher noch nie einen Patienten mit ähnlichen Symptomen gehabt und ich wusste auch, dass ich mich in diesem Fall nicht auf Sasori verlassen konnte. Er dürfte wie der Rest von Akatsuki nichts von diesem Geheimnis wissen. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, auf was für Ideen die Mitglieder diese Gruppe kommen würden, sollten sie erfahren, dass der wahre Pain, sich in einem derart schlechten Zustand befand.
      "Aber nur weil es dir besser geht, bedeutet das noch lange nicht, dass dein jetziger Gesundheitszustand nicht gefährlich für dich ist", sagte ich sichtlich besorgt. Doch anstatt mir darauf zu antworten, zog mich Nagato näher an sich heran und legte seine Lippen auf die meinen. Ein elektrisierendes Gefühl fuhr durch meinen Körper und ich schlang meine Arme um seinen Nacken. Dieser Kuss fühlte sich so anders an, als die, die ich bisher mit Pain ausgetauscht hatte. Er war irgendwie schöner und auch inniger
      Irgendwann mussten wir uns allerdings aufgrund des Luftmangels lösen, jedoch ließ ich es mir nicht nehmen, mich ihm erneut zu nähern und legte meine Stirn wieder gegen seine. Wir sahen uns eine ganze Weile einfach nur an, wodurch sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen legte. "Ich liebe dich", hauchte ich. Ich konnte es einfach nicht oft genug sagen. Wenn dieser Moment doch nur für die Ewigkeit anhalten könnte.
      Nach einer ganzen Weile löste ich meine Stirn von seiner und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab, während ich nach wie vor umarmte. "Würde es dir etwas ausmachen, mir ein wenig von dir erzählen?", fragte ich ihn leise aber deutlich. "Ich möchte alles von dir wissen." Ich lächelte glücklich. "Außerdem mag ich deine Stimmfarbe. Ich höre dir gerne beim Sprechen zu." Ich wollte mehr über den Mann erfahren, in den ich mich wirklich verliebt hatte.


      Itachi

      Ich musste nicht extra nachfragen um zu wissen, dass Aira der Gedanke absolut nicht gefiel, mich von Sasuke besiegen zu lassen und irgendwie machte mich das seltsam glücklich. Auch wenn es ein sehr egoistischer Gedanke war, aber ich genoss es, von ihr umsorgt zu werden. Aira zeigte nicht häufig Emotionen und versuchte diese, genau wie ich, so gut es ging zu verstecken. In der Regel gelang ihr dies auch sehr gut, was mich hin und wieder ein wenig enttäuschte. Sie konnte so wunderschön sein, wenn sie lachte und so unglaublich niedlich, wenn sie verwirrt war.
      Unbemerkt schlich sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen. Ein Lächeln welches immer nur zum Vorschein kommen wollte, wenn Aira in meiner Nähe war. Diese Frau tat mir so unfassbar gut, dass ich sogar glaubte, gemeinsam mit ihr über meine Vergangenheit hinweg kommen zu können. Zum ersten Mal in meinem Leben glaubte ich daran, dass die Zukunft für mich mehr bereit hatte, als Schmerz und Dunkelheit, denn ich hatte nun jemanden an meiner Seite, für die es sich zu leben lohnte. Ich konnte wieder daran glauben, dass das Leben wundervoll war und das alles nur Dank Aira.
      "Schon komisch welch eine Auswirkung ein einziger Mensch auf das Leben eines anderen haben kann", flüsterte ich, während ich sie enger an mich heranzog und mein Gesicht in ihrem Schopf vergrub. Sie roch nach Apfel. Es war mir schon häufiger aufgefallen, aber erst jetzt konnte ich es auch wirklich richtig genießen. Jetzt gehörte sie zu mir und ich würde sie nie wieder gehen lassen.
      "Du hast recht. Dein Vorschlag gefällt mir deutlich besser, als der Plan den ich für mich vorgesehen hatte. Allerdings wird es nicht einfach, Sasuke vom Gegenteil zu überzeugen und mich am Leben zu lassen. Seit jener Nacht lebt er in ständiger Dunkelheit und nur die wenigsten Menschen können seinen Schmerz wirklich nachempfinden. Ihm sind viele soziale Kompetenzen abgekommen und er wird nicht mehr viel von dem kleinen, lieben Sasuke übrig haben, den ich damals zurückgelassen habe", meinte ich leicht nachdenklich. Ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment, als ich an die Zeit von damals dachte. Er hatte ein solch unbeschwertes Leben führen können, von dem ich mir gewünscht hätte, er würde es für immer beibehalten können aber leider sah das Leben andere Dinge für uns vor.
      Ich öffnete meine Augen wieder, als Aira meinte, sie sollte in ihr Zimmer zurückgehen, um ein wenig Schlaf nachzuholen. Dabei spürte ich deutlich den Druck ihrer Hände an meiner Brust. Doch anstatt sie freizugeben, drückte ich sie nur noch fester an mich heran. "Warte. Geh noch nicht", sprach ich ruhig. "Du kannst auch hier deinen Schlaf nachholen. Ich mochte noch ein wenig deine Nähe genießen", flüsterte ich ihr entgegen, ehe ich mich kurz aufsetzte, um die Bettdecke über uns beide zu legen. Anschließend schlang ich meinen Arm wieder um ihre schlanke Taille und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. "Wiederstand ist zwecklos", schmunzelte ich. "Also versuch ein wenig zu schlafen."
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