Light in the darkness [Naruto][Marien & Amalia]

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    • Pain


      Da sie sich zu der Missionsbesprechung nicht weiter äußerte, ging ich davon aus, dass sie alles verstanden hatte. Allerdings wusste ich noch nicht genau, wie sie letzten Endes reagieren würde, sollte ich wirklich die Ninjas auslöschen müssen. Aber sie war sich mit Sicherheit darüber im klaren, dass sie meine Meinung im Ernstfall nicht würde ändern können. Trotzdem hoffte ich inständig, dass ich Morgennacht keine unnötigen Leben würde auslöschen müssen.
      Kurz zuckte meine Augenbraue etwas verwundert in die Höhe, als sie mich darum bat, sie morgen nicht wieder so früh zu wecken. tatsächlich hatte ich mir zuvor nie sonderlich viele Gedanken darüber gemacht, wann ich sie weckte, da ich bereits Stunden vorher wach gewesen war. Somit war mir auch nicht wirklich bewusst gewesen, dass es vielleicht besser wäre, sie etwas länger schlafen zu lassen. "Kein Problem", sagte ich nur nickend. "Du kannst von mir aus bis in den Nachmittag hinein schlafen, solange du danach auch aufbruchsbereit bist." Es würde sicherlich sogar besser so sein. Ich selbst hatte es zwar mittlerweile verlernt lange und erholsam zu schlafen, aber ich wusste, dass Yumiko die Ruhe dringend brauchte. Morgen Nacht würde ich sie stark und ausgeruht brauchen, deswegen hatte ich keines Falls vor sie früher zu wecken als notwendig. Auch heute Morgen hatte ich nur aus reiner Gewohnheit gehandelt, da ich die junge Frau um diese Urzeit auch immer zum Training rief.
      "Ich glaube nicht, dass es Sasori als positiv auffassen wird, solltest du ihn warten lassen oder gar mich zu ihm senden." Mir war natürlich nicht entgangen, dass sich die junge Frau vor dem Urteil des Mannes verstecken wollte. Ich wusste, dass er selten groß nachsichtig mit seinen Schülern oder Untergebenen war und ihnen in aller Härte ihre Fehler aufzeigte. Allerdings sprach er immer die Wahrheit und hatte es niemals als Ziel sein Gegenüber zu demotivieren, sondern ihm beziehungsweise ihr zu helfen, besser zu werden. "Ich kann dich maximal begleiten." Bot ich ihr an, auch wenn ich nicht genau wusste, wie ihr das helfen sollte. Wahrscheinlich war ich nicht gerade die seelische Unterstüzung, die man sich erhoffte, aber immerhin hatte sie mich auch als Begleitung für die Mission ausgewählt... also vertraute sie mir vielleicht auch in solch einer Situation?
      Bevor wir die Sache noch weiter diskutieren konnten, griff ich mir unsere beiden Tabletts und räumte den Tisch auf. Dann drehte ich mich wieder abwartend zu Yumiko. "Also, wollen wir?", forderte ich sie auf, bevor ich mich zum Ausgang der Cafeteria aufmachte. Sicherlich würde ich mich nicht wieder schützend vor sie stellen, denn egal was Sasori auch zu sagen haben mochte, es würde sicherlich nur der Wahrheit entsprechen. Aber nach wie vor hoffte ich zumindest der jungen Frau den Rücken stärken zu können. Auch wenn sie wahrscheinlich selbst entscheiden müsste, ob ich dafür die geeignete Person war, oder nicht.

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      Aira


      Irgendwie frustrierte mich seine ruhige Reaktion nur noch mehr, während mich sein Geschwafel von wegen Gefäß einer Seele nur noch zusätzlich verwirrte. Wahrscheinlich war ich im Moment aber auch einfach nur zu aufgewühlt, um seine Worte richtig zu begreifen. Ich musste mich dringend wieder beruhigen und meine Fassung zurückerlangen, sonst wurde diese Situation nur noch peinlicher als sie es sowieso schon war. Also bemühte ich mich darum einmal tief ein und auszuatmen, während der Uchiha aus seinem Bett aufstand und zunächst einmal die Tür hinter mir schloss. Ich rührte mich derweil nicht vom Fleck und musterte ihn nur aus noch immer anklagenden Augen. Gleichzeitig sickerte langsam die Bedeutung seiner Worte in meinen geist vor. Er hatte also nicht wirklich hingesehen und auch keine Hintergedanken gehabt? Einerseits war das äußerst beruhigend, anderseits gab mir dass das seltsame Gefühl unattracktiv zu erscheinen. Für letzteren Gedanken hätte ich mich direkt wieder ohrfeigen können. Warum sollte ich in seinen Augen attracktiv wirken sollen.
      Als ich plötzlich seine Hand auf meinen Kopf spürte, zuckte ich verwundert zusammen, während ich fragend zu ihm aufstarrte. Was sollte das? Wollte er mich so beruhigen? War ich in seinen Augen etwa ein Kind? Entschlossen machte ich einen Schritt zurück und entzog mich seiner Hand, sofort fühlte ich mich seltsam kalt. Ich ignorierte das Gefühl und bemühte mich weiterhin um Kontrolle. "W-wenn das so ist..." Einatmen. Ausatmen. Ich durfte nicht weiter durchdrehen und mich wie ein kleines Kind aufspielen. Am Ende würde mir dieser Kerl das noch als Schwäche anlasten. Dazu durfte es nicht kommen. "Ich verstehe. Tut mir leid, dass ich hier so hereingeplatzt bin und... danke..." Endlich hatte ich meine gesichtszüge wieder unter Kontrolle gebracht und die alte kühle Aira war zurückgekehrt. Noch immer war ich nicht ganz mit den Geschehnissen zufrieden und wahrscheinlich waren meine Wangen noch immer etwas gerötet, aber ich hatte mich wieder im Griff. Allerdings wusste ich nicht genau, wann ich dem Uchiha wieder in die Augen blicken könnte, ohne an dieses peinliche Szenario hier zu denken. Vielleicht sollte ich ihm einfach etwas mehr ausweichen...
      Langsam drehte ich mich wieder um. "Ich... werde jetzt etwas essen. Danke, dass du mir das tablett aufs Zimmer gebracht hast." Ein letztes Mal nickte ich ihm noch zu, bevor ich das Zimmer hinter mir ließ. Hoffentlich konnte ich diese Aktion hier schnell wieder vergessen.

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    • Yumiko

      "Du hast ja recht", seufzte ich, als Pain meinte, dass ich Sasori weder warten lassen noch jemand anderes für mich vorschicken sollte. Andererseits wollte mir der Gedanke mehr gefallen, dass Pain den Ärger für mich einsteckte, als ich selbst. Es klang zwar absolut hinterhältig, aber ich hatte auch nie behauptet eine Heilige zu sein, beziehungsweise hatte ich mich nie als eine solche ausgegeben. Ich war ein Mensch wie jeder andere und auch ich hatte negative Gefühle in mir. Auch ich besaß Dinge wie Zorn, Egoismus und Hass, auch wenn ich diese Gefühle meistens zu unterdrücken und im Keim zu ersticken versuchte, bevor sich daraus ein loderndes Feuer bilden konnte. So wurde ich erzogen und so würde ich auch weiterhin handeln wollen, da mir die Werte und Normen die mir meine Familie beigebracht hatten, als richtig und wertvoll erschienen. Ich wollte nicht auf sie verzichten oder mich gar gegen sie stellen, somit würde ich nur den letzten Rest der mir von ihnen noch geblieben war, vollständig auslöschen und das würde ich um jeden Preis zu verhindern versuchen, koste es was es wolle.
      Pain brachte das Tablett weg, nachdem wir fertig mit unserem Frühstück waren und auch ich erhob mich langsam von meinem Platz. Ich war nur wenig motiviert, jetzt zu Sasori zu gehen da ich seine Urteile immer als sehr hart empfunden hatte. Sie mochten zwar jedes mal der Wahrheit entsprechen, aber Fehlerfreundlichkeit war ihm wohl gänzlich ein Fremdwort. Ich erwartete nicht von ihm, mit Samthandschuhen angefasst zu werden, allerdings wollte ich nicht direkt einen Einlauf von ihm bekommen, immerhin war ich verglichen zu ihm nichts weiter als eine blutige Anfängerin auf diesem Gebiet.
      "Ja, lass uns gehen", meinte ich leicht seufzend und verließ anschließend mit Pain die Kantine, ehe wir uns auf den Weg zu Sasori machten. Jetzt hieß es Daumen drücken und darauf hoffen, dass ich gestern nicht allzu viele Fehler gemacht hatte, so dass er mich nicht gleich in der Luft zerriss.
      Bei Sasori angekommen, klopfte ich an seine Tür, welche direkt zum Labor führte. So müssten wir nicht direkt durch sein Schlafzimmer gehen, da sein Labor noch einen weiteren Eingang am Flur besaß. Wie erwartet kam nach nur wenigen Sekunden ein monotones "Herein" aus dem Zimmer. Ich drückte die Türklinke hinunter und trat gemeinsam mit Pain herein. Der ehemalige Suna-Nin schien kurzweilig überrascht zu sein, dass ich Pain mit im Schlepptau hatte, was ich ihm auch nicht weiter übel nahm. Immerhin kam ich sonst immer alleine zu seinen Trainingsstunden oder hatte höchstens Deidara dabei. Jedoch ließ sich der Rotschopf nicht weiter beirren und verbeugte sich respektvoll vor Pain.
      "Ich bin wegen der Testergebnisse da", sagte ich und versuchte ihn anzulächeln. "Das hat ja auch lang genug gedauert", kam es leicht klagend aus ihm heraus. Hatte ich mir vielleicht doch zu viel Zeit genommen und wäre am besten vor dem Frühstück schon zu ihm gegangen? "Entschuldige", meinte ich daher, um ihn ein wenig zu besänftigen. "Also...?", fragte ich vorsichtig nach. "Wie ist es gelaufen?" "Ich bin besseres von dir gewohnt", meinte er monoton. "Ich weiß, dass du gestern nicht in Bestform warst, aber wäre dies die Realität gewesen, wären deine Kameraden wohl gestorben. Deine Gegenmittel waren zwar stark genug, die Vergiftungen ein wenig in Schach zu halten, allerdings haben es nur zwei von den zehn Substanzen es geschafft, gegen das Gift tatsächlich anzukommen", erklärte er mir. Ugh... zwei von zehn? Das war sogar für meine Verhältnisse ein miserables Ergebnis. "Ich erwarte das nächste mal bessere Leistungen von dir", meinte er noch und ich nickte sofort. "Natürlich! Ich breche morgen Nachmittag zu einer Mission auf, aber sobald ich wieder da bin, werde ich mich bemühen meine Fehler auszugleichen!", versprach ich ihm und er nickte zufrieden. "Viel Erfolg. Du kannst jetzt gehen", sagte er ruhig und ich nickte, ehe ich mich vor ihm verbeugte. "Danke für deine Hilfe!" "Schon gut", winkte er ab und widmete sich wieder seinen Substanzen, ehe Pain und ich sein Labor verließen und ich die Tür hinter uns schloss. "Das lief doch gar nicht mal so schlecht... mal abgesehen von den schlechten Ergebnissen", meinte ich zu Pain und lächelte wieder etwas schief.


      Itachi

      Zu meiner großen Verwunderung schien Aira meine Hand nicht direkt wegzustoßen, auch wenn sie gleich darauf wieder auf Distanz ging. Auch mir war nicht klar gewesen, warum ich plötzlich so gehandelt hatte, jedoch schien es mir in diesen Augenblick einfach richtig zu sein. Ich hatte Sasuke damals immer wieder beruhigen können, in dem ich ihn gegen die Stirn tippte und darum versuchte ich es auf ähnlich Weise mit Aira. Natürlich war sie kein Kind mehr und man konnte sie und Sasuke keinesfalls miteinander vergleichen, jedoch hoffte ich darauf, dass ich sie ebenso ein wenig beruhigen konnte, wie ich es damals bei meinem jüngeren Bruder getan hatte. Ich wollte schließlich, dass sie sich in meiner Gegenwart wohlfühlte und sich keine Gedanken um unsere weitere Zusammenarbeit machen musste. Dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass es sie derart aus der Bahn werfen würde, wenn jemand andere ihren Körper zu Gesicht bekam. Dann erinnerte ich mich aber daran, was sie am Abend unserer ersten Begegnung zu mir gesagt hatte. Sie schien mich auf jeden Fall davon abhalten zu wollen, sie beim Baden zu bespannen. Allerdings hatte ich es damals als völlig normal erachtet, dass sie nicht besonders scharf darauf war, dass ein fremder Mann sie beim Baden beobachtete. Doch nachdem sie nun so aufgewühlt vor mir stand und ihr die Situation sichtlich unangenehm war. War es für Frauen normal, dass sie so reagierten oder hatte ich da tatsächlich einen Wunden Punkt bei Aira getroffen? Wenn dies der Fall war, dann tat es mir aufrichtig leid, ich wollte sie niemals in eine solche Lage bringen, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie so darauf reagierte. Trotzdem war es gut zu wissen, dass sie nicht komplett gefühllos war und durchaus weitere Emotionen besaß als das, was sie bisher von sich gezeigt hatte. Ich nahm diesen kleinen emotionalen Ausbruch als einen Fortschritt in unserer Beziehung hin und freute mich tatsächlich darüber, dass sie nun ein wenig mehr von sich zeigte, als ein und dasselbe Gesicht und wenn ich ehrlich war, gefiel sie mir so um ein vielfaches besser.
      "Du brauchst dich weder zu entschuldigen, noch bei mir zu bedanken", meinte ich ruhig, aber nun doch etwas sanfter als es sonst der Fall war. "Ich wünsche dir einen guten Appetit", meinte ich noch, ehe sie mein Zimmer wieder verließ und somit eine seltsame Leere in mir zurückließ. Ich schüttelte den Kopf, um meine Gedanken wieder zu ordnen und schloss stattdessen die Tür hinter ihr. Ich sollte mich besser auf ein paar andere Dinge konzentrieren und meine Gedanken nicht immer um Aira kreisen lassen. Das würde nicht gut enden. Für keinen von uns.
      Ich drehte der Tür wieder meinen Rücken zu und ließ mich erneut auf mein Bett fallen. Und was nun? Ich war gewiss nicht mehr müde genug, um jetzt einfach weiter zu schlafen. Allerdings fühlte ich mich auch noch nicht erholt genug, um irgendetwas anderes zu unternehmen. Sonst fiel es mir einfacher, mir meine Zeit anders zu vertreiben, aber augenblicklich war ich irgendwie... lustlos. Egal woran ich dachte, nichts davon wirkte attraktiv genug auf mich, um es auch in die Tat umzusetzen. Weder Training, noch Essen oder ein Buch. Vielleicht sollte ich einfach mal bei Sasori vorbei schauen. Immerhin schienen wir beide gerade im HQ zu sein, aber andererseits... das hatte sicherlich auch noch Zeit bis wann anders.

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    • Pain


      Ob es an ihrem sensiblen Wesen lag, dass sie sich solche Sorgen um Sasoris Berwertung machte. Gut der Mann nahm definitiv kein Blatt vor den Mund und das konnte manchmal etwas einschüchternd wirken, aber Yumiko schine mir trotzdem etwas zu viel Angst zu haben. Aber war es nicht auch diese sensible Seite an ihr, die mich so faszinierte? War ich nicht einst ähnlich gewesen wie sie? Wollte ich durch sie vielleicht herausfinden, wie mein Leben noch hätte verlaufen können? Ich schüttelte den Kopf. Nein, auch wenn wir ähnlich sensibel sein mochten, war sie trotzdem das komplette Gegenteil von mir. Sie machte sich offen Kummer, lachte, versprühte Lebensfreude und Hoffnung, während ich mich von klein auf in mir selbst verkrochen hatte. Eben deswegen war es mir nie gelungen viele Beziehungen aufzubauen. Wäre Yahiko nie auf mich zugegange, wäre ich wahrscheinlich sogar auf ewig alleine geblieben. Und Yumiko war auch eher die Sorte Mensch, die auf andere zuging, sie würde sich niemals so feige verkriechen, wie ich es getan hatte.
      Für einen Moment schine Sasori über meine Anwesenheit verwundert, allerdings verkniff er sich jegliche Fragen. Zudem ließ er sich auch bald schon nicht mehr von mir beirren und ich verkniff es mir auch, mich in irgendeiner Weise einzumischen. Nun verstand ich, warüber sich Yumiko solche Gedanken gemacht hatte. Sasoris Bewertung fiel schlichtweg vernichtend aus und entsprechend vernichtet blickte auch die junge Frau drein. Aber sie fasste sich schnell wieder. Sie wusste genauso gut wie ich, dass Sasori ihre Fehler nur so deutlich machte, um ihr einen Ansporn zu geben, besser zu werden. in ihren Augen konnte ich genau erkennen, dass sie sich alle Mühe geben würde, dieses Ziel auch zu erfüllen. Selbst wenn es einem gelingen mochte, sie einzuschüchtern, erschien es beinahe unmöglich sie komplett zum Aufgeben zu bringen. Diese ihr innewohnende Stärke würde wohl einmal nie aufhören, mich zu faszinieren.
      "Nun, ich habe schon schlimmere Bewertungen aus seinem Mund gehört", stellte ich ehrlich fest. "Er hat sogar schon einige Schüler abgewiesen, wenn sie sich als untauglich erwiesen haben oder zu viele Fehler begangen haben." Kurz musterte ich die Tür zum Labor des ehemaligen Suna-Nins. "Er scheint in dir ein gutes Potenzial zu sehen, sonst hätte er auch kein solch hartes Urteil gefällt, sondern dich einfach weggeschickt. Doch umso härter und detailierter er seine Auswertungen präsentiert, desto mehr scheint er sich auch um seine Schüler zu kümmern." Irgendwie gelang es mir ihr Lächeln für einen kurzen Moment zu erwidern. "Lasse dich also auf keinen Fall entmutigen. Auch ich sehe in dir noch viel Potenzial nach oben." Ich tat einen Schritt auf sie zu und musterte sie eingehend. Kurz überlgte ich, wie sich ihre weiche Haut wohl unter meinen Fingern anfühlen würde. Ich schob den Gedanken beiseite. "Deswegen habe ich dir auch in den letzten Wochen so wenig ruhe gegönnt. Du bist in dieser zeit unglaublich viel stärker geworden. Und ich bin mir sicher, dass dein Weg noch längst nicht beendet ist." Vielleicht mochte ich etwas zu positiv klingen, aber ich sagte trotzdem nur die Wahrheit. Yumiko schien sich noch immer redlich selbst zu unterschätzen und ich wollte ihr deutlich machen, dass sie sich selbst etwas mehr wertschätzen könnte. In ihr steckte mehr als sie vielelicht selbst wusste. Und eben dieses "Mehr" schien auch mich magisch anzuziehen.


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      Aira


      Als ich wenig später an meinem Tisch saß und etwas aß, war ich noch immer reichlich aufgewühlt, aber die Aufregung legte sich mehr und mehr. Zum Glück war ich hungrig wie ein Löwe und es war nicht sonderlich schwer, sich alleine auf das Essen zu konzentrieren. Dabei spürte ich wie sich auch langsam meine Chakravorräte weiter auftanken. Leider hatte der Schlaf noch nicht ganz gereicht, um mich wieder komplett auf den Damm zu bringen und nun da die Aufregung abfiel, wurde ich sogar wieder etwas müde. Allerdings würde ich mir nicht gestatten noch mehr Zeit im bett zu vergeuden. Das würde mich nur aus dem Trott bringen. Selbst wenn heute kein weiteres Training anstehen mochte, hatte ich nicht vor den tag sinnlos vorbeiziehen zu lassen.
      Entsprechend entschlossen griff ich mir mein Tablett nachdem ich fertig war und schaffte es zur Kantine. Lange hielt ich mich dort aber nicht auf, als ich zurück in mein Zimmer ging und beschloss dort für etwas Ordnung zu sorgen. Da ich diesen Ort überwiegend ausschließlich zum Schlafen nutzte, war zum Glück nicht viel zu tun, allerdings waäre es endlich mal wieder nötig meine wenigen Klamotten zu waschen. Schnell hatte ich alles zusammengesammelt und mich zu den Waschräumen aufgemacht. Nur war auch dieser Job bald erledigt und ich sah mich wieder anbahnender Langeweile entgegen. Ich brauchte etwas zutun und wenn es nur ein einfacher Spaziergang wäre... alerdings war es mir noch nichteinmal gestattet, dieses Gebäude ohne Begleitung zu verlassen. Sollte ich den Uchiha fragen, ob er mich begleiten könnte. Nein! Nach der Aktion von eben wollte ich tatsächlich vermeiden, wieder mit ihm zusammenzustoßen. Also Kisame. Bei ihm bestand zwar das Risiko, dass der Spaziergang in einem halben Training ausartete, aber besser als weiterhin in dieser Düsternis zu hocken. Kaum war ich am Zimmer des Blauhaarigen angelangt traf mich jedoch Ernüchterung. Das Chakra dieses Kerls war sie auffällig wie ein Feuerwerk und im Moment konnte ich es niergendwo wahrnehmen. "Der Kerl betreibt bestimmt wieder einmal sein Einzeltraining", stellte ich unglücklich fest und trottete zurück zum Raum des Uchihas. Leider war meine Wahl sehr begrenzt und ich wusste einfach nicht, wen ich sonst fargen sollte. Oder sollte ich es doch einfach sein lassen und den tag ruhig im Zimmer verbringen? Etwas Ruhe wäre sicherlich nicht schlecht nach den letzten Tagen... Ich schüttelte den Kopf. Nein, dieses sinnlose herumsitzen stand mir gar nicht zu. Ich wollte hier raus.
      Dennoch zögerte ich einen Moment, bevor ich an die Tür anklopfte und dieses Mal geduldig auf das Herein wartete. "Da es im Moment nichts besseres zutun gibt, würde ich gerne etwas spazieren gehen. Tatsächlich hatte ich in all der zeit hier noch nicht die Chance mir Amegakure und seine Umgebung auch nur einmal vernünftig anzusehen. Also..." Etwas abwartend schaute ich den Schwarzhaarigen an. "Leider darf ich ja noch nicht alleine raus und Kisame ist im Moment auch nicht vorzufinden. Hättest du also Zeit mich zu begleiten?"

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    • Yumiko

      Auch Pain schien der Meinung zu sein, dass Sasoris Urteil durchaus schlechter hätte ausfallen können. Dies änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass ich selten so schlecht abgeschnitten hatte. Vielleicht zu Beginn unseres Training musste ich noch verschärft Kritik einstecken, aber über die Wochen konnte ich einen deutlichen Fortschritt erkennen, von dem ich glaubte, dass er sogar Sasori zufrieden gestellt hatte. Es hinterließ ein schweres Gefühl in meiner Magengegend, dass ich ihn nun mit meiner schlechten Arbeit enttäuscht hatte. Ich würde also in Zukunft an meiner Konzentrationsfähigkeit arbeiten müssen. Er hatte immerhin recht damit gehabt, dass es mir auch im realen Leben passieren könnte, dass ich trotz Müdigkeit und hohem Chakraverlust jemanden heilen müsste. Es war wichtig das ich lernte damit umzugehen, so viel stand schon mal fest.
      Pain hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt, als er versuchte mich aufzumuntern. Mir war zwar nicht klar, ob es wirklich sein Interesse war, mir gut zu zusprechen oder ob er einfach nur die Wahrheit sagte, aber das war mir im Augenblick auch ziemlich egal. Ich freute mich einfach nur über seine Worte und sie gaben mir tatsächlich wieder neuen Mut. Nach unserer Mission würde ich mir wieder mehr Mühe mit Sasoris Aufgaben geben und dafür sorgen, ihn nicht ein weiteres mal zu enttäuschen. Er würde schon sehen, dass ich eines Tages zu einer vollwertigen Heilerin werden würde. Dabei war mir egal, ob ich besser als er wurde oder nicht, ich wollte einfach nur dazu in der Lage sein, meine Kameraden zu verteidigen und zu schützen.
      "Du solltest häufiger lächeln. Es lässt dich weniger gefährlich aussehen", schmunzelte ich. Doch dann kam er einen Schritt auf mich zu und ich sah ihn ein wenig überrascht an, als er mir so nah kam. Er versicherte mir, dass er Potential in mir sah und dass ich seit unserem gemeinsamen Training schon viel stärker geworden war. Er hatte recht damit. Ich fühlte mich auf jeden Fall sicherer auf dem Schlachtfeld und konnte nun auch besser agieren, doch genau wie er teilte auch ich die Ansicht, dass das noch längst nicht alles gewesen war.
      Ich wollte gerade etwas erwidern, als es plötzlich einen lauten Knall gab und ein heftiger Druck in der Luft entstand. Ohne es zu wollen verlor ich das Gleichgewicht und als wäre das nicht schon genug gewesen, riss ich aus Reflex Pain mit mir damit, was zur Folge hatte, dass er mit dem Rücken auf dem Boden lag und ich auf ihm drauf.
      Etwas benommen stützte ich mich bei ihm ab und versuchte zu realisieren, was hier gerade geschehen war. Woher kam das? Hatte Deidara wieder eine seiner Bomben losgelassen? "Was ist denn nun schon wieder los?", fragte ich leise, ehe ich meinen Kopf schüttelte. Dann aber realisierte ich endlich, dass ich noch immer nach wie vor auf Pain lag. Für einen kurzen Moment erstarrte ich, nur um wenig später rot anzulaufen und mich hastig von ihm hinunter zu bewegen. "T-Tschuldige!", bemerke ich sofort und stand auf, ehe ich ihm die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen.
      Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür von Sasoris Labor und oh mein Gott, ich hatte noch die derart wütende Augen gesehen. Der Rothaarige sah ganz danach aus als würde er jeden Moment einen Amoklauf beginnen und ich wusste schon jetzt, dass Pains Strafe für die hochgegangene Bombe nicht annähernd so schlimm ausfallen würde wie das, was Sasori mit ihm vor hatte, sobald er ihn erst mal in der Finger bekam.
      "SAG DAS NOCH MAL DU KUNSTBANAUSE!", hörte ich Deidaras erzürnte Stimme nun deutlich. "Aber gerne doch: Mit deinen hässlichen Kunstwerken wirst du nicht mal einen Blinden beeindrucken können." Das war doch Hidan. Ohje. Noch bevor einer von uns hätte reagieren können, ertönte ein zweites mal ein lauter Knall und scheinbar wurde wieder eine Bombe von Deidara gezündet. Diesmal war ich wenigstens drauf vorbereitet und konnte dem heftigen Luftdruck stand halten. "Wir sollten Deidara davon abhalten noch weitere Bomben zu zünden", meinte ich zu den beiden und rannte auch schon direkt in die Richtung, aus der ich glaubte, die Stimmen gehört zu haben.


      Itachi

      Ich lag eine ganze Weile einfach nur im Bett und dachte an gar nichts. Ich war die letzten Wochen mehr als genug mit meinen Gedanken beschäftigt gewesen und irgendwie brauchte ich gerade einfach eine Auszeit. Ich wollte mich im Augenblick einfach nur entspannen und nicht an irgendwelche Missionen oder Leute denken. Es war nicht immer einfach, seinen eigenen Gedanken und Gefühlen zu entfliehen, aber ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt und konnte wenigstens manchmal einfach abschalten und nichts tun.
      Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, in der ich einfach auf meiner Matratze lag und an die Decke starrte, doch irgendwann hörte ich ein Klopfen, welches mich aus meiner Trance holte. An dem Chakrafluss erkannte ich, dass es sich bei der Person um Aira handelte. Es wunderte mich, dass sie mich ein weiteres mal aufgesucht hatte, da sie noch vor kurzem völlig aufgebracht mein Zimmer betreten und mir mehr oder weniger Vorwürfe gemacht hatte. Sie würde mich sicher nicht aufsuchen, wenn es nicht nötig gewesen wäre, weshalb ich ihr Anliegen wissen wollte.
      Mit einem ruhigen "Herein" gab ich ihr die Erlaubnis mein Zimmer zu betreten. Sie öffnete die Tür und kam herein, dabei wirkte sie jedoch reichlich angespannt. War etwas vorgefallen oder beunruhigte sie immer noch unser letztes Zusammentreffen? Hatte ich es nicht geschafft, sie mit meinen Worten beruhigen zu können? Scheinbar ging ihr die Sache mit dem Umziehen doch näher, als anfangs gedacht, aber vielleicht irrte ich mich auch und das war nicht der Grund für ihr nervöses auftreten.
      Ich hörte mir ihre Bitte an. Sie hatte Kisame tatsächlich vor mir gefragt? Irgendwie ließ diese Tatsache mein Herz schrecklich schwer werden, auch wenn ich mir nicht sicher war, was mich so sehr daran stören sollte. Niemand war gerne die zweite Wahl, aber so etwas hatte mich noch nie besonders interessiert, doch ausgerechnet jetzt wollte es mir nicht gefallen. Immerhin musste sie sich bei Kisame bewusst gewesen sein, dass ihr Zusammentreffen eventuell in einem Trainingskampf enden könnte und da sie noch immer nicht komplett erholt wirkte, durfte ihr dieser Gedanke doch eher weniger gefallen. Und dennoch hatte sie ihn als erstes fragen wollen? Diese Frau schien mich tatsächlich noch mehr zu hassen, als anfangs angenommen.
      "Meinetwegen", meinte ich ruhig und erhob mich dann von meinem Bett. Es würde auch für mich eine gute Chance sein, ein wenig abzuschalten und mir die Zeit mit anderen Dingen zu vertreiben, außerdem sollte sich Aira nicht noch mehr wie eine Gefangene fühlen, als sie es vermutlich eh schon tat. "Lass uns gehen."
      Wir verließen mein Zimmer und liefen durch die dunklen Gänge des Gebäudes. Von weitem waren zwei Stimme zu hören, welche lautstark stritten. Ich könnte heraushören das Hidan und Deidara waren. "Ich glaube du hast dir den besten Augenblick ausgesucht, um spazieren zu gehen", meinte ich zu Aira. Es würde sicher nicht mehr lange dauern bis Deidara das ganze HQ in die Luft jagte. Während Aira und ich also durch die Flure liefen erkannte ich plötzlich eine weiße Lehmfigur an der Wand kleben. Das war doch...
      "Vorsicht!" Ich hatte Aira an ihrem zarten Handgelenk gepackt und sie mir auf meine Arme gehoben, ehe ich davon sprang. Nur wenige Sekunden später ertönte ein lauter Knall und eine Druckwelle erfüllte die Luft. Behutsam setzte ich die junge Frau wieder auf ihre Beine ab und musterte sie von oben bis unten. "Alles in Ordnung bei dir?", wollte ich von ihr wissen. Schien so, zumindest konnte ich keine weiteren Verletzungen erkennen. "Wir sollten uns beeilen hier raus zu kommen", meinte ich noch, als direkt darauf erneut eine Bombe zündete. Dieses mal bebte sogar der Boden unter unseren Füßen, weshalb ich meinen Arm um Aira legte und sie schützend an mich drückte. Erst als das Beben beendet war, ließ ich sie wieder von mir los. "Okay, nichts wie raus hier."
    • Pain


      Es wäre gelogen, zu behaupten, dass mich ihre Worte hinsichtlich meines Lächelns nicht verwunderten. Allerdings war mir auch nicht bewusst gewesen, dass ich ohne es gefährlich aussah. Unterbewusst griff ich mir ins Gesicht und nickte langsam. "In Ordnung." Während ich das sagte, versuchte ich mich direkt ein weiteres Mal an einem Lächeln. Wenn es bedeutete, dass Yumiko eventuell wirklich weniger Angst vor mir hatte, würde ich es gerne tun. Ob ich ihr auf diese Art und Weise vielleicht sogar irgendwann sympathisch werden könnte?
      bevor ich unser Gespräch fortsetzen konnte, wurde ich von einer durchdringenden Explosion unterbrochen. Während es mir gerade noch gelang, der Druckwelle zu widerstehen, viel die junge Frau mir gegenüber gegen mich. Leider gelang es mir nicht mehr mein Gleichgewicht zu behalten und wir beiden stürzten zu Boden. Dabei umgriff ich instinktiv die Schultern der Konoichi und achtete darauf, dass sie statt auf dem harten Boden auf mir landete. "Bist du in Ordnung?", wollte ich direkt wissen, nachdem wir Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatten. Yumiko wirkte etwas benommen, weswegen ich sofort alarmiert nach ihrem Gesicht griff und sie nach Verletzungen absuchte. Allerdings schien sie schnell wieder zur Besinnung zu kommen und entfernte sich daraufhin direkt wieder von mir. Irgendwie schade... "Du musst dich nicht entschuldigen, ich hoffe nur, dass du dich nicht verletzt hast."
      Auch ich hatte mich schnell erhoben, nachdem sie mir helfend die Hand entgegenhielt und blickte düster in die Richtung, aus der nun Deidara und Hidans Stimmen erklangen. Allerdings wirkte Sasori deutlich aufgebrachter. Ich wollte nicht wissen, welches Chaos dank der Explosion nun in seinem Labor vorherrschte. Eventuell würde es nicht einma, mehr nötig sein, dem Blondhaarigen eine Strafe aufzulegen. Sasori würde diesen Job für mich übernehmen.
      "Die beiden werden sich mal nie bessern", grummelte ich düster, als auch schon die zweite Bombe zu zünden schien. Umgehend waren meine Hände wieder an Yumikos Schultern, ich würde nicht zulassen, dass sie noch einmal fiel, auch wenn sie dieses Mal vorbereitet schien.
      Es sollte mich wohl nicht wundern, dass sie sich sofort auf den Weg machte, um den Streit zwischen den beiden Idioten zu schlichten. Allerdings wollte mir nicht wirklich gefallen, dass sie zwischen die beiden geriet. Wenn diese Kerle die Kontrolle verloren, waren sie unberechenbar und ich würde nicht zulassen, dass Yumiko noch einmal wegen einer Bombe des Blondhaarugen verletzt wurde. Und auch Hidan war ein großes Problem, er kam deutlich zu oft auf dumme Gedanken.
      Somit folgte ich der Braunhaarign auf den Fuß, während auch Sasori uns mit düsterer Miene begleitete. "Ich werde dich in ein Kunstwerk verwandeln, dann werden wir schon sehen, was du noch zu sagen hast!", tönte erneut Deidaras Stimme durch die Flure.
      "Versuch es doch!", erwiderte Hidan nur kichernd.
      Als wir gerade in den entsprechenden Flur einbogen, flog auch schon die nächste Lehmbombe und zwar dummerweise genau in unsere Richtung und damit auf Yumiko zu. Innerhalb einer Sekunde hatte ich ihr Handgelenk gepackt und sie schützend in meine Arme gezogen, bevor ich mein Rin'negan aktivierte und die Bombe gegen den ausgewischenen Hidan sendete. Mir war es reichlich egal, wie sehr ihn die Explosion verletzen könnte, er würde sowieso in wenigen Momenten geheilt sein. Außerdem sollte es bereits eine Strafe für ihn sein. Als es letzendlich zur Explosion kam, nahm ich auch Yumiko in meinem Gravitationsschild auf und hielt damit jeglichen Schaden von ihr fern. Hidan war es allerdings auch noch rechtzeitig gelungen, der Wucht der Bombe zu gehen, während er und Deidara mich reichlich verwundert musterten. "Wie oft muss ich euch beiden noch sagen, dass ihr solchen Blödsinn außerhalb von Amegakure klären sollt." Meine Stimme glich einem Grollen, während ich Yumiko hinter mich schob und bedrohlich auf die beiden zuging. "Euch ist hoffentlich klar, dass das Konzequenzen bringen wird."
      Deidara wirkte deutlich eingeschüchtert, während Hidans Ausdruck maximal genervt erschien. Wahrscheinlich hatte er sich wirklich einen kleinen Kampf erhofft. Wahrscheinlich hatte er sogar nur deswegen den Zwist mit dem Blondschopf begonnen.
      Bevor ich mehr sagen konnte, war auch schon Sasori mit feurigem Blick auf seinen Teamkameraden zugetreten. In dessen Augen nun pure Panik stand. "Du hast meine Proben zerstört." Sasoris Stimme war ruhig und nicht laut, aber in ihr lag ein beängstigendes Drohen. "Wie oft willst du noch solch ein Chaos verursachen?"
      Kurz überließ ich dem Rothaarigen das Feld und drehte mich noch einmal zu Yumiko um. "Hast du eben irgendetwas abbekommen? Bist du unverletzt?" Wieder musterte ich sie genau und ich ließ es mir dieses Mal auch nicht nehmen, ihr sanftes Haar aus ihrem Gesicht zu streichen, um mich vergewissern zu können, dass sie keinen Kratzer abbekommen hatte.

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      Aira


      Zum Glück stimmte er meinem Vorschlag ohne langem Zögern zu. Offenbar machte ihm der Vorfall von zuvor wirklich nichts weiter aus, was mir nur noch mehr das Gefühl gab, absolut kindisch gehandelt zu haben. Allerdings konnte ich nachwievor nicht vermeiden, das Verlegenheit in mir aufstieg, sobald ich daran denken musste, dass dieser Mann mich umgezogen hatte. Dabei hatte ich ihm doch nie meine Schwächen preisgeben wollen...
      Als wir durch die Flure wanderten, wurden bald schon Stimmen laut, die ich recht schnell als Deidaras und Hidans wieder erkannte. Beides Gesellen denen ich nach Möglichkeit eigentlich aus dem Weg ging, wobei vor allem der Silberhaarige niemand war, mit dem ich groß etwas zu tun haben wollte. Aber auch Deidara war mir für meinen geschmack viel zu aufgekratzt und auch seine "Kunst" konnte und wollte ich nicht verstehen, was ihm offensichtlich kein bisschen in den Kram passte. "Ich werde einmal nie verstehen, warum sich die beiden immer wieder den Kopf einschlagen müssen", meinte ich kopfschüttelnd. Leider fiel mir deswegen die Lehmfigur an der Wand nicht direkt auf, und hätte der Uchiha nicht so schnell reagiert, wäre ich sicherlich nicht ganz unverletzt davon gekommen. Auch wenn ich diesen Umstand nur ungern zugeben wollte. Mal davon abgesehen störte es mich, schon wieder von ihm herumgetragen worden zu sein. "Danke", brachte ich trotzdem etwas verhalten raus. "Mit mir ist alles okay", versicherte ich noch, bevor ich zu ihm aufblickte. "Außerdem könnte ich dich dasselbe Fragen, wenn einer von uns etwas von der Explosion abbekommen hätte, wäre es mit Sicherheit du gewesen." Kaum hatte ich es ausgesprochen musterte ich ihn tatsächlich etwas eingehender. Zum Glück schien er unverletzt zu sein, weswegen ich zufrieden abnickte. "Aber scheinbar sind wir beide noch gut davon gekommen."
      Kaum hatte ich das gesagt, spürte ich auch schon die nächste Druckwelle auf uns zurollen. Ich zuckte kurz zusammen, als ich erneut den stützenden Griff des Uchihas um mich spürte. Warum wollte er mich denn nur so unbedingt beschützen? War ich in seinen Augen denn wirklich so schwach? Hatte es etwas mit den letzten Geschehnissen zu tun? Es war frustrierend. Ich konnte es eigentlich nicht leiden, beschützt zu werden, aber im Moment konnte ich mich auch nicht wirklich dagegen aussprechen. Also blickte ich einfach beiseite, während ich zustimmend nickte. "Lass uns von hier verschwinden."
      Bald schon hatten wir den Ausgang des Gebäudes erreicht und wurden direkt wieder vom warmen Regen des Dorfes empfangen. Ich würde mich wohl einmal nie daran gewöhnen, ständig mit Nässe durchdringt zu werden, kaum dass ich vor die Tür trat. Wer hätte gedacht, dass ich einmal die drückende Hitze von Sunagakure vermissen würde? "Ich würde gerne die Wälder der Umgebung erkunden", meinte ich zu dem Uchiha, während ich auch schon loslief. Aus meiner Heimat war ich nur weite Wüstenlandschaften gewöhnt und bei Missionen Außerhalb hatte ich nie genug Zeit gehabt, mich in den fremden Landschaften umzusehen. "Zwar habe ich in den letzten Wochen immer wieder im Wald trainiert, allerdings hatte ich da niemals wirklich die Chance mich umzusehen. Dabei wollte ich schon immer einmal die träumerische Ruhe von echten Wäldern kennen lernen." Der letzte Satz war nur noch ein leises Murmeln, während ich meine langgehegten Wünsche äußerte. Warum ich das gerade vor dem Uchiha preisgab, war mir ein Rätsel. Aber irgendwie war ich mir sicher, dass ich von ihm keinen idiotischen Kommentar dazu hören müsste. Und er würde diese Wünsche auch als keine Schwäche ansehen oder mich deswegen anders sehen. Zumindest schien er mir nicht der Typ Mann dafür zu sein. Und auch wenn ich es nicht gerne zugab, eben das sorgte dafür, dass ich mich in seiner Umgebung beruhigen konnte, auch wenn ich das vor ihm wohl nie zugeben könnte.
      Als wir unseren Weg durch die regnerischen Straßen fortsetzten und das weitläufige Grün der Wälder immer weiter in Sichtweite rückte, brachte ich mich noch ein weiteres Mal dazu, zum Uchiha aufzusehen. "Danke, dass du mich begleitest", brachte ich heraus. Er mochte zwar nicht meine "erste Wahl" gewesen sein, aber prinzipiell hatte ich schon lange nichts mehr gegen ihn persönlich. Er war auf seine Art und Weise freundlich und zuvorkommend und ich konnte mich nicht dazu bringen, ihn zu hassen... und genau das war der Grund dafür, mich vor ihm fernzuhalten. Ich durfte mich mit niemanden von Akatsuki anfreunden, dass würde das Ende bedeuten.

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    • Yumiko

      Zu dritt liefen wir in den Flur, wo sich der Kampf allem Anschein nach abspielte. Wir bogen um die Ecke und genau in dem Moment, in dem ich Deidara und Hidan erkennen konnte, wurde auch schon die nächste Bombe gezündet. Sie flog genau auf uns zu und noch bevor ich hätte reagieren können, packte mich Pain am Handgelenk und zog mich in seine Arme, ehe er die Bombe von uns wegstieß und sie in die Richtung von Hidan katapultierte. Ob das die richtige Herangehensweise war, um diesem Kampf einen Ende zu bereiten mochte ich stark bezweifeln, jedoch mischte ich mich nicht ein. In erster Linie war ich einfach dankbar, dass es mich nicht schon wieder erwischt hatte. Ich konnte wirklich gut auf weitere Verletzungen dieser Art verzichten, vor allem jetzt wo ich endlich die Möglichkeit auf eine Mission bekam. "Danke", meinte ich daher und sah zu Pain hinauf, während ich noch immer dicht an ihn gedrückt stand. Dieser löste sich jedoch von mir und schob mich hinter sich, während er einen bedrohlichen Ausdruck in seinen Augen aufgesetzt hatte und die beiden Männer zurechtweiste. Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie genervt er mittlerweile von den Machtkämpfen seiner Mitglieder sein müsste. Gerade die impulsiveren unter ihnen fingen in einer Tour neue Streitereien an, die nicht selten in einem Kampf endeten. Die Mitglieder machten dem Ruf dieser Organisation wirklich alle Ehre und je mehr Zeit ich an diesem Ort verbrachte, desto mehr wurde mir klar, dass all die Gerüchte um diese Verbrecher stimmten. Sie hatten kein Problem damit, sich gegenseitig abzumurksen -zumindest die meisten von ihnen. Innerhalb der zweier Teams schien es recht gut zu funktionieren und ihre Kräfte waren ausgeglichen, sobald sie aber alle aufeinander trafen war Chaos wohl vorprogrammiert. Es war nicht das erste mal, dass sich Deidara hatte provozieren lassen und irgendwelche Bomben im HQ zündete und es würde wohl auch bei weitem nicht das letzte Mal gewesen sein. Andererseits wies der mörderische Ausdruck von Sasori daraufhin, dass er sich in der nächsten Zeit so etwas nicht mehr leisten sollte. Am Ende verlor Sasori noch seine Geduld mit ihm und machte aus ihm ebenfalls eine Marionette. Zumindest schien er gerade so wütend auf seinen Teamkollegen zu sein, dass ich ihm das durchaus zutrauen würde.
      Nachdem Pain die beiden zurechtgewiesen hatte, kam er wieder auf mich zu und fragte mich, ob ich mir irgendetwas getan hatte und strich mir sanft einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich schüttelte schnell den Kopf und versuchte es so gut es ging, nicht rot anzulaufen, was mir diesmal auch tatsächlich gelang. "Mir geht es gut, danke", meinte ich und lächelte dabei zu ihm hinauf, ehe sich mein Blick wieder auf Deidara richtete und ich ein paar Schritte Abstand zu Pain gewann. "Deidara? Lass uns den Schaden beseitigen, okay?", fragte ich ihn. "Wir sollten Sasori als Entschuldigung die Pflanzen ersetzen, die er verloren hat, ja?" Ich wusste dass dieser Hitzkopf zu vorschnellen Aktionen neigte und nicht wirklich viel darüber nachdachte, wo und wann er seinen Bomben zündete, allerdings wollte ich nicht, dass er zu sehr unter Sasoris Bestrafung leiden musste, weshalb ich den ehemaligen Suna-Nin auch ein wenig beruhigen wollte.
      Ich wollte gerade auf Deidara zu gehen, als ich merkte, wie unfassbar träge und müde ich wurde. Mein Blick wanderte zu dem Flur, aus dem wir eben gekommen waren und ich erkannte einen lilafarbenen Nebel, der sich auf den Gängen breit gemacht hatte. "Sasori ich glaube da kommt irgendein Gas aus deinem Labor", bemerkte ich müde, während ich mir die Augen rieb, um wach zu bleiben. Allerdings hatte ich diesen Kampf schon bald verloren und es dauerte nur noch wenige Augenblicke bis ich einfach in mich zusammensackte und ins Land der Träume katapultiert wurde.


      Itachi

      "Du brauchst dich nicht zu bedanken", meinte ich ruhig, als wir beide uns endlich auf den Weg nach draußen machten und nur wenig später den Ausgang erreicht hatten. Kaum waren wir draußen angekommen, wurden wir von einem warmen Regenschauer begrüßt. Ich hatte mich mittlerweile an das trübe Wetter dieses Dorfes gewöhnt, zumal ich ohnehin nicht viel Zeit hier verbrachte. Meistens trainierte ich mit Kisame außerhalb von Amegakure und wir waren zu dem häufig auf Missionen eingeteilt, weswegen es sich für mich gut aushalten ließ. Sollte mir mal der Sinn nach etwas Sonne stehen, hatte ich immer noch die Möglichkeit das Dorf zu verlassen und mich außerhalb von Amegakure zu bewegen. Im Gegensatz zu Aira und Yumiko war ich bereits ein vollwertiges Mitglied und konnte während meiner Freizeit hingehen wo immer ich auch wollte, sofern ich mich nicht zu weit von dem Dorf entfernte und pünktlich wieder zurück war, um irgendwelche Aufträge anzunehmen. Tatsächlich hatte es Pain nicht einmal gestört, als ich zwei Tage am Stück dem Dorf ferngeblieben war. Er schien mir eine Menge Vertrauen entgegen zu bringen, wodurch ich mir diesen 'Luxus' leisten konnte. Aira hingegen würde sich dieses Vertrauen erst verdienen müssen und das war wirklich nicht einfach. Gerade sie besaß einen starken Willen, was auch Pain nicht entgangen war. Es würde mich also nicht wundern, wenn er länger misstrauen würde als Yumiko. Ninjas wie Aira waren für unsere Organisation sehr gefährlich, zu gleicher Zeit aber auch eine große Bereicherung. Darum war es umso wichtiger, dass wir darauf achteten, dass sie keinen Blödsinn anstellte. Wir mussten verhindern, dass sie sich irgendwie mit den fünf großen Ninja-Dörfern in Kontakt setzte und diesen verriet, wo sich das Akatsuki HQ befand und was es mit dieser Organisation und ihren Mitgliedern auf sich hatte. Sie würde vieler unserer Schwächen mitbekommen und einen Teil unserer Geheimnisse hüten, darum war es wichtig, dass sie über diese Dinge schwieg. Ansonsten könnte dies der Untergang für diese Organisation bedeuten und das würde ich mit allen Mitteln zu verhindern wissen.
      "Ich war noch nicht oft in Sunagakure aber bisher habe ich nichts weiter als Hitze und Sand von diesem Dorf mitbekommen. Das Klima scheint immer dasselbe zu sein. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass du die Chance nutzen möchtest, endlich mal etwas anderes zu Gesicht zu bekommen", antwortete ich auf ihre Worte hin. War es nicht bei jedem Menschen dasselbe? Man hatte sich schnell an den Dingen satt gesehen, die einen ständig begleitet hatten. Schnee, Regen und Kälte waren untypisch für das Reich in der Wüste, weshalb das Klima und die Umgebung in und um Amegakure herum sicher recht interessant für die junge Frau sein mussten. "Du solltest meinetwegen deiner Freude keinen Dämpfer verpassen. Deine Gefühle sind berechtigt, koste diese kleine Erkundungstour also in vollen Zügen aus", versuchte ich sie zu beruhigen. Immerhin wusste ich nicht, wann wir das nächste mal die Chance dazu hätten, die Gegend außerhalb von Amegakure zu besichtigen. Wir würden schon bald wieder das Training aufnehmen und bis dahin sollte sich die junge Frau eigentlich ein wenig ausruhen. Allerdings schien sie mir aktuell fit genug zu sein, um durch die Gegend zu laufen, weshalb ich ihr ihre Bitte auch nicht hatte ausschlagen können.

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    • Pain


      Es schien mir beinahe, als würde sie vor mir flüchten, als sie sich von mir ab und an Deidara wendete. Ich folgte ihr einfach mit meinem Blick und versuchte die leichte Enttäuschung in mir zu unterdrücken. Ich konnte kaum fassen, dass sie dem Blondhaarigen nun auch noch anbot, bei der Beseitigung seines Chaos zu helfen. "Er wird sich alleine darum kümmern", stellte ich mit fester Stimme klar und musterte Deidara fordernd. Er hatte schnell begriffen und nickte verstehend. Er würde die zerstörten Flure reparieren und sich alleine um Sasoris Pflanzen kümmern. Dass würde auch einen Teil seiner Strafe ausmachen. Vor allem da ich Yumiko Rihe aufgetragen hatte, schließlich würde auch die Mission morgen starten.
      Viel zu spät bemerkte ich, wie sich der Ausdruck der junge Frau änderte. Plötzlich schine sie wieder abolut erschöpft und bald schon bemerkte ich ein Schwanken, während sie uns auf den kaum sichtbaren Nebel im Flur hinwies. Kaum einen Moment später sackte sie auch schon in sich zusammen und mir gelang es gerade noch rechtzeitig, sie in meinen Arme aufzfangen. "Yumiko? Was ist mit dir?" Als sie nicht reagierte, wendete ich mich alarmiert an Sasori, welcher sich bereits zu der Braunhaarigen vorbeugte und auch das austretende Gas aus seinem Labor kurz musterte. "Wir sollten sie schnell vom Nebel wegtragen. Keiner von euch sollte das Gas einatmen." Während mein falscher Körper vollkommen unberührt schien und auch Sasori, dank seiner Puppengestalt keine Probleme hatte, schienn nun sogar Deidara und Hidan etwas müder zu werden. Wenn dieses Gas sogar auf einen Effekt den unsterblichen Silberhaarigen hatte, musste es äußerst stark sein. Sofort sprintete ich los und brachte die junge Frau außer Reichweite. Sasori war mir gefolgt, wie auch die beiden Streihähne.
      "Was ist nun mit ihr?", wollte ich nachdrücklich von dem Suna-Nin wissen.
      "Das Gas ist ein Gift, dass die Muskeln und Nerven betäubt", berichtete dieser. "Es ist weder tödlich, noch verursacht es irgendwelche Schmerzen. Es ist nur dazu gedacht, den Gegner außer Gefecht zu setzen. Allerdings gibt es kein Gegenmittel. Erst wenn sie wieder alles ausgeatmet hat wird die Wirkung langsam nachlassen. Und auch danach wird sie wohl noch etwas schwach auf den Beinen sein."
      "Also schläft sie nur?" Ich blickte auf die ruhigen Züge der jungen Frau. Im Schlaf wirkte sie beinahe noch schöner, als sonst.
      Sasori nickte nur. "Richtig." Dann wendete er sich wieder zum Nebel um. "Jetzt sollte ich mich aber erst einmal darum kümmern." Er hlte ein Stück Stoff unter seinem Vorhang vor und warf es Deidara zu. "Binde dir das um den Mund und folge mir. Du bist für dieses Chaos verantwortlich, also hilf mir gefälligst."
      Der Blondschopf erlaubte es sich nicht einmal mehr zu antworten, sondern nickte nur zustimmend. Wenig später waren beide verschwunden, weswegen ich meine Aufmerksamkeit auf den zurückgebliebenen Hidan richtete. "Ich erteile dir für die nächsten fünf Tage Ausgangssperre", meinte ich düster, in dem Wissen, dass dieser Kerl es hasste, nicht draußen herumstöbern zu können, um seinem Gott opfer darzubringen. äDementsprechend unglücklich erschien nun auch sein gesichtsausdruck. Allerdings wusste er genau, dass er keine Chance gegen meine Entscheidung hatte und nickte letztendlich ergeben.
      Damit war die Angelegenheit für mich erledigt. Ich griff Yumiko fester und trug sie zurück zu ihrem Zimmer. Vielleicht würde ihr dieser zusätzliche Schlaf ja sogar etwas gut tun. Ich hoffte inständig, dass Sasori recht behielt und dass dieses Gift wirklich keine weiteren Nebenwirkungen beinhielt. Selbst jetzt schon konnte ich mir kaum verzeihen, dass Gas nicht schon eher bemerkt zu haben... bevor es zu einem Problem für Yumiko hatte werden können.
      Ähnlich wie gestern legte ich eben diese nun endlich auf ihr Bett und deckte sie zu. Nur um mich darauf auf einen Stuhl neben sie zu setzen. Ich hatte sie auch schon kurz nach ihrem Eintreffen in Akatsuki des Häufigeren beim Schlafen beobachtet und es in den letzten Wochen beinahe vermisst. Jetzt allerdings war ich endlich wieder dazu in der Lage ihren Schlaf zu bewachen.

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      Aira


      Wie bereits erwartet fielen die Worte des Uchihas freundlich und ... ja, mitfühlend aus. Er schien mich auf seine Weise tatsächlich zu verstehen und bekräftigte mich sogar noch in meinem Wünschen. Es war frustrierend, dass ich gerade jemandem wie ihm dankbar sein musste, nur weil er solche Worte äußerte. Allerdings war ich nicht stur genug, mich ihm wegen meines Stolzes komplett zu verschließen. Außerdem würde es wohl nur weiteres Misstrauen sähen, sollte ich mich stets nur weiter distanziert geben. Dann würde ich umgehend auffliegen, sollte ich versuchen gegen Akatsuki vorzugehen.
      "Danke", meinte ich schließlich und schaute anerkennend zu dem Schwarzhaarigen auf. "In diesem Fall werde ich mich nicht zurückhalten, allerdings werde ich dich nicht dazu zwingen, mir überall hin zu folgen. Solltest du etwas Ruhe brauchen, werde ich meinen Entdeckerdrang zügeln." Genau in diesem Moment erinnerte ich mich wieder an meine Entdeckung vor einem Monat. Der uchiha hatte Probleme mit seinen Augen und musste deswegen sogar regelmäßig Sasori konsultieren. Ich war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es etwas mit seinem Sharingan zutun haben musste und eben dieses hatte er gestern vermehrt in Einsatz gebracht. Forschend glitt mein Blick zu seinem Gesicht. Ob er vielleicht wieder Schmerzen oder Probleme hatte? Wenn ich mehr darüber erfahren könnte, könnte ich vielleicht sogar einen gut Weg finden, ihn im Ernstfall zu besiegen. Dann wenn ich endlich meine eigenen Pläne in die Tat umsetzte und Akatsuki hinterging. Natürlich war es nicht die feine Art, hinterlistig die Schwächen seines Gegners auszunutzen, aber wahrscheinlich hätte ich ansonsten keine Chance gegen diesen Mann.
      Allerdings wollte ich im Moment eigentlich nicht darüber nachdenken, wie ich den uchiha besiegen könnte. Tatsächlich wäre es mir lieber, wenn ich gar nicht weiter gegen ihn kämpfen müsste. Nicht nur, weil er ein unglaublich starker Gegner war, sondern auch, weil ich ihm ungern Schaden zufügen wollte... Verdammt! Ich hatte Mitleid mit dem Feind? Empfand ich tatsächlich Sympathie? Ich musste mich endlich wieder zusammennehmen!
      Etwas hastig wendete ich mich von dem jungen mann ab und stierte stur geradeaus. Zumindest machte es mir die wunderschöne Umgebung leicht, meine dummen Gedanken zu vergessen, während ich genießend den frischen Geruch der Wälder in mich aufsaugte. "Es ist tatsächlich schöner, als erwartet", stellte ich etwas träumerisch fest, als wir einen leise Plätschernden Flusslauf erreichten, der sich zwischen den bäumen hindruchschlängelte. Um ihn herum sprossen dutzende verschiedene Blumen. Die absolute Ruhe und der vorherrschende Frieden, ließen meine Muskeln entspannen. Bevor ich etwas dagegen tu konnte, gaben meine noch immer schwachen Beine unter mir nach. Aber ich störte mich nicht mehr daran. Irgendwie wusste ich, dass ich in der Nähe des Uchihas sicher war. Auch wenn ich seiner Freundlichkeit noch immer nicht über den Weg traute, schien er alles dafür zu geben, dass mir nichts schlimmeres geschah. Für den Moment könnte ich ihm trauen. Also ließ ich mich nun vollständig in den weichen Grasteppich sinken, während mir mein Körper deutlich sagte, dass ihm das bisschen Schlaf zuvor noch nicht gereicht hatte. "Können wir hier einen Moment lang bleiben?", fragte ich mit müden Blick. Ich würde mir nicht gestatten komplett einzuschlafen, nicht so wie zuvor, als der Uchiha mich tatsächlich umgezogen hatte, ohne dass ich etwas merkte. Meine Sinne würden geschärft bleiben und jede kleine Bewegung in meiner Umgebung, würde mich fürs erste wieder wecken, aber ich würde trotzdem in der Lage sein, wieder etwas mehr meine Energie zu tanken. Und dieser Ort würde diese Pause umso schöner machen.

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    • Yumiko

      Ich hatte einen sehr festen Schlaf und scheinbar auch einen traumlosen, denn nachdem ich nach einigen Stunden meine schweren Lieder wieder öffnete, konnte ich mich nicht an die Fantasiegeschichte erinnern, die sich sonst normalerweise in meinem Unterbewusstsein abspielte. Eins stand jedoch fest: Ich war absolut hinüber. Ich fühlte mich wie nach einem Mittagsschlaf, den man besser nicht hätte tun sollen, weil man sich danach noch müder fühlte, als zuvor. Ich brauchte auch einen kurzen Augenblick um zu realisieren, dass es eigentlich gar kein Mittagsschlaf gewesen war -zumindest kein freiwilliger. Ich erinnerte mich daran, dass Deidara und Hidan miteinander gestritten hatten und Deidara dabei -mal wieder- eine seiner Bomben im HQ gezündet hatte. Daraufhin waren Pain, Sasori und ich dazwischen gegangen, um den Streit zu schlichten und weiteres Chaos zu vermeiden, jedoch hatten wir erst zu spät mitbekommen, dass eine der Explosionen ein Gift von Sasori freigesetzt hatte, welches sich wenig später durch das HQ verteilte. Ich schien zu viel davon eingenommen zu haben, immerhin war ich noch an Ort und Stelle einfach eingeschlafen. Aber glücklicherweise schien mir nichts weiter zu fehlen, mal abgesehen von der Tatsache, dass sich mein Körper tonnenschwer anfühlte. Es war eine riesige Anstrengung, alleine meine Augen offen zu behalten, da wollte ich mir gar nicht erst ausmalen, wie schwer es werden würde, aus meinem Bett aufzustehen. Ich hatte zwar schon durchaus schlimmeres erlebt, jedoch war es trotzdem kein angenehmes Gefühl und ich konnte es nicht erwarten, wenn endlich das letzte bisschen Gift aus meinem Körper gewichen war und ich mich wieder frei bewegen konnte.
      Ich brauchte eine ganze Weile, um meine Gedanken zu ordnen und mir klar zu werden, was vorhin tatsächlich geschehen war, doch als ich es dann endlich soweit hatte, konnte ich mich wieder aufs Hier und Jetzt konzentrieren. Ich drehte mein Kopf ein wenig zur Seite und erkannte direkt Pains Gesicht neben meinem Bett. Er saß auf einem Stuhl und schien zu dem die ganze Zeit Wache gehalten zu haben. Mich sollte es mittlerweile nicht mehr wundern, dass er mir gegenüber so fürsorglich war, trotzdem widersprach es sich mit dem Bild, dass er mir sonst manchmal vermittelte. Einerseits konnte er eisern und streng sein, wenn es um seine Entscheidungen, andererseits zeigte er aber auch immer wieder, wie fürsorglich er war. Dieser Mann war ein Rätsel für mich und ich würde wohl niemals aus ihm schlau werden. Wäre er nur ein wenig durchschaubarer.
      "Pain...", begann ich noch ein wenig verschlafen. "Wie lange habe ich geschlafen? Sind die anderen gut dabei weggekommen oder wurde noch jemand von dem Gift angegriffen?", wollte ich von dem Orangehaarigen wissen. Ich hatte viele Fragen und ich wollte jede davon beantwortet bekommen. "Und was ist mit der morgigen Mission? Sie wird doch noch wie geplant stattfinden, oder?" Ich fände es schrecklich schade, sollte sie doch noch verschoben werden. Immerhin hatte ich mich darauf gefreut, endlich mal etwas anderes zu Gesicht zu bekommen, statt diesem tristen Ort. Andererseits fühlte es sich für mich im Augenblick danach an, als würde mein gesamter Körper mit voller Gewalt auf das Bett gedrückt werden. Ich war einfach zu schlapp. Hoffentlich hatte sich das bis morgen Mittag wieder erledigt und wir konnten die Mission wie geplant beginnen.


      Itachi

      Ich nickte zustimmend, als Aira meinte, dass sie mit ihrer Freude nicht hinterm Berg halten würde beziehungsweise, dass sie sich nicht zurückhielt. Aus irgendeinem Grund freute mich das sehr. Die junge Frau hatte schon viel zu lange ihre kalte und emotionslose Fassade aufrecht erhalten und genau das wollte mir immer weniger gefallen. Am Anfang hatte ich es so hingenommen und es schlichtweg akzeptiert, dass sie sich genauso verhielt wie ich. Auch ich war nicht wegen meinem emotionalen Gemüt innerhalb und außerhalb der Organisation bekannt, jedoch wollte es mir bei Aira nicht so richtig passen. Ich würde es wohl selber nicht glauben, dass diese hübsche Frau, die vom Anblick her mit einer Lilie zu vergleichen war, ein so düsteres Gemüt besaß. Sie hatte mir nur selten einen Einblick in ihre Emotionen gewehrt und doch musste ich zugeben, dass ich diese Einblicke sehr genossen hatte. Sie machten sie gleich noch viel attraktiver für mich und ich musste mich manchmal wirklich beherrschen, um sie nicht versehentlich zu lange anzustarren. Sie würde nur ein falsches Bild von mir bekommen und das war das letzte was ich wollte. Zudem war ich nicht Hidan und achtete darauf, dass sich die Leute in meiner Nähe weites gehend wohlfühlten -vor allem wenn sie im selben Team wie ich waren. Unsere Missionen waren gefährlich und wir mussten aufeinander vertrauen und sollten uns daher so gut es eben ging, miteinander verstehen. So dachte ich zumindest darüber. Es war gut möglich, dass sie oder Kisame eine andere Meinung teilten.
      Und dann geschah es auch schon.
      Ich sollte nicht starren. Ich wollte nicht starren, doch als Aira so träumerisch von der Blumenwiese zu sprechen begann und sich dann auch noch ins Gras fallen ließ, da konnte ich nicht anders. Ich glaubte für den Hauch einer Sekunde ein Lächeln auf ihrem Gesicht gesehen zu haben, was mich mehr in den Bann zog, als es eigentlich sollte. Es fiel mir schwer, den Blick wieder von ihrem schönen Antlitz abzuwenden, doch irgendwie schaffte ich es. Und um nicht wieder in Versuchung zu kommen, starrte ich stur gerade aus, auch als ich ihre Frage hörte, sah ich sie nicht an.
      "Natürlich. Wir können ein paar Stunden hier verbringen, aber wir sollten spätestens zum Abendessen wieder zurück ins HQ kehren. Du bist noch nicht ausgeruht und darum wäre es nicht klug, wenn du eine Mahlzeit überspringst oder sie zu lange aufschiebst", versuchte ich ihr möglichst ruhig zu erklären. Ich schien nicht unrecht damit zu haben, dass sie noch nicht wieder ganz fit war. Immerhin hatte es nicht lange gedauert, bis die junge Frau einfach auf dem grünen Gras eingeschlafen war und sich ihr Körper die Pause nahm, die er auch verdient hatte. Ich selbst trat neben sie und setzte mich auf den Boden, ehe ich meinen Mantel auszog und ihn ihr über den Körper legte. Es war zwar nichts besonders kalt, jedoch wollte ich nicht, dass sie sich verkühlte und eventuell krank wurde. Der Gedanke an eine geschwächte und kränkliche Aira wollte mir einfach nicht gefallen, darum musste ich alles erdenklich dafür tun, dass sie möglichst gesund blieb. Ich würde nicht zu lassen, dass es ihr noch mal so schlecht ging, wie nach unserer Mission.

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    • Pain


      Ich wusste nicht mehr genau, wie lange ich bereits über den Schlaf der jungen Frau wachte, als ich endlich erste Bewegungen erkennen konnte. Sofort beugte ich mich etwas weiter über sie, blieb aber ruhig, bis sie endlich ihre Augen öffnete. Sie war eindeutig noch immer absolut am Ende und müde, was Sasoris Beschreibung des Giftes entsprach. Ich bezweifelte, dass sie sehr bald aus dem Bett würde kommen können.
      "Etwa zwei bis drei Stunden", begann ich mit ihrer ersten Frage. "Außer dir hat niemand zu viel des Giftes eingeatmet. Weder auf Sasori noch auf mich hat es einen Einfluss und Deidara und Hidan waren noch weit genug entfernt." Etwas frustriert biss ich meine Zähne zusammen. Es quälte mich noch immer, nicht früher reagiert zu haben, um Yumiko zu beschützen. Was wäre nur gewesen, wenn dieses Gift mehr als nur Müdigkeit verursacht hätte? Was wäre gewesen, wenn sie nie wieder aufgewacht wäre? Allein der Gedanke zog mein Inneres zusammen. Ich wollte nicht schon wieder jemanden verlieren, der mir ans Herz gewachsen war. Und egal wie sehr ich versuchen würde es zu leugnen, ich wusste, dass mir Yumiko bereits mehr bedeutete, als gut für mich war. Es war zu spät, um das noch zu ändern, also hatte ich beschlossen, es zu akzeptieren. Umso wichtiger war es mir, sie vor jeglichem Schaden zu schützen und bei eben dieser Aufgabe hatte ich heute versagt... schon wieder.
      "Ich werde es davon abhängig machen, wie es dir morgen geht. Noch haben wir genug Zeit und Sasori meinte, dass wir einfach Geduld haben müssen, bis dein Körper das Gift vollständig abgebaut hat." Wenn ich ihren müden Gesichtsausdruck so sah, würde wohl eben dies noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. "Solltest du morgen Nachmittag noch immer zu geschwächt für die Mission sein, werden ich sie verschieben oder jemand anderem übertragen müssen." Ich wusste, dass sie sich auf diese Mission irgendwie freute. Ich wusste, dass sie dieses Hauptquartier und auch Amegakure nach Möglichkeit so lange wie möglich verlassen wollte. Aber ich konnte sie nicht losschicken, in dem Wissen, dass sie nicht vollkommen einsatzfähig war. Es würde die Mission selbst gefährden und eventuell auch ein böses Ende für sie haben. "Sasori sagte, dass der Abbau des Giftes von Person zu Person unterschiedlich lange brauchen kann, deswegen sollten wir einfach auf das Beste hoffen. Noch ist die Mission für dich also nicht abgesagt."
      Zuvor hatte ich noch lange versucht mich zu beherrschen, doch nun konnte ich mich dem Drang nicht mehr widersetzten. So beugte ich mich langsam zu ihr vor und griff sanft nach einer ihrer Haarsträhnen, die ihr während des Schlafens ins Gesicht gerutscht waren... in dieses doch so wunderschöne Gesicht. Vorsichtig schob ich sie beiseite, um endlich wieder freie Sicht zu erhalten. Meine Handlungen wurden zunehmend irrationaler, zumindest solange Yumiko in der Nähe war und trotzdem sah ich keinen Grund darin, dieses Verhalten zu beenden. Wahrscheinlich hatte Konan wirklich recht, und diese Frau änderte mich wirklich stärker, als ich je erwarten hätte können, aber es fühlte sich irgendwie gut an.
      "Im Moment wirst du nichts anderes tun können, als dich auszuruhen. Umso schneller wird auch das Gift abgebaut werden", meine ich, nachdem ich mich endlich wieder etwas zurücklehnte. "Solltest du in der Zeit irgendetwas brauchen: Ich bin hier."


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      Aira


      "Ich bin kein kleines Kind, dass du ständig bemuttern musst", murmelte ich noch müde, auf die Worte des Uchihas, bevor ich den Kampf gegen meine schweren Augenlider aufgab. Sofort wurde ich in Schwärze gezogen, während sich mein Körper unendlich über die Ruhe zu freuen schien, die ich ihm endlich gönnte.
      Dennoch entging mir nicht, dass der Uchiha näher an mich herangetreten war und irgendetwas über mich ausbreitete. Ich hatte keine Ahnung was es genau war, aber es war warm und trug einen angenehmen Geruch in sich. Beinahe zum ersten Mal in meinem Leben, fühlte ich mich tatsächlich vollkommen beschützt und gestattete es mir etwas tiefer in den Schlaf zu sinken, während ich mich mit einem leisen und zufriedenen Murmeln in die mich umgebende Wärme kuschelte.

      Als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, war die Sonne schon ein gutes Stück gewandert und mein Körper fühlte sich deutlich erholter an. Noch immer war der Schmerz in meinen Musklen present, aber die übermannende Müdigkeit und die Erschöpfung waren endlich von meinen Gliedern gewischen. Ich hatte tiefer geschlafen, als es mein Plan gewesen war, weswegen ich mich für den ersten Moment erst einmal orientieren musste. Neben mir das Plätschern des Flusses, über mir der Wind in den Blättern der Bäume und das Zwitschern von Vögeln und auf der anderen seite... Itachi Uchiha. Hatte er etwa die ganze Zeit über mich gewacht? Und hatte ich nicht genau das von ihm erwartet? War ich nicht genau aus diesem Grund dazu in der Lage gewesen, mich so fallen zu lassen? Es war erschreckend, wie sehr ich diesem Mann mittlerweile schon vertraute.
      "Tut mir leid, dass du so lange hier hast aufpassen müssen", meinte ich noch immer etwas müde und richtete mich langsam auf. Erst als plötzlicher kühler Wind meinen Oberkörper erreichte, bemerkte ich, dass ich bis eben noch unter dem weiten Mantel des Uchihas gelegen hatte, der jetzt von meinen Schultern rutschte. War das die gemütliche Wärme in meinem Schlaf gewesen? Der angenehme Geruch? Ich hoffte nur, dass ich mich nicht zu auffällig in den Mantel gekuschelt hatte... Es würde ein vollkommen falsches Bild ergeben.
      "Ich scheine ein paar Stunden geschlafen zu haben", bemerkte ich mit einem Blick zur Sonne, während ich dem Uchiha so beiläufig wie nur möglich den Mantel entgegenhielt. "Danke dafür." Noch immer versuchte ich seinem Blick etwas auszuweichen, auch wenn es wahrscheinlich absolut unsinnig war. Aber ich war noch immer nicht ganz in der Lage, ihm in die Augen zu sehen.
      "Bleibt uns noch etwas Zeit, um weiter zu gehen?" Nun wendete ich mich doch wieder vollständig zu ihm um. "Ich würde gerne noch mehr von der Landschaft hier kennen lernen. Und bevor du wieder auf die Idee kommst mich bemuttern zu müssen: Nach dem Schlaf eben bin ich wieder vollkommen fit und bis zum Abendbrot ist noch mehr als genügend Zeit." Ich konnte mir einen leicht düsteren Ton nicht verkneifen. Aber es wurde irgendwann störend, von diesem Kerl immer und ständig wie ein Kind behandelt zu werden, um dass man sich kümmern musste.

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    • Yumiko

      Ich hatte es mir zwar schon fast gedacht, jedoch war ich glücklich, dass ich wirklich recht behalten hatte und es sich tatsächlich nur um zwei bis drei Stunden gehandelt hatte, die ich mit schlafen verbrachte. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, wie es gewesen wäre, hätte ich ein oder zwei Tage damit zugebracht. Nicht unbedingt ein abwegig wenn man bedachte, dass Sasori ein äußerst fähiger Gift Experte war. Außerdem wusste jeder, dass Sasoris Gifte eher selten dazu dienten, seine Gegner unfähig zu machen. Bisher schien er immer gewollt zu haben, sie so schnell wie möglich zu töten. Allerdings wollte ich mich auch nicht beschweren. Immerhin hätte jedes andere Gift den sicheren Tod für mich bedeuten können. Ich konnte mich also glücklich schätzen, dass es nur die Müdigkeit und dieses Schwächegefühl war, die mich heimsuchten. Wenn ich also Glück hatte, würde ich morgen tatsächlich zu der Mission aufbrechen können. Zumindest hatte Pain gemeint, dass sie noch nicht komplett für mich gestrichen war.
      Eine Sache ließ mich jedoch aufhorchen. "Wieso hat das Gift auf dich keine Wirkung?", wollte ich von ihm wissen. "Ich meine, dass Sasori darauf keine Reaktion zeigt, das ist mir schon klar, aber wieso auf dich nicht?" Sollte er Immun dagegen sein? Nein, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es war immerhin kein gewöhnliches Gift, auf welches der Körper mit Antikörper reagieren und es bekämpfen konnte. Pain eröffnete mir nun somit ein weiteres Rätsel zu seiner Person und ich hatte langsam aber sicher das Gefühl, dass es nicht weniger werden würde. Im Gegenteil: Es wurden immer mehr. Und ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich war schon immer eine neugierige Person gewesen, allerdings bekam ich auch meistens meine Antworten. Bei Pain jedoch war dies gänzlich anders. Je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto schwieriger wurde es für mich, ihn zu verstehen.
      Plötzlich lehnte sich Pain über mich und strich mir behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich hatte absolut nicht damit gerechnet, eine solch sanfte Gestik von ihm zu erhalten, aber es geschah immer häufiger, dass er solche Dinge tat, weshalb ich mich nicht dagegen wehrte. Es störte mich nicht einmal. Vielleicht hatte ich mich mittlerweile einfach an ihn gewöhnt und seine Nähe war nicht länger quälend, wie zu Beginn meiner Zeit bei Akatsuki. Dennoch verband ich mit ihm eine Art Trauma. Wobei es viel mehr ein Schmerz, als ein Trauma war. Jedes mal wenn ich in sein Gesicht sah, erinnerte er mich daran, dass er mich aus meinem geborgenen Zuhause gerissen und hierhin verschleppt hatte. Ich vermisste meine Familie und ihre Abwesenheit bereitete mir jeden Tag mehr und mehr Kummer. Wie sollte ich in Zukunft nur mit meinen Gefühlen umgehen? Ich hatte keine Antwort darauf.
      "Ich habe Hunger", gestand ich leise und bemerkte, dass ich ein wenig rot angelaufen war. Es war mir unangenehm, ihn um etwas zu bitten, jedoch wusste ich genau, dass ich mir Mühe geben musste, morgen wieder fit zu sein. Ich würde nur mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Schlaf es rechtzeitig schaffen, auf die Beine zu kommen.



      Itachi

      Mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen betrachtete ich, wie sich die junge Frau näher in meinen Mantel kuschelte. Zumindest schien sie mich nicht mehr so sehr zu hassen, dass sie mein Geruch abschreckte. Aus irgendeinem Grund machte dieser Gedanke ziemlich glücklich. Warum ich dieser Erleichterung so plötzlich verspürte wusste ich nicht, aber ich nahm dieses angenehme Gefühl gerne hin und genoss es ein Stück weit sogar.
      Genauso genoss ich aber auch den Anblick der schlafenden Schönheit. Ich hatte schon lange nicht mehr den Ausblick ihre entspannten Züge genießen dürfen und gerade hier im Sonnenlicht, umgeben von tausenden Blumen schien dieser Anblick noch magischer als ohnehin schon auf mich zu wirken. Sie war eine wunderschöne junge Frau und jetzt wo sie schlief, durfte ich es mir auch endlich erlauben, sie ein wenig länger zu beobachten. Allerdings ließ ich dabei meine Umgebung keinen Moment lang außer Acht, damit ich die junge Frau schützen könnte, sollte es tatsächlich zu einem Angriff kommen. Ich hoffte jedoch, dass wir auf eine solche Begegnung verzichten konnten. Nur ungern würde ich sie aus ihrem Schlaf wecken. Sie hatte diese Ruhe mehr als nötig gehabt und ich wollte sie ihr gerne geben. Auch in mir weckte dieser Ort einen seltsamen Seelenfrieden, welchem ich mich nur zu gerne hingab. Nicht oft erlebte man als Nuke-Nin solche Momente, weshalb es umso wichtiger war, sie voll und ganz auszukosten. Sogar jemand wie ich, gab sein bestes, um sich an den kleinen Dingen im Leben zu erfreuen, auch wenn Freude etwas war, dass ich beinahe gänzlich vergessen hatte. Ich hatte schon immer nur wenig Gefühle besessen, doch seit damals waren es noch viel weniger gewesen. Ich hatte mich gänzlich zurückgezogen und alles verdrängt, dass mir jemals eine Freude bereitet hatte. Einfach aus der Sorge, es auch noch verlieren zu können. Doch seit dem ich Aira kennengelernt hatte, wusste ich, dass dies nicht der richtige Weg gewesen war. Sie machte mir nur noch bewusster, dass es wichtig war, jeden Moment zu genießen, auch wenn sie selbst davon nichts wusste. Sie schien ähnlich zu leben und zu denken, wie ich es tat. Jedoch änderte dies nichts an der Tatsache, welche Gefühle sie in mir auslöste, wenn wir beide zusammen waren.
      Glücklicherweise konnten wir diese kleine Pause ohne weitere Zwischenfälle beenden und Aira wachte nach wenigen Stunden vollkommen ausgeruht und erholt wieder auf. Sie brauchte einen kurzen Moment, um sich zu sammeln, welchen ich ihr gerne gab. Ihr schien es unangenehm gewesen zu sein, dass ich ihr meinen Mantel gegeben hatte. Irgendwie komisch, man daran zurückdachte, wie sehr sie sich hineingekuschelt hatte. Allerdings wollte ich se nicht ärgern und behielt dieses Bild lieber für mich alleine. Stattdessen nahm ich den Mantel mit einem flüchtigen Schmunzeln entgegen und nickte anschließend. "Du hast nur zwei bis drei Stunden geschlafen, wir sollten also noch genügend Zeit haben, um ein bisschen weiter die Gegend zu erkunden. Allerdings haben wir nicht mehr allzu lange", erklärte ich ihr und erhob mich dann von dem Boden, ehe ich mir meinen Mantel über zog und zu der jungen Frau sah. "Ich bemuttere dich nicht. Ich sorge mich nur um dein Wohlergehen. Das müssen nicht zwangsläufig ein und die selben Dinge sein", erklärte ich ihr, während ich mich nun selbst in Bewegung setzte, damit wir weiter gehen konnten.
    • Pain


      Natürlich hatte sie es fragen müssen, dabei war es wohl sowieso ein Fehler gewesen, ihr zu sagen, dass das Gift keine Wirkung auf mich hatte. Ich würde ihr den wahren Gurnd nicht verraten können, auch wenn ich sie ungern belügen wollte. "Mein Körper ist gegen die meisten Gifte immun und dieses Gift heute war nicht sonderlich stark. Es ist nur dazu gedacht, Gegner lebend gefangen zu nehmen, wie zum Beispiel einen Jinchuuriki." Mein Ausdruck blieb undurchsichtig wie immer, während ich hoffte, dass sie diese Erklärung ohne weiteres Nachfragen hinnehmen würde.
      Mir entging die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht natürlich nicht und ich genoss den Anblick tatsächlich. Ich konnte mir nach wie vor nicht erklären, woran es lag, aber irgendwie gefiel mir der Gedanke, dass ich der Grund für ihre leichte Verlegenheit war. Ob ich auch ihr Herz zum rasen bringen konnte?
      Bevor ich noch weitere unsinnige Gedanken spinnen konnte, riss mich Yumiko aus ihnen heraus. "Ich werde dir sofort etwas zu essen bringen", meinte ich umgehend und erhob mich von dem Stuhl. "Ich bin gleich wieder da." Ich hätte auch einen der Bediensteten schicken können, doch würde das im Moment mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wenn ich einfach selber ging. So hatte ich schon nach kurezr Zeit die Kantine erreicht und etwas zu Essen für Yumiko auf einem Tablett zusammengestellt, als mir auf dem Rückweg Konan begegnete.
      "Für wen hast du denn etwas zu Essen geholt?", fragte sie etwas verwundert, bevor sie zu verstehen schien. "Für Yumiko, oder? Ich habe gehört, was heute Mittag vorgefallen ist. Geht es ihr gut?"
      Die Blauhaarige schien sich wirklich Sorgen zu machen. Nun, innerhalb der letzten Wochen hatte sie sich allerdings auch ziemlich mit Yumiko angefreundet. Damit war sie wahrscheinlich Konans erste weibliche Freundin überhaupt und es war interessant zu beobachten, wie meine alte Freundin unter diesem Umstand aufzuleben schien. Seither hatte ich sie sogar hin und wieder lächeln sehen, was sonst eine absolute Seltenheit war. "Sie ist noch sehr erschöpft und kann sich nur schwerlich bewegen, aber ansonsten scheint es ihr gut zu gehen."
      Da war es sofort, Konans schmales Lächeln. "Das freut mich. Sende ihr bitte liebe Grüße von mir und genieße deine ruhige Zeit mit ihr."
      Ich blickte ihr etwas fragend hinterher, als sie sich mit diesen Worten verabschiedete. War es also wirklich so offensichtlich, dass ich mich gerne mit der jungen Frau umgab? War das etwas Gutes?
      Auch diese Gedanken schob ich beiseite und erreichte bald wieder Yumikos Zimmer. "Bist du in der Lage dich aufzusetzen?", wollte ich wissen, als ich wieder an ihr Bett herantrat und das Tablett auf einem Beistelltisch abstellte. Wenn ich mir aber ihren Müden Ausdruck ansah, konnte ich mir meine Frage wohl selbst beantworten, weswegen ich mich einfach zu ihr beugte und meinen Arm vorsichtig um ihre Schultern legte. "Lass mich dir helfen." Behutsam half ich ihr dabei, sich aufzurichten und ließ meinen stützenden Griff auch dann nicht von ihr ab, als sie aufrecht saß, sondern legte meine Hand sanft an ihren Rücken, damit sie nicht ins Schwanken geraten konnte. Dann zog ich mit meiner freien Hand den Tisch heran, damit Yumiko das Essen darauf erreichen konnte. "Ich habe von allem etwas aufgetischt, also iss so viel wie du willst."

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      Aira


      Zum Glück nahm er den Mantel kommentarlos entgegen, allerdings wollte mir das kurze Schmunzeln auf seinen Lippen keineswegs gefallen. Bedeutete das etwas, dass ihm doch aufgefallen war, wie ich mich in den mantel gekuschelt hatte? Schnell wisch ich seinem Blick aus, damit er nicht bemerken konnte, wie mir etwas Hitze in die Wangen stieg. Zum Glück konnte ich mich schnell wieder zusammenreißen und legte umgehend wieder meinen ernsten Gesichtsausdruck auf.
      "Sehr gut", meinte ich dann zufrieden, als er nichts gegen einen verlängerten Ausflug auszusetzen hatte. "Dann lass uns weiter gehen."
      Bevor ich mich aber zum gehen wenden konnte, ließen mich seine Worte eine Augenbraue in die Höhe ziehen. "Findest du aber nicht, dass du eben das etwas übertreibst? Ich bin kein kleines Kind mehr, um das man sich immer und ständig sorgen muss, außerdem lasse ich mich so schnell nicht unterkriegen. Also brauchst du mich nicht so sehr umsorgen, als würde ich jeden Moment zerbrechen." Als mir bewusst wurde, wie böswillig diese Worte klangen drehte ich mich leicht seufzend komplett zu dem Uchiha um. "Das soll nicht heißen, dass ich dir wegen deiner Taten nicht dankar wäre und das eine oder andere Mal hast du mir wahrscheinlich sogar schon ausgeholfen, aber du scheinst dazu zu neigen, es zu übertreiben. Mir wäre es lieber, wenn du auch etwas mehr auf dich achten würdest und etwas mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten legst. Ich weiß schon, wie weit ich gehen kann und brauche niemanden, der mich ständig daran erinnert, etwas zu essen, oder mich auszuruhen." Dieses mal war es mir gelungen, sämtliche Emotionen aus meiner Stimme zu befreien, auf dass der Uchiha meine Worte nicht als böse Kritik erkannte, sondern nur als eine ernstgemeinte Bitte ansah. Immerhin war ich ihm tatsächlich für ein paar seiner Aktionen dankbar gewesen, bei anderen fühlte ich mich allerdings wirklich unnötig bemuttert. Wenn das so weiter ging, würde ich mich in seiner Nähe nur noch umso nutzloser fühlen... immerhin hatte er auch bei der gestriegen Mission praktisch alles alleine geregelt und im schlimmsten Fall seine Augen damit überfordert. Sofort richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf diese. Ob ich erkennen könnte, wenn sie ihm erneute Schwierigkeiten verursachten? Wirkte er eventuell müder als sonst?
      "Lass uns weiter gehen", meinte ich irgendwann und drehte ihm den Rücken zu, bevor ich weiter meinen Weg durch den weitläufigen Wald suchte. Eine Zeit lang folgte ich einfach nur dem Flusslauf stromaufwärts, bis wir an einen kleinen Wasserfall gelangen. Das Bild das sich hier abbildete raubte mir für einen Moment den Atem. Die Sonne fiel im perfekten Winkel auf die Wassergischt, die sich um den Wasserfall bildete und verursachte damit einen farbenprächtigen Regenbogen. Etwas das ich zuvor noch nie gesehen hatte. Staunend trat ich weiter heran und hielt meine Hand langsam in den kalten Wasserstrahl. "So wunderschön...", murmelte ich mehr zu mir selbst, während ich bemerkte, wie sich meine Mundwinkel entspannten. Ich wusste nicht, ob ich im Moment lächelte oder nicht, ich tat es so selten, dass ich nicht einmal wusste, wie es sich anfühlte. Doch dieser Ort löste in mir ein Gefühl des Glücks aus, dass ich sogar begann einige meiner inneren Mauern für den Moment fallen zu lassen. Und das obwohl der Uchiha direkt neben mir stand.

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    • Yumiko


      Pain sprach davon, dass er immun gegen die meisten Gifte sei, was mich ein wenig überraschte. Jedoch wollte ich nicht weiter nachfragen, da ich nicht daran glaubte, eine andere Antwort von ihm zu bekommen. Außerdem schien es mir schon fast so, als sei er nicht begeistert davon gewesen, dass ich ihm diese Frage gestellt hatte. Bis eben hatte er sich noch sehr fürsorglich und sanft gezeigt, doch genau dann, als ich ihn gefragt hatte, wurden seine Züge ein wenig kühler und glatter. Unweigerlich stellte sich mir die Frage, was er vor mir verheimlichen wollte. Es machte mich neugierig, allerdings würde ich -wie so oft- keine Antwort auf diese Frage bekommen, jedenfalls keine richtige. Alles was Pain und seine Person betraf, schien ein riesiges Geheimnis zu sein und es war als würde er mit aller Gewalt versuchen, alle Informationen über sich, versteckt zu halten. Ich nahm es ihm allerdings nicht übel. Er war das Oberhaupt dieser Organisation und musste auf der Hut sein. Sicher vertraute er mir noch nicht so sehr wie Konan oder den anderen aus der Organisation. Ich würde mich also in Geduld üben müssen.
      Bezüglich des Essens ließ er sich nicht lange bitte und stand direkt von seinem Platz auf, ehe er mir versicherte, mir ein paar Nahrungsmittel zu besorgen und war auch nur wenig später schon wieder verschwunden. Ich hingegen blieb einfach auf der weichen Matratze liegen und starrte an die kahle Decke des Raums. "Was für ein unpassender Zeitpunkt", seufzte ich leise. "Hoffentlich ist Sasori nicht zu streng mit Deidara", überlegte ich laut. Tatsächlich machte ich mir ein wenig Sorgen um den Blondhaarigen. Sasoris Blick war absolut vernichtend gewesen und ich war mir ziemlich sicher, dass er keine Gnade walten lassen würde, was die Bestrafung des Blondhaarigen anging. Deidara würde es alleine deswegen schon reichlich schwer haben, Sasori zu helfen, weil er keine Ahnung von den Pflanzen und Giften hatte, mit denen der ehemalige Suna-Nin herum hantierte. Zudem fand ich es nicht gerecht, dass Deidara den ganzen Mist alleine beseitigen musste. Immerhin hatte Hidan genauso Schuld an dem Streit gehabt und Deidara mit seinen Worten provoziert, also sollte auch er mithelfen müssen. Allerdings ging mich das ganze nichts an und ich würde mich nicht in die Dinge einmischen, die Pain und Sasori entschieden hatten. ich konnte lediglich versuchen, Deidara ein wenig unter die Arme zu greifen und genau das würde ich auch tun, sobald ich wieder ein wenig fitter war und mich bewegen konnte.

      Pain kam wenig später mit dem Essen wieder. Er stellte es auf dem Tisch ab und half mir dabei, mich aufzusetzen. "Danke", meinte ich noch und gab mir größte Mühe, mich zu bewegen. Nach wie vor fühlten sich meine Muskeln und Knochen sehr schwer an, jedoch klappte es ganz gut, als Pain mir half. Jedoch war es ein wenig seltsam, ihm so nahe zu sein. Mein Herz raste ein wenig schneller und ich versuchte die Röte in meinem Gesicht zu unterdrücken, was mir auch recht gut gelingen wollte.
      "Danke", meinte ich erneut und begann dann zu essen. Es strengte mich an, meinen Arm immer wieder zu bewegen, damit ich das Essen an meinen Mund führen konnte, doch immerhin gelang es mir und ich konnte darauf verzichten, von Pain gefüttert zu werden. Das wäre ja auch noch schöner gewesen...
      Als ich das Essen beendet hatte, seufzte ich erleichtert und wäre am liebsten direkt mit dem Oberkörper nach hinten gefallen, um mich zu entspannen.


      Itachi

      Scheinbar hatten ihr meine Worte nicht ausgereicht. Sie schien es absolut nicht ausstehen zu können, dass ich mich um sie sorgte. Ich begann mich zu fragen, warum das der Fall war. War sie es vielleicht nicht gewohnt oder lag es einfach an mir, dass sie nicht von mir 'bemuttert' werden wollte. Irgendwie konnte ich mir beides bei ihr vorstellen, wobei es mich auch nicht wundern würde, wenn sie es allgemein nicht mochte, umsorgt zu werden. Menschen wie sie sahen es häufig als Schwäche an, sich auf andere zu verlassen und gerade das war sie nicht. Sie besaß einen unbrechbaren Willen und eine große Portion Stolz und war vor allem eine mächtige Kämpferin. Trotzdem erhoffte ich mir einfach, dass sie ihre Grenzen kennenlernte und aufhörte diese zu überschreiten, nur um stärker zu werden. Es mochte zwar für sie sprechen, dass sie so eifrig bei der Sache war, jedoch konnte ich eine völlig erschöpfte Partnerin nicht in meinem Team gebrauchen. Im Gegenteil. Es könnte unsere Missionen noch schwieriger machen, sollte sie plötzlich einfach zusammenbrechen und Hilfe brauchen. Die meisten Mitglieder würden sie vermutlich einfach am Boden liegen lassen und sie dem Tod gnadenlos ausliefern. Allerdings gehörte ich nicht zu dieser Sorte Mensch und würde darum auch alles geben, damit sie und Kisame in Sicherheit waren, während wir solche Missionen gemeinsam bestritten.
      Ich konnte ihre Abneigung in ihrer Stimme hören, was jedoch nichts neues für mich war. Schon die ganze Zeit über reagierte sie auf mich ein wenig... furios? Sie mochte mich nicht und das hatte sie auch schon häufiger deutlich gemacht. Andererseits schienen wir uns immer mehr anzunähern, was sie ebenso zu verwirren schien, wie mich. Scheinbar mussten wir uns wirklich erst noch aneinander gewöhnen. Ich fragte mich nur, wie lange das noch dauern würde.
      "Wenn du deine Grenze kennst, solltest du aufhören, sie in einer Tour zu überschreiten", bemerkte ich nur ruhig. Ich konnte nicht leugnen, dass mich ihre Worte ein wenig verletzt hatten, jedoch wollte ich mir das nicht ansehen lassen. Stattdessen war für mich das Thema ab jetzt gegessen und ich wollte nicht weiter daran denken. Ich sollte viel lieber den Ausblick genießen, die diese Umgebung mit sich brachte, das sollten wir beiden tun.
      Wir liefen durch einen Wald und folgten dabei einem kleinen Fluss, welcher uns zu einem Wasserfall brachte. Auch ich musste neidlos anerkennen, dass dieser Anblick etwas wahrhaft schönes mit sich trug. Mein Blick wanderte danach wieder zu Aira, welche ihre Hand in das kalte Wasser legte und den Moment voll und ganz auszukosten schien. Es freute mich, dass sie dieser Anblick so glücklich machte und dass unser kleiner Spaziergang scheinbar ein voller Erfolg war.
      "Pass auf dass du nicht abrutscht. Die Umgebung um das Wasser herum ist meist recht rutschig", bemerkte ich noch ruhig. Mir war egal, ob ich sie wieder bemutterte. Allerdings kannte sie Wasserfälle von Suna-Gakure nicht und konnte somit auch ihre Umgebung nicht einschätzen. Ich wollte einfach verhindern, dass sie sich am Ende noch weh tat oder gar ins Wasser fiel und klatschnass war. Sie könnte sich noch erkälten und das war das letzte, was sie aktuell noch brauchte.

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    • Pain


      "Es gibt keinen Grund, mir dafür zu danken", meinte ich leise. "Wäre ich aufmerksamer gewesen und hätte das Gift eher bemerkt, wäre es erst gar nicht soweit gekommen." Noch immer fiel es mir schwer, diesen Umstand zu akzeptieren, dabei hatte ich etwas besser auf die junge Frau aufpassen wollen.
      Geduldig beobachtete ich sie dabei, wie sie einen Bissen nach dem anderen nahm. Selbst das schien schon reichlich anstrengend für sie zu sein, weswegen ich sogar kurz mit dem Gedanken spielte, ihr selbst dabei zu helfen. Allerdings wäre das dann wohl doch etwas übertrieben, weswegen ich einfach weiterhin ihren Rücken stützte und dabei nebenbei auch ihre Nähe genoss. Wie würde es sich wohl anfühlen, sie mit meinen wahren Händen zu berühren? Ihre Wärme wahrhaftig zu spüren? Sie zu riechen? Mein ganzer Körper schien bei diesen Gedanken zu kribbeln, weswegen ich ihn gewaltsam wieder verdrängte.
      Zufrieden beobachtete ich, wie sie tatsächlich recht viel aß, bevor sie sich plötzlich stärker in meinen Arm zu lehnen schien. Sie war fertig und wollte sich offenbar wieder zurücklegen. Ich hatte nicht vor, sie davon abzuhalten und beugte mich wieder etwas zu ihr vor, während ich sie zurück in ihre Kissen sinken ließ. Selbst nachdem sie wieder auf dem Rücken lag, behielt ich meine Hand noch auf ihrer Schulter. Ich wollte mich noch nicht ganz von ihr lösen. "Geht es dir nun etwas besser?" Forschend betrachtete ich ihr Gesicht, in der Hoffnung dass sie durch das Essen bereits wieder etwas Energie hatte zurück gewinnen können."Wie fühlst du dich?" Erst jetzt zog ich mich etwas von ihr zurück, blieb aber weiterhin neben dem Bett sitzen und beobachtete sie. "Vielleicht solltest du noch etwas schlafen, damit sich das Gift weiter aus deinem Körper zurückziehen kann. Ich werde weiterhin hier an deiner Seite bleiben. Solltest du also irgendetwas brauchen, musst du nur Bescheid geben."
      Jetzt erhob ich mich doch von meinem Platz und griff nach dem Tablett, um es vor der Tür an einen Bediensteten zu übergeben. Nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte, wendete ich mich erneut an Yumiko. "Im Übrigen soll ich dich von Konan grüßen", erinnerte ich mich. "Sie schien sich auch etwas Sorgen um dich zu machen." Ein schmales Lächeln erschien auf meinen Lippen. "Du bist in ihren Augen eine wahre Freundin geworden. Ich sollte dir dafür danken." In all den Jahren nach Yahikos Tod war es mir nicht gelungen, auch nur einmal ein echtes Lächeln auf die Lippen der Blauhaarigen zu zaubern. Umso glücklicher war ich nun, dass sie in Yumiko jemanden gefunden hatte, mitdem sie wieder etwas Freude teilen konnte. Sie beiden Frauen mochten sich zwar absolut unterschiedlich sein, aber vielleicht verstanden sie sich eben deswegen so gut.

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      Aira


      Offenbar war der Uchiha wenig einsichtig. Ja, ich mochte vielleicht wirklich immer wieder meine Grenzen austesten und sogar überschreiten, aber ich hatte von klein auf gelernt, dass genau das der Weg zum Erfolg war. Damals war ich immer wieder vor Erschöpfung zusammengebrochen oder hatte mir schwere Verletzungen zugezogen. Aber da war nie jemand gewesen, der mich deswegen umsorgte oder mir mehr als nötig half, wieder auf die Beine zu kommen. Wenn man stärker werden wollte, musste man Opfer dafür bringen und irgendwann lernte ich, selbst die stärksten Schmerzen und die heftigste Erschöpfung zu ignorieren. So lange ein Kampf noch nicht beendet war, so lange immer noch die Gefahr eines Angriffes bestand, würde ich meinem Körper keine Ruhe gönnen. Das mochte in der Vergangenheit häufig dazu geführt haben, dass ich nachdem alles überstanden war, mich noch schlechter fühlte als je zuvor, aber ich war an diesen Schmerzen gewachsen. Bei diesen Gedanken legte ich unterbewusst eine Hand auf die Narbe an meinen Hals. Wäre ich damals schon so hart mit mir selbst gewesen und hätte selbst mit dieser Verletzung weiter gekämpft... vielleicht hätte ich meine Kameraden retten können. Selbst wenn es mein Leben gekostet hätte, ich hätte es versuchen müssen! Dann müsste ich heute zumindest nicht mehr meine Schwäche und Feigheit bedauern.
      "Du tust es schon wieder..." Mein entspannter Gesichtsausdruck wisch und ich wendete mich grimmig an den Uchiha. "Ich mag aus einer Gegend kommen, in der solche Wasserfälle nicht vorkommen, aber ich habe durchaus schon Missionen in anderen Regionen bestritten. Ich bin kein unerfahrenes Kind, dass du ständig belehren musst." Mit düsterem Blick trat ich von dem Wasserfall zurück. "Mir ist es während dieser Missionen nur noch nie gelungen genug Zeit aufzubringen, um mich genauer umzusehen." Gerade wollte ich mich mit diesen Worten wieder vom Wasserfall entfernen, als das Unmögliche wahr wurde. Ich rutschte auf einem der Steine aus und taumelte nach vorne, doch noch bevor ich mich selbst hätte wieder fangen können, rutschte auch mein anderes Bein aus. Verflucht sei dieser Muskelkater und meine geschwächten Muskeln! Nun, zumindest würde ich nicht in den Fluss fallen, womit die Prophezeihung des Uchihas wahr werden würde... allerdings war die momentane Lösung kein Stück besser. Ohne dass ich es verhindern konnte, fiel ich in die breite Brust des Schwarzhaarigen und fand mich umgehend wieder in seiner Wärme und dem seltsam angenehmen Geruch wieder. Hätte es denn noch peinlicher werden können?
      Einige Sekunden lang blieb ich einfach starr und verharrte in der Position. Warum hatte das passieren müssen, waurm gerade jetzt? Seit wann war ich nur so tollpatschig?
      "Sag jetzt nichts", grummelte ich in die Brust des Uchihas und stieß mich langsam wieder von ihm ab. Ich wusste, dass meine Wangen rot angelaufen waren und dieses Mal würde ich es nicht verbergen können. Dennoch gestattete ich es mir nicht, zu dem Mann aufzusehen, sondern starrte stur in eine andere Richtung. "Lass uns zurück gehen." Beinahe fluchartig entfernte ich mich von ihm und stapfte zurück in Richtung Amegakure. Ich hoffte, dass er das von eben bald wieder vergessen würde.

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    • Yumiko

      Scheinbar hatte Pain verstanden, dass ich mich wieder zurück ins Bett legen wollte und er schien mich auch nicht davon abhalten zu wollen, da er mir dabei half, mich wieder richtig hinzulegen. Ich musste mir eingestehen, dass diese Bewegungen doch anstrengender als erhoff waren und ich recht erleichtert war, als ich mich wieder liegend auf der Matratze vorfand. Hoffentlich würde es mir morgen früh wieder besser gehen als heute, damit Pain und ich die Mission antreten konnten. Ich wollte diesen Ort endlich verlassen und eine Mission aufnehmen, es wurde allerhöchste Zeit dafür. Würde ich noch länger hier eingesperrt sein, so würde ich vermutlich eines Tages völlig wahnsinnig werden. Ich konnte mich einfach nicht mit der düsteren Aura dieses Ortes anfreunden und gleichzeitig vermisste ich das Leben in Tsuki no Kuni. Ich würde wohl niemals ganz darüber hinweg kommen, dass ich meine Familie nun nicht mehr sehen könnte und allein dieser Gedanke ließ mein Herz schwer werden. Sie waren stets mein Halt gewesen und mein Licht in der Dunkelheit. Wie also sollte ich die Zeit ohne sie alleine durchstehen? Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, aber mir blieb wohl nichts anderes übrig als mich durchzuboxen und mein bestes zu geben.
      "Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen. Das kann passieren und es war beim besten Willen nicht deine Schuld. Außerdem ist ja nichts weiter passiert. Ich bin lediglich ein wenig müde. Morgen wir das ganze schon wieder anders aussehen", versuchte ich Pain gut zusprechen. Er war nun wirklich der letzte der an dieser Situation Schuld trug. Außerdem lag ich nicht im Sterben oder hatte großartig Schmerzen, weshalb das ganze für mich nur halb so wild war. Ich hoffte einfach nur, dass ich morgen die Mission antreten könnte, sonst wäre ich vermutlich doch ein wenig enttäuscht. "Und ja, mir geht es schon viel besser, danke. Ich schätze dass ich spätestens morgen Mittag wieder komplett einsatzfähig bin", meinte ich und hatte dabei ein leichtes Lächeln auf meine Lippen aufgesetzt.
      Pain brachte das Tablett nach draußen, wo er es einem Bediensteten in die Hand drückte, ehe er sich wieder zu mir gesellte und sich auf den Stuhl setzte. "Wenn ich ehrlich bin, bin ich noch gar nicht müde. Ich fühle mich recht ausgeschlafen", gestand ich. Natürlich würde er das nicht als Antwort akzeptieren, aber was konnte ich schon großartig dagegen tun? Es war ja nicht so, als könnte ich meinem Körper befehlen, sich jetzt schlafen zu legen und er hörte auf mich.
      "Echt?", fragte ich ein wenig überrascht, als er mir von Konan berichtete. Erneut lächelte ich und nickte leicht. "Danke. Bitte sag ihr das nächste mal, dass sie sich keine Sorgen machen muss und dass es mir an nichts fehlt", bat ich Pain. Irgendwie freute es mich, dass sich Konan um mich sorgte. Sie war mir während der Zeit hier ans Herz gewachsen und obwohl es schwierig war, zu ihr durchzudringen, verbrachte ich meine Zeit gerne mit ihr. Umso mehr freute es mich, dass es ihr da scheinbar genauso ging. "Konan ist mir auch sehr wichtig geworden", lächelte ich Pain an. "Nur verstehe ich nicht so ganz, warum du mir deshalb danken musst", meinte ich ein wenig verwundert. Doch noch bevor Pain hätte antworten können, klopfte es an der Tür, ehe diese aufgemacht wurde und ein peinlich berührter Deidara vor uns stand. "Hey... Wie geht's dir? Tut mir leid wegen vorhin", entschuldigte er sich.


      Itachi

      "Ich versuche dich lediglich vorzuwarnen", meinte ich ruhig, als sie sich schon wieder über mein Verhalten aufregte. Ich wollte einfach verhindern, dass sie sich in eine unangenehme Situation katapultierte, die sie eventuell noch bereuen könnte. Außerdem konnte ich gut darauf verzichten, dass sie ins Wasser fiel und sich erkältet oder gar verletzte. Andererseits wäre ich sicher schnell genug, um sie aufzufangen, doch würde ihr das so viel besser gefallen? Sie hielt mir gerade eine Standpauke, dass ich sie nicht umsorgen konnte, daher wäre es sicher unangenehm für sie, sollte ich sie doch noch retten müssen.
      Dann geschah genau das, wovor ich sie hatte warnen wollen. Die junge Frau rutschte auf einem der glitschigen Steine aus und verlor das Gleichgewicht. Sie konnte es zumindest verhindern, ins Wasser zu fallen, jedoch fiel sie mir damit direkt in die Arme und ich hielt sie fest, damit sie nicht auf dem Boden landete und mich gleich mit sich riss. Für einen kurzen Augenblick verharrten wir in dieser Position, allerdings löste sich Aira wieder schneller als erhofft, was eine seltsame Leere in mir hervorrief. Ich dachte kurz darüber nach, wie es gewesen wäre, wenn wir noch ein wenig länger so gestanden wären, allerdings schüttelte ich diesen Gedanken schnell wieder ab und versuchte mich auf das wesentliche zu konzentrieren. Aira hatte sich von mir abgewandt und das mit einem hoch roten Kopf. Mich amüsierte dieser Anblick der jungen Frau und ich hätte ihn gerne noch ein wenig länger genossen, allerdings wirkte sie in diesem Moment wie eine aufgescheuchte Katze und schien sich nahezu fluchtartig von mir entfernen zu wollen. Sie schien sich dazu entschieden zu haben, zurück zum HQ zu gehen, weshalb ich ihr nur stumm folgte. Sie hatte mir die Anweisung gegeben, nichts weiter darüber zu sagen und ich wollte ihr diesen kleinen Gefallen tun. Wäre ich Kisame oder Hidan, würde ich sie damit wohl eine ganze Weile necken, allerdings würde ich ein solches Verhalten unterlassen. Immerhin wollte ich, dass sie sich in meiner Gegenwart weitestgehend wohlfühlte und das könnte sie vermutlich nicht, wenn ich sie in einer Tour mit solchen Dingen aufzog. Zudem war es nun wirklich nicht meine Art gewesen.
      Wenig später kamen wir am HQ an und ich machte die nötigen Fingerzeichen, um das Tor zu öffnen, ehe wir hinein traten. "Wir sollten direkt zum Abendessen gehen, wir sind schon recht spät dran", meinte ich zu ihr und gab ihr ein Zeichen, mir zu folgen. In der Kantine angekommen, nahm ich zwei Tabletts und reichte das eine an Aira weiter, ehe mich um mein Essen kümmerte und mir ein paar Dinge auflud und schließlich zu einem freien Tisch ging, um die Lebensmittel zu verspeisen. Was für ein Tag. Heute war eine Menge passiert und ich fühlte mich auch schon recht müde von all diesen Dingen und vor allem Eindrücken, die ich heute gesammelt hatte. Ich würde sicherlich gut schlafen, zumindest hoffte ich das.
    • Pain


      Offenbar machte mir sie wegen dieser Sache keine Vorwürfe, was mich tatsächlich freute, aber meine Schuldgefühle dennoch nicht verdrängen konnte. Ich hatte es mir zur Aufgabe gemacht, auf Yumiko Acht zu geben und eben dabei hatte ich versagt, daran konnten auch ihre aufbauenden Worte nichts mehr ändern. "Ich hoffe, dass du Recht hast und du bald wieder auf den Beinen stehst", meinte ich ehrlich.
      Scheinbar hatte zumindest die Müdigkeit sie bereits verlassen, sicherlich ein gutes Zeichen, darauf dass das Gift ihren Körper langsam verließ.
      Sie schien sich über die Nachricht von Konan sehr zu freuen, weswegen auch ich ihr ein kurzes zufriedenes Lächeln schenkte. "Ich werde es ihr gerne ausrichten. Sie wird sich sicherlich darüber freuen." Und ich würde ihr auch nicht verschweigen, dass auch Yumiko sie bereits als eine Freundin ansah, wie ich es schon vermutet hatte. Ob es mir wohl jemals gelingen würde, eine ebenso gute Beziehung mit der Braunhaarigen aufzubauen? Ich wünschte es mir sehr.
      Ihre Frage war berechtigt und ich wollte sie soeben ehrlich beantworten, als ich jedoch unterbrochen wurde. Ich war nicht sonderlich glücklich darüber, Deidaras Gesicht zu sehen, aber zumindest war er aus einem vernünftigen Grund hergekommen, weswegen ich ihn nicht noch zusätzlich bestrafen wollte. "Hast du deine Aufgaben bei Sasori schon erfüllt?", wollte ich dennoch etwas düster wissen, als ich mich vom Stuhl erhob und auf ihn zuging.
      Sofort blickte der Blondschopf etwas ehrfürchtig drein und nickte wenig später eifrig. "Ja, sein Labor ist wieder in Ordnung. Allerdings werde ich wohl morgen noch einige seiner Kräuter auftreiben müssen", murmelte er unglücklich, hob dann aber bei meinem düsteren Blick abwehrend die Hände. "Das soll keine Beschwerde sein, ich weiß, dass meine Strafe noch deutlich härter ausfallen können und wahrscheinlich kann ich froh darüber sein, dass mir Sasori den Kopf noch nicht abgerissen hat." Dann glitt sein Blick an mir vorbei zu Yumiko. "Von ihm soll ich im übrigen fragen, wie es dir geht?" Nach einem kruzen bittenden Blick, ließ ich ihn eintreten, woraufhin er sich direkt zu der jungen Frau gesellte.
      Ich hielt mich zurück und beobachtete die beiden, während sich der Blondschopf auf dem Stuhl neben dem Bett nieder ließ. Das war mein Platz gewesen und nun zu sehen, dass Deidara so nah bei Yumiko war, löste ein stechendes Gefühl in meiner Brust aus. Am liebsten hätte ich ihn verjagt, aber ich behielt meine stille und ruhige Aura bei und beobachtete beide nur schweigend
      "Ich hoffe dir ist nichts weiter passiert?", fragte Deidara gerade tatsächlich besorgt nach.

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      Aira


      Wieder einmal war ich ihm dankbar dafür, dass er mich vor sämtlichen Kommentaren verschonte, auch wenn das meine Verlegenheit nicht wirklich beenden konnte. Noch immer waren meine Wangen heiß, weswegen ich mir alle Mühe gab, seinem Blick auszuweichen, während wir durch die Wälder zurück nach Amegakure liefen.
      Die Stille zwischen uns erlaubte es mir, mich langsam wieder zur beruhigen und bald schon war auch die Hitze aus meinen Wangen verschwunden. Dennoch nickte ich nur auf seine Worte, als wir das HQ erreichten und folgte ihm zur Kantine. Auch als wir beide mit Essen begonnen hatte, hüllte ich mich in Schweigen. Ich wusste nicht, was ich im Moment sagen sollte, außerdem spielte sich sobald ich ihn nur sah, sofort wieder diese peinliche Szene vor mir ab. Es war absolut kindisch und eigentlich nicht meine Art, aber im Moment konnte ich ihn nur weitesgehend ignorieren, um nicht wieder in Verlegenheit zu versinken.
      "Danke für den Ausflug heute", meinte ich leise, als wir das Abendessen beendet hatten und die Kantine wieder verließen. "Es hat... Spaß gemacht, auch wenn der Abschluss nicht gerade der beste gewesen war." Kurz merkte ich wieder Wärme in meine Wangen aufsteigen. Ich vertrieb sie mit reiner Willenskraft und behielt meinen stoischen Gesichtsausdruck bei. "Dennoch würde ich es vorziehen, wenn du dir nicht mehr so viele Sorgen um mich machen würdest. Ich bin dir zwar dankbar für deine Hilfe, aber du solltest aufhören, es so zu übertreiben. Wir sind momentan Teamkameraden, ob mir das gefällt oder nicht. Aber in diesem Fall möchte ich als Partner angesehen werden und nicht wie ein hilfloses Mädchen behandelt werden. Immerhin bemuttere ich dich auch nicht die ganze Zeit." Dieses Mal brachte ich genug Beherrschung zusammen, um ihm wieder fest und ernst in die Augen zu blicken. "Unser Job ist es auf einander Acht zu geben. Ich werde nicht zulassen, dass dir oder Kisame unnötiger Schaden widerfährt, ich schütze meine Partner, wer es auch immer sein mag. Das ist eines meiner festen Prinzipien und wenn ich dafür mein Leben aufs Spiel setzen muss, aber deswegen schreibe ich meinen Teamkameraden noch lange nicht vor, wann sie zu essen uns zu schlafen haben, okay?" Ich konnte mir auch schwerlich vorstellen, dass es dem Uchiha gefallen würde, wenn ich ihn immer wieder hinsichtlich seiner Malzeiten ermahnen würde, oder ihn jedes Mal ins Bett schickte, sobald er auch nur ein wenig müde erschien. Aber vielleicht sollte ich das auch einmal bei ihm versuchen, auf das er endlich verstand, wie ich mich dabei fühlte. "Selbst wenn ich schwächer als ihr sein mag, möchte ich keine Spezialbehandlung erhalten."

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    • Yumiko

      Nachdem Deidara bei uns im Zimmer auftauchte, schien sich Pains Stimmung drastisch geändert zu haben. Sein Blick wurde düster und er stand von dem Stuhl auf, ehe er auf den blondhaarigen Künstler zu trat und ein Gespräch mit eben diesem begann. Er wollte wissen, ob dieser seinen Aufgaben nachgekommen war und alles beiseitigt hatte, was bei der Explosion zerstört wurde. Wieder einmal fiel mir dabei auf, dass ich die Behandlung zwischen Deidara und Hidan als sehr ungerecht empfand. Der Grauhaarige hatte es doch darauf angelegt, dass Deidara eine seiner Bomben im HQ losließ, warum also wurde er nicht mit in die Aufräumarbeiten miteinbezogen? Ich fand es nicht fair, dass der Künstler alles alleine machen musste, wobei doch offensichtlich zwei an diesem Streit schuld waren. Würde ich nicht ans Bett gebunden sein, so könnte wenigstens ich ihm helfen, allerdings war das momentan leider nicht möglich. Ich wünschte ich hätte das Gas ein wenig eher bemerkt und somit diese ganze Hektik verhindern können. Dann würde auch wenigstens nicht mehr die Gefahr bestehen, dass ich meine Mission an ein anderes Mitglied verlor. Ich hatte mich schon so sehr darauf gefreut und wollte sie unbedingt antreten. Es wäre eine Schande, sollte ich morgen nicht rechtzeitig fit genug sein, um mit Pain loszuziehen.
      Der Blondhaarige Künstler konnte sich dem Blick und dem Gespräch von Pain entziehen und saß letztendlich sogar auf seinem Platz neben meinem Bett. Er erkundigte sich erneut, wie es mir ging und ich lächelte beschwichtigend. "Ich bin nur noch ein wenig schlapp, aber sonst geht es mir ganz gut soweit. Ich habe scheinbar nicht genug vom Gift eingeatmet, um mich für längere Zeit außer Gefecht zu setzen. Mit ein wenig Glück, bin ich morgen schon wieder auf den Beinen", sagte ich und lächelte erneut. "Verstehe. Das ist wirklich gut zu hören", antwortete mir Deidara. "Es tut mir wirklich leid, dass ich dir nicht weiter unter die Arme greife kann, was die Pflanzen angeht. Du wirst sicher eine ganze Weile damit beschäftigt sein, sie zusammenzusuchen. Sasori hat eine große Sammlung von Kräutern und Giften in seinem Labor... Ich hoffe, dass nicht alles beschädigt wurde und dass du nicht zu weit reisen musst, um sie zu besorgen. Er hat einige auf euren Missionen gesammelt, wenn ihr unterwegs wart. Es wäre ärgerlich, müsstest du so lange verreisen, um sie wieder zubekommen", meinte ich und sah dabei zu ihm auf. Doch Deidara winkte nur beschwichtigend ab. "Mach dir keine Sorgen deswegen. Sasori hütet seine Pflanzen wie Schätze. Er hat sie gut weggeräumt, meine Explosion hat also nicht allzu viel Schaden angerichtet. Einige der Pflanzen sind zwar wirklich hinüber, aber das waren nur welche, die leicht zu beschaffen sind und weniger gut geschützt in seinem Labor standen", erklärte er mir und ich lächelte erleichtert. "Immerhin etwas", meinte ich und er nickte.

      Wir unterhielten uns noch ein wenig, ehe er sich von dem Stuhl erhob und sich von mir verabschiedete. "Ich gehe Sasori dann mal Bericht erstatten, wie es dir geht. Bis dann, Yumi", meinte er und ich sah ihm ein wenig überrascht nach. Abgesehen von meiner Familie hatte mich noch nie jemand anderes Yumi genannt. Doch wenn ich ehrlich war, hinterließ es ein warmes Gefühl in meinem Bauch. "Bis dann", murmelte ich noch, ehe er aus unserem Blickfeld verschwunden war und hinter sich die Tür geschlossen hatte.
      Ich sah danach zu Pain und musterte diesen. "Du siehst irgendwie wütend aus. Hat Deidara etwas gesagt, dass dir nicht passt?", wollte ich von ihm wissen.


      Itachi

      Während Aira und ich gemeinsam zu Abend gegessen hatten, herrschte die meiste Zeit zwischen uns Stille. Sie schien nicht wirklich darauf zu pochen, ein Gespräch mit mir anzufangen und ich konnte es ihr auch nicht verübeln. Sicherlich war sie noch recht unglücklich wegen der Situation im Wald. Es war das erste mal, dass ich ihre Wangen derart glühen hatte sehen können. Sie war sichtlich peinlich berührt von der ganzen Situation und irgendwie freute es mich. Es war nicht so, dass es Schadenfreude war, die mich so fühlen ließ. Es war viel mehr der Gedanke, dass die junge Frau endlich ein wenig Gefühle zu zeigen schien und ich zu ihr durchdringen konnte, auch wenn es nur für einen kurzen Augenblick gewesen war. Es würde mir deutlich besser gefallen, sollte die schützende Mauer, die sich die junge Frau all die Jahre aufgebaut hatte, endlich fallen. Sie könnte frei sein und sich besser entfalten, Aira würde nicht länger eingesperrt sein, wie ein Vogel im Käfig. Allerdings wusste ich selbst nur zu gut, dass es nicht einfach sein würde, diese Mauer zu durchbrechen, geschweige denn sie ganze zu Fall zu bringen. Mir selbst ging es da wohl nicht anders. Auch ich hatte eine solche Mauer um mich gebaut, um mich vor weiteren Schmerzen und Fehlentscheidungen zu schützen. Ich hatte nur noch ein Ziel, welches ich verfolgte und genau dieses würde ich erreichen müssen, bevor ich in Frieden sterben konnte. Ich wusste zwar nicht, wie viel Zeit mir noch bleiben würde, bis Sasuke hier auftauchte und mein Ziel in die Tat umsetzte, jedoch würde ich vorerst dafür sorgen müssen, dass sich Aira soweit zurecht gefunden hatte. Ich wollte erst, dass sie zu einem vollwertigen Mitglied von Akatsuki wurde, bevor ich sie verließ und sie alleine mit Kisame und Pain zurecht kommen musste. Mein Tod wird ihr sicherlich einige Probleme bringen, aber ich war davon überzeugt, dass sie damit schon zurechtkommen würde. Ich würde sie zumindest gut genug auf den Tag vorbereiten, an dem ich sie und Akatsuki für immer verlassen würde.
      Aira versuchte mir die Situation aus ihrer Sicht zu erklären, jedoch gefiel es mir nicht, wie sie mit mir sprach. Ich hatte bereis verstanden, dass sie es nicht mochte, wenn ich sie bemutterte, allerdings schien sie noch nicht verstanden zu haben, dass sie ebenso an sich arbeiten musste und endlich damit aufhören sollte, sich selbst ans Limit zu bringen.
      Zum ersten Mal während unserer gemeinsamen bei Akatsuki, zogen sich meine Augenbrauen zusammen und ich sah sie streng und gleichzeitig kalt an. Mir wollten ihre Worte und ihr trotzige Art einfach nicht gefallen. Scheinbar musste ich ein wenig härter durchgreifen, damit sie sich ihrer Lage bewusst wurde.
      Ohne ein Wort zu verlieren griff ich nach ihrem Handgelenk und presste sie mit dem Rücken unsanft gegen die Wand neben uns. Mein Blick verhärtete sich und ich sah ihr ernst in die Augen, während ich ihrem Gesicht ganz nah kam. "Du solltest deine Worte mit mehr Bedacht wählen. Sie lassen dich sonst wie ein trotziges Kind wirken. Es mag sein, dass du noch von mir bemuttert werden möchtest, dann solltest du aber damit aufhören, so viel Schwäche zu zeigen und endlich lernen, dich vernünftig um deinen Körper zu kümmern", sprach ich kalt und hatte dabei ihr Kinn in meine Hand genommen, um sie dazu zu zwingen, mich anzusehen. "Ich habe kein Interesse an Kämpfern, die auf dem Schlachtfeld zusammenbrechen. So wärst du nur eine Last für uns." Ich kam ihrem Gesicht noch ein wenig näher, so dass meine Lippen direkt neben ihrem Ohr verweilten. "Ich werde ab sofort keinen Ungehorsam mehr dulden. In den nächsten Wochen werde ich gegen dich kämpfen und bereite dich darauf, dass ich keine Gnade walten lassen werde, törichtes Mädchen", hauchte ich ihr entgegen, ehe ich mich von ihr löste und wieder ein wenig auf Abstand ging. "Wir sehen uns also morgen beim Training. Ich wünsche noch einen gute Nacht", meinte ich nun wieder etwas entspannter und ruhiger, ehe ich sie im Flur zurückließ und mich in mein Zimmer begab, um mich schlafen zu legen.
    • Pain


      Warum machte sie sich nur so viele Gedanken um Deidara? Er hatte diese Strafe selbst heraufbeschworen und sie trug daran keine Schuld. Warum wollte sie ihm trotzdem so dringend helfen und warum wollte mir das so wenig gefallen? Vielleicht hätte ich Hidan doch dazu verdonnern sollen, Deidara beim Beschaffen der Kräuter und dem Aufräumen des Labors zu helfen? Dann hätte Yumiko immerhin keinen Grund mehr dazu, den Blondschopf zu bemitleiden. Ich schüttelte den Kopf. Nein, das wäre eine dumme Idee. Sobald die beiden aufeinandertrafen würde es nur wieder Streit geben und am Ende würden die nächsten Bomben im Labor selbst explodieren. Ein Risiko, dass ich nicht eingehen würde. Außerdem sollte Hidan mit seiner jetzigen Strafe mehr als gut bedient sein.
      Ich entschloss mich dazu, mich einfach zurückzuhalten und die beiden zu beobachten, bis sich Deidara endlich verabschiedete. Wie er sich allerdings verabschiedete ließ mich kurz innehalten. "Yumi"... er hatte ihr sogar bereits einen Spitznamen gegeben und ihrem Blick nach zufolgen, war sie darüber auch noch glücklich.
      Ich musste mir alle Mühe geben, ihn nicht düster zu mustern, als er schließlich den Raum verließ. Leider war war Yumiko mein Blick trotzdem aufgefallen. "Ich bin nicht wütend", antwortete ich ruhig und schritt wieder auf sie zu. "Und er hat auch nichts besonderes gesagt, also mach dir keine Sorgen." Ich ließ mich wieder auf dem Stuhl neben dem Bett nieder und ließ meinen Blick auf ihr ruhen. "Du solltest jetzt noch etwas schlafen. Es ist bereits spät und Morgen wartet ein anstrengender Tag auf dich." Sanft zog ich die Decke über sie. "Wir sehen uns morgen."


      Die Zeit ging schneller ins Land als ich erwartet hätte. Nach Yumikos erster Missio folgten noch etliche weitere, welche sie nicht selten mit Konan bestritt. Somit war am Ende die Wahl ihres letztendlichen Teams auch keine Herausforderung mehr gewesen und sie bildete eine Kombo mit der Blauhaarigen, welche sich darüber unheimlich freute. Mittlerweile hatte ich Yumiko auch als vollwertiges Mitglied Akatsukis akzeptiert. Sie machte ihre Arbeit gut und war in den letzten Monaten sogar noch stärker geworden. Allerdings war sie noch immer nicht in der Lage Menschen aus eigenen Stücken zu töten, weswegen ich es vorsah, ihr Aufträge zu erteilen, bei denen dass Töten nicht im Vordergrund stand. Auch Konan schien darüber recht zufrieden zu sein. Sie war auch noch nie jemand gewesen, der gerne Menschenleben beendete.
      Aber auch ich hatte mich in dieser Zeit verändert. Zunächst hatte ich noch versucht mich dagegen zu wehren, doch mittlerweile musste ich einsehen, dass ich keine Chance hatte. Ich fühlte mich von der jungen Braunhaarigen magisch angezogen. Nur in ihrer Nähe konnte ich mich wahrlich entspannen... in ihrer Nähe konnte ich sogar wieder Freude und Glück empfinden. Dank ihr hatte ich sogar mein Lächeln wieder gefunden. Ich konnte mir nach wie vor nicht erklären, was da genau vor sich ging, aber ich hatte einfach beschlossen es zu akzeptieren. Fest stand, dass ich im Moment nicht einmal mehr ohne sie leben könnte und das mir mehr an ihr lag, als an jedem anderen innerhalb Akatsukis.
      Eben deswegen war mir allerdings auch nicht entgangen, wie ihre Laune mit jedem weiteren Tag und mit jeder verstreichenden Woche unglücklicher wurde. Immer seltener bekam ich ihr atemberaubendes Lächeln zu sehen und ihr Lachen hatte ich bereits seit mehreren Wochen nicht mehr gehört. Es zeriss mir das Herz. Dabei kannte ich den Grund genau. Ich wusste, wie sehr Yumiko ihre Familie vermisste, ich wusste, dass sie Tag und Nacht an sie dachte. Eben diese Gedanken schienen ihr mittlerweile sogar den Schlaf zu rauben, womit sie von Tag zu Tag schlechter aussah. Das musste ein Ende haben!
      "Yumiko? Bist du wach?" Es wa noch früh am morgen, als ich an ihre Tür klopfte und wenig später eintrat. "Wir werden heute gemeinsam auf eine Mission gehen." Eine Mission um dein Lächeln zurückzubringen.



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      Aira


      Niemals hätte ich damit gerechnet den Uchiha tatsächlich wütend machen zu können. Bisher hatte er immer absolut kühl und ruhig gewirkt. Doch auch er war und blieb noch ein Mensch mit Gefühlen und scheinbar war es mir nun wirklich gelungen, eben diese zu verletzen. Ich erstarrte, als er mich plötzlich gegen die Wand presste und zu allem Übel auch noch mein Kinn fixierte. Seine Stimme an meinem Ohr jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken. Trotzdem gelang es mir meine Mimik unter Kontrolle zu halten. Nein, ich würde ihm weder Angst noch Verwunderung zeigen. Stattdessen schenkte ich ihm einen eiskalten Blick.
      "Ich erwarte keine Gnade!", war meine kühle Antwort während ich seinen Blick fest erwiderte. "Und ich werde auch niemals eine Last werden."
      Bevor ich mehr sagen konnte, ließ er mich allerdings an Ort und Stelle zurück. Ich folgte ihm mit meinem Blick und kaute auf meiner Unterlippe herum. Die nächsten Wochen würden wahrscheinlich schlimmer als die letzten werden und ich trug selbst die Schuld daran. Dabei war der Uchiha bisher noch gnädig mit mir gewesen... jetzt würde sich das wohl ändern. Ich atmete einmal tief durch und straffte dann die Schultern. Es gab nichts zu bedauern. Genau das war es, was ich wollte. Kein Mitleid, keine bevorzugte Behandlung. Egal wie hart es auch werden würde, ich würde ihm beweisen, dass ich nicht so schwach war, wie er glaubte.


      Wie ich erwartet hatte, waren die Trainingswochen mit dem Uchiha noch erschöpfender, als mit Kisame. Auch wenn die Fischhaut deutlich brutaler und ausdauernder war, waren dafür die Angriffe des Uchihas gezielter, effektiver und überlegter. Er war schnell und unberechenbar zu gleich. Immer und immer wieder musste ich meine Niederlage akzeptieren und immer und immer wieder ging ich mit unangenehmen Verletzungen vom Feld. Wie er vorgewarnt hatte, schenkte er mir keinerlei Gnade und zeigte mir offen seine Stärke. Die ersten Tage und Wochen waren dementsprechend demoralisierend. Ich hatte nicht den Hauch einer Chance gegen den Schwarzhaarigen, aber ich war noch nie in der Lage dazu gewesen, aufzugeben. Auch ohne die Umsorgungen des Uchihas würde ich stärker werden, koste es was es wollte. Leider musste ich dennoch eingestehen, dass ich seinen rücksichtsvollen Umgang mit mir etwas vermisste. Offenbar hatte er meine Grenzen besser erkannt, als ich selbst... und somit bemerkte ich nicht, wie ich mich immer wieder übernahm, um dann in meinem Zimmer vollkommen erschöpft zusammen zubrechen. Dennoch gab ich mir kein einziges Mal die Blöße, vor seinen Augen einzuknicken. Ich hatte mir geschworen ihm keine meiner Schwächen mehr zu offenbaren. Umso mehr war ich daher gezwungen stärker zu werden und irgendwann wollte mir das auch gelingen. Zwar war es mir selbst bis heute noch nicht gelungen einen eindeutigen Sieg gegen den Uchiha zu erringen, aber ich stellte zumindest endlich eine ernstzunehmende Gegnerin für ihn dar. Und auch meine Kämpfe gegen Kisame nahmen langsam andere Züge an.
      So vergingen die Wochen und Monate, welche noch immer zu einem Großteil aus Training bestanden, allerdings wurden auch die Missionen mit jedem Mal mehr. Dabei trugen die meisten die selbe Natur wie meine erste, was allerdings bedeutete, dass ich immer wieder Menschen hatte töten müssen. Ich wusste, dass es anders nicht ging, aber dennoch tat ich es nicht gerne. Zumindest konnte ich mir damit offenbar das Vertrauen Pains ergattern, welcher mich letztendlich als ein volles Akatsuki-Mitglied akzeptierte. Wie erwartet blieb ich dabei im Team Uchiha. Ich wollte mich darüber nicht beschweren, wahrscheinlich war das noch das beste Ergebnis, dass ich mir hätte erhoffen können. Aber auch wenn ich nun vollwertiges Mitglied sein mochte, hatte ich meine Pläne noch nicht aufgegeben. Tag für Tag sammelte ich Informationen über Akatsuki und überlegte Wege und Strategien, eben diese den Ninjadörfern zuzusenden, ohne dass es auffiel. Leider könnte ich nur kurze Nachrichten versenden, weswegen es nötig wäre, meinen Falken öfter als nur einmal loszusenden und eben dies könnte schnell aufgedeckt werden. Natürlich könnte ich einfach den Standpunkt Akatsukis verkünden, aber seitdem ich wusste wie stark ein jedes Mitglied dieser Oragnisation war, befürchtete ich, dass selbst ein organisierter Überraschungsangriff noch nicht genügen würde. Ich musste mehr Informationen sammeln. Schwächen und Angriffspunkte... Ich brauchte noch Zeit.
      Aber mal abgesehen vom erhöhten Vertrauen in mich, gab es noch einen weiteren entscheidenen Vorteil darin, ein vollwertiges Mitglied zu sein. Ich durfte mich endlich einigermaßen Frei in der Nähe von Amegakure bewegen. So war ich auch heute morgen in aller früh aufgebrochen und hatte das regnerische Dorf hinter mir gelassen. Seit meinem Ausflug mit dem Uchiha hatte ich den Platz am Fluss und auch den kleinen Wasserfall lieben gelernt. Immer wieder kehrte ich hierher zurück um meine Gedanken zu sammeln und mich auszuruhen. So lag ich auch heute wieder entspannt auf dem weichen Waldboden und genoss die Strahlen der aufgehenden Sonne auf meiner Haut. Hier könnte ich für immer bleiben und all meinen Kummer und die Sorgen vergessen.

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    • Yumiko

      Ich war mittlerweile seit über einem halben Jahr an diesem Ort und mein Aufenthalt hier wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Anfangs hatte ich mich noch versucht, daran zu gewöhnen und mir die aller größte Mühe gegeben, mich mit jedem hier gut zu stellen. Allerdings hatte ich seit mehreren Wochen kein Interesse mehr daran, mir Freunde zu machen. Es war nicht so, dass ich mich extra mit den anderen Mitgliedern stritt und Konfrontation suchte, allerdings ging ich auch nicht weiter auf die Angebote ein, mit mir irgendetwas zu unternehmen. Während meiner ersten Zeit hier bei Akatsuki hatte ich es genossen, mit Deidara durch die Lüfte zu fliegen und dieses traurige Dorf hinter uns zu lassen, doch nicht mal dabei konnte ich jetzt noch Freude empfinden. Es fiel mir schwer, Aktivitäten zu suchen, die mich von meinem Kummer ablenken konnten. Am Anfang hatte ich mich noch mehr in mein Training hineingesteigert, als vorher und eine Menge gelernt, doch auch das half nicht mehr. Stattdessen verbrachte ich meine Tage nun damit, in meinem Bett zu liegen und ins Leere zu starren. Es erschien mir gerade so viel sinnvoller, als alles andere. Mich hatte der Mut verlassen, mich ernsthaft um andere Dinge zu bemühen. Letztendlich hatte mir sogar Sasori eine Pause ans Herz gelegt, weil ich mich bei ihm nicht richtig konzentrieren konnte. Diese Worte aus seinem Mund zu hören, war wirklich schmerzhaft und ich wusste nicht, was ich dagegen tun sollte. Ich hatte gute Fortschritte gemacht, doch in den letzten Wochen waren diese eindeutig zurückgegangen und ich stellte mich nun ähnlich ungeschickt an, wie zu Beginn unseres Trainings, vielleicht sogar noch schlimmer.
      Ein leises Seufzen drang aus meinem Mund hervor, während ich mich auf die andere Seite legte und an die Wand starrte. Ich hatte ihn mit meinem Verhalten enttäuscht und das musste ich wieder gut machen. Allerdings wusste ich nicht wie. Vielleicht würde es schon reichen, wenn ich mich die nächsten Wochen umso mehr in unser Training rein hing und ich ihm deutlich machte, dass es mir ernst damit war. Dann könnte er mich vielleicht auch wieder als seine Schülerin akzeptieren und würde über mein Verhalten hinwegsehen. Doch wieso sollte es mir gerade jetzt gelingen, mich zusammenzureißen? Ich hatte es schon mehrere Male versucht aber es ging nicht. Meine Gedanken hingen nur noch an meiner Familie und ich fragte mich andauernd, was sie gerade machten und ob es ihnen gut ging. Ich hatte zu Beginn noch gehofft, einen von ihnen bei einer Mission anzutreffen, aber dieses Glück hatte ich nicht ein einziges Mal. Es wäre wohl auch ein großer Zufall gewesen, aber ich wollte einfach nicht die Hoffnung aufgeben. Hoffnung war das einzige, dass mich in diesen Tagen noch antrieb. Ich durfte sie jetzt nicht auch noch verlieren, ansonsten wäre ich für Akatsuki nichts weiter als eine Last und ich wollte mir gar nicht ausmalen, was geschah, wenn Pain keinen Nutzen mehr in mir sah.
      Pain...
      Je länger ich über meine Gedanken nachdachte, desto dümmer kam ich mir vor. Pain hatte sich in den letzten Monaten sehr viel Mühe gegeben, es mir so angenehm wie möglich bei Akatsuki zu machen, darum war es ungerecht von mir, ihm dieses Bild zuzuschreiben. Er war mir wie einige andere ans Herz gewachsen und zu einer wichtigen Bezugsperson geworden und wenn ich ehrlich war, war er mir wichtiger geworden, als gut für mich war.

      Ich hörte ein Klopfen, und gab bloß ein lustloses "Herein" von mir. Die Person trat ein und an dem starken Chakra konnte ich direkt erkennen, dass es Pain gewesen war. Er sprach von einer Mission und erst jetzt drehte ich mich zu ihm um. "Eine Mission?", fragte ich ihn, während ich von meinem Bett aufstand und schon mal meine Sachen zusammensuchte, damit wir direkt los gehen konnten. "Was für eine? Ist es wieder eine Erkundungsmission?", wollte ich von ihm wissen. Davon hatte ich bisher am meisten gemacht und wenn ich ehrlich war, war ich damit auch recht zufrieden, immerhin war die Chance nur sehr gering, dass ich jemanden töten musste.
      Ich schulterte meinen Rucksack und sah zu Pain hinauf. "Bin bereit. Also... Was ist das für eine Mission?", fragte ich ihn erneut.


      Itachi

      Ich musste gestehen, dass ich in den ersten Wochen noch immer leicht zornig auf Aira war und ihr wie versprochen keine Gnade bei unserem Training zeigte. Sie sollte verstehen was es bedeutete, mich wütend zu machen und sich im Ton zu vergreifen. Ich war zwar nicht wie Hidan, der sofort an die Decke ging und die Person direkt seinem Gott opfern wollte, doch auch ich hatte meine Grenzen und ließ mir nicht alles gefallen. Airas Pech war einfach, dass sie meine Grenze überschritten hatte und ich ihr klar machen musste, dass sie bis hier hin durfte und keinen Schritt weiter. Ich musste verhindern, dass sie das Gefühl bekam, sich alles herausnehmen zu können, was sie wollte. Es würde nicht gut enden, sollte sie mit diesem Verhalten auf ein anderes Mitglied treffen und auch unsere Zusammenarbeit würde besser funktionieren, wenn ich ihr ein paar Grenzen aufwies. Sie war noch neu hier und brauchte etwas um sich zu orientieren, daher hatte ich mich dieser Aufgabe angenommen. Von Kisame kam dabei eher weniger Hilfe, aber nichts anderes hatte ich erwartet. Der Fischmensch war schließlich selbst einer dieser Kandidaten, die sich zu viel raus nahmen und immer mal wieder gerne über die Strenge schlugen. Allerdings war Kisame auch um ein vielfaches stärker als Aira und konnte sich somit besser verteidigen. Um ihn müsste ich mir keine Sorgen machen, wenn er auf Hidan oder Deidara stieß und diese wütend machte. Bei Aira hingegen war das etwas anderes. Sie kannte die Mitglieder noch nicht gut genug und wusste auch nichts von ihren Schwächen. Bei einem Kampf könnte sie einen erheblichen Schaden davontragen und ich war leider nicht immer in der Nähe, um auf sie aufzupassen und dazwischen zu gehen. Ich hatte mich in den letzten Monaten war versucht zu bessern und mir ihre Worte zu Herzen zu nehmen, jedoch kam ich nicht drumherum, mich ein wenig nervös zu fühlen, sollte sie mal nicht in meiner Nähe sein. Ich musste mir eingestehen, dass mir Aira über die Monate sehr viel wichtiger geworden war und ich es nicht ertragen könnte, sollte man sie fern von mir halten oder mir gar entreißen. Wenn ich bei ihr war, verspürte ich einen innerlichen Seelenfrieden, den nur sie mir beschaffen konnte. Ohne dass sie sich groß anzustrengen schien, berührte sie mit ihren Worten mein Herz und ich fand ein wenig Trost bei ihr. Umso mehr verletzte es mich aber auch, dass sie scheinbar noch immer recht wenig von mir hielt.

      Ich hatte mich an diesem Morgen fertig gemacht und bereits zu Ende gefrühstückt, ehe ich die Kantine und auch schon bald das HQ verließ. Ich lief durch Amegakure und ließ auch schon bald das regnerische Dorf hinter mir, ehe ich mich zum Wasserfall bewegte. Einerseits fand ich es schön, dass Pain Aira vertraute und sie nun als vollwertiges Mitglied betrachtete, andererseits hieß es aber auch, dass sie nun in der Lage dazu war, sich frei zu bewegen, womit unsere kleinen gemeinsamen Ausflüge der Vergangenheit angehörten. Es fehlte mir, nicht mit ihr unterwegs sein zu können und ich sehnte mich zurück an die Tage, an denen das noch der Fall gewesen war. Doch letztendlich konnte ich nichts dagegen tun und würde mich damit abfinden müssen. Etwas anderes blieb mir nicht übrig.
      Schon sehr bald kam ich bei dem Wasserfall an und sah die junge Frau auf dem Boden liegen. Sie hatte ihre Augen geschlossen und schien die aufgehende Sonne und die Ruhe zu genießen. Es wunderte mich nicht, dass sie einen solchen Gefallen an diesem Ort gefunden hatte, auch ich empfand ihn als besonders schön und kam gerne hierher. Schon vor Airas Zeit war ich gerne hierher gekommen, um mich ein wenig zu entspannen, allerdings hatte ich diesen Ort irgendwann immer seltener besucht, bis ich ihn schon fast vergessen hatte.
      Ich stellte mich zu Aira und beugte meinen Kopf über ihren und sah auf sie hinab. "Guten Morgen", begrüßte ich die am Boden liegende junge Frau. "Es gibt eine Mission für uns beide. Kisame wurde ausnahmsweise einem anderen Team zugeteilt, weshalb wir beide das alleine in Angriff nehmen müssen. Du solltest also mit mir zurückkommen und deine Sachen packen. Wir werden einige Tage unterwegs sein", erklärte ich der jungen Frau ruhig und musterte ihre schönen Gesichtszüge. Wie gerne wäre ich einfach über sie gebeugt geblieben und hätte sie angestarrt. Allerdings wollte ich sie nicht verärgern, weshalb ich meinen Blick wieder von ihrem Gesicht los riss und stattdessen geradeaus auf den Wasserfall starrte.

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    • Pain


      Wieder einmal konnte ich ihrem seltsam müden Blick entnehmen, dass sie mit sicher und der gesamten Situation unglücklich war. Dieser Anblick zerbrach mir förmlich das Herz und ließ mich in meinem Beschluss noch fester werden. Von heute an würde ich dafür sorgen, dass sie sich endlich wieder besser fühlte.
      "Nun, man kann es wohl wirklich eine Erkundungsmission nennen, ja", erwiderte ich, ohne das genaue Ziel des heutigen Ausfluges zu nennen. Ich wollte sie überraschen und hoffte darauf, damit auch ihr wunderschönes Lächeln endlich wieder sehen zu können... ich vermisste es.
      "Du wirst schon sehen, wohin es geht, wenn wir unterwegs sind", meinte ich, nachdem sie sich fertig gemacht hatte. "Dann lass uns aufbrechen."
      Schnell marschierten wir aus dem HQ und ließen nur wenige Minuten später auch Amegakure hinter uns. Ich hatte Konan bereits über unseren Aufbruch berichtet, sie würde sich in meiner Abwesenheit um alles weitere kümmern. Zudem hatte sie mir viel Glück gewünscht, auf das ich Yumiko wieder aufmuntern könnte. Schließlich war auch die Blauhaarige sehr besorgt um ihre Teamkameradin und hatte mich tatsächlich schon vor ein paar Wochen darum gebeten, der jungen Frau zu helfen.
      Bald schon hatten wir den kleinen Hafen von Amegakure erreicht, über welchen wir ein kleines Boot bestiegen und uns den Fluss hinuntertreiben ließen. Noch immer hatte ich Yumiko noch nicht verraten, wohin uns die heutige Mission führte. Aber vielleicht würde sie bald erkennen, in welche Richtung wir seglten und dass es derselbe Weg wie vor einem halben Jahr war, als ich sie von ihrem Dorf mitgenommen hatte.
      "In letzter Zeit wirkst du sehr unglücklich", meinte ich nach etwas mehr als einer Stunde ruhigen Dahintreiben auf dem Wasser. Mittlerweile hatten wir bereits den Ozean erreicht und bewegten uns stets weiter sündlich voran, während die Sonne über uns immer weiter empor stieg. "Du vermisst deine Familie, richtig?" Langsam drehte ich mich zu Yumiko um und setzte mich neben sie. "Ich habe dich vor einem halben Jahr recht brutal aus deiner Heimat geholt und bin wohl für dein momentanes Unglück hauptverantwortlich." Tatsächlich spürte ich in mir so etwas wie Bedauern. Es war nie mein Wunsch gewesen, die junge Frau so dermaßen zu verletzen... und innerhalb des letzten halben Jahres war sie mir viel zu sehr ans Herz gewachsen, als dass ich weiter ertragen könnte, wie sie litt. Und auch jetzt blickte ich wieder in ihre ungewohnt leeren Augen. Sie erinnerten mich an meine und das war alles andere als ein gutes Zeichen. Vorsichtig hob ich meine Hand und legte sie sanft an ihre Wange, bevor mein Daumen leicht über ihre weiche Haut strich. "Leider kann ich nicht zulassen, dass du Akatsuki verlässt und zu deiner Familie zurück kehrst. Aber du sollst zumindest in der Lage sein, sie wieder zu sehen."

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      Aira


      Ich spürte das Chakra des Uchihas schon lange bevor er mich erreichte. In den letzten Monaten war es für mich eine Art ständiger Begleiter gewurden, weswegen ich es mittlerweile sicherlich sogar unter hunderten anderen wiederfinden würde. Zuerst war ich vor diesem Chakra noch geflüchtet, hatte versucht dem uchiha so gut es ging aus dem Weg zu gehen, mittlerweile konnte ich gegen seine Gegenwart nichts mehr einwenden. Ich würde zwar nicht behaupten, dass wir Freunde geworden waren, aber mittlerweile verstand ich mich eigentlich ganz gut mit dem Schwarzhaarigen. Und seit er seine Bemühungen mich ständig umsorgen zu wollen heruntergefahren hatte, gab es auch kaum noch etwas, über dass ich mich aufregen konnte. Tatsächlich musste ich irgendwann sogar eingestehen, dass ich die Gegenwart des Uchihas ganz gerne hatte. So wie ich war er niemand, der sonderlich viel redete und einfach nur die Ruhe genießen konnte. Wir verstanden uns auch auf Missionen meist ohne Worte und ich respektierte ihn mehr als jeden anderen Nuke-Nin innerhalb Akatsukis. Und ich würde mich auch nicht davor schämen, ihm dass ehrlich zu sagen. Allerdings fragte er auch nie danach, weswegen ich einfach hoffte, dass er meine Gefühle in dieser Hinsicht selbst verstand.
      "Guten Morgen", entgegnete ich auf seinen Gruß und öffnete langsam die Augen, um direkt den Iriden des Schwarzhaarigen zu begegnen, der auf mich hinabblickte. "Verstehe." Ich stieß etwas unglücklich die Luft aus. Ich hätte noch gerne länger die momentane Ruhe genossen, aber diese Mission ging vor.
      Also ließ ich mich nicht lange bitten und erhob mich auf die Beine, bevor ich dem Uchiha zunickte. "Dann lass uns gehen", sagte ich, bevor ich an ihm vorbei durch den Wald schritt. "Um was für eine Art Mission handelt es sich denn, wenn sie sogar einige Tage in Anspruch nehmen wird?", wollte ich wissen, während wir Amegakure immer näher kamen. Es würde das erste Mal sein, dass der Uchiha und ich alleine und ohne Kisame zu einer Mission aufbrechen würden. Irgendwie löste das in mir ein seltsames Gefühl aus, dass ich selbst nur schwer beschreiben konnte. Fest stand, dass ich dieser Mission nicht negativ entgegensah. Im Gegenteil, wahrscheinlich wäre es sogar ganz angenehm, ohne den übermäßig gesprächigen Fischmenschen unterwegs zu sein, der zu allem Überfluss auch noch alles kurz und klein schlug, dass ihm in den Weg kam. Zwar verstand ich mich recht gut mit Kisame, aber auf ewig konnte man sich in seiner Umgebung wirklich nicht aufhalten. Zumindest nicht ohne die Nerven zu verlieren.
      Bald schon waren wir zurück im Hauptquartier und ich sammelte schnell in meinem Zimmer meine Sachen zusammen, bevor ich mich wieder mit dem Uchiha traf. "Also dann", zuversichtlich nickte ich ihm zu. "Auf eine gute Zusammenarbeit."

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    • Yumiko

      Ich war zugegeben ein wenig verwundert, als mir Pain nicht direkt erklären wollte, wohin unsere Mission uns führen würde und worum es sich genau handelte. Sonst hatte er immer dafür gesorgt, dass ich gut informiert war und sichergestellt, dass ich auch alles verstanden hatte. In mir breitete sich ein Gefühl aus welches mir sagte, dass diese Mission anders sein würde, als die bisherigen. Dennoch hatte ich vertrauen in Pain und würde ihm einfach folgen. Er konnte mich und meine Fähigkeiten gut einschätzen, darum glaubte ich nicht, dass er für uns eine Mission ausgewählt hätte, mit der ich nicht zurechtkommen würde. Zumindest hoffte ich das.
      Wir ließen schon bald das Dorf hinter uns und setzten uns in ein kleines Boot am Hafen von Amegakure. Lange Zeit herrschte Stille zwischen Pain und mir, während ich einfach ausdruckslos auf das Meer starrte. Dabei fiel mir irgendwann auf, dass wir in Richtung Tsuki no Kuni trieben. Ich hatte zwar damals auf dem Weg von Zuhause bis nach Amegakure die meiste Zeit geschlafen, jedoch kannte ich die Landkarte und Positionen der Dörfer gut genug um zu wissen, dass es in diese Richtung zu der Mondinsel ging. Innerlich malte ich mir aus, dass wir auf dem Weg zu unserem Ziel an der Insel vorbeikamen und dass ich aus Zufall auf meine Familie treffen würde. Dieser Gedanke beflügelte mich und machte mich für einen kurzen Augenblick glücklich. Er ließ so etwas wie Hoffnung in mir aufkeimen, auch wenn ich schon wusste, dass ich wohl niemals solches Glück haben würde.
      Pain traute sich irgendwann die Stille zu durchbrechen und ich sah von dem Meer weg, direkt zu ihm. Er sagte mir, dass ich in letzter Zeit sehr unglücklich wirkte, weshalb ich zu Boden sah. Es wunderte mich nicht, dass ihm mein Verhalten aufgefallen war. Im Grunde war ich für jeden bei Akatsuki ein offenes Buch, das leicht zu lesen war. Ich hatte niemals eine introvertierte Seite an mir gehabt, wie es bei Pain oder Itachi der Fall war. Ich konnte meine Emotionen nur selten zurückhalten und genau das machte es für die Mitglieder der Organisation so einfach, meine Gedanken zu lesen.
      Bei seiner Frage, ob ich meine Familie vermissen würde, biss ich mir kurz auf die Unterlippe und verkrampfte meine Hände ein wenig. Doch noch bevor ich auf seine Worte hätte eingehen können, sprach er schon weiter und setzte sich neben mich. Ich entspannte mich wieder ein wenig und sah zu ihm hinauf. Ich war ein wenig überrascht, als ich seine Hand an meiner Wange spürte, jedoch ließ ich es gerne zu, da ich schon lange nichts mehr gegen seine Berührungen einzuwenden hatte. Doch als ich dann seine Worte hörte, stockte mir für einen Augenblick der Atem. "Heißt das...?", begann ich meinen Satz und sah ihn dann mit großen Augen an. "...dass ich meine Familie wiedersehen werde?" Ich spürte wie die Freude und Hoffnung meinen Körper überflutete und ich mich nicht länger zurückhalten konnte. Ich fing Pain in einer stürmischen Umarmung und schlang meine Arme um ihn, während mir vor Freude Tränen in die Augen schossen und ich mich an ihn schmiegte. "Danke!", schluchzte ich glücklich.

      Nach einem halben Tag waren wir endlich an der Insel angekommen und ich stieg aus dem Boot aus, ehe ich mich ausgiebig streckte und die frische Luft genoss. "Wie schön es ist, wieder hier zu sein", seufzte ich glücklich. Dann aber drehte ich mich zu Pain um und zog meinen Akatsukimantel aus. "Möchtest du eigentlich mitkommen?", fragte ich ihn, während ich den Mantel ins Boot warf. "Ich habe vor ein paar Tagen im Register für Vermisste nachgeguckt und ich stehe darin immer noch als gemeldet. Die Leute hier haben mich also noch nicht als Nuke-Nin eingestuft, weshalb es für mich alleine einfacher wäre", erklärte ich ihm. Ich hatte damals nicht die Möglichkeit gehabt, mein Stirnband mitzunehmen, weshalb ich auf den Missionen immer ohne herumgelaufen war. Es wunderte mich also nicht, dass mich bisher noch keiner unserer Gegner entdeckt hatte -wobei dies wohl eher daran lag, dass ich kaum Kontakt zu ihnen hatte und wenn doch, diese direkt von Konan oder Pain getötet wurden.
      Ich sah fragend zu Pain. "Und? Was sagst du?"


      Itachi

      Wie immer ließ sich Aira nicht lange bitten und erhob sich direkt von ihrem gemütlichen Platz. Wir machten uns auf den Weg zurück nach Amegakure und die junge hübsche Frau fragte mich direkt, um was für eine Mission es sich handelte, wenn sie einige Tage dafür in Anspruch nahm. "Ehrlich gesagt sind es eher zwei Missionen", gestand ich ihr, während ich meinen Blick nach vorne gerichtet hatte und meinen Weg ging. "Wir müssen zuerst einige Spione töten und anschließend in das Dorf eindringen, die Informationen zu vernichten, die sie bereits weiter gegeben haben. Leider wurden sie zu spät bemerkt, weshalb wir nun gucken müssen, wer wie viel weiß. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei dieser Mission weitaus mehr Menschen zu Tode kommen werden, als nur dieser Spione. Wir müssen alles ausschalten, die jemals Kontakt zu diesen Informationen hatten und irgendwie darin involviert sind. Der Weg in das Dorf wird recht lang sein. Der Weg dorthin dauert normalerweise zwei bis drei Tage, wenn wir uns aber beeilen schaffen wir es vielleicht in eineinhalb. Ich würde nur gerne den Abend nutzen, um uns ein wenig auszuruhen. Die Mission wird anstrengend genug werden, darum sollten wir jede Pause mitnehmen, die wir irgendwie bekommen können", erklärte ich Aira, während wir ins HQ gingen und sie schon ihre Sachen auf ihrem Zimmer zusammenpackte. Ich machte es ihr gleich und verzog mich zurück auf mein eigenes Zimmer, welches nicht weit von Airas war, um meine Sachen zusammenzupacken.
      Nachdem ich das Nötigste hatte, ging ich zum Ausgang vom HQ und traf mich dort mit ihr. Wie immer ließ sie nicht lange auf sich warten und wir beide machten uns schließlich auf den Weg. Ehrlich gesagt war es ein seltsames Gefühl, alleine mit der Blondhaarigen auf einer Mission zu sein. Zwar genoss ich es, dass Kisame mal nicht in einer Tour am Reden war, doch ich musste gestehen, dass der Blauhäutige ein starker Partner war und wir ihn auf dieser Mission sicher gut gebrauchen könnten. Ich war mir noch nicht sicher, wie stark unsere Feinde wirklich waren und hoffte daher, dass alles gut enden würde. Es war wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt, dass Kisame ausgerechnet jetzt unserem Team für eine andere Mission abgezogen wurde. Allerdings vertraute ich auf Pains Urteilsvermögen, er würde uns sicher keine solche Mission ohne Kisame auftragen, wenn er unsere Gegner als besonders gefährlich einschätzte. Ich hoffte einfach nur, dass Aira unversehrt aus dem ganzen kam und wir schnell zurück ins HQ konnten. Mir wollte der Gedanke nicht gefallen, dass sich die junge Frau auf der Mission verletzen könnte, weil ich nicht schnell genug gewesen war. Aira hatte mir zwar mehr oder weniger verboten, mich um sie zu sorgen, aber ich konnte absolut nichts gegen meine Gedanken und meine Gefühle ausrichten. Ich hatte mich zwar in den letzten Monaten bemüht, meine Sorge um sie nicht auszusprechen, allerdings war dieses Gefühl dadurch nicht gänzlich verschwunden. Wohin würde mich das ganze noch bringen? Ich musste aufhören, mir andauernd Sorgen um diese junge Frau zu machen. Ich hatte ohnehin schon genug damit zu tun, mich auf Abstand zu halten, damit sie mir nicht noch wichtiger wurde, als sie es jetzt schon war. Das würde nicht gut enden. Für niemanden von uns beiden.