Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Pain


      Ich erstarrte als ich mich plötzlich in der Umarmung der jungen Frau wieder fand. Zwar hatte ich damit gerechnet, dass sie sich freuen würde, aber niemals hätte ich gedacht, dass sie so überschwinglich reagieren würde. Umso glücklicher Machte mich ihre Umarmung und ich genoss die kurze Nähe zu der jungen Frau. "Du musst dich nicht bedanken, ich tue das gerne", erwiderte ich ruhig, nachdem sie sich wieder von mir löste. Dabei hatte sich diese Umarmung viel zu kurz angefühlt.

      Endlich kam Tsuki no Kuni in Sicht und ich merkte, wie Yumiko von Minute zu Minute weiter aufblühte. Es war die absolut richtige Entscheidung gewesen, sie hierher zu bringen. Mir war mittlerweile egal, ob es ein Risiko mit sich brachte, oder nicht. Ich könnte ihr trauriges Gesicht keinen weiteren Tag mehr verkraften.
      "Selbst wenn niemand über deine Mitgliedschaft bei Akatsuki Bescheid weiß, darfst du dich keinem zeigen", meinte ich ernst, während auch ich den Umhang ablegte und im Boot zurückließ. "Eine vermisste Frau, die nach einem halben jahr plötzlich wieder auftaucht, nur um wieder zu verschwinden? Das wirft fragen auf, die im schlechtesten Fall letztendlich zu uns führen könnten. Mein Ziel ist es allerdings, dass die Ninjadörfer so wenig wie möglich über Akatsuki und seine Mitglieder Bescheid wissen, also wirst du dich bedeckt halten müssen." Ich konnte verstehen, dass sie sicherlich alte Freunde auf der Insel besuchen wollte, aber ich würde es ihr nicht gestatten können, es wäre zu gefährlich. "Deswegen werde ich dich auch begleiten." Selbst wenn ich auffälliger als sie sein mochte und einige sogar schon mein Gesicht kannten, wusste ich genau, wie ich mich zu verbergen hatte. Schließlich war das hier nicht mein erster Besuch auf der Insel und wäre ich nicht gegen die Banditen angetreten und hätte Yumiko mit mir genommen, hätte niemand etwas über meine Anwesenheit erfahren.
      Bevor die junge Frau aufbrechen konnte, packte ich sie noch einmal sanft aber bestimmt am Arm. "Da du noch als vermisst gemeldet bist und nicht als Nuke-Nin gehe ich zwar davon aus, dass deine Familie dicht gehalten hat und niemanden erzählt hat, dass ich dich vor einem halben Jahr mitgenommen habe. Aber sollten sie ab heute öffentlich machen, dass du eine Abtrünnige bist, würde das nur für unnötige Schwierigkeiten sorgen. Wenn du sie also nicht überzeugen kannst, über dein Erscheinen heute zu schweigen, werde ich dir nur gestatten können, sie von weitem zu sehen." Ernst und forschend zugleich blickte ich ihr in die Augen. Sie musste begreifen, dass das hier kein normales Wiedersehen war. Sie würde sich bedeckt halten müssen, wie auch bei Erkundungsmissionen. Niemand sollte erfahren, dass sie ein Akatsuki-Mitglied war oder dass sie heute auf wundersame Weise hier erschienen war. Natürlich gab es auch die Möglichkeit, Yumiko einfach die Freiheit zu schenken, sie wieder in die Hände ihrer Familie zu geben, aber das würde und könnte ich nicht tun. Sie besaß mittlerweile viel zu viele Informationen über uns und wer einmal ein Akatsuki war, blieb es bis zum Schluss. Außerdem könnte ich mir diese Organisation ohne sie schon lange nicht mehr vorstellen... ich konnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen.
      "Ich will, dass du heute Spaß hast, aber du musst dir dem Enrst der Lage bewusst sein. Sollte deine Familie Informationen nach außen tragen, wird das ganze auch gefährlich für sie werden." Es sollte nicht wie eine Drohung klingen, aber letztendlich war es nichts anderes als das. Ich konnte es mir im Moment einfach nicht erlauben, die Sache milde zu erläutern, egal ob ich die junge Frau damit verletzte oder nicht.

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      Aira


      Spione also... Es war lange nicht das erste Mal, dass wir eine solche Aufgabe erteilt bekamen. Manchmal glaubte ich tatsächlich, dass Pain mich extra auf solche Missionen entsendete, um mir deutlich zu machen, welches Schicksal mir und meinen Kumpanen bevor stand, sollte ich Akatsuki verraten. Leider hatte er damit meinen Willen noch längst nicht gebrochen, sondern half mir eher dabei meine Strategie immer weiter zu verfeinern. Ich wusste immer besser, wo und in welchen Dörfern Akatsuki seine eigenen Spione platziert hatte und ich hatte auch begonnen die Umgebung um Amegakure immer weiter auszukundschaften, um den besten Platz zu finden, meine Nachrichten zu versenden. Sobald es soweit war, würde ich auch längst nicht alle Informationen auf einmal versenden, sondern die Ninja-Dörfer nur allmählig über die Situation aufklären, auf das sie sich besser vorbereiten könnten und auch um herauszufinden, ob wirklich all meine Nachrichten an der richtigen Stelle landeten. Nun galt es vor allem noch herauszufinden, über welche Verschlüsselungscodes Akatsuki schon Bescheid wusst und welchen ich überhaupt noch verwenden könnte. Dann stand mir kaum noch etwas im Weg.
      Nun... außer vielleicht dem Uchiha. Wir waren bereits eine Stunden unterwegs, als ich kruz meinen Blick zu ihm herüberschweifen ließ. Irgendwie war dieser Mann zu einer Art Schatten von mir geworden, sobald ich mich umdrehte, war er auch schon da. Und jedes mal befürchtete ich, dass er mich durchschauen könnte. Wahrscheinlich traute er mir wirklich noch nicht ganz über den Weg und hielt mich daher unter Beobachtung. Er war einfach zu schlau, um ihn zu überlisten. Dennoch würde ich einen Weg finden, ganz sicher.
      Innerhalb der letzten Monate war meine Ausdauer um ein Vielfaches stärker gewurden, weswegen es mir auch noch nach Stunden gelang, dass schnelle Tempo beizubehalten. Dennoch hatte ich vor allem wegen der ernsten Worte des Uchihas gelernt, mich nicht mehr zu übernehmen, auch wenn ich noch immer beim Training regelmäßig über meine Grenzen ging. Nur so konnte ich stärker werden.
      "Wir sind bereits über einen halben Tag lang unterwegs", meinte ich irgendwann in die andauernde Stille hinein. Immerhin hatten der Schwarzhaaruge und ich bisher kaum ein Wort gewechselt. Es war auch nicht nötig gewesen und die Ruhe war angenehm gewesen. "Was hältst du davon einmal kurz Rast zu machen, bevor wir uns wieder auf den Weg machen?", fragte ich, während ich schon auf eine kleine Lichtung inmitten des Waldes zuhielt. "Dort angelangt suchte ich nach einem schattigen Platz und ließ mich auf dem weichen Graß nieder, bevor ich auch schon meinen Rucksack zur Hand nahm und etwas aus seinen Untiefen beförderte. "Hier." Fordernd hielt ich dem Uchiha zwei zusammengeschnürte Sandwiches hin. Da der heutige Tag eigentlich kein Training beinhalten sollte, hatte ich sie mir heute früh als Tagesration zusammengelegt, da ich eigentlich vor gehabt hatte, wieder einmal die Wälder um Amegakure zu erkunden. Da sich dieses Vorhaben nun erledigt hatte, sprach nichts dagegen das Essen mit dem uchiha zu teilen. "Ich befürchte zwar, dass sie nach nichts besonderem schmecken werden, aber sie sollten auf jeden Fall deinen Hunger stillen und deine Energie wieder aufladen." Anschließend zog ich auch meine Portion hervor. Sämtliche Sandwiches waren mit frischem Salat aus der Kantine und etwas Aufschnitt belegt. Nichts besonderm also, aber dennoch hielt ich sie für recht lecker und schob mir den ersten Bissen bereits in den Mund. "Guten Appetit."

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    • Yumiko

      Pain hatte sich dazu entschieden, mit mir zu kommen und legte ebenso seinen Mantel im Boot ab, ehe er mir ernst ins Gewissen sprach. Mir war bewusst, wie ernst die Lage war, in der wir uns gerade befanden und dass wir keinen Fehler machen durften. Das Letzte was ich wollte, war meine Familie in Schwierigkeiten zu bringen, nur weil ich sie sehen wollte. Akatsuki war nach wie vor die gefährlichste Verbrecherorganisation auf der Welt, darum kannten die Länder kein Erbarmen, wenn um die Mitglieder ging. Wir hatten zwar eine freundliche Königsfamilie auf dem Thron sitzen, aber auch sie würden mein Verschwinden nicht vertuschen können.
      Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr zögerte ich, den Weg zu meiner Familie einzuschlagen. Pain hatte mich mittlerweile am Arm gepackt und weiter auf mich eingeredet, wie gefährlich unsere jetzige Lage eigentlich war. Seine Worte verpassten meiner Freude einen großen Dämpfer und je mehr ich ihm zuhörte, desto unsicherer wurde ich. Kurzzeitig spielte ich sogar mit dem Gedanken, meine Familie einfach nur aus der Ferne zu beobachten und sie nicht zu begrüßen, andererseits aber wusste ich, dass mir das nicht reichen würde. Ich war egoistisch und konnte meine Gefühle nicht unterdrücken, auch wenn es sicher besser für meine Familie wäre. Ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, in welche Schwierigkeiten sie hineingeraten könnten. Ich sollte sie nicht in irgendetwas mit hineinziehen... Sie hatten schon genug Probleme, aber andererseits...
      Eine gefühlte Ewigkeit stand ich einfach wie versteinert da und bewegte mich keinen Millimeter, während ich die möglichen Konsequenzen dieses Besuches abwägte, bis ich endlich einen Entschluss gefasst hatte.
      "Ist gut. Ich werde mich bemühen, dass uns keiner entdeckt und den Besuch möglichst kurz abhalten", versprach ich Pain mit ernster Stimme. Dann aber legte ich meine Hand sanft auf die seine und nahm sie von meinem Arm, damit wir uns endlich auf den Weg machen konnten.
      Während wir durch die Wälder der Insel liefen, hatte ich mein Chakra unterdrückt und immer wieder geguckt, ob Ninjas aus diesem Dorf in der Nähe waren. Glücklicherweise verlief unsere Ankunft ohne weitere Zwischenfälle und ich erkannte schon bald das Haus meiner Familie. Eine hübsche blondhaarige Frau kümmerte sich gerade mit voller Hingabe um die Blumen im Vorgarten, während ein kleiner tollpatschiger Junge mit feuerroten Haaren ihr dabei versuchte, zu helfen.
      Als ich meine Mutter und meinen jüngeren Bruder erkannte, konnte ich nicht mehr anders und meine Gefühle überschwemmten mich wie eine riesige Flut. Ich trat aus dem Schatten der Bäume hervor und ging auf die beiden zu, während sich meine Augen mit Tränen füllten. "Mama! Riku!", rief ich, während meine Schritte immer schneller wurden, bis ich schließlich auf die beiden zu rannte. Meine Mutter erhob ihren Kopf und sah von den Blumen hinauf. Sie weitete ihre Augen, als sie mich sah und schien zunächst nicht zu verstehen, was hier los war. Doch anhand ihrer Reaktion konnte ich feststellen, dass ihr das relativ egal war. Sie kam auf mich zu und empfing mich mit einer festen aber dennoch herzlichen Umarmung. Auch sie schien mit den Tränen zu kämpfen, auch wenn sie sich besser beherrschen konnte, als ich. "Yumiko mein Kind... Was machst du hier? Was ist passiert?", fragte sie mich sofort, nachdem sie die Umarmung gelöst hatte. Mein kleiner Bruder nutzte die Gunst der Stunde und quetschte sich zwischen uns, um auch mich zu umarmen. Ich erwiderte seine Geste nur zu gerne und drückte ihn fest an mich, ehe ich zu meiner Mutter sah. "Das ist eine lange Geschichte. Mir geht es gut, nur leider werde ich nicht allzu lange bleiben können, bevor ich wieder los muss. Sind Papa und Haruki auch da?", fragte ich direkt. Meine Mutter schüttelte den Kopf. "Nein, die beiden sind auf einer Mission und dürften erst in einer Woche wiederkommen", erklärte sie mir und ich nickte verstehend, wenn auch ein wenig enttäuscht. Aber vielleicht war es auch besser so... Ich wollte gar nicht wissen, was mein Vater und mein Bruder angestellt hätten, sollten sie Pain entdecken. "Verstehe... Bitte erzählt niemandem davon, dass ich heute da bin", bat ich die beiden. "Ich möchte nicht, dass ihr in Schwierigkeiten kommt. Achja und wenn ich schon mal hier bin, möchte ich gerne ein paar Sachen packen und mitnehmen."
      Dann aber erinnerte ich mich daran, dass ich nicht alleine gekommen war und drehte mich zu Pain um, welcher noch immer hinter den Bäumen stand. Ich wollte in Erfahrung bringen, ob er sich meiner Familie zeigen würde oder ob er lieber hier auf mich wartete.


      Itachi

      Man konnte es als eine Wohltat für die Nerven bezeichnen, dass man mal nicht mit Kisame auf Mission gehen musste. Normalerweise war er die Gesprächige von uns dreien und nutzte unser Schweigen aus, um selbst so viel wie möglich reden zu können. Es war nicht immer dumm, was er von sich gab, nur halt in den meisten Fällen. Wobei dumm vielleicht nicht das richtige Wort war, es war wohl viel eher unnötig. Die Blauhaut hatte schon immer ein Talent dafür, unnötige und uninteressante Informationen von sich preis zu geben. Es hatte mich noch nie wirklich interessiert, wie er seinen Tag gestaltete, wenn wir von Missionen wiederkamen oder wie er sein Schwert pflegte. Es interessierte mich auch nicht, welche Kämpfe er schon für sich entschieden hatte oder wie sehr er sich auf das Essen im HQ freute. Ich war noch nie jemand gesprächiges gewesen und ich würde es wohl auch niemals werden, daher empfand ich solche Konversationen eher anstrengend, als angenehm. Doch mit Aira war es was ganz anderes. Sie füllte unseren Weg zum Zielort nie mit irgendwelchen Gesprächen, auch wenn ich ihre Stimme weitaus lieber hören würde, als die von Kisame. Genau wie ich sprach auch sie nur das Nötigste aus und konzentrierte sich lieber auf ihre Umgebung, als auf irgendwelche sinnlosen Gesprächsthemen, die ohnehin keinen Inhalt hatten. Auch wenn ich nach wie vor glaubte, dass es besser gewesen wäre, wenn Kisame mit auf diese Mission kam, so musste ich mir doch eingestehen, dass es sich nicht schlecht anfühlte, auch mal alleine mit Aira unterwegs zu sein und eine Auszeit von dem Fischmenschen zu haben. Er hatte für meinen Geschmack ein wenig zu viel Ausdauer wenn es um das Erhalten von Gesprächen ging. Ich hatte es zwar mit den Jahren gelernt, auszublenden aber dennoch könnte er ruhig von sich aus einen Gang niedriger schalten, auch wenn ich nicht daran glaubte, dass dies jemals geschehen würde.
      Wir waren bereits den halben Tag unterwegs und irgendwann fragte Aira nach einer Pause. Ich war ein wenig verwundert über die Tatsache, dass sie dieses mal von sich aus damit kam und nicht erst darauf wartete, bis ich eine einläutete. Ich erkannte es als einen ersten Erfolg an und nickte einfach nur bestätigend.
      Wir setzten uns auf den Boden und ich schloss meine Augen für einen kurzen Moment, als ich auch schon die Worte der Blondhaarigen gehört hatte und nun auf die Sandwiches in ihrer Hand sah. "Danke", meinte ich und nahm mir eines, welches ich direkt zu verspeisen begann. Ich war noch nie wählerisch bei Essen gewesen, weshalb ich auch nichts gegen den Geschmack des belegten Brotes einzuwenden hatte. "Guten Appetit", wünschte ich ihr ebenso.
      Mein Blick wanderte hinauf zum Himmel und ich überlegte kurz. "Ich denke wir sollten diese Pause lieber so klein wie möglich halten und uns heute Abend eine kleine Unterkunft suchen, damit wir unsere Energie auftanken können. Wenn wir ausgeschlafen sind, können wir besser denken und kämpfen", meinte ich schließlich zu Aira und sah zu ihr, um ihre Meinung zu meinem Vorschlag zu hören.

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    • Pain


      Bei ihrem Gesichtsausdruck begann ich sofort wieder meine harschen Worte zu bereuen, dennoch änderte ich nichts an meiner ernsten Miene. Egal wie ungern ich ihr diese schmerzhaften Dinge sagte, mussten sie nun einmal ausgesprochen werden.
      Zum Glück schien sie aber zu verstehen und nahm meine Bedingungen hin. Eine Zeit lang schien sie sogar zu überlegen, ob es wirklich schlaue wäre, sich ihrer Familie zu zeigen, aber letztendlich hatte sie ihren Entschluss gefasst und ich würde ihn akzeptieren.
      Den ganzen Weg über war ich direkt hinter ihr und behielt die Umgebung genau im Auge. Es dürfte uns niemand bemerken, weswegen auch ich mein Chakra senkte, bis es kaum wahrzunehmen war. Schon bald hatten wir ihr Familienhaus erreicht und tatsächlich konnte ich eine Frau - mit Sicherheit Yumikos Mutter - und auch ihren kleinen Bruder ausmachen. Kaum hatte auch die junge Frau die beiden entdeckt, war sie auch schon losgelaufen und hielt überglücklich auf die beiden zu.
      Ohne es verhindern zu können stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen, während ich die glückliche Familie beobachtete. Wie lange war es wohl her, seit auch ich in so einem Haushalt gelebt hatte? Ich beneidete Yumiko ein wenig darum und gleichzeitig machte es mir umso mehr bewusst, was ich ihr angetan hatte, als ich sie aus diesem Umfeld gerissen hatte. Ich war für ihr Leiden in den letzten Wochen verantwortlich und sobald ich sie zurück ins Hauptquartier brachte, würde sie früher oder später sicherlich wieder in Trauer versinken... Wie könnte ich es nur verhindern?
      Ihr Blick in meine Richtung holte mich aus meinen Gedanken. Der Ausdruck in ihren Augen war dabei eine eindeutige Frage, die ich mit einem kurzen Kopfschütteln beantwortete. Es würde nur für Schwierigkeiten sorgen, sollte ich mich jetzt hier offenbaren, also zog ich mich sogar noch weiter in den Schatten zurück. Sie sollte sich so viel Zeit nehmen, wie sie nun einmal brauchte, während ich die Umgebung im Blick behielt. Zum Glück war diese Insel recht dünn besiedelt und niemand kam mir wirklich nahe. Ein weiterer Grund, warum ich mit dem Gedanken spielte, hier ein zweites Hauptquartier zu errichten, sollte etwas in meinen Plänen schieflaufen.
      Die nächsten Minuten verbrachte ich damit, still und schweigend das Haus der Familie zu beobachten, während ich darauf wartete Yumiko wieder zu sehen. Aber ich hatte nicht vor sie auf irgendeine Art und Weise zu drängen. Zwar dürfte sie sich nicht ewig hier aufhalten, doch solange sich niemand dem Haus näherte könnte sie sich genug Zeit lassen. Schließlich wusste sie nicht, wann sie ihre Familie das nächste Mal wiedersehen würde.

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      Aira


      Selbst wenn es nur eine kurze Pause werden würde, war sie bereits jetzt absolut entspannend. Wer hätte gedacht, wie gut es sich anfühlen konnte, nicht vom ständig redenden Kisame umgeben zu sein. Plötzlich gefiel mir sogar der Gedanke, etwas öfter Missionen nur mit dem uchiha zu bestreiten. Seltsam wenn man bedachte, wie sehr ich zuvor immer versucht hatte, mich vor ihm fern zuhalten. Wer hätte gedacht, dass er mir irgendwann tatsächlich sympathisch werden könnte?
      Während er sprach musterte ich ihn kurz und nickte dann zustimmend. "In Ordnung." Schnell schob ich die letzten Reste meines Sandwiches zwischen meine Zähne, bevor ich mich erhob. "Dann lass uns gleich aufbrechen." Im nächsten Moment hatte ich schon meinen Rucksack geschultert und sprang zum nächsten Ast auf. Dann ging es weiter zu unserem Zielort. Nach der kurzen pause schienen wir sogar noch schneller als zuvor unterwegs zu sein, allerdings dauerte es auch nicht mehr allzu lange, bis die sonne sich dem Horizont entgegenstreckte. So war die Abenddämmerung bereits schon lange hereingebrochen, als wir in der Ferne ein Dorf ausmachen konnten.
      "Dort sollte sich ein Platz zum Schlafen finden lassen", meinte ich und hielt auf das Dorf zu. Es war nicht sonderlich groß, aber auch nicht sehr klein. Hier dürfte sich definitiv eine vernünftige Unterkunft finden lassen. Bevor ich das Dorf allerdings betrat machte ich noch in den letzten Ausläufern des Waldes Halt. "Wenn wir in diesen Sachen dahin gehen, wird man uns sofort erkennen", meinte ich und zog mir den Akatsukimantel über den Kopf, bevor ich mich an den Uchiha wendete. "Außerdem ist dein Gesicht viel zu bekannt." Eine Zeit lang musterte ich ihn nur nachdenklich, bevor ich wieder in meinem Rucksack kramte und eine einzelne Kapuze zutage förderte. Man konnte sie einfach überziehen, ohne sie an einem Shirt oder Umhang befestigen zu müssen. Eigentlich trug ich sie bei mir, um meine eigene Identität zu wahren, allerdings kannte mich hier sicherlich eh niemand, während der Schwarzhaarige bekannt war, wie ein bunter Hund.
      "Das sollte reichen", meinte ich und stellte mich kurzerhand auf die Zehenspitzen, um dem jungen Mann die Kapuze auf den Kopf zu setzten und sie ihm tief ins Gesicht zu ziehen. Irgendwie sah er damit ein wenig aus, wie ein kleiner schüchterner Junge, der sich vor alles und jedem verbergen wollte. Ich konnte mir selbst nicht erklären warum, aber irgendwie brachte mich diese Vorstellung für einen kurzen Moment zum Schmunzeln. "Sehr hübsch." Der Kommentar war raus, bevor ich weiter darüber nachdenken konnte. Abrupt wendete ich mich wieder dem Dorf zu. "Lass uns gehen und nach einer Unterkunft suchen", sagte ich, bevor ich auch schon losging. Seit wann ließ ich mich denn so gehen? Und dann auch noch vor dem Uchiha? Ich musste dem unbedingt einhalt gebieten.

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    • Yumiko

      Ich hatte Pains Kopfschütteln im Schatten wahrnehmen können, weshalb ich seine Entscheidung respektierte und stattdessen kaum merklich nickte. Anschließend wandte ich mich aber wieder an meine Mutter und meinen jüngeren Bruder. "Lasst uns ins Haus gehen, Kinder. Du musst sicher hungrig sein", sprach meine Mutter und ich nickte. "Ja. Außerdem kann ich es kaum erwarten, etwas von deinem Essen abzuhaben", seufzte ich glücklich. Ich kannte weit und breit niemanden, der mit den Gerichten meiner Mutter mithalten konnte. Ich mochte zwar nicht wählerisch sein, aber wenn ich das Essen im HQ mit dem von meiner Mutter verglich, würde ich mich wohl immer wieder für das von ihr entscheiden.
      Ich nahm Rikus Hand und wir gingen gemeinsam ins Haus hinein, während ich mich direkt an den Küchentisch setzte und mir meine Mutter etwas von dem frischen Mittagessen auf einen Teller tat und mir diesen vor die Nase stellte. "Wie das duftet!", sagte ich glücklich und und begann direkt damit, das Essen zu verschlingen.
      Als der Teller leer war, lehnte ich mich zufrieden zurück und seufzte leicht. "Genauso gut, wie ich es in Erinnerung hatte!", meinte ich. Meine Mutter lächelte mir entgegen. "Freut mich zu hören, dann mache ich dir und deiner Begleitung zwei Lunchboxen für den Rückweg", sagte sie und ich musterte sie verwundert. "Woher weißt du von meiner Begleitung?", wollte ich von ihr wissen. "Oh bitte. Du solltest mir als Kunoichi ein wenig mir zutrauen können. Deine Mutter ist darauf spezialisiert, Chakra wahrzunehmen und es zu verfolgen, vergiss das nicht. Außerdem konnte ich gerade eben deinen Blick in den Wald erkennen", erklärte sie mir und hatte dabei wieder ein sanftes Lächeln auf den Lippen. Genau dieses Lächeln hatte mir die vergangenen sieben Monate so sehr gefehlt. "Wenn er bereit war, dich bis hierhin zu Begleiten und dir diesen Ausflug zu gestatten, scheint er kein schlechter Mensch zu sein", meinte meine Mutter, während sie mit aller Liebe die beiden Boxen zusammenstellte. Ein wenig verdutzt musterte ich sie. Meine Mutter hatte schon immer ein großes Herz gehabt, daher hielt ich es für besser, nicht zu erwähnen, dass er auch derjenige war, der mich von Zuhause weggezerrt hatte. Das würde sie nur unnötig belasten. "Ja du hast recht, er ist kein schlechter Mensch", stimmte ich ihr schließlich etwas geistesabwesend zu. "Sieh an... Du bist doch nicht etwa verliebt, oder?", fragte meine Mutter, als sie die beiden fertigen Lunchboxen vor meine Nase stellte. Ich sah sie mit großen Augen an, ehe mir die Röte in die Wangen schoss. "Mama!", rief ich direkt und versuchte gegen die Röte anzukommen. Ein glockenhelles Lachen war zu vernehmen, welches eindeutig von meiner Mutter kam. "Ich verstehe", schmunzelte sie. "Egal was du denkst, so ist es nicht", nuschelte ich ein wenig beschämt. "Jedenfalls danke für die Lunchboxen und das Essen."

      Die Zeit bei meiner Familie verging viel schneller, als ich es erhofft hatte und so musste auch ich einsehen, dass es an der Zeit war, meine Mutter und meinen Bruder wieder zu verlassen. Ich hatte mir noch einige meiner Kleidungsstücke eingepackt, sowie ein paar persönliche Dinge, ehe ich mit meinem Gepäck wieder hinunter zu meiner Mutter und Riku ging. Wir versuchten den Abschied so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, damit es nicht allzu schmerzhaft wurde, auch wenn es uns recht schwer fiel.
      Dennoch stand ich irgendwann mit meinem Gepäck und den Lunchboxen von meiner Mutter, vor Pain. "Okay. Wir können los. Das hier ist übrigens von meiner Mama. Sie meinte, wir sollen das auf unserem Rückweg essen", erklärte ich dem Orangehaarigen und reichte ihm eine von den beiden Packungen mit dem Essen drin.


      Itachi

      Aira befürwortete meinen Vorschlag und ich nickte verstehend. Wenigstens waren wir dieses mal derselben Meinung. Manchmal hatte ich das Gefühl gehabt, dass wir einfach nicht auf den selben Nenner kommen wollten. Es war irgendwie seltsam, immerhin schienen wir uns von unserer Art her nicht wirklich zu unterscheiden. Allerdings gerieten wir immer wieder aneinander, wenn es darum ging, dass sich die junge Frau mit irgendwelchen Dingen überforderte oder ich sie zu sehr bemutterte. Das war vermutlich unser 'Streitthema' Nummer eins. Es war seit den letzten Monaten zwar deutlich besser geworden, jedoch lief es immer noch nicht so gut zwischen uns, wie ich es mir erhoffte. Allerdings war ich mir ohnehin nicht mehr sicher, was ich mir von Aira erhoffte. Meine Gefühle zu ihr verwirrten mich von Tag zu Tag einfach mehr und ich konnte nichts dagegen tun, um mich ihnen zu entziehen. Ich fragte mich, wie lange das noch so gehen sollte, dass ich in ihrer Gegenwart nicht Herr meiner Gedanken war. Ich würde lernen müssen, diese Verhaltensweise abzustellen, nicht dass es mir eines Tages noch zum Verhängnis wurde. Es war wichtig, gerade auf den Missionen einen klaren Kopf zu behalten und sich von nichts und niemandem ablenken zu lassen.
      Wir hatten die Pause beendet und uns wieder auf den Weg zum nächsten Dorf gemacht. Immer wieder landete mein Blick auf Aira. Im Licht der untergehenden Abendsonne fiel mir erneut ihre Schönheit auf. Ihr Haar glänzte wie Sternenlichter und ihre Augen funkelten wie die Sonne selbst, die sich auf dem Meer wiederspiegelte. Ich mochte mir zwar nie viel etwas aus Dingen wie Kunst oder Ästhetik gemacht haben, aber auch ich musste anerkennen, dass diese Frau wunderschön war. Vielleicht war auch das der Grund, warum sie mich so oft um den Verstand brachte und ich mich in ihrer Gegenwart kaum noch konzentrieren konnte.
      Endlich hatten wir das Dorf erreicht und auch wie Aira, zog ich mir meinen Akatsukimantel aus und verstaute diesen in meinem Rucksack, damit wir nicht weiter auffielen. Ich wollte gerade in das Dorf hinein gehen, als Aira mich davon abhielt und mir stattdessen eine Kapuze vor die Augen hielt, die ich allem Anschein nach anziehen sollte. Noch bevor ich dazu etwas hätte sagen können, stellte sich die junge Frau auch schon auf die Zehenspitzen, um mir anschließend den Stoff um den Kopf zu binden. Ich spürte deutlich, wie mein Herz für einen kurzen Augenblick aussetzte, nur um wenig später doppelt so schnell zu schlagen. Fast hätte ich meine Arme um ihre schlanke Taille geschlungen und sie näher zu mir heran gezogen, jedoch schaffte ich es noch gerade so, mich zurückzuhalten und mich zu beherrschen.
      "Irgendetwas sagt mir, dass das nicht ernst gemeint war", bemerkte ich ruhig und vielleicht auch ein wenig trocken, als sie meinte verkleidete Gestalt als 'Sehr hübsch' betitelte. Ich entschied mich dazu, nicht länger darüber nachzudenken und folgte stattdessen lieber der Jungen Frau ins Dorf hinein.
      Schon bald kamen wir an einer Unterkunft an, allerdings sagte man uns, dass sie nur noch ein Zimmer frei hätten. Wir mich war das ganze kein Problem und ich bezahlte die ältere Dame am Tresen, ehe wir den Schlüssel für das Zimmer bekamen und in genau dieses verschwanden. Dort angekommen öffnete ich die Tür, wo mir als erstes auffiel, dass es nicht nur ein einziges Zimmer war, sondern es auch nur ein Bett gab. Glücklicherweise war dieses recht breit und scheinbar für zwei Personen ausgelegt, jedoch war ich mir nicht sicher, wie Aira das ganze gefallen würde.

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    • Pain


      Ich wusste nicht, wie lange ich letztendlich schon an meinem Platz verharrte und einfach auf Yumiko wartete. Nach wie vor hatte ich kein wirkliches Zeitgefühl mehr, weswegen mir das warten auf die Junge Frau auch keine Probleme bereitet. Stattdessen genoss ich etwas die ruhige Kulisse der Umgebung. Auch wenn ich selbst für den Regen in Amegakure verantwortlich war, war es eine angenehme Abwechslung diesem mal entfliehen zu können. Doch irgendwann würde der Tag kommen, an dem in ganz Ame no Kuni die Sonne aufging, ich brauchte nur noch ein wenig Zeit.
      Dann endlich konnte ich wieder die Stimmen von Yumiko ihrer Mutter und ihrem Bruder hören. Sie verabschiedeten sich bereits voneinander, weswegen ich damit begann mich in meinem Versteck zu regen und der jungen Frau entgegenzusehen.
      "Sie hat mich also bemerkt?", stellte ich etwas unzufrieden fest, bevor ich die Lunchbox entgegen nahm. Dabei hatte ich gehofft mein Chakra ausreichend verborgen zu haben, aber scheinbar hatte ich Yumikos Mutter unterschätzt... So wie ich auch die junge Frau selbst zu Beginn unterschätzt hatte. Offenbar lag das Talent dieser Familie im Blut, weswegen ich nun tatsächlich auch gerne den Rest von ihnen etwas besser kennen lernen wollte. Allerdings würden sie mich wahrscheinlich allesamt verabscheuen. Etwas das ihr gutes Recht war, was mich allerdings trotzdem recht traurig stimmte.
      "Trotzdem danke", meinte ich noch, während ich das Essen in meinen Händen musterte. "Du hast wirklich eine sehr gute Familie." Wieder spürte ich etwas Neid in mir aufsteigen und zwang mich sofort dazu ihn herunterzuschlucken, bevor ich mich umdrehte und den Weg zurück zur Küste antrat.
      Unser Boot befand sich noch der selben Stelle wo wir es zurückgelassen hatten. Es schien niemandem aufgefallen zu sein. Gut. Schnell schwang ich mich darauf und bot der jungen Frau eine Hand an, um auch ihr an Board zu helfen, da der verstärkte Wellengang das Boot beträchtlich ins Schwanken brachte.
      Als wir beude eingestiegen war, ließ ich kurz mein Chakra durch die Wellen fließen, um uns von der Küste abzustoßen. Im nächsten Moment befanden wir uns schon wieder auf dem freien Meer.
      Die Stunden vergingen und die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen. Wir würden erst mitten in der Nacht zurück in Amegakure sein. "Die Meeresluft ist ziemlich frisch", sagte ich irgendwann in die Stille hinein. Wie auch schon am Tag unseres ersten Zusammentreffens, löste ich mich aus meinem Mantel und legte ihn der jungen Frau über. "Die Kälte hat auf mich keinen sonderlich Effekt mehr", erklärte ich sofort. Es war verwunderlich, aber abwohl ich ihr eigentlich absolut egal sein müsste, schien sich Yumiko tatsächlich um mich zu kümmern, ja sogar zu sorgen. So konnte ich auch dieses Mal schon ihren leisen Protest erahnen, dass ich den Umhang für mich behalten sollte. Allerdings würde sie ihn wesentlich dringender Benötigen als ich.
      "Du kannst auch gerne schon etwas schlafen. Wir werden sicherlich noch einge Stunden brauchen und auch die Sonne wird jeden Moment unter gehen." Ich setzte mich neben sie, um ihr indirekt klar zu machen, dass ich über ihren Schlaf wachen würde. So wie ich es mittlerweile schon gerne tat. Solange sie in meiner Nähe war, würde ich nicht zulassen, dass ihr irgendein Leid widerfuhr.

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      Aira


      "Ich mache nie Scherze", antwortete ich ernst auf seinen Kommentar. Auch wenn ich gut nachvollziehen konnte, dass er meine Worte von eben nicht ganz ernst nehmen wollte. Ich wusste noch immer nicht genau, warum ich das überhaupt gesagt hatte. Aber ich hatte auch nicht vor, darüber zu lügen. Ich hatte sie ernst gemeint. Ein Umstand der mich noch mehr fürchtete, als alles andere.
      Die Kapuze tat ihre Arbeit. Zwar wurden wir als Fremde im Dorf trotzdem noch von allen Seiten seltsam beäugt, aber niemand schien den Uchiha zu erkennen. Auch nicht die ältere Dame am Tresen, welche uns leider nur ein Zimmer anbieten konnte. Ich war nicht sonderlich glücklich darüber, aber es wäre längst nicht das erste Mal, dass ich mir ein Zimmer mit dem Schwarzhaarigen teilte, es gab also Schlimmeres. Und genau dieses Schlimmere musste ich dann in besagtem Raum auch vorfinden.
      "Ich werde auf dem Boden schlafen", verkündete ich, kaum das ich das einzelne Bett entdeckt hatte. Im einerm Zimmer mit dem Uchiha schlafen? Okay. In einem Bett? Nein. Dabei hatte es nicht einmal wirklich etwas mit ihm zutun, wahrscheinlich hätte ich das bei jedem anderen Mann auch abgelehnt. Es wollte mir einfach nicht gefallen, dass Bett mit jemand anderem zu teilen. Alleine der Gedanke löste ein nervöses Kribbeln in meiner Magengrube aus, auch wenn ich nicht genau erklären konnte, was es bedeutete. Noch weniger konnte ich verstehen, warum das Kribbeln vor allem bei dem Uchiha so stark war. Hieß das, dass ich mit ihm am wenigsten gern ein Bett teilte? Oder gab es dafür einen anderen Grund.
      "Und ich will keine fürsorglichen Einwände hören", sprach ich nun weiter, bevor der Uchiha etwas sagen konnte. "Ich habe mich zuerst angeboten, auf dem Boden zu schlafen, also werde ich nict zulassen, dass du dich für mich 'opferst' und stattdessen den Boden beanspruchst. Ich habe sogar schon auf schmalen Baumästen geschlafen, das hier ist noch gemütlich für mich." Auch wenn ich mit meiner Tirade das Risiko einging, den Uchiha wieder wütend zu machen, musste ich es eingehen. Ich würde sicherlich nicht so einfach vor ihm einknicken.
      "Also, wenn du jetzt nichts dagegen hast, würde ich gerne das Bad besuchen", meinte ich noch, bevor ich mich zur Tür umwendete. Die Dame am Tresen hatte uns gesagt, dass es zwei öffentliche Bäder - einmal für Männer einmal für Frauen - gab, während das Zimmer leider nichts dergleichen aufwieß. Allerdings könnte mir zumindest eine kleine Dusche im Moment ganz gut tun. "Bis gleich."

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    • Yumiko

      "Du solltest sie nicht unterschätzen", bemerkte ich mit einem leichten Lächeln, als Pain sichtlich unglücklich über die Tatsache war, dass ihn meine Mutter bemerkt hatte. "Da hast du recht. Ich habe wirklich eine gute Familie", stimmte ich ihm zu. Ich hatte die Beste, die man sich nur vorstellen konnte und ich würde alles in meiner Macht stehende tun, um diese zu schützen.
      Pain und ich machten uns auf den Weg zum Boot. Dort angekommen stellte ich zufrieden fest, dass uns scheinbar niemand entdeckt hatte, was unser Verschwinden doch sehr viel einfacher machte. Ich konnte kaum glauben wie viel Glück wir mit diesem Besuch hatten. Innerlich hatte ich mir schon ausgemalt, wie das Haus meiner Familie von Ninjas umzingelt wurde und Pain und ich bei unserer Flucht einige von ihnen töten mussten. Es war ein Gedanke der mir absolut nicht gefiel und ich war unendlich glücklich, dass es scheinbar gar nicht erst so weit kommen würde und wir auch keine Verfolger hatten. Scheinbar sollte das Glück dieses mal auf meiner Seite sein und wir könnten diesen Besuch in aller Ruhe beenden und sicher nach Amegakure zurückkehren. Das war im Moment alles, was ich wollte.
      "Danke", sagte ich und nahm gerne Pains Hand an, als er mir diese reichte, damit ich einfacher ins Boot kam. Ich legte meine Tasche ab und setzte mich in das Boot, welches nur wenig später auf dem offenen Meer trieb.
      Die Stunden vergingen und irgendwann stand die Sonne schon tief am Himmel. Es würde noch eine Weile dauern, bis wir das HQ erreichen würden, aber das war in Ordnung für mich. Ich hatte den heutigen Tag sehr genossen und war Pain dafür unendlich dankbar. Ich fühlte mich schon wieder viel besser und glaubte auch, dass ich nun wieder das Training mit Sasori aufnehmen könnte. Ich würde ihn sicher nicht mehr so enttäuschen, wie zuvor.
      Plötzlich schälte sich Pain aus seinen Mantel und legte mir eben diesen über die Schulter. Ich wollte gerade etwas sagen und dagegen protestieren, als ich auch schon seine nächsten Worte hörte. "Du hast einen eigenartigen Körper", murmelte ich. Erst hatte das Gift von damals keinen Effekt auf ihn und nun auch keine Kälte mehr? Was hatte es damit nur auf sich? Oder sagte er das nur, damit ich nicht gegen ihn protestierte und ihm seinen Mantel nicht wieder gab? Auch möglich. "Wenn du mich anlügen solltest und morgen eine Erkältung hast, gibt es Ärger", drohte ich ihm Kleinlaut, ehe das Stück Stoff fester an mich zog und mich ein wenig hinein kuschelte. Er hatte nicht ganz Unrecht gehabt: Die Meeresluft war tatsächlich ein wenig frisch.
      "Ist gut", meinte ich, als er sich zu mir setzte und mir sagte, ich könne ruhig schon ein wenig schlafen. Es war mittlerweile nichts Neues mehr für mich, dass ich in Pains Gegenwart einschlief. Er hatte etwas beruhigendes an sich und ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Darum lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss meine Augen, ehe ich nach einigen Minuten gänzlich eingeschlafen war.


      Itachi

      Scheinbar war Aira alles andere als angetan von der aktuellen Schlafsituation und zögerte auch keinen Augenblick, um mir zu sagen, dass sie auf dem Boden schlafen würde. Sie bestärkte ihre Aussage mit dem Argument, dass sie auch schon auf Baumstämmen geschlafen hätte und dies dagegen die gemütlichere Variante sei. Ich für meinen Teil fand diese Aussage total unsinnig. Nicht immer war derjenige, der zu erst kam auch die Person, die letztendlich das bekam, was sie wollte. Ich würde es nicht akzeptieren, dass sie auf dem Boden schlief und das würde ich ihr auch schon noch klar machen. Ich hatte nur wenig Lust, mich mit ihrer Sturen Art auseinander zusetzen, allerdings würde ich auch das auf mich nehmen, wenn es bedeutete, sie von ihrem sinnlosen Vorhaben abzubringen.
      "Ich habe nicht extra eine Unterkunft ausgesucht, damit du letztendlich doch auf dem Boden schläfst. Da hätten wir genauso gut im Wald außerhalb des Dorfes nächtigen können", sagte ich ruhig, aber ernst, als die junge Dame sich auf dem Weg zum Badezimmer machte. Sie sollte ruhig wissen, dass ich abgeneigt von ihrem Plan war. Sie würde ohnehin später zu spüren bekommen, dass ich es ihr nicht durchgehen lassen würde. "Wir sind keine Kinder mehr und ich bin auch nicht Hidan", meinte ich noch, ehe ich meinen Rucksack nahm und diesen auf das Bett legte. "Trotzdem wünsche ich dir viel Spaß beim Baden", winkte ich ab und zog mir auch endliche die Kapuze vom Kopf und legte diese Beiseite. Vermutlich hatten Aira und ich noch nicht das letzte Wort zu dieser Diskussion gesprochen. Es würde sicher noch eine Menge Widerspruch von ihr kommen und ich bereitete mich seelisch schon mal darauf vor. Ich mochte Widerworte nicht und war auch hinsichtlich deswegen auch recht glücklich, dass Kisame sich diese nur selten raus nahm. Auf Missionen hatte meistens ich das Sagen und bestimmte unser weiteres Vorgehen, womit sich die Blauhaut scheinbar schon abgefunden hat. Natürlich ging ich auf seine Ideen und Vorschläge ein, wenn er welche einbrachte, allerdings war das eher selten der Fall. Pain hatte in ihm scheinbar einen absolut loyalen und Fähigen Gefolgsmann gefunden. Er würde alles tun, um dieser Organisation zum Sieg zu verhelfen und ihre Ziele in die tat umzusetzen.
      Ich setzte mich auf das Bett und ließ mich kurz darauf mit dem Rücken auf die Matratze fallen, während ich an die Decke starrte. Ich sollte morgen ein wenig früher aufstehen, damit ich selbst noch duschen konnte. Jetzt um diese Uhrzeit in ein öffentliches Bad zu gehen, war sicher keine so gute Idee. Natürlich könnte ich die Leute in einem Gen-Jutsu fangen, allerdings wollte ich mein Chakra nicht extra verbrauchen, wenn es auch noch eine andere Möglichkeit als das gab. Irgendetwas sagte mir, dass ich mir meine Energie lieber aufbewahren sollte. Besonders jetzt, wo Kisame nicht mehr bei uns im Team war und wir uns auf dieser Mission nicht auf ihn und sein nie endendes Chakra verlassen konnten. Seine Ausdauer war schon immer beeindruckend gewesen, genau wie seine Motivation und seine Kampflust.
    • Pain


      Natürlich hielt sie meinen Körper für "eigenartig". Tatsächlich war das sogar nicht das erste Mal, dass sie etwas in der Richtung erwähnte. Leider konnte ich sie jedes Mal nur mit einer weiteren Ausrede abspeißen, wobei ich mittlerweile glaubte, dass sie das Nachfragen aufgegeben hatte, auch wenn ich nach wie vor befürchtete, dass sie nach der Antwort zu diesem "Geheimnis" suchte. Ich dürfte sie niemals meinen wahren Körper finden lassen.
      Kurz trat ein leichtes Schmunzeln auf meine Lippen, bis ich mit dem Kopf schüttelte. "Keine Sorge, ich werde mich gewiss nicht erkälten. Das habe ich schon seit vielen vielen Jahren nicht mehr." Dabei ließ schon alleine der Umstand, dass sie sich tatsächlich etwas Sorgen um mich machte, meine Brust warm werden. Noch immer konnte ich nicht verstehen, was das für Gefühle waren, die diese Frau in mir auslöste. Aber es stand fest, dass es sich gut anfühlte. Umso mehr schmerzte es mich dafür, sie verletzt zu sehen.
      Als sie sich gegen mich lehnte, konnte ich nicht anders als sie anzustarren. Mittlerweile kannte ich eigentlich schon jeden Milimeter ihres wunderschönen Gesichtes und dennoch wurde ich niemals müde, sie weiterhin zu beobachten. Endlich schien sie auch keinerlei Berührungsängste mehr zu mir zu haben und ich konnte frei ihre Nähe genießen.
      Es dauerte nicht lange, bis sich ihr Chakra und ihre Atmung beruhigten. Sie war eingeschlafen. Endlich, nachdem sie die letzten Wochen offensichtlich vermehrt Albträume gehabt hatte und von Tag zu Tag erschöpfter wirkte. Ja, es war ein Risiko gewesen, sie zurück zu ihrer Familie zu bringen, aber ich bereute es für keine einzige Sekunde. Nur so hatte ich Yumiko aus ihrer Trauer reißen können und ich beschloss es sofort wieder zu tun, sollte sie noch einmal in dieser zu versinken.
      Vorsichtig legte ich meinen Arm um ihre schmale Taille und zog sie näher an mich heran. Wie gern würde ich nur ihren Geruch einatmen können... Wie würde es sich wohl anfühlen, sie mit meinen echten Händen zu berühren? Ihre Wärme auf meiner Haut zu spüren? Ich würde es wohl nie erfahren. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, diesen Moment zu genießen. Beinahe beiläufig drückte ich ihr meine Lippen gegen die Stirn und ließ ihren Kopf dann langsam auf meinen Schoß rutschen. Ihr langes braunes Haar Verteilte sich auf meinen Oberschenkeln und ich konnte dem Dran nicht wiederstehen, durch eben dieses zu fahren und es durch meine Finger gleiten zu lassen. Wie viel Schönheit konnte ein Mensch nur in sich tragen?
      Während sie schlief tauchte die Sonne hinter dem Horizont ab. Noch immer waren glitten wir ruhig über den Ozean udn die Stunden verstrichen. Die ganze Zeit über wachte ich geduldig über Yumikos Schlaf. Erst als wir uns Ame no Kuni näherten, strich ich ihr wieder sanft durchs Haar, in dem milden Versuch sie zu wecken. Sollte sie allerdings weiter schlafen wollen, würde ich es mir nicht nehmen lassen, sie einfach zurück zum HQ zu tragen, auf dass sie sich noch etwas länger ausruhen könnte.

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      Aira


      Er ließ es sich zwar nicht anmerken, aber ich war mir ziemlich sicher, ihn verstimmt zu haben. Natürlich wollte er meine Entscheidung nicht akzeptieren, wobei er wahrscheinlich mit seinen Worten Recht hatte. Es war ja nicht einmal so, dass ich ihm misstraute und glaubte, dass er irgendetwas versuchen würde. Es überkam mich einfach nur ein absolut seltsames Gefühl bei dem Gedanken, mit ihm ein Bett zu teilen. Und dieses Kribbeln in meiner Magengrube wollte mir auch kein Bisschen gefallen. Ja, das mochte vielleicht wirklich irgendwie kindlich sein, aber ich war es nun einmal wirklich nicht gewohnt und was störte ihn überhaupt so sehr daran, wenn ich auf dem Boden schlief?
      Als ich endlich das Bad erreichte, versuchte ich diese Gedanken zu verdrängen. Zum Glück war diese Herberge nicht sonderlich groß, weswegen auch das Gemeinschaftsbad nicht sonderlich gut gefüllt war. Allerdings warfen mir die wenigen Frauen ihm Raum trotzdem neugierige Blicke zu, als sie die Narbe auf meiner Brust entdeckten. Ich war diese Reaktion gewöhnt und hatte gelernt, die Blicke zu ignorieren. Stattdessen genoss ich das warme Wasser in einer der Termalbecken, die die Erschöpfung aus meinen Gliedern trieb. Allerdings hielt ich mich nicht allzu lange hier auf und trocknete mich nach etwa einer viertel Stunde bereits wieder ab. Ich war tatsächlich etwas beeindruckt zu sehen, dass diese Unterkunft nach dem Baden frische Kimonos bereitsstellte. Umso zufriedender warf ich mir den feinen Stoff über, während ich mir meine restlichen Klamotten unter den Arm klemmte.
      Sonderlich viel Lust zu dem Uchiha zurück zukehren hatte ich nicht, es würde nur zu einer weiteren Diskussion führen. Also zögerte ich das Ganze noch etwas hinaus, indem ich das kleine "Restaurant" der Unterkunft besuchte und für den Uchiha und mich etwas zu Essen organisierte, immerhin würde der Schwarzhaarige schlecht hier her Essen kommen können, nachdem sein Gesicht überall bekannt war.
      "Ich habe Abendbrot mitgebracht", meinte ich und stellte ein gut gefülltes Tablett auf den niedrigen Tisch inmitten des Raumes. ich wollte vorerst der Diskussion, wer wo schlief aus dem Weg gehen, auch wenn ich wusste, dass die Sache noch lange nicht erledigt war. Noch mehr frustrierte mich daran, dass der Schwarzhaarige fast alle unserer Ausenandersetzungen gewann und ich befürchtete, dass das auch heute so sein würde. Sofort begann mein Magen wieder zu kribbeln. Nein! Ich konnte kein Bett mit ihm teilen.
      "Vielleicht können wir die Rezeptionistin nach einem weiteren Futon fragen. Der ist immerhin beinahe genauso gemütlich wie ein Bett", übelergte ich, während ich mich meinem Essen zuwendete. "Dann sollte es doch kein Problem mehr geben, oder?" Herausfordernd musterte ich den Uchiha, in der Hoffnung, dass er mir endlich nachgab.

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    • Yumiko


      Es vergingen wenige Stunden, bis ich plötzlich eine Stimme vernahm und ich spürte, wie mir jemand sanft durch die Haare streichelte. Müde öffnete ich meine Augen und blinzelte noch kurz, ehe meine Sicht klarer wurde. Ich spürte die weichen Untergrund unter meinem Kopf, weshalb ich mich kurz umsah und recht schnell bemerkte, dass ich mich mit meinem Kopf auf Pains Schoß befand. Komischerweise störte mich dies aber kein bisschen, im Gegenteil. Ich drehte mich zu ihm, so dass ich ihm direkt in die Augen sehen konnte, während er zu mir hinab blickte. "Hmm... Sind wir schon da?", fragte ich ihn und drehte meinen Kopf dann ein wenig zur Seite, um über das Boot hinaus sehen zu können. Tatsache. Wir waren bereits in Amegakure angekommen und wenn ich mir den Himmel so ansah, war es bereits recht spät. Vermutlich sollten wir im HQ angekommen direkt schlafen gehen.
      Eigentlich wollte ich mich nicht von Pain lösen und viel lieber noch ein bisschen so mit ihm verweilen. Woher dieser plötzliche Wunsch kam, konnte ich mir nicht erklären, jedoch wollte ich auch nicht weiter darüber nachdenken. Ich tat es einfach damit ab, dass ich wahrscheinlich lieber noch ein wenig länger geschlafen hätte und eigentlich nicht aufstehen wollte.
      Schweren Herzens erhob ich mich von Pains Schoß und streckte mich ausgiebig, wobei mir sein Mantel von der Schulter rutschte. Ich sah kurz auf das Stück Stoff, ehe ich ihn aufhob und Pain hinhielt. "Danke", meinte ich noch. Sein Mantel hatte mich tatsächlich sehr warm gehalten, denn ich konnte mich nicht daran erinnern, gefroren zu haben, während ich schlief. Allerdings fühlte ich mich ein wenig schlecht deswegen, auch wenn er mir bereits beteuert hatte, dass keine Kälte spürte oder ihm diese zumindest recht wenig ausmachte. Noch immer fragte ich mich, was es mit diesen Eigenarten auf sich hatte, allerdings würde ich Pain danach nicht fragen. Ich hatte es bereits mehrfach versucht und immer hatte er mich mit irgendwelchen herzlosen Antworten abgespeist. Scheinbar wollte er nicht weiter über das Thema reden und mir blieb keine andere Wahl, als dies zu respektieren. Ich könnte ihn immerhin nicht dazu zwingen, mir eine wahrheitsgemäße Auskunft zu geben. Er würde es mir schon erzählen, wenn er es für richtig hielt, bis dahin sollte ich mich einfach ein wenig gedulden und nicht weiter darüber nachdenken, es hatte ohnehin keinen Sinn.
      Wir kamen an und ich stieg aus dem Boot aus, ehe ich mich ein zweites mal streckte und zufrieden seufzte. Irgendwie schien es mir mein Körper ein wenig übel zu nehmen, die letzten Stunden in einer kleinen Nussschale verbracht zu haben, ohne viel Beinfreiheit. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es erst Pain dabei gehen musste.
      "Okay, dann lass uns zurück zum HQ gehen", sagte ich und schnappte mir meine Sachen aus dem Boot, ehe ich zufrieden mit dem Orangehaarigen zum HQ zurückging. Dort angekommen machte ich die Fingerzeichen und der Eingang öffnete sich für uns, ehe wir das triste Gebäude betraten und durch die Gänge schlenderten. Vor meiner Zimmertür angekommen, machte ich Halt und drehte mich zu Pain um. "Vielen Dank für den heutigen Tag. Das hat mir sehr viel bedeutet", sagte ich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Ich stellte mich ein wenig auf die Zehenspitzen und gab ihm anschließend als Dank einen sanften Kuss auf die Wange, ehe ich mich wieder von ihm löste. "Gute Nacht, bis morgen", verabschiedete ich mich von ihm, ehe ich in mein Zimmer ging und die Tür hinter mir schloss. Danach legte ich all meine Sachen im Zimmer ab, machte mich fertig und legte mich schlafen.


      Itachi

      Während ich auf dem Bett lag und an die Decke starrte, spürte ich deutlich, wie mir die Müdigkeit in die Knochen kroch und ich war sogar kurz davor, einzuschlafen. Das einzige was mich in diesem Moment noch wach hielt, waren meine Gedanken. Ich zerbrach mir wieder einmal den Kopf um zu viele Dinge. Ich fragte mich wie es Sasuke ging und wie lange er wohl noch auf sich warten lassen würde. Ich musste gestehen, dass mein Bruder einen Weg eingeschlagen hatte, der mich nicht gefallen wollte, aber dennoch absolut notwendig war, um mich zu besiegen. Der Gedanken dass sich Sasuke bei Orochimaru aufhielt widerte mich an, andererseits wusste ich aber, dass er ein fähiger Ninja war und zusätzlich Sasukes Hass auf mich steigern könnte. Die Menschen in Konohagakure hingegen würden vermutlich versuchen, ihn von der Idee abzuhalten, mich zu töten und das durfte nicht geschehen. Ich hoffte zwar, dass mein kleiner Bruder eines Tages seinen Seelenfrieden finden könnte, jedoch durfte dies noch nicht jetzt geschehen. Er sollte erst noch gegen mich kämpfen und meine Kraft übertragen bekommen. Ich hoffte, dass mein Tod der Grund für seinen Frieden war und nicht der Versuch, die Flamme im Keim zu ersticken. Ich hatte mein Leben lang versucht, auf ihn aufzupassen und das würde jetzt nicht anders sein. Es war so gesehen meine letzte Mission, die ich antrat und diese musste unter allen Umständen erfolgreich beendet werden, koste es, was es wolle. Ich war bereit dazu, jedes Opfer zu geben um ihn zu retten.
      Früher als erwartet, öffnete sich erneut die Tür zum Zimmer und Aira trat herein. Für einen kurzen Moment blieb ich einfach noch mit dem Rücken auf der Matratze liegen. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust aufzustehen und etwas zu essen, allerdings wollte ich auch nicht unhöflich sein und meinen inneren Schweinehund gewinnen lassen. Ein wenig träge erhob ich mich und setzte mich zu der jungen schönen Frau. Ich musterte sie kurz in ihrem Kimono und musste gestehen, dass mir dieser Anblick durchaus gefiel. Sie sah ein wenig frischer, als in ihrer gewöhnlichen Ninjakleidung. Natürlich war sie auch in diesem Aufzug schön, doch es war auf jeden Fall eine Abwechslung, so wie sie nun vor mir saß.
      "Danke", meinte ich ehrlich und begann dann mit ihr zu speisen. Bei ihren Worten, musste ich mir ein leichtes Seufzen verkneifen. Ich hatte wirklich keine Lust, weiter über dieses Thema zu diskutieren, allerdings hatte ich es gleichzeitig schon erwartet, dass es für sie noch nicht gegessen war.
      "Das geht leider nicht. In der Regel baut das Personal den Futon selbst auf und wir können es nicht riskieren, dass jemand bei uns im Zimmer vorbeikommt und mich entdeckt. Außerdem würde es zu viel Aufmerksamkeit auf dich ziehen, wenn du darauf beharrst, den Futon selbst aufzubauen. Ich könnte die Person zwar in einem Gen-Jutsu fangen, allerdings unterdrücke ich seit unserer Ankunft mein Chakra, um nicht entdeckt zu werden. Wir können nicht wissen, ob stärkere Gegner auf uns lauern oder ob hier schon eine Spione vor Ort sind. Wir müssen auf der Hut sein und dürfen und nichts beirren lassen", erklärte ich der jungen Frau. Störte es sie denn wirklich so sehr, mit mir in ein und dem selben Bett zu schlafen?
    • Pain


      Nur langsam öffnete sich ihre Lider und ich bekam ihre wunderschönen grünen Augen zu sehen, welche mich müde anglitzerten. Zum Glück ließ sie sich Zeit dabei, sich von mir zu lösen. Noch immer genoss ich unbestreitbar ihre Nähe und seitdem sie sich daran auch nicht mehr zu stören schien, nutzte ich beinahe jede Gelegenheit, um ihr nahe zu kommen.
      Leider war es letztendlich trotzdem an der Zeit, zum HQ zurückzukehren. Als sie mir meinen Mantel wieder gab, trug er immer noch ihre Wärme in sich. Ich umfasste ihn fester, bevor ich ihn mir schließlich wieder selbst anlegte.
      Die Nacht war schon lange eingetroffen und uns begegneten weder auf den Straßen, noch später im Hauptquartier irgendwelche Menschen. Dementsprechend schnell hatten wir auch Yumikos Zimmer erreicht und leider wäre damit unser gemeinsame Ausflug beendet gewesen. Dabei hatte mir dieses kleine Abenteuer zwischen nur uns beiden sogar etwas Spaß gemacht... Spaß... eine Empfindung die ich so viele Jahre nicht mehr hatte spüren dürfen. Doch in ihrer Nähe war ich wieder in der Lage all diese Emotionen wieder kennen zu lernen. Freude, Glück, allerdings auch Trauer, Bedauern und Angst. Sollte die junge Frau verletzt werden... sollte ich sie irgendwann einmal verlieren, wie Yahiko, wie meine Familie... Ich wüsste nicht, ob ich das ein weiteres Mal überstehen könnte. Dabei hatte ich doch gelernt, mit dem Schmerz zu leben, ihn zu akzeptieren. Ich war Pain! Ich war der Schmerz selbst. Doch nun? Eigentlich sollte ich mich vor diesen Veränderungen hüten, aber ich konnte mich Yumikos Bann einfach nicht entziehen. Also würde ich sie einfach beschützen müssen, ich würde niemals zulassen, dass man sie mir entriss. Egal wie unsinnig es auch sein mochte.
      "Du brauchst dich nicht bedanken", erwiderte ich, bei ihrem Zimmer angelangt und versuchte es dabei auch mit einem leichten Lächeln, auch wenn sich dieses auf meinen Lippen immer noch absolut falsch und steif anfühlte.
      Erst realisierte ich den zaghaften Kuss auf meiner Wange gar nicht und dann war sie auch schon verschwunden, bevor ich darauf reagieren konnte. Mir blieb nur noch, verwundert mit der Hand über die Stelle zu fahren, an der ihre Lippen mich soeben berührt hatten, während ich ungläubig auf die Tür vor mir starrte. Es mochten Sekunden vergangen sein, bis ich endlich die Hand von meiner Wange löste und sie stattdessen auf die Zimmertür der jungen Frau legte. "Gute Nacht." Es war nur ein Murmeln, aber ich selbst hatte meine Stimme noch nie so sanft gehört. Noch nicht einmal zu den Anfängen Akatsukis.
      Es kostete mich Zeit, mich von Yumikos Tür lösen zu können, doch letztendlich riss ich mich von ihr los und ging in mein eigenes Zimmer zurück.
      Auch ich war langsam etwas Müde und bräuchte Schlaf. Seit ein paar Wochen waren meine Träume zurückgekerht. Allerdings waren es keine schrecklichen Szenarien aus meiner Vergangenheit mehr. Ich träumte von Yumiko. Seither freute ich mich sogar wieder auf meinen Schlaf.

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      Aira


      Ich war etwas verwundert, den scheinbar müden uchiha zu sehen. Wurden seine Augen etwa wieder schlechter? Oder war meine Ausdauer seit meinen Trainingsduellen mit Kisame so weit angestiegen, dass ich sogar länger durchhielt als der Schwarzhaarige? Das wäre immerhin ein kleiner Erfolg gegen ihn, auch wenn ich deswegen wahrscheinlich noch immer keine Chance gegen ihn hätte. Selbst die Fischhaut hatte offensichtlich akzeptiert, dass der Uchiha stärker war als er, Ausdauer hin oder her. Der Schwarzhaarige beendete einen kampf, bevor er wirklich begonnen hatte, womit er selbst unter den Akatsukis zu den stärksten zählte.
      Deswegen war es sicherlich nicht sonderlich schlau, dass ich ihn immer wieder in gewisser Weise provuzierte, indem ich ihm immer wieder widersprach, wie auch jetzt wieder.
      Doch leider hatte er recht. Es würde nur unnötige Aufmerksamkeit auf uns lenken, sollten wir nun einen zusätzlichen Futon verlangen. Vor allem nachdem wir so schnell dem Einzelzimmer zugestimmt hatten. Wahrscheinlich dachte die Rezeptionistin sogar, dass wir ein Paar waren, auch wenn mich alleine diese Vorstellung erschaudern ließ.
      Dennoch suchte ich während dem Essen nach weiteren Lösungen, die den Uchiha davon abbringen konnten, mit mir ein Bett zu teilen. Aber mir fiel nichts mehr ein. Letztendlich gab ich mich mit einem Seufzen geschlagen. "Okay... du hast gewonnen." Leider gelang es mir dieses Mal nicht mehr, meine Stimme komplett ruhig und emotionslos zu halten, während ich auch seinem Blick auswisch. "Du kannst ruhig schon schlafen gehen, ich bringe noch schnell das Geschirr zurück."
      Damit schnappte ich mir das Tablett und marschierte mit weiten Schritten aus dem Raum. Tatsächlich ließ ich mir extra Zeit. Dabei war das absolut unsinnig. Noch immer wollte ich selbst nicht ganz begreifen, wovor ich solche Angst hatte, geschweige denn, warum mein Herz so schnell schlug. Das war so absolut unüblich für mich. Aber in der Nähe des Uchihas hatte ich Sachen wie diese immer häufiger erlebt... Was war nur mit mir los?
      Ich schob die Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf die momentane Misere. So hatte sich der Schwarzhaarige tatsächlich schon ins Bett gelegt, als ich wiederkam. Tatsächlich war das Bett sehr groß gehalten und ich hätte mehr als genug Platz neben ihm, dennoch verursachte alleine die Vorstellung eine Art Beklemmung in meiner Brust. Ob der Uchiha schon eingeschlafen war? Kurz überlegte ich, mich einfach trotzdem auf den Boden zu legen, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkte. Aber wahrscheinlich würde ich das später bereuen. "Reiß dich zusammen, Aira", murmelte ich letztendlich etwas düster zu mir selbst und ging auf die freie Bettkannte zu. Vorsichtig setzte ich mich nieder, legte mich langsam mit dem Rücken zu ihm hin und zog bedächtig die Decke über mich. Sollte der Mann neben mir bereits schlafen, wollte ich ihn nicht wecken. Dennoch konnte ich mir ein leises "Gute Nacht" nicht verkneifen, immerhin gehörte es zum guten Ton.
      Zum Glück war ich nach dem heuten Tag auch gut erschöpft und bald schon befreite mich ein tiefer Schlaf von sämtlichen dummen Gedanken. Zudem gab mir die Wärme in meinem Rücken ein Gefühl von Geborgenheit, dass ich noch nie gekannt hatte.
    • Yumiko

      Ich war überglücklich, als ich am nächsten Tag feststellte, dass mich diese Nacht keine Alpträume geplagt hatten. Der Schlaf war so erholsam wie er schon lange nicht mehr gewesen war und ich freute mich regelrecht auf den heutigen Tag - auch wenn ich noch nicht wusste, was er mir bringen würde. Vermutlich aber sollte ich mich an die Aufgabe machen, meine Fehler bei Sasori auszubügeln. Ich glaubte, dass ich mich wieder besser konzentrieren konnte und es für mich keine große Probleme darstellen sollte, seine Aufgaben zu bewältigen. Natürlich würde es alles andere als einfach werden, aber solange ich eine Besserung zu den letzten Wochen zeigen könnte, würde ich mich jeder Aufgabe stellen. Sasori war immerhin ein sehr fähiger Lehrer - vermutlich einer der Besten in diesem Bereich - darum wollte ich ihn alles andere als verärgern und somit vielleicht riskieren, dass er mich nicht länger unterrichten wollen würde.
      Rasch stand ich aus meinem Bett auf und ging ins Badezimmer, wo ich mich duschte und anzog. Ich trocknete meine nassen Haare und kämmte sie, ehe ich das Badezimmer verließ und zurück in mein Schlafzimmer kehrte. Ich blieb kurz stehen und überlegte kurz, ob ich vorher etwas frühstücken gehen oder direkt zu Sasori gehen sollte. Eigentlich hatte ich noch keinen großen Hunger und würde es vorziehen, erst in ein oder zwei Stunden zu frühstücken, allerdings würde Sasori mir diese Pause wohl kaum gestatten, beziehungsweise es gut heißen. Darum entschied ich mich kurzerhand direkt frühstücken zu gehen und mich ein wenig zu stärken.
      Ich verließ mein Zimmer und ging in Richtung Kantine. Dort angekommen öffnete ich die Tür und bemerkte, dass noch niemand da war, was mich ein wenig verwunderte. Ich war zwar recht früh für meine Verhältnisse, aber es gab viele Leute die vor mir wach waren. Darunter waren meist Aira, Itachi, Kakuzu und Sasori - wobei letzterer eher selten etwas in der Kantine aß. Es war sicher praktisch einen Körper zu haben, der nur wenig Nahrung brauchte, allerdings fand ich den Preis für einen solchen Körper deutlich zu hoch. Ich würde wirklich nicht mit Sasori tauschen wollen. Der Gedanke nichts mehr fühlen zu können, war grauenhaft und doch schien Sasori gerade deswegen sehr glücklich zu sein. Für ihn war es sowas wie der Perfektion seiner Kunst. Ich fragte mich immer wieder, was dem armen Kerl zugestoßen sein musste, dass er einen solchen Körper dem seinen eigentlichen vor zog. Er musste Schmerzen durchgestanden haben, von denen ich wohl nur träumen könnte. Er tat mir leid und ich wünschte mir, dass ich irgend etwas tun könnte, damit es ihm besser ging, aber bisher war mir noch nicht viel dazu eingefallen. Ich hatte ihm zwar immer wieder ein paar seltene Heilkräuter oder Pflanzen beschafft, aber das wars auch schon.
      Genau in diesem Augenblick fiel mir wieder die Heilpflanze ein, die mir meine Mutter gestern mitgegeben hatte. Ich sollte sie zu Sasori bringen, dort wäre sie sicher besser aufgehoben, als bei mir. Aber nun gut, zuerst sollte ich vermutlich frühstücken.
      Ich schnappte mir ein Tablett und lud etwas Essen drauf, bevor ich mich an einen freien Platz setzte und mein Frühstück verspeiste.


      Itachi

      Wir hatten zu Ende gegessen und Aira sprach direkt davon, dass sie das Tablett wegbringen würde, weshalb ich zustimmend nickte und ihr noch kurz hinterher sah, als sie das Zimmer verließ. Ich seufzte leise und setzte mich anschließend auf das Bett, ehe ich mich erschöpft nach hinten fallen ließ. Ich fühlte mich grauenvoll und mein Körper schrie förmlich danach, sich endlich ausruhen zu dürfen. Allerdings würde er sich damit noch ein wenig gedulden müssen, immerhin wollte ich warten bis alles schlief, damit ich noch ungestört ein Bad nehmen konnte.
      Meine Gedanken schweiften ein wenig ab und ich dachte über den Verlauf dieser Mission nach. Direkt morgen früh würde es weiter gehen und wir hatten unser Ziel schon fast erreicht. Ich fragte mich, wer oder was uns erwarten würde und ob wir die Mission auch ohne Kisame erfolgreich abschließen könnten. Der Nuke-Nin war ein absolut fähiger Begleiter und eine große Bereicherung für das Team. Diese Mission würde ohne ihn deutlich schwieriger werden und ich musste in meine Pläne mit einbringen, dass Aira und ich uns nicht auf seine Hilfe verlassen konnten. Gleichzeitig durfte ich aber auch nicht von Airas Seite weichen, einerseits weil ich aufpassen musste, dass sie keinen Mist anstelle, da ich ihr noch immer nicht hundertprozentig vertraute und andererseits weil ich da mir wohl niemals verzeihen könnte, wenn sie verletzt werden würde. Ich war schon immer darauf bedacht, meine Kammerade heil wieder nach Hause zu bringen, auch wenn es nicht das oberste Ziel eines Anbu sein sollte, doch gerade bei Aira war es mir sogar noch wichtiger als bei dem Rest. Woher diese Gefühle kamen und wie sie ausgelöst wurden, wusste ich nicht, aber sie waren da und ich konnte mich nicht gegen sie wehren.
      Aira kam irgendwann wieder, jedoch schenkte ich der jungen Frau keine weitere Beachtung, damit sie sich nicht noch unwihker fühlte, als jetzt schon. Sie legte sich mit dem Rücken zu mir und wünschte mir eine gute Nacht. "Gute Nacht", wünschte ich ihr ebenso und wartete dann ab, bis sie eingeschlafen war.
      Nachdem ich ihren ruhigen Atem vernahm, war ich mir sicher, dass sie bereits schlief. Vorsichtig stieg ich aus dem Bett und kramte mir ein paar Sachen zusammen, ehe ich zu den Bädern ging und ein Bad nahm. Glücklicherweise war es bereits so spät, dass mir niemand mehr begegnete und ich ungestört baden uns mich anschließend wieder anziehen und zu meinem Zimmer begeben konnte.
      Dort angekommen schloss ich leise die Tür hinter mir und legte mich wieder zu Aira ins Bett. Ich schloss erschöpft meine Augen und schlief nach mir wenigen Minuten ein. Ich war mittlerweile so müde geworden, dass ich nicht mal mehr die Kraft dafür hatte, etwas zu träumen. Diese Pause war dringend notwendig gewesen und das wurde mir gerade jetzt umso bewusster. Es war eine gute Idee gewesen, hierher zu kommen. So könnten wir morgen mehr leisten, da wir uns erholter fühlen würden.
    • Pain


      Auch wenn mein "Schlaf" noch immer stets sehr kurz ausfiel, merkte ich dass er tiefer und erholsamer geworden war. Selbst Konan schien das aufgefallen zu sein und sie hatte wahrscheinlich recht, wenn sie auch diesen Verdienst wieder auf Yumiko schob. All die Zeit die ich mit der jungen Konoichi verbrachte schien mir zu einem inneren Seelenfrieden zu verhelfen, der mir sogar das Ruhen erleichterte. Es war noch lange vor Sonnenaufgang, als ich bereits wieder durch die Gänge des HQ wanderte. Eine früh morgendliche Routine, bei der ich auch die Chankren aller anwesenden Mitglieder überprüfte. Zwar konnte ich durch meinen Chakraregen praktisch das ganze Dorf überblicken, aber das innere von Gebäuden blieb mir dennoch zum Großteil verborgen. Dabei war es mir wichtig, über den Zustand meiner Leute Bescheid zu wissen. Allerdings verbrachte ich die meiste Zeit meines Rundganges sowieso immer vor Yumikos Zimmertür, fühlte ihr entspanntes Chakra im Schlaf und wachte im Stillen über sie. Konan hatte mich deswegen des öfteren sogar schon als Stalker bezeichnet und wahrscheinlich hatte sie damit nicht einmal unrecht.
      Gerade als ich mich zu meinem Thronsaal aufmachte, tauchte Zetsu unvorhergesehen vor mir auf. Ihm alleine war es möglich sein Chakra komplett vor mir zu verbergen und mir aufzulauern. Aber ich ließ mir nichts anmerken und musterte ihn nur stoisch. "Du hast etwas zu berichten?"
      Mit einer Stimme die zwei waren, murmelte er: "Im Norden haben sich Störenfriede zusammengeschlossen."
      Als er nicht direkt weiter sprach, ging ich einen fordernden Schritt auf ihm zu. "Was wollen sie? "
      "Es scheint sich um eine Splittergruppe der Typen zu sein, die Itaschis Team vor ein paar Monaten zerschlagen hat. Scheinbar gab es doch noch ein paar Hintermänner, die nun Rache üben wollen. Und offenbar haben sie dafür mächtig trainiert." Mir war schleierhaft, wie Zetsu über diesen Umstand zugleich erfreut und verärgert sein konnte. Aber es war nun einmal Zetsu, ich sollte mich also nicht wundern.
      "Sie sind also stärker als beim letzten Mal", überlegte ich bereits. Gerne hätte ich tatsächlich wieder den Uchiha und sein team entsendet, da sie bereits Erfahrung mit den Typen hatten, aber leider war gerade jeder von ihnen verhindert. Dasselbe galt für Hidan und Kakuzu und auch Sasori und Deidara bereiteten sich auf eine bevorstehende Mission zu. Egal wie ich es auch drehte und wendete, das einzige momentan verfügbare Team waren Konan und Yumiko. Aber der Gedanke die junge Frau in die nächste Gefahr auszusenden gefiel mir kein bisschen. "Danke für die Information", nickte ich Zetsu letztendlich zu und schib mich an ihm vorbei. Bevor ich ihn allerdings vollends passiert hatte, war er auch schon wieder verschwunden. Mit nichts anderem hatte ich gerechnet.

      "Es waird schon nichts schiefgehen." Konan klang recht optimistisch, als ich ihr im Thronsaal von der Splittergruppe im Norden berichtete. "Selbst wenn sie stärker sein mögen, als der Rest von ihnen zuvor: Itachi und Aira haben sich wohl vollkommen alleine und problemlos um sie kümmern können. Yumiko ist in den letzten Monaten ebenso unglaublich stark geworden und ich würde meine Fähigkeiten nun auch nicht als schwach einschätzen. Wir werden das schon hinbekommen."
      Diese Zuversicht und Selbstsicherheit in der Stimme der Blauhaarigen war eine Eigenschaft, die sie sich erst nach ihrer Zeit mit Yumiko neu angeeignet hatte. Es war absolut richtig gewesen, die beiden ein Team bilden zu lassen.
      Selbst als ich endlich zustimmend nickte, saß da noch eine gewisse Sorge in meinem Nacken, aber ich versuchte sie für den Moment zu ignorieren. "Okay, dann werde ich Yumiko bescheid geben."
      Konan nickte nur und machte sich auf, ihre Sachen für die Reise vorzubereiten. Auch ich verließ den Raum und machte mich auf die Suche nach der jungen Konoichi. Ihrem fehlenden Chakra zu urteilen, war sie bereits wach und hatte ihr Zimmer verlassen. Daraufhin führte mein erster Weg zu Kafeteria und zu meiner Freude wurde ich fündig. "Yumiko. Guten Morgen", begrüßte ich sie, wieder mit dem Versuch ein freundliches Lächeln zu zeigen, auch wenn es wahrscheinlich nur wie das minimale Heben meiner Mundwinkel erschien. "Es gibt etwas, dass ich mit dir bereden muss." Ich musterte sie eingehend, während ich mich ihr näherte. Ja, sie sah deutlich besser aus. Der Ausflug gestern war wirklich eine gute Idee gewesen, nun saß da wieder die wunderschöne und starke Yumiko vor mir, die ich an ersten Tag kennen gelernt hatte. Die mich schon damals unglaublich fasziniert hatte. Wie gern wäre ich mit den Fingern einfach nur durch ihre weichen Haare gefahren...? Stattdessen ließ ich mich ihr gegenüber auf einen Stuhl sinken. "Es gibt da einen Auftrag für dich und Konan. Eigentlich wollte ich dir noch etwas mehr Ruhe gönnen... aber ich befürchte, dass ich dich bereits heute noch auf eine neue Mission aussenden muss." In meinem Blick lag Bedauern. Immerhin würde ich hier zurückbleiben müssen, da ansonsten niemand mehr da wäre um das HQ zu bewachen. Warum mussten diese Kerle denn nur zu dieser ungünstigsten Zeit auftauchen. "Allerdings ist keine unnötige Eile geboten, es reicht wenn du und Konan noch heute Mittag aufbrechen, damit du in Ruhe alles vorbereiten kannst." Daraufhin erklärte ich ihr den Grund und das Ziel der Mission. Welches vor allem darin bestand diese Splittergruppe von ihrem Racheplan abzubringen, bevor sie Amegakure noch näher kamen. Während ich erklärte wuchs die Sorge in meinem Nacken zu einem unangenehmen Stechen an. Ich wollte sie keines Falls in diese potentielle Gefahr entsenden, aber mir blieb kaum eine Wahl.

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      Aira


      Warm und gemütlich. So hatte sich mein Schlaf in dieser Nacht angefühlt und ich wusste bereits als ich die Augenlider öffnete, dass ich so tief und lange geschlafen hatte, wie die letzten Monate wenn gar Jahre nicht. Umso erschrockener war ich allerdings als ich mich direkt dem entspanntem Gesicht des Uchihas entgegen sah. Sofort war die Erinnerung an den gestrigen Abend zurück, wobei mich der Umstand die ganze Nacht im selben Bett wie er geschlafen zu haben, erröten ließ.
      War er in der Nacht etwa näher an mich herangerückt? Und wann hatte ich mich zu ihm gedreht? Als ich mich langsam und vorsichtig erhob, um ihn nicht zu wecken, musste ich etwas entsetzt feststellen, dass auch ich an ihn herangerückt war. War er für diese geborgene Wärme in meinem Schlaf verantwortlich gewesen? Ich schüttelte den Kopf. Das musste ich mir nur eingebildet haben. Welch ein Blödsinn!
      Darauf bedacht keinen einzigen Ton von mir zu geben, schob ich mich weiter in die Aufrechte und stellte meine Füße auf den Boden, bevor ich mich langsam vom Bett erhob. Erst dann drehte ich mich erneut zu dem schlafenden Schwarzhaarigen um. Hatte ich ihn schon jemals so schlafen sehen? hatte ich ihn überhaupt schon einmal richtig schlafen sehen? Sein gesichtsausdruck war so friedlich und entspannt, wie nie zuvor, was ihn deutlich jünger wirken ließ, als sonst. Wie erschöpft musste er nur gewesen sein, um so fest einzuschlafen? War ich etwa nicht die einzige, die mit unserem ständigen Training zu kämpfen hatte? Bei diesem Gedanken keimte milde Genugtuung in meiner Brust auf. Letztendlich war der uchiha doch nur ein Mensch, wenn auch ein sehr starker. Wobei vielleicht auch seine Augenerkrankung etwas mit seinem erschöpften Zustand zu tun haben könnte. Noch immer war mir nicht gelungen genau in Erfahrung zu bringen, was es mit seinen gelegentlichen Besuchen bei Sasori auf sich hatte. Aber ich wusste, dass er sich bei dem Puppenspieler die Augen behandeln ließ und ich war mir sicher, dass etwas mit seinem Sharingan zu tun haben musste. Ob es vollständig heilbar war? Könnte man dem Uchiha vielleicht endlich anhaltende Erlösung bieten, wenn man ihm eine richtige Versorgung und zeit zur Verfügung stellte? Und warum zum teufel machte ich mir darüber genau Gedanken?! Sollte ich nicht zufrieden damit sein, zumindest eine Schwäche des Uchihas zu kennen? Und doch wünschte ich mir irgendwie, dass seine Augen heilen würden.
      Ich schüttelte den Kopf. Ich musste auf andere Gedanken kommen. Vielleicht könnte ich bei der Gelegenheit schon etwas Frühstück besorgen und eventuell auch ein paar zusätzliche Vorräte für die restliche Mission holen. Bevor ich allerdings den Raum verließ fiel mein Blick noch einmal auf den Schwarzhaarigen. Als ich aufgestanden war, hatte ich ihm die Decke zum Teil von den Schultern gezogen. Ich bewegte mich praktisch von selbst auf ihn zu. So vorsichtig wie möglich fingerte ich nach dem Saum der Decke und zog sie langsam und bedächtig wieder über ihn. Seit wann war ich ihm gegenüber nur so fürsorglich geworden?
      Ich ließ die Frage in meinem Kopf unbeeantwortet und schlich endlich aus dem Raum. Es würde einige Minuten dauern ein paar Sachen für die restliche Reise einzusammeln und dann ein Frühstückstablett für uns zusammenzustellen. Vielleicht wäre er bis dahin sogar schon aufgewacht.
      Dennoch betrat ich das Zimmer etwa eine halbe Stunde später so leise wie möglich und stellte das Tablett mit dem zusammengestellten Frühstück auf dem Boden ab.

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    • Yumiko

      Ich war gerade mitten beim Frühstück, als ich hörte, wie sich die Türen der Cafeteria öffneten. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und erblickte direkt Pain, welcher unweigerlich auf mich zu steuerte und letztendlich vor mir stehen blieb. Er wünschte mir einen guten Morgen und ich glaubte sogar für den Hauch einer Sekunde, ein Lächeln auf seinen Lippen gesehen zu haben. "Guten Morgen", wünschte ich ihm ebenso und lächelte ihn an. Er sprach davon, dass er etwas mit mir bereden müsste und ließ sich dabei auf dem Stuhl von mir gegenüber nieder. Ich war ein wenig über den Tonfall in seiner Stimme verwundert, da er nicht gerade glücklich über das wirkte, was er mir gleich erzählen würde. Innerlich machte ich mir schon Sorgen, dass es mit unserem gestrigen Ausflug zu tun hatte, doch glücklicherweise behielt ich Unrecht. Pain wollte lediglich Konan und mich auf eine Mission schicken. Jedoch wollte ich nicht so ganz verstehen, warum ihn dies ein wenig bedrücken zu schien.
      Pain erklärte mir die Mission und den Hintergrund des Auftrags, während ich immer mal wieder verstehend nickte und mein Essen weiter aß. Nachdem er geendet hatte glaubte ich einfach daran, dass er sich Sorgen um seine Kindheitsfreundin machte. Die Gegner mit denen wir zu tun hatten, schienen stark zu sein und er wollte sicher nicht, dass Konan etwas zustieß, was ich absolut nachvollziehen konnte. Auch ich hatte die Blauhaarige nach den sieben Monaten bei Akatsuki in mein Herz geschlossen und würde sie nur ungern verletzt sehen.
      "Mach dir keine Sorgen, ich werde gut auf Konan aufpassen", kam es mit einem breiten Lächeln aus mir heraus, nachdem ich mein Frühstück verzehrt und Pain geendet hatte. Dann aber dachte ich ein wenig über die Mission nach, die er uns beiden aufgetragen hatte und ich wurde ein wenig unglücklich. "Ich hatte gehofft niemals jemanden töten zu müssen, aber es klingt ganz danach, als würde Konan und mir keine andere Wahl bleiben", stellte ich fest. In mir wuchs die egoistische Hoffnung, dass Konan alleine dafür sorgte, dass diese Männer das Zeitliche segneten, da ich mich noch immer nicht dazu in der Lage fühlte, einem Menschend das Leben zu nehmen. Andererseits wusste ich, dass ich schon längst eine Mörderin war. Etliche Male hatte ich mich auf Missionen einfach weggedreht, während meine Partner den vernichtenden Schlag ausführten, somit machte es keinen Unterschied. Und trotzdem: Ich konnte und wollte mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ich diese Person war, die jemand anderem ein Messer durch die Brust rammte.
      Ich seufzte leise. Hidan würde diese Mission sicher große Freude bereiten. Schade dass es so dringend war und wir nicht darauf warten konnten, dass er und Kakuzu wiederkamen. "Okay, dann werde ich mich langsam fertig machen und ein paar Vorkehrungen treffen. Sollten wir uns vorher nicht mehr sehen, wünsche ich dir noch einen schönen Tag. Bis bald", verabschiedete ich mich von Pain und schnappte mir dann mein leeres Tablett, welches ich weg stellte und mich anschließend auf mein Zimmer begab. Ich packte meine Sachen zusammen und stellte noch ein paar schnellwirkende Medikamente her, die Konan und mich im Notfall heilen sollten. So würde ich weniger Chakra für meine Heilungsjutsus gebrauchen und könnte mehr in Angriff und Verteidigung investieren. Sehr praktisch.

      Nach einigen Stunden traf ich auf Konan am Ausgang des HQs. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf die Lippen der Blauhaarigen gelegt, als sie mich erblickte, welches ich erwiderte. "Können wir?", fragte ich sie. "Ja."


      Itachi

      Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen derart erholsamen und ruhigen Schlaf hatte. Ich fühlte mich am nächsten Morgen gut erholt und wäre am liebsten einfach liegen geblieben, da ich noch nicht bereit dazu war, die Wärme, die mich umgab, aufzugeben. Doch unglücklicherweise lag diese Entscheidung nicht an mir, denn ohne meine Zustimmung, hatte sich die Wärmequelle von mir von selbst entfernt. Es stimmte mich unzufrieden und beinahe wäre mir ein kleines Murren über die Lippen gerutscht, jedoch konnte ich es gerade noch so unterdrücken. Stattdessen versuchte ich die fehlende Wärme mit anderen Dingen zu ersetzen, in dem ich mich beispielsweise mehr unter die Bettdecke kuschelte, jedoch half dies nur herzlich wenig. Ich wollte so schnell noch nicht aufgeben und schlief weiter, während mein Unterbewusstsein die fehlende Wärme zu ignorieren versuchte. Jedoch wollte mir dies nicht gelingen und so öffnete ich nach einer guten halben Stunde meine Augen. Ich brauchte einen Moment um wach zu werden und zu realisieren, wo ich gerade war und was zu letzt geschah. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr konnte ich mich an den vergangenen Abend erinnern und mit einem Schlag wurde mir klar, dass es Aira war, welcher ich die wohlige Wärme in der Nacht zu verdanken hatte.
      Die junge Frau war vor nur wenigen Momenten in das Zimmer getreten und stellte das Tablett vorsichtig ab. Ich sah dies als meinen Einsatz und erhob mich langsam, so dass ich auf der Matratze saß. Ich strich mir durch meine offenen Haare, um sie ein wenig zu richten und an ihren eigentlichen Platz zu bringen, jedoch hoffte ich nicht darauf, dass sie so ordentlich wie im Zopf aussehen würden.
      "Guten Morgen", begrüßte ich die junge Frau und erhob mich langsam aus dem Bett. "Konntest du letzte Nacht ein wenig Ruhe finden?", fragte ich die Konoichi mit einem ehrlichen Interesse. Mir war es wichtig gewesen, dass sie sich erholen konnte und nun wieder fit war, nur aus diesem Grund hatte ich eine Herberge angestrebt. Wäre mir ihr gesundheitliches Wohl egal, hätten wir auch unter freiem Himmel schlafen können, aber so war es doch deutlich besser. Ich für meinen Teil fühlte mich sehr viel erholter als noch vorherige Nacht. Dabei konnte ich allerdings nicht sagen, ob es nur an dem weichen Bett lag oder aber auch Aira ihren Teil dazu beigetragen hatte. Ich wusste zwar nicht was es war, aber irgendetwas hatte die junge Frau an sich, dass mich schneller zur Ruhe kommen ließ. Wenn ich wusste, dass es ihr gut ging, konnte ich mich entspannen und mich auf andere Dinge konzentrieren. Andersrum hieß es aber auch, dass ich mich zu schnell aus der Ruhe bringen ließ, wenn ich nicht wusste, ob sie bei bester Gesundheit war. Was war es nur, dass diese Frau in mir auslöste?
      Mein Blick wanderte von ihr zu dem Tablett, dass sie mitgebracht hatte. "Hast du schon Frühstück geholt?", wollte ich von ihr wissen. "Wie lange bist du schon wach?" Mir war zwar bewusst gewesen, dass sich etwas neben mi entfernt hatte, jedoch war ich zu müde gewesen, um mich darum zu kümmern. Ich schien diesen Schlaf dringend benötigt zu haben.

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    • Pain

      Ich stockte kurz, als sie meinte sie würde gut auf Konan aufpassen und ich müsste mir keine Sorgen machen. Natürlich war mir auch meine alte Freundin sehr wichtig und auch um sie machte ich mir Sorgen, aber offenbar war Yumiko nicht klar, dass es im Moment vor allem um ihr Wohlergehen ging. Ich wüsste nicht, was ich tun sollte, wenn sie zu schaden kommen würde oder schlimmer noch auf einer Mission den Tod fand. Mir war klar, dass es unsinnig war, mir solche Sorgen um sie zu machen und ich selbst verantwortlich dafür war, dass sie nun Mitglied dieser gefährlichen Organisatiion war und natürlich auch auf entsprechende Missionen gehen musste. Aber ich konnte einfach nicht anders. Und sicherlich könnte ich es mir auch niemals im Leben verzeihen, sollte ihr etwas zustoßen.
      "Pass bitte gut auf dich auf", meinte ich nur und schüttelte den Kopf als sie von dem ihr so verhassten Töten anderer Menschen zu sprechen begann. "Du weißt ganz genau, dass ich niemals von dir verlangen würde, dass du eigenhändig das Leben eines anderen beendest und auch Konan wird das nicht erwarten. Ihr ist es schon die größte Hilfe jemanden wie dich zu haben, auf die man sich voll und ganz verlassen kann und einem den Rücken stärkt." Ich versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln, auch wenn ich selbst wusste, dass es in meinem Gesicht wohl eher fehl am Platzt wirken musste.
      Für mein Empfinden viel zu schnell hatte sie ihr Frühstück beendet und sich von mir verabschiedet, um sich vorzubereiten, woraufhin ich ihr noch einige Sekunden lang nachblickte und dann auch die Kafetaria verließ. Noch immer hatte ich bei der ganzen Sache ein verdammt schlechtes Gefühl.



      Konan


      Ich musste nicht lange auf Yumiko warten, nachdem ich mich am Ausgang des HQ positioniert hatte. Wie erwartet erschien sie nur wenig später auf dem Flur woraufhin ich ihr mit einem milden Lächeln entgegenblickte. "Ja, wir können", erwiderte ich auf ihre Frage und verließ mit ihr das HQ und wenig später auch den ewigen Regen Amegakures. Dabei gingen mir immer wieder Nagatos sorgenvolle Worte durch den Kopf, welchem nach wie vor gar nicht gefallen mochte mich und Yumiko auf diese Mission senden zu müssen.
      Er vermutete einen Hinterhalt und wahrscheinlich hatte er damit auch nicht unrecht, aber er durfte auch nicht vergessen, dass wir beiden alles andere als schwach waren, wobei sich vor allem die junge Konoichi in den letzten Monaten extrem verbessert hatte und zu der besten Teampartnerin geworden war, die ich mir nur wünschen konnte. Solange sie dabei war, konnte ich mir sicher sein, dass sie mir den Rücken stärkte. Das machte das Kämpfen so unglaublich viel einfacher und die Missionen deutlich weniger gefährlich.
      "Laut Zetsu sollen unsere Feinde schon zu einem der nahegelegenen Dörfer vorgedrungen sein. Sie scheinen einen Verdacht zu haben, dass sich Akatsuki ind Amegakure versteckt und halten scheinbar direkt darauf zu", erklärte ich, während wir durch die Wälder streiften. "Wir müssen sie dringend aufhalten, bevor sie dem Hauptquartier zu nahe kommen, allerdings besteht die Möglichkeit, dass sie mit unserem Eingreifen rechnen und schon auf uns warten. Wir müssen also vorsichtig sein."
      Als besagtes Dorf endlich in Sichtweite kam, wurden wir langsamer und vorsichtiger. Zwar glaubte ich nicht, dass sich diese Banditen so viel weiter entwickelt hatten, um zu einer ernsthaften Gefahr für uns zu werden, aber Vorsicht war besser als Nachtsicht. Eben deswegen behielt ich meine Sinne geschärft und achtete auf jedes Geräusch und suchte nach nahe liegenden Chakren, die eventuelle Angreifer ankündigen könnten. Aber es blieb ruhig. Bis wir beinahe das Dorf erreicht hatten.
      Ich wusste nicht, wo sie plötzlich herkamen, hatte ich ihr Chakra nicht einmal wahrnehmen können, doch auf einmal waren sie da. Mindestens zehn Männer umrundeten uns mit gezückten Kunai und einem breiten Grinsen auf den Lippen.
      "Ihr seid uns in die Falle gegangen", meinte der Kerl direkt vor uns und kam näher.
      Ich reagierte umgehend und ließ mein eigenes Kunai auf ihn fliegen, bevor ich mich auch schon in mein Papierjutsu auflöste... zumindest war das der Plan. Doch gerade als ich mich aufzulösen begann kippte einer der anderen Angreifer eine ölige Flüssigkeit über meinen Kopf. Umgehend verlor ich die Kontrolle über die einzelnen Papierblätter und musste im nächsten Moment schon einen weiteren Angriff von der Seite abfangen.
      Woher wussten diese Kerle von meiner Schwäche? Wer hatte ihnen diese Information gegeben? Und wie hatten sie sich vor uns verbergen können? Hatten sie sich etwa mit einem speziellen Jutsu abgeschirmt? Aber dann mussten sie genau gewusst haben, wo und wann wir hier langkamen!
      Während ich vollends damit beschäftigt war, die Angriffe dreier Männer gleichzeitig abzuwehren, stürmten die ersten auch schon auf Yumiko zu. Verzweifelt versuchte ich si zu erreichen, aber ich am nicht gegen meine Gegner an. Sollten das wirklich die Banditen sein, die Aira und Itachi vor einigen Monaten so leicht erledigt hatten? Oder waren die Kerle damals nur eine kleine Untergruppe gewesen und jetzt hatten wir es mit den wahren Übeltätern zu tun?
      Eigentlich war das im Moment egal. Wir mussten hier irgendwie rauskommen und uns neu formieren und vorbereiten. Sie hatten uns kalt erwischt.
      Gerade wollte ich härter gegen meine Gegner vorgehen und es gelang mir sogar einen der Kerle das Kunai zwischen die Rippen zustoßen, doch dann spürte ich auch schon einen heftigen Schlag in meinen Rücken. Dem Tumult geschuldet wusste ich bereits schon nicht mehr genau, wo sich Yumiko befand... dabei hatte ich Nagato versprochen, sie zu beschützen. Und nun raubte mir der Schmerz auch noch den Atem.
      Dem ersten Treffer folgten weitere und nach wie vor machte es mir die Ölschicht auf meinem Körper mein Papierjutsu zum Einsatz zu bringen. Das hier würde kein gutes Ende nehmen. Dem war ich mir absolut sicher, als ein unabwehrbares Kunai auf meinen Hals zusauste und ich innerlich bereits mit dem Leben abschloss.

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      Aira


      Tatsächlich schien der Uchiha noch zu schlafen, als ich das Zimmer betrat, allerdings musste ich nicht lange warten, bis er endlich den Kopf hob und mir einen guten Morgen wünschte. "Guten Morgen", antwortete ich mit gleichgültigem Ton, während ich mit einer seltsamen Zufriedenheit feststellte, dass die tiefen Ringe unter seinen Augen weniger geworden waren. Warum war ich froh darüber, dass er gut geschlafen hatte? Warum machte ich mir Sorgen um ihn?
      Ich schüttelte die dummen Gedanken mit einem kaum merklichen Kopfschütteln beiseite und blickte dann wieder zu ihm auf. "Ich habe gut geschlafen, ja." Ich würde ihm ganz sicher nicht offenbaren, dass ich neben ihm so ruhig geschlafen hatte wie lange nicht mehr, aber ich würde ihn auch nicht anlügen, erst recht nicht, da auch mein Blick deutlich erholter wirken musste, als noch gestern Abend. "Und wie ich sehe, scheinst auch du dich etwas erholt haben zu können." Ich war selbst erstaunt darüber, den fast ... glücklichen? Ton in meiner Stimme zu hören. Ich versuchte es unbemerkt zu überspielen und setzte mich an den kleinen Tisch, bevor ich das Frühstück verteilte.
      "Vielleicht seit einer halben Stunde. Tut mir im Übrigen leid, wenn ich den geweckt haben sollte, immerhin schienst du den Schlaf noch nötiger gehabt zu haben, als ich." Kurz schaute ich wieder prüfend zu ihm auf, bevor ich mir den ersten Bissen frisches Brot zwischen die Zähne schob. Ja, er wirkte definitiv erholter, aber diese Augenringe, die ihn scheinbar überallhin zu begleiten schienen war nur zum Teil verschwunden. Allerdings schien der Schwarzhaarige entgegen seiner ständigen Belehrungen deutlich mehr auf Schlaf zu verzischten, als ich es bereits tat, außerdem war auch er immer einer der ersten die morgens das Bett verließen, wenn er nicht einmal wieder mitten in der Nacht Sasori aufgrund seiner Augen aufsuchte. Zumindest war das ein paar wenige Male vorgefallen, als ich noch in seinem Zimmer hatte schlafen müssen und auch danach hatte ich immer wieder sein Chakra in dem Flur neben meinem Zimmer spüren können, wenn er in der Nacht durch die Flure schlich. Und in letzter Zeit schienen seine Augen ihn sogar noch häufiger zu quälen als noch vor einem halben Jahr.
      Ich zwang mich den Blick abzuwenden und mich wieder dem Frühstück zuzuwenden. Ich musste dringend aufhören mir um diesen Kerl Sorgen zu machen.
      "Ich habe auch noch ein paar zusätzliche Vorräte für die restliche Mission eingepackt und an der Rezeption bescheid gegeben, dass wir bald das Zimmer räumen werden. So können wir später einfach verschwinden, ohne dass die Chance besteht, dass du noch irgendjemanden auffallen könnetst", verkündete ich, nachdem ich den letzten Bissen getan hatte und mich satt zurücklehnte. "Allerdings sollte ich zuvor noch diese Sachen wechseln", stellte ich dabei fest udn musterte den Kimono an meinem Leib. Tatsächlich empfand ich es als schade ihn bereits wieder ablegen zu müssen, war er doch um einiges gemütlicher als meine eigentliche Kleidung, aber dafür war er im Kampf auch deutlich unpraktischer. Also erhob ich mich mit einem entschlossenen Nicken, griff nach meinen Klamotten, die ich in eine Ecke des Raumes gelegt hatte und machte mich daran das Zimmer zu verlassen. "Ich werde mich schnell umziehen gehen, dann das Tablett wegbringen und dann können wir auch schon wieder aufbrechen, wenn du soweit bist." Gerade wollte ich die Tür hinter mir schließen, als mir noch etwas einfiel und erneut ein seltenes Lächeln auf meinen Lippen Einzug fand. "Und vergiss die Kapuze nicht überzuziehen, damit dich keiner erkennt." Tatsächlich freute ich mich schon darauf, den Uchiha erneut in dem Aufzug sehen zu können und verschwand mit einem anhaltenen milden Lächeln in Richtung Gemeinschaftsbäder.
    • Yumiko

      Ich nickte verstehend und folgte Konan aus dem Regen Amegakures hinaus. Im Gegensatz zu mir schien sich die junge Frau nicht weiter an dem Regenfall zu stören -was mich nur wenig wunderte, da sie hier schon eine ganze Weile lebte- doch ich konnte und wollte mich einfach nicht damit abfinden. Regentage mochten zwar mal ganz gemütlich sein, doch auf Dauer fühlte sich das ganze doch eher mehr belastend als gemütlich an. Pain hatte mir zwar erklärt, dass der Regen von dem Klima kam und der Grund dafür die Standort Amegakures sei, doch wollte mir es trotzdem nicht einleuchten, warum dieses Dorf absolut niemals die Sonne sah.
      "Verstehe", sagte ich, nach dem Konan ihre Worte geendet hatte. Die Lage war ernst und ein seltsames Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit. Es war eine raue Vorahnung, dass diese Mission noch einige Überraschungen für uns beide parat haben würde, Überraschungen auf die wir wohl lieber verzichten würden, wenn wir denn könnten.
      Endlich betraten wir zu zweit das Dorf und mir wollte es auf Anhieb nicht gefallen, dass es so ruhig war. Es war wie die Ruhe vor dem Sturm und ich sollte Recht damit behalten. Die Männer hatten uns bereits erwartet und Konan und ich waren ihnen genau in die Falle getappt. Schlimmer noch. Sie hatten uns förmlich auf dem Präsentierteller und schienen zu allem Überfluss auch noch Informationen über unsere Fähigkeiten zu haben -zumindest über die von Konan. Ich hatte Sorge darüber, wie viel mehr diese Männer über uns Akatsuki wussten und schon jetzt wurde mir klar, dass wir keinen einzigen von ihnen am Leben lassen könnten. Doch dies sollte meine geringste Sorge sein, denn aktuell sah es eher danach aus, als würden unsere Gewinnchancen gegen diese Männer rapide sinken. Ich war entsetzt davon zu sehen, wie diese starke Frau so machtlos gegenüber unseren Feinden war und das alles nur, weil sie ihren Schwachpunkt kannten. Es ließ mich realisieren, dass kein Training dieser Welt ausreichen würde, um sicher vor dem Feind zu sein.
      Ich versuchte Konan so gut es ging, den Rücken freizuhalten und kümmerte mich um die anderen fünf Männer. Im Gegensatz zu Konan bestanden meine Jutsus aus mehreren Formen. Selbst wenn ich ein wenig von dem Öl abbekam, so würde es für mich noch lange nicht das Ende dieses Kampfes sein.
      Ich hielt es für keine so gute Idee, mich in meine Blüten aufzulösen, weshalb ich einige Fingerzeichen machte und stattdessen Ranken aus dem Boden schießen ließ. Ich schaffte es, einen der fünf Männer zu packen und ich fixierte ihn mit den Ranken an einer Hauswand, in dem sie sich durch sein Fleisch bohrten und ihn förmlich an die Wand nagelten. Er schrie vor Schmerzen auf, doch ich ließ mich davon nicht beirren und begann die Verfolgungsjagd der anderen. Immer mal wieder neigte ich meinen Kopf zur Seite, um zu sehen, ob es Konan gut ging. Gerade in diesem Moment erkannte ich, wie ein Kunai auf sie geworden wurde, welches ich mit einer raschen Handbewegung mit einer meiner Ranken von ihr abwenden konnte. Dadurch ließ ich jedoch meine eigene Verteidigung weniger werden und noch bevor ich hatte reagieren können, bekam ich einen heftigen Schmerz in meiner Magengrube zu spüren. Einer der Männer hatte mir sein Schwert durch den Bauch gerammt und ich spuckte Blut. Ich legte meine Hände an die Klinge und sorgte dafür, dass sie nicht weiter vordringen konnte. Ich wusste, dass Konan hinter mir stand und ich versuchte mit allen Mitteln, die Klinge von ihr fernzuhalten. Ich biss die Zähne zusammen und konzentrierte mich, ehe ich es schaffte, die Klinge des Schwertes, in meine Kirschblüten aufzulösen. Mit einer schnellen Handbewegung schickte ich diese zu ihrem ursprünglichen Besitzer zurück und der Mann wurde in einem Strudel aus Kirschblüten gefangen, welche seine Haut auf schnitten und ihn schon bald so sehr verletzten, dass er das Bewusstsein verlor.
      Ich sank auf die Knie und hielt mir meinen blutenden Bauch, wobei ich direkt versuchte, meine Wunde zu heilen. Mit einer schnellen Handbewegung kramte ich eine Spritze aus der meiner Tasche am Bein und jagte mir die Nadel und das Mittel in den Körper.
      Ich drehte mich um und erkannte, dass Konan mittlerweile ebenfalls zwei der Männer hatte besiegen können. Es waren nur noch sechs. Ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen, ehe ich mich wieder auf meine Gegner konzentrierte und vom Boden aufstand.

      Konan und ich lieferten uns einen zähen Kampf mit den Männern und obwohl wir uns wacher geschlagen hatten, waren wir letztendlich doch unterlegen. "KONAN!", schrie ich, als der jungen Frau plötzlich ein Kunai in die Brust gerammt wurde. Ich sah sie das Bewusstsein verlieren und wie sie zu Boden sackte. Bei mir setzte jeglicher Verstand aus und ich hatte nur noch das Ziel, sie zu heilen und von hier weg zu schaffen. Es waren nur noch vier Männer übrig, doch sie waren zu stark für uns beide. Verbittert biss ich mir auf die Unterlippe, während einer der Männer zu Boden drückte. Ich wandte meinen Kopf zu Konan und starrte auf ihren regungslosen Körper. Ich selbst hatte nicht mehr viel Chakra vorrätig, doch für dieses eine Jutsu sollte es noch genug sein.
      "Ö-Öffnen!", schnaubte ich und unter Konans Körper ragten ein paar Ranken aus dem Boden, die die junge Frau einwickelten und heilten, während sie sie gänzlich zu verschlingen schienen und sich letztendlich mit ihr im Erboden zurück zogen, um sie unterirdisch zurück ins HQ nach Amegakure zu bringen. Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, als mir bewusst wurde, dass das Jutsu ein Erfolg war und Konan es vermutlich lebend zurück schaffen würde. Ich hingegen bekam nun die Wut des Anführers zu Gesicht. Er rannte auf mich los und wollte mir ein Kunai in den Körper jagen, doch noch bevor ich den Schmerz überhaupt hätte wahrnehmen können, verlor ich das Bewusstsein. Ich sah nur noch, wie einer der Männer versuchte, ihn davon abzuhalten, bevor schlussendlich alles schwarz um mich herum wurde.


      Itachi

      Entgegen jeglicher Erwartungen schien Aira diesen Morgen überraschend gut gelaunt zu sein -zumindest für ihre Verhältnisse. Die meiste Zeit über macht sie einen recht kühlen und unnahbaren Eindruck auf jeden, der ihr begegnete, aber heute konnte sie sogar das Monotone in ihrer Stimme ablegen und ein wenig Gefühl in ihren Klang dazu geben. Es überraschte mich, doch ließ ich es mir nicht anmerken, immerhin wollte ich der jungen Frau damit nicht auf die Nerven gehen oder sie gar verschrecken. Die meisten Leute würden sich darüber vermutlich keine Gedanken machen und es ihnen somit nicht auffallen, aber mir schien jede noch so kleine Veränderung bei Aira ins Auge zu stechen. Mir war durchaus bewusst, dass ich die junge Frau intensiver beobachtete, als es üblich war, doch aus irgendeinem Grund konnte ich mich einfach nicht von ihr losreißen. Jedes Mal wenn wir miteinander zu tun hatten, zog sie mich nur noch mehr in ihren Bann und ich hatte nicht einmal das Bedürfnis, mich daraus zu befreien.
      "Das freut mich zu hören", sagte ich ruhig, aber ehrlich, während ich mich zu Aira an den Tisch setzte und mich bei ihr für das Frühstück bedankte, welches sie mitgebracht hatte. "Ja, es war eine gute Idee gewesen, hierher zu kommen. Ich denke unserer Mission wird jetzt nichts mehr im Weg stehen, dennoch sollten wir uns nicht in Sicherheit wiegen, aber das brauche ich dir ja nicht zu erzählen. Du bist erfahren genug, um das selbst zu wissen", meinte ich noch ruhig, ehe ich zu frühstücken begann. "Du hast mich nicht aufgeweckt", erklärte ich der Blondhaarigen. "Und selbst wenn, wäre das nicht tragisch. Immerhin haben wir beide heute länger als sonst geschlafen. Außerdem sollten wir den wahren Grund nicht vergessen, warum wir hier sind", meinte ich noch. Wir waren hier schließlich auf einer Mission und nicht um uns zu vergnügen.
      Kurz musterte ich die junge Frau vor mir und merkte, dass auch sie wesentlich entspannter und erholter als letzte Nacht wirkte. Es schien ihr gut getan zu haben, mal eine Nacht nicht unter dem freien Sternenhimmel zu schlafen. Wenn ich ehrlich war, gefiel mir der Anblick dieser Aira sehr viel besser, als der, der bisherigen. Sie schien nach all den Monaten endlich ein wenig aufzutauen und offenbarte mir einen kleinen Einblick in ihre Gefühlswelt, auch wenn es nicht besonders viel war, dass sie mich sehen ließ, war ich doch äußerst dankbar, für diesen kleinen Moment.
      "Danke", sagte ich, als sie von den Vorbereitungen sprach und wir das Frühstück beendet hatten. Als sie dann aber auf die Kapuze zu sprechen kam, legte sich ein seltenes, aber dafür sehr schönes, Lächeln auf ihre Lippen. Ein Lächeln dass sie in meinen Augen irgendwie zu einem anderen Menschen machte und dass ich bei ihr so sehr genoss. Vielleicht sollte ich diese Kapuze häufiger auf Missionen tragen, wenn Aira sich so sehr darüber zu amüsieren schien.
      "Gewöhn dich bloß nicht an den Anblick. Er wird nicht allzu oft auftauchen", sprach ich das Gegenteil von dem aus, was ich vor wenigen Momenten noch gedacht hatte.
      Aira war schließlich verschwunden und ich nutzte die Zeit, um mich selbst umzuziehen und das Zimmer soweit auf Vordermann zu bringen, dass wir es möglichst bald abgeben konnten. Ich packte meine Sachen zusammen, machte mir einen Zopf und zog mir schließlich die Kapuze über, die mir Aira am gestrigen Abend gegeben hatte, ehe ich darauf wartete, dass die Blondhaarige Schönheit zu mir zurückkehrte.

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    • Pain


      Es waren erst ein paar Stunden vergangen und dennoch war ich nur damit beschäftigt mur Gedanken um Yumiko und Konan auf ihrer Mission zu machen. Die ganze Zeit über hatte ich dieses ungute Gefühl in der Magengrube nicht abschütteln können und etwas in mir drängte mich förmlich dazu, ihnen zu folgen und nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Aber ich konnte es mir nicht erlauben. Zwar könnte ich eine weitere meiner Verkörperungen aussenden und damit als Pain zurückbleiben, aber damit würde ich eines meiner wichtigstesn Geheimnisse vorzeitig preisegeben. Immerhin wusste nicht einmal ein Großteil von Akatsuki über die insgesamt sechs Körper Bescheid, die ich steuern konnte. Sollte ich nun einen weiteren meiner Pfade entsenden würde das nur meine Pläne durchkreuzen, vor allem da diese Banditen sowieso schon hinter Akatsukis Geheimnnis her zu sein schienen.
      Also musste ich mich in Geduld üben und hoffen, dass entweder Hidan und kakuzu bald wieder von ihrer Mission zurückkehrten oder dass sich zumindest meine schlechten Vorahnungen als falsch herausstellten und die beiden Frauen bald schon wieder unbeschadet zurückkehren würden.
      Meine Gedanken kamen augenblicklich zum erliegen, als ich spürte wie ein mächtiges Jutsu durch Amegakure auf das HQ zurollte. Sofort war ich in Alarmbereitschaft und sprang aus dem Thronähnlichen Stuhl auf, in dem ich bis eben noch gedankenverloren verharrt hatte. Wurden wir etwa angegriffen? War es doch jemandem gelungen unsere genaue Position auszumachen?
      Ich stockte mitten in der bewegung, als ich das Chakra spürte, dass diesem Jutsu Zugrunde lag. Yumiko! Aber... warum konnte ich sie selbst nicht wahrnehmen? Warum nur dieses unterschwellige Chakra innerhalb des Jutsus?
      Mein Herz schlug schneller und ich glaubte zum ertsen Mal seit vielen Jahren wieder so etwas wie Panik in mir zu spüren, während ich weiter auf das Jutsu zulief. Irgendwann konnte ich auch endlich Konans Chakra wahrnehmen, welches schrecklich schwach wirkte und mir einen neuerlichen Stich versetzte. Was war nur geschehen?!
      Gerade als ich das Fronttor des Hauptquartierts aufschlug, schienen sich Ranken durch den Boden nach oben zu kämpfen und ich wusste genau, dass sie Yumikos Markenzeichen waren. Allerdings war von ihr wirklich keine Spur, dafür wurde mir schon sehr bald eine blutenden und schwer verletzte Konan vor die Füße gelegt. Ein Schauer überlief meinen Körper, als mir mir bewusst worde, dass all meine Sorge berechtigt war.
      "Was ist geschehen?" Ich beugte mich zu Konan hinunter, welche zumindest noch bei Bewusstsein zu sein schien, mir als Antwort aber nur ein ein mildes Stöhnen geben konnte. Sasori und Deidara waren vor gerade einmal einer Stunde zu einer weiteren Mission aufgebrochen... gerade jetzt musste ich also auch noch auf den begabten Heiler verzischten. Aber wahrscheinlich würde Konan es auch ohne ihn überstehen, schien das schlimmste ihrer Wunden schin versorgt worden zu sein. Ich war mir absolut sicher, dass dies Yumikos Werk sein musste.
      Vorsichtig umgriff ich die Schulter der Blauhaarigen und sog sie zu mir hoch. Als sie dann endlich aufblickte lag pure Sorge und sogar Angst in ihren Augen. "Yumi... Sie haben..." Sie schüttelte den Kopf. "Sie hat mich gerettet, dabei war sie selbst schwer verletzt... sie haben sie gefangen genommen!"
      Ihre Worte kamen stockend und doch verursachte ein jedes von ihnen absolute Qual in meinen Eingeweiden. Ich hatte es befürchtet, aber Konans Worte ließen die Angst wahr werden. Yumiko war in den Fängern der Banditen zurück geblieben und nach der Macht dieses Jutsus hier zu urteilen, musste sie ihr ganzes Chakra für die Rettung ihrer Freundin aufgebraucht haben. "Nagato... Du musst sie retten! Bitte... wenn sie dort bleibt..."
      Ich biss die Zähne zusammen und nickte langsam. "Zunächst bringe ich dich rein. Zwar sind die meisten Mitglieder auf Missionen, aber einige der Bediensteten werden sich um deine Wunden kümmern können." Sobald ich mir sicher war, dass es Konan gut gehen würde, wäre ich allerdings verschwunden. Ich würde und konnte nicht zulassen, dass ich Yumiko an diese Banditen verlor... Dafür war sie mir innerhalb der letzten Monate einfach viel zu wichtig geworden.

      Es mochte keine ganze Stunde vergangen sein, als ich endlich den Ort erreichte, den mir Konan beschrieben hatte. Hier hatte man die beiden Frauen hinterlistig überfallen und sie in die enge getrieben. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass diese elenden Banditen genug Informationen über uns eingeholt hatten, um sogar über die gut verborgene Schwäche der Blauhaarigen Bescheid zu wissen. Entweder hatten sie besonders die junge Frau in den letzten Monaten streng beobachtete oder es gab einen Verräter in unseren Reihen. Wahrscheinlich würde ich dieses Rätsel aber nur lösen können, nachdem ich einen der Männer augefragt hatte. Doch zuvor würde ich ihm und seinen Kumpanen sicher keine angenehme Behandlung zukommen lassen. Alleine bei dem Gedanken, was sie Yumiko antuen könnten kochte heiße Wut in mir auf. Ein Gefühl, dass ich über die letzten Jahre geglaubt hatte, verdrängt zu haben und nun war es wieder da, stärker als je zuvor. Und es wurde nur noch mächtiger, als ich die dunkle Blutspur auf dem Boden vor meinen Füßen entdeckte.
      Natürlich hatte man Yumiko bereits weggebracht und ich befürchtete, dass sie durch sie an weitere Informationen zu Akatsuki gelangen wollten. Knirschend biss ich die Zähne zusammen und folgte dann mit schnellen Schritten der Spur um Graß. Zum Glück konnte ich noch das leichte Chakra in der Luft spüren, dass von Yumiko und ihren Entführern herrühren musste. Egal wie gut sie sich auch verstecken mochte, ich würde sie finden und mein Mädchen befreien!
      Mein Mädchen? Mir wurde erst bewusst, wie seltsam dieser Gedanke war, nachdem er schon vorrüber war. Ja, Yumiko war mir wichtiger als so vieles anderes in dieser trostlosen Welt, aber sie deswegen zu mir zu zählen? Dabei wäre ich sicher nicht dagegen, wenn sie zu mir... wenn wir zueinander gehören würden...
      Ich schüttelte den Kopf. Diese Dingen waren jetzt unwichtig! Zuerst musste ich sie retten und das so schnell wie nur irgendmöglich.
      Die Banditen hatten alles gegeben, um ihre Spuren zu verbergen, aber meine Fähigkeiten waren zu stark und ausgeprägt, um ihr Chakra innnerhalb des Dorfes nicht wahrzunehmen. Irgendwo da, in einem Keller unter einer alten Herberge konnte ich sie spüren, aber von Yumikos Chakra... keine Spur. Nein! Das konnte nicht sein! Sie lebte noch! Ganz sicher!
      Ich dachte nicht mehr darüber nach, leise und vorsichtig zu sein, sondern stürzte einfach durch die alte Tür. Die Bodenluke zum Keller war durch meine Augen auch schnell gefunden und im nächsten Moment stand ich dem ersten verwunderten Banditen entgegen. Innerhalb einer Sekunde war sein Leben verwirkt, noch bevor er einen Schrei aussenden konnte. Brutal und gnadenlos schlug ich mich durch zwei weitere Angreifer, durch einen schmalen Flur bishin zu einem ausladenderen Raum in welcher Ecke eine zusammengekauerte und von Blut überströmte Gestalt hockte.
      Ein bitterer Ton trat über meine Lippen, während ich starr und verkrampft auf die junge Frau zuhielt. Ihr haar hing in ihrem Gesicht und ließ nicht zu, dass ich einen Blick darauf werfen konnte. Doch ich konnte es noch spüren. Ihr schwer und langsam pulsierendes Chakra. Es war schwach, so schwach wie noch nie zuvor, aber es war noch da! Yumiko lebte noch!
      Bevor ich mir aber gänzlich nähern konnte, stellten sich zwei weitere Männer in meinen Weg. Angst lag in ihren Mienen und ich würde ihnen zeigen, dass diese Angst begründet war. Dieses mal waren sie die jenigen, die überrascht wurden und sich kaum verteidigen konnten. Entsprechend einfach war es, den ersten von beiden mit meinem Knuai aufzuschlitzen, bevor ich den anderen mit meiner Gravitation heftig gegen die Wand schleuderte, ohne dass er sich mir auch nur auf einen meter genähert hatte. Er war bewusstlos, aber noch am Leben. Später würde er meinen Fragen Antworten liefern müssen.
      Doch für den Moment ließ ich ihn links liegen und hockte mich vor Yumiko. Kaum berührte ich ihre kalte und blutige Haut, ließ ich mein Chakra in ihren Körper strömen. Ich verstand nicht viel von Heilungsjutsus, aber zumindest die Grundlagen waren mir bekannt. "Yumiko..." Vorsichtig strich ich ihr Haar beseite und blickte mit Entsetzen in das blasse Gesicht. Ihre Atmung ging falch und die Wunden an ihrem Körper wollten nicht aufhören zu bluten. "Yumiko... bitte... Wach auf, tu mir das nicht an." Da war ein Wimmern in meiner Stimme, dass ich noch nie zuvor gehört hatte. Aber ich konnte es nicht unterdrücken, die Angst um die Konoichi war einfach zu groß. Während ich weiter flehte, legte ich meine Stirn gegen ihre, während ich weiterhin mein eigenes Chakra in ihren Körper fließen ließ, es zu ihren Wunden steuerte um die Blutung zu stillen. Es durfte noch nicht zu spät sein!


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      Aira


      Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein, aber ich glaubte, dass der Uchiha nicht nur erholter, sondern auch seltsam zufrieden wirkte. Ich kaufte ihm sogar ab, dass er tatsächlich froh darüber war, dass ich gut geschlafen hatte, dabei wirkte er sonst immer so unterkühlt... Also machte er sich wirklich Gedanken und Sorgen um mich? Ich schüttelte kaum merklich mit dem Kopf und verwarf diesen Gedanken wieder, bevor ich mich wieder gänzlich auf das Essen vor mir konzentrierte.
      "Du hast recht, dass musst du mir wirklich nicht sagen, immerhin ist das längst nicht meine erste Mission." Und auch ich wusste sehr genau, dass wir ohne Kisame einiges an Kampfkraft eingebüßt hatten. Keiner von uns wusste, welche Kampfkraft diese Spione genau aufzubieten hatten und wie viel sie bereist wussten. Im schlimmsten Fall rechneten sie bereist mit uns und dann würde ein Haudaruf wie Kisame sicherlich fehlen. Aber dennoch war ich mir sicher, dass der Uchiha und ich genügen würden, um diese Aufgabe zu erfüllen, immerhin wusste ich genau über die Stärke des Schwarzhaarigen Bescheid und auch er sollte wissen, dass mit mir nicht zu spaßen war.
      Natürlich war er mit der kapuzensituation nicht sonderlich zufrieden, ewtas was ich erschreckend schade fand, dabei konnte ich selbst nicht ganz begreifen, warum ich diesen Anblick so genossen hatte. Nur weil es den Uchiha so sehr aus seiner üblichen Rolle fallen ließ? Gefiel es mir wirklich so sehr, ihn mal in einem anderen Licht zu sehen, ohne dass er der düstere Mann war, den er sonst darstellte?
      "In diesem Fall werde ich es so lange es andauert wohl in vollen Zügen genießen müssen", entschied ich letztlich nickend, bevor ich gänzlich in Richtung Frauenbäder verschwand.
      Dort angekommen beeilte ich mich aus dem gemütlichen Kimono heraus und wechselte zurück in meine übliche Kleidung. Wir hatten bereits genug Zeit vergeudet und ich wollte den Uchiha nicht länger warten lassen. So kehrte ich bald schon zum Zimmer zurück und konnte ein weiteres flüchtiges Schmunzeln nicht unterdrücken, als ich den Schwarzhaarigen wieder mit der Kapuze erblickte. So tief wie sie in seinem Gesicht lag, wirkte er wieder einmal wie ein schüchterner Junge... Es war so widersprüchlich zu seinem üblichen Charakter.
      Ich zwnag mich dazu, wieder ernst zu werden und ging an ihm vorbei, um meine eigene Tasche zu schnappen und sie mir an den Körper zu binden. "Sieht so aus, als könnten wir weiter." Ohne lange auf seine Antwort zu warten, drehte ich mich um und verließ den Raum. Noch immer wirkte die Frau an der Rezeption neugierig, als ich uns abmeldete, aber sie stellte keine weiteren Fragen, weswegen wir unbehelligt die Unterkunft und kurz darauf auch das dazugehörige Dorf hinter uns lassen konnten.
      "Gibt es Informationen zur genauen Anzahl dieser Spione?", fragte ich nachdem wir bereits wieder ein gutes Stück Weg zurück gelegt hatten. Die erholsame letzte Nacht hatte dafür gesorgt, dass wir noch schneller voran kamen als gestern, ohne dass wir irgendwelche Zwischenpausen einlegen mussten. So würden wir es noch vor dem nächsten Abend zum Zielort geschafft haben, auch wenn ich nach wie vor nicht genau wusste, was uns dort erwarten würde.
      Wie vermutet war es gerade einmal später Nachmittag, als wir das Dorf erreichten, in dem die Spione vermutet wurden. Wir verzichten allerdings vorerst noch darauf es zu betreten, da es zu auffällig sein könnte, wenn wir plötzlich dort auftauchen würden und Fragen stellten. "Wie schaut der Plan aus", willte ich wissen, als wir uns nahe des Dorfrandes noch innerhalb des umliegenden Waldes versteckten. "Wenn wir im Dorf Fragen stellen, werden die Spione schneller über unser Kommen bescheid wissen, als es uns lieb sein kann. Also wie sollen wir vorgehen? Beobachten?" Abwartend sah ich zu dem Uchiha auf. "Sollen wir das Dorf selbst ausspionieren? In diesem Fall ist es wohl am besten, wenn wir uns aufteilen und heute Abend unsere Informationen zusammentragen."

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    • Yumiko

      "Yumi-chan. Komm schon! Flieg einfach los. Du schaffst das!" "Ich kann nicht!" Ein glockenhelles Kinderlachen ertönte und hallte bis in die Tiefen der Kluft, vor der ich mit zitternden Beinen stand. "Dann bin ich da, um dich aufzufangen. Du kannst dich auf mich verlassen, Yumi-chan!" Ängstlich kniff ich meine Augen zusammen und wagte einen Sprung nach vorne. Ich weitete meine Schwingen aus und konzentrierte mich darauf, sie in Bewegung zu setzen, damit ich nicht in die Tiefe stürzte.
      "Mama! Mama! Ich bin geflogen! Ich bin wirklich geflogen!", rief mein jüngeres Ich und stürzte sich in die Arme meiner Mutter. "Das ist großartig, meine kleine Kirschblüte", lobte sie mich und gab mir einen sanften Kuss auf die Wange, welcher mich zum Kichern brachte.

      Was war dieser Traum? War es eine Erinnerung aus längst vergangenen Tagen? Nein, das konnte unmöglich sein. Ich hatte erst viel später gelernt, mich mit meinem Jutsu durch die Luft bewegen zu können. Und wer war dieses Kind? Der kleine Junge an meiner Seite kam mir so bekannt vor und trotzdem konnte ich mich nicht richtig an ihn erinnern. Ich fühlte mich zu ihm verbunden und mein jüngeres Ich schien ihm vertraut zu haben, doch wer war er? War er eine flüchtige Begegnung aus längst vergessenen Kindertagen? Wenn ja, was ist mit ihm Geschehen? Wo war er jetzt und was machte er?
      Aber vielleicht war das ganze auch einfach nur ein Traum. Ein Traum ohne jegliche Bedeutung.

      "Yumiko..." Erneut machte sich ein vertrautes Gefühl in meinem Körper breit. Ich hörte die Stimme einer mir wichtigen Person. Doch es dauerte einen kurzen Augenblick, bis ich verstand, wer diese Person war und was sie in mir auslöste, wenn ich bei ihr war. Wenn ich bei ihm war. All die Erinnerungen, die wir die vergangenen sieben Monate miteinander geteilt haben, wurden bedeutend für mich und ich war glücklich, sie zu haben. Ich wollte sie nicht vergessen.
      "Yumiko... bitte... Wach auf, tu mir das nicht an." Seine Stimme klang so traurig... Ich hatte noch nie zuvor eine solch traurige Stimme gehört. Ich stellte mir den Blick in seinen Augen vor. Wie würde er mich ansehen, wenn seine Worte einen so wimmernden Unterton hatten? Ich spürte die Wärme, die von seinen Berührungen ausging und die Kraft, die sein Chakra mit sich brachte. Es war mächtig und überschwemmte förmlich meinen ganzen Körper. Für den Hauch einer Sekunde fühlte ich mich dem Chakra absolut untergeben. Ich schaffte es kaum, einen klaren Gedanken zu fassen, so sehr hatte es meinen Körper bereits für sich beansprucht.
      "Pain..." Meine Stimme war nichts weiter als ein leises Flüstern, doch immerhin war ich wieder dazu in der Lage, etwas von mir zu geben. "Konan... ist sie...?", hauchte ich. Ich hoffte sie hatte das ganze überlebt. Meine Kraft hatte gerade für das nötigste gereicht, doch ich wusste nicht ob meine Erstversorgung genug war, um sie am Leben zu halten. Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab, als ich bemerkte, dass sie überlebt haben musste. Er wäre nicht hier, wäre sie tod.
      Pain überbrachte mir noch mehr von seinem Chakra und ich nahm es an mich und wandelte es in mein eigenes um, damit ich meine Wunden besser heilen konnte. Irgendwann schaffte ich es sogar, mich ein wenig zu bewegen. Mit aller Kraft legte ich meine blutverschmierte Hand behutsam an Pains Wange, während ich in seine Augen sah. "Das ist das erste mal, dass du mich mit diesen Augen ansiehst", hauchte ich kraftlos. "...mit diesen traurigen Augen." Ich schwieg und ließ meine Hand runter bis zu seinem Schlüsselbein rutschen. "Pain... lass uns nach Hause gehen... Ich mag diesen Ort nicht." Ein müdes Lächeln legte sich auf meine Lippen. "Und ich will nicht ohne dich fliegen." Ich erwartete nicht, dass er verstand was ich damit meinte oder dass er genauso fühlte wie ich, aber ich wollte, dass er es wusste. Vielleicht würde es helfen, diesen traurigen Ausdruck in seinen Augen verschwinden zu lassen.


      Itachi

      Die junge Frau ließ nicht lange auf sich warten und kam schon bald wieder zurück ins Zimmer. Sie schnappte sich ihre Sachen und ich machte es ihr gleich. Nach dem ich meinen Rucksack geschultert hatte, folgte ich ihr aus dem Zimmer hinaus und hinunter zur Rezeption, wo man uns erneut mit neugierigen Augen beobachtete. Ich hatte mich mittlerweile an die Blicke der Menschen gewohnt, ganz gleich welcher Art sie sein mochten. Aber die junge Frau an der Rezeption schien sich nicht einmal die Mühe machen zu wollen, ihre Neugierde zu verbergen. Darum war ich umso froher, als wir die Herberge wieder verlassen hatten und uns endlich auf den Weg ins nächste Dorf machen konnten.
      Auf dem Weg dorthin bemerkte ich, dass ich mich zwar gut ausgeruht fühlte, jedoch auch, dass es meinen Augen wieder schlechter ging. Jedes mal wenn wir aus dem Schatten eines Baumes traten und die Mittagssonne erneut auf unsere Knöpfe knallte, schmerzten meine Augen und ein unangenehmes Pochen machte sich in meinem Kopf breit. Scheinbar würde dieser Tag nicht so gut Enden, wie er begonnen hatte. Erst fehlte uns Kisames zusätzlich Kraft und jetzt musste ich auch noch weitestgehend auf mein Sharingan verzichten, damit ich es nicht überstrapazierte. Immerhin wusste ich nicht, ob ich Sasori so schnell wieder begegnen würde. Airas und meine Reise hierher hatte einiges an Zeit in Anspruch genommen und wenn ich richtig informiert war, sollte auch der ehemalige Suna-Nin mit seinem impulsiven Teampartner auf seine Mission geschickt werden. Und wer wusste schon, wie lange diese Mission andauern würde, geschweige denn, ob er überhaupt lebend zurückkam?
      Ich schob meine düsteren Gedanken beiseite und redete mir ein, dass wieder einmal den Teufel an die Wand malte. Ich sollte mich stattdessen lieber auf meinen eigenen Auftrag konzentrieren. Ansonsten würde das für Aira und mich nicht gut ausgehen und das war das letzte was ich wollte. Ich würde sicherlich nicht dafür verantwortlich sein, dass Aira meinetwegen verletzt wurde. Ich würde sie beschützen, koste es was es wolle.
      Aira und ich versteckten uns im Wald und klügelten unser weiteres Vorgehen aus, bevor wir uns dazu entschied, das Dorf zu betreten. Mir wollte nicht der Gedanke gefallen, die junge Frau alleine im Dorf umher streifen zu lassen, da ich vermutete, dass ich im Notfall nicht schnell genug an ihrer Seite wäre, allerdings hatte sie recht und es wäre wirklich zu auffällig, sollten wir beide gemeinsam durch das Dorf laufen und den Menschen dort Fragen stellen. Außerdem war es gefährlich für die Dorfbewohner, sollte plötzlich ein Kampf starten. Ich würde vielleicht nicht alle Dorfbewohner schützen können und ich wollte unnötiges Blutvergießen um jeden Preis verhindern.
      "Gut, dann lass es uns so machen: Ich werde vorgehen und im Dorf die Leute nach Informationen zu diesen Männern befragen. Zetsu geht davon aus, dass es sich um sieben Spione handelt, es könnten aber auch mehr sein. Bisher wurden nur Männer im Alter von 30-50 von Zetsu erfasst, darum sollten wir es verhindern, Menschen zu befragen, die auf diese Merkmale passen. Nicht das wir am Ende einen von ihnen erwischen und ein Kampf beginnt. Das wäre sehr Unvorteilhaft für alle Seiten. Ich werde vorgehen und den nordwestlichen Teil des Dorfes übernehmen. Du befragst die Leute im Süden und Westen und kommst eine halbe Stunde später in das Dorf. Ich möchte, dass du so lange hier wartest und alles von oberhalb beobachtest. Vielleicht fällt dir hier schon etwas auf. Wir treffen uns in eineinhalb Stunden wieder hier, verstanden?"
      Nach dem alles geklärt war, sprang ich vom Baum hinab und setzte mir wieder die Kapuze auf, ehe ich das Dorf betrat und schon bald darauf meine Befragungen startete.

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    • Pain


      Es fühlte sich endlos an. Jede Sekunde die verstrich war eine kleine Ewigkeit, in der Yumiko noch immer nicht die Augen öffnen wollte. Umso mehr meines Chakras sendete ich in ihren Körper, desto mehr konzentrierte ich es auf ihre Wunden und versuchte die Blutung zu stoppen. Ich würde nicht aufgeben. Sie würde leben!
      Ich erstarrte als ich ihre geflüsterte Stimme hörte und schaute dann ruckartig zu ihrem Gesicht auf. Ihre Augen wirkten seltsam belegt und ich konnte ihr deutlich ansehen, dass ihre Augenlider unglaublich schwer sein mussten. Aber sie schaute mich an und sie redete sogar. Pure Erleichterung wanderte durch meinen Körper, während ich meine Stirn gegen ihre sinken ließ.
      "Konan geht es gut, sie wird im HQ versorgt", beruhigte ich die Konoichi, die sich offenbar mal wieder nur um andere sorgte und sich dabei selbst zu vergessen schien. "Du hast sie gerettet und ich danke dir dafür." Meine Augen hefteten sich an ihre. "Aber du hast dich dafür selbst geopfert... Was hätte ich machen sollen, wenn du...?" Ich konnte den Satz nicht beenden. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was ich getan hätte, sollte sie wirklich sterben. Nach all dem Leid und Verlust den ich in meinem Leben erfahren hatte, sollte ich nicht langsam abgehärtet sein? Hatte ich nicht beschlossen, den Schmerz zu Akzeptieren und als Waffe anzusehen? Aber die Angst Yumiko zu verlieren war überweltigend groß. Sollte ich sie verlieren, wäre ich wahrscheinlich nicht einmal mehr dazu in der Lage, meine Pläne weiter zu verfolgen.
      Endlich schien sie dazu in der Lage, mein Chakra für sich zu nutzen und die Wunden bluteten nicht mehr. Der Nebel, der noch vor Sekunden vor ihren Augen zu liegen schien, lichtete sich langsam und ich glaubte, dass endlich wieder etwas Farbe auf ihre Haut trat. Doch noch immer fühlte sie sich unter meiner Hand kalt an und noch immer zog sich mein Inneres schmerzhaft zusammen, wenn ich sie in diesem Zustand sah.
      Mein Blick musste entsetzlich sein, so wie sie darauf reagierten. Aber selbst als sie scheinbar beruhigend ihre Hand auf meine Wange legte, war ich nicht in der Lage mich zu beruhigen. Stattdessen umgriff ich ihre kühlen Finger, als sie von meiner Wange rutschten. "Ich schaue dich so an, weil ich dich eben beinahe verloren hätte", murmelte ich ehrlich und wurde mir erst jetzt so langsam der Bedeutung dieser Worte bewusst. Erst jetzt wurde mir wirklich die Tragweite meiner Gefühle bewusst, die ich für diese Frau empfand. Konan hatte recht, Yumiko war mir wichtiger gworden als vieles andere auf der Welt... ich liebte sie...
      "Ich werde dich nach Hause bringen", versprach ich leise, während noch immer meine Stirn gegen ihre lehnte. Eine Hand genügte um die Fingerzeichen für eine Beschwörung zu Formen und wenig später meinen Vogelvertrauten erscheinen zu lassen. Ohne etwas sagen zu müssen nahm er den ohnmächtigen Banditen in den Schnabel und würde ihn nach Amegakure bringen. Sollte es noch weitere Komplizen geben, würde er es uns erzählen. Erst jetzt lehnte ich mich etwas zurück und nahm meine Stirn von ihrer, um unter ihre Beine zu greifen und sie so vorsichtig wie möglich auf meine Arme zu heben. Darauf bedacht ihr nicht weh zu tun, drückte ich sie an meine Brust, in der Hoffnung damit das Schlachtfeld und die Leichen der Banditen um uns herum verbergen zu können, dann ließ ich diesen Ort mit ihr auf den Armen hinter mir.
      Noch immer ließ ich mein Chakra in sie strömen, wenn auch lange nicht mehr so intesniv wie zuvor. Sie sollte genug Zeit haben, um es umzuwandeln und für ihre eigene Heilung zu verwenden. Erst wenn ich mir sicher war, dass sie wieder stark genug war, würde ich den Fluss unterbrechen.
      "Es tut mir leid...", sagte ich irgendwann leise, während wir das Dorf verließen und ich durch die Bäume sprang. "Obwohl ich bei dieser Mission ein absolut schlechtes Gefühl hatte, habe ich dich zusammen mit Konan losgeschickt..." Kurz huschte mein Blick zu ihren müde wirkenden Augen. "Es tut mir leid. Ich habe euch in eine untragbare Gefahr gebracht und dich darüber hinaus auch noch beinahe verloren... Es tut mir leid." Ich konnte nichts anderes mehr sagen, nichts anderes mehr denken, während sich meine Eingeweide noch immer schmerzhaft zusammenzogen, wenn ich nur daran dachte, was hätte geschehen können, wäre ich nur eine Minute zu spät gekommen. Alleine der Gedanke ließ mich stocken und während ich auf einem Baum Halt machte drückte ich Mund und Nase in ihr seidiges Haar. Wie gern hätte ich es nur riechen können... "Ich bin so froh, dass du noch lebst."


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      Aira


      Er wirkte über meinen Vorschlag nicht sonderlich glücklich, weswegen ich zunächst befürchtete, er würde ablehnen, doch dann schien er doch einzusehen, dass es am besten wäre, sich aufzuteilen. Er musste mir noch immer nicht vollständig trauen und glauben, dass ich jeden Moment für mich nutzen könnte, ihn und Akatsuki zu hintergehen.... Und hatte er damit nicht auch recht? War es nicht mein Ziel Akatsuki und seine Pläne zu zerschlagen? Aber warum nutzte ich dann nicht wkrlich jeden ruhigen Moment, um meine Informationen weiter zuleiten? Warum wollte mir der Gedanke, den Uchiha und auch Kisama zu hintergehen so wenig gefallen? Verdammt! Hatte ich nicht in meiner Ausbildung gelernt solche privaten Gefühle zu unterdrücken und zu vergessen? Mein Plan durfte nicht scheitern, nur weil ich mir Sorgen um den Schwarzhaarigen und die Fischhaut machte!
      Aber heute wäre der falsche Zeitpunkt diesem Plan zu folgen. Egal wer diese Spione waren, sie könnten auch für mich eine Bedrohung bedeuten, sollten sie Akatsuki vorzeitig aufscheuchen. Ich wollte die Organisation mehr von innen zerstören und es unbemerkt geschehen lassen. Außerdem war noch lange nicht sicher, ob diese Spione wirklich zu den Ninjadörfern gehörten oder ihre eigenen dunklen Ziele verfolgten, die es definitiv zu verhindern galt.
      "In Ordnung", erwiderte ich nickend auf seinen Plan. Sicherlich war es die beste Idee, vorerst hier zu warten, bevor auch ich durch die Dorfstraßen wanderte. Es wäre zu auffällig sollten zwei Fremde zum gleichen Zeitpunkt den Ort betreten. Außerdem könnte der Uchiha mit seinem Auftauchen schon die ersten Spione aus ihren Höhlen jagen und von hier oben sollte mir nichts entgehen. Hoffte ich zumindest. "Dann in einer Stunde wieder hier", bstätigte ich noch, bevor ich ihn mit einem Kopfnicken verabschiedete.
      Dann begrenzte ich mich darauf, ihm mit dem Blick zu folgen, während er mit dieser noch immer wunderbar aussehenden Kapuze das Dorf betrat. Während er dann von Haus zu Haus zog und die Bewohner nach ungewöhnlichen Begebenheiten oder neuen Besuchern zu befragen schien, ließ ich meinen Blick immer wieder über die Häuser und Straßen wandern. Wir wussten nicht, mit wie vielen Gegnern wir es zu tun haben würden und es galt auf jeden Fall vorsichtig zu bleiben.
      Während die halbe Stunde verstrich senkte sich auch die Sonne immer weiter dem Horizont entgegen. Die ganze Zeit über, war ich dem Uchiha mit den Augen gefolgt, doch bisher schien sich noch nichts weiter im Dorf selbst geregt zu haben. Also war es nun an der Zeit mich selbst ins Feld zu schlagen. Mit einem Satz sprang ich vom Baum und ging ruhig auf das Dorf zu. Wie besprochen, würde ich mir den Westen vornehmen und hatte auch schon fast das erste Dorf erreicht, als etwas meine Alarmglockeln läuten ließ. Ein Chakra, dass zuvor noch nicht da gewesen war, ober das man zumindest verborgen hatte, doch nun schien es sich durch den ganzen Boden unter meinen Füßen zu ziehen. Nein... es bewegte sich durch ihn hindurch und zwar genau auf... Ich drehte mich augenblicklich um und sprintete auf die letzte Position zu, in der ich den Uchiha gesehen hatte. Die Spione verfügten über ein raffiniertes Erdjutsu, welches ihnen erlaubte in kürsester Zeit Tunnel unter dem Dorf zu bilden und durch sie hindurch überall aufzutauchen, wo sie wollten. Da auch mein Element die Erde war, fiel es mir einfach, dieses zu erkennen und ihm zu folgen und dennoch wusste ich bereits, dass ich nicht schnell genug sein würde. Diese Kerle hatten sicherlich den ganzen Ort von Unten überwacht und waren sofort informiert gewesen, als der Uchiha das Dorf betreten hatte und nun würden sie sich um ihn kümmern wollen. Dabei würde ihre schiere Anzahl selbst für den begabten Nukenin ein Problem bedeuten, immerhin glaubte ich durch den Erdboden ganze zwanzig Mann spüren zu können, welche allesamt auch noch ihr Chakra zu verbergen wussten. Nur der Anwender des Jutsus musste sich preisgeben.
      Sofort beschleunigte ich meine Schritte. Egal ob ich den Uchiha nun mochte oder nicht, ich würde auf keinem Fall zu lassen, dass ihm etwas geschah. Nur über meine Leiche.

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    • Yumiko

      Pain versprach mir, mich nach Hause zu bringen. Erneut zeichnete sich ein schwaches Lächeln auf meinen Lippen ab, als ich seine Worte hörte. Ich genoss in diesem Moment seine Nähe, vor allem als er seine Stirn gegen die meine lehnte. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart seltsam geborgen und wollte dieses Gefühl auch nicht mehr missen müssen. Es war mir schon seit einiger Zeit bewusst, auch wenn ich es lange nicht glauben wollte. Ich dachte, ich würde mir nur etwas einbilden, doch so war es nicht. Meine Gefühle täuschten mich nicht. Nicht in diesem Punkt. So lief es nun schon seit einer ganzen Weile. Am Anfang konnte ich nie ganz einordnen, woher diese Gefühle stammten und was sie in mir auslösten, doch je mehr Zeit ich mit Pain verbrachte, desto klarer wurde es mir.
      Irgendwann hob mich Pain vorsichtig auf seine Arme und ich lehnte meinen Kopf nur noch mehr an seine Brust, während ich meine Augen schloss. Immerhin wusste ich, dass der Orangehaarige keine Probleme damit hatte ein anderes Leben auszulöschen und auch, dass es ihn eher weniger interessierte, ob sein Gegenüber dabei Schmerzen empfand oder nicht. Ich wollte mir einfach nicht das Schlachtfeld angucken, welches er hinterlassen hatte, als er mir zu Hilfe geeilt war.
      Ein Vertrautergeist von Pain hatte sich den Bandit geschnappt und wir verliefen gemeinsam das Dorf. "Du musst dich nicht entschuldigen", sprach ich, während ich meine Augen langsam wieder öffnete. "Das ist unser Job. Ich wusste worauf ich mich einlasse, als ich diesen Weg für mich wählte", antwortete ich ihm. "Ich weiß, dass unsere Chancen alt zu werden, sehr gering sind. Wir müssen Dinge ertragen, die für die wenigsten kaum auszuhalten sind, aber ich habe mich bewusst für dieses Leben entschieden, um von dem Privileg Gebrauch machen zu können, meine Familie und mein Dorf beschützen zu können, sollte es drauf ankommen", sprach ich ruhig. "Außerdem hättest du nicht damit rechnen können, dass unsere Feinde bereits so viel über uns wissen. Auch Konan und mich hat es überrascht. Dein schlechtes Gefühl hätte auch einfach davon kommen können, dass du dir Sorgen gemacht hast. Manchmal liegen diese beiden Gefühle näher beieinander, als man denkt." Ein müdes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als Pain plötzlich auf einem dicken Ast zum Stehen kam und sich sein Gesicht mir näherte. "Danke, dass du mich gerettet hast", sagte ich. Wäre er nicht aufgetaucht, wäre ich jetzt vermutlich tot. Sein Chakra hatte mir das Leben gerettet und ich würde ihm dafür auf ewig dankbar sein. Er mochte sich zwar Vorwürfe machen, aber letztendlich waren die Banditen ausgeschaltet und Konan und ich waren am Leben, somit sah ich diese Mission als einen vollen Erfolg an, auch wenn dies gewiss nicht mir zu verdanken war. Doch ich war zu sehr darüber erleichtert, dass Konan und ich das ganze überlebt hatten, um darüber zu schmollen, dass wir uns von Pain helfen lassen mussten. Vor allem war ich noch nie jemand gewesen, der sich darüber beschwert hatte, Hilfe zu bekommen. Ich wusste, dass besonders Ninjas ein großes Ego hatten und meistens alles alleine bewältigen wollten, doch meines Erachtens war diese Denkweise absolut fehl am Platz. Kein Ninja sollte so denken, nicht einmal die besten unter uns.
      Ich spürte Pain warmen Atem an meinem Hals, nachdem er mir mit seinem Gesicht so nahe gekommen war und wenn ich ehrlich war, genoss ich es. Ich genoss jede einzelne seiner Berührungen und jeden Augenblick, den ich mit ihm verbringen durfte. Ich war dankbar dafür, ihn an meiner Seite zu haben. Unendlich dankbar.
      Ohne wirklich die Befehlsgewalt über meinen Körper zu haben, schlangen sich meine Arme wie von selbst um seinen Nacken, bevor ich langsam meine Lippen auf die Seine legte und ihn in einen liebevollen Kuss verwickelte.


      Itachi

      Ich war als erster los gegangen, um die Leute im Dorf zu befragen. Es gehörte nicht unbedingt zu meinen Lieblingsaufgaben, Befragungen durchzuführen, jedoch wusste ich dass sie in diesem Fall unverzichtbar waren. Ich bevorzugte es eher ruhige Missionen zu übernehmen, bei denen man nicht so viel reden musste oder in Kontakt zu anderen Menschen stand, allerdings bekam ich in dieser Organisation eher selten das, was ich wollte. Ich war zwar mittlerweile einiges von Kisame gewohnt, da dieser wohl nie aufhören würde, pausenlos zu reden, jedoch war das immer noch etwas anderes. Kisame war mein Teampartner und ich konnte ihn einfach ignorieren, wenn ich merkte, dass es mir selbst zu viel wurde. Aber nun musste ich mit lauter fremden Menschen über irgendwelche Leute reden und dann war da noch die Sache mit meiner Tarnung. Ich legte mir bei jedem Gespräch neue Ausreden zurecht, damit man nicht auf mich aufmerksam wurde. Das letzte was ich jetzt gebrauchen konnte, waren irgendwelche Ninjas, die mich verdächtig fanden und in einen Kampf verwickeln wollten.
      Während der Befragungen merkte ich immer häufiger, dass mir meine Augen das lange Fernbleiben von Sasoris Behandlungen durchaus übel nahmen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann sie außerhalb eines Kampfes derart geschmerzt hatten. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was passieren würde, sobald unsere Gegner hier auftauchten und Aira und ich uns gegen sie behaupten mussten. Es war ein sehr unpassender Augenblick und ich hoffte, dass unsere Feinde nicht allzu stark waren. Ich würde zwar nicht zulassen, dass man der jungen Frau etwas antat, jedoch wusste ich bisher noch nicht, wie viele Opfer mein Denken mit sich bringen würde. Sicher war nur, dass es welche geben würde.
      Viel zu spät hatte ich realisiert, dass sich unsere Gegner bereits auf einen Kampf mit uns vorbereitet hatten. Sie nutzten ihre Chance und attackierten mich mit einem Überraschungsangriff. Mir war es gerade noch gelungen auszuweichen, jedoch wurde mir schnell bewusst, dass ich diesen Kampf nicht alleine gewinnen konnte. Es wurden immer mehr und ich fragte mich ernsthaft, wie ich mit meinen schmerzenden Augen gegen diese Meute gewinnen sollte. Ich hoffte nur, dass es Aira nicht genauso erging wie mir. Ich durfte nicht zulassen, dass ihr etwas geschah. Das könnte ich mir niemals verzeihen.
      Ich aktivierte mein Sharingan und schaffte es, einiger meiner Gegner in meinem Gen-Jutsu zu fangen, während ich immer wieder damit beschäftigt war, den Angriffen der anderen auszuweichen. Dabei hatte ich längst die Kapuze von meinem Kopf genommen und meine Tarnung gänzlich aufgegeben. Es machte ohnehin keinen Sinn, mich weiter verstecken zu wollen, denn man hatte mich offensichtlich bereits erkannt.

      Der Kampf war zäh und ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Immer wieder kämpfte ich gegen das unerträgliche Pochen in meinem Kopf an, so wie meine schmerzenden Augen, die wohl Hauptverursacher für meine Kopfschmerzen waren. Schon lange hatten meine Augen sich über die schlechte Behandlung beschwert, die ich ihnen zu kommen ließ und so fingen sie einfach an, zu bluten. Ich schaffte es jedoch, die Schmerzen hinten an zu stellen und kämpfte weiter, auch wenn mir langsam die Puste ausging. Ich wurde unvorsichtiger und langsamer in meinen Bewegungen, was auch scheinbar meine Gegner zu bemerken schienen und dies direkt für sich ausnutzten. In einem unachtsamen Augenblick stach mir einer von ihnen von hinten sein Schwert durch den Rücken. Ich spuckte Blut und fiel auf die Knie, während ich mich innerlich auf einen weiteren Schlaf gefasst machte. Verdammt. Sollte ich letztendlich doch nicht in der Lage dazu gewesen sein, Aira zu beschützen?
    • Pain


      Sie schien nicht akzeptieren zu wollen, dass ich mir die Schuld an ihrem Zustand gab, nein, sie bedankte sich sogar noch bei mir. Damit schaffte sie es wieder einmal, dass ich mich besser fühlte und dennoch wollte ich mir für all das hier nicht wirklich vergeben. Selbst wenn es mich hätte auffliegen lassen, hätte ich einen weiteren meiner Pfade Yumiko und Konan nachsenden sollen, ich hätte für sie da sein müssen. Ich hätte sie beschützen müssen, egal welche Konsequenzen es bedeutete. Selbst wenn das hieße, dass sie herausfand, dass dieser Körper nicht mein echter war, nachdem sie mein Chakra auch in einem anderen spüren konnte. Mittlerweile hatte ich sogar nicht einmal mehr unbedingt das Bedürfnis, sie von meinem Geheimnis fern zuhalten. Irgendetwas in mir wusste, dass sie mich deswegen nicht verraten würde. Ich wusste, dass sie mich nicht einfach hintergehen und meine Schwachstelle hinausposaunen würde. Und trotzdem hatte ich weiterhin Angst davor, dass sie mein whares Ich fand. Was würde sie zu diesem schwachen und mageren Körper sagen, zu dem Mann der die letzten langen Jahre in einer Gerätschaft verbrachte, die es ihm erlaubte tote Körper zu kontrollieren. Ein Mann, der seinen ehemaligen besten Freund als ein Gefäß benutzte, um seine Pläne zu verwirklichen? Und gleichzeitig sehnte ich mich danach, ihre Haut mit meiner echten Hand zu berühren, sie durch meine eigenen Augen zu sehen, sie zu riechen...
      "Anstatt dich einfach aus diesem Loch zu retten, hätte ich dich besser beschützen müssen. Ich hätte verhindern müssen, dass du so schwer verletzt wirst", sagte ich irgendwann trocken. Noch immer quälte mich der Gedanke, was hätte passieren können, wäre ich zu spät gekommen.
      Yumiko hingegen schien tatsächlich einfach nur Dankbarkeit zu empfinden und ihr mildes und schwaches Lächeln war ehrlich und doch irgendwie wunderschön. Nun da ich es mir selbst eingestanden hatte, war ich irgendwie froh darüber, mich gerade in sie verliebt zu haben. Nur sie schien meiner geschundenen Seele Freude und etwas Frieden bringen zu können. Und als ich plötzlich ihre absolut weichen Lippen auf den meinen spürte, schien etwas in mir zu explodieren. Ohne Zögern lehnte ich mich ihr entgegen, erwiderte den Kuss und wollte sie am liebsten nie wieder freigeben. Oh, wie gern hätte ich ihre Lippen nur schmecken können... Mehr denn jeh wollte ich sie in meiner wahren Gestalt sehen und fühlen und dennoch ließ ich mir nicht nehmen, diesen Moment hier und jetzt in vollen Zügen zu genießen.
      Der Kuss hatte einen deutlichen Teil meiner Anspannung genommen und ich glaubte sogar zu lächeln, als ich wieder zu ihr hinabschaute. "Ich liebe dich." Die Worte kamen mühelos über meine Lippen. Ich sah keinen Grund darin, es ihr zu verschweigen, erst recht nicht nachdem was gerade geschehen war. Immerhin bestand tatsächlich die Chance, dass sie ähnlich empfand. Und selbst wenn sie gerade nur aus Dankbarkeit gehandelt hatte, war es mir egal. Ich hatte nicht vor, sie jetzt noch aufzugeben. Wahrscheinlich würde das aber bedeuten, dass ich sie in meinen Abgrund ziehen würde müssen aber zugleich, würde es eben diesen Abgrund etwas angenehmer machen, nur weil sie bei mir war. Außerdem hatte ich nicht von Anfang an geplant die gesamte Welt zu verändern? Yumiko war letztendlich nur ein Teil davon, aber ein Teil, der mir sehr nahe stand und den ich am wenigsten wieder hergeben wollte.
      "Lass uns nach Hause gehen." Kaum hatte ich es ausgesprochen setzte ich meinen Weg mit ihr in den Armen fort. Vielleicht würde mein zukünftoger Lebensweg nicht mehr so schmerzhaft werden, wie zuvor, alleine weil sie nun an meiner Seite war.


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      Aira


      Natürlich konnte ich die Angreifer nicht einholen und ich konnte schon von Weitem spüren, dass ein Kampf ausgebrochen war. Zumindest schien die kleine Schlacht innerhalb eines weniger bewohnten Teils des Dorfes von statten zu gehen, weswegen wir uns nicht unnötig viele Gedanken um den Schutz von Unschuldigen machen brauchten und dennoch würde dieser Kampf absolut hart werden.
      Ich hatte den Uchiha noch immer nicht erreicht, als sich plötzlich zwei der Kerle gegen mich stellten. Ihre Gesichter waren von Masken verdeckt und gaben mir nicht die Möglichkeit herauszufinden, aus welchem Dorf sie stammten. Aber sie waren definitiv geschickter und stärker als die meisten Gegner die ich in den letzten Monaten bei Akatsuki hatte. Sie wussten, mit wem sie es zu tun hatten und hielten sich auch gegen mich keinen Moment zurück. Dabei hatte ich es hier wirklich gerade einmal mit zwei der Spione zu tun, also würde sich der andere Großteil den Uchiha vorgenommen haben. Verdammt! Ich musste mich beeilen und ihn unterstützen.
      Entschlossen stellte ich mich gegen meine Kontrahenten, welche anscheinend vor allem das Ziel hatten mich aufzuhalten und von meinem Teampartner fern zuhalten. Ihre Strategie war es also, uns einzeln auszuschalten. Nun, dafür würden sie sich aber mehr anstrengen müssen. Ich war in dem letzten halbe Jahr schneller, stärker und vor allem geschickter geworden und nachdem ich Bewegugen meiner beiden Gegner analysiert hatte, war es einfach gewesen, sie durch ein kurzes Erdjutsu, welches den Boden unter ihnen zum Beben brachte, aus dem Gleichgewicht zu bringen und sie dann im nächsten Moment auszuschalten.
      Nach diesem kleinen Sieg stürzte ich sofort weiter, auf den Uchiha und die ihn umgebende Horde aus Angreifern zu und das Bild das sich mir da bot war einfach nur erschreckend. In all der Zeit, die ich nun bei Akatsuki verbrachte, konnte ich mich nicht erinnern, den Schwarzhaarigen je einmal verletzt gesehen zu haben. Kein Gegner schaffte es an ihn heran, selbst mir war es bei unseren letzten Trainingsduellen kaum gelungen auch nur ein Unentschieden gegen ihn zu erreichen. Wobei er dank seines Sharingans sogar gegen mehrere Angreufer in der Regel einen Vorteil haben konnte. Doch dieses Mal... Blut quoll aus seinem Bauch, nachdem man ihn offensichtlich hinterrückts durchbohrt hatte und auch aus seinen Augen schienen rote Tränen zu fließen. Also war es wieder sein Sharingan? Stand es also doch schon so schlecht um seine Augen? War seine letzte Behandlung zu lange her? Hatte er sich übernommen?
      Ich konnte kaum fassen, welch übermenschliche Sorge in mir wach wurde, als zähle der Uchiha zu einem meiner wichtigsten Freunde und Kameraden. Wieso hatte ich jetzt tatsächlich Angst um ihn?
      Ich schaltete diese Gedanken aus und konzentrierte mich lieber auf die momentane Situation. Wenn ich nichts unternahm, würde er hier und jetzt sein Ende finden und ich hatte mir geschworen, dass nicht zuzulassen, solange wir in einem Team waren. Geübt und schnell formte ich die Schriftzeichen und ließ meine Hand auf den Boden schlagen. Ich war zu weit vom Kampfgeschehen entfernt um noch rechtzeitig hieinstürmen zu können, bei meinerm Erdversteck war das allerdings etwas anderes. Gerade als der Schwerkämpfer seine Waffe erneut auf den Uchiha zusausen lies, hüllte ich den Schwarzhaarigen in mein Erdjutsu ein, welches sich als eine Kuppel aus Stein um in schloss und schützte. Dann stürmte ich auf die Männer zu, weitere Zeichen formend und stieß ihnen meinen Feueratem entgegen, bevor sie reagieren konnten. Die Angreifer zogen sich lange genug zurück, damit ich mein Erdjutsu lösen und mich dem Uchiha zuwenden konnte. Seine Verletzung war schwer und er bräuchte dringende Versorgung, doch bezweifelte ich, dass man uns so einfach würde gehen lassen. Zumindest hatte mein Partner schon einige seiner Gegner besiegt und geschwächt, weswegen es tatsächlich recht einfach war noch drei weitere Männer durch meine Jutsus und Kunais zu erledigen. Das schaffte mir genug Zeit, um mich zu dem Uchiha zu knien und einen seiner Arme über meine Schultern zu legen. "Lass uns hier verschwinden." Leider hatte mich dieser kurze Moment unvorsichtig werden lassen und schon spürte ich wie sich ein geworfenes Kunai in meinen Rücken bohrte. Kurz zog ich scharf die Luft ein, doch ließ ich meiner Miene nichts von dem Schmerz anmerken. Die Verletzung war nicht tief genug, um mich ernsthaft zu verletzten und mir blieb sogar noch genug Kraft, das Kunai zurück an seinen Besitzer zu senden, wobei der gezielte Treffer in seine Brust ihm sicherlich das Leben kosten würde.
      Dann endlich sammelte ich genug Kraft um einen weiten Sprung mit dem Uchiha wagen zu können. Im Moment waren unsere Angreifer noch immer in der Überzahl und Rückzug war die beste Option. Zuerst hieß es Wunden versorgen.
    • Yumiko

      "Ich liebe dich", ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als ich diese Worte aus seinem Mund hörte. "Ich liebe dich auch", antwortete ich ihm und schlang dann meine Arme um seinen Nacken, ehe ich mich an ihn schmiegte und wir beide uns auf den Rückweg nach Amegakure machten. Noch immer war ich reichlich erschöpft und hatte auch nach an vereinzelten Stellen an meinem Körper Schmerzen, jedoch war all dies vergessen. Stattdessen fühlte ich mich beflügelt durch Pains Worte und durch seine Nähe. Auch wenn dieser Tag mit einer Tragödie begonnen hatte, umso schöner würde er nun enden. Ich konnte mein Glück kaum in Worte fassen.

      Nach einigen Stunden erkannte ich die regnerische Außenfassade des Dorfes. Normalerweise deprimierte mich dieser Anblick für gewöhnlich, doch nicht heute. Gerade in diesem Moment konnte ich mir nichts schöneres vorstellen, als zurück nach Amegakure zu kehren, gemeinsam mit dem Mann, den ich liebte. Ich freute mich auf mein weiches Bett und darauf, Konan besuchen zu können. Ich wollte mich unbedingt nach ihrem Gesundheitszustand erkundigen. Ich wusste zwar, dass sie lebend beim HQ angekommen war, jedoch wusste ich nicht, wie ihre Verfassung seit dem gewesen war oder ob sich etwas verändert hatte. Immerhin wusste ich nicht, wie talentiert die Leute im HQ waren, bisher hatte ich nur mitbekommen, wie Sasori oder ich die einzelnen Mitglieder geheilt hatten. Aber vielleicht beherrschten einige Angestellte das Medizin-Jutsu. Und wenn nicht, dann würde ich Konan bezüglich ihrer Gesundheit noch ein wenig unter die Arme greifen. Ich war zwar noch immer nicht ganz fit und fühlte mich ausgelaugt, jedoch würde mich das nicht davon abhalten, Konan zu heilen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, welche Schmerzen sie gerade aushalten musst.
      Wir kamen beim HQ an und erst als wir das Gebäude betraten, stieg ich von Pains Armen hinunter. "Danke, es geht wieder. Ich gehe schnell zu Konan und erkundige mich, wie es ihr geht. Du solltest in der Zeit schon mal unseren 'Gast' verhören", meinte ich und deutete dann auf den Mann, welcher von Pains vertrautem Geist hierher gebracht wurde. "Ich werde danach in mein Zimmer gehen und mich ausruhen... Ich würde mich freuen, wenn du später dazu kommst, sobald du fertig bist", lächelte ich und stellte mich auf meine Zehenspitzen, ehe ich Pain erneut sanft küsste. "Bis später", mit diesen Worten verabschiedete ich mich von ihm, ehe ich meines Weges ging und direkt zu Konans Zimmer lief, wo ich die Blauhaarige vermutete.
      Ich klopfte an die Tür an, welche mir schon bald von einem Dienstmädchen geöffnet wurde. Sie schien überrascht, mich zu sehen, jedoch konnte ich mich gerade nicht darum kümmern. "Wie geht es ihr?", wollte ich direkt wissen, als ich mich neben das Bett von Konan stellte und ihr schlafendes Gesicht musterte. "Den Umständen entsprechend. Aber sie scheint das Schlimmste überstanden zu haben", erklärte mir die junge Frau, welche nun ebenso an das Bett herantrat. Ich nickte verstehend und legte dann meine Hand auf Konans Stirn, ehe ich einen Teil meines heilendes Chakra in sie fließen lies, um ihren Körper beim Heilungsprozess zu unterstützen.
      Nach einigen Minuten hatte ich das meiste ihrer Verletzungen geheilt und ich beschloss, die junge Frau in Ruhe zu lassen, weswegen ich ihr Zimmer verließ und in mein eigenes ging. Erschöpft ließ ich mich auf die weiche Matratze fallen, ehe ich meine Augen schloss und nur wenig später einschlief.


      Itachi

      Ich wusste, dass es aktuell nicht allzu gut um mich und meine Gesundheit stand, jedoch weigerte ich mich aufzugeben. Ich hatte schon viele schwierige Missionen bewältigt und gegen Gegner gekämpft, die um einiges stärker waren, als diese Spione hier. Es ärgerte mich, dass meine Augen ausgerechnet jetzt schlechter wurden und nicht noch ein wenig aushielten. Ich hatte noch einige Dinge zu erledigen und konnte es mir somit nicht leisten, hier und heute zu sterben. Ich musste für Sasuke weiterleben, aber auch für Aira. Ich hatte die junge Frau vor sieben Monaten nach Akatsuki gebracht und ihr somit alle Träume für die Zukunft zerstört, die sie hatte. Ich fühlte mich schuldig und vor allem verantwortlich für ihr Glück innerhalb von Akatsuki. Ich wollte dass sie trotz der beengenden Mauern innerhalb des HQ's ein halbwegs glückliches Leben leben konnte, auch wenn es dafür vermutlich schon längst zu spät war. Ich glaubte nicht, dass Aira sich jemals an diese Organisation gewöhnen könnte, geschweige denn ihre Ziele für gut heißen könnte. Selbst nach der ganzen Zeit, die ich bereits mit ihr verbracht hatte, glaubte ich, dass sie Pain noch immer nicht treu ergeben war. Es wunderte mich nicht, jedoch hatte ich ihr Durchhaltevermögen unterschätzt und geglaubt, dass sie sich eines Tages mit ihrem neuen Schicksal abfinden würde. Scheinbar lag ich damit gänzlich falsch. Darum war es mir umso wichtiger, sie in Sicherheit zu wissen. Ich war für ihre missliche Lage verantwortlich und somit würde es auch meine Aufgabe sein, sie wieder glücklich zu machen. Nur selten hatte sie mit während der sieben Monate ihr Lächeln gezeigt, doch ich genoss jeden einzelnen Moment, in dem ich es erblicken konnte. Wenn ich aber heute starb, würde es mir nie weider vergönnt sein, auch nur einen einzigen Blick auf sie zu werfen.
      Ich raffte mich wieder auf und wollte gerade einen Gegenangriff starten, als sich plötzlich blonde Haare vor meine Augen schoben. Für den Hauch einer Sekunde entglitten mir all meine Gesichtszüge, als ich erkannte, wem diese blonden Haare gehörten. Was machte Aira hier? Sollte sie nicht die Dorfbewohner befragen? Wahrscheinlich hatte ich die Spione so sehr aufgescheucht, dass Aira auf sie aufmerksam wurde und ihnen bis hierher gefolgt war.
      Das was dann geschah, ging für meinen schmerzenden Kopf viel zu schnell und ehe ich mich versah, hatte die junge Kunoichi unsere Feinde in Schach gehalten und uns einen Weg aus diesem Schlachtfeld eröffnet. Ich stützte mich bei ihr ab und ließ mir ohne zu murren von ihr helfen. Doch für den Hauch einer Sekunde glaubte ich, dass sich etwas in ihrem Ausdruck verändert hatte. Fast so als hätte sie Schmerzen gehabt. Allerdings war dieser Ausdruck so schnell verschwunden, dass ich mir einredet, es sei nur Einbildung gewesen.
      Ich beschloss dem ganzen keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken und konzentrierte mich lieber auf den Weg vor uns. Wir müssten uns hier herauskämpfen, so würden wir keine Chance gegen diese Spione haben.
      Wir schafften es zu fliehen und fanden eine kleine Steinhöhle in der Nähe des Dorfes, wo wir uns niederließen. Erschöpft ließ ich mich zu Boden sinken und legte meine Hand auf meine schmerzenden Augen. Ich konzentrierte mich auf meine Schmerzen und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Ich müsste mich zusammenreißen, ansonsten würden wir nicht gegen diese Leute gewinnen können. Ich biss die Zähne zusammen, ehe ich meine Hand wieder von meinen Augen nahm und diese öffnete, um Aira mit meinem Blick zu fixieren. "Du hast mir mein leben gerettet... danke", sprach ich ehrlich aus.